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Analysen 11.-18.9.24: Richard C. Koch: Spirituelle geo-politische Analyse/ Peter Hänseler: Russland/Europa/USA/ Pepe Escobar: BRICS/„Krieg gegen den Terror“/ Elem Chintsky: USA/ Alastair Crooke : Angst vor freier Rede/ Michael Hudson: Mythos US-Bankrott

inhaltsverzeichnis:

endlich einmal ein autor, der die spirituelle dimension einbezieht - must read. danke an arnold für die recherche...

Von Richard C. Koch: Der dritte Weltkrieg ist im Gange, aber das Imperium hat bereits verloren: Spirituelle Transformation ist der einzige Weg, das Aussterben zu verhindern. Teil II Globale Forschung, 10. Oktober 2024 ... Später, während des Zweiten Weltkriegs, schloss der britische Premierminister Winston Churchill einen geheimen Deal mit Hitler ab, wonach Deutschland seine nordafrikanische Armee zurückrufen sollte, die bereit war, den Suezkanal und Palästina einzunehmen, im Austausch für Großbritanniens Zustimmung zur deutschen Invasion der Sowjetunion. Die Durchführung dieser Invasion in vollem Bewusstsein der Tatsache, dass Deutschland dadurch zerstört würde, war der Eckpfeiler von Churchills Strategie für den Zweiten Weltkrieg. Diese historischen Fakten werden in Guido Giacomo Preparatas Meisterwerk Conjuring Hitler: Wie Großbritannien und Amerika das Dritte Reich schufen und Europa zerstörten erläutert.

Peter Hänseler: Russland gewinnt – Europa verliert – USA lässt Europa hängen  Um die gegenwärtige Stärke, Haltung und Strategie Russlands zu verstehen, muss die Entwicklung seit 1990 verstanden werden. Erst dann wird einem klar, warum Präsident Putin das tut, was er tut und warum er damit erfolgreich sein wird. Analyse. 
in diesem video siehst du peter hänseler: hier clicken...
Umfrage unter Schweizer Banken: Sanktionen gegen Russland – das größte Risiko für das Geschäft

Pepe Escobar BRICS, der Aufstieg Chinas und wie der Hegemon das Konzept der „Sicherheit“ begrub Oktober 2024 Beginnen wir mit China. Außenminister Wang Yi schlug vier BRICS-zentrierte Sicherheitsinitiativen vor. Im Wesentlichen sollte BRICS+ – und darüber hinaus, wenn eine weitere Erweiterung in Erwägung gezogen wird – auf friedliche Koexistenz, Unabhängigkeit, Autonomie und echten Multilateralismus abzielen, was eine Ablehnung des Exzeptionalismus bedeutet. Am BRICS-Tisch ging es übergreifend um die Frage, wie sich die Mitgliedsstaaten trotz der zahlreichen Herausforderungen – die meist von Sie-wissen-schon-wem verursacht wurden – gegenseitig unterstützen sollten.

Von Pepe Escobar: Vom 11. September bis zum 7. Oktober: Der vorgetäuschte „Krieg gegen den Terror“ bricht zusammen 13. September 2024  Jahrelang haben die USA das regionale Destabilisierungsprogramm Israels unter dem Vorwand des „Krieges gegen den Terror“ durchgeführt. Doch am 7. Oktober 2023 wurde Washingtons endloses Kriegsprojekt beendet  – mit einem Handgriff haben die Gegner der USA den „langen Krieg“ nun auf Israel gerichtet.

Ein Kommentar von Elem Chintsky: Nach Brexit kommt USexit: USA werden Europa verlassen – und das wird "hässlich"  13 Sep. 2024 06:30 Uhr  Die Briten entschieden sich 2016, die EU zu verlassen. Es könnte geschehen, dass auch die USA Europa bald aufgeben. "Bloomberg" meint, dies sei nur noch eine Frage des "wann" und des "wie", nicht mehr des "ob", und der USexit werde "nicht hübsch" sein. Die Untertreibung des 21. Jahrhunderts.

Alastair Crooke : Angst vor freier Rede Nach 2016 kamen also sowohl in Europa als auch in Amerika die Mächtigen, die Machtmakler (power brokers), die wir nicht sehen, die unsichtbaren Machtmakler, zu dem Schluss, dass die Demokratie für sie nicht funktioniert. 9. September 2024 Alastair Crooke bei Judge Napoletano - (Red.) Das, was Elsässer passiert ist, war ein Warnschuss und ein klarer Hinweis an alle! Das hat sich Frau Fäser [Näncy] nicht ausgedacht und auch Herr Haldenbach nicht - das ist das Drehbuch aus Langley and London. Die Botschaft: Wir wissen, dass wir lügen und dass ihr das wisst. Haltet das Maul, sonst gibts nichts mehr zu Essen! (am)

Michael Hudson: Der Mythos, dass die USA rasch dem Bankrott entgegengehen •4. Oktober 2024  Nun, seit Obama versuchen die Republikaner und nun auch die Demokraten, die Wähler einzuschüchtern und sie dazu zu bringen, einen Angriff auf die Sozialversicherung zu unterstützen, indem sie versuchen, diese mithilfe der von ihm einberufenen rechten Kongresskommission zu privatisieren. Dabei gibt es viel irreführende Rhetorik über die Staatsverschuldung und darüber, wie das Haushaltsdefizit uns zu schweren Entscheidungen zwingt – schwer für die Menschen, die 90 Prozent der Bevölkerung, deren Sozialausgaben, Sozialversicherung und andere grundlegende staatliche Programme durch die Kürzungspläne der Demokraten und Republikaner gekürzt werden.

 

ende inhaltsverzeichnis... 


 


Lesen Sie Teil I: siehe weiter unten...
Der dritte Weltkrieg hat begonnen, doch das Imperium hat bereits verloren   
Von Richard C. Koch , 9. Oktober 2024


Von Richard C. Koch: Der dritte Weltkrieg ist im Gange, aber das Imperium hat bereits verloren: Spirituelle Transformation ist der einzige Weg, das Aussterben zu verhindern. Teil II Globale Forschung, 10. Oktober 2024

Wie sind wir hierher gekommen? Wir können das gegenwärtige Dilemma nicht verstehen, ohne uns auf die Geschichte zu beziehen. Aus diesem Grund habe ich mein jüngstes Buch „Unser Land, damals und heute“ geschrieben. Die Geschichte umfasst die amerikanische Geschichte von den ersten puritanischen Siedlern an, mit ausführlichen Hinweisen auf die amerikanischen Ureinwohner und die Schwarzen, die zuerst als Sklaven hierhergebracht wurden. Sie konzentriert sich auf den allmählichen Abstieg von der Suche verschiedener Völker nach Freiheit bis zur heutigen zunehmenden Unterwerfung unter die Globalisten und die Finanzoligarchie. Diese Oligarchie bezieht ihre Macht aus der 500-jährigen Geschichte des westlichen Reservebankwesens und der Herrschaft des Wuchers. Die folgende Erzählung basiert auf dem Abschnitt des Buches, der im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert beginnt , als die USA ihrer Gier erlagen und zu einem wichtigen Bestandteil des anglo-amerikanisch-zionistischen Imperiums wurden.

Merkmale des Imperiums Das Imperium verkörperte die Konvergenz zweier großer historischer Strömungen:
1) die Umwandlung des Britischen Empires in ein größeres globales Unternehmen, das zunächst durch die britische Seemacht zusammengehalten wurde, bis es sich Mitte des 20. Jahrhunderts zu einer gigantischen See- und Luftmacht ausweitete, die vor allem vom US-Militär gesteuert wurde; und
2) die Entwicklung eines nihilistischen sozialpolitischen Konstrukts, wie es beispielsweise der Terror der Französischen Revolution zeigte, das Aufkommen und Anwachsen des kommunistischen Internationalismus nach Marx‘ Veröffentlichung von „Das  Kapital “ im Jahr 1867 , die Eroberung des zaristischen Russlands, auch bekannt als „Russische Revolution“, sowie die Untergrabung des amerikanischen Bewusstseins durch die Kommerzialisierung und Spießerhaftigkeit eines von den Rockefellers und anderen westlichen Oligarchen kontrollierten Sozial-, Bildungs-, Gesundheits- und Mediensystems.

Das Endergebnis dieser Entwicklungen ist die heutige Herrschaft der Milliardäre , verbunden mit der völligen und absoluten Unterwerfung des Einzelnen unter die Macht eines staatlich-korporativen Apparats, dessen Hauptzweck die gewaltsame Eroberung der Welt und der massive Diebstahl aller  Ressourcen des Planeten ist. Die beste literarische Darstellung dieses Apparats ist nach wie vor der epochale Roman „ 1984". Diese Entwicklungen verschmolzen um 1905, und durch die Vermittlung der britischen „Clubs“ und der Geldmacht von Cecil Rhodes und Nathaniel Rothschild und ihrer „Tischrunde“ entstand das Imperium:
1) in Rhodes‘ Worten: „Amerika für das Britische Empire zurückzugewinnen“; und
2) die Vernichtung des größten Rivalen Großbritanniens auf dem Kontinent, nämlich Deutschland.

Parallel zu diesen Maßnahmen erstarkte der Zionismus. Er begann das Weltgeschehen zu beeinflussen, nachdem die britische Regierung in der Balfour-Deklaration von 1917 den Juden die Region Palästina, damals Teil des Osmanischen Reiches, als ewige „Heimat“ zugesprochen hatte. Es muss unbedingt betont werden, dass die Gründung des Staates Israel in den Jahren 1947 und 1948 zwar als Reaktion auf den Holocaust im Zweiten Weltkrieg dargestellt wurde, die Entscheidung zur Errichtung eines jüdischen Nationalstaates in Palästina jedoch schon lange vorher gefallen war. Einer der Gründe, weshalb die Briten die USA in den Ersten Weltkrieg einzogen, bestand darin, einen großen Teil der an der Westfront stationierten britischen Armee freizulassen, um ihn mit der Eroberung Palästinas durch die Osmanen zu beauftragen, mit der Absicht einer späteren Besetzung durch die Juden.

Später, während des Zweiten Weltkriegs, schloss der britische Premierminister Winston Churchill einen geheimen Deal mit Hitler ab, wonach Deutschland seine nordafrikanische Armee zurückrufen sollte, die bereit war, den Suezkanal und Palästina einzunehmen, im Austausch für Großbritanniens Zustimmung zur deutschen Invasion der Sowjetunion. Die Durchführung dieser Invasion in vollem Bewusstsein der Tatsache, dass Deutschland dadurch zerstört würde, war der Eckpfeiler von Churchills Strategie für den Zweiten Weltkrieg. Diese historischen Fakten werden in Guido Giacomo Preparatas Meisterwerk Conjuring Hitler: Wie Großbritannien und Amerika das Dritte Reich schufen und Europa zerstörten erläutert.


zitat: "Der Nationalsozialismus wird in der Regel als beunruhigendes Ergebnis von Zufällen, politischen Fehlern und außergewöhnlichen wirtschaftlichen Missgeschicken dargestellt: Man sagt uns, dass sich all diese Faktoren zufällig verschworen haben, um unheilvolle Strömungen aus den Tiefen der europäischen Kultur an die Oberfläche zu bringen, und dass der katastrophale Fall von Hitlerdeutschland ein schicksalhaftes und unwiederholbares Ereignis in der jüngsten Geschichte des Westens darstellt. Die Geschichte, die in diesem Buch erzählt wird, sagt etwas anderes. Unter Einbeziehung der politischen Ökonomie und der Währungsdynamik zeigt „Conjuring Hitler“, dass Hitlers Aufstieg zur Macht keineswegs zufällig war, sondern das Ergebnis eines sorgfältigen Inkubationsprozesses, den Großbritannien nach dem Ersten Weltkrieg in Gang setzte, um Deutschland in einem zweiten und endgültigen Weltkonflikt zu vernichten. Durch eine radikal andere Rekonstruktion der wichtigsten historischen Fakten erklärt Conjuring Hitler, wie dieses Manöver ursprünglich von geopolitischen Überlegungen an der Wende zum 20. Jahrhundert diktiert wurde: Großbritannien klammerte sich an sein Imperium und war alarmiert über die Aussicht auf ein Bündnis zwischen dem Deutschen Reich und dem zaristischen Russland. Entschlossen, eine solche Entwicklung zu verhindern, begann Großbritannien mit der Inszenierung des Ersten Weltkriegs und machte sich anschließend daran, zusammen mit der Weimarer Republik den Aufstieg einer revanchistischen Bewegung in Deutschland zu fördern. Die britischen Strategen beauftragten die Bank of England mit der Verabreichung finanzieller Anreize und Schocks und planten, mit der Komplizenschaft der anglophilen Elite Amerikas und durch geschickte politische Inszenierung, zunächst den Aufstieg einer revanchistischen Bewegung in Deutschland zu fördern."

Der Zusammenbruch der USA löst das Ende einer 500 Jahre alten Finanzverschwörung aus. Richard C. Cook


 

Die Zerstörung des christlichen Europas , mit der deutschsprachigen Welt im Zentrum, wurde zum vorrangigen Ziel des anglo-amerikanischen und zionistischen Imperiums und ist es bis heute geblieben . Ein früher Schlüssel zu dieser Strategie war die sogenannte „Russische Revolution“, die von jüdischen Kräften durchgeführt wurde, die vom rabbinischen Talmudismus kontrolliert wurden und deren wichtigste Front die zionistische Bewegung war. Die beste Quelle zu diesem Aspekt der Weltverschwörung ist wiederum das Buch „ Der Kampf um Zion“ des britischen Journalisten Douglas Reed.

Wir können auch beobachten, dass die Schaffung eines oligarchischen, antichristlichen Staates, der auf Bank- und Finanzwesen – Wucher – basierte, den Kern eines langfristigen Projekts bildete, bei dem Prioritäten und Praktiken des italienischen Stadtstaates Venedig auf das übrige Westeuropa übertragen wurden, was um das Jahr 1520 begann, England zu beeinflussen. Weitere Einzelheiten finden Sie in Francis Leaders Substack vom 3. September 2024, basierend auf einem Vortrag von Gerry Rose mit dem Titel „ Die venezianische Übernahme Englands“. Shakespeare schrieb „Der Kaufmann von Venedig“ um 1596–1598 auf der Grundlage italienischer Quellen.

Shakespeare war mit den höchsten Rängen der englischen Gesellschaft verbunden, und wir können sein Drama als Warnung vor den Geschehnissen einer Zeit verstehen, als Wucher weit verbreitet war. Viele junge Aristokraten fielen jüdischen und nichtjüdischen Geldverleihern zum Opfer, die im London der Renaissance frei umherschwirrten. Shylocks „Pfund Fleisch“ ist ein wirksames Symbol für den tödlichen Einsatz des Spiels.

Dollar-Hegemonie Auf dem Gebiet der Ökonomie besteht das Programm des Imperiums darin, die wirtschaftliche, soziale und politische Kontrolle der Welt durch die Hegemonie des Dollars zu sichern, die, wie oben erwähnt, auf dem Reservebankwesen und dem Wucher basiert. Dieses System, das seinen Ursprung in Venedig hat und seit über 500 Jahren entwickelt wird, sollte den ständigen Fluss allen Geldes (Kaufkraft/Liquidität/Tauschmittel) in die Hände der westlichen Bankiers sicherstellen. Die Tür zu dieser historischen Katastrophe wurde geöffnet, als das Papsttum unter dem Druck der wohlhabenden Klasse sein jahrhundertelanges Wucherverbot aufhob.

Das der Gesellschaft gestohlene Geld würde in Gold bewertet werden. Das Mindestreserve-Bankwesen würde die Menge des in Umlauf gebrachten Papiergeldes (Kredit) vervielfachen. Das Gold würde von den Bankiers in ihren Tresoren aufbewahrt. Jeden Wochentagmorgen würde sich eine Gruppe der reichsten Männer Englands in der Rothschild Bank in der Londoner City treffen, um den Goldpreis für den kommenden Handelstag festzulegen. Auf diese Weise kontrollierten sie den Geldwert jedes Artikels, der weltweit gekauft oder verkauft wurde.

Der London Gold Fix fand erstmals am 12. September 1919 statt, um den Londoner Goldmarkt nach dem Ende des Ersten Weltkriegs anzukurbeln. 85 Jahre lang, bis 2004, trafen sich die fünf Mitgliedsbanken des London Gold Fix persönlich in den Geschäftsräumen von NM Rothschild, dem ehemaligen Vorsitzenden des Gold Fix, in der St. Swithins Lane in der City of London.

Das auf diese Weise als Bankgewinne angehäufte Geld würde selektiv an Stellvertreter - und schließlich auch an die Massenmedien - verteilt, um zunächst die Gedanken der Massen zu kontrollieren und dann ihre Einkommen, ihre Lebensbedingungen, ihre Gesundheitsversorgung, ihre Nahrungsmittelversorgung usw.

Ein wesentlicher Bestandteil der Bevölkerungskontrolle würde die Herstellung und Verteilung von Suchtmitteln durch die CIA und andere Deep-State-Agenturen werden. Eng damit verbunden war das Regime der Pharmaindustrie, Medikamente verschreibungspflichtig zu verschreiben. Die Profite aus dem legalen und illegalen Verkauf von Medikamenten unterstützen heute die „schwarze“ Agenda des Deep State, bereichern die Finanzzentren, insbesondere die City of London und die Wall Street, und stützen das globale Finanzsystem, das immer am Rande der Überdehnung und des Zusammenbruchs steht, wie es bei der globalen Finanzkrise von 2008-2009 der Fall war.

Deutschland im Visier Deutschland war das ursprüngliche Ziel des Empire. Und zwar nicht nur, weil das 1870 gegründete Deutsche Reich, wie jeder weiß, Großbritanniens größter Rivale in See- und Handelsfragen war, sondern auch, weil Deutschland im 19. Jahrhundert zum Brennpunkt zahlreicher tiefgründiger spiritueller Strömungen innerhalb Europas geworden war, die mit dem christlichen Erbe Europas verbunden waren. Diese Strömungen versprachen nicht nur eine Wiederbelebung des Christentums, sondern hofften auch auf Durchbrüche in spirituellen Bereichen, die mit dem Studium der östlichen Religionen, einschließlich der Religionen Indiens, Chinas und Japans, verbunden waren, sowie auf Toleranz und Einheit mit dem Islam, geschützt durch ein aufkeimendes Bündnis zwischen Deutschland und den Osmanen, und auf die Entstehung fortgeschrittener Lehren der vergleichenden Spiritualität. Beispiele für Letzteres sind etwa die Lehrreden Rudolf Steiners oder die noch bedeutenderen Lehren Bô Yin Râs (Joseph Anton Schneiderfranken, 1876-1943), dessen Bücher im deutschsprachigen Raum über eine Million Leser fanden. Den Weg ebnete die reiche Tradition deutscher Musik, die in den Werken des Komponisten Richard Wagner ihren Höhepunkt fand, die deutsche Literatur mit Vertretern von Goethe, Schiller, Schopenhauer und den Brüdern Grimm sowie Wissenschaftler und Historiker wie Leibniz und jene, die von ihm beeinflusst wurden.

Weiter zurück liegen die Schätze der Mystik des Mittelalters und der Renaissance, wie sie Meister Eckhart und religiöse Reformatoren wie Martin Luther und die deutschen Wiedertäufer verkörperten. Tausende deutscher Künstler, Musiker und Schriftsteller trugen diese Lehren in die ganze Welt, mit besonderem Einfluss in Japan und Amerika. Die brillanten Romane der größten amerikanischen Schriftstellerin, Willa Cather, zeugen von dieser Bewegung mit ihren beständigen Motiven des deutschen Denkens und Geistes, insbesondere in Bezug auf Wagner.

Erst der Erste und Zweite Weltkrieg haben Deutschland in Schutt und Asche gelegt, aber das deutsche Wirtschaftswunder der 1950er und 1960er Jahre zeigte den unbezähmbaren Geist dieser Nation. Wieder einmal hat das Imperium Deutschland ins Visier genommen, indem es es zwang, sich am Projekt Ukraine zu beteiligen, auf Kosten seiner eigenen billigen Energiequellen aus Russland. Aber das Scheitern des Angriffs des Imperiums auf Russland in der Ukraine könnte auch zur Befreiung Deutschlands und des Rests der EU von den Fesseln führen, die das Imperium in den Kriegen des 20. Jahrhunderts so mühsam geschmiedet hat .

Rolle Wagners Der große deutsche Komponist Richard Wagner, der in seiner Jugend als sozialer Radikaler verfolgt wurde, hatte die Tricks der Banker durchschaut. In Der Ring des Nibelungen porträtierte Wagner den bösen Zwerg, der die Welt mit Hilfe eines goldenen Rings zu beherrschen suchte, den er aus der Obhut der Rheintöchter gestohlen hatte. Dieser Ring verlieh Macht über alles in der Welt. Tolkiens Herr der Ringe ist die englischsprachige Version der Geschichte.

Die britischen Bankiers wussten, dass sie die bösen Zwerge waren, die Wagner entdeckt hatte, und dass die Deutschen das nun auch wussten. Also musste Deutschland verschwinden. Wagner hatte durch seine Inszenierung des Parsifal auch entdeckt, dass es auf der Welt einen Orden hoher geistiger Wächter gab, die das Geheimnis des Heiligen Grals bewahrten – Christi Weg zum Geist. Der Weg zur Macht des Grals war durch menschliches Versagen unterbrochen worden, aber eine neue Gemeinschaft Unschuldiger entdeckte ihn, also musste Wagner auch aus diesem Grund eliminiert werden. Vor allem jungen Menschen durfte nicht bewusst werden, dass ein neues geistiges Zeitalter anbrach.

Natürlich versuchen die heutigen Geldgeber, die Menschen von Wagner abzuschrecken, indem sie immer wieder behaupten, Hitler habe seine Musik gern gehört. Doch das tun Millionen von Menschen auf der ganzen Welt seit nunmehr fast zwei Jahrhunderten.

Ebenso sah sich das Imperium gezwungen, zusammen mit der deutschen auch die russische Kultur zu zerstören. Ein kurzer Blick auf Netflix zeigt Ihnen, wodurch sie diese ersetzt haben und warum die Mehrheit der Menschen heute keine Grundwerte mehr hat.

[Dies ist Teil II einer siebenteiligen Serie.]

Richard C. Koch ist Mitbegründer und leitender Ermittler des American Geopolitical Institute. Herr Cook ist ein pensionierter US-Bundesanalyst mit umfassender Erfahrung in verschiedenen Regierungsbehörden, darunter der US Civil Service Commission, der FDA, dem Weißen Haus unter Carter, der NASA und dem US-Finanzministerium. Als Whistleblower zur Zeit der Challenger-Katastrophe deckte er die fehlerhaften O-Ring-Verbindungen auf, die das Shuttle zerstörten, und dokumentierte das Ereignis in seinem Buch „Challenger Revealed“. Nach seiner Tätigkeit im Finanzministerium wurde er zu einem lautstarken Kritiker des privatfinanzgesteuerten Währungssystems und erläuterte seine Analyse ausführlich in „We Hold These Truths: The Hope of Monetary Reform“. Er diente als Berater des American Monetary Institute und setzte sich mit dem Kongressabgeordneten Dennis Kucinich dafür ein, die Federal Reserve durch eine echte nationale Währung zu ersetzen. Lesen Sie sein neues Buch, das eine revisionistische Sicht auf die US-Geschichte bietet: Unser Land, damals und heute , Clarity Press, 2023.

Der dritte Weltkrieg hat begonnen, doch das Imperium hat bereits verloren Teil I Von Richard C. Cook Global Research, 09. September 2024

Einführung Wir haben viele düstere Warnungen gehört, dass die Krisen in der Ukraine und im Nahen Osten zu einem dritten Weltkrieg eskalieren könnten, einem Krieg zwischen den USA und ihren „Verbündeten“ gegen Russland, den Iran und China (RIC), drei Länder, die von der US-Militärpropaganda offiziell als „Bedrohung“ oder „Gegner“ bezeichnet werden. Nicht weit dahinter auf der Abschussliste stehen Nordkorea, Venezuela und eine Reihe unentschlossener Länder aus dem „globalen Süden“.

Ich behaupte, dass die heiße Phase des Dritten Weltkriegs tatsächlich mit der Amtseinführung des US -Präsidenten Joe Biden am 20. Januar 2021 begann. Eine treffendere Bezeichnung für das, was die USA anführen, wäre das Anglo-Amerikanisch-Zionistische Imperium, dessen Ziel seit über einem Jahrhundert - wie wir noch analysieren werden - die totale Eroberung der Welt ist. In den heutigen Warnungen wird der Dritte Weltkrieg mit einem globalen Atomkonflikt gleichgesetzt. Natürlich war seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs ein nuklearer „Erstschlag“ der US-Militärplaner gegen Russland nie ausgeschlossen. Wenn wir sagen können, dass der Dritte Weltkrieg bereits begonnen hat, dann können wir meiner Meinung nach auch sagen, dass das Imperium und seine globalistische Ideologie bereits verloren haben . Das Imperium implodiert . Die Globalisten sind auf einem panischen Rückzug und versuchen, sich mit Lärm, Drohungen, Provokationen und Getöse abzusichern. Die Frage ist dann: Was passiert als nächstes? Ich behaupte, dass die Fortsetzung bereits begonnen hat und sich in den USA als der zweite amerikanische Bürgerkrieg offenbart, der wohl eine Fortsetzung des Bürgerkriegs von 1861-1865 ist. Das sollte nicht überraschen, da sich die Geschichte in langen Wellen wiederholt, denen immer dieselben zugrunde liegenden Kräfte zugrunde liegen. Europa hat zudem begonnen, sich von dem Imperium zu befreien, dem es ein Jahrhundert lang unterworfen war. Neben Russland dürfte der deutschsprachige Raum im Mittelpunkt der nächsten Phase der europäischen Geschichte stehen. Aber wird das Imperium zuerst die Welt in die Luft jagen?

Wo ist die „Kriegserklärung“? Die Schwierigkeit geht über die semantische Ebene hinaus und besteht darin, dass die USA seit dem Zweiten Weltkrieg zwar fast ununterbrochen mit irgendjemandem im Krieg waren, der Kongress jedoch nie einen „Krieg“ erklärt hat. Naive Menschen glauben, dass eine solche Kriegserklärung durch ein Relikt aus vergangenen Tagen – die US-Verfassung – als Voraussetzung für einen bewaffneten Konflikt gilt. Stattdessen gab es mehrere „Resolutionen“ des Kongresses, die den Einsatz von Gewalt autorisierten, wie etwa die Tonkin-Resolution während des Vietnamkriegs oder die Autorisierung zum Einsatz militärischer Gewalt (AUMF) von 2001, wenige Tage nach dem 11. September. (An dieser Stelle wollen wir nicht von „False Flags“ sprechen.) Bald nach dem 11. September marschierten die USA in Afghanistan und im Irak ein, bombardierten Libyen und schickten stellvertretende dschihadistische Kräfte in Syrien gegen die legitime Regierung, ohne dass der Kongress einen Krieg erklärt hätte. Diese Konflikte ereigneten sich, nachdem die USA, Großbritannien und die NATO Jugoslawien zerstört hatten, und dem Ganzen 1999 Bill Clintons Bombenangriff auf Serbien den Todesstoß versetzten. Ganz zu schweigen von der Unterstützung der USA für eine unglaubliche Zahl von „Farbrevolutionen“, die von der CIA und anderen Agenturen des Tiefen Staates angezettelt wurden, darunter von der Soros-Bande geführte NGOs und zahlreiche „Denkfabriken“ wie RAND, um nicht hinreichend gefügige Regime durch „demokratische“ Straßendemonstrationen usw. zu stürzen. Auch die US-Unterstützung dschihadistischer Gruppen wie ISIS war Teil dieses Mixes, unter anderem in Syrien und gegen Russland in Georgien und der Ukraine.

Wie kann man also in diesem Umfeld des Wahnsinns und der Zweideutigkeit erkennen, wann ein Krieg wirklich begonnen hat? Das Problem wurde noch schlimmer, als Initiativen wie die Wolfowitz-Doktrin (1992 – siehe unten) die Tür für Präventivschläge auf Länder öffneten, die möglicherweise den USA Schaden zufügen wollten. Wie konnte man überhaupt eine Kongressresolution durchbringen, die das rechtfertigte? Bei dem oben erwähnten „Erstschlag“ gegen Russland wäre es schwierig gewesen, einen Überraschungseffekt zu erzielen, während die Aktion im Kongress debattiert wurde!

Abgesehen von der Semantik behaupten viele, dass ein ausgewachsener Weltkrieg bevorstehen könnte, bei dem sich nicht nur die USA die Früchte schnappen, die sie für leicht zu ergattern halten. Der Journalist Pepe Escobar definiert das, was gerade passiert, als einen finalen Showdown zwischen dem Imperium, das er den „Hegemon“ nennt, und Eurasien, wobei der RIC im Mittelpunkt steht und auch die wachsende BRICS+-Gemeinschaft ins Spiel kommt. Escobar schreibt aus der Perspektive der Nahostkrise: „Der Hegemon rechnet mit einem Weltkrieg, um die Multipolarität zu stoppen. Er unterstützt Israels Völkermord im Gazastreifen als notwendiges Übel, um in Westasien einen klaren Sieg zu erringen, denn er denkt, wen kümmert das, wenn der Krieg erst einmal global wird?

