Michael Hudson: Weil er so gut ist, habe ich aus diesem Eintrag ein Inserat gemacht s. rechte Spalte/ Möchtest du die ökonomischen Hintergründe verstehen lernen? Hier meine Sammlung seiner Texte.
Michael Hudson: Weil er so gut ist, habe ich aus diesem Eintrag ein Inserat gemacht s. rechte Spalte
die texte ab 4.12.24 findest du im inserat
mein vorwort
- sehr gute analyse:
unterscheidung zwischen industrie-kapitalismus + finanz-kapitalismus - nur reform-vorschläge: für einen besseren kapitalismus
- keine vorschläge für einen systemwechsel
vom diabolischen zu einem spirituellen system wie
EURO WEG; dreigliederung; schenk-ökonomie; kosmische buchhaltung - sehr pessimistische prognose für USA+europa
unten meine optimistischen prognosen vom sanften übergang
weder michael hudson, als auch pepe escobar und andrej vom saker-blog haben einen spirituellen hintergrund und deshalb auch keine spirituelle perspektive in ihren sonst hervorragenden analysen. das zeigt sich vor allem in der analyse der brasilianischen und amerikanischen wahlen 2022 und der innenpolitik dieser länder.
eine unterscheidung zwischen satanistischen und patriotischen elite-fraktionen machen sie nicht. den kapitalismus abschaffen wird trump sicher nicht. aber die nahe zukunft wird zeigen, ob er den tiefen staat abräumt. das wäre schon mal ein schritt richtung freiheit - befreiung von der diktatur der 1%. hier meine prognosen...
- berlin, brüssel, london, paris, genf und der vatikan werden besuch von netten russen bekommen. es wird sehr spannend werden, was die russischen spezialisten dann alles finden werden.
- nach der säuberung von europa durch putin und amerika durch trump, wird eine neue friedliche welt entstehen, mit kooperationen zwischen den völkern.
- aber putin, trump und xi sind nur die befreier, nicht die erlöser - erlösen müssen wir uns selber.
-
durch das seidenstrasse-projekt der chinesen, gibt es einen neuen boom. westeuropa - vor allen D/A/CH - wird das technologie-zentrum bilden. deshalb schlägt jetzt die stunde der deutschen völker...
- die spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe
- den kapitalismus abschaffen: die drei-gliederung einführen
- vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
- mein haupt-projekt für unsere zukunft: den geist deutschen völker - der dichter + denker - wieder zum blühen bringen die zukunft der welt ist eine fruchtbare kooperation von DACH mit russland - erwecken wir den deutschen geist zu neuem leben. iniziieren wir eine offene debatte über vor- und nachteile von verschiedenen lösungvorschlägen, strategien und projekten. leiste deinen beitrag und sende mir deine tipps:
1. kreative köpfe und herzen
2. gute lösungvorschläge
3. vorbildliche projekte. das vorbild ist die beste werbung.
sende ein mail, dann rufe ich dich an... - wenn putin seine angekündigten vorhaben umsetzt, wird europas geschichte rückabgewickelt. er hat ein jalta II und einen 2. wiener kongress angekündigt. dann wird ein ganz anderes europa entstehen.
die quellen für meine prognosen findest du hier.
es ist die beliebteste rubrik mit bereits über 180'000 clicks...
Prognosen + Prophezeiungen für Mitteleuropa 2020-37
einschub
michaiel hudson ist marxist. sein vater war trotzkist. er weiss wohl nicht, dass marx ein satanist war. es gibt aber viel bessere geld- und wirtschafts-systeme. diese werden aber eher in DACH entwickelt als in den USA. hier meine vorschläge...
europa - herausforderungen + chancen
meine Prognosen + Lösungsvorschläge - Systemwechsel 1+2+3+4+5
die amerikaner werden vor allem mit sich selber beschäftigt sein. sie müssen ihre industrie wieder aufbauen, die die globalisierer ausgelagert haben. durch das seidenstrasse-projekt der chinesen, gibt es einen neuen boom. westeuropa - vor allen D/A/CH - wird das technologie-zentrum bilden. deshalb schlägt jetzt die stunde der deutschen völker...
- die spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe
- den kapitalismus abschaffen: die drei-gliederung einführen
- vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
wir werden deshalb morgen nicht gleich das paradis auf erden haben, aber übermorgen. um den himmel auf die erde zu holen müssen wir auch noch unseren beitrag dazu leisten. wir sind in der glücklichen lage, dass wir jetzt eine neue welt kreieren können. viele von uns sind genau deshalb inkarniert, um diese zeit mit zu erleben und mit zu gestalten. 7.3.19
inhaltsverzeichnis
Analysen 18.-25.9.24: Michael Hudson: Barbarei oder Zivilisation
Analysen 11.-18.9.24: Michael Hudson: Mythos US-Bankrott
Brief: 29.3-5.4.23: Michael Hudson/ Traugott Ickeroth: Liveticker/
Prognosen: 14.-21.12.22: Michael Hudson: Keine Krise, sondern ein langsamer Absturz
Analysen: 9.-16.11.22: Live - Michael Hudson: Schicksal der Zivilisation
Analysen: 2.-9.11.22: Michael Hudson: "Das Schicksal der Zivilisation"
Analysen: 26.10.-2.11.22: Michael Hudson: Deutschland + Amerikas neue Weltordnung
Analysen: 5.-12.10.22: Michael Hudson: Eine Roadmap, um dem Würgegriff des Westens zu entkommen
Analysen: 27.7.-4.8.22: Michael Hudson: Amerikanische Diplomatie als tragisches Drama
Analysen: 14.-21.7.22: Michael Hudson, Steve Keen, Steve Grumbine/ Niki Vogt: Atomwaffen
Analysen: 23.-30.6.22: Michael Hudson: Das Sparprogramm der Fed zur Senkung der Löhne/
Analysen: 16.-23.6.22: Michael Hudson: Wirtschaftsrente + Ausbeutung
Analysen: 9.-16.6.22: Pepe Escobar: Wird sich der globale Süden von der Dollarverschuldung befreien?
Analysen: 19.-26.5.22: Michael Hudson: Interview mit RT
Brief: 19.-26.5.22: Die Zukunft Europas
Brief: 12.-19.5.22: Must read -> Michael Hudson: Das Schicksal der Zivilisation - Wirtschaftliche Hintergründe des Ukraine-Konflikts
die wirtschaftlichen hintergründe des ukraine-konflikts
die beste analyse über die wirtschaftlichen hintergründe des NATO-kriegs gegen russland. man lernt auch viel über die geschichte des kapitalismus seit 1800 und warum china den westen wirtschaftlich überholt hat...
Brief: 12.-19.5.22: Must read -> Michael Hudson: Das Schicksal der Zivilisation - Wirtschaftliche Hintergründe des Ukraine-Konflikts
die zukunft europas
eine sehr gute analysa und prognose, aber wie bei den meisten akademikern: die spitituelle dimension fehlt. aus der perspektive eines wirtschafts-wissenschaftlers mit einem materialistischem weltbild, sieht die zukunft europas sehr düster aus...
- die räuber in den USA sind schmarozer - sie rauben die ganze welt aus
- aber unter putin ist russland stark geworden
- etwa 7 mia. werden sich russland/china anschliessen
- nur 1 mia. sind marionetten/lakaien der USA - der westen
- der räuber braucht neue opfer - europa muss jetzt noch mehr bluten
- der räuber raubt jetzt vermehrt seine verbündeten aus - v.a. europa
- und unsere US-marionetten-regierungen EU, NATO, EZB, IWF rauben uns aus
- michael hundson rechnet mit 20 jahren
das ist das schreckens-szenario der meisten menschen mit materialistischem weltbild. auch auf dem internet sind 80% schwarzmaler. durch ihre gedanken und gefühle werden sie dann auch so etwas in der art erleben - sich selbst erfüllende prophezeiungen.
dass es nicht so kommt, sondern ganz anders beschreibe ich seit jahren in diesem NL. aber es liegt an dir, was du erleben wirst je nach dem, wo du mit deiner aufmerksamkeit bist...
eine zusammenfassung - die ich regelmässig aktualisiere - findest du hier...
180332 Aufrufe
warum es sich lohnt, meinen NL zu lesen
die besten quellen
welche quellen haben die höchste qualität bei geopolitischen analysen? aber vielleicht verstehst du mehr vom thema als ich und hast noch eine viel bessere quelle - sende sie mir! ich bekomme viele gutgemeinte zuschriften zu den verschiedensten themen. meistens muss ich dieses mail zurücksenden...
liebere leserin, lieber leser, bitte achte darauf:
- wenn du mir etwas für den NL sendest - das video, der text, das bild, die analyse, die prognose, das channeling... muss es besser sein, als das was ich publiziere.
das von dir ist es nicht. das hängt meist damit zusammen, dass du meine website nicht liest - oder nur überfliegst - und mir einfach etwas sendest, von dem du meinst, dass es gut ist. ist es aber nicht! wenn du mehr wissen willst, rufe mich an, ich rufe dich dann zurück.
herzliche grüsse
markus rüegg
dann gibt es noch die notorischen kritiker, die klugscheisser und besserwisser. die antworten dann normalerweise gar nicht auf mein mail, denn sie wollen gar keine kommunikation, denn sie könnten ja entlarvt werden.
weiter unten gibt es dann noch ein paar weitere gute texte von pepe escobar, sergey glazyev und anderen...
gute analyse - keine zukunftsperspektive
hier ein sehr gutet text aus einem video: michael hudson beschreibt sehr gut, wie die agressive US-kriegspolitik zur beherrschung der welt in den 1960er-jahren durch die neokonservativen gestartet wurde. allerdings fehlt die spirituelle perspektive. dass amerika, israel und england in die bedeutungslosigkeit versinken könnte ziehen sie nicht in betracht...
da der text sehr lang ist, hier eine kurzfassung
Michael Hudson • Der Nahe Osten explodiert, die Ukraine bröckelt! Werden die USA Maßnahmen ergreifen?
6. Oktober 2024 MICHAEL HUDSON: Die USA wollen keinen Waffenstillstand, weil sie den gesamten Nahen Osten übernehmen wollen. Sie wollen Israel als Handlanger benutzen. ... Der Vietnamkrieg hat gezeigt, dass jeder Versuch der Einberufung auf so großen Widerstand in Form einer Antikriegsstimmung stoßen würde, dass kein Land, dessen Führer gewählt werden müssen, diese Rolle je wieder übernehmen kann. ... Sie wollten sich auf ausländische Truppen verlassen, die als Stellvertreter kämpfen sollten, anstatt selbst. Das war eine Lösung, um eine Streitmacht zu bekommen. ... Doch bei der Ausarbeitung dieser Strategie bestand Herman Kahns - der geistige vater der neokons - größte Leistung darin, die Erbauer des US-Imperiums davon zu überzeugen, dass der Schlüssel zur Erlangung ihrer Kontrolle über den Nahen Osten darin liege, sich auf Israel als ihre Fremdenlegion zu verlassen. ... Und deshalb hat das Außenministerium die Leitung der US-Diplomatie den Zionisten übertragen... ...die Neokonservativen übernahmen dies und sagten: „Nein, die permanente Revolution ist das amerikanische Imperium – es wird sich immer weiter ausdehnen und nichts kann uns auf der ganzen Welt aufhalten.“ ... Nun, ein Großteil der Regierung unterstützte ab 1945, der Minute des Friedens, die amerikanische Regierung und begann, den Nazismus zu unterstützen. Wir haben bereits darüber gesprochen. Die Regierung rekrutierte Naziführer und schickte sie, wenn nicht nach Amerika, dann nach ganz Lateinamerika... ...Man könnte also noch einmal sagen, dass der Nazigeist gewonnen hat – der Geist, ein Imperium nach dem Motto „entweder wir oder sie“ ausdehnen zu wollen – es ist ein Geist des Hasses und des Terrorismus, der durch Mord und Kriegsverbrechen ausgelöst wird... ...Und deshalb unterstützen die Vereinigten Staaten heute ein offenes Naziregime in der Ukraine und ähnliche Terroristen in Israel, um Westasien im Laufe der Zeit im Wesentlichen zu einem Teil Großisraels zu machen. Das ist eine Mentalität und fast ein Religionskrieg, in dem wir uns befinden... - was er hier nicht sagt: es ist ein kampf zwischen lichtkräften und dunkelmächten, zwischen ost und west, dem christlichen russland, dem konfuzionistischen, taoistischen, buddistischen china und den satanistischen eliten des westens - Sie haben das Wort „rechts“ verwendet, und es ist sehr lustig, dass die Antikriegskandidaten in Europa alle als rechts bezeichnet werden – früher hießen sie links. In Österreich hat gerade eine Wahl stattgefunden, bei der die Rechten gewonnen haben, weil sie gegen den Krieg in der Ukraine waren. Wir hatten drei deutsche Wahlen, und die Rechten sind im Grunde alle drei gegen den Krieg in der Ukraine – die deutsche Regierung hat, wissen Sie, ihren wahren Nazismus entdeckt und gesagt: „Wir werden die AfD verbieten, weil sie gegen den Krieg ist“, sie nennen sie eine rechtsgerichtete Regierung. Die Nazis in Europa verbieten also die Antikriegsparteien, und trotzdem werden die Antikriegsparteien als „rechts“ bezeichnet und die Nazis als „Demokraten und Sozialdemokraten“. Das ist das Erstaunliche – die ganze Sprache ist Teil davon – die Welt wird auf den Kopf gestellt.
hier eine längere kurzfassung mit dem wichtigsten...
Michael Hudson • Der Nahe Osten explodiert, die Ukraine bröckelt! Werden die USA Maßnahmen ergreifen?
6. Oktober 2024 Videolink NIMA: Schön, Sie wieder hier zu haben, Richard und Michael. Lassen Sie mich das hier klären. Beginnen wir mit der Hauptfrage: Warum sind die Vereinigten Staaten nicht daran interessiert, den Konflikt im Nahen Osten und in der Ukraine zu beenden? Wir wissen, dass sie in beiden Fällen dazu in der Lage sind. ... MICHAEL HUDSON: Die USA wollen keinen Waffenstillstand, weil sie den gesamten Nahen Osten übernehmen wollen. Sie wollen Israel als Handlanger benutzen. Alles, was heute passiert, wurde vor 50 Jahren, also 1973 und 1974, geplant. Ich war bei den Treffen mit Uzi Arad dabei, der nach seiner Zeit als Chef des Mossad Netanjahus oberster Militärberater wurde. Und die gesamte Strategie wurde im Wesentlichen vom Verteidigungsministerium und von Neoliberalen ausgearbeitet, und zwar in einer Reihe von Schritten, die ich erläutern werde. ... Der Vietnamkrieg hat gezeigt, dass jeder Versuch der Einberufung auf so großen Widerstand in Form einer Antikriegsstimmung stoßen würde, dass kein Land, dessen Führer gewählt werden müssen, diese Rolle je wieder übernehmen kann. ... Die Antikriegsstudenten zeigten, dass Lyndon Johnson 1968 seine Kandidatur zurückziehen musste, weil es überall, wo er hinkam, Demonstrationen gegen ihn gab, um den Krieg zu beenden. Heute finden derartige Demonstrationen natürlich nicht mehr statt. Ich würde die USA und die Europäische Union zwar nicht als Demokratien bezeichnen, aber es gibt keine Regierung, die gewählt werden müsste, um ihre eigenen Soldaten in einen großen Krieg zu schicken. ... Mittlerweile hat sich alles geändert und angesichts der heutigen Allianzen mit Russland, dem Iran und China kann es keine weitere Besetzung anderer Länder durch die USA geben. Das wurde vor 50 Jahren erkannt und man hatte damals den Eindruck, dass die von den USA unterstützten Kriege zurückgefahren werden müssten. Aber das ist nicht geschehen. Der Grund dafür ist, dass die Vereinigten Staaten eine Rückzugsposition hatten: Sie wollten sich auf ausländische Truppen verlassen, die als Stellvertreter kämpfen sollten, anstatt selbst. Das war eine Lösung, um eine Streitmacht zu bekommen. ... Doch bei der Ausarbeitung dieser Strategie bestand Herman Kahns - der geistige vater der neokons - größte Leistung darin, die Erbauer des US-Imperiums davon zu überzeugen, dass der Schlüssel zur Erlangung ihrer Kontrolle über den Nahen Osten darin liege, sich auf Israel als ihre Fremdenlegion zu verlassen. ... Und deshalb hat das Außenministerium die Leitung der US-Diplomatie den Zionisten übertragen und scheint zwischen israelischem Verhalten und dem Aufbau eines US-Imperiums zu unterscheiden. Kurz gesagt: Die Israelis haben sich al-Qaida und ISIS als Truppen angeschlossen, als Amerikas Fremdenlegion. ... Die andere Waffe der USA ist also wirtschaftlicher Natur. Und das sind Öl und Getreide – das wurde bereits 1973/74 entschieden. Das war genau zur Zeit des Ölkriegs, als die Ölpreise als Reaktion auf die Vervierfachung der Getreidepreise durch die USA vervierfacht wurden. Die USA sagten sich also: „Der Weg, einen Krieg, Terrorismus oder einen Regimewechsel zu vermeiden, besteht darin, die Länder auszuhungern, bis sie sich unterwerfen – entweder indem man ihnen die Nahrungsmittelversorgung oder die Ölversorgung abschneidet. Denn wie können sie ohne Öl ihre Industrie betreiben, ihre Häuser heizen und Strom produzieren?“ Und Öl ist das größte Monopol des privaten Sektors im Land. Die sieben Schwestern kontrollierten den Ölhandel seit dem Ersten Weltkrieg und England war ihr Koordinator. ... Die Bedingung für die Verbündeten Lateinamerikas und Afrikas war, dass sie kein eigenes Getreide und keine eigenen Nahrungsmittel anbauen durften, sondern sich auf Getreideexporte aus den USA verlassen mussten. Das ist die Art von Wirtschaftsplan, der mit dem militärischen Plan einhergeht, die organisierende Kraft des amerikanischen Imperiums zu sein. ... Ich glaube nicht, dass es unter den nichtjüdischen Amerikanern einen so tiefen Hass auf den Islam wie bei den Zionisten gab, oder auch einen so tiefen Hass auf Russland, insbesondere auf den Antisemitismus der vergangenen Jahrhunderte, der übrigens vor allem in der Ukraine und in Kiew zu beobachten war. Nun, das war vor 50 Jahren, und diese Sanktionen, die Jackson einführte, die US-Handelssanktionen, wurden zu Prototypen für die heutigen Sanktionen gegen alle Länder, die die Neokonservativen als Gegner betrachteten. Joe Lieberman stand in der Tradition der Jackson-Demokraten – so hieß das – der prozionistischen Falken des Kalten Krieges mit diesem Hass auf Russland, und das machte Israel zum Handlanger dieser Kalten Krieger. ... Diese Politik der 1970er Jahre hat das Judentum in zwei Lager gespalten: die Assimilationisten, die für den Frieden sind, und die Kalten Krieger, die für den Krieg waren. Und die Kalten Krieger wurden von den Vereinigten Staaten gefördert und finanziert – das Verteidigungsministerium gab dem Jackson Institute eine großzügige Spende von über 100 Millionen Dollar, um bei der Ausarbeitung einer im Wesentlichen rassistischen Militärpolitik zu helfen, mit der dieser antiislamische Hass im gesamten Nahen Osten angefacht werden sollte. Das ist kein schöner Anblick. ... Netanjahu hat vor den Vereinten Nationen gesagt: „Wir hassen die Bewohner von Gaza, wir hassen die Palästinenser, wir hassen die Araber – es kann keine Zweistaatenlösung geben. Und hier ist meine Karte: Hier ist Israel. In Israel gibt es niemanden, der nicht Jude ist. Wir sind ein jüdischer Staat.“ Und er sagt es ganz offen. Das hätte man vor 50 Jahren nicht explizit sagen können. Das wäre schockierend gewesen, aber es wurde von den Neokonservativen gesagt, die von Anfang an eingesetzt wurden, um genau das zu tun, was sie heute tun: Als Stellvertreter Amerikas zu agieren, die ölproduzierenden Länder zu erobern und sie zu einem Teil des Großraums Israel zu machen, so sehr zu einem Satelliten der Vereinigten Staaten, wie es England, Deutschland oder Japan geworden sind. Die Vorstellung, dass sie die US-Politik fortsetzen werden, um alle Unterstützung zu erhalten, die sie brauchen, ist zu einer Voraussetzung für ihre eigene Zahlungsfähigkeit geworden, die, wie Richard gerade sagte, nicht mehr zu funktionieren scheint. Israel ist nicht zahlungsfähig – es gibt keine Lösung für das schwarze Loch, in das sich Israel hineinmanövriert hat. ... Und in den letzten Wochen hatte Nima zahlreiche Gäste zu Gast, die erklärten, dass die Gegner all dessen das US-Militär seien, weil die USA laut seinen Gästen jedes Kriegsspiel im Nahen Osten verlieren. Jedes Kriegsspiel, das sie in der Ukraine gegen Russland spielen, verlieren die USA. ... Und wenn man sich die Neokonservativen ansieht, sie hatten eine virtuelle Religion. Ich traf viele von ihnen am Hudson Institute; einige von ihnen oder ihre Väter waren Trotzkisten. Und sie übernahmen Trotzkis Idee der permanenten Revolution. Das heißt, eine sich entfaltende Revolution – was Trotzki sagte, begann in Sowjetrussland und würde sich auf andere Länder ausbreiten, Deutschland und die anderen. Aber die Neokonservativen übernahmen dies und sagten: „Nein, die permanente Revolution ist das amerikanische Imperium – es wird sich immer weiter ausdehnen und nichts kann uns auf der ganzen Welt aufhalten.“ ... Nun, ein Großteil der Regierung unterstützte ab 1945, der Minute des Friedens, die amerikanische Regierung und begann, den Nazismus zu unterstützen. Wir haben bereits darüber gesprochen. Die Regierung rekrutierte Naziführer und schickte sie, wenn nicht nach Amerika, dann nach ganz Lateinamerika, um gegen die Kommunisten zu kämpfen. Als die Vereinigten Staaten beschlossen, „wir müssen die Sowjetunion zerstören“, fanden sie in den Nazis Kämpfer, die bereit waren, für ihren Glauben zu sterben. Sie saßen nicht da und dachten: „Ist das, was ich tue, vernünftig? Wird es funktionieren?“ Eines der Probleme mit Israel ist also, wie Richard bereits diskutiert hat, dass es keinen Weg einschlägt, der zum Überleben Israels als Wirtschaftsstaat führen wird. Die Vereinigten Staaten haben Israel bereits wirtschaftlich, finanziell und militärisch auf Rationierung gesetzt, so wie England nach dem Zweiten Weltkrieg und ganz Europa nach dem Ersten Weltkrieg auf Rationierung gesetzt wurden. Trotzki schrieb einen Artikel – Amerika und Europa – und sagte: „Amerika hat Europa auf Rationierung gesetzt.“ Das schrieb er ungefähr im Jahr 1921. Man könnte also noch einmal sagen, dass der Nazigeist gewonnen hat – der Geist, ein Imperium nach dem Motto „entweder wir oder sie“ ausdehnen zu wollen – es ist ein Geist des Hasses und des Terrorismus, der durch Mord und Kriegsverbrechen ausgelöst wird und die Alternative zum Atomkrieg darstellt. Die Amerikaner erkennen: „Wir wollen zwar keinen Atomkrieg, aber wir können ihm durch Terrorismus so nahe wie möglich kommen.“ Und deshalb unterstützen die Vereinigten Staaten heute ein offenes Naziregime in der Ukraine und ähnliche Terroristen in Israel, um Westasien im Laufe der Zeit im Wesentlichen zu einem Teil Großisraels zu machen. Das ist eine Mentalität und fast ein Religionskrieg, in dem wir uns befinden... - was er hier nicht sagt: es ist ein kampf zwischen lichtkräften und dunkelmächten, zwischen ost und west, dem christlichen russland, dem konfuzionistischen, taoistischen, buddistischen china und den satanistischen eliten des westens - Sie haben das Wort „rechts“ verwendet, und es ist sehr lustig, dass die Antikriegskandidaten in Europa alle als rechts bezeichnet werden – früher hießen sie links. In Österreich hat gerade eine Wahl stattgefunden, bei der die Rechten gewonnen haben, weil sie gegen den Krieg in der Ukraine waren. Wir hatten drei deutsche Wahlen, und die Rechten sind im Grunde alle drei gegen den Krieg in der Ukraine – die deutsche Regierung hat, wissen Sie, ihren wahren Nazismus entdeckt und gesagt: „Wir werden die AFG verbieten, weil sie gegen den Krieg ist“, sie nennen sie eine rechtsgerichtete Regierung. Die Nazis in Europa verbieten also die Antikriegsparteien, und trotzdem werden die Antikriegsparteien als „rechts“ bezeichnet und die Nazis als „Demokraten und Sozialdemokraten“. Das ist das Erstaunliche – die ganze Sprache ist Teil davon – die Welt wird auf den Kopf gestellt.
Michael Hudson • Der Nahe Osten explodiert, die Ukraine bröckelt! Werden die USA Maßnahmen ergreifen?
6. Oktober 2024
Videolink 73.501 Aufrufe Live übertragen am 03.10.2024
Michael Hudson ist Präsident des Institute for the Study of Long-Term Economic Trends (ISLET), Finanzanalyst an der Wall Street und angesehener Forschungsprofessor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Missouri, Kansas City. Er ist der Autor von Super-Imperialism: The Economic Strategy of American Empire (Editions 1968, 2003, 2021), 'and forgive them their debts' (2018), J is for Junk Economics (2017), Killing the Host (2015), The Bubble and Beyond (2012), Trade, Development and Foreign Debt (1992 & 2009) und von The Myth of Aid (1971), neben vielen anderen. Das ISLET forscht in den Bereichen nationale und internationale Finanzen, Volkseinkommen und Bilanzierung von Immobilien. Wir beschäftigen uns auch mit der Wirtschaftsgeschichte des Alten Orients. Michael ist als Wirtschaftsberater für Regierungen auf der ganzen Welt tätig, unter anderem für China, Island und Lettland, und berät sie in Fragen des Finanz- und Steuerrechts. Er hält Vorträge zu verschiedenen Themen auf Konferenzen und Tagungen und kann hier gebucht werden. Hören Sie sich einige seiner zahlreichen Radiointerviews an, um seine rasante Analyse der geopolitischen Machenschaften der Weltwirtschaft zu erfahren. Reisekosten und ein Tagegeld sind willkommen. https://michael-hudson.com/
Richard D. Wolff ist emeritierter Professor für Wirtschaftswissenschaften an der University of Massachusetts, Amherst, wo er von 1973 bis 2008 Wirtschaftswissenschaften lehrte. Derzeit ist er Gastprofessor im Graduiertenprogramm für internationale Angelegenheiten der New School University in New York City. Zuvor lehrte er Wirtschaftswissenschaften an der Yale University (1967-1969) und am City College der City University of New York (1969-1973). Im Jahr 1994 war er Gastprofessor für Wirtschaftswissenschaften an der Universität Paris (Frankreich), I (Sorbonne). Wolff war auch regelmäßiger Dozent am Brecht Forum in New York City. (https://www.rdwolff.com/about)
NIMA: Schön, Sie wieder hier zu haben, Richard und Michael. Lassen Sie mich das hier klären. Beginnen wir mit der Hauptfrage: Warum sind die Vereinigten Staaten nicht daran interessiert, den Konflikt im Nahen Osten und in der Ukraine zu beenden? Wir wissen, dass sie in beiden Fällen dazu in der Lage sind.
Und bevor ich auf die Beantwortung dieser Frage eingehe, werde ich einen Ausschnitt abspielen, in dem der libanesische Außenminister mit Christiane Amanpour über seinen Standpunkt und die Gründe für die Nichterreichung eines Waffenstillstands spricht.
[Videoclip beginnt]
CHRISTIANE AMANPOUR: … Ich habe mit dem libanesischen Außenminister Abdallah Bou Habib gesprochen, der sich in Washington befindet, um mit amerikanischen Vertretern zusammenzutreffen. Er hat uns zu seinem ersten Interview seit der jüngsten Eskalation Gesellschaft geleistet. Herr Außenminister, herzlich willkommen zurück in dieser Sendung.
ABDALLAH BOU HABIB: Danke. Danke.
CHRISTIANE: Seit unserem letzten Gespräch hat sich in Ihrem Land eine schwere Krise entwickelt. Und ich möchte Sie fragen. Sie befinden sich gerade in den Vereinigten Staaten. Sie wissen, dass mehrere Regierungsvertreter mit dem israelischen Bodenangriff in Ihrem Land einverstanden sind. Was halten Sie davon, während Sie in Washington versuchen, Unterstützung für einen Waffenstillstand zu erhalten?
ABDALLAH: Nun, sie stimmten auch der Biden-Macron-Erklärung zu, die zu einem Waffenstillstand aufruft und die auch die Umsetzung eines 21-tägigen Waffenstillstands fordert. Und dann würde Herr Hochstein in den Libanon reisen und einen Waffenstillstand aushandeln. Und sie sagten uns, dass Herr Netanjahu dem zustimmte. Und so haben wir auch die Zustimmung der Hisbollah dazu erhalten. Und Sie wissen, was seitdem passiert ist. Das war der Tag, an dem wir Sie in New York gesehen haben.
