Analysen 29.10-5.11.25: Alex Krainer: Russland & China zeichnen die Karte neu!/Deutschlands Wirtschaftswunder des 19. Jahrhunderts/ Mylaeus: Die beste wirtschaftliche Zukunfts-Prognose/ MICHAEL HUDSON: BIP ohne Güter/ Peise: Konventionell + Bio
inhaltsverzeichnis - neu: videos nur noch im inhaltsverzeichnis
ab min. 19:00 spricht er über zwei verschiedene wirtschafts-systeme - sehr interessant...
Alex Krainer: Irans Himmels-Schild – Russland & China zeichnen die Karte neu! 29.10.2025 Original Video: • Alex Krainer: Iran’s SKY Shield - Russia &...
Alex Krainer: Deutschlands Wirtschaftswunder des 19. Jahrhunderts 26. September 2025 Wie wir im gestrigen Bericht gesehen haben , erlebte London 1857 eine Bankenkrise, die eine Phase wirtschaftlicher Stagnation auslöste. Bis dahin galt London jedoch als leuchtendes Vorbild, und andere europäische Nationen versuchten, seinem Beispiel zu folgen. Die freie Marktwirtschaftslehre von Adam Smith und David Ricardo war an deutschen Universitäten die unumstößliche Wahrheit der wirtschaftlichen Entwicklung. In den 1870er Jahren breitete sich die „englische Krankheit“ jedoch nach Deutschland und Österreich aus und legte die Schwächen des britischen Wirtschaftsmodells offen. Anders als Großbritannien war die deutsche Regierung jedoch nicht gänzlich der Bankenoligarchie unterworfen, was sie für alternative Wirtschaftsmodelle aufgeschlossener machte. In den krisengeschüttelten 1870er Jahren setzte Deutschland die von Friedrich List vorgeschlagenen Wirtschaftsreformen um, die unter anderem den Schutz der aufstrebenden heimischen Industrien, die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und umfangreiche Infrastrukturinvestitionen, darunter ein modernes Eisenbahnnetz, umfassten. Die Regierung investierte zudem massiv in Bildung und technologische Entwicklung. Deutsche Universitäten legten in ihren Lehrplänen großen Wert auf Naturwissenschaften und Ingenieurwesen – was wir heute als MINT-Bildung bezeichnen würden. Sie etablierte außerdem ein nationales System von Technischen Hochschulen und Fachhochschulen nach dem Vorbild der französischen École Polytechnique zur Ausbildung von Fachkräften in Wissenschaft und Technik. Darüber hinaus wurde mit Unterstützung der verschiedenen Industrie- und Handelskammern ein System von Handelshochschulen zur Weiterbildung von Geschäftsleuten aufgebaut. Die Ausbildung von Handwerkern wurde durch ein bundesweites System von Fachschulen gefördert. Infolgedessen erlebten Ingenieurwesen und Naturwissenschaften in Deutschland einen Aufschwung, der nach 1870 zu einem dramatischen Anstieg der technologischen Kompetenz der deutschen Arbeiterschaft führte.
Alex Krainer: Britisches Freihandelssystem: Chaos im Ausland, Elend im Inland 25. September 2025 Zwei entscheidende Ereignisse prägten das Jahr 1815 in der Geschichte des Britischen Weltreichs: (1) die Niederlage Napoleons bei Waterloo am 18. Juni und (2) der Abschluss des Wiener Kongresses. Napoleons Niederlage ließ Großbritannien ohne ernstzunehmende Rivalen in Europa zurück, und der Wiener Kongress zementierte das politische Gleichgewicht auf dem Kontinent, das Großbritannien fortan geschickt nutzen sollte, um seine globale Hegemonie gegen das Aufkommen potenzieller Rivalen zu verteidigen. Das siegreiche Weltreich konnte sich nun ungehindert auf die Sicherung, Erweiterung und Ausbeutung seiner Kolonien in aller Welt konzentrieren.
Alex Krainer: Zwei Systeme stehen vor der Welt 24. September 2025 In unserer Zeit ist das Verständnis des Konflikts zwischen zwei Regierungssystemen für die zukünftige Entwicklung der Menschheit relevanter denn je. Leider ist dieses Verständnis schwer zugänglich, da es bewusst verschleiert wird. Heutzutage sprechen einige westliche Führungskräfte vom Konflikt politischer Regierungssysteme: zwischen offenen und geschlossenen Gesellschaften oder zwischen demokratischen und autoritären Systemen. Doch jegliche Debatte über alternative Wirtschaftssysteme fehlt im westlichen Diskurs nahezu vollständig.
Alex Krainer: Die Hypothese der Arbeitsteilung zwischen den USA und der EU – ist sie stichhaltig? 23. September 2025 Eine der größten Kontroversen unserer Zeit ist die genaue Natur der Außenpolitik von Donald Trump: Ist Trump die „kontrollierte Opposition“ der Globalisten, oder versucht er tatsächlich, die USA von ihren imperialen Fehltritten in der Welt zu befreien und den außenpolitischen Kurs zu ändern, um die Nation zu ihren republikanischen Wurzeln zurückzuführen?
wiederholung aus...
die hochblüte des deutschen geistes war der idealismus
das war eine phase der freiheit und kreativität in deutschland, in dem das land der dichter und denker entstehen konnte. das wurde möglich, weil bismark die kath. kirche rauswarf und die jesuiten verbot. aus dieser zeit stammt auch das werk von friedrich list, der den ökonomischen hintergrund lieferte.
das kali yuga ist vorbei
die satanistischen eliten verlieren überall - miltätisch, wirtschaftlich, aber auch kulturell. laut egon fischer wird der westen 2025/26 zusammenbrechen, aber die BRICS nicht. hier meine zusammenfassung: Brief 2.-8.7.25: Zukunftsprognosen ich rechne damit, dass dann in europa zuerst patriotische und später spirituelle kräfte in den vordergrund treten werden. es gibt auch prophezeiungen, dass die deutschen völker die spiritualität in die welt und in die technik bringen werden. das wäre dann so etwas wie ein idealismus 2.0, ein wieder erstarken des deutschen geistes.
das neue zeitalter
ich persönlich gehe davon aus, dass es noch weiter geht, dass wir unsere übersinnlichen fähigkeiten wieder entwickeln werden. das könnte aber etwas länger dauern. aber wir werden dann auch sehr grossen unterstützung aus der geistigen welt bekommen. auch das soziale umfeld, die gesellschaft wird dann eine ganz andere sein. laut kerry k. werden es nur menschen mit geügend herzenswärme schaffen, ins neue zeitalter zu kommen. deshalb empfehle ich immer wieder, sich auf die spirituelle entwicklung zu fokusieren und sich aus den inneren gefängnissen zu befreien.
Andreas Mylaeus: Systemkonkurrenz: Finanz-Imperialismus vs. Realwirtschaft für die Menschen 12. Juli 2025 Der kalte Krieg der Systeme schien beendet. Aber der Schein trügt. Es gibt eine neue, für das westliche neokolonialistische System viel gefährlichere Systemkonkurrenz. Einleitung Der Versuch, ein weltweites Finanz-Imperium zu errichten, ist militärisch, wirtschaftlich und politisch selbstzerstörerisch. Er macht die bereits bestehende Spaltung zwischen der US-zentrierten neoliberalen Ordnung und der globalen Mehrheit für diese sowohl aus moralischen Gründen als auch aus Gründen der einfachen Selbsterhaltung und des wirtschaftlichen Eigeninteresses unumkehrbar. Während der westliche Finanz-Imperialismus kolonialistischer Prägung sich kontinuierlich deindustrialisiert und durch die ständig steigende Finanzialisierung seiner Wirtschaft zunehmend seine restlichen realwirtschaftlichen Elemente selbst zerstört, wird im Wirtschaftsraum der BRICS-Länder – vor allem in Russland und in China – den Interessen der jeweiligen Bevölkerungen Rechnung getragen und dort steigt der Lebensstandard kontiniuierlich. Im Westen werden die Bevölkerungen zunehmend in Armut und Elend gestürzt. Viele Orte in den USA erinnern heute an die Zustände der damals sogenannten Entwicklungsländer Südamerikas oder Afrikas. Demgegenüber entstehen im sich ständig integrierenden Eurasien und den assoziierten Ländern buchstäblich „blühende Landschaften“. Das parasitäre finanzimperialistische Wirtschaftssystem des Neokolonialismus und das realwirtschaftlich ausgerichtete, kooperative Wirtschaftssystem „auf Augenhöhe“ stehen sich unversöhnlich gegenüber. Der Ausgang des ungleichen Kampfes dieser beiden Systeme ist absehbar.
Finanzwirtschaftliche Orientierung der USA: Neoliberalismus á la Reagan und Thatcher
ab dieser zeit erobert die finanzmafia den westen. Ab den 1970er/1980er Jahren bekam der Begriff des Neoliberalismus mit den wirtschaftspolitischen Programmen à la Ronald Reagan und Margaret Thatcher eine neue Bedeutung. Die USA und Grossbritannien als Anhängsel der USA sahen sich damals noch als starke Industrienationen. Daher setzten sie auf den Rückbau staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft und die Förderung freier Märkte als Hauptmotor für ihr weiteres Wachstum. Regulierungen für Unternehmen, die Finanzmärkte und die Arbeitsmärkte wurden stark abgebaut. Die Steuern für Unternehmen und Vermögende wurden massiv gesenkt. Deren wachsender Reichtum sollte zu mehr Wirtschaftswachstum führen und damit auch für die Mittelschicht und die Arbeitnehmerschicht materielle Vorteile bringen. Man sprach vom „Trickle-down-Effekt“. Staatliche Unternehmen wurden an private Investoren übergeben und der Staat zog sich aus der Daseinsvorsorge zurück. Gleichzeitig konzentrierte sich ein wachsender Teil der wirtschaftlichen Aktivitäten auf Finanztransaktionen, Spekulation und Handel mit Finanzprodukten. Diese Finanzgeschäfte hatten oft keinen direkten Bezug mehr zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Es entstanden neue Finanzprodukte (Derivate, Hedgefonds, komplexe Anleihen), die schnelle Profite versprachen ohne Rückkoppelung zur Realwirtschaft. Statt in neue Fabriken zu investieren, kauften Unternehmen ihre eigenen Aktien zurück (share buybacks), um künstlich eine steigende Nachfrage nach diesen Aktien vorzutäuschen und somit den Aktienkurs zu heben und die Aktionäre und die Topmanager zu bedienen, deren Tantiemen von eben diesem Aktienkurs abhingen. Der Shareholder-Value wurde zum Leitprinzip. Viele Unternehmensleitungen optimierten die kurzfristigen Börsenbewertungen auf Kosten langfristiger industrieller Substanz. Die Schaffung von Arbeitsplätzen war kein vorrangiges Ziel – im Gegenteil: Je kleiner die Kosten für die Belegschaft, um so grösser ist die kurzfristige Rendite der Kapitaleigner. Offshoring und Outsourcing verlagerten Arbeitsplätze dorthin, wo die Löhne derzeit noch niedriger waren – zuerst nach Mexiko und dann vor allem nach Asien. Während die Wall Street boomte verödeten so industrielle Kernregionen. Viele Industriebetriebe wurden geschlossen oder ins Ausland verlagert. Ein Blick etwa nach Detroit, Michigan – früher bekannt als Zentrum der US-Autoindustrie (Motor City), Cleveland, Ohio – früher eine Hochburg für Stahl- und Maschinenbau, Pittsburgh, Pennsylvania – früher Zentrum der US-Stahlproduktion zeigt ein beklagenswertes Bild der Deindustrialisierung und Verelendung. Gleichzeitig stiegen die Profite des Finanzsektors. Heute macht die Realwirtschaft (Produktion materieller Güter) in den USA einen immer kleineren Anteil am BIP aus und die amerikanische Bevölkerung, vor allem auch der Mittelstand, verarmt. Heute haben sich die Finanzmärkte vor allem in den USA, aber auch in anderen Volkswirtschaften des Westens, weitgehend vom eigentlichen Ziel des Wirtschaftens, der Realwirtschaft, entkoppelt. Geld „arbeitet“ nicht mehr produktiv, sondern zirkuliert vor allem, um auf Kosten stabiler Arbeitsplätze und nachhaltiger Entwicklung mehr Geld zu generieren. Inzwischen übersteigt der Umsatz der weltweiten Finanzmärkte die Größe der realen Weltwirtschaft um ein Vielfaches. Das nachstehende realistische Schaubild mit ungefähren Schätzungen zeigt die Situation. Das Welt-BIP ist von ca. 30 Billionen USD (1995) auf etwa 100 Billionen USD (2023) gewachsen. Das globale Finanzvermögen (inkl. Aktien, Anleihen, Derivate usw.) hat sich im selben Zeitraum etwa vervierfacht und liegt weit über dem Welt-BIP. Diese Schere zwischen der realwirtschaftlichen Wertschöpfung und den Finanzmarktaktivitäten entspricht dem sich ständig beschleunigenden Trend im westlichen Wirtschaftssystem. Gleichzeitig zeigt dieses Bild natürlich auch einen Grund für die laufende Geldentwertung. Die Finanzwirtschaft wächst durch Spekulation, Kreditausweitung und Geldmengenerhöhung viel schneller als die Realwirtschaft. Dadurch fließt mehr Geld in Finanzprodukte, ohne dass realwirtschaftlich entsprechender Mehrwert entsteht. Diese Geldmengenausweitung, die nicht durch reale Güter und Dienstleistungen gedeckt ist, führt direkt zu entsprechender Geldentwertung.
Der deutsche Nationalökonom Friedrich List (1789 –1846) und sein Buch „Das nationale System der politischen Ökonomie“ von 1841 wird in Russland und in China sehr geschätzt. So erwähnen russische Denker und Ökonomen Lists Theorie immer wieder. Auch wenn man die Bedeutung der Person Alexander Dugin im Hinblick auf die aktuelle russische Politik nicht überbewerten darf, zeigen seine diesbezüglichen Überlegungen doch, wie gewisse Kreise dort denken. Dugin betont, dass List für Protektionismus plädierte, um die nationale Industrie zu fördern. Das passt zu Dugins Vision eines „Multipolaren“ oder „Eurasischen“ Modells, das sich gegen die unipolare, liberal-kapitalistische Globalisierung richtet. Neben Dugin greifen etwa auch Sergej Glasjew (z.B. in: «Глобальный кризис. Что делать» [„Die globale Krise. Was ist zu tun?“], Moskau 2011, wo Glasjew List zusammen mit Hamilton und anderen Frühprotektionisten nennt), Juri Krupnow und Autoren aus dem Umfeld der Russischen Akademie der Wissenschaften auf ihn zurück. Gleiches gilt für China. So hat etwa Justin Yifu Lin, der frühere Chefökonom der Weltbank, List mehrfach als entscheidende Referenz für Chinas Modernisierung genannt, so etwa in seinem Buch „The Needham Puzzle: Why the Industrial Revolution Did Not Originate in China” (Lin, 1995). Dort führt Lin List als Beispiel für Entwicklungsstrategie an. Auch in akademischen Studien wird Friedrich List erwähnt (Zhang Pei, „The Relevance of Friedrich List’s Theory in China’s Economic Development“, Review of Political Economy (2021); Bai Gao: Economic Ideology and Japanese Industrial Policy: Developmentalism from 1931 to 1965). Dieser Klassiker vergleicht, wie Japan und später China List übernommen haben. List kritisierte den damals dominanten Freihandel, den Adam Smith und David Ricardo vertraten, als nicht für alle Länder gleichermaßen vorteilhaft. Er argumentierte, dass Freihandel nur für stark entwickelte Industrienationen gut ist, während sich noch weniger entwickelte Länder im freien Wettbewerb nicht gegen überlegene Industrien durchsetzen können. Es ging ihm um den Schutz der nationalen Ökonomie in der Aufbauphase und er sprach von einem Erziehungszoll (Infant Industry Protection). Junge, im Aufbau befindliche Industrien sollten vorübergehend durch Schutzzölle und andere staatliche Maßnahmen vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden. Nach der erfolgreichen Industrialisierung könne man die Zölle wieder senken und in den Freihandel eintreten. Das Ziel sei die Eigenständigkeit, die wirtschaftliche Stärke und Unabhängigkeit des Landes um den Lebensstandard in diesem Land zu heben. List entwickelte diese Idee als Gegenreaktion auf die seinerzeitige britische Vorherrschaft. Großbritannien war damals Industrieführer und profitierte vom Freihandel, während die deutschen Kleinstaaten noch agrarisch geprägt waren. Lists Theorien waren zwar Jahrzehnte vor der deutschen Reichsgründung formuliert worden, beeinflussten aber viele spätere Politiker und Ökonomen. Die Schutzzollpolitik Bismarcks (ab 1879) gilt als Umsetzung von Listen’schen Prinzipien: Schutz der deutschen Industrie gegen britische Konkurrenz.
Es gibt Stimmen, die sagen, dass die Trump-Regierung hoffe, dass Amerika ein Internetmonopol, ein Computermonopol, ein Monopol für künstliche Intelligenz und ein Monopol für die Chipherstellung schaffen und mit den Monopoleinnahmen irgendwie das Zahlungsbilanzdefizit umkehren und die Weltmacht wiederherstellen kann. Das ist ein Wunschtraum, denn um technologische Dominanz zu erreichen, braucht man Forschung und Entwicklung, und der Finanzsektor und die Unternehmen, die diesen technologischen Vorsprung eigentlich entwickeln sollten, denken nur kurzfristig und haben nur ihre eigenen Aktienkurse im Kopf. Die Art und Weise, wie die amerikanische Wirtschaft finanzialisiert ist, untergräbt ihre Fähigkeit, ihre finanzielle Macht über die Welt aufrechtzuerhalten, weil sie zu einer Deindustrialisierung der US-Wirtschaft geführt hat. Zudem fehlt den USA für eine Reindustrialisierung schon die erste und wichtigste Ressource: das Humankapital. Das Bildungssystem ist dort fast ausschliesslich auf den Finanzsektor ausgerichtet. Realwirtschaftliche bildungsmässige Grundlagen sind beklagenswert schwach. Die Amerikaner haben einen klugen Spruch: When you are in a hole, stop digging! (Wenn Du in einem Loch steckst, höre auf zu graben.) Aber mit der „Big Beautiful Bill“ arbeitet die Trump Administration entgegen diesem Spruch. Dieses Gesetz bringt schlicht „mehr vom Alten“: es ist die Umsetzung des Washington Consensus im Inland, mit der schon Ronald Reagan und Margaret Thatcher krachend gescheitert sind. Sparen für die Armen und „Entlastung“ für die Reichen führen nicht zu mehr Wachstum, im Gegenteil: die Finanzialisierung der Wirtschaft wird fortgesetzt und die Deindustrialsierung beschleunigt sich. Horrende Schulden für die Rüstung sind keine Investition. Sie sind hinausgeworfenes Geld für die am wenigsten produktive Branche. Sie produziert Schrott auf die Halde und führt damit zu weniger Lebensqualität. Die einzige Möglichkeit für die Vereinigten Staaten, eine solvente Wirtschaft zu werden, bestünde darin, den Versuch aufzugeben, die Welt mit einem Imperium zu beherrschen. Imperien zahlen sich nicht aus. Das ist die Lehre der Geschichte. Imperien kosten viel Geld, und am Ende geht die imperiale Macht bankrott, so wie Großbritannien mit seinem Imperium bankrott gegangen ist wie vor ihm schon das Imperium Romanum. Wenn die Vereinigten Staaten diesem Schicksal entgehen wollen, müssten einfach ein Land wie alle anderen werden. Sie müssten gleichberechtigt sein. Es müsste eine Parität zwischen den Vereinigten Staaten und anderen Ländern geben, wo alle denselben Regeln folgen. Aber wie Michael Hudson feststellt, ist das für den US-Kongress ein Gräuel. Es gibt dort immer noch einen populistischen Nationalismus, der sagt: „Wir wollen nicht wie jedes andere Land sein. Wir wollen nicht nach den Regeln leben müssen, nach denen andere Länder leben. Wir wollen weiterhin andere Länder dominieren können, weil wir befürchten, dass andere Länder, wenn sie die Möglichkeit haben, diplomatisch unabhängig zu werden, etwas tun könnten, was uns nicht gefällt.“ Solange man diese Mentalität hat, wird man sich am Ende gegen den Rest der Welt stellen und im Abseits landen, während die Globale Mehrheit beharrlich ihren konstruktiven, kooperativen Weg zu mehr Lebensqualität fortsetzt.
warum die BRICS boomen und der sich der westen im niedergang befindet
MICHAEL HUDSON: BIP ohne Güter: Die Rentier-Fata Morgana 23. Oktober 2025, Interviews Keine Tags Permalink GLENN DIESEN: Ist das also das Ende des Wirtschaftsmodells, das wir zumindest seit den 1980er Jahren kennen? Oder, um einen Schritt zurückzutreten: Wie würden Sie neoliberale Wirtschaftstheorie definieren? Und warum glauben Sie, dass sie ihr unausweichliches Endstadium erreicht haben könnte?
MICHAEL HUDSON: Ich kann nicht über neoliberale Ökonomie sprechen, ohne sie der ursprünglichen liberalen Ökonomie gegenüberzustellen, nämlich der klassischen politischen Ökonomie und der gesamten Theorie von Wert, Preis und Rente. Von den Physiokraten über Adam Smith, John Stuart Mill und Marx bis hin zum Rest des 19. Jahrhunderts basierte die gesamte Idee einer Wirtschaftspolitik, die eine effizientere Produktionssteigerung und die Messung des wirtschaftlichen Fortschritts zum Ziel hatte, auf der Wert- und Preistheorie. Und was Ricardo als Arbeitswerttheorie bezeichnete, war in Wirklichkeit die Preistheorie der Rente. Preise entsprachen dem Überschuss des Marktpreises über den Wert. Rente war der Preisüberschuss. Anders ausgedrückt: Güter hatten Produktionskosten. Wie konnte der Marktpreis jemals höher sein als die Produktionskosten? Nun, die Bodenrente war der Hauptgrund. Der gesamte politische Kampf des frühen 19. Jahrhunderts drehte sich darum, den Industriekapitalismus vom Erbe des Feudalismus zu befreien, vor allem in Form einer erblichen Grundbesitzerklasse, die die Bodenrente beanspruchte. Und der gesamte Konflikt, der zu David Ricardos Weiterentwicklung von Adam Smiths Theorien und den physiokratischen Werttheorien führte, war der Streit um die Zölle nach den Napoleonischen Kriegen. Was ich meine, mag wie eine Ablenkung erscheinen, aber es ist der Schlüssel zum Verständnis der neoliberalen Ökonomie und ihrer BIP-Rechnung, ihrer Idee der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, allesamt Teil einer Konterrevolution gegen das Konzept der freien Märkte, das Adam Smith, Mill, Marx und das gesamte 19. Jahrhundert vertraten. ... Aber wie sehen Sie die Zukunft danach? MICHAEL HUDSON: Ich bevorzuge den Begriff Neofeudalismus gegenüber Faschismus, weil die Leute nicht verstehen, worum es dabei ging. Im Wesentlichen ging es um die Finanzialisierung, die die Wirtschaft und den Reichtum großer Konzerne übernahm. Es war der Klassenkampf. Und ich denke, wenn man von Neofeudalismus spricht, meint man, wie Banken und Großgrundbesitzer die Gesellschaft kontrollieren. Das Ergebnis haben Sie völlig richtig in den internationalen Kontext eingeordnet. Trumps Politik und der dahinterstehende tiefe Staat erkannten, dass Amerika, solange es weiterhin einer neoliberalen, finanzialisierten Wirtschaft des Finanzkapitalismus und nicht des Industriekapitalismus folgt, immer weiter zurückfallen wird. Wie soll das verkraften? Nun, die erste Reaktion ist genau das, was Trump in den letzten sechs Monaten getan hat. Er sagt: Lasst uns andere Länder ausbeuten und sie dazu bringen, der US-Wirtschaft das Einkommen und den Reichtum zu liefern, den wir hier nicht mehr erwirtschaften. Deshalb hat er von der Leyen und die Europäische Union überzeugt, Trumps Forderungen nachzugeben: Europa soll den USA massive Zugeständnisse machen und bereit sein, sich wirtschaftlich selbst zu ruinieren, um den USA zu helfen. Um das zu erreichen, mussten die USA ganze 75 Jahre außenpolitische Kontrolle durch die „National Endowment for Democracy“ etablieren – durch Einmischung in europäische Angelegenheiten und die Ermordung von Sozialisten wie Aldoro Moro in Italien, die drohten, die US-Dominanz nicht zu unterstützen. Die USA sagten: „Okay, dann sollen wir Japan 350 Milliarden Dollar Schutzgeld zahlen, damit wir ihre Wirtschaft nicht mit Zöllen ruinieren.“ Da Japan sich nicht wehrte, wandten sich die USA an Korea und forderten ebenfalls 350 Milliarden Dollar. Der koreanische Präsident und der Außenminister entgegneten: „Wir haben keine 350 Milliarden Dollar. Wir sind nicht so wohlhabend wie Japan.“ Trump sagte: „Ihr müsst trotzdem zahlen, sonst ruinieren wir eure Wirtschaft, indem wir Hyundai, andere Automobile und Exporte blockieren. Und wir werden eure Elektronikexporte blockieren, wenn ihr eure Produktion nicht hierher verlagert.“ Das ist die Politik.
