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Analysen 12.-19.3.25: Christof Niederwieser: Neue Weltwirtschaft/ Peter Hänseler: Der Krieg zweier Welten hat begonnen 5/ Dagmar Henn: Migration statt Innovation?/ Alexander Dugin - Steve Bannon: Der Ideologiearchitekt des Trumpismus 1-3/ Thierry Meyssan

 

 




inhaltsverzeichnis...


sehr schöne zukunftsaussichten - wir können uns freuen...

Dr. Christof Niederwieser: Neue Weltwirtschaft (Astrologie & Zukunftsforschung) 40.333 Aufrufe 11.03.2025 Mit der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump ist die Disruption zum Normalzustand geworden. Viele Menschen befürchten einen Rückfall in den Raubtier-Kapitalismus. Doch so chaotisch und unberechenbar die aktuellen Ereignisse auch scheinen mögen, sie sind wichtiger Katalysator für ein Neues Weltwirtschaftssystem, welches sich bis 2030 rasant entfalten wird. Und diese Neue Weltwirtschaft wird ganz anders aussehen, als die meisten Menschen das erwarten. Denn gerade entsteht eine neue Einheit von Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Spiritualität, welche die Neue Weltwirtschaft der Zukunft prägen wird. Dabei spielt das Gemeinwohl eine entscheidende Rolle. Die Konzepte reichen vom "Technoiden Neo-Kommunismus" bis zu neuen Formen des "Spirituellen Kapitalismus". Der renommierte Astrologie & Prognostik-Experte Dr. Christof Niederwieser zeigt, welche enormen ökonomischen Paradigmenwechsel aus Kulturkreisen wie China, Indien, Afrika oder der islamischen Welt auf uns zurollen. Und er stellt spannende Ansätze vor wie das Bruttonationalglück von Bhutan oder der Gemeinwohl-Bilanz. Der westliche Kapitalismus steht am Ende. Doch faszinierende neue Formen des Miteinanders erwarten uns.


die beste analyse zum niedergang des westens - aus materialistischer sicht
aus spiritueller sicht sieht es anders aus. wie er sehr anschaulich beschreibt, ist die bildung der zentrale faktor für die zukunft einer gesellschaft. an dieser stelle beobachte ich, dass die spirituelle entwicklung im DACH am weitesten fortgeschritten ist. aber das betrifft nur eine kleine minderheit von 10-30%, je nach dem welche auswahlkriterien man heranzieht. aber das ist der keim für das neue zeitalter. entscheidend für das goldene zeitalter wird sein, wer am besten, am schnellsten, am liebevollsten die übersinnlichen fähigkeiten entwicklen kann. wenn wir unsere göttliche schöpferkraft soweit entwickelt haben, dass wir materialisieren können, brauchen wir keine industrie und auch keine landwirtschaft mehr - dann kreieren wir das alles selber. das ist z.b. auch das geheimis der pyramiden, die auch mit der heutigen technik so nicht gebaut werden könnten - felsblöcke von über 1000 tonnen passgenau ineinander verzahnt...
Peter Hänseler: Der Krieg zweier Welten hat begonnen – Teil 5 Das grosse Spiel nicht aus den Augen verlieren: Der Hegemon kämpft um die Vorherrschaft gegen eine multipolare, aber heterogene Welt. Präsident Trump versetzt den Westen im Tagesrhythmus in Zustände von Hoffnung und Empörung – das beeindruckt die Chinesen und die Russen nicht. ... Ich verweise an dieser Stelle kurz auf Teil 1 – Strategie der USA im 1. Und 2. Weltkrieg; Lage der USA und des Kollektiven Westens; Teil 2 – BRICS und Globaler Süden; Teil 3 – Kehrtwende der USA gegenüber Russland; Teil 4 – Mittelfristige Prognosen.