CHRISTIANE: Ich weiß. Und Sie sprachen davon, sich für diesen Waffenstillstand an den Sicherheitsrat zu wenden. Und kaum 24 Stunden später wurde der Chef der Hisbollah ermordet. Wollen Sie damit sagen, Hassan Nasrallah hatte kurz vor seiner Ermordung einem Waffenstillstand zugestimmt?
ADBALLAH: Er war einverstanden, er war einverstanden. Ja, ja. Wir waren vollkommen einverstanden; der Libanon stimmte einem Waffenstillstand zu, nachdem er sich mit der Hisbollah beraten hatte. Der Sprecher, Herr Berri, beriet sich mit der Hisbollah, und wir informierten die Amerikaner und die Franzosen darüber, was geschehen war. Und sie sagten uns, dass auch Herr Netanjahu der Erklärung beider Präsidenten zustimmte.
[Videoclip endet]
NIMA: Ja. Hier ist die Frage. Wenn Sie sich erinnern, wurde Ismail Haniyeh ermordet, während sie mit ihm sprachen und in Katar verhandelten.
Und gleich nachdem sie eine Art Vereinbarung mit der libanesischen Regierung getroffen hatten und die Hisbollah einfach sagte, okay, wir setzen diesen Plan um, ermordeten sie ihn.
Und die Frage ist jetzt: Warum ist das mit den Vereinigten Staaten passiert, Michael? Nur zu.
MICHAEL HUDSON: Die USA wollen keinen Waffenstillstand, weil sie den gesamten Nahen Osten übernehmen wollen. Sie wollen Israel als Handlanger benutzen. Alles, was heute passiert, wurde vor 50 Jahren, also 1973 und 1974, geplant. Ich war bei den Treffen mit Uzi Arad dabei, der nach seiner Zeit als Chef des Mossad Netanjahus oberster Militärberater wurde. Und die gesamte Strategie wurde im Wesentlichen vom Verteidigungsministerium und von Neoliberalen ausgearbeitet, und zwar in einer Reihe von Schritten, die ich erläutern werde.
[Henry Martin] „Scoop“ Jackson ist der Name, den man sich merken sollte. Scoop Jackson war der ultrarechte Neokonservative, der sie alle gesponsert hat. Und er war 1960 Vorsitzender des Democratic National Committee und arbeitete dann mit Militärberatern zusammen.
Ich war in diesen Jahren mit Herman Kahn, dem Vorbild für „Dr. Seltsam, Liebe“, am Hudson Institute und nahm an den Besprechungen teil. Ich werde sie beschreiben. Ich möchte aber beschreiben, wie die gesamte Strategie, die dazu führte, dass die Vereinigten Staaten heute keinen Frieden wollen und den gesamten Nahen Osten übernehmen wollen, allmählich Gestalt annahm.
Und das wurde alles ausführlich dargelegt. Ich habe ein Buch über die Treffen geschrieben, die ich in den 1970er Jahren am War College, im Weißen Haus und in verschiedenen Thinktanks der Air Force und der Army hatte.
Ausgangspunkt der gesamten US-Strategie war, dass Demokratien nicht länger in der Lage sind, eine eigene Armee aufzustellen, wenn sie nur über Wehrpflicht verfügen. Amerika ist nicht in der Lage, eine ausreichend große Armee aufzustellen, um ein Land zu erobern, und ohne ein Land zu erobern, kann man es auch nicht wirklich übernehmen. Man kann es bombardieren, aber das wird nur Widerstand hervorrufen. Aber man kann es nicht übernehmen.
Der Vietnamkrieg hat gezeigt, dass jeder Versuch der Einberufung auf so großen Widerstand in Form einer Antikriegsstimmung stoßen würde, dass kein Land, dessen Führer gewählt werden müssen, diese Rolle je wieder übernehmen kann.
Nun stimmt es, dass Amerika eine kleine Armee in den Irak geschickt hat, und es gibt weltweit 800 US-Militärstützpunkte, aber das war keine Kampfarmee – es war eine Besatzungsarmee ohne wirklich großen Widerstand, wie ihn zum Beispiel die Ukraine mit Russland erlebt, wie wir dort sehen. Die Situation im Nahen Osten ist ganz anders.
Die Antikriegsstudenten zeigten, dass Lyndon Johnson 1968 seine Kandidatur zurückziehen musste, weil es überall, wo er hinkam, Demonstrationen gegen ihn gab, um den Krieg zu beenden. Heute finden derartige Demonstrationen natürlich nicht mehr statt.
Ich würde die USA und die Europäische Union zwar nicht als Demokratien bezeichnen, aber es gibt keine Regierung, die gewählt werden müsste, um ihre eigenen Soldaten in einen großen Krieg zu schicken.
Und das bedeutet, dass die heutigen Taktiken sich auf das Bombardieren und nicht auf die Besetzung von Ländern beschränken. Sie beschränken sich auf das, was die israelischen Streitkräfte tun können: Bomben auf Gaza und die Hisbollah werfen und versuchen, Dinge auszuschalten. Doch weder die israelische Armee noch irgendeine andere Armee wäre wirklich in der Lage, in ein Land einzumarschieren und zu versuchen, es zu übernehmen, wie es die Armeen im Zweiten Weltkrieg taten.
Mittlerweile hat sich alles geändert und angesichts der heutigen Allianzen mit Russland, dem Iran und China kann es keine weitere Besetzung anderer Länder durch die USA geben.
Das wurde vor 50 Jahren erkannt und man hatte damals den Eindruck, dass die von den USA unterstützten Kriege zurückgefahren werden müssten. Aber das ist nicht geschehen. Der Grund dafür ist, dass die Vereinigten Staaten eine Rückzugsposition hatten: Sie wollten sich auf ausländische Truppen verlassen, die als Stellvertreter kämpfen sollten, anstatt selbst. Das war eine Lösung, um eine Streitmacht zu bekommen.
„Das erste Beispiel war die Entstehung wahhabitischer Dschihadisten in Afghanistan, aus denen später al-Qaida wurde. Jimmy Carter mobilisierte sie gegen säkulare afghanische Interessen und rechtfertigte dies mit den Worten: ‚Ja, sie sind Muslime, aber schließlich glauben wir alle an Gott.‘“
Die Antwort auf den säkularen Staat Afghanistan waren also wahhabitischer Fanatismus und Dschihad. Und die USA erkannten, dass man für eine Armee, die bereit ist, bis zum letzten Mitglied des Landes zu kämpfen - bis zum letzten Afghanen, Israeli oder Ukrainer -, ein Land braucht, dessen Geist von Hass gegenüber anderen geprägt ist - ein Geist, der sich sehr vom amerikanischen und europäischen Geist unterscheidet.
Nun, Brzezinski war der große Planer, der all das in die Wege geleitet hat. Die sunnitischen Dschihad-Kämpfer wurden zur amerikanischen Fremdenlegion im Nahen Osten, und dazu gehören der Irak, Syrien und der Iran, aber auch muslimische Staaten, die bis an die russische Grenze vordringen.
Und das Ziel der USA war, Öl war der Kern dieser Politik. Das bedeutete, dass die USA den Nahen Osten sichern mussten und dafür gab es zwei Stellvertreterarmeen. Und diese beiden Armeen kämpften bis heute als Verbündete zusammen. Auf der einen Seite die Dschihadisten von al-Qaida, auf der anderen Seite ihre Führer, die Israelis, Hand in Hand.
Und sie haben gekämpft, damit die Vereinigten Staaten es nicht tun müssen.
Die Außenpolitik unterstützte Israel und die Ukraine, lieferte ihnen Waffen, bestach ihre Führer mit enormen Geldsummen und ließ sie bei allem, was sie taten, elektronisch per Satellit steuern.
Präsident Biden sagt Netanjahu immer wieder: „Nun, wir haben Ihnen gerade einen brandneuen Bunker, Streubomben und riesige Bomben gegeben – bitte werfen Sie sie auf Ihre Feinde, aber tun Sie es sanft. Wir wollen nicht, dass Sie jemanden verletzen, wenn Sie diese Bomben abwerfen.“
Nun, das ist die Heuchelei – es ist ein guter Bulle, ein böser Bulle. Biden und die Vereinigten Staaten haben sich in den letzten 50 Jahren als guter Bulle ausgegeben und die bösen Bullen kritisiert, die sie unterstützt haben. Der böse Bulle ISIS und al-Qaida, der böse Bulle Netanjahu.
Doch bei der Ausarbeitung dieser Strategie bestand Herman Kahns größte Leistung darin, die Erbauer des US-Imperiums davon zu überzeugen, dass der Schlüssel zur Erlangung ihrer Kontrolle über den Nahen Osten darin liege, sich auf Israel als ihre Fremdenlegion zu verlassen.
Und diese Vereinbarung auf Distanz ermöglichte es den Vereinigten Staaten, wie gesagt, die Rolle des guten Polizisten zu spielen und Israel seine Rolle zu überlassen. Israel hat al-Nusra und al-Qaida organisiert und versorgt, während die Vereinigten Staaten vorgeben, sie anzuprangern. Und das alles ist Teil eines Plans, der vom Militär, dem Außenministerium und der Nationalen Sicherheitsoperation unterstützt wird.
Und deshalb hat das Außenministerium die Leitung der US-Diplomatie den Zionisten übertragen und scheint zwischen israelischem Verhalten und dem Aufbau eines US-Imperiums zu unterscheiden. Kurz gesagt: Die Israelis haben sich al-Qaida und ISIS als Truppen angeschlossen, als Amerikas Fremdenlegion.
NIMA: Ja. Wie Sie sagten, lautete die Frage: Warum sind die Vereinigten Staaten nicht daran interessiert, die Konflikte im Nahen Osten und in der Ukraine zu beenden? Und Michael wies darauf hin, dass die Vereinigten Staaten mit diesem Verhalten ein Endspiel planen. Und was ist Ihre Meinung dazu im Moment?
RICHARD WOLFF: Nun, ich denke, im Fall der Ukraine handelt es sich derzeit lediglich um eine Art vages, übrig gebliebenes Verlangen, Russland zu schwächen. Es funktioniert nicht sehr gut, also schätze ich, dass es bald vorbei sein wird. Und im Fall Israel denke ich, Michael hat recht, dass es sich um einen Deal handelt: Die Israelis werden den Amerikanern hoffentlich eine Art Einfluss auf das geben, was im Nahen Osten passiert, den sie nicht hätten, wenn sie Israel nicht hätten. Ansonsten verstehe ich nicht, warum die Vereinigten Staaten zulassen, dass ihre Politik von Herrn Netanjahu bestimmt wird. Wir haben die seltsame Situation, dass die Leute, die Herrn Netanjahu zurückhalten, Israelis sind, keine Amerikaner, was angesichts der Tatsache, dass es sich um zwei verschiedene Länder handelt, ziemlich seltsam ist. Amerikaner haben mehr Schwierigkeiten, sich Netanjahu zu widersetzen als Israelis. Aber ich möchte nicht die Tatsache schmälern, dass ein gemeinsames Interesse an der Gestaltung des Nahen Ostens besteht und wir hoffen, dies auch zu können.
Aber ich glaube nicht, dass das besonders gut funktioniert. Und ich habe den Verdacht, dass sie, insbesondere nach der Wahl, das alles noch einmal überdenken werden, weil es nicht gut läuft.
NIMA: Ja. Und Michael?
MICHAEL: Ja, ich denke, wir können den Kontext besser nutzen. Denn nachdem ich erwähnt habe, dass die USA erkannt haben, dass sie ausländische Truppen brauchen, haben sie auch erkannt, dass die einzige Art von umfassendem Krieg, die sich eine Demokratie leisten kann, ein Atomkrieg ist. Und das Problem ist, dass das nur gegen Gegner funktioniert, die nicht zurückschlagen können.
Doch in den letzten Jahren war die US-Militärpolitik so aggressiv, dass sie andere Länder dazu zwang, sich zusammenzuschließen und ihre Verbündeten mit Atomwaffen zu unterstützen. Alle Länder der Welt verfügen heute über nukleare Reserven. Darüber haben wir bereits gesprochen.
Das Ergebnis ist, dass die heutigen Militärbündnisse bedeuten, dass jeder Versuch, Atomwaffen einzusetzen, das Risiko eines umfassenden Atomkriegs birgt, der alle Teilnehmer und auch den Rest der Welt vernichten wird. Was bleibt den Vereinigten Staaten also noch? Nun, ich denke, es gibt nur eine Form des nicht-atomaren Krieges, die sich Demokratien leisten können, und das ist Terrorismus. Und ich denke, man sollte die Ukraine und Israel als die terroristische Alternative zum Atomkrieg betrachten. Ich denke, Andrei Martyanov hat kürzlich erklärt, dass dies die Alternative zum Atomkrieg ist. Und wenn die NATO-Westen nicht bereit sind, einen Atomkrieg zu riskieren, wozu sie offenbar nicht bereit sind, dann ist Terrorismus die einzige Alternative, die ihnen bleibt. Und das ist die Grundlage der Regimewechselpläne, die die Vereinigten Staaten in den an Russland, China und andere Länder grenzenden Ländern haben, die sie als Gegner betrachten. Das ist es, was wir in der Ukraine und vor allem in Israel sehen, wo es gegen die palästinensische Bevölkerung in Gaza kämpft.
Die ganze Idee der Ukrainer und Israelis besteht darin, Zivilisten zu bombardieren, nicht militärische Ziele, sondern Zivilisten. Es ist ein Kampf, der im wahrsten Sinne des Wortes die Bevölkerung unter einer Ideologie des Völkermords vernichten soll. Und das ist absolut zentral. Es ist kein Zufall – es ist eingebaut, in das Programm eingebaut. Und der Libanon, obwohl er größtenteils christlich ist, ist Teil davon.
Die andere Waffe der USA ist also wirtschaftlicher Natur. Und das sind Öl und Getreide – das wurde bereits 1973/74 entschieden. Das war genau zur Zeit des Ölkriegs, als die Ölpreise als Reaktion auf die Vervierfachung der Getreidepreise durch die USA vervierfacht wurden. Die USA sagten sich also: „Der Weg, einen Krieg, Terrorismus oder einen Regimewechsel zu vermeiden, besteht darin, die Länder auszuhungern, bis sie sich unterwerfen – entweder indem man ihnen die Nahrungsmittelversorgung oder die Ölversorgung abschneidet. Denn wie können sie ohne Öl ihre Industrie betreiben, ihre Häuser heizen und Strom produzieren?“
Und Öl ist das größte Monopol des privaten Sektors im Land. Die sieben Schwestern kontrollierten den Ölhandel seit dem Ersten Weltkrieg und England war ihr Koordinator.
Und nach dem Ölkrieg versprach Saudi-Arabien – man sagte es ihm sozusagen: „Ihr könnt eure Ölpreise so weit anheben, wie ihr wollt, aber ihr müsst alle eure Exporterlöse in den USA behalten. Ihr könnt Schatzanweisungen kaufen, ihr könnt Unternehmensanleihen kaufen, ihr könnt Aktien kaufen, aber ihr könnt nicht mehr als einen Teil davon für eure eigene Entwicklung verwenden; ihr müsst es dem US-Finanzsektor überlassen.“ So wurde Saudi-Arabien zum Schlüssel und das Ergebnis war der Petrodollar, der in US-Banken floss und die Liquidität erhöhte; das ganze Wachstum der Schulden der Dritten Welt, das in den 1970er Jahren explodierte und zur Schuldenkrise der 1980er Jahre führte, war all das. Und im Grunde erkannten die Vereinigten Staaten: „Okay, wir wollen unsere Kontrolle ausweiten, um den Nahen Osten zu erobern, Länder zu erobern, die über lebenswichtige Rohstoffe verfügen; wir wollen die Weltbank nutzen, um sicherzustellen, dass sich die Länder des globalen Südens nicht selbst ernähren – wir geben Geld für Plantagen-Exportfrüchte, nicht für Lebensmittel.“
Die Bedingung für die Verbündeten Lateinamerikas und Afrikas war, dass sie kein eigenes Getreide und keine eigenen Nahrungsmittel anbauen durften, sondern sich auf Getreideexporte aus den USA verlassen mussten. Das ist die Art von Wirtschaftsplan, der mit dem militärischen Plan einhergeht, die organisierende Kraft des amerikanischen Imperiums zu sein.
RICHARD WOLFF: Lassen Sie mich noch ein paar andere Überlegungen anstellen, um das Ganze noch zu vertiefen. Meines Wissens interpretieren viele Kräfte im amerikanischen politischen Establishment den Zusammenbruch der Sowjetunion in den Jahren 1989, 1990 und 1991 als Ergebnis einer langfristigen US-Politik, die ein Wettrüsten und andere Mechanismen umfasste, bei denen sich die Sowjetunion nicht das Ausmaß militärischer Aktivität leisten konnte, das die USA sich leisten konnten, es sich aus politischen und militärischen Gründen aber nicht leisten konnte, darauf zu verzichten.
Und so versuchte die Sowjetunion, dieses Entweder-Oder zu reiten und scheiterte zwischen den Anforderungen des nuklearen Wettrüstens und den Kosten ihrer Besetzung Afghanistans. Sie schafften es nicht. Und sie sparten hier und da und konnten den Plan zum Konsumwachstum, den sie ihrem Volk versprochen hatten, nicht ganz erfüllen und sie schafften es nicht.
Wenn Sie glauben, dass das der Fall war, dann sollten Sie versuchen zu verstehen, dass das, was sie jetzt mit Russland machen, dieselbe Politik ist. Mit anderen Worten, es ist wieder ein Wettrüsten, aber dieses Mal nicht, um in Afghanistan zu kämpfen, sondern um in der Ukraine zu kämpfen. Kämpfen Sie dort gegen sie, locken Sie sie heraus, kosten Sie sie ein Vermögen und gehen Sie davon aus, dass sie das alles nicht schaffen können und dass es für Sie als reicheres – viel, viel reicheres – Land viel einfacher ist, dies zu tun, als für sie.
Und der große Fehler dabei war, nicht zu verstehen, dass die Russen sich ihrer Defizite durchaus bewusst waren und in den letzten 25 Jahren hart daran gearbeitet haben, nicht wieder in diese Lage zu kommen. Es gibt ein Sprichwort im militärischen Denken: „Jeder kämpft seinen letzten Krieg.“ Man muss diesen Krieg kämpfen, nicht den letzten. Der Gewinner des letzten Krieges glaubt, er hätte das Allheilmittel gefunden. Der Verlierer des letzten Krieges erkennt, dass er etwas anderes tun muss. Russland überrascht alle mit dem Ausmaß seiner militärischen Fähigkeiten und seiner militärischen Vorbereitung. Dank dessen gewinnen sie den Krieg in der Ukraine. Das ist hier eine Fehlkalkulation.
Okay, das ist das Erste. Und ich vermute, dass die Ukraine nicht nur die alte Strategie wiederholt, sondern dass sie hofft, durch die Auferlegung einer Art Wettrüsten im Nahen Osten, teilweise ein Wettrüsten zwischen Israel und den Arabern und den Islamisten, aber auch ein Wettrüsten zwischen Schiiten und Sunniten, wo möglich.
Man erinnere sich an den Krieg im Irak und im Iran, an die Spaltung der beiden Länder, an den Kauf von Abu Dhabi oder Dubai und an all die anderen Machenschaften, die derzeit im Gange sind. Sie hoffen, dass sie damit ihren Verbündeten Israel finanzieren und alle Feinde Israels erschöpfen können, um sie schließlich zu einer Art Abkommen mit Israel zu zwingen. Und Israel muss dabei sehr, sehr vorsichtig sein: Es muss die Vereinigten Staaten beschwichtigen, damit sie diese Abkommen machen, aber es muss auch versuchen, sicherzustellen, dass diese Abkommen nicht funktionieren, denn es will der amerikanische Agent in diesem Teil der Welt sein.
Und damit zu meinem letzten Punkt. Hier ist eine weitere Ähnlichkeit zwischen Israel und der Ukraine: Herr Selenskyj in der Ukraine und Herr Netanjahu in Israel haben keine Hoffnung, sich durchzusetzen, da ihre Chancen schlecht stehen – die schiere Zahl. Und vergessen wir nicht, die Amerikaner verstehen das nicht: Israel befindet sich nicht nur im Krieg mit der Hamas – die sie im Gazastreifen noch nicht besiegt haben – und sie befinden sich im Krieg mit der Hisbollah im Westjordanland und im Libanon, sondern sie befinden sich im Krieg mit den Houthis im Jemen und sie befinden sich im Krieg mit den Iranern, die hinter all dem stecken, und sie befinden sich mehr oder weniger im Krieg mit den Libanesen.
Und dann sind da noch die schiitischen Milizen, die dem Iran sehr nahe stehen und sowohl im Irak als auch in Syrien sehr mächtig sind. Nun, ich habe Neuigkeiten für Sie: Das sind zu viele Feinde. Die Houthis haben kürzlich gezeigt, dass sie Raketen nach Israel schicken können. Ich vermute, dass alle anderen, die ich gerade genannt habe, das entweder bereits können oder bald können werden.
Israel kann nicht fünf Kriege gleichzeitig führen. Es ist ein kleines Land. Gott weiß, was mit seiner Wirtschaft passiert ist, die praktisch stillgelegt wurde, um einen Krieg zu führen. Ihre einzige Hoffnung ist, die Vereinigten Staaten ins Spiel zu bringen; das ist die einzige Hoffnung für die Ukraine. Andernfalls wird die Ukraine schnell verlieren und Israel langsam.
So sieht es für mich aus, und das ist meiner Meinung nach der Grund für die Hysterie, die um die Entscheidung, was zu tun ist, herrscht. Aber es lässt mich auch eine Frage offen: Warum ist Israel nicht in der Lage oder nicht willens, Abkommen zu schließen? Ich habe das Gefühl, die Ägypter würden welche schließen. Und ich habe das Gefühl, viele seiner Nachbarn wären zumindest prinzipiell bereit, sich an einen Tisch zu setzen und zumindest zu versuchen, einige zu erreichen. Und dann würde Israel, anstatt sich geografisch auszudehnen, in die Höhe gehen und Hochhäuser bauen. Was machen Sie da? Sie stehlen den palästinensischen Bauern Land. Was machen Sie da? Ist Ihre Zukunft landwirtschaftlich geprägt? Seien Sie nicht albern – das ist sie nicht; das muss sie auch nicht sein.
Es ist, als ob wir plötzlich mit Luxemburg konfrontiert wären, das Teile von Belgien oder den Niederlanden oder Frankreich oder sonst wo fordert, weil es expandieren muss. Es war vollkommen zufrieden damit, vertikal statt horizontal zu bauen. Und das schon seit vielen, vielen, vielen Jahrzehnten, länger, als Israel betroffen ist. Was also soll das?
Ich dachte jedenfalls, dass es so sein würde, wissen Sie, ich versuche zu lernen, wie man darüber auf eine Weise nachdenken kann, die nicht durch die nutzlose Vorgehensweise der Mainstream-Medienanalysten eingeschränkt ist.
MICHAEL: Nun, Richard, Sie haben genau beschrieben, was vor sich geht, und Sie haben gezeigt, wie der Kampf bis zum letzten Ukrainer nun durch den Kampf bis zum letzten Israeli ersetzt wird. Warum tun sie das? Nun, die Antwort lautet: Wenn Frieden herrschte – wenn Ägypten und die anderen Länder, die Sie erwähnt haben, eine friedliche Vereinbarung mit Israel treffen würden – dann gäbe es keinen Krieg. Und wie könnten die Vereinigten Staaten ohne Krieg die anderen Länder in der Region übernehmen? Die US-Politik vor 50 Jahren, wie ich sagte – und ich werde jetzt näher darauf eingehen – basierte darauf, dass die USA tatsächlich all diese Länder übernahmen, wobei sie Israel wiederum als Rammbock benutzten, als das, was die Armee dort „Amerikas gelandeten Flugzeugträger“ nannte. Nun, all dies begann in den 1960er Jahren mit Henry „Scoop“ Jackson.
Zunächst spielte Israel im US-Plan keine wirkliche Rolle. Jackson hasste einfach den Kommunismus, er hasste die Russen und er hatte innerhalb der Demokratischen Partei viel Unterstützung. Er war Senator des Staates Washington, und das war das Zentrum des militärisch-industriellen Komplexes.
Wegen seiner Unterstützung des militärisch-industriellen Komplexes erhielt er den Spitznamen „Der Senator von Boeing“. Und der militärisch-industrielle Komplex unterstützte ihn, als er Vorsitzender des Democratic National Committee wurde. Nun, er wurde von Herman Kahn unterstützt – wie ich sagte, dem Vorbild für Dr. Seltsam –, der zum Schlüsselstrategen für die US-Militärhegemonie und das Hudson Institute wurde – das nicht mit mir verwandt ist, sondern ein Vorfahre, der den Fluss entdeckte, nach dem wir beide benannt wurden. Sie nutzten das Hudson Institute und seinen Vorgänger, die Rand Corporation, aus der Herman stammte, als ihre wichtigsten langfristigen Planer.
Und ich wurde hergebracht, um den Dollarkurs und die Zahlungsbilanz zu diskutieren. Mein Fachgebiet war internationales Finanzwesen. Nun, Herman hatte das Institut als Ausbildungsstätte für den Mossad und andere israelische Geheimdienste eingerichtet. Es gab dort zahlreiche Mossad-Leute, und ich machte, wie ich bereits erwähnte, zwei Reisen nach Asien mit Uzi Arad, der, wie ich sagte, der Chef des Mossad wurde.
Wir diskutierten also darüber, was langfristig passieren würde, und zwar darüber, was heute passiert. Herman erzählte mir eines Abends beim Abendessen, dass das Wichtigste in seinem Leben Israel sei. Und deshalb konnte er nicht einmal von US-Verbündeten wie Kanada militärische Informationen erhalten, weil er sagte, er würde ihrem Land oder sogar den Vereinigten Staaten nicht die Treue schwören, wenn er einem anderen Land die Treue schwören müsste. Und er beschrieb Jacksons Tugend für die Zionisten gerade darin, dass er kein Jude war, sondern ein Verteidiger des dominanten US-Militärkomplexes und ein Gegner des im Gange befindlichen Rüstungskontrollsystems. Jackson kämpfte gegen alle Rüstungskontrollen – „wir müssen Krieg haben.“ Und er fuhr fort, das Außenministerium und andere US-Behörden mit Neokonservativen vollzustopfen, die von Anfang an für einen permanenten weltweiten Krieg geplant hatten, und diese Übernahme der Regierungspolitik wurde von Jacksons ehemaligen Senatsberatern angeführt.
Zu diesen Senatsmitarbeitern zählten Paul Wolfowitz, Richard Pearl, Douglas Fife und andere, die in die Führungsetagen des Außenministeriums und in jüngerer Zeit in den Nationalen Sicherheitsrat katapultiert wurden. Der Jackson-Vanik-Zusatz zum US Trade Act von 1974 wurde zum Vorbild für spätere Sanktionen gegen die Sowjetunion.
Es wurde behauptet, dass die jüdische Einwanderung und andere Menschenrechte eingeschränkt würden. In diesem Moment wurde dem Außenministerium klar: Hier ist eine Gruppe von Leuten, die wir als Theoretiker und Vollstrecker der von uns gewünschten US-Politik einsetzen können – beide wollen alle arabischen Länder übernehmen.
Einmal hatte ich meinen Mentor Terrence McCarthy mit ins Hudson Institute gebracht, um über die islamische Weltanschauung zu sprechen, und alle zwei Sätze unterbrach mich Uzi: „Nein, nein, wir müssen sie alle töten.“ Und auch andere Leute, Mitglieder des Instituts, sprachen unentwegt davon, Araber zu töten.
Ich glaube nicht, dass es unter den nichtjüdischen Amerikanern einen so tiefen Hass auf den Islam wie bei den Zionisten gab, oder auch einen so tiefen Hass auf Russland, insbesondere auf den Antisemitismus der vergangenen Jahrhunderte, der übrigens vor allem in der Ukraine und in Kiew zu beobachten war.
Nun, das war vor 50 Jahren, und diese Sanktionen, die Jackson einführte, die US-Handelssanktionen, wurden zu Prototypen für die heutigen Sanktionen gegen alle Länder, die die Neokonservativen als Gegner betrachteten. Joe Lieberman stand in der Tradition der Jackson-Demokraten – so hieß das – der prozionistischen Falken des Kalten Krieges mit diesem Hass auf Russland, und das machte Israel zum Handlanger dieser Kalten Krieger.
Sie waren völlig anders als die meisten meiner jüdischen Freunde, mit denen ich in den 1950er Jahren aufwuchs. Die jüdische Bevölkerung, die ich kenne, war vollständig assimiliert – sie waren erfolgreiche Menschen der Mittelschicht. Das traf auf die Leute, die Jackson ins Land holte, nicht zu. Sie wollten nicht assimiliert werden und sagten genau das, was Netanyahu Anfang des Jahres sagte, nämlich: „Der Feind des Zionismus sind die säkularen Juden, die sich assimilieren wollen – beides geht nicht.“ Diese Politik der 1970er Jahre hat das Judentum in zwei Lager gespalten: die Assimilationisten, die für den Frieden sind, und die Kalten Krieger, die für den Krieg waren. Und die Kalten Krieger wurden von den Vereinigten Staaten gefördert und finanziert – das Verteidigungsministerium gab dem Jackson Institute eine großzügige Spende von über 100 Millionen Dollar, um bei der Ausarbeitung einer im Wesentlichen rassistischen Militärpolitik zu helfen, mit der dieser antiislamische Hass im gesamten Nahen Osten angefacht werden sollte. Das ist kein schöner Anblick.