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Preismonitor von Faire Märkte Schweiz (FMS) Konventionell und Bio im Vergleich. Fazit: Kleine Fortschritte, aber die Preisschere ist zu gross 30.10.25 Das Projekt «Preismonitor» wurde im Jahr 2023 mit dem Ziel eingeführt, ein methodisches Instrument zu entwickeln, das mehr Transparenz in der Preisbildung schafft. Es soll dazu dienen, Erkenntnisse zu den Preisrelationen in der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft sowie Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit und Fairness abzubilden. Die Erhebungen im vierten Quartal 2024 verdeutlichen die erheblichen Preisunterschiede zwischen Bio- und konventionellen Produkten und zeigen auf, welcher Anteil an der gesamten Wertschöpfung den Produzenten und Produzentinnen vergütet wird. Die aktuellsten Ergebnisse aus dem dritten Quartal 2025 zeigen, dass die Differenzen zwischen den Konsumenten- und Produzentenpreisen bei Bioprodukten weiterhin überwiegend grösser sind als bei konventionellen Produkten.
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Deutschlands Wirtschaftswunder des 19. Jahrhunderts
26. September 2025
∙ Bezahlt
Wie wir im gestrigen Bericht gesehen haben , erlebte London 1857 eine Bankenkrise, die eine Phase wirtschaftlicher Stagnation auslöste. Bis dahin galt London jedoch als leuchtendes Vorbild, und andere europäische Nationen versuchten, seinem Beispiel zu folgen. Die freie Marktwirtschaftslehre von Adam Smith und David Ricardo war an deutschen Universitäten die unumstößliche Wahrheit der wirtschaftlichen Entwicklung. In den 1870er Jahren breitete sich die „englische Krankheit“ jedoch nach Deutschland und Österreich aus und legte die Schwächen des britischen Wirtschaftsmodells offen.
Anders als Großbritannien war die deutsche Regierung jedoch nicht gänzlich der Bankenoligarchie unterworfen, was sie für alternative Wirtschaftsmodelle aufgeschlossener machte. In den krisengeschüttelten 1870er Jahren setzte Deutschland die von Friedrich List vorgeschlagenen Wirtschaftsreformen um, die unter anderem den Schutz der aufstrebenden heimischen Industrien, die Steigerung der landwirtschaftlichen Produktion und umfangreiche Infrastrukturinvestitionen, darunter ein modernes Eisenbahnnetz, umfassten.
Die Regierung investierte zudem massiv in Bildung und technologische Entwicklung. Deutsche Universitäten legten in ihren Lehrplänen großen Wert auf Naturwissenschaften und Ingenieurwesen – was wir heute als MINT-Bildung bezeichnen würden. Sie etablierte außerdem ein nationales System von Technischen Hochschulen und Fachhochschulen nach dem Vorbild der französischen École Polytechnique zur Ausbildung von Fachkräften in Wissenschaft und Technik. Darüber hinaus wurde mit Unterstützung der verschiedenen Industrie- und Handelskammern ein System von Handelshochschulen zur Weiterbildung von Geschäftsleuten aufgebaut. Die Ausbildung von Handwerkern wurde durch ein bundesweites System von Fachschulen gefördert. Infolgedessen erlebten Ingenieurwesen und Naturwissenschaften in Deutschland einen Aufschwung, der nach 1870 zu einem dramatischen Anstieg der technologischen Kompetenz der deutschen Arbeiterschaft führte.
Das Wirtschaftswunder
All dies wirkte sich äußerst positiv auf die wirtschaftliche Entwicklung Deutschlands aus. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs im Jahr 1913 hatte sich die deutsche Gesamtproduktion im Vergleich zu den Zahlen der 1850er Jahre verfünffacht. Das Pro-Kopf-Einkommen stieg um 250 %. Der Lebensstandard der Bevölkerung verbesserte sich kontinuierlich. Von 1871 bis 1913 verdoppelten sich die realen Industrielöhne. Das Wachstumstempo der deutschen Produktion – sowohl quantitativ als auch qualitativ – übertraf Großbritannien deutlich.
Im Jahr 1870 stellten britische Großindustrieunternehmen ihre deutschen Konkurrenten bei Weitem in den Schatten. Doch Deutschland holte schnell auf. So produzierte Deutschland beispielsweise 1890 88 Millionen Tonnen Kohle, während Großbritannien 182 Millionen Tonnen förderte. Bis 1910 stieg die deutsche Kohleproduktion jedoch um fast 225 % auf 219 Millionen Tonnen, während die britische nur um 45 % auf 264 Millionen Tonnen zunahm. Zwischen 1880 und 1900 stieg die deutsche Stahlproduktion um 1000 % und ließ die britische Produktion weit hinter sich. Gleichzeitig sanken die Produktionskosten für deutschen Stahl dank technologischer Fortschritte auf ein Zehntel der Kosten der 1860er Jahre.
Die deutsche Roheisenproduktion stieg zwischen 1890 und 1910 um 220 % von 4,6 Millionen Tonnen auf 14,6 Millionen Tonnen. Im gleichen Zeitraum wuchs die britische Produktion lediglich um etwa 27 % von 7,9 Millionen Tonnen auf 10 Millionen Tonnen. Bis 1913 verarbeitete Deutschland fast doppelt so viel Roheisen wie die britischen Gießereien.
Die Eisenbahninfrastruktur für den Transport dieser rasant wachsenden Menge an Industriegütern war die erste „Lokomotive“ für Deutschlands erstes „Wirtschaftswunder“. Die staatlich geförderten Investitionen in die Eisenbahninfrastruktur verdoppelten die Gleiskilometer zwischen 1870 und 1913.
Die deutsche Elektroindustrie entwickelte sich von bescheidenen Anfängen mit nur 26.000 Beschäftigten im Jahr 1895 zu einem Unternehmen, das 1913 die Hälfte des gesamten internationalen Handels mit Elektrogeräten dominierte. Auch die deutsche Chemieindustrie wuchs von einer Industrie, die der französischen und britischen weit unterlegen war, zum Weltmarktführer bei bestimmten Produkten wie der Anilinfarbstoffproduktion, Pharmazeutika und chemischen Düngemitteln.
Durch den Einsatz von Kunstdünger und die Mechanisierung erlebte Deutschland ein spektakuläres Wachstum der Agrarproduktion. In den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, die von „Freihandel“ geprägt waren, bezog Deutschland Getreide aus Russland und Argentinien, während Investitionen in die heimische Produktion vernachlässigt wurden. Nach der Abkehr von der „freien Marktwirtschaft“ verbesserten sich die Getreideernten in Deutschland jedoch dramatisch.
Investitionen in die Mechanisierung erhöhten die Anzahl der Erntemaschinen von 20.000 im Jahr 1882 auf rund 300.000 im Jahr 1907. Im 20-Jahres-Zeitraum bis 1907 stieg die Getreideernte deutscher Landwirte um 80 %. Nachdem Deutschland zuvor stark von Lebensmittelimporten aus dem freien Markt abhängig war, erreichte es bis 1913 einen Selbstversorgungsgrad von 95 %, obwohl sich der Fleischkonsum zwischen 1870 und 1913 verdoppelt hatte. Großbritannien, damals eine Freihandelspartei, importierte 1913 noch immer 45 % seines Fleischbedarfs.
Zu Deutschlands umfangreichen Investitionen in die nationale Infrastruktur gehörte auch der Schiffbau, da die Exportgüter des Landes 1870 sowohl den Tarifen als auch den Schiffen anderer Nationen, vor allem Englands, unterlagen. Die deutsche Handelsflotte umfasste 1870 lediglich 640.000 Tonnen. Damals war sie die fünftgrößte der Welt, hinter Großbritannien, den USA, Frankreich und Norwegen. Doch bereits 1901 fuhren 52.000 Schiffe unter deutscher Flagge mit insgesamt 9 Millionen Tonnen. Bis 1909 wuchs die Flotte auf 65.000 Schiffe mit 13 Millionen Tonnen. 1914 war die deutsche Flotte die zweitgrößte der Welt, direkt hinter England, und ihr Vorsprung wuchs rasant.
Lists Wirtschaftsreformen hatten auch positive demografische Auswirkungen: Deutschland, das Anfang des 19. Jahrhunderts noch ein Land mit Nettoauswanderung war, verzeichnete bis zum Ende des Jahrhunderts ein starkes Bevölkerungswachstum. Zwischen 1870 und 1914 stieg die deutsche Bevölkerung um fast 75 % von 40 Millionen auf über 67 Millionen.
Das Ende von Miracle und seine Lehren
Deutschlands beeindruckender wirtschaftlicher Aufschwung wurde durch den Ersten Weltkrieg jäh unterbrochen. Bis dahin hatte Deutschland jedoch die Überlegenheit des „amerikanischen Systems“ der politischen Ökonomie unter Beweis gestellt. Seine Entwicklung entsprach nahezu perfekt den Vorhersagen, die Henry Carey 1851 in seinem Buch „Die Harmonie der Interessen“ formuliert hatte. In den letzten 40 Jahren adaptierte China dasselbe Modell, was dem Land half, sich von der ärmsten Nation der Welt Anfang der 1970er-Jahre zur führenden Wirtschaftsmacht zu entwickeln.
Es ist wirklich seltsam, dass westliche Universitäten uns heute Adam Smith und David Ricardo lehren und weiterhin den Freihandel preisen, während sie Friedrich List, Henry Carey, das deutsche Wirtschaftswunder des 19. Jahrhunderts und das „amerikanische System“ ignorieren. Zum Glück hat das Internet all diese Lehren wieder ins Bewusstsein gerückt, und heute ist deutlich, dass die Trump-Regierung beginnt, sie in den Vereinigten Staaten zu befolgen. Hoffentlich werden sie die gleichen Ergebnisse erzielen wie in China und Deutschland im letzten Jahrhundert.
Britisches Freihandelssystem: Chaos im Ausland, Elend im Inland
Bericht zu den wichtigsten Märkten für Donnerstag, den 25. September 2025
25. September 2025
∙ Bezahlt
Zwei entscheidende Ereignisse prägten das Jahr 1815 in der Geschichte des Britischen Weltreichs: (1) die Niederlage Napoleons bei Waterloo am 18. Juni und (2) der Abschluss des Wiener Kongresses. Napoleons Niederlage ließ Großbritannien ohne ernstzunehmende Rivalen in Europa zurück, und der Wiener Kongress zementierte das politische Gleichgewicht auf dem Kontinent, das Großbritannien fortan geschickt nutzen sollte, um seine globale Hegemonie gegen das Aufkommen potenzieller Rivalen zu verteidigen. Das siegreiche Weltreich konnte sich nun ungehindert auf die Sicherung, Erweiterung und Ausbeutung seiner Kolonien in aller Welt konzentrieren.
Übernahme des Goldstandards
Am 22. Juni 1816 erließ das britische Parlament ein Gesetz, das Gold zum alleinigen Wertmaßstab im Empire erklärte, und in den folgenden acht Jahrzehnten konzentrierte sich die britische Außenpolitik zunehmend darauf, sicherzustellen, dass das neu geförderte Gold aus Australien, Kalifornien und Südafrika in die Tresore der Bank von England (BOE) floss, während anderen Nationen der Zugang dazu so weit wie möglich verwehrt wurde.
Ein Teil dieser Strategie bestand darin, die Seeherrschaft auf den Weltmeeren zu sichern. Großbritanniens Vormachtstellung in der Schifffahrt, der Seeversicherung und die Kontrolle über wichtige Häfen und Handelsrouten ermöglichten es dem Land, den Handel anderer europäischer Mächte und deren Zugang zu den Weltmärkten einzuschränken. Britische Schiffe transportierten Gold und Silber sowie Stahl, Kohle und andere Rohstoffe aus den britischen Kolonien zurück nach England, während Produkte der englischen Industrie auf ausländische Märkte in aller Welt exportiert wurden. Dadurch häufte Großbritannien den weltweit größten Goldschatz an.
Einführung des „absoluten Freihandels“
Der immense und rasante Erfolg dieser gigantischen Plünderungsaktion prägte auch die britische Wirtschafts- und Sozialpolitik. 1820 verabschiedete das britische Parlament unter dem Einfluss einflussreicher Londoner Handels- und Bankiersinteressen, deren Zentrum die Bank von England bildete, eine Grundsatzerklärung zur Unterstützung des sogenannten „absoluten Freihandels“, wie ihn der schottische Ökonom Adam Smith einige Jahrzehnte zuvor formuliert hatte. 1843 gründeten dieselben Interessengruppen die wöchentlich erscheinende Propagandazeitschrift „The Economist“, deren erklärtes Ziel es war, dieses System des rücksichtslosen Raubhandels zu propagieren .
In diesem System würde Großbritanniens enormer Kapitalbestand in die Ausweitung seiner Kolonialgebiete und den Welthandel investiert, wodurch die wirtschaftliche Entwicklung und der Fortschritt im Inland weitgehend vernachlässigt würden. Zudem würde der britische Binnenmarkt für Billigimporte aus aller Welt geöffnet, was die heimische Wirtschaft ersticken würde. Teil des Freihandelsansatzes war auch die „Billigarbeitspolitik“.
Unterdrückung von Arbeitern und Bauern
Die Aufhebung der „Corn Laws“ im Jahr 1846, die britische Bauern vor Importen geschützt hatten, führte zu deren Niedergang. Nun konkurrierten hinduistische Bauern mit ihren kargen Löhnen mit britischen und irischen Bauern um die Gunst der britischen Konsumenten. Infolgedessen brachen die Preise für landwirtschaftliche Produkte, das Lohnniveau und der Lebensstandard in Großbritannien ein.
Während die Händler des „Freihandels“, Reeder, Großindustrielle und Bankiers durch diese rücksichtslose Arbitrage enorme Gewinne erzielten , verfiel die britische Gesellschaft von innen heraus. Ein gewisser Joseph Kay beobachtete diese Entwicklungen und beschrieb Großbritannien Anfang der 1850er Jahre als den Ort
Wo der Adel reicher und mächtiger ist als in jedem anderen Land der Welt, sind die Armen unterdrückter, verarmter, im Vergleich zu den anderen Klassen zahlreicher, religionsferner und weitaus schlechter gebildet als die Armen in jeder anderen europäischen Nation…
Den „Erfolg“ des Freihandels noch weiter ausbauen
Die koloniale „Aristokratie“ hinterfragte den „Erfolg“ ihres Systems nicht und strebte keinerlei Kursänderung an. Stattdessen verfolgte sie es mit wachsendem Eifer und zunehmender Gier weiter. Während sie ihre Kolonialbesitzungen in Indien, China und Afrika immer rücksichtsloser ausbeutete, floss das so angehäufte Kapital in ungeheuren Mengen zur Finanzierung neuer Plünderungsaktionen, insbesondere in Argentinien, Brasilien und den Vereinigten Staaten – wenn auch in verfeinerter Form. Neue Systeme der Knechtschaft wurden durch Schuldtitel etabliert, die sich als billiger und effektiver erwiesen als die althergebrachte militärische Eroberung.
Britische Finanziers und Kaufleute investierten ihr Kapital in die Erschließung von Minen und Plantagen in diesen neuen Märkten sowie in den Bau von Häfen und Eisenbahnlinien, die für den Transport und Export ihrer Produkte notwendig waren. Dabei bürdeten sie den lokalen Wirtschaften massive Schulden auf, die diese in Armut und chronischer Unterentwicklung hielten. So ermöglichten beispielsweise Argentiniens neue Eisenbahnlinien und Häfen in den 1880er Jahren den Export großer Mengen Rindfleisch und Weizen, während gleichzeitig die Auslandsschulden, hauptsächlich bei Londoner Banken, um 700 % anstiegen. Dies war der neue und verbesserte „Imperialismus zum Schnäppchenpreis“, wie ein Beobachter es nannte.
Das Sicherheitsbedürfnis
Der überwältigende „Erfolg“ des britischen Kolonialismus blieb natürlich nicht unbemerkt, auch nicht von potenziellen Rivalen. Um dieses florierende Geschäft vor Konkurrenten und Piraten zu schützen, musste immer mehr Kapital in die Sicherung investiert werden. Neben dem Aufbau einer großen Kriegsflotte entwickelte das Empire einen ausgeklügelten und hochentwickelten Sicherheitsapparat, der ein weitverzweigtes Netzwerk aus Geheimdienstmitarbeitern, Diplomaten, Chefs strategischer Industrieunternehmen, führenden Kaufleuten und Bankern der Londoner City umfasste. Auf dieser Grundlage hat sich der britische Sicherheitsapparat bis heute entwickelt.
beispielsweise Sir Charles Jocelyn Hambro war ein prominenter Bankier, der von 1928 bis zu seinem Tod 1963 als Direktor der Bank of England tätig war. Während des Zweiten Weltkriegs leitete er die britische Geheimdienstorganisation Special Operations Executive (SOE) im Ministerium für Wirtschaftskriegsführung. Hambro und die SOE spielten eine Schlüsselrolle beim Aufbau einer ähnlichen Sicherheitsarchitektur in den USA, darunter die Gründung der Central Intelligence Agency (CIA) und die Ausbildung ihrer führenden Köpfe wie William Casey , Charles Kindelberger , Walt Rostow und Robert Roosa.
Der Zusammenbruch
Oberflächlich betrachtet schien das britische System unangreifbar, doch seine innere Korruption, die radikale Polarisierung des Reichtums und dessen zunehmende Verwendung für Spekulationszwecke brachten das gesamte System schließlich zum Zusammenbruch. Die britischen Goldreserven waren größtenteils in Auslandsgeschäfte investiert, und das in London gelagerte Gold reichte nicht aus, um die stetig wachsenden Forderungen zu decken. Schließlich brach 1857 eine Bankenpanik aus, die einen Ansturm auf die Goldreserven der Bank of England auslöste, den Bankkredit im ganzen Land zusammenbrechen ließ und eine Wirtschaftskrise zur Folge hatte. Doch dies war erst der Anfang der britischen Probleme.
Die Politik der Londoner Banker zielte nicht auf die wirtschaftliche Erholung des Landes ab; vielmehr waren sie besessen davon, den Goldabfluss umzukehren und das Gold in die Tresore der Londoner Banken und der Bank of England zurückzuführen. Zu diesem Zweck erhöhten die Banker die Zinssätze, um Investoren weltweit zu motivieren, ihr Gold nach England zurückzubringen und gegen verzinsliche Finanzinstrumente einzutauschen. Diese Politik war zwar erfolgreich, hatte aber enorme Auswirkungen auf die übrige britische Wirtschaft.
Hohe Zinsen lösten eine Welle von Firmeninsolvenzen und Zwangsversteigerungen aus. Die Finanzblase, die durch Spekulationen auf den Eisenbahnbau in Nord- und Südamerika entstanden war, platzte abrupt, und 1873 geriet Großbritannien in die Große Depression, die 23 Jahre, bis 1896, andauern sollte. Obwohl das Britische Weltreich in dieser Zeit auf dem Höhepunkt seiner Macht stand, brachen die Preise im freihandelbaren Großbritannien um fast 50 % ein, was erneut die Bauern ruinierte, Unternehmen massenhaft zerstörte, weitverbreitete und scheinbar dauerhafte Arbeitslosigkeit verursachte und die britische Bevölkerung in erdrückende Armut und Hoffnungslosigkeit stürzte. Einiges davon mag bekannt vorkommen, doch wir sprechen hier immer noch vom späten 19. Jahrhundert.
Gibt es eine Alternative zu Stagnation und Armut?
Infolgedessen erlitten Großbritanniens Industrie, Produktivität, Innovationskraft und Wohlstand einen schweren Schlag. Die Erfahrungen Großbritanniens im 19. Jahrhundert sind symptomatisch für Adam Smith und David Ricardo das System des „absoluten Freihandels“ von . Wo immer es umgesetzt wurde, führte es zuverlässig zu den von Henry Carey im gestrigen Bericht beschriebenen Effekten . Im morgigen Bericht werden wir uns mit dem amerikanischen System befassen, wie es in Deutschland zur selben Zeit angewendet wurde, als Großbritannien in der Weltwirtschaftskrise litt.
Zwei Systeme stehen vor der Welt
Key Markets-Bericht für Mittwoch, den 24. September 2025
24. September 2025
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In unserer Zeit ist das Verständnis des Konflikts zwischen zwei Regierungssystemen für die zukünftige Entwicklung der Menschheit relevanter denn je. Leider ist dieses Verständnis schwer zugänglich, da es bewusst verschleiert wird. Heutzutage sprechen einige westliche Führungskräfte vom Konflikt politischer Regierungssysteme: zwischen offenen und geschlossenen Gesellschaften oder zwischen demokratischen und autoritären Systemen. Doch jegliche Debatte über alternative Wirtschaftssysteme fehlt im westlichen Diskurs nahezu vollständig.
