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Krieg Ukraine Israel Syrien 4.-11.6.25: Glenn Diesen, Bhadrakumar, GOR Rassadin, Rainer Rupp: Angriff der Ukraine + NATO auf Russland/ Russophobie/ Warum Hitler die Schweiz nie besetzte/ Dunkle Aufklärung, Peter Thiel - Palantir

 

 

 




inhaltsverzeichnis...


Peter Hänseler: Diplomatie auf dem Totenbett – vom Friedenspräsidenten zum Kriegstreiber 15.6.25  Die Beteiligung der USA an den Angriffen auf Russland und auf den Iran macht eine Verhandlungslösung dieser Konflikte unwahrscheinlich. Trump, der seinem Volk Frieden versprach, bringt Krieg. Unglaubwürdiger Trump Einen Tag vor der zweiten Verhandlungsrunde in Istanbul griff die Ukraine Flugzeuge der strategischen Bomberflotte Russlands mit in Lastwagen versteckten Drohnen, welche nach Russland geschmuggelt wurden, an. Wir berichteten darüber «Operation „Spiderweb“: Angriff der Ukraine und der NATO auf Russland: Ein neues Pearl Harbor? Vollständige Eskalation? Sind die Fanatiker zurück? Fakten und Analyse.» Der militärische Schaden war gering; was übrig blieb war ein Propagandasieg des Westens – mehr nicht. Das Wirtschaftsblatt «Financial Times» bemühte sich am 11. Juni darum nachzuweisen, dass diese Angriffe ohne westliche Hilfe mit KI geführt wurden. Die FT sollte sich wohl besser auf Wirtschaftsnachrichten beschränken – reine Propaganda ohne einen Hauch eines Beweises. Ein müder Versuch die Amerikaner rauszuhalten, ohne deren Hilfe dieser Angriff nicht möglich gewesen wäre.


Unruhen in Los Angeles eskalieren in der Nacht weiter

Unruhen in Los Angeles: Trump entsendet Nationalgarde – Hegseth droht mit Militäreinsatz (VIDEOS)

Aufständische in den USA haben Trumps Schwäche erkannt


ein insider redet klartext
erstaunlich, dass er so offen über internas des tiefen staates reden kann, ohne verhaftet zu werden. er beschreibt den kriminellen sumpf in der US-administration im detail...
Oberst Wilkerson: Wie wir die Europäer auf den Kampf gegen Russland vorbereiteten (Clip) 11.254 Aufrufe 07.05.2025 Oberst Wilkerson, ehemaliger Stabschef des US-Außenministers Colin Powell, erläutert die inneren Abläufe in Washington.

 

Col Lawrence Wilkerson zerlegt das Chaos der US-Außenpolitik 09.06.2025 Oberst Lawrence Wilkerson ENTSCHLÜSSELT das Chaos der US-Außenpolitik. Der ehemalige Stabschef von Außenminister Colin Powell, Oberst Lawrence Wilkerson, ist bei uns zu Gast und deckt die Verwirrung im Zentrum der heutigen US-Außenpolitik auf. Vom Schlamassel im Nahen Osten bis zum Krieg in der Ukraine erklärt Wilkerson, warum er – trotz seiner konservativen Haltung – die aktuellen US-Strategien ablehnt und sie als Zeichen eines untergehenden Imperiums sieht. Dieses fesselnde Gespräch beleuchtet Amerikas strategische Fehlschläge, Fehler der Trump-Ära und die verzweifelte Suche nach Relevanz in einer multipolaren Welt. 👉 Themen: Warum der US-Außenpolitik die Kohärenz fehlt Abenteuer im Nahen Osten: Von Iran bis Israel Ukraine-Krieg und NATO-Strategie. Der Niedergang der amerikanischen imperialen Dominanz. Wilkersons einzigartige konservative Kritik am Imperium.


Alexander Mercouris & Ian Proud: Wird Georgien zur zweiten Front gegen Russland? 08.06.2025 Aus Georgien sende ich eine Diskussion mit Alexander Mercouris und Ian Proud über die sicherheitspolitischen Herausforderungen Georgiens als kleines Land an der Grenze zu Großmächten. Russland hat berechtigte Sicherheitsinteressen, doch auch die Bemühungen der USA und ihrer Verbündeten, Georgien als Stellvertreter zu nutzen, stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Wie kann Georgien die komplexe Geopolitik meistern, die auch die eigene Gesellschaft spaltet?

Russischer Geheimdienst: London strebt Machtwechsel in Georgien an 5 Juni 2025 21:29 Uhr Großbritannien kann die Tatsache nicht akzeptieren, dass sich Tiflis seinem Einfluss entzieht, erklärt Russlands Auslandsgeheimdienst SWR. London plane, die Opposition in Georgien zu unterstützen, um mit ihrer Hilfe die regierende Partei "Georgischer Traum" zu stürzen.


"Die Masken sind gefallen": Moskau erklärt Großbritannien zum Weltübel 8 Juni 2025 07:00 Uhr Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat die Aktivitäten des British Council auf russischem Territorium als unerwünscht eingestuft. Gleichzeitig hat der FSB den Oxford Russia Fund beschuldigt, Lehrkräfte russischer Hochschulen zu rekrutieren. Der British Council wurde in Russland als unerwünschte Organisation eingestuft. Die russische Generalstaatsanwaltschaft stellte klar, dass die Organisation, die sich als unabhängige Struktur positionierte, ihre gesamte Arbeit in Übereinstimmung mit den Prioritäten der offiziellen Londoner Regierung gestaltete. Dabei ist sie dem Parlament gegenüber rechenschaftspflichtig und wird vom Außenministerium dieses Landes finanziert. Die Generalstaatsanwaltschaft betonte: "Unter dem Deckmantel von Bildungs- und Kulturaktivitäten, der Durchführung verschiedener Aufklärungsveranstaltungen und unter dem Vorwand, Englisch zu unterrichten, fördern die Mitglieder des Council in Wirklichkeit langfristige britische Interessen und Werte in den Bereichen Bildung, Kultur und Jugendpolitik." Darüber hinaus unterstützen die Briten aktiv die in Russland verbotene LGBT-Bewegung und führen verschiedene Projekte zur systematischen Diskreditierung der Innen- und Außenpolitik Moskaus durch. Unter den Zielen des British Council hob die Generalstaatsanwaltschaft auch die "Loslosung der Bevölkerung der ehemaligen Sowjetrepubliken von ihrer russischen Identität", die Schaffung eines "weltweiten Netzwerks britischer Einflussagenten" und die "Zusammenführung der antirussischen baltischen Gemeinschaft" hervor. Das FSB wiederum deckte die Beteiligung des British Council an geheimen Operationen der Sonderdienste auf, die unter dem Deckmantel der Hilfe bei Konfliktlösungen junge politische Führungskräfte voranbrachten und westliche, nicht traditionelle Werte propagierten. Die Nachrichtenagentur TASS zitiert eine Erklärung des FSB mit den Worten: "Die Sicherheitsbehörden empfehlen ihren Partnern aus befreundeten Ländern, dem Beispiel Moskaus zu folgen und die Arbeit des Council auf ihrem Staatsgebiet zu unterbinden."

Wie der Tiefe Staat in den USA gemeinsam mit der EU den Ukraine-Krieg anheizt 6 Juni 2025 16:58 Uhr Blutrünstige US-amerikanische Politiker wie Lindsey Graham wollen den Ukraine-Krieg ewig hinauszögern und tun alles, um Verhandlungen zu verhindern. Aus diesem Grund haben der tiefe Staat in den USA und Brüssel abgesehen von Russland einen weiteren gemeinsamen Feind: Donald Trump. Das Bild von US-Senator Lindsey Graham und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, die am 2. Juni in Brüssel gemeinsam in eine Kamera grinsen, sagt mehr als tausend Worte. Graham ist einer der extremsten Kriegstreiber in Washington – und die Konkurrenz ist ziemlich groß. Seit er vor über 30 Jahren Mitglied des US-Kongresses wurde – einmal gewählt, werden US-Politiker nur selten abgewählt –, hat er seine Karriere der vehementen Befürwortung von Kriegen gewidmet. 


Marta Havryshko: Wie radikale Nationalisten die Ukraine vereinnahmten 58.836 Aufrufe 08.05.2025 Dr. Marta Havryshko ist Gastdozentin für Holocaust- und Genozidstudien. Havryshko ist zudem auf die Rolle radikaler Nationalisten in der Ukraine spezialisiert, einer kleinen Minderheit, die enorme Macht erlangt hat.


Von Rainer Rupp: USA lehnen Luftunterstützung für europäische "Sicherungstruppe" in Nachkriegs-Ukraine ab 6 Juni 2025 08:52 Uhr Einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel veröffentlichte das US-Wirtschaftsmedium Bloomberg eine Hiobsbotschaft, die die hochtrabenden britischen, französischen und deutschen Pläne für die Nachkriegs-Ukraine zum Zerplatzen bringt. Die britisch-französische Initiative, eine "Koalition der Willigen" zu bilden, um nach einem Waffenstillstand eine Sicherungs- und Unterstützungstruppe auf Dauer in die Westukraine zu verlegen, um Russland entgegenzutreten und von diesen Basen aus die Ukraine weiter mit Waffen und militärischen Ausbildungseinheiten zu unterstützen, ist auf ein wahrscheinlich unüberwindbar großes Hindernis gestoßen, wenn der Bericht stimmt, den Bloomberg am Mittwoch in die Welt posaunt hat. Demnach haben die USA den anglofranzösischen Plan strikt abgelehnt, mit ihrer Luftwaffe und anderen US-Luftverteidigungssystemen die Expeditionstruppe der "Koalition der Willigen" in der Westukraine gegen die russischen Raketen und Luftangriffe zu schützen, die Moskau für einen solchen Fall angekündigt hatte.


Russland unter Druck: Wie reagiert Moskau auf Angriffe auf seine Atomstreitkräfte? 05.06.2025 Der indische Botschafter M.K. Bhadrakumar argumentiert, dass Trumps Worte nicht mit seinen Taten übereinstimmen. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die USA nicht an dem Angriff auf Russlands Nuklearstreitkräfte beteiligt waren, und Bhadrakumar ist der Ansicht, dass ein Ausbleiben einer Reaktion Russlands zutiefst unverantwortlich wäre. Botschafter Bhadrakumar war 30 Jahre lang Berufsdiplomat im indischen Auswärtigen Dienst und ist heute Kolumnist für die indischen Zeitungen Hindu und Deccan Herald.

interessant wird es ab min. 40:00
GOR Rassadin: Eskalationsstufe ROT  4.6.25

Peter Hänseler: Russophobie – Sicherheitsinteressen Russlands – Deutsche Aggression 5.6.25 Was steckt hinter den Verhandlungsbedingungen Russlands, sind sie gerechtfertigt und wie wird Russland auf das aggressive Deutschland reagieren? – Analyse.


von Anti-Spiegel: Russische Erklärung zu Telefonat von Trump und Putin veröffentlicht 4. Juni 2025 19:15 Uhr Jury Uschakow, der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten, hat eine mündliche Erklärung zum Telefonat zwischen den Präsidenten Trump und Putin abgegeben. Nachdem US-Präsident Trump auf TruthSocial bereits von dem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin berichtet hat, kam nun auch aus dem Kreml eine Erklärung. Jury Uschakow, der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten, hat Journalisten dazu am Telefon eine Erklärung abgegeben, deren wichtigste Punkte folgende sein dürften:

  • Putin erklärte Trump, die Ukraine habe versucht, die Verhandlungen zu stören, doch Moskau habe sich nicht provozieren lassen.
  • Putin betonte in dem Gespräch, die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul seien nützlich gewesen.
  • Das Kiewer Regime hat sich faktisch in eine Terrororganisation verwandelt.
  • Die Präsidenten haben nicht über die Memoranden zur Beilegung des Ukraine-Konflikts gesprochen.
  • Die Frage eines Treffens zwischen Putin und Selensky stand „nie zur Debatte“.
  • Trump erklärte Putin, die USA waren nicht über Pläne für Angriffe auf russische Flugplätze informiert.
  • Zur Frage der „Verhandlungen Russlands mit Terroristen“: Kontakte zur Beilegung des Konflikts über bestimmte Linien können existieren.
  • Trump sagte, er wäre dankbar, wenn Russland beim Atomabkommens mit dem Iran arbeiten würde.
  • Putin und Trump tauschten sich über die Aussichten für eine Wiederherstellung der Zusammenarbeit zwischen den Ländern aus, die enormes Potenzial birgt.
  • Die Präsidenten bezeichneten ihren Meinungsaustausch als positiv und produktiv.
  • Die Präsidenten vereinbarten, Kontakte zum Thema Ukraine auf höchster Ebene und über andere Kanäle fortzusetzen.

Pepe Escobar: Warten auf die Oreschniks, während das Istanbuler Kabuki* „nicht negativ“ verläuft 4. Juni 2025 (Red.) Der Drohnenangriff auf die strategische Bomberflotte Russlands, der glücklicherweise nur zu geringen Verlusten geführt hat, ist ein klarer Terrorangriff. Haarspalterische Analysten sagen, weil Militäranlagen getroffen wurden und Russland sich mit der Ukraine praktisch „im Krieg“ befinde, sei dies nach der international anerkannten Definition kein „Terrorangriff“. Haarspalterischer Unsinn: Dieser Angriff galt nicht einer Kriegspartei seitens einer anderen Kriegspartei (weil er fast keinen Einfluss auf die Kriegshandlungen hat). Dieser Angriff war ein Angriff auf die weltweite Sicherheit, weil der seit dem Kalten Krieg bestehende Konsens über das Gleichgewicht des Schreckens zum Nachteil der gesamten Welt zerstört werden sollte. Dieser Angriff soll Angst und Schrecken in der ganzen Welt verbreiten, um die Kriegshysterie weiter anzuheizen   – abgesehen davon, dass Russland dazu provoziert werden sollte, nuklear zu reagieren. Diese Aktionen werden von denjenigen Kräften gesteuert, die sich immer noch wahnsinnigerweise ausrechnen, sie könnten einen Atomkrieg gewinnen – insbesondere, wenn er vorwiegend auf europäischem Boden ausgetragen wird. Gut informierte Kreise weisen zudem darauf hin, dass diese Aktionen auf eine präsidiale Anordnung (Verfügung) Joe Bidens zurückgehen. Seinerzeit hat die Biden Administration die CIA entsprechend beauftragt, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen. Dieser Auftrag   – diese präsidiale Verfügung – ist bisher von Donald Trump nicht zurückgezogen worden, sodass es völlig neben der Sache liegt, ob Trump konkret über Details informiert war oder nicht. Plausible deniability (plausible Abstreitbarkeit) ist ein alter geheimdienstlicher fauler Trick. Dass die Trump Administration den Krieg gegen Russland (und gegen Gaza) unvermindert fortsetzt, zeigt dass hier von Frieden keine Rede sein kann. Leider wird erst der Ausgang auf dem Schlachtfeld den Westen in seine Schranken weisen. (am)

Das war die Stimmung in informierten Kreisen in Moskau – nur wenige Stunden vor dem erneuten Istanbuler Kabuki* zu den „Verhandlungen“ zwischen Russland und der Ukraine. Drei wichtige Punkte.

  1. Der Angriff auf russische strategische Bomber – Teil der nuklearen Triade – war eine gemeinsame Operation der USA und Großbritanniens. Insbesondere des MI6. Die gesamten technischen Investitionen und die Strategie wurden von diesem Geheimdienst-Duo bereitgestellt.
  2. Es ist völlig unklar, ob Trump wirklich das Sagen hat – oder nicht. Dies wurde mir in der Nacht von einer hochrangigen Geheimdienstquelle bestätigt; er fügte hinzu, dass der Kreml und die Sicherheitsdienste aktiv alle Möglichkeiten untersuchten, insbesondere, wer die endgültige Freigabe erteilt hatte.
  3. Nahezu allgemeiner Konsens in der Bevölkerung: Freilassung der Oreschniks. Plus Wellen von ballistischen Raketen.

Peter Hänseler / René Zittlau / Andreas Mylaeus / Denis Dobrin: Operation „Spiderweb“: Angriff der Ukraine und der NATO auf Russland: Ein neues Pearl Harbor? Vollständige Eskalation? Sind die Fanatiker zurück? 3.6.25 Fakten und Analyse. Der ukrainische Angriff auf Russland entspricht nicht den Darstellungen westlicher Medien. Es handelt sich um eine PR-Kampagne, die von westlichen Mächten geplant und von deren Stellvertretern durchgeführt wurde. Wir haben Nachforschungen angestellt und präsentieren die Fakten sowie mögliche Konsequenzen.

der interessanteste teil kommt erst ab min. 53:33...
Theodore Postol: Trumps Raketenabwehr und die Gefahr nuklearer Eskalation 

An der Schwelle zum Atomkrieg - der "Deep state" greift die russische nukleare Triade an
Liebe Zeitgenossen, liebe Freunde  Am vergangenen Wochenende griffen über hundert bewaffnete Drohnen mind. 5 Luftwaffenstützpunkte Russlands an und zerstörten dabei Dutzende von Militärflugzeugen die völlig ungeschützt auf Abstellplätzen herumstanden. Es handelt sich dabei um Stützpunkte in der Nähe von Moskau, Murmansk und Irkutsk (Sibiren) die sich teilweise tausende von Kilometern im Innern des riesigen Landes befinden.


Felix Abt: Warum Hitler die Schweiz nie besetzte: Die Macht der bewaffneten Neutralität Die Nation, die Hitler fürchtete zu erobern. 28.5.25 Das Überleben der Schweiz war kein Zufall – es war eine Meisterleistung in militärischer Abschreckung und strategischem Manövrieren. Das Überleben der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs war kein Zufall, sondern das Ergebnis einer bewussten und kalkulierten Strategie der bewaffneten Neutralität. Während Hitler den größten Teil Europas eroberte, blieb die Schweiz unabhängig, unbesetzt und trotzig neutral, obwohl sie von feindlichen Achsenmächten umgeben war. Nazideutschland hatte einen Invasionsplan (Operation Tannenbaum), und Hitler verachtete die Schweizer Demokratie. Doch die Invasion fand nie statt. Warum? Weil die Schweiz auf meisterhafte Weise Trotz und Pragmatismus in Einklang brachte und dafür sorgte, dass die Kosten einer Besetzung die potenziellen Vorteile für das Dritte Reich bei weitem überstiegen.


wiederholung...

trumps dunkle agenda
sehr wichtige hintergrund-informationen zu trumps dunklen, satanistischen sponsoren aus der big-tech-branche. wir können dabei zusehen, wie trump und seine finanz-mafia-fraktion mit seiner dummen, grössenwahnsinnigen wirtschafts-kriegs-politik den untergang der USA beschleunigt - trump als totengräber. bei regenaurer tönt alles sehr schrecklich, pessimistisch, dystopisch. aber es wird ganz anders kommen - siehe meine kommentare unten...
Tom-Oliver Regenauer: Palantir, der von Peter Thiel gegründete Spionagekonzern 14.5.25 – Slogan: Die Software ist das Waffensystem – gewinnt in Washington massiv an Einfluss. Auch US-Medien erkennen, dass »Donald Trump Peter Thiels erfolgreichstes Investment« ist. Kein Wunder, hat Thiel mit seinem Protegé JD Vance doch einen direkten Draht ins Oval Office. Während die Freude über Trumps Wahlsieg vor Ort dem blanken Entsetzen weicht, scheint es geboten, zu untersuchen, welcher Philosophie das, im negativen Sinne, abolitionistische und weitverzweigte »Thiel-Verse« eigentlich folgt.


die beste spirituelle quelle, egon fischer prophezeit seit etwa zwei jahren: wird amerika in der bedeutungslosigkeit verschwinden. er schreibt in seinem letzten NL:  Am Nachmittag erschien mir ein geistiges Wesen und teilte mir mit, dass es beim Dollar und beim Euro zu einer Währungsabwertung und es in der Folge in Deutschland zu ähnlichen Zuständen wie in den “goldenen Zwanzigerjahren” kommen wird. In der Folge soll es dann einen richtigen Währungsabwertungswettlauf geben, bei dem zahlreiche Staaten ihre Währung abwerten und es zu einer globalen Währungs- und Handelskrise kommt. Nach den Infos aus der geistigen Welt soll der Euro bereits im Jahr 2025 bis zu 50 % abwerten, 2026 könnte die Abwertung sich auf 80 % steigern. Der Dollar soll nur zwischen 20 und 50 % abgewertet werden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für diese Ereignisse ist nach der geistigen Welt 80 Prozent. Ich war ziemlich überrascht und schockiert und ich brauchte dann einige Zeit, um mich zu erholen. Dann etwa nach einer Stunde erschien das geistige Wesen nochmals und fragte lächelnd: Habe ich dich jetzt überrascht? Dann sagte er zwei bemerkenswerte Sätze: Die Zeit wird verkürzt werden, wie wir es angekündigt haben. Es wird einen sanften Übergang geben.” ...  Was die geistige Welt in letzter Zeit auch immer wieder betont: Die nächsten Monate und Jahre werden sehr anstrengend werden. Wer sich aber weiterentwickeln möchte, hat nun die Chance, in wenigen Monaten das zu erreichen, wofür man früher mehrere Leben benötigt. Jeder bestimmt selbst das Tempo und die Änderungsintensität. Und es wird Menschen geben, die sich die Änderungen nicht antun wollen. Irgendwann werden sich die entwicklungsorientierten Menschen uns von diesen Menschen trennen müssen, weil es energetisch anders nicht geht. Prognosen: 7.5.25: Egon Fischer: Willkommen in der neuen Zeit

der hegemon zerstört sich gerade selber!!!
trump, peter thiel, palandir und all die kriminellen der finanzmafia werden mit untergehen. für den rest der welt wird das ein grosser segen sein. das ganze läuft schon länger. so ab den 80er jahren begann die finanz-mafia in immer mehr bereichen die macht zu übernehmen: wirtschaft, militär/geheimdienste/rüstung, bildung, techkonzerne/medien, pharma/chemie, lebensmittel/landwirtschaft - alles wird immer mehr von blackrock & co. beherrscht.
sehr gute, leicht verständliche ökonomische analyse. warum zerstören sich USA/GB/EU/G7 mit ihrem finanz-kapitalismus wirtschaftlich/sozial/geo-politisch immer mehr? und warum die wirtschafts-kriegs-politik von trump den aufstieg der BRICS sehr beschleunigt.
die beste rationale quelle, michael hudson sagt dazu im text: Wenn Zölle die Strategie ersetzen 28. April 2025
  ... Nun, das zusammengerechnete BIP der G7 beläuft sich auf etwa 28% des weltweiten BIP. Aber China und die BRICS-Staaten kommen auf etwa 35 Prozent des weltweiten BIP. Die Menschen sollten also verstehen, dass China und seine Verbündeten, die Opfer des von den Vereinigten Staaten begonnenen Zollkriegs, eine viel größere und reichere wirtschaftliche Einheit sind als die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten. ...  
MICHAEL HUDSON: Nun, Richard hat die magischen Worte gesagt. Warum sollten andere Länder den Dollar verwenden wollen? Präsident Trump hat erklärt, er beabsichtige, den Wechselkurs des Dollars stetig zu senken. Der Zweck sei, sagte er, dass wir amerikanische Industrieexporte billiger machen können; Wenn der Dollar fällt, müssen andere Länder nicht mehr so viel bezahlen. Nun, es würde den Export einer Industrie billiger machen, wenn die Vereinigten Staaten Industrieprodukte zum Export hätten, was sie nicht haben. Das ist das Bizarre.
   ...  Wir haben zwei gegensätzliche Systeme. Das eine ist ein System des Wirtschaftskrieges zwischen den Monopolisten und den 1%, die alle Investitionen in die Produktionskapazität in ihren eigenen Händen privatisieren. Und das andere ist China, das versucht, seinen wirtschaftlichen Überschuss zu nutzen, um den Lebensstandard und die Produktivität zu steigern.
... Es ist das, was Deutschland getan hat, als es zur Industriemacht aufgestiegen ist, und es ist das, was China getan hat, indem es einfach das Rad neu erfunden und all diese Politik gemacht hat, Geld, Kredit und Banken zum primären öffentlichen Versorgungsunternehmen zu machen, das für die Zuweisung von Ressourcen verantwortlich ist.
Analysen 14.5.25:  MICHAEL HUDSON+RICHARD WOLFF: Wenn Zölle die Strategie ersetzen


SV Investigativ 8: Tom-Oliver Regenauer - Die Dunkle Aufklärung u.a. Peter Thiel - Palantir und die Komplettüberwachung der Menschheit auch Smartwatches / Fitnessarmbänder-kein Datensatz tabu
Volker Fuchs 05.06.2025 Hinweis: SV Investigativ 1 -7 ist belegt mit den 7 Kapiteln für Fall Epstein (Kap 3-7 fehlen noch - Gesamtumfang rd. 100 Seiten) Nachfolgend eine lesenswerte investigative Recherche von Tom-Oliver Regenauer die ich informativ in den Verteiler stelle u.a.  über: Palantir, dem von Peter Thiel gegründeten Spionage- und Killerkonzern zur flächendeckenden Überwachung der Bevölkerung Vom »Paten« der PayPal-Mafia und Geheimdienst-Frontmann zum Palantir-Boss und Bilderberg-Leitungsmitglied – und nun einflussreichsten Mann hinter der US-Regierung. Ohne Peter Thiels finanzielle Unterstützung wäre JD Vance weder Geschäftsmann noch Senator in Ohio oder US-Vizepräsident geworden. So verwundert es kaum, dass Palantir bereits 100 Tage nach Donald Trumps Amtsantritt Zugriff auf sämtliche Steuer-, Gesundheits- und Bewegungsdaten der US-Bevölkerung hat und diese in einer Datenbank zusammenführt, um seine KI darauf anzusetzen. Selbst die Speicher von Smartwatches und Fitness-Armbändern werden angezapft.  Kein Datensatz ist mehr tabu. Denn Palantirs zentralisierter Datenpool wird sich zum mächtigsten Unterdrückungsinstrument der  Zivilisationsgeschichte auswachsen – und in nicht allzu ferner Zukunft auch gegen jene MAGA-Anhänger eingesetzt werden, die solch faschistoide Vorgänge derzeit noch bejubeln. Inzwischen ist Palantir, das von ihm mitgegründete Datenanalyseunternehmen, zu einem Giganten herangewachsen und profitiert von riesigen Regierungsaufträgen. Fast die Hälfte seiner Einnahmen stammt mittlerweile aus öffentlichen Mitteln. Oder das Project Maven« auf  ein Memorandum des US-Verteidigungsministeriums vom 26. April 2017 zurückzuführen und hatte zum Ziel, ein »funktionsübergreifendes Team für algorithmische Kriegsführung« zu schaffen. Auflösung, Verlassen demokratischer Strukturen,  Tech-Feudalismus. Für einen digitalen Gulag und Gewalt gegen Andersdenkende. Für die Abschaffung universeller Menschenrechte. 

ende inhaltsverzeichnis... 




 

 

 

Peter Hänseler: Diplomatie auf dem Totenbett – vom Friedenspräsidenten zum Kriegstreiber 15.6.25  Die Beteiligung der USA an den Angriffen auf Russland und auf den Iran macht eine Verhandlungslösung dieser Konflikte unwahrscheinlich. Trump, der seinem Volk Frieden versprach, bringt Krieg. Unglaubwürdiger Trump Einen Tag vor der zweiten Verhandlungsrunde in Istanbul griff die Ukraine Flugzeuge der strategischen Bomberflotte Russlands mit in Lastwagen versteckten Drohnen, welche nach Russland geschmuggelt wurden, an. Wir berichteten darüber «Operation „Spiderweb“: Angriff der Ukraine und der NATO auf Russland: Ein neues Pearl Harbor? Vollständige Eskalation? Sind die Fanatiker zurück? Fakten und Analyse.» Der militärische Schaden war gering; was übrig blieb war ein Propagandasieg des Westens – mehr nicht. Das Wirtschaftsblatt «Financial Times» bemühte sich am 11. Juni darum nachzuweisen, dass diese Angriffe ohne westliche Hilfe mit KI geführt wurden. Die FT sollte sich wohl besser auf Wirtschaftsnachrichten beschränken – reine Propaganda ohne einen Hauch eines Beweises. Ein müder Versuch die Amerikaner rauszuhalten, ohne deren Hilfe dieser Angriff nicht möglich gewesen wäre.

Kurz darauf folgte ein grosser Angriff Israels auf den Iran. Die «Times of Israel» brüstet sich damit, dass die USA gemeinsam mit den Israelis eine vielschichtige Desinformationskampagne durchgeführt habe, um die Iraner im Glauben zu lassen, dass ein Angriff nicht unmittelbar bevorstehe. Dieser Bericht ist glaubwürdig, da Trump beim Angriff der Israelis auf den Iran Ende Woche nicht einmal den Versuch machte, die Mittäterschaft der USA zu verstecken.

«Ich habe dem Iran wiederholt die Möglichkeit gegeben, eine Einigung zu erzielen. Ich habe ihnen in aller Deutlichkeit mitgeteilt, dass sie „es einfach tun“ sollten, aber egal wie sehr sie sich bemühten, egal wie nah sie dem Ziel kamen, sie konnten es einfach nicht erreichen. Ich habe ihnen erklärt, dass es viel schlimmer werden würde als alles, was sie kennen, erwarten oder gehört haben, dass die Vereinigten Staaten bei weitem die besten und tödlichsten militärischen Ausrüstungen der Welt besitzen und dass Israel über einen großen Teil davon verfügt und noch viel mehr erhalten wird – und dass sie wissen, wie man sie einsetzt. Einige iranische Hardliner haben mutige Worte gefunden, aber sie wussten nicht, was auf sie zukommt. Sie sind jetzt alle tot, und es wird nur noch schlimmer werden! Es gab bereits viele Tote und große Zerstörungen, aber es ist noch Zeit, dieses Gemetzel zu beenden, denn die nächsten geplanten Angriffe werden noch brutaler sein. Der Iran muss ein Abkommen schließen, bevor nichts mehr übrig ist, und das retten, was einst als das iranische Reich bekannt war. Keine Toten mehr, keine Zerstörung mehr, HANDELN SIE, BEVOR ES ZU SPÄT IST. Gott segne Sie alle!»

Donald Trump – 13. Juni 2025

Das ist nicht alles, der US-Außenminister Marco Rubio stritt eine Beteiligung der USA ab, indem er sagte:

«Heute Nacht hat Israel einseitige Maßnahmen gegen den Iran ergriffen. Wir sind nicht an Angriffen gegen den Iran beteiligt, und unsere oberste Priorität ist der Schutz der amerikanischen Streitkräfte in der Region.»

Marco Rubio – 13. Juni 2025

Somit ist erwiesen, dass die Amerikaner sehr wohl ihre Finger in diesem tödlichen Spiel hatten und dass die Trump-Administration es nicht einmal fertigbringt, sich innerhalb ihres eigenen Teams kohärent abzusprechen. Das ist kein Zeichen von Professionalität.

Entwicklung im Nahen Osten unklar

Mit bedrückter Bestimmtheit können wir bestätigen, dass es sehr wohl möglich ist, dass im Nahen Osten das letzte Kapitel der von den USA vom Zaun gerissenen Kriegsserie begonnen hat. Hier sei auf unseren Beitrag «Blutbäder verändern die Welt – Teil 2 – 9/11» verwiesen, wo General Clark 2007 über die echten Absichten und Pläne der USA Auskunft gab:

Die Zielländer waren: Irak, Syrien, Libanon, Somalia, Sudan – und schliesslich der Iran.

Statt fünf Jahre, in denen die USA diese Länder «befrieden» wollten, sind jetzt knapp 25 Jahre vergangen. Aber es scheint so, dass die Amerikaner Netanjahu’s Wunsch, welcher den Iran seit 25 Jahren angreifen wollte, doch noch erfüllt haben.

Netanjahu ist begeistert – Ziel erreicht!

Vor ein paar Wochen stufte ich im Beitrag «Alles ist möglich – leider», den Schwelbrand Iran als nicht kritisch ein. In meiner Analyse ging ich davon aus, dass die Amerikaner nicht naiv genug seien, sich in einen solchen katastrophalen Krieg hineinziehen zu lassen, der auf einem Hirngespinst und Grossreichsfantasien Netanjahus beruht. Möglicherweise war die naive Person ich selbst.

Es ist noch nicht abzusehen, wie viele Eskalationsstufen in den kommenden Tagen überschritten werden. Nach diesem Angriff jedoch, muss der Iran in einer Art und Weise militärisch antworten, dass die Amerikaner und Israelis Existenzängste kriegen. Die Amerikaner bezüglich ihrer Präsenz im Nahen Osten und die Israelis bezüglich ihrer Existenz als Staat. Es scheint so, dass die Iraner grundsätzlich in der Lage wären, den USA und Israel riesige Schäden zuzufügen, da sie – im Gegensatz zu Israel und den USA – über Hyperschallraketen verfügen. Ob sie sich dazu entschliessen und tatsächlich über diese Schlagkraft verfügen, werden wir bald sehen.