Es gibt heute nicht mehr viele Menschen, die damals dabei waren und sich daran erinnern, wie das alles geschah, aber was wir sehen, ist, wie ich schon sagte, eine Farce, wonach das, was Israel tut, irgendwie „alles Netanjahus Schuld ist, alles die Schuld der Neokonservativen dort“, und doch wurden sie von Anfang an gefördert, mit riesigen Geldsummen unterstützt, mit allen Bomben, die sie brauchten, allen Waffen, die sie brauchten, allen Finanzmitteln, die sie brauchten, und Israel ist ein Land, dessen Wirtschaft Devisen braucht, um seine Währung zahlungsfähig zu halten. All das wurde ihnen gegeben, genau um genau das zu tun, was sie heute tun. Als Biden also vorgab zu sagen: „Kann es nicht eine Zweistaatenlösung geben?“ Nein, es kann keine Zweistaatenlösung geben, denn Netanjahu hat vor den Vereinten Nationen gesagt: „Wir hassen die Bewohner von Gaza, wir hassen die Palästinenser, wir hassen die Araber – es kann keine Zweistaatenlösung geben. Und hier ist meine Karte: Hier ist Israel. In Israel gibt es niemanden, der nicht Jude ist. Wir sind ein jüdischer Staat.“ Und er sagt es ganz offen.
Das hätte man vor 50 Jahren nicht explizit sagen können. Das wäre schockierend gewesen, aber es wurde von den Neokonservativen gesagt, die von Anfang an eingesetzt wurden, um genau das zu tun, was sie heute tun: Als Stellvertreter Amerikas zu agieren, die ölproduzierenden Länder zu erobern und sie zu einem Teil des Großraums Israel zu machen, so sehr zu einem Satelliten der Vereinigten Staaten, wie es England, Deutschland oder Japan geworden sind. Die Vorstellung, dass sie die US-Politik fortsetzen werden, um alle Unterstützung zu erhalten, die sie brauchen, ist zu einer Voraussetzung für ihre eigene Zahlungsfähigkeit geworden, die, wie Richard gerade sagte, nicht mehr zu funktionieren scheint. Israel ist nicht zahlungsfähig – es gibt keine Lösung für das schwarze Loch, in das sich Israel hineinmanövriert hat.
Und dennoch besteht kein Wille, einen einzigen Staat zu haben, weil Biden und der gesamte Nationale Sicherheitsrat – der Kongress und das Militär, und insbesondere der militärisch-industrielle Komplex – sagen, dass es kein gemeinsames Leben zwischen Palästinensern und Israelis geben kann, genauso wenig wie es in der Ukraine ein gemeinsames Leben zwischen Ukrainisch- und Russischsprachigen im selben Land geben kann. Es ist genau dasselbe, es folgt genau derselben Politik und all dies wird von den Vereinigten Staaten geplant und gefördert und mit enormen Geldsummen finanziert.
NIMA: Ja, Richard.
RICHARD WOLFF: Ja, betrachten wir das einmal aus der Perspektive der israelischen Zionisten, denn zum Tangotanzen gehören immer zwei: Was auch immer die amerikanischen Ziele waren, sie müssen auch irgendwie mit dem vereinbar sein, was die Israelis – zumindest die, die an der Macht sind – zu erreichen versuchen, sonst funktioniert es nicht.
Versetzen Sie sich in die Lage eines Zionisten: Sie haben Ihre europäischen asiatischen Wurzeln hinter sich gelassen. Sie sind weggegangen und haben sich dank der Balfour-Erklärung und der britischen Imperialisten neu angesiedelt. Sie haben Ihnen dort im Nahen Osten, in Palästina, das Land anderer Völker gegeben. Grundlegende Erkenntnis: Die unabhängige Existenz eines Staates Israel ist fragil.
Für einen Zionisten ist es logisch zu verstehen, dass angesichts der Uneinigkeit vieler Juden weltweit mit der gesamten Idee eines Staates und der Tatsache, dass die Mehrheit der Juden weltweit nicht nach Israel gegangen ist, obwohl sie es hätten tun können, dies nicht der Fall ist. Sie wissen, dass ihre Unterstützung durch den Rest der jüdischen Gemeinschaft gemischt ist.
Sie wissen auch, dass das einzige Land, das sie nach dem Krieg in Europa – dem Zweiten Weltkrieg – ernähren und auf das sie sich verlassen konnten, die Vereinigten Staaten waren. Auf sie wollten sie sich ganz sicher verlassen, denn sie gingen aus dem Krieg im Grunde reicher hervor, als sie hineingegangen waren, und hatten keinen Konkurrenten. Warum sollte man sich für England oder Frankreich entscheiden, selbst wenn es möglich wäre, wenn man die Vereinigten Staaten haben könnte? Okay, jetzt müssen sie sich Sorgen machen – und ich glaube, sie tun es zutiefst –, dass die Vereinigten Staaten früher oder später aus ihren eigenen Gründen erkennen werden, dass die Araber die bessere Wahl für die Zukunft sind, nicht die Israelis, denn die Araber sind zahlreich und die Israelis sind wenige, und die Wohlstandskluft zwischen ihnen arbeitet nicht zu Israels Gunsten. Sie entwickelt sich in die andere Richtung.
Vor ein paar Wochen erfuhr ich von einem Treffen, das vor nicht allzu langer Zeit stattgefunden hatte. In Peking lud die chinesische Regierung alle an der palästinensischen Bewegung beteiligten Gruppierungen ein, Vertreter zu einem Treffen zu schicken, um sie alle zu vereinen – darunter Hamas, Hisbollah und eine ganze Reihe anderer. Und diese Treffen fanden unter der Schirmherrschaft Chinas statt. Das muss Herrn Netanjahu Sorgen bereiten, das muss ihm große Sorgen bereiten.
Warum? Nicht, weil die Chinesen irgendeinen phantasievollen Antrag einreichen würden. Das werden sie nicht tun. Sondern weil die Chinesen in ihren komplizierten Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten schließlich zu Vereinbarungen kommen werden, indem sie jemand anderen opfern und auf diese Weise miteinander auskommen.
Woher weiß ich das? Weil es der Subtext der Hälfte der Ängste Europas ist – dass Europa der Sündenbock sein wird, dass Europa im Interesse der USA und Chinas aufgeteilt wird, so wie Europa Afrika im Interesse seiner Konflikte aufgeteilt hat. Also brauchen die Israelis jetzt dringend … was?
Sie brauchen eine kontinuierliche wirtschaftliche, politische und militärische Unterstützung durch die Vereinigten Staaten. Und sie werden alles tun, um diese Unterstützung zu erhalten. Wenn Sie sich erinnern, gab es vor nicht allzu vielen Jahren starke Gerüchte, dass der Iran-Contra-Skandal von Israelis vermittelt wurde; dass die geheime Unterstützung für das Apartheidregime in Südafrika aus Israel kam. Kürzlich gab es eine Behauptung – ich weiß nicht, ob sie wahr ist –, dass die Russen eine israelische Söldneroperation innerhalb der ukrainischen Armee entdeckt hätten. Okay, das überrascht mich nicht. Das ist es, was ein Land wie Israel bietet: Es wird der Böse sein; es wird das Unsagbare aussprechen; es wird sich für die Vereinigten Staaten einsetzen; es wird den Druck auf sich nehmen, einschließlich der Wut der arabischen Welt und der Wut der islamischen Welt. Denn wenn es nicht auf Israel fokussiert wäre, worauf zum Teufel würden Sie es dann konzentrieren? Hier. 9/11 geschah hier. Aus diesem Grund wurde es in der islamischen Welt gefeiert. Es gibt also das, was die Franzosen „un mariage de convenance“ - zweckehe - nennen würden.
Hier besteht eine Zweckgemeinschaft zwischen den Zionisten, die sich von den Vereinigten Staaten abhängig fühlen – und das sind sie auch. Deshalb konzentrieren sie ihre größte diplomatische Präsenz in den Vereinigten Staaten nicht auf die jüdische Gemeinde – sie erhalten nicht die Unterstützung, die sie sich wünschen –, sondern auf die evangelikale Gemeinde. Sie haben die biblische Vereinbarung gefunden, dass Jesus bei seiner Rückkehr die Juden als Herrscher über das Heilige Land vorfinden muss. Oh gut, die Juden haben entdeckt, dass sie in dieser Geschichte des Neuen Testaments ein Bündnis bilden können. Die größten israelischen Filmfestivals finden jedes Jahr in Megakirchen protestantischen Glaubens in diesem Land statt, nicht in Synagogen. Was zum Teufel ist hier los? Die Israelis brauchen hier verzweifelt Unterstützung. Und sie haben ständig Angst – genau die Evangelikalen, auf die sie gezählt haben, wenden sich immer mehr Trump zu, und das macht ihnen Sorgen. Stimmt’s? - stimmt nicht, trump ist zionist!
Das ist die Ironie: Die Juden gehen eher in die andere Richtung. Die Juden scheinen mehr daran interessiert zu sein, der Ukraine zu helfen, die Säkularen, die Nicht-Zionisten. Das ist also ein sich ständig veränderndes Szenario. Aber ich vermute – und Michael, vielleicht wissen Sie davon –, dass es Stimmen gibt – egal wie stark Henry Jackson war oder wie seine Nachkommen geworden sind – dass es auch Stimmen in ziemlich hohen Positionen gibt, die sich immer wieder laut fragen, ob die Vereinigten Staaten im Nahen Osten nicht auf das falsche Pferd setzen. Und ob man vielleicht jemanden finden kann, der die Aufgabe besser erledigt als die israelischen Zionisten. Sobald das passiert, verschwindet Herr Netanjahu. Und die Person, die sich darüber große Sorgen macht, sind Herr und Frau Netanjahu.
MICHAEL: Nun, Sie haben die Dynamiken, die bei der Arbeit eine Rolle spielen, genau beschrieben.
Und in den letzten Wochen hatte Nima zahlreiche Gäste zu Gast, die erklärten, dass die Gegner all dessen das US-Militär seien, weil die USA laut seinen Gästen jedes Kriegsspiel im Nahen Osten verlieren. Jedes Kriegsspiel, das sie in der Ukraine gegen Russland spielen, verlieren die USA.
Es gibt also offensichtlich derzeit eine Opposition zwischen der Armee – wir nennen sie die Realisten –, die sagen, wenn man den Krieg wirklich ausweiten wolle, werde das nicht funktionieren. Aber ihnen steht, wie Sie sagen, nicht nur die Logik des amerikanischen Imperiums gegenüber, sondern eine virtuelle Religion, eine Religion des Hasses. Der Zionismus wurde christianisiert – er hat all den Hass auf den anderen akzeptiert, der stattgefunden hat. Und die US-Militärstrategen wollen den Krieg in Asien und der Ukraine nicht beenden, denn wenn es ein Ende gäbe, wie ich sagte, dann bliebe der Status quo bestehen. Und die Vereinigten Staaten könnten diese Länder nicht als Satelliten übernehmen. Frieden würde ein abhängiges Land bedeuten – der Irak würde seine Unabhängigkeit zurückerlangen; Syrien hat sie schon; der Iran würde in seiner Unabhängigkeit in Ruhe gelassen – das würde den Vereinigten Staaten nicht den persönlichen direkten Besitz des Öls geben.
Und wenn man sich die Neokonservativen ansieht, sie hatten eine virtuelle Religion. Ich traf viele von ihnen am Hudson Institute; einige von ihnen oder ihre Väter waren Trotzkisten. Und sie übernahmen Trotzkis Idee der permanenten Revolution. Das heißt, eine sich entfaltende Revolution – was Trotzki sagte, begann in Sowjetrussland und würde sich auf andere Länder ausbreiten, Deutschland und die anderen. Aber die Neokonservativen übernahmen dies und sagten: „Nein, die permanente Revolution ist das amerikanische Imperium – es wird sich immer weiter ausdehnen und nichts kann uns auf der ganzen Welt aufhalten.“
Was wir also haben, ist ein mehr oder weniger realistisches Militär – wenn nicht an der Spitze, die sozusagen ein politischer Kandidat ist, zumindest die Generäle, die tatsächlich die Kriegsspiele durchgeführt haben –, ist Realismus gegen einen religiösen Fanatismus, der zurückgekehrt ist, weil Fanatiker eher bereit sind, bis zum letzten Israeli oder Ukrainer zu sterben, als Realisten, die die Situation betrachten und versuchen, das zu tun, worüber beispielsweise Präsident Xi und China sprechen: die Win-Win-Situation. Nun, schon als diese Spaltung in den 1970er Jahren begann, hörte ich tatsächlich Diskussionen über die Idee, den Zweiten Weltkrieg noch einmal zu überdenken. Der eigentliche Streitpunkt war: „Was für eine Art Sozialismus wird es nach dem Krieg geben? Wird es Nationalsozialismus – Nazismus – oder demokratischer Sozialismus sein, der aus der Dynamik und dem Eigeninteresse des industriellen Kapitalismus hervorgeht?“ Nun, ein Großteil der Regierung unterstützte ab 1945, der Minute des Friedens, die amerikanische Regierung und begann, den Nazismus zu unterstützen. Wir haben bereits darüber gesprochen.
Die Regierung rekrutierte Naziführer und schickte sie, wenn nicht nach Amerika, dann nach ganz Lateinamerika, um gegen die Kommunisten zu kämpfen. Als die Vereinigten Staaten beschlossen, „wir müssen die Sowjetunion zerstören“, fanden sie in den Nazis Kämpfer, die bereit waren, für ihren Glauben zu sterben. Sie saßen nicht da und dachten: „Ist das, was ich tue, vernünftig? Wird es funktionieren?“ Eines der Probleme mit Israel ist also, wie Richard bereits diskutiert hat, dass es keinen Weg einschlägt, der zum Überleben Israels als Wirtschaftsstaat führen wird. Die Vereinigten Staaten haben Israel bereits wirtschaftlich, finanziell und militärisch auf Rationierung gesetzt, so wie England nach dem Zweiten Weltkrieg und ganz Europa nach dem Ersten Weltkrieg auf Rationierung gesetzt wurden. Trotzki schrieb einen Artikel – Amerika und Europa – und sagte: „Amerika hat Europa auf Rationierung gesetzt.“ Das schrieb er ungefähr im Jahr 1921.
Man könnte also noch einmal sagen, dass der Nazigeist gewonnen hat – der Geist, ein Imperium nach dem Motto „entweder wir oder sie“ ausdehnen zu wollen – es ist ein Geist des Hasses und des Terrorismus, der durch Mord und Kriegsverbrechen ausgelöst wird und die Alternative zum Atomkrieg darstellt. Die Amerikaner erkennen: „Wir wollen zwar keinen Atomkrieg, aber wir können ihm durch Terrorismus so nahe wie möglich kommen.“ Und deshalb unterstützen die Vereinigten Staaten heute ein offenes Naziregime in der Ukraine und ähnliche Terroristen in Israel, um Westasien im Laufe der Zeit im Wesentlichen zu einem Teil Großisraels zu machen. Das ist eine Mentalität und fast ein Religionskrieg, in dem wir uns befinden.
RICHARD WOLFF: Lassen Sie mich das noch einmal etwas ausführen und auf etwas zurückkommen, was Sie, Michael, vorhin zu Beginn gesagt haben und dem ich zustimme: In den Vereinigten Staaten besteht die Angst vor einem langwierigen Landkrieg, aus Angst, dass die amerikanische Bevölkerung ihn nicht länger als ein paar Monate oder so ertragen würde.
Nun, die Israelis können ohne diese militärischen Explosionen dort, wo sie sind, nicht überleben. Wir haben den Jom-Kippur-Krieg, den Krieg von 1967, den Krieg von 1973 – ich meine, wir haben immer noch Kriege, von denen jeder – zumindest auf israelischer Seite – mit dem Bedürfnis nach Frieden und Sicherheit gerechtfertigt ist, was diese Kriege offensichtlich nicht gewährleisten.
Und so haben sie einen weiteren. Und jetzt haben sie den größten und schlimmsten aller Zeiten. Und warum gibt es irgendeinen Grund zu der Annahme, dass es nicht weitergehen wird? Und was tun sie dagegen? Nun, sie weiten den Krieg aus, sie richten in Gaza noch viel schrecklichere Zerstörung an, und jetzt weiten sie ihn auf die Hisbollah und den Jemen aus, sie bombardieren und all das. Okay.
Sie können nur verhindern, dass sie ihren eigenen Untergang herbeiführen, indem sie buchstäblich die Zusammenarbeit organisieren, zunächst zwischen allen schiitischen Gemeinschaften und dann schließlich auch mit den Sunniten und den weiteren islamischen Gemeinschaften. Ihre einzige Hoffnung für diesen Fall ist, die Vereinigten Staaten einzubeziehen. Wie ich bereits sagte, hat Herr Selenskyj keine Hoffnung, wenn er nicht … Auch diese jüngste Angelegenheit mit der Ermächtigung, Raketen tief in Russland hinein zu schicken, wird nicht funktionieren – die Russen haben ihre Raketen versteckt oder weiter weg verlegt, damit sie nicht erreicht werden können. Es bleibt also nichts übrig.
Es bleibt nichts anderes übrig, als die Vereinigten Staaten einzubeziehen. Und dennoch lautet Ihr Argument: Die Vereinigten Staaten sehen sich die Situation an und sagen: „Das können wir nicht. Es ist nicht so, dass wir keine Raketen haben – das haben wir. Es ist nicht so, dass wir keinen großen Schaden anrichten können – das können wir.“ Nun, wir können diesen Krieg nicht schnell gewinnen.
Weiß Gott, in den ärmsten Ländern der Erde wie Afghanistan und Vietnam könnten wir das nicht tun. In Europa und auch im Nahen Osten werden wir das ganz sicher nicht tun. Das heißt, der einzige Erfolg der Israelis besteht darin, die USA ins Land zu holen, und die USA können nicht eingreifen, weil sie sich eingeschränkt fühlen.
Und das bedeutet, dass hier irgendwann etwas passieren muss. Wäre es nicht logisch, zu erwarten, dass die Vereinigten Staaten einen Moment der Erleuchtung erleben und entscheiden, dass die Araber bessere Verbündete für uns sind als die Israelis? Und wenn das eine Säuberung der höchsten Regierungsebenen von Neokonservativen erfordert, nun, wir wissen aus dem Zweiten Weltkrieg, dass sie wissen, wie man säubert, wenn sie säubern wollen – sie können das tun und sie als Juden angreifen, wenn es welche gibt, oder als Zionisten oder als falsche Berater. Es gibt viele Möglichkeiten, das zu tun. Es muss nur eine Entscheidung getroffen werden.
Und wenn es das ist, was ich Sie sagen hörte, dann deutete die offensichtliche Zurückhaltung von Lloyd Austin, irgendetwas zu genehmigen – dass er jetzt fast offen zu den Kollegen von Herrn Biden sagt: „Gehen Sie da nicht hin, tun Sie das nicht“ – vielleicht darauf hin, dass wir mit dem, was wir hier sagen, recht haben.
MICHAEL: Das hast du wunderbar gesagt, Richard – genau darum geht es.
Was bedeutet es, die Vereinigten Staaten einzubeziehen? Sie werden keine Truppen schicken, denn man kann sich ja vorstellen, wie die amerikanischen Truppen in der Ukraine oder in Israel sterben würden. Man kann sich vorstellen, was das für die demokratische Regierung bedeuten würde, die die Truppen dorthin schickt. Das können sie also nicht tun.
Sie haben es mit Terrorismus versucht, und das Ergebnis des Terrorismus ist, dass sich die ganze Welt gegen uns aufgelehnt hat. Aber wir befinden uns immer noch in einer vorrevolutionären Situation. Der Rest der Welt ist entsetzt über den Terrorismus, den er sieht, über die Verletzung aller Kriegs- und Zivilisationsregeln, die die Vereinten Nationen in ihren ursprünglichen Vertragsartikeln niedergeschrieben haben und die sie nicht befolgen. Was Sie also erleben, ist ein völliger Zusammenbruch der Fähigkeit des Rests der Welt, die Zivilisation durchzusetzen. Und natürlich hoffen Sie und ich, dass es in der US-Regierung irgendwie vernünftig denkende Menschen geben wird.
Ich sehe nicht viele Leute im Kongress, die die Kandidatur von Jill Stein unterstützen, die gegen den Krieg ist. Ich sehe im Kongress kein vernünftiges Verhalten. Ich glaube, das Außenministerium, die National Security Agency und die Führung der Demokratischen Partei, die im militärisch-industriellen Komplex verwurzelt ist, sind absolut der Meinung: „Wenn wir unseren Willen nicht durchsetzen können, wer will dann in einer solchen Welt leben?“ Nun, Sie erinnern sich, wie Präsident Putin, als ihm ein amerikanischer Atomkrieg angedroht wurde und die Leute fragten: „Würde Russland wirklich mit Atomwaffen zurückschlagen?“ Putin antwortete: „Wer will denn schon in einer Welt ohne Russland leben?“
Nun, die Neokonservativen, der Senat, das Repräsentantenhaus, der Präsident, die Presse und die Wahlkampfspender beider Parteien sagen: „Wer will denn schon in einer Welt leben, die wir nicht kontrollieren können? Wer will schon in einer Welt leben, in der andere Länder unabhängig sind und ihre eigene Politik verfolgen? Wer will schon in einer Welt leben, in der wir ihren wirtschaftlichen Überschuss nicht für uns abschöpfen können? Wenn wir nicht alles an uns nehmen und die Welt beherrschen können, wer will denn schon in einer solchen Welt leben?“
Das ist die Mentalität, mit der wir es zu tun haben. Und ich beobachte, was China und der Iran tun: Sie haben immer gehofft, dass sie es schaffen, so wie vor zwei Tagen, als der Iran Raketen auf einen der Flugplätze in Israel schickte, auf dem F-16 und andere Flugzeuge stationiert waren. Das hat die USA wissen lassen – und Israel gewarnt –, dass der Iran Ihren Flugplatz in die Luft jagen wird. Sie sollten besser alle Flugzeuge in die Luft bringen.
Nun, der Iran sagte: „Oh, wir wollen niemanden verärgern. Können wir ihnen nicht einfach zeigen, dass ein Krieg keinen Sinn ergibt?“ Nun, und jetzt gibt es in Israel ein Argument: „Moment mal, diese Flugzeuge, die ihr nicht in die Luft gesprengt habt, werden jetzt über den Iran fliegen und Bomben auf uns werfen.“
Das Land, das den Erstschlag ausführt, wird einen Vorteil erlangen – wir hatten die Chance, die Luftwaffe auszuschalten, sodass sie aufhören konnten, den Libanon zu bombardieren, den Gazastreifen und andere Länder zu bombardieren und aufhören konnten, uns zu bombardieren. Und wir haben es nicht getan, weil wir der Welt weiterhin zeigen wollten, dass wir die Guten sind.
Nun, es ist, als ob Sie ein guter Kerl wären, der nackt gegen die Nazi-Panzer läuft, die im Zweiten Weltkrieg oder heute in der Ukraine direkt auf Sie zukommen – das ist wirklich das Problem.
RICHARD WOLFF: Wenn wir Recht haben, warum ist es dann nicht so … oder übersehen wir es? Wo ist der Beweis, dass die Vereinigten Staaten verstehen, dass sie in eine Richtung gezogen werden, in die sie wirklich nicht wollen? Um auf Ihren letzten Punkt zurückzukommen, Michael, hören Sie mir eine Minute zu.
Die Vereinigten Staaten verstehen es... nehmen wir an, sie verstehen es so wie Sie, dass sie die Benachrichtigung erhalten haben - und das habe ich auch mitbekommen -, dass die Iraner den Vereinigten Staaten im Voraus mitgeteilt haben, dass sie es tun würden, und ihnen so Zeit gegeben haben, die Israelis zu informieren.
Okay, wo sind die Amerikaner, die sagen: „Sie haben uns einen Dienst erwiesen“, denn hätten sie nicht die israelische Luftwaffe oder was auch immer zerstört, dann wären die Israelis zu uns gekommen und hätten von uns noch sofortigere, massivere Unterstützung verlangt – und das ist nicht gut, das ist gefährlich.
Der nächste Schritt wird sein, dass die Iraner uns ins Visier nehmen. Sehen Sie, die Houthis, die, wenn ich das richtig verstehe, vom Iran unterstützt werden, haben amerikanische Kriegsschiffe mit Raketen beschossen. Okay, es rückt näher, es rückt näher, dass Sie hineingezogen werden, und dann werden Sie aufgrund Ihrer eigenen Innenpolitik reagieren müssen, und dann sind Sie drin, und dann haben die Israelis gewonnen, sie haben Sie da drin. Und jetzt hat es seine eigene Logik, seine eigenen Eskalationsmechanismen, und Sie haben das, was alle dachten, Sie hätten sich verpflichtet, niemals zu tun: einen Landkrieg in Asien, der Sie Ihre eigenen Truppen kostet. Jeder Präsident nach Vietnam sagte, sie würden das nie wieder tun.
Manche haben das sogar nach Korea gesagt, weil sie es verstanden haben. Ich wäre also zuversichtlicher, dass wir auf der richtigen Spur sind, wenn ich ein Zeichen dafür sehen könnte, dass es amerikanische Stimmen gibt, die die eine oder andere Version davon spüren und auf die wir verweisen könnten.
MICHAEL: Nun, ich denke, es hat einen Bewusstseinswandel gegeben, aber dieser fand hauptsächlich auf arabischer und persischer Seite statt. Ich denke, jetzt, wo sie die Flugzeuge nicht abgeschossen haben, sagen die Iraner meiner Meinung nach: „Schluss mit Mr. Nice Guy.“ Sie haben genau klar gemacht, was sie als Vergeltung tun können; sie haben gesagt, wenn Israel oder die Vereinigten Staaten versuchen, sie anzugreifen, werden sie die amerikanischen Militärbasen im Irak und in Syrien auslöschen. Sie haben bereits gezeigt, dass sie diese Angriffe sehr genau lokalisieren und sehr gut durchführen können. Ich denke, in den Augen der Iraner haben sie dem Rest der Welt gezeigt, dass sie „die Vereinigten Staaten seit einem halben Jahr versuchen, uns zum Krieg zu provozieren, genauso wie die Vereinigten Staaten versuchen, Russland im Krieg in der Ukraine zu provozieren“, und Putin konnte dem widerstehen, denn je länger er wartet, desto mehr gewinnt er den Krieg; Europa wird auseinandergerissen.
Nun, die Iraner können ebenso sagen: „Die Vereinigten Staaten hätten uns angegriffen und gesagt, wir verteidigen nur das arme kleine Israel wegen des iranischen Angriffs. Aber jetzt haben die Iraner den Angriff durchgeführt – ohne Zivilisten zu töten, sondern zunächst nur Militäranlagen bombardiert –, während die Israelis Menschen töten wollen; sie wollen Araber töten, weil sie sie hassen. Die Iraner greifen nur Militäranlagen an, nicht die Bevölkerung. Es besteht also kein Zweifel, denke ich, dass der ganze Rest der Welt – China, Russland, der globale Süden, die globale Mehrheit – nicht fallen wird. Es hat dem US-Militär und dem US-Außenministerium die Möglichkeit genommen, zu behaupten, dass sie auf den unprovozierten Angriff Irans auf Israel und auf den Gazastreifen reagieren, einen unprovozierten Angriff auf Israel, bei dem nach 100.000 getöteten Gazaern auch einige Israelis getötet wurden. Und auf den unprovozierten Angriff Russlands auf die Ukrainer, die die Zivilisten in Luhansk und Donezk töteten.
Sie haben den Vereinigten Staaten seit einigen Jahrhunderten jeden Anschein genommen, eine Ideologie oder Außenpolitik zu verfolgen, die auf Terrorismus und Zerstörung ausgerichtet ist, und sie haben alle zivilisierten Kriegsregeln verletzt, die im Völkerrecht verankert sind.
Die Vereinigten Staaten befinden sich also in einem Krieg gegen die Zivilisation, und der Rest der Welt erkennt das. Und Sie haben Recht, wo ist die Stimme in den Vereinigten Staaten, die das sagt, was Sie und ich sagen, warum jemand wie wir in einer Machtposition? Nun, wir sind in einer Nima-Show, nicht in der New York Times oder im Wall Street Journal; wir bekommen kein Geld vom militärisch-industriellen Komplex, von den Nichtregierungsorganisationen, die vom Außenministerium und dem National Endowment for Democracy finanziert werden; wir sind auf uns allein gestellt, und Leute, die so denken, sehen sich gezwungen, aus dem Außenministerium zurückzutreten, aus der CIA zurückzutreten wie McGovern, aus der Armee zurückzutreten wie die Gäste, die Nima hatte – Colonel MacGregor und Scott Ritter – sie wurden von der Diskussion ausgeschlossen. Das ist die Spannung, in der die Welt heute steckt, und das ist es, was sie so gewalttätig macht.