Wirtschaftspolitik ist wichtig
Ich habe dieses Thema in diesem Newsletter bereits mehrmals angesprochen, zuletzt im April dieses Jahres . Man könnte die beiden gegensätzlichen Wirtschaftssysteme als das britische System des Freihandels und das amerikanische System der politischen Ökonomie bezeichnen, das von Führungspersönlichkeiten wie Alexander Hamilton und Abraham Lincolns wichtigstem Wirtschaftsberater Henry C. Carey nachdrücklich vertreten wurde . In seinem Werk „The Harmony of Interests“ von 1851 stellte Carey die beiden Systeme in einer recht längeren Passage gegenüber, die mit den Worten „Zwei Systeme stehen der Welt gegenüber…“ beginnt. Careys Ausführungen lassen sich wie folgt zusammenfassen:
- Handel versus Produktion : Das eine System lenkt Kapital und Arbeitskräfte (das Produktivpotenzial der Bevölkerung) in Richtung Handel und Spekulation, was zu sinkenden Löhnen und schmälertem Wohlstand führt. Das andere System fördert die Produktion von Gütern, Dienstleistungen und Infrastruktur. Es führt zu höheren Löhnen und einem steigenden Lebensstandard.
- Rohstoffe vs. Fertigwaren : Das eine System begünstigt die Massenproduktion von Rohstoffen und Handelswaren; es verarmt systematisch die Bauern und verringert ihre Beschäftigungszahlen. Carey schreibt darüber, dass die Bauern den Großteil der Frachtkosten im Großhandel tragen. Das andere System begünstigt die Produktion hochwertigerer Produkte und bereichert so die Produzenten.
- Export von Produkten vs. Konsum im Inland : Das eine System exportiert massenhaft produzierte Waren ins Ausland, was häufig zu Hungersnöten führt, während das andere Arbeitskräfte einsetzt, um vielfältige und qualitativ hochwertige Produkte im Inland herzustellen.
- Konzentration vs. Streuung des Reichtums : Das eine System konzentriert Reichtum und Macht in großen Handelsstädten und verarmt dabei den Rest der Nation; das andere bereichert die in der Produktion Tätigen und verteilt den Reichtum breiter.
- Krieg versus moralisches und intellektuelles Wachstum : Das eine System zwingt den produktiven Sektor, Flotten und Armeen zu finanzieren; das andere setzt dieselben Mittel für das moralische und intellektuelle Wachstum der Menschen in ihren eigenen Nationen ein.
- Stabile Gemeinschaften versus Bevölkerungsaustausch : Das eine System benötigt eine große, gering qualifizierte Arbeitskraft, die auch schlecht bezahlte Arbeit annimmt. Es führt erwartungsgemäß zu einem massiven Zustrom von Migranten. Das andere System hebt den Lebensstandard, den Wohlstand und die Sicherheit der einheimischen Arbeitskräfte.
- Universeller Krieg vs. universeller Frieden : Das eine System führt zu endlosen Kriegen, das andere erhält den Frieden.
Das „amerikanische System“ entstand nicht in den Vereinigten Staaten; es wurde erstmals vom deutschen Ökonomen Friedrich List explizit beschrieben. Die Bezeichnung „amerikanisch“ mag dem System jedoch zuteilgeworden sein, da es in den Vereinigten Staaten rund 150 Jahre lang praktiziert wurde und dem Land zu beispiellosem Reichtum und Wohlstand verhalf. In dieser Zeit nutzten die USA Zölle, staatliche Subventionen und andere Handelshemmnisse, um die heimische Industrie zu fördern und hochbezahlte Arbeitsplätze zu sichern. In der Nachkriegszeit richteten die USA ihre Wirtschaftspolitik jedoch neu aus und orientierten sich zunehmend am britischen Freihandelssystem.
Einbrechen im britischen System unter Truman
Nach der Schaffung des Bretton-Woods-Währungssystems drängte Großbritannien die USA zur Übernahme des Freihandelssystems. Zu diesem Zweck planten sie die Gründung der Internationalen Handelsorganisation (ITO). Als die ITO-Charta jedoch dem Senat zur Ratifizierung als formeller Vertrag vorgelegt wurde, scheiterte sie, da sie wesentliche Aspekte der US-Souveränität an eine internationale Organisation abgetreten und die US-Wirtschaftspolitik den ITO-Regeln unterworfen hätte.
Angesichts des starken Widerstands im US-Kongress stand der ITO-Vertrag vor dem sicheren Scheitern. Um diesen Widerstand zu überwinden, verzichtete die Regierung Truman auf eine erneute Vorlage des Vertrags beim Kongress und entschied sich stattdessen für das Protokoll über die vorläufige Anwendung. Am 30. Oktober 1947 unterzeichnete Truman das Allgemeine Zoll- und Handelsabkommen (GATT) als Exekutivabkommen.
Das GATT setzte die im Rahmen der ITO vorgesehenen Zollerleichterungen um und trat am 1. Januar 1948 in Kraft. Dadurch konnte die Regierung die GATT-Handelsregeln ohne parlamentarische Ratifizierung übernehmen. Möglich wurde dies durch den Reciprocal Trade Agreements Act von 1934, der der Exekutive die Befugnis einräumte, mit anderen Ländern Abkommen zur gegenseitigen Zollsenkung auszuhandeln.
Damit begann die Hinwendung der USA zum britischen Freihandelssystem. Das GATT wurde jahrzehntelang provisorisch umgesetzt, bis zur „Uruguay-Runde“ der Handelsverhandlungen (1986–1994). Im Dezember 1994 stimmte der US-Kongress für den „Uruguay Round Agreements Act“, der die Gründung der Welthandelsorganisation (WTO) als Nachfolger des „provisorischen“ GATT-Systems vorsah.
Parallel zu diesen Veränderungen folgte die wirtschaftliche Entwicklung der USA weitgehend den von Henry C. Carey 1851 beschriebenen, vorhersehbaren Entwicklungen. Im Laufe der Zeit wurden jedoch alle Erwähnungen des „Amerikanischen Systems“, Henry Careys oder Friedrich Lists aus den wirtschaftswissenschaftlichen Lehrplänen der Universität weitgehend getilgt. Da ich selbst zahlreiche wirtschaftswissenschaftliche Kurse an der Universität belegt habe, kann ich dies bestätigen: Ich hatte bis zum Internet nie etwas davon gehört, bis es diese Lehren aus dem Vergessen riss und wiederbelebte.
Das vielleicht beste reale Fallbeispiel für die beiden wirtschaftlichen Regierungssysteme ist der Kontrast zwischen der britischen und der deutschen Wirtschaftsentwicklung in den letzten drei Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, wie wir im morgigen Bericht näher untersuchen werden.
Die Hypothese der Arbeitsteilung zwischen den USA und der EU – ist sie stichhaltig?
Bericht zu den wichtigsten Märkten für Dienstag, den 23. September 2025
23. September 2025
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Eine der größten Kontroversen unserer Zeit ist die genaue Natur der Außenpolitik von Donald Trump: Ist Trump die „kontrollierte Opposition“ der Globalisten, oder versucht er tatsächlich, die USA von ihren imperialen Fehltritten in der Welt zu befreien und den außenpolitischen Kurs zu ändern, um die Nation zu ihren republikanischen Wurzeln zurückzuführen?
Dies ist keineswegs klar, vor allem aufgrund Trumps widersprüchlicher und häufig wechselnder Rhetorik. Dadurch hat die Hypothese der „Arbeitsteilung“ an Glaubwürdigkeit gewonnen, die der ehemalige US-Marine, Geopolitikanalyst und Autor Brian Berletic auf seiner Website „The New Atlas“ besonders überzeugend dargelegt hat. Das Konzept der Arbeitsteilung wurde als Möglichkeit diskutiert, die trilaterale Sicherheitsbeziehung zwischen den USA, Japan und Südkorea zu stärken und dem Bündnis gegenüber China mehr Einfluss zu verschaffen.
Teilen, sequenzieren, einfrieren…
Gleichzeitig sind die europäischen Verbündeten der USA mit dem Projekt Ukraine und in geringerem Maße mit dem Nahen Osten betraut. Dies käme im Grunde einer Lastenteilung gleich, und es gibt Hinweise darauf, dass die USA diese Arbeitsteilung bereits umgesetzt haben, indem sie Druck auf die europäischen NATO-Mitgliedstaaten ausüben, ihre Verteidigungsausgaben auf bis zu 5 % ihres jeweiligen BIP zu erhöhen und die Verantwortung für das Projekt Ukraine zu übernehmen.
Zur Untermauerung seiner Analyse zitierte Berletic Aussagen des US-Verteidigungsministers Pete Hegseth, der Europa aufforderte, die NATO-Ausgaben, die Rüstungsproduktion und die Unterstützung für die Ukraine zu erhöhen, während sich die USA auf andere Bereiche konzentrierten. Berletic verwendete den Begriff der „strategischen Sequenzierung“ im Zusammenhang mit der Arbeitsteilung, was die Erkenntnis widerspiegelt, dass nicht alle Rivalitäten gleichzeitig gelöst werden können und daher eine zeitliche Abfolge erforderlich ist .
Die Idee besteht darin, ungelöste Konflikte wie den Ukraine-Konflikt „einzufrieren“ und die europäischen Verbündeten diese aufrechterhalten zu lassen, während die USA der Eindämmung Chinas Priorität einräumen. Dies würde es den USA ermöglichen, mehrere Konfliktherde ohne Überdehnung zu bewältigen und so ihre Vormachtstellung in der Welt zu wahren.
Viele Haare in dieser Salbe
Diese Sichtweise der US-Außenpolitik hat zwar an Glaubwürdigkeit gewonnen, doch ich halte sie in einigen Punkten für fehlerhaft. Zunächst einmal ist der Konflikt in der Ukraine nicht eingefroren: Russische Streitkräfte erobern angeblich täglich 10 bis 20 Quadratkilometer Territorium, und die ukrainische Verteidigung bricht rapide zusammen. Die europäischen Mächte sind nicht in der Lage, diese Entwicklung aufzuhalten. Das große und offensichtliche Risiko besteht also darin, dass der Partner in der Arbeitsteilung den Konflikt verliert, während man sich anderweitig engagiert. Wollten die USA den Europäern wirklich helfen, den Konflikt einzufrieren, würden sie deren Bemühungen zumindest weiterhin durch den Austausch von Geheimdienstinformationen und logistische Unterstützung fördern. Dies scheint jedoch nicht der Fall zu sein.
Vor Kurzem verbot Trumps Geheimdienstchefin Tulsi Gabbard den US-Geheimdiensten offiziell, Informationen über Gespräche der USA mit Moskau mit den anderen vier Geheimdiensten der „Five Eyes“ (Großbritannien, Kanada, Australien und Neuseeland) zu teilen. Darüber hinaus hat die Trump-Regierung begonnen, ihre militärische Unterstützung für NATO-Mitgliedstaaten, die an Russland grenzen, schrittweise einzustellen.
Würden die USA tatsächlich eine Arbeitsteilung anstreben, würden sie antirussische, kriegsbefürwortende Parteien in Europa politisch unterstützen. Doch auch dies ist nicht der Fall. Die Trump-Regierung hat separatistische Bewegungen in Europa, darunter Marine Le Pens ANF in Frankreich, die AfD in Deutschland und Politiker wie Viktor Orbán in Ungarn, ausdrücklich unterstützt. Im Gegenteil, Trump und seine Mitarbeiter haben die Kriegstreiber unter den europäischen Staats- und Regierungschefs scharf kritisiert und ihnen mit einer gewissen Verachtung begegnet, was beim Gipfeltreffen im Weißen Haus im vergangenen Monat deutlich wurde.
Ein Teil dieser Kritik enthielt sogar demütigende Angriffe, einer davon traf gestern den französischen Präsidenten Emmanuel Macron . Nach einer Rede vor der 80. UN-Generalversammlung wurde sein Wagen von der New Yorker Polizei angehalten , die die Straßen für Trumps Autokolonne auf dem Weg zur UN sperrte. Macron rief Trump an und bat ihn, die Straßen freizugeben, jedoch vergeblich: Er musste zu Fuß zur französischen Botschaft gehen.
Es ist unwahrscheinlich, dass es sich um einen unabsichtlichen Koordinationsfehler handelte: Die Sicherheitsrouten von Staats- und Regierungschefs werden bis ins kleinste Detail im Voraus geplant. Macron gab sich während des Vorfalls gefasst, doch die Tatsache, dass er zu Fuß zu seiner Pension gehen musste, war ein (un)diplomatischer Affront und setzte den französischen Präsidenten einem potenziell ernsten Sicherheitsrisiko aus.
Ein weiterer europäischer Kriegstreiber, Bundeskanzler Friedrich Merz, erklärte gestern, seine „absolute Priorität sei es, Europa so schnell wie möglich zu stärken, damit wir Schritt für Schritt wirklich die Unabhängigkeit von den USA erlangen können.“ Merz wirbt erneut für die Idee einer neuen europäischen Verteidigungsunion als Ersatz für die NATO, einschließlich einer nuklearen Zusammenarbeit mit Frankreich und Großbritannien. Offenbar plant BlackRock Germany auch, Donald Trump dafür zu kritisieren, dass er die US-Verbündeten im Ukraine-Konflikt im Stich gelassen hat.
Insgesamt scheint es, als hätten die USA die Politik der Arbeitsteilung zwar umgesetzt, doch deren korrekte Interpretation bedarf einer Überarbeitung. Eine glaubwürdigere Version wäre: Ihr (Europäer) könnt euch um eure eigenen Angelegenheiten kümmern, während wir unser eigenes Ding machen, was natürlich fantastisch wird, wie es noch nie jemand gesehen hat. Sollte diese Arbeitsteilung der Realität näherkommen, stehen die Europäer vor großen Problemen, was auch ihre plötzliche panische Eile erklären könnte, die angeblich „eingefrorenen“ russischen Vermögenswerte irgendwie in ihrem eigenen Finanzsystem zu sichern.
Stehen wir am Abgrund oder nicht…?
Möglicherweise müssen sie auch Maßnahmen ergreifen, um die unruhige Bevölkerung Europas zu beschwichtigen, die am Rande sozialer Aufstände steht. Könnte dies der Grund dafür sein, dass EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor zwei Wochen in ihrer Rede zur Lage der Union vor dem EU-Parlament erklärte: „Wir stehen am Rande, wenn nicht gar am Anfang einer weiteren globalen Gesundheitskrise.“
„Eine weitere globale Gesundheitskrise…“
Als ausgebildete Medizinerin wetterte von der Leyen zwar gegen Fehlinformationen und Desinformationen, versäumte es aber, uns darüber aufzuklären, was diese neue globale Gesundheitskrise eigentlich ist und welche Vorsichtsmaßnahmen wir alle treffen sollten. Sollte tatsächlich eine globale Gesundheitskrise bevorstehen, tun Frau von der Leyen und ihre Gefolgschaft absolut nichts, um die Öffentlichkeit zu informieren und vorzubereiten. Natürlich gibt es keinen wirklichen Notfall außer der dringenden Notwendigkeit, die Bevölkerung einzusperren, Versammlungen zu beschränken, Proteste zu verbieten, Wahlen abzusagen, Panik zu verbreiten und die aufmüpfigen Massen in ihren Häusern oder 15-Minuten-Städten einzusperren, damit wir wieder gegen einen neuen unsichtbaren Feind kämpfen und unsere Gedanken vom wahren Feind ablenken können.
wiederholung aus...

die hochblüte des deutschen geistes war der idealismus
das war eine phase der freiheit und kreativität in deutschland, in dem das land der dichter und denker entstehen konnte. das wurde möglich, weil bismark die kath. kirche rauswarf und die jesuiten verbot. aus dieser zeit stammt auch das werk von friedrich list, der den ökonomischen hintergrund lieferte.
das kali yuga ist vorbei
die satanistischen eliten verlieren überall - miltätisch, wirtschaftlich, aber auch kulturell. laut egon fischer wird der westen 2025/26 zusammenbrechen, aber die BRICS nicht. hier meine zusammenfassung: Brief 2.-8.7.25: Zukunftsprognosen ich rechne damit, dass dann in europa zuerst patriotische und später spirituelle kräfte in den vordergrund treten werden. es gibt auch prophezeiungen, dass die deutschen völker die spiritualität in die welt und in die technick bringen werden. das wäre dann so etwas wie ein idealismus 2.0 ein wieder erstarken des deutschen geistes.
das neue zeitalter
ich persönlich gehe davon aus, dass es noch weiter geht, dass wir unsere übersinnlichen fähigkeiten wieder entwickeln werden. das könnte aber etwas länger dauern. aber wir werden dann auch sehr grossen unterstützung aus der geistigen welt bekommen. auch das sozale umfeld, die gesellschaft wird dann eine ganz andere sein. laut kerry k. werden es nur menschen mit geügend herzenswärme schaffen, ins neue zeitalter zu kommen. deshalb empfehle ich immer wieder, sich auf die spirituelle entwicklung zu focusieren und sich aus den inneren gefängnissen zu befreien.
Andreas Mylaeus: Systemkonkurrenz: Finanz-Imperialismus vs. Realwirtschaft für die Menschen 12. Juli 2025 Der kalte Krieg der Systeme schien beendet. Aber der Schein trügt. Es gibt eine neue, für das westliche neokolonialistische System viel gefährlichere Systemkonkurrenz. Einleitung Der Versuch, ein weltweites Finanz-Imperium zu errichten, ist militärisch, wirtschaftlich und politisch selbstzerstörerisch. Er macht die bereits bestehende Spaltung zwischen der US-zentrierten neoliberalen Ordnung und der globalen Mehrheit für diese sowohl aus moralischen Gründen als auch aus Gründen der einfachen Selbsterhaltung und des wirtschaftlichen Eigeninteresses unumkehrbar. Während der westliche Finanz-Imperialismus kolonialistischer Prägung sich kontinuierlich deindustrialisiert und durch die ständig steigende Finanzialisierung seiner Wirtschaft zunehmend seine restlichen realwirtschaftlichen Elemente selbst zerstört, wird im Wirtschaftsraum der BRICS-Länder – vor allem in Russland und in China – den Interessen der jeweiligen Bevölkerungen Rechnung getragen und dort steigt der Lebensstandard kontiniuierlich. Im Westen werden die Bevölkerungen zunehmend in Armut und Elend gestürzt. Viele Orte in den USA erinnern heute an die Zustände der damals sogenannten Entwicklungsländer Südamerikas oder Afrikas. Demgegenüber entstehen im sich ständig integrierenden Eurasien und den assoziierten Ländern buchstäblich „blühende Landschaften“. Das parasitäre finanzimperialistische Wirtschaftssystem des Neokolonialismus und das realwirtschaftlich ausgerichtete, kooperative Wirtschaftssystem „auf Augenhöhe“ stehen sich unversöhnlich gegenüber. Der Ausgang des ungleichen Kampfes dieser beiden Systeme ist absehbar.
Die Paradigmen des klassischen Neoliberalismus in den Vereinigten Staaten
In der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stand auch in den USA noch die Realwirtschaft zum Nutzen der eigenen Bevölkerung im Zentrum. Die Unternehmen investierten Gewinne in Maschinen, Arbeitsplätze und neue Produkte und die Banken vergaben Kredite für Fabriken oder Infrastrukturprojekte. Der Staat kümmerte sich um die Rahmenbedingungen der Wirtschaft. Er sorgte für eine funktionierende Infrastruktur und ein effizientes Bildungssystem. Daseinsvorsorge war Aufgabe des Staates und das Gemeinwesen war verantwortlich für Gesundheitsversorgung und Altersrente. Es galten noch die Paradigmen des klassischen Neoliberalismus.
Dieser Begriff entstand in den 1930er Jahren, u. a. in Kreisen um Walter Lippmann, Friedrich August von Hayek und die sogenannte Mont Pèlerin Society (1947 gegründet). Damals meinte er eine Neuinterpretation des klassischen Liberalismus: Der Staat sollte den Markt schützen, aber nicht selbst die Wirtschaft steuern. Die Banken hatten in diesem System vor allem eine flankierende Rolle zur Stützung des Wachstums der Realwirtschaft als Basis für die Lebensqualität der Menschen. Auch die Börsenkurse hatten einen direkten Bezug zur Realwirtschaft, denn sie signalisieren die Ertragserwartungen der Industriebetriebe und das Vertrauen der Anleger in diese und steuerten so die Kapitalakkumulation in Richtung von mehr Wachstum der Produktion für die Versorgung der Bevölkerung und für den Export.
Die USA waren im 20. Jahrhundert die größte Industrienation der Welt. Vom „Rust Belt“ bis zum Silicon Valley prägten Schwerindustrie, Automobilproduktion und Hightech-Fertigung die Wirtschaft. Es galt der „amerikanische Traum“. Jeder Mensch habe – unabhängig von Herkunft, Klasse oder Umständen – die Möglichkeit, durch harte Arbeit, Fleiß und eigene Leistung gesellschaftlichen Aufstieg, materiellen Wohlstand und persönliche Freiheit zu erreichen.
Zu dieser Zeit lag der Fokus noch auf der Realwirtschaft. Allerdings gab es schon vor dieser Zeit massgebliche Finanzkreise, deren finanzwirtschaftliche Vision darin bestand, Rohstoffe, Finanzströme und Wissensproduktion in einem umfassenden, langfristigen System zu integrieren, um globale Einflussnahme zu steuern. Dazu lohnt sich ein Studium der Geschichte der Familie Rockefeller.
Finanzwirtschaftliche Orientierung der USA: Neoliberalismus á la Reagan und Thatcher
ab dieser zeit erobert die finanzmafia den westen
Ab den 1970er/1980er Jahren bekam der Begriff des Neoliberalismus mit den wirtschaftspolitischen Programmen à la Ronald Reagan und Margaret Thatcher eine neue Bedeutung.
Die USA und Grossbritannien als Anhängsel der USA sahen sich damals noch als starke Industrienationen. Daher setzten sie auf den Rückbau staatlicher Eingriffe in die Wirtschaft und die Förderung freier Märkte als Hauptmotor für ihr weiteres Wachstum. Regulierungen für Unternehmen, die Finanzmärkte und die Arbeitsmärkte wurden stark abgebaut. Die Steuern für Unternehmen und Vermögende wurden massiv gesenkt. Deren wachsender Reichtum sollte zu mehr Wirtschaftswachstum führen und damit auch für die Mittelschicht und die Arbeitnehmerschicht materielle Vorteile bringen. Man sprach vom „Trickle-down-Effekt“. Staatliche Unternehmen wurden an private Investoren übergeben und der Staat zog sich aus der Daseinsvorsorge zurück.
Gleichzeitig konzentrierte sich ein wachsender Teil der wirtschaftlichen Aktivitäten auf Finanztransaktionen, Spekulation und Handel mit Finanzprodukten. Diese Finanzgeschäfte hatten oft keinen direkten Bezug mehr zur Produktion von Gütern und Dienstleistungen. Es entstanden neue Finanzprodukte (Derivate, Hedgefonds, komplexe Anleihen), die schnelle Profite versprachen ohne Rückkoppelung zur Realwirtschaft. Statt in neue Fabriken zu investieren, kauften Unternehmen ihre eigenen Aktien zurück (share buybacks), um künstlich eine steigende Nachfrage nach diesen Aktien vorzutäuschen und somit den Aktienkurs zu heben und die Aktionäre und die Topmanager zu bedienen, deren Tantiemen von eben diesem Aktienkurs abhingen. Der Shareholder-Value wurde zum Leitprinzip. Viele Unternehmensleitungen optimierten die kurzfristigen Börsenbewertungen auf Kosten langfristiger industrieller Substanz. Die Schaffung von Arbeitsplätzen war kein vorrangiges Ziel – im Gegenteil: Je kleiner die Kosten für die Belegschaft, um so grösser ist die kurzfristige Rendite der Kapitaleigner. Offshoring und Outsourcing verlagerten Arbeitsplätze dorthin, wo die Löhne derzeit noch niedriger waren – zuerst nach Mexiko und dann vor allem nach Asien.