«Mit rationalem Denken schreitet man am Totenbett der Diplomatie vorbei direkt auf den Holzweg.»

Die Gefahr, dass sich dieser Konflikt in einen Todeskampf zweier Länder entwickelt, sollte nicht von der Hand gewiesen werden. Netanjahu war schon immer ein Psycho- und Soziopath; der Völkermord in Gaza ist Zeugnis davon. Jetzt ist dieser Grössenwahnsinnige jedoch auch noch politisch und gesundheitlich schwer angeschlagen. Er wird somit nicht das geringste Problem damit haben, den gesamten Nahen Osten, seine eigene Heimat oder sogar die gesamte Welt in Flammen zu setzen.

Die Amerikaner sind bekannt dafür, sich komplett zu überschätzen; die nicht abreissen wollende Serie von verlorenen Kriegen seit 1945 sind Zeugnis dafür. Dazu kommt der unheimliche Einfluss der Zionisten auf die amerikanische Aussenpolitik. Ich werde mich davor hüten, rationale Argumente vorzubringen, um die weitere Entwicklung zu prognostizieren. «Mit rationalem Denken schreitet man am Totenbett der Diplomatie vorbei direkt auf den Holzweg.»

Wie wird Russland reagieren?

Das Vertrauen der Russen in die USA hat durch den ukrainischen Drohnenangriff bereits heftig gelitten, dennoch führen die Russen die diplomatischen Bemühungen weiter, ohne Druck zu verspüren, da die Zeit für Russland spielt. Je länger der Krieg in der Ukraine dauert, desto weniger wird von der Ukraine übrigbleiben.

Die Beziehungen zwischen dem Iran und Russland sind eng. Beide sind Vollmitglieder von BRICS und der SCO und gute Beziehungen sind für beide Länder von Vorteil, auch aufgrund des NSTC (North South Transport Corridor). Russland wird dem Iran in diesem Konflikt beistehen, diplomatisch, logistisch und möglicherweise durch Waffenlieferungen. Kommt es zu einem Krieg zwischen den USA und dem Iran, bezweifle ich, dass die Russen an der Seite Irans in den Krieg eintreten werden, da damit der 3. Weltkrieg zur Tatsache würde.

Wie wird China reagieren?

China ist ebenfalls eng mit dem Iran verbunden, ebenfalls durch BRICS, SCO und Öllieferungen des Irans nach China. Die Abhängigkeit Chinas von Irans Öl ist erheblich, jedoch nicht bedrohlich. China importiert vor allem Öl aus Russland und Saudi-Arabien. China wird dem Iran ähnlich beistehen wie Russland, ein Kriegseintritt an der Seite Irans schliesse ich aus den gleichen Gründen aus, wie ich das bezüglich Russland tat.

Strasse von Hormuz

Falls der Iran die Strasse von Hormuz blockiert, so wird das zu einer Instabilität in den westlichen Finanzmärkten führen, die gefährlich sein könnte. Die Strasse von Hormuz ist der wichtigste Transportweg für Öl auf unserem Planeten. 20% der Weltproduktion fliessen durch diese Meerenge. Bereits am Freitag schoss der Ölpreis zwischenzeitlich um 14% in die Höhe und schloss 7% höher. Falls die Strasse von Hormuz blockiert wird, werden Ölpreise von US-Dollar 150.- bis 200.- herumgereicht. Das wäre für die bereits schon instabilen Finanzmärkte Gift.

Diplomatie auf dem Totenbett

Als Donald Trump seine zweite Amtszeit antrat, versprach er seiner Bevölkerung und der gesamten Welt, dass er nicht nur Frieden bringen, sondern auch Kriege verhindern werde. Das waren nicht nur leere Versprechen, sondern wohl Lügen.

Konnte man über das persönliche Wissen Trumps bei der Drohnenattacke auf Russland noch spekulieren, so liess der amerikanische Präsident bezüglich des Iran die Maske fallen. Die leise Hoffnung in Moskau und Teheran, Donald Trump sei tatsächlich an einer friedlichen Beilegung der Konflikte interessiert, haben sich zerschlagen. Trump möchte zwar schon Vereinbarungen schliessen, aber er bemüht sich nicht um eine diplomatische Lösung, sondern präsentiert Bedingungen, die für die Gegenseiten inakzeptabel sind und «überzeugt» seine Gesprächspartner nicht mit Diplomatie, sondern mit roher Gewalt.

Dazu kommt, dass er den Iran und Russland mit schmutzigen Tricks über den Tisch zieht. Den Iran lässt man im Glauben, dass kein Angriff bevorstehe und der ukrainische Angriff findet am Vortag zu Verhandlungen in Istanbul statt – in vollem Wissen und wohl auch koordiniert durch die Amerikaner.

Der Schaden, den die Israelis im Iran angereichtet haben, scheint beträchtlich zu sein, da zahlreiche hohe Offiziere der iranischen Streitkräfte gezielt getötet wurden. Der Schaden, der in Russland durch die Ukraine angerichtet wurde, ist militärisch nicht von Belang. Den weitaus grössten Schaden nahm jedoch die Diplomatie.

In einem grossartigen Interview mit Judge Napolitano, sprach John Mearsheimer das laut aus, an das sich die Welt gewöhnen muss.

„Jedes Land auf der Welt, das den Vereinigten Staaten vertraut, ist bemerkenswert töricht.“

John J. Mearsheimer – 13. Juni 2025

Henry Kissinger wird folgender treffender Satz zugeschrieben: ““It may be dangerous to be America’s enemy, but to be America’s friend is fatal.”.” („Es mag gefährlich sein, Amerikas Feind zu sein, aber Amerikas Freund zu sein, ist tödlich“).

Neben militärischen Konflikten befeuert Donald Trump auch andere Kriege. Den Handelskrieg mit China und vielen anderen Ländern, den Trump vom Zaun riss, wird schlechte Chancen haben, bald beigelegt zu werden. Trump verkündete zwar vor drei Tagen:

„Unser Deal mit China ist abgeschlossen, vorbehaltlich der endgültigen Zustimmung von Präsident Xi und mir“.

Donald Trump

Das ist jedoch typisches Marketinggeschrei von Donald Trump. Eine Einigung ist noch nicht zustande gekommen und die Begeisterung der Chinesen scheint sich in bescheidenem Rahmen zu bewegen. Die China Morning Post meldet nämlich, dass trotz einer Einladung seines amerikanischen Amtskollegen Donald Trump werde der chinesische Präsident Xi Jinping laut Quellenangaben im September nicht zur UN-Generalversammlung in die Vereinigten Staaten reisen, was die früheste Gelegenheit für einen solchen Besuch gewesen wäre. Wir haben Juni und das chinesische Blatt geht davon aus, dass dieses Treffen wohl im November stattfinden werde. So fühlt sich eine kalte Dusche aus Peking an.

Ich mag bei der Risikoeinstufung bezüglich Iran falsch gelegen zu haben, aber meine Aussagen in unserem Artikel «Mar-al-Lago wird scheitern – ohne Glaubwürdigkeit geht nichts mehr, vom 7. Mai scheinen mehr Aktualität zu erhalten als es vielen lieb ist. Ich vertrete die Meinung, dass das grösste Problem der USA – und des gesamten Kollektiven Westens – die Instabilität der Finanzmärkte darstellen. Die beabsichtigte Neuordnung der weltweiten Wirtschaftsordnung ist lediglich durch Verhandlungen mit vielen Partnern zu erreichen. Die Zeiten, in denen die USA dem Rest der Welt diktieren konnten, was zu geschehen habe, sind vorüber. Die Machtposition der USA während der Verhandlungen zum Bretton-Woods-Abkommen besteht nicht mehr und Donald Trump hat in den letzten paar Tagen gezeigt, dass er Wohlwollen nicht verdient hat.

Fazit

Das Verhalten der Trump-Administration in den letzten paar Tagen bestätigt alle jene Stimmen, welche dem Hegemonen trotz vorgespielter Trendwende aus Washington nicht über den Weg trauten.

Inwiefern ein blutiger jahrelanger Krieg zwischen Israel und dem Iran zu verhindern ist, weiss ich nicht. Die Iraner werden den Amerikanern keineswegs mehr trauen und die Amerikaner werden sich wohl bald hintersinnen, dass sie sich von Netanjahu in diesen Krieg ziehen liessen. Ein Krieg, der nicht nur den Nahen Osten und die westlichen Finanzmärkte nachhaltig schädigen könnte, sondern das Potential hat, über das ich gar nicht schreiben möchte.

Die Russen werden professionell weiterverhandeln, sowohl mit der Ukraine als auch mit den USA. Die Form wird aus russischer Warte gewahrt werden. Die Russen machen sich jedoch keine Illusionen über einen Verhandlungsfrieden. Sie schaffen Fakten auf dem Schlachtfeld und werden zum geeigneten Zeitpunkt die Kapitulationserklärung der Ukraine entgegennehmen.

Der grösste Verlierer in diesem von Donald Trump veranstalteten Schmierentheater wird jedoch langfristig Amerika sein. Selbst die grössten Optimisten werden den USA für lange Zeit nicht mehr vertrauen. Den Realisten war dies schon lange bekannt: Die Geschichte lehrt, dass es kein Land gibt, das mehr Vereinbarungen gebrochen hat als die USA. Von 1778 bis 1871 unterzeichneten die Vereinigten Staaten etwa 368 Verträge mit verschiedenen indigenen Völkern auf dem nordamerikanischen Kontinent. Wie ist das für die Ureinwohner ausgegangen?

35 Kommentare zu „Diplomatie auf dem Totenbett – vom Friedenspräsidenten zum Kriegstreiber“

 

ein insider redet klartext
erstaunlich, dass er so offen über internas des tiefen staates reden kann, ohne verhaftet zu werden. er beschreibt den kriminellen sumpf in der US-administration im detail...

Oberst Wilkerson: Wie wir die Europäer auf den Kampf gegen Russland vorbereiteten (Clip) 11.254 Aufrufe 07.05.2025 Oberst Wilkerson, ehemaliger Stabschef des US-Außenministers Colin Powell, erläutert die inneren Abläufe in Washington. Das vollständige Interview ist hier verfügbar:    • Col. Lawrence Wilkerson: Washington's Riva...  

 

Col Lawrence Wilkerson zerlegt das Chaos der US-Außenpolitik 09.06.2025 Oberst Lawrence Wilkerson ENTSCHLÜSSELT das Chaos der US-Außenpolitik. Der ehemalige Stabschef von Außenminister Colin Powell, Oberst Lawrence Wilkerson, ist bei uns zu Gast und deckt die Verwirrung im Zentrum der heutigen US-Außenpolitik auf. Vom Schlamassel im Nahen Osten bis zum Krieg in der Ukraine erklärt Wilkerson, warum er – trotz seiner konservativen Haltung – die aktuellen US-Strategien ablehnt und sie als Zeichen eines untergehenden Imperiums sieht. Dieses fesselnde Gespräch beleuchtet Amerikas strategische Fehlschläge, Fehler der Trump-Ära und die verzweifelte Suche nach Relevanz in einer multipolaren Welt. 👉 Themen: Warum der US-Außenpolitik die Kohärenz fehlt Abenteuer im Nahen Osten: Von Iran bis Israel Ukraine-Krieg und NATO-Strategie. Der Niedergang der amerikanischen imperialen Dominanz. Wilkersons einzigartige konservative Kritik am Imperium.



Alexander Mercouris & Ian Proud: Wird Georgien zur zweiten Front gegen Russland? 08.06.2025 Aus Georgien sende ich eine Diskussion mit Alexander Mercouris und Ian Proud über die sicherheitspolitischen Herausforderungen Georgiens als kleines Land an der Grenze zu Großmächten. Russland hat berechtigte Sicherheitsinteressen, doch auch die Bemühungen der USA und ihrer Verbündeten, Georgien als Stellvertreter zu nutzen, stellen ein Sicherheitsrisiko dar. Wie kann Georgien die komplexe Geopolitik meistern, die auch die eigene Gesellschaft spaltet?


Russischer Geheimdienst: London strebt Machtwechsel in Georgien an 5 Juni 2025 21:29 Uhr Großbritannien kann die Tatsache nicht akzeptieren, dass sich Tiflis seinem Einfluss entzieht, erklärt Russlands Auslandsgeheimdienst SWR. London plane, die Opposition in Georgien zu unterstützen, um mit ihrer Hilfe die regierende Partei "Georgischer Traum" zu stürzen.

Teilnehmer der Proteste gegen Georgiens Regierung in Tiflis, 6. Dezember 2024

Russlands Auslandsgeheimdienst SWR warnt, dass Großbritannien Pläne zum Machtwechsel in Georgien entwickelt. Dies berichtet die Nachrichtenagentur TASS unter Verweis auf eine Mitteilung der Behörde vom Donnerstag, die ihr vorliegt.

Die Angelsachsen könnten sich nicht damit abfinden, dass Tiflis den Kreis ihrer "bedingungslosen Vasallen" verlässt, erklärt der russische Geheimdienst. Die Politik der regierenden Partei "Georgischer Traum" verursache bei ihnen eine "unverhohlene Verärgerung". Der Wunsch Georgiens, sich von dem liberalen Globalismus und seinen dem georgischen Volk fremden Werten zu distanzieren, sorge im Westen für große Unzufriedenheit, heißt es in der Mitteilung. Besonders irritierend sei für westliche Länder die Tatsache, dass die georgische Führung die nationalen Interessen des Landes in den Vordergrund stelle.   

Hierbei führt die Behörde in Moskau aus:

"Die Briten führen den 'Kampf um Georgien' an. London plant, die Finanzierung georgischer oppositioneller NGOs deutlich zu erhöhen, um sie gezielt zur Radikalisierung regierungsfeindlicher Aktivitäten zu bewegen."

Georgiens Premier: Gesetz über ausländische Agenten soll Einmischung von außen verhindern

Wie es heißt, wählte das britische Außenministerium etwa 100 Jugend- und Studentenverbände, feministische Bewegungen und LGBT-Gemeinschaften in verschiedenen Regionen Georgiens aus, die subversive Aktivitäten entfalten sollen.  

Dabei werde besonderer Wert auf die Ausbildung von "Aktivisten" in Methoden subversiver Tätigkeit gelegt, teilt der russische Auslandsgeheimdienst weiter mit. Die potenziellen georgischen Kämpfer würden darin geschult, wie sie bei künftigen Protesten der Polizei Widerstand leisten, die Behördenkontrolle umgehen und Sabotageakte vorbereiten könnten.

"London kümmert sich nicht um das georgische Volk, das bei den Parlamentswahlen im vergangenen Jahr auf die nationalen Interessen orientierte Politik der Staatsführung eindeutig unterstützt hat."

Mehr zum Thema – Georgiens Premier kritisiert Macron, Tusk und Merz: Sie verstoßen gegen Etikette


Von Anastassija Kulikowa

"Die Masken sind gefallen": Moskau erklärt Großbritannien zum Weltübel 8 Juni 2025 07:00 Uhr Die russische Generalstaatsanwaltschaft hat die Aktivitäten des British Council auf russischem Territorium als unerwünscht eingestuft. Gleichzeitig hat der FSB den Oxford Russia Fund beschuldigt, Lehrkräfte russischer Hochschulen zu rekrutieren.

Der British Council wurde in Russland als unerwünschte Organisation eingestuft. Die russische Generalstaatsanwaltschaft stellte klar, dass die Organisation, die sich als unabhängige Struktur positionierte, ihre gesamte Arbeit in Übereinstimmung mit den Prioritäten der offiziellen Londoner Regierung gestaltete. Dabei ist sie dem Parlament gegenüber rechenschaftspflichtig und wird vom Außenministerium dieses Landes finanziert. Die Generalstaatsanwaltschaft betonte:

"Unter dem Deckmantel von Bildungs- und Kulturaktivitäten, der Durchführung verschiedener Aufklärungsveranstaltungen und unter dem Vorwand, Englisch zu unterrichten, fördern die Mitglieder des Council in Wirklichkeit langfristige britische Interessen und Werte in den Bereichen Bildung, Kultur und Jugendpolitik."

Darüber hinaus unterstützen die Briten aktiv die in Russland verbotene LGBT-Bewegung und führen verschiedene Projekte zur systematischen Diskreditierung der Innen- und Außenpolitik Moskaus durch. Unter den Zielen des British Council hob die Generalstaatsanwaltschaft auch die "Loslosung der Bevölkerung der ehemaligen Sowjetrepubliken von ihrer russischen Identität", die Schaffung eines "weltweiten Netzwerks britischer Einflussagenten" und die "Zusammenführung der antirussischen baltischen Gemeinschaft" hervor.

Das FSB wiederum deckte die Beteiligung des British Council an geheimen Operationen der Sonderdienste auf, die unter dem Deckmantel der Hilfe bei Konfliktlösungen junge politische Führungskräfte voranbrachten und westliche, nicht traditionelle Werte propagierten. Die Nachrichtenagentur TASS zitiert eine Erklärung des FSB mit den Worten:

"Die Sicherheitsbehörden empfehlen ihren Partnern aus befreundeten Ländern, dem Beispiel Moskaus zu folgen und die Arbeit des Council auf ihrem Staatsgebiet zu unterbinden."

"Tastatur jetzt Kriegswaffe": Briten wollen Cyberangriffe auf Russland und China verstärken

Ebenfalls aufgedeckt wurde die sabotageartige Tätigkeit des britischen Oxford Russia Fund (dessen Aktivitäten im Sommer 2021 in der Russischen Föderation als unerwünscht eingestuft wurden). Im Rahmen der durchgeführten Ermittlungsmaßnahmen wurden Fakten über die Zusammenarbeit von Lehrkräften führender russischer Universitäten mit Vertretern Großbritanniens aufgedeckt, die der Sicherheit des Landes schaden könnten. In der FSB-Erklärung heißt es dazu:

"Es wurde zweifelsfrei nachgewiesen, dass Vertreter von Hochschulen aus den Gebieten Wolgograd, Nowosibirsk, Tscheljabinsk und Tomsk im Auftrag von Funktionären einer ausländischen Nichtregierungsorganisation Literatur und Hilfsmittel an Hochschulen verbreitet haben, die für die Unterstützung sexueller Minderheiten und LGBT-Werte werben."

Es sei daran erinnert, dass der British Council im Jahr 1934 gegründet wurde. Er hat den Status einer gemeinnützigen Organisation, die dem Außenministerium des Landes untersteht. Seine Haupttätigkeitsbereiche sind "die Förderung der internationalen Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Kultur und Wissenschaft". Die Organisation hat Niederlassungen in 110 Ländern weltweit.

In Russland war der British Council seit 1992 aktiv und stellte seine Arbeit 2018 ein. Damals ordnete das russische Außenministerium dies als eine der Gegenmaßnahmen zur Ausweisung von Diplomaten aus Großbritannien im "Fall Skripal" an. Im Jahr 2024 erklärte der FSB, dass die Organisation an Spionagetätigkeiten im Interesse der Ukraine beteiligt sei. Nach Angaben des Geheimdienstes rekrutiert die Organisation russische Staatsbürger und ukrainische Flüchtlinge. Oleg Matweitschew, Abgeordneter der Staatsduma, sagt:

"Der British Council, der von der Generalstaatsanwaltschaft als unerwünscht in Russland eingestuft wurde, bezeichnete sich selbst als Organisation für kulturelle Beziehungen und Bildungsmöglichkeiten. Allerdings sollte man sich nichts vormachen: Die Organisation nutzte Bildungsmaßnahmen und Englischunterricht lediglich als Deckmantel."

Innovationen gegen Geheimdienste: CIA beklagt Rückgang der Rekrutierungsraten im Ausland

Seinen Worten zufolge beschäftigte sich die Organisation in Wirklichkeit mit der "Heranbildung" und Anwerbung von Einflussagenten. Matweitschew erklärt:

"Einer der Tätigkeitsbereiche des Rates war der sogenannte VIP-Tourismus. Im Rahmen dieses Programms wurden russische Politiker, Beamte und Wissenschaftler nach England gebracht, wo sie mit Lords bekannt gemacht und in jeder Hinsicht umworben wurden. Man erklärte ihnen die Interessen Londons. Nicht selten kehrten unsere Staatsbürger von solchen Reisen als 'Maulwürfe' des MI6 zurück.

Die Anerkennung der unerwünschten Arbeit des British Council ist logisch. Dieser Status bringt eine Reihe von Einschränkungen mit sich, darunter das Verbot, in Russland Zweigstellen zu eröffnen, Finanztransaktionen durchzuführen und Informationsmaterialien über die Medien zu verbreiten."

Diese Maßnahmen würden die Arbeit des Counsil in Russland praktisch unmöglich machen, so der Abgeordnete.

Matweitschew sieht auch einen Zusammenhang zwischen der Erklärung der Generalstaatsanwaltschaft und des FSB gegenüber Großbritannien und den jüngsten Terroranschlägen der Ukraine. Er erinnert daran, dass London für den Personenschutz von Wladimir Selenskij sorgt. Außerdem sind britische Berater in den Hauptquartieren der ukrainischen Streitkräfte präsent. Der Abgeordnete meint:

"Kiew ist heute ein Instrument in den Händen der Briten. Mit dem Amtsantritt von Donald Trump in den USA hat Großbritannien jegliche Zurückhaltung aufgegeben.

Allerlei Provokationen, Terroranschläge, Sabotageakte – das ist Londons Markenzeichen. Deshalb sollten wir uns nicht auf die Täter konzentrieren, sondern uns vor Augen halten, wer hinter ihnen steht. Möglicherweise hat eben dieser British Council – als Teil des britischen Geheimdienstes – in irgendeiner Weise die Aktionen der Kriminellen koordiniert, die die Terroranschläge in den Gebieten Brjansk und Kursk sowie den Angriff auf die russischen Flugplätze verübt haben."

Matweitschew unterstützt auch den Aufruf des FSB an befreundete Länder, die Arbeit der britischen Organisation zu unterbinden:

"Zu den Adressaten dieser Erklärung gehören die Länder Zentralasiens. Einige von ihnen lassen die Arbeit solcher Strukturen noch zu, weil sie glauben, dass diese sie nicht hintergehen werden. Es ist jedoch wichtig zu verstehen: Das wahre Ziel Großbritanniens ist es, Russland in Zukunft mit diesen Staaten zu verfeinden, wenn der ukrainische Trumpf ausgeschöpft ist."

Allerdings ist der Abgeordnete der Ansicht, dass zur Bekämpfung dieser Bedrohung systematische Arbeit erforderlich sei. Er argumentiert: "Wenn die Länder Zentralasiens dem Beispiel Moskaus folgen und den British Council verbieten, können die Briten andere Organisationen einsetzen – darunter auch verdeckte. Ja, London würde Schaden davontragen, aber leider bedeutet das nicht, dass der Einfluss der Briten damit zunichtegemacht wäre. Sie würden ihren Einfluss auf andere Weise geltend machen: Wie man so schön sagt, wenn man sie durch die Tür hinauswirft, kommen sie durch das Fenster wieder herein."

Der Politologe Wladimir Kornilow ist ebenfalls der Meinung, dass die Entscheidung, den British Council als unerwünschte Organisation einzustufen, schon lange überfällig sei. Er betont: "Die engen Verbindungen dieser Organisation zu den britischen Geheimdiensten wurden kaum verheimlicht. Der Council war für London ein Mittel zur verdeckten Informationsbeschaffung. Russland ist nicht das einzige Land, das Maßnahmen gegen die Organisation ergriffen hat. Nicht nur uns ist klar, womit sich die Organisation neben den erklärten 'Bildungs- und humanitären Zielen' beschäftigt.

Meinung   Auch Fehlen an Beweisen macht den Russen verdächtig – zum aktuellen Spionagewahn

Immer mehr Staaten erkennen, dass sie es mit einem globalen Übel zu tun haben. Das ist eine absolut zutreffende Charakterisierung." Stanislaw Tkatschenko, Professor am Lehrstuhl für Europastudien der Fakultät für Internationale Beziehungen der Staatlichen Universität Sankt Petersburg und Experte des Waldai-Klubs, erklärt: "Der British Council und der Oxford Russia Fund sowie Organisationen wie das Goethe-Institut (in Russland als unerwünscht eingestuft) und die Alliance Française sind bekanntermaßen Instrumente der Soft Power westlicher Staaten. Wann immer solche Organisationen in Regionen ihre Tätigkeit ausnehmen, gehen sie als Erstes an die Universitäten und versuchen, Lehrkräfte und junge Studierende sowie Journalisten und Politiker für ihre Aktivitäten zu gewinnen."

Dann würden über sie die Interessen Großbritanniens, Deutschlands und Frankreichs vorangetrieben. Er präzisiert: "Mit anderen Worten, mithilfe der Aktivitäten solcher Organisationen mischen sich diese Länder in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten ein."

In Bezug auf den British Council erinnert der Politologe daran, dass Russland bereits vor sieben Jahren die Einstellung der Aktivitäten der Organisation angekündigt hatte. Tkatschenko betont:

"Die Briten versuchen mit ihrer Außenpolitik, den Niedergang Großbritanniens als Weltmacht zu verlangsamen oder umzukehren. In dieser Hinsicht setzen britische Geheimdienstler die Tradition der vergangenen Jahrhunderte fort: Zynismus, Pragmatismus und die Fähigkeit, mit den Eliten anderer Länder zusammenzuarbeiten."

Der Experte hält die Entscheidung der russischen Generalstaatsanwaltschaft, die Arbeit des Council als unerwünscht einzustufen, für logisch. Er argumentiert: "Es geht um eine feindliche Organisation, die sich in die Angelegenheiten Russlands eingemischt hat. Auch wenn sie formal als selbstverwaltet galt, lebten ihre Mitglieder tatsächlich von Zuschüssen aus dem Haushalt Großbritanniens – eines der Länder, das Moskau gegenüber am unfreundlichsten eingestellt ist."

Er schließt, ebenso wie Matweitschew, einen Zusammenhang zwischen den jüngsten Terroranschlägen und der Erklärung der Generalstaatsanwaltschaft nicht aus: Die Briten betreuen ukrainische Saboteure und betreiben parallel dazu subversive Aktivitäten in Russland. Darüber hinaus "fühlt sich der British Council in einigen Ländern der ehemaligen Sowjetunion sehr wohl". Wenn also andere Staaten dem Beispiel Russlands folgen würden, würde der Einfluss Londons in Eurasien schrumpfen. Der British Council sei schon immer ein Deckmantel, eine Art Tarnung für die Aktivitäten der Londoner Geheimdienste gewesen, erinnert der Abgeordnete der Staatsduma Andrei Lugowoi. Er sagt:

Kiesewetter fordert: Russische Diplomaten ausweisen, russische Kultureinrichtungen schließen

"Natürlich arbeitete die Organisation auch an Kultur- und Bildungsprogrammen. Insbesondere entwickelte sie Englischkurse, über die unter anderem auch Agenten für den MI-6 rekrutiert wurden.

Daher ist die Einstufung des British Council als unerwünschte Organisation ein längst überfälliger Schritt, über dessen Notwendigkeit auch ich viel gesprochen habe. Darüber hinaus habe ich den Aktivitäten dieser Organisation sogar eine eigene Folge in meinem Projekt 'Der persönliche Feind des Königs' gewidmet. Dieses Problem ist übrigens nicht nur für Russland kennzeichnend.

Viele Länder sahen sich mit dem übermäßigen Einfluss Londons konfrontiert. Wir haben beispielsweise über das 'Chevening Scholarship' berichtet, in dessen Rahmen Großbritannien die talentiertesten Studenten aus aller Welt auswählte und sie zum Studium an Hochschulen im Vereinigten Königreich einlud."

Nach langer Vorbereitung habe man endlich die Masken des Council fallen lassen, so Lugowoi. Außerdem warnt er die russischen Bürger davor, mit Organisationen zusammenzuarbeiten, an deren Aktivitäten Großbritannien beteiligt sein könnten. Man solle äußerst vorsichtig sein, betont der Abgeordnete und schließt mit dem Aufruf an die eigene Sicherheit und die Sicherheit des Landes zu denken.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 5. Juni 2025 zuerst bei der Zeitung Wsgljad erschienen.

Anastassija Kulikowa ist eine Journalistin und SMM-Redakteurin der Zeitung Wsgljad.

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Bundeskanzler Friedrich Merz spricht bei seinem Antrittsbesuch in Washington mit den Senatoren Lindsey Graham (l.) und Richard Blumenthal (z.v.r.). Beide Senatoren waren kurz vor dem ukrainischen Angriff auf Russlands Flotte strategischer Bomber in Kiew. (5. Juni 2025)

die allianz der kriegstreiber...

Von John Laughland: Wie der Tiefe Staat in den USA gemeinsam mit der EU den Ukraine-Krieg anheizt 6 Juni 2025 16:58 Uhr Blutrünstige US-amerikanische Politiker wie Lindsey Graham wollen den Ukraine-Krieg ewig hinauszögern und tun alles, um Verhandlungen zu verhindern. Aus diesem Grund haben der tiefe Staat in den USA und Brüssel abgesehen von Russland einen weiteren gemeinsamen Feind: Donald Trump. Das Bild von US-Senator Lindsey Graham und EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen, die am 2. Juni in Brüssel gemeinsam in eine Kamera grinsen, sagt mehr als tausend Worte. Graham ist einer der extremsten Kriegstreiber in Washington – und die Konkurrenz ist ziemlich groß. Seit er vor über 30 Jahren Mitglied des US-Kongresses wurde – einmal gewählt, werden US-Politiker nur selten abgewählt –, hat er seine Karriere der vehementen Befürwortung von Kriegen gewidmet. 

US-Senator Graham warnt China: "Wenn ihr keine Sanktionen wollt, helft der Ukraine"

Seine Äußerungen sind oft nicht nur kriegerisch, sondern auch sadistisch, wie z. B. als er kürzlich postete, er hoffe, dass "Greta schwimmen kann", was bedeutet, dass er hofft, dass ihr Gaza-Hilfsschiff torpediert wird. Witze über einen Angriff auf ein ziviles Hilfsschiff mit einer jungen zivilen Aktivistin an Bord sind krank – und typisch für den Senator aus South Carolina.

Wie sein alter Freund, der verstorbene Senator John McCain, ist auch Graham von der Idee eines Krieges mit Russland besessen. Mindestens seit 2014 drängt er darauf. Im Jahr 2016 sagte er zu ukrainischen Soldaten: "Euer Kampf ist unser Kampf."

Grahams Anwesenheit in Brüssel ist daher von Bedeutung. Seit von der Leyens Ernennung im Jahr 2019 hat sie sich zum wichtigsten öffentlichen Gesicht der Brüsseler Institutionen aufgeschwungen. Vor sechs Jahren erklärte sie, sie wolle die Europäische Kommission zu einem "geopolitischen" Gremium machen – auch wenn sie keine Rolle in der Außen- oder Verteidigungspolitik spielt. Seitdem hat sie kaum etwas anderes getan, als sich auf der internationalen Bühne zu präsentieren. Sie gehört zu den kämpferischsten und russlandfeindlichsten europäischen Persönlichkeiten und behauptet absurderweise wie der französische Außenminister Bruno Lemaire, dass die EU-Sanktionen die russische Wirtschaft in die Knie gezwungen hätten. Die Allianz zwischen Graham und von der Leyen ist daher eine natürliche Allianz – gegen Donald Trump. Europäische Politiker äußern ganz offen die Meinung, dass Trump jetzt der Feind ist.

NYT: Für Trump ist Selenskij ein "Bösewicht"

Das gilt auch für Graham. In der vergangenen Woche stellte er in Kiew ausdrücklich Trumps Autorität in Frage, die Außenpolitik der USA zu bestimmen. Er wetterte gegen die Idee von Verhandlungen mit Russland – so, wie es der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij im Februar gegenüber US-Vizepräsident J. D. Vance im Oval Office getan hatte – und sagte, der Präsident der USA sei nicht der Chef. "In den USA sitzt mehr als nur eine Person am Kartentisch. Wir haben drei Zweige der Regierung", so Graham – was bedeutet, dass der Senat bald seine eigenen Sanktionen gegen Russland verhängen wird, egal was die Exekutive tut. Grahams Haushaltsentwurf vom Februar zielt darauf ab, noch mehr Geld für das US-Militär auszugeben – als ob das möglich wäre –, was bedeutet, dass er den Tiefen Staat der USA zusammentrommelt, um zurückzuschlagen, nachdem dieser zunächst von der Wiederwahl Trumps geschockt war.