Werden diese Leute wirklich einen Atomkrieg erzwingen, indem sie sagen: „Oh, wir verwenden nur taktische Waffen?“ Das ist die eigentliche Frage – die Amerikaner stellen sich gegen die grundlegendsten Prinzipien der Zivilisation. Was werden andere Länder dagegen tun? Werden sie die Bedrohung erkennen? Oder werden sie sagen: „Lass uns dir erklären, was dein Eigeninteresse ist, Amerika: Dein Eigeninteresse besteht darin, das zu tun, was Richard vorschlägt – mit den arabischen Ländern zusammenzuarbeiten, mit uns zusammenzuarbeiten, es ist eine Win-Win-Situation.“
Wer sind die Amerikaner, die mit der Rückendeckung ihrer Spender sagen werden: „Ja, wir wollen lieber die Zivilisation retten, als diese und nächste Woche Geld zu verdienen, um kurzfristig zu leben.“ Der amerikanische Standpunkt ist kurzfristig ausgerichtet; der Rest der Welt vertritt eine langfristigere Position – wer wird gewinnen?
RICHARD WOLFF: Die Ironie liegt darin, dass sie, wenn man die Geschichte als Maßstab nimmt, einen Krieg anzetteln werden, der sich dann in die Länge zieht, und dann werden alle unsere aktuellen Argumente Gehör finden, und man wird argumentieren, und dann werden die schweren Entscheidungen getroffen.
Das Problem besteht darin, dass die Vereinigten Staaten in vielerlei Hinsicht in eine Sackgasse geraten, und das birgt seine eigenen Gefahren und Dynamiken, wenn es keinen Ausweg gibt. Wenn es stimmt, dass sich Netanjahus Umfragewerte in Israel nach dem Bombardement Beiruts dramatisch verbesserten, und ich habe gelesen, dass das der Fall ist.
Das ist eine sehr ernste Tatsache, denn sie bedeutet, dass man dies nicht einfach als eine rechte Regierung betrachten kann, die X, Y und Z tut. Man muss es mit einer rechten Regierung vergleichen, die es zumindest bis jetzt geschafft hat, ihr Volk mitzunehmen. Das können wir von den Demokraten und Republikanern in diesem Land sagen, denen das ebenfalls gelungen ist.
Und das ist beängstigend, denn es lässt darauf schließen, dass sie in der Lage sind, noch weitere Schritte zu unternehmen. Und das werden sie wahrscheinlich auch tun. Und wir werden genauso zurückbleiben wie ich in den letzten zwei Wochen, das kann ich Ihnen sagen, in echter Angst darüber, wohin das führt und wie nahe wir etwas unsagbar Dummem und unsagbar Zerstörerischem kommen.
Das Einzige, was ich sagen kann, ist, dass dieses oberflächliche Desinteresse an all diesen Fragen, das sich in den Äußerungen von Trump, Harris, Vance oder Wolz zeigt, bemerkenswert ist. Diese Leute tun alle so, als sei die Pax Americana lebendig und gesund und wir könnten endlos über Grenzüberschreitungen, die Aufnahme von Katzen und Hunden und andere unwichtige Dinge reden, weil die großen Probleme kein Problem seien und Sie und ich und wir drei gerade viel Zeit damit verbracht hätten, uns mit all den anderen Problemen zu befassen, über die sie nicht das Bedürfnis haben, jemals zu reden. Das ist bemerkenswert.
MICHAEL: Wir sitzen hier in New York unter der Bombe. Wissen Sie, wer will noch auf dieser Welt leben, wenn sie erst einmal gefallen ist?
Sie haben das Wort „rechts“ verwendet, und es ist sehr lustig, dass die Antikriegskandidaten in Europa alle als rechts bezeichnet werden – früher hießen sie links. In Österreich hat gerade eine Wahl stattgefunden, bei der die Rechten gewonnen haben, weil sie gegen den Krieg in der Ukraine waren. Wir hatten drei deutsche Wahlen, und die Rechten sind im Grunde alle drei gegen den Krieg in der Ukraine – die deutsche Regierung hat, wissen Sie, ihren wahren Nazismus entdeckt und gesagt: „Wir werden die AFG verbieten, weil sie gegen den Krieg ist“, sie nennen sie eine rechtsgerichtete Regierung. Die Nazis in Europa verbieten also die Antikriegsparteien, und trotzdem werden die Antikriegsparteien als „rechts“ bezeichnet und die Nazis als „Demokraten und Sozialdemokraten“. Das ist das Erstaunliche – die ganze Sprache ist Teil davon – die Welt wird auf den Kopf gestellt.
RICHARD WOLFF: Nicht nur das, jeder rettet die Demokratie vor jedem anderen. Wissen Sie, es ist der Verfall … jedenfalls, ja, ja.
MICHAEL: Nun, ich kenne Sie und mir gefällt das Wort „Oligarchie“.
RICHARD WOLFF: Ja. Aber im Gegensatz zu Ihnen beschränke ich mich dabei auf Russland – dort gibt es Oligarchen, bei uns Industriekapitäne.
MICHAEL: Ja.
NIMA: Schön, dass Sie dabei waren. Und vielen Dank, dass Sie heute bei uns waren, Richard und Michael. Es war großartig, mit Ihnen zu sprechen.
RICHARD WOLFF: Okay. Danke auch Ihnen. Und es ist mir eine Freude, Teil dieses laufenden Dreiergesprächs zu sein.
MICHAEL: Das hier muss 200.000 Aufrufe haben, Nima.
NIMA: Übrigens mische ich mich nicht ein, weil ich finde, dass ihr beide miteinander redet, das ist einfach perfekt, ich muss nicht dabei sein. Ja, es läuft einfach gut. Vielen Dank.
RICHARD: Okay. Tschüss.
(Erneut veröffentlicht aus Dialogue Works mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)
hier meine sammlung der besten analysen von michael hudson über die hintergründe der macht des hegemons...
Michael Hudson: Israel+Ukraine: Die Sackgasse der US-Kriegspolitik/Der ökonomische Hintergrund des Ost-West-Konflikts - möchtest du die ökonomischen Hintergründe verstehen lernen? Hier meine Sammlung seiner Texte.
mein neues inserat...
Michael Hudson möchtest du die ökonomischen Hintergründe verstehen lernen? Hier der beste Analytiker der Hintergründe der agressiven US-Kriegspolitik zur Beherrschung der Welt. Israel + Ukraine: Sackgasse der US-Kriegspolitik/ Der ökonomische Hintergrund des Ost-West-Konflikts - Hier meine Sammlung seiner Texte. 12.10.24
Michael Hudson: Keine Krise, sondern ein langsamer Absturz
Michael Hudson gibt ein Interview für ein deutsches Magazin
10227 Ansichten 16. Dezember 2022 7 Kommentare
Veröffentlicht mit Erlaubnis des Autors
Boos deutsches Interview 15. Dezember 2022
Sehr geehrter Herr Prof. Hudson,
noch einmal: Herzliche Grüße aus Berlin!
Das letzte Mal haben wir im Juni für das deutsche Printmagazin "Four" gesprochen. Zurzeit arbeite ich auch für MEGA Radio, einen Nachrichtensender für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Wir senden aus Wien und sind in Berlin, Bayern und Österreich zu hören.
Hiermit möchte ich Sie zu einem weiteren Interview via ZOOM einladen, um es für unser Radioprogramm aufzuzeichnen. Es wäre ein Update zu unserem letzten Interview. Vielleicht etwa 20-30 Minuten lang.
Siehe auch unser letztes Gespräch: https://www.vierte.online/2022/06/03/ukraine-a-trojan-for-germanys-us-dependence/
Ich weiß nicht, ob das zu kurzfristig ist, aber hättest du nächste oder übernächste Woche Zeit für ein solches Gespräch?
Ansonsten auch Anfang Januar.
Hier sind meine Fragen:
(1.) Sie haben in unserem letzten Interview für die Zeitschrift "Four" einige Vorhersagen gemacht, die wahr geworden sind.
Sie sprachen von einer Krise für deutsche Unternehmen in der Düngemittelproduktion. Das kam erst Wochen nach unserem Interview in die Schlagzeilen.
Sie sagten auch: "Was Sie als "Blockierung von Nord Stream 2" bezeichnen, ist in Wirklichkeit eine "Buy-American"-Politik." Das ist jetzt auch nach den zerstörten Nord Stream-Pipelines mehr als deutlich geworden.
Könnten Sie das kommentieren?
MH: Die US-Außenpolitik hat sich lange auf die Kontrolle des internationalen Ölhandels konzentriert. Dieser Handel trägt maßgeblich zur US-Zahlungsbilanz bei, und seine Kontrolle gibt den US-Diplomaten die Möglichkeit, andere Länder in den Würgegriff zu nehmen.
Öl ist der wichtigste Energielieferant, und der Anstieg der Arbeitsproduktivität und des BIP in den führenden Volkswirtschaften spiegelt tendenziell den Anstieg des Energieverbrauchs pro Arbeitnehmer wider. Öl und Gas werden nicht nur zur Energiegewinnung verbrannt, sondern sind auch ein grundlegender chemischer Rohstoff für Düngemittel und damit für die landwirtschaftliche Produktivität sowie für einen Großteil der Kunststoff- und sonstigen chemischen Produktion.
Die US-Strategen haben also erkannt, dass die Abschneidung von Ländern vom Öl und seinen Derivaten deren Industrie und Landwirtschaft ersticken wird. Die Möglichkeit, solche Sanktionen zu verhängen, versetzt die USA in die Lage, Länder von der Einhaltung der US-Politik abhängig zu machen, um nicht aus dem Ölhandel "verbannt" zu werden.
US-Diplomaten raten Europa schon seit vielen Jahren, sich nicht auf russisches Öl und Gas zu verlassen. Damit wird ein doppeltes Ziel verfolgt: Russland soll seines großen Handelsüberschusses beraubt und der riesige europäische Markt für die US-amerikanischen Ölproduzenten erobert werden. US-Diplomaten überzeugten die deutsche Führung, die Nord Stream 2-Pipeline nicht zu genehmigen, und nutzten schließlich den Vorwand des NATO-Krieges mit Russland in der Ukraine, um einseitig die Zerstörung der beiden Pipelines Nord Stream 1 und 2 zu veranlassen.
(2.) Für unser Publikum, unsere Zuhörerinnen und Zuhörer: In Ihrem neuen Buch "The Destiny of Civilization: Finanzkapitalismus, Industriekapitalismus oder Sozialismus" stellen Sie fest, dass die Weltwirtschaft jetzt in zwei Teile zerbrochen ist, die Vereinigten Staaten und Europa sind der dollarisierte Teil. Und diese westliche neoliberale Einheit treibt Eurasien und den größten Teil des globalen Südens in eine separate Gruppe. Das haben Sie gerade in einem Interview vom November gesagt.
https://michael-hudson.com/2022/11/the-rentier-economy-is-a-free-lunch/
Könnten Sie dies für unsere Filiale erläutern?
MH: Die Spaltung ist nicht nur geografisch bedingt, sondern spiegelt vor allem den Konflikt zwischen dem westlichen Neoliberalismus und der traditionellen Logik des Industriekapitalismus wider. Der Westen hat seine Volkswirtschaften deindustrialisiert, indem er den Industriekapitalismus durch den Finanzkapitalismus ersetzt hat, zunächst in dem Bestreben, die Löhne niedrig zu halten, indem er ausländische Arbeitskräfte ins Ausland verlagert, und dann in dem Versuch, Monopolprivilegien und eigene Märkte für Waffen (und jetzt Öl) und hochtechnologische Güter zu etablieren, indem er sich zu Rentierwirtschaften entwickelt hat.
Vor einem Jahrhundert ging man davon aus, dass sich der industrielle Kapitalismus zu einem industriellen Sozialismus entwickeln würde, bei dem die Regierungen subventionierte grundlegende Infrastrukturdienste (wie Gesundheitsfürsorge, Bildung, Kommunikation, Forschung und Entwicklung) bereitstellen würden, um die Lebenshaltungskosten und die Kosten für die Geschäftstätigkeit zu senken. Auf diese Weise haben die Vereinigten Staaten, Deutschland und andere Länder ihre industrielle Macht aufgebaut, und das ist auch die Art und Weise, wie China und andere eurasische Länder dies in jüngerer Zeit getan haben.
Aber die Entscheidung des Westens, seine grundlegende Infrastruktur zu privatisieren und zu finanzieren, die Rolle der Regierung abzubauen und die Planung auf die Wall Street, London und andere Finanzzentren zu verlagern, hat dazu geführt, dass er anderen Ländern nur noch wenig zu bieten hat - außer dem Versprechen, sie nicht zu bombardieren oder als Feinde zu behandeln, wenn sie versuchen, ihren Wohlstand in ihren eigenen Händen zu behalten, anstatt ihn an US-Investoren und -Konzerne zu übertragen.
Das Ergebnis ist, dass China und andere Länder, wenn sie ihre Wirtschaft in der gleichen Weise aufbauen, wie es die Vereinigten Staaten vom Ende ihres Bürgerkriegs bis zum Zweiten Weltkrieg getan haben, als Feinde behandelt werden. Es ist, als ob die US-Diplomaten sehen, dass das Spiel verloren ist und dass ihre Wirtschaft so verschuldet, privatisiert und kostenintensiv geworden ist, dass sie nicht mehr konkurrenzfähig ist, dass sie einfach hoffen, andere Länder so lange wie möglich zu abhängigen Tributpflichtigen zu machen, bis das Spiel schließlich vorbei ist.
Wenn es den USA gelingt, der Welt den Finanzneoliberalismus aufzuzwingen, dann werden andere Länder die gleichen Probleme bekommen wie die Vereinigten Staaten.
(3.) Jetzt werden in Deutschland die ersten Terminals für LNG aus den USA eröffnet. Wie wird sich dies auf den Handel und die gegenseitige Abhängigkeit zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten auswirken?
MH: Die US-Sanktionen und die Zerstörung von Nord Stream 1 und 2 haben Europa von US-Lieferungen abhängig gemacht, und zwar zu so hohen Kosten für LNG-Gas (etwa das Sechsfache dessen, was Amerikaner und Asiaten zahlen müssen), dass Deutschland und andere Länder ihre Wettbewerbsfähigkeit in der Stahl-, Glas- und Aluminiumindustrie sowie in vielen anderen Bereichen verloren haben. Dadurch entsteht ein Vakuum, das die US-Tochtergesellschaften mit ihren Investitionen in anderen Ländern oder sogar in den USA selbst füllen können.
Es wird erwartet, dass die deutsche und andere europäische Schwerindustrie, die chemische und andere verarbeitende Industrie in die Vereinigten Staaten ausweichen muss, um Öl und andere lebenswichtige Güter zu beziehen, die sie nicht von Russland, dem Iran oder anderen Alternativen kaufen dürfen. Man geht davon aus, dass sie durch die Verhängung von Sanktionen, Geldstrafen und die politische Einmischung in die europäische Politik durch US-amerikanische Nichtregierungsorganisationen und Satelliten der National Endowment for Democracy daran gehindert werden können, ihren Standort nach Russland oder Asien zu verlegen, wie es seit 1945 der Fall war. Wir können eine neue Operation Gladio erwarten, um Politiker zu fördern, die bereit sind, diesen globalen Bruch und die Verlagerung der europäischen Industrie in die Vereinigten Staaten zu unterstützen.
Eine Frage ist, ob die deutschen Fachkräfte folgen werden. Das ist typischerweise der Fall in solchen Situationen. Diese Art der demografischen Schrumpfung haben die baltischen Staaten erlebt. Sie ist ein Nebenprodukt der neoliberalen Politik.
(4.) Wie beurteilen Sie die aktuelle militärische Situation im russisch-ukrainischen Krieg?
MH: Es sieht so aus, als ob Russland im Februar oder März leicht gewinnen wird. Wahrscheinlich wird es eine entmilitarisierte Zone einrichten, um die russischsprachigen Gebiete (die wahrscheinlich zu Russland gehören) vor dem NATO-freundlichen Westen zu schützen, um Sabotage und Terrorismus zu verhindern.
Europa wird aufgefordert werden, Russland und seine Verbündeten weiterhin zu boykottieren, anstatt durch gegenseitigen Handel und Investitionen gegenseitige Vorteile zu suchen. Die USA könnten Polen und andere Länder auffordern, nach dem Vorbild der Ukraine "bis zum letzten Polen" oder Litauer zu kämpfen. Sie werden Druck auf Ungarn ausüben. Vor allem aber werden sie darauf bestehen, dass Europa eine immense Summe für die Aufrüstung ausgibt, hauptsächlich mit US-Waffen. Diese Ausgaben werden die Sozialausgaben verdrängen, die Europa helfen sollen, mit der sich ausbreitenden industriellen Depression fertig zu werden, oder die Subventionen zur Wiederbelebung seiner Industrie. So wird eine militarisierte Wirtschaft zu einem wachsenden Kostenfaktor - während die Schulden der Verbraucher und der Industrie zusammen mit den Staatsschulden steigen.
In diesem Zusammenhang könnte Russland verlangen, dass die NATO ihre Grenzen auf den Stand von vor 1991 zurücksetzt. Dies ist der wahrscheinlichste Konfliktherd.
(5.) Wie beurteilen Sie die aktuelle finanzielle Situation in diesem Krieg? Die Regierungen der G7-Staaten und der EU sprechen bereits über den Wiederaufbau und die Wiederherstellung der Ukraine nach dem Krieg. Was bedeutet das für die westlichen Unternehmen und den Finanzkapitalismus?
MH: Die Ukraine kann kaum wiederaufgebaut werden. Erstens hat ein Großteil der Bevölkerung das Land verlassen und wird angesichts der Zerstörung von Wohnraum und Infrastruktur - und Ehemännern - wohl kaum zurückkehren.
Zweitens ist die Ukraine hauptsächlich im Besitz einer kleinen Gruppe von Kleptokraten, die versuchen, sich an westliche Agrarinvestoren und andere Geier zu verkaufen. (Ich denke, Sie wissen, wer sie sind.)
Die Ukraine ist bereits verschuldet und wurde zu einem Lehnsgut des IWF (was in der Praxis bedeutet: der NATO). Europa wird aufgefordert werden, einen "Beitrag" zu leisten, und die von Russland beschlagnahmten Devisenreserven können dafür verwendet werden, US-Firmen anzuheuern, die mit dem Wiederaufbau einer vorgetäuschten Wirtschaft in der Ukraine ein finanzielles Tötungsgeschäft machen - wodurch das Land noch mehr verschuldet wird.
Ein neuer Außenminister der Demokratischen Partei wird es Madeline Albright gleichtun und sagen, dass sich das Töten der ukrainischen Wirtschaft, der Kinder und der Soldaten als Preis für die Verbreitung der Demokratie nach amerikanischem Vorbild "gelohnt" habe.
(6.) Ich habe viele Hintergrundberichte über die Sanktionen gegen Russland gelesen. Es scheint, dass die Sanktionen Russland mehr und mehr hart treffen, weil es nicht alle Produkte, insbesondere Technologie, selbst herstellen kann. Auf der anderen Seite hat Russland jetzt stabilere Geschäfte und Abnehmer mit und in China, Indien.
Welche Auswirkungen haben die Sanktionen Ihrer Analyse nach tatsächlich?
MH: Die US-Sanktionen haben sich für Russland als ein unerwarteter Glücksfall erwiesen. In der Landwirtschaft zum Beispiel haben die Sanktionen gegen litauische und andere baltische Milchexporte zu einem Aufblühen des russischen Käse- und Milchsektors geführt. Russland ist heute der größte Getreideexporteur der Welt, dank der westlichen Sanktionen, die in etwa die gleiche Wirkung hatten wie Schutzzölle und Einfuhrkontingente, wie sie die Vereinigten Staaten in den 1930er Jahren zur Modernisierung ihres Agrarsektors einsetzten.
Wäre Präsident Biden ein russischer Geheimagent, hätte er Russland kaum mehr helfen können. Russland brauchte die wirtschaftliche Isolierung durch Protektionismus, war aber noch zu sehr von der neoliberalen Freihandelspolitik eingenommen, um dies selbst zu tun. Also taten es die USA für Russland.
Sanktionen zwingen die Länder zu mehr Eigenständigkeit, zumindest was die Grundbedürfnisse wie Lebensmittel und Energie betrifft. Diese Eigenständigkeit ist die beste Verteidigung gegen die wirtschaftliche Destabilisierung durch die USA, um einen Regimewechsel und ähnliche Maßnahmen zu erzwingen.
Ein Effekt ist, dass Russland auch nach dem Ende der Kämpfe in der Ukraine viel weniger von Europa kaufen muss. Es wird also weniger Bedarf für Russland bestehen, Rohstoffe nach Europa zu exportieren. Es kann diese selbst verarbeiten. Der industrielle Kern, der Europa war, könnte eher in Russland und seinen asiatischen Verbündeten als in den Vereinigten Staaten landen.
Das ist die ironische Folge des neuen Eisernen Vorhangs der NATO.
(7.) Wie würden Sie China, Russland und Indien beschreiben: Sehen Sie dort Industriekapitalismus oder Sozialismus?
MH: RIC war der ursprüngliche Kern der BRICS, der jetzt stark erweitert wurde und den Iran und einen Großteil Zentralasiens sowie die staaten umfasst, die in Chinas Gürtel- und Straßeninitiative eingebunden sind. Das Ziel ist, dass Eurasien nicht mehr von Europa oder Nordamerika abhängig ist.
Verteidigungsminister Donald Rumsfeld bezeichnete das "alte Europa" oft als eine schrumpfende tote Zone. Es hat es versäumt, seine Pläne von vor einem Jahrhundert zu verfolgen, sich zu einer zunehmend sozialisierten Wirtschaft mit staatlicher Subventionierung des steigenden Lebensstandards und der Arbeitsproduktivität, Wissenschaft und Industrie zu entwickeln. Europa lehnte nicht nur den Marxismus ab, sondern auch die Grundlage der marxistischen Analyse in der klassischen Wirtschaftswissenschaft von Adam Smith, John Stuart Mill und ihren Zeitgenossen. Dieser Weg wurde in Eurasien eingeschlagen, während der rechtsgerichtete, regierungsfeindliche Liberalismus der Österreichischen und der Chicagoer Schule die NATO-Volkswirtschaften von innen heraus zerstört hat.
einschub
michaiel hudson ist marxist. sein vater war trotzkist. er weiss wohl nicht, dass marx ein satanist war. es gibt aber viel bessere geld- und wirtschafts-systeme. diese werden aber eher in DACH entwickelt als in den USA. hier meine vorschläge...
meine Prognosen + Lösungsvorschläge - Systemwechsel 1+2+3+4+5
die amerikaner werden vor allem mit sich selber beschäftigt sein. sie müssen ihre industrie wieder aufbauen, die die globalisierer ausgelagert haben. durch das seidenstrasse-projekt der chinesen, gibt es einen neuen boom. westeuropa - vor allen D/A/CH - wird das technologie-zentrum bilden. deshalb schlägt jetzt die stunde der deutschen völker...
- die spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe
- den kapitalismus abschaffen: die drei-gliederung einführen
- vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
wir werden deshalb morgen nicht gleich das paradis auf erden haben, aber übermorgen. um den himmel auf die erde zu holen müssen wir auch noch unseren beitrag dazu leisten. wir sind in der glücklichen lage, dass wir jetzt eine neue welt kreieren können. viele von uns sind genau deshalb inkarniert, um diese zeit mit zu erleben und mit zu gestalten. 7.3.19
Da sich der Standort der industriellen und technologischen Führung nach Osten verlagert, werden die europäischen Investitionen und Arbeitskräfte wahrscheinlich folgen.
Die eurasischen Länder werden Europa immer noch als Touristen besuchen, so wie die Amerikaner England als eine Art Themenpark mit postfeudalem Adel, der Entsendung von Palastwachen und anderen kuriosen Erinnerungen an die Zeit der Ritter und Drachen besuchen wollen. Die europäischen Länder werden eher wie Jamaika und die Karibik aussehen, mit Hotels und Gastgewerbe als den wichtigsten Wachstumssektoren, mit Franzosen und deutschen Kellnern in ihren urigen Quasi-Hollywood-Kostümen. Museen werden ein florierendes Geschäft machen, da Europa selbst zu einer Art Museum des Postindustrialismus wird.
(8.) Derzeit erleben wir den Zusammenbruch und die Pleite der Kryptobörse FXT. Das Management dieses Unternehmens scheint höchst kriminell zu sein. Wie beurteilen Sie das?
MH: Die Kriminalität ist es, die Krypto in den letzten Jahren zu einem Wachstumssektor gemacht hat. Die Investoren haben Krypto gekauft, weil es ein Vehikel für das Vermögen ist, das im internationalen Drogenhandel, im Waffenhandel, in der sonstigen Kriminalität und in der Steuerhinterziehung gemacht wird. Dies sind die großen postindustriellen Wachstumssektoren in den westlichen Volkswirtschaften.
Schneeballsysteme sind in ihrer Startphase - der Pump-and-Dump-Phase - oft gute Investitionsmöglichkeiten. Es war unvermeidlich, dass Kriminelle Kryptowährungen nicht nur zum Geldtransfer nutzen, sondern sogar ihre eigenen Währungen "frei von repressiver staatlicher Regulierung" einrichten würden. Kriminelle sind die ultimativen Libertären des freien Marktes der Chicagoer Schule.
Jeder kann seine eigene Währung schaffen, so wie es die amerikanischen Wildwest-Banken Mitte des 19. Jahrhunderts taten und nach Belieben Geld druckten. Wenn man Anfang des 20. Jahrhunderts einkaufen ging, gab es in den Geschäften noch Listen mit den wechselnden Wertigkeiten der verschiedenen Banknoten. Die am besten gestalteten Scheine waren in der Regel die erfolgreichsten.
(9.) Wissen Sie etwas über die Geschäftsbeziehungen zwischen FTX und der Ukraine, der Regierung in Kiew? Es gab einige Gerüchte und Presseartikel in den alternativen Medien darüber?
MH: Der IWF und der Kongress haben große Summen an die ukrainische Regierung und ihre Kleptokraten gezahlt. Zeitungen berichten, dass ein großer Teil dieses Geldes an FTX weitergeleitet wurde - das zum zweitgrößten Geldgeber der Demokratischen Partei geworden ist (nach George Soros, der ebenfalls versucht haben soll, ukrainische Vermögenswerte aufzukaufen). Es scheint also ein Kreislauf am Werk zu sein: Der US-Kongress stimmt für die Finanzierung der Ukraine, die einen Teil dieses Geldes in FTX-Kryptowährungen investiert, um die politischen Kampagnen pro-ukrainischer Politiker zu finanzieren.
(10.) Vor einigen Monaten gab es Artikel in der US-Presse über Pläne der FED: Sie planen die Einführung eines digitalen Dollars, einer Central Bank Digitcal Currency (CBDC). Auch in Europa sprechen EZB-Präsidentin Lagarde und der deutsche Finanzminister Lindner über eine Einführung des digitalen Euro.
Hierzulande warnen einige kritische Experten, dass dies nur die totale Überwachung der Bevölkerung und der Kunden vorantreiben wird.
Was ist Ihre Meinung zu digitalen Währungen?
MH: Das ist nicht mein Ressort. Alle Bankgeschäfte sind elektronisch, was bedeutet also "digital"? Für Libertäre bedeutet es, dass es keine staatliche Aufsicht gibt, aber in den Händen der Regierung wird die Regierung eine Aufzeichnung über alles haben, was jemand ausgibt.
(11.) Wie beurteilen Sie die derzeitige Schwäche oder Stärke des US-Dollars, des Euros, des britischen Pfunds, von Gold und Silber?
MH: Der Dollar wird dank seines Erfolgs, die Eurozone von ihm abhängig zu machen, weiterhin gefragt sein. Das britische Pfund hat kaum eine Stütze und wenig Grund für Ausländer, in es zu investieren. Der Euro ist eine nachrangige Satellitenwährung zum Dollar.
Ohne einen Dollar oder eine andere Währung, in der sie ihre Währungsreserven halten können, werden die Regierungen den Anteil des Goldes weiter erhöhen, da es nicht mit staatlichen Verbindlichkeiten verbunden ist - die US-Beamten können es also nicht einfach an sich reißen, wie sie es mit den russischen Währungsreserven getan haben. Man kann sich nicht darauf verlassen, dass die Länder der Eurozone nicht die Befehle der USA befolgen, sich die Reserven anderer Länder anzueignen, also wird es gemieden werden.
Wenn der Wechselkurs des Euro gegenüber dem Dollar sinkt, werden die ausländischen Investitionen zurückgehen, weil die Investoren nicht in (1) einen schrumpfenden Markt und (2) Unternehmen investieren wollen, die inländische Euros verdienen, die immer weniger Dollar oder andere harte Währungen für die Zentralen wert sind.
Natürlich muss das Gold zu Hause aufbewahrt werden, damit es nicht einfach weggeschnappt werden kann, wie es die Bank of England mit dem Gold Venezuelas getan hat, um es dem rechten US-Vertreter zu geben. Deutschland täte gut daran, seine eigenen Goldvorräte aus den Tresoren der US-Notenbank in New York City auf dem Luftweg zu holen.
(12.) Wie lautet Ihre aktuelle Analyse der Energie- und Finanzkrisen in der Welt?
MH: Keine wirkliche Krise, sondern eher ein langsamer Absturz. Steigende Preise für das, was Amerika exportiert: Öl, Lebensmittel und IT-Monopolgüter, wobei die Lebenshaltungskosten für die Verbraucher schneller steigen als die Löhne. Es wird also für die meisten Familien eng werden. Die Mittelschicht wird feststellen, dass sie doch die Klasse der Lohnempfänger ist, und wird sich noch mehr verschulden - vor allem, wenn sie versucht, sich durch die Aufnahme einer Hypothek für den Kauf eines Hauses zu schützen.