   ... Bildung: Technologien, welche danach in der Industrie implementiert werden und somit zu besseren und preiswerteren Produkten führen, können nur entwickelt werden, wenn die Menschen einen hohen Bildungstand haben. Ich bin kein Bildungsexperte, habe aber in der Schweiz meine Schulzeit verbracht, an der Universität Zürich studiert, bevor ich an einer der besten Universitäten in den USA (Georgetown) studiert habe. Mein Sohn ging in der Schweiz in die Schule, der Sohn meiner Lebenspartnerin in Moskau und ich hatte in Russland einmal 45 Angestellte. Was habe ich erlebt und beobachtet? Das Schweizer Bildungssystem gilt als eines der besten und ich denke, dass ich an der Universität Zürich vor gut 35 Jahren eine gute Ausbildung erhielt. Die amerikanischen Spitzenuniversitäten (Harvard, MIT, Stanford etc.) führen seit ich mich erinnern kann jedes globale Ranking an. Eine Handvoll Universitäten geben jedoch nicht den Ausschlag, wenn man den Bildungsstand eines Volkes von 340 Millionen beurteilen möchte. Die mangelhafte Ausbildung der Durchschnittsamerikaner ist legendär. Als ich vor über 30 Jahren an der Georgetown University in Washington, D.C. meinen Master in Recht absolvierte, das sind Lehrgänge, welche von Anwälten belegt werden, die das Studium bereits abgeschlossen haben und über ein paar Jahre Berufserfahrung verfügen, war ich einigermassen überrascht, dass die Universität eine «legal writing clinic», (dt. Klinik für juristisches Schreiben) anboten, welche die Arbeiten der Studenten sprachlich überarbeiteten. Die gestandenen amerikanischen Juristen hatten Mühe, sich klar in ihrer Muttersprache auszudrücken. Sonderbar und bedenklich. Das war vor über 30 Jahren. Bezüglich Primarschule konnte ich feststellen, dass mein Sohn in den ersten Jahren der Primarschule in Zürich ein Ferienlager besuchte. In den Primarschulen in Russland ist die Ausbildung der Kleinen um ein Vielfaches strenger – 2 bis 3 Stunden Hausaufgaben pro Tag sind keine Seltenheit. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass die Kleinen eine Sprache erlernen müssen, welche ungleich komplexer ist als etwa Deutsch oder Englisch. Das führt zum Ergebnis, dass die frühe intellektuelle Ausbildung in Russland den Schülern einen wohl nicht aufzuholenden Vorsprung gibt. Ähnliches höre ich aus China. Ich hatte eine Firma in Russland für über 10 Jahre. Das intellektuelle Niveau aller Mitarbeiter war atemberaubend. Ich wage zu behaupten, dass ein gut motiviertes russisches Team jedes vergleichbare Team in der Schweiz schlägt; das hat mit dem Intellekt, aber auch damit zu tun, dass die Russen hungriger sind als die Westler. Die oben erwähnte Studie aus Australien ist nicht nur Indiz, sondern Beweis, dass die Chinesen die Amerikaner nachhaltig geschlagen haben. Russlands Waffentechnologie ist in breiteren Schichten im Westen spätestens seit «Oreshnik» legendär. Dieses neue Waffensystem zeigt, dass Russland dem Westen in der Raketentechnologie und auch bezüglich Metalllegierungen möglicherweise für Jahrzehnte überlegen sein wird. Letztlich ist die Entwicklung solcher überlegenen Waffen eine Konsequenz eines überlegenen Bildungssystems. Ich glaube nicht, dass ich mich weit aus dem Fenster hinauslehne, wenn ich behaupte, dass dieser Krieg der Welten schlussendlich von jenen Ländern oder Blöcken gewonnen wird, welche über die stärkere Industrie verfügen. Grundlagen einer gesunden Industrie ist Know-How und letzteres bedarf neben Rohstoffen Bildung. Bildung, deren Aufbau und Ausbau sind Projekte, welche viele Jahrzehnte Zeit und Geld bedürfen. Weiter muss das Volk – Mütter und Väter – davon überzeugt sein, dass die Ausbildung der Kinder prioritär ist. Dies wiederum bedarf einer selbstsicheren Gesellschaft, die an die eigene Zukunft glaubt. Wenn ich an die frustrierten Gesichter in Europa denke und an die kurzsichtig agierenden Amerikaner, sind das keine guten Voraussetzungen, um in diesem Marathon gute Karten zu haben – ganz im Gegensatz zu den Gesellschaften im Globalen Süden.