Derweil ist die Entschlossenheit der Europäer existenziell, den Krieg fortzusetzen. Ihre Russophobie, die mindestens bis zu den russischen Präsidentschaftswahlen 2012 zurückreicht, als Putin wieder in den Kreml einzog, ist extrem, weil ihr "Europa" durch die Feindseligkeit gegenüber Russland definiert ist. Russland ist "das andere Europa", das die EU nicht sein will und dem gegenüber sie sich definiert. Von der Leyen und andere wollen den Krieg gegen Russland nutzen, um Europa zu föderalisieren und einen einzigen Staat zu schaffen. Trumps Russland-Politik basiert derweil darauf, Europa ins Abseits zu stellen. Als er erstmals Gespräche mit den Russen ankündigte, forderten die EU-Staats- und Regierungschefs einen Platz am Tisch. Sie scheiterten. Die Gespräche zwischen den USA und Russland fanden außerhalb Europas statt – in Riad –, während die Gespräche zwischen Russland und der Ukraine, gegen die sich die EU vehement gewehrt hat, ohne die EU in Istanbul stattfinden.

Wir sollten nicht vergessen, wie vehement sich die führenden Politiker der EU gegen Gespräche mit Russland gewehrt haben. Als Ungarns Ministerpräsident Viktor Orbán im vergangenen Juli nach Kiew und Moskau reiste, prangerte von der Leyen dessen "Beschwichtigungspolitik" an. Der damalige EU-Chefdiplomat erklärte in einer offiziellen Erklärung, die EU schließe "offizielle Kontakte zwischen der EU und Präsident Putin aus". Der französische Außenminister verkündete im Februar, wenn sein russischer Amtskollege Sergei Lawrow ihn anrufen würde, würde er den Anruf nicht entgegennehmen. Jetzt behaupten dieselben Leute, sie wollten die Russen zu Gesprächen "zwingen"!

Die EU-Russlandpolitik liegt nun in Trümmern. Deshalb ist Brüssel wie Graham entschlossen, Trump zu stoppen. Die Versuche sind immer verzweifelter und lächerlicher geworden. Am 12. Mai erklärten die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und andere EU-Staats- und Regierungschefs, Russland müsse vor Gesprächen einem Waffenstillstand zustimmen. Drei Tage später begannen diese Gespräche trotzdem. Großbritannien versuchte ebenfalls, sie zu vereiteln, indem es betonte, es sei "inakzeptabel", dass Russland die Anerkennung der "annektierten" Regionen fordere, was seltsam ist, wenn man bedenkt, dass Großbritannien kein Teilnehmer der Gespräche ist. Die europäische Glaubwürdigkeit ist also gleich null. Im März hatte der britische Premierminister erklärt, dass die Pläne zur Entsendung britischer und französischer Truppen in die Ukraine "in die operative Phase" eingetreten seien. Sie seien bereit, die Sicherheit der Ukraine zu schützen, indem sie direkt in das Kriegsgebiet eindringen. Im April wurden diese Pläne fallen gelassen.

Am 10. Mai drohten europäische Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzler Friedrich Merz,  Russland mit "massiven Sanktionen", falls es nicht sofort einem "bedigungslosen" Waffenstillstand zustimmt. Russland hat einem Waffenstillstand nicht zugestimmt, und dennoch hat es keine weiteren "massiven Sanktionen" gegeben. Ein 17. Sanktionspaket wurde zwar am 14. Mai verkündet, aber es war so schwach, dass Ungarn und die Slowakei, die die Gesamtpolitik der EU ablehnen, es durchgehen ließen. Auf jeden Fall hatte das 17. Paket eindeutig nichts mit dem Ultimatum zu tun, da die Vorbereitung solcher Sanktionen viel Zeit in Anspruch nimmt. Stattdessen war Graham in Brüssel, um darüber zu sprechen.

AfD-Chefin Weidel: "Merz sabotiert Trumps Friedensmission"

Die EU und das Vereinigte Königreich haben sich also mit ihrer sinnlosen Prahlerei selbst ins Abseits gestellt. Ohne die US-Amerikaner können sie nicht agieren. Aber welche US-Amerikaner? Die Behauptung, das Weiße Haus habe nichts von dem jüngsten ukrainischen Drohnenangriff auf russische Flugplätze gewusst, könnte durchaus zutreffen: Der Tiefe Staat der USA, verkörpert durch Leute wie Graham, versucht eindeutig, die Exekutive zu untergraben. Sowohl Graham, der zusammen mit dem Kriegsfalken Richard Blumenthal anreiste, als auch der ehemalige CIA-Direktor Mike Pompeo waren nur wenige Tage vor dem Angriff in der Ukraine.

Das politische Ziel des Drohnenangriffs bestand offensichtlich darin, die für den nächsten Tag geplanten Gespräche in Istanbul zu vereiteln oder Russland zu einer massiven Reaktion zu provozieren und die USA in den Krieg hineinzuziehen. Selbst wenn der Angriff diese Ziele nicht erreicht, gibt er eindeutig den Ton für den künftigen ukrainischen Aufstand an, der, so hoffen US- und EU-Beamte, das Land in ein "Afghanistan" für Russland verwandeln wird. Der US-Staat ist auf ein langes Spiel aus.

Das gilt auch für die Europäer. Am 9. Mai, dem "Europatag", bekräftigten die europäischen Staats- und Regierungschefs ihre Absicht, ein Sondertribunal für das Verbrechen der Aggression einzurichten, um Russland für die Invasion im Februar 2022 anzuklagen. Die westeuropäischen Staaten sind bereits die Hauptfinanziers des Internationalen Strafgerichtshofs, dessen Ankläger ein Brite ist. Der IStGH hat 2023 und 2024 die russische Führung, einschließlich Putin, wegen verschiedener sehr überraschender Anschuldigungen angeklagt. (Von der Leyen lügt weiterhin über "20.000 entführte Kinder", einen Tag nachdem die Ukrainer den Russen eine Liste mit 339 vermissten Kindern übergeben haben.) Nun beabsichtigen die Europäer, eine neue Front in ihrem "Gesetzeskrieg" ("lawfare") gegen Russland zu eröffnen.

Ein solches Sondertribunal, sollte es zustande kommen, wird jedem Friedensabkommen das Herz herausreißen – so wie die Anerkennung der Zuständigkeit des Internationalen Strafgerichtshofs durch die Ukraine in den Jahren 2014 und 2015 das Minsker Abkommen vom Februar 2015 null und nichtig gemacht hat. Einerseits forderte die Ukraine den IStGH auf, russische Beamte und "Terroristen" aus dem Donbass strafrechtlich zu verfolgen, andererseits stimmte sie in Minsk zu, dass der Aufstand im Donbass ein innerukrainisches Problem sei und schloss jegliche Strafverfolgung oder Bestrafung aus (Artikel 5 der Minsker Vereinbarung vom Februar 2015).

Es ist nicht möglich, ein Friedensabkommen mit einem Land zu schließen und gleichzeitig ein Sondertribunal einzurichten, dessen einziger Zweck darin besteht, es zu kriminalisieren. Die Einrichtung dieses Tribunals, das vermutlich wie die Ad-hoc-Tribunale für Jugoslawien und Ruanda mehr als ein Jahrzehnt bestehen bleiben würde, ist also nichts anderes als eine institutionelle euroamerikanische Zeitbombe, die dazu bestimmt ist, jede Vereinbarung, die die beiden Seiten kurzfristig treffen könnten, in der Zukunft zu sprengen. Die Zukunft "Europas" hängt davon ab.

John Laughland hat an der Universität Oxford in Philosophie promoviert und lehrte an Universitäten in Paris und Rom. Er ist Historiker und Spezialist für internationale Angelegenheiten. Übersetzt aus dem Englischen

Mehr zum Thema – Wadephul, Graham und der Sanktionswahn


 

Marta Havryshko: Wie radikale Nationalisten die Ukraine vereinnahmten 58.836 Aufrufe 08.05.2025 Dr. Marta Havryshko ist Gastdozentin für Holocaust- und Genozidstudien. Havryshko ist zudem auf die Rolle radikaler Nationalisten in der Ukraine spezialisiert, einer kleinen Minderheit, die enorme Macht erlangt hat.



Symbolbild: Ein Erdkampfflugzeug der US-amerikanischen Luftwaffe vom Typ Fairchild-Republic A-10 Thunderbolt II nach der Landung auf der Nellis Air Force Base in Nevada, USA

Von Rainer Rupp: USA lehnen Luftunterstützung für europäische "Sicherungstruppe" in Nachkriegs-Ukraine ab 6 Juni 2025 08:52 Uhr Einen Tag vor dem mit Spannung erwarteten Gipfeltreffen der NATO-Verteidigungsminister in Brüssel veröffentlichte das US-Wirtschaftsmedium Bloomberg eine Hiobsbotschaft, die die hochtrabenden britischen, französischen und deutschen Pläne für die Nachkriegs-Ukraine zum Zerplatzen bringt.

Die britisch-französische Initiative, eine "Koalition der Willigen" zu bilden, um nach einem Waffenstillstand eine Sicherungs- und Unterstützungstruppe auf Dauer in die Westukraine zu verlegen, um Russland entgegenzutreten und von diesen Basen aus die Ukraine weiter mit Waffen und militärischen Ausbildungseinheiten zu unterstützen, ist auf ein wahrscheinlich unüberwindbar großes Hindernis gestoßen, wenn der Bericht stimmt, den Bloomberg am Mittwoch in die Welt posaunt hat. Demnach haben die USA den anglofranzösischen Plan strikt abgelehnt, mit ihrer Luftwaffe und anderen US-Luftverteidigungssystemen die Expeditionstruppe der "Koalition der Willigen" in der Westukraine gegen die russischen Raketen und Luftangriffe zu schützen, die Moskau für einen solchen Fall angekündigt hatte.

"Koalition der Willigen": Macron erläutert französisch-britischen "Friedensplan" für Ukraine

Der britische Premierminister Keir Starmer hatte im Februar betont, dass US-gestützte Luftverteidigungssysteme angeblich entscheidend für jegliche dauerhaften Regelungen zur Beendigung des Krieges in der Ukraine seien. Starmer hatte damals erklärt: "Es muss eine US-Sicherheitsgarantie geben. Das ist der einzige Weg, um Russland effektiv davon abzuhalten, die Ukraine erneut anzugreifen." Tatsächlich schienen die Anführer der "Koalition der Willigen" trotz aller negativen Signale Donald Trumps weiterhin fest mit der Unterstützung der Expeditionstruppe durch die US-Luftwaffe zu rechnen.

Nachdem bereits viele zig Milliarden Dollar und Euro aus westlichen Ländern in die Aufrechterhaltung der ukrainischen Militär- und zivilen Infrastruktur geflossen waren, forderten Starmer und Macron von Präsident Trump immer aufdringlicher Zusagen für die zukünftige Luftunterstützung sowie Grenzüberwachung und Geheimdienstinformationen. Zudem streben die beiden, unterstützt von deutschen Möchtegern-EU-Führer Friedrich Merz eine starke, dauerhafte Sicherheitsarchitektur unter US-Führung entlang der neuen (?) Grenze zu Russland an.

Doch Präsident Trump hat wiederholt gewarnt, dass NATO-Länder, die ihren finanziellen Anteil nicht leisten, keinen Schutz erhalten. Dies geschieht vor dem Hintergrund wachsender Besorgnis europäischer Führer und einiger US-Politiker, dass sowohl die USA als auch der Zusammenhalt der transatlantischen Allianz schwächer werden und das kollektive Verteidigungsprinzip gemäß Artikel 5 der NATO gefährdet ist. Diese Wahrnehmung ist nicht unbegründet, entsteht sie doch vor dem Hintergrund des Verlustes der militärischen Überlegenheit der USA gegenüber Russland, was eine Zentrale Erkenntnisse einer jüngst veröffentlichten, neuen RAND-Studie ist (RT DE berichtete).

Analyse RAND-Studie stellt Verlust der militärischen Überlegenheit der USA fest

Fazit der RAND-Studie ist ein dringender Appell an Washington, in der sich schnell verändernden globalen Landschaft die bisherige US-Verteidigungsstrategie zu überdenken. Das dürfte erklären, weshalb selbst US-Kriegstreiber zögern, das Risiko einzugehen, ihre Luftwaffe in der Westukraine für europäische Luftnummern zu verheizen. Denn damit würde der Nimbus der unbesiegbaren US Air Force zerstört, was unabsehbaren Schaden für die Profite aus den florierenden Exporten der US-Rüstungsindustrie zur Folge hätte.

Statt Luftunterstützung für die europäische "Sicherungstruppe" in der Nachkriegs-Ukraine zu diskutieren, schienen die USA den Gipfel in Brüssel lieber dafür zu nutzen, von der EU noch mehr Rüstungsausgaben für Waffenkäufe in den USA zu fordern. Schon während seiner ersten Amtszeit hatte Trump die Europäer als "Nassauer", bzw. als militärische Trittbrettfahrer bezeichnet, die sich in ihren eigenen Ländern hohe Sozialstandards auf dem Rücken der USA leisten, die mit ihren (relativ und absolut) viel größeren Militärausgaben für die Sicherheit aller NATO-Mitglieder sorgen. Diese NATO-Länder hatte Trump schon damals scharf kritisiert, weil viele nicht einmal das damalige Ziel von zwei Prozent des BIP für Verteidigungsausgaben erreichten, während die USA seit Langem eine unverhältnismäßig große Last getragen hätten.

Am Mittwoch, also einen Tag vor dem NATO-Gipfel, erkannte der US-Botschafter bei der NATO Matthew Whitaker bei einer Pressekonferenz in Brüssel die in Europa inzwischen gemachten Bemühungen für höhere Rüstungsausgaben mit lobenden Worten an. Er sagte:

"Wir schätzen die Arbeit, die unsere Verbündeten, insbesondere Frankreich, das Vereinigte Königreich, Deutschland und die andere, geleistet haben, um die 'Koalition der Willigen' aufzubauen. (…) Wir zählen darauf, dass alle unsere europäischen Verbündeten weiterhin eine führende Rolle übernehmen, indem sie militärische Ressourcen bereitstellen und das politische Kapital einbringen, um Sicherheitsgarantien Wirklichkeit werden zu lassen."

Fünf Prozent für Militärausgaben: Wadephul stellt sich hinter US-Forderung

Einen Tag zuvor, am Dienstag, hatte das Parlament in den Niederlanden einen Vorschlag zur Erhöhung der Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent des BIP – ein Schlüsselfaktor für die militärischen Fähigkeitsziele der NATO – in einer unverbindlichen Resolution abgelehnt. Auch wenn dies derzeit keine rechtliche Verbindlichkeit hat, zeigt es deutlich die Meinung des Parlaments und verschärft die Spannungen innerhalb der NATO, während das Weiße Haus unter Trump Druck in die Gegenrichtung macht.

Laut einem weiteren Bloomberg-Bericht vom Dienstag fordert die NATO die europäischen Mitgliedstaaten auf, ihre bodengestützten Luftverteidigungskapazitäten um das Fünffache zu erweitern und eine entscheidende Lücke angesichts der Bedrohung durch russische Aggression zu schließen. Unausgesprochen ist im Bloomberg-Artikel das "kleine" Detail, dass es in ganz Europa keine industriellen Kapazitäten für eine derart massive Ausweitung der Beschaffung von Luftverteidigungssystemen gibt, weshalb der Löwenanteil der dafür bereitgestellten Gelder in die USA gehen wird und dort die Außenhandelsbilanz gegenüber der EU verbessern wird.

Alle Anzeichen deuten darauf hin, dass die USA unter der Trump-Administration nicht länger als führende Kraft der NATO in Europa auftreten wollen, insbesondere wenn europäische Länder ihren finanziellen Beitrag nicht erhöhen. Dennoch, so heißt es im Bloomberg-Artikel vom Mittwoch, arbeiteten Großbritannien und Frankreich weiter an ihrem Plan, dass "eine alliierte Truppe die Sicherheit des ukrainischen Luftraums und der Küstenlinie des Landes gewährleisten soll, indem europäische Truppen abseits der Grenze zu Russland an kritischen Häfen und Infrastrukturen stationiert werden. Zugleich sollen die Lieferungen militärischer Ausrüstung an die Ukraine aufrecht gehalten werden". Aber all dies sei abhängig von einer Friedensregelung, die EU-Beamte für zunehmend unwahrscheinlich halten", so Bloomberg, das ergänzt: "Ein weiteres großes Problem ist, dass Moskau bereits klargestellt hat, dass es NATO-Truppen direkt in der Ukraine niemals akzeptieren wird."

Am Donnerstagmorgen, unmittelbar vor Beginn des Gipfels, hat US-Verteidigungsminister Pete Hegseth bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NATO-Generalsekretär Mark Rutte, Ex-Ministerpräsident der Niederlande, als Erstes daran erinnert, dass nun von den Europäern erwartet wird, dass sie den Anteil ihrer Militärausgaben auf fünf Prozent des BIP erhöhen. Dann sagte er:

"Wir bereiten uns auf Krieg vor" – US-Verteidigungsminister über "Bedrohung durch China"

"Ich bin stolz, hier an der Seite unserer Verbündeten zu stehen, aber unsere Botschaft bleibt klar: Abschreckung und Frieden durch Stärke. Es darf jedoch keine (europäische) Abhängigkeit von den USA geben. In einer Welt mit vielen Bedrohungen, in der die USA bereit sind, diese anzugehen, waren wir kürzlich im Indopazifik und haben dort klar über diese Bedrohungen gesprochen. Wir sind bereit, uns zu engagieren, aber wir brauchen auch unsere Verbündeten, die an unserer Seite stehen. Vielen Dank für Ihre Unterstützung."

Es ist interessant zu sehen, wie die EU-Kriegstreiber von den US-Rüstungsverkäufern an die Wand gespielt werden.

Mehr zum Thema - Europäische Traumtänze: Wie geht "Kriegstüchtigkeit" ohne USA?


 

Russland unter Druck: Wie reagiert Moskau auf Angriffe auf seine Atomstreitkräfte? 05.06.2025 Der indische Botschafter M.K. Bhadrakumar argumentiert, dass Trumps Worte nicht mit seinen Taten übereinstimmen. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass die USA nicht an dem Angriff auf Russlands Nuklearstreitkräfte beteiligt waren, und Bhadrakumar ist der Ansicht, dass ein Ausbleiben einer Reaktion Russlands zutiefst unverantwortlich wäre. Botschafter Bhadrakumar war 30 Jahre lang Berufsdiplomat im indischen Auswärtigen Dienst und ist heute Kolumnist für die indischen Zeitungen Hindu und Deccan Herald.


interessant wird es ab min. 40:00

GOR Rassadin: Eskalationsstufe ROT  4.6.25


 

 

Peter Hänseler: Russophobie – Sicherheitsinteressen Russlands – Deutsche Aggression 5.6.25 Was steckt hinter den Verhandlungsbedingungen Russlands, sind sie gerechtfertigt und wie wird Russland auf das aggressive Deutschland reagieren? – Analyse.

Einleitung

Vizepräsident J.D. Vance sagt, Russland habe in seinem ersten Friedensangebot für die Ukraine „zu viel verlangt“. Trump sagt, Putin sei „absolut verrückt“ geworden. Im Namen des Kreml reagiert sein Sprecher Sprecher Peskov, die Aussage von Trump könnte auf eine emotionale Überlastung zurückzuführen sein, dankte aber dem US-Regierungschef für seine Unterstützung bei der Aufnahme von Friedensverhandlungen mit der Ukraine. Der ukrainische Drohnenangriff vor ein paar Tagen, macht die Gesamtlage noch unübersichtlicher. (Siehe dazu unseren Artikel: «Operation „Spiderweb“: Angriff der Ukraine und der NATO auf Russland: Ein neues Pearl Harbor? Vollständige Eskalation? Sind die Fanatiker zurück? Fakten und Analyse.»).

Trotz des Drohnenangriffs ein Tag vor der zweiten Verhandlungsrunde in Istanbul vom 2. Juni, reisten beide Parteien an und verhandelten, nicht ohne Ergebnisse, sondern mit kleinen Fortschritten, eigentlich überraschend. Zudem bekommt das bisherige westliche Narrativ, Putin sei der neue Hitler, Russland wolle den Westen angreifen und die Ukraine sei lediglich der erste Schritt, Risse. Eine Darstellung, die einer Faktenüberprüfung nie auch nur im Ansatz standhielt. Diese seit über 10 Jahren andauernde Propagandamaschinerie bekommt somit dank der Gespräche zwischen den USA und Russland Risse, sogar in russophoben Kreisen.

Selbst das Leitmedium der Schweiz, die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) leitet eine gemächliche Kursänderung ein, indem sie Prof. John Mearsheimer am 6. Mai 2025 erstmals zwei Seiten für ein Interview unter dem Titel «Ich hätte dasselbe getan wie Putin» einräumte. Darin begründet Mearsheimer seine Sicht, dass die Kriegsschuld nicht bei Russland sondern beim Westen liegt, ausführlich und überzeugend. In einem Leitartikel des russlandfeindlichen Chefredaktors Eric Gujer vom 9. Mai mit dem Titel «Die Nato in der Defensive» nähert sich die NZZ weiter zaghaft der Wahrheit.

Dass sich die NZZ, welche in der Schweiz mehrmals als Propagandakeule des Pentagons bezeichnet wurde, der Stossrichtung von Präsident Trump nähert, ist nicht erstaunlich. Diese Kursänderung ist eine Anpassung an die Realität, denn Trump möchte Frieden und ohne eine realistische Beurteilung der Fakten wird es ihm nicht gelingen, seinem Volk einen Friedensdeal mit Russland zu verkaufen. Die NZZ will es sich mit dem amerikanischen Präsidenten nicht verscherzen, daher die Kursänderung. Wobei der NZZ-Leser klar erkennen kann, die russophobe Grundhaltung dieses Mediums bleibt erhalten.

Eine Schwalbe macht jedoch noch keinen Sommer. Die Massenmedien sind bekannt dafür, ihr Fähnchen nach dem politischen Wind auszurichten.

In diesem Artikel mache ich mir einige Gedanken zu Russophobie. Ein Blick in die Geschichte soll die Sicherheitsinteressen Russlands erkennbar und verständlich machen. Sicherheit hat einen Stellenwert in Russland, den man im Westen in seiner Dimension gar nicht versteht. Ihre Bewertung und die daraus sich ergebenden notwendigen Erfordernisse wurden geformt aus den blutigen, bitteren Erfahrungen der Vergangenheit, deren traumatische Erinnerungen in der Bevölkerung über Generationen lebendig blieben und heute erneut zur Realität werden.

Reichtum schafft Begehrlichkeiten, Neid und ist ein Treiber der Russophobie

Russland ist nicht nur das grösste Land der Erde, sondern bezüglich Ressourcen mit Abstand das reichste. Nur Russland könnte seine Grenzen komplett schliessen und überleben. Wir verweisen zu diesem Thema auf unseren Beitrag vom Januar 2024 «Stärken Russlands». Weitere Informationen in «A Guide to Russia’s Resources» der Webseite «Geohistory» bezüglich Rohstoffe.

Die Aussage des amerikanischen Kriegstreibers John MacCain, «Russland ist eine Tankstelle, die sich als Land tarnt.», war eine reine Propagandaaussage, die mit der Wirklichkeit nichts zu tun hatte, jedoch von der Mehrheit der Amerikaner bis vor einigen Wochen Glauben geschenkt wurde. Diese Aussage ist nicht nur erzkonservativen Amerikanern eigen, sondern tiefverwurzelt in der politischen Klasse des gesamten Westens. Schon Ex-Bundeskanzler Helmut Schmidt liess sich zu einer ähnlichen Aussage über die Sowjetunion hinreißen: «Obervolta mit Raketen».  

Der Reichtum und die komplette Autarkie Russlands sind klare Fakten, welche für die Stärke Russlands sprechen. Dieser Reichtum ist der restlichen Welt und vor allem ihren Machthabern allerdings seit Jahrhunderten nicht verborgen geblieben und die russische Oberschicht versteckte diese Reichtümer auch nie. Da verhalten sich die Russen ähnlich wie die Amerikaner – man zeigt gern, was man hat. Ein Verhalten, das die westliche Russophobie noch verstärkte.  

Als Schweizer hingegen wurde mir vorgelebt, dass man immer darauf achten sollte, nicht das grösste Haus oder das teuerste Auto in der Nachbarschaft zu haben, denn das schafft Aufmerksamkeit, Neid und Begehrlichkeiten.

Es gibt Autoren, welche behaupten, Russophobie sei ein Kampfbegriff des Kremls und bezeichnen sie als Erfindung von Putins Propaganda. So jedenfalls J.I.Szitres in der NZZ vom 2. Mai 2024 im Artikel mit dem Titel ««Russophobie» ist eine Erfindung von Putins Propaganda – seine «Westphobie» dagegen ist real». Herr Szirtes hat während seines Studiums der Politikwissenschaft in Geschichte wohl einen Fensterplatz gehabt.

Russophobie ist eine Überlebenskünstlerin

Es wäre naiv zu glauben, dass Russophobie ein neues Phänomen ist.

Russophobie in der heutigen Bedeutung fand seinen ersten Höhepunkt im 19. Jahrhundert, angeheizt durch das Aufeinandertreffen der russischen Interessen auf dem Balkan und in Zentralasien mit denen anderer europäischer Länder, insbesondere Großbritanniens, die ihre Macht gefährdet sahen. Auch die Franzosen bedienten sich dieses Mittels. Napoleon etwa benutzte ein gefälschtes Dokument «Testament Zar Peters des Grossen», um 1812 die französische Bevölkerung auf den Feldzug gegen Russland «vorzubereiten». Diese Fälschung enthielt angeblich einen Plan zur Unterwerfung Europas. Somit war der Angriff auf Russland ein «Präventivschlag». Auch die Nazis sprachen von einem Präventivschlag gegen die Sowjetunion; dieser Mythos lebte durch den unappetitlichen General Halder auch nach dem 2. Weltkrieg weiter und wird selbst heute wieder gezielt ins Gespräch gebracht.

Russophobie ist eine politisch gewollte da permanent gefütterte Überlebenskünstlerin. Sie erreicht heute wieder einen neuen Höhepunkt, obwohl sich alle Fabelgeschichten des aggressiven Russlands zur Bedrohung des Westens als Hirngespinste herausgestellt hatten.  Dennoch, heute lässt westliche Propaganda die Massen einmal mehr im Glauben, dass Putin Europa unterwerfen wolle. Die russophobsten Länder in Westeuropa sind heute Großbritannien, Polen, Frankreich und Deutschland, welche den vor 80 Jahren an den Russen begangenen grössten Genozid der Menschheit unter den Teppich kehren («Deutschland – Schwerverbrecher sollten schweigen»).

Die Briten schlagen bezüglich Russophobie alle: Falls Sie ein mieser, kleiner Betrüger sind, der in Russland wegen Steuerbetrugs verurteilt wurde – und dafür in jedem anderen europäischen Land zu 10 Jahren und in den USA zu 50 Jahren Gefängnis verurteilt würden – gehen Sie ins Epizentrum der Russophobie. Dort wird ihnen das Establishment helfen, Ihre Untaten zu Heldentaten umzudeuten. Weiter werden die Briten Sie als politisches Werkzeug gegen Russland einsetzen und die Welt davon überzeugen, dass die Russen die Bösen sind. So geschehen in der Person von Bill Browder, dessen Karriere von unserem Autor Rafael Lutz in «Der sogenannte «Menschenrechtsaktivist» – selbst mit undurchsichtigen Geschäften reich geworden,» minutiös analysiert wurde.

Der neue Führer Deutschlands – Friedrich Merz – kann sich des Respekts seiner Kollegen in der «Koalition der Willigen» sicher sein. Vor ein paar Tagen gab er die bisher geltenden Reichweitenbeschränkungen für alle Langstreckenwaffen zum Angriff auf Russland frei. Dass dieser Entscheid während einer Koksrunde in einem Bahnwaggon gemeinsam mit Macron und Starmer gefällt wurde, wäre eine bösartige Unterstellung, aber die Behauptung, dass die britischen, französischen und deutschen Medien ihre betreffenden Bevölkerungen auf den Kampf gegen Russland emotional vorbereiten, ist kein Mythos, sondern Realität. Folgerichtig qualifizierte die EU den Zeitpunkt als günstig, jetzt jene Schmutzfinke von deutschen Journalisten, welche die Frechheit haben, eine andere Meinung zu vertreten, mundtot zu machen. So geschehen letzte Woche – siehe «EU sanktioniert deutsche Journalisten». Erfolgreich? – Ja, praktisch alle Medien schweigen, denn über Unappetitliches schweigt man lieber. Anderes könnte ja zu Problemen mit den Mächtigen oder zu Diskussionen mit Inserenten führen.

Es darf somit konstatiert werden, dass Russophobie in Europa einen neuen Höhepunkt erreicht hat. Damit ist Russland einmal mehr mit einem geopolitischen Problem konfrontiert, das mit dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine vor über 10 Jahren begann und die Gefahr birgt, dass dieser Krieg sich trotz der Friedensbemühungen der USA und Russlands in die Länge ziehen wird oder gar eskaliert. Europa denkt gar nicht daran, mit Russland Frieden zu schliessen. Neben der Russophobie – und den guten Rüstungsgeschäften – wäre ein Frieden für die Führer der EU und ihrer Mitgliedstaaten fatal. Die Wirtschaft der meisten europäischen Länder liegt komplett am Boden. Falls Frieden «ausbrechen» würden, könnte diese durch eigenes Versagen verursachte Katastrophe nicht mehr den Russen in die Schuhe geschoben werden.

Russland, ein Land wie ein Haus mit offener Eingangstür

Das geographische Problem Russlands

Russland hat zwar eine starke Wirtschaft, ein geeintes Volk und eine starke Armee, aber auch ein gigantisches Problem, das unlösbar ist. Aggression aus dem Westen kann es topographisch nichts entgegensetzen, denn gegen Westen stand die Tür Russlands seit seinem Bestehen immer weit offen. Keine natürlichen Barrieren, kein Meer, keine Gebirge. Falls die Russen die Amerikaner um eines wirklich beneiden, sind es die geographischen Gegebenheiten. Die USA werden gegen Westen und Osten vom Pazifik und Atlantik abgeschirmt und beschützt. Solange die USA keine Probleme mit den Kanadiern oder Mexikanern haben, können sie sich sicher fühlen. Die Geschichte bestätigt dies: 1812 war das letzte Mal, als sich die USA mit einer Attacke auf dem eigenen Kontinent auseinandersetzen mussten. Stellen Sie sich eine Siedlung vor, dessen grösstes Haus nicht eingezäunt ist und dessen Terrassentüren immer alle offenstehen. Ein mulmiges Gefühl, in einem solchen Haus zu wohnen, in dessen Nachbarschaft ausschliesslich aggressive Neidhammel wohnen.

Die Geschichte zeigt, dass diese Bedenken berechtigt sind

Russland als eigenständige Macht wird von und in Europa seit dem späten Mittelalter wahrgenommen. Es war Iwan III., er herrschte von 1462 bis 1505, der die Abhängigkeit der russischen Fürstentümer von der Goldenen Horde beendete. Damit einher ging die schrittweise Vereinigung der Fürstentümer rund um Moskau. Iwan III. führte erstmals den Namen „Russland“ ein. Ihm wurde von den anderen Fürsten der Titel „Iwan der Große, Herrscher der großen Rus“ angetragen – nach der langen Zersplitterung des Landes der Ursprung des russischen Staates, wie wir ihn heute kennen.  

Die Vereinigung der riesigen russischen Gebiete zog sich über mehr als 200 Jahre hin, was zu einem guten Teil auch den geografischen Gegebenheiten geschuldet war. Von Warschau bis Moskau gibt es außer einigen Flüssen keinerlei natürliche Hindernisse. Heere aus dem Westen konnten schnell große Territorien für sich reklamieren. Die dünne Besiedlung des Landes tat ein Übriges.

So handelte auch das Polnisch-litauische Reich im Krieg von 1609-1618. Es besetzte nicht zuletzt Moskau, wodurch das Russische Reich fast zerstört wurde. Erst im russisch-polnischen Krieg von 1654 bis 1667 gelang Russland die Rückeroberung der russischen Gebiete. Die Zeit bis dahin nennt man die „Zeit der Smuta“, die „Zeit der großen Trauer“ oder auch «Zeit der Dunkelheit» – ein Begriff, der sich im kollektiven Gedächtnis Russland ganz tief verankert hat.

Der nächste große Schritt zur Konsolidierung des Russischen Reiches in seiner heutigen Form ist der 21-jährige Krieg Russlands mit Schweden (1700 – 1721). Auch hier ging es um die Rückeroberung russischen Territoriums, das eine westliche Macht im 16. und 17. Jahrhundert besetzt hatte. Mit dem Sieg über Schweden erhielt Russland endgültig einen Zugang zur Ostsee.   

Die Geschichte dieser beiden Kriege inklusive ihrer Vorgeschichte zog sich über zwei Jahrhunderte hin. Die damit verbundenen Ereignisse sind im russischen kollektiven Gedächtnis sehr präsent, obwohl sie teils 500 Jahre zurückliegen. Das sollte all jenen eine Mahnung sein, die meinen, mit Russland Krieg führen zu müssen.