Während die Wall Street boomte verödeten so industrielle Kernregionen. Viele Industriebetriebe wurden geschlossen oder ins Ausland verlagert. Ein Blick etwa nach Detroit, Michigan – früher bekannt als Zentrum der US-Autoindustrie (Motor City), Cleveland, Ohio – früher eine Hochburg für Stahl- und Maschinenbau, Pittsburgh, Pennsylvania – früher Zentrum der US-Stahlproduktion zeigt ein beklagenswertes Bild der Deindustrialisierung und Verelendung. Gleichzeitig stiegen die Profite des Finanzsektors. Heute macht die Realwirtschaft (Produktion materieller Güter) in den USA einen immer kleineren Anteil am BIP aus und die amerikanische Bevölkerung, vor allem auch der Mittelstand, verarmt.
Heute haben sich die Finanzmärkte vor allem in den USA, aber auch in anderen Volkswirtschaften des Westens, weitgehend vom eigentlichen Ziel des Wirtschaftens, der Realwirtschaft, entkoppelt. Geld „arbeitet“ nicht mehr produktiv, sondern zirkuliert vor allem, um auf Kosten stabiler Arbeitsplätze und nachhaltiger Entwicklung mehr Geld zu generieren. Inzwischen übersteigt der Umsatz der weltweiten Finanzmärkte die Größe der realen Weltwirtschaft um ein Vielfaches.
Das nachstehende realistische Schaubild mit ungefähren Schätzungen zeigt die Situation. Das Welt-BIP ist von ca. 30 Billionen USD (1995) auf etwa 100 Billionen USD (2023) gewachsen. Das globale Finanzvermögen (inkl. Aktien, Anleihen, Derivate usw.) hat sich im selben Zeitraum etwa vervierfacht und liegt weit über dem Welt-BIP. Diese Schere zwischen der realwirtschaftlichen Wertschöpfung und den Finanzmarktaktivitäten entspricht dem sich ständig beschleunigenden Trend im westlichen Wirtschaftssystem.
Quelle: Andreas Mylaeus
Gleichzeitig zeigt dieses Bild natürlich auch einen Grund für die laufende Geldentwertung. Die Finanzwirtschaft wächst durch Spekulation, Kreditausweitung und Geldmengenerhöhung viel schneller als die Realwirtschaft. Dadurch fließt mehr Geld in Finanzprodukte, ohne dass realwirtschaftlich entsprechender Mehrwert entsteht. Diese Geldmengenausweitung, die nicht durch reale Güter und Dienstleistungen gedeckt ist, führt direkt zu entsprechender Geldentwertung.
Die Börsennotierungen im Westen gehen ständig nach oben – aber nicht, weil die Erlöserwartungen und das Vertrauen in die entsprechenden Industrieunternehmen positiv bewertet würden, sondern weil diejenigen, die im Finanzsystem scheinbar reich geworden sind, nicht wissen, was sie mit dem auf ihren Konten angehäuften Geld sonst anfangen sollen. Die Hedgfonds-Manager haben schlaflose Nächte. Natürlich muss diese Blase nach gesundem Menschenverstand irgendwann platzen – nur weiss niemand, wann. Den Letzten beissen die Hunde – sie hoffen einfach, dass sie nicht die Letzten sind, immer nach dem Motto: „Augen zu und durch.“
Washington Consensus: Finanzimperialismus ist gleich Finanzkolonialismus
Um dieses finanzwirtschaftlich orientierte Wirtschaftssystem in der ganzen Welt zu installieren, wurden die von den USA in Bretton Woods geschaffenen Institutionen instrumentalisiert. Es galt weltweit der „Washington Consensus“. Der Begriff wurde 1989 vom britischen Ökonomen John Williamson geprägt. Er beschrieb damit einen „Konsens“ der Institutionen mit Sitz in Washington D. C., insbesondere Internationaler Währungsfonds (IWF), Weltbank und US-Finanzministerium. Diese Institutionen machten ihre wirtschaftspolitischen „Empfehlungen“ zur Bedingung für Kredite oder Schuldenerlasse.
Länder, die Kredite von diesen Institutionen benötigten, wurden genötigt, eine sogenannte Fiskaldisziplin umzusetzen. Dies bedeutete, dass Haushaltsdefizite abzubauen waren und die öffentlichen Ausgaben reduziert werden mussten, was insbesondere die staatliche Daseinsvorsorge betraf. Die Länder wurden gezwungen, der Liberalisierung der Zinssätze zuzustimmen, die von der Federal Reserve festgelegt und mitunter über Nacht drastisch erhöht wurden. Als Sicherheiten für die Kredite wurden die Bodenschätze, die landwirtschaftlichen Erträge und die Arbeitskraft der entsprechenden Volkswirtschaften entweder gleich übernommen oder zumindestens aber verpfändet. Man nannte das Handelsliberalisierung und Abbau von Marktzugangsbarrieren und anderen Handelshemmnissen, Liberalisierung von Direktinvestitionen und Offenheit für ausländisches Kapital. Die verschuldeten Länder sollten angeblich „marktwirtschaftlich fit“ gemacht werden, wozu auch gehörte, sogenannte „wettbewerbsfähige“ Wechselkurse für ihre jeweiligen Währungen einzuführen.
Im Prinzip ging es um ein finanz-kolonialistisches System, das den Reichtum der Welt in den Westen zu transferieren und die betreffenden Bevölkerungen von der Teilnahme ihrer eigenen menschlichen und materiellen Resourcen auszuschliessen hatte.
Die Mär vom Ende der Geschichte
Für die „Sieger“ im Kalten Krieg schienen ab Ende der 1980er Jahre rosige Zeiten anzubrechen. Es war vom Ende der Geschichte (Francis Fukuyama) die Rede. Mit dem Sieg des Liberalismus und der westlichen „Demokratie“ sei der „Endpunkt der ideologischen Evolution der Menschheit“ erreicht. Es gebe keine grundlegenden Alternativen mehr zum liberal-demokratischen System – die „großen Geschichten“ der Ideologien (Faschismus, Kommunismus) seien vorbei.
Solange die Sowjetunion bestand und China noch wirklich kommunistisch werden wollte, war dieser östliche Block von der Finanzpolitik des Westens weitestgehend abgekoppelt und der Westen hatte keinen echten Zugriff auf deren Wirtschaftskraft. Nun sollte sich das ändern. Der Finanz-Imperialismus witterte Morgenluft.
Nach der Demontage der Sowjetunion durch seine eigene Regierung wich die bipolare vorübergehend einer unipolaren Weltordnung mit den USA als dominierender Macht (China war zwar auf dem Weg, wirtschaftlich und militärisch aufzuholen, war aber noch keine gleichstarke Kraft). Viele ehemals sozialistische Länder führten nach 1991 marktwirtschaftliche Reformen ein und der Westen versuchte, dort Fuss zu fassen.
Allerdings hat sich die Russische Föderation inzwischen nach einem teilweise sehr schmerzhaften Transformationsprozess ein ganz eigenes Wirtschaftsmodell geschaffen, das dem amerikanischen Finanz-Imperium trotzt. Und auch China hat erfolgreich gravierende vorteilhafte Änderungen an seinem sehr eigenen Wirtschaftsmodell umgesetzt.
Alternative Entwicklung in der Russischen Föderation
Nach dem Zerfall der Sowjetunion Ende 1991 stand Russland vor der Aufgabe, seine zentral geplante, staatlich gelenkte Planwirtschaft in eine Ordnung mit marktwirtschaftlichen Elementen umzuwandeln und zu modernisieren.
Die Regierung unter Präsident Boris Jelzin und deren Berater Jegor Gaidar, Anatoli Tschubais und andere wie etwa das Harvard Institute for International Development (HIID), setzten auf eine veritable „Schocktherapie“ mit radikaler und schneller Umgestaltung, die sie euphemistisch „Liberalisierung“ nannten. Natürlich spielten auch IWF und Weltbank ihre übliche Rolle im Washington Consensus. Ab Januar 1992 wurden die meisten staatlich kontrollierten Preise freigegeben, was zu einer Hyperinflation führte. Die meisten Staatsbetriebe wurden privatisiert, oft durch sogenannte Voucher-Programme. Die Bevölkerung (die Staatsbetriebe waren in der UdSSR Volkseigentum) erhielt Anteilscheine, die in vielen Fällen zu Spottpreisen von teilweise kriminellen origarchischen Clans (oft auf Kredit) haufenweise aufgekauft wurden.
Diese marktwirtschaftliche Schocktherapie hatte tiefgreifende Konsequenzen. In den 1990er Jahren schrumpfte die Wirtschaftsleistung massiv, viele Betriebe gingen unter. Es kam zu einer Hyperinflation (1992 lag die Inflation bei über 2.000 %, die Ersparnisse verloren ihren Wert). Arbeitslosigkeit, Armut, sinkende Lebenserwartung, Korruption und Kriminalität nahmen stark zu. Wenige Insider erwarben riesige Staatsbetriebe (Öl, Gas, Rohstoffe) für wenig Geld und wurden extrem reich. 1998 war der Staat faktisch bankrott, der Rubel wurde massiv abgewertet. Rettungsversuche wurden von den USA und dem restlichen Westen und seinen Institutionen aktiv sabotiert.
Ab den 2000er Jahren stabilisierte die Regierung unter Präsident Putin das Land schrittweise. Der Rechtsstaat wurde nach und nach wieder hergestellt. Die politische Macht der Oligarchen wurde stark eingeschränkt. Der Staat gewann Teile der strategisch wichtigen Sektoren (vor allem Energie) zurück und die Wirtschaft wuchs mit einem eigenen, vom westlichen neoliberalen radikal zu unterscheidenden Wirtschaftsmodell. Der Kampf gegen ethnisch geprägte Mafia-Clans dauert bis heute an, wie die jüngsten Ereignisse vom 27. Juni 2025 in Jekaterinburg zeigen.
israel kontrolliert anscheinend Aserbaidschan
einige seiner flugzeuge starteten mutmasslich von dort, um den iran anzugreifen...
Nachdem die Krim Teil der Russischen Föderation wurde und der Konflikt in der Ostukraine eskalierte, begannen 2014 westliche Wirtschaftssanktionen gegen Russland, die 2022 nach dem Beginn der russischen Militärischen Sonderoperation in der Ukraine massiv ausgeweitet wurden. Russland reagiert seither erfolgreich mit umfangreichen Sanktionssubstitutionen. Auch hierbei ist entscheidend, dass – wie in China – die Realwirtschaft dominiert und finanzwirtschaftliche Elemente eine deutlich untergeordnete Rolle spielen.
Die Entwicklung in China
Der Systemwandel in China wird oft mit der Formel „Sozialismus mit chinesischen Besonderheiten“ beschrieben. Das bedeutet, dass China seit den späten 1970er Jahren gewisse Elemente der Marktwirtschaft in sein kommunistisches System integriert hat, ohne aber das politische System aufzugeben.
Bei Mao Zedongs Tod 1976 war China wirtschaftlich rückständig und durch die Kulturrevolution (1966 –1976) politisch und gesellschaftlich schwer erschüttert. Unter Deng Xiaoping begann ab 1978 eine pragmatische Reformpolitik („Reform und Öffnung“). Die ideologische Orientierung stand bei Deng Xiaoping nicht mehr allein im Vordergrund, sondern es ging ihm um die wirtschaftliche Entwicklung und die Bekämpfung der Armut im Land. Er prägte das Motto: „Egal, ob die Katze schwarz oder weiß ist – Hauptsache, sie fängt Mäuse.“
Das landwirtschaftliche Kollektivierungssystem wurde schrittweise aufgehoben. Die landwirtschaftliche Produktion wurde weitgehend in die Haushaltsverantwortung der Bauern übergeben. Diese durften wieder eigenständig wirtschaften und überschüssige Erträge verkaufen. 1980 entstanden erste Sonderwirtschaftszonen (z. B. Shenzhen) mit ausländischen Investitionen, Steuervergünstigungen und Exportorientierung. Schrittweise wurden private Unternehmen zugelassen, zunächst im Klein- und Mittelgewerbe, später auch in Industrie und Dienstleistungen. Viele Preise wurden freigegeben, ein Wettbewerb wurde zugelassen und Staatsunternehmen wurden reformiert.
China nennt sein System heute offiziell eine „Sozialistische Marktwirtschaft“. Es kombiniert die staatliche Kontrolle über gewisse Schlüsselindustrien (z. B. Energie, Banken, Schwerindustrie) mit Marktkräften für den Rest der Wirtschaft (Privatunternehmen, Auslandskapital, Export) und eine starke Rolle für die Kommunistische Partei, die alle politischen Entscheidungen steuert. Seit Beginn der Reformen ist China von einem armen Agrarland zur zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt aufgestiegen. Hunderte Millionen Menschen wurden aus der Armut gehoben. China wurde zur „Werkbank der Welt“.
Seit Xi Jinping 2013 Staatspräsident wurde, gibt es Zeichen einer teilweisen Rückkehr zu stärkerer staatlicher Lenkung. Tech-Giganten wie Alibaba oder Tencent werden strenger reguliert und Korruption wird aktiv bekämpft. Der Slogan „Gemeinsamer Wohlstand“ soll exzessiven Reichtum bremsen. Gleichzeitig wird die Integration ganz Eurasiens mit gewaltigen Infrastrukturprojekten („Neue Seidenstraße“) gefördert und so werden neue Handelswege und -möglichkeiten geschaffen.
China ist keine klassische Marktwirtschaft wie westliche Länder, aber auch kein reiner Planstaat mehr (dazu sehr lesenswert: David Daokui Li, China’s World View, Demystifying China to prevent global conflict, W. W. Norton & Company, 2024). Das System wird mangels besserer westlicher Begriffe oft als Staatskapitalismus oder staatlich geführte Marktwirtschaft bezeichnet. Entscheidend ist, dass China eine industriepolitische Strategie verfolgt, die den Aufbau einer starken Realwirtschaft ins Zentrum stellt. Staatliche Planung, gezielte Investitionen, Technologietransfer und der Ausbau industrieller Wertschöpfungsketten bilden die Basis. Ziel ist die Hebung des Lebensstandards für die gesamte Bevölkerung des Landes.
Rein finanzwirtschaftliche Elemente haben – ebenso wie in Russland – kaum Einfluss. China nutzt die Banken und Staatskonzerne als Instrumente der Industriepolitik. Große Infrastrukturprojekte werden über staatlich gelenkte Kredite finanziert, nicht über private Hedgefonds. So kann China langfristige Projekte umsetzen, die kurzfristig nicht unbedingt rentabel wären wie etwa Hochgeschwindigkeitsbahnstrecken oder die strategische Rohstoffsicherung.
Diese staatlich gelenkte Kapitalallokation ermöglicht es, industrielle Kapazitäten aufzubauen, die weit über den aktuellen Marktbedarf hinausgehen, aber mit der Aussicht, später einen entsprechenden Weltbedarf decken zu können. Beispiele sind nicht nur die Solarindustrie, E-Mobilität oder die Halbleiterproduktion.
Deutscher Ökonom als Wegbereiter für ein alternatives Wirtschaftssystem
Der deutsche Nationalökonom Friedrich List (1789 –1846) und sein Buch „Das nationale System der politischen Ökonomie“ von 1841 wird in Russland und in China sehr geschätzt.
So erwähnen russische Denker und Ökonomen Lists Theorie immer wieder. Auch wenn man die Bedeutung der Person Alexander Dugin im Hinblick auf die aktuelle russische Politik nicht überbewerten darf, zeigen seine diesbezüglichen Überlegungen doch, wie gewisse Kreise dort denken. Dugin betont, dass List für Protektionismus plädierte, um die nationale Industrie zu fördern. Das passt zu Dugins Vision eines „Multipolaren“ oder „Eurasischen“ Modells, das sich gegen die unipolare, liberal-kapitalistische Globalisierung richtet. Neben Dugin greifen etwa auch Sergej Glasjew (z.B. in: «Глобальный кризис. Что делать» [„Die globale Krise. Was ist zu tun?“], Moskau 2011, wo Glasjew List zusammen mit Hamilton und anderen Frühprotektionisten nennt), Juri Krupnow und Autoren aus dem Umfeld der Russischen Akademie der Wissenschaften auf ihn zurück.
Gleiches gilt für China. So hat etwa Justin Yifu Lin, der frühere Chefökonom der Weltbank, List mehrfach als entscheidende Referenz für Chinas Modernisierung genannt, so etwa in seinem Buch „The Needham Puzzle: Why the Industrial Revolution Did Not Originate in China” (Lin, 1995). Dort führt Lin List als Beispiel für Entwicklungsstrategie an. Auch in akademischen Studien wird Friedrich List erwähnt (Zhang Pei, „The Relevance of Friedrich List’s Theory in China’s Economic Development“, Review of Political Economy (2021); Bai Gao: Economic Ideology and Japanese Industrial Policy: Developmentalism from 1931 to 1965). Dieser Klassiker vergleicht, wie Japan und später China List übernommen haben.
List kritisierte den damals dominanten Freihandel, den Adam Smith und David Ricardo vertraten, als nicht für alle Länder gleichermaßen vorteilhaft. Er argumentierte, dass Freihandel nur für stark entwickelte Industrienationen gut ist, während sich noch weniger entwickelte Länder im freien Wettbewerb nicht gegen überlegene Industrien durchsetzen können. Es ging ihm um den Schutz der nationalen Ökonomie in der Aufbauphase und er sprach von einem Erziehungszoll (Infant Industry Protection). Junge, im Aufbau befindliche Industrien sollten vorübergehend durch Schutzzölle und andere staatliche Maßnahmen vor ausländischer Konkurrenz geschützt werden. Nach der erfolgreichen Industrialisierung könne man die Zölle wieder senken und in den Freihandel eintreten. Das Ziel sei die Eigenständigkeit, die wirtschaftliche Stärke und Unabhängigkeit des Landes um den Lebensstandard in diesem Land zu heben. List entwickelte diese Idee als Gegenreaktion auf die seinerzeitige britische Vorherrschaft. Großbritannien war damals Industrieführer und profitierte vom Freihandel, während die deutschen Kleinstaaten noch agrarisch geprägt waren.
Lists Theorien waren zwar Jahrzehnte vor der deutschen Reichsgründung formuliert worden, beeinflussten aber viele spätere Politiker und Ökonomen. Die Schutzzollpolitik Bismarcks (ab 1879) gilt als Umsetzung von Listen’schen Prinzipien: Schutz der deutschen Industrie gegen britische Konkurrenz.
Die Realwirtschaftliche Orientierung von China und Russland
Russland und China verfolgen somit eine stark industriepolitisch gesteuerte Strategie. Im Kern geht es um Wachstum durch reale Wertschöpfung, also durch den Aufbau einer starken Industrie und das Erzielen von Exportüberschüssen. Infrastruktur, Technologiekompetenz, Energieversorgung und strategische Rohstoffpolitik stehen im Zentrum. Das Ziel ist neben der Lebensqualität der Bevölkerung die wirtschaftliche Souveränität des Landes.
Der Staat spielt dabei – wie Friedrich List vorschlug – eine zentrale Rolle. Mehrjährige Wirtschaftspläne legen Prioritäten fest. Strategische Branchen wie Maschinenbau, Elektronik oder erneuerbare Energien erhalten durch Subventionen, erleichterte Kreditgewährung und Steuererleichterungen gezielt Unterstützung.
Die sich entwickelnde Wirtschaft war anfangs auf Technologietransfer angewiesen. Ausländische Investoren mussten daher (und müssen oft noch) Joint Ventures mit chinesischen Firmen eingehen, um Produktionsstätten aufzubauen. Der Staat hat massive Investitionen in Transportnetze, Häfen, Hochgeschwindigkeitszüge und Energieversorgung getätigt, um die industrielle Wettbewerbsfähigkeit zu stärken.
Mit dieser Strategie wandelte sich China vom Billigproduzenten einfacher Konsumgüter zum führenden Hersteller von Hightech-Komponenten, Maschinen, Automobilen, Windkraftanlagen und zunehmend auch Halbleitern.
Laut UNIDO (United Nations Industrial Development Organization) machten Chinas Fertigungs- und Industrieproduktion im Jahr 2023 28,7 % der weltweiten Gesamtsumme aus – mehr als der der USA, Japans und Deutschlands zusammen. Hier ist der Link zu der Zusammenstellung der Weltbank von 2024.
Systemkonkurrenz
Die finanz-imperialistische und kolonialistische Wirtschaftsform versucht zwar, sich die Resourcen der restlichen Welt anzueignen und sich damit ein Leben „auf Pump“ zu ermöglichen – was zugegebenermassen eine lange Zeit funktioniert hat. Allerdings führt die Abkehr von der Realwirtschaft und die Konzentration auf die reiche Finanzwirtschaft zu erheblichen gesellschaftlichen Verwerfungen. Die Schere zwischen Reich und Arm (von Wallstreet und Mainstreet) ist in einer Weise aufgegangen, die auf Dauer nicht mehr tragbar ist.
Quelle: Federal Reserve - voronoi
Das Landslide-Wahlergebnis von Donald Trumps MAGA-Bewegung ist das Ergebnis gewesen. Nicht dass dies die politische Klasse der USA ernsthaft beunruhigen würde – wie es ihren Mitmenschen geht, ist in ihrer Prioritätenliste sehr weit unten angesiedelt. Hauptsache, wir bleiben gewählt und können mit den vielen materiellen Vergünstigungen die mit unseren Ämtern einhergehen, unsere Familie ernähren und uns ein schönes Leben machen. Diese Seite der Nachteile des oben beschriebenen Wirtschaftssystem sind für die „Herrschenden“ im System – oder die sich dafür halten – stört nicht wirklich. Eine soziale Revolution steht im Land der „unbegrenzten Möglichkeiten“ trotzt entsprechender Unkenrufe von Kassandras nicht an. Die „Deplorables“ schimpfen zwar, „wählen“ aber dann gerne die „Alternative“ – auch wenn sich diese im Ergebnis nicht als solche herausstellt. Sie versuchen es dann halt bei der nächsten Wahl wieder vergeblich. Je elender die Menschen werden, um so mehr verkriechen sie sich und versuchen, irgendwie zu überleben. Karl Marx und Friedrich Engels hatten mit ihrer Verelendungstheorie angesichts der geschichtlichen Vorgänge offenkundig nicht Recht.
Das wirklich beunruhigende Problem dieses parasitären Wirtschaftssystems liegt dort, wo es seine eigene Existenz und die Existenz des Wirts, der es ernährt, in Frage gestellt ist – entweder weil der Wirt unter der Belastung zusammenbricht oder er die Kraft aufbringt, den Parasiten abzuschütteln.
Das diesem System immanente Haushaltsdefizit und das ebenfalls zwangsläufig damit einhergehende Aussenhandelsbilanzdefizit sind Krankheitssymptome, die nicht von allein zum Zusammenbruch des Systems führen, solange der Wirt den Parasiten noch erträgt. Wie wir in einem anderen Artikel dargestellt haben, halten die Vasallen derzeit das parasitäre System noch mangels echter Alternative aufrecht. Aber die Zeit läuft gegen das Finanz-Imperium, weil ein echter Systemkonkurrent mit grossen Schritten Raum greift.