   ... Fazit:  Der gegenwärtige Sturm, das Aufbäumen Europas, ist laut, aber weder nachhaltig noch zielführend, denn er beruht auf Destruktion statt Konstruktion. Man wettert gegen Russland und China und ist dumm genug, sich sogar gegen die USA zu stellen. Friedrich Merz hat keine Reputation, Kokain zu konsumieren, aber sein Verhalten würde eine solche Diagnose stringent erscheinen lassen. Er tut alles, das einst grossartige Deutschland vollends an die Wand zu fahren, anstatt sich um die Gesellschaft und die Wirtschaft zu kümmern – schlechte Aussichten. Vergleicht man die Art wie Exponenten der verschiedenen Seiten kommunizieren, so fällt auf, dass die beiden wichtigsten Exponenten des Globalen Südens – China und Russland – die Ruhe selbst sind, ganz im Gegensatz zu den Führern des Kollektiven Westens. Es ist wie im richtigen Leben: Schreihälse haben schlechte Karten. Irgendwann wird der Westen realisieren, dass Einfluss und Erfolg auf Bildung, Know-How, Industrie, gesellschaftlichem Zusammenhalt und stabilen Finanzen beruht. Dies erreicht man mit einem Plan der über Jahrzehnte konsequent implementiert werden muss, der einer friedlichen Revolution gleichkommt. China und Russland haben dies vorgemacht, China seit 1980, Russland seit 2000. Solche konstruktiven Anstrengungen werden über die Vormacht entscheiden, nicht Bomben.


Pepe Escobar • Made in China 2025 – Neu betrachtet 12. März 2025 Nicht nur, weil die Sitzungen den Rahmen für Peking setzen, um sich den bevorstehenden ernsthaften wirtschaftlichen Herausforderungen zu stellen. Aber auch wegen der herausragenden Leistung von Außenminister Wang Yi, der der kollektiven Mehrheit eingeprägt hat, dass China in diesem extrem turbulenten geopolitischen Moment als eine der wichtigsten Quelle der Stabilität angesehen werden sollte, die fest "auf der richtigen Seite der Geschichte" steht. Beginnen wir also mit den wichtigsten Erkenntnissen von Wang Yi – die de facto den Ton für Pekings Diplomatie im Jahr 2025 angeben.


sehr gute analyse des niedergangs des ehemaligen export-weltmeisters deutschland
wenn man davon ausgeht, dass deutschland - aber auch ganz europa - eine amerikanische kolonie ist, wurde diese katastrophale wirtschafts-politik von den amerikanischen marionetten gemacht, um den konkurrenten deutschland zu zerstören. das zeigt auch der unterschied deutschland-schweiz: Schweiz: das innovativste Land der Welt - seit 14 J.

Von Dagmar Henn: Migration statt Innovation? Deutschlands problematischer Wirtschaftskurs 13 Mär. 2025 06:30 Uhr Wer immer die einfachste Lösung nutzt, scheitert irgendwann an komplizierteren Problemen. Die immer neuen Migrationswellen nach Deutschland haben eine Nebenwirkung – das Potenzial für Innovationen geht verloren. Die Löhne drücken ist einfach billiger. US-Vizepräsident J. D. Vance hat jüngst zwei Probleme erwähnt, die durch massenhafte Einwanderung verschärft werden: Die "Mittelschicht" schrumpft, und die Wohnungen werden unbezahlber. Wobei "Mittelschicht" in diesem Fall nicht ganz das bedeutet, was man in Deutschland annehmen würde, sondern eher die klassische Arbeiterfamilie. Es geht also um Druck auf die Löhne. Das ist eine Karte, die in Deutschland gern gezogen wurde, bereits seit Jahrzehnten. Der bizarrste Fall war dabei wohl der Anschluss der DDR, der es als Nebenwirkung der Deindustrialisierung dieser Region ermöglichte, auch deren Einwohner in Migranten zu verwandeln, was Löhne und Wohnungsfrage angeht...


Von Alexander Dugin - Steve Bannon: Der Ideologiearchitekt des Trumpismus 1 Mär. 2025 14:36 Uhr Der russische Philosoph Alexander Dugin identifiziert Steve Bannon als Ideengeber des Trumpismus. Dugin zeigt, wie Bannon Werte wie Traditionalismus und den Schutz der US-Arbeitnehmer vor ausländischer Konkurrenz im Trumpismus implementiert hat. Wer Bannon vesteht, versteht Trumps Politik. Stephen Kevin Bannon gehört zu den kontroversesten und einflussreichsten Figuren der modernen amerikanischen Politik. Bannon — Ex-Banker, Filmproduzent, ehemaliger Chefredakteur der einflussreichen Breitbart News und vor allem einer der wichtigsten Strategen von Donald Trump während seiner ersten Präsidentschaftskampagne und seiner ersten Amtszeit — steht hinter der "Make America Great Again"-Bewegung (MAGA), die er als ideologischer Vordenker und Architekt maßgeblich mitprägte. Seine auf Wirtschaftsnationalismus, Anti-Globalisierung und Populismus basierenden Ideen bildeten die Grundlage des Trumpismus als politische Philosophie.