Auch Napoleon phantasierte von einem schnellen, leichten Sieg über Russland, als er am 24. Juni 1812 in das Land einfiel. Genau ein halbes Jahr später, am 26. Dezember 1812, war Napoleon in Russland am Ende. 

Der erste Weltkrieg ist den meisten noch in Erinnerung. Weniger klar ist das Wissen um die Rolle des Deutschen Reiches für die dem ersten Weltkrieg folgenden militärischen Auseinandersetzungen zwischen dann Sowjetrussland und dem neu entstandenen polnischen Staat. In Brest-Litowsk wurde dem ausgelaugten russischen Staat ein Frieden diktiert, der die Saat legte für nachfolgende Territorialstreitigkeiten bis hin zum zweiten Weltkrieg.

Der zweite Weltkrieg sei ebenfalls erwähnt. Es war Deutschland, das den Krieg begann. Und es waren Großbritannien und Frankreich, die durch ihr taktisches diplomatisches Geplänkel den Deutsch-Russischen-Vertrag (Molotow-Ribbentrop) erzwangen.

Wie andere Mächte zuvor hätte es auch das Deutsche Reich fast geschafft, den Jahrhunderte währenden Traum des Westens von der Zerstörung und Unterwerfung des russischen Staates zu verwirklichen. Dieses „fast“ sollte allen aktuellen Russland-Eroberern eine unzweideutige Warnung sein.

Sicherheit über alles – die russische Bevölkerung akzeptiert dieses Axiom

Es liegt wohl am Geschichtsbewusstsein der russischen Bevölkerung, dass das Primat «Sicherheit steht über allem» akzeptiert wird und dieser Grundsatz auch der persönlichen Freiheit vorgeht. Wohlgemerkt, hier geht es um die militärische Sicherheit. Die Angriffe auf Russland in den letzten 200 Jahren durch die Franzosen, die Briten und – zweimal – durch die Deutschen sind in der russischen Seele fest verankert und die gegenwärtigen Drohgebärden Westeuropas geben den Russen Recht, dass dies kein alter Zopf, sondern Realität ist.

Präsident Putin hat in den letzten 25 Jahren bewiesen, dass man diesen Grundsatz der Sicherheit auch so ausgestalten kann, dass die persönlichen Freiheiten der Russen nicht so tangiert werden müssen, wie dies in den Zeiten der Sowjetunion geschah. Die Pressefreiheit in Russland hört etwa dort auf, wo klare Fehlinformationen über Militäroperationen verbreitet werden. Diese Gesetze werden jedoch von den russischen Behörden sehr bedacht angewendet. Selbst eine komplett anti-russische und von Fehlinformationen strotzende Berichterstattung – wie etwa durch den Schweizer Auslandkorrespondenten der NZZ in Moskau – bleibt ungeahndet. Ich weiss nicht, wie lange sich ein antiwestlicher russischer Journalist in der Schweiz ungestraft so verhalten könnte.

Sicherheit vor Freiheit, aber Freiheit

Wenn es um Freiheit geht, eine behauptete Paradedisziplin der Schweiz, kommt mir immer die Aussage eines schweizer-kanadischen Freundes in den Sinn, der die Aussage prägte, «was in der Schweiz nicht verboten ist, ist obligatorisch». Wenn alles entweder verboten oder obligatorisch sei, bleibe kein Raum für Freiheit.

Über Freiheit kann man stundenlang diskutieren, besser wäre jedoch, sie zu erleben. Wo fühlt man sich freier? Freiheit ist ein Gefühl, keine Doktrin. Das spürt man besonders dann, wenn ein Gesprächspartner eine komplett andere Meinung vertritt. Das hat sich in der Schweiz geändert: Vor 30 Jahren konnte man in der Schweiz zu einem Nachtessen einladen, an denen Konservative, Sozialisten und Kommunisten eine Nacht lang diskutierten, komplett anderer Meinung waren, einen interessanten und schönen Abend verbrachten und sich als Freunde voneinander verabschiedeten. Das findet in der heutigen Schweiz nicht mehr statt – in Russland schon. Auch die Propaganda, dass die russischen Medien gleichgeschaltet seien, ist ein Mythos. Um es wertfrei zu sagen: In Russland ist es mit der Freiheit viel besser bestellt, als die westlichen Medien und Politiker uns glauben lassen wollen. Oder haben Sie schon jemals gehört, dass die Russen einen ausländischen anti-russischen Journalisten sanktioniert haben? – Ich auch nicht. Das hängt nicht damit zusammen, dass es keine russophoben westlichen Journalisten gibt, sondern eher damit, dass die Russen sich nicht auf dieses tiefe menschliche und rechtliche Niveau begeben.

Bedingungen für Verhandlungen

Verhandlungen in Istanbul

Noch im März/April 2022, kurz nach Beginn der militärischen Spezialoperation, wäre Russland bereit gewesen, alle damaligen ukrainischen Gebiete zu räumen: Der Donbass wäre  ukrainisch geblieben, die Krim russisch und die Ukraine als Ganzes neutral und somit kein NATO-Mitglied. Dies wurde von Boris Johnson – wohl im Auftrag der USA – verhindert.

Die NATO glaubte, die Russen auf dem Schlachtfeld besiegen zu können, das Land wirtschaftlich zu zerstören und einen Regimewechsel in Russland zu erzwingen. Es kam, wie es immer in der russischen Geschichte kam, wenn das Land zu etwas gezwungen werden sollte.

Heute gehören die Regionen Donezk, Lugansk, Saparoschje und Cherson zu Russland. Neben den bereits in Istanbul verhandelten Bedingungen (keine NATO, Entmilitarisierung, Entnazifizierung und Schutz der russischen Minderheiten in der Ukraine) denkt Russland gar nicht daran, die vier neuen russischen Regionen an die Ukraine zu übertragen. Weiter dazugekommen ist in den letzten Tagen der Umstand, dass Russland an der russischen Grenze eine Sicherheitszone verlangt. Der Inhalt des an die Ukrainer übergebenen Memorandums wurde am 2. Juni geleakt und stimmt in etwa mit dem seit jeher von Russland verlangten Konditionen überein.

Es scheint den Ukrainern und dem Westen langsam bewusst zu werden, dass die Russen bezüglich Kernbedingungen keinen Schritt weichen werden.

Kriegsverlierer diktieren die Konditionen nicht

Die Ukrainer und die Europäer bestanden auf einen 30-tägigen bedingungslosen Waffenstillstand. Der ist vom Tisch, denn die Russen, welche vom Westen jedes Mal, wenn eine Vereinbarung geschlossen wurde, über den Tisch gezogen wurden, gaben den Ukrainern und der NATO, die sich gelinde gesagt im Zustand der militärischen Zersetzung an der Front befinden, nicht die Möglichkeit, sich militärisch neu zu gruppieren.

Es ist lächerlich, wie sich der Westen gegenüber den siegreichen Russen verhält. Wenn man einen Krieg verliert, ist es nicht am Verlierer dem Sieger die Bedingungen eines Waffenstillstandes zu diktieren. Ein kurzer Blick in die Geschichte zeigt die Spielregeln.

11. November 1918: Die Deutschen verlieren und unterzeichnen

Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens am 11. November 1918. Hinter dem Tisch, von rechts: die Franzosen General Maxime Weygand und Marschall Ferdinand Foch (stehend), die britischen Marineoffiziere Rosslyn Wemyss, George Hope und Jack Marriott. Vor ihnen stehen der deutsche Staatssekretär Matthias Erzberger, Generalmajor Detlof von Winterfeldt, Alfred von Oberndorff vom Auswärtigen Amt und Marinekapitän Ernst Vanselow. Quelle: Wikipedia Commons

22. Juni 1940: Die Deutschen gewinnen und die Franzosen unterzeichnen

Das Ereignis fand in demselben Eisenbahnwaggon statt, den die Franzosen 1918 benutzt hatten, um Deutschland die Bedingungen zu diktieren.

Der französische General Charles Huntziger bei der Unterzeichnung der Kapitulationsurkunden in der Nähe von Compiègne, Frankreich, 22. Juni 1940.

7. May 1945: Die Deutschen kaptiulieren und unterzeichnen bei den Amerikanern

General Alfred Jodl unterzeichnete am 7. Mai im Hauptquartier von General Dwight D. Eisenhower in Reims die Kapitulationsurkunde, flankiert von Wilhelm Oxenius (links) von der Luftwaffe und Hans-Georg von Friedeburg, dem Vertreter der deutschen Kriegsmarine. – Quelle: Politico

8. May (9. Mai in Russland) 1945: Die Deutschen kapitulieren und unterzeichnen die sowjetischen Bedingungen in Berlin-Karlshorst

Fotografen dokumentieren die Unterzeichnung der Kapitulationsurkunde durch Feldmarschall Keitel, Berlin-Karlshorst, 9. Mai 1945 – Foto: Georgij Petrusov

2. September 1945: Die Japaner kapitulieren und unterzeichnen bei den Amerikanern

Der japanische Außenminister Mamoru Shigemitsu unterzeichnet die japanische Kapitulationsurkunde an Bord der USS Missouri unter den Augen des amerikanischen Generals Richard K. Sutherland, 2. September 1945.

Die Spielregeln haben sich nicht verändert

Diese Fotostrecke belegt, dass die Verlierer nicht diktieren, sondern unterzeichnen. Sie belegt auch, dass mit dem Akt der Unterzeichnung unausgesprochen auch Regeln gegenüber Nichtanwesenden diktiert werden. Die USA wollten keinen gemeinsame Kapitulationsakt mit der Sowjetunion gegenüber Deutschland und Japan, um politisch freie Hand in der Nachkriegsgestaltung zu haben.

Das scheint den Damen und Herren in Kiew, Brüssel, Paris, London und Berlin entgangen zu sein. Sie führen sich wie die Sieger auf.

Adolf Hitler, der schwerst drogenabhängig war, wurde während des ganzen Krieges von seinem Leibarzt Dr. Morell täglich muntergespritzt. Unter anderem war er kokainabhängig – dies wurde ihm mittels Augentropfen verabreicht. Hitler war nie zu einer Kapitulation bereit. Erst sieben Tage nach seinem angeblichen Selbstmord im Führerbunker am 30. April 1945 unterzeichneten die Deutschen.

Bei (Präsident) Selenski ist es ein offenes Geheimnis, dass er schwerst kokainabhängig ist. Bei Starmer, Macron und Merz gibt es Gerüchte, nachdem man diese Herren mit einem Säckchen Kokain und Schnupflöffel (oder eben Taschentuch und Zahnstocher) erwischte. Kokain soll gemäss Betty Ford Klinik folgende Wirkung haben:

„So legen einige Betroffene ein zunehmend narzisstisches Verhalten an den Tag, das geprägt ist von Selbstüberschätzung und Hemmungslosigkeit und das ihnen selbst oft nicht einmal bewusst ist.“ 

Betty Ford Klinik

Ob die Herren Kokain konsumieren oder nicht, ist unerheblich, denn ihr Verhalten stimmt mit dem Verhalten von Koksern auf jeden Fall überein. Es wäre unterhaltsam und augenöffnend, falls als Zutrittsbedingung zu Friedensverhandlungen ein Kokaintest gefordert würde. Würde sich dann die Zusammensetzung der Verhandlungsdelegationen verändern?

Bedingungen Russlands nicht abwegig

Schaut man in die Geschichte und erkennt Russland als Serienopfer westlicher militärischer Aggression mit riesigen Verlusten von Soldaten und dem von den Deutschen im Zweiten Weltkrieg veranstalteten grössten Genozid (dazu: «Deutschland – Schwerverbrecher sollten schweigen»), so scheinen die von den Russen als Sieger verlangten Bedingungen zu Verhandlungen verhältnismässig. Das Agieren der europäischen Führer ist unappetitlich und ein Hinweis darauf, dass die Europäer gar keinen Frieden anstreben.

Der Weg zum Frieden

Oft Verhandlungen, manchmal Schlachten bis zum Untergang

Die meisten Kriege enden durch Verhandlungen, da bei jedem Konflikt der Moment kommt, wo die Verlierer einsehen, dass sie keine Chance haben und ein Weiterführen des Konflikts lediglich Tod, Leid und Zerstörung bringt. Wir haben diesen Moment bereits im September 2023 als erreicht gesehen («Die Ukraine ist militärisch am Ende»). Doch das Sterben geht in diesem Konflikt bald zwei Jahre weiter.

Der extremste Fall des Weiterkämpfens und Sterbens in der Geschichte, liegt nicht lange zurück. Als Wilhelm Keitel, Chef des Oberkommandos der Wehrmacht anlässlich des ersten Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses vom sowjetischen Ankläger Major Iona Timofejewitsch Nikittschenko gefragt wurde, wann der Krieg gegen Russland seiner Ansicht nach verloren gewesen sei, antwortete Keitel mit einem Wort: “Moskau”. Die erste grosse Niederlage vor Moskau fand Ende November 1941 statt; dennoch ging der Krieg noch dreieinhalb Jahre weiter.

Aggressives Deutschland

Sehr wahrscheinlich äusserte sich Adolf Hitler im Winter 1941 ähnlich wie der neue Führer Deutschlands, Friedrich Merz, Laufbursche von Blackrock, welcher die Fahne des deep states hochhält und in den letzten Tagen folgende Aussagen machte:

 «Putin versteht nur die Sprache der Stärke, nicht der Schwäche»

«Wir müssen uns auf eine lange Dauer des Krieges einrichten»

«Russland hat sich verkalkuliert»

«Bundeswehr soll konventionell zur stärksten Armee Europas werden – Egal, was es kostet»

Quellen: DW; Deutscher Bundestag

Diese Aussagen von Friedrich Merz deuten nicht darauf hin, dass Deutschland Frieden anstrebt, sondern den Konflikt mit Russland eskalieren möchte. Das Geschichtsverständnis der deutschen Führung ist auf dem Nullpunkt.

Wie wird Russland reagieren

Die Sicherheitsbedenken Russlands und damit seine Forderungen, diese Bedenken zu adressieren und auch durchzusetzen sind verständlich. Dass nun ausgerechnet Deutschland diese Bedenken unter den Teppich kehrt, ist äusserst bedenklich und lässt in Russland Erinnerungen aufkommen, die einem freundschaftlichen Verhältnis zwischen diesen beiden Ländern nicht förderlich ist, um es äusserst neutral und freundlich auszudrücken.

Bezüglich des Einsatzes von Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland, spielt Friedrich Merz mit dem Feuer. In den letzten Wochen wurden tausende ukrainische Drohnen aus der Sumy-Region in Richtung Moskau gesandt. Die meisten wurden abgefangen, jene die Schaden anrichteten, zerstörten Wohnhäuser – ausschliesslich. Auch die Krim-Brücke, welche mit Taurus erreicht werden kann, ist ein ziviles Ziel. Für militärische Zwecke benötigt Russland dieses Bauwerk, welches Russland mit der Krim verbindet, nicht mehr – Militärtransporte werden über die Landbrücke auf die Krim geleitet.

Anfangs März 2024 publizierten wir zwei Beiträge zum möglichen Einsatz von Taurus gegen die Krimbrücke, basierend auf einer abgehörten Telefonkonferenz, die wir im Detail analysierten (2. März 2024 «Wie deutsche Militärs die Krim-Brücke zerstören wollen»; 5. März 2024 «Die Konsequenzen des abgehörten deutschen Luftwaffengesprächs bedeuten Krieg»).

Falls Taurus zum Einsatz kommt, so kann dies nur mit einer direkten Beteiligung von deutschem Personal geschehen. Dies ist keine Behauptung von mir, sondern ergibt sich aus dem abgehörten Gespräch im März 2024.

“Viele Teile des Gesprächs drehen sich um das Bemühen, die Ukrainer direkt – auch mit Leuten vor Ort – zu unterstützen und damit direkt bei Angriffen auf Russland mitzuwirken. Man sucht nach Lösungen und «Tricks», dies nicht so aussehen zu lassen.”

Wie deutsche Militärs die Krim-Brücke zerstören wollen

Falls Taurus gegen Russland eingesetzt wird, kann Friedrich Merz damit rechnen, dass Russland Ziele in Deutschland angreifen wird. Das naheliegendste Ziel wäre der Hauptsitz des Produzenten von Taurus der MBDA in Schrobenhausen, nahe München. Falls Moskau angegriffen wird, kann ein Angriff auf Berlin nicht ausgeschlossen werden.

Lage des MBDA-Hauptsitzes westlich der Ortschaft Schrobenhausen (rechts)– Quelle: Google Maps.

Dies ergibt sich aus einer Äusserungen Andrej Kartapolows, Vorsitzender des Verteidigungsausschusses der Staatsduma und ehemaliger stellvertretender Verteidigungsminister in einem Interview mit Life.ru:

“Wir sind auf alles vorbereitet. Wir sind bereit, Taurus-Raketen abzuschießen und die Abschussstellen sowie diejenigen, die sie abschießen, anzugreifen und wenn nötig auch die Orte, von denen aus sie [nach Berlin] gebracht wurden.”

Andrej Kartapolow – 28. Mai 2025

In diesem Fall käme Artikel 5 der NATO-Charta meines Erachtens nicht zur Anwendung, da ein solcher Schlag kein Angriff, sondern eine Reaktion eines Angriffs Deutschland auf Russland wäre.

Was hätte Deutschland als Antwort parat? Nichts, ausser Geschrei.

Friedrich Merz befindet sich in einem Rausch und agiert weit entfernt der Realitäten. Die deutsche Bundeswehr ist faktisch nicht kampffähig, ein Papiertiger.

Die deutschen Muskelspiele beschränken sich bis jetzt auf 400 Armeeangehörige, welche in Litauen stationiert sind. Die deutsche Tagesschau berichtet über den Aufbau des deutschen Heeres wie folgt:

«Mit dem Zeremoniell, an dem auch Verteidigungsminister Boris Pistorius teilnimmt, endet gewissermaßen die erste große Phase: die Vorbereitung für die dauerhafte Stationierung von etwa 5.000 deutschen Soldatinnen und Soldaten in Litauen.

Die Panzerbrigade 45 erhalte im offiziellen Rahmen den Beinamen Litauen, erklärt der Sprecher des Verteidigungsministeriums, Mitko Müller. Und dazu die Fahnenbänder und die Truppenfahne. «Und damit ist die Brigade dann eine vollwertige aufgestellte Brigade des deutschen Heeres», so Müller.

Bis sie allerdings voll einsatzfähig ist, wird es noch dauern. Ende 2027 soll es so weit sein. Aktuell sind etwa 400 Angehörige der Brigade vor Ort. Nach und nach wird personell weiter aufgestockt. Bis Mitte 2026 sollen etwa 2.000 Personen vor Ort sein.»

Tagesschau

Ob Präsident Putin auf einen Taurus-Angriff militärisch reagieren wird, hängt davon ab, ob ein russischer Vergeltungsschlag in den Augen des Kremls ein Weckruf für Berlin wäre.

20 Kommentare zu „Russophobie – Sicherheitsinteressen Russlands – Deutsche Aggression“

Telefonat

von Anti-Spiegel

Russische Erklärung zu Telefonat von Trump und Putin veröffentlicht 4. Juni 2025 19:15 Uhr Jury Uschakow, der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten, hat eine mündliche Erklärung zum Telefonat zwischen den Präsidenten Trump und Putin abgegeben.

Nachdem US-Präsident Trump auf TruthSocial bereits von dem Telefonat mit dem russischen Präsidenten Putin berichtet hat, kam nun auch aus dem Kreml eine Erklärung. Jury Uschakow, der außenpolitische Berater des russischen Präsidenten, hat Journalisten dazu am Telefon eine Erklärung abgegeben, deren wichtigste Punkte folgende sein dürften:

  • Putin erklärte Trump, die Ukraine habe versucht, die Verhandlungen zu stören, doch Moskau habe sich nicht provozieren lassen.
  • Putin betonte in dem Gespräch, die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in Istanbul seien nützlich gewesen.
  • Das Kiewer Regime hat sich faktisch in eine Terrororganisation verwandelt.
  • Die Präsidenten haben nicht über die Memoranden zur Beilegung des Ukraine-Konflikts gesprochen.
  • Die Frage eines Treffens zwischen Putin und Selensky stand „nie zur Debatte“.
  • Trump erklärte Putin, die USA waren nicht über Pläne für Angriffe auf russische Flugplätze informiert.
  • Zur Frage der „Verhandlungen Russlands mit Terroristen“: Kontakte zur Beilegung des Konflikts über bestimmte Linien können existieren.
  • Trump sagte, er wäre dankbar, wenn Russland beim Atomabkommens mit dem Iran arbeiten würde.
  • Putin und Trump tauschten sich über die Aussichten für eine Wiederherstellung der Zusammenarbeit zwischen den Ländern aus, die enormes Potenzial birgt.
  • Die Präsidenten bezeichneten ihren Meinungsaustausch als positiv und produktiv.
  • Die Präsidenten vereinbarten, Kontakte zum Thema Ukraine auf höchster Ebene und über andere Kanäle fortzusetzen.

Ich werde noch eine detaillierte Analyse zu den Erklärungen von Trump und Putin schreiben, aber die bisher bekannten Erklärungen lassen einiges vermuten. Dazu mein erster Eindruck in Kürze:

  1. Trump scheint Putin grünes Licht für Vergeltungsschläge gegen die Ukraine gegeben zu haben, wie ich hier ausgeführt habe. Dazu passt, dass die US-Botschaft in Kiew am gleichen Tag eine sehr deutliche Warnung an US-Bürger vor anstehenden russischen Luftangriffen auf die Ukraine herausgegeben hat. https://anti-spiegel.ru/2025/trump-scheint-putin-gruenes-licht-fuer-vergeltungsschlaege-gegen-die-ukraine-gegeben-zu-haben/
  2. Die Chancen für Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine stehen schlecht. Trump schrieb in seinem Post, dass kein baldiger Frieden zu erwarten sei, und Uschakows Aussagen deuten darauf hin, dass Russland die Kiewer Regierung nun offiziell als Terroristen ansieht, was wichtig ist, weil Russland prinzipiell nicht mit Terroristen verhandelt. Dazu passt auch, dass Uschakow sagte, ein Treffen Putins mit Selensky stand „nie zur Debatte“.
  3. Putin will offenbar helfen, bei den Verhandlungen der USA mit dem Iran zu vermitteln. Sollte das zu einem schnellen Erfolg führen, wird das Trump weiter von der Ehrlichkeit Putins überzeugen.

Das ist nur eine sehr kurze Einschätzung, die Aussagen geben noch weit mehr her, auch und gerade in Richtung Europa.

Auf der Seite des Kreml gibt es immer noch keine Pressemeldung über das Telefonat, was ungewöhnlich ist, weil der Kreml seine Pressemeldungen normalerweise sehr schnell veröffentlicht.

Eine detaillierte Analyse dessen, was über die Telefonate bekannt ist, werde ich erst morgen schreiben, weil ich erstens auf eine offizielle Pressemeldung des Kreml warte (falls es denn eine geben wird) und weil zweitens vieles vielleicht schon in dieser Nacht klar werden könnte, wenn Russland seinen Vergeltungsschlag sofort ausführen sollte, nachdem es die US-Regierung über seine Absichten informiert hat, was in dem Telefonat ja geschehen ist.

Es ist üblich, dass die USA und Russland (und früher die Sowjetunion) sich über geplante schwere Angriffe mit Flugzeugen und Raketen vorher informieren, um zu verhindern, dass die andere Seite das versehentlich als atomaren Angriff auf sich missverstehen könnte.

Nachtrag: Interessanterweise hat Trump seinen Post über das Telefonat auf TruthSocial wieder gelöscht. Hier ist zu Dokumentationszwecken ein Screenshot davon. Noch ein Nachtrag: Kurz darauf hat Trump den Post unter einer neuen Adresse unverändert neu veröffentlicht.


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Autor: Anti-Spiegel

Thomas Röper, geboren 1971, hat als Experte für Osteuropa in Finanzdienstleistungsunternehmen in Osteuropa und Russland Vorstands- und Aufsichtsratspositionen bekleidet. Heute lebt er in seiner Wahlheimat St. Petersburg. Er lebt über 15 Jahre in Russland und spricht fließend Russisch. Die Schwerpunkte seiner medienkritischen Arbeit sind das (mediale) Russlandbild in Deutschland, Kritik an der Berichterstattung westlicher Medien im Allgemeinen und die Themen (Geo-)Politik und Wirtschaft.

92 Antworten


 

Moskau schlägt eine neue Verhandlungsrunde an diesem Montag in Istanbul vor.
Geheimdienste, Pepe Escobar, Staatsterrorismus, Waffensysteme, Der Westen gegen Russland 

Von Pepe Escobar 03.06.2025  – übernommen von strategic-culture.su

Pepe Escobar: Warten auf die Oreschniks, während das Istanbuler Kabuki* „nicht negativ“ verläuft 4. Juni 2025 (Red.) Der Drohnenangriff auf die strategische Bomberflotte Russlands, der glücklicherweise nur zu geringen Verlusten geführt hat, ist ein klarer Terrorangriff. Haarspalterische Analysten sagen, weil Militäranlagen getroffen wurden und Russland sich mit der Ukraine praktisch „im Krieg“ befinde, sei dies nach der international anerkannten Definition kein „Terrorangriff“. Haarspalterischer Unsinn: Dieser Angriff galt nicht einer Kriegspartei seitens einer anderen Kriegspartei (weil er fast keinen Einfluss auf die Kriegshandlungen hat). Dieser Angriff war ein Angriff auf die weltweite Sicherheit, weil der seit dem Kalten Krieg bestehende Konsens über das Gleichgewicht des Schreckens zum Nachteil der gesamten Welt zerstört werden sollte. Dieser Angriff soll Angst und Schrecken in der ganzen Welt verbreiten, um die Kriegshysterie weiter anzuheizen   – abgesehen davon, dass Russland dazu provoziert werden sollte, nuklear zu reagieren. Diese Aktionen werden von denjenigen Kräften gesteuert, die sich immer noch wahnsinnigerweise ausrechnen, sie könnten einen Atomkrieg gewinnen – insbesondere, wenn er vorwiegend auf europäischem Boden ausgetragen wird. Gut informierte Kreise weisen zudem darauf hin, dass diese Aktionen auf eine präsidiale Anordnung (Verfügung) Joe Bidens zurückgehen. Seinerzeit hat die Biden Administration die CIA entsprechend beauftragt, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen. Dieser Auftrag   – diese präsidiale Verfügung – ist bisher von Donald Trump nicht zurückgezogen worden, sodass es völlig neben der Sache liegt, ob Trump konkret über Details informiert war oder nicht. Plausible deniability (plausible Abstreitbarkeit) ist ein alter geheimdienstlicher fauler Trick. Dass die Trump Administration den Krieg gegen Russland (und gegen Gaza) unvermindert fortsetzt, zeigt dass hier von Frieden keine Rede sein kann. Leider wird erst der Ausgang auf dem Schlachtfeld den Westen in seine Schranken weisen. (am)

Das war die Stimmung in informierten Kreisen in Moskau – nur wenige Stunden vor dem erneuten Istanbuler Kabuki* zu den „Verhandlungen“ zwischen Russland und der Ukraine. Drei wichtige Punkte.

  1. Der Angriff auf russische strategische Bomber – Teil der nuklearen Triade – war eine gemeinsame Operation der USA und Großbritanniens. Insbesondere des MI6. Die gesamten technischen Investitionen und die Strategie wurden von diesem Geheimdienst-Duo bereitgestellt.
  2. Es ist völlig unklar, ob Trump wirklich das Sagen hat – oder nicht. Dies wurde mir in der Nacht von einer hochrangigen Geheimdienstquelle bestätigt; er fügte hinzu, dass der Kreml und die Sicherheitsdienste aktiv alle Möglichkeiten untersuchten, insbesondere, wer die endgültige Freigabe erteilt hatte.
  3. Nahezu allgemeiner Konsens in der Bevölkerung: Freilassung der Oreschniks. Plus Wellen von ballistischen Raketen.

Wie zu erwarten war, kam und ging das Istanbuler Kabuki wie ein billiges Spektakel, komplett mit der ukrainischen Delegation in Militäruniformen und Verteidigungsminister Umarov, der bei einer chaotischen Pressekonferenz nach dem kurzen 1:15-stündigen Treffen nicht einmal mittelmäßiges Englisch sprechen konnte. Das türkische Außenministerium beschrieb das Kabuki episch als „nicht negativ“ abgeschlossen.

Es wurde nichts Strategisches oder politisch Substanzielles besprochen, sondern lediglich der Austausch von Gefangenen. In Moskau herrschte zudem die Meinung, dass der russische Verhandlungsführer Medinsky ein Ultimatum hätte stellen sollen, statt ein Memorandum zu präsentieren. Dies wurde, wie zu erwarten war, vom Bettler von Banderastan als Ultimatum interpretiert; doch was Medinsky den Ukrainern tatsächlich überreichte, war ein de facto Roadmap-Memorandum in drei Abschnitten mit zwei Optionen für die Bedingungen eines Waffenstillstands und 31 Punkten, von denen viele seit Monaten von Moskau detailliert dargelegt worden waren.

Beispiele: Die erste Option für einen Waffenstillstand sollte ein vollständiger Rückzug der ukrainischen Streitkräfte aus der DVR, der LVR, Cherson und Saporischschja innerhalb von 30 Tagen sein; die internationale Anerkennung der Krim, des Donbass und Noworossija als Teil Russlands; die Neutralität der Ukraine; die Abhaltung von Wahlen in der Ukraine und die anschließende Unterzeichnung eines Friedensvertrags, der durch eine rechtsverbindliche Resolution des UN-Sicherheitsrats (Hervorhebung von mir – PE) gebilligt wird; sowie ein Verbot der Aufnahme und Stationierung von Atomwaffen.

All das wird natürlich niemals von den Terroristen in Kiew, den sie kontrollierenden Neonazi-Gruppen und den verschiedenen, zersplitterten, kriegstreiberischen Unterstützern des Westens akzeptiert werden. Die SMO wird also weitergehen. Möglicherweise bis 2026. Zusammen mit weiteren Versionen des Istanbul-Kabuki: Die nächste dürfte Ende Juni stattfinden.

Das aktuelle Kabuki ist übrigens die letzte Chance für Kiew, ein gewisses Maß an   – zerbrechlicher   – „Souveränität“ zu bewahren. Wie Außenminister Lawrow wiederholt betont hat, wird alles auf dem Schlachtfeld entschieden werden.

Wie man den New START-Vertrag zerstört

Nun zum Angriff auf einen Teil der strategischen Triade Russlands   – der die westlichen Propagandamedien in eine stratosphärische Hysterie versetzt hat.

Es wurde immer wieder betont, warum Russland seine strategischen Bomber ungeschützt auf dem Rollfeld stehen ließ: Weil dies eine Auflage des New START-Vertrags ist, der 2010 unterzeichnet und bis Februar nächsten Jahres verlängert wurde (wo er angesichts der jüngsten Ereignisse wohl begraben werden kann).

Der New START-Vertrag schreibt vor, dass strategische Bomber für „nationale technische Verifizierungsmittel (NTM) wie Satellitenbilder sichtbar sein müssen, um eine Überwachung durch die andere Partei zu ermöglichen“. Ihr Status   – ob mit Atomwaffen bestückt oder für konventionelle Zwecke umgerüstet   – sollte also jederzeit überprüfbar sein. Eine „Überraschung“ durch einen Erstschlag sollte somit ausgeschlossen sein.

Diese Operation hat im Alleingang das zerstört, was bis jetzt ein anständiges Relikt des Kalten Krieges war und durch einen einfachen Mechanismus den Beginn des Dritten Weltkriegs verhindert hat. Die damit verbundene Rücksichtslosigkeit ist unfassbar. Es ist daher nicht verwunderlich, dass die höchsten Machtkreise in Russland   – vom Kreml bis zum Sicherheitsapparat   – fieberhaft daran arbeiten, herauszufinden, ob Trump eingeweiht war oder nicht. Und wenn nicht, wer hat dann die endgültige Genehmigung erteilt?

Kein Wunder, dass die obersten Kreise bislang schweigen.

Eine Quelle aus Sicherheitskreisen teilte mir mit, dass es US-Außenminister Marco Rubio war, der Lawrow angerufen hat   – und nicht umgekehrt   –, um sein Beileid für den Terroranschlag auf die Brücke in Brjansk zu bekunden. Die strategischen Bomber wurde mit keinem Wort erwähnt. Parallel dazu verfolgte der ehemalige Zugführer im Irak, der später Fox-News-Kommentator und schließlich Chef des Pentagon wurde, die Drohnenangriffe auf die russischen Stützpunkte in Echtzeit.