Konflikt in der Ukraine

Der Ukraine-Konflikt ist ein Stellvertreterkrieg der USA und ihrer NATO-Verbündeten gegen Russland. Hunderttausende ukrainische Soldaten sterben, um die Wünsche der USA zu erfüllen, in einem vergeblichen Versuch, Russland zu schwächen und einen Regimewechsel gegen die Führung von Wladimir Putin herbeizuführen. Russland würde dann zu einer Ansammlung von „Kleinstaaten“ balkanisiert, die der westlichen Wirtschaftsmacht untergeordnet sind. Führende US-Diplomaten, Journalisten, Wissenschaftler und Verteidigungsminister sagen: Die USA haben Russland in der Ukraine provoziert

Der Ukraine-Konflikt ist eine Fortsetzung des amerikanischen Bestrebens, Russland strategisch zu besiegen und damit einen endgültigen Sieg in einer Rivalität zu erringen, die mit dem Kalten Krieg nach dem Zweiten Weltkrieg begann, sich durch den Zusammenbruch der Sowjetunion in den 1990er Jahren ausweitete und mit der Annäherung der NATO an die Grenzen Russlands fortgesetzt wurde. Als Nächstes sollten der NATO die Ukraine und Georgien beitreten, und auch Weißrussland gerät ins Visier, was die Stationierung von Atomwaffen vor Russlands Haustür ermöglichen würde.

Tatsächlich geht die Rivalität mit Russland auf das britische „Great Game“ zurück, bei dem Großbritannien das expandierende Russische Reich als Bedrohung für die britische Hegemonie im Nahen Osten und in Indien ansah. Napoleon versuchte, Russland in seine eigene Reihe von Kriegen gegen Großbritannien einzuspannen, ein Versuch, der fehlschlug. Bis zum Ersten Weltkrieg war das geschwächte und gedemütigte postnapoleonische Frankreich dem britischen Imperium untertan geworden.

Der heutige europäische Krieg begann mit dem von den USA unterstützten Sturz des neutralen Regimes in der Ukraine durch den pro-westlichen „Maidan“-Putsch im Jahr 2014. Dann kam es zur Bewaffnung und Ausbildung der ukrainischen Streitkräfte durch die NATO, schließlich zum Angriff der Streitkräfte auf die russischsprachige Donbass-Region in der Ostukraine, der uns ins Jahr 2022 führt. Auf diese Provokation und die Weigerung der Ukraine, Deutschlands und Frankreichs, die vom UN-Sicherheitsrat genehmigten Minsker Abkommen einzuhalten, folgte im Februar 2022 die russische Invasion in den Donbass im Rahmen einer besonderen Militäroperation. Russland annektierte 2014 die Krim, wo sich sein Schwarzmeerhafen Sewastopol befindet, und 2022 folgten vier ostukrainische Oblaste. Jede Annexion wurde per Volksabstimmung genehmigt.

US-Präsident Joe Biden bezeichnete die russische Invasion als „unprovoziert“. Es ist seit langem gängige Praxis der USA, im Krieg den Gegner zum ersten Angriff zu reizen, um die Wähler davon zu überzeugen, dass die USA oder ihr Militär nicht schuld seien. Dies wurde beispielsweise von der Roosevelt-Regierung getan, als sie Japan am 7. Dezember 1941 zum Angriff auf Pearl Harbor verleitete. Etwas Ähnliches wurde getan, als der russische Angriff auf die Ukraine im Jahr 2022 provoziert wurde.

Diese Ereignisse sind in meinem neuen Buch „ Our Country, Then and Now “ (Clarity Press, 2023) dokumentiert .

Die USA und ihre NATO-Partner bestreiten, dass sie am Ukraine-Krieg beteiligt sind. Aber die enormen Geld- und Munitionsmengen sowie andere Formen der Unterstützung, darunter zahlreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland, machen deutlich, dass die Ukraine den Krieg ohne die anhaltende Mitwirkung der USA und der NATO innerhalb von Wochen oder sogar Tagen verlieren würde. Die Sanktionen gegen Russland und die Sabotage der Nord Stream-Pipelines haben die Wirtschaft Deutschlands, Großbritanniens und der EU geschwächt, während Russland tatsächlich von seiner größeren wirtschaftlichen Unabhängigkeit und der Öffnung neuer Märkte für russisches Gas und Öl profitiert hat.

Die Behauptung, die USA und die NATO seien keine Kriegsparteien, ist eine Lüge der USA, Großbritanniens und ihrer Echokammer-Medien. Und die Tatsache, dass der Krieg zwei atomar bewaffnete Supermächte in einem für Russland zumindest existenziellen Konflikt gegenüberstehen lässt, könnte uns in unserer Behauptung bestärken, dass der Dritte Weltkrieg tatsächlich im Gange ist. Man kann auch sagen, dass mit dem Fall der Ukraine auch die NATO fällt, und ohne die NATO müssen die USA wieder zu einer Inselmacht werden. Die beste Einschätzung des Ukraine-Konflikts stammt von Andrei Martyanov, dessen Buch America's Final War (Clarity Press, 2024) ich gerade bespreche.

Israel und der Nahe Osten Dies bringt uns nach Israel und in den Nahen Osten. Ich selbst und viele andere wurden vom Angriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 überrascht. Es ist noch nicht geklärt, inwieweit Israel vorab vor dem Angriff gewarnt wurde, d. h., wenn Israel und die israelischen Streitkräfte den Angriff zugelassen hätten, hätten sie unter „falscher Flagge“ agiert. Andere, darunter auch einige Mitglieder der Hamas, haben erklärt, der 7. Oktober sei ein Präventivschlag gegen ein Israel gewesen, das bereits einen Völkermord an den Palästinensern plante, um die Gründung von Eretz Israel, die Beschlagnahme der Öl- und Gasvorkommen entlang der Küste des Gazastreifens und den Bau eines neuen Kanals vom Roten Meer zum Mittelmeer zu beschleunigen.

Die massiven Vergeltungsschläge der israelischen Streitkräfte, die von einem Großteil der Welt als Bestätigung ihrer völkermörderischen Absichten gegenüber den Palästinensern sowohl im Gazastreifen als auch im Westjordanland angesehen wurden, zeigten ein Ausmaß an Verzweiflung, das in Israel seit dem Jom-Kippur-Krieg 1973 unbekannt war. Wie in der Ukraine könnten weder Israel noch die israelischen Streitkräfte einen Tag ohne finanzielle und militärische Unterstützung der USA überleben, deren Zustimmung durch die US-Regierung – den Präsidenten und den Kongress – durch die überwältigende Macht von AIPAC und der Israel-Lobby stets garantiert ist. Diese Lobby ist in Großbritannien ebenso stark, wenn auch weniger offenkundig.

Neu im Bewusstsein der westlichen Öffentlichkeit ist die Präsenz der „Achse des Widerstands“ in und um Israel, die nicht nur aus der Hamas besteht, sondern auch aus nichtstaatlichen Akteuren im Libanon – der Hisbollah – und im Jemen – den Houthis (Ansar Allah) sowie den PMU-Milizen im Irak, die alle von den Regierungen Syriens und des Iran unterstützt werden. Seit dem 8. Oktober 2023 haben die Hisbollah, der Jemen und der Iran Israels Anfälligkeit für Raketenangriffe offengelegt. Die Auswanderung seiner Bürger aus Israel nimmt täglich zu, Zehntausende werden aus ihrer Heimat vertrieben, während gleichzeitig die israelische Wirtschaft zusammenbricht.

Wie Pepe Escobar angedeutet hat, scheint die israelische Regierung unter Benjamin Netanjahu zu versuchen, einen großen regionalen Krieg zwischen den USA und dem Iran zu provozieren, der zu einem heißen regionalen oder weltweiten Krieg führen würde. Netanjahu wird von den Neocons in den USA unterstützt, die seit Jahrzehnten vehement für einen Krieg mit dem Iran agitieren.

Meine persönlichen Kontakte mit Informanten in der Region haben deutlich gemacht, dass sie nicht den geringsten Zweifel daran haben , dass der „Siedlerstaat“ Israel kurz vor der Zerstörung steht. Genauere Einzelheiten finden Sie in Fadi Lamas Artikel in seinem persönlichen Substack: Israel: Der jüdische Siedlerstaat im Levant: Eine Prognose . Fadi Lama ist einer der Hauptverantwortlichen des Substack der Drei Weisen. Lesen Sie auch die Online-Publikation The Cradle und ihre Reihe von Kommentaren zum Krieg.

Gegenwärtig ist das Projekt, das nach Ansicht einiger während der gesamten Geschichte des Zionismus existierte, in großer Gefahr: Diejenigen, die den rabbinischen Talmud kontrollieren, werden eines Tages die Herrscher der Menschheit sein. Schließlich haben sie Amerika, Großbritannien und große Teile Westeuropas bereits ideologisch erobert. Welche Ironie, wenn ihre Heimatbasis – Israel – nun aufhören würde zu existieren, ein Ergebnis, das von zahlreichen Kommentatoren als möglich, wenn nicht sogar als wahrscheinlich eingestuft wird. Eine umfassendere Erklärung der historischen Wurzeln der Krise findet sich in dem klassischen Werk „ Der Kampf um Zion“ des britischen Journalisten Douglas Reed .

Hat der Dritte Weltkrieg also begonnen? Meiner Einschätzung nach markieren die Situation in Israel und im Nahen Osten sowie in der Ukraine, die beide nach Bidens Amtsantritt den Siedepunkt erreichten, den Beginn des Dritten Weltkriegs. Da die USA in diesen Konflikten im Rückstand zu sein scheinen, könnten die Verrückten durchaus den Atomknopf drücken, anstatt sich den Konsequenzen des Zusammenbruchs des Imperiums zu stellen. Ein weiterer Faktor ist der fortschreitende Verlust der Hegemonie des US-Dollars durch BRICS+ und andere Nationen. Die Umstände, die den Westen in seinen gegenwärtigen Zustand wachsender Panik versetzen, wurden von Fadi Lama in seinem Buch „ WHY THE WEST CAN’T WIN: From Bretton Woods to a Multipolar World“ (Clarity Press, 2019) brillant dokumentiert. Weitere Hintergrundinformationen finden Sie in meiner eigenen Analyse „ Steht der Dritte Weltkrieg kurz bevor ?“ auf VT Foreign Policy sowie in „ Steht der Dritte Weltkrieg kurz bevor oder hat er schon begonnen ?“

[Dies ist Teil I einer siebenteiligen Serie.]


 

 

Peter Hänseler: Russland gewinnt – Europa verliert – USA lässt Europa hängen  Um die gegenwärtige Stärke, Haltung und Strategie Russlands zu verstehen, muss die Entwicklung seit 1990 verstanden werden. Erst dann wird einem klar, warum Präsident Putin das tut, was er tut und warum er damit erfolgreich sein wird. Analyse.

in diesem video siehst du peter hänseler: hier clicken...
Umfrage unter Schweizer Banken: Sanktionen gegen Russland – das größte Risiko für das Geschäft

Entwicklung seit 1990

Als die Sowjetunion zusammenbrach, war Russland am Boden. Boris Jelzin, dem ersten Präsidenten Russlands, gelang es nicht, das Land aus der Misere zu heben. Dafür gab es handfeste Gründe, die innerhalb und ausserhalb Russlands zu suchen sind.

In einem an Brisanz und Wichtigkeit nicht zu überschätzenden Artikel von Professor Jeffrey Sachs und Matt Tahibi «Economist Jeffrey Sachs Reveals How Neocons Subverted Russia’s Financial Stabilization In Early 1990s» legen beide die Strategie der USA gegenüber der Sowjetunion und Russland ab 1990 transparent offen.

Der Westen – unter der Federführung der USA – verfolgte eine unmissverständliche Vernichtungsstrategie. Sachs belegt aus erster Hand, dass dem späteren EU- und NATO-Mitglied Polen ab 1989 mit Milliardenhilfen durch die G7, den IWF und andere westliche Institutionen auf die Beine geholfen wurde – sehr erfolgreich.

Ganz anders wurde mit Russland verfahren. Russland sollte nie zum Partner des Westens werden und Professor Sachs zeigt auf, wie er als Berater von Gorbatschow und dann von Jelzin scheitern musste, Unterstützung vom Westen zu organisieren. Denn das Ziel der USA war nicht dessen Gesundung, sondern der Zerfall Russlands in kleine verdaubare Portionen, welche dann von den USA durch Marionetten übernommen worden wären. Dieser Plan wird bis heute mit enormem Aufwand verfolgt und findet im Ukraine-Krieg seinen aktuellen Höhepunkt. Wir haben darüber bereits im letzten Sommer in einem Artikel berichtet: «Die geplante Zerstückelung Russlands».

Russland nach der geplanten Zerstückelung

Der Höhepunkt auf dem Weg zur Zerstörung Russlands fand im Spätsommer 1998 statt, als Russlands Wirtschaft kollabierte, der Rubel 99,9% seines Wertes verlor und der Staat seine Schulden nicht mehr bedienen konnte. Die USA waren beinahe am Ziel ihrer Träume.

Es kam anders – ein bislang unscheinbarer und unbekannter Mann kam an die Schalthebel der Macht – Wladimir Putin.

Die Entwicklung Russlands unter Präsident Putin

1999 berief Präsident Jelzin Wladimir Putin zuerst zum Premier. Am letzten Tag desselben Jahres wurde er dann amtierend in das Amt als Präsident der Russischen Föderation eingesetzt.

Wladimir Putin, der neue Präsident, stand vor den Trümmern einer einst gefürchteten Weltmacht. Die Wirtschaft war am Boden, die Infrastruktur praktisch nicht existent, das Volk desillusioniert. Ein paar Oligarchen, welche sich mit Hilfe von amerikanischen Investmentbanken die Filetstücke Russlands unter den Nagel gerissen hatten, kontrollierten die Politik, um auf Kosten der Allgemeinheit noch mehr zu stehlen. Die Armee – zu allen Zeiten der Rückhalt des russischen Staates – war ein Schatten ihrer Selbst und die NATO-Osterweiterung in vollem Gang.

Kurzum: Russland war in einem beelendenden Zustand und viele Beobachter gaben dem Land als Einheit keine grossen Überlebenschancen.

Präsident Putin gelang das schier Unmögliche. Zunächst entmachtete er öffentlichkeitswirksam die Oligarchen politisch. Er sorgte dafür, dass schrittweise wieder Löhne, Gehälter und vor allem Renten gezahlt wurden – regelmäßig und entsprechend den Gesetzen. Damit schuf er eine Basis für späteres Vertrauen. In der Folge wurden in allen Lebens- und Wirtschaftsbereichen Grundlagen geschaffen, die den späteren Aufschwung ermöglichten.

Die wenigen Worte, mit denen hier dieser beispiellose Veränderungsprozess beschrieben wird, geben nicht im Ansatz die kolossalen Probleme wieder, die dabei gelöst werden mussten. Es dauerte Jahre, bis erste Erfolge für die Bevölkerung sicht- und spürbar wurden und diese Entwicklung hält bis heute an.

Der Verlauf dieser ersten Amtsjahre des jungen Präsidenten stellen die Quelle des Phänomens dar, das der politische Westen einfach nicht verstehen kann und auch nicht gewillt ist zu verstehen und in seiner Art als Urvertrauen in Putin bezeichnet werden kann. Putin sorgte für Löhne, Renten, Essen, grundlegende Einhaltung von Gesetzen, Stabilität und Wohlstand – die Basis für das moderne Russland.

Aussenpolitisch suchte Präsident Putin zunächst die Nähe zum Westen und verfolgte eine Politik mit dem Ziel, Russland zu einem Partner der EU auf Augenhöhe zu machen und freundschaftliche Beziehungen zu den USA zu entwickeln. Nach 9/11 erlaubte Putin den USA sogar die Benutzung von russischen Flugplätzen.

Rede von München – Georgien – Maidan – Syrien

In seiner bekannten Rede von München am 10. Februar 2007 auf der Münchner Sicherheitskonferenz kritisierte Präsident Putin das erste Mal die monopolistische Dominanz der USA und deren fast ungebremste Anwendung von Gewalt in den internationalen Beziehungen sowie die unaufhaltsame Osterweiterung der NATO. Für den Westen eine überraschende Wendung. Er musste nachhaltig zur Kenntnis nehmen, dass Russland diese Entwicklung nicht weiter akzeptieren würde.

Der Angriff Georgiens 2008 auf seine abtrünnigen und unter Russischer Schirmherrschaft stehenden Gebiete – organisiert und orchestriert durch die USA – führte in der Konsequenz dazu, dass sich Russland gezwungen sah, die Struktur und Bewaffnung seines Militärs angesichts der gegebenen Bedrohungslage neu zu bewerten. Unter dem Vorwand der Rückholung ehemaliger georgischer Gebiete war das eigentliche Ziel der Aggression die Schaffung von Voraussetzungen für eine Aufnahme neuer Länder in die NATO gewesen – namentlich Georgiens und der Ukraine und damit vor allem die Schwächung Russlands.

Die Aufnahme von Georgien und der Ukraine sollte im Jahre 2008 auf dem NATO-Gipfel in Bukarest beschlossen werden. Zum Gipfel war erstaunlicherweise auch Russland als Gast eingeladen – ein Beleg dafür, für wie schwach die USA die Russische Föderation damals hielten. 

All diese Ereignisse zwangen Russland, sich mit großer Energie dem Wiederaufbau des Militärs zu widmen. Möglich war das nur, da inzwischen die wirtschaftlichen und politischen Voraussetzungen dafür geschaffen worden waren.   

Der Maidan 2013/14 und ein achtjähriger verdeckter Krieg des Westens gegen den russischstämmigen Donbass bestätigten Russland seine 2008 getroffenen Entscheidungen.

Die Nichteinhaltung der Verträge Minsk I und II – zunächst von Russland im Vertrauen auf insbesondere Deutschland ausdrücklich begrüsst als wirksames Instrument zur Beilegung der grausamen innerukrainischen Streitigkeiten – stellten im Endeffekt das Ende jeglichen Vertrauens Russlands in die politischen Führer des Westens und die westliche Diplomatie insgesamt dar. Eine friedliche Lösung war von ihnen nicht gewollt.

Seine neue militärische Stärke zeigte Russland erstmals 2015 in Syrien. Durch sein Einschreiten scheiterten die amerikanischen Pläne der Zerstörung Syriens als Teil des Wolfowitz-Plans von 1992. Die Wende in Syrien erreichte Russland mit einem geschickten militärischen Vorgehen unter Einsatz einer sehr überschaubaren Streitmacht.

Die strategischen Fähigkeiten der russischen Führung

Klar definierte Gesamtstrategie wird konsequent umgesetzt

Präsident Putin betrachtet den Ukrainekrieg lediglich als einen Mosaikstein in einem grossen Schachspiel, das bereits mit dem Untergang der Sowjetunion begann und dessen 64 Felder sich über den ganzen Globus erstrecken. In seinen Reden ging er wiederholt darauf ein. Es grenzt meines Erachtens an Schwachsinn, dass der Westen Präsident Putins Reden nicht jene Aufmerksamkeit schenkt, welche diese verdienen. Im Gegensatz zu vielen westlichen Führern, ist Putin ein Paradebeispiel für strategische Transparenz. Er setzt genau das um, was er in seinen Reden formuliert. Das mag für den Westen überraschend sein. Auch wird es immer evidenter, dass sich die westliche Strategie darauf beschränkt, gegen Russland zu sein. Dies führt dazu, dass der Westen bezüglich seiner eigenen Interessen über keinerlei Strategien verfügt. Der wirtschaftliche und gesellschaftliche Untergang Deutschlands als de facto Kolonie der USA ist ein Paradebeispiel dafür. Siehe meinen Beitrag «Deutschland ist ein naiver Spielball der USA ohne Kraft zur Kehrtwende».

Der Umstand, dass Russland heute stärker dasteht als je in seiner jüngeren Geschichte, beruht auf einer rationalen, systematischen und vorausschauenden Langzeitstrategie, nicht nur Putins, sondern der gesamten russischen Führung in den letzten 24 Jahren.

Die Gründe, warum Russland das grösste je vom Westen veranstaltete Sanktionsgewitter nicht nur überstand, sondern geradezu aufblüht, sind genau darin zu finden. Die russische Führung antizipierte die Politik des Westens und traf Jahre im Voraus die notwendigen und vor allem richtigen politischen und wirtschaftlichen Entscheidungen. Heute verfügt Russland trotz des westlichen Sanktionsgewitters über gesunde wirtschaftliche und gesellschaftliche Grundlagen, die es ihm erlauben, schnell und effizient auf jegliche neue wirtschaftliche Angriffe zu reagieren.

Das Ergebnis erstaunt im Westen: Russland ist eines der wenigen Länder ohne Nettoschulden. In diesem Jahr kann es ein Wirtschaftswachstum von über 5% vorweisen. Im Gegensatz dazu befinden sich die USA und die EU faktisch in einer Rezession und sind nach allen Gesichtspunkten einer Bilanzanalyse bankrott, was immer evidenter wird, da die Manipulationen von Wirtschaftszahlen die Realität immer weniger zu verschleiern vermögen.

Die Sicht des politischen Westens auf Präsident Putin als einen Diktator, der alles selbst macht und kontrolliert, kann ferner der Realität nicht sein. Putin hat ein Team um sich geschart, das zum grossen Teil aus absoluten Spitzenleuten besteht, die ihre Aufgaben verstehen und kompetent erfüllen können. Dazu gehört gerade in den letzten Monaten eine kompromisslose Bekämpfung von Korruption im ganzen Land, die auch vor Ministern nicht Halt macht und sehr öffentlich stattfindet. Die dabei gezeigte Konsequenz ist aussergewöhnlich und zeigt, dass Russland sich auf einen langen Konflikt einstellt, auch wenn noch nicht alle Sümpfe trockengelegt wurden.

Neben dem wirtschaftlichen Erstarken während dieser Krise und dem klaren militärischen Obsiegen an der Front, schaffte es Russland, neben China zum aussenpolitischen und diplomatischen Schwergewicht des Globalen Südens zu werden. Russlands Partnerschaft mit China zeigt sich in einer zunehmend effektiveren Koordinierung ihrer Entscheidungen. Diese beiden Giganten schmieden mit den Organisationen BRICS und SCO wirtschaftliche und sicherheitspolitische Organisationen, welche sich aus dem hegemonistischen System des Westens verabschieden und aus dieser Welt eine multipolare Staatengemeinschaft formen werden.

Kursk und weitere westliche Eskalation

Der Angriff der Ukraine auf das Gebiet Kursk traf Russland unvorbereitet. Die Reaktion der russischen Führung und der Bevölkerung machte praktisch von Anbeginn klar, dass auch diese ohne westliche Koordinierung und materielle Unterstützung unmögliche Aktion Russland nicht von seinem Weg abzubringen vermag. Es wird noch Wochen dauern, bis die ukrainischen Truppen vertrieben sind, doch schlussendlich wird der Einfall in Kursk das Ende der heutigen politischen Ukraine lediglich beschleunigen. Die Aktion ist bereits jetzt gescheitert und wird wohl als letztes Aufbäumen eines Verlierers in die Geschichte eingehen.

Dies zeigt sich auch darin, dass Kiew den Zweck dieses militärischen Himmelfahrtskommandos laufend neu zu erklären versucht. Wenn es das erklärte Ziel war, etwa durch die Besetzung des Atomkraftwerks Kursk ein Pfand für Verhandlungen in die Hände zu bekommen, so wurde dieses Ziel nicht erreicht. Danach wurden die Erklärungen dergestalt geändert, dass es das Ziel gewesen sei, die Russen zu zwingen, ihre Verbände aus dem Donbass nach Kursk abzuziehen, um den Druck auf die ukrainischen Truppen zu mildern. Auch dies geschah nicht und das Vorgehen der russischen Truppen beschleunigt sich sogar.

Auch das Ziel, die russische Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen, wurde nicht erreicht. Die Tatsache, dass russisches Territorium erstmals seit 1941 angegriffen wurde, hatte eine gegenteilige Wirkung auf die russische Bevölkerung. Schätzungen zeigen, dass bis zu knapp 30 Tausend Ukrainer und westliche Söldner in Kursk eingefallen und dass davon bereits über 12’000 gefallen sind. Man kann davon ausgehen, dass die verbleibenden Truppen über die nächsten Wochen und Monaten aufgerieben werden. Diese Kräfte fehlen nun an der Front im Donbass, es waren die Besten, die noch aufgestellt werden konnten.

Ich erwarte, dass die Amerikaner den Konflikt weiter eskalieren werden. Die Amerikaner werden die JASSMs wohl liefern, welche von den F16 abgefeuert werden können. Diese Waffe wird – je nach Ausführung – theoretisch geeignet sein, sogar Moskau zu erreichen; theoretisch, da es für das Erreichen Moskaus notwendig wäre, eine F-16 in den Osten der Ukraine zu bringen, was aufgrund der dichten russischen Luftabwehr nicht unmöglich, aber mit erheblichen Schwierigkeiten verbunden sein dürfte – und ohne westliche logistische Unterstützung unmöglich ist.

Solche Langstreckenwaffen werden als die nächste neue Wunderwaffe in die Geschichte eingehen, welche den Kriegsverlauf ändern soll, jedoch – wie alle anderen – keinen Einfluss auf den Kriegsverlauf haben wird. Dies haben wir bereits vor 18 Monaten in unserem Artikel «Wunderwaffen, Waffensysteme und Geschwätz» dargelegt und Recht behalten.

Wird sich Präsident Putin durch diese schlussendlich militärisch nicht zielführenden Provokationen provozieren lassen, die keinerlei Einfluss auf das Schlussergebnis haben werden?

Echte Strategen haben eine unendliche Geduld

Immer wieder wird über die Geduld von Präsident Putin sinniert – sowohl von pro-westlichen als auch pro-russischen Exponenten. Ein Kommentator zu unserem Artikel «Kursk: Invasion, Kriegsbeginn, Ablenkung, Pfand?» zitierte das Sprichwort «Hüte dich vor der Wut eines geduldigen Mannes», das von John Dryden stammt (engl. «Beware the fury of a patient man.»).

Die Haltung von Präsident Putin und seinem Team als geduldig zu beschreiben, ist meines Erachtens jedoch verkürzt und trifft den Kern der russischen Strategie keineswegs. Ein Schachspieler ohne Geduld verliert unweigerlich. Ein begnadeter Schachspieler schafft mit der geduldigen Umsetzung einer einmal als richtig erkannten Strategie die Voraussetzungen für das Obsiegen über den Gegner.

Putins Schachbrett erstreckt sich soweit, wie sich die russischen Interessen erstrecken. Er wird seine Strategie, welche sich in den letzten 24 Jahren bewährt hat, nicht durch eine emotionale Reaktion auf die Vorkommnisse in Kursk oder die für die betroffene Bevölkerung durchaus schmerzhaften Raketeneinschläge in Russland ändern. Wer der Meinung ist, dass sich Russland auf diese Weise provozieren lässt, liegt meines Erachtens falsch und hat – einmal mehr – die Strategie Russlands und deren Umsetzung nicht verstanden. Dass der gesamte Westen auf dieser Schiene der Provokation fährt und daran glaubt, ist keineswegs ein Argument für deren Gelingen, sondern zeigt vielmehr, dass der Westen über keinerlei Strategie verfügt. Die fehlende Strategie ist einfach nachzuweisen: In unserem Artikel «Die Konsequenzen des abgehörten deutschen Luftwaffengesprächs bedeuten Krieg» beschrieben wir ein mögliches Ziel für Russland als Antwort für den Einsatz von Taurus. Nehmen wir an, dass Russland einen solchen Schlag führen würde, was übrigens problemlos zu realisieren wäre. Was wäre die Reaktion Deutschlands? – Geschrei, mehr nicht. Die gesamte NATO in Europa hätte keinerlei Instrumente, darauf ernsthaft zu reagieren. In einem konventionellen Konflikt stünde die NATO chancenlos da. Das ist keine Behauptung, sondern eine Tatsache. Die NATO hat sich in den vergangenen zweieinhalb Jahren in der Ukraine eine blutige Nase geholt, auf Kosten der Ukrainer. Die NATO-Streitkräfte selbst verfügen über keine ernstzunehmenden Streitkräfte in Europa, weder grössen- noch qualitätsmässig. Die einzige erstzunehmende Armee in der NATO ist die der Türkei und diese wird sicherlich nicht gegen Russland marschieren. Deutschland marschierte 1941 mit einem Heer von knapp vier Millionen Mann in die Sowjetunion ein, welche zu jener Zeit militärisch schlecht vorbereitet war. Das Ergebnis ist bekannt. Was würde geschehen, falls die NATO mit ein paar hunderttausend Soldaten verschiedenster NATO-Mitgliedsstaaten in Russland einfallen würde, einem Russland, das militärisch noch nie so stark war und kriegserprobt? Ein geradezu lächerlicher Gedanke.

Gedanken bezüglich Russlands nächster Schritte

Grundsatz

Jede Reaktion Russlands ist im Rahmen der gesamten Situation auf dem globalen Schachbrett zu verstehen. Bezüglich der Ukraine sind die Ziele Präsident Putins im Grundsatz bekannt und werden seit Februar 2022 immer wieder klar kommuniziert: Entnazifizierung, Entmilitarisierung und Neutralität der Ukraine (NATO) und das Verbleiben der Krim (Istanbul 2022) sowie der Verbleib der Regionen Lugansk, Donek, Saparoschjia, und Cherson (Istanbul+) bei Russland.

Da sich Präsident Putin der Langzeitstrsategie der USA (Zerstückelung Russlands) und der gebrochenen Vereinbarungen (1991 und Minsk I + II) bewusst ist, wird Russland nicht gewillt sein, einem Waffenstillstand zuzustimmen, dem Verhandlungen folgen. Verhandelt wird frühesten, wenn sich kein Ukrainischer Soldat mehr auf russischem Gebiet befindet; das schliesst die vier erwähnten Regionen ein, die heute zu Russland gehören.