Kirill Alexandrowitsch Dmitrijew (*12. April 1975 in Kiew) ist der CEO des Russian Direct Investment Fund (RDIF) – Russlands Staatsfonds mit einem Volumen von rund 10 Milliarden US-Dollar – und seit Februar 2025 Sonderbeauftragter von Präsident Putin für ausländische Investitionen und wirtschaftliche Zusammenarbeit. Seinen Angaben zufolge haben die BRICS-Staaten in den letzten zwei Wochen erstmals ein gemeinsames Handelsvolumen von über 1 Billion USD erreicht (Quelle: AInvest). Auch Präsident Putin bestätigte dies am 20. Juni 2025 während des Wirtschaftsforums in St. Petersburg (tass.com).
Dies unterstreicht den Erfolg des gestärkten wirtschaftlichen Zusammenwirkens innerhalb der auf echter Realwirtschaft gegründeten Gemeinschaft der BRICS-Länder – allen voran Russland und China – und ihre zunehmende globale Bedeutung. Was den Westen dabei besonders stört, ist, dass diese Handelsströme sämtlich in Landeswährungen ausserhalb des SWIFT-Systems abgewickelt werden. Weder das amerikanische Finanzministerium noch die Federal Reserve noch irgendeine andere westliche Wirtschaftssteuerungseinheit hat Einblick, was dort geschieht oder kann Einfluss darauf nehmen. Die westlichen Börsen mit ihren Preisnotierungen können diesen Teil der Wirtschaft nicht kontrollieren. Die Zeiten, in denen der Dollar als Waffe und als Erpressungsmittel genutzt werden konnte, gehen ihrem Ende entgegen.
Man nehme nur das Motto BRICS-Gipfel 2023 (Südafrika): „BRICS and Africa: Partnership for Mutually Accelerated Growth, Sustainable Development and Inclusive Multilateralism“.
„Gegenseitig beschleunigtes Wachstum“ klingt eher technokratisch. Aber dahinter steckt für die Bevölkerungen der BRICS-Staaten ein konkretes Versprechen und eine politische Botschaft. Es soll ausdrücken, dass die BRICS-Staaten ihre wirtschaftliche Entwicklung nicht isoliert, sondern gemeinsam vorantreiben wollen, und dass diese Zusammenarbeit allen Mitgliedsstaaten zugutekommen soll, durch mehr Handel, Investitionen, Technologietransfer und politische Zusammenarbeit. Gemeinsame Infrastrukturprojekte, neue Industrien und Handelsabkommen sollen Wirtschaftswachstum schaffen, wovon auch die lokale Bevölkerung profitieren soll. Besonders für ärmere Regionen (z.B. im ländlichen Brasilien, in Teilen Indiens oder Afrikas) bedeutet das Versprechen die Aussicht auf mehr Investitionen und bessere Anbindung an globale Märkte. Das Wachstum soll dem Ziel dienen, Armut zu verringern und Bildung, Gesundheit oder Infrastruktur auszubauen.
Bereits J. F. Kennedy hatte erkannt, dass man in einer Situation mit Systemkonkurrenz (damals galt noch die „rote Gefahr“) nur gewinnen kann, wenn man dafür sorgt, dass die jeweiligen Bevölkerungen ein angenehmes, sicheres Leben führen können und eine Stimme haben, die auch wirklich gehört wird. Sonst verliert das Herrschaftssystem mit der Zeit die Zustimmung für die eigenen Pläne und die Menschen wenden sich einem ihnen mehr entsprechenden System zu.
Kennedy entwarf am 13. März 1961 in seiner Ansprache bei einem Empfang im Weißen Haus für Mitglieder des Kongresses und für das diplomatische Korps der lateinamerikanischen Republiken einen Plan für Südamerikas Entwicklung: „Der Lebensstandard jeder amerikanischen Familie wird steigen, Grundbildung wird für alle zugänglich sein, Hunger wird der Vergangenheit angehören, die Notwendigkeit massiver Hilfe von außen wird nicht mehr bestehen, die meisten Nationen werden in eine Phase des selbsttragenden Wachstums eingetreten sein, und obwohl noch viel zu tun sein wird, wird jede (lateinamerikanische) Republik Herr ihrer eigenen Revolution, ihrer eigenen Hoffnung und ihres eigenen Fortschritts sein.“ präsident kennedy - 13. März 1961
Diese Vision haben Wall Street und ihre Nutzniesser und Wirtschaftsparasiten nicht verfolgt und jetzt bekommen sie dafür die Quittung. Die Ansage an den Parasiten lautet: „So lange Ihr Euch wie Schurken verhaltet, werden wir als Alternative zu Dir arbeiten und Deine Politik wird Deine Isolation beschleunigen statt sie zu beheben.“ Diese Entwicklung ist unaufhaltsam, denn sie entspricht der Sozialnatur des Menschen.
Welche Alternativen hat das bestehende System angesichts dessen?
Es gibt Stimmen, die sagen, dass die Trump-Regierung hoffe, dass Amerika ein Internetmonopol, ein Computermonopol, ein Monopol für künstliche Intelligenz und ein Monopol für die Chipherstellung schaffen und mit den Monopoleinnahmen irgendwie das Zahlungsbilanzdefizit umkehren und die Weltmacht wiederherstellen kann.
Das ist ein Wunschtraum, denn um technologische Dominanz zu erreichen, braucht man Forschung und Entwicklung, und der Finanzsektor und die Unternehmen, die diesen technologischen Vorsprung eigentlich entwickeln sollten, denken nur kurzfristig und haben nur ihre eigenen Aktienkurse im Kopf. Die Art und Weise, wie die amerikanische Wirtschaft finanzialisiert ist, untergräbt ihre Fähigkeit, ihre finanzielle Macht über die Welt aufrechtzuerhalten, weil sie zu einer Deindustrialisierung der US-Wirtschaft geführt hat. Zudem fehlt den USA für eine Reindustrialisierung schon die erste und wichtigste Ressource: das Humankapital. Das Bildungssystem ist dort fast ausschliesslich auf den Finanzsektor ausgerichtet. Realwirtschaftliche bildungsmässige Grundlagen sind beklagenswert schwach.
Die Amerikaner haben einen klugen Spruch: When you are in a hole, stop digging! (Wenn Du in einem Loch steckst, höre auf zu graben.) Aber mit der „Big Beautiful Bill“ arbeitet die Trump Administration entgegen diesem Spruch. Dieses Gesetz bringt schlicht „mehr vom Alten“: es ist die Umsetzung des Washington Consensus im Inland, mit der schon Ronald Reagan und Margaret Thatcher krachend gescheitert sind. Sparen für die Armen und „Entlastung“ für die Reichen führen nicht zu mehr Wachstum, im Gegenteil: die Finanzialisierung der Wirtschaft wird fortgesetzt und die Deindustrialsierung beschleunigt sich. Horrende Schulden für die Rüstung sind keine Investition. Sie sind hinausgeworfenes Geld für die am wenigsten produktive Branche. Sie produziert Schrott auf die Halde und führt damit zu weniger Lebensqualität.
Die einzige Möglichkeit für die Vereinigten Staaten, eine solvente Wirtschaft zu werden, bestünde darin, den Versuch aufzugeben, die Welt mit einem Imperium zu beherrschen. Imperien zahlen sich nicht aus. Das ist die Lehre der Geschichte. Imperien kosten viel Geld, und am Ende geht die imperiale Macht bankrott, so wie Großbritannien mit seinem Imperium bankrott gegangen ist wie vor ihm schon das Imperium Romanum.
Wenn die Vereinigten Staaten diesem Schicksal entgehen wollen, müssten einfach ein Land wie alle anderen werden. Sie müssten gleichberechtigt sein. Es müsste eine Parität zwischen den Vereinigten Staaten und anderen Ländern geben, wo alle denselben Regeln folgen. Aber wie Michael Hudson feststellt, ist das für den US-Kongress ein Gräuel. Es gibt dort immer noch einen populistischen Nationalismus, der sagt: „Wir wollen nicht wie jedes andere Land sein. Wir wollen nicht nach den Regeln leben müssen, nach denen andere Länder leben. Wir wollen weiterhin andere Länder dominieren können, weil wir befürchten, dass andere Länder, wenn sie die Möglichkeit haben, diplomatisch unabhängig zu werden, etwas tun könnten, was uns nicht gefällt.“ Solange man diese Mentalität hat, wird man sich am Ende gegen den Rest der Welt stellen und im Abseits landen, während die Globale Mehrheit beharrlich ihren konstruktiven, kooperativen Weg zu mehr Lebensqualität fortsetzt.
übernommen von forumgeopolitica.com
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von Dr. Andreas Mylaeus – übernommen von forumgeopolitica.com Stellvertreterkrieg Israels gegen BRICS – Teil 2 04.07.2025 Dieser Krieg ist aufgrund der derzeitigen «Waffenruhe» keineswegs beendet – es ändern sich lediglich die eingesetzten Mittel. Nach wie vor geht es einerseits um die geographischen/geopolitischen Ziele. Andererseits geht es aber vor allem auch darum, den Niedergang bzw. die Beendigung des amerikanischen Finanz-Imperiums zu verhindern.
USA, Iran, Israel, Geopolitik, Geheimdienste, GeoOekonomie, BRICS, Kriegsplanung
wiederholung aus...
BIP ohne Güter: Die Rentier-Fata Morgana
Von Michael , Donnerstag, 23. Oktober 2025, Interviews Keine Tags Permalink
GLENN DIESEN: Herzlich willkommen zurück in der Sendung. Wir freuen uns, wieder unseren guten Freund Professor Michael Hudson bei uns zu haben, um über neoliberale Wirtschaftstheorien, ihr unausweichliches Ende und die Zeit danach zu sprechen. Also, willkommen zurück in der Sendung.
MICHAEL HUDSON: Schön, wieder da zu sein, Glenn.
GLENN DIESEN: Ist das also das Ende des Wirtschaftsmodells, das wir zumindest seit den 1980er Jahren kennen? Oder, um einen Schritt zurückzutreten: Wie würden Sie neoliberale Wirtschaftstheorie definieren? Und warum glauben Sie, dass sie ihr unausweichliches Endstadium erreicht haben könnte?
MICHAEL HUDSON: Ich kann nicht über neoliberale Ökonomie sprechen, ohne sie der ursprünglichen liberalen Ökonomie gegenüberzustellen, nämlich der klassischen politischen Ökonomie und der gesamten Theorie von Wert, Preis und Rente.
Von den Physiokraten über Adam Smith, John Stuart Mill und Marx bis hin zum Rest des 19. Jahrhunderts basierte die gesamte Idee einer Wirtschaftspolitik, die eine effizientere Produktionssteigerung und die Messung des wirtschaftlichen Fortschritts zum Ziel hatte, auf der Wert- und Preistheorie. Und was Ricardo als Arbeitswerttheorie bezeichnete, war in Wirklichkeit die Preistheorie der Rente. Preise entsprachen dem Überschuss des Marktpreises über den Wert. Rente war der Preisüberschuss. Anders ausgedrückt: Güter hatten Produktionskosten.
Wie konnte der Marktpreis jemals höher sein als die Produktionskosten? Nun, die Bodenrente war der Hauptgrund. Der gesamte politische Kampf des frühen 19. Jahrhunderts drehte sich darum, den Industriekapitalismus vom Erbe des Feudalismus zu befreien, vor allem in Form einer erblichen Grundbesitzerklasse, die die Bodenrente beanspruchte. Und der gesamte Konflikt, der zu David Ricardos Weiterentwicklung von Adam Smiths Theorien und den physiokratischen Werttheorien führte, war der Streit um die Zölle nach den Napoleonischen Kriegen.
Was ich meine, mag wie eine Ablenkung erscheinen, aber es ist der Schlüssel zum Verständnis der neoliberalen Ökonomie und ihrer BIP-Rechnung, ihrer Idee der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung, allesamt Teil einer Konterrevolution gegen das Konzept der freien Märkte, das Adam Smith, Mill, Marx und das gesamte 19. Jahrhundert vertraten.
Das Problem nach den Napoleonischen Kriegen bestand darin, dass die napoleonische Handelsblockade gegen Großbritannien aufgehoben wurde. Plötzlich sah sich Großbritannien, das während der Kriege von der heimischen Lebensmittelproduktion abhängig geworden war, mit Billigimporten von Lebensmitteln konfrontiert. Die Grundbesitzer protestierten. Sie sagten: „Das bedeutet, dass wir weniger Pachteinnahmen haben. Ihr müsst Zölle erheben, um die Importe zu blockieren, damit wir unsere hohen Pachtzinsen aufrechterhalten können.“
Und Ricardo und seine Anhänger – sie wurden ricardische Sozialisten genannt – sagten: „Wollen wir die gesamte Wirtschaft opfern, nur damit Vermieter höhere Mieten verlangen können?“
Die Industriellen sagten: „Wir hoffen, Großbritannien zur Werkstatt der Welt zu machen. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen wir unsere Industrieproduktion zu niedrigeren Preisen als im Ausland gestalten. Damit der Industriekapitalismus die Konkurrenz dominieren kann, befinden wir uns in einem Wettlauf um Kostensenkung bis auf ein Minimum. Wenn wir unseren Angestellten jedoch so hohe Löhne zahlen müssen, dass die künstlich hohen Lebensmittelpreise gedeckt werden, die wiederum die Bodenrenten für die Großgrundbesitzer decken, dann können wir nicht mit Industrien in den Vereinigten Staaten und anderen Ländern konkurrieren, die Lebensmittel kostengünstiger produzieren und ihren Arbeitern deutlich weniger zahlen müssen.“ Die gesamte Dynamik des Industriekapitalismus seit seinem Aufkommen im späten 18. Jahrhundert bestand also darin, die Wirtschaft zu rationalisieren und unnötige Produktionskosten zu beseitigen. John Stuart Mill fasste dies so zusammen: „Die Bodenrente und die steigenden Bodenpreise sind das, was die Großgrundbesitzer im Schlaf verdienen. Es ist kein Produkt. Es ist das, was wir heute Transferzahlungen nennen.“ Und wenn wir eine ökonomische Rentierklasse unterstützen müssen, dann werden wir nicht in der Lage sein, eine wettbewerbsfähige Industrienation zu werden.
Dieses Konzept eines freien Marktes ist ein Markt, der frei von ökonomischer Rente und frei von jeglicher Art von unverdientem Einkommen ist, das kein Produkt, sondern lediglich ein Privileg darstellt: das Privileg der Grundbesitzer, Land zu besitzen und ihren Reichtum nutzen zu können, um Parlamente zu kontrollieren, ihre Mieten und damit die Lebensmittelpreise zu stützen, das Privileg der Monopole, die Preise ihrer Produkte zu erhöhen, ohne die steigenden Kosten tatsächlich widerzuspiegeln.
Der Kontrast zwischen dem Marktpreis, den die Bevölkerung für ihre Produkte zahlen musste, und der tatsächlichen Produktion sollte durch den Industriekapitalismus minimiert werden, um ihn effizienter zu gestalten. Durch die höhere Effizienz sollten rentierfreie Volkswirtschaften zu den dominanten Industriegesellschaften werden. Dies war das zentrale Leitprinzip der klassischen Nationalökonomie, wie sie in Großbritannien und später in Frankreich, Deutschland und den Vereinigten Staaten entwickelt wurde. Man wollte Grundbesitzer und Land enteignen, anstatt Arbeit und Industrie zu besteuern.
Die Kritik der Physiokraten und Adam Smiths an den Großgrundbesitzern lautete, dass diese eine parasitäre Klasse darstellten, die Einkommen bezog, ohne etwas zu produzieren. Es ging darum, die Kontrolle der Großgrundbesitzer über das Parlament zu verhindern und so die Steuerlast nicht auf die Arbeitnehmer durch Verbrauchssteuern oder die Industrie durch Gewinn- und Einkommensteuern abzuwälzen, die nicht zwischen Erwerbs- und Nichterwerbseinkommen unterschieden. Im Mittelpunkt standen produktive Arbeit, produktive Ausgaben und produktive Investitionen. Produktive Investitionen schufen ein Produkt, nicht aber die Möglichkeit, Miete und Nichterwerbseinkommen für dieses Produkt zu erheben. Die Werttheorie wurde somit zum Kern der klassischen Nationalökonomie. Dies führte zu einer Parlamentsreform, da die Ricardianer 30 Jahre brauchten, um die Industriellen in Großbritannien dazu zu bewegen, sich mit der Bevölkerung zusammenzuschließen und das Wahlrecht auf die Arbeiter auszuweiten. So konnten diese gegen die Interessen der Großgrundbesitzer stimmen und 30 Jahre später, 1846, die Korngesetze aufheben. Anschließend versuchten sie, die Steuerlast von Arbeit und Industrie auf den Boden zu verlagern.
In den Jahren 1909 und 1910 verabschiedete das britische Unterhaus tatsächlich eine Grundsteuer, die jedoch vom Oberhaus per Veto abgelehnt wurde. Dies führte zu einer Verfassungskrise, die von 1909 bis 1911 andauerte. Infolgedessen wurde in der britischen Verfassung eine Regel verankert, die es dem vom Grundbesitz dominierten Oberhaus untersagte, jemals wieder ein vom Unterhaus verabschiedetes Steuergesetz per Veto zu blockieren. Dies war der Kern der klassischen Nationalökonomie: Wir wollen produktives Einkommen fördern, da es eine notwendige Produktionskostenart darstellt. Wir wollen nicht die Besteuerung reduzieren und die Rentenökonomie fördern, die keine Produktionskosten, sondern eine Belastung wie eine Steuer für die übrige Wirtschaft darstellt. Wie man sich vorstellen kann, wehrten sich die Grundbesitzer Ende des 19. Jahrhunderts gegen diese Entwicklung. Sie argumentierten dagegen und erhielten zunehmend Unterstützung vom Bankensystem. Die Bankiers erkannten, dass die Abschaffung des erblichen Landadels, dem der Grundbesitz in Großbritannien gehörte, die Bodenpacht sowie den Wohnungs- und Gewerbeimmobilienmarkt demokratisierte. Seit dem späten 19. Jahrhundert kann jeder ein eigenes Haus oder ein eigenes Geschäftsgebäude erwerben. Insofern herrscht ein freier Markt. Um jedoch ein Haus kaufen zu können, müssen sich Käufer verschulden, da sie nicht über genügend Eigenkapital verfügen, um den vollen Kaufpreis zu begleichen. Sie nehmen daher eine Hypothek auf.
Das Ergebnis war, dass die Bankiers – entgegen der klassischen Nationalökonomie (Adam Smith, John Stuart Mill, der ersten Zeile des Kommunistischen Manifests, der gesamten Bewegung des 19. Jahrhunderts zur Besteuerung der Bodenrente) – sagten: „Wenn wir verhindern können, dass diese Bodenrente besteuert wird, steht sie uns als Zinsen zur Verfügung.“ Und sie schlossen sich dem Immobiliensektor, dem Monopolsektor und der Öl- und Gasindustrie an, um eine Alternative zur liberalen und klassischen Nationalökonomie zu schaffen.
Thorstein Veblen nannte dies neoklassisch. Er meinte damit nicht, dass es sich um eine neue Form der klassischen Nationalökonomie handelte. Es war deren Antithese. Und damit meinte er, dass diese gegenideologische Gegenreaktion auf das klassische Konzept des freien Marktes – eines Marktes ohne ökonomische Rente – dieses ins Gegenteil verkehrte: einen Markt, der frei von Rentenabschöpfung war, auf dem Mieten unbesteuert und unreguliert blieben, auf dem Monopole nicht der Kartell- und Monopolregulierung unterlagen und auf dem Banken im Grunde ungehindert Lobbyarbeit betreiben konnten, um sich einen möglichst großen Anteil der steigenden Grundstückspreise – bedingt durch wachsenden Wohlstand, öffentliche Investitionen und Bevölkerungswachstum – anzueignen. Banker wussten, dass alles, was nicht an den Fiskus ging, ihnen zur Verfügung stand. Und wenn man ein Haus kaufen wollte, boten die Käufer gegeneinander, und der Zuschlag ging an denjenigen, der die höchste Hypothek von der Bank aufnehmen konnte. Der Preis von Wohnraum, von Immobilien, entsprach also dem, was eine Bank dafür als Darlehen gewährte. Die Demokratisierung des Landbesitzes und der ökonomischen Rente ging also mit der Finanzialisierung und Privatisierung dieser Rente einher, nicht mit ihrer Vergesellschaftung, wie es die klassischen Ökonomen gewünscht hätten.
Dies mag wie ein Abschweifen wirken, doch es ist der Sieg der Antiklassizisten, die behaupteten, es gäbe keine ökonomische Rente, jedes Einkommen sei produktiv, der Vermieter sei produktiv, indem er die Immobilie verwalte und über die Mieter entscheide. Auch der Bankier sei produktiv, indem er über Kreditwürdigkeit und Kundenzufriedenheit entscheide. Selbst der Monopolist sei produktiv, indem er die Märkte rationalisiere. So wurden plötzlich die gesamte Klasse der Rentenempfänger, die Bodenrente, die Rohstoffrente, die Monopolrente, Zinsen und Finanzierungskosten als Rente betrachtet – all das galt als produktiv, nicht als unproduktiv.
Das Ergebnis ist, dass in den heutigen Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen und im BIP die gesamte Rentenjagd dieser Klassen – Vermieter, Monopolisten, der Finanzsektor und die Öl- und Gasindustrie – als Teil des BIP erfasst wird. Unverdientes Einkommen gibt es nicht. Die Produktivität eines Bankers entspricht beispielsweise den Gebühren, die er für seine Bankdienstleistungen verlangt. 2010 erklärte der Chef von Goldman Sachs, der größten Investmentbank Amerikas, dass die Partner und Mitarbeiter von Goldman Sachs die produktivsten Arbeitskräfte in den Vereinigten Staaten seien, weil sie am meisten verdienten. Und in den Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen wird ihr gesamtes Einkommen als Betriebskosten betrachtet. Dies steht im Gegensatz zur klassischen Volkswirtschaftslehre, in der es sich nicht um ein Produkt, sondern um Betriebskosten handelt. Es ist eine Transferzahlung.
Heute stammt beispielsweise vermutlich fast das gesamte Wachstum des US-amerikanischen BIP, wenn nicht sogar mehr als das gesamte Wachstum des europäischen BIP, nicht aus der Produktion von Industrie, Landwirtschaft und Transportwesen. Es sind diese Rentiergehälter, die nicht Teil eines Produktionsprozesses sind, sondern Teil des Zirkulationsprozesses, Teil der Transferzahlungen, die von den etablierten Interessengruppen durchgesetzt werden. Diese nutzen ihre politische Macht, um wirtschaftliche Vorteile aus der Steuerbefreiung ihrer Renten zu ziehen und genau das zu tun, was bereits im Feudalismus geschah: die Steuerlast von den Grundbesitzern, den Monopolisten und den Bankiers auf die Arbeitnehmer und die Industrie abzuwälzen.