Zur Wirksamkeit solcher Angriffe   – jenseits des fröhlich verbreiteten Nebels des Krieges: Mehrere widersprüchliche Schätzungen deuten darauf hin, dass möglicherweise drei strategische Bomber vom Typ Tu-95MS   – bekannt als „The Bears“   – auf der Belaya-Basis in Irkutsk getroffen wurden, wobei einer davon teilweise beschädigt wurde, sowie drei weitere T-22M3, von denen zwei irreparabel beschädigt wurden. Bei den drei Tu-95MS scheint es sich um lokale Brände zu handeln, sodass sie möglicherweise repariert werden können.

Auf der Olenya-Basis in Murmansk wurden möglicherweise vier weitere Tu-95MS sowie eine An-12 getroffen.

Bis zum vergangenen Wochenende verfügte Russland über 58 Tu-95MS. Selbst wenn fünf davon endgültig verloren sein sollten, wären das weniger als 10 % ihrer Flotte. Und dabei sind 19 Tu-160 und 55 Tu-22M3M noch nicht einmal mitgezählt. Von den fünf Stützpunkten, die angegriffen werden sollten, waren nur bei zwei die Angriffe teilweise erfolgreich.

Diese Verluste, so schmerzlich sie auch sein mögen, beeinträchtigen zukünftige Angriffe seitens der russischen Luft- und Raumfahrtstreitkräfte nicht.

Beispiel: Die Standardwaffe einer T-95MSM ist die Marschflugkörper X-101.

Maximal 8 pro Einsatz. Bei den jüngsten Angriffen wurden nicht mehr als 40 Raketen gleichzeitig abgefeuert. Das bedeutet, dass nur 6 Tu-95 im Einsatz waren. Russland benötigt also nur 6 flugbereite Tu-95MSM, um Angriffe mit derselben Intensität wie in den vergangenen Tagen und Wochen durchzuführen. Tu-160 werden bei den jüngsten Angriffen gar nicht eingesetzt.

Bewertung der maximalen Strategie

Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Artikels ist die unvermeidlich verheerende Reaktion Russlands noch nicht genehmigt worden. Die Lage ist äußerst ernst. Selbst wenn es stimmt, dass der US-Präsident nicht informiert wurde   – und das wollen der Kreml und die Sicherheitsdienste unbedingt sicherstellen, bevor sie die Hölle auf Kiew herabbeschwören   –, sind die Konturen einer NATO-Operation   – USA/Großbritannien   – unter direkter Leitung des Geheimdienstduos CIA/MI6 klar erkennbar, wobei Trump eine plausible Ausrede geboten wird und die Ukraine massiv gegen das START-Protokoll verstößt.

Hätte Trump diese Angriffe genehmigt, wäre dies nichts weniger als eine Kriegserklärung der Vereinigten Staaten an Russland. Das wahrscheinlichste Szenario bleibt also, dass Trump von den Neokonservativen, die in privilegierten Silos verstreut über den Beltway verteilt sind, überrumpelt wird.

Genauso wie der Angriff auf das Frühwarnradarsystem Voronezh-M im Mai letzten Jahres passt ein Angriff auf Russlands strategische Bomber in das Szenario, das russische System zunehmend zu provozieren, um es vor einem nuklearen Erstschlag außer Gefecht zu setzen. Aufstrebende Dr. Strangeloves spielen seit Jahrzehnten in ihren wildesten Träumen mit diesem Szenario.

Wie aus sorgfältig bestätigten Quellen hervorgeht, herrscht in den höchsten Machtkreisen Russlands die Interpretation vor, dass es sich um eine PR-Aktion handelt, die eine harte   – möglicherweise nukleare   – Reaktion Russlands erzwingen soll, verbunden mit dem Rückzug Moskaus aus dem Istanbuler Kabuki.

Bislang ist die russische Reaktion recht methodisch: völliges Schweigen, eine umfassende Untersuchung und das Durchlaufen der Formalitäten in Istanbul.

Es steht jedoch außer Frage, dass die   – unvermeidliche   – Reaktion eine maximale Strategie erfordern wird. Wenn die Reaktion im Einklang mit Russlands eigener aktualisierter Nukleardoktrin steht, riskiert Moskau, die fast einstimmige Unterstützung des Globalen Südens zu verlieren.

Wenn die Reaktion halbherzig ausfällt, wird es massive innenpolitische Gegenreaktionen geben. Es herrscht nahezu Einigkeit darüber, dass „die Oreschniks freigelassen werden müssen“. Die russische Öffentlichkeit hat es satt, Zielscheibe wiederholter Terroranschläge zu sein. Die Stunde der Entscheidung rückt näher.

Das bringt uns zum ultimativen Dilemma. Die russische Führung überlegt, wie sie die kollektiven Kriegstreiber des Westens besiegen kann, ohne einen Dritten Weltkrieg auszulösen. Inspiriert von China könnte eine Lösung in einer Allianz aus einem Remix von Sun Tzu und Lao Tzu liegen. Es muss einen Weg   – oder mehrere Wege   – geben, um die Fähigkeit und den Willen eines strategielosen, nihilistischen Feindes zu zerstören, einen endlosen Krieg zu führen.

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* Anmerkung des Übersetzers: „Kabuki“ ist ursprünglich eine japanische Theaterform, die sich durch stilisiertes Spiel, aufwendige Kostüme und dramatische Gestik auszeichnet.

 

 

 

Drei Psychopathen – die Senatoren Graham und Blumenthal mit (Präsident) Selenskyj in Kiew. – Foto: ZeroHedge

 

Peter Hänseler / René Zittlau / Andreas Mylaeus / Denis Dobrin: Operation „Spiderweb“: Angriff der Ukraine und der NATO auf Russland: Ein neues Pearl Harbor? Vollständige Eskalation? Sind die Fanatiker zurück? 3.6.25 Fakten und Analyse. Der ukrainische Angriff auf Russland entspricht nicht den Darstellungen westlicher Medien. Es handelt sich um eine PR-Kampagne, die von westlichen Mächten geplant und von deren Stellvertretern durchgeführt wurde. Wir haben Nachforschungen angestellt und präsentieren die Fakten sowie mögliche Konsequenzen.

Einleitung

Die ukrainischen Angriffe tief in russisches Gebiet kamen überraschend, nur einen Tag vor der zweiten Runde der Istanbuler Gespräche zwischen der russischen und der ukrainischen Delegation.

In diesem Artikel beschreiben wir zunächst die Orte der Angriffe und das Ausmaß der Schäden. Es ist Krieg. Die Berichterstattung über die Erfolge der Ukraine und das Ausmaß der Schäden ist widersprüchlich. Dieser Artikel ist das Ergebnis umfangreicher Recherchen eines Autorenteams in westlichen, ukrainischen und russischen Quellen. Wir haben die Recherchen am Sonntag, dem 1. Juni 2025, begonnen und am Montag, dem 2. Juni 2025, am Abend abgeschlossen.

Anschließend werden wir die Beteiligung westlicher Akteure bewerten. Es ist außer Frage, dass die Ukraine diese Angriffe ohne westliche Geheimdienstinformationen nicht hätte durchführen können.

Abschließend liefern wir eine detaillierte Analyse der Auswirkungen dieser Angriffe auf den Krieg in der Ukraine, die Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine sowie die Beziehungen zwischen Russland und den USA.

Fakten

Tatsächliche Orte der Angriffe


Die Angriffe galten Flugplätzen in der Region Murmansk im Norden des Landes, in den Regionen Iwanowo und Rjasan in Zentralrussland sowie in der Region Irkutsk in Sibirien und Amur im Fernen Osten. Bei allen Angriffen wurden Kamikaze- und FPV-Drohnen eingesetzt. Einige dieser Angriffe wurden aus Gebieten in unmittelbarer Nähe der Flugplätze heraus gestartet.

Karte der Zielflughäfen

Weitere behauptete Angriffe – Falsche Propaganda (Fake)

Die Ukraine behauptet, neben den oben genannten sechs Orten weitere Ziele angegriffen zu haben. Diese Berichte sind jedoch nicht korrekt. Als Beispiel zeigen wir einen falschen Bericht über einen angeblichen Angriff: Die ukrainischen Streitkräfte hätten einen Flugplatz in Voskresensk in der Nähe von Moskau angegriffen. Auf Telegram-Kanälen kursieren Aufnahmen von den Folgen des Angriffs.

Das Video wurde in Olenegorsk aufgenommen. In den Aufnahmen ist das Hotel Gornyak zu sehen, wodurch der Ort, an dem sie aufgenommen wurden, genau bestimmt werden kann. Verantwortlich für solche Falschmeldungen ist das Zentrum für Informations- und Psychologische Operationen der Ukraine (ЦИПСO). Diese Organisation verbreitet bewusst Panik, indem sie über nicht vorhandene Schäden an einem Flugplatz in der Region Moskau berichtet.

https://t.me/warfakes/28590

Schadensbewertung

Ukrainische und westliche Quellen behaupten, dass 41 Bomber getroffen und 34 % der russischen Bomberflotte zerstört worden seien.

Unsere Recherchen zeigen eindeutig, dass diese Zahlen völlig übertrieben sind. Erstens waren nur zwei der fünf Angriffe erfolgreich. Die Angriffe auf die anderen drei Ziele wurden entweder abgewehrt oder scheiterten aufgrund von Fehlfunktionen der Drohnen.

Auch vertrauenswürdige Quellen kommen zu etwas unterschiedlichen Einschätzungen, liegen jedoch mit ihren Zahlen deutlich unter den Angaben der Ukraine.

Mein Freund und Kollege Larry Johnson von Sonar21.com hat Videoaufnahmen analysiert und Treffer auf fünf strategische Bomber gezählt. Zwei sind eindeutig nicht mehr zu reparieren. Es ist klar, dass drei bis fünf Bomber verloren gingen, nicht 41. Larry schätzt die Größe der russischen TU-95-Flotte auf 58. Der Verlust von drei bis fünf dieser Flugzeuge hat die Flotte um 5 bis 9 % reduziert.

Die Einschätzung von Andrei Martianov ist ähnlich, aber leicht abweichend. Der Schadensbericht ist eindeutig: Drei TU-95MC und zwei TU-22M3 wurden beschädigt. Auch eine alte An-12. Einige der fünf beschädigten Bomber können repariert werden. Drei TU-95 MC und zwei TU-22M3 wurden zerstört oder beschädigt, aber einige werden wieder in Dienst gestellt. Das bedeutet, dass etwa 70 schwere und 90 mittlere Bomberflugzeuge im aktiven Dienst stehen, insgesamt also 160. Das bedeutet, 5/160 stellen 3,125 % dar.

Dies hindert westliche Medien wie das „Military Watch Magazine“ nicht daran, zu behaupten: „Russlands Tu-95-Bomberflotte wird sich von dem jüngsten Drohnenangriff der Ukraine nicht erholen […]“ Military Watch Magazine

Wir sind überzeugt, dass die Schäden an der strategischen Bomberflotte Russlands dessen Einsatzfähigkeit nicht beeinträchtigen werden, da die Gesamtverluste zwischen drei und acht Prozent der Gesamtstärke liegen.

Der Begriff „Pearl Harbor“ ist eine kontroverse Wahl, diesen Angriff zu beschreiben. Es handelte sich nicht um einen militärischen Angriff der ukrainischen Streitkräfte, sondern um eine lange geplante taktische Operation des ukrainischen Sicherheitsdienstes (SBU). Die Japaner hatten im Dezember 1941 ein klares Ziel: die Zerstörung der Flugzeugträgerflotte in Pearl Harbor, um die US-Marine aus dem Pazifik zu vertreiben und die Blockade der Rohstofflieferungen für Japan zu beenden. Sie verfehlten ihr primäres Ziel: Die Flugzeugträger befanden sich zum Zeitpunkt des Angriffs nicht im Hafen. Es bleibt unklar, ob Roosevelt im Voraus von dem Angriff wusste oder ihn zuließ, um in den Zweiten Weltkrieg einzutreten. Es ist klar, dass sowohl Pearl Harbor als auch der Angriff am Sonntag Pyrrhussiege waren. In dieser Hinsicht ist der Begriff „Pearl Harbor“ passend.

Beteiligung der CIA und des MI-6

Es ist offensichtlich, dass die Ukrainer diesen Angriff nicht ohne westliche Unterstützung hätten durchführen können.

Ukrainischen Quellen zufolge verlief der Angriff wie folgt: Der ukrainische Sicherheitsdienst (SBU) hat Details einer Operation mit dem Codenamen „Spider Web“ bekannt gegeben. Zunächst wurden FPV-Drohnen über die Grenze geschmuggelt. Anschließend wurden mobile Holzhäuschen auf Lastwagen platziert, in denen jeweils Drohnen untergebracht waren. Im richtigen Moment wurden die Dächer der Container per Fernsteuerung geöffnet, und die Drohnen flogen los, um russische Bomber anzugreifen.

Diese Beschreibung ist korrekt. Allerdings benötigten die Ukrainer Informationen über Ziele, die Tausende von Kilometern von der Ukraine entfernt waren, die nur von US-Satelliten stammen konnten. Auch die Kommunikation mit den Drohnen scheint nicht über das normale Mobilfunknetz darstellbar, was eine Beteiligung von NATO-Kräften wahrscheinlich macht.

Oberst Larry Wilkerson und zahlreiche andere geopolitische Kommentatoren sind sich einig. Oberst Wilkersons Interview mit Nima auf Dialogue Works ist ein hervorragendes Beispiel für klare Kommunikation. Hier ein Auszug daraus:

Source: Youtube

Die Frage, die Wilkerson am Ende stellt, ob Präsident Trump davon wusste, ist politisch äußerst brisant.

Rote Linien überschritten

Die USA und andere Länder waren maßgeblich am Angriff auf die Ukraine beteiligt, eine Tatsache, die von den westlichen Medien gezielt ignoriert wurde.

Die russischen strategischen Bomber Tu-95 und Tu-160 wurden gemäß dem START-3-Vertrag (Vertrag über Maßnahmen zur weiteren Reduzierung und Begrenzung strategischer Offensivwaffen) zwischen den Vereinigten Staaten und der Russischen Föderation offen stationiert. Der 2010 unterzeichnete Vertrag verpflichtet die Vertragsparteien zu Transparenz in Bezug auf Atomwaffen. Das beinhaltet selbstverständlich die Möglichkeit von Satellitenüberwachung und Inspektionen. Der New-START-Vertrag ist für die Vereinigten Staaten bis Juni 2025 rechtsverbindlich, auch wenn Russland 2023 seine Teilnahme ausgesetzt hat. Der Vertrag selbst bleibt nach seiner Verlängerung um fünf Jahre im Jahr 2021 bis zum 4. Februar 2026 in Kraft. Die USA sind nicht aus dem Vertrag ausgestiegen und haben ihre Verpflichtungen nicht ausgesetzt. Die USA sind und bleiben an die Beschränkungen des Vertrags gebunden und berichten über dessen Einhaltung – auch wenn die Überprüfungsmechanismen seit der Aussetzung durch Russland nicht mehr bestehen.

Die Versuche, die nukleare Kapazität Russlands zu untergraben, beschränken sich nicht auf die aktuellen Angriffe auf strategische Bomber. Es gab bereits früher weitere Vorfälle, die auf eine Schwächung der nuklearen Abschreckung abzielen. Das ukrainische Militär hat wiederholt den Versuch gestartet, das Frühwarnsystem anzugreifen. Dazu zählen die Radarstationen des Raketenfrühwarnsystems, wie das Voronezh-DM-Radar in Armavir und das Voronezh-M-Radar in der Nähe von Orsk. Diese Radarsysteme sind ein essenzieller Bestandteil der strategischen nuklearen Abschreckung Russlands. Sie dienen der Erkennung anfliegender ballistischer Raketen.

Wir dürfen nicht vergessen: Russland hat seine Nukleardoktrin überarbeitet. Und zwar Ende 2024. Die Aktualisierungen folgten auf Berichte, wonach US-Präsident Joe Biden Kiew ermächtigt hatte, Langstreckenraketen gegen Ziele in Russland einzusetzen. Laut dem Kreml könnte dies zu einer erheblichen neuen Eskalation führen. Dies war eine Reaktion auf die oben genannten Angriffe. Die aktualisierte Doktrin, die im November 2024 von Präsident Wladimir Putin verabschiedet wurde, erweitert die Bedingungen zum Einsatz von Atomwaffen. Zu den wichtigsten Änderungen gehören:

  • Die Aggression eines Nicht-Atomstaates, der von einer Atommacht unterstützt wird, als „gemeinsamen Angriff“ zu betrachten, der eine mögliche nukleare Vergeltungsmaßnahme rechtfertigt.
  • Groß angelegte konventionelle Angriffe mit Raketen, Drohnen oder Flugzeugen als mögliche Auslöser für eine nukleare Reaktion in Betracht zu ziehen.
  • Die Schwelle für den Einsatz von Atomwaffen von Situationen, die „die Existenz des Staates bedrohen“, abzusenken auf Situationen, die „eine kritische Bedrohung der Souveränität oder territorialen Integrität“ darstellen.

Präsident Wladimir Putin hat wiederholt betont, dass Angriffe auf kritische Einrichtungen, einschließlich der nuklearen Infrastruktur, eine direkte Bedrohung für die Sicherheit Russlands darstellen und eine entschlossene Reaktion erfordern. Im Falle weiterer Provokationen könnte Moskau „asymmetrische Maßnahmen“ in Betracht ziehen, darunter auch Angriffe auf Entscheidungszentren der NATO.

Somit gefährdet die Operation „Spiderweb“ nicht nur die strategische Stabilität, sondern bringt auch den Moment näher, in dem jeder Fehler zu einer globalen Krise führen könnte.

Daher hat der sehr begrenzte taktische Erfolg des Angriffs nicht nur für die USA einen hohen Preis. Sie haben eine Grenze überschritten, die Russland mit blutroter Farbe in den Sand gezogen hat. All dies für einen Propagandaerfolg, der nur wenige Tage anhalten wird?

Wusste Präsident Trump davon?

Am 27. Mai 2025 veröffentlichte Trump auf Truth Social: „Was Wladimir Putin nicht begreift, ist, dass ohne mich in Russland bereits viele wirklich schlimme Dinge passiert wären, und ich meine WIRKLICH SCHLIMME.“ Präsident Trump – 27. Mai 2025

Ist dies ein Hinweis darauf, dass Trump davon wusste? – Ja, das ist es, auch wenn laut den Ukrainern selbst die Planung dieser Angriffe bereits vor 18 Monaten begann – also lange vor Trumps Amtsantritt. Allerdings hat Trump immer eine große Klappe gehabt, und es ist auch möglich, dass dies nur typische Trump-Rhetorik war und er vorher nichts von dem Angriff wusste. In diesem Fall stellt sich jedoch die Frage, wer die Kontrolle über die Vereinigten Staaten hat.

In einem ZeroHedge-Artikel vom 12. Juni mit dem Titel „Drei Anzeichen dafür, dass die Verrückten wieder das Sagen haben und eine nuklear bewaffnete Eskalation mit Russland vorbereiten“, legt ZeroHedge die Pläne der Deep-State-Verrückten in den USA und der EU dar, den Krieg mit „knallharten“ US-Sanktionen und der Zerstörung der russischen Wirtschaft – ja, durch die am Boden liegende EU – zu eskalieren. Darüber hinaus planen sie die NATO-Mitgliedschaft der Ukraine. Es ist, als wäre Sleepy Joe Biden zurück.

Sollten diese Personen erfolgreich sein, ist jede Eskalation möglich. Der Wahnsinn liegt darin, dass diese Gruppen den Angriff auf die Ukraine als ersten einer Reihe harter Schläge gegen Russland verkaufen. Der Angriff war jedoch lediglich ein Propagandaerfolg, wenn auch ein peinlicher für die Russen. Alle anderen Karten, die die Fanatiker ausspielen wollen, sind alt und erprobt – und haben nie funktioniert. Die Russen werden wahrscheinlich nicht auf die Provokation hereinfallen, Maßnahmen im Rahmen ihrer neuen Nukleardoktrin zu ergreifen.

Russland ändert seine Strategie nicht

Es war ein Fehler zu glauben, dass die Russen ihre Strategie ändern würden. Sie reisten nach Istanbul, wo gestern die zweite Verhandlungsrunde stattfand. Die Verhandlungen machten Fortschritte, wenn auch nur geringfügige. RT berichtet: „Laut Medinsky einigten sich beide Seiten auch auf den bislang größten Austausch von Kriegsgefangenen. Der Austausch umfasst alle kranken und schwer verwundeten Kriegsgefangenen sowie alle Gefangenen unter 25 Jahren.“ „Es werden mindestens 1.000 Personen von jeder Seite sein, möglicherweise mehr“, erklärte der Berater des Präsidenten. Moskau wird nächste Woche einseitig die sterblichen Überreste von 6.000 ukrainischen Soldaten Kiew zurückgeben. Dies wird eine angemessene ‚christliche Bestattung‘ ermöglichen. Russland hat außerdem eine mehrtägige Waffenruhe in mehreren Frontgebieten vorgeschlagen, um die Bergung der Leichen gefallener Soldaten zu erleichtern und mögliche Krankheitsausbrüche aufgrund der mit Beginn des Sommers steigenden Temperaturen zu verhindern.

RT hat ebenfalls Informationen über den russischen Friedensvorschlag veröffentlicht. Es gibt keine Überraschungen und keine Änderungen in der Position Russlands.

  • Kiew wird aufgefordert, seine Truppen aus den ehemaligen ukrainischen Gebieten, die sich Russland angeschlossen haben, abzuziehen und seinen neutralen und atomwaffenfreien Status zu bestätigen.
  • Kiew müsse seinen neutralen Status bekräftigen und ein Verbot jeglicher militärischer Aktivitäten von Drittstaaten auf ukrainischem Territorium einführen sowie internationale Verträge, die mit diesem Status unvereinbar sind, kündigen.
  • Das Memorandum erwartet von der Ukraine, dass sie bestimmte Grenzen für die Größe ihrer Streitkräfte sowie für militärische Ausrüstung festlegt, ohne jedoch konkrete Zahlen zu nennen.
  • Alle ukrainischen nationalistischen bewaffneten Gruppen innerhalb der Streitkräfte und der Nationalgarde müssten aufgelöst werden.
  • Kiew müsse die Rechte der russischen und russischsprachigen Bevölkerung in der Ukraine garantieren und Russisch den Status einer Amtssprache gewähren, die Verfolgung der ukrainisch-orthodoxen Kirche beenden, Nazi-Propaganda und alle nationalistischen Gruppen verbieten sowie die gegen Moskau verhängten Sanktionen aufheben.

Dies war keine Überraschung. In einem der nächsten Artikel werden wir unter anderem darauf eingehen, dass die Ukraine und die EU sich als Sieger verhalten, obwohl sie den Krieg verlieren.

Fazit

Der Angriff war ein taktischer Erfolg, der die Ukraine als eine Kraft darstellte, die noch einen Puls hat, aber nicht mehr. Sie hat keinen Einfluss auf das Kriegsgeschehen, wo die russischen Fortschritte sich stetig beschleunigen.

Ob Präsident Putin den Konflikt eskalieren wird, indem er Entscheidungszentren in Kiew oder sogar NATO-Mitglieder ins Visier nimmt, wäre reine Spekulation über seine zen-buddhistische und berühmte Geduld gegenüber dem Westen. Wir sollten nicht spekulieren.

Die wichtigste Frage betrifft nicht Moskau, sondern Washington. Präsident Trump wird ein großes Glaubwürdigkeitsproblem gegenüber den Russen haben. Ob er davon wusste oder nicht, ist für Russland nicht von großer Bedeutung. Die Tatsache jedoch, dass die oben diskutierte rote Linie überschritten wurde, könnte langfristige Auswirkungen auf die Beziehungen haben. Auf jeden Fall bestätigt die offensichtlich uneinheitliche Haltung der Trump-Regierung gegenüber Russland der russischen Führung einmal mehr, dass man den USA nicht trauen kann.

7 Kommentare zu „Operation „Spiderweb“: Angriff der Ukraine und der NATO auf Russland: Ein neues Pearl Harbor? Vollständige Eskalation? Sind die Fanatiker zurück? Fakten und Analyse.“

 

Theodore Postol: Trumps Raketenabwehr und die Gefahr nuklearer Eskalation

An der Schwelle zum Atomkrieg - der "Deep state" greift die russische nukleare Triade an

Liebe Zeitgenossen, liebe Freunde

Am vergangenen Wochenende griffen über hundert bewaffnete Drohnen mind. 5 Luftwaffenstützpunkte Russlands an und zerstörten dabei Dutzende von Militärflugzeugen die völlig ungeschützt auf Abstellplätzen herumstanden. Es handelt sich dabei um Stützpunkte in der Nähe von Moskau, Murmansk und Irkutsk (Sibiren) die sich teilweise tausende von Kilometern im Innern des riesigen Landes befinden. Hier einige veröffentlichte Aufnahmen von den Attacken welche an die überraschenden israelischen Angriffe von 1967 auf ägyptische Flughäfen erinnern:

https://www.youtube.com/watch?v=aukyzgAGHM4

Es gibt aber einige entscheidende Unterschiede zu damals, als die israelische Luftwaffe einen "Präventivkrieg" gegen einen angeblich unmittelbar bevorstehenden ägyptisch-arabischen Angriff lancierte. Die Attacke vom Wochenende war eine lange geplante und noch von der Administration Biden genehmigte Geheimdienst-Operation. Dabei wurden die unbemannten Drohnen mit Container-Lastwagen über Drittstaaten nach Russland in die unmittelbare Umgebung der betroffenen Luftwaffenstützpunkte transportiert, von denen aus die Drohnen dann via Handy-Antennen bzw. das Internet gestartet und gesteuert und damit die russische Luftverteidigung umgangen werden konnte. Unter den zerstörten Militärflugzeugen sind auch einige der rund 60 noch aus der Sowjetzeit vorhandenen 4-motorigen Langstreckenbomber vom Typ Tupoljew TU-95 (NATO-Code "Bear") die auch mit Atomwaffen bestückt werden können.

Damit wurde direkt die russische atomare Triade (Bomber, Interkontinental-Raketen, strategische U-Boote) vom westlichen "Deep state" (manchmal auch "Nationaler Sicherheitsstaat" genannt) angegriffen, denn es besteht unter westlichen und russischen  Sicherheits-Experten kein Zweifel daran, dass der ukrainische Geheimdienst SBU schon lange mit der CIA und dem MI6 bzw. dem Pentagon zusammenarbeitet und praktisch als deren Handlanger fungiert. Der ehemalige US-Airforce-Mitarbeiter Colonel Robert Maness vergleicht den Angriff daher mit einer (russischen) Attacke auf die US-amerikanische Airbase "Whiteman" in Johnson County (Missouri) wo die Amerikaner B2- und B52-Langstreckenbomber stationiert haben und sagt eine massive russische Vergeltung voraus. Teile dieses "Nationalen Sicherheitsstaates" seien auf Abwege geraten ("went rogue"). Hier sein Interview bei "Redacted" von Clayton und Nathalie Morris (auf englisch):

https://www.youtube.com/watch?v=hieSv5u4Tbc

Wie die Reaktion der Russen auf die neuerliche westliche Provokation, die am Kriegsverlauf in der Ukraine natürlich nichts ändern wird, tatsächlich ausfallen wird, bleibt abzuwarten. Ein weiteres Telefongespräch zwischen Präsident Putin und Donald Trump dürfte uns vor der totalen Eskalation zum nuklearen Schlagabtausch noch einmal bewahren.

Bei meinen kommenden Ferien werde ich wie immer auf bewährte Transportmittel setzen welche vom "Deep state" nicht elektronisch gestört werden können und auf Satellitenbildern eher unauffällig sind (siehe Bild).

 

Herzliche Grüsse wie immer

M. Bühler

"Die Ausrufung des Notstands IST der Notstand. Er eröffnet die Möglichkeit eines Endes der Rechtsstaatlichkeit"Prof. em. Richard K. Sherwin NY Law School
Marcel Bühler, freier Mitarbeiter, RechercheurWitikonerstr. 204, CH 8053 ZürichTelefon +41 43 300 34 08E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein. 80-186420-4


 

 

 

Felix Abt: Warum Hitler die Schweiz nie besetzte: Die Macht der bewaffneten Neutralität Die Nation, die Hitler fürchtete zu erobern. 28.5.25 Das Überleben der Schweiz war kein Zufall – es war eine Meisterleistung in militärischer Abschreckung und strategischem Manövrieren. Das Überleben der Schweiz während des Zweiten Weltkriegs war kein Zufall, sondern das Ergebnis einer bewussten und kalkulierten Strategie der bewaffneten Neutralität. Während Hitler den größten Teil Europas eroberte, blieb die Schweiz unabhängig, unbesetzt und trotzig neutral, obwohl sie von feindlichen Achsenmächten umgeben war.

Nazideutschland hatte einen Invasionsplan (Operation Tannenbaum), und Hitler verachtete die Schweizer Demokratie. Doch die Invasion fand nie statt. Warum? Weil die Schweiz auf meisterhafte Weise Trotz und Pragmatismus in Einklang brachte und dafür sorgte, dass die Kosten einer Besetzung die potenziellen Vorteile für das Dritte Reich bei weitem überstiegen.

1. Neutralität als Schutzschild – gestützt durch Stärke

Die Neutralität der Schweiz war nicht nur eine diplomatische Haltung, sondern eine militärische Doktrin. Im Gegensatz zu anderen neutralen Nationen wie Belgien oder den Niederlanden verließ sich die Schweiz nicht auf Versprechen oder Verträge, um sich zu schützen. Stattdessen schreckte sie Angreifer durch folgende Maßnahmen ab:

  • Eine vollständig mobilisierbare Bürgerarmee (in der Spitze 850.000 Soldaten – fast 20 % der Bevölkerung).
  • Die Strategie des Nationalen Reduits, die die Schweizer Alpen in eine uneinnehmbare Festung verwandelte.
  • Eine Politik des totalen Widerstands – General Guisan erklärte 1940, dass die Schweiz bis zur letzten Patrone kämpfen würde, anstatt sich zu ergeben.

Hitler war sich bewusst, dass eine Invasion der Schweiz folgende Konsequenzen hätte:

✔ Einen langwierigen Guerillakrieg in den Bergen.

✔ Die Abziehung einer halben Million Soldaten von der Ostfront.

✔ Den Verlust wichtiger Bank- und Handelsverbindungen.

Die Neutralität funktionierte nur, weil die Schweiz bereit war, sie um jeden Preis zu verteidigen.

2. Wirtschaftliche Zugeständnisse – jedoch niemals Unterwerfung

Die Schweiz schloss pragmatische Vereinbarungen mit Nazi-Deutschland, wurde jedoch nie zu einem Marionettenstaat.

  • Schweizer Banken wickelten Nazi-Gold (einschließlich geraubter Vermögenswerte) ab, doch das Land lehnte eine vollständige Integration in Hitlers Finanzsystem ab.
  • Schweizer Fabriken verkauften Maschinen an Deutschland, gewährten den Nazis jedoch niemals direkte Kontrolle über die Produktion.
  • Deutschland nutzte Schweizer Tunnel als Versorgungswege, doch die Schweiz regulierte die Lieferungen streng und verweigerte uneingeschränkten Zugang.

Diese Zugeständnisse machten Nazi-Deutschland von der Zusammenarbeit mit der Schweiz abhängig – eine Invasion wäre wirtschaftlich kontraproduktiv gewesen.

3. Diplomatischer Drahtseilakt – Strategisches Manövrieren meistern

Die Neutralität der Schweiz war kein blinder Idealismus, sondern kalte, berechnende Realpolitik:

  • Spionagezentrum – Sowohl die Alliierten als auch die Achsenmächte nutzten die Schweiz für Geheimdienstoperationen, doch die Schweiz stellte sich nie offen auf eine Seite.
  • Humanitäre Einflussnahme – Das in Genf ansässige Rote Kreuz leistete Hilfe für Kriegsgefangene (einschließlich deutscher), was der Schweiz moralischen Einfluss verschaffte.
  • Flüchtlingspolitik – ein dunkler Kompromiss – Die Schweiz lehnte zwar viele jüdische Flüchtlinge ab, nahm jedoch Tausende auf und navigierte dabei vorsichtig zwischen dem Druck der Nazis und der internationalen Beobachtung.

Die Schweiz überlebte, indem sie sich nie zu sehr auf eine Seite stellte und gerade genug Unabhängigkeit bewahrte, um intakt zu bleiben.

4. Die Lehre: Neutralität muss verteidigt werden

Das Überleben der Schweiz im Zweiten Weltkrieg beweist, dass Neutralität ohne die Kraft, sie zu verteidigen, bedeutungslos ist. Hitler hat die Schweiz nicht aus Respekt verschont – er vermied eine Invasion, weil:

✔ Die militärischen Kosten zu hoch waren.

✔ Die wirtschaftlichen Vorteile zu wertvoll waren, um sie zu verlieren.

✔ Der Schweizer Widerstand eine Besetzung unmöglich machte.