Diese Ziele sind für Russland gegenwärtig in Griffnähe. Die Situation in Kursk, bzw. die Aufreibung der Ukrainischen Truppen hat sich in den vergangenen Tagen beschleunigt und man kann davon ausgehen, dass dieses Himmelfahrtskommando des Westens sehr bald Geschichte sein wird. Verfolgt man die Entwicklung an der Donbass-Front, so ist zu erkennen, dass der Vormarsch der Russen sich täglich beschleunigt und es nur noch eine Frage der Zeit ist, bis die russischen Streitkräfte am Dnjepr stehen. Die ukrainischen Streitkräfte befinden sich geradezu in Auflösung. Es fehlt an Soldaten und Material.

Diplomatie

Trumps Kandidat für das Vize-Präsidium, Senator Vance, erläutert den Friedensvorschlag, welchen Trump wohl vorbringen würde: (1) Eine Demarkationslinie, an der die dann bestehenden Frontlinie verlaufen und befestigt würde, damit die Russen nicht wieder angreifen könnten; (2) Garantie der Neutralität der Ukraine gegenüber Russland, d.h. keine Mitgliedschaft in der NATO oder anderen alliierten Institutionen. (3) Die Deutschen und andere europäische Länder müssen den Aufbau der Westukraine finanzieren.

Übersetzung:

Wie erwartet, besteht die von der Trump-Vance-Kampagne vorgeschlagene Politik gegenüber der Ukraine darin, die ukrainische Regierung zur formellen Abtretung aller besetzten Gebiete und zum Verzicht auf den Beitritt zur NATO oder zu anderen „verbündeten Institutionen“ mit einer Neutralitätsgarantie gegenüber Russland zu zwingen

— John Ridge

(@John_A_Ridge) September 12, 2024

Bis zum November werden die Russen wohl am Dnjepr stehen und somit militärisch das erreicht haben, was Vance und Trump territorial beabsichtigen – oder mehr.

(Präsident) Selenski wird schäumen, falls dieser Plan umgesetzt wird. Er selbst übt seine Macht ohne Rechtsgrundlage aus, weil seine Amtszeit im Mai ablief und er sich nicht zur Wiederwahl stellte. Wie auch? Im Volk hat er keinerlei Unterstützung mehr und der Krieg ist verloren. Er muss nicht nur um seine Macht, sondern um sein Leben fürchten. Wer glaubt, dass er mit seinen gestohlenen Milliarden ein süsses Leben im Exil – etwa in Miami – führen wird, kennt die Amerikaner nicht. Der amerikanische Plan in der Ukraine ist gescheitert, somit brauchen die USA diesen Mann in Kiew nicht mehr und der schwer kokainabhängige Selenski weiss zuviel. Er wird wohl das gleiche Schicksal erleiden wie Ngo Dinh Diem, welcher – wohl auf Befehl der USA – am 2. November 1963 exekutiert wurde. Problem gelöst.

Das typische Ende einer amerikanischen Marionette: Ngo Dinh Diem

Europa, besonders Deutschland, wird ausser sich sein. Deutschland hat sich als treuer Vasall für die Interessen der USA in der Ukraine ruiniert, wirtschaftlich und gesellschaftlich und mit seiner militärischen und finanziellen Unterstützung zur Zerstörung der Ukraine beigetragen. Falls Trump Präsident wird, lässt dieser Deutschland fallen und die Rechnung für den Wiederaufbau auf dem Tisch in Berlin liegen.

Der Friedensplan ist jedoch nicht nur für Selenski und Europa eine Katastrophe, sondern auch für den deep state in den USA. Trump erkennt, dass sich die USA einen Krieg gegen Russland auch finanziell nicht leisten können und er würde eine weitere aussenpolitisch-militärische Schlappe in Kauf nehmen. Der deep state nicht. Ich habe in meinem Artikel «US-Wahlen entscheiden über Krieg oder Frieden» dargelegt, warum. Der oben erwähnte Plan zur Zerstückelung Russlands würde durch einen Frieden à la Trump um Jahrzehnte zurückgeworfen oder gänzlich verunmöglicht. Dass der deep state alles versucht, eine Trump-Wahl zu verhindern, zeigte sich bereits im Rededuell dieser Woche: Die beiden ABC-«Journalisten», welche dieses Rededuell neutral führen sollten, kämpften richtiggehend für Kamala Harris, die mit dem Chef von ABC eng verbandelt ist.

Es ist nicht klar, wer diese Wahl gewinnen wird, aber ich gehe davon aus, dass das Leben von Donald Trump in Gefahr ist.

Amerikanischer Druck auf BRICS-Staaten

Es ist evident, dass die USA BRCS-Staaten – vor allem Brasilien und Indien – massiv unter Druck setzen, Russland zu Verhandlungen zu bewegen. Diese Länder, welche sowohl mit dem Globalen Süden als auch mit dem Kollektiven Westen Geschäfte betreiben, versuchen, diesen Druck an Russland weiterzugeben.

Auch China wird unter Druck gesetzt, was zur Folge hat, dass aufgrund des Drucks auf chinesische Banken, der Zahlungsverkehr zwischen Russland und China zurzeit beeinträchtigt ist. Chinas Verbindung mit Russland ist zwar von starker wirtschaftlicher Zusammenarbeit geprägt, strategisch ist sie jedoch – speziell für die Chinesen – militärisch. Chinas Interesse am Obsiegen der Russen über die NATO in der Ukraine ist überlebenswichtig für das Reich der Mitte. China als erklärter Hauptfeind der USA in ihrem Kampf um die Aufrechterhaltung ihrer Hegemonie wird diesem Druck nur dann standhalten können, solange Russland an seiner Seite stark ist. Chinas Chance, diesen Kampf – dieser wird über die nächsten Generationen geführt werden – zu gewinnen, hängt militärisch von Russland ab. China verfügt zwar über eine sehr grosse Armee, welche konsequent ausgebaut wird und über ein beeindruckendes High-Tech-Waffenarsenal verfügt, aber China hat keine Kriegserfahrung – ganz im Gegensatz zu Russland. Andrei Martyanov argumentiert überzeugend, dass Russland heute über die weltweit einzige Streitmacht verfügt, welche das «Gefecht der verbundenen Waffen» (combined warfare) beherrscht; eine unabdingbare Voraussetzung, um einen echten militärischen Konflikt zu gewinnen. Echt heisst, gegen einen ernstzunehmenden Feind. Das ist genau der Grund, warum die Ukraine – auch unter tatkräftiger Mithilfe der NATO – gegen Russland chancenlos ist.

Russland nimmt diese Aufforderungen seiner BRICS-Partner auf der diplomatischen Ebene sicherlich ernst, wird aber in der Sache von seiner Strategie auf keinen Fall abweichen.

Russlands Reaktionen auf die westliche Eskalation

Der Angriff auf die Kursk-Region hat bereits Konsequenzen gezeigt, so etwa mit der Zerstörung des von der NATO geführten Ausbildungszentrum in Poltawa Anfang September. In diesem Zentrum wurden ukrainische Truppen von NATO-Offizieren für Drohnen- und Raketenangriffe auf Russland ausgebildet. Nach meinen Quellen kamen bei diesem Angriff ca. 720 Soldaten ums Leben, inklusive eine grosse Anzahl NATO-Ausbilder aus Schweden, Deutschland, Frankreich und Polen. Keine Söldner, sondern NATO-Offiziere.

In Poltawa wurde in grossem Stil Personal für die Bedienung von Drohnen sowie für die elektronische Aufklärung ausgebildet. Schweden beabsichtigte den Verkauf von zwei Flugzeugen des Typs SAAB 340 AEW Erieye, einer kleineren Ausführung der amerikanischen AWACS-Flugzeuge.

SAAB 340 AEW Erieye

Auch dafür bildete Schweden in Poltawa Personal aus. Der völlig überraschende Rücktritt des schwedischen Außenministers am Morgen nach dem russischen Angriff sollte niemanden überraschen.

Ein Hinweis, dass diese Information den Tatsachen entspricht, sind die Flugbewegungen von z.T. riesigen S Lookheed Martin K 130 Flugzeugen, welche in der Medvac-Version 74 Verletzte transportieren können. Eine grosse Anzahl von Medvac-Flügen wurde von Polen, Deutschland und Rumänien ausgeführt. Damit scheint die Aussage sehr glaubwürdig, dass viel NATO-Personal verletzt wurde.

Screenshot: Flight-Radar. 05. September 2024

Präsident Putin äussert sich am 12. September über die Verwendung von Langstreckenwaffen gegen Russland

Die Erlaubnis der USA und Grossbritannien, westliche Langstreckenwaffen gegen Russland einzusetzen, sieht Präsident Putin nicht als Erlaubnis, sondern als klaren und direkten Eintritt der NATO-Länder in einen Krieg gegen Russland. Er begründet diese Sicht damit, dass diese Angriffe von der Ukraine ohne NATO-Unterstützung nicht ausgeführt werden können. Die Ukraine verfügt zum einen über keinerlei eigene Satelliten-Aufklärung, zum anderen nicht über das Personal für die technische Betreuung der Waffensysteme.

Präsident Putins Schlussfolgerung im Wortlaut:

Wenn diese Entscheidung getroffen wird, bedeutet das nichts anderes als eine direkte Beteiligung der NATO-Länder, der Vereinigten Staaten und der europäischen Länder am Krieg in der Ukraine. Das ist ihre direkte Beteiligung, und das verändert natürlich das Wesen, die Natur des Konflikts erheblich.


Es bedeutet, dass sich die NATO-Länder, die Vereinigten Staaten und die europäischen Länder im Krieg mit Russland befinden. Und wenn das der Fall ist, dann werden wir in Anbetracht der veränderten Natur dieses Konflikts angemessene Entscheidungen auf der Grundlage der Bedrohungen treffen, die sich für uns ergeben werden.

http://kremlin.ru/events/president/news/75092

Diese Aussagen Präsident Putins sind einmal mehr ein genialer Schachzug. Damit verschafft er sich automatisch eine Rechtsgrundlage für einen Angriff auf jedes NATO-Mitglied für den Fall, dass diese Langstreckenwaffen eingesetzt werden. Er muss nicht – er kann – jederzeit.

Fazit

Präsident Putin ist sich über die Langzeitstrategie der USA gegenüber Russland sehr wohl bewusst: Die Zerstückelung Russlands.

Während der ersten 22 Jahre seiner Amtszeit hat sich Putin darum bemüht, dieses Problem diplomatisch zu lösen, indem sich Russland bis Februar 2022 damit zurückhielt, Waffengewalt anzuwenden. Dieses lange Ausschöpfen von diplomatischen Mitteln durch Putin wird einerseits vom Westen totgeschwiegen bzw. als Schwäche ausgelegt. Andererseits wird ihm diese Engelsgeduld teilweise in den eigenen Reihen zum Vorwurf gemacht.

In der Zeit bis 2022 blühte Russland durch eine beispiellose Wirtschafts- und Gesellschaftspolitik auf, dass nur noch der Nachkriegsaufschwung Deutschlands nach dem zweiten Weltkrieg als Parallele herbeigezogen werden kann, wobei dieser Vergleich hinkt: Deutschland wurde vor allem von den USA mit riesigen Mitteln unterstützt, um seinen Erfolg möglich zu machen. Dieses Privileg hatte Russland nicht, sondern schaffte dies aus eigener Kraft, was den Aufschwung Russlands seit 2000 umso beeindruckender macht.

Die Strategie Putins ist eine ganzheitlich-globale Schachpartie, welche bis ins letzte Detail austariert ist und auf einem derart stabilen Fundament fusst, dass selbst der grösste je von Westen angestossene Sanktionssturm die russische Wirtschaft nicht nur nicht zu schaden vermochte, sondern zu einem Aufschwung der Wirtschaft führte.

Militärisch hat Russland heute keine Gegner: Der Westen hat keine Strategie – weder eine geopolitische noch militärische – sondern setzt als Hauptwaffe Propaganda ein und blamiert sich auf dem Schlachtfeld, dass man Lachfalten hätte, falls Schadenfreude angezeigt wäre – sie ist nicht angezeigt: Unzählige sterben durch diese zynischen Spiele, welche ein paar Soziopathen veranstalten und die Medien im Westen sind entweder gekauft oder so dumm, dass einem das Lachen vergeht.

Russland wird diesen Krieg beenden und die Bedingungen diktieren. Erstaunlich ist, dass gemäss den Aussagen von Vize-Präsident-Kandidat Vance ein möglicher Präsident Trump sehr in die Nähe der Bedingungen des Kremls kommen würde. Es steht jedoch in den Sternen. ob Trump die Wahl erleben wird, da der deep state alles unternehmen wird, um den Ball des Krieges im Spiel zu halten; das gelingt nur ohne Trump.

Ich gehe davon aus, dass die Angriffe mit Drohnen und Raketen – auch Langstreckenraketen – auf Russland weitergehen und forciert werden. Wie das Abenteuer in Kursk werden diese Aktionen keinen Einfluss auf die militärische Gesamtlage haben. Die Situation an der Hauptfront entwickelt sich für die Ukraine immer mehr zur Katastrophe: Die Geländegewinne der Russen entwickeln sich rasant und die Verluste der Ukrainer werden immer grösser, da die zwangsrekrutierten Soldaten zunehmend desertieren. Das berichtete sogar CNN, ein weiterer Hinweis auf die katastrophale Situation, in welcher sich die Ukraine befindet.

Ein Angriff auf einen NATO-Stützpunkt ausserhalb der Ukraine durch Russland schliesse ich zwar nicht aus – das sollte man nie – erachte ich jedoch für derzeit wenig wahrscheinlich. Falls jedoch Langstreckenangriffe auf Russland von Polen oder Rumänien aus inszeniert werden, so wären diese auch rechtlich gerechtfertigt.

Die Russen sind bekannt dafür, unkonventionell zu reagieren und somit bieten sich amerikanische Basen im Nahen Osten als Ziele an, welche die Russen – diesmal durch ihre Stellvertreter – angreifen könnten.

Hoffen wir auf einen Restbestand an Vernunft in den westlichen Entscheidungszentren, damit es nicht zum Schlimmsten kommt.

4 Kommentare zu „Russland gewinnt – Europa verliert – USA lässt Europa hängen“
  • MR BOB ….die Siedler zogen gen Westen ,erst als man das große Meer sah und alle Indigene und deren Nahrungsgrundlage die Büffel Tod waren gab man Ruhe ……
    Das Spiel hieß Little Joe und Freunde…..Antworten
  • PS: Wer den Aufsatz von Herrn Hänseler sehr genau studiert hat weiß was ich sagen möchte!
    Das Spiel ist erst over wenn
  • So 15 Sep 2024 um 19:24
  • Beat Wick Der Mangel an selbstkritischem Denken und Autoritätsbezogenheit sind bezeichnende für deutschsprachige Europäer, vor allem Deutsche. Auch deren angeblich alternative oder freie Medien meiden Patrick Lancaster, erwähnen ihn nie, und auf den, Deutschland auf wenig schmeichelhafte Art erwähnenden, Scott Ritter, ist kaum je ein Hinweis zu finden. Vor der eigenen Tür zu wischen ist in unseren Breiten ein unverzeihliches Tabu.

    Scott Ritter verlässt sich auf die Worte des kritisch denkenden, den ukrainischen Feind nicht unterschätzenden, tschetschenischen Generalmajor Apti Alaudinov, Militärkommandeur der freiwilligen Spezialeinheit Achmat und ein Kommandeur der Sondermilitäroperation. Nach Scott Ritters Worten hat Alaudinov mindestens einen Teil der russischen Gegenwehr in Kursk übernommen. «Ich kenne den Mann, ich habe ihn getroffen und ich respektiere seine Professionalität. Er ist kein Prahlhans. Er ist niemand, der zu Übertreibungen neigt. Er ist ein sehr ruhiger, kühler, professioneller Mensch. Und seine Beurteilungen spiegeln ebenfalls diese ruhige, kühle Herangehensweise wider. Ein Apti Alaudinov, der kein Kriegsbefürworter ist sagt, dass die Ukrainer nicht nur in Kursk besiegt werden, sondern dass der Sieg auf dem Schlachtfeld in diesem Jahr gesichert ist. Das ist eine Einschätzung, der ich Glauben schenken kann» So Scott Ritter. Siehe Video ab 0:48:
    ‹SCOTT RITTER: NATO-INVASION IN RUSSLAND – HABT IHR NICHTS AUS DER GESCHICHTE GELERNT? (youtube.com)›
    https://www.youtube.com/watch?v=bcoxC_wVckM&t=82s

    Man beachte die Bescheidenheit Apti Alaudinovs im Vergleich was deutsche Generäle für einen Schwachsinn von sich geben, auf deren Fähigkeit im 2. Weltkrieg die Deutschen so stolz sind. Von den «Experten» ganz zu schweigen. In nachstehenden Video wird Apti Alaudinov von Patrick Lancaster vorgestellt. Ab 3:08:
    ‹Top Russian General Warns Of Nuclear World War & It Needs To Be Stopped (youtube.com)›
    https://www.youtube.com/watch?v=ofgybJ3izMo

    Wie es scheint, ist sich Apti Alaudinov ebenso bewusst wie es hier bei ‘Stimme aus Russland’ schon mehrfach erwähnt wurde: Unsere Regierenden, gesellschaftlich Bestimmenden und mit Einfluss, werden, selbst wenn die Ukraine längst am Boden liegt, keine Ruhe geben. Er rät der Bevölkerung Westeuropas gegen diese unsere Verbrecher auf die Strasse zu gehen.

    Die Amerikaner Scott Ritter wie auch Patrick Lancaster (er mach auch auf Kriegsverbrechen durch ukrainischen Soldaten in der Oblansk Kurs aufmerksam) haben beide in Eliteeinheiten der amerikanischen Streitkräfte gedient. Sie verdienen nicht alleine deshalb, sondern auch aus charakterlichen Grünen, hohe Kompetenz und Glaubwürdigkeit.Antworten
  • So 15 Sep 2024 um 19:41
  • Fabienne Fressen um zu überleben. Der Raubtier-Kapitalismus geht langsam aber stetig den Bach runter. Maßlose Überschuldung, nur noch Handel und Wandel statt im eigenen Land zu produzieren und der Geldadel ist weitgehend an der Börse nur noch zu Hause. Der US-Dollar bekommt Konkurrenz und der Petrodollar hat für die Zukunft ausgedient.Antworten
  • Schlussendlich kommt das Ende des Wachstums zum tragen wenn man die Gesellschaft nicht umbaut, weitermacht wie zu besten Kolonialzeiten. Neo-Kolonial-Kapitalismus wie in den dunkelsten Zeiten der Ausbeuterei.
  • So 15 Sep 2024 um 22:02
  • Bruno Schnider Ein hervorragender Abriss der Geschichte Russlands seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des Wiederaufstiegs unter der zielgerichteten und weitsichtigen Führung von Wladimir Putin. Sein erfolgreiches, strategisches Vorgehen widerspiegelt sich in der aggressiven und gehässigen Art bezüglich seiner Person durch die westlichen Mainstream Medien.Antworten
  • Bin zur Zeit am Ende einer sechswöchigen Reise von St. Petersburg bis Vladivostok, (teils per Bahnund per Flugzeug), dann weiter über Peking und Schanghai. Viele Gespräche auch während dieser langen Reise und eigenes Rechergieren meinerseits bestätigen die Aussagen von Herrn Peter Hänseler.
  • Mo 16 Sep 2024 um 08:40

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Umfrage unter Schweizer Banken: Sanktionen gegen Russland – das größte Risiko für das Geschäft


 

Das erste Treffen von Sicherheitsexperten/Nationalen Sicherheitsberatern im erweiterten BRICS+-Format im Konstantinpalast in St. Petersburg brachte einige Neuigkeiten ans Licht.

Pepe Escobar BRICS, der Aufstieg Chinas und wie der Hegemon das Konzept der „Sicherheit“ begrub Oktober 2024 Beginnen wir mit China. Außenminister Wang Yi schlug vier BRICS-zentrierte Sicherheitsinitiativen vor. Im Wesentlichen sollte BRICS+ – und darüber hinaus, wenn eine weitere Erweiterung in Erwägung gezogen wird – auf friedliche Koexistenz, Unabhängigkeit, Autonomie und echten Multilateralismus abzielen, was eine Ablehnung des Exzeptionalismus bedeutet. Am BRICS-Tisch ging es übergreifend um die Frage, wie sich die Mitgliedsstaaten trotz der zahlreichen Herausforderungen – die meist von Sie-wissen-schon-wem verursacht wurden – gegenseitig unterstützen sollten.

In Bezug auf Indien betonte der Sekretär des russischen Sicherheitsrats, Sergei Shoigu, bei einem Treffen mit dem indischen Nationalen Sicherheitsberater Ajit Doval die Stärke der Allianz, die „den Test der Zeit selbstbewusst besteht“. Der umfassendere Kontext wurde parallel dazu in der Schweiz im Genfer Zentrum für Sicherheitspolitik vom stets entzückenden Außenminister S. Jaishankar dargelegt: „Es gab einen Club namens G7, aber man ließ niemanden sonst hinein – also sagten wir, wir würden unseren eigenen Club gründen (…) Es ist eigentlich eine sehr interessante Gruppe, denn wenn man es sich ansieht, hat jeder Club oder jede Gruppe normalerweise entweder eine geografische Nähe oder eine gemeinsame historische Erfahrung oder eine sehr starke wirtschaftliche Verbindung.“ Aber bei BRICS sticht hervor, dass „große Länder im internationalen System aufsteigen“.

Schnitt zu Russlands stellvertretendem Außenminister Sergej Rjabkow, der betont, dass Russland und Brasilien „ähnliche Herangehensweisen an zentrale internationale Fragen haben“, und wie sehr Moskau das derzeitige „bilaterale gegenseitige Verständnis und die Interaktion schätzt, auch im Lichte der gleichzeitigen Präsidentschaften der BRICS und der G20 in diesem Jahr“. Im Jahr 2024 wird Russland den Vorsitz der BRICS-Staaten innehaben, während Brasilien den Vorsitz der G20 innehat.

Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und dem Iran

Präsident Putin hielt neben seiner Rede bei dem Treffen auch bilaterale Gespräche mit allen wichtigen Akteuren. Putin bemerkte, dass 34 Länder „bereits ihren Wunsch geäußert haben, sich in der einen oder anderen Form an den Aktivitäten unseres Verbands zu beteiligen.“ Bei seinem Treffen mit Wang Yi betonte Putin, dass die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China auf einer gerechten Weltordnung basiere, einem Prinzip, das auch der globale Süden unterstützt. Wang Yi bestätigte, dass Präsident Xi Jinping die offizielle russische Einladung zum BRICS-Gipfel im nächsten Monat in Kazan bereits angenommen habe. Putin traf sich auch mit dem Sekretär des Obersten Nationalen Sicherheitsrates des Iran, Ali Ahmadian. Putin bestätigte, dass er den iranischen Präsidenten Masoud Pezeshkian außerhalb des BRICS-Gipfels zu einem weiteren Besuch in Russland erwarte, um das neue strategische Partnerschaftsabkommen zu unterzeichnen. Geoökonomie ist der Schlüssel. Die Entwicklung des Internationalen Nord-Süd-Transportkorridors (INSTC) wurde als oberste Priorität zwischen Russland und dem Iran bestätigt. Shoigu seinerseits bestätigte: „Wir sind bereit, die Zusammenarbeit zwischen unseren Sicherheitsräten auszuweiten.“ Das Abkommen wird bald von beiden Präsidenten unterzeichnet. Darüber hinaus fügte Shoigu hinzu, dass der Beitritt Irans zu BRICS die Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedern fördere, um eine „gemeinsame und unteilbare Architektur strategischer Sicherheit und eine gerechte polyzentrische Weltordnung“ zu schaffen.

Vergleichen Sie dies nun mit der neuen kollektiven „Strategie“ des Westens – die von den USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland übernommen wurde: eine weitere Sanktionswelle gegen den Iran im Zusammenhang mit der Übergabe iranischer Raketen an Russland. Ahmed Bakhshaish Ardestani, Mitglied der Kommission für Nationale Sicherheit und Außenpolitik im iranischen Parlament, bestätigte Anfang dieser Woche, dass der Iran im Rahmen seiner Verteidigungsabkommen Raketen und Drohnen nach Russland schickt. Der Kern der Geschichte besteht jedoch darin, dass diese Raketen ohnehin russischer Herkunft sind und nur im Iran produziert werden. Während in St. Petersburg über Sicherheit diskutiert wurde, war China in Xiamen in der Provinz Fujian Gastgeber des BRICS-Forums zur Partnerschaft für die neue industrielle Revolution 2024. Apropos enge Zusammenarbeit zwischen den BRICS-Staaten: Während der bis zur Besinnung auf Sanktionen verurteilte Iran versucht, Zugang zu neuen Industrietechnologien zu erhalten, wird die Zusammenarbeit zwischen dem Iran und China in allen Bereichen, von künstlicher Intelligenz bis hin zu grünen Technologien, in Zukunft noch weiter zunehmen.

Eine neue eurasische Sicherheitsarchitektur

Der Kern der Sache ist Chinas immer größer werdender Status als führende globale Handelsmacht – während sich zahlreiche Länder des globalen Südens der Tatsache anpassen, dass die Interaktion mit China der bevorzugte Weg ist, um ihren eigenen Lebensstandard und ihre sozioökonomische Entwicklung zu verbessern. Dieser gewaltige Wandel in den internationalen Beziehungen reduziert den Westen insgesamt zu einem Haufen kopfloser Hühner. Chinas wachsende Macht spiegelt sich in jedem großen geoökonomischen Schritt wider: von der RCEP (Regional Comprehensive Economic Partnership), einem riesigen Freihandelsabkommen zwischen Asien (FTA), über die zahllosen Verzweigungen der Belt and Road Initiative (BRI)-Projekte bis hin zur BRICS+-Kooperation. Die Zukunft aller beteiligten Länder des Globalen Südens wird darin bestehen, immer näher an China heranzurücken.

Im Gegensatz dazu kann sich der Hegemon – und das ist überparteilich, von der veredelten Plutokratie bis hinab – eine Welt, die er nicht kontrolliert, einfach nicht vorstellen. Eine EU, die zu akuter Desaggregation neigt, „argumentiert“ im Grunde genommen in die gleiche Richtung. Für den gesamten Westen ist der wahnsinnige doppelte Wunsch, die Hegemonie aufrechtzuerhalten und gleichzeitig den Aufstieg Chinas zu verhindern, unhaltbar. Hinzu kommt die wahnsinnige Besessenheit der derzeitigen US-Regierung, Russland eine „strategische Niederlage“ zuzufügen, da es Moskaus Vorschlag von Ende 2021 für eine neue europäische Sicherheitsarchitektur, die faktisch eine „Unteilbarkeit der Sicherheit“ in Bezug auf ganz Eurasien darstellt, ablehnte. Dieses von Putin vorgeschlagene neue paneurasische Sicherheitssystem wurde auf dem jüngsten Gipfeltreffen der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) ausführlich diskutiert. Putin erklärte sogar, dass „die Entscheidung getroffen wurde, die regionale Anti-Terror-Struktur der SCO in ein universelles Zentrum umzuwandeln, dessen Aufgabe darin besteht, auf die gesamte Bandbreite von Sicherheitsbedrohungen zu reagieren.“

Alles begann mit dem Konzept einer „Großen Eurasischen Partnerschaft“, das Putin Ende 2015 vorbrachte. In seiner jährlichen Ansprache vor der russischen Föderationsversammlung im Februar letzten Jahres präzisierte er dieses Konzept. Bei einem Treffen mit führenden russischen Diplomaten im Juni betonte Putin, dass die Zeit reif sei, eine umfassende Diskussion über bilaterale und multilaterale Garantien anzustoßen, eingebettet in eine neue Vision für die kollektive eurasische Sicherheit. Die Idee war von Anfang an inklusiv. Putin betonte die Notwendigkeit, eine Sicherheitsarchitektur zu schaffen, die „allen eurasischen Ländern, die teilnehmen möchten“, offen steht, darunter „europäischen und NATO-Ländern“. Hinzu kommt der Antrieb, Gespräche mit allen möglichen eurasienweiten multilateralen Organisationen zu führen, etwa mit dem Unionsstaat Russland-Weißrussland, der OVKS, der EAWU, der GUS und der SCO. Entscheidend ist, dass diese neue Sicherheitsarchitektur „die militärische Präsenz externer Mächte in der eurasischen Region schrittweise abbauen“ soll. Übersetzung: NATO.

Und an der geoökonomischen Front soll das neue Abkommen neben der Entwicklung einer Reihe internationaler Transportkorridore durch Eurasien wie dem INSTC auch „Alternativen zu den vom Westen kontrollierten Wirtschaftsmechanismen schaffen“, von der Ausweitung der Nutzung nationaler Währungen im Zahlungsverkehr bis hin zur Einrichtung unabhängiger Zahlungssysteme. Dies sind zwei Top-Prioritäten der BRICS-Staaten, die auch beim Gipfeltreffen in Kazan im nächsten Monat eine wichtige Rolle spielen werden.