Ich habe das 11. und 12. Jahrhundert für meine Geschichte der Verschuldung studiert und bin auf eine Geschichte gestoßen, die für die Fragen, die Sie gestellt haben, von Bedeutung sein könnte. Die NATO behauptet immer wieder, sie sei ein Verteidigungsbündnis. Aber Russland hat kein Interesse an einer Invasion in Europa. Der Grund liegt auf der Hand: Keine Armee kann in ein großes Land einmarschieren. Noch wichtiger ist, dass Russland nicht einmal ein Motiv hat, Europa als Marionettengegner der USA zu zerstören. Europa ist bereits dabei, sich selbst zu zerstören.
Ich erinnere mich an die Schlacht von Manzikert im Jahr 1071, als das Byzantinische Reich gegen die Seldschuken verlor (vor allem, weil der General Andronikos Doukas, auf den sich der Kaiser verlassen hatte, abtrünnig wurde und dann den Kaiser stürzte). Crusade of Kings, eine Spielergänzung, behandelt die Schlacht ausführlich und behauptet, dass das folgende Gespräch zwischen Alp Arslan und Romanos stattfand:[52]
Alp Arslan: "Was würdest du tun, wenn ich als Gefangener vor dich gebracht würde?"
Romanos: "Vielleicht würde ich dich töten oder dich in den Straßen von Konstantinopel ausstellen."
Alp Arslan: "Meine Strafe ist weitaus härter. Ich vergebe dir und lasse dich frei."
Das ist die Strafe, die Europa von Eurasien erhalten wird. Seine Führer haben ihre Wahl getroffen: ein Satellit der USA zu sein.
Analysen: 9.-16.11.22: Live mit Michael Hudson: Das Schicksal der Zivilisation
Analysen: 2.-9.11.22: Michael Hudson: "Das Schicksal der Zivilisation"
ein interview des obigen autors mit dem wirtschafts-historiker michael hudson. im gegensatz zu den meisten ökonomen des westens, die nur die neo-liberale religion nachbeten, hat er einen sehr guten überblick über die geschichte der wirtschafts-wissenschaften - über jahrhunderte. das interview ist auch so etwas wie eine rezension seines neuen buchs: "Das Schicksal der Zivilisation". pepe escobar fasst es so zusammen...
Mit seinem unnachahmlichen Gespür für wirtschaftliche Analysen mit historischem Tiefgang präsentiert Professor Michael Hudson in seinem neuesten Essay, der ursprünglich für ein deutsches Publikum geschrieben wurde, eine verblüffende Parallele zwischen den Kreuzzügen und der aktuellen "regelbasierten internationalen Ordnung", die vom Hegemon auferlegt wurde. Professor Hudson beschreibt detailliert, wie es dem Papsttum in Rom gelang, die unipolare Kontrolle über weltliche Reiche zu erlangen (klingelt's?), als es um den päpstlichen Vorrang vor Königen ging, vor allem vor den deutschen römisch-deutschen Kaisern. Wie wir wissen, war das Reich nicht wirklich heilig, nicht deutsch (vielleicht ein wenig römisch) und nicht einmal ein Reich. Eine Klausel in den päpstlichen Diktaten gab dem Papst die Befugnis, jeden zu exkommunizieren, der "nicht im Frieden mit der römischen Kirche" war. Hudson stellt scharfsinnig fest, dass die US-Sanktionen das moderne Äquivalent zur Exkommunikation sind.
aber weder michael hudson, als auch pepe escobar und andrej vom saker-blog haben einen spirituellen hintergrund und deshalb auch keine spirituelle perspektive in ihren sonst hervorragenden analysen. das zeigt sich vor allem in der analyse der brasilianischen und amerikanischen wahlen und innenpolitik. eine unterscheidung zwischen satanistischen und patriotischen elite-fraktionen machen sie nicht.
Analysen: 26.10.-2.11.22: Michael Hudson: Deutschland + Amerikas neue Weltordnung
Analysen: 5.-12.10.22: Michael Hudson: Eine Roadmap, um dem Würgegriff des Westens zu entkommen
Analysen: 27.7.-4.8.22: Michael Hudson: Amerikanische Diplomatie als tragisches Drama/
Analysen: 21.-27.7.22: Michael Hudsons: Die selbstzerstörerische Natur des Finanzkapitalismus/
Analysen: 14.-21.7.22: Michael Hudson, Steve Keen, Steve Grumbine
michael hudsons abrechnung mit dem raubtierkapitalismus...
Analysen: 23.-30.6.22: Michael Hudson: Das Sparprogramm der Fed zur Senkung der Löhne
Wird sich der globale Süden von der Dollarverschuldung befreien?
20111 Ansichten 09. Juni 2022 95 Kommentare
In seinem neuesten Buch stellt der Wirtschaftswissenschaftler Michael Hudson den Sozialismus dem Finanzkapitalismus gegenüber und zerreißt die "Traumzivilisation", die von den 1 Prozent aufgezwungen wird.
Von Pepe Escobar, veröffentlicht mit der Erlaubnis des Autors und als Querverweis auf The Cradle
Michael Hudsons neues Buch über die dringende globale wirtschaftliche Neuordnung der Welt wird sicher einigen Atlantikern die Haare zu Berge stehen lassen. Bildnachweis: The Cradle
Mit The Destiny of Civilization: Finanzkapitalismus, Industriekapitalismus oder Sozialismus hat uns Michael Hudson, einer der weltweit führenden unabhängigen Wirtschaftswissenschaftler, das wohl ultimative Handbuch darüber vorgelegt, wo wir uns befinden, wer das Sagen hat und ob wir es umgehen können.
Stürzen wir uns direkt ins Getümmel. Hudson beginnt mit einer Analyse des "Nimm das Geld und lauf" Ethos, komplett mit Deindustrialisierung, da 90 Prozent der US-Unternehmenseinnahmen "für Aktienrückkäufe und Dividendenausschüttungen verwendet werden, um die Aktienkurse der Unternehmen zu stützen".
Dies stellt den Höhepunkt der politischen Strategie des "Finanzkapitalismus" dar: die "Vereinnahmung des öffentlichen Sektors und die Verlagerung der Geld- und Bankenmacht" an die Wall Street, die City of London und andere westliche Finanzzentren.
Der gesamte Globale Süden wird den imperialen Modus Operandi leicht erkennen: "Die Strategie des US-amerikanischen Militär- und Finanzimperialismus besteht darin, Oligarchien und Diktaturen als Klienten zu installieren und Verbündete unter Druck zu setzen, damit sie sich dem Kampf gegen die designierten Gegner anschließen, indem sie nicht nur die Kosten des Imperiums für die Kriegsführung ("Verteidigung") subventionieren, sondern sogar die inländischen Ausgabenprogramme der imperialen Nation." Dies ist das Gegenteil der von Russland und China befürworteten multipolaren Welt.
Kurz gesagt, unser aktueller Kalter Krieg 2.0 "wird im Grunde genommen vom US-zentrierten Finanzkapitalismus, der Rentier-Oligarchien unterstützt, gegen Nationen geführt, die versuchen, mehr Eigenständigkeit und inländischen Wohlstand aufzubauen."
Hudson erinnert uns in weiser Voraussicht an Aristoteles, der sagen würde, dass es im Interesse der Finanziers liegt, ihre Macht gegen die Gesellschaft als Ganzes auszuüben: "Die Finanzklasse war historisch gesehen der Hauptnutznießer von Imperien, indem sie als Inkassobüro fungierte."
Die wichtigste imperiale Hebelwirkung auf die Welt, eine echte "Strategie der Unterentwicklung", musste also zwangsläufig finanzieller Natur sein: die Instrumentalisierung des IWF-Drucks, um "die öffentliche Infrastruktur in privatisierte Monopole zu verwandeln und die arbeitnehmerfreundlichen Reformen des zwanzigsten Jahrhunderts rückgängig zu machen", und zwar über die berüchtigten "Konditionalitäten" für Kredite.
Kein Wunder, dass die 1961 in Belgrad mit 120 Nationen und 27 Beobachtern gegründete Bewegung der Blockfreien Staaten (NAM) zu einer solchen Bedrohung für die globale Strategie der USA wurde. Letztere schlugen vorhersehbar mit einer Reihe ethnischer Kriege und den ersten Formen der farbigen Revolution zurück und errichteten Diktaturen im industriellen Maßstab, von Suharto bis Pinochet.
Der Höhepunkt war ein katastrophales Treffen in Houston am 19. Dezember 1990, bei dem die Auflösung der UdSSR "gefeiert" wurde. Hudson erinnert uns daran, wie der IWF und die Weltbank "einen Plan für die russische Führung ausarbeiteten, um in einer Welle der 'Schocktherapie' Sparmaßnahmen durchzusetzen und sein Vermögen zu verschenken - egal an wen -, damit die angebliche Magie des freien Unternehmertums ein neoliberales Durcheinander schaffen konnte.
Verloren in einer römischen Schuldenwüste
Die Nostalgie nach der Vergewaltigung und Ausplünderung Russlands in den 1990er Jahren nährt in hohem Maße das, was Hudson als den Neuen Kalten Krieg bezeichnet, in dem die Dollar-Diplomatie ihre Kontrolle über jede ausländische Wirtschaft behaupten muss. Der Neue Kalte Krieg wird nicht nur gegen Russland und China geführt, "sondern gegen alle Länder, die sich der Privatisierung und Finanzialisierung unter US-Förderung widersetzen."
Hudson erinnert uns daran, dass Chinas Politik "fast den gleichen Weg ging wie der amerikanische Protektionismus von 1865 bis 1914 - staatliche Subventionen für die Industrie, umfangreiche Kapitalinvestitionen des öffentlichen Sektors ... und Sozialausgaben für Bildung und Gesundheitsfürsorge, um die Qualität und Produktivität der Arbeit zu verbessern. Dies wurde in den Vereinigten Staaten nicht als Marxismus bezeichnet; es war einfach der logische Weg, die Industrialisierung als Teil eines umfassenden wirtschaftlichen und sozialen Systems zu betrachten."
Doch dann gewann der Finanz- oder Kasinokapitalismus an Fahrt und hinterließ in der US-Wirtschaft vor allem "Agrarüberschüsse und Monopole in der Informationstechnologie (die weitgehend als Nebenprodukt der militärischen Forschung entwickelt wurden), militärische Hardware und pharmazeutische Patente (die auf öffentlichen Startgeldern zur Finanzierung der Forschung beruhen), die in der Lage sind, Monopolrenten zu erzielen, während sie durch die Nutzung von Offshore-Bankzentren weitgehend steuerbefreit sind."
Das ist der gegenwärtige Staat des Imperiums: Er verlässt sich nur "auf seine Rentierklasse und die Dollar-Diplomatie", wobei sich der Wohlstand auf das oberste eine Prozent der Establishment-Eliten konzentriert. Die unvermeidliche Folge davon ist, dass die US-Diplomatie illegale, einseitige Sanktionen gegen Russland, China und alle anderen verhängt, die sich ihrem Diktat widersetzen.
Die US-Wirtschaft ist in der Tat eine lahme postmoderne Neuauflage des spätrömischen Imperiums: "abhängig von ausländischen Tributen, um in der heutigen globalen Rentierwirtschaft zu überleben." Hier wird der Zusammenhang zwischen einem schwindenden kostenlosen Mittagessen und absoluter Angst deutlich: "Deshalb haben die Vereinigten Staaten Eurasien mit 750 Militärstützpunkten umgeben."
Erfreulicherweise geht Hudson auf Lactantius zurück, der im späten 3. Jahrhundert das römische Imperium in den Göttlichen Instituten beschrieb, um die Parallelen zur amerikanischen Version zu betonen:
"Um die vielen zu versklaven, begannen die Habgierigen, sich das Lebensnotwendige anzueignen und anzuhäufen und es unter Verschluss zu halten, damit sie diese Wohltaten für sich behalten konnten. Sie taten dies nicht um der Menschlichkeit willen (die ihnen gar nicht innewohnte), sondern um sich alles als Produkt ihrer Gier und ihres Geizes anzueignen. Im Namen der Gerechtigkeit schufen sie ungerechte Gesetze, um ihre Diebstähle und ihre Habgier gegen die Macht der Masse zu sanktionieren. Auf diese Weise verschafften sie sich durch Autorität ebenso viel Nutzen wie durch Waffengewalt oder offenes Übel."
Sozialismus oder Barbarei
Hudson bringt die zentrale Frage, mit der die Welt heute konfrontiert ist, auf den Punkt: "Ob Geld und Kredit, Land, natürliche Ressourcen und Monopole privatisiert und in den Händen einer Rentier-Oligarchie konzentriert oder zur Förderung von allgemeinem Wohlstand und Wachstum eingesetzt werden. Dies ist im Grunde ein Konflikt zwischen dem Finanzkapitalismus und dem Sozialismus als Wirtschaftssystem."
Um den Kampf voranzutreiben, schlägt Hudson ein Anti-Rentier-Programm vor, das die ultimative Blaupause des globalen Südens für eine verantwortungsvolle Entwicklung sein sollte: öffentliches Eigentum an natürlichen Monopolen; wichtige Basisinfrastruktur in öffentlicher Hand; nationale Autarkie - vor allem bei der Geld- und Kreditschöpfung; Verbraucher- und Arbeitsschutz; Kapitalverkehrskontrollen - um die Aufnahme von Krediten oder die Denominierung von Schulden in ausländischer Währung zu verhindern; Steuern auf unverdientes Einkommen wie z.B. Wirtschaftsrenten; progressive Besteuerung; eine Grundsteuer ("wird verhindern, dass der steigende Mietwert von Grund und Boden für Kredite an Banken verpfändet wird, um die Immobilienpreise in die Höhe zu treiben"); Verwendung des wirtschaftlichen Überschusses für Sachkapitalinvestitionen; und nationale Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln.
Da Hudson anscheinend alle Bereiche abgedeckt hat, blieb mir am Ende des Buches nur eine einzige übergreifende Frage. Ich fragte ihn, wie er die gegenwärtigen Diskussionen zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) und den Chinesen - und später zwischen Russland und China - in Bezug auf ein alternatives Finanz- und Währungssystem einschätzt. Können sie dieses alternative System dem größten Teil des Planeten verkaufen und sich gleichzeitig den finanziellen Schikanen des Imperiums entziehen?
Hudson war so freundlich, mit einer Aussage zu antworten, die man als Zusammenfassung eines ganzen Buchkapitels betrachten könnte: "Um erfolgreich zu sein, muss jede Reform das gesamte System umfassen, nicht nur einen einzelnen Teil. Die heutigen westlichen Volkswirtschaften sind finanzialisiert und überlassen die Kreditschöpfung den privaten Händen - um auf Kosten der industriellen Wirtschaft finanzielle Gewinne zu erzielen... Dieses Ziel hat sich wie Lepra auf ganze Volkswirtschaften ausgeweitet - auf ihre Handelsstrukturen (Abhängigkeit von US-amerikanischen Agrar- und Ölexporten und IT-Technologie), auf die Arbeitsbeziehungen (Gewerkschaftsfeindlichkeit und Austerität), auf die Landbesitzverhältnisse (Plantagenlandwirtschaft in ausländischem Besitz statt einheimischer Selbstversorgung mit Nahrungsmitteln) und auf die Wirtschaftstheorie selbst (die das Finanzwesen als Teil des BIP betrachtet und nicht als Zusatzkosten, die das Einkommen von Arbeit und Industrie gleichermaßen abschöpfen). "
Hudson mahnt: "Um sich von der Dynamik des von den Vereinigten Staaten und ihren Satelliten geförderten räuberischen Finanzkapitalismus zu befreien, müssen ausländische Länder bei der Nahrungsmittelproduktion, Energie, Technologie und anderen Grundbedürfnissen autark sein. Dies erfordert eine Alternative zum US-amerikanischen "Freihandel" und seinem noch nationalistischeren "fairen Handel" (der jede ausländische Konkurrenz zur US-Industrie als "unfair" bezeichnet). Das erfordert eine Alternative zum IWF, zur Weltbank und zur ITO (aus der sich Russland gerade zurückgezogen hat). Und leider erfordert eine Alternative auch eine militärische Koordination wie die SCO [Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit], um sich gegen die Militarisierung des US-zentrierten Finanzkapitalismus zu wehren."
Hudson sieht aber auch ein wenig Licht am Horizont: "Was Ihre Frage betrifft, ob Russland und China diese Zukunftsvision dem globalen Süden und den eurasischen Ländern 'verkaufen' können, so sollte das bis zum Ende dieses Sommers viel einfacher werden. Ein wichtiges (nicht unbeabsichtigtes) Nebenprodukt des NATO-Krieges in der Ukraine ist der drastische Anstieg der Energie- und Lebensmittelpreise (und der Transportpreise). Dies wird die Zahlungsbilanz vieler Länder des Globalen Südens und anderer Länder in ein starkes Defizit stürzen und eine Krise auslösen, wenn ihre auf Dollar lautenden Schulden bei Anleihegläubigern und Banken fällig werden."
Die größte Herausforderung für die meisten Länder des globalen Südens besteht darin, einen Zahlungsausfall zu vermeiden:
"Die Anhebung der Zinssätze in den USA hat den Wechselkurs des Dollars nicht nur gegenüber dem Euro und dem japanischen Yen, sondern auch gegenüber dem globalen Süden und anderen Ländern erhöht. Das bedeutet, dass ein viel größerer Teil ihres Einkommens und ihrer Exporteinnahmen für die Bedienung ihrer Auslandsschulden aufgewendet werden muss - und sie können einen Zahlungsausfall nur vermeiden, indem sie auf Nahrungsmittel und Öl verzichten. Wofür werden sie sich also entscheiden? Der IWF könnte ihnen anbieten, SZR zu schaffen, um sie in die Lage zu versetzen, ihre Schulden zu begleichen - indem sie sich noch mehr in den Dollar verschulden, sich den Sparplänen des IWF unterwerfen und verlangen, dass sie noch mehr ihrer natürlichen Ressourcen, Wälder und Wasser verkaufen.
Wie kann man sich also von der Dollarverschuldung befreien? "Sie brauchen eine kritische Masse. In den 1970er Jahren, als die Neue Internationale Wirtschaftsordnung zum ersten Mal diskutiert wurde, war diese nicht vorhanden. Aber heute wird sie dank der Macht Chinas, der Ressourcen Russlands und der verbündeten Länder wie Iran, Indien und anderer ost- und zentralasiatischer Länder zu einer realisierbaren Alternative. Ich vermute daher, dass sich ein neues Weltwirtschaftssystem abzeichnet. Wenn es erfolgreich ist, wird das letzte Jahrhundert - seit dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Chaos, das er hinterlassen hat - wie ein langer Umweg der Geschichte erscheinen, der nun zu dem zurückkehrt, was die grundlegenden sozialen Ideale der klassischen Ökonomie zu sein schienen - ein Markt, der frei ist von rücksichtslosen Vermietern, Monopolen und räuberischer Finanzwirtschaft."
Abschließend weist Hudson noch einmal darauf hin, worum es im Neuen Kalten Krieg wirklich geht:
"Kurz gesagt handelt es sich um einen Konflikt zwischen zwei verschiedenen sozialen Systemen, die jeweils ihre eigene Philosophie davon haben, wie Gesellschaften funktionieren. Werden sie von den neoliberalen Finanzzentren in New York geplant und von den Neokonservativen in Washington unterstützt, oder werden sie die Art von Sozialismus sein, die sich das späte 19. und frühe 20. Jahrhundert vorstellte - ein 'Markt' und in der Tat eine Gesellschaft frei von Rentiers? Werden natürliche Monopole wie Grund und Boden und natürliche Ressourcen vergesellschaftet und zur Finanzierung von Wachstum und Wohnungsbau im Inland verwendet oder werden sie den Finanzinteressen überlassen, die die Pacht in Zinszahlungen verwandeln, die das Einkommen von Verbrauchern und Unternehmen aufzehren? Und vor allem: Werden die Regierungen ihr eigenes Geld schaffen und das Bankwesen steuern, um den Wohlstand im Lande zu fördern, oder werden sie zulassen, dass private Banken (deren finanzielle Interessen von den Zentralbanken vertreten werden) die Kontrolle über die nationalen Staatskassen an sich reißen?"
St. Petersburg bereitet die Bühne
für den Krieg der Wirtschaftskorridore
4391 Ansichten 19. Juni 2022 4 Kommentare
http://thesaker.is/st-petersburg-sets-the-stage-for-the-war-of-economic-corridors/
In St. Petersburg versammeln sich die neuen Mächte der Welt, um die von den USA erdachte "regelbasierte Ordnung" umzustürzen und den Globus auf ihre Weise neu zu vernetzen
Von Pepe Escobar, veröffentlicht mit der Erlaubnis des Autors und als Querverweis auf The Cradle
In St. Petersburg trieben die Befürworter der Multipolarität am Freitag die Integration ihrer Netzwerke voran. Das Internationale Wirtschaftsforum in St. Petersburg gilt seit Jahren als unverzichtbar, um die sich entwickelnde Dynamik und die Irrungen und Wirrungen der eurasischen Integration zu verstehen. St. Petersburg im Jahr 2022 ist sogar noch entscheidender, da es in direktem Zusammenhang mit drei gleichzeitigen Entwicklungen steht, die ich zuvor - in keiner bestimmten Reihenfolge - skizziert hatte:
Erstens, die Ankunft der "neuen G8" - vier BRICS-Staaten (Brasilien, Russland, Indien, China) sowie Iran, Indonesien, die Türkei und Mexiko, deren BIP pro Kaufkraftparität (KKP) die alte, westlich dominierte G8 bereits in den Schatten stellt.
Zweitens die chinesische "Drei-Ringe"-Strategie zur Entwicklung geoökonomischer Beziehungen mit seinen Nachbarn und Partnern.
Drittens die Entwicklung von BRICS+ oder erweiterten BRICS, zu denen auch einige Mitglieder der "neuen G8" gehören und die auf dem bevorstehenden Gipfel in China erörtert werden sollen.
Es bestand kaum ein Zweifel daran, dass Präsident Putin der Star von St. Petersburg 2022 sein würde, denn er hielt eine scharfe, detaillierte Rede vor dem Plenum.
siehe letzter text unten...
Zu den Höhepunkten gehörte, dass Putin die Illusionen der so genannten "goldenen Milliarde", die im industrialisierten Westen lebt (nur 12 Prozent der Weltbevölkerung), und die "unverantwortliche makroökonomische Politik der G7-Länder" zerschlug.
Der russische Präsident wies darauf hin, dass die "Verluste der EU aufgrund der Sanktionen gegen Russland" 400 Milliarden Dollar pro Jahr übersteigen könnten und dass die hohen Energiepreise in Europa - die eigentlich "im dritten Quartal des letzten Jahres" begannen - auf den "blinden Glauben an erneuerbare Energiequellen" zurückzuführen seien.
Er wies auch die westliche Propaganda von der "Putinschen Preiserhöhung" gebührend zurück und sagte, die Lebensmittel- und Energiekrise sei auf eine fehlgeleitete westliche Wirtschaftspolitik zurückzuführen, d. h. "russisches Getreide und Düngemittel werden zum Nachteil des Westens sanktioniert".
Kurz gesagt: Der Westen hat die Souveränität Russlands falsch eingeschätzt, als er es mit Sanktionen belegte, und zahlt nun einen hohen Preis dafür.
Der chinesische Präsident Xi Jinping richtete in seiner Videoansprache an das Forum eine Botschaft an den gesamten Globalen Süden. Er beschwor einen "echten Multilateralismus" und betonte, dass die Schwellenländer "ein Mitspracherecht beim globalen Wirtschaftsmanagement" haben müssten, und forderte einen "verbesserten Nord-Süd- und Süd-Süd-Dialog".
Es war an dem kasachischen Präsidenten Tokajew, dem Herrscher eines zutiefst strategischen Partners sowohl Russlands als auch Chinas, die Pointe persönlich zu überbringen: Die Integration Eurasiens sollte Hand in Hand mit Chinas Belt and Road Initiative (BRI) voranschreiten. Hier schließt sich der Kreis.
Aufbau einer langfristigen Strategie "in Wochen"
In St. Petersburg fanden mehrere spannende Diskussionen zu zentralen Themen und Unterthemen der Eurasien-Integration statt, wie z. B. die Geschäfte im Rahmen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ), Aspekte der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China, die Zukunft der BRICS und die Aussichten für den russischen Finanzsektor. Eine der wichtigsten Diskussionen konzentrierte sich auf die zunehmende Interaktion zwischen der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) und der ASEAN, ein Schlüsselbeispiel für das, was die Chinesen als "Süd-Süd-Kooperation" bezeichnen würden. Und das in Verbindung mit dem noch langen und kurvenreichen Weg zu einer tieferen Integration der EAEU selbst.
Dazu gehören Schritte hin zu einer eigenständigeren wirtschaftlichen Entwicklung der Mitglieder, die Festlegung von Prioritäten für die Importsubstitution, die Nutzung des gesamten Transport- und Logistikpotenzials, die Entwicklung transeurasischer Unternehmen und die Einbettung der "Marke" EAEU in ein neues System globaler Wirtschaftsbeziehungen.
Der stellvertretende russische Ministerpräsident Alexej Overtschuk äußerte sich besonders deutlich zu den dringenden Fragen: Umsetzung einer vollständigen Freihandels-, Zoll- und Wirtschaftsunion sowie eines einheitlichen Zahlungssystems mit vereinfachten Direktabrechnungen unter Verwendung der Mir-Zahlungskarte, um neue Märkte in Südostasien, Afrika und am Persischen Golf zu erreichen.
In einer neuen Ära, die von russischen Wirtschaftskreisen als "Spiel ohne Regeln" bezeichnet wird und die von den USA geprägte "regelbasierte internationale Ordnung" entlarvt, konzentrierte sich eine weitere wichtige Diskussion, an der der wichtige Putin-Berater Maxim Oreschkin teilnahm, auf die Frage, welche Prioritäten für Großunternehmen und den Finanzsektor im Zusammenhang mit der Wirtschafts- und Außenpolitik des Staates gelten sollten.
Man war sich einig, dass die derzeitigen "Regeln" vom Westen aufgestellt worden sind. Russland konnte sich nur an die bestehenden Mechanismen anschließen, die durch internationales Recht und Institutionen gestützt werden. Aber dann hat der Westen versucht, "uns zu verdrängen" und sogar "Russland zu streichen". Es ist also an der Zeit, "die regellosen Regeln zu ersetzen". Dies ist ein zentrales Thema, das dem von Putin in seiner Plenarrede entwickelten Konzept der "Souveränität" zugrunde liegt.
In einer anderen wichtigen Diskussion, die vom Vorstandsvorsitzenden der vom Westen sanktionierten Sberbank, Herman Gref, geleitet wurde, gab es viel Händeringen darüber, dass der russische "evolutionäre Sprung nach vorn bis 2030" früher hätte stattfinden sollen. Jetzt muss eine "langfristige Strategie innerhalb von Wochen aufgebaut werden", und die Lieferketten brechen auf der ganzen Linie zusammen.
Dem Publikum - der Crème de la Crème der russischen Geschäftswelt - wurde eine Frage gestellt: Was würden Sie empfehlen, einen verstärkten Handel mit dem Osten oder eine Neuausrichtung der Struktur der russischen Wirtschaft? Satte 72 Prozent stimmten für Letzteres.
Und jetzt kommt der Knackpunkt, denn all diese Themen greifen ineinander, wenn wir uns anschauen, was nur wenige Tage vor St. Petersburg passiert ist.
Der Korridor Russland-Iran-Indien
Ein wichtiger Knotenpunkt des Internationalen Nord-Süd-Verkehrskorridors (INTSC), der den Nordwesten Russlands über das Kaspische Meer und den Iran mit dem Persischen Golf verbindet, ist jetzt im Spiel. Die Transportzeit zwischen St. Petersburg und den indischen Häfen beträgt 25 Tage.
Dieser logistische Korridor mit multimodalem Transport ist von enormer geopolitischer Bedeutung für zwei BRIC-Mitglieder und ein künftiges Mitglied der "neuen G8", da er eine wichtige Alternativroute zum üblichen Frachtweg von Asien nach Europa über den Suezkanal eröffnet.
Der Internationale Nord-Süd-Transportkorridor (INSTC)
Der INSTC-Korridor ist ein klassisches Süd-Süd-Integrationsprojekt: ein 7.200 km langes multimodales Netz von Schiffs-, Schienen- und Straßenverbindungen, das Indien, Afghanistan, Zentralasien, Iran, Aserbaidschan und Russland bis nach Finnland in der Ostsee miteinander verbindet.
Stellen Sie sich eine Reihe von Containern vor, die auf dem Landweg von St. Petersburg nach Astrakhan transportiert werden. Dann segelt die Fracht über das Kaspische Meer zum iranischen Hafen Bandar Anzeli. Dann wird sie auf dem Landweg zum Hafen von Bandar Abbas transportiert. Und dann nach Übersee nach Nava Sheva, dem größten Seehafen Indiens. Der Hauptbetreiber ist die Islamic Republic of Iran Shipping Lines (die IRISL-Gruppe), die sowohl in Russland als auch in Indien Niederlassungen hat.
Und das bringt uns zu dem, worum Kriege von nun an geführt werden: um Transportkorridore - und nicht um territoriale Eroberungen. Pekings rasante BRI wird als existenzielle Bedrohung für die "regelbasierte internationale Ordnung" angesehen. Sie entwickelt sich entlang von sechs Überlandkorridoren quer durch Eurasien sowie der maritimen Seidenstraße vom Südchinesischen Meer und dem Indischen Ozean bis nach Europa.