Genau deshalb behaupteten die Physiokraten, Frankreich, Spanien und andere stark royalistisch geprägte Länder könnten sich erst industrialisieren, wenn sie ihr Steuersystem reformierten. Als Adam Smith vor der Abfassung seines Werkes „Der Wohlstand der Nationen“ durch Europa reiste, war er von diesem Grundsatz überzeugt. Er entwickelte daraufhin eine logischere Wert- und Preistheorie, die später von Ricardo, Malthus, Sozialisten, Marxisten und in den USA von Wirtschaftshochschulen, Thorstein Veblen – all jenen Förderern der Industrialisierung, die ihre Volkswirtschaften zu führenden Industrienationen machen wollten – weiterentwickelt wurde. Heute herrscht genau das Gegenteil eines freien Marktes vor: ein Markt, der den Profiteuren dient. Infolgedessen ist in den USA ein Großteil dessen, was als Bruttoinlandsprodukt (BIP) gezählt wird, kein Produkt. Kann man von der Erhebung von Zinsen als Produkt sprechen?
Ein Bestandteil des BIP basiert darauf: Das US-amerikanische Census Department oder das Bureau of Labor Statistics befragen Haushalte in den Vereinigten Staaten und fragen: „Wenn Sie Eigentümer eines Hauses wären, was wäre, wenn Sie Ihre Immobilie vermieten müssten? Wie viel Miete würden Sie verlangen?“ Da Sie Eigentümer sind und die gezahlte Miete laut unserer Berechnung Teil der Wirtschaftskosten ist, müssen wir den Wert Ihrer höheren Mieteinnahmen und den gestiegenen Wert Ihres Hauses berücksichtigen. Doch generiert dies einen Gewinn, wenn Banken durch eine Erhöhung des Schulden-Einkommens-Verhältnisses immer mehr Kredite vergeben, sodass Kreditnehmer immer mehr Geld aufnehmen können? Genau dies führte zur Immobilienkrise von 2008. 100-Prozent-Hypotheken und endfällige Hypotheken wurden zur Schuldentilgung verwendet. All dies wurde so verbucht, als trage es nicht nur zum BIP bei, sondern fördere sogar den wirtschaftlichen Wohlstand. Doch das Gegenteil war der Fall.
Da die Möglichkeiten zur Gewinnmaximierung lukrativer wurden als die Bildung von Sachkapital, der Bau von Fabriken und die Beschäftigung von Arbeitskräften zur Produktion von mehr Gütern, kam es in den USA und Europa zur Deindustrialisierung. Die Finanzialisierung des Unternehmenssektors setzte ein. Es kam zu Unternehmensübernahmen, Fusionen und Übernahmen. Der Fokus der industriellen Entwicklung verschob sich hin zu der Frage, wie man am schnellsten ein Vermögen machen kann. Die Unternehmen erkannten, dass sie schneller reich werden konnten, indem sie ihre Gewinne für Aktienrückkäufe und Dividendenausschüttungen verwendeten. Indem sie 94 % ihrer Gewinne für Aktienrückkäufe und Dividenden ausgaben, generierten sie durch steigende Aktienkurse höhere Kapitalgewinne, als sie jemals durch Investitionen und Gewinne aus der tatsächlichen Industrialisierung hätten erzielen können. Dies ist die Motivation für die Abkehr vom klassischen Fokus auf die Wertschöpfung in der Wirtschaft hin zur neoliberalen, d. h. antiliberalen/antiklassischen Idee, sich nur noch auf die reine Geldmacherei zu konzentrieren, als wäre alles gleichförmig und es gäbe keinen Unterschied zwischen produktiven und unproduktiven Investitionen, keinen Unterschied mehr zwischen dem Erwirtschaften eines Vermögens durch die Entwicklung eines neuen Produkts und den Bau von Produktionsstätten oder der Übernahme einer bestehenden Fabrik, deren Zerschlagung und der Steigerung des Aktienkurses durch den Verzicht auf langfristige Investitionen in Kapitalbildung und Forschung und Entwicklung. Es geht nur noch darum, kurzfristig zu denken und jetzt die Aktienkurse in die Höhe zu treiben. Die erzielten Gewinne und Kapitalzuwächse können wir dann später nutzen.
Betrachtet man die Vermögensbildung in den Vereinigten Staaten, so stellt man sich vor: Das BIP setzt sich aus Arbeitseinkommen, Löhnen und Unternehmensgewinnen zusammen. Hinzu kommt ein deutlich schnellerer Wertzuwachs bei Aktien, Anleihen und Immobilien. Man könnte sogar sagen, dass der jährliche Preisanstieg von Aktien, Anleihen und Immobilien das gesamte BIP übersteigt. Dies verzerrt das Verständnis von industriellem Wachstum. Was bedeutet das für die heutige Wirtschaftspolitik und die Weltgemeinschaft? Fast alle populären Medien und wissenschaftlichen Berichte stellen das US-BIP dem europäischen und dem chinesischen BIP gegenüber – als wäre es ein und dasselbe. Doch BIP ist nicht gleich BIP.
Der Unterschied liegt darin, dass China als Land am stärksten der klassischen Politik des Industriekapitalismus gefolgt ist, die Großbritannien, Frankreich, Deutschland und die USA reich gemacht hat. China hat das Rad gewissermaßen neu erfunden, ohne sich mit der Geschichte des ökonomischen Denkens auseinanderzusetzen. Man entschied sich für eine Ingenieurswirtschaft. Das liegt daran, dass die meisten Mitglieder des Zentralkomitees der Kommunistischen Partei Chinas Ingenieure sind. Sie stammen nicht von der Wall Street, sind keine Banker oder Finanzexperten. Sie sind Wirtschaftsingenieure oder Wissenschaftler, keine Finanzwissenschaftler. Daher erwirtschaften sie ein reales BIP, während das BIP der USA und Europas größtenteils ein Anti-Produkt ist. Sie repräsentieren die Sphäre der Rentierseinkommen, die durch Arbeit und Kapital finanziert werden müssen.
Das war das ganze Wesen der Ricardoschen Ökonomie, der Ökonomie von John Stuart Mill, der sozialistischen Ökonomie, der beiden Bände, Band 2 und 3 des Kapitals, die Marx geschrieben hat, und der Ökonomie, die an amerikanischen Wirtschaftshochschulen von Professoren wie Simon Patten gelehrt und später von Thorstein Veblen in den Vereinigten Staaten in politischen Begriffen ausgedrückt wurde.
Wir haben es hier mit zwei völlig unterschiedlichen Auffassungen von wirtschaftlicher Produktion und Wirtschaftswachstum zu tun. Geht es um industrielles Wachstum, um tatsächliche Produktmengen, die den Lebensstandard und die Produktivität steigern? Oder geht es auf Kosten von Arbeit und Kapital, um eine Rentierklasse an der Spitze der Wirtschaftspyramide zu schaffen, die immer mehr ihrer Rentier-Einkommen nutzt, um ihre eigenen Steuern zu senken und die Kontrolle über den politischen Prozess zu erlangen, damit ihre Finanzpolitik sie von Steuern befreit, die Steuern auf die Industrie abwälzt und Wirtschaftshochschulen mit einem neoklassischen Lehrplan ausstattet, der das Konzept der ökonomischen Rente leugnet? Milton Friedman sagte, es gäbe nichts umsonst. Doch in der Rentierökonomie dreht sich alles um ein kostenloses Mittagessen. Ein Monopolprivileg zu erlangen, ist ein kostenloses Mittagessen. Im Schlaf Einkommen zu erzielen, ob als Vermieter oder Banker, ist ein kostenloses Mittagessen. Genau das macht den Neoliberalismus so zerstörerisch für die industrielle Wirtschaft, wie Ricardo es vorhergesagt hat.
Ricardo schrieb ein bemerkenswertes Kapitel, in dem er sagte: „Wir steuern auf ein wirtschaftliches Armageddon zu.“ Wenn wir keinen Freihandel haben und darauf bestehen, dass Großbritannien sich ausschließlich auf die heimische Landwirtschaft zur Nahrungsmittelversorgung stützt, so Ricardo, müsse man mit dem Bevölkerungswachstum immer weniger fruchtbare Böden bewirtschaften, was zu sinkender Produktivität und steigenden Lebensmittelpreisen führen würde. Er argumentierte, dass die Bodenrente, insbesondere die Rente für landwirtschaftliche Produkte, den gesamten wirtschaftlichen Überschuss über dem Existenzminimum hinaus aufsaugen werde.
Dann gäbe es keine Möglichkeit mehr, Gewinne zu erzielen, da sich kein Industrieller die Arbeit von Arbeitskräften leisten könnte, die so hohe Lebensmittelpreise zahlen müssten. Wenn wir diese hohen Preise zahlen, die in Form höherer Pachten an die Grundbesitzer weitergegeben würden, könnten wir unmöglich mit Ländern konkurrieren, die niedrigere Lebensmittelproduktionskosten haben. Seine Anhänger fügten hinzu: oder mit Monopolen oder dem Finanzsektor. So gab es bereits 1817 mit Ricardos Schriften zur Bodenrente eine ganze Auffassung, die die erste Bodenrente vorwegnahm.
Ende des 19. Jahrhunderts herrschte die Auffassung vor, dass nicht nur die Bodenrente die Kosten für Unternehmen, Löhne, Industrie und Landwirtschaft in die Höhe treiben würde, sondern auch Monopole. Finanzwesen, Fremdkapital und Bankwesen würden die Kosten zusätzlich erhöhen.
Wir mussten uns dem annähern, was damals im Grunde jeder Sozialismus nannte. Es war kein schlechter Begriff. Heute muss man sich vor Augen halten, dass Adam Smith und John Stuart Mill, wenn sie heute schrieben, als Marxisten bezeichnet würden. Und warum? Weil sie über Wert und Preis sprachen. Die Gegenrevolution gegen die klassische Nationalökonomie war so heftig, dass sie das Konzept der Bodenrente ablehnte, dass die Marxisten die einzige politische Gruppe waren, die weiterhin über Bodenrente, unverdientes Einkommen und Ausbeutung sprach. Doch Marx kodifizierte, perfektionierte und erweiterte lediglich das Konzept der Bodenrente und der Monopolrente auf den Finanzsektor in Band 2 und 3 seines Kapitals sowie in Band 2 und 3 seiner „Theorien des Mehrwerts“, der ersten Geschichte des ökonomischen Denkens, die erst nach seinem Tod von Karl Kautsky herausgegeben wurde. Marx verortete sich jedoch in der klassischen Tradition. So wurde die Ablehnung der klassischen Nationalökonomie zur Ablehnung des Marxismus, und diese Ablehnung wurde sowohl als Marxismus als auch als Sozialismus bezeichnet.
Die Ricardianischen Sozialisten, wie sie sich selbst nannten, waren keine Marxisten, weil Marx zu dieser Zeit noch nicht schrieb.
Die Grundidee des Sozialismus bestand darin, natürliche Monopole in öffentlicher Hand zu belassen, so wie öffentliche Versorgungsbetriebe – etwa Strom, Telekommunikation, die BBC und das Bildungswesen. Auch das Gesundheitswesen könnte öffentlich sein. Das war keine linke Politik, sondern die der britischen Konservativen unter Benjamin Disraeli. Er sagte: „Gesundheit ist alles.“
All diese Ideen besagen, dass der Staat, um Monopolrenten aus Sektoren mit natürlichen Monopolstellungen zu vermeiden, diese Monopoldienstleistungen bereitstellen sollte. Anders als bei privaten Unternehmen ist das Ziel staatlicher Investitionen in Bildung, Gesundheitswesen, Verkehr und Kommunikation nicht die Gewinnerzielung. Vielmehr geht es darum, die Preise zu minimieren, um die übrige Wirtschaft zu subventionieren. So sollen beispielsweise die Kosten für Arbeitnehmer, die studieren möchten, um bessere Jobchancen zu erhalten, für diese entfallen.
Man will nicht, dass Arbeitnehmer wie in den USA mit Konsumschulden, Bildungs- und Autokrediten, hohen Transportkosten, der Privatisierung von Kommunikation, Verkehr und Gesundheitswesen belastet werden. In den USA entfallen, wenn man sich das BIP und die Volkswirtschaftsrechnung ansieht, 18 % des nationalen Einkommens auf Krankenversicherung und medizinische Versorgung. Wie können die USA erwarten, ihre Industrialisierung zurückzuholen, wenn ihre Arbeitnehmer derart enorme Gesundheitskosten tragen müssen, die in keinem anderen Land anfallen? Wie wollen Industrielle, die hier Arbeitskräfte mit ähnlicher Technologie einstellen, die allen anderen Ländern zur Verfügung steht, mit einer effizient funktionierenden Wirtschaft konkurrieren, die diese Grundkosten verstaatlicht und die Lebenshaltungskosten subventioniert? Ohne diese Subventionen müssten Industrieunternehmen ihren Arbeitnehmern so hohe Löhne zahlen, dass diese sich die privatisierte Gesundheitsversorgung, das privatisierte Bildungssystem usw. leisten könnten.
Hier haben wir es mit zwei verschiedenen Wirtschaftsphilosophien zu tun, und der Neoliberalismus ist das Gegenteil: die Antithese, eigentlich eine radikale Revolution gegen die klassische Ökonomie.
Das ist einer der Gründe, warum an amerikanischen Universitäten die Geschichte des ökonomischen Denkens nicht mehr als Pflichtfach im Doktorandenprogramm für Wirtschaftswissenschaftler gelehrt wird. Es wird nicht einmal mehr Wirtschaftsgeschichte unterrichtet. So wird eine ganze Generation von Wirtschaftsstudenten ausgebildet und schließt ihr Studium ab, ohne zu wissen, dass dieser zweihundertjährige ideologische Kampf um die Begriffe Wert, Preis, Rente, Produktion, kostenlose Leistungen, Erwerbseinkommen, unverdientes Einkommen und produktive Arbeit versus Investitionen versus unproduktive Investitionen stattfand. All diese Kernkonzepte, die jede erfolgreiche Industrienation in ihrem Aufstieg leiteten, wurden verworfen. Es ist daher kaum verwunderlich, dass der Westen eine dem ursprünglichen dynamischen Industriekapitalismus entgegengesetzte Politik verfolgt hat und nur Chinas Sozialismus chinesischer Prägung der amerikanischen, deutschen, klassischen Wirtschafts- und Industriekapitalismus-Weltanschauung folgt.
GLENN DIESEN: Ich bin sehr froh, dass Sie das BIP erwähnt haben, denn die Art und Weise, wie das BIP die schädlichen Mietsteigerungen und Monopolgewinne verschleiert, wird oft ignoriert. Und tatsächlich sehen wir, dass das BIP als Messgröße im Laufe der Zeit immer unzuverlässiger wird.
Aber die Ideologie dieser neuen neoliberalen Wirtschaftspolitik hat, wie Sie andeuten, etwas Faszinierendes an sich. Es ist allgemein bekannt, dass neoliberale Wirtschaftspolitik und ungezügelte Märkte häufig solche Monopole und wirtschaftliche Ungleichheiten hervorbringen. Sie bietet weniger Arbeitnehmerschutz. Das wissen wir bereits. Wir wissen auch, dass dies soziale Probleme verschärfen kann. Als sich Oligarchien ohne Beschränkungen für Rentenjäger entwickelten, führte dies zu politischer Instabilität, da die Bevölkerung weniger Interesse am Status quo hatte, zu politischer Polarisierung und einer noch geringeren Bedeutung der Demokratie.
Nochmals, all das ist bekannt, doch in der heutigen ideologischen Rhetorik wird es immer noch als Kommunismus oder Sozialismus abgetan. Dabei war dies die Sprache von Alexander Hamilton, Henry Clay oder Friedrich List. Es ist also durchaus bemerkenswert.
Nach dieser Phase der Globalisierung herrschte Anfang der 90er-Jahre die Vorstellung vor, dass dies Harmonie und stetiges Wachstum bringen würde. Gleichzeitig ist aber allen klar, dass diese ungezügelten Marktkräfte die Probleme verursachen, mit denen wir heute konfrontiert sind. Erstaunlicherweise können wir als Wissenschaftler jedoch an keiner westlichen Universität die Rolle ungezügelter Märkte infrage stellen. Das ist wirklich bemerkenswert.
MICHAEL HUDSON: Zuvor möchte ich eines anmerken: das Wort „Markt“, das Sie gerade verwendet haben. Es klingt, als sei der Markt etwas Universelles und Objektives.
Jeder Markt wird von Gesetzen und dem Regulierungssystem geprägt. Es gibt Märkte mit Kartellgesetzen, die Monopole verhindern, und Märkte ohne jegliche Gesetze oder ohne Durchsetzung der Kartellgesetze. Es gibt Märkte, die natürliche Monopole in Bereichen wie Bildung und Gesundheitswesen als öffentliche Versorgungsbetriebe erhalten, oder privatisierte Märkte. Einen Markt an sich gibt es nicht.
Und der Begriff Kapitalismus wird für alle Wirtschaftssysteme verwendet. Ich habe schon erlebt, dass Mesopotamien im babylonischen Zeitalter, im dritten Jahrtausend v. Chr., als kapitalistisch bezeichnet wurde, weil die Menschen dort mit Kapital Geld verdienten. Die Unterscheidung zwischen Industriekapital und Finanzkapital ist jedoch eine andere.
Ich möchte einen Punkt ansprechen. Nehmen wir an, wir betrachten die Entwicklung einer Volkswirtschaft ab jetzt und analysieren die Struktur des Wirtschaftswachstums in Europa, Amerika oder einer anderen Volkswirtschaft. Das BIP wird voraussichtlich nur sehr geringfügig wachsen, vielleicht um ein bis zwei Prozent pro Jahr. Die langfristigen Zinssätze liegen jedoch aktuell bei vier Prozent pro Jahr.
Man kann sich vorstellen, wie viel schneller die Finanzverschuldung wächst als die Realwirtschaft. Das geschieht seit 1945, genauer gesagt seit über 100 Jahren. So wächst die Anhäufung von Finanzvermögen schneller als der Wert aller Fabriken, Maschinen, landwirtschaftlichen Betriebe, Industrieanlagen und des Handels. Diese Finanzverschuldung wächst, und der Finanzsektor deckt die Immobilienkosten. Betrachtet man die Grundstückspreise und -bewertungen, so steigen diese deutlich schneller als das BIP. Das gesamte Wachstum der Bodenrente ist schneller als das Wachstum von Gewinnen und Löhnen.
Löhne bestimmen die Lebenshaltungskosten; die Reallöhne in den USA sind gesunken. Und in Deutschland schrumpft mittlerweile sogar das BIP. Gleichzeitig steigen die Zinsen. Wir erleben eine wirtschaftliche Polarisierung, die die Wirtschaft verarmt, weil Einkommen und Vermögen nicht den Produzenten, sondern einer wirtschaftlichen Rentierklasse zugutekommen. Deshalb fehlt beim Verständnis des Neoliberalismus das Konzept der ökonomischen Rente.
GLENN DIESEN: Mich hat aber interessiert: Wenn das mehr oder weniger vorhersehbar war, wie sind wir dann an diesen Punkt gelangt? Was erwarten Sie am Ende dieses neoliberalen Wirtschaftsmodells? Denn, wie Sie sagten, es hat sich selbst erschöpft.
Die Vereinigten Staaten können beispielsweise auf einem offenen Markt nicht mit der chinesischen Wirtschaft konkurrieren. Und die Konzentration von Reichtum und die Gewinnmaximierung in verschiedenen westlichen Volkswirtschaften haben ein so extremes Ausmaß erreicht, dass sie weiteres Wachstum ersticken. Selbst in einer konsumorientierten Wirtschaft führt der Konsummangel zu Problemen.
Aber was genau folgt dem neoliberalen Modell? Oft hört man Argumente, der Neoliberalismus würde beispielsweise in Faschismus übergehen, oder die Idee, er könne von Grund auf neu entstehen, aber dafür bräuchte es einen revolutionären Moment – nicht im kommunistischen Sinne, sondern eher einen Zusammenbruch, um alles zurückzusetzen. Denn traditionell hat eine solche Konzentration von Reichtum, beispielsweise nach Weltkriegen, einen solchen Reset-Effekt. Aber wie sehen Sie die Zukunft danach?
MICHAEL HUDSON: Ich bevorzuge den Begriff Neofeudalismus gegenüber Faschismus, weil die Leute nicht verstehen, worum es dabei ging. Im Wesentlichen ging es um die Finanzialisierung, die die Wirtschaft und den Reichtum großer Konzerne übernahm. Es war der Klassenkampf. Und ich denke, wenn man von Neofeudalismus spricht, meint man, wie Banken und Großgrundbesitzer die Gesellschaft kontrollieren.
Das Ergebnis haben Sie völlig richtig in den internationalen Kontext eingeordnet. Trumps Politik und der dahinterstehende tiefe Staat erkannten, dass Amerika, solange es weiterhin einer neoliberalen, finanzialisierten Wirtschaft des Finanzkapitalismus und nicht des Industriekapitalismus folgt, immer weiter zurückfallen wird.
Wie soll das verkraften? Nun, die erste Reaktion ist genau das, was Trump in den letzten sechs Monaten getan hat. Er sagt: Lasst uns andere Länder ausbeuten und sie dazu bringen, der US-Wirtschaft das Einkommen und den Reichtum zu liefern, den wir hier nicht mehr erwirtschaften. Deshalb hat er von der Leyen und die Europäische Union überzeugt, Trumps Forderungen nachzugeben: Europa soll den USA massive Zugeständnisse machen und bereit sein, sich wirtschaftlich selbst zu ruinieren, um den USA zu helfen. Um das zu erreichen, mussten die USA ganze 75 Jahre außenpolitische Kontrolle durch die „National Endowment for Democracy“ etablieren – durch Einmischung in europäische Angelegenheiten und die Ermordung von Sozialisten wie Aldoro Moro in Italien, die drohten, die US-Dominanz nicht zu unterstützen.
Die USA sagten: „Okay, dann sollen wir Japan 350 Milliarden Dollar Schutzgeld zahlen, damit wir ihre Wirtschaft nicht mit Zöllen ruinieren.“ Da Japan sich nicht wehrte, wandten sich die USA an Korea und forderten ebenfalls 350 Milliarden Dollar. Der koreanische Präsident und der Außenminister entgegneten: „Wir haben keine 350 Milliarden Dollar. Wir sind nicht so wohlhabend wie Japan.“ Trump sagte: „Ihr müsst trotzdem zahlen, sonst ruinieren wir eure Wirtschaft, indem wir Hyundai, andere Automobile und Exporte blockieren. Und wir werden eure Elektronikexporte blockieren, wenn ihr eure Produktion nicht hierher verlagert.“ Das ist die Politik.
Amerika kann Länder, die nicht seine Verbündeten sind, nicht dazu zwingen. Daher fragt sich Amerika: Wozu hat man Verbündete? Wozu dient die Europäische Gemeinschaft? Wozu sind Japan, Korea, Australien und Neuseeland da, wenn nicht, um uns das anzutun, was das Britische Empire Indien und allen anderen Ländern angetan hat? Sie müssen ihre Ersparnisse und ihren wirtschaftlichen Überschuss im Finanzzentrum halten – nicht mehr in Großbritannien, sondern jetzt in den Vereinigten Staaten.