Wir wollen einen Dreifrontenkrieg

So wie die Dinge stehen, ist Washington weiterhin taub, stumm und blind und verfolgt weiterhin sein erklärtes Ziel, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen. Der russische Botschafter in den USA, Anatoli Antonow, bringt es auf den Punkt: „Mit Terroristen kann man nicht verhandeln“, und fügt hinzu: „Keine Pläne oder sogenannten ‚Friedensinitiativen‘ für einen Waffenstillstand in Osteuropa ohne Berücksichtigung der nationalen Interessen Russlands sind möglich. Konferenzen werden auch nicht helfen, egal wie schön sie genannt werden. Wie in den Jahren des Großen Vaterländischen Krieges muss der Faschismus ausgerottet werden. Die Ziele und Vorgaben der speziellen Militäroperation werden erreicht. Niemand sollte daran zweifeln, dass es genau so sein wird.“ Und damit sind wir an dem kritischen Punkt angelangt, an dem die USA in der Ukraine ihren Stellvertreterkrieg gegen Russland führen. Es gibt nur zwei Optionen für den US-Stellvertreterkrieg gegen Russland: eine bedingungslose Kapitulation Kiews oder eine Eskalation hin zu einem NATO-Krieg gegen Russland. Ryabkov macht sich keine Illusionen, auch wenn er es ganz diplomatisch ausdrückt: „Die Signale und Aktionen, die wir heute erleben, zielen auf eine Eskalation ab. Diese Äußerung wird uns nicht zwingen, unseren Kurs zu ändern, sondern wird zusätzliche Risiken und Gefahren für die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten, Klienten und Satelliten schaffen, egal wo sie sich befinden.“

Nachdem der Hegemon das Konzept der Diplomatie zerstört hat, hat er nun auch das Konzept der Sicherheit zerstört. Die akute Demenz in den US-Denkfabriken ist sogar so weit gegangen, von einem Dreifrontenkrieg zu träumen . Und das von einer „unverzichtbaren Nation“, deren mächtige Marine von den Houthis im Roten Meer aufs Äußerste gedemütigt wurde. Es ist wirklich ein Spektakel für die Ewigkeit, zu sehen, wie die Plutokratie einer über 200 Jahre alten, wilden Nation, die im Wesentlichen den Großteil ihres Landes von anderen geplündert hat, glaubt, sie könne gleichzeitig die Perser, die Russen und eine asiatische Zivilisation mit 5.000 Jahren aufgezeichneter Geschichte herausfordern. Nun ja, Wilde werden immer Wilde bleiben.

(Erneut veröffentlicht von der Strategic Culture Foundation mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)


(Photo Credit: The Cradle)

Von Pepe Escobar: Vom 11. September bis zum 7. Oktober: Der vorgetäuschte „Krieg gegen den Terror“ bricht zusammen 13. September 2024  - übernommen von thecradle.co Jahrelang haben die USA das regionale Destabilisierungsprogramm Israels unter dem Vorwand des „Krieges gegen den Terror“ durchgeführt. Doch am 7. Oktober 2023 wurde Washingtons endloses Kriegsprojekt beendet  – mit einem Handgriff haben die Gegner der USA den „langen Krieg“ nun auf Israel gerichtet.

"Kolonisierung ... ist die beste Geschäftsangelegenheit, in die das Kapital eines alten und wohlhabenden Landes investieren kann ... zwischen zivilisierten Nationen und Barbaren gelten nicht dieselben Regeln der internationalen Moral".  – John Stuart Mill, zitiert von Eileen Sullivan in „Liberalism and Imperialism: JS Mill's Defense of the British Empire“, Journal of the History of Ideas, Bd. 44, 1983.

Die Ereignisse vom 11. September 2001 sollten dem jungen 21. Jahrhundert ein neues, auf dem Exzeptionalismus basierendes Paradigma aufzwingen und verankern. Die Geschichte entschied jedoch anders. Der 11. September 2001 wurde als Angriff auf das Heimatland der USA gewertet und führte unmittelbar zum Globalen Krieg gegen den Terror (Global War on Terror   – GWOT), der am selben Tag um 23 Uhr begann. Der Begriff wurde vom Pentagon zunächst als „The Long War“ bezeichnet, später aber von der Regierung Barack Obamas als „Overseas Contingency Operations (OCO)“ umbenannt.

Der in den USA geführte Krieg gegen den Terror verschlang die unfassbare Summe von acht Billionen Dollar, um einen Phantomfeind zu besiegen, und kostete über eine halbe Million Menschen   – überwiegend Muslime   – das Leben. Darüber hinaus weitete er sich auf illegale Kriege gegen sieben mehrheitlich muslimische Staaten aus. All dies wurde unerbittlich mit „humanitären Gründen“ gerechtfertigt und angeblich von der „internationalen Gemeinschaft“ unterstützt   – bevor auch dieser Begriff in „regelbasierte internationale Ordnung“ umbenannt wurde.

Cui bono? (Wem nützt es?) bleibt die entscheidende Frage in Bezug auf alle Angelegenheiten im Zusammenhang mit dem 11. September 2001. Ein enges Netzwerk von überzeugten Israel-First-Neokonservativen, die von Vizepräsident Dick Cheney   – der in der Regierung von George W. Bushs Vater als Verteidigungsminister gedient hatte   – strategisch in den Einrichtungen für Verteidigung und nationale Sicherheit positioniert wurden, trat in Aktion, um die lange geplante Agenda des Project for the New American Century (PNAC) durchzusetzen. Diese weitreichende Agenda wartete nur auf den richtigen Auslöser   – ein „neues Pearl Harbor“   –, um eine Reihe von Regimewechsel-Operationen und Kriegen in weiten Teilen Westasiens und anderen muslimischen Staaten zu rechtfertigen und die globale Geopolitik zum Nutzen Israels neu zu gestalten.

Die berüchtigte Enthüllung des US-Generals Wesley Clark über einen geheimen Plan des Cheney-Regimes, sieben große islamische Länder über einen Zeitraum von fünf Jahren zu zerstören, vom Irak über Syrien und Libyen bis hin zum Iran, zeigte uns, dass die Planung bereits im Voraus erfolgt war. Diese ins Visier genommenen Nationen hatten eines gemeinsam: Sie waren entschiedene Feinde des Besatzungsstaates und überzeugte Verfechter der Rechte der Palästinenser.

Der aus Tel Avivs Sicht vorteilhafte Deal bestand darin, dass die USA und ihre westlichen Verbündeten im Rahmen des Krieges gegen den Terror all diese israelischen Profitzweckkriege im Namen der „Zivilisation“ und gegen die „Barbaren“ führen würden. Die Israelis hätten nicht glücklicher oder selbstgefälliger über die Richtung sein können, in die sich die Dinge entwickelten. Es ist kein Wunder, dass der 7. Oktober 2023 ein Spiegelbild des 11. September 2001 ist. Der Besatzungsstaat selbst bewarb dies als Israels eigenen „11. September“. Es gibt in mehrfacher Hinsicht Parallelen, aber sicherlich nicht so, wie es die Israel-Firsters und die Clique der Extremisten, die Tel Aviv anführen, erwartet hatten.

Syrien war der Wendepunkt

Der westliche Hegemon ist ein Meister im Konstruieren von Narrativen und suhlt sich derzeit in den von ihm selbst geschaffenen Sümpfen der Russophobie, Iranophobie und Sinophobie. Die Diskreditierung offizieller, unveränderlicher Narrative, wie etwa desjenigen vom 11. September, bleibt das ultimative Tabu. Aber ein falsches Narrativ kann nicht ewig Bestand haben. Vor drei Jahren, am 20. Jahrestag des Einsturzes der Zwillingstürme und des Beginns des Krieges gegen den Terror, erlebten wir eine große Entwirrung an der Schnittstelle zwischen Zentral- und Südasien: Die Taliban waren wieder an der Macht und feierten ihren Sieg über den Hegemon in einem verwirrenden „immerwährenden Krieg“.

Zu diesem Zeitpunkt wurde die Besessenheit von den „sieben Ländern in fünf Jahren“   – mit dem Ziel, einen „Neuen Nahen Osten“ zu schmieden   – im gesamten Spektrum zunichte gemacht. Syrien war der Wendepunkt, obwohl einige argumentieren würden, dass die Karten bereits gemischt waren, als der libanesische Widerstand Israel im Jahr 2000 und dann erneut im Jahr 2006 besiegt hat. Doch die Zerschlagung des unabhängigen Syriens hätte den Weg für den Heiligen Gral des Hegemons   – und Israels   – geebnet: einen Regimewechsel im Iran.

Unter dem Vorwand, den „Terror“ zu bekämpfen, marschierten Ende 2014 US-amerikanische Besatzungstruppen in Syrien ein. Das war Obamas OCO in Aktion. In Wirklichkeit jedoch versuchte Washington, Damaskus mithilfe von zwei wichtigen Terrororganisationen zu zerstören: Daesh, auch bekannt als ISIL, auch bekannt als ISIS, und Al-Qaida, auch bekannt als Jabhat al-Nusra, auch bekannt als Hayat Tahrir al-Sham.

Dies wurde durch ein freigegebenes Dokument der US-amerikanischen Defense Intelligence Agency (DIA) aus dem Jahr 2012 eindeutig bewiesen und später von General Michael Flynn, dem Chef der DIA zum Zeitpunkt der Erstellung der Bewertung, bestätigt: „Ich denke, es war eine vorsätzliche Entscheidung [der Obama-Regierung], den Terror zu unterstützen, anstatt ihn zu bekämpfen.“

ISIS wurde gegründet, um sowohl die irakische als auch die syrische Armee zu bekämpfen. Die Terrorgruppe war ein Ableger von Al-Qaida im Irak (AQI), wurde dann in Islamischer Staat im Irak (ISI) umbenannt, dann in ISIL und schließlich in ISIS, nachdem sie 2012 die syrische Grenze überschritten hatte. Der entscheidende Punkt ist, dass sowohl ISIS als auch die Nusra-Front (später Hayat Tahrir al-Sham) Hardcore-Ableger von Al-Qaida waren.

Der eigentliche Wendepunkt war der Einmarsch Russlands in Syrien auf Einladung von Damaskus im September 2015. Der russische Präsident Wladimir Putin beschloss, auf syrischem Territorium einen echten Krieg gegen den Terror zu führen, bevor dieser die Grenzen der Russischen Föderation erreichte. Dies wurde durch die damals in Moskau übliche Formulierung zum Ausdruck gebracht: Die Entfernung von Aleppo nach Grosny beträgt nur 900 Kilometer. Schließlich waren die Russen in den 1990er Jahren in Tschetschenien bereits demselben Terror und derselben Vorgehensweise ausgesetzt. Danach flohen viele tschetschenische Dschihadisten, nur um sich dann zwielichtigen, von den Saudis finanzierten Gruppierungen in Syrien anzuschließen.

Der verstorbene, große libanesische Analyst Anis Naqqash bestätigte später, dass es der legendäre iranische Kommandeur der Quds-Einheit Qassem Soleimani war, der Putin persönlich davon überzeugte, in den syrischen Kriegsschauplatz einzugreifen und zur Bekämpfung des Terrorismus beizutragen. Wie sich herausstellte, bestand dieser strategische Masterplan darin, die USA in Westasien tödlich zu schwächen. Die US-Sicherheitsbehörden haben Putin und insbesondere Soleimani natürlich niemals verziehen, dass sie ihre nützlichen dschihadistischen Fußsoldaten besiegt haben. Auf Befehl von Präsident Donald Trump wurde der iranische General, der den IS bekämpfte, im Januar 2020 in Bagdad zusammen mit Abu Mahdi al-Mohandes, dem stellvertretenden Anführer der irakischen Volksmobilisierungseinheiten (PMUs), einem breiten Spektrum irakischer Kämpfer, die sich zusammengeschlossen hatten, um den IS im Irak zu besiegen, ermordet.

Das Vermächtnis des 11. September begraben

Soleimanis strategische Meisterleistung, die Achse des Widerstands gegen Israel und die USA aufzubauen und zu koordinieren, war das Ergebnis jahrelanger Arbeit. Im Irak beispielsweise wurden die Volksmobilisierungseinheiten an die Spitze des Widerstands katapultiert, weil das irakische Militär   – von den USA ausgebildet und kontrolliert   – einfach nicht in der Lage war, den IS zu bekämpfen. Die Volksmobilmachungseinheiten (Popular Mobilization Units, PMU) wurden nach einer Fatwa von Großajatollah Sistani im Juni 2014 gegründet   – als ISIS seinen irakischen Amoklauf begann   – und „alle irakischen Bürger“ dazu aufrief, „das Land, seine Bevölkerung, die Ehre seiner Bürger und seine heiligen Stätten zu verteidigen“.

Mehrere PMUs wurden von Soleimanis Quds-Einheit* unterstützt, die ironischerweise für den Rest des Jahrzehnts von Washington ausnahmslos als Meisterterroristen gebrandmarkt wurde. Parallel dazu beherbergte die irakische Regierung in Bagdad ein Anti-ISIS-Informationszentrum unter der Leitung Russlands. Der Sieg über ISIS im Irak war vor allem den PMUs zu verdanken, ergänzt durch ihre Hilfe für Damaskus durch die Integration von PMU-Einheiten in die Syrische Arabische Armee. Darum ging es bei einem echten Krieg gegen den Terror, nicht um das falsch benannte amerikanische Konstrukt namens „Krieg gegen den Terror“.

Das Beste daran ist, dass die einheimische westasiatische Reaktion auf den Terror nicht sektiererisch war und ist. Teheran unterstützt das säkulare, pluralistische Syrien und das sunnitische Palästina; im Libanon gibt es eine Allianz zwischen Hisbollah und Christen; in den irakischen Volksmobilisierungseinheiten gibt es eine Allianz zwischen Sunniten, Schiiten und Christen. „Teile und herrsche“ gilt einfach nicht für eine einheimische Anti-Terror-Strategie.

Was dann am 7. Oktober 2023 geschah, hob das Ethos der regionalen Widerstandskräfte auf eine ganz neue Ebene. In einem einzigen schnellen Schlag zerstörte es den Mythos der militärischen Unbesiegbarkeit Israels und seiner viel gepriesenen Überwachungs- und Geheimdienstüberlegenheit. Selbst während der schreckliche Völkermord im Gazastreifen unvermindert weitergeht (mit möglicherweise bis zu 200.000 zivilen Todesopfern, laut The Lancet), wird die israelische Wirtschaft ausgelaugt.

Die strategische Blockade des Bab al-Mandeb und des Roten Meeres durch den Jemen für alle mit Israel verbundenen oder für Israel bestimmten Schiffe ist ein Meisterstück an Effizienz und Einfachheit. Sie hat nicht nur den strategischen Hafen Eilat in Israel bereits in den Bankrott getrieben, sondern bietet als Bonus auch eine spektakuläre Demütigung des thalassokratischen Hegemon, indem die Jemeniten de facto die US-Marine besiegen.

In weniger als einem Jahr haben die konzertierten Strategien der Achse des Widerstands den vorgetäuschten Krieg gegen den Terror und seinen milliardenschweren Geldregen im Wesentlichen unter den Teppich gekehrt. So sehr Israel auch von den Ereignissen nach dem 11. September profitierte, so sehr beschleunigten die Aktionen Tel Avivs nach dem 7. Oktober dessen Auflösung. Heute, da der Völkermord in Gaza von der Globalen Mehrheit massiv verurteilt wird, steht der Besatzungsstaat als Paria da   – und befleckt seine Verbündeten und entlarvt die Heuchelei des Hegemon mit jedem Tag.

Für den Hegemon wird es noch alarmierender. Erinnern Sie sich an die Warnung von Dr. Zbigniew „Grand Chessboard“ Brzezinski aus dem Jahr 1997: „Es ist zwingend erforderlich, dass kein eurasischer Herausforderer auftaucht, der in der Lage ist, Eurasien zu dominieren und damit auch Amerika herauszufordern.“ Am Ende führten all der Lärm und die Wut des 11. September, des Krieges gegen den Terror, des Langen Krieges und der Operation Dies-und-Das über zwei Jahrzehnte hinweg zu genau dem, was „Zbig“ befürchtet hatte. Es ist nicht nur ein bloßer „Herausforderer“ aufgetaucht, sondern eine vollwertige strategische Partnerschaft zwischen Russland und China, die einen neuen Ton für Eurasien angibt.

Plötzlich hat Washington den Terrorismus völlig vergessen. Dies ist der wahre „Feind“   – jetzt als eine der beiden größten „strategischen Bedrohungen“ der USA angesehen. Nicht Al-Qaida und ihre vielen Inkarnationen, eine fadenscheinige Erfindung der CIA, die im letzten Jahrzehnt als diese mythischen „gemäßigten Rebellen“ in Syrien rehabilitiert und gesäubert wurden.

Noch unheimlicher ist, dass der konzeptionell unsinnige „Krieg gegen den Terror“, den die Neokonservativen unmittelbar nach dem 11. September aus der Taufe gehoben haben, sich nun in einen Krieg gegen den Terror (meine Hervorhebung   – PE) verwandelt, der den verzweifelten Versuch der CIA und des MI6 verkörpert, „der russischen Aggression in der Ukraine entgegenzutreten“. Und das wird sich unweigerlich zu einem Sumpf der Sinophobie auswachsen, da dieselben westlichen Geheimdienste den Aufstieg Chinas als „die größte geopolitische und nachrichtendienstliche Herausforderung“ des 21. Jahrhunderts betrachten. Der Krieg gegen den Terror wurde entlarvt; er ist nun tot. Aber machen Sie sich bereit für serielle Kriege des Terrors durch einen Hegemon, der es nicht gewohnt ist, nicht die Deutungshoheit, die Meere und den Boden zu besitzen.

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* ChatGPT: Die Quds-Einheit ist eine Spezialeinheit der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) und spezialisiert auf Operationen außerhalb des Irans. Sie ist vor allem für verdeckte und militärische Aktivitäten im Ausland zuständig und spielt eine zentrale Rolle in der iranischen Außen- und Sicherheitspolitik, insbesondere im Nahen Osten. General Qassem Soleimani war bis zu seinem Tod im Januar 2020 der Kommandeur der Quds-Einheit.

Das Wort „Quds“ (arabisch: القدس) bedeutet wörtlich „Heiligkeit“ oder „das Heilige“. Es ist der arabische Name für die Stadt Jerusalem, die in der islamischen Welt als heilige Stadt gilt. In diesem Zusammenhang bezieht sich der Name „Quds-Einheit“ auf den symbolischen und ideologischen Anspruch der Einheit, Jerusalem und die muslimische Welt zu verteidigen.

Quelle: https://thecradle.co/articles/from-11-september-to-7-october-the-fake-war-on-terror-collapses
Mit freundlicher Genehmigung von thecradle.co
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus


Egal, wer die US-Wahlen im November gewinnt, das US-Schiff wird Europa verlassen und in den Sonnenuntergang segeln, neuen, größeren Abenteuern entgegen...

Ein Kommentar von Elem Chintsky: Nach Brexit kommt USexit: USA werden Europa verlassen – und das wird "hässlich"  13 Sep. 2024 06:30 Uhr  Die Briten entschieden sich 2016, die EU zu verlassen. Es könnte geschehen, dass auch die USA Europa bald aufgeben. "Bloomberg" meint, dies sei nur noch eine Frage des "wann" und des "wie", nicht mehr des "ob", und der USexit werde "nicht hübsch" sein. Die Untertreibung des 21. Jahrhunderts.

Man wird in der Europäischen Union freundlich an die Tatsache herangeführt, dass der Segen Washingtons nicht ewig auf dem alten Kontinent walten werde. Bisher wird dies an das Szenario eines Trump-Sieges gekoppelt, als ob der "orangene Mann" im Alleingang einen abrupt-tollpatschigen Rückzug à la "Biden aus Afghanistan 2021" vollbringen würde. Aber auch im Team Harris könnten – methodisch gemäßigtere, in ihren Konsequenzen für Europa aber ähnlich desaströse – Szenarien des Rückzugs aus Europa bereits in Planung sein.

So sprach kürzlich ein Bloomberg-Artikel von diesem ominösen US-Rückzug aus der EU und aus ganz Europa – und zwar unabhängig davon, wer aus der Wahl im November 2024 als Sieger hervorgehen wird. Das lässt auf einen überparteilichen, langfristig angesetzten sicherheitspolitischen Konsens in den USA schließen. Der besagte Bloomberg-Artikel erklärt, dass US-Amerikaner nun sehr dringlich gewordene, eigene Probleme zu bewältigen hätten: "Im heutigen Kontext permanenter Haushaltskrisen (eine weitere steht bevor) und immer erdrückenderer Staatsschulden wird Washington Entscheidungen treffen müssen." Deutsche und europäische Ökonomen sind in wirtschaftswissenschaftlichen Kategorien ohnehin farbenblind, von ihnen sind rechtzeitige Warnungen beileibe nicht zu erwarten.

Meinung   Deutsche Linke – Mitschuld an Krieg und Faschismus

Weiter zählt Bloomberg die Optionen Amerikas betreffend Europa auf. Man habe die Wahl zwischen "einem brachialen MAGA-Isolationismus" und einem "subtileren Rückzug", der "Zurückhaltung" genannt wird. Selbst letztere Option werde unter der Führung von Kamala Harris tragische Konsequenzen für Europa haben.

Die Szenarien werden von Analytikern in die Kategorien "rasch" und "langsam" unterteilt. Ein rascher Rückzug der USA aus Europa könnte von einer chinesischen Invasion auf Taiwan getriggert werden. Darauf würde ein Abzug von militärischem Gerät und Personal aus Europa folgen, dicht gefolgt vom Absetzen der gewohnten Finanzspritzen und dem Ende der ausgeleierten Soft Power. Unter "langsam" versteht man die Camouflage einer präzedenzlosen US-Haushaltskrise, unter deren Vorwand man auf Raten die finanzielle und militärische Unterstützung Europas zurückfahren würde. Auch hier mit einem Blick auf neue Prioritäten Washingtons in Asien und im Pazifik – gegen den "chinesischen Drachen".

Der US-Hegemon wird Europa jedoch nicht verlassen, ohne zuvor einige Vorkehrungen getroffen zu haben. Sicherlich wird er seine europäischen Handlanger – und das sind fast alle Mitgliedsstaaten der EU – dazu überreden, Verträge zu schließen, die den Verkauf von US-Staatsanleihen durch europäische Institutionen blockieren. Diese Anleihen sind in den Staatshaushalten des ratlosen Kontinents tief eingegraben und werden Wucherzins-Wurzeln schlagen, sobald der US-Dollar seinen Status als Weltreservewährung endgültig verliert. Für die Amerikaner wäre dies nur eine vorübergehende Lösung, aber sie ist mittelfristig geeignet, ihren sozioökonomischen Absturz auf Kosten der Europäer weich zu polstern. 

All die "Young Leaders", die die Völker Europas heute regieren, wurden eigens für diese kontrollierte Sprengung des eigenen Kontinents auserwählt und gezüchtet. Die masochistische Ampel-Regierung in Berlin ist ein Paradebeispiel hierfür, der ratlos-böswillige Baerbock-Blick – ein grelles Zeugnis. Sie werden es sein, die nur allzu gern Unterschriften unter für die USA günstige "europäisch-amerikanisch Scheidungspapiere" setzen werden. Sie werden Onkel Sam Tränen triefend zum Abschied winken, während dieser sich ins Fäustchen kichernd in den Sonnenuntergang segelt, neuen und größeren Abenteuern im Nahen Osten und im asiatischen Pazifik entgegen. Kann er sich doch darauf verlassen, dass Berlin, Warschau, Paris, Tallinn und Bukarest ohne sein Zutun bereit sind, ein törichtes, gerne auch taktisch-nukleares Harakiri gegen Russland zu begehen?

Der jetzige deutsche Kriegsminister Boris Pistorius will bis 2029 kriegsbereit gegen Russland sein. Dass die AfD im nächsten Jahr bundesweit über 50 Prozent der Wählerstimmen erlangt, beginnt zu regieren und zumindest die Chance hätte, Deutschland aus diesem neoliberalen Kriegswahn beizeiten herauszuziehen, ist extrem unwahrscheinlich. Mit der Unaufrichtigkeit des BSW Wagenknechts wird diese ohnehin geringe Chance noch zusätzlich verringert. Wie man es auch dreht – es bleibt zu wenig Zeit. Ein Wahlsieg der AfD bei der Bundestagswahl 2029 käme jedenfalls für eine Rettung Deutschlands zu spät.

Der Elefant im Porzellanladen – was wird aus der NATO?

Mittlerweile erscheint nicht nur mir klar, dass in den europäischen Eliten vehement auf einen Krieg mit Russland hingearbeitet wird. Der unbeirrbare Aufwärtstrend der Eskalationsspirale lässt mit dem bisherigen Mangel an Tauwetter und genuinen Friedensbemühungen – außer bei "Extremisten", wie Ungarns Orbán – nichts anderes erwarten.

Analyse   "Zentralbanken aller Länder, vereinigt euch!" – der IWF will die totale Blockchain

Die USA wollen aber ihre eigenen Männer nicht in Osteuropa verheizen. Die anglo-amerikanische Oligarchie möchte die ratlosen Nationen Mittel- und Osteuropas voranschicken und selbst einen Sicherheitsabstand wahren – geografisch wie juristisch. So wie Großbritannien die Sache handhabte, als es in den 1930er Jahren Warschau vollkommene Narrenfreiheit gab in dessen törichter Diplomatie mit der Sowjetunion und Nazideutschland, mit fatalen Folgen für Polen als Nation, Staat und Volk.

Noch einmal: Für den baldigen US-Rückzug vom Kontinent bedarf es einer Reform der NATO, eines revidierten Nordatlantikpaktes. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat – den EU-Ratspräsidenten an seiner Seite – bereits dieses Jahr öffentlich dazu aufgerufen, die Europäische Union im Eilverfahren zu einer "selbstständigen Wirtschafts- und Militärmacht" umzugestalten, einen Sieg Trumps antizipierend. Polen hofft unter Trump zumindest auf "bilaterale Sicherheitsverträge" mit den USA, um "den bösen Russen" weiterhin in 3D-Schach zu halten. Bloomberg warnt, dass "im Kreml Champagnerflaschen knallen würden."

Washington will parteiübergreifend ein brennendes Europa, das sich langfristig als hegemonialer Konkurrent disqualifiziert und gleichzeitig Russland nachhaltig schwächt. Das geschwächte Russland grätscht dann in die wachsende Dominanz der Volksrepublik China. So ist der Plan.

Das erste große Kapitel der Deindustrialisierung der BRD wurde bereits verfasst und ist im rasanten Prozess der Umsetzung – vollbracht unter der vermeintlich der EU ideologisch genehmen, väterlichen Obhut der Biden-Administration. Da sind auch die jüngsten Aussagen zur NATO-Kohärenz einer Kamala Harris bei der Debatte gegen Donald Trump nicht für bare Münze zu nehmen. Ja, sie behauptete gar, die "europäischen Freunde in der NATO" nicht im Stich zu lassen und den Ukrainekrieg zu den Bedingungen des neoliberal-globalistischen Establishments beenden zu wollen: durch eine unmissverständliche Niederlage Moskaus.

Meinung   Dunkle Nacht über dem untergegangenen Europa

Der Autor des Bloomberg-Artikels scheint sich da gar nicht mehr so sicher zu sein über die Umsetzbarkeit solcher Wunschträume. Washington ist nicht imstande, auf allen geopolitischen Flashpoint-Hochzeiten gleichzeitig erhaben zu tanzen. Europa schafft sich ohnehin schon freiwillig ab und Peking ist im Vergleich zum Brüsseler Projekt, das viel größere Hühnchen, welches gerupft gehört. Letztendlich geht es für die USA ums Überleben.

Auch die Narrative Trumps, er könne den russisch-ukrainischen Krieg binnen 24 Stunden beenden, wie auch sein "Wäre es nicht toll, wenn wir uns mit Russland vertragen würden?" sind politisch kalkulierte Floskeln ohne Substanz. Bereits in seinem ersten Amtsjahr veranlasste der "unberechenbare" US-Präsident die größten US-Rüstungslieferungen an die Ukraine seit der Machtergreifung des faschistoiden Kiewer Regimes im Jahr 2014. Wenigstens hält Trump sich an seine Prämisse, einen "ukrainischen Sieg" nicht als Nonplusultra zu verstehen und deutet stets auf eine "Beilegung des Konflikts mit Kompromissen auf beiden Seiten", was auch immer das in der Praxis heißen wird.

Sicherlich werden daraufhin Tsunami-Wellen westwärts durch ganz Europa rollen, ohne auf einen Fels in der Brandung zu stoßen. Institutionen werden zerbrechen, sozialwirtschaftliche Verhältnisse werden zügig Weimarer Niveau erreichen und man wird in Eile "nach den Verantwortlichen suchen", da man ja nie selber schuld sein kann. Wenn das supranationale Wirtschaftssystem der EU aus den Fugen gerät, wird auch die Eurozone ihre bisherige Funktionalität verlieren. Es werden Rückbesinnungen auf nationale Lösungsansätze – unkomplizierter und weniger bürokratisch – versucht werden. Ob das zugelassen wird, inmitten des wütenden Chaos, das auch von außen ausgeschlachtet werden kann, ist eine andere Frage.

Jedenfalls ist die NATO nicht nur ein Militärbündnis. Sie ist ein einst virulentes Mediennetzwerk, das echte Alternativen nicht duldet und bekämpft – früher verdeckt, heute offen. Sie ist ein fremd auferlegtes, politisches Panoptikum in Europa, das über die Grenzen der EU hinaus die nationalen politischen Prozesse des alten Kontinents mit dem Komfort der mittlerweile schwindenden Deutungshoheit diktiert.