Eines der Hauptziele des Stellvertreterkriegs der NATO in der Ukraine ist die Unterbrechung der BRI-Korridore durch Russland. Das Imperium wird alles daransetzen, nicht nur die BRI, sondern auch die INSTC-Knoten zu unterbrechen. Das von den USA besetzte Afghanistan wurde daran gehindert, ein Knotenpunkt für BRI oder INSTC zu werden.
Mit dem uneingeschränkten Zugang zum Asowschen Meer - jetzt ein "russischer See" - und wahrscheinlich der gesamten Schwarzmeerküste im weiteren Verlauf des Weges wird Moskau seine Seehandelsperspektiven enorm verbessern (Putin: "Das Schwarze Meer war historisch gesehen russisches Gebiet").
In den letzten zwei Jahrzehnten wurden die Energiekorridore stark politisiert und stehen im Mittelpunkt eines unerbittlichen globalen Pipeline-Wettbewerbs - von BTC und South Stream über Nord Stream 1 und 2 bis hin zu den nicht enden wollenden Seifenopern, den Gaspipelines Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien (TAPI) und Iran-Pakistan-Indien (IPI).
Und dann ist da noch der Nördliche Seeweg entlang der russischen Küste bis zur Barentssee. China und Indien konzentrieren sich sehr stark auf den Nördlichen Seeweg, der nicht zufällig auch in St. Petersburg ausführlich diskutiert wurde.
Der Kontrast zwischen den Petersburger Debatten über eine mögliche Neuverdrahtung unserer Welt - und den drei Stooges, die einen Zug nach Nirgendwo nehmen, um einem mittelmäßigen ukrainischen Komiker zu sagen, er solle sich beruhigen und über seine Kapitulation verhandeln (was vom deutschen Geheimdienst bestätigt wurde) - könnte nicht größer sein.
Fast unmerklich - so wie es die Krim wieder eingegliedert hat und in Syrien auftritt - zeigt Russland als militärisch-energetische Supermacht, dass es potenziell in der Lage ist, einen großen Teil des industrialisierten Westens in die Steinzeit zurückzutreiben. Die westlichen Eliten sind einfach hilflos. Wenn sie nur in einem Korridor des eurasischen Hochgeschwindigkeitszuges mitfahren könnten, würden sie vielleicht etwas lernen.
Verräter und Patrioten
6285 Ansichten 10. Juni 2022 17 Kommentare
Von Batiushka für The Saker Blog
Der erfolgreiche russische Nationalist und Autor von 91 Büchern, Oleg Platonov (geb. 1950), erzählt in seinem Werk über den Untergang der Sowjetunion, wie in den 1980er Jahren, am Vorabend des Zusammenbruchs des Landes, die Westler, die der Saker zu Recht als "Euro-Atlantiker" bezeichnet, die UdSSR verrieten. Diese "Euro-Atlantiker" waren die "Kommunisten", die in den 1990er Jahren über Nacht zu Superkapitalisten wurden, die fast umsonst Anteile an wertvollen, kurz vor der Privatisierung stehenden nationalen Unternehmen kauften und so zu "Oligarchen" wurden. Ihre schändlichen Taten, in Wirklichkeit Diebstähle von Staatseigentum durch diejenigen mit Insiderwissen, haben eine Unterschicht von Obdachlosen geschaffen. Sie enthüllen, wie diese Geldwäscher ihr eigenes Land, ihr Volk und ihre Seele verkauften, um dann oft in Tel Aviv, New York, London, Nizza, Marbella, Nikosia usw. zu leben.
Die Verräter wurden von den Patrioten bekämpft, von denen einige in den nationalen Geheimdiensten arbeiteten, wo sich einige der besten Köpfe trafen. Einer dieser Patrioten, der spätere Präsident Putin, war damals ein einfacher Oberst in Dresden in Ostdeutschland, der im sowjetischen Geheimdienst arbeitete (nicht als dessen Leiter, wie so viele US-Präsidenten, sondern als Leiter der CIA). Als im November 1989 die Berliner Mauer fiel, suchte sein Büro in Moskau nach Antworten auf die Frage, was zu tun sei. Und es gab keine Antwort. Moskau schweigt". Ich glaube, die Geschichte wird an vielen Stellen erzählt, unter anderem in 'The Putin Interviews' von Oliver Stone. Diese Lähmung und das Schweigen des Zentrums in Moskau gehörten zu den entscheidendsten Ereignissen im Leben des künftigen Präsidenten. Er erkannte, dass Moskau die Sowjetunion verriet, dass sie von den Verrätern, der "Nomenklatura", übernommen worden war. Sie glaubten an nichts, außer an ihren eigenen schändlichen Gewinn. Sie waren Antipatrioten.
Seit seinem Amtsantritt im Jahr 2000 hat W. W. Putin sehr langsam und sehr vorsichtig, aber schrittweise, Abhilfe geschaffen. Es ist sein Lebenswerk, den Verrat rückgängig zu machen. In der russischen Geschichte des 19. Jahrhunderts waren Leute wie er als "Slawophile" bekannt, und sie wurden von "Westlern" bekämpft. Das sind sehr vage und ziemlich grobe Begriffe, denn es gibt viele Arten von Slawophilen, von primitiven und bigotten Nationalisten bis hin zu echten Patrioten, die gut ausgebildete Realisten sind und nur das Wohl ihres Volkes im Auge haben. In ähnlicher Weise kann der Begriff "Westler" offene Verräter und Mörder wie Litwinenko und Skripal bezeichnen, aber auch diejenigen, die erkennen, dass Russland, wenn es sich gegen den Westen verteidigen will, den Obskurantismus bekämpfen und die westliche Technologie nutzen und dann verbessern muss. Präsident Putin würde sich wahrscheinlich nicht mit einem dieser beiden historischen Schlagworte identifizieren, sondern vielleicht eher mit Aspekten von beiden.
Geschichte
Die slawophile und die westliche Tendenz gehen weit über die Erfindung der Begriffe im 19. Jahrhundert hinaus. Der westliche Einfluss, wenn auch nicht die westliche Vorherrschaft, ist bereits im späten 15. Jahrhundert im von Italien errichteten Moskauer Kreml und in der italienischen Kanonenproduktion unter Iwan III. dem Großen (gestorben 1505) zu erkennen. Dies war positiv. Doch während der Herrschaft Iwans IV. (gest. 1584), auf Russisch "der Bedrohliche" genannt, was im Englischen absichtlich mit "The Terrible" falsch übersetzt wird, wurde Fürst Andrej Kurbskij zum ersten russischen politischen Emigranten. Heute würden wir ihn einen Oligarchen oder einen Verräter nennen, denn in seiner Korrespondenz verrät er eindeutig seine Heimat und flieht zum Feind nach Litauen. Er war der erste der Verräter, ein stereotyper "Westler".
In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts führte der Protest gegen die staatlich verordneten rituellen religiösen Veränderungen zu einer nationalistischen, altritualistischen Reaktion, die unter Kaufleuten und Bojaren", im 19. Sie waren "Ultra-Slawophile", manche würden sagen, obskurantistische Nationalisten. Dann kam der westliche Zar Peter I., genannt "der Große" (gestorben 1725), der mit Gewalt westliche Technologie und eine westliche Lebensweise durchsetzte und sogar Bärte abschnitt. In diesem 18. Jahrhundert herrschte dann Katharina II., genannt "die Große" (gest. 1796), die in Wirklichkeit die deutsche Prinzessin Sophie von Anhalt-Zerbst-Dornburg war, die die russischen Traditionen weiter verfolgte. Westler und Slawophile, Verräter und Patrioten.
Im 19. und 20. Jahrhundert wurden drei Romanow-Zaren von Westlern ermordet. Der erste von ihnen war Paul I. im Jahr 1801, mit enger britischer Unterstützung, weil Paul Indien vom Joch des britischen Imperialismus befreien wollte. Im Jahr 1825 führte ein Aufstand westlicher Aristokraten unmittelbar nach dem mysteriösen Verschwinden von Zar Alexander I., dem Sohn von Paul I., zum Dekabristenkomplott. 1881 wurde Alexander II., der Befreier von der Versklavung des Volkes durch die Aristokraten, von einem Terroristen aus dem Westen ermordet. 1918 wurde sein Enkel Nikolaus II., der von den Aristokraten gehasst wurde, weil er praktisch kostenlose Bildung und Gesundheitsfürsorge bot und Land an das Volk verschenkte, ebenfalls ermordet, wiederum mit enger Unterstützung des Westens. Nach dem von den Briten inszenierten Staatsstreich von 1917 (der absurderweise als "Revolution" bezeichnet wurde) hatte die westliche Ober- und Mittelschicht die Macht übernommen, wurde aber wenige Monate später von den westlichen Bolschewiken verdrängt. Die große Mehrheit von ihnen war nicht russisch, und auch ihr Idol Karl Marx war kein Russe. Daher fühlten sie sich frei, die slawische Bevölkerung der UdSSR zu ermorden.
Russland wieder groß machen
Seit dem Scheitern des 1917 aufgezwungenen kommunistischen Experiments der UdSSR nach drei Generationen sah sich der Westen schließlich mit einer neuen Realität konfrontiert. Eine Realität, die der russophobe Brzezinski so sehr gefürchtet hatte, dass er in den 1990er Jahren auf die Zerstörung und Zerstückelung Russlands und seiner Kirche drängte. Wie Samuel Huntingdon es so treffend formulierte: "Als die Russen aufhörten, sich wie Marxisten zu verhalten, und anfingen, sich wie Russen zu verhalten, vergrößerte sich die Kluft zwischen Russland und dem Westen. Der Konflikt zwischen der liberalen Demokratie und dem Marxismus-Leninismus war ein Konflikt zwischen Ideologien, die trotz ihrer großen Unterschiede sowohl modern als auch säkular waren... Ein westlicher Demokrat könnte eine Debatte mit einem sowjetischen Marxisten führen. Mit einem russisch-orthodoxen Nationalisten wäre dies unmöglich" (1). Mit anderen Worten: Die Brzezinskis dieser Welt fürchteten, dass die Patrioten an die Macht zurückkehren würden, nachdem sie die westlichen säkularen Ideologien abgelehnt hatten, wie sie es vor allem zwischen 1941 und 1945 im "Großen Vaterländischen Krieg" vorübergehend getan hatten.
So war es auch im Jahr 2000, als W. W. Putin an die Macht kam. Seitdem war er sehr geduldig und hat alle Arten von Beleidigungen und Demütigungen seitens der westlichen Welt, von einem US-Präsidenten nach dem anderen, ertragen. In jenen Jahren kritisierten ihn viele aus dem anderen Extrem, die der Saker zu Recht als "sechste Kolumnisten" bezeichnet. In ähnlicher Weise kritisierten viele auch Dmitri Medwedew als 'Westler'. Vielleicht war er damals ein 'Westler', aber jetzt, wo es hart auf hart kommt und der kollektive Westen seine nazistische Hand gezeigt hat, ist nicht zu übersehen, wen er unterstützt. Und vielleicht war er ohnehin nie ein Westler. Vielleicht war er damals nachgiebig, einfach weil Russland so schwach war und er um die Gunst des Westens buhlen musste. Wir können es nicht sagen, aber was auch immer seine Vergangenheit ist, seine Gegenwart ist klar.
Jetzt, da Russland stark ist, ist Präsident Putin mit seinem Ministerpräsidenten Dmitri Medwedew und dem ganzen Russland, das hinter ihm steht, nicht in der Stimmung für schwächliche Westler und ihre Kompromisse. Bei der Sonderoperation geht es um alles oder nichts, und der Westen wird schnell verlieren. Alles ist sorgfältig vorbereitet worden. Seit über zwanzig Jahren sammelt die Russische Föderation Verbündete in einer Koalition in der ganzen Welt und setzt dabei ihr internationales diplomatisches Geschick klug ein. Jelzins Verrat an Serbien wird sich nie mehr wiederholen. Der Verrat an Libyen wird sich nie mehr wiederholen. Technologisch und wirtschaftlich ist Russland unabhängig geworden. Und militärisch ist Russland stärker geworden als der vereinte NATO-Westen. Die Patrioten sind an der Macht, und der abgehalfterte Westen und seine Sanktionen machen Russland wieder groß.
Die große Säuberung
Die große Säuberung ist seit dem 24. Februar 2022 im Gange. Viele interne Verräter in Russland sind bald geflohen - einer der ersten war der berüchtigte Wirtschaftswissenschaftler und Privatisierer Anatoli Tschubais. Millionen anderer Verräter flohen auch bald aus der Ukraine in Richtung Westen, sehr zur Freude Russlands. Russland wird so viele von ihnen nicht wieder willkommen heißen. Nur diejenigen, die aus falscher oder gehirngewaschener Panik oder weil sie nicht in die selbstmörderische Kiewer Armee eingezogen werden wollten, werden zurückkehren. Die anderen sollen in Polen und anderswo bleiben und von westlicher ideologischer Dummheit und humanistischer Naivität leben. Andere interne Verräter, die in den letzten 30 Jahren in verantwortliche Positionen eingedrungen sind, wurden in Russland ebenfalls entfernt, da sie enttarnt wurden. Wir kennen einige ihrer Namen. Es sind noch einige übrig, die aus dem Weg geräumt werden müssen. Die große Säuberung ist da. Die Entwestlichung ist im Gange.
Die Sonderoperation hat enthüllt, wer wer ist. Die Verräter sind entlarvt worden. Ebenso wie die Patrioten. Diejenigen, die nur bei schönem Wetter unterstützt haben, sind verschwunden. Diejenigen, die bei schlechtem Wetter immer noch Unterstützung leisten, wurden enttarnt. Die multilaterale Welt, angeführt von Russland, China, Indien und dem Iran, nimmt Gestalt an; die unilaterale Welt ist vorbei, da die russischen Sanktionen greifen. Vergessen Sie den US-Vasallen- und Klientenstaat namens "Ukraine" - er ist vorbei; stattdessen wird es ein kleines russisches Protektorat rund um Kiew geben. Nie wieder werden die Verräter in Kiew den Russen mit der NATO, Atomwaffen und Biowaffen drohen oder die russische Sprache und Kultur verbieten und "Krieg und Frieden" verbieten, aber "Mein Kampf" erlauben. Nie wieder wird Kiew die westliche Nazi-Ideologie der "Abschaffung Russlands" fördern. Das ist vorbei. Dies ist die große Säuberung.
Aber wie in Russland, so gibt es auch im Westen Verräter und Patrioten, die Elite und diejenigen im Volk, die sich etwas Integrität bewahrt haben. Es hat sie immer gegeben, unterdrückt und verdrängt, aber immer noch lebendig. Der englische Historiker Robert Bartlett hat es in seiner Studie über Westeuropa in der Zeit von 950 bis 1350 sehr gut ausgedrückt, indem er ein ganzes Kapitel der "Europäisierung Europas" widmete. Darin wird beschrieben, wie der Westen ab dem 11. Jahrhundert "verwestlicht" wurde (2). Mit anderen Worten: Wenn auch nach all dieser Zeit die Unterschicht der Patrioten, der integren Menschen, aufgrund der gegenwärtigen katastrophalen Situation in Europa an die Macht käme, wie es die Elite beschlossen hat, und die verräterischen Verräter des Establishments ablöste, dann könnte auch der Westen einen Prozess der Entwestlichung beginnen. Das wäre die noch größere Säuberung.
9. Juni 2022
Anmerkungen:
1. The Clash of Civilizations and the Remaking of World Order, Kapitel 6, Torn Countries, Samuel Phillips Huntingdon, 1997
2. The Making of Europe, Eroberung, Kolonisierung und kultureller Wandel 950-1350, Kapitel 11, Robert Bartlett, 1993
Auf Wiedersehen, Harry Lime: Das alte Wien und das neue Europa
http://thesaker.is/goodbye-harry-lime-the-old-vienna-and-the-new-europe/
5408 Ansichten 09. Juni 2022 13 Kommentare
Von Batiushka für den Saker Blog
Es interessiert mich nicht, ob ein Gauner wie Lime von seinen Freunden oder durch einen Unfall getötet wurde. Wichtig ist nur, dass er tot ist".
Das alte Wien
Wien, die Stadt des Schicksals, liegt im Herzen Mitteleuropas, zwischen West- und Osteuropa. Es war die Stadt, aus der mein Vater, der seit 1941 kämpfte, 1945 entlassen wurde. Wäre er nicht entkommen, würde ich diese Worte jetzt nicht schreiben.
In der Geschichte ist die Stadt der Ort, an dem 1814-1815 der Wiener Kongress stattfand. Dabei handelte es sich um eine internationale diplomatische Konferenz, die einberufen wurde, um die europäische politische Ordnung nach dem Sturz von Napoleon, dem Ergebnis der Französischen Revolution, neu zu ordnen. Die Konferenz, die von Russland, Preußen, Großbritannien, Österreich und Frankreich dominiert wurde, war ein Wendepunkt - der erste echte Versuch, eine internationale Ordnung zu schmieden, ein "Konzert von Europa" zu entwerfen und einem unruhigen Kontinent langfristigen Frieden zu bringen. Ungeachtet der Unzulänglichkeiten und der Kritik, die an diesem Kongress geübt wurde, hat er ein Jahrhundert lang relativen Frieden in Europa geschaffen. Seitdem gab es nur noch Krieg.
Das kultivierte Wien war jedoch auch die Stadt, in der Hitler und Stalin Anfang 1913 zur gleichen Zeit lebten. Sie hätten sich treffen können. Vielleicht taten sie es, ohne es zu wissen. Und 1914, als Wien zu der Stadt wurde, die den Funken auslöste, der das Pulverfass der westlichen Rivalitäten entzündete, von dessen Folgen sich die Welt bis heute nicht erholt hat und noch heute in der Ukraine kämpft.
Der dritte Mann
Wien war auch die Stadt in dem 1949 gedrehten Film Der dritte Mann, der von vielen zu den zehn besten Filmen aller Zeiten gezählt wird. Der Film porträtiert ein Wien der Nachkriegszeit, in dem der Schwarzmarkt nicht mehr existiert und die Stimmung kalt, dunkel und hungrig ist. Er erzählt die Geschichte eines amerikanischen Gauners, Harry Lime, der "so ziemlich der schlimmste Gauner war, der je in dieser Stadt sein schmutziges Geld verdient hat", und der durch seine zynische und amoralische Gier für den Tod und den Wahnsinn von Hunderten von Menschen, darunter viele Kinder, verantwortlich ist: "Niemand denkt in menschlichen Dimensionen... Die Toten sind glücklicher tot. Sie vermissen hier nicht viel, die armen Teufel", sagt der Mörder über seine Opfer.
Lime ist "der dritte Mann", der zynisch aus den Schatten heraus grinst. Bei dem Versuch, aus der Kanalisation zu fliehen, wo er symbolisch Zuflucht gesucht hat, wird Lime von seinem ehemaligen Freund Holly Martins getötet, einem normalen, gutherzigen, aber wie so oft sehr naiven Amerikaner. Und hier sind wir nun, 73 Jahre später, nicht in Wien, sondern auf der Weltbühne, einmal mehr mit Kälte, Dunkelheit und Hunger konfrontiert, erpresst von der globalen Elite des dritten Mannes, die ihren Hauptsitz in der Kanalisation der USA hat und zynisch aus dem Schatten heraus grinst.
Wie Lime will auch die globale Elite, dass die Europäer (und in der Tat die ganze Welt) ihre Seelen an sie verkaufen, im Austausch für Wärme, Licht und Nahrung. Andernfalls wird Europa unter Kälte, Dunkelheit und Hunger leiden. Aber Europa leidet bereits unter Kälte, Dunkelheit und Hunger, und zumindest einige Europäer verstehen, dass es seine Seele nicht für Wärme, Licht und Nahrung verkaufen muss. Es gibt eine Alternative zu dem erpresserischen amerikanischen Gangster Harry Lime. Sie kann ihre Seele behalten, wenn sie will.
Kälte, Dunkelheit und Hunger
Dank des dritten Mannes, der "antirussische" Sanktionen gegen Europa verhängt hat, sind die Öl- und Gaspreise in Europa in die Höhe geschossen und haben sich oft mehr als verdoppelt. Ab diesem Herbst wird es für viele in Europa kalt werden. Aber auch der dritte Mann ist ein postmoderner Mensch, der an nichts glaubt, außer an die Kälte des Zynismus. Europa beginnt die Kälte zu spüren, nicht nur physisch, sondern auch in seiner Seele, und das ist der Beginn einer Leere, die das Leben der Menschen ruiniert und vorzeitig beendet.
Dank des dritten Mannes, der "antirussische" Sanktionen gegen Europa verhängt hat, werden in Europa die Lichter ausgehen. Ab diesem Herbst wird es für viele in Europa dunkel werden. Der dritte Mann ist aber auch der Mann der geistigen Finsternis, der so viele grundlegende Dinge nicht weiß, zum Beispiel, dass Ungerechtigkeit und Gier falsch sind, dass Mütter keine Wirtschaftseinheiten sind, sondern die wichtigsten Menschen auf der Welt, und dass das, was sich dreht, sich wiederholt.
Dank des dritten Mannes, der "antirussische" Sanktionen gegen Europa verhängte und den Weizen in den Schwarzmeerhäfen durch die von den USA unterstützten ukrainischen Separatisten blockieren ließ. Ab diesem Herbst werden viele Menschen in Europa hungern müssen. Der dritte Mann ist aber auch der Mann des Hungers, der nicht weiß, dass der Mensch nicht vom Brot allein leben kann, dass es sogar so etwas wie geistige Nahrung gibt, weshalb ein Großteil der westlichen Welt nichts anderes als eine geistige Sahara ist.
Das neue Europa
Sobald der dritte Mann, Harry Lime, getötet worden ist, vielleicht notwendigerweise durch eine neue Holly Martins, wird dieser ganze amerikanische Nazi/NATO/EU-Albtraum der gegenwärtigen "Ukraine" enden. Die neue Ukraine wird ein kleines Land mit etwa fünfzehn Millionen Einwohnern sein, und Europa wird endlich seine jahrhundertealten Wahnvorstellungen verstehen.
Dann wird Europa einen zweiten Wiener Kongress brauchen. Dort könnten die Regeln des Friedens festgelegt werden. Ein solcher Kongress würde von den drei Kulturkreisen Europas dominiert werden, die jeweils von orthodoxen, katholischen und protestantischen Kulturreflexen beherrscht werden, ungeachtet des Fehlens von praktizierenden Gläubigen und Minderheiten mit anderen Reflexen. Zusammen repräsentieren sie die 750 Millionen Europäer in drei fast gleich großen Gruppen, von denen die meisten durch 36 Länder vertreten sind:
- Russland-Rumänien-Ukraine-Griechenland-Belarus-Bulgarien-Serbien-Georgien-Moldawien-Nordmazedonien-Zypern-Montenegro;
- Frankreich-Italien-Spanien-Polen-Portugal-Ungarn-Österreich-Slowakei-Irland-Kroatien-Litauen-Slowenien-Malta;
- Deutschland-Britannien-Niederlande-Schweden-Schweiz-Dänemark-Finnland-Norwegen-Lettland-Estland-Island.
(Die Länder mit unbestimmter Identität, wie Belgien, die Tschechischen Länder, Bosnien und Herzegowina, Armenien, Albanien usw. zählen wir hier nicht dazu, sie müssten sich entscheiden, mit welcher Gruppe sie sich am meisten identifizieren). - Ein zweiter Kongress wäre ein Wendepunkt - der letzte echte Versuch, eine internationale Ordnung zu schmieden und einem unruhigen Europa - und in der Tat einer unruhigen Welt - langfristigen Frieden zu bringen.
Wenn Harry Lime tot ist, werden wir Holly Martins sagen, dass sie in die USA zurückkehren soll. Mit seiner Erfahrung in der realen Welt kann er vielleicht damit beginnen, einige der massiven Probleme und Ungerechtigkeiten dort zu beseitigen. Und wir könnten diesem naiven und ungeschickten Amerikaner diese Worte aus Der dritte Mann sagen:
Hör auf, dich wie ein Narr zu benehmen ... Geh nach Hause, Martins, wie ein vernünftiger Kerl, du weißt nicht, was du dir da einbrockt. Nimm das nächste Flugzeug".
die zukunft europas
eine sehr gute analysa und prognose, aber wie bei den meisten akademikern: die spitituelle dimension fehlt. aus der perspektive eines wirtschafts-wissenschaftlers mit einem materialistischem weltbild, sieht die zukunft europas sehr düster aus...
- die räuber in den USA sind schmarozer - sie rauben die ganze welt aus
- aber unter putin ist russland stark geworden
- etwa 7 mia. werden sich russland/china anschliessen
- nur 1 mia. sind marionetten/lakaien der USA - der westen
- der räuber braucht neue opfer - europa muss jetzt noch mehr bluten
- der räuber raubt jetzt vermehrt seine verbündeten aus - v.a. europa
- und unsere US-marionetten-regierungen EU, NATO, EZB, IWF rauben uns aus
- michael hundson rechnet mit 20 jahren
das ist das schreckens-szenario der meisten menschen mit materialistischem weltbild. auch auf dem internet sind 80% schwarzmaler. durch ihre gedanken und gefühle werden sie dann auch so etwas in der art erleben - sich selbst erfüllende prophezeiungen.
dass es nicht so kommt, sondern ganz anders beschreibe ich seit jahren in diesem NL. aber es liegt an dir, was du erleben wirst je nach dem, wo du mit deiner aufmerksamkeit bist...
eine zusammenfassung - die ich regelmässig aktualisiere - findest du hier...
herzliche grüsse und einen schönen mai
markus rüegg
Michael Hudson: Interview mit RT - Mitschrift
http://thesaker.is/michael-hudson-interview-with-rt-transcript/
13144 Ansichten 21. Mai 2022 43 Kommentare
Michael Hudsons Interview mit RT - 19. Mai 2022
... PS: Was glauben Sie, welche Stellung die EU im Vergleich zu Großmächten wie China einnehmen wird? MH: Nun, sie ist offensichtlich nicht mehr im Spiel. Anstatt ihre eigenen Interessen in den Vordergrund zu stellen, stellt sie die Interessen der USA in den Vordergrund. Sie verhält sich eher wie ein Satellit der Vereinigten Staaten, als dass sie versucht, ihr eigenes Schicksal zu meistern. Der ganze Plan der EU vor 20 Jahren war es, durch Investitionen in Russland und China und einen gegenseitigen Austausch reich zu werden. Und jetzt hat sie beschlossen, das zu beenden. Die USA haben sich Europa einverleibt. Der Krieg in der Ukraine ist in erster Linie ein Krieg der USA, um Europa in die US-Umlaufbahn zu ziehen und europäische Geschäfte mit Russland oder China zu verhindern. Westeuropa wird also außen vor gelassen, während Russland, China und Eurasien mit dem Rest Asiens mitziehen. Europa wird einfach zurückbleiben. Es verliert seine Exportmärkte, wird unter Druck gesetzt und - wie Sie gerade erwähnten - das Renteneintrittsalter erhöht, weil es sein Budget für die Aufrüstung des amerikanischen Militärs ausgibt, anstatt in die Industrie zu investieren, wie es das seit 1945 getan hat...
PS: Offensichtlich haben sich Russland und China aufgrund der aktuellen Situation seit vielen Jahren diplomatisch und wirtschaftlich angenähert. Wie wird sich Ihrer Meinung nach eine globale Machtverschiebung in den nächsten 5 bis 10 Jahren entwickeln? MH: Der derzeitige Krieg spaltet die Welt in zwei Teile. Es wird einen US-Dollar-Raum mit den USA, Europa und seinen Satelliten geben. Und es wird eine Multipolarität geben; es wird eine Gruppe von Russland und China geben, die im Grunde genommen Afrika, Lateinamerika und anderen asiatischen Ländern ihren Vorschlag für eine andere Art der Organisation der Weltwirtschaft unterbreiten werden. Und andere asiatische Länder, Lateinamerika und der globale Süden werden sehen, dass sie mit Russland und China bessere Bedingungen haben als mit den Vereinigten Staaten.
...PS: Blicken wir in die Zeit nach dem Krieg. Wie sehen Ihrer Meinung nach die Beziehungen zwischen den USA und Russland bzw. der EU und Russland aus? MH: Permanent feindselig für 20 Jahre, bis Europa zusammenbricht und bis die Vereinigten Staaten in eine lange Depression fallen. Es gibt keine Annäherung. Es wird keine Einigung geben, weil die industrielle Wirtschaft der Vereinigten Staaten nur militärische Waffen herstellen kann. Das Einzige, was die Vereinigten Staaten anderen Ländern anbieten können, sind Bomber und militärische Waffen und Rüstungsgüter. Nichts, um den Lebensstandard zu erhöhen. Die Situation in den Vereinigten Staaten wird von einer zunehmenden Feindseligkeit gegenüber dem Rest der Welt geprägt sein. Die große Bedrohung besteht darin, dass sie sagen werden: "Nun, wir werden einfach die Welt in die Luft jagen." Die Leute, die für die US-Politik verantwortlich sind, denken so, und das schon seit 20 Jahren. Ich habe schon mit diesen Leuten gearbeitet, und sie sind wirklich bereit, die Welt in die Luft zu jagen, wenn sie die andere Welt nicht in Abhängigkeiten verwandeln können. Das ist eine echte Gefahr für den Rest der Welt und zwingt ihn, sich aus dem Orbit der USA zurückzuziehen. Ich glaube, es war Henry Kissinger, der sagte: "Ein Feind Amerikas zu sein, kann gefährlich sein, aber. "Ein Feind Amerikas zu sein, kann gefährlich sein, aber ein Freund zu sein, ist tödlich." Nun, der Freund der USA, der wirklich in Gefahr ist, ist Europa. Den Feinden wird es gut gehen, denn sie sind wenigstens miteinander befreundet.
den ganzen text findest du hier...