Die Folge wird eine Polarisierung im Ausland sein. Und irgendwann wird Europa sich wohl fragen: Wollen wir die deutsche Industrie wirklich verarmen lassen, indem wir viermal so viel Geld für US-amerikanisches Flüssigerdgas ausgeben wie für russisches? Fakt ist: Wir mussten unsere Produktion einstellen. Wie wird Europa aussehen ohne eine Industrie, die sich die hohen Preise der Abhängigkeit von den USA nicht mehr leisten kann? Es ähnelt sehr dem, was Ricardo für die britische Zukunft prognostiziert hat. Was, wenn Großbritannien für teurere Lebensmittel auf seine eigenen Grundbesitzer angewiesen ist? Was, wenn Europa für teurere Energie und Monopolprodukte wie Informationstechnologie, Schiffbau und all das auf Amerika angewiesen ist? Die Reaktion der deutschen CDU unter Merz war: Vielleicht funktioniert ja militärischer Keynesianismus. Vor allem, wenn wir unsere Ausgaben für Bildung, Soziales, Arbeit, soziale Dienstleistungen und die Sozialwirtschaft kürzen und den Lebensstandard aller um 10 % senken, indem wir im Wesentlichen zu einer Militärwirtschaft werden. Vielleicht schafft das Wohlstand.
Da Europas Geldpolitik jedoch nicht so fortschrittlich ist wie die amerikanische, die schlichtweg davon ausgeht, dass man immer genug Geld schaffen kann, um es in die Wirtschaft zu pumpen, unterliegt Europa – ich will nicht sagen einem ausgeglichenen Haushalt – einem nahezu ausgeglichenen Haushalt, allerdings mit der Einschränkung, dass die Staatsverschuldung 5 % des BIP nicht übersteigen darf. Vergleichen wir das mit der US-amerikanischen Wirtschaft und deren Schuldenberg.
Europa zwingt seiner Wirtschaft eine Sparpolitik auf, ähnlich derer der Internationale Währungsfonds den Ländern des globalen Südens seit 75 Jahren auferlegt. Es ist wieder einmal monetärer und finanzieller Selbstmord, der zum wirtschaftlichen Selbstmord führt. Und wieder einmal scheint man sich nicht mehr daran zu erinnern, dass es eine Alternative gibt. Es ist, als ob ganz Europa dem Thatcherismus verfallen wäre und glaubt, es gäbe keine Alternative.
Natürlich gibt es eine Alternative. China zeigt, dass es eine Alternative gibt. Oder der industrielle Aufschwung Amerikas im 19. Jahrhundert zeigt, dass es eine Alternative gibt. Oder Deutschlands industrieller Aufschwung vor dem Ersten Weltkrieg unter Bismarck zeigt, dass es eine Alternative gibt. Aber das wird heute nicht mehr gelehrt. Es ist, als wären Bismarck und die Amerikaner Marxisten gewesen. Als wäre all das Sozialismus. All das wird als marxistisch bezeichnet, und es ist fast so, als würde eine Religion den Teufel verehren. Daher ist es irgendwie undenkbar, eine Alternative zu haben, bei der man sich tatsächlich auf die Reindustrialisierung der Wirtschaft konzentriert, indem man das tut, was erfolgreiche asiatische, amerikanische, deutsche und britische Volkswirtschaften getan haben. Sie vermeiden die Privatisierung von Monopolen. Sie vermeiden die Privatisierung der Bodenrente.
Stattdessen werden sie finanziell instrumentalisiert, anstatt sie zu sozialisieren. Wenn man also eine asoziale, asozialistische Wirtschafts- und Sozialphilosophie verfolgt, wird man auch eine antiindustrielle Philosophie haben.
Es muss Wissen über eine ökonomische Alternative geben. Deshalb habe ich mir zu Beginn diese halbe Stunde Zeit genommen, um zu erklären, dass es ein ganzes Korpus an Geschichte und ökonomischem Gedankengut gibt, das früher Allgemeinwissen war und in jedem Lehrbuch stand. Man kannte die Schriften von Adam Smith und John Stuart Mill. Man kannte sogar die Werke von Marx und den Sozialisten sowie die Arbeiten von Thorstein Veblen und anderen Ökonomen, die die Bewegungsgesetze der Industrialisierung beschrieben.
All das wird nun beiseitegelassen, um eine statistische Analyse dessen durchzuführen, was als empirische Analyse ausgegeben wird, aber auf ökonomischen Kategorien basiert, die keine Landkarte darstellen … sie sind zwar eine Landkarte, aber kein Gebiet. Die von europäischen Ökonomen und Regierungen anhand des BIP und der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung gezeichnete Landkarte bildet nicht die Realität der Wirtschaft ab. Genau darin liegt die Krise, die intellektuelle und ideologische Krise, die der Stagnation und Deindustrialisierung in Europa und den USA zugrunde liegt.
GLENN DIESEN: Professor Hudson, vielen Dank. Es überrascht mich, dass die Schriften der Industriekapitalisten beinahe auf ideologische Parolen reduziert wurden. Besonders wichtig finde ich die Kommentare zum BIP, da sie diese Denkweise im Grunde selbst übernehmen, sobald sie Vergleiche zwischen verschiedenen Volkswirtschaften anstellen. So lautet beispielsweise die gängige Parole in Europa – da wir uns ja de facto im Krieg mit Russland befinden –, dass die Russen ein BIP in der Höhe Spaniens haben. Doch niemand scheint die Verbindung herzustellen mit der Frage, wie sich erklären lässt, dass ihre Industrieproduktion die gesamte NATO und darüber hinaus übertrifft. Das ist ein ausgezeichneter Punkt. Vielen Dank für Ihre Zeit. Ich weiß das sehr zu schätzen.
MICHAEL HUDSON: Nun, ich habe diese Konzepte in „Killing the Host“ (auf Deutsch: „Der Sektor“) erörtert. Die Bücher sind also auf Deutsch und Englisch erschienen und erhältlich. Mein anderes Buch, „The Destiny of Civilization“, handelt davon, wie wir uns heute in einem Zeitalter des Finanzkapitalismus befinden, das dem Industriekapitalismus diametral entgegensteht.
GLENN DIESEN: Ja, ich verlinke den Artikel auch in der Beschreibung: „Killing the Host“ – wie Finanzparasiten und Schuldknechtschaft die Weltwirtschaft zerstören. Also, ja, klickt auf den Link und lest es, denn es scheint heutzutage extrem relevant zu sein. Danke nochmal.
MICHAEL HUDSON: Vielen Dank, dass Sie mir die Gelegenheit gegeben haben, meine Argumente vorzubringen.
Transkription und Diarisierung: https://scripthub.dev
Bearbeitung: ton yeh
Rezension: ced
Foto von Fadhil Abhimantra auf Unsplash
oben deutschlands wirtschaftswunder und hier das heutige deutschand der US-marionetten...
Multimillionär Merz, Kriegskanzler der Geldaristokratie – und nützlicher Idiot des US-Imperiums
1 Nov. 2025 14:28 Uhr
Volker Bräutigam und Friedhelm Klinkhammer ziehen nach einem halben Jahr Merz-Regierung eine mehr als ernüchternde Bilanz. Beim BlackRock-Mann Friedrich Merz kann man sich nicht sicher sein, dass er ein Ehemaliger ist. Den Interessen der Mehrheit der Deutschen dient er jedenfalls nicht.
Quelle: www.globallookpress.com © IMAGO/dts Nachrichtenagentur
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf dem WDR-Europaforum während der Digitalmesse "re:publica" in Berlin, 26. Mai 2025
"Man kann einen Menschen zum Kongress führen, aber man kann ihn nicht zum Denken zwingen."
Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam
Geschätzte Leserinnen und Leser, bitte aufgemerkt: "Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat". Doch doch, das steht immer noch im Grundgesetz. Sogar zweimal. Der Fachbegriff dazu: "Sozialstaatsklausel". Sie verpflichtet den Staat, seinen Bürgern eine sichere Lebensgrundlage zu bieten. Haben wir das drauf? Schön, und jetzt die Musik dazu: Den reichsten 5 Prozent der Deutschen, 256 (Multi-)Milliardären und knapp 3 Millionen (Multi-)Millionären, gehören 48 Prozent des gesamten Volksvermögens. Andererseits fristen im Land der Dichter und Denker 13 Millionen Menschen ihr Dasein unterhalb der Armutsgrenze, 15,5 Prozent der Gesamtbevölkerung. Wir haben dreimal mehr arme Schlucker als reiche Schnösel. Was fällt uns dazu ein? Ach ja: Das Privatvermögen unseres Kanzlers wird vorsichtig auf 12 Millionen Euro geschätzt. Nix Genaues weiß man nicht. Eine Offenlegungspflicht für Regierungspolitiker gibt es sogar in den USA, aber nicht in Deutschland.
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Meinung
Bedrohungslügner, Kriegsgurgeln und Hirn-Tot-Schläger
Bei seinem Amtsantritt legte der Bundeskanzler den im Grundgesetz vorformulierten Eid ab: "Ich schwöre, dass ich meine Kraft dem Wohle des deutschen Volkes widmen, seinen Nutzen mehren, Schaden von ihm wenden, das Grundgesetz und die Gesetze des Bundes wahren und verteidigen, meine Pflichten gewissenhaft erfüllen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde. So wahr mir Gott helfe."
Bedauerlicherweise ist "Amtsmeineid" nicht strafbar. Dass Merz, anstatt dem Wohle des deutschen Volks zu dienen, eher dessen wirtschaftlichen und sozialen Niedergang organisiert und nur den Nutzen von seinesgleichen mehrt, bleibt für ihn juristisch folgenlos. Gewählt ist gewählt; warum sollten deutsche Formaldemokratie-Opfer klüger sein als US-amerikanische, die sich einen Milliardär Trump an die Backe holten?
Für unsereinen muss es Ehrensache sein, ein gegebenes Versprechen zu halten. Für Politiker und deren Wahlversprechen gilt das nur sehr bedingt. Für Merz und seine Regierungskumpanei gar nicht. Er verstößt mit seinem krankhaften aber zugkräftigen Russenhass ("Putinklatsche") und blinden Philo-Zionismus gegen die grundgesetzliche Pflicht, dem Frieden und der Völkerverständigung zu dienen. Für ihn gilt offenkundig: "Krieg ist kein Fehler. Er ist ein Geschäftsmodell." Drum können er und seine mitregierende Sippschaft auch Milliarden Euro Steuergelder dafür ausgeben, dass ukrainische und russische Städte in Schutt und Asche bombardiert werden, während seine Leute hierzulande dabei versagen, die kaputten Schulklos reparieren zu lassen. Dass sie fähig und willens wären, die Kinder- und Altersarmut in Deutschland zu beseitigen, wagt man eh nicht mal zu träumen.
Schauen wir uns das an: Kaum im Amt, sicherte Merz dem autoritären und korrupten Regime der Ukraine weitere fünf Milliarden Euro für Militärhilfe zu. Zugleich kassierte er sein Wahlversprechen, die hohe Stromsteuer für Privathaushalte zu senken. Die ebenfalls versprochene Erhöhung der Mütterrente schob er auf die lange Bank. Er nahm lieber den Kampf gegen die Armen auf statt gegen die Armut. Erwartungsgemäß unter dem Beifall der Systemmedien.
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RT DE-Interview mit Werner Rügemer: Wessen Interessen vertritt Friedrich Merz wirklich?
Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
"Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen." Theoretisch, laut Grundgesetz. In der Praxis führt das Berliner Regime nicht etwa eine Vermögensabgabe ein, sondern tauft lieber das Bürgergeld in "Grundsicherung" um und stellt die Bedürftigen unter Kuratel: Mitleidlos wird sanktioniert, Kleinstersparnisse werden abgepresst und Mindestansprüche an menschengerechtes Wohnen abgesenkt. Statt einer Anpassung an die inflationäre Preissteigerung bei den Lebenshaltungskosten gibt es in der Grundsicherung eine Nullrunde. Die SPD-Koalitionsminister Bärbel Bas und Lars Klingbeil tarnen diese asoziale Politik unter Selbstgerechtigkeitsschleim:
"Wir helfen auf dem Weg in Arbeit, aber dafür muss man mitmachen. Alles andere ist unfair gegenüber denjenigen, die jeden Morgen aufstehen."
Hoch mit euch, ihr faulen Säcke! Madame Bas weiß schließlich, womit man hierzulande Karrierepunkte macht. Sie steht ja auch jeden Morgen auf und bezieht jährlich 265.000 Euro, aus Steuermitteln. Ob auskömmliche Arbeitsangebote überhaupt verfügbar sind, muss sie keinen Jobcenter-Bürokraten mehr fragen. Anders als die von ihr so verächtlich kujonierten Bedürftigen. Die nämlich dürfen zuschauen, wo sie angesichts des seit drei Jahren abnehmenden Bruttoinlandsprodukts (zuletzt minus 0,3 und 0,5 Prozent) sowie zunehmender Arbeitslosigkeit (offiziell zugegebene Quote: 6,3 Prozent) bleiben.
Den Zusammenhang zwischen kostspielig kriegstüchtiger Außenpolitik, russenfeindlicher, uns selbst schädigender Sanktionspolitik und den angeblich unvermeidlichen sozialen Kürzungen berücksichtigt Madame Bas sowieso nicht. Sie behauptet lieber frech, die Sanktionierung der Bedürftigen sei ein erprobtes Mittel, Menschen in Arbeit zu bringen. Blödsinn: Im Jahr 2011 gab es 1,99 Millionen erwerbsfähige arbeitslose Hartz-IV-Empfänger, 3 Prozent davon wurden sanktioniert. Im vorigen Jahr hatten wir 1,8 Millionen Bürgergeldbezieher, davon 0,8 Prozent unter Sanktionen. Strafmaßnahmen gegen Betroffene senken die Arbeitslosigkeit um keinen Deut. Jeder halbwegs Nachdenkliche kann das begreifen.
Die Politiker-Lügen über Notwendigkeit und Sinn der Zwangsmaßnahmen gegen Arbeitslose dienen vielmehr dem Systemerhalt und blocken die Frage ab, wie es nur dazu kommen konnte, dass das reichste 1 Prozent der Deutschen über 35 Prozent des privaten Geldvermögens verfügt, über 3,1 Billionen (3.100.000.000.000!) Euro. Diese Zahl basiert auf dem jüngsten Bundesbankbericht über das private Geldvermögen: 9,001 Billionen Euro (ohne Immobilien, Anlagen und Pretiosen).
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"Antifa in die Offensive!" – RBB-Moderator fordert Selbstjustiz gegen AfD
Kriechtiere und Regenwürmer
Zumindest im Groben müssten diese Fakten im Bewusstsein der Bundesbürger verankert sein. Sind sie natürlich nicht. Dafür sorgen die regierungsfrommen und ansonsten meist belanglosen "Informationsangebote" des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, allen voran die der Tagesschau. Immerhin aber mal eine gute Nachricht: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk verliert an Vertrauen. Jetzt die Schlechte: Den dortigen Kriechtier-Journalismus hält auch das nicht auf.
Sanktionen und der Ruf nach ihnen, beide sind Herrschaftsmittel. Die Prügel und die Drohung mit dem Prügel. Sie bedienen das widerliche Bedürfnis, die Unterprivilegierten auszugrenzen, zu diskriminieren und zu den Sündenböcken der Nation zu machen. Das zeigt sich an Umfragen, wonach Restriktionen gegen "die da unten" von 85 Prozent der Befragten begrüßt werden. Für die tatsächlichen Umstände und Motive der "Arbeitsverweigerer" interessiert sich kein Schwein.
Ungerührt wird andererseits hingenommen, dass mittels "Staatsknete" ein flächendeckendes Lohndumping stattfindet und aus Steuermitteln finanziert wird: 800.000 Arbeitnehmer bekommen so geringe Löhne, dass sie mit Bürgergeld unterstützt werden müssen. Das kostet 7 Milliarden Euro, Tendenz steigend, mit denen der Staat anstelle der Arbeitgeber die Löhne aufstockt. Eine deutliche Mindestlohnerhöhung ist für das Merz-Regime kein Thema. Es würde die Produktionsmittelbesitzer und die arbeitgebernahen Think-Tanks verärgern.
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"Bevölkerung muss mehr aufwenden" - Merz kündigt höhere Kosten für Rente und Gesundheit an
Vergleichende Werbung ist in Deutschland verboten. Der Vergleich von Persönlichkeiten anhand ihrer politischen Aussagen hingegen nicht. Stellen wir also gegenüber: Die Ansicht des Sympathieträgers und "TV-Kommissars" Walter Sittler, vorgebracht auf dem "Roten Sofa" des NDR,
"Wir haben nicht zu hohe [Sozial-]Ausgaben, sondern zu niedrige Einnahmen. Bei [Bundeskanzler] Kohl betrug der Spitzensatz der Einkommensteuer noch 56 Prozent, und niemand hat gejammert. Heute haben wir 44 Prozent."*)
Und die Behauptung eines Bundeskanzlers, dessen politischer Instinkt und soziales Bewusstsein dem der meisten Regenwürmer in nichts nachstehen:
"Wir können uns dieses System, das wir heute so haben, einfach nicht mehr leisten."
Er meinte natürlich nicht unser kapitalistisches Wirtschafts- und Finanzsystem, sondern unsere Sozialversicherung.
Dass Merz nach diesem Satz, gesprochen auf dem Landesparteitag der CDU Nordrhein-Westfalen, dort nicht ausgelacht wurde und keine faulen Eier auf ihn flogen, ist noch begreiflich. Dass ihn die Tagesschau wörtlich zitierte, ohne seine Behauptung als unverschämt verlogen kenntlich zu machen, darf uns aber auch nicht mehr überraschen. Auf einen Schlag fast eine Billion Euro neue Staatsschulden machen, vorzugsweise zugunsten der Rüstungsindustrie, privatim ein Flugzeug, zwei Villen (in Brilon und am Tegernsee) sowie etliche Millionen Euronen gebunkert haben und dann behaupten, für den "Rest of the world" sei nix mehr übrig: Das erklärt, warum des Kanzlers Sympathiewerte mit der Anziehungskraft eines acht Tage alten Pfannkuchens konkurrieren. Und es erklärt, warum sich Ex-Kanzlerin Merkel den Typen stets vom Leibe hielt.
Alle Statistiken widerlegen den Bundeskanzler: Es gibt keine Explosion der Sozialausgaben. Sie trotzdem zu behaupten, ist propagandistisches Gelaber des Geldadels und seiner Auftragnehmer in Politik und Medien. Die Sozialleistungsquote, das Verhältnis von Sozialausgaben zur Wirtschaftsleistung (Bruttoinlandsprodukt, BIP) ist, abgesehen von krisenbedingten Schwankungen, nur geringfügig gestiegen. Deutschland liegt mit 30 Prozent im Mittelfeld der 18 reichsten OECD-Länder.
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Meinung
Mit dem neuen GroKo-Sparpaket in den Klinik-Kollaps
Die Ausgaben für Arbeitslosengeld und Grundsicherung von Erwerbslosen (Bürgergeld) sind sogar, gemessen am BIP, in den letzten 20 Jahren von 2,8 Prozent auf 1,7 Prozent gesunken. Die Ausgaben für die Renten bewegen sich auf einem ähnlichen Niveau wie in den letzten Jahren. So sieht die Wirklichkeit aus! Aber es gilt: "Wer Panzer finanziert, braucht Sündenböcke." Was scheren einen Kanzler der Millionäre schon die sozialen Fakten.
Der Wirtschaftswissenschaftler Adam Smith hat vor 250 Jahren ein bis heute gültiges Gerechtigkeitsprinzip für die Staatsfinanzierung entwickelt. Es sieht vor allem eine (prozentual) gleiche Besteuerung und Abgabenbelastung nach Maßgabe der Leistungsfähigkeit vor.
Portion Sozialneid gefällig?
Herbert Diess, abgehalfterter VW-Spitzenmanager, bezog zuletzt ein Jahresgehalt von 11,2 Millionen Euro. Das durchschnittliche Jahreseinkommen in Deutschland liegt bei rund 50.000 Euro. Na klar, an dieser Summe haben auch unsere angestellten Einkommensmillionäre mitgewirkt. Jetzt aber kommt es: Allein die durchschnittlichen Sozialabgaben betragen für Arbeitnehmer 19,7 Prozent ihres Einkommens. Otto Normalverdiener legt dafür also schlappe 10.200 Euro hin. Herbert Diess müsste demnach 2,2 Millionen Euro zahlen – wenn, ja wenn unsere Besser- und Bestverdiener nicht mit schicken Beitragsbemessungs-Obergrenzen geschützt würden, auf dass diese Reichen immer reicher werden können. Herbert Diess hatte füglich nicht mal 11.000 Euro Sozialabgaben zu zahlen. 0,5 Prozent seines Bruttogehalts als Sozialabgabe. Das macht andächtig, gelle?
Übrigens: Kanzler Merz, Vizekanzler Klingbeil, Arbeitsministerin Bas und das restliche regierende Funktionspersonal müssen weder Renten- noch Arbeitslosenversicherungsbeiträge bezahlen. Bundesminister haben schon nach einer Amtszeit von vier Jahren einen Pensionsanspruch von 4.990 Euro. Nur für Kranken- und Pflegeversicherung müssen sie bis zur Beitragsobergrenze abdrücken. Ein Klacks für die Damen und Herren. Und diese Leute stellen sich hin und verordnen dem Volk Entbehrungen. Solche Charakterlosigkeit besang Heinrich Heine schon vor 180 Jahren:
"Ich kenne die Weise, ich kenne den Text / ich kenn' auch die Herren Verfasser / Ich weiß, sie tranken heimlich Wein / und predigten öffentlich Wasser."
Zu den Sozialversicherungsbeiträgen kommen fürs gemeine Volk saftige Steuern. Sie treiben die Abgaben-Gesamtlast bei einem tatsächlich durchschnittlichen Arbeitslohn von monatlich brutto 4.100 Euro auf circa 42,3 Prozent. Vom verbleibenden Netto muss der Arbeitnehmer dann Mehrwertsteuer entrichten auf Waren und Dienstleistungen, die er zur Sicherung seines Lebensunterhalts braucht, schätzungsweise einen weiteren Anteil von 10 Prozent seines Einkommens.
Obendrauf kommen Verluste durch die Inflation. Seit 2021 sind beispielsweise die Lebensmittelpreise um rund 30 Prozent gestiegen. Hauptsächlicher Preistreiber war und ist der hysterische Russenhass der europäischen Eliten. Deren saudumme Sanktionspolitik schadet zwar Russland kaum, dem deutschen Arbeitnehmer dafür aber umso mehr.
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Meinung
Regierungsbericht: Immer mehr Arme – und reichere Reiche
Reich und privilegiert
Wie bei den Sozialabgaben werden die Reichen auch bei der Einkommensteuer privilegiert: Von ihren Millionengehältern aufgrund der Beschäftigungsverhältnisse (Beispiel VW-Diess) zahlen sie natürlich Einkommensteuer, allerdings nur bis zu einem Spitzensatz von 45 Prozent (ab 277.000 Euro Jahreseinkommen). Ihre Einkommen aus Vermögen, Dividenden und Zinsen werden nur mit 25 Prozent besteuert. Die Vermögen selbst bleiben gänzlich steuerfrei. Die Vermögenssteuer wurde 1997 abgeschafft.
Laut einer Oxfam-Studie zahlen Multimillionäre in Deutschland effektiv bloß etwa 28 Prozent Einkommensteuer, Milliardäre 26 Prozent. Es stimmt schon: "Der Staat hat kein Ausgabenproblem, sondern ein Gerechtigkeitsproblem." Die Tagesschau berichtet:
"Allerdings spricht sich Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) strikt gegen Steuererhöhungen aus und verweist auf den Koalitionsvertrag, der derartige Maßnahmen ausschließe."