Verlassen die USA Europa, so bleibt eine "ausgehöhlte NATO" und eine kläglich desorientierte EU. Dieses Machtvakuum wird wieder gefüllt werden, höchstwahrscheinlich erneut von außen, nicht von den selbstverschuldet Unmündigen, die in Europa heimisch sind, ironischerweise am wenigsten von den Deutschen. Dafür bräuchte es eine kognitiv und ethisch mutige neue Generation, sofern es ihr überhaupt erlaubt wird, erwachsen zu werden, die Augen zu öffnen, durch die maroden Institutionen zu schreiten und Strategien zu entwickeln. Wenn bis dahin Chinesen und Russen die Ruder Europas übernehmen würden, könnte man das so quittieren, wie die liberalen, englischsprachigen Massenmedien oft bei ihrem Gesinnungsbabysitting zu sagen pflegen, wenn es um nur eine Sichtweise gehen soll: "That’s a good thing."

Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.

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Alastair Crooke : Angst vor freier Rede Nach 2016 kamen also sowohl in Europa als auch in Amerika die Mächtigen, die Machtmakler (power brokers), die wir nicht sehen, die unsichtbaren Machtmakler, zu dem Schluss, dass die Demokratie für sie nicht funktioniert. 9. September 2024 Alastair Crooke bei Judge Napoletano - (Red.) Das, was Elsässer passiert ist, war ein Warnschuss und ein klarer Hinweis an alle! Das hat sich Frau Fäser [Näncy] nicht ausgedacht und auch Herr Haldenbach nicht - das ist das Drehbuch aus Langley and London. Die Botschaft: Wir wissen, dass wir lügen und dass ihr das wisst. Haltet das Maul, sonst gibts nichts mehr zu Essen! (am)

Übersetzung und Transkript von Andreas Mylaeus

Andrew Napolitano: Hallo zusammen, hier ist Judge Andrew Napalitano für Judging Freedom. Heute ist Montag, der 9. September 2024. Alastair Crooke über: „Wer hat Angst vor der freien Rede?“ Alastair, einen schönen guten Tag, mein Freund, und wie immer herzlich willkommen und danke für all die Zeit, die Sie uns schenken. Ich möchte mit Ihnen über Ihren faszinierenden Artikel von heute Morgen über die Redefreiheit sprechen, die im Westen unter Beschuss geraten ist. Aber bevor wir das tun, möchte ich wie immer kurz auf die neuesten Nachrichten aus Israel und der Ukraine eingehen. Reuters berichtet heute Morgen, dass Premierminister Netanjahu gestern der Öffentlichkeit mitgeteilt hat, dass er der IDF den Befehl gegeben hat, sich auf eine Invasion des Libanon vorzubereiten. Wissen Sie, ob dies wahr ist und wenn ja, ob es klug ist?

Alastair Crooke: Ja, ich kann Ihnen sagen, was er gesagt hat. Er sagte: „Ich habe die israelische Armee und alle Sicherheitskräfte angewiesen, sich darauf vorzubereiten, die Situation zu ändern.“ Er bezieht sich damit auf die Situation im Norden Israels. „Und es gibt keine Möglichkeit, dass wir in der derzeitigen Situation so weitermachen.“ Das ist die Gaza-Westbank-Situation. „Und wir sind verpflichtet, alle Bewohner des Nordens sicher in ihre Häuser zurückzubringen.“ Ich denke, dass zwei Dinge die Situation, den kurzen Hiatus, den wir hatten, in dem die Dinge sowohl mit dem Libanon als auch mit dem Gaza-Streifen weitergingen wie bisher, verändert haben, waren wirklich diese zwei Dinge: Ende letzter Woche verkündete Netanjahu in einem Interview auf Fox News, dass er sagte: „Schauen Sie, es gibt keinen Deal. Es gibt kein Abkommen, das auch nur wahrscheinlich bevorstehen würde, und die Vorstellung, dass es die Aussicht auf ein Abkommen gibt (gemeint ist der Deal für die Freilassung der Geiseln und ein Ende des Konflikts in Gaza), das ist eine Falschmeldung. Es ist nicht wahr.“ Er widerspricht also völlig dem Weißen Haus und sagt: „Es gibt kein Abkommen und es steht nicht unmittelbar bevor und es ist nicht wahrscheinlich.“ Ich denke also, dass Israel wirklich nur noch zwei Optionen hat, wenn ein Abkommen ausgeschlossen ist. Ich meine, das war die eine Option. Die einzige andere Option ist, das Problem mit der Hisbollah zu lösen. Und so haben wir in dieser Zeit bereits eine Veränderung gesehen, die in der internationalen Presse viel weniger beachtet wurde. Aber das Westjordanland wird wirklich nach dem Gaza-System behandelt. Es gibt diese großen Angriffe. Palästinenser im Westjordanland werden von einem Ort zum anderen geschickt. Sie werden aufgefordert, dieses Gebiet zu verlassen und in dieses Gebiet zu ziehen, ein „sicheres“ Gebiet. Es gibt wirklich schwere Angriffe auf die Infrastruktur des Westjordanlandes. Und mit Infrastruktur meine ich Dinge wie Schulen und öffentliche Gebäude. Es sind keine militärischen Gebäude. Es gibt also viele Tote. Es nimmt jetzt wirklich den Anschein an [wie in Gaza]. Und die israelischen Streitkräfte haben sehr deutlich gesagt: „Das kann nicht länger so weitergehen. Es ist explosiv!“ Das ganze... ich spreche vom kleineren Gazastreifen und dem Westjordanland ist zu einem explosiven Thema geworden. Und deshalb sagt er jetzt: „Nun, jetzt habe ich jedes Abkommen über Gaza ausgeschlossen. Dann müssen wir jetzt zur nächsten Stufe übergehen.“ Und die Israelis sind wieder stärker polarisiert in dem Sinne, dass sie nicht mehr dagegen opponieren. Ich meine aschkenasische europäische Juden, die sich online sehr deutlich geäußert haben: „Wenn es einen Knopf gäbe, mit dem ich alle Palästinenser aus dem Gazastreifen entfernen könnte, würde ich ihn sofort drücken.“ Dies ist im Moment das beliebteste Mem in Israel. Die Polarisierung wird also in beide Richtungen zunehmen. Und ich glaube, dass der europäische, liberale Teil der israelischen Bevölkerung jetzt begreift und sieht, dass die Rechten auf dem Vormarsch sind und dass es nicht viel gibt, was die Linke tun kann, um sie aufzuhalten. Sie hofften, dass die Proteste die Regierung zu Fall bringen würden. Sie haben die Regierung nicht zu Fall gebracht. Die Regierung macht weiter, und jetzt gehen sie auf die Hisbollah los. Ich denke, das ist ganz klar, denn der Befehlshaber des US-Zentralkommandos, General Kurilla*, war gestern im israelischen Nordkommando in Safed (Tzfat) in Israel und hat sich dort mit hochrangigen IDF-Offiziellen getroffen, um den Krieg gegen den Libanon zu besprechen, die Fortschritte in den Kämpfen der letzten Monate, wie er sagt, gegen die Hisbollah und die umfangreichen Vorbereitungen für die Möglichkeit eines totalen Krieges und eines umfassenden Feldzuges, der im Norden ausbrechen könnte. Ich meine, Amerika ist also bestens vorbereitet. Er ist vor Ort und sieht sich das an. Und ich denke, der eigentliche Auslöser für die Verschiebung aus dem Hiatus war eine Nachricht, die auf Kanal 13, einem hebräischen Sender, ausgestrahlt wurde und in der es hieß, dass die US-Regierung eine ziemlich klare Botschaft an Israel geschickt habe, in der es hieß: „Wir können diese Flugzeugträgergruppen nicht ewig in der Region halten.“ Mit anderen Worten: „Kommt endlich klar mit der Sache!“

Andrew Napolitano: Wir müssen also zu dem Schluss kommen, dass Netanjahu diese Erklärung nicht abgegeben hätte, wenn er sich nicht die nötige Unterstützung durch die Vereinigten Staaten gesichert hätte. Aber kann es sich die IDF leisten, sich so sehr zu verausgaben? Netanjahu wird in Gaza nicht nachlassen. Woher soll er die Truppen nehmen, um sie in den Norden zu schicken?

Alastair Crooke: Nun, ich denke, die Tatsache, dass Korella nicht im eigenen Zentralkommando ist, sondern in Israel, um diese Operation gegen den Libanon zu besprechen – er war gestern dort und hat sich die Vorbereitungen angesehen. Er spricht sowohl über die amerikanischen als auch über die israelischen Vorbereitungen. Es ist also klar, dass er grünes Licht dafür hat. Die Amerikaner werden vielleicht versuchen, den Konflikt irgendwie einzudämmen, damit er sich nicht zu einem großen regionalen Krieg ausweitet. Aber wie heißt es doch so schön? „Man hat seine Pläne, bis man einen Schlag ins Gesicht bekommt, und dann ändert sich alles und die Pläne verschwinden.“

Andrew Napolitano: Welche denkbare rechtliche oder moralische Grundlage gibt es für amerikanische Truppen oder das Militär oder die Marine oder die Luftwaffe, um den Libanon anzugreifen?

Alastair Crooke: Oh, überhaupt keine. Ich meine, der Libanon ist ein souveräner Staat. Er hat eine Regierung. Er hat ein Parlament. Er ist ein souveräner Staat. Man wird sich – fälschlicherweise, wie Sie wissen – auf die Verteidigung von Israel berufen. Aber eigentlich hat die Hisbollah Israel nicht per se angegriffen. Ja, sie haben pari passu** angegriffen, Auge um Auge. Als die Israelis Hisbollah-Offiziere und Hisbollah-Mitglieder angegriffen haben, haben sie mit Angriffen auf israelische Streitkräfte geantwortet. Aber es gab keinen Angriff auf Israel an sich. Es gab „Zivilisten für Zivilisten“, „Militär für Militär“, „Militärposten für Militärposten“. Das ist die Gleichung, die vor einiger Zeit festgelegt wurde. Sie ist auch heute noch in Kraft. Das war die Gleichung, der Israel in der Vergangenheit zugestimmt hatte. Das ist nichts Neues, nichts, was ausschließlich die Hisbollah betrifft. Es gibt also keine Rechtfertigung dafür. Und abgesehen davon, dass es keine Rechtfertigung gibt, ist es hochgefährlich, denn natürlich – Sie haben es wahrscheinlich gesehen oder vielleicht auch nicht, weil es im Westen nicht so sehr thematisiert wurde – aber Jordanien war am Wochenende eine Art explosiver Punkt. Ein jordanischer Militäroffizier hatte drei Israelis am Grenzübergang zwischen Jordanien und Israel im Westjordanland getötet. Und die Proteste in Amman waren enorm und sehr, sehr laut und forderten direktes Handeln. Und ich denke, das ist... ich will nicht sagen, dass das jetzt von Jordanien aus geschehen wird, aber was ich sagen will: Es gibt Ihnen einen Eindruck davon, dass diese Sache... Sie kann sich sehr, sehr schnell entzünden und blitzschnell ändern. Ich meine, die jordanischen Streitkräfte sind im Moment nicht beteiligt. Aber ich meine, das könnte sich mit einem Ereignis ändern. Ich meine, es ändert sich praktisch alles. Die Lage in Jordanien, Ägypten und in vielen anderen Teilen ist sehr, sehr angespannt. Also ja, es ist sehr gefährlich.

Andrew Napolitano: Wie würden andere Länder auf einen bedeutenden Einmarsch der IDF in den Libanon reagieren, der von den USA unterstützt wird?

Alastair Crooke: Wir werden an vielen Orten eine Mobilisierung erleben. Wir werden viel mehr Aktionen von den Houthis sehen. Und vom Irak werden wir es auch sehen. Aber wir werden es vor Ort in Jordanien sehen. Und, wissen Sie, es gibt nicht viel, was die Jordanier wirklich davon abhalten würde, einfach den Fluss zu überqueren und in die Westbank einzudringen. Ich weiß nicht, ob das passieren wird, aber es gibt viele Informationen, dass das Teil der Planung war.

Andrew Napolitano: Wir schalten um zur Ukraine. In der Militärakademie in Poltawa wurden zuletzt 720 Tote gezählt. Wie bedeutsam ist das?

Alastair Crooke: Nun, das ist sehr bedeutsam, und es ist eine wichtige Botschaft, denke ich, nach Ramstein. Es gab ein Treffen von etwa 50 Befürwortern des Krieges in der Ukraine, die alle zusammen die USA unterstützen und das... Und es war ziemlich interessant, dass Austin, der dort war, den Einsatz von Langstreckenraketen in das tiefere Russland nicht unterstützt hat und auch die NATO-Mitglieder vor Ort nicht. Aber eines der Dinge, über die sie zu sprechen begannen, war die verstärkte Ausbildung von Soldaten und Technikern vor Ort, und genau das ist natürlich geschehen. Schweden ist jetzt eine NATO-Macht und hat versucht, die Ukrainer für den Einsatz eines schwedischen AWACs, eines modernen Radar- und Abfangflugzeugs von Saab, auszubilden. Dies ist der Bereich, in dem die NATO einen gewissen Vorteil gegenüber Russland hat, und zwar im Bereich der so genannten ISR (Intelligence, Surveillance, Reconnaissance). Sie liefern den Ukrainern alle Details direkt ins Visier. Die Ukrainer brauchen also nur auf den Knopf zu drücken, und die Rakete wird abgefeuert. Alle diese Zielvorgaben kommen von dort, und sie schulen die Ukrainer im Umgang damit und in der Nutzung des schwedischen AWACS-Systems. Dies war also eine sehr klare Botschaft: „Wir werden diese Ausbildung in diesem Land nicht dulden.“ Es handelt sich um eine sehr gezielte Eskalation gegen die Ausbilder und die hinter den Kulissen stattfindende Unterstützung der NATO für alles, was die Ukraine tut. Das ist also ein Teil davon. Und ich denke, ich möchte nur darauf hinweisen – aber ich möchte es nicht weiter ausführen –, dass Russland intensive Gespräche mit Teheran führt und ich denke, dass es eine sehr klare Absprache mit China gibt, dass sie gemeinsam eine Antwort auf diese Zeit vor den US-Wahlen abwägen. Ich sage nicht, dass sie eine koordinierte militärische Antwort geben werden. Aber ich sage, dass es einen intensiven Austausch zwischen ihnen darüber gibt, was passieren würde und wie sie reagieren würden, und wie Russland und der Iran reagieren würden. Denn natürlich ist der Iran jetzt ein strategischer Partner Russlands, und Russland ist besorgt darüber, dass – wie ich schon sagte – in dieser Zeit etwas passieren kann, wie wir es gerade gesehen haben und was in Jordanien passiert ist. Die ganze Sache kann sich in dieser Region sehr, sehr schnell entzünden. Sie wissen, dass es wie trockener Zunder ist, und ein kleiner Zwischenfall kann ihn ausweiten, und wer weiß, wohin uns das führen wird. Wir haben am Wochenende gesehen, dass Israel, was etwas ungewöhnlich war, größere Angriffe in Syrien und auf einen angeblichen iranischen Stützpunkt des IRGC (Islamisches Revolutionsgardenkorps) durchgeführt hat. Bei diesen Angriffen wurden zahlreiche Menschen getötet. Die Angriffe wurden vom Libanon aus nach Syrien durchgeführt. Nun, Russland ist in Syrien stark engagiert. Es wird sich nicht einfach völlig abseits halten. Ja, Putin wird geduldig sein. Aber es gibt Grenzen.

Andrew Napolitano: Es ist interessant, dass Sie Russland und den Iran erwähnen, denn wenn man dem Biden-Justizministerium zuhört, sind Russland und der Iran die großen Satane, die heimlich amerikanische Gelder nutzen, um das zu fördern, was die Regierung als Desinformation bezeichnet – im Grunde eine freie Meinungsäußerung –, die die Regierung nicht gutheißt. Aber zurück zu Europa. Warum haben die europäischen Eliten Angst vor der Meinungsfreiheit?

Alastair Crooke: Aus dem gleichen Grund. Weil sie von der gleichen Struktur abhängig sind. Dieser so genannte Krieg gegen Populismus und Desinformation ist ein sehr ernster Krieg, weil er ein wirklich wichtiges Prinzip untergräbt, nämlich die Scharade, die auferlegt wird, um sicherzustellen, dass, wer auch immer die Wahlen in Europa oder in Amerika gewinnt, den Prinzipien des Tiefen Staates verpflichtet ist, jenen, wie ich sie genannt habe, wichtigen Tiefenstrukturen der Interessen des Establishments, ob diese Interessen nun finanzieller Art sind oder Interessen wie die Unterstützung Israels, die uneingeschränkte Unterstützung Israels, die Feindschaft zu Russland: Diese tiefen Strukturen dürfen aus ihrer Sicht nicht in Frage gestellt werden. Nach 2016 kamen also sowohl in Europa als auch in Amerika die Mächtigen, die Machtmakler (power brokers), die wir nicht sehen, die unsichtbaren Machtmakler, zu dem Schluss, dass die Demokratie für sie nicht funktioniert. Bisher war es immer so, dass der richtige Kandidat – egal ob Demokrat oder Republikaner – ein Unterstützer der Politik des Tiefen Staates sein würde und diese tiefen Schlüsselstrukturen nicht in Frage stellen würde, die so viele US-Interessen auf der ganzen Welt untermauern und tatsächlich unterstützen, sowohl finanzoligarchische als auch all diese anderen Interessen. Das sind diese unausgesprochenen, geheimen Elemente der Politik, die in keiner Wahl eine Rolle spielen und in keiner Wahl diskutiert werden dürfen, und es darf nur eine Galionsfigur auftauchen, von der wir wissen, dass sie diese unterstützen wird. Und nach 2016 hatten wir dann diesen außergewöhnlichen Umbruch in Amerika, dass die Demokratie nach deren Meinung die Demokratie untergräbt. Das ist buchstäblich das, was sie sagen. Und die New York Times wurde mit Artikeln überschwemmt, in denen es hieß: „Der erste Zusatzartikel kann eine Bedrohung sein.“ „Der Oberste Rat, ist er eine Gefahr für die Zukunft?“ Andere Artikel legen nahe, dass die Demokratie nicht die richtige Antwort bringt. Wenn sie Trump bringen kann, dann stimmt etwas mit der Demokratie nicht. Und so sind wir zu diesem, wie ich es nenne, „gesamtgesellschaftlichen Ansatz“ gekommen, um mit Populismus umzugehen, mit dem Gefühl der Bedrohung durch Desinformation, indem wir die Realität managen. Es war ein Versuch, die Realität zu managen und populistischem Denken entgegenzuwirken und es zu „entlarven“. Aber sie taten es nicht direkt. Es war eine Stufe weiter entfernt. Es gab also diese Geschäftswelt der „gesamten Zivilgesellschaft“, die Welt der Sicherheit. Bis zu 60 Universitäten zahlten Milliarden, um ein Ökosystem zur Verteidigung gegen Populismus und gegen Fehlinformation, Desinformation, wie sie es sahen, zu errichten, um die Fähigkeit zu schützen, die richtigen Kandidaten bei einer Wahl in Position zu bringen. Sie konnten es sich nicht leisten, Wahlen abzuhalten, bei denen Leute gewählt wurden, die diese Dinge nicht unterstützten und Dinge wie die Ukraine oder Israel in Frage stellen konnten... Das war für den Tiefen Staat inakzeptabel. Also mussten sie dieses Ökosystem bilden, ein riesiges Ökosystem der Abwehr gegen uns, zur Verwaltung der Realität. Und die Verwaltung der Realität hat uns den Unterbau der Lügen beschert. Alles ist Lüge. Wir haben einen Unterbau aus Lügen. Wenn Sie am Wochenende zugehört haben... Der Chef des MI6 und der CIA hat einige offensichtliche Aussagen über Russland und die Ukraine gemacht, die nicht mit den tatsächlichen Verhältnissen übereinstimmen. Und ich denke, was sich mit diesem Krieg ändert, ist das, was wir mit dem Krieg gegen Telegram, mit dem Krieg gegen Elon Musk, gegen Twitter gesehen haben. All diese Dinge bedeuten nicht so sehr: „Ja, wir erkennen die Lügen!“ Es spielt für sie keine Rolle, dass wir die Lügen sehen können, dass die Aussagen nicht wahr sind. Es sind vielmehr Anweisungen. Es ist mehr als Propaganda. Es sind Anweisungen. Ein Beispiel: Sie sehen, was in Gaza passiert ist. Es gab einen Zwischenfall in Gaza, und Sie sehen: die Gebäude stehen in Flammen, und Sie sehen Kinder, Teile von Kindern, die auf den Straßen herumliegen, und es ist, als ob Sie auf einer Autobahn sind und die Polizei kommt und jemand sagt: „Bitte fahren Sie weiter! Das ist nichts für Sie! Schenken Sie dem keine Beachtung! Das ist etwas anderes! Fahren Sie einfach weiter und ignorieren Sie es!“ Sie werden angewiesen, es zu ignorieren, so zu tun, als hätten Sie nicht gesehen, was in Gaza vor sich geht, als hätten wir nicht gesehen, was in Israel passiert. Als ob es einen großen Unfall am Straßenrand gegeben hätte, und Sie kommen vorbei und Sie sehen all das, und Sie gehen zur Polizei und die sagt: „Nein! Hier gibt es nichts zu sehen! Hier gibt es nichts zu sehen! Bitte gehen Sie weiter! Es ist alles vorbei!“ Sie werden angewiesen, so zu tun, als hätten Sie es nicht gesehen. Und es ist überall das Gleiche. Dieser ganze Unsinn, den man uns erzählt: Wir sollen so tun, als ob wir nicht sehen könnten, was in der Ukraine passiert ist. Wir dürfen nicht sehen, was in Russland passiert. Wir sollen so tun, als ob wir nicht sehen, was in der Ukraine und in Russland passiert, denn das ist eine Anweisung und soll die Umstände schaffen, unter denen sie wieder zum alten Zustand zurückkehren können und wieder die Interessen des Tiefen Staates umsetzen können, jene tiefen, unausgesprochenen, manchmal geheimen Interessen, die alle vier Jahre fortgesetzt werden sollen. Sie dürfen nicht in Frage gestellt werden. Sie dürfen nicht zulassen, dass ein Trump in Frage stellt, ob die Sanktionen gegen den Iran eine gute Idee waren. Sie wollen nicht, dass er einige der wirtschaftlichen Interessen der Oligarchen rund um den Globus in Frage stellt, die Rohstoffe oder Zinsen aus anderen Staaten beziehen. Das darf ihrer Ansicht nach nicht in Frage gestellt werden, und deshalb war 2016 der Wendepunkt, der dieses neue Management der Gesellschaft hervorgebracht hat, und wie ich schon sagte, werden wir nicht einmal aufgefordert, das alles zu glauben. Wir werden nur angewiesen: „Hier gibt es nichts zu sehen! Kommt schon, geht weiter! Ihr habt es nicht gesehen!“

Andrew Napolitano: Faszinierend! Faszinierendes Argument. Letzte Woche auf der osteuropäischen Wirtschaftskonferenz, an der auch der russische Präsident Putin teilgenommen hat, hat der malaysische Premierminister einige sehr interessante Bemerkungen über Menschen gemacht, die vorgeben, nicht zu sehen, was sie gesehen haben. Schnitt Nummer sieben.

Anwar Ibrahim (Premierminister von Malaysia): Ich denke, die Mehrheit der Länder hat eine Position eingenommen, die die Anerkennung des Staates Palästina einschließt, aber warum geschieht das nicht? Wegen der Unnachgiebigkeit Israels und leider mit der vollen Unterstützung der Vereinigten Staaten. Sie geben ihm sogar stehende Ovationen, obwohl Gräueltaten begangen wurden. Deshalb frage ich meine Kollegen auch im Westen: Wo bleibt die Menschlichkeit? Wo? Warum reden Sie von Gerechtigkeit? Warum predigen Sie uns etwas von Menschenrechten und Demokratie? Warum gibt es diese Widersprüche, wenn es um die Behandlung von Problemen geht, die in der Welt passieren? Und wieder... [Beifall]

Andrew Napolitano: Er hat Recht – oder?

Alastair Crooke: Ja. Aber wissen Sie, all das und all diese Dinge unterstreichen den grundlegenden Punkt. Es gibt eine weit verbreitete Auflösung in Europa. Wir haben es bei den deutschen Wahlen gesehen. Wir sehen es in Amerika. Es gibt ein weitverbreitetes Misstrauen gegenüber den Eliten und gegenüber den Medien, und so versuchen sie – und das ist ein ziemlich verzweifelter Versuch – durch dieses Ökosystem der Desinformation uns zu sagen, uns zu belehren, dass wir weiterhin so tun sollen, als sei alles in Ordnung und dass sie es gut hinbekommen. Aber jeder kann sehen, dass das einfach keinen Sinn macht. Es funktioniert nicht, und die Sache ist die, dass die Hinterzimmer-Machenschaften jetzt viel sichtbarer werden. Es dringt bis an die Oberfläche durch, und wir können sehen, dass es falsch ist und was falsch läuft.

Andrew Napolitano: Am Samstag haben wir alle etwas gesehen, was Sie   – ungeachtet Ihrer Geschichte im Bereich der Diplomatie   – wohl noch nie gesehen haben, nämlich dass der Chef des MI6 und der Chef der CIA zur gleichen Zeit im selben Raum an einem öffentlichen Ort vor Publikum aufgetreten sind. Was hatte es damit auf sich?

Alastair Crooke: Nun, was sie gesagt haben, war interessant, weil sie nichts gesagt haben. Ich denke, es ist klar, dass sie die Prinzipien, über die sie gesprochen haben, unterstrichen haben: Dass Russland geschwächt ist und es der Ukraine gut geht. Ich meine, wie gesagt, Sie wissen schon...

Andrew Napolitano: All diesen Unsinn...

Alastair Crooke: Ganz genau. Aber wir sollen es nicht glauben. Das ist die Anweisung an Europa nach den deutschen Wahlen, die gezeigt haben, dass in den Bundesländern Thüringen und Sachsen die Hälfte der Bevölkerung ein Ende des Krieges in der Ukraine, einen Frieden mit Russland in diesen großen deutschen Bundesländern will. Dies wird sich auch in Brandenburg am 22. September widerspiegeln. Sie sehen den Meinungsumschwung in der Bevölkerung: 60% in Thüringen und 46% in Sachsen für die Nicht-Establishment-Parteien. Sofort begannen einige der etablierten Medien zu sagen: „Nun, wissen Sie, diese Leute, die für die AfD oder für Sarah Wagenknecht gestimmt haben, hören Sie, das sind keine wirklich diplomatischen Stimmen. Das ist keine Diplomatie. Sie sind Populisten, also zählen sie nicht so viel. Also sollten wirklich die etablierten Parteien die Regierung bilden und die Wahlergebnisse ignorieren.“ Ich meine, das ist also Teil der Botschaft. Wir können sehen, was der Chef des MI6 und der CIA gesagt haben. Die meisten – natürlich nicht alle – in den USA und in Europa verfolgen das nicht so genau. Sie sind mehr mit den alltäglichen Dingen beschäftigt. Aber nichtsdestotrotz war dies eine Botschaft. Wir sagen, das ist es: „Tut so, als ob es das ist, was ihr seht! Tut so, als ob es so wäre!“ Denn ansonsten ist die Botschaft für die Menschen sehr klar: „Ihr seid für die Ukraine, ihr seid für den Krieg in der Ukraine. Wenn ihr das nicht seid, wenn ihr Kritik übt, denkt daran, wie sich das auf euren Job auswirken wird! Denkt daran, wie es sich auf andere Aspekte eures Lebens auswirken wird!“ Das ist der Punkt, den sie ansprechen. Sie wissen, dass das die Anweisung ist. Die Anweisung lautet: „Überlegen Sie sich Ihre Karriere genau! Überlegen Sie sich gut, ob Ihre Bank bereit sein wird, eine Zusammenarbeit mit Ihnen fortzusetzen!“ Das ist die Essenz dieser Botschaft.

Andrew Napolitano: Alastair Crooke, ich danke Ihnen, mein lieber Freund. Faszinierend! Faszinierende Informationen für uns hier in den USA in aller Herrgottsfrühe zu Beginn des Tages und zu Beginn der Woche. Ich weiß das sehr, sehr zu schätzen. Wir sehen uns nächste Woche wieder, mein lieber Freund.

Alastair Crooke: Okay, vielen Dank. Ich danke Ihnen.

Andrew Napolitano: Natürlich. Im weiteren Verlauf des Tages haben wir einen vollen Tag für Sie. Ray McGovern um 10.00 Uhr Ost, Larry Johnson um 11.00 Uhr Ost. Anya Parampil um 12 Uhr. Ralph Nader, der große Ralph Nader um 2 Uhr Ost und mein lieber Freund und ehemaliger Kollege Charlie Gasparino, einer der klügsten Wirtschaftsexperten, die ich kenne, um 3 Uhr Ost.

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Judge Napolitano für Judging Freedom.

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* ChatGTP: General Michael „Erik“ Kurilla ist der derzeitige Befehlshaber des Zentralkommandos der Vereinigten Staaten (CENTCOM), eine Position, die er seit April 2022 innehat. Das CENTCOM ist für die Militäroperationen der USA im Nahen Osten, in Zentralasien und in Teilen Südasiens zuständig und beaufsichtigt kritische Regionen wie Afghanistan, Irak, Syrien und Iran. Bevor er das CENTCOM leitete, hatte General Kurilla eine umfangreiche Militärkarriere hinter sich, unter anderem als Kommandeur des XVIII. Luftlandekorps und in früheren Einsätzen in verschiedenen Kampfgebieten, darunter Irak und Afghanistan. Er ist bekannt für seine Erfahrung in der Terrorismusbekämpfung und seine Führungsqualitäten in militärischen Einsätzen, bei denen viel auf dem Spiel steht. Seine Karriere spiegelt eine Mischung aus Kampferfahrung und strategischem Überblick in unbeständigen Regionen wider. General Kurilla ist für seinen taktischen Scharfsinn und seine profunden Kenntnisse des Nahen Ostens und Zentralasiens weithin geachtet. Seine Führungsqualitäten spielen eine wichtige Rolle bei der Gestaltung der US-Militärpolitik und des Engagements in diesen kritischen Regionen.