Prognosen: 19.-26.5.22: Die Zukunft Europas
(Aktualisiert mit Transkript) Ben Norton alias Multipolarista interviewt
die wirtschaftlichen hintergründe des ukraine-konflikts
die beste analyse über die wirtschaftlichen hintergründe des NATO-kriegs gegen russland. man lernt auch viel über die geschichte des kapitalismus seit 1800 und warum china den westen wirtschaftlich überholt hat...
hier ein paar ausschnitte...
Michael Hudson: Das Schicksal der Zivilisation
24640 Aufrufe 12. Mai 2022 51 Kommentare
UPDATE: Dieses wunderbare Transkript ist jetzt direkt unter dem Video verfügbar
Der Niedergang des US-Dollars, die drei "Systeme", der Sanktionskrieg gegen Russland, am Vorabend der Veröffentlichung des neuen Buches von Prof. Hudson: Das Schicksal der Zivilisation: Finanzkapitalismus, Industriekapitalismus oder Sozialismus".
...Nun, das ist im Grunde die Strategie des Finanzkapitalismus, und das Ziel des Finanzkapitalismus ist es nicht, in Fabriken, Anlagen und Forschung und Entwicklung zu investieren, sondern kurzfristig zu leben, aber Geld durch Finanztechnik zu verdienen, nicht durch Industrietechnik. Das wird zum Raubbau, und so kommt es zu dem ganzen ideologischen Angriff auf das öffentliche Unternehmertum. Es gibt Frederick Hayeks "The Road to Serfdom", wo man sagt, wenn die Regierung öffentliche Gesundheitsfürsorge bereitstellt, ist das "der Weg in die Leibeigenschaft", wo es doch eigentlich der Finanzkapitalismus ist, der der Weg in die Schuldknechtschaft und Leibeigenschaft ist. Und jetzt haben Sie eine ganze Verunglimpfung der Regierung. Und all das ist eine Gegenrevolution zum revolutionären Impuls des industriellen Kapitalismus in seinen frühen Stadien. Und es stimmt, dass die Konzerne heute genauso rechts sind wie die Banken und die Hedgefonds. Aber das liegt daran, dass die Industrie vom Finanzsektor übernommen wurde, und die Chefs fast aller Industrieunternehmen werden dafür belohnt, wie hoch sie den Aktienkurs treiben können, um die Aktienoptionen auszuüben, mit denen sie bezahlt werden. Und man steigert den Aktienkurs nicht dadurch, dass man mehr investiert, nicht dadurch, dass man mehr Arbeitskräfte einstellt oder die Produktivität erhöht oder den Umsatz steigert, sondern einfach dadurch, dass man das Einkommen, das man hat, dazu verwendet, seine Aktien zurückzukaufen. Und indem Sie Ihre Aktien zurückkaufen, treibt dies ihren Preis in die Höhe. Und vor allem durch politische Spenden in diesem Land an die Demokraten und Republikaner, die die Chefs der Federal Reserve ernennen, die 7 bis 9 Billionen Dollar für den Aufkauf von Aktien und Anleihen ausgegeben haben, um den Preis für den Kauf eines Alterseinkommens zu erhöhen, um die Preise an der Wall Street zu erhöhen, um die Immobilienpreise zu erhöhen und um Amerika industriell noch weniger wettbewerbsfähig zu machen. Es ist also der Finanzkapitalismus, der die Vereinigten Staaten im Wesentlichen entindustrialisiert und den Mittleren Westen in einen Rust Belt verwandelt hat. Nun, die Alternative sind natürlich die Gesellschaften, die diesem neoliberalen finanzkapitalistischen Plan nicht gefolgt sind. Und die erfolgreichste Volkswirtschaft ist offensichtlich China, weshalb wir dort so viel Zeit verbracht haben. Und China hat genau das getan, was die Vereinigten Staaten, Deutschland, England und Frankreich im 19. Jahrhunderts getan haben: Es hat die Grundversorgung, die Grundbedürfnisse, das Wohnen und vor allem das Finanz- und Bankwesen in öffentlicher Hand behalten, als öffentliche Versorgungseinrichtungen.
das ganze interview findest du hier...
Analysen: 12.-19.5.22: Michael Hudson: Das Schicksal der Zivilisation/ Pepe Escobar: Megalopolis vs. Russland: Totaler Krieg/
NATO gegen Russland: Wie geht es weiter?
http://thesaker.is/nato-vs-russia-what-happens-next/
38411 Aufrufe 24. Mai 2022 129 Kommentare
In Davos und darüber hinaus hört sich die optimistische Darstellung der NATO wie eine kaputte Schallplatte an, während Russland vor Ort Siege erringt, die die atlantische Ordnung zu Fall bringen könnten.
Von Pepe Escobar, veröffentlicht mit Genehmigung des Autors und als Querverweis zu The Cradle
Drei Monate nach dem Beginn der russischen Operation Z in der Ukraine wird der Kampf des Westens (12 Prozent) gegen den Rest (88 Prozent) immer heftiger. Doch das Narrativ bleibt - seltsamerweise - dasselbe.
Am Montag stellte der Vorstandsvorsitzende des Weltwirtschaftsforums, Klaus Schwab, in Davos den ukrainischen Komödianten und Präsidenten Volodymyr Zelensky auf der letzten Etappe seiner Waffenabwerbungstournee mit einer glühenden Hommage vor. Herr Schwab betonte, dass ein Schauspieler, der einen Präsidenten verkörpert, der Neonazis verteidigt, von "ganz Europa und der internationalen Ordnung" unterstützt wird.
Damit meint er natürlich alle außer den 88 Prozent des Planeten, die sich zur Rechtsstaatlichkeit bekennen - und nicht zu dem fiktiven Konstrukt, das der Westen "regelbasierte internationale Ordnung" nennt.
Zurück in der realen Welt hat Russland langsam aber sicher die Kunst des hybriden Krieges neu geschrieben. Doch im Rahmen des Karnevals der NATO-Psychopathen, der aggressiven kognitiven Infiltration und der verblüffenden Kriecherei der Medien wird viel über das neue 40-Milliarden-Dollar-"Hilfspaket" der USA für die Ukraine berichtet, von dem man annimmt, es könne den Krieg entscheidend verändern.
Diese "spielverändernde" Erzählung stammt von denselben Leuten, die Billionen von Dollar verbrannt haben, um Afghanistan und den Irak zu sichern. Und wir haben gesehen, wie das ausgegangen ist.
Die Ukraine ist der Heilige Gral der internationalen Korruption. Diese 40 Milliarden Dollar können nur für zwei Gruppen von Menschen etwas bewirken: Erstens für den militärisch-industriellen Komplex der USA und zweitens für einen Haufen ukrainischer Oligarchen und neokonservativer Nichtregierungsorganisationen, die den Schwarzmarkt für Waffen und humanitäre Hilfe beherrschen und dann die Gewinne auf den Kaimaninseln waschen werden.
Eine schnelle Aufschlüsselung der 40 Milliarden Dollar zeigt, dass 8,7 Milliarden Dollar für die Aufstockung der US-Waffenbestände (die also gar nicht an die Ukraine gehen), 3,9 Milliarden Dollar für USEUCOM (das "Büro", das Kiew die militärische Taktik diktiert), 5 Milliarden Dollar für eine verschwommene, nicht näher spezifizierte "globale Lebensmittelversorgungskette", 6 Milliarden Dollar für tatsächliche Waffen und "Ausbildung" für die Ukraine, 9 Milliarden Dollar für "Wirtschaftshilfe" (die in ausgewählten Taschen verschwinden werden) und 0,9 Milliarden Dollar für Flüchtlinge vorgesehen sind.
Die US-Risikoagenturen haben Kiew auf den Müllhaufen der nicht rückzahlbaren Kredite herabgestuft, so dass große amerikanische Investmentfonds der Ukraine den Rücken kehren und die Europäische Union (EU) und ihre Mitgliedsstaaten als einzige Option für das Land übrig bleiben.
Nur wenige dieser Länder, abgesehen von russophoben Staaten wie Polen, können es vor ihrer eigenen Bevölkerung rechtfertigen, einem gescheiterten Staat große Summen an Direkthilfe zukommen zu lassen. Daher wird es der in Brüssel ansässigen EU-Maschinerie obliegen, gerade genug zu tun, um die Ukraine in einem wirtschaftlichen Koma zu halten - unabhängig von jeglichem Beitrag der Mitgliedsstaaten und Institutionen.
Diese EU-"Kredite" - meist in Form von Waffenlieferungen - können jederzeit durch die Weizenexporte Kiews zurückgezahlt werden. Dies geschieht bereits in kleinem Umfang über den Hafen von Constanta in Rumänien, wo ukrainischer Weizen in Kähnen über die Donau angeliefert und täglich in Dutzende von Frachtschiffen verladen wird. Oder über Lkw-Konvois, die mit Waffen gegen Weizen beladen sind. Allerdings wird der ukrainische Weizen weiterhin den reichen Westen ernähren, nicht die verarmten Ukrainer.
Erwarten Sie außerdem, dass die NATO in diesem Sommer mit einem weiteren Monster-Psyop aufwarten wird, um ihr göttliches (nicht legales) Recht zu verteidigen, mit Kriegsschiffen ins Schwarze Meer einzufahren, um ukrainische Weizentransporter zu eskortieren. Die Pro-NATO-Medien werden dies als "Rettung" des Westens vor der globalen Nahrungsmittelkrise darstellen - die zufällig direkt durch die serienmäßigen, hysterischen Pakete westlicher Sanktionen verursacht wurde.
Polen strebt eine sanfte Annexion an
In der Tat weitet die NATO ihre "Unterstützung" für die Ukraine an der Westgrenze zu Polen massiv aus. Das steht im Einklang mit den beiden übergeordneten Zielen Washingtons: Erstens ein "langer Krieg" im Stil der Aufstandsbekämpfung, wie in Afghanistan in den 1980er Jahren, wobei die Dschihadisten durch Söldner und Neonazis ersetzt werden. Zweitens werden die Sanktionen instrumentalisiert, um Russland militärisch und wirtschaftlich zu "schwächen".
Andere Ziele bleiben unverändert, sind aber den beiden Hauptzielen untergeordnet: sicherstellen, dass die Demokraten bei den Zwischenwahlen wiedergewählt werden (das wird nicht passieren); den industriell-militärischen Komplex mit Geldern versorgen, die als Schmiergelder zurückfließen (das passiert bereits); und die Hegemonie des US-Dollars mit allen Mitteln aufrechterhalten (schwierig: die multipolare Welt kommt in Schwung).
Ein Hauptziel, das mit erstaunlicher Leichtigkeit erreicht wird, ist die Zerstörung der deutschen - und folglich der EU - Wirtschaft, wobei ein großer Teil der überlebenden Unternehmen schließlich an amerikanische Interessen verkauft werden soll.
So erklärte beispielsweise BMW-Vorstandsmitglied Milan Nedeljkovic gegenüber Reuters, dass "unsere Industrie etwa 37 Prozent des Erdgasverbrauchs in Deutschland ausmacht", der ohne russische Gaslieferungen sinken wird.
Washingtons Plan ist es, den neuen "langen Krieg" auf einem nicht allzu auffälligen Niveau fortzusetzen - man denke an Syrien in den 2010er Jahren -, angeheizt durch Reihen von Söldnern und mit periodischen NATO-Eskalationen durch jeden, von Polen und den baltischen Zwergen bis zu Deutschland.
Letzte Woche verriet der bedauernswerte Eurokrat Josep Borrell, der sich als Hoher Vertreter der EU für Außen- und Sicherheitspolitik ausgibt, bei der Vorschau auf die bevorstehende Tagung des EU-Rates für Auswärtige Angelegenheiten, was Sache ist.
Borrell gab zu, dass "der Konflikt langwierig sein wird" und "die Priorität der EU-Mitgliedstaaten" in der Ukraine "in der Lieferung schwerer Waffen besteht".
Anschließend traf der polnische Präsident Andrzej Duda mit Zelensky in Kiew zusammen. Die zahlreichen Abkommen, die die beiden unterzeichneten, deuten darauf hin, dass Warschau den Krieg nutzen will, um seinen politisch-militärischen, wirtschaftlichen und kulturellen Einfluss in der Westukraine auszubauen. Polnische Staatsangehörige dürfen in ukrainische Regierungsgremien gewählt werden und streben sogar an, Verfassungsrichter zu werden.
In der Praxis bedeutet das, dass Kiew die Verwaltung des gescheiterten ukrainischen Staates praktisch an Polen abgibt. Warschau wird nicht einmal Truppen entsenden müssen. Nennen wir es eine sanfte Annexion.
Die Dampfwalze auf dem Vormarsch
Die derzeitige Lage auf dem Schlachtfeld lässt sich auf dieser Karte ablesen. Aus abgefangenen Mitteilungen der ukrainischen Führung geht hervor, dass sie eine mehrschichtige Verteidigung von Poltawa über Dnepropetrowsk, Saporoshja, Kriwoj Rog und Nikolajew aufbauen will, das zufällig ein Schutzschild für das bereits befestigte Odessa ist. Nichts davon garantiert einen Erfolg gegen den ankommenden russischen Ansturm.
Man muss sich immer vor Augen halten, dass die Operation Z am 24. Februar mit etwa 150.000 Kämpfern begann - und das sind definitiv nicht die russischen Elitetruppen. Und doch haben sie Mariupol befreit und das neonazistische Asow-Bataillon in nur fünfzig Tagen vernichtet und eine Stadt mit 400.000 Einwohnern mit minimalen Verlusten gesäubert.
Während die Russen einen echten Krieg am Boden - und nicht diese wahllosen US-Bombardements aus der Luft - in einem riesigen Land gegen eine große Armee führten und mit zahlreichen technischen, finanziellen und logistischen Herausforderungen konfrontiert waren, gelang es ihnen auch, Cherson, Saporischschja und praktisch das gesamte Gebiet der "kleinen Zwillinge", der Volksrepubliken Donezk und Luhansk, zu befreien.
Der russische Befehlshaber der Bodentruppen, General Aleksandr Dvornikov, hat die Raketen-, Artillerie- und Luftangriffe auf das Fünffache des Tempos der ersten Phase der Operation Z hochgefahren, während den Ukrainern insgesamt nur wenig oder sehr wenig Treibstoff, Munition für die Artillerie, ausgebildete Spezialisten, Drohnen und Radargeräte zur Verfügung stehen.
Was amerikanische Sessel- und TV-Generäle einfach nicht verstehen können, ist, dass aus russischer Sicht in diesem Krieg - den der Militärexperte Andrej Martjanow als "kombinierte Waffen- und Polizei-Operation" definiert - die beiden obersten Ziele die Zerstörung aller militärischen Mittel des Gegners bei gleichzeitiger Schonung des Lebens der eigenen Soldaten sind.
Während der Verlust von Panzern für Moskau also keine große Sache ist, ist der Verlust von Menschenleben eine große Sache. Und das ist der Grund für die massiven russischen Bombardierungen: Jedes militärische Ziel muss endgültig zerstört werden. Präzisionsangriffe sind entscheidend.
Unter russischen Militärexperten wird heftig darüber diskutiert, warum das Verteidigungsministerium nicht auf einen schnellen strategischen Sieg setzt. Sie hätten die Ukraine in kürzester Zeit in Schutt und Asche legen können - nach amerikanischem Vorbild. Das wird aber nicht geschehen. Die Russen ziehen es vor, langsam und sicher vorzurücken, in einer Art Dampfwalzenmuster. Sie rücken erst vor, nachdem die Pioniere das Gelände vollständig erkundet haben; schließlich liegen überall Minen.
Das Gesamtmuster ist unverkennbar, was auch immer die NATO mit ihrem Trommelfeuer erreichen will. Die ukrainischen Verluste nehmen exponentiell zu - bis zu 1.500 Tote oder Verwundete jeden Tag, jeden Tag. Wenn in den verschiedenen Donbass-Kesseln 50.000 Ukrainer leben, werden sie bis Ende Juni verschwunden sein.
Die Ukraine muss allein in und um Mariupol bis zu 20.000 Soldaten verloren haben. Das ist eine massive militärische Niederlage, die Debalzewo im Jahr 2015 und zuvor Ilowaisk im Jahr 2014 bei weitem übertrifft. Die Verluste bei Izyum könnten sogar noch höher sein als in Mariupol. Und jetzt kommen die Verluste in der Sewerodonezk-Ecke.
Wir sprechen hier von den besten ukrainischen Kräften. Es spielt nicht einmal eine Rolle, dass nur 70 Prozent der westlichen Waffen, die von der NATO geschickt werden, jemals auf dem Schlachtfeld ankommen: Das Hauptproblem ist, dass die besten Soldaten gehen... gehen... gehen, und nicht ersetzt werden. Asowsche Neonazis, die 24. Brigade, die 36. Brigade, verschiedene Luftangriffsbrigaden - sie alle haben Verluste von mehr als 60 Prozent erlitten oder sind völlig demoliert worden.
Die entscheidende Frage ist also nicht, wie mehrere russische Militärexperten betonten, wann Kiew den Punkt erreicht, an dem es kein Zurück mehr gibt; die Frage ist vielmehr, wie viele Soldaten Moskau bereit ist, zu verlieren, um diesen Punkt zu erreichen.
Die gesamte ukrainische Verteidigung stützt sich auf die Artillerie. Die wichtigsten Kämpfe, die vor uns liegen, betreffen also die Artillerie mit großer Reichweite. Hier wird es Probleme geben, denn die USA sind dabei, M270 MLRS-Systeme mit präzisionsgelenkter Munition zu liefern, die Ziele in einer Entfernung von bis zu 70 Kilometern oder mehr treffen können.
Russland hat jedoch einen Gegenschlag parat: den Hermes Small Operational-Tactical Complex mit hochpräziser Munition, Möglichkeit der Laserlenkung und einer Reichweite von mehr als 100 Kilometern. Und sie können in Verbindung mit den bereits serienmäßig hergestellten Pantsir-Luftabwehrsystemen eingesetzt werden.
Das sinkende Schiff
Die Ukraine gehört in ihren derzeitigen Grenzen bereits der Vergangenheit an. Georgi Muradow, ständiger Vertreter der Krim beim russischen Präsidenten und stellvertretender Ministerpräsident der Krim-Regierung, ist unerbittlich: "Die Ukraine in der Form, in der sie war, wird es meiner Meinung nach nicht mehr geben. Das ist bereits die ehemalige Ukraine."
Das Asowsche Meer wird nun von Russland und der Volksrepublik Donezk (DVR) "gemeinsam genutzt", wie Muradow bestätigt.
Mariupol wird wiederhergestellt werden. Russland hat sowohl in Grosny als auch auf der Krim reichlich Erfahrung in diesem Geschäft gesammelt. Der Landkorridor Russland-Krim ist in Betrieb. Vier von fünf Krankenhäusern in Mariupol sind bereits wieder geöffnet, und auch der öffentliche Nahverkehr ist wieder in Betrieb, ebenso wie drei Tankstellen.
Der bevorstehende Verlust von Sewerodonezk und Lyssjansk wird in Washington und Brüssel ernste Alarmglocken läuten lassen, denn dies wäre der Anfang vom Ende des derzeitigen Regimes in Kiew. Und das bedeutet in der Praxis - jenseits aller hochtrabenden Rhetorik von "der Westen steht zu euch" -, dass die großen Akteure nicht gerade ermutigt werden, auf ein sinkendes Schiff zu setzen.
Was die Sanktionen betrifft, so weiß Moskau genau, was es zu erwarten hat, wie der Minister für wirtschaftliche Entwicklung Maxim Reschetnikow ausführte: "Russland geht davon aus, dass die Sanktionen gegen das Land ein eher langfristiger Trend sind, und davon, dass die Hinwendung zu Asien, die Beschleunigung der Neuausrichtung auf die östlichen Märkte, auf die asiatischen Märkte eine strategische Richtung für Russland ist. Wir werden alle Anstrengungen unternehmen, um uns gerade mit den asiatischen Ländern, mit den arabischen Ländern, mit Südamerika in die Wertschöpfungsketten zu integrieren."
Was die Bemühungen zur "Einschüchterung Russlands" betrifft, so sollten die Akteure auf den Hyperschall von 50 hochmodernen Sarmat-Raketen hören, die im Herbst einsatzbereit sein werden, wie Roscosmos-Chef Dmitri Rogosin erklärte.
Die Treffen in Davos in dieser Woche bringen eine weitere Konstellation ans Licht, die sich im übergreifenden unipolaren vs. multipolaren Kampf in der Welt herausbildet. Russland, die Zwillingsbabys, Tschetschenien und Verbündete wie Weißrussland stehen nun den "Davos-Leadern" gegenüber - mit anderen Worten: der gesamten westlichen Elite, mit einigen Ausnahmen wie Ungarns Premierminister Viktor Orban.
Zelensky wird es gut gehen. Er wird von britischen und amerikanischen Spezialkräften beschützt. Die Familie lebt Berichten zufolge in einer 8-Millionen-Dollar-Villa in Israel. Er besitzt eine 34 Millionen Dollar teure Villa in Miami Beach und eine weitere in der Toskana. Die Durchschnittsukrainer wurden von der Kiewer Bande, der er vorsteht - Oligarchen, Fanatiker des Sicherheitsdienstes (SBU), Neonazis - belogen, beraubt und in vielen Fällen ermordet. Und die verbliebenen Ukrainer (10 Millionen sind bereits geflohen) werden weiterhin als entbehrlich behandelt.
Unterdessen hat es der russische Präsident Wladimir "der neue Hitler" Putin absolut nicht eilig, dieses überlebensgroße Drama zu beenden, das den bereits verfallenden Westen bis ins Mark ruiniert und verrottet. Warum sollte er auch? Er hat seit 2007 alles versucht, um zu sagen: "Warum können wir uns nicht vertragen". Putin wurde völlig abgewiesen. Jetzt ist es also an der Zeit, sich zurückzulehnen, zu entspannen und den Niedergang des Westens zu beobachten.
eine miltärisch-geoplitische analyse des ukrainekriegs
der fanatismus der satanistisch geprägten ideologen des westens macht sie blind für die realität. warum der westen keine guten strategen mehr hat, sondern nur fanatische, blinde ideologen, erklärt auch michael hundson im ellenlangen interview oben. pepe estobar kommt zum selben schluss...
Der Tod durch tausend Schnitte:
Wo bleibt die westliche Ukraine-Strategie?
http://thesaker.is/death-by-a-thousand-cuts-where-is-the-wests-ukraine-strategy/
2968 Ansichten 16. Mai 2022 Keine Kommentare
Die täglich wiederkehrenden westlichen Narrative über "ukrainische Siege" und "russische Verluste" unterstreichen das Fehlen einer wirklichen, zusammenhängenden Grand Strategy gegen Moskau.
Von Pepe Escobar
...Diese ahnungslosen Pentagon- und CIA-'Experten'
Bei der Operation Z schwelgen die Russen in völliger strategischer Ambiguität (Mehrdeutigkeit), was den kollektiven Westen völlig verwirrt. Das Pentagon verfügt nicht über die notwendige intellektuelle Feuerkraft, um den russischen Generalstab zu überlisten. Nur wenige Ausreißer verstehen, dass es sich hier nicht um einen Krieg handelt - denn die ukrainischen Streitkräfte sind unwiederbringlich geschlagen -, sondern um das, was der russische Militär- und Marineexperte Andrej Martjanow eine "Polizeiaktion mit kombinierten Waffen" nennt, einen laufenden Prozess der Entmilitarisierung und Entnazifizierung. Der US-Geheimdienst CIA (Central Intelligence Agency) ist sogar noch schlechter darin, alles falsch zu machen, wie seine Chefin Avril Haines kürzlich bei ihrer Befragung im Capitol Hill bewies. Die Geschichte zeigt, dass die CIA von Vietnam über Afghanistan bis hin zum Irak alles strategisch falsch gemacht hat. Das ist bei der Ukraine nicht anders. In der Ukraine ging es nie um einen militärischen Sieg. Was erreicht wird, ist die langsame, schmerzhafte Zerstörung der Wirtschaft der Europäischen Union (EU), verbunden mit außerordentlichen Waffengewinnen für den westlichen militärisch-industriellen Komplex und einer schleichenden Sicherheitsherrschaft der politischen Eliten dieser Länder. ... ...Moskau gibt weit weniger aus als das NATO-Kontingent im ukrainischen Kriegsgebiet. Die NATO hat bereits 50 Milliarden Dollar verschwendet - Tendenz steigend -, während die Russen mehr oder weniger 4 Milliarden Dollar ausgaben und bereits Mariupol, Berdjansk, Cherson und Melitopol eroberten, einen Landkorridor zur Krim schufen (und ihre Wasserversorgung sicherten), das Asowsche Meer und seine wichtigste Hafenstadt kontrollierten und die strategisch wichtigen Orte Wolnowacha und Popasnaja im Donbass sowie Izyum bei Charkow befreiten. Dabei ist noch nicht einmal berücksichtigt, dass Russland den gesamten kollektiven Westen in eine Rezession gestürzt hat, wie es sie seit den 1970er Jahren nicht mehr gegeben hat.
den ganzen text findest du hier...
Analysen: 12.-19.5.22: Pepe Escobar: Westliche Ukraine-Strategie? Biowaffenlügen. Totaler Krieg/
Der führende russische Wirtschaftswissenschaftler Sergey Glazyev sagt, dass eine komplette Überholung des westlich dominierten globalen Währungs- und Finanzsystems in Arbeit ist. Und die aufstrebenden Mächte der Welt beteiligen sich daran. Bildnachweis: Die Wiege
bis heute die beste anlyse zum ukraine-konflikt, die ich kenne
Die vielen "Great Coming Outs", ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine
hier ein kleiner auzug...
...Die 6. Kolumnisten - Sie hüllen sich in die Fahne des Patriotismus, aber in Wirklichkeit sind sie das, was die Russen "Defätisten" (пораженцы) nennen - ihr Mantra "Putin ist dabei, den Donbass zu verraten". Sie sehen jetzt völlig dumm aus, denn Putin hat den Donbass keineswegs verraten, sondern ihn als Vorwand benutzt, um die gesamte kollektive Sicherheitsarchitektur Europas und eigentlich des ganzen Planeten zu verändern. ... Was auch immer der Fall sein mag, ich würde behaupten, dass der Triumph des Westens über die PSYOPs Russlands außerhalb Russlands durch den Triumph des Kremls über die PSYOPs des Westens innerhalb Russlands mehr als ausgeglichen wurde. ... Allerdings hat Putin gerade Elvira Nabiulina erneut für die Leitung der russischen Zentralbank nominiert, und es wird sehr interessant sein, zu sehen, wie die Duma darüber abstimmen wird. ... Übrigens hat Putin auch Sergej Glazyev zum Minister für Integration und Makroökonomie der Eurasischen Wirtschaftsunion ernannt. Interessante Zeiten. ... Wenn Putin beschließen würde, das russische Gesetz zu ignorieren und wie Stalin zu handeln, könnte er all diese atlantischen Integrationisten, die wir alle kennen und hassen (ich tue das!), entlassen, aber das würde ihnen NICHT die Machtbasis entziehen. Was er stattdessen tun muss, ist, ihre Machtbasis schrittweise (und legal!!!) zu schwächen, und das ist *genau* das, was er seit mindestens 2014 tut (und in Wirklichkeit sogar schon vorher; er ist ein langsamer, bedächtig handelnder Mensch, und er wartet so lange wie nötig, bevor er zuschlägt). ... Indem sie wirtschaftlichen Selbstmord begingen (was diese Sanktionen für den Westen sein werden!), zwangen die Führer des anglo-zionistischen Imperiums die Russen dazu, viele, sagen wir, "Nabelschnüre" zu durchtrennen, die sie noch immer an westlich kontrollierte Interessen banden. Ich würde sogar so weit gehen zu sagen, dass ignorante Schwachköpfe wie "Trump" und "Biden" mehr zur Zerstörung der 5. und 6. Säule und zur immensen Schwächung der atlantischen Integrationisten beigetragen haben als alle Bemühungen des FSB oder der (sehr lahmen und schwachen) russischen Gegenpropaganda. Die giftigen Abszesse der 5. und 6. Säule sind endlich durchstochen worden. Ja, es stinkt und ja, es wird eine Menge "Desinfektion" nötig sein, nicht "nur" in der Ukraine, sondern auch in Russland.
Das Ergebnis?