Dass Merz soziale Anwandlungen habe, kann man ihm wahrlich nicht nachsagen.
Ein historisches, vorbildliches Gegenstück zu unserem stinkreichen Ellenbogen-Kanzler: US-Präsident Franklin D. Roosevelt. In einer Zeit "schwerer nationaler Gefahr" erklärte er im April 1942 vor dem Kongress, "sollte kein amerikanischer Bürger nach Abzug der Steuern ein Nettoeinkommen von mehr als 25.000 Dollar pro Jahr haben." (Heute wären das ungefähr 350.000 Dollar, immer noch ein Haufen Geld). Es dauerte, bis Roosevelt sich durchsetzte. Aber zum Ende des Zweiten Weltkriegs hin mussten Amerikas Reiche auf alle Einkommen über 200.000 Dollar sage und schreibe 94 Prozent Steuern zahlen. Durch die Bank, alle, ausnahmslos.
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Wahnsinnsvorschlag von DWI-Chef Fratzscher: Kein Wahlrecht für über 70-Jährige
Für den vormaligen Chef des Aufsichtsrats der BlackRock Asset Management Deutschland AG, Kanzler Friedrich Merz, ein Ding der Unmöglichkeit. Der weigert sich nicht nur, dem Allgemeinwohl zu dienen, indem er den immens Reichen ein paar zusätzliche Euro abknöpft. Er beantwortet die Probleme im Inland lieber mit Bomben fürs Ausland. Seine Regierung will insgesamt 377 Milliarden Euro für Rüstungsgüter verschleudern. Ein wahrer "Master of War" (Meister des Krieges), wie Bob Dylan diese abstoßende Sorte Mensch in einem seiner Songs beschrieb:
"Ihr befestigt die Abzugshähne / Die andere drücken sollen / Dann lehnt ihr euch zurück und seht zu / wie die Gefallenenliste länger wird / Ihr versteckt euch in euren Villen / Während das Blut der jungen Leute / Aus ihren Leibern fließt / Und im Dreck versickert."
"Russland muss diesen Krieg verlieren." Merz hat es häufig genug verkündet. Kein Täuschungsmittel, keine perfide Erfindung ist ihm zu primitiv, um der Öffentlichkeit Angst vor einer "russischen" Bedrohung einzureden. Mit massiver Agitation versucht er, den Krieg in der Ukraine als im Interesse Deutschlands, seiner Demokratie und Freiheit liegend zu verklären. Der Sauerländer reizt zu einer gedanklichen Anleihe beim Satiriker Georg Schramm: Wenn Deutschlands Demokratie von der Ukraine verteidigt wird, dann muss das Sauerland auch die Freiheit der Ukraine verteidigen. Logo.
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Analyse
Frontalangriff auf Grundrechte: GroKo will menschenwürdiges Existenzminimum abschaffen
Die deutschen Militärausgaben stiegen von 2014 bis 2024 nach NATO-Kriterien von jährlichen 34,7 Milliarden auf 86,6 Milliarden Euro. 2029 (spätestens dann greift ja angeblich der Russe an) sollen es schließlich 152 Milliarden sein.
Friedrich Merz zeigt mit seiner polarisierenden Rhetorik, wie sehr er den Interessen der herrschenden Militaristen- und Millionärsclique verbunden ist. Er spaltet unsere Gesellschaft. Seine Angriffe auf Bürgergeldempfänger sind mitleidlos. Seine Sozialstaatskritik ist stockreaktionär. Zur Abrundung dieses Kanzler-Bildes: Der Mann verprasste schon in den ersten drei Monaten seiner Amtszeit 12.501,30 Euro aus der Staatskasse für seinen Friseur und für Kosmetik.
Ein wahrer Diener des Volkes.
Die Tagesschau verweigert auftragswidrig umfassende Informationen über das asoziale Sein und Treiben unserer politischen Vorturner. Warum? Auch darauf findet sich in Heines Lyrik eine schlüssige Antwort:
"Und die Moral? Der Journalist / Verschweigt sie heute mit klugem Zagen / Denn mächtig verbündet in unseren Tagen / Das reiche Ungeziefer ist. / Es sitzt mit dem Geldsack unter dem Arsch / Und trommelt siegreich den Dessauer Marsch."
(Anm.: In Heinrich Heines Lied "Es saß ein brauner Wanzerich" wird zwar kein "Journalist" besungen, sondern der "Fabulist". Aber das kommt bei der Tagesschau ja aufs Gleiche raus).
*) Aus privater Mitschrift zitiert. In der NDR-Mediathek ist nur eine um circa zwölf Minuten gekürzte Fassung der Sendung (siehe Link) zu sehen, die fragliche Passage mit Sittlers Bemerkung fehlt.
Anmerkung der Autoren: Unsere Beiträge stehen zur freien Verfügung. Wir schreiben nicht für Honorar, sondern gegen die "mediale Massenverblödung" (in memoriam Peter Scholl-Latour). Die Texte werden vom Verein "Ständige Publikumskonferenz öffentlich-rechtlicher Medien e.V." dokumentiert: https://publikumskonferenz.de/blog
Mehr zum Thema ‒ Kanzler Merz, der Kalte Krieger
Preismonitor
Preismonitor von Faire Märkte Schweiz (FMS)
Im Herbst 2025 hat die Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) im Auftrag von Faire Märkte Schweiz (FMS) das vierte Mal in Folge die Preispolitik der Grossverteiler (Migros und Coop) und Discounter (Aldi und Lidl) im Rahmen des Projekts Preismonitor untersucht.
Die Studie dient dazu, die Benachteiligung von Bioprodukten transparent zu machen und dadurch zu beseitigen. Benachteiligung heisst: Die Bereitschaft der Konsumentinnen, für Bio mehr zu bezahlen, wird von den Detailhändlern ausgenutzt, ohne dass die Bio-Bauern mehr Geld für ihre Produkte bekommen. Gleichzeitig sind Bio-Produkte durch den ungerechtfertigten Preisaufschlag unattraktiver, und die Transformation hin zu nachhaltiger Landwirtschaft und Lebensmittelversorgung wird insgesamt behindert.
Studie Preismonitor im Auftrag von FMS: Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW, Hochschule für Wirtschaft, Institute for Competitiveness and Communication ICC.
Eine Recherche der Fachhochschule Nordwestschweiz im Auftrag des Vereins Faire Märkte Schweiz (FMS). Autor. Prof. Dr. Mathias Binswanger, Fachhochschule Nordwestschweiz, Hochschule für Wirtschaft, Riggenbachstrasse 16, 4600 Olten
Fazit: Wer im Laden zu Bio-Produkten greift, zahlt oft mehr – doch davon kommt bei den Bauern wenig an. Der FMS-Preismonitor 2025 zeigt, dass die Margen für Bio-Produkte nach wie vor ungleich verteilt sind: Während die Konsumentenpreise stabil bleiben oder steigen, sinken die Produzentenpreise, also der Anteil an Verkaufspreis für die Bauern, teils sogar. Besonders betroffen sind Fleisch, Obst und Gemüse. Einzig bei der Milch gibt es einen Lichtblick.
Konventionell und Bio im Vergleich.
Fazit: Kleine Fortschritte, aber die Preisschere ist zu gross
Das Projekt «Preismonitor» wurde im Jahr 2023 mit dem Ziel eingeführt, ein methodisches Instrument zu entwickeln, das mehr Transparenz in der Preisbildung schafft. Es soll dazu dienen, Erkenntnisse zu den Preisrelationen in der Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft sowie Auswirkungen auf die Nachhaltigkeit und Fairness abzubilden. Die Erhebungen im vierten Quartal 2024 verdeutlichen die erheblichen Preisunterschiede zwischen Bio- und konventionellen Produkten und zeigen auf, welcher Anteil an der gesamten Wertschöpfung den Produzenten und Produzentinnen vergütet wird. Die aktuellsten Ergebnisse aus dem dritten Quartal 2025 zeigen, dass die Differenzen zwischen den Konsumenten- und Produzentenpreisen bei Bioprodukten weiterhin überwiegend grösser sind als bei konventionellen Produkten.
Wer bei Migros oder Coop Bio-Vollmilch kauft, zahlt weniger als im Vorjahr. Die Produzenten dagegen bekommen einen mit 4 Prozent leicht höheren Anteil. Die Händler schlagen weniger Marge auf, wodurch mehr Wertschöpfung bei den Bauern bleibt. Die höheren Produzentenpreise wiederum kommen dem Tierwohl zugute, weil sich so bessere Haltungsbedingungen umsetzen lassen.
Anders bei Fleisch: Beim Schweinsnierstück und Hinterschinken verlangen Detailhändler von den Konsumenten im Laden zwei- bis dreimal so viel für das Bioprodukt wie für konventionelle Ware. Vom Ladenpreis des Bio-Hinterschinkens gehen nur 12 Prozent an den Bauern. Denn: Der Bio-Aufpreis für Konsumentinnen beträgt rund 250 Prozent, die Mehreinnahmen der Bio-Bäuerinnen und -Bauern aber nur 52 Prozent. Das ist stossend, aus Sicht Konsumentenschutz wie aus Sicht der Produzenten.
Die grössten Veränderungen zeigen sich bei Äpfeln, Kartoffeln und Karotten. Schweizer Konsumenten zahlen heute für Bio-Äpfel mehr als im Vorjahr, ohne dass Produzenten am Verkaufspreis beteiligt werden. Bei Bio-Kartoffeln ist die Differenz zwischen Konsumenten und Produzentenpreis fast dreimal so hoch wie bei konventionellen Produkten; bei Bio-Karotten beträgt sie 1 CHF statt 20 Rappen.
Während die Preisschere zwischen Bio und konventionell weiter aufgeht, gibt es neu bei den Billiglinien (M-Budget, Prix Garantie) eine Annäherung der Grossverteiler zu den Discountern. Teilweise gilt dies auch für Label- und Bioprodukte. Dieser verstärkte Preiswettbewerb ist aus Sicht von Faire Märkte Schweiz zu begrüssen, solange er nicht auf Kosten der Produzentenpreise geht. Trotz wiederholter Versprechen der Detailhändler erfährt der Verein auf seiner Meldestelle immer wieder von Beispielen, in denen die Tiefpreisstrategien die Produzentenpreise mit missbräuchlichen Praktiken unter Druck setzen.
Die aktuellen Ergebnisse des FMS-Preismonitors 2025 machen deutlich: Bioproduzenten erhalten eine zu geringe Entschädigung für ihren Zusatzaufwand in der Produktion, während ein grosser Teil der Wertschöpfung bei Verarbeitung und Handel bleibt. Konsumentinnen und Konsumenten dagegen zahlen nicht nur den Zusatz für Bio mehr – vielmehr schlagen die Grossverteiler auf die meisten Produkte zusätzliche Margen für den Eigenprofit auf Bioprodukte. Bei den grossen Preisdifferenzen sind Bio- und Labelprodukte im Laden benachteiligt.
Die Kaufbereitschaft der Bio-Konsumentinnen wird ausgenutzt, ohne dass Produzentinnen, Umwelt und Tierwohl profitieren. Für viele Bauern ist die Produktion von Bioprodukten damit kaum lohnenswert. Dieser Missstand erschwert die Transformation hin zu einer nachhaltigen Lebensmittelversorgung und einer Landwirtschaft, die Umwelt und Tierwohl fördern kann.
FMS wird diese Entwicklungen im Markt in den kommenden Monaten genau beobachten und falls nötig tätig werden. Denn um die Transformation des Ernährungssystems in Richtung Nachhaltigkeit voranzubringen, braucht es für den Verein dringend faire Produzentenpreise und eine insgesamt transparentere Preisbildung. Nur so können Bioprodukte für Konsumentinnen und Konsumenten erschwinglich werden und gleichzeitig eine umwelt- und tiergerechte Produktion gesichert werden.
Preisdifferenzanalyse für Bio- und Standardprodukte.
Die folgenden Abbildungen stellen die zeitliche Entwicklung der Produzenten- (PP) und Konsumentenpreise (KP) Schweizer Supermärkte und Discounter über mehrere Quartale dar. Die Konsumentenpreise berechnen sich als Mittelwert der Konsumentenpreise von Migros und Coop (Supermarkt) und als Mittelwert der Konsumentenpreise von Lidl und Aldi (Discounter). Discounter-Produkte werden erst seit 2024 erfasst. Die Produkte wurden – falls möglich – in die Klassen «bio», «standard-tief» (d.h. Standardprodukte niedriger Preisklasse wie z.B. M-Budget oder Prix-Garantie) und «standard-hoch» (d.h. Standardprodukte auf mittlerem Preisniveau wie M-Classic oder Qualité&Prix; siehe Tabelle) unterteilt. Der Übersicht halber wurden in den unten aufgeführten Abbildungen die Produktklassen «standard-tief» und «standard-hoch» gemittelt.
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persönlichkeitsentwicklung
wir erleben gerade die heisse phase - ab sommer 26 soll es dann besser werden
laut egon fischer, kerry k. und birgit fischer kommt im oktober und noch einmal im januar eine energiewelle, aber sie sagen nichts konkretes. die palmblatt-prophezeiung kündigte den rücktritt/sturz von märz bis ende november an. vielleicht läuft hinter den kullissen ein versuch, das zu verhindern. wenn du dich auf diese turbulente zeit und das wunderschöne zeitalter danach vorbereiten möchtest, dann komme in unsere jahresgruppe...
tages-workshop: heisse phase 2025-27 so 12.00-18.00h m. mittagessen - menü: s. inserat im NL themen: werte + ideale; wir kreieren uns unsere realität; trauma + seine wirkung auf unser Leben; visualisieren/imaginieren/materialisieren als abschluss - alles auf spenden-basis. wenn du interessiert bist, schreibe ein mail. übernachtung im WS-raum möglich: schlafsack + campingmatte mitnehmen. das vorgespräch ist wichtig - bitte nicht unangemeldet kommen. termine: 2025 - 18.5. 15.6. 20.7. 17.8. 21.9. 19.10. 16.11. 21.12. 2026: 18.1. 15.2. 15.3. 19.4. 10.5. 21.6. 19.7. 16.8. 20.9. 18.10. 15.11. 20.12. zu den inhalten findest du in diesem inserat alles was ich dazu schon geschrieben habe...

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mehr im inserat, auf titel clicken
china

propoganda + realität - inhalt: 21.8.25 Felix Abt: Kollaps des China-Narrativs 10.7.25 Robert Fitzthum: Kommunale Basis-Demokratie in der Praxis
12.7.25 Andreas Mylaeus: Finanz-Imperialismus vs. Wirtschaft für die Menschen
meine touren

buvette cave du sex - das restaurant mit der schönsten aussicht - meine lieblings-tour: zwei bilder von mir. unten das panorama mit der aussicht auf die 4000er. kommst du mit?
Putins Erfolgsbilanz ist phänomenal
an den taten werdet ihr sie erkennen - deshalb ist der westen so sauer. er hat die amis um den finger gewickelt. wie es dazu kam, wie raffiniert putin das alles organisierte, siehst du in diesem video...
29.6.25: 20 Jahre Putin - Russland ein Erfolgsmodell 18.11.24 der hegemon beginnt zu fallen - 6.11.24: Der Untergang der USA ist die grosse Chance für Europa - 02.11.24 HJ Müller interviewt Alexander Dugin - 14.8.24: Idealismus + das Goldene Zeitalter Deutschlands
Swissbus Eurasia 2026
ÜBERLAND-REISE nach IRAN + ZENTRALASIEN + INDISCHER SUBKONTINENT + HIMALAYA-BERGFAHRTEN.

Die Finanzmafia
Zur Geschichtsfälschung: Wie ist Kapitalismus, Kommunismus und "Demokratie" entstanden? Wer kontrolliert den Wertewesten? Wie wir da raus kommen...

18.6.25 Wie die Finanz-Mafia 1645 an die Macht kam
21.5.25 Wie der Kapitalismus entstand von Michael Hudson
Leserbriefe, Feedbacks
wie gefällt dir mein NL, meine website? was liest du, was gefällt dir besonders - welche rubrik, welche texte, welche videos? schreibe mir ein paar zeilen...
24.5.25 russland - schweiz
Lieber Markus! ... Letzte Woche bin auf die Einladung gestoßen, die wir zusammen erstellt haben! Nach der Schweiz vermisse ich in Russland solche Treffen, Bekanntschaften und gemeinsame Aktivitäten sehr. Hier gibt es große Dimensionen, und für Reisen benötigt man viel Zeit. Im ersten Jahr bin ich viel gereist.. Herzliche Grüsse aus Russland Elena ganzer brief im inserat, oben auf titel clicken...
Initiative lokal + fair
Was ist ein fairer Preis? Forschungsprojekt mit Prof. Dr. Mathias Binswanger, das von Partnern aus der Wirtschaft und der Verwaltung finanziell unterstützt wird. ... Bitte beteiligt euch am Schluss an einer wissenschaftlichen Umfrage zu den Einkaufsgewohnheiten zum Thema Fairness. --- update 28.5.25 --- update 1.7.25 --- update 28.8.25
Geschichtsfälschung
unsere geschichte ist ein riesen betrug. die russen decken auf. geniesse 5 std. doku - chnopfloch
Michael Hudson Ökonom
mein favorit - er ist undogmatisch und kann über den tellerrand hinaus schauen. äusserst selten bei ökonimie-professoren
Andreas Mylaeus: Finanz-Imperialismus vs. Realwirtschaft die beste wirtschaftliche zukunftsprognose 12.7.25
Warum Amerika gegen den Iran Krieg führt 23.6.25
Video: wie der kapitalismus sich selber zerstört 29.5.25
Video: Trump will das Imperium profitabler machen 21.05.2025
Wenn Zölle die Strategie ersetzen wie trumps politik den aufstieg der BRICS beschleunigt
Michael Hudson/Yanis Varoufakis Digitale Imperien - wie könnte das wirtschafts + finanz-system der welt der zukunft aussehen?
Die Rückkehr der Raubritter - die beste analyse zu trumps wirtschafts-politik
Neutralitäts-Initiative

volksabstimmung vorauss. 8.3.26: verhindern wir, dass die schweiz in NATO+EU getrieben wird
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wie ich versuche spiritualität und politk unter einen hut zu bringen. wenn du noch jemand kennst, der das macht, bin ich sehr interessiert.
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für eine direkt-demokratische und wettbewerbsfähige Schweiz – keine EU-Passivmitgliedschaft
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7. teil: 24.10.24 die religiösen hintergründe des krieges in israel
6. teil: 02.10.24 demokratie ist nur die tarnung der diktatur
5. teil: 02.10.24 Das anglo-amerikanisch-zionistische Imperium entstand 1509 in Venedig!!!
4. teil: 17.09.24 der krieg gegen das christiche europa - fischer, rassadin, lohrey
3. teil: 09.08.24 ist russland das preussen des 21. jahrunderts?
2. teil: 08.08.24 Armin Risi: 1986 bis 2033: Nostradamus, Niklaus von Flüe, „der Goldene Avatar“
1. teil 04.09.24 Das vergessene Goldene Zeitalter im Deutschen Kaiserreich - Russlandreise
"Gemeinnützige Dorfgemeinschaften"
Bitte helft alle mit, die Vorzüge einer Vernetzung über DORF-STUNDEN allgemein bekannt zu machen + die Bildung von Gemein-nützigen Dorfgemeinschaften als Zukunftsmodell erstrebenswert zu machen. Bitte leitet diese Einladung weiter, an viele Leute, die ähnliche Visionen haben.
20.3.25: GESAMT ÜBERBLICK
14.8.24: AUTONOMIE-STRATEGIE gegen die Armut + die Einsamkeit
20.6: goldgedecktes Gemeingut der beste VERMÖGENSSCHUTZ
Auroville - Spendenaufruf
Regenwaldarbeiter in Not
leider habe ich seit dem start dieses inserates am 19.1.24 erst ein spende von einer lieben leserin weiterleiten können. rolf - der 20 jahre dort gelebt hat - sagte mir, dass der waldarbeiter, der das urwald-aufforstungs-projekt seit 40 jahren macht, mit dieser spende von € 100.- in auroville ca. zwei monate leben und arbeiten könne. deshalb mein aufruf - schau dir das video an und spende etwas für die waldarbeiter.
Lais + Schetinin Schule
die beste schule die ich kenne. sie wurde geschlossen - weiss jemand mehr? 29.3.25: von hellmut Eine Internetrecherche über die Tekosschule in Russland 20.05.2015: 11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt. - mein ältestes inserat hat bereits 48'664 clicks.
Arsen im Trinkwasser
Nepalprojekt Barbara Müller
Spendenaufruf - Wir sind daran, aus lokalen Materialien, die die betroffenen Bevölkerung vor Ort erstehen kann, Einzelhaushalts-filter zu bauen, die das im Grundwasser enthaltene hochgiftige Arsen entfernen.

ANIMAP Branchenportal für das neue Zeitalter
Anbieter DACH: Schweiz 5739 Deutschland 8127 Österreich 1545
zukunft in europa
spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe. kapitalismus abschaffen: drei-gliederung einführen vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
Netzwerk „NEUES DORF“

Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller!
26.10.22: Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller! die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu. vergrössern: mit rechter maustaste bild anclicken, dann "grafik in neuem tab öffnen" anclicken...
franz hörmann 35 videos
liebe als kompass - eine sehr gute zukunfts-perspektive: geld- und rechtsystem einfach erklärt
Russland danach - Mein Leben als Manifestor
Käse, Kühe, Hanf und die böse Ziege Merkel - mit schweizer know how und crowdfunding hat er eine käsefabrik aufgebaut...
HJK: WEG.global
Gelt der Zukunft: Alternativen zu Kapitalismus + Sozialismus
28.3.25: Fälligkeits-Termine sind der Untergang des Kapitalismus und deren Banken-System. Der anstehende «Systemwechsel» ist hiermit einfach erklärt. Die Lebensleistungs-Bilanzen ohne Geld, jedoch mit der definitiven «Geltungs-Buchhaltung».
Video - das Geheimnis aller Krankheiten
Der Lebensraum, das Milieu ist Alles - gesundheit im neuen zeitalter - das beste, das ich zu diesem thema bisher gesehen/gehört habe
SoLaWi Liebensberg
Filasez
Die Filasez - rätoromanisch für „Selbst-Läufer“ - ist eine zukunftsgerichtete, unabhängige Bildungsinitiative mit privater Trägerschaft in Winterthur.
Kleinwohnformen
Auf unserer eigenen Übersichtskarte machen wir die Kleinwohnform-Bewegung in der Schweiz sichtbar.
Deine Nachbarschaft kocht füreinander!
Die issmit.app führt zukünftig Nachbarschaften zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen.
rotauf
Waldorf-Schule Turmalina
Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…
raus aus dem hamsterrad
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Zurück zu unseren Wurzeln – Im Herzen Europas. Kaum einer weiß, wer unsere Vorfahren waren...
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Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...
senjora: lehrplan 21
Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard
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Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen.
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gesucht unterstützung für newsletter, website
mein newsletter 1x pro W
geht an 12'000 abos. ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...
in eigener sache: NL von markus rüegg
rüegg markus: für alle die bauen wollen
für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)

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