** „pari passu“ ist ein juristischer Begriff, der „im gleichen Schritt“ oder „gleichberechtigt“ bedeutet. Er wird oft im Zusammenhang mit der Gleichrangigkeit von Gläubigern oder Forderungen verwendet, drückt jedoch keine direkte Reziprozität aus.

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=mnm9Vzrpkrg
Die Übersetzung und das Transkript besorgte Andreas Mylaeus


 

 

Michael Hudson: Der Mythos, dass die USA rasch dem Bankrott entgegengehen

•4. Oktober 2024

NIMA: Schön, Sie, Michael und Richard, wieder bei diesem Podcast dabei zu haben. Beginnen wir mit der aktuellen Lage der US-Wirtschaft. Und die Frage an Sie, Michael, stehen die USA rasch vor dem Bankrott?

MICHAEL HUDSON: Nun, seit Obama versuchen die Republikaner und nun auch die Demokraten, die Wähler einzuschüchtern und sie dazu zu bringen, einen Angriff auf die Sozialversicherung zu unterstützen, indem sie versuchen, diese mithilfe der von ihm einberufenen rechten Kongresskommission zu privatisieren. Dabei gibt es viel irreführende Rhetorik über die Staatsverschuldung und darüber, wie das Haushaltsdefizit uns zu schweren Entscheidungen zwingt – schwer für die Menschen, die 90 Prozent der Bevölkerung, deren Sozialausgaben, Sozialversicherung und andere grundlegende staatliche Programme durch die Kürzungspläne der Demokraten und Republikaner gekürzt werden. Das eigentliche Problem, das heute zu Insolvenzen führt, sind private Schulden. Es ist überhaupt kein Problem, wenn Staatsschulden zu Insolvenzen führen. Regierungen gehen nicht pleite. Sie können immer noch Geld drucken. Und in vielen Fällen kann eine Insolvenz eine sehr gute Sache sein, am offensichtlichsten im Fall von Studentenschulden. Wenn es privaten Schuldnern erlaubt wäre, das zu tun, was fast alle anderen Privatpersonen, Unternehmen und Finanzinstitute mit den Studentenschuldnern machen können, könnten die Studentenschuldner ihre Studienschulden durch Insolvenz begleichen. Das würde bedeuten, dass wir nicht genug Geld haben, um die Studienschulden zu bezahlen, mit denen wir belastet sind. Doch Joe Biden führte den Kampf an, um zu verhindern, dass Studentenschulden Gegenstand von Insolvenzerklärungen werden, und schuf damit die unfaire Studentenschuldenkrise, die wir heute haben und die Studenten zur einzigen Kategorie in der gesamten amerikanischen Wirtschaft macht, die nicht in der Lage ist, ihre Schulden durch Insolvenz zu tilgen und sich selbst zu befreien. Und die Ausrede ist, wir müssten den Staatshaushalt finanzieren. Sonst würden wir die Staatsverschuldung erhöhen. Und der Vorwand ist, dass der Staat pleitegeht, wenn wir die Studenten nicht dazu zwingen, ihre Studienschulden zu bezahlen. Und als ob der Staatsbankrott irgendwie dasselbe wäre wie der Bankrott eines Einzelnen. Der Hauptgrund, den Biden all dies anführte – die Regierung brauchte das Geld –, besteht im Wesentlichen darin, zu sagen: Nein, wir müssen es der Regierung ermöglichen, Defizite zu vermeiden, die zur Verschuldung beitragen. Es wurde nichts über die Steuersenkungen für die Reichen gesagt oder über die ungleiche Besteuerung oder die Tatsache, dass jeder, der mehr als 120.000 Dollar verdient, von dem erhöhten Einkommen überhaupt nichts für seine Sozialversicherung zahlen muss. Das wird alles von Leuten bezahlt, die weniger als 120.000 Dollar verdienen. Nichts davon steht zur Diskussion. Nun, ich möchte dieses Schuldenproblem in die richtige Perspektive rücken. Und um das zu tun, ist es meiner Meinung nach notwendig, in Bilanzen zu denken. Auf die eine oder andere Weise ist es eine Frage des Wer, Wem. Wem schuldet die US-Regierung ihre Schulden? Und ich möchte zwei Punkte klarstellen, die immer zu Beginn einer Diskussion angesprochen werden sollten. Erstens ist noch nie jemand in Schwierigkeiten geraten, weil er Schulden gemacht hat. Das Problem ist, die Schulden zurückzahlen zu müssen und die damit verbundenen Kosten zu bezahlen, wenn man sie nicht zurückzahlen kann. Und ich werde es später noch erklären: Die Regierung hat weder die Absicht noch die Wahrscheinlichkeit, einen großen Teil ihrer Auslandsschulden zurückzahlen zu müssen. Der zweite wichtige Punkt ist also, zunächst einmal zu erkennen, dass die Schulden einer Partei das Vermögen einer anderen Partei sind. Die Staatsschulden sind für den Großteil der Wirtschaft ein bevorzugtes Vermögen. Schauen wir uns also an, wer die Staatsschulden als Vermögenswert hält. Angesichts der heutigen düsteren Stimmungsmache überrascht es vielleicht die Leute, dass die US-Schulden vielleicht die begehrtesten Finanzanlagen auf dem Planeten sind. Aus diesem Grund befinden sich so viele davon im Besitz der wohlhabendsten Schicht der US-Bevölkerung. Und das liegt daran, dass niemand damit rechnet, dass diese Schulden auf Kosten der Regierung zurückgezahlt werden müssen. Das mag überraschend sein, ist aber offensichtlich, wenn man darüber nachdenkt. Das Papiergeld, das Sie in Ihrer Tasche herumtragen, ist technisch gesehen eine Staatsschuld. Die Regierung hat Papiergeld ausgegeben, um bestimmte Ausgaben zu finanzieren. Und sie gibt Papiergeld aus und als dessen Inhaber hat der Inhaber einen finanziellen Anspruch gegenüber der Regierung. Jeder von Ihnen, liebe Zuschauer, der die Währung einer Regierung in der Tasche hat, ist also in finanzieller Hinsicht ein Gläubiger der Regierung, deren Papiergeld Sie in der Hand halten. Und das macht Sie praktisch zum Gläubiger der gesamten Gesellschaft. Man sieht sich selbst nicht als Gläubiger, weil es nicht so sehr finanziert ist. Aber wenn man sich die Bilanz des Staates ansieht, müssen die Vermögenswerte den Schulden entsprechen. Deshalb ist sie ausgeglichen. Man hat also Staatsschulden, Verbindlichkeiten auf der linken Seite und auf der gegenüberliegenden Seite die Vermögenswerte. Papiergeld macht einen großen Teil davon aus. Und wenn die Regierung dieses Papiergeld zurückzahlen würde, vermutlich indem sie Ihnen etwas dafür gibt, gäbe es kein Papiergeld mehr. Also wird die Regierung dieses Papiergeld natürlich nicht zurückzahlen. Und Sie denken, dass Sie für Ihre Einkäufe Geld ausgeben, vor allem in kleinen Mengen. Das ist in Lebensmittelgeschäften oder ähnlichen Geschäften der Fall. Tatsächlich besteht die US-Währung aber hauptsächlich aus 100-Dollar-Scheinen, also großen Beträgen. Oft sind sie in großen Bündeln in Schrumpffolie verpackt, die fotografiert werden, wenn sie aus US-Flugzeugen transportiert und an die Diktatoren, Kleptokraten und Politiker gezahlt werden, die wir kaufen. Die meisten 100-Dollar-Scheine und die meisten US-Währungen werden nicht von Amerikanern gehalten, sondern von Ausländern. Normalerweise sagt man, dass Leute, die in einem Land mit einer schlechten, schwachen Währung wie Argentinien leben, sie unter ihrer Matratze aufbewahren. Aber natürlich müssen die Leute, die diese eingeschweißten 100-Dollar-Scheine haben, sie nicht unter ihre Matratzen legen. Dafür gibt es alle möglichen Lagerräume.

Diese US-Schulden sind also die Ersparnisse eines großen Teils der Kleptokratie der Welt und auch einfach Menschen, die versuchen, die USA im Vergleich zu dem, was sie haben, als sichere Währung zu betrachten. Sie haben sicherlich mehr Vertrauen in die US-Papierwährung als in ihre eigene Fremdwährung. Und dieses Geld ist zum Sparen gedacht, nicht zum Ausgeben. Eine zweite Kategorie der US-Schulden ist ähnlich. Es sind die Schulden, die von ausländischen Zentralbanken gehalten werden. Es sind ihre Währungsreserven. Und Sie können im Treasury Bulletin nachschauen. Jeden Monat listet das Treasury Bulletin auf, wem die USA Schulden schulden und wer Staatsanleihen besitzt. Nun, ein riesiger Teil, manchmal ein Drittel aller neu ausgegebenen Auslandsschulden, befindet sich im Besitz ausländischer Zentralbanken, insbesondere vor einigen Jahrzehnten, als die Militärausgaben sehr hoch waren. Und das ist die Essenz des Dollarstandards, den ich den US-Schatzwechselstandard nenne. Seit Präsident Nixon 1971 die Zahlung von Defiziten in Gold einstellte, haben ausländische Zentralbanken außer dem US-Dollar eigentlich kein internationales Vermögen mehr, das sie halten könnten. Statt also mit den Dollars, die sie in den 1960er Jahren durch US-Ausgaben in Vietnam und Südostasien erhielten, Gold zu kaufen, können General De Gaulle und die Franzosen jetzt nur noch US-Staatsanleihen kaufen. Und diese von ausländischen Regierungen gehaltenen Staatspapiere dienen der Finanzierung des amerikanischen Haushaltsdefizits, das größtenteils auf die amerikanischen Militärausgaben für den Bau der 800 Militärstützpunkte zurückzuführen ist, die wir weltweit unterhalten, um Länder einzukreisen und sie gewissermaßen zu zwingen, den Dollarstandard nicht aufzugeben. Damit finanzieren sie aber ihre eigene Einkreisung und den grundlegenden amerikanischen Militäraufbau gegen sie. Und das macht die Auslandsschulden der USA gegenüber ausländischen Zentralbanken zu einem Gratisessen. Die USA können so viel davon ausgeben, wie sie wollen. Die Dollar, die sie ausgeben, landen bei den ausländischen Zentralbanken Europas und auch Chinas. Und ausländischen Zentralbanken bleibt keine andere Wahl, als diese Dollarzuflüsse zu nutzen, um Gold oder etwas anderes zu kaufen. Und wenn sie das tun, werden sie von den USA natürlich wegen ihrer Versuche, den Dollar abzuschaffen, zum Feind erklärt und ihnen praktisch einen Finanzkrieg. Nun, dieses Gratisessen erwartet niemand zurückgezahlt zu bekommen. Die USA sind nicht in der Lage, einen ausreichenden Zahlungsbilanzüberschuss zu erwirtschaften, um Deutschland, Frankreich, China, Russland und Japan alle Wertpapiere zu bezahlen, die sie ihnen schulden. Sie werden ihnen also nichts zurückzahlen. Und wenn ein Land sagt: „Wir wollen eine Entdollarisierung“, wie es Russland getan hat, konfiszieren die Vereinigten Staaten einfach 300 Milliarden Dollar aus russischem Geld und zahlen es den Ukrainern aus. Die Zinsen gehen an die Ukrainer, damit sie bei dem Angriff auf Russland helfen und verhindern, dass das Land diesen Weg einschlägt. Lassen Sie mich genau erklären, wie dieses System funktioniert. Nehmen wir an, Sie gehen in ein Lebensmittelgeschäft und kaufen Lebensmittel und andere Haushaltsgegenstände. Und wenn die Kassiererin Ihnen einen Beleg über 30 Dollar ausdruckt, unterschreiben Sie einen Schuldschein über 30 Dollar und tragen Ihren Namen ein. Das ist keine Kreditkarte. Sie schreiben einfach eine Notiz, eine unterschriebene Notiz, einen Schuldschein über 30 Dollar an das Geschäft oder an den Inhaber dieser Notiz. Der Manager würde herauskommen und Sie fragen: „Was soll ich mit diesem Schuldschein tun?“ Und Sie könnten ihnen sagen: „Sie können diesen Schuldschein über 30 Dollar verwenden, um denjenigen zu bezahlen, von dem Sie Ihre Produkte kaufen, Sie wissen schon, sie liefern Milch, Sie wissen schon, zahlen Sie ihnen einen Teil per Scheck und geben Sie ihnen meinen Schuldschein und lassen Sie ihn einfach zirkulieren und er wird zirkulieren und jeder wird damit handeln, genau wie er mit einem Dollarschein oder einem Bankscheck handeln würde. Er ist Teil ihres Vermögens.“ Natürlich funktioniert die Welt für Sie und andere nicht so, aber das internationale Finanzsystem funktioniert so. Wenn die USA Geld im Ausland ausgeben und die Militärausgaben bei weitem die größte Kategorie des US-Zahlungsbilanzdefizits darstellen, das Dollar in die Weltwirtschaft pumpt, werden die Empfänger dieser Dollars im Ausland diese Dollars ihren Zentralbanken im Austausch gegen Landeswährung übergeben, weil sie ihre Geschäfte oder was auch immer in Landeswährung betreiben. Und die Zentralbanken haben diese Dollars, die sie ihre internationalen Währungsreserven oder Staatsfonds nennen, in US-Schatzanleihen investiert. Als 1974 der Ölkrieg ausbrach und die OPEC-Länder den Ölpreis vervierfachten, wurde ihnen gesagt, sie könnten für ihr Öl verlangen, was sie wollten, aber sie müssten alle ihre Ersparnisse und alle Einnahmen aus dem Ölverkauf in US-Währung halten. Wir werden sie keine US-Unternehmen kaufen lassen, aber sie können Aktien und Anleihen kaufen, aber im Grunde müssen sie das Geld bei US-Banken anlegen, um Schatzanweisungen zu kaufen. Sie können es für nichts ausgeben. Sie bleiben darauf sitzen. Und wenn Sie das nicht tun, behandeln wir das als Kriegshandlung. Ausländische Länder zählen diese nicht ausgegebenen Dollareinnahmen also zu ihren Währungsreserven, so wie ein Geschäft Ihre 30 Dollar als Teil seiner Vermögenswerte in seiner Bilanz ausweist. Wir haben einen Vermögenswert daraus, er würde unter ihren Forderungen oder Vermögenswerten aufgeführt werden. Übrigens ist es die Freifahrt der US-Regierung, die andere Länder dazu veranlasst hat, ihre Volkswirtschaften vom Dollar abzubauen. Das ist es, was die BRICS-Staaten versuchen. Und Russland hat es bereits getan. Wenn es irgendwelche Wertpapiere in US-Dollar hält, werden die USA sie sich einfach schnappen. China befürchtet, dass die USA ihm das Gleiche antun könnten wie Russland und ihm irgendwann einfach das gesamte Geld wegnehmen könnten. Dennoch hofft das Land, dass es sich mit den USA irgendwie anfreunden kann. Nun, wir können diese Schulden später besprechen, aber das ist nicht die einzige Schuld, die die US-Regierung nicht zurückzahlen muss. Eine große und wachsende Schuld besteht bei der staatseigenen Federal Reserve.

Wenn die Regierung Geld in die Wirtschaft stecken will, bittet sie die Federal Reserve, US-Staatsanleihen zu kaufen. Die Federal Reserve besitzt also diese Wertpapiere und das Bankensystem besitzt US-Wertpapiere als Sicherheit und Reserve für seine eigenen Einlagen und Kredite. So funktionieren Banken: Sie halten Reserven. Dieser Teil der US-Schulden soll also auch nicht zurückgezahlt werden. Und die USA werden auf keinen Fall bankrott gehen. Wenn die USA überhaupt keine Schulden hätten, gäbe es auch keine Staatsschulden, die als Bankreserven gehalten werden könnten. Es gäbe keinen Grund für die Existenz der Federal Reserve. Sie sehen also das Problem. Genau wie das Papiergeld in Ihren Taschen wird auch bei diesen anderen Beständen der Federal Reserve, bei den Beständen ausländischer Banken an Staatsschulden, nicht erwartet, dass sie zurückgezahlt werden. Und ich denke, diese Art von Finanzmanövern zeigt, dass die Vereinigten Staaten eigentlich keine Kredite aufnehmen müssen. Sie können das Geld tatsächlich drucken. Aber wenn sie das Geld drucken, wird dieses Geld, das sie drucken, genau wie die Ausgabe von Papiergeld, als Schuld gegenüber der Federal Reserve gezählt. Es handelt sich also alles um eine Waschtransaktion, eine Art Illusion einer Schuld, die irgendwie in Schwierigkeiten steckt. Wenn wir all diese Kategorien der US-Staatsschulden aus dem Weg räumen, kommen wir schließlich zu der Art von Schulden, an die die meisten Leute denken: Staatsanleihen, also Schuldverschreibungen, die von Privatpersonen gehalten werden, vor allem von den reichsten Leuten. Die reichsten Investoren besitzen alle beträchtliche Bestände, entweder in US-Wertpapieren oder auf dem Anleihemarkt. Es gab eine Flut, einen Run auf US-Schulden als sicheren Hafen. Gerade als der Kongress warnt, die USA stünden kurz vor dem Bankrott, bezeichnen Wall Street und die großen und ausländischen Investoren den Dollar als sicheren Hafen. Das klingt nicht nach Bankrott. Sie ziehen aus Aktien und Anleihen, aus anderen Vermögenswerten in US-Schulden ab, denn während die US-Wirtschaft immer fragiler und kopflastiger wird, wissen sie, dass die US-Regierung nicht bankrott gehen kann, weil ihre Schulden alle in ihrer eigenen Währung sind. Sie hat keine Fremdwährungsschulden, die sie drucken müsste. Sie besitzt Schulden in ihrer eigenen Währung und kann so viel drucken, wie sie will. Wenn Sie zur Bank oder zur Federal Reserve gehen und sagen: „Hier ist mein 20-Dollar-Schein, den ich in Bargeld umtauschen möchte“, können sie Ihnen zwar zwei 10-Dollar-Scheine geben, aber das ist alles, was Sie bekommen. Nun, Abraham Lincoln finanzierte den Bürgerkrieg ganz einfach durch das Drucken von Greenbacks, und technisch gesehen waren die Greenbacks eine Schuld, und genau das passiert derzeit. Trotz der von Nima erwähnten enormen US-Staatsverschuldung und der lautstarken Warnungen vor einer Staatsinsolvenz in Zeiten des drohenden finanziellen Niedergangs gelten Staatsanleihen als die begehrtesten und sichersten Anlageformen überhaupt. Chinesische Politiker haben mir gesagt, sie rechnen nicht mit einem wirklichen Wertverlust des US-Dollars. Sie reduzieren ihre Dollarbestände zugunsten von Gold und anderen Fremdwährungen, halten aber immer noch enorme Dollarbeträge, weil sie davon ausgehen, dass dieser im Wesentlichen eine starke Währung bleiben wird. Der enorme Vermögenszuwachs der reichsten 10 Prozent der Amerikaner seit der Bankenrettung durch Obama im Jahr 2008 ist im Wesentlichen auf die Tatsache zurückzuführen, dass die US-Schulden unter die Fittiche der Finanzwelt genommen wurden und so der größte Anleihenboom der Geschichte entstand. Von diesem Boom auf den Anleihemärkten profitierten ausschließlich die wohlhabendsten Finanzklassen. Lohn- und Einkommensniveau der unteren 90 % sind unverändert. Bei den oberen 10 % geht es immer weiter nach oben. All dies wird durch Staatsschulden finanziert, wodurch die Aktien auf dem Markt für Unternehmensanleihen zu einem Schneeballsystem werden. Das ist also die positive Seite der Staatsschulden und der Grund, warum man sich nicht einschüchtern lassen sollte, um sie lösen zu müssen. Die Frage, die wir meiner Meinung nach vielleicht ein paar Minuten lang diskutieren sollten, ist, warum die Leute versuchen, den Leuten Angst vor den Staatsschulden zu machen.

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RICHARD WOLFF: Ja, ich denke, ich kann diesbezüglich vielleicht helfen, denn es besteht wirklich kein Widerspruch zwischen der Vorstellung der Finanzmärkte, dass der Dollar der sicherste Ort oder die sicherste Form ist, um sein Vermögen aufzubewahren, und den Dollarverpflichtungen der US-Regierung, wenn man bedenkt, wie die Welt derzeit funktioniert. Mit anderen Worten: Die Position der USA schrumpft, das Imperium zerfällt, aber verglichen mit Ihren Alternativen ist es für Leute mit Privatvermögen immer noch ein logischer Ort, um es in dieser Form zu halten. Das ist also das Sicherheitsargument. Der andere Teil des Sicherheitsarguments wird noch nicht angesprochen, aber ich werde ihn jetzt deutlich machen. Einer der Gründe, warum der Dollar trotz seiner schrumpfenden Präsenz in der Welt sicher ist, ist, dass der Anteil der in Dollar gehaltenen Zentralbankreserven heute geringer ist als zu jedem anderen Zeitpunkt im letzten halben Jahrhundert, und so weiter und so fort. Ich könnte Ihnen alle nur erdenklichen Statistiken nennen. Warum ist er immer noch sicher? Hier ist die unausgesprochene Annahme der privaten Welt, die, wie wir sehen werden, vernünftig ist. Die Annahme ist, dass die US-Regierung trotz der Höhe ihrer Schulden und trotz ihres schrumpfenden globalen Einflusses über die interne politische Fähigkeit verfügt, sicherzustellen, dass die Menschen, die diese Schulden halten, durch die Art und Weise, wie dieses Problem gelöst wird, in keiner Weise geschädigt werden. Mit anderen Worten: Sie sagen Ihnen, Sie können es sich leisten, Ihren Reichtum hier zu behalten, und das erwarten wir von Ihnen. Und im Gegenzug werden wir Folgendes tun: Wir werden dafür sorgen, dass die wütenden Menschen, die die Kosten für all das tragen müssen, nicht in der Lage sein werden, dies zu stören. Das bedeutet Folgendes: Nehmen wir an, das amerikanische Volk fordert von seinen gewählten Vertretern die soziale Sicherheit einer Rente, auf die wir uns freuen können, wenn wir 65, 66 oder 67 Jahre alt sind. Wir wollen in einer Gesellschaft leben, die ein Lebenswerk würdigt, indem sie einen im Alter nicht in Armut treibt. Das scheint keine extreme Forderung zu sein. Es ist vernünftig. Das wollen wir. Und wissen Sie, was wir noch wollen? Wir wollen eine Krankenversicherung vom Tag unserer Geburt bis zu unserem Tod, so wie so viele andere Menschen auf der Welt.

Und wissen Sie, was wir noch wollen? Wir wollen eine kostenlose Hochschulbildung. Wir wollen, dass das College wie die Highschool und die Grundschule ist. Es ist etwas, in das wir als Gesellschaft investieren, wie ein öffentlicher Park, wie ein Strand, wie ein staatliches Reservat, in das man mit der Familie zum Zelten gehen kann. Wir wollen eine Hochschulbildung, wie sie die meisten europäischen Länder ihren Bürgern bereits kostenlos anbieten. Keine Studiengebühren. Nein. Das wollen wir. Gut. Wir alle wissen, was die Antwort ist, weil wir in den Vereinigten Staaten leben. Oh, die Regierung kann es sich nicht leisten. Moment mal. Was meinen Sie damit, die Regierung kann es sich nicht leisten? Die Regierung zahlt derzeit – ich weiß nicht, wie viel es im Moment ist – sechs- bis achthundert Milliarden Dollar an Zinsen für die Staatsschulden, und Prognosen zufolge wird es in den nächsten zwei oder drei Jahren noch viel mehr werden. Also sagt das amerikanische Volk: Okay, zahlt die Zinsen für die Schulden nicht. Das ist es. Dann habt ihr jetzt 800 Milliarden Dollar, und das ist viel mehr, als ihr braucht, um uns kostenlose Bildung, kostenlose Gesundheitsversorgung und all das andere zu geben, worum wir gerade gebeten haben. Tut das. Wir haben euch gewählt. Tut das. Und wenn ihr das nicht tut, werden wir euch abwählen und durch Leute ersetzen, die das tun. „Oh mein Gott“, sagen alle Menschen auf der Welt, denen die Schulden gehören. Das ist ein sehr wichtiger Punkt, den Michael angesprochen hat. Jede Schuld wird von jemandem gehalten, der sie als Vermögenswert betrachtet, und diese Leute wollen ihr Vermögen schützen. Sie wollen nicht riskieren, dass die US-Regierung die Zinszahlungen auf die Schuld einstellt.

Das Versprechen der amerikanischen Regierung an sie, unausgesprochen, aber sehr real, lautet: „Macht euch keine Sorgen, wir werden alles für das amerikanische Volk kürzen, um euer Interesse an der Rückzahlung der Schulden zu wahren, die ihr habt und in die ihr investiert habt.“ Ihr reichen Europäer, ihr Potentaten auf der ganzen Welt, die ihr eure eigene Bevölkerung ausbeutet und das Geld in Dollar investiert. Ja, ja, ja. Wir werden euch schützen, die ihr uns nicht wählt, aber finanziert. Und wir werden das amerikanische Volk über den Tisch ziehen, weil ihr uns wählt, aber nicht finanziert. Okay, das ist also der Deal. Niemand wird Ihnen das sagen. Deshalb ist es so wichtig, dass in den Gesprächen mehr Verwirrung über Geld herrscht als über alles andere. Man sagt uns: „Mensch, wir müssen die öffentlichen Leistungen kürzen, um den Haushalt nicht zu sprengen.“ Moment mal, Jack. Sie müssen die öffentlichen Dienstleistungen nicht kürzen. Sie müssen nur aufhören, Zinsen zu zahlen. Oh ja, aber dann werden uns die Leute kein Geld mehr leihen. Genau. Und was müssen Sie dann tun? Sie müssen die Reichen besteuern, weil dann nichts mehr übrig bleibt, es sei denn, Sie wollen den Atlantik und den Pazifik verkaufen. Und dann wird es einen Streit darüber geben, wer dieses Geld bekommt. Nein, nein, Sie wollen, dass alles so bleibt, wie es ist. Und das ist ein System, das von, durch und für die Reichen entwickelt wurde. Und es ist heutzutage so widerlich, dass man endlos viel Blabla über Geld und andere Dinge braucht, die den Leuten ihr Leben lang Rätsel aufgeben.

Leute wie ich erwähnen manchmal den bisher größten Kritiker des Kapitalismus, und ich werde an dieser Stelle Geduld mit mir haben. Ich hoffe, dass uns noch bessere folgen. Aber bisher ist es der alte Karl Marx. Und er schrieb als junger Mann, in seinen Zwanzigern, wenn ich mich nicht irre, vielleicht in seinen Dreißigern, aber ein sehr junger Mann.

Er schrieb etwas, das man Essay nennt, einen kurzen Essay, etwa zehn Seiten lang, mit dem Titel Die Macht des Geldes in der bürgerlichen Gesellschaft. Unglaublich. Die Hälfte davon sind Zitate des deutschen Schriftstellers Goethe und des britischen Giganten Shakespeare. Er zitiert ausführlich. Seine eigenen Kommentare machen die Hälfte des Artikels aus. Die anderen sind Zitate von Goethe und Shakespeare.

Und hier erfasst er das ganze Mysterium des Geldes und erklärt, warum es die Menschen schon immer verwirrt hat und was auf dem Spiel steht. Das ist außergewöhnlich. Er kritisierte den Kapitalismus weiter, weil er erkannte, dass sein Erhalt es erfordert, etwas so absolut Zentrales wie Geld absolut zu rätseln, um seine Funktion wirklich zu verstehen. Michael hat Ihnen gerade einen Crashkurs gegeben, um Ihnen zu erklären, worum es hier geht. Wenn die Regierung der Vereinigten Staaten, das Finanzministerium, Schuldverschreibungen ausgibt, Schuldscheine, mit denen die Regierung Ihnen Geld schuldet, verkauft sie einen großen Teil davon an einen anderen Zweig ihrer selbst, die Regierung. Dieser andere Zweig heißt Federal Reserve. Leute, die Regierung hat das Recht, Geld zu drucken. Und genau das tut sie. Sie druckt das Geld und verwendet das gedruckte Geld, um die Schulden des anderen Teils der Regierung aufzukaufen. Okay, das ist seltsam. Sie sollten sofort verstehen, dass das sehr merkwürdig ist. Kein Wunder, dass es die Leute verwirrt. Aber das ist die Hälfte seines Zwecks. Wissen Sie, früher druckten die Herrscher Geld, wenn sie es für eine neue Kutsche, einen neuen Palast oder einen neuen Krieg brauchten. Und dann wurden die Leute nervös. Oh mein Gott, er druckt.