Andere neutrale Nationen wie Belgien, Dänemark und Norwegen wurden überrannt, weil ihnen die einzigartige Kombination aus geografischer Lage, militärischer Bereitschaft und rücksichtslosem Pragmatismus fehlte.

Fazit: Warum die Neutralität der Schweiz funktionierte

Das Überleben der Schweiz war eine Meisterleistung der Realpolitik:

1. Sie rüstete sich bis an die Zähne – Neutralität ohne Stärke ist Kapitulation.

2. Sie schloss Abkommen, gab aber niemals ihre Souveränität auf – wirtschaftliche Zusammenarbeit ist nicht gleichbedeutend mit Besetzung.

3. Sie spielte beide Seiten aus, ohne sich festzulegen – diplomatisches Geschick sicherte ihr Überleben.

Die Unabhängigkeit der Schweiz war kein Geschenk Hitlers – sie wurde durch Stahl, Strategie und schiere Hartnäckigkeit gesichert.

Neutralität ist nicht passiv. Sie ist ein Kampf – und die Schweiz hat ihn gewonnen.

Eine Warnung aus der Geschichte: Die Neutralität der Schweiz ist bedroht

Die Strategie der Schweiz im Zweiten Weltkrieg ist auch heute noch von großer Bedeutung. In einer Zeit sich wandelnder globaler Machtverhältnisse können kleine Nationen nicht überleben, indem sie auf Gnade hoffen – sie bestehen, indem sie dafür sorgen, dass Aggressionen zu kostspielig bleiben, um sie zu verfolgen.

Es ist besorgniserregend, dass einige Schweizer Eliten die Lehren der Geschichte vergessen zu haben scheinen – genau jene Prinzipien, die es der Schweiz, einer von Widrigkeiten geprägten Nation, ermöglicht haben, trotz mangelnder Bodenschätze, unzureichender Anbauflächen für die Ernährung ihrer Bevölkerung und fehlendem Zugang zum Meer zu prosperiern. 

Nehmen wir die Neue Zürcher Zeitung (NZZ), die einflussreichste Zeitung der Schweiz. Während des Zweiten Weltkriegs war ihr Chefredakteur Willy Bretscher ein überzeugter Verfechter der Neutralität und lehnte sowohl den Nationalsozialismus als auch den Kommunismus ab. Unter seiner Führung verband die NZZ Kritik mit Pragmatismus und erkannte, dass das Überleben der Schweiz davon abhing, sich keiner ideologischen Ausrichtung anzuschließen.

Heute jedoch vertritt Eric Guyer, Chefredakteur der NZZ, eine ganz andere Haltung. Als überzeugter transatlantischer Ideologe greift er immer wieder Russland und China an, lehnt die Neutralität offen ab, bezeichnet sie als „Last“ und neigt zur Integration in die NATO. Dieser Kurswechsel ist gefährlich.

Das Schweizer Volk muss sich dagegen wehren!

Die Neutralität ist kein Relikt, sondern die Grundlage für das Überleben der Schweiz. Wenn das Land seine strategische Unabhängigkeit aufgibt, läuft es Gefahr, zum Spielball der Großmächte zu werden, ähnlich wie kleinere Nationen, die Hitlers Ambitionen zum Opfer fielen.

Die Lehre der Geschichte ist klar:

Eine Schweiz, die ihre Neutralität vergisst, ist eine Schweiz, die mit ihrem Überleben spielt.

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Felix Abt* ist ein in Asien ansässiger Unternehmer, Autor (felixabt.substack.com) und Reiseblogger (youtube.com/@lixplore).


 

wiederholung

Die Dunkle Aufklärung | Von Tom-Oliver Regenauer 

Standpunkte Aktualisiert am Mai 14, 2025 19 Min. Lesezeit Die Dunkle Aufklärung | Von Tom-Oliver Regenauer 0:00/41:42 Download

trumps dunkle agenda
sehr wichtige informationen zu trumps dunklen, satanistischen sponsoren aus der big-tech-branche im hintergrund. bei regenaurer tönt alles sehr schrecklich, pessimistisch, dystopisch. aber es wird ganz anders kommen - siehe meine kommentare unten...
Tom-Oliver Regenauer: Palantir, der von Peter Thiel gegründete Spionagekonzern 14.5.25 – Slogan: Die Software ist das Waffensystem – gewinnt in Washington massiv an Einfluss. Auch US-Medien erkennen, dass »Donald Trump Peter Thiels erfolgreichstes Investment« ist. Kein Wunder, hat Thiel mit seinem Protegé JD Vance doch einen direkten Draht ins Oval Office. Während die Freude über Trumps Wahlsieg vor Ort dem blanken Entsetzen weicht, scheint es geboten, zu untersuchen, welcher Philosophie das, im negativen Sinne, abolitionistische und weitverzweigte »Thiel-Verse« eigentlich folgt.
Analysen 21.5.25: Regenauer: Palantir, der Spionagekonzern von Peter Thiel

die beste spirituelle quelle, egon fischer prophezeit seit etwa zwei jahren: wird amerika in der bedeutungslosigkeit verschwinden. er schreibt in seinem letzten NL:  Am Nachmittag erschien mir ein geistiges Wesen und teilte mir mit, dass es beim Dollar und beim Euro zu einer Währungsabwertung und es in der Folge in Deutschland zu ähnlichen Zuständen wie in den “goldenen Zwanzigerjahren” kommen wird. In der Folge soll es dann einen richtigen Währungsabwertungswettlauf geben, bei dem zahlreiche Staaten ihre Währung abwerten und es zu einer globalen Währungs- und Handelskrise kommt. Nach den Infos aus der geistigen Welt soll der Euro bereits im Jahr 2025 bis zu 50 % abwerten, 2026 könnte die Abwertung sich auf 80 % steigern. Der Dollar soll nur zwischen 20 und 50 % abgewertet werden. Die Eintrittswahrscheinlichkeit für diese Ereignisse ist nach der geistigen Welt 80 Prozent. Ich war ziemlich überrascht und schockiert und ich brauchte dann einige Zeit, um mich zu erholen. Dann etwa nach einer Stunde erschien das geistige Wesen nochmals und fragte lächelnd: Habe ich dich jetzt überrascht? Dann sagte er zwei bemerkenswerte Sätze: Die Zeit wird verkürzt werden, wie wir es angekündigt haben. Es wird einen sanften Übergang geben.” ...  Was die geistige Welt in letzter Zeit auch immer wieder betont: Die nächsten Monate und Jahre werden sehr anstrengend werden. Wer sich aber weiterentwickeln möchte, hat nun die Chance, in wenigen Monaten das zu erreichen, wofür man früher mehrere Leben benötigt. Jeder bestimmt selbst das Tempo und die Änderungsintensität. Und es wird Menschen geben, die sich die Änderungen nicht antun wollen. Irgendwann werden sich die entwicklungsorientierten Menschen uns von diesen Menschen trennen müssen, weil es energetisch anders nicht geht. Prognosen: 7.5.25: Egon Fischer: Willkommen in der neuen Zeit

der hegemon zerstört sich gerade selber!!!
trump, peter thiel, palandir und all die kriminellen der finanzmafia werden mit untergehen. für den rest der welt wird das ein grosser segen sein. das ganze läuft schon länger. so ab den 80er jahren begann die finanz-mafia in immer mehr bereichen die macht zu übernehmen: wirtschaft, militär/geheimdienste/rüstung, bildung, techkonzerne/medien, pharma/chemie, lebensmittel/landwirtschaft - alles wird immer mehr von blackrock & co. beherrscht.
sehr gute, leicht verständliche ökonomische analyse. warum zerstören sich USA/GB/EU/G7 mit ihrem finanz-kapitalismus wirtschaftlich/sozial/geo-politisch immer mehr? und warum die wirtschafts-kriegs-politik von trump den aufstieg der BRICS sehr beschleunigt.
die beste rationale quelle, michael hudson sagt dazu im text: Wenn Zölle die Strategie ersetzen 28. April 2025
  ... Nun, das zusammengerechnete BIP der G7 beläuft sich auf etwa 28% des weltweiten BIP. Aber China und die BRICS-Staaten kommen auf etwa 35 Prozent des weltweiten BIP. Die Menschen sollten also verstehen, dass China und seine Verbündeten, die Opfer des von den Vereinigten Staaten begonnenen Zollkriegs, eine viel größere und reichere wirtschaftliche Einheit sind als die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten. ...  
MICHAEL HUDSON: Nun, Richard hat die magischen Worte gesagt. Warum sollten andere Länder den Dollar verwenden wollen? Präsident Trump hat erklärt, er beabsichtige, den Wechselkurs des Dollars stetig zu senken. Der Zweck sei, sagte er, dass wir amerikanische Industrieexporte billiger machen können; Wenn der Dollar fällt, müssen andere Länder nicht mehr so viel bezahlen. Nun, es würde den Export einer Industrie billiger machen, wenn die Vereinigten Staaten Industrieprodukte zum Export hätten, was sie nicht haben. Das ist das Bizarre.
   ...  Wir haben zwei gegensätzliche Systeme. Das eine ist ein System des Wirtschaftskrieges zwischen den Monopolisten und den 1%, die alle Investitionen in die Produktionskapazität in ihren eigenen Händen privatisieren. Und das andere ist China, das versucht, seinen wirtschaftlichen Überschuss zu nutzen, um den Lebensstandard und die Produktivität zu steigern.
... Es ist das, was Deutschland getan hat, als es zur Industriemacht aufgestiegen ist, und es ist das, was China getan hat, indem es einfach das Rad neu erfunden und all diese Politik gemacht hat, Geld, Kredit und Banken zum primären öffentlichen Versorgungsunternehmen zu machen, das für die Zuweisung von Ressourcen verantwortlich ist.
Analysen 14.5.25:  MICHAEL HUDSON+RICHARD WOLFF: Wenn Zölle die Strategie ersetzen

 

Tom-Oliver Regenauer: Palantir, der von Peter Thiel gegründete Spionagekonzern 14.5.25 – Slogan: Die Software ist das Waffensystem – gewinnt in Washington massiv an Einfluss. Auch US-Medien erkennen, dass »Donald Trump Peter Thiels erfolgreichstes Investment« ist. Kein Wunder, hat Thiel mit seinem Protegé JD Vance doch einen direkten Draht ins Oval Office. Während die Freude über Trumps Wahlsieg vor Ort dem blanken Entsetzen weicht, scheint es geboten, zu untersuchen, welcher Philosophie das, im negativen Sinne, abolitionistische und weitverzweigte »Thiel-Verse« eigentlich folgt.

Ein Standpunkt von Tom-Oliver Regenauer.

Europäischer Tunnelblick

In unseren Breiten sprach man schon seit jeher gerne davon, dass »Amerika den Europäern immer voraus« ist. Dass »der alte Kontinent« stets zehn Jahre im Hintertreffen ist. In der Finanzbranche attestierte man auch gerne mal einen Rückstand von »20 Jahren«. Bemängelt wurde im Rahmen solcher Analysen zumeist die mangelnde Innovationskraft europäischer Unternehmen, die gemäß einschlägiger Experten vor allem auf die Regulierungswut der hiesigen Bürokratie zurückzuführen ist. Langwierige Genehmigungsprozesse, kompliziertes Steuerrecht, zu kleine Kapitalmärkte und komplexe Datenschutzanforderungen schrecken Gründer und Investoren ab. »Bürokraten regulieren Europa zu Tode«, bringt es der Ökonom und Unternehmer Dirk Specht am 29. November 2024 auf den Punkt. Aus Sicht des Entrepreneurs eine durchaus nachvollziehbare Einordnung.

Denn selbst wenn die Hürden der Unternehmensgründung einmal überwunden sind, machen Bürokratiekosten selbst in kleinen Firmen knapp drei Prozent vom Umsatz aus. Im industriellen Mittelstand übersteigen sie nicht selten die jährliche Bruttoumsatzrendite von durchschnittlich fünfeinhalb Prozent. Von den arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen – siehe Kündigungsschutz, Urlaubsanspruch und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – gar nicht erst anzufangen. In puncto Flexibilität ist Europa für Unternehmer also tatsächlich nur bedingt attraktiv. 

Ganz anders die USA. Deregulierung, Seed-Capital en Masse und ein Arbeitsrecht, das den Slogan »Hire and fire« weltberühmt machte – gemäß Tagesschau vom 11. Februar 2025 übrigens ein Modell, das dank Microsoft, Meta und SAP langsam auch in Deutschland Einzug hält. Diese unternehmerische Freiheit – oder Zügellosigkeit – machte Amerika zum Start-up-Inkubator. Zum Gründerparadies. Wall Street, Motorcity, Silicon Valley, Hollywood, et cetera. Ein Mekka für Investoren. Und ein Alptraum für Arbeitnehmer.

Alles richtig. Oberflächlich betrachtet. Dass bei dieser sehr kurzsichtigen Analyse stets außer Acht gelassen wird, welchen Anteil die beiden Weltkriege, angloamerikanische Finanzdynastien, halbseidene NGO-Netzwerke und vor allem über ein Dutzend Geheimdienste an Amerikas Wirtschaftswachstum der vergangenen 100 Jahre haben, trübt den Blick der europäischen Unternehmergarde allerdings nachhaltig. Denn er negiert den historischen Kontext. Vermutlich läuft Roger Köppels Editorial für DIE WELTWOCHE vom 01. Mai 2025 deshalb immer noch ungeniert unter dem Titel »Hoffnungsträger Trump«. 

Ich habe täglich Kontakt mit Geschäftspartnern in den USA – und bei denen ist von Hoffnung nicht (mehr) viel zu spüren. Begriffe wie Planungsprobleme, Stornierung, Unsicherheit oder Lieferengpass fallen dagegen immer häufiger. Investor’s Business Daily nannte den Zustand vor wenigen Stunden »ein Erdbeben«, weil Trumps »Handelskrieg-Tsunami« nun auch die Häfen der Vereinigten Staaten erreicht hat. Die laufen langsam leer. Frachter und Tanker mit Importwaren löschen ihre Ladung nicht. Oder kommen gar nicht mehr an. Die auf Basis von Strafzöllen zu erwartenden Lieferengpässe »könnten die Folgen der Covid-Krise übertreffen«, konstatiert das Investment-Magazin.

Was also passiert gerade in den Vereinigten Staaten? Sollte Europa tatsächlich neidisch auf die vermeintlichen Wettbewerbsvorteile Amerikas sein – oder gar auf die aktuellen politischen Entwicklungen? Auf Effizienzsteigerung der Marke DOGE? Nein, keinesfalls. Denn zum einen sorgen die turbokapitalistischen Exzesse im »Land der unbegrenzten Möglichkeiten« dafür, dass Arbeitnehmer endgültig zu Lohnsklaven degradiert werden, die den Launen von Märkten und Unternehmen relativ schutzlos ausgeliefert sind. Zum anderen beruht der Erfolg amerikanischer Konzerne keineswegs auf deren Innovationskraft, einem laxen Arbeitsrecht oder genialem Unternehmertum, sondern primär auf tiefenstaatlichem Interventionismus. Das gilt seit dem Jahrtausendwechsel vor allem für die Tech-Branche. Denn die USA sind nicht einfach eine Wirtschaftsmacht, sondern der militärische Arm des angloamerikanischen Empire.

Das zeigen die »Glorreichen Sieben« – Google, Microsoft, Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla und Nvidia – die allesamt erst durch Startfinanzierung seitens Militär und Geheimdiensten wurden, was sie heute sind: Die Speerspitze des technokratischen Totalitarismus. Nachdem selbst The Economist am 10. Dezember 2024 feststellte, dass mit der Wiederwahl von Donald Trump nun »die PayPal-Mafia die US-Regierung übernimmt«, sollte man in unseren Breiten also eventuell etwas kritischer begutachten, was die entsprechenden Konzerne dort treiben. Denn es ist angesichts von Agenda 2030, aktuellen EU-ProgrammenEZB-Planungen und einer Kriegswirtschaft kolportierenden Bundesregierung unter BlackRock-Merz nicht davon auszugehen, dass es dieses Mal zehn oder zwanzig Jahre dauert, bis diese Entwicklungen auch bei uns ankommen.

Palantir & DOGE 

Das bezieht sich insbesondere auf Elon Musks DOGE – das »Department of Government Efficiency« – eine neu geschaffene Behörde, die sich auf Effizienzsteigerung in Sachen Regierungsgeschäfte konzentrieren soll. Dies selbstredend unter flächendeckender Zuhilfenahme von KI (Künstlicher Intelligenz), die wiederum auf entsprechende Datenpools angewiesen ist. Um solche kurzfristig zur Verfügung zu stellen, durchforstet, hackt und kapert Musks DOGE-Team die IT-Abteilungen, Server und Netzwerke von Ministerien und Bundesbehörden. Vor allem auf Finanzdaten hat man es abgesehen. An geltendes Recht hält sich DOGE dabei nicht. Datenschützer sind alarmiert. Und Whistleblower werden von Musks Team bedroht. All das passiert in enger Zusammenarbeit mit Oracle, einem weiteren von der CIA startfinanzierten IT-Riesen – und natürlich Palantir, dem von Peter Thiel gegründeten Spionage- und Killerkonzern.

So berichtete Reuters am 6. Mai 2025 beispielsweise über ein neues Gemeinschaftsprojekt von Elon Musks xAI und Palantir, das die Nutzung der jeweiligen KI-Lösungen im Finanzsektor vorantreiben will – dies, nachdem xAI, BlackRock und Microsoft bereits im März ein neues Konsortium zur Erweiterung von KI-Infrastruktur ins Leben riefen. Im Department of Homeland Security (DHS) ist DOGE aktuell damit beschäftigt, das IDENT-System des »Office of Biometric Identity Management« (OBIM) zu übernehmen – die weltweit größte Datenbank für biometrische Informationen, die von praktisch allen US-Behörden aber auch internationalen Partnern genutzt wird. Zusammengeführt werden sollen die von DOGE gekaperten Daten in HART (Homeland Advanced Recognition Technology System), einem neuen, mit über sechs Milliarden US-Dollar budgetierten Überwachungssystem des DHS, das in Kollaboration mit Palantir-Programmen die flächendeckende Überwachung der Bevölkerung analog zu China ermöglichen wird.

Palantir wurde 2003 gegründet und arbeitet seither, das belegt eine 2013 geleakte Kundenliste, für mindestens 12 US-Regierungseinrichtungen: CIA, DHS, NSA, FBI, CDC, Special Operations Command, et cetera. Schon vor knapp zehn Jahren häuften sich Berichte – wie zum Beispiel von WIRED am 9. August 2017 – die belegten, dass Palantir die vermeintlich vertraulichen Daten, die zum Beispiel Polizisten in Los Angeles seit 2009 in Datenbanken des Konzerns erfassen, kopiert, verkauft und zweckentfremdet. Dass Palantir das rechtsextremezionistische Regime von Benjamin Netanjahu bei seinem Genozid in Gaza unterstützt, ist ebenfalls kein Geheimnis mehr. Die strategische Partnerschaft zwischen Thiels Tötungsmaschine und den IDF wurde nach Berichten von Bloomberg vom 12. Januar 2024 gar ausgeweitet. Gideon Levy bescheinigt seinem Land in einem Beitrag der Haaretz vom 19. Januar 2025, in Gaza den »ersten faschistischen Krieg« seiner Geschichte zu führen. Womit wir wieder bei Palantir und den Vereinigten Staaten wären.

Denn wie ich bereits in meinem Artikel über Thiel vom 22. September 2024 in Aussicht gestellt hatte, kommt dem gebürtigen Frankfurter eine ganz besondere Rolle in Trumps neuer Regierung zu. Vom »Paten« der PayPal-Mafia und Geheimdienst-Frontmann zum Palantir-Boss und Bilderberg-Leitungsmitglied – und nun einflussreichsten Mann hinter der US-Regierung. Ohne Peter Thiels finanzielle Unterstützung wäre JD Vance weder Geschäftsmann noch Senator in Ohio oder US-Vizepräsident geworden. So verwundert es kaum, dass Palantir bereits 100 Tage nach Donald Trumps Amtsantritt Zugriff auf sämtliche Steuer-, Gesundheits- und Bewegungsdaten der US-Bevölkerung hat und diese in einer Datenbank zusammenführt, um seine KI darauf anzusetzen. Selbst die Speicher von Smartwatches und Fitness-Armbändern werden angezapft. Kein Datensatz ist mehr tabu.

Wie diese Daten künftig verwendet werden – und zwar gegen alles und jeden – zeigt eine von Palantir entwickelte Software namens »ImmigrationOS«. Ein System, das der US-Regierung hilft, das Leben von Migranten zu durchleuchten und permanent zu überwachen. Inklusive biografischer, biometrischer und Geolokationsdaten. Die auf Basis dieser Daten entwickelten Empfehlungen nutzt das ICE (Immigration and Customs Enforcement), um Menschen in die an Massentierhaltung erinnernden Supermax-Gefängnisse von El Salvador abzuschieben. Für Deportationen ohne Beweise, Anhörung, Gerichtsverhandlung und Rechtsgrundlage. Eine in dieser Form fraglos verfassungsfeindliche Ausweitung des »Catch and Revoke« Programms, dem anstelle illegaler Einwanderer nun auch Doktoranden, Studenten oder unbescholtene Arbeitnehmer zum Opfer fallen – siehe der Fall Kilmar Abrego Garcia – vor allem solche, die den Völkermord in Gaza kritisieren.

Es dürfte derweil nur eine Frage der Zeit sein, bis das zugrundliegende, am 30. April 2025 verabschiedete »Antisemitismus-Gesetz« auf weitere unliebsame Personenkreise angewendet wird. Der Bundesstaat Alabama lässt sich bereits von der fragwürdigen Deportationspraxis Washingtons inspirieren und kündigte in Person des Republikaners Chris Sells am 1. Mai 2025 an, selbst ein Gesetz erlassen zu wollen, das die Abschiebung verurteilter Personen ins Ausland ermöglicht. Gemäß Sells wolle man mit dem Gesetzesvorschlag nur ein Zeichen setzen. Mit einer Verabschiedung rechne man nicht. Trump verkündete unterdes, neben Migranten künftig auch US-Bürger und Ureinwohner nach El Salvador verfrachten zu wollen. Verfassungsrechtlich ein absolutes Tabu. Bisher. 

The Atlantic nennt diese Entwicklungen am 27. April 2025 ein »amerikanisches Panoptikum«. Zu Recht. Denn Palantirs zentralisierter Datenpool wird sich zum mächtigsten Unterdrückungsinstrument der Zivilisationsgeschichte auswachsen – und in nicht allzu ferner Zukunft auch gegen jene MAGA-Anhänger eingesetzt werden, die solch faschistoide Vorgänge derzeit noch bejubeln. Gegen das, was da auf uns zukommt, waren Corona-Tracking und 2G-Segregation geradezu harmlos.

Entsprechend hellhörig sollte es machen, dass die NATO Palantirs KI-Lösungen – genauer: die »Maven AI« – künftig für militärische Planungszwecke einsetzt, wie eine Presseerklärung des »Verteidigungsbündnisses« vom 14. April 2025 ausführt. Denn »Project Maven« ist auf ein Memorandum des US-Verteidigungsministeriums vom 26. April 2017 zurückzuführen und hatte zum Ziel, ein »funktionsübergreifendes Team für algorithmische Kriegsführung« zu schaffen. Unterstützt wurde das US-Militär dabei zunächst von Google. Also dem Unternehmen, das einst unter dem Motto »Don’t be evil« – Sei nicht böse! – angetreten war. Begleitet wurde Googles Engagement für Project Maven von einem massiven Aufruhr in der Belegschaft und Artikelüberschriften wie »Hey Google, wen soll die US-Regierung heute töten?«. Offene Briefe an Google-Chef Sundar Pichai forderten 2018, der IT-Konzern solle die Partnerschaft mit dem Pentagon unverzüglich beenden. Und das tat Google auch. 

Project Maven lief natürlich trotzdem weiter. Wie Breaking Defense am 27. April 2022 ausführte, wurde das Vorhaben nach Googles Rückzug der NGA (National Geospatial Intelligence Agency) unterstellt und gemäß Informationen des Forbes Magazine fortan von Eric Schmidt (Google, Bilderberg), Peter Thiel und James Murdoch, dem jüngeren Sohn von Rupert Murdoch finanziert. Maven AI ist das KI-Flaggschiff des US-Militärs – und wird jetzt als Palantir-Produkt weltweit ausgerollt. Vorboten sind in Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen bereits im Einsatz und dürften angesichts der Iden des Merz wohl bald bundesweit Verwendung finden. Es ist also keineswegs übertrieben, wenn der US-Journalist Derrick Broze am 24. April 2025 von der »Palantir World Order« spricht – einem überstaatlichen Herrschaftssystem, das zuvorderst aufgrund seiner auf zwielichtigen bis illegalen Akkumulationsprozessen basierenden Deutungs- und Interventionshoheit in puncto Big Data fußt. Getreu dem Palantir-Slogan: »Die Software ist das Waffensystem«. Selbst eine in der ARD-Mediathek abrufbare Doku des NDR über Palantir vom 10. Juni 2024 läuft unter dem eindeutigen Titel »Eine Software, die töten kann«. 

Ja, das Geschäft mit dem industriell-digitalisierten Auftragsmord boomt. Denn internationale Konflikte nehmen zu und die Observationsökonomie erlebt einen Quantensprung. Entsprechend profitabel fiel das erste Quartal 2025 für Thiels Unternehmen aus. Stolze 884 Millionen US-Dollar stellte man Kunden in Rechnung. Ein Wachstum von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 21,7 Millionen mehr als prognostiziert. Am 5. Mai 2025 gab die Palantir Aktie zwar um 15 Prozent nach – laut Analysten könnte die Aktie aber auch um 70 Prozent fallen und wäre immer noch die teuerste Marke unter Softwareanbietern in diesem Segment. 

Das sollte zu denken geben. Denn die USA durchlaufen eine Metamorphose – weg von demokratischen Strukturen und hin zur »Algokratie«. Die PayPal-Mafia hat das Weiße Haus gekapert und demonstriert dem Wertewesten, was er im Zuge der vierten industriellen Revolution zu erwarten hat: Tech-Feudalismus, dessen Oligarchen sich aufgrund vermeintlicher Sachzwänge schamlos über Recht und Gesetz hinwegsetzen. Nicht von ungefähr hat Donald Trump in seinen ersten 100 Amtstagen bereits 141 »Executive Orders« unterzeichnet. Ohne dabei auch nur einmal das Repräsentantenhaus einzubeziehen oder demokratische Prozesse zu respektieren. In diesem Lichte betrachtet erscheint das Cover des TIME Magazine vom Juni 2018, auf dem »The Donald« als König abgebildet war – Titel: »King me« – heute zeitgemäßer denn je.

Dunkle Aufklärung

Und das ist kein Zufall. Wirft man nämlich einen Blick auf die philosophischen Konzepte, die Menschen wie Peter Thiel, JD Vance oder Elon Musk inspirieren, zeigt sich, dass die entsprechenden Pamphlete genau das fordern: Eine postmoderne Version von Monarchie. Einen CEO, der das Land führt wie einen Großkonzern. Mittels KI – und auf Basis des amerikanischen Arbeitsrechts natürlich. Vielsagend, dass Donald Trump am 19. April 2025 auf Twitter ankündigte, exakt das tun zu wollen: »Das ist gesunder Menschenverstand und wird ermöglichen, dass die Bundesregierung endlich „wie ein Unternehmen geführt wird“.« 

Dass Trump den letzten Teil des Satzes in Anführungszeichen setzt, impliziert, dass er jemanden zitiert. Von wem die Phrase stammt, lässt er allerdings offen. Der US-Präsident scheint jedenfalls den Ratschlägen seines Vize JD Vance zu folgen, der bereits am 17. September 2021 in einem Interview mit dem Jack Murphy Podcast sagte: 

»Was Trump tun sollte, wenn ich ihm einen Ratschlag geben dürfte: Feuere jeden einzelnen Bürokraten der mittleren Leitungsebene, jeden Beamten in der Verwaltung, und ersetze ihn mit unseren Leuten. Und wenn man dich dafür verklagt, wenn dich die Gerichte aufhalten wollen – denn man wird dich dafür verklagen – stell dich vor das Land, so wie Andrew Jackson, und sag den Menschen, dass der oberste Entscheidungsträger sein Urteil bereits gefällt hat. Jetzt lasst es ihn auch umsetzen.«

Und so geschah es. Denn als der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten am 19. April 2025 entschied, dass die juristisch fragwürdigen Deportationen zu stoppen sind, schrieb Donald Trump auf Twitter. 

»Ich wurde unter anderem gewählt, um schlechte Menschen aus den Vereinigten Staaten zu entfernen. Ich muss meine Arbeit tun dürfen.«

Damit stellt sich Trump offen gegen die höchste juristische Instanz des Landes und fordert, trotz eines geltenden Urteils weitermachen zu können. Für dieses Vorgehen sucht er Rückhalt in der Bevölkerung. Er will die Gerichte unter Druck setzen, um regieren zu können wie ein Monarch. So, wie es die Vordenker der »Neoreaktionären Bewegung« (NRx) – zumeist »Dunkle Aufklärung« genannt – vorschlagen. Bei dieser politischen Philosophie handelt es sich selbst laut Wikipedia um ein »antidemokratisches, antiegalitäres, reaktionäres und neofeudales Konzept«. Geprägt wurde es von einem etwas kauzig anmutenden Blogger namens Curtis Yarvin, der auf seiner Webseite »Unqualified Reservations« ab 2007 und unter dem Pseudonym Mencius Moldbug Texte über das Versagen der Demokratie und Theorien zu alternativen Herrschaftsformen publizierte.

Weiterentwickelt wurden diese Konzepte unter anderem von Nick Land, einem britischen Schriftsteller, der als Vater des »Akzelerationismus« gilt und mit einem Blog-Beitrag aus dem Jahr 2013 auch den Begriff »Dunkle Aufklärung« für Yarvins Theorien aufbrachte. In seinen späteren Texten redete der Brite einem »wissenschaftlichen Rassismus«, der Eugenik und dem von ihm geprägten Begriff »Hyperrassismus« das Wort. Bei der rechtsnationalistischen bis rechtsextremen Alt-Right-Bewegung stieß er damit auf offene Ohren. Die deutsche Publikation »nd – Journalismus von Links« findet diesen »Philosophen der digitalen Entgrenzung« in einem Beitrag vom 21. Mai 2023 aber trotzdem »interessant«. Dass Nick Land gerne Amphetamin konsumiert und eine Weile im Haus des 1947 verstorbenen Satanisten Aleister Crowley lebte, scheint nd-Autor Konstantin Jahn eher Bewunderung abzuringen. Seinem ehemaligen Arbeitgeber, The New Center for Research & Practice, allerdings nicht – der setzte Land am 29. März 2017 wegen rassistischer Umtriebe vor die Tür.

Von Curtis Yarvin war nach der Einstellung seines Blogs im Jahr 2016 unterdes nicht mehr viel zu hören. Bis jetzt. Denn anno 2025 schreibt plötzlich die Financial Times über »die Philosophie hinter Trumps Dunkler Aufklärung«. Ebenso die New York Times, die Yarvin im Januar 2025 zum großen Interview für eine Titelstory bat. Selbst der Bayrische Rundfunk schrieb am 23. März 2025 über den einst nur Insidern bekannten Blogger. Und natürlich Politico, wo am 30. Januar 2025 ein Artikel über Yarvin erschien. Aufmacher: »Curtis Yarvins Ideen waren Randerscheinungen. Jetzt verbreiten sie sich in Trumps Washington«. Im Zuge seines Textes beschreibt Autor Ian Ward, wie Yarvin nach Washington reiste, um auf Einladung des Trump-Teams an der pompösen Inaugurationsfeier teilzunehmen, wo er unter anderem mit dem ehemaligen Thiel-Angestellten JD Vance sprach, der die politischen Theorien von Yarvin mehrfach bei öffentlichen Auftritten lobtezitierte und als wichtigen Einfluss auf sein Denken nannte. Im Gespräch mit Ward führte Yarvin aus, dass er Trump gegenüber zunächst skeptisch gewesen sei, weil er sich nicht sicher war, ob Trump den von ihm empfohlenen Regimewechsel überhaupt durchziehen könne. 

Zwischenzeitlich habe sich jedoch Optimismus eingestellt, so Yarvin, denn man könne in Trumps Kabinett eine »neugewonnene Selbstsicherheit und Aggressivität« spüren. Kein Wunder, besteht es doch in weiten Teilen aus Protegés, Kollegen, Geschäftspartnern und Freunden von Peter Thiel – zu letzteren gehört nach Aussage von Thiel übrigens auch der neue Chef der NIH (National Institutes of Health), Jay Bhattacharya, der zuvor unter anderem bei der Hoover Institution sowie der RAND Corporation tätig war. Aufgabenbereich: Demographie und Ökonomie von Gesundheit und Altern mit Schwerpunkt auf Regierungsprogrammen und biomedizinischer Innovation. 