... Bis zu einem gewissen Grad sind die Russen selbst schuld, wir haben viel zu viele Plastikperlen im Austausch für leere Versprechungen akzeptiert. Aber nicht, weil wir diese Perlen zu schätzen wussten, sondern weil wir bis 2021 einfach nicht über das verfügten, was wir brauchten, um diese Perlen nicht mehr zu akzeptieren. Putins Ultimatum 2021 an den gesamten vereinigten Westen war in der Tat das letzte Zugeständnis, das Russland zu machen bereit war. Wie ich schon oft geschrieben habe, besteht der Unterschied zwischen den Russen und dem Westen darin, dass der Westen den Krieg nicht fürchtet, aber auch nicht bereit ist, ihn zu führen, während die Russen den Krieg sehr wohl fürchten, aber auch absolut bereit sind, zu kämpfen. Wir leben seit 1000 Jahren in dieser Realität, und wir wissen, dass Krieg immer das ultimative Übel ist. Ich bin also weit davon entfernt, mich dafür zu schämen oder unglücklich darüber zu sein, dass der Kreml alles getan hat, um diesen Krieg zu vermeiden (den ich natürlich absolut ablehne, wenn es möglich ist und wenn es eine Alternative gibt), aber der Westen hat Russland keine Wahl gelassen. Und damit hat er in den Köpfen der meisten Russen den mentalen Schalter umgelegt, der besagt: "Wir werden uns vereinen, um diesen Krieg zu gewinnen". Man könnte sagen, dass sich der Westen in den Köpfen der großen Mehrheit der Russen endlich wirklich "selbst aufgegeben" hat. Ich denke, dass der Kreml immer noch eine Verhandlungslösung vorziehen würde, nicht nur für den Krieg in der Ukraine, sondern auch für den halb verdeckten (oder gar nicht so verdeckten) Krieg mit der NATO. Aber die jüngsten Angriffe auf Munitionslager und ausländische Söldner in der Westukraine sind ein klares Zeichen dafür, dass
1) Russland keine Intervention von außen akzeptieren wird und
2) dass Russland, wenn nötig, Polen, Rumänien oder jeden anderen sich selbst reproduzierenden Staat angreifen wird, und dass deren Mitgliedschaft in der NATO keinen Unterschied machen wird. Leute, einer der Hauptgründe, warum Russland sich für eine Strategie der geringen Truppenstärke entschieden hat, ist genau der, dass der Großteil des russischen Militärs auf jede Art von Krieg gegen die NATO und die USA vorbereitet ist, sogar auf einen Atomkrieg, falls nötig.
den ganzen text findest du hier...
Analysen: 17.-24.3.22: Saker: Die vielen "Great Coming Outs"
die entnazifizierung und entmilitarisierung der ukraine, hat nicht nur fundamentale auswirkungen auf europa, sondern auch auf russland selber. da der 3. weltkrieg in erster linie ein informations-krieg ist, wird sich das vor allem bei den medien zeigen - das imperium der lügen wird diesen krieg verlieren und untergehen. erst in russland, dann in europa und später auch im angelsächsischen raum.
die vom westen - rotschild - kontrollierte russische zentralbank ist das trojanische pferd in russland!!!
Sanktionen und Souveränität
Sergej Glazyev
Akademiemitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften
25. Februar 2022, 11:47 Uhr
... Der Schaden durch die US-Finanzsanktionen ist also untrennbar mit der idealen Währungspolitik der Bank von Russland verbunden. Im Kern geht es um die starre Bindung der Rubel-Emission an die Exporteinnahmen und den Rubel-Wechselkurs an den Dollar. Vielmehr führt sie zu einer künstlichen Geldverknappung in der Wirtschaft, und die restriktive Politik der Zentralbank treibt die Kreditkosten in die Höhe, was die Wirtschaftstätigzukeit hemmt und die Entwicklung der Infrastruktur im Lande behindert. ... In Wirklichkeit ist es die Duldung der Zentralbank, die Russland und seine Industrie ausbluten lässt und unfähig macht, sich zu entwickeln. Hätte die Zentralbank ihre verfassungsmäßige Pflicht erfüllt, die Stabilität des Rubels zu gewährleisten - und dazu ist sie aufgrund ihres dreifachen Überschusses an Devisenreserven in der Geldbasis in der Lage -, dann wären die Finanzsanktionen für uns kein Thema gewesen. Sie könnten sogar, wie in anderen Wirtschaftssektoren, zugunsten des Bankensektors umgedreht werden, wenn die Zentralbank die von den westlichen Partnern zurückgezogenen Kredite durch eigene spezielle Refinanzierungsinstrumente ersetzen würde. Dies hätte die Kapazität des russischen Kredit- und Bankensystems um mehr als 10 Billionen RUB erhöht und den Abfluss ausländischer Investitionsfinanzierung vollständig kompensiert, wodurch ein Rückgang der Investitionen und der Wirtschaftstätigkeit ohne inflationäre Folgen verhindert worden wäre. Auf diese Weise hätte eine lange Periode des Rückgangs der realen Haushaltseinkommen vermieden werden können, die ausschließlich durch die Besonderheiten der russischen Geldpolitik verursacht wurde, die die Wirksamkeit der Sanktionen im monetären und finanziellen Bereich gewährleistet. ... Bislang haben sich die antirussischen Sanktionen wie folgt auf die Wirtschaft ausgewirkt. Die größten Verluste in Bezug auf das BIP erlitt die Ukraine und, in absoluten Zahlen, die Europäische Union. Die potenziellen BIP-Verluste Russlands seit 2014 belaufen sich auf rund 50 Billionen Rubel. Aber nur 10 % sind auf die Sanktionen zurückzuführen, während 80 % das Ergebnis der Geldpolitik sind. Die antirussischen Sanktionen kommen den USA zugute, die russische Kohlenwasserstoffexporte in die EU substituieren, und China, das russische Importe europäischer Waren substituiert. Wir könnten die negativen Auswirkungen der Finanzsanktionen vollständig ausgleichen, wenn die Bank von Russland ihrer verfassungsmäßigen Pflicht nachkäme, einen stabilen Rubelkurs zu gewährleisten, und nicht den Empfehlungen der Washingtoner Finanzinstitute folgen würde. ... Daraus ergibt sich, dass wirksame Maßnahmen ergriffen werden müssen, um die Wirtschaft wirklich anzukurbeln und die Politik der Bank von Russland mit ihren verfassungsmäßigen Aufgaben in Einklang zu bringen. Maßnahmen zur Verschärfung der Währungsregulierung, um den Kapitalexport zu stoppen, und zur Ausweitung der gezielten Kreditvergabe an Unternehmen, die Investitions- und Betriebskapitalfinanzierung benötigen, wären ebenfalls hilfreich. Eine Besteuerung von Währungsspekulationen und inländischen Transaktionen in Dollar und Euro wäre angebracht. Um die Entwicklung der einheimischen technologischen Basis in den von den Sanktionen betroffenen Bereichen - vor allem Verteidigung, Energie, Verkehr und Kommunikation - zu beschleunigen, müssen erhebliche Mittel in Forschung und Entwicklung fließen. Die Entdollarisierung unserer Devisenreserven sollte dadurch abgeschlossen werden, dass der Dollar, der Euro und das Pfund durch Gold ersetzt werden. Angesichts des zu erwartenden explosionsartigen Anstiegs des Goldpreises kommt die massenhafte Ausfuhr von Gold ins Ausland einem Hochverrat gleich und hätte von der Regulierungsbehörde schon längst unterbunden werden müssen. Es besteht ein dringender Bedarf an der Einführung des digitalen Rubels, der für grenzüberschreitende Zahlungs- und Abrechnungsvorgänge ohne das sanktionsbewehrte Bankensystem verwendet werden könnte. Wir sollten uns mit der Schaffung eines eigenen Börsenplatzes und von Mechanismen zur Preisbildung in Rubel für unsere reichhaltigen Rohstoffe beeilen. Unseren Partnern in Asien vorschlagen, eine Weltzahlungswährung einzuführen, die auf einem Index nationaler Währungen und Rohstoffe basiert. Wir können die Sanktionen gegen ukrainische Unternehmen einseitig aufheben und gleichzeitig den Russen, die für sie arbeiten, Erleichterungen verschaffen. Sie können die Initiative für einen gemeinsamen Wirtschaftsraum von Lissabon bis Wladiwostok wieder einführen und damit den gesunden Teil der europäischen Wirtschaftselite und der politischen Elite beruhigen. Der Versuch, eine breite internationale Koalition für die Wiederherstellung des internationalen Rechts, einschließlich der WTO- und IWF-Normen, zu bilden, gegen die die westlichen Sanktionierer mit ihren Sanktionen und Handelskriegen eklatant verstoßen. Alles in allem bleibt noch viel zu tun, um die nationale Souveränität in der Wirtschaft zu stärken. Die US-Sanktionen sind die Agonie einer scheidenden imperialen Weltwirtschaft, die auf der Anwendung von Gewalt beruht. Um die damit verbundenen Gefahren zu minimieren, muss die Bildung einer neuen - integralen - Weltwirtschaft beschleunigt werden, die das Völkerrecht, die nationale Souveränität, die Gleichheit der Länder, die Vielfalt der nationalen Wirtschaftsmodelle und die Prinzipien des gegenseitigen Nutzens und der Freiwilligkeit in der internationalen wirtschaftlichen Zusammenarbeit wiederherstellt.
den ganzen text findest du hier...
Analysen: 24.-31.3.22: Sergej Glazyev: Sanktionen und Souveränität/
Brief: 17.-24.3.22: Helene Fischer: Wann wachen wir auf/ SAKER: Die besten Anlysen zum Ukraine-Konflikt/ Putin: Geschichte von Russlands + Ukraine/ Spirituelle Hintergründe der Weltpolitik/ China + Russland: Neues globales Finanzsystem/
übersetzt mit deepl
das trojanische pferd in russland - die russiche zentralbank
die vom westen - rotschild - kontrollierte russische zentralbank ist das trojanische pferd des tiefen staates der amis in russland!!!
frühere texte von sergej glasjew findst du hier...
Analysen: 24.-31.3.22: Sergej Glazyev: Sanktionen + Souveränität. Ökonomischer Machtwechsel von USA/EU zu Russland/China
Analysen: 17.-24.3.22: Analysen zu Russland + Westen: Info-, Wirtschafts- + Finanzkrieg: The Saker, Sergej Glazyev, Pepe Escobar, Sergej Lawrow, Boris Rozhin
Exklusiv von Pepe Escobar veröffentlicht
Der russische Geoökonomie-Zar Sergej Glasjew stellt das neue globale Finanzsystem vor
http://thesaker.is/exclusive-russian-geo-economics-tzar-sergey-glazyev-introduces-the-new-global-financial-system/
23787 Ansichten 15. April 2022 153 Kommentare
Das neue Weltwährungssystem, das von einer digitalen Währung gestützt wird, wird durch einen Korb neuer Fremdwährungen und natürlicher Ressourcen unterlegt sein. Und es wird den globalen Süden sowohl von den westlichen Schulden als auch von der IWF-induzierten Austerität befreien.
Von Pepe Escobar, veröffentlicht mit der Erlaubnis des Autors und als Querverweis auf The Cradle.
Sergey Glazyev ist ein Mann, der direkt im Auge unseres derzeitigen geopolitischen und geoökonomischen Wirbelsturms lebt. Er ist einer der einflussreichsten Wirtschaftswissenschaftler der Welt, Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und war von 2012 bis 2019 Berater des Kremls. In den letzten drei Jahren leitete er als Minister für Integration und Makroökonomie der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) Moskaus strategisch wichtigstes Ressort.
Glazyevs jüngste intellektuelle Produktion ist nichts weniger als transformativ, verkörpert durch seinen Essay Sanktionen und Souveränität (link siehe oben) und eine ausführliche Diskussion des neuen, entstehenden geoökonomischen Paradigmas in einem Interview mit einem russischen Wirtschaftsmagazin.
Glazyev: In einem Anfall von russophober Hysterie hat die herrschende Elite der Vereinigten Staaten ihr letztes "Trumpf-Ass" im hybriden Krieg gegen Russland ausgespielt. Nachdem die Finanzaufsichtsbehörden der USA, der EU und des Vereinigten Königreichs die russischen Devisenreserven auf den Depots westlicher Zentralbanken "eingefroren" hatten, untergruben sie den Status von Dollar, Euro und Pfund als globale Reservewährungen. Dieser Schritt hat die laufende Demontage der auf dem Dollar basierenden Weltwirtschaftsordnung stark beschleunigt. ... Das neue konvergente Wirtschaftssystem, das in der Volksrepublik China und in Indien entstanden ist, stellt die nächste unvermeidliche Entwicklungsstufe dar, in der die Vorteile sowohl der zentralisierten strategischen Planung als auch der Marktwirtschaft, der staatlichen Kontrolle der monetären und materiellen Infrastruktur und des Unternehmertums kombiniert werden. Das neue Wirtschaftssystem vereint die verschiedenen Schichten ihrer Gesellschaften mit dem Ziel, den gemeinsamen Wohlstand in einer Weise zu steigern, die wesentlich stärker ist als die angelsächsischen und europäischen Alternativen. Dies ist der Hauptgrund, warum Washington den von ihm begonnenen globalen hybriden Krieg nicht wird gewinnen können. Dies ist auch der Hauptgrund dafür, dass das derzeitige, auf den Dollar ausgerichtete globale Finanzsystem durch ein neues ersetzt werden wird, das auf einem Konsens der Länder beruht, die sich der neuen Weltwirtschaftsordnung anschließen.
Glazyev: Das ist in der Tat die Richtung, in die wir uns bewegen. Enttäuschend ist, dass die russischen Währungsbehörden immer noch Teil des Washingtoner Paradigmas sind und nach den Regeln des Dollar-basierten Systems spielen, selbst nachdem die russischen Devisenreserven vom Westen gekapert wurden. Andererseits haben die jüngsten Sanktionen die übrigen Länder, die nicht zum Dollarblock gehören, zu einer umfassenden Gewissensprüfung veranlasst. Die westlichen "Einflussagenten" kontrollieren immer noch die Zentralbanken der meisten Länder und zwingen sie, die vom IWF vorgeschriebene selbstmörderische Politik anzuwenden. Diese Politik steht jedoch so offensichtlich im Widerspruch zu den nationalen Interessen dieser nicht-westlichen Länder, dass sich deren Behörden berechtigte Sorgen um die finanzielle Sicherheit machen. Sie betonen zu Recht die potenziell zentrale Rolle Chinas und Russlands bei der Entstehung der neuen Weltwirtschaftsordnung. Leider bleibt die derzeitige Führung der Russischen Zentralbank (CBR) in der intellektuellen Sackgasse des Washingtoner Paradigmas gefangen und ist nicht in der Lage, ein Gründungspartner bei der Schaffung eines neuen globalen Wirtschafts- und Finanzrahmens zu werden. Gleichzeitig musste sich die CBR bereits der Realität stellen und ein nationales System für den Interbankenverkehr schaffen, das nicht von SWIFT abhängig ist, und es auch für ausländische Banken öffnen. Mit den wichtigsten teilnehmenden Ländern wurden bereits währungsübergreifende Swap-Linien eingerichtet. Die meisten Transaktionen zwischen den Mitgliedsstaaten der EAEU werden bereits in nationalen Währungen abgewickelt, und der Anteil ihrer Währungen am Binnenhandel nimmt rapide zu. Ein ähnlicher Übergang vollzieht sich im Handel mit China, Iran und der Türkei. Indien hat angedeutet, dass es bereit ist, ebenfalls auf Zahlungen in Landeswährungen umzustellen. Es werden große Anstrengungen unternommen, um Clearingmechanismen für Zahlungen in Landeswährung zu entwickeln. Parallel dazu wird an der Entwicklung eines digitalen Nichtbankenzahlungssystems gearbeitet, das mit Gold und anderen börsengehandelten Rohstoffen - den "Stablecoins" - verknüpft werden soll. Die jüngsten Sanktionen der USA und Europas gegen die Bankenkanäle haben zu einem raschen Anstieg dieser Bemühungen geführt. Die Gruppe der Länder, die an dem neuen Finanzsystem arbeiten, muss nur noch die Fertigstellung des Rahmens und die Bereitschaft der neuen Handelswährung bekannt geben, und der Prozess der Bildung der neuen Weltfinanzordnung wird sich von da an weiter beschleunigen. Am besten wäre es, dies auf den regelmäßigen Treffen der SCO oder der BRICS zu verkünden. Daran arbeiten wir.
Die Wiege: Dies war ein absolutes Schlüsselthema in den Diskussionen der unabhängigen Analysten im Westen. Hat die russische Zentralbank den russischen Goldproduzenten geraten, ihr Gold auf dem Londoner Markt zu verkaufen, um einen höheren Preis zu erzielen, als die russische Regierung oder Zentralbank zahlen würde? Gab es keinerlei Vorahnung, dass die kommende Alternative zum US-Dollar weitgehend auf Gold basieren muss? Wie würden Sie das Geschehen charakterisieren? Wie groß ist der praktische Schaden, der der russischen Wirtschaft kurz- und mittelfristig zugefügt wurde?
Glazyev: Die Geldpolitik der CBR, die im Einklang mit den Empfehlungen des IWF umgesetzt wurde, war für die russische Wirtschaft verheerend. Das "Einfrieren" von Devisenreserven in Höhe von etwa 400 Milliarden Dollar und die Abwanderung von mehr als einer Billion Dollar durch Oligarchen in westliche Offshore-Zentren waren verheerende Folgen einer ebenso katastrophalen Politik der CBR, die übermäßig hohe reale Zinssätze in Verbindung mit einem kontrollierten Floaten des Wechselkurses vorsah. Wir schätzen, dass dies zu einer Unterinvestition von etwa 20 Billionen Rubel und einer Unterproduktion von etwa 50 Billionen Rubel an Gütern führte. Den Empfehlungen Washingtons folgend, hat die ZBR in den letzten zwei Jahren den Ankauf von Gold eingestellt und damit die inländischen Goldminenbetreiber gezwungen, die gesamte Produktion zu exportieren, was sich auf 500 Tonnen Gold summierte. Heute sind der Fehler und der Schaden, den er angerichtet hat, unübersehbar. Inzwischen hat die CBR die Goldkäufe wieder aufgenommen und wird hoffentlich ihre solide Politik im Interesse der nationalen Wirtschaft fortsetzen, anstatt die Inflation zugunsten internationaler Spekulanten anzuheizen, wie es in den letzten zehn Jahren der Fall war.
Die Wiege: Sowohl die Fed als auch die EZB wurden zum Einfrieren der russischen Währungsreserven nicht konsultiert. In New York und Frankfurt heißt es, dass sie sich dagegen ausgesprochen hätten, wenn man sie gefragt hätte. Haben Sie persönlich das Einfrieren erwartet? Und hat die russische Führung damit gerechnet?
Glazyev: In meinem bereits erwähnten Buch "Der letzte Weltkrieg", das bereits 2015 veröffentlicht wurde, habe ich darauf hingewiesen, dass die Wahrscheinlichkeit, dass dies irgendwann geschieht, sehr hoch ist. In diesem hybriden Krieg sind der Wirtschaftskrieg und die informationelle/kognitive Kriegsführung die Hauptschauplätze des Konflikts. An beiden Fronten haben die USA und die NATO-Staaten eine überwältigende Überlegenheit, und ich hatte keinen Zweifel daran, dass sie diese zu gegebener Zeit voll ausnutzen würden. Ich plädiere schon seit langem dafür, Dollar, Euro, Pfund und Yen in unseren Devisenreserven durch Gold zu ersetzen, das in Russland in Hülle und Fülle produziert wird. Leider ist es den westlichen Einflussagenten, die in den Zentralbanken der meisten Länder Schlüsselpositionen innehaben, sowie den Rating-Agenturen und wichtigen Publikationen gelungen, meine Ideen zum Schweigen zu bringen. Ein Beispiel: Ich habe keinen Zweifel daran, dass hochrangige Beamte der Fed und der EZB an der Ausarbeitung der antirussischen Finanzsanktionen beteiligt waren. Diese Sanktionen haben sich ständig verschärft und werden trotz der bekannten Schwierigkeiten bei der bürokratischen Entscheidungsfindung in der EU fast sofort umgesetzt.
Die Wiege: Elvira Nabiullina ist als Chefin der russischen Zentralbank bestätigt worden. Was würden Sie im Vergleich zu ihrem bisherigen Handeln anders machen? Welches ist der wichtigste Leitgedanke bei Ihren unterschiedlichen Ansätzen?
Glazyev: Der Unterschied zwischen unseren Ansätzen ist sehr einfach. Ihre Politik ist eine orthodoxe Umsetzung der Empfehlungen des IWF und der Dogmen des Washingtoner Paradigmas, während meine Empfehlungen auf der wissenschaftlichen Methode und den empirischen Erkenntnissen beruhen, die in den letzten hundert Jahren in führenden Ländern gesammelt wurden...
den ganzen text fidest du hier...
Analysen: 14.-21.4.22: Exklusiv von Pepe Escobar veröffentlicht: Der russische Geoökonomie-Zar Sergej Glasjew stellt das neue globale Finanzsystem vor/
Aufrufe seit 06/2006
- Beitragsaufrufe 10744941
Inserate - Workshops
Einfache Suchfunktion
persönlichkeitsentwicklung
textauszüge: sich selber steuern lernen - aufgewacht ist noch nicht befreit - muster meistern - depression - der elefant im schlafzimmer - inspirationen: die hilfe aus der geistigen welt - wie werde ich beziehungsfähiger?
Arsen im Trinkwasser
Nepalprojekt Barbara Müller
Spendenaufruf - Wir sind daran, aus lokalen Materialien, die die betroffenen Bevölkerung vor Ort erstehen kann, Einzelhaushalts-filter zu bauen, die das im Grundwasser enthaltene hochgiftige Arsen entfernen.
Kooperation statt Krieg
Meine Lösungsvorschläge: Kooperation DACH-Russland - Zukunftsprojekt für die neue Welt
9. teil: 24.11.24 nur herzens-menschen werden es ins neue zeitalter schaffen - passiert ein wunder? - Rüdiger Rauls: die finanzmafia zerstört sich selber
8. teil: 20.11.24 die schweiz ist zum 14. Mal das innovativste Land der Welt - Sri Aurobindo über Integrale Spiritualität
7. teil: 24.10.24 die religiösen hintergründe des krieges in israel
6. teil: 02.10.24 demokratie ist nur die tarnung der diktatur
5. teil: 02.10.24 Geschichte des anglo-amerikanisch-zionistischen Imperiums, entstanden 1509 in Venedig!!! Cook
4. teil: 17.09.24 der krieg gegen das christiche europa - die neue welt fällt nicht vom himmel. fischer, rassadin, lohrey
3. teil: 09.08.24 ist russland das preussen des 21. jahrunderts?
2. teil: 08.08.24 Armin Risi: 1986 bis 2033: Nostradamus, Niklaus von Flüe, „der Goldene Avatar“
1. teil 04.09.24 Das vergessene Goldene Zeitalter im Deutschen Kaiserreich - Russlandreise
Michael Hudson
Der beste Analytiker der ökonomischen Hintergründe der agressiven US-Kriegspolitik zur Beherrschung der Welt. 4.12.24: Ende des US-Imperiums + Aufstieg der BRICS-Staaten/ 12.10.24 Israel + Ukraine: Sackgasse der US-Kriegspolitik/ Der ökonomische Hintergrund des Ost-West-Konflikts
Zuvuya Maya Agenda 2025
Raus aus dem Hamsterrad - Hinein ins Leben! Unser neuer, magischer Zeit*Kompass 2025/26 ist erschienen.
bis 30.1.25
Swissbus Eurasia
ÜBERLAND-REISE nach IRAN + ZENTRALASIEN + INDISCHER SUBKONTINENT + HIMALAYA-BERGFAHRTEN.
12.24
Putins Erfolgsbilanz ist phänomenal
an den taten werdet ihr sie erkennen - deshalb ist der westen so sauer. er hat die amis um den finger gewickelt. wie es dazu kam, wie raffiniert putin das alles organisierte, siehst du in diesem video...
18.11.24 der hegemon beginnt zu fallen - 6.11.24: Der Untergang der USA ist die grosse Chance für Europa - 02.11.24 HJ Müller interviewt Alexander Dugin - 14.8.24: Idealismus + das Goldene Zeitalter Deutschlands
Die Finanzmafia
Zur Geschichtsfälschung: Wie ist Kapitalismus, Kommunismus und "Demokratie" entstanden? Wer kontrolliert den Wertewesten? Wie wir da raus kommen...
Niedergang der Kriegstreiber USA, Israel, England, Frankreich
Ohne Dollar als Weltreserve-währung, verschwinden die USA in der Bedeutungslosigkeit 30.11.24 Alexander Dugin: Vom "Ende der Geschichte" zu Trump 26.11.24 Thierry Meyssan: Russlands Antwort auf Armageddon - 25.10.24 Musk: Amerika droht der Bankrott
Lais + Schetinin Schule
die beste schule die ich kenne. sie wurde geschlossen - weiss jemand mehr? 11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt. 20.05.2015 - mein ältestes inserat hat bereits 48'664 clicks. neu ein link zu ISKA - einer neuen schetinin-schule.
Leserbriefe, Feedbacks
wie gefällt dir mein NL, meine website? was liest du, was gefällt dir besonders - welche rubrik, welche texte, welche videos? schreibe mir ein paar zeilen...
28.11.24
Hallo Markus, danke für Deine News die ich seit kurzem weitergeleitet bekomme. ... Danke Dir sehr, auch für Deine Sichtweise und Professionalität!!!!! Seit zig Jahren interessiere ich mich für Prophezeiungen...
Eine Spirituelle Reise nach Auroville in Südindien
15.1.-15.2.2025 von Frankfurt - Abu Dhabi - Chennai. Reiseleiter Rolf Brokmeier hat 20 Jahre in Auroville gelebt.
Auroville - Spendenaufruf
Regenwaldarbeiter in Not
Vom 29.11.-2.12.24 hat der Cyclone Fengal in Pondicherry + Auroville getobt - s. Auroville-NL
ANIMAP Branchenportal für das neue Zeitalter
Anbieter DACH: Schweiz 5739 Deutschland 8127 Österreich 1545
zukunft in europa
spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe. kapitalismus abschaffen: drei-gliederung einführen vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
Netzwerk „NEUES DORF“
"Gemeinnützige Dorfgemeinschaften"
Bitte helft alle mit, die Vorzüge einer VERNETZUNG über unsere DORFSTUNDEN allgemein bekannt zu machen. neues update 20.6.24: Das GOLD-gedecktes GEMEINGUT ist der beste VERMÖGENSSCHUTZ
Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller!
26.10.22: Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller! die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu. vergrössern: mit rechter maustaste bild anclicken, dann "grafik in neuem tab öffnen" anclicken...
franz hörmann 35 videos
liebe als kompass - eine sehr gute zukunfts-perspektive: geld- und rechtsystem einfach erklärt
Initiative lokal + fair
Wir fördern lokale Produkte, Bauern + Gewerbe und ermöglichen einen nachhaltigen + lokalen Konsum. Monatsbericht November 2024...
Russland danach - Mein Leben als Manifestor
Käse, Kühe, Hanf und die böse Ziege Merkel - mit schweizer know how und crowdfunding hat er eine käsefabrik aufgebaut...
40 gute+schlechte quellen
unterscheiden mit herz + verstand
was ihr sät das werdet ihr ernten
jeder ist seines glückes schmid
wer nicht hören will muss fühlen
Video - das Geheimnis aller Krankheiten
Der Lebensraum, das Milieu ist Alles - gesundheit im neuen zeitalter - das beste, das ich zu diesem thema bisher gesehen/gehört habe
SoLaWi Liebensberg
Filasez
Die Filasez - rätoromanisch für „Selbst-Läufer“ - ist eine zukunftsgerichtete, unabhängige Bildungsinitiative mit privater Trägerschaft in Winterthur.
Kleinwohnformen
Auf unserer eigenen Übersichtskarte machen wir die Kleinwohnform-Bewegung in der Schweiz sichtbar.
Deine Nachbarschaft kocht füreinander!
Die issmit.app führt zukünftig Nachbarschaften zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen.
rotauf
Waldorf-Schule Turmalina
Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…
raus aus dem hamsterrad
es ist ein gutes video um mein politisch-spirituelles weltbild kennen zu lernen.
Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben
Kalender - unsere Wurzeln
Zurück zu unseren Wurzeln – Im Herzen Europas. Kaum einer weiß, wer unsere Vorfahren waren...
Geschichtsfälschung
Das Buch gibt einen guten Überblick über die geo-politischen Hintergründe von 1.+2. Weltkrieg. Allerdings fehlt die spirituelle Dimension.
Ein Geheimbund um Cecil Rhodes, Rothschild, Milner, Esher, Grey, Breit, Starr, Sead planten den 1. Weltkrieg mit 17 Mio. Toten. Die die US-Eliten inszenierten den 2. Weltkrieg mit 50 Mio. Toten...
6.11.24 Video: Salomos Tempel war nicht in Jerusalem! - 13.11.24 Scheindemokratie Wie funktionieren die AfD in Berlin + ganz Deutschland? Warum nutzt die AfD ihr Potential nicht, ist sie gefesselt, von wem?
Karl Marx der preußische Regierungsagent
"an ihren früchten/taten werdet ihr sie erkennen"
Economic Hitman - Wahre Ziele von Weltbank + IWF
John Perkins war ein Economic Hit Man, ein Wirtschaftsattentäter.
Einkaufen ohne Impfung
Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...
senjora: lehrplan 21
Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard
ent-decke
Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen.
mitarbeiterInnen
gesucht unterstützung für newsletter, website
mein newsletter 1x pro W
geht an 12'000 abos. ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...
in eigener sache: NL von markus rüegg
rüegg markus: für alle die bauen wollen
für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)