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Also haben wir eine kleine Sonderkommission namens Zentralbank eingerichtet. Sie soll aus sehr weisen Männern und Frauen bestehen. Nun, um fair zu sein, in der gesamten Geschichte des Kapitalismus waren es immer sehr weise Männer. Frauen sind auch heute noch rar gesät. Und ihre Aufgabe ist es, als Vermittler zu fungieren und sicherzustellen, dass all dies getan wird. Wie bitte? All dies geschieht mit der gleichen Mystifizierung wie immer. Nur ist die Sache jetzt etwas rätselhafter, weil zwischen der Regierung, die das Geld druckt, und uns anderen eine Zentralbank sitzt, die dafür sorgen soll, dass wir uns alle viel besser fühlen, obwohl wir aus genau den Dokumenten, die Michael vorhin erwähnt hat, wissen, wie viel von den Schulden, die unsere Regierung aufgenommen hat, sie von sich selbst leiht, von dem anderen Teil des anderen Büros auf der anderen Seite der Stadt, das das verdammte Zeug buchstäblich druckt. Wenn Sie das alles nun furchtbar beruhigend finden, dann hat das System funktioniert. Wenn Sie es durchschauen, sind Sie wahrscheinlich ein Kommunist.

MICHAEL HUDSON: Richard erwähnte das Zauberwort Zinsen. Und obwohl wir uns beide einig sind, dass Schulden nicht das Problem sind, sind das Problem, wenn man sich den Jahreshaushalt ansieht, die steigenden Zinsen, die Zinszahlungen im Verhältnis zu den Staatseinnahmen. Und Richard hat ganz richtig darauf hingewiesen, dass die Zinsen steigen, nachdem die Federal Reserve die Zinssätze in den letzten Monaten von nur 0,1% pro Jahr auf 4,5% bis 5% erhöht hat. Das bedeutet plötzlich eine enorme Zinszahlung für den Haushalt, und das wird das Haushaltsdefizit noch vergrößern. Und genau das habe ich zu Beginn gesagt: Niemand geht pleite, wenn er Schulden macht, sondern die Leute gehen pleite, wenn sie die Schulden zurückzahlen oder auch nur die damit verbundenen Kosten bezahlen müssen. Und Zinsen sind die laufenden Kosten. Die Zinsen, die die Regierung an sich selbst zahlt, die Federal Reserve, die Federal Reserve, sagte unter Obama, alle Zinsen, die die Federal Reserve von der Regierung bekommt, können nun an die Banken gezahlt werden. Sie können sich von der Federal Reserve umsonst Geld leihen und ihre eigenen Einlagen wieder bei der Bank anlegen und die Zinsen bekommen, die die Federal Reserve von der Regierung erhält. Das war Obamas größte Täuschung, die zu der rechtsgerichtetesten und bösartigsten Finanzwende der Geschichte führte. Und sie blieb von den Finanzmärkten völlig unbemerkt, abgesehen von Leuten, die die Finanzwelt sehr, sehr genau verfolgen. Was Sie jetzt jedoch feststellen werden – und Sie haben von der Biden-Administration bereits mündliche Äußerungen dazu gehört – ist, dass wir, wenn wir diese Erhöhung der Zinszahlungen haben wollen, den Zusatzartikel zur Schaffung eines ausgeglichenen Haushalts brauchen, den Obama mit der von ihm eingesetzten, republikanisch dominierten Kommission durchzusetzen versuchte, die einen Verfassungszusatz durchbringen sollte, der besagt, dass die Regierung ihren Haushalt ausgleichen muss, damit ihre Schulden nicht weiter steigen.

Nun, schauen wir mal, was passiert, wenn diese Politik der Demokratischen Partei Obamas tatsächlich umgesetzt wird. Wenn die Regierung ein Defizit vermeiden will, muss sie – vorbehaltlich der Notausgaben, die jede Demokratie leisten muss – mehr als 40 Prozent ihres Haushalts für das Militär ausgeben. Denn ohne den Faschismus in der Ukraine und im Nahen Osten zu unterstützen, wie kann man die Demokratie fördern, ohne den Krieg der Ukraine gegen Russland zu unterstützen und ohne China und den Ländern des Nahen Ostens den Krieg zu erklären?

Und neben dem Militär muss man auch noch die 10 % der Reichen und Banken bezahlen, die die Staatsschulden halten. Da bleibt wirklich nicht viel für Sozialausgaben übrig. Und am einfachsten zu streichen sind die Sozialversicherung, Medicaid, Zuschüsse und staatliche Hilfen für die Städte.

Und genau das hat Kamala Harris versprochen, wenn es eine demokratische Regierung gibt, und das wird vermutlich auch Trump tun, wenn er Präsident wird.

Dies ist der große Sparplan, der nun schon seit 20 Jahren geplant ist: der Plan, die Sozialausgaben aus der Hand des Staates zu nehmen und zu privatisieren. Was werden sie also tun?

Sie werden nicht einfach sagen, wir werden keine Sozialversicherungsbeiträge zahlen, denn das ist eine vertragliche Verpflichtung, die die Regierung eingegangen ist. Aber sie werden sagen, wir werden den Sozialversicherungsfonds nehmen und einen staatlichen Zuschuss an beispielsweise BlackRock und andere Vermögensverwaltungsunternehmen vergeben, um die Sozialversicherung in Form eines riesigen privatisierten Investmentfonds zu verwalten, so wie der Staatsfonds von Malaysia von der Wall Street verwaltet und von den Finanzmanagern kriminell betrogen wurde.

Das ist es, was Finanzmanager tun. Dafür wurde Goldman Sachs strafrechtlich verfolgt, weil die Bank Milliarden von Dollar veruntreut hatte, die sie eigentlich als Treuhänder des malaysischen Staatsfonds verwalten sollte.

Sie wollen das mit dem gesamten Sozialversicherungsfonds machen, und sie wollen dieses Geld, die staatlichen Mittel für die Sozialversicherung, die Sie jeden Monat einzahlen, nehmen und das Ganze in diesen Investmentfonds einzahlen, der amerikanische Aktien und Anleihen kaufen soll.

Und der Finanzsektor sagt: Wenn wir das schaffen, wird eine riesige Börsenblase entstehen. Boom. Denn sehen Sie, all dieses Geld wird nicht mehr an die Regierung gezahlt, um ihre Kriegsausgaben und andere Staatsausgaben zu finanzieren, sondern wird jetzt an der Börse ausgegeben.

Und Gott sei Dank ist die Börse inzwischen so überschuldet. Sie ist so nahe an der Insolvenz, dass wir das Schneeballsystem der Börse vor dem Bankrott gerettet haben, indem wir das Geld, das sonst an den Staat ging, den Investmentfonds gegeben und in die Börse investiert haben.

Und dann werden Prognostiker und die großen Vermögensverwaltungsfonds irgendwann sagen: „Das wird wirklich keinen Erfolg haben.“

Sie werden alle ihre Aktien verkaufen und die Aktionäre auf den Kosten sitzen lassen, genau wie bei der Südseeblase in den 1720er Jahren und der Mississippi-Blase. So wird Reichtum geschaffen. Man schafft eine Blase, man mobilisiert die Öffentlichkeit im Glauben, dass diese Blase irgendwie Geld für einen einbringen wird, wenn man sich ihr anschließt. Und dann verkauft man, man lässt die Aktionäre auf den Kosten sitzen und lässt die Blase platzen. Das ist der Plan, den Demokraten und Republikaner gemeinsam umsetzen wollen, wenn sie ihn in der nächsten Regierung umsetzen können.

RICHARD WOLFF: Und sie werden das Ganze, oder zumindest einen großen Teil davon, als Reform des Sozialversicherungssystems verpacken. Und so funktioniert dieser Betrug:

Und ich weiß, dass viele von Ihnen, die diese Sendung sehen, durch verschiedene Ausschnitte aus diesem oder jenem Nachrichtenbericht, den Sie über das Sozialversicherungssystem gelesen haben, dazu angeregt wurden, sich darüber Sorgen zu machen oder darüber nachzudenken. So läuft der Betrug ab.

Erstens, Sie schlagen Alarm. Hier ist der Alarm. Dem Sozialversicherungssystem geht das Geld aus. Wir haben nicht genug Geld. Dann hören Sie einen gelehrten Professor, leider einer von uns, der da oben steht und sagt, die Bevölkerung werde älter. Oh, genial, dass wir da sind. Sie wird älter. Sie sehen also, dass mehr alte Leute Geld aus dem Sozialversicherungssystem ziehen, um eine Rente zu bekommen, im Verhältnis zu den jungen Leuten, die arbeiten und mit ihren wöchentlichen Gehaltsabrechnungen Geld in das Rentensystem einzahlen. Die Rechnung stimmt. Die Schlussfolgerung ist absurd.

Soziale Sicherheit ist eine Verpflichtung, die eine Gesellschaft sich selbst gegenüber eingeht, oder eben nicht. Werden wir die Menschen ehren, die ihr Leben lang arbeiten, sei es in der Fabrik, im Büro, im Geschäft oder zu Hause, bei der Kindererziehung und bei all dem anderen? Werden wir diese Menschen ehren, indem wir ihnen eine angemessene, sichere Rente gewähren? Oder werden wir sie in den Müll werfen?

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Und es sagt viel über eine Gesellschaft aus, in welche Richtung sie sich entwickelt. Und das kann man derzeit überall auf der Welt beobachten.

Wenn Sie ältere Menschen im Sinne einer moralisch und ethisch einwandfreien Gemeinschaft unterstützen möchten, kann ich Ihnen als Ökonom versichern, dass uns die dafür zur Verfügung stehenden Mittel nicht fehlen. Überhaupt kein Problem.

Aber so funktioniert die Sozialversicherung nicht. Sie nimmt den Menschen Geld vom Gehalt, behält es ein, bis sie 60 Jahre alt sind, und zahlt ihnen dann für den Rest ihres Lebens eine Rente aus.

Jeder wusste, dass das das System war, denn das war das System von Anfang an in den 1930er Jahren, als eine wütende amerikanische Arbeiterklasse zum ersten Mal in unserer Geschichte soziale Sicherheit bekam. Durch die Mobilisierung der Arbeiterbewegung arbeiteten zwei sozialistische Parteien und die kommunistischen Parteien zusammen, um das vom damaligen Präsidenten Franklin Roosevelt zu bekommen. So ist das passiert.

Nun zum ersten Teil des Problems: Nehmen wir jedem Geld vom Gehalt? Die Antwort lautet: Nein, das haben wir nie getan. Wir nehmen nur den Leuten Geld vom Gehalt, die Löhne und Gehälter beziehen.

Moment mal, gibt es nicht Leute, die Einkommen aus Zinsen, Dividenden oder Kapitalerträgen erzielen? Ja.

Wie hoch ist der Betrag, der von diesen Einkommen für die Sozialversicherung abgezogen wird? Antwort: nichts. Was? Ja. Wie halten die reichsten Menschen in Amerika ihr Vermögen? Mit Aktien, Anleihen und Bargeld, die Zinsen, Dividenden und Kapitalgewinne abwerfen.

Die reichsten Menschen besitzen also den Großteil ihres Vermögens in einer Form, die von der Sozialversicherung zur Beschaffung des Geldes für die Rente von der Besteuerung befreit ist.

Wissen Sie, wie das genannt wird? Groteske Ungerechtigkeit. So wird das genannt. Die Menschen, die das meiste Geld haben, werden davon ausgenommen, einen Beitrag zu leisten, den die anständige Gesellschaft für sich selbst leisten möchte.

Wow, das ist, als ob man in einer Gemeinde sauberes Wasser hätte, das von der Gemeinde sorgfältig gereinigt und gewartet wird, und für das die ganze Gemeinde, außer den reichen Leuten, eine Gebühr zahlen muss. Sie dürfen das saubere Wasser trinken und müssen dafür nichts bezahlen. Warum? Nun, weil sie reich sind. Moment mal, was? Ja, Moment mal, was?

Das sollte Sie schon wundern, aber es ist noch schlimmer. Es stellt sich heraus, dass nicht alle Löhne und Gehälter besteuert werden. Nur die ersten, ich glaube, das sind jetzt 160.000 pro Jahr, so ungefähr. Das ist sehr schön, das ist der Großteil von uns.

Aber wissen Sie, wer wieder davon befreit ist? Bingo, Sie haben es erraten, die Superreichen, die Leute, die mehr als 160.000 verdienen. Und so funktioniert es, Freunde. Jeder zahlt den gleichen Prozentsatz auf die ersten 160.000 Dollar, die er im Jahr verdient. Für jeden Dollar über 160.000 wird keine Sozialversicherungsabgabe einbehalten, keine Sozialversicherungsabgabe abgezogen.

Wenn Sie also ein leitender Angestellter sind und eine Million oder zwei oder sechs oder zwölf oder zwanzig verdienen, alles über 160.000, sind Sie nicht verpflichtet, etwas in den Pensionsfonds für unsere Alten einzuzahlen. Sie sind davon ausgenommen.

Warum? Weil Sie reich sind. Das ist der Grund für Ihre Befreiung. Nicht, was Sie wissen, nicht, was Sie tun, nicht, wer Sie sind, nicht, wie Sie der Gemeinschaft dienen, nein, nein, nein, nein, nein. Nur weil Sie reich sind, ist das der Grund.

Unglaublich, ungerecht, grotesk, und jetzt kommt das Beste. Wie könnte man dieses Problem lösen? Nun, ich habe Ihnen sofort die Antwort gegeben. Sie könnten Zinsen, Kapitalerträge und Dividenden besteuern. Die Sozialversicherungssteuer darauf erheben, und das Problem wäre gelöst. Kein Alarm, kein Geldmangel bei der Sozialversicherung, nicht in diesem Jahrhundert.

Und noch ein Tipp: Besteuern Sie alle Einkommen, Löhne und Gehälter, nicht nur 160.000, sondern alle aufwärts. Sehen Sie sich an, wie viel Elon Musk zahlen müsste. Und das Schöne ist, er müsste Millionen zahlen und würde es nicht einmal merken.

Aber tun wir das? Nein, nein, nein. Wir lassen es zu, dass sich Millionen Amerikaner heute, ich meine viele Millionen, Millionen, Sorgen darüber machen, ob sie von der Sozialversicherung leben können oder nicht, wie lange sie noch Sozialversicherung haben werden. Wird sie nächstes Jahr, in zwei Jahren, in sechs Jahren gekürzt? Was sollen sie jetzt mit Ersparnissen und Renten tun, wenn sie doch schon jetzt unmöglich von dem kleinen Betrag leben können, den ihnen die Sozialversicherung gewährt?

Diejenigen, die klug genug sind, um zu wissen, dass die Sozialversicherungsbeiträge in den letzten zehn Jahren nicht so stark gestiegen sind wie die Inflation und daher im Vergleich zu dem, was man damit kaufen kann, heute tatsächlich weniger wert sind als früher.

Abgesehen von all dem sparen wir Milliardären Unmengen an Geld, deren Verlust sie nicht einmal bemerken würden, anstatt etwas für die Millionen leidenden Menschen zu tun. Im Vergleich dazu erscheint jede Darstellung des Amerikas vor der Depression wie ein Kinderspiel.

Diese Schuldenprobleme, diese Probleme der Staatsfinanzen, kommen direkt ins Spiel und dienen nicht nur dazu, die Vorgänge zu entmystifizieren und zu erklären, was Michael so gut gelungen ist, sondern sie berühren einen auch direkt im Privatleben.

Wenn Sie noch kein alter Mensch sind, der sich Sorgen um seine Rente macht (und ich möchte Sie daran erinnern, dass ein Drittel der Amerikaner das derzeit tut), aber selbst wenn Sie nicht zu dieser Gruppe gehören, wissen Sie, was Sie sind? Die Kinder dieser Leute.

Und wenn sie keine Sozialleistungen bekommen, werden sie zu Ihnen kommen und mit Ihnen reden, denn Sie sind ihre Kinder und sie werden Ihre Hilfe brauchen. Und Sie werden das tun wollen, und das wird Ihre wirtschaftliche Entwicklung behindern.

Das ist es, was hier vor sich geht, Leute. Eine schrumpfende Wirtschaft, ein untergehendes Imperium, wird von einer Gruppe von Leuten an der Spitze geführt, die das tun, was wir alle von ihnen erwartet hätten. Sie wälzen die Kosten eines untergehenden Imperiums auf diejenigen ab, die in der sozialen Hackordnung unter ihnen stehen, und das sind Sie und ich.

Und ob es nun darum geht, die Sozialversicherung zu kürzen, die Finanzierung von Hochschulen zu kürzen oder den Hochschulstudenten - wie Michael zu Beginn sagte - nicht zu erlauben, sich an die Konkursgerichte zu wenden und um Hilfe zu bitten, so wie wir es allen anderen privaten Schuldnern ermöglichen: Lassen Sie sich nicht täuschen.

Sie werden alle anderen kürzen, bevor sie den Kern dessen zerstören, was sie zu den reichsten Menschen der Welt macht. Und die Manipulation des Geldsystems ist für die Eliten in sterbenden Imperien ein bewährtes Mittel, um noch ein paar Jahre durchzuhalten.

MICHAEL HUDSON: Was Richard gerade gesagt hat, klingt vielleicht so radikal, dass es schon utopisch erscheint. Aber seine Idee, die Reichen stärker zu besteuern, ist weniger progressiv als die ursprüngliche US-Einkommensteuer von 1913.

Als die Einkommensteuer erstmals gesetzlich eingeführt wurde, musste nur 1 % der Amerikaner Einkommensteuer zahlen. Das liegt daran, dass Einkommensteuer nur von denjenigen gezahlt wurde, die über einem bestimmten Betrag verdienten, etwa dem Zehnfachen des normalen Lohns.

Es stellte sich also heraus, dass die Einkommensteuer von großen Unternehmensinvestoren, großen Immobilienbesitzern und großen Finanziers gezahlt wurde. Die Arbeiter, die Lohnempfänger, mussten überhaupt keine Einkommensteuer zahlen. Sie waren steuerfrei.

Und in nur etwas mehr als 100 Jahren hat sich das Narrativ der Funktionsweise einer Wirtschaft so sehr verändert, dass die Menschen sich nicht mehr daran erinnern, dass die Einkommensteuer ursprünglich progressiv sein sollte und damit tatsächlich die Teilnahme Amerikas am Ersten Weltkrieg finanzieren konnte, indem nur das besteuert wurde, was man als Rentiereinkommen bezeichnete , also Mietempfänger und Finanzinvestoren.

Und damals, im Gefolge dessen, seit den 1920er Jahren, wehrten sich der Finanzsektor und die von ihm geschützten Sektoren, der Immobiliensektor, die Versicherungswirtschaft, die Monopole. Ihr Plan war, die Wirtschaft zu finanzieren.

Und ihren großen Erfolg hatten sie Anfang der 1950er Jahre, als sie die Idee der betrieblichen Pensionspläne entwickelten. Und die betrieblichen Pensionspläne wurden so dargestellt, als ob die Arbeiterschaft jetzt ein Miniaturkapitalist wäre. Wir bezahlen unsere Arbeiter in Aktien, so dass die Arbeiter tatsächlich Aktien ihrer Unternehmen besitzen und diese an der Börse anlegen können.

Es gab zwei Arten von Pensionsplänen. Der eine bestand darin, die Arbeiter zu Miteigentümern ihrer eigenen Firma zu machen. So besaßen die Arbeiter immer mehr Aktien, zum Beispiel der Chicago Tribune, der rechtsgerichteten republikanischen Zeitung von Chicago.

Als die Pensionszahlungen und Aktienbestände schließlich hoch genug waren, wurde die Tribune von einem Finanzier übernommen, der alle Ersparnisse der Arbeiter in Tribune-Aktien seit den 1950er Jahren konfiszierte und damit die Banken bezahlte, die ihm das Geld für den Kauf der Chicago Tribune geliehen hatten.

Und für andere Leute hieß es im Grunde, dass sie ihre Rente einzahlen und der Aktienmarkt wachsen würde. Das bedeutete, dass durch die Investition des Geldes in den Aktienmarkt, in Investmentbanken und in Vermögensverwaltungsfonds ein ganzes Finanzsystem entstand.

Nehmen wir also an, Sie arbeiten für ein Unternehmen, das Sie ausbeutet und betrügt, aber das Unternehmen sagt: „Stellen Sie sich das vor: Sie haben Arbeiter ausgebeutet. Ihr Geld ist Ersparnis, Ihre Altersvorsorge fließt in unser Unternehmen.“ Denken Sie also an die Altersvorsorge, die Sie dadurch erzielen, dass wir Sie ausbeuten.

Genau das ist auf gesamtwirtschaftlicher Ebene geschehen. Indem die Renten nicht mehr auf Umlagebasis angelegt, sondern zu einer öffentlichen Verpflichtung gemacht wurden, wie es in vielen europäischen Ländern der Fall ist, wurden sie in den Aktienmarkt verlagert.

Und jetzt gibt es Pensionspläne wie CalPERS in Kalifornien, den California Public Retirement Savings Fund. Die Pensionsfonds in den gesamten Vereinigten Staaten versuchen verzweifelt, ihr Geld privaten Kapitalisten zu überlassen, die ihnen riesige, schnelle Gewinne versprechen, indem sie Firmen aufkaufen, sie verkleinern, die Belegschaft reduzieren und noch mehr Geld herauspressen und an ihre Stelle bankrotte Hüllen setzen.

Die Industriearbeiter, die ihr Geld in ihre Pensionspläne einzahlen, finanzieren also die Deindustrialisierung der Wirtschaft statt deren Industrialisierung. Das ist die Art von Plan, den die politischen Geldgeber gerne auch in der Sozialversicherung umgesetzt sehen würden.

Das Problem besteht darin, dass sich die Finanzialisierung und der Finanzkapitalismus als das genaue Gegenteil des Industriekapitalismus erwiesen haben, der im 19. Jahrhundert nicht nur von Marx, sondern von allen anderen beschrieben wurde.

RICHARD WOLFF: Ja, und wenn ich mal ein bisschen die Rolle des Radikalen spielen darf, möchte ich sagen, dass im Kapitalismus der Gewinn das Entscheidende ist. Meine Kollegen an Wirtschaftshochschulen in ganz Amerika, die ich kenne und mit denen ich befreundet bin, sagen mir ständig, dass ihre grundlegende Botschaft an die Studenten lautet: Wenn Sie Ihr Unternehmen aufbauen wollen, gehen Sie dorthin, wo die Arbeitskräfte billig sind und der Markt wächst.

Und sie sagten: „Sehr gut“, sagten sie zu ihren Lehrern, „vielen Dank. Ich werde Ihnen aus China berichten, denn ich gehe dorthin, weil die Löhne niedrig sind und der Markt der größte der Welt ist und schneller wächst als alle anderen. Es ist also ziemlich offensichtlich, wo ich sein sollte. Wir sehen uns später. Sie stecken in Chicago oder Cincinnati oder sonst wo fest. Ich gehe nach Peking oder Shanghai. Ich weiß, wo ich sein sollte, wie Sie mich gelehrt haben.

Wenn Ihnen die Folgen des Kapitalismus nicht gefallen, nämlich die Deindustrialisierung eines Teils der Welt nach dem anderen, dann denken wir daran, dass wir in Neuengland einst den Kapitalismus gefeiert haben. Dann verschwand er, Sie wissen schon, er ging in den Mittleren Westen, nach Ohio, Pennsylvania und Wisconsin. Und wissen Sie, was bis heute in Neuengland übrig geblieben ist? Diese Fabriken, vier oder fünf Stockwerke hoch, schöne lange Backsteingebäude, die jetzt voller Künstlerateliers, Töpferläden und Yoga-Unterrichtsunternehmen sind. Denn das ist alles, was in diese leeren Fabriken hineinpasst.

Und wie nennen wir nun den Mittleren Westen? Wir nennen ihn den Rostgürtel Amerikas, weil er verlassen ist. Der Kapitalismus verließ Neuengland, ging in den Mittleren Westen, verließ den Mittleren Westen, ging nach Süden, ging nach Westen, und dann, wie vorherzusehen war – man muss hier kein Wahrsager sein – warum sollten sie in den Vereinigten Staaten bleiben?

Sie haben schließlich entschieden, Moment mal, dieselbe Logik, dass es profitabler ist, dass wir die Länder, in die wir noch nicht gegangen sind, zwingen können, uns ein Angebot zu unterbreiten, damit wir dorthin gehen können, und so den Profitmechanismus nutzen können, um Arbeitsplätze in ihren Teil der Welt zu bringen. Wir sind bereit zu gehen. Wir sind bereit, nach China zu gehen. Wir sind bereit, zum Mond zu fliegen.

Kapitalismus, das ist immer etwas Seltsames am Kapitalismus. Er will, dass Sie die guten Seiten sehen, wenn er wächst, wenn er expandiert, wenn er etwas entdeckt. Und das ist in Ordnung, solange Sie nicht vergessen, dass es auch schlechte Seiten gibt.

Wissen Sie, wir leben und das Leben ist wunderbar, aber wir sterben auch. Das ist ein weiterer Teil unserer Existenz. Der Kapitalismus gibt auf.

Sie möchten einen Ort besuchen, den der Kapitalismus aufgegeben hat? Besuchen Sie England. Besuchen Sie das industrielle Herz Europas. Heute sind es hoffnungslose Fälle, die die Saat eines Faschismus sind, der überall in Europa wächst. Und wo? In den verlassenen Gebieten, wo es keine Industrie mehr gibt, obwohl es sie noch gab.

Das ist die Realität, Leute, die sich hier abspielt. Das Profitmotiv ist ein Erbauer und ein Killer. Wenn ich mir noch ein Zitat von Marx am Anfang des ersten Bandes des Kapitals erlauben darf, sagt er, dass der Kapitalismus ein ständiger Produzent und Reproduzierer großen Reichtums sei.

Leider, fügt er hinzu, ist es zugleich Produzent und Reproduzierer großer Armut. Das eine ist die Kehrseite des anderen, und das ist das Problem dieses Systems. Deshalb können wir es besser machen.

Und all das, was wir gesagt haben, ist eine Art Illustration dafür, dass die kapitalistische Wirtschaft, wenn es um die Organisation einer Wirtschaft geht, zweifellos Erfolge vorzuweisen hat. Aber wir leben in einer Werbegesellschaft, und das meine ich nicht als Kompliment.

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Beachten Sie bei der Werbung etwas. Der Kunde bezahlt den Werbetreibenden dafür, nur Gutes über den Kunden zu sagen, wahre Dinge oder Dinge, die erfindet, aber sie haben eine gemeinsame Eigenschaft: Sie sind alle gut.

Und was verbergen sie? Alles, was schlecht ist. Das ist eine Art, mit den Leuten zu kommunizieren, die nichts mit dem zu tun hat, was man uns als Kinder beibringt, nämlich dass man das Positive und das Negative sehen muss. Man muss das Für und Wider abwägen. Man muss einen ausgewogenen Beitrag zum Verständnis der Welt leisten, in der man lebt.

Nein, nein, nein, nein, nein. Werbung vermittelt Ihnen eine sorgfältig konstruierte, unausgewogene Sichtweise.

Von den Demokraten werden Sie wunderbare Dinge über Kamala Harris hören, das ist alles. Und von Herrn Trump werden Sie wunderbare Dinge über Trump hören, das ist alles.

Sie werden es sich erlauben, dem anderen Zebra-Dreck aufzudrücken. Das ist Werbementalität. Das Geschenk des Kapitalismus an uns ist das Werbegeschäft, das den gesamten Prozess des Sprechens und der Sprache korrumpiert hat.

Das heißt, die Hälfte unserer Arbeit und die von Nima so gut organisierten Aufgaben besteht in der Entmystifizierung. Wir versuchen, so etwas wie ein ausgewogenes Gespür für das Wirtschaftssystem wiederherzustellen, damit wir das tun können, was kreative Menschen schon immer getan haben, und zwar besser als das, was sie vorgefunden haben, als sie in das System hineingeboren wurden.

Das ist alles, was wir hier versuchen. Wir können es besser machen als der Kapitalismus, und wir sollten aufhören, diese Lektion zu vernachlässigen.

MICHAEL HUDSON: Wir sprechen also von einer Erzählung. Und wenn man sie durchdringen kann …

Wenn Sie eine Geschichte hören wie: „Die Regierung ist pleite“ oder „Wir müssen den Haushalt ausgleichen“, was erwarten sie dann von Ihnen? Jede Geschichte, die Sie heutzutage hören, vor allem von Politikern, ist ein Versuch, Ihre Wahrnehmung der Funktionsweise der Wirtschaft und Ihres Platzes darin zu beeinflussen, um Sie dazu zu bringen, bestimmte politische Maßnahmen zu ergreifen und zu unterstützen. Und diese Politik wird von den Menschen bezahlt, die diese Geschichte unterstützen.

Und wie Richard gerade sagte, versuchen wir, eine andere Erzählung vorzuschlagen, weil uns niemand dafür bezahlt. Und es stellt sich heraus, dass eine Erzählung wahrscheinlich umso schlechter ist, je weniger man dafür bezahlt wird.

RICHARD WOLFF: Ja, das stimmt. Je weniger Sie sich dazu bringen lassen, alles andere, was Sie tun, Ihre Freuden, Ihre Vergnügungen, Ihre Hoffnungen, Ihre Träume, aufzugeben, um Geld zu verdienen. Es ist schrecklich, dass sich alles zwischen Sie und das Beste in Ihnen stellt, weil es Ihr Überleben in Frage stellt oder bedroht.

Es ist ein außergewöhnliches System. Es hat dank ihm überdauert und so viel erreicht. Aber jetzt ist es am Ende. Und ich glaube nicht, dass es noch zu retten ist. Ich weiß genauso wenig wie jeder andere, wo es zuerst zusammenbrechen wird, und wie, und wie schnell, und nichts davon. Ich kann die Zukunft nicht vorhersagen.

Aber es ist mir völlig klar, dass die traditionellen Wahrheiten jeden Tag ein bisschen mehr an Bedeutung verlieren. Und das ist es, woran ich persönlich als Grundlage für mein Tun festhalte. Und ich denke, das ist es auch, was Menschen wie Michael und Nima antreibt. Es ist dieses Gefühl, dass wir etwas tun müssen, und hier ist etwas, was wir tun können.