Wer sich mit Thiel beschäftigt hat, wird kaum überrascht sein, dass der in Frankfurt geborene Milliardär Anhänger der »Dunklen Aufklärung« ist. Schon im Mai 2016 schrieb Curtis Yarvin eine E-Mail an einen Bekannten und erklärte: »Ich coache Thiel«. Der brauche aber deutlich weniger politische Orientierungshilfe als gedacht, so Yarvin. »Ich habe die Wahlen in seinem Haus angeschaut. Ich glaube, mein Hangover dauerte bis Dienstag. Er (Thiel) ist völlig aufgeklärt, geht aber sehr vorsichtig vor«, konstatiert Yarvin in seiner Mail. Zu diesem Zeitpunkt stand der dunkle Aufklärer auch in Kontakt mit dem technischen Redakteur von Breitbart News, dem seinerzeit wichtigsten Sprachrohr von Trumps ehemaligem Chefstrategen Steve Bannon, »dem Medien-Baron der Alt-Right-Bewegung«, der sich ebenfalls an Yarvins Konzepten orientierte, dessen Bücher öffentlich empfahl und maßgeblich dazu beitrug, dass Donald Trump die Wahl gegen Hillary »Body Count« Clinton gewann.

Nach Angaben von BuzzFeed News stand auch Peter Thiel 2016 in Kontakt mit besagtem Breitbart-Redakteur. In einem Podcast auftreten, wollte er allerdings nicht. »Lass uns einfach Kaffee holen und dann schauen, was wir machen«, antwortete der Palantir-Gründer im Mai auf eine Interview-Einladung von Breitbart. Und im Juni lud Thiel den Breitbart-Mitarbeiter zum Abendessen in sein Haus in den Hollywood Hills ein. Man darf davon ausgehen, dass es bei diesen Gesprächen um finanzielle Unterstützung von Breitbart News, beziehungsweise der Alt-Right-Bewegung ging. Sprich, um Stimmungsmache für Trump.

Im Wahlkampf 2024 war Thiel weniger zurückhaltend. JD Vance hatte seinen Gönner ja auch bereits im August 2024 via Forbes Magazine dazu aufgerufen, »die Seitenlinie zu verlassen und für Trump zu spenden«. Kurz darauf überwies der Exil-Deutsche mindestens 1,25 Millionen Dollar. Die Betonung liegt auf mindestens. Denn als JD Vance 2022 für den Senat kandidierte, spendete Thiel ganze 15 Millionen US-Dollar für dessen Kampagne. Für manch einen vorausschauenden Journalisten war deshalb schon im Sommer 2024 klar: »Donald Trump ist Peter Thiels erfolgreichstes Investment«. 

»Letztes Jahr veröffentlichte der Journalist Max Chafkin eine Biografie über Thiel (…), in der er Yarvin als den politischen Philosophen (…) für ein Netzwerk bezeichnete, das man als Thiel-Verse kennt. Das Buch erklärt, wie Thiel sowohl Cruz als auch Josh Hawley auf ihrem Weg in den Senat half. Es endet mit einem düsteren Bild des Milliardärs, der versucht, seinen politischen Einfluss immer offener auszuweiten (…). Masters und Vance unterscheiden sich von Hawley und Cruz, schreibt Chafkin – erstere sind verlängerte Arme von Thiel«.

Das konnte man in der Vanity Fair am 20. April 2022 über Thiels Bemühungen lesen, sich politischen Einfluss für Trumps zweite Amtsperiode zu sichern. Unter der Überschrift »Im Inneren der Neuen Rechten – wo Peter Thiel seine größten Einsätze platziert« erklärt das Blatt: »Sie sind nicht MAGA. Sie sind nicht QAnon. Curtis Yarvin und die aufstrebende Rechte entwickeln eine andere Form konservativer Politik«.

So stellt sich an dieser Stelle unweigerlich die Frage: Was für eine Politik soll das sein? Warum verkünden Thiel-Weggefährten wie Elon Musk stolz, »nicht nur MAGA, sondern Dark MAGA« zu sein?  Was fordern »Akzelerationismus« und »Dunkle Aufklärung«? Wie sieht der von Yarvin, Land, Thiel, Vance, Trump, Musk und Co. avisierte Soll-Zustand aus?

Auf den Punkt bringt das ein Akronym, das Curtis Yarvin seit 2012 benutzt: RAGE. Es steht für »Retire All Government Employees«, übersetzt also dafür, alle Regierungsmitarbeiter zu entlassen. Auch der von Thiel finanzierte Republikaner Blake Masters nutzte das Akronym schon öffentlich. Nur so könne man das amerikanische »Regime« stürzen. »Was wir brauchen«, so Yarvin, »ist ein nationaler CEO – oder das, was man einen Diktator nennt«. Die Amerikaner müssten ihre »Diktatoren-Phobie« überwinden, damit das Land »wie ein Start-up geführt werden kann«. Nach Ansicht von The Brooklyn Rail ist das mittlerweile der Fall. Denn am 30. Januar 2025 veröffentlichte das Medienportal einen Artikel, in dem Autor David Levi Strauss erklärt, die US-Bevölkerung akzeptiere nun endlich »die Idee, dass das Land von einem CEO und wie ein Konzern oder eine Diktatur geführt werden müsse, weil sie – wie Peter Thiel schon 2009 erklärte – nicht mehr daran glauben, dass Freiheit und Demokratie kompatibel sind«.

Ob Akzelerationismus, Neoreaktionäre Bewegung oder Dunkle Aufklärung, sie alle plädieren für eine Rückkehr zu traditionellen gesellschaftlichen Konstrukten und Regierungsformen, inklusive des absoluten Monarchismus. Dafür soll der Staat in eine private Aktiengesellschaft umgewandelt werden, in welcher dem Geschäftsführer absolute Macht zukommt. Gleichheit lehnen alle drei Strömungen als politisches Ziel ab. Stattdessen verfolgt man rationalistische oder utilaristische Konzepte sozialer Schichtung, die auf Erbmerkmalen oder Leistungsprinzipien beruhen – sprich, auf den Grundgedanken der Eugenik.

Diese neue Regierungsform, »Gov-Corp«, wie der britische Journalist Iain Davis das Modell in seinen betreffenden Artikeln und einem lesenswerten Zweiteiler betitelt, wird aufgrund der ihr zur Verfügung stehenden Technologie eine nie gekannte Machtfülle besitzen – eine Machtfülle, die sich aufgrund genau dieser Technologie mit Leichtigkeit als liberale Marktwirtschaft vermarkten lässt. Als rationales, effizientes und individuelle Freiheit suggerierendes Modell zur Steuerung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft. Obwohl man als Bürger – oder sagt man besser Kunde, Mitarbeiter oder Bilanzposition? – vertraglich verpflichtet wird, seine Rechte an die herrschende Konzernstruktur zu übertragen. Analog zu den Bewohnern von Peter Thiels »Start-up City« Próspera – die derzeit versucht, ihr Gastland Honduras mit einer erfolgsversprechenden Klage im Wert von 10,7 Milliarden US-Dollar in den Staatsbankrott zu treiben.

Universelle Menschenrechte sind im Gov-Corp-Modell jedenfalls nicht vorgesehen. Wenn neoreaktionäre Theoretiker wie Curtis Yarvin von »Exit« sprechen, also vom Verlassen demokratischer Strukturen, stellen sie gleichzeitig eine »Opt-in-Society« in Aussicht. Was vordergründig erst einmal gut klingt, soll man sich die Serviceangebote des Staates doch nach eigenen Bedürfnissen konfigurieren dürfen, entpuppt sich schnell als totalitäres wie inhumanes Konstrukt. Als Tech-Feudalismus. Denn für diejenigen, die in der »sozialen Schichtung« untere Ränge bekleiden, sich die Serviceangebote von Gov-Corp nicht leisten können oder den Chef kritisieren, wird es rasch ungemütlich. Siehe Supermax-Gefängnisse.

Dementsprechend zurückhaltend sollte man sein, wenn verheißungsvolle Begriffe wie Freedom Cities, Charter Cities, Start-up Cities oder »Network State« fallen. Denn gerade letzterer steht für nichts anderes als die finale Ausbaustufe von Gov-Corp. Für ein Netzwerk autonomer Städte, die jeweils von einem eigenen CEO mit absolutistischer Macht geführt werden. Sprich, für einen Zusammenschluss kleiner Königreiche – oder Niederlassungen – eines Konzerns namens Regierung. Das Konzept Netzwerk-Staat ist in dieser Form Balaji Srinivasan zuzuschreiben, dem ehemaligen CTO von Coinbase und Partner von Andreessen Horowitz. Sein im Juli 2022 veröffentlichtes Buch »The Network State« beschreibt auf fast 500 Seiten, wie »der Nachfolger des Nationalstaats« aussehen soll. Eine unausgegorene Spinnerei ist das Ganze also nicht mehr. Im Gegenteil. Srinivasan gründete extra einen Fond, um das Konzept Netzwerk-Staat voranzutreiben und wird dabei von diversen Tech-Milliardären unterstützt.

Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Netscape-Gründer Marc Andreessen bereits Anfang Oktober 2013 prognostizierte, dass »es in den kommenden Jahren doppelt so viele, oder drei oder vier Mal so viele Länder geben wird«. Andreessens »Techno-Optimist Manifesto« vom 16. Oktober 2023 erwähnt zwar weder Yarvin noch Land oder Srinivasan, aber es outet den Verfasser als eingefleischten Akzelerationisten – und als Fan des Transhumanisten Ray Kurzweil.

Für Außenstehende mag Srinivasans Konzept abseitig anmuten. Aber es zog Kreise. Selbst die New York Times berichtete am 28. Oktober 2013 über eine Rede des bekennenden Staatsfeinds bei der Silicon Valley »Startup School«. Der entsprechende Artikel eröffnet mit dem Worten: »Silicon Valley aufgeschreckt von Sezessionsruf. Erst die Sklavenhalter im Süden, jetzt das. Versucht Silicon Valley, sich von Amerika abzuspalten?«. Während das Nachrichtenportal TechCrunch die »Dunkle Aufklärung« Ende 2013 noch als Bewegung von Nerds abtat, die eine Monarchie fordern, sprach man beim britischen Telegraph im Januar 2014 bereits von »anspruchsvollem Neo-Faschismus«.

Die Granden der Big-Tech-Branche wissen seit über einem Jahrzehnt, dass ihr digital-finanzieller Komplex die Welt beherrscht und sie mittels Disruption jede andere Industrie zum Handlanger degradiert haben. Dementsprechend selbstbewusst treten ihre Vordenker, Theoretiker und Philosophen auf. Nicht umsonst teilt auch Patri Friedman, Enkel des Nobelpreisträgers Milton Friedman, neoreaktionäre Positionen – auch wenn er sich 2009 mit Yarvin überwarf, seither »eine politisch korrektere dunkle Aufklärung« fordert und nun eigene Freedom Cities auf schwimmenden Plattformen in internationalen Gewässern schaffen will. Dafür gründete er 2019 Pronomos Capital, ein Unternehmen, das über 13 Millionen US-Dollar von Thiel, Srinivasan und Andreessen erhielt, Próspera finanziert und ähnliche Projekte in Afrika, Südostasien und Palau im Portfolio hat.

Die omnipräsente Konstante: Peter Thiel – der nicht nur in Firmen von Yarvin, Srinivasan oder Friedman investiert, sondern Donald Trump auch bei der Auswahl von Kabinettsmitgliedern beriet. So kam es, dass Thiels Kumpel Srinivasan sogar im Gespräch für den Chefposten der FDA (Food and Drug Administration) war. Eine hochrangige Position im Staatsapparat. Erstaunlich, erinnert man sich an dessen staatsfeindliche Rede bei der »Startup School«. Die Japan Times findet am 19. Juni 2024 passende Worte für diese Vorgänge: »Es wird immer deutlicher: Führende Techno-Libertäre (…) sind nur insoweit gegen den Staat, als er sie nicht persönlich bereichert. Angesichts der Aussicht, dass die Regierung zu einem Großkunden wird, löst sich der einst prinzipielle Widerstand gegen die Staatsmacht auf. Dieser Wandel lässt sich auch bei Thiel selbst beobachten. 2009 erklärte er, dass die große Aufgabe für Libertäre darin bestehe, Politik in all ihren Formen zu entkommen. Doch 2016 engagierte sich Thiel voll und ganz für Parteipolitik und hielt eine Rede auf dem Parteitag der Republikaner. Inzwischen ist Palantir, das von ihm mitgegründete Datenanalyseunternehmen, zu einem Giganten herangewachsen und profitiert von riesigen Regierungsaufträgen. Fast die Hälfte seiner Einnahmen stammt mittlerweile aus öffentlichen Mitteln.«

Keine Frage: Peter Thiel ist Dreh- und Angelpunkt hinter der neuen US-Regierung. Der Pate der PayPal-Mafia ist der mächtigste Mann in Washington und Palantir die treibende Kraft hinter dem digitalen Panoptikum, das sich dort derzeit formiert. Und was Elon Musk als DOGE verkauft, erinnert im Kern an RAGE. Selbst das TIME Magazine stellt anhand der bislang 30.000 gefeuerten Regierungsmitarbeiter fest, dass die Vorgehensweise von Trump und Co. keineswegs Zufall ist, sondern exakt der Programmatik von Yarvins »Dunkler Aufklärung« folgt. Nur in unseren Breiten tut man sich immer noch schwer damit, das zu erkennen – oder einräumen zu wollen.

Dafür gibt es zwei Gründe. Erstens: Bis dato hat kein deutschsprachiger Journalist ausführlich über diese Zusammenhänge berichtet und den notwendigen Kontext hergestellt. Zweitens: Ist man vom herrschenden System enttäuscht und stößt bei der Suche nach Alternativen auf die Analysen von Yarvin oder Srinivasan, wirken diese wie Balsam in den Ohren, geht man als Kritiker des übermächtigen und -griffigen Staates doch in weiten Teilen mit deren Einordnung aktueller Probleme konform. Selbst die Lösungsvorschläge der dunklen Aufklärer wirken plausibel. Zumindest theoretisch. Mehr Autonomie, Dezentralität, Effizienz, Prosperität – und viel weniger Staat. Klingt attraktiv. Vor allem im Vergleich mit dem kollektivistischen Wohlfahrtspaternalismus der vergangenen Dekaden.

Die Rattenfänger aus dem Silicon Valley erzählen dem enttäuschten und von Politik angewiderten Demos, was er hören will. Im Bereich Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP) nennt man das die Echo-Technik. Sie sorgt dafür, dass sich das Gegenüber wahr- und ernstgenommen fühlt. Dass es sich öffnet. Das funktioniert erstaunlich gut. Bis man sich anschaut, woher das Geld kommt und wohin die Daten fließen. Bis man erkennt, dass solch ein System, die Algokratie, für deutlich mehr Zentralisierung steht – für mehr Staat, für Datenzentren von Tech-Despoten und interoperable Blockchain-Plattformen von Finanzkartellen. Für einen digitalen Gulag und Gewalt gegen Andersdenkende. Für die Abschaffung universeller Menschenrechte.

Sicher. Man weiß nicht, ob die »Dunkle Aufklärung«, ob Akzelerationismus und ein Netzwerk-Staat mit CEO – oder »Diktator« – nicht vielleicht besser funktionieren als Demokratie. Manch einer denkt, man könne es ja mal versuchen. Das wollte auch der Anarcho-Kapitalist Jeff Berwick, alias The Dollar Vigilante. Im März 2025 reiste er nach Honduras, um sich Próspera anzuschauen und anschließend für das Freedom-City-Projekt zu werben. Doch ein paar Tage vor der mit der Stadtverwaltung abgestimmten Visite und Führung erhielt er eine E-Mail vom Rechtsanwalt des Unternehmens, der ihm zu seiner Überraschung mitteilte, er dürfe nun doch nicht anreisen – und hätte ab sofort generelles Zutrittsverbot für das Gelände der »Sonderentwicklungszone«. Wahrscheinlich fand die Presseabteilung von Próspera bei der vorbereitenden Überprüfung seiner Person heraus, dass Jeff Berwick von Technokratie, Zionismus, Krieg, Trump, Vance und auch der PayPal-Mafia nicht allzu viel hält. Er bezeichnet sich nämlich als »Verschwörungsrealist« – und war auf der Suche nach Freiheit. Die ist aber offenbar auch in Próspera Mangelware.

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Dieser Beitrag erschien zuerst am 10. Mai 2025 auf regenauer.press.

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Dank an den Autor für das Recht zur Veröffentlichung dieses Beitrags.

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Bild: Peter Thiel (Gründer von Palantir, Mitgründer von PayPal)
Bildquelle: mark reinstein / shutterstock

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SV Investigativ 8: Tom-Oliver Regenauer - Die Dunkle Aufklärung u.a. Peter Thiel - Palantir und die Komplettüberwachung der Menschheit auch Smartwatches / Fitnessarmbänder-kein Datensatz tabu
 
Volker Fuchs 05.06.2025

Hinweis: SV Investigativ 1 -7 ist belegt mit den 7 Kapiteln für Fall Epstein (Kap 3-7 fehlen noch - Gesamtumfang rd. 100 Seiten) Nachfolgend eine lesenswerte investigative Recherche von Tom-Oliver Regenauer die ich informativ in den Verteiler stelle u.a.  über: Palantir, dem von Peter Thiel gegründeten Spionage- und Killerkonzern zur flächendeckenden Überwachung der Bevölkerung

  • Vom »Paten« der PayPal-Mafia und Geheimdienst-Frontmann zum Palantir-Boss und Bilderberg-Leitungsmitglied – und nun einflussreichsten Mann hinter der US-Regierung.
  • Ohne Peter Thiels finanzielle Unterstützung wäre JD Vance weder Geschäftsmann noch Senator in Ohio oder US-Vizepräsident geworden 

So verwundert es kaum, dass Palantir bereits 100 Tage nach Donald Trumps Amtsantritt Zugriff auf sämtliche Steuer-, Gesundheits- und Bewegungsdaten der US-Bevölkerung hat und diese in einer Datenbank zusammenführt, um seine KI darauf anzusetzen.   

  • Selbst die Speicher von Smartwatches und Fitness-Armbändern werden angezapft.  Kein Datensatz ist mehr tabu.
  • Denn Palantirs zentralisierter Datenpool wird sich zum mächtigsten Unterdrückungsinstrument der  Zivilisationsgeschichte auswachsen – und in nicht allzu ferner Zukunft auch gegen jene MAGA-Anhänger eingesetzt werden, die solch faschistoide Vorgänge derzeit noch bejubeln.
  • Inzwischen ist Palantir, das von ihm mitgegründete Datenanalyseunternehmen, zu einem Giganten herangewachsen und profitiert von riesigen Regierungsaufträgen. Fast die Hälfte seiner Einnahmen stammt mittlerweile aus öffentlichen Mitteln

Oder das Project Maven« auf  ein Memorandum des US-Verteidigungsministeriums vom 26. April 2017 zurückzuführen und hatte zum Ziel, ein »funktionsübergreifendes Team für algorithmische Kriegsführung« zu schaffen.

  • Auflösung, Verlassen demokratischer Strukturen,  Tech-Feudalismus.
  • Für einen digitalen Gulag und Gewalt gegen Andersdenkende. Für die Abschaffung universeller Menschenrechte. 

Die Dunkle Aufklärung
https://www.regenauer.press/die-dunkle-aufklaerung   Tom-Oliver Regenauer | 10.05.2025
Palantir, der von Peter Thiel gegründete Spionagekonzern – Slogan:
  • Die Software ist das Waffensystem – gewinnt in Washington massiv an Einfluss 
  • Auch US-Medien erkennen, dass »Donald Trump Peter Thiels erfolgreichstes Investment ist 
  • Kein Wunder, hat Thiel mit seinem Protegé JD Vance doch einen direkten Draht ins Oval Office.
  • Während die Freude über Trumps Wahlsieg vor Ort dem blanken Entsetzen weicht, scheint es geboten, zu untersuchen, welcher Philosophie das, im negativen Sinne, abolitionistische und weitverzweigte »Thiel-Verse« eigentlich folgt.
Europäischer Tunnelblick

 In unseren Breiten sprach man schon seit jeher gerne davon, dass »Amerika den Europäern immer voraus« ist.

  • Dass »der alte Kontinent« stets zehn Jahre im Hintertreffen ist.
  • In der Finanzbranche attestierte man auch gerne mal einen Rückstand von »20 Jahren«.
  • Bemängelt wurde im Rahmen solcher Analysen zumeist die mangelnde Innovationskraft europäischer Unternehmen, die gemäß einschlägiger Experten vor allem auf die Regulierungswut der hiesigen Bürokratie zurückzuführen ist.
  • Langwierige Genehmigungsprozesse, kompliziertes Steuerrecht, zu kleine Kapitalmärkte und komplexe Datenschutzanforderungen schrecken Gründer und Investoren ab.
  • »Bürokraten regulieren Europa zu Tode«, bringt es der Ökonom und Unternehmer Dirk Specht am 29. November 2024 auf den Punkt.
  • Aus Sicht des Entrepreneurs eine durchaus nachvollziehbare Einordnung.

Denn selbst wenn die Hürden der Unternehmensgründung einmal überwunden sind, machen Bürokratiekosten selbst in kleinen Firmen knapp drei Prozent vom Umsatz aus.

  • Im industriellen Mittelstand übersteigen sie nicht selten die jährliche Bruttoumsatzrendite von durchschnittlich fünfeinhalb Prozent.
  • Von den arbeitsrechtlichen Rahmenbedingungen – siehe Kündigungsschutz, Urlaubsanspruch und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall – gar nicht erst anzufangen.
  • In puncto Flexibilität ist Europa für Unternehmer also tatsächlich nur bedingt attraktiv.

 Ganz anders die USA.

  • Deregulierung, Seed-Capital en Masse und ein Arbeitsrecht, das den Slogan »Hire and fire« weltberühmt machte – gemäß Tagesschau vom 11. Februar 2025 übrigens ein Modell, das dank Microsoft, Meta und SAP langsam auch in Deutschland Einzug hält.
  • Diese unternehmerische Freiheit – oder Zügellosigkeit – machte Amerika zum Start-up-Inkubator.
  • Zum Gründerparadies. Wall Street, Motorcity, Silicon Valley, Hollywood, et cetera.
  • Ein Mekka für Investoren. Und ein Alptraum für Arbeitnehmer.

 Alles richtig. Oberflächlich betrachtet.

  • Dass bei dieser sehr kurzsichtigen Analyse stets außer Acht gelassen wird, welchen Anteil die beiden Weltkriege, angloamerikanische Finanzdynastien, halbseidene NGO-Netzwerke und vor allem über ein Dutzend Geheimdienste an Amerikas Wirtschaftswachstum der vergangenen 100 Jahre haben, trübt den Blick der europäischen Unternehmergarde allerdings nachhaltig.
  • Denn er negiert den historischen Kontext.
  • Vermutlich läuft Roger Köppels Editorial für DIE WELTWOCHE vom 01. Mai 2025 deshalb immer noch ungeniert unter dem Titel »Hoffnungsträger Trump«.

 Ich habe täglich Kontakt mit Geschäftspartnern in den USA – und bei denen ist von Hoffnung nicht (mehr) viel zu spüren.

  • Begriffe wie Planungsprobleme, Stornierung, Unsicherheit oder Lieferengpass fallen dagegen immer häufiger.
  • Investor’s Business Daily nannte den Zustand vor wenigen Stunden »ein Erdbeben«, weil Trumps »Handelskrieg-Tsunami« nun auch die Häfen der Vereinigten Staaten erreicht hat.
  • Die laufen langsam leer. Frachter und Tanker mit Importwaren löschen ihre Ladung nicht. Oder kommen gar nicht mehr an.
  • Die auf Basis von Strafzöllen zu erwartenden Lieferengpässe »könnten die Folgen der Covid-Krise übertreffen«, konstatiert das Investment-Magazin.

 Was also passiert gerade in den Vereinigten Staaten?

  • Sollte Europa tatsächlich neidisch auf die vermeintlichen Wettbewerbsvorteile Amerikas sein – oder gar auf die aktuellen politischen Entwicklungen? Auf Effizienzsteigerung der Marke DOGE? Nein, keinesfalls.
  • Denn zum einen sorgen die turbokapitalistischen Exzesse im »Land der unbegrenzten Möglichkeiten« dafür, dass Arbeitnehmer endgültig zu Lohnsklaven degradiert werden, die den Launen von Märkten und Unternehmen relativ schutzlos ausgeliefert sind.
  • Zum anderen beruht der Erfolg amerikanischer Konzerne keineswegs auf deren Innovationskraft, einem laxen Arbeitsrecht oder genialem Unternehmertum, sondern primär auf tiefenstaatlichem Interventionismus.
  • Das gilt seit dem Jahrtausendwechsel vor allem für die Tech-Branche.
  • Denn die USA sind nicht einfach eine Wirtschaftsmacht, sondern der militärische Arm des angloamerikanischen Empire.

 Das zeigen die »Glorreichen Sieben« – Google, Microsoft, Apple, Amazon, Alphabet, Meta, Tesla und Nvidia – die allesamt erst durch Startfinanzierung seitens Militär und Geheimdiensten wurden, was sie heute sind: Die Speerspitze des technokratischen Totalitarismus.

  • Nachdem selbst The Economist am 10. Dezember 2024 feststellte, dass mit der Wiederwahl von Donald Trump nun »die PayPal-Mafia die US-Regierung übernimmt«, sollte man in unseren Bereiten also eventuell etwas kritischer begutachten, was die entsprechenden Konzerne dort treiben.
  • Denn es ist angesichts von Agenda 2030, aktuellen EU-Programmen, EZB-Planungen und einer Kriegswirtschaft kolportierenden Bundesregierung unter BlackRock-Merz nicht davon auszugehen, dass es dieses Mal zehn oder zwanzig Jahre dauert, bis diese Entwicklungen auch bei uns ankommen.

 Palantir & DOGE

 Das bezieht sich insbesondere auf Elon Musks DOGE – das »Department of Government Efficiency« – eine neu geschaffene Behörde, die sich auf Effizienzsteigerung in Sachen Regierungsgeschäfte konzentrieren soll.

  • Dies selbstredend unter flächendeckender Zuhilfenahme von KI (Künstlicher Intelligenz), die wiederum auf entsprechende Datenpools angewiesen ist.
  • Um solche kurzfristig zur Verfügung zu stellen, durchforstet, hackt und kapert Musks DOGE-Team die IT-Abteilungen, Server und Netzwerke von Ministerien und Bundesbehörden.
  • Vor allem auf Finanzdaten hat man es abgesehen. An geltendes Recht hält sich DOGE dabei nicht.
  • Datenschützer sind alarmiert. Und Whistleblower werden von Musks Team bedroht.
  • All das passiert in enger Zusammenarbeit mit Oracle, einem weiteren von der CIA startfinanzierten IT-Riesen – und natürlich Palantir, dem von Peter Thiel gegründeten Spionage- und Killerkonzern.

So berichtete Reuters am 6. Mai 2025 beispielsweise über ein neues Gemeinschaftsprojekt von Elon Musks xAI und Palantir, das die Nutzung der jeweiligen KI-Lösungen im Finanzsektor vorantreiben will – dies, nachdem xAI, BlackRock und Microsoft bereits im März ein neues Konsortium zur Erweiterung von KI-Infrastruktur ins Leben riefen.

  • Im Department of Homeland Security (DHS) ist DOGE aktuell damit beschäftigt, das IDENT-System des »Office of Biometric Identity Management« (OBIM) zu übernehmen – die weltweit größte Datenbank für biometrische Informationen, die von praktisch allen US-Behörden aber auch internationalen Partnern genutzt wird.
  • Zusammengeführt werden sollen die von DOGE gekaperten Daten in HART (Homeland Advanced Recognition Technology System), einem neuen, mit über sechs Milliarden US-Dollar budgetierten Überwachungssystem des DHS, das in Kollaboration mit Palantir-Programmen die flächendeckende Überwachung der Bevölkerung analog zu China ermöglichen wird.

 Palantir wurde 2003 gegründet und arbeitet seither, das belegt eine 2013 geleakte Kundenliste, für mindestens 12 US-Regierungseinrichtungen:

  • CIA, DHS, NSA, FBI, CDC, Special Operations Command, et cetera.
  • Schon vor knapp zehn Jahren häuften sich Berichte – wie zum Beispiel von WIRED am 9. August 2017 – die belegten, dass Palantir die vermeintlich vertraulichen Daten, die zum Beispiel Polizisten in Los Angeles seit 2009 in Datenbanken des Konzerns erfassen, kopiert, verkauft und zweckentfremdet.
  • Dass Palantir das rechtsextreme, zionistische Regime von Benjamin Netanjahu bei seinem Genozid in Gaza unterstützt, ist ebenfalls kein Geheimnis mehr.
  • Die strategische Partnerschaft zwischen Thiels Tötungsmaschine und den IDF wurde nach Berichten von Bloomberg vom 12. Januar 2024 gar ausgeweitet.
  • Gideon Levy bescheinigt seinem Land in einem Beitrag der Haaretz vom 19. Januar 2025, in Gaza den »ersten faschistischen Krieg« seiner Geschichte zu führen.
  • Womit wir wieder bei Palantir und den Vereinigten Staaten wären.

 Denn wie ich bereits in meinem Artikel über Thiel vom 22. September 2024 in Aussicht gestellt hatte, kommt dem gebürtigen Frankfurter eine ganz besondere Rolle in Trumps neuer Regierung zu.

  • Vom »Paten« der PayPal-Mafia und Geheimdienst-Frontmann zum Palantir-Boss und Bilderberg-Leitungsmitglied – und nun einflussreichsten Mann hinter der US-Regierung.
  • Ohne Peter Thiels finanzielle Unterstützung wäre JD Vance weder Geschäftsmann noch Senator in Ohio oder US-Vizepräsident geworden.
  • So verwundert es kaum, dass Palantir bereits 100 Tage nach Donald Trumps Amtsantritt Zugriff auf sämtliche Steuer-, Gesundheits- und Bewegungsdaten der US-Bevölkerung hat und diese in einer Datenbank zusammenführt, um seine KI darauf anzusetzen.
  • Selbst die Speicher von Smartwatches und Fitness-Armbändern werden angezapft.  Kein Datensatz ist mehr tabu.

 Wie diese Daten künftig verwendet werden – und zwar gegen alles und jeden – zeigt eine von Palantir entwickelte Software namens »ImmigrationOS«.

  • Ein System, das der US-Regierung hilft, das Leben von Migranten zu durchleuchten und permanent zu überwachen.
  • Inklusive biografischer, biometrischer und Geolokationsdaten.
  • Die auf Basis dieser Daten entwickelten Empfehlungen nutzt das ICE (Immigration and Customs Enforcement), um Menschen in die an Massentierhaltung erinnernden Supermax-Gefängnisse von El Salvador abzuschieben.
  • Für Deportationen ohne Beweise, Anhörung, Gerichtsverhandlung und Rechtsgrundlage.
  • Eine in dieser Form fraglos verfassungsfeindliche Ausweitung des »Catch and Revoke« Programms, dem anstelle illegaler Einwanderer nun auch Doktoranden, Studenten oder unbescholtene Arbeitnehmer zum Opfer fallen – siehe der Fall Kilmar Abrego Garcia – vor allem solche, die den Völkermord in Gaza kritisieren.

 Es dürfte derweil nur eine Frage der Zeit sein, bis das zugrundliegende, am 30. April 2025 verabschiedete »Antisemitismus-Gesetz« auf weitere unliebsame Personenkreise angewendet wird.

  • Der Bundesstaat Alabama lässt sich bereits von der fragwürdigen Deportationspraxis Washingtons inspirieren und kündigte in Person des Republikaners Chris Sells am 1. Mai 2025 an, selbst ein Gesetz erlassen zu wollen, das die Abschiebung verurteilter Personen ins Ausland ermöglicht.
  • Gemäß Sells wolle man mit dem Gesetzesvorschlag nur ein Zeichen setzen.
  • Mit einer Verabschiedung rechne man nicht.
  • Trump verkündete unterdes, neben Migranten künftig auch US-Bürger und Ureinwohner nach El Salvador verfrachten zu wollen. Verfassungsrechtlich ein absolutes Tabu. Bisher.

 The Atlantic nennt diese Entwicklungen am 27. April 2025 ein »amerikanisches Panoptikum«. Zu Recht.

  • Denn Palantirs zentralisierter Datenpool wird sich zum mächtigsten Unterdrückungsinstrument der Zivilisationsgeschichte auswachsen – und in nicht allzu ferner Zukunft auch gegen jene MAGA-Anhänger eingesetzt werden, die solch faschistoide Vorgänge derzeit noch bejubeln.
  • Gegen das, was da auf uns zukommt, waren Corona-Tracking und 2G-Segregation geradezu harmlos.

 Entsprechend hellhörig sollte es machen, dass die NATO Palantirs KI-Lösungen – genauer: die »Maven AI« – künftig für militärische Planungszwecke einsetzt, wie eine Presseerklärung des »Verteidigungsbündnisses« vom 14. April 2025 ausführt.

  • Denn »Project Maven« ist auf ein Memorandum des US-Verteidigungsministeriums vom 26. April 2017 zurückzuführen und hatte zum Ziel, ein »funktionsübergreifendes Team für algorithmische Kriegsführung« zu schaffen.
  • Unterstützt wurde das US-Militär dabei zunächst von Google. Also dem Unternehmen, das einst unter dem Motto »Don’t be evil« – Sei nicht böse! – angetreten war.
  • Begleitet wurde Googles Engagement für Project Maven von einem massiven Aufruhr in der Belegschaft und Artikelüberschriften wie »Hey Google, wen soll die US-Regierung heute töten?«.
  • Offene Briefe an Google-Chef Sundar Pichai forderten 2018, der IT-Konzern solle die Partnerschaft mit dem Pentagon unverzüglich beenden. Und das tat Google auch.

 Project Maven lief natürlich trotzdem weiter.

  • Wie Breaking Defense am 27. April 2022 ausführte, wurde das Vorhaben nach Googles Rückzug der NGA (National Geospatial Intelligence Agency) unterstellt und gemäß Informationen des Forbes Magazine fortan von Eric Schmidt (Google, Bilderberg), Peter Thiel und James Murdoch, dem jüngeren Sohn von Rupert Murdoch finanziert.
  • Maven AI ist das KI-Flaggschiff des US-Militärs – und wird jetzt als Palantir-Produkt weltweit ausgerollt.
  • Vorboten sind in Hessen, Bayern und Nordrhein-Westfalen bereits im Einsatz und dürften angesichts der Iden des Merz wohl bald bundesweit Verwendung finden.

Es ist also keineswegs übertrieben, wenn der US-Journalist Derrick Broze am 24. April 2025 von der »Palantir World Order« spricht – einem überstaatlichen Herrschaftssystem, das zuvorderst aufgrund seiner auf zwielichtigen bis illegalen Akkumulationsprozessen basierenden Deutungs- und Interventionshoheit in puncto Big Data fußt.

  • Getreu dem Palantir-Slogan: »Die Software ist das Waffensystem«.
  • Selbst eine in der ARD-Mediathek abrufbare Doku des NDR über Palantir von 10. Juni 2024 läuft unter dem eindeutigen Titel »Eine Software, die töten kann«.

 Ja, das Geschäft mit dem industriell-digitalisierten Auftragsmord boomt.

  • Denn internationale Konflikte nehmen zu und die Observationsökonomie erlebt einen Quantensprung.
  • Entsprechend profitabel fiel das erste Quartal 2025 für Thiels Unternehmen aus.
  • Stolze 884 Millionen US-Dollar stellte man Kunden in Rechnung.
  • Ein Wachstum von 39 Prozent gegenüber dem Vorjahr und 21,7 Millionen mehr als prognostiziert.
  • Am 5. Mai 2025 gab die Palantir Aktie zwar um 15 Prozent nach – laut Analysten könnte die Aktie aber auch um 70 Prozent fallen und wäre immer noch die teuerste Marke unter Softwareanbietern in diesem Segment.

 Das sollte zu denken geben. Denn die USA durchlaufen eine Metamorphose – weg von demokratischen Strukturen und hin zur »Algokratie«.

  • Die PayPal-Mafia hat das Weiße Haus gekapert und demonstriert dem Wertewesten, was er im Zuge der vierten industriellen Revolution zu erwarten hat: Tech-Feudalismus, dessen Oligarchen sich aufgrund vermeintlicher Sachzwänge schamlos über Recht und Gesetz hinwegsetzen.
  • Nicht von ungefähr hat Donald Trump in seinen ersten 100 Amtstagen bereits 141 »Exekutive Orders« unterzeichnet.
  • Ohne dabei auch nur einmal das Repräsentantenhaus einzubeziehen oder demokratische Prozesse zu respektieren.
  • In diesem Lichte betrachtet erscheint das Cover des TIME Magazine vom Juni 2018, auf dem »The Donald« als König abgebildet war – Titel: »King me« – heute zeitgemäßer denn je.

 Dunkle Aufklärung

 Und das ist kein Zufall. Wirft man nämlich einen Blick auf die philosophischen Konzepte, die Menschen wie Peter Thiel, JD Vance oder Elon Musk inspirieren, zeigt sich, dass die entsprechenden Pamphlete genau das fordern:

  • Eine postmoderne Version von Monarchie.
  • Einen CEO, der das Land führt wie einen Großkonzern.
  • Mittels KI – und auf Basis des amerikanischen Arbeitsrechts natürlich.
  • Vielsagend, dass Donald Trump am 19. April 2025 auf Twitter ankündigte, exakt das tun zu wollen:  »Das ist gesunder Menschenverstand und wird ermöglichen, dass die Bundesregierung endlich „wie ein Unternehmen geführt wird“.« 
  • Dass Trump den letzten Teil des Satzes in Anführungszeichen setzt, impliziert, dass er jemanden zitiert.Von wem die Phrase stammt, lässt er allerdings offen.

Der US-Präsident scheint jedenfalls den Ratschlägen seines Vize JD Vance zu folgen, der bereits am 17. September 2021 in einem Interview mit dem Jack Murphy Podcast sagte:  »Was Trump tun sollte, wenn ich ihm einen Ratschlag geben dürfte:

  • Feuere jeden einzelnen Bürokraten der mittleren Leitungsebene, jeden Beamten in der Verwaltung, und ersetze ihn mit unseren Leuten.
  • Und wenn man dich dafür verklagt, wenn dich die Gerichte aufhalten wollen – denn man wird dich dafür verklagen – stell dich vor das Land, so wie Andrew Jackson, und sag den Menschen, dass der oberste Entscheidungsträger sein Urteil bereits gefällt hat.
  • Jetzt lasst es ihn auch umsetzen.«

 Und so geschah es. Denn als der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten am 19. April 2025 entschied, dass die juristisch fragwürdigen Deportationen zu stoppen sind, schrieb Donald Trump auf Twitter: 

  • »Ich wurde unter anderem gewählt, um schlechte Menschen aus den Vereinigten Staaten zu entfernen. Ich muss meine Arbeit tun dürfen.« 
  • Damit stellt sich Trump offen gegen die höchste juristische Instanz des Landes und fordert, trotz eines geltenden Urteils weitermachen zu können. Für dieses Vorgehen sucht er Rückhalt in der Bevölkerung.
  • Er will die Gerichte unter Druck zu setzen, um regieren zu können wie ein Monarch.

So, wie es die Vordenker der »Neoreaktionären Bewegung« (NRx) – zumeist »Dunkle Aufklärung« genannt – vorschlagen.

  • Bei dieser politischen Philosophie handelt es sich selbst laut Wikipedia um ein »antidemokratisches, antiegalitäres, reaktionäres und neofeudales Konzept«.
  • Geprägt wurde es von einem etwas kauzig anmutenden Blogger namens Curtis Yarvin, der auf seiner Webseite »Unqualified Reservations« ab 2007 und unter dem Pseudonym Mencius Moldbug Texte über das Versagen der Demokratie und Theorien zu alternativen Herrschaftsformen publizierte.

Weiterentwickelt wurden diese Konzepte unter anderem von Nick Land, einem britischen Schriftsteller, der als Vater des »Akzelerationismus« gilt und mit einem Blog-Beitrag aus dem Jahr 2013 auch den Begriff »Dunkle Aufklärung« für Yarvins Theorien aufbrachte.

  • In seinen späteren Texten redete der Brite einem »wissenschaftlichen Rassismus«, der Eugenik und dem von ihm geprägten Begriff »Hyperrassismus« das Wort.
  • Bei der rechtsnationalistischen bis rechtsextremen Alt-Right-Bewegung stieß er damit auf offene Ohren.
  • Die deutsche Publikation »nd – Journalismus von Links« findet diesen »Philosophen der digitalen Entgrenzung« in einem Beitrag vom 21. Mai 2023 aber trotzdem »interessant«.
  • Dass Nick Land gerne Amphetamin konsumiert und eine Weile im Haus des 1947 verstorbenen Satanisten Aleister Crowley lebte, scheint nd-Autor Konstantin Jahn eher Bewunderung abzuringen.
  • Seinem ehemaligen Arbeitgeber, The New Center for Research & Practice, allerdings nicht – der setzte Land am 29. März 2017 wegen rassistischer Umtriebe vor die Tür.

 Von Curtis Yarvin war nach der Einstellung seines Blogs im Jahr 2016 unterdes nicht mehr viel zu hören. Bis jetzt.

  • Denn anno 2025 schreibt plötzlich die Financial Times über »die Philosophie hinter Trumps Dunkler Aufklärung«. Ebenso die New York Times, die Yarvin im Januar 2025 zum großen Interview für eine Titelstory bat.
  • Selbst der Bayrische Rundfunk schrieb am 23. März 2025 über den einst nur Insidern bekannten Blogger.
  • Und natürlich Politico, wo am 30. Januar 2025 ein Artikel über Yarvin erschien. Aufmacher: »Curtis Yarvins Ideen waren Randerscheinungen.

Jetzt verbreiten sie sich in Trumps Washington«.

  • Im Zuge seines Textes beschreibt Autor Ian Ward, wie Yarvin nach Washington reiste, um auf Einladung des Trump-Teams an der pompösen Inaugurationsfeier teilzunehmen, wo er unter anderem mit dem ehemaligen Thiel-Angestellten JD Vance sprach, der die politischen Theorien von Yarvin mehrfach bei öffentlichen Auftritten lobte, zitierte und als wichtigen Einfluss auf sein Denken nannte.
  • Im Gespräch mit Ward führte Yarvin aus, dass er Trump gegenüber zunächst skeptisch gewesen sei, weil er sich nicht sicher war, ob Trump den von ihm empfohlenen Regimewechsel überhaupt durchziehen könne. 
  • Zwischenzeitlich habe sich jedoch Optimismus eingestellt, so Yarvin, denn man könne in Trumps Kabinett eine »neugewonnene Selbstsicherheit und Aggressivität« spüren.

Kein Wunder, besteht es doch in weiten Teilen aus Protegés, Kollegen, Geschäftspartnern und Freunden von Peter Thiel –

  • zu letzteren gehört nach Aussage von Thiel übrigens auch der neue Chef der NIH (National Institutes of Health), Jay Bhattacharya, der zuvor unter anderem bei der Hoover Institution sowie der RAND Corporation tätig war.
  • Aufgabenbereich: Demographie und Ökonomie von Gesundheit und Altern mit Schwerpunkt auf Regierungsprogrammen und biomedizinischer Innovation.

Wer sich mit Thiel beschäftigt hat, wird kaum überrascht sein, dass der in Frankfurt geborene Milliardär Anhänger der »Dunklen Aufklärung« ist.

  • Schon im Mai 2016 schrieb Curtis Yarvin eine E-Mail an einen Bekannten und erklärte: »Ich coache Thiel«. Der brauche aber deutlich weniger politische Orientierungshilfe als gedacht, so Yarvin. »Ich habe die Wahlen in seinem Haus angeschaut.
  • Ich glaube, mein Hangover dauerte bis Dienstag. Er (Thiel) ist völlig aufgeklärt, geht aber sehr vorsichtig vor«, konstatiert Yarvin in seiner Mail.

Zu diesem Zeitpunkt stand der dunkle Aufklärer auch in Kontakt mit dem technischen Redakteur von Breitbart News, dem seinerzeit wichtigsten Sprachrohr von Trumps ehemaligem Chefstrategen Steve Bannon,

  • »dem Medien-Baron der Alt-Right-Bewegung«, der sich ebenfalls an Yarvins Konzepten orientierte, dessen Bücher öffentlich empfahl und maßgeblich dazu beitrug, dass Donald Trump die Wahl gegen Hillary »Body Count« Clinton gewann.

Nach Angaben von BuzzFeed News stand auch Peter Thiel 2016 in Kontakt mit besagtem Breitbart-Redakteur.

  • In einem Podcast auftreten, wollte er allerdings nicht. »Lass uns einfach Kaffee holen und dann schauen, was wir machen«, antwortete der Palantir-Gründer im Mai auf eine Interview-Einladung von Breitbart.
  • Und im Juni lud Thiel den Breitbart-Mitarbeiter zum Abendessen in sein Haus in den Hollywood Hills ein.
  • Man darf davon ausgehen, dass es bei diesen Gesprächen um finanzielle Unterstützung von Breitbart News, beziehungsweise der Alt-Right-Bewegung ging. Sprich, um Stimmungsmache für Trump.

 Im Wahlkampf 2024 war Thiel weniger zurückhaltend.

  • JD Vance hatte seinen Gönner ja auch bereits im August 2024 via Forbes Magazine dazu aufgerufen, »die Seitenlinie zu verlassen und für Trump zu spenden«.
  • Kurz darauf überwies der Exil-Deutsche mindestens 1,25 Millionen Dollar.
  • Die Betonung liegt auf mindestens. Denn als JD Vance 2022 für den Senat kandidierte, spendete Thiel ganze 15 Millionen US-Dollar für dessen Kampagne.
  • Für manch einen vorausschauenden Journalisten war deshalb schon im Sommer 2024 klar: »Donald Trump ist Peter Thiels erfolgreichstes Investment«.

 »Letztes Jahr veröffentlichte der Journalist Max Chafkin eine Biografie über Thiel (…), in der er Yarvin als den politischen Philosophen (…) für ein Netzwerk bezeichnete, das man als Thiel-Verse kennt.

  • Das Buch erklärt, wie Thiel sowohl Cruz als auch Josh Hawley auf ihrem Weg in den Senat half.
  • Es endet mit einem düsteren Bild des Milliardärs, der versucht, seinen politischen Einfluss immer offener auszuweiten (…). Masters und Vance unterscheiden sich von Hawley und Cruz, schreibt Chafkin – erstere sind verlängerte Arme von Thiel«.

 Das konnte man in der Vanity Fair am 20. April 2022 über Thiels Bemühungen lesen, sich politischen Einfluss für Trumps zweite Amtsperiode zu sichern.

  • Unter der Überschrift »Im Inneren der Neuen Rechten – wo Peter Thiel seine größten Einsätze platziert« erklärt das Blatt: »Sie sind nicht MAGA. Sie sind nicht QAnon.
  • Curtis Yarvin und die aufstrebende Rechte entwickeln eine andere Form konservativer Politik«.

 So stellt sich an dieser Stelle unweigerlich die Frage:

  • Was für eine Politik soll das sein?
  • Warum verkünden Thiel-Weggefährten wie Elon Musk stolz, »nicht nur MAGA, sondern Dark MAGA« zu sein?  
  • Was fordern »Akzelerationismus« und »Dunkle Aufklärung«? Wie sieht der von Yarvin, Land, Thiel, Vance, Trump, Musk und Co. avisierte Soll-Zustand aus?

 Auf den Punkt bringt das ein Akronym, das Curtis Yarvin seit 2012 benutzt: RAGE.

  • Es steht für »Retire All Government Employees«, übersetzt also dafür, alle Regierungsmitarbeiter zu entlassen.
  • Auch der von Thiel finanzierte Republikaner Blake Masters nutzte das Akronym schon öffentlich.
  • Nur so könne man das amerikanische »Regime« stürzen.
  • »Was wir brauchen«, so Yarvin, »ist ein nationaler CEO – oder das, was man einen Diktator nennt«.
  • Die Amerikaner müssten ihre »Diktatoren-Phobie« überwinden, damit das Land »wie ein Start-up geführt werden kann«.

Nach Ansicht von The Brooklyn Rail ist das mittlerweile der Fall.

  • Denn am 30. Januar 2025 veröffentlichte das Medienportal einen Artikel, in dem Autor David Levi Strauss erklärt, die US-Bevölkerung akzeptiere nun endlich »die Idee, dass das Land von einem CEO und wie ein Konzern oder eine Diktatur geführt werden müsse, weil sie – wie Peter Thiel schon 2009 erklärte – nicht mehr daran glauben, dass Freiheit und Demokratie kompatibel sind«. 
  • Ob Akzelerationismus, Neoreaktionäre Bewegung oder Dunkle Aufklärung, sie alle plädieren für eine Rückkehr zu traditionellen gesellschaftlichen Konstrukten und Regierungsformen, inklusive des absoluten Monarchismus.

Dafür soll der Staat in eine private Aktiengesellschaft umgewandelt werden, in welcher dem Geschäftsführer absolute Macht zukommt.

  • Gleichheit lehnen alle drei Strömungen als politisches Ziel ab.
  • Stattdessen verfolgt man rationalistische oder utilaristische Konzepte sozialer Schichtung, die auf Erbmerkmalen oder Leistungsprinzipien beruhen – sprich, auf den Grundgedanken der Eugenik.

 Diese neue Regierungsform, »Gov-Corp«, wie der britische Journalist Iain Davis das Modell in seinen betreffenden Artikeln und einem lesenswerten Zweiteiler betitelt, wird aufgrund der ihr zur Verfügung stehenden Technologie eine nie gekannte Machtfülle besitzen – eine Machtfülle, die sich aufgrund genau dieser Technologie mit Leichtigkeit als liberale Marktwirtschaft vermarkten lässt.

  • Als rationales, effizientes und individuelle Freiheit suggerierendes Modell zur Steuerung von Staat, Wirtschaft und Gesellschaft.
  • Obwohl man als Bürger – oder sagt man besser Kunde, Mitarbeiter oder Bilanzposition? – vertraglich verpflichtet wird, seine Rechte an die herrschende Konzernstruktur zu übertragen.
  • Analog zu den Bewohnern von Peter Thiels »Start-up City« Próspera – die derzeit versucht, ihr Gastland Honduras mit einer erfolgsversprechenden Klage im Wert von 10,7 Milliarden US-Dollar in den Staatsbankrott zu treiben.

Universelle Menschenrechte sind im Gov-Corp-Modell jedenfalls nicht vorgesehen.

  • Wenn neoreaktionäre Theoretiker wie Curtis Yarvin von »Exit« sprechen, also vom Verlassen demokratischer Strukturen, stellen sie gleichzeitig eine »Opt-in-Society« in Aussicht.
  • Was vordergründig erst einmal gut klingt, soll man sich die Serviceangebote des Staates doch nach eigenen Bedürfnissen konfigurieren dürfen, entpuppt sich schnell als totalitäres wie inhumanes Konstrukt. Als Tech-Feudalismus.
  • Denn für diejenigen, die in der »sozialen Schichtung« untere Ränge bekleiden, sich die Serviceangebote von Gov-Corp nicht leisten können oder den Chef kritisieren, wird es rasch ungemütlich. Siehe Supermax-Gefängnisse.

 Dementsprechend zurückhaltend sollte man sein, wenn verheißungsvolle Begriffe wie Freedom Cities, Charter Cities, Start-up Cities oder »Network State« fallen.

  • Denn gerade letzterer steht für nichts anderes als die finale Ausbaustufe von Gov-Corp.
  • Für ein Netzwerk autonomer Städte, die jeweils von einem eigenen CEO mit absolutistischer Macht geführt werden.
  • Sprich, für einen Zusammenschluss kleiner Königreiche – oder Niederlassungen – eines Konzerns namens Regierung.

Das Konzept Netzwerk-Staat ist in dieser Form Balaji Srinivasan zuzuschreiben, dem ehemaligen CTO von Coinbase und Partner von Andreessen Horowitz.

  • Sein im Juli 2022 veröffentlichtes Buch »The Network State« beschreibt auf fast 500 Seiten, wie »der Nachfolger des Nationalstaats« aussehen soll.
  • Eine unausgegorene Spinnerei ist das Ganze also nicht mehr. Im Gegenteil.
  • Srinivasan gründete extra einen Fond, um das Konzept Netzwerk-Staat voranzutreiben und wird dabei von diversen Tech-Milliardären unterstützt.

 Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Netscape-Gründer Marc Andreessen bereits Anfang Oktober 2013 prognostizierte, dass »es in den kommenden Jahren doppelt so viele, oder drei oder vier Mal so viele Länder geben wird«.

  • Andreessens »Techno-Optimist Manifesto« vom 16. Oktober 2023 erwähnt zwar weder Yarvin noch Land oder Srinivasan, aber es outet den Verfasser als eingefleischten Akzelerationisten – und als Fan des Transhumanisten Ray Kurzweil. 
  • Für Außenstehende mag Srinivasans Konzept abseitig anmuten. Aber es zog Kreise.
  • Selbst die New York Times berichtete am 28. Oktober 2013 über eine Rede des bekennenden Staatsfeinds bei der Silicon Valley »Startup School«.

Der entsprechende Artikel eröffnet mit dem Worten: »Silicon Valley aufgeschreckt von Sezessionsruf.

  • Erst die Sklavenhalter im Süden, jetzt das. Versucht Silicon Valley, sich von Amerika abzuspalten?«.
  • Während das Nachrichtenportal TechCrunch die »Dunkle Aufklärung« Ende 2013 noch als Bewegung von Nerds abtat, die eine Monarchie fordern, sprach man beim britischen Telegraph im Januar 2014 bereits von »anspruchsvollem Neo-Faschismus«.

 Die Granden der Big-Tech-Branche wissen seit über einem Jahrzehnt, dass ihr digital-finanzieller Komplex die Welt beherrscht und sie mittels Disruption jede andere Industrie zum Handlanger degradiert haben.

  • Dementsprechend selbstbewusst treten ihre Vordenker, Theoretiker und Philosophen auf.
  • Nicht umsonst teilt auch Patri Friedman, Enkel des Nobelpreisträgers Milton Friedman, neoreaktionäre Positionen – auch wenn er sich 2009 mit Yarvin überwarf, seither »eine politisch korrektere dunkle Aufklärung« fordert und nun eigene Freedom Cities auf schwimmenden Plattformen in internationalen Gewässern schaffen will.
  • Dafür gründete er 2019 Pronomos Capital, ein Unternehmen, das über 13 Millionen US-Dollar von Thiel, Srinivasan und Andreessen erhielt, Próspera finanziert und ähnliche Projekte in Afrika, Südostasien und Palau im Portfolio hat.

 Die omnipräsente Konstante: Peter Thiel – der nicht nur in Firmen von Yarvin, Srinivasan oder Friedman investiert, sondern Donald Trump auch bei der Auswahl von Kabinettsmitgliedern beriet.

  • So kam es, dass Thiels Kumpel Srinivasan sogar im Gespräch für den Chefposten der FDA (Food and Drug Administration) war.
  • Eine hochrangige Position im Staatsapparat.
  • Erstaunlich, erinnert man sich an dessen staatsfeindliche Rede bei der »Startup School«.

Die Japan Times findet am 19. Juni 2024 passende Worte für diese Vorgänge: 

  • »Es wird immer deutlicher: Führende Techno-Libertäre (…) sind nur insoweit gegen den Staat, als er sie nicht persönlich bereichert.
  • Angesichts der Aussicht, dass die Regierung zu einem Großkunden wird, löst sich der einst prinzipielle Widerstand gegen die Staatsmacht auf.

Dieser Wandel lässt sich auch bei Thiel selbst beobachten.

  • 2009 erklärte er, dass die große Aufgabe für Libertäre darin bestehe, Politik in all ihren Formen zu entkommen.
  • Doch 2016 engagierte sich Thiel voll und ganz für Parteipolitik und hielt eine Rede auf dem Parteitag der Republikaner.
  • Inzwischen ist Palantir, das von ihm mitgegründete Datenanalyseunternehmen, zu einem Giganten herangewachsen und profitiert von riesigen Regierungsaufträgen.
  • Fast die Hälfte seiner Einnahmen stammt mittlerweile aus öffentlichen Mitteln.«

 Keine Frage: Peter Thiel ist Dreh- und Angelpunkt hinter der neuen US-Regierung.

  • Der Pate der PayPal-Mafia ist der mächtigste Mann in Washington und Palantir die treibende Kraft hinter dem digitalen Panoptikum, das sich dort derzeit formiert.
  • Und was Elon Musk als DOGE verkauft, erinnert im Kern an RAGE.
  • Selbst das TIME Magazine stellt anhand der bislang 30.000 gefeuerten Regierungsmitarbeiter fest, dass die Vorgehensweise von Trump und Co. keineswegs Zufall ist, sondern exakt der Programmatik von Yarvins »Dunkler Aufklärung« folgt.
  • Nur in unseren Breiten tut man sich immer noch schwer damit, das zu erkennen – oder einräumen zu wollen.

 Dafür gibt es zwei Gründe.

  • Erstens: Bis dato hat kein deutschsprachiger Journalist ausführlich über diese Zusammenhänge berichtet und den notwendigen Kontext hergestellt.
  • Zweitens: Ist man vom herrschenden System enttäuscht und stößt bei der Suche nach Alternativen auf die Analysen von Yarvin oder Srinivasan, wirken diese wie Balsam in den Ohren, geht man als Kritiker des übermächtigen und -griffigen Staates doch in weiten Teilen mit deren Einordnung aktueller Probleme konform.
  • Selbst die Lösungsvorschläge der dunklen Aufklärer wirken plausibel.
  • Zumindest theoretisch. Mehr Autonomie, Dezentralität, Effizienz, Prosperität – und viel weniger Staat.
  • Klingt attraktiv. Vor allem im Vergleich mit dem kollektivistischen Wohlfahrtspaternalismus der vergangenen Dekaden.

 Die Rattenfänger aus dem Silicon Valley erzählen dem enttäuschten und von Politik angewiderten Demos, was er hören will.

  • Im Bereich Neuro-Linguistisches Programmieren (NLP) nennt man das die Echo-Technik.
  • Sie sorgt dafür, dass sich das Gegenüber wahr- und ernstgenommen fühlt. Dass es sich öffnet.

Das funktioniert erstaunlich gut.

  • Bis man sich anschaut, woher das Geld kommt und wohin die Daten fließen.
  • Bis man erkennt, dass solch ein System, die Algokratie, für deutlich mehr Zentralisierung steht – für mehr Staat, für Datenzentren von Tech-Despoten und interoperable Blockchain-Plattformen von Finanzkartellen.
  • Für einen digitalen Gulag und Gewalt gegen Andersdenkende.
  • Für die Abschaffung universeller Menschenrechte. 
  • Sicher. Man weiß nicht, ob die »Dunkle Aufklärung«, ob Akzelerationismus und ein Netzwerk-Staat mit CEO – oder »Diktator« – nicht vielleicht besser funktionieren als Demokratie.
  • Manch einer denkt, man könne es ja mal versuchen.

Das wollte auch der Anarcho-Kapitalist Jeff Berwick, alias The Dollar Vigilante.

  • Im März 2025 reiste er nach Honduras, um sich Próspera anzuschauen und anschließend für das Freedom-City-Projekt zu werben.
  • Doch ein paar Tage vor der mit der Stadtverwaltung abgestimmten Visite und Führung erhielt er eine E-Mail vom Rechtsanwalt des Unternehmens, der ihm zu seiner Überraschung mitteilte, er dürfe nun doch nicht anreisen – und hätte ab sofort generelles Zutrittsverbot für das Gelände der »Sonderentwicklungszone«.
  • Wahrscheinlich fand die Presseabteilung von Próspera bei der vorbereitenden Überprüfung seiner Person heraus, dass Jeff Berwick von Technokratie, Zionismus, Krieg, Trump, Vance und auch der PayPal-Mafia nicht allzu viel hält.
  • Er bezeichnet sich nämlich als »Verschwörungsrealist« – und war auf der Suche nach Freiheit. Die ist aber offenbar auch in Próspera Mangelware.
Putzbrunn den 05.06.2025   
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"Gemeinnützige Dorfgemeinschaften"

Bitte helft alle mit, die Vorzüge einer Vernetzung über DORF-STUNDEN  allgemein bekannt zu machen + die Bildung von Gemein-nützigen Dorfgemeinschaften als Zukunftsmodell erstrebenswert zu machen. Bitte leitet diese Einladung weiter, an viele Leute, die ähnliche Visionen haben.
20.3.25: GESAMT ÜBERBLICK
14.8.24: AUTONOMIE-STRATEGIE gegen die Armut + die Einsamkeit
20.6: goldgedecktes Gemeingut der beste VERMÖGENSSCHUTZ

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Regenwaldarbeiter in Not
leider habe ich seit dem start dieses inserates am 19.1.24 erst ein spende von einer lieben leserin weiterleiten können. rolf - der 20 jahre dort gelebt hat - sagte mir, dass der waldarbeiter, der das urwald-aufforstungs-projekt seit 40 jahren macht, mit dieser spende von € 100.- in auroville ca. zwei monate leben und arbeiten könne. deshalb mein aufruf - schau dir das video an und spende etwas für die waldarbeiter.

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Spendenaufruf -
Wir sind daran, aus lokalen Materialien, die die betroffenen Bevölkerung vor Ort erstehen kann, Einzelhaushalts-filter zu bauen, die das im Grundwasser enthaltene hochgiftige Arsen entfernen.

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HJK: WEG.global

Gelt der Zukunft: Alternativen zu Kapitalismus + Sozialismus
28.3.25: Fälligkeits-Termine sind der Untergang des Kapitalismus und deren Banken-System. Der anstehende «Systemwechsel» ist hiermit einfach erklärt. Die Lebensleistungs-Bilanzen ohne Geld, jedoch mit der definitiven «Geltungs-Buchhaltung».

Soziokratie

Viele Projekte scheitern am Zwischenmenschlichen bevor sie realisiert werden...

lebens-gemeinschaft

wieshof bei treuchtlingen

Video - das Geheimnis aller Krankheiten

Der Lebensraum, das Milieu ist Alles - gesundheit im neuen zeitalter - das beste, das ich zu diesem thema bisher gesehen/gehört habe

IQ-Well - die russische Haus-Apotheke

vorbeugen ist besser als heilen...

Terrazze Sante - Dein Garten- und Ernteerfolg!

mit Bio-Pionier Bernhard Scholl

SoLaWi Liebensberg

In Liebensberg ist Vielfalt: 100 Obstbäume, verschiedene Beerensträucher, Gemüse, Kräuter, Blumen. Gesucht Darlehen für Wohnungskauf.

Filasez

Die Filasez - rätoromanisch für „Selbst-Läufer“ - ist eine zukunftsgerichtete, unabhängige Bildungsinitiative mit privater Trägerschaft in Winterthur.

Neue Schule Wädenswil

Homeschooling Schule für ganzheitliches Lernen Spielgruppe

Kleinwohnformen

Auf unserer eigenen Übersichtskarte machen wir die Kleinwohnform-Bewegung in der Schweiz sichtbar.

Deine Nachbarschaft kocht füreinander!

Die issmit.app führt zukünftig Nachbarschaften zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen.

kristallbild meines trinkwassers

gesundes trinkwasser - ich habe mein trinkwasser testen lassen...

Schule für Permakultur

auf dem Bio Hirschenhof, Walchwilerberg, LU, CH

rotauf

Gemeinsam mit über 20 Schweizer Handwerksbetrieben produzieren wir die nachhaltigste Bekleidung fürs Draussensein weltweit...

Waldorf-Schule Turmalina

Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…

raus aus dem hamsterrad

es ist ein gutes video um mein politisch-spirituelles weltbild kennen zu lernen.

Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben

Der Film zur Freiheit! Wir zeigen einfache Lösungen, die frei und unabhängig machen.

Kalender - unsere Wurzeln

Zurück zu unseren Wurzeln – Im Herzen Europas. Kaum einer weiß, wer unsere Vorfahren waren...

Dr. Stefan Hügel

"Die Mineralienwende - Wie Mineralien uns und die Welt retten" 

Armin Risi

Gott und die Götter
Die prophezeite Wiederkehr des vedischen Wissens

Traugott Ickerroth

Die neue Weltordnung - Band 2: Ziele, Orden und Rituale der Illuminati 

Reuter Nadine: «Du bist nicht allein!»

Wie dich die geistige Welt im täglichen Leben begleitet

 

Karl Marx der preußische Regierungsagent

"an ihren früchten/taten werdet ihr sie erkennen"
waldner marx 712076CFAiL. SY522

Thorsten Schulte: Fremdbestimmt

Das beste Buch über den 2. Weltkrieg...

Economic Hitman - Wahre Ziele von Weltbank + IWF

John Perkins war ein Economic Hit Man, ein Wirtschaftsattentäter. 

 

Einkaufen ohne Impfung

Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...

senjora: lehrplan 21

Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard

 

ent-decke

 

Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen. 

 

mitarbeiterInnen

gesucht unterstützung für newsletter, website

mein newsletter 1x pro W

geht an 12'000 abos.  ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...

 

in eigener sache: NL von markus rüegg

liebe leserin, lieber leser, schön, dass du meine newsletter liest und herzlichen dank für deine spende. ich versuche vor allem positiv-meldungen zu publizieren - sie machen mut und motivieren.

rüegg markus: für alle die bauen wollen

für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)