Wir können sagen: „Sehen Sie, die Welt ist nicht ganz so, wie sie in den Mainstream-Medien dargestellt wird.“ Und wir zeigen Ihnen, welche bemerkenswerten Erkenntnisse Sie dadurch gewinnen können und die Ihr Leben verbessern können.

NIMA: Ja. Richard, wir haben hier einige Fragen aus unserem Publikum. Und Sie können antworten. Eine der Fragen richtet sich an Sie, Richard.

Darin heißt es: Wenn die Regierung nach Belieben Geld druckt, warum muss sie dann die Öffentlichkeit besteuern?

MICHAEL HUDSON: Guter Punkt.

RICHARD WOLFF: Ja. Es ist sehr, sehr wichtig, dass die Leute das verstehen. Hier ist die Frage, Richard. Sie können sie hier auf dem Bildschirm lesen. Wenn die Regierung sie druckt.

Dafür gibt es viele Gründe. Wie bei allen großen Entscheidungen, die in einer Gesellschaft getroffen werden, insbesondere wenn sie über einen längeren Zeitraum hinweg gelten, wie es bei dieser Entscheidung offensichtlich der Fall ist, erheben Regierungen schon seit sehr langer Zeit Steuern und drucken Geld. Das ist keineswegs neu.

Einige seiner Formen sind neu, aber die Phänomene dieser beiden Arten sind sehr alt. Okay?

Einer der Gründe dafür ist die Art und Weise, wie insbesondere der Kapitalismus –

Und es ist noch älter, aber so wie der Kapitalismus funktioniert, haben wir diese absurde, und ich meine das wirklich absurde Situation. Man könnte die Bevölkerung in jedem kapitalistischen Land in Konzerne und Reiche auf der einen Seite und alle anderen auf der anderen Seite aufteilen. 10 %, 90 %, was immer Sie wollen, wie auch immer Sie das machen wollen.

Und gut, jetzt geht es los. Beide Gruppen, die Leute an der Spitze und alle anderen, wollen Leistungen vom Staat. Die Unternehmen wollen, dass der Staat ihren Reichtum schützt, ihre Freiheiten schützt, ihre Profite schützt, sie steigert, sie bei Bedarf subventioniert, einen ausländischen Markt für ihre Produkte sichert und billige ausländische Bezugsquellen für ihre Produkte sichert. Sie haben eine ganze Liste von Dingen, die sie vom Staat erwarten.

Und die Masse der Bevölkerung, nur um das Argument zu untermauern, hat ihre Liste. Sie wollen öffentliche Bildung, sie wollen Gesundheitsversorgung, sie wollen anständige Straßen. Die Konzerne wollen das auch, und sie hätten gern Hilfe bei Babys und Schwimmbädern, was auch immer. Okay? Das ist es, was sie alle wollen.

Nun stellt sich die Frage, wie das alles finanziert werden soll. Sie wollen, dass die Regierung das macht. Aber wie soll die Regierung das machen? Und hier können wir ganz klar sehen, dass die Konzerne und die Reichen viele Dinge gerne von der Regierung erledigt sehen würden, aber sie wollen nicht dafür bezahlen.

Und die Mehrheit der Bevölkerung möchte, dass die Regierung vieles erledigt, und sie will dafür nicht bezahlen. Nun, man kann es nicht haben, wenn niemand dafür bezahlt.

Was haben wir also? Wir haben ein System, in dem wir der Masse der Bevölkerung sagen, dass jeder seinen gerechten Anteil zahlen muss, und deshalb haben wir ein Steuersystem. Sehr alt. Wir alle werden von den Dingen profitieren, die die Regierung tut, zumindest geben wir dieser Idee Lippenbekenntnisse. Also müssen wir alle unseren Beitrag leisten, okay? Wir haben ein Steuersystem.

Gut, aber die Leute an der Spitze haben im Gegensatz zum Rest von uns das Geld und die Macht, viel mehr zu tun, als nur etwas zu „wollen“. Sie können es geschehen lassen. Das bedeutet es, CEO eines Unternehmens zu sein, im Vorstand zu sitzen oder ein Vermögen von einer Milliarde Dollar zu besitzen.

Sie sind in der Lage, Dinge zu tun, und was tun Sie dann? Sie sorgen dafür, dass die Steuern gesenkt werden, vor allem für Sie, für Unternehmen und die Reichen. So verschieben Sie die Steuerlast auf die Mittelschicht und die unteren Einkommensgruppen. Aber ab einem bestimmten Punkt, und hier wird es kreativ, ab einem bestimmten Punkt kann die Masse der Bevölkerung das nicht mehr. Denken Sie daran, sie sind diejenigen, die die Löhne und Gehälter bekommen, und ab einem bestimmten Punkt wird es eine Steuerrevolte geben. Jedes Land hat das schon erlebt. Wir haben das auch erlebt. Denken Sie daran, es begann vor mehreren Jahrzehnten in Kalifornien und erfasste das ganze Land. Eine Steuerrevolte.

Okay, die Leute an der Spitze haben jetzt begriffen, dass wir ein Spiel spielen müssen. Wir kündigen eine Steuersenkung an und stellen sicher, dass jeder eine kleine Senkung erhält. Wissen Sie, fünf Prozent für Sie, zehn Prozent für Sie und vierzig Prozent für uns. Oh, wir bekommen diese Art von Steuersenkung.

Das beste Beispiel dafür ist die Steuersenkung von 2017, die Trump durchgesetzt hat. Die einzige wirtschaftliche Innovation, wenn man es so nennen will, die Trump durchgesetzt hat. Er hat vier Jahre lang nichts getan und sinnlosen Unsinn gemacht, was Biden, soviel ich weiß, kopiert hat, aber nichtsdestotrotz sind dies konkurrierende prokapitalistische Länder. Also hat er das mit seiner Steuersenkung von 2017 ermöglicht.

Und jetzt kommt der kreative, der kreativste Teil. Wenn Sie die Steuern für alle senken und den Leuten sagen, dass Sie mit weniger mehr erreichen können, dann schneiden Sie den Staat ab, als ob Steuersenkungen keine Auswirkungen auf die Leistungen hätten, die Sie erbringen können. Vielleicht haben Sie die Leute getäuscht. Dann sagen Sie: „Okay, aber hier ist eine noch einfachere Sache.“

Anstatt Steuern zu erheben, leihen wir uns das Geld. Ist das nicht wunderbar? Wir können Ihnen geben, was Sie wollen. Wir geben den Konzernen, was Sie wollen. Wir geben der breiten Masse, was Sie wollen. Wir erheben keine Steuern, weil Sie das nicht wollen. Wir leihen uns das Geld. Ist das nicht wunderbar?

Das ist es, sofern Sie nicht verstehen, was Michael gerade fast eine Stunde lang erklärt hat. Von wem leiht sich die Regierung Geld? Er hat es durchgegangen. Sie leiht sich Geld von Einzelpersonen. Natürlich, von wem? Von den Reichsten. Wissen Sie, woher Sie wissen, dass es nur die Reichsten sind? Denn wie oft ist ein Regierungsbeamter zu Ihnen in die Privatsphäre Ihres Zuhauses oder Büros gekommen und hat mit Ihnen darüber gesprochen, der Regierung einen großen Kredit zu gewähren?

Die Antwort lautet: Das ist Ihnen in Ihrem Leben noch nie passiert. Das liegt daran, dass Sie nicht zählen. Sie sind unwichtig. Die Regierung leiht sich nur Geld von den Reichen, von anderen Ländern oder von ihrer eigenen Zentralbank. So leiht sich die Regierung Geld, und das ist großartig für die Reichen, denn sie können Steuern vermeiden. Doch anstatt das Geld in Form von Steuern zu zahlen, geben sie es der Regierung als Darlehen, die ihnen Zinsen zahlt und das Geld dann zurückzahlt.

Dies wird als Selbstverständlichkeit bezeichnet. Doch wenn es für die Reichen ein Selbstverständlichkeit ist, dann ist es für den Rest von uns in anderer Hinsicht auch ein Selbstverständlichkeit.

Man muss kein Gehirn haben, um ein solches System zu akzeptieren. Das ist ein Betrug, der so grotesk ist, als würde man Ihnen die Brooklyn Bridge für 18,95 Dollar verkaufen. Wenn Sie diesen Betrug nicht erkennen können, wenn er Ihnen angeboten wird, dann haben Sie vielleicht irgendwo, irgendwie, in einem anderen Universum die Tracht Prügel, die Sie bekommen, tatsächlich verdient.

Dies ist ein System, das von und für die Leute an der Spitze entworfen wurde. Ich meine nicht das amerikanische System, und ich meine nicht den Kapitalismus als System, denn dieses Spiel wird in der einen oder anderen Form überall reproduziert.

Deshalb sind einige von uns Kritiker des Kapitalismus. Ja.

NIMA: Dann lassen Sie uns diese Sitzung mit den neuesten Nachrichten abschließen. Der Link, den ich Ihnen aus dem Artikel von Ted Postal geschickt habe, handelt von der neuen Strategie der Vereinigten Staaten in Bezug auf Atomwaffen. Sie sprechen davon, dass dies eine Strategie der Präemption sei.

Aber sehen Sie, wenn wir einmal von den Atombomben absehen, irgendeine Verbindung zwischen dieser Art von Strategie und der Wirtschaft, dem Krieg, der zwischen den Vereinigten Staaten, Russland und China tobt, was die Wirtschaft betrifft? Sehen Sie irgendeine Verbindung zwischen diesen beiden Diskussionen? Einerseits der militärische Aspekt, andererseits sehen Sie, dass sich ihre Wirtschaft im Krieg befindet.

MICHAEL HUDSON: Die USA hofften, Russland in den 1980er Jahren im Zuge des Kalten Krieges durch Aufrüstung in den Bankrott zu treiben. Dabei gaben sie so viel Geld aus, dass sie glaubten, Russland sei dadurch zu spiegelbildlichen Ausgaben für sein Militärbudget gezwungen.

Sie dachten, dass dies die Sowjetunion zu Fall bringen würde, weil sie nicht so große wirtschaftliche Überschüsse haben wie wir, und dass sie dadurch gezwungen wären, ihre Wirtschaft zu komprimieren und die öffentliche Unzufriedenheit zu erzeugen, auch in den eigenen Reihen der Kommunistischen Partei, und dass dies sie nur demoralisieren würde. Wenn wir also unsere Ausgaben erhöhen und andere Länder zwingen könnten, ihr Geld auszugeben, so die Theorie, würde ihre Bevölkerung revoltieren und jemand anderen an die Macht wählen.

Genau das dachte sich die NATO im Jahr 2022, als sie ihre Angriffe auf die russischsprachigen Ukrainer immer weiter verstärkte und alles versuchte, um Russland in einen Krieg zu provozieren.

Die Idee war wiederum: Wenn es ihnen gelänge, Russland zum Gegenschlag der NATO-Angriffe auf die Zivilbevölkerung in Donezk und Luhansk, den russischsprachigen Gebieten im Osten der Ukraine, zu zwingen, müsste Russland erstens seine Einnahmen für den Krieg verwenden und wäre nicht in der Lage, eine Industrialisierung und eine stärkere Unabhängigkeit in seiner Industrialisierung durchzuführen. Und zweitens könnten das amerikanische National Endowment for Democracy und andere Propagandaorganisationen sowie Nichtregierungsorganisationen in Russland versuchen, die Flammen der Unzufriedenheit in der Bevölkerung zu schüren, da die russischen Soldaten sterben würden. Offensichtlich funktionierte das nicht, aber das war der Plan.

Wenn Sie also einen Vorschlag machen, wie Sie ihn gerade gemacht haben, nämlich diese enorme Erhöhung der Ausgaben für Atomwaffen, dann ist das erstens ein Glücksfall für den militärisch-industriellen Komplex in den Vereinigten Staaten, weil die meisten amerikanischen Atomwaffen in den vergangenen 50 Jahren weder gereinigt noch auf Vordermann gebracht wurden.

Es stellt sich die Frage: Funktionieren sie noch? Müssen wir sie auseinandernehmen und reparieren? Und müssen wir in Amerika in neue Technologien investieren, um mit der russischen Technologie der Hyperschallraketen und allem mithalten zu können?

Es stellt sich heraus, dass Amerikas Plan, Russland durch Militärausgaben in den Bankrott zu treiben, nach hinten losgegangen ist. Er droht, Amerika durch Militärausgaben in den Bankrott zu treiben, und die Geschichte all dessen wird durch die Art und Weise geprägt, wie wir die Show begonnen haben.

Das Narrativ lautet: Um diese Militärausgaben leisten zu können, die die Welt in die Luft zu jagen und die Zivilisation von vorne zu beginnen, müssen wir, um das zu finanzieren, die soziale Sicherheit und die Sozialausgaben sowie die Zinszahlungen an die Anleihegläubiger kürzen.

All dies dient in den USA als Vorwand, so viel Geld für nicht-soziale Zwecke auszugeben, dass der Haushaltsspielraum für die von den Wählern eigentlich gewünschten Sozialprogramme knapp wird.

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Und um das zu erreichen, muss man natürlich ein Duopol zwischen den Republikanern und der Demokratischen Partei schaffen. Man muss sie zu einer einzigen Partei machen und jeden Zugriff Dritter auf die Wahlzettel verhindern, wie Sie und ich, Nima, das besprochen haben, als wir Jill Stein, die Antikriegskandidatin der Grünen, zu Gast hatten.

Sowohl die Republikaner als auch die Demokraten haben versucht, ein derart labyrinthisches Regelwerk zu erfinden, um auf die Stimmzettel zu kommen, dass den Amerikanern an der Wahlurne faktisch keine andere Wahl bleibt, als entweder die Republikaner für die Wiederaufrüstung, für neue Aufrüstungen im Zeichen des Kalten Krieges, oder die Demokraten für die Remilitarisierung zu wählen.

Man kann darüber abstimmen, welche Partei das tun soll, und jede Partei verfolgt ihre eigene Identitätspolitik. Aber es kann keine Partei geben, die sich für den Frieden einsetzt.

Diese ganze Farce wurde letzte Woche in Deutschland aufgeführt. Wenn es die beiden Antikriegsparteien gibt, von denen Deutschland spricht, müssen wir die Antikriegsparteien verbieten, um die Demokratie zu bewahren. Denn ohne Krieg können wir den Faschismus in der ganzen Welt nicht unterstützen. Wir müssen die ukrainischen Faschisten gegen Russland unterstützen. Und wenn eine Partei gegründet wird, sei es die Alternative für Deutschland oder die Sarovanecht-Partei, müssen wir sie daran hindern und ihnen einfach nicht erlauben, im Parlament Stellung zu beziehen, denn das ist undemokratisch.

Demokratie ist das, was den Vereinigten Staaten im Kalten Krieg nützt. Das ist unsere Definition. Demokratie ist der Kalte Krieg. Autokratie ist die Vermeidung von Krieg. Autokratie ist der Rückzug der BRICS-Staaten, Chinas, Russlands, des Iran und anderer Länder aus diesem gesamten Finanzsystem.

Wir sprechen also nicht nur über eine andere Erzählung, sondern auch über ein anderes Vokabular, wie George Orwell schon sagte. In Ihrer Sendung sprechen wir also jede Woche nicht nur über die Erzählung, sondern über das Vokabular selbst, das die Wahrnehmung der Menschen und ihre Vorstellungen von der Welt verfälschen soll.

RICHARD WOLFF: Lassen Sie mich nur etwas hinzufügen. Lassen Sie mich für einen Moment meinen Hut als Ökonom aufsetzen. Michael hat Recht. Der Wettstreit, der Kriegswettstreit, der Rüstungswettstreit, wie auch immer Sie ihn nennen wollen, zwischen Russland und den Vereinigten Staaten, der in gewisser Weise bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zurückreicht, war eine sehr kluge Strategie.

Ob nun George Kennan oder einige der späteren Leute im Außenministerium die Anerkennung dafür gebührt, sie alle haben eine ganz einfache Sache verstanden, die die Amerikaner meiner Meinung nach nie verstanden haben.

Dass die Vereinigten Staaten aus dem Zweiten Weltkrieg als absolut einzigartige, dominante Wirtschaftsmacht hervorgingen und dass alle potentiellen Konkurrenten, wirtschaftlichen Konkurrenten, verschwunden waren. Russland war verschwunden. China war verschwunden. Deutschland war verschwunden. Großbritannien war verschwunden. Japan war völlig verschwunden, entweder indirekt durch den Krieg zerstört oder buchstäblich direkt im Krieg zerstört.

Dies war kein tragfähiges Abkommen. Es würde irgendwann zu Ende gehen, aber für eine ganze Weile, ich würde sagen für den Rest des 20. Jahrhunderts, behielten die Vereinigten Staaten ihre dominante, überwältigende Stellung.

Deshalb war ein Wettstreit, ein Wettrüsten zwischen den USA und Russland eine Art schlechter Scherz. Die einen saßen an der Spitze einer Wirtschaftsmacht, die anderen an der Spitze eines wirtschaftlichen Katastrophengebiets.

Es gab kein… Das ist verrückt. Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, vor zwei oder drei Jahren, war das BIP… Die Amerikaner verstehen das nicht. Das BIP Russlands betrug vor drei Jahren etwa anderthalb Billionen Dollar pro Jahr. Das BIP der gesamten Waren- und Dienstleistungsproduktion für ein Kalenderjahr betrug etwa anderthalb Billionen. Im selben Jahr betrug das BIP der Vereinigten Staaten etwa 22 Billionen Dollar.

Okay, alle müssen aufhören, oder? Eineinhalb gegen 22. Und dieses Verhältnis ist heute nicht viel anders als früher. Ein Wettrüsten zwischen einem Militär, das auf einer 1,5 Billionen Dollar schweren Wirtschaft basiert, und einem Militär, das auf einer 22 Billionen Dollar schweren Wirtschaft basiert? Ich meine, das ist kein Wettbewerb.

Wissen Sie, was daran so erstaunlich ist? Das Ausmaß der militärischen Produktion, das die Russen tatsächlich erreichen konnten. Man kann erkennen, dass sie dem Militär offensichtlich eine enorme Priorität einräumten, auch wenn sie es nicht zugaben.

Vielleicht war die Sowjetunion eine Herausforderung für die USA, wobei man dieses Wort in Politik und Militär locker verwenden kann. Aber in der Wirtschaft war sie das nie, nicht annähernd, auf gar keinen Fall. Ein Wettrüsten zwischen ihnen ist also etwas, von dem die USA überzeugt sein konnten, dass sie es gewinnen würden.

Heute sind wir nicht in dieser Situation. Und das ist ein Teil dessen, was gerade passiert. Wir sind nicht in derselben Situation. Als ich das letzte Mal nachgeschaut habe, lag das BIP der Vereinigten Staaten derzeit bei etwa 23 Billionen. Das BIP Chinas liegt bei etwa 17 oder 18 Billionen. Das ist eine völlig andere Geschichte.

Wenn man China und Russland zusammennimmt, hat das Militär einen hohen Stellenwert und die Wirtschaft ist größer. Und die chinesische Wirtschaft ist um ein Vielfaches größer und verfügt über einen Hightech-Sektor, der seinesgleichen sucht.

Dies ist ein neues Spiel. Wenn Sie jetzt annehmen, dass Sie das Wettrüsten gewinnen werden, sind Sie verrückt. Sie haben den Bezug zur Realität verloren. Sie sind nicht in der gleichen Situation und werden schreckliche Fehler machen.

Und der erste Hinweis darauf, wie schlimm diese Fehler sind, ist Ihr Fehler, als Sie entschieden, die Ukraine bräuchte nur Ihre Waffen und Ihr Geld, um Russland zu überwältigen.

Falsch. Warum? Weil Russland China hat, weil Russland die BRICS-Staaten hat, weil Russland Verbündete hat und weil Russland Optionen hat.

Sie haben es nicht herausgefunden. Sie dachten, Sie wären da, wo Sie schon einmal waren, aber das sind Sie nicht. Das sind Sie einfach nicht. Und das Ergebnis ist ein neuer Rahmen, den Sie noch nicht herausgefunden haben.

Ich höre den Neocons zu, die heutzutage unsere Außenpolitik bestimmen, den Blinkens, Sie wissen schon, dem Jake Sullivan, diesen Leuten. Sie klingen, sehen aus und sprechen wie Kalte Krieger. Sie sind immer noch da. Sie sind an einem anderen Ort mit anderen Berechnungen, die damals einen gewissen Sinn ergaben. Gefährlich, riskant, aber sie hatten eine gewisse Logik.

Jetzt ist die Gefahr da, das Risiko, aber die Chancen sind nicht da. Der Kontext ist nicht mehr derselbe wie früher. Tatsächlich drängt es jedes Jahr mehr in die andere Richtung. Das ist ein Verlustgeschäft, aber sie verlieren weiter und können sich keinen Ausweg aus der Situation denken. Sie haben verloren. Sie konnten den Krieg in Korea nicht gewinnen. Sie haben ihn in Vietnam verloren. Sie haben ihn in Afghanistan verloren. Sie haben ihn im Irak verloren. Sie verlieren ihn in der Ukraine. Sie verstehen es immer noch nicht.

Aus diesem Grund glaube ich, dass wir den großen Veränderungen, die meiner Meinung nach auf uns zukommen, viel näher sind, als jeder von uns zu hoffen wagt.

MICHAEL HUDSON: Nun, man muss ihnen zugutehalten, Richard. Wir haben Deutschland 2022 geschlagen. Jetzt hängt alles davon ab. Wir haben Europa geschlagen.

RICHARD WOLFF: Ja, aber Volkswagen steckt in seiner schwersten Krise. Volkswagen ist das Aushängeschild Deutschlands. Es ist eine großartige Erfolgsgeschichte. Bis letztes Jahr wurden in China mehr VWs verkauft als von jeder anderen Automarke usw. usw. usw. Jetzt stecken sie in einer Krise. Sie haben angekündigt, dass sie in ganz Deutschland Fabriken schließen werden, was sie in ihrer 70-jährigen Geschichte noch nie getan haben.

Sie sind in großen Schwierigkeiten, aber sie wissen, warum. Seien Sie vorsichtig. Was wir sehen, ist die Oberfläche, die die Vereinigten Staaten aus all den Gründen, die Michael im Kopf hat, besänftigen muss, und sie haben Recht.

Doch direkt unter der Oberfläche gibt es eine ganz andere Schicht der deutschen Industrie, die – wie Michael gerade sagen wollte – erklärt, dass es die amerikanische Politik in der Ukraine sei, die das deutsche Wirtschaftswunder verschwinden lasse.

Wir wussten, dass wir kein Wunder hatten. Wir [Deutschland] verfügen nicht über größere technische Fähigkeiten als die Franzosen, die Briten oder die Italiener. Stopp. Wir wissen es besser. Was wir hatten, war billiges Öl und Gas, das billigste Öl und Gas in ganz Europa, und mit der Pipeline, die die Amerikaner sprengten, hätten wir es für die nächsten 30 Jahre gehabt.

Wir sind am Arsch, und weil wir der Motor Europas waren, ist ganz Europa am Arsch. Werden wir wirklich für den Rest dieses Jahrhunderts ein Vasall der Vereinigten Staaten bleiben, obwohl wir das wirklich nicht müssen? Das ist die schmerzhafte Frage, die direkt unter der Oberfläche lauert, nicht nur in Deutschland, in Frankreich, in Italien, in Großbritannien selbst.

Sie befinden sich an einem entscheidenden Punkt. Ich bin mir nicht sicher, welchen Weg sie einschlagen werden. Ich verstehe, was Michael sagt. Sie haben möglicherweise ihre gesamte Zukunft verkauft.

Sie haben Europa, die Europäische Gemeinschaft, die übrigens nur eine Randnotiz für alle ist, zum reichsten Block der Welt gemacht. Es ist ein größerer Wohlstandsblock als die Vereinigten Staaten. Es ist ein größerer Wohlstandsblock als zumindest die ursprünglichen BRICS-Staaten oder zumindest annähernd.

Es ist verschwunden, oder vielleicht wurde es – was bemerkenswert wäre für diesen Teil der Welt, der jahrhundertelang, jahrtausendelang in vielerlei Hinsicht das Zentrum der Welt war – im Gegensatz zu früher in dieser verhältnismäßig kurzen Zeit von einem verhältnismäßigen Neuling, den Vereinigten Staaten, und einem völligen Neuling, nämlich China, dem kapitalistischen China, an den Rand gedrängt.

Ich glaube daher wirklich, dass diese Gespräche, abgesehen von den interessanten Kommentaren der Linken und dergleichen, ausreichen würden. Aber ich glaube mehr denn je, dass wir kurz davor stehen, dass viele dieser unterschwelligen Widersprüche an die Oberfläche kommen.

Wir werden darüber sprechen, wie sich die Dinge so schnell ändern konnten, obwohl aus unseren Diskussionen hervorgeht, dass es sich um langfristige Änderungen handelt, die sich bereits seit geraumer Zeit angebahnt haben.

NIMA: Ja. Vielen Dank, Richard und Michael, dass ihr heute bei uns seid. Es war uns wie immer eine große Freude.

RICHARD WOLFF: Ja, gutes Gespräch. Und Michael hat uns wissen lassen – ich hoffe, ich verrate nichts –, dass er besorgt war, weil er einen Vortrag über Geld halten würde. Aber ich bin froh, dass Sie das getan haben. Ich bin froh, dass wir es darum herum strukturiert haben, denn ich denke, dieses Thema braucht es mehr als einmal, und ich hoffe, dass wir in Zukunft die Gelegenheit haben werden, einige dieser Fragen noch einmal zu überdenken.

NIMA: Genau. Bis bald. Tschüss.

(Erneut veröffentlicht aus Dialog funktioniert mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)

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Käse, Kühe, Hanf und die böse Ziege Merkel - mit schweizer know how und crowdfunding hat er eine käsefabrik aufgebaut...

HJK: EUROWEG

Das Gelt der Zukunft: Alternativen zu Kapitalismus + Sozialismus.

Karl Marx der preußische Regierungsagent

"an ihren früchten/taten werdet ihr sie erkennen"
waldner marx 712076CFAiL. SY522

LION Media: Devolution

gegen die angst vor der zukunft

Neue Schule Wädenswil

Homeschooling Schule für ganzheitliches Lernen Spielgruppe

SoLaWi Liebensberg

In Liebensberg ist Vielfalt: 100 Obstbäume, verschiedene Beerensträucher, Gemüse, Kräuter, Blumen. Gesucht Darlehen für Wohnungskauf.

Dr. Stefan Hügel

"Die Mineralienwende - Wie Mineralien uns und die Welt retten" 

Soziokratie

Viele Projekte scheitern am Zwischenmenschlichen bevor sie realisiert werden...

40 gute+schlechte quellen

unterscheiden mit herz + verstand
was ihr sät das werdet ihr ernten

jeder ist seines glückes schmid
wer nicht hören will muss fühlen

lebens-gemeinschaft

wieshof bei treuchtlingen

Video - das Geheimnis aller Krankheiten

Der Lebensraum, das Milieu ist Alles - gesundheit im neuen zeitalter - das beste, das ich zu diesem thema bisher gesehen/gehört habe

IQ-Well - die russische Haus-Apotheke

vorbeugen ist besser als heilen...

Terrazze Sante - Dein Garten- und Ernteerfolg!

mit Bio-Pionier Bernhard Scholl

Filasez

Die Filasez - rätoromanisch für „Selbst-Läufer“ - ist eine zukunftsgerichtete, unabhängige Bildungsinitiative mit privater Trägerschaft in Winterthur.

Kalender - unsere Wurzeln

Zurück zu unseren Wurzeln – Im Herzen Europas. Kaum einer weiß, wer unsere Vorfahren waren...

Kleinwohnformen

Auf unserer eigenen Übersichtskarte machen wir die Kleinwohnform-Bewegung in der Schweiz sichtbar.

Einkaufen ohne Impfung

Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...

kristallbild meines trinkwassers

gesundes trinkwasser - ich habe mein trinkwasser testen lassen...

Deine Nachbarschaft kocht füreinander!

Die issmit.app führt zukünftig Nachbarschaften zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen.

Schule für Permakultur

auf dem Bio Hirschenhof, Walchwilerberg, LU, CH

rotauf

Gemeinsam mit über 20 Schweizer Handwerksbetrieben produzieren wir die nachhaltigste Bekleidung fürs Draussensein weltweit...

Waldorf-Schule Turmalina

Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…

raus aus dem hamsterrad

es ist ein gutes video um mein politisch-spirituelles weltbild kennen zu lernen.

Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben

Der Film zur Freiheit! Wir zeigen einfache Lösungen, die frei und unabhängig machen.

Armin Risi

Gott und die Götter
Die prophezeite Wiederkehr des vedischen Wissens

Traugott Ickerroth

Die neue Weltordnung - Band 2: Ziele, Orden und Rituale der Illuminati 

Reuter Nadine: «Du bist nicht allein!»

Wie dich die geistige Welt im täglichen Leben begleitet

 

Thorsten Schulte: Fremdbestimmt

Das beste Buch über den 2. Weltkrieg...

Economic Hitman - Wahre Ziele von Weltbank + IWF

John Perkins war ein Economic Hit Man, ein Wirtschaftsattentäter. 

 

senjora: lehrplan 21

Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard

 

ent-decke

 

Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen. 

 

mitarbeiterInnen

gesucht unterstützung für newsletter, website

mein newsletter 1x pro W

geht an 12'000 abos.  ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...

 

in eigener sache: NL von markus rüegg

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rüegg markus: für alle die bauen wollen

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