wiederholung

Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil I) 17 Jan. 2025 06:00 Uhr Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin analyisert in einer Artikelserie den Trumpismus. Im ersten Teil der dreiteiligen Reihe zeichnet Dugin die jüngste US-Geschichte nach. Dugin beleuchtet das politische Umfeld, das die Entwicklung von Trumps Postliberalismus ermöglichte.

Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil II) 18 Jan. 2025 06:30 Uhr Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin analyisert in einer Artikelserie den Trumpismus. Im zweiten Teil der dreiteiligen Reihe geht es um Trumps Gegenentwurf zum Liberalismus. Dugin erkennt in Donald Trump einen Politiker, der die Verhältnisse umkehrt, die Widersprüche aber nicht überwindet.

Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil III) 19 Jan. 2025 10:01 Uhr Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin analysiert in einer Artikelserie den Trumpismus. Im letzten Teil der dreiteiligen Reihe geht es um Trumps Geopolitik. Kenntnisreich und detailliert seziert Dugin Trumps Denken und legt seine geopolitischen Ambitionen offen.


diese analyse von thierry meyssan glaube ich nicht. da finde ich die analyse von gor rassadin wahrscheinlicher - siehe unten...
von Thierry Meyssan: Betreibt Donald Trump den möglichen Zusammenbruch des "amerikanischen Imperiums"? Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 11. März 2025 Seit einem Monat ist die Häufung kritischer Ereignisse rund um die Vereinigten Staaten, die Ukraine und die Europäische Union schwer zu deuten, weil jede Macht maskiert vorrückt. Die europäischen Staats- und Regierungschefs setzen ein dummes Gesicht auf, wenn sie versichern, dass sie weiterhin die integralen Nationalisten der Ukraine unterstützen, obwohl Washington und Moskau sich bereits auf ein Friedensabkommen geeinigt haben. Es ist jedoch möglich, dass sich hinter den diplomatischen Gipfeln ein anderes Thema verbirgt: die Verhinderung einer großen Wirtschaftskrise im Westen. In diesem Fall muss Washington seine Verbündeten terrorisieren, damit sie ihre Schulden zurückzahlen. Die Entdollarisierung, d.h. die Tatsache, dass der Dollar nur auf nationaler Ebene der USA und nicht mehr im internationalen Handel verwendet wird, ist das heutige, ungelöste Problem der Finanzwelt. Aber nach den einseitigen Zwangsmaßnahmen, die die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten zunächst dem Iran und dann Russland auferlegt haben (Maßnahmen, die von der atlantischen Propaganda fälschlicherweise als "Sanktionen" bezeichnet wurden), schuf Russland ein Überweisungssystem für Finanz-Nachrichten (SPFS), China das China Interbank Payment System (CIPS) und die Europäische Union das Europäische Handelsunterstützungsinstrument (INSTEX). Infolgedessen ist die Verwendung des Dollars im internationalen Handel um etwa ein Viertel zurückgegangen. Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat inzwischen die astronomische Summe von 36000 Milliarden Dollar erreicht, von denen laut Forbes nur ein Drittel von ausländischen Investoren gehalten wird [1]. Wenn nun gewisse Gläubiger der Vereinigten Staaten, vor allem China und Saudi-Arabien, eine Rückzahlung verlangen würden, würde es zu einer gigantischen Wirtschaftskrise wie in 1929 kommen.


wiederholung

GOR Rassadin: Trump und die Welt 08.03.2025
gor rassadin ist ein sibirischer schamane, der in österreich lebt. seine analyse von trump deckt sich weitgehend mit der von werner rügemer von letzter woche. allerdings finde ich beide zu pessimistisch. der göttliche plan ist sicher kein gefängnis-planet oder ein zionistischer messias in israel, der die welt beherrst, sondern ein neues zeitalter der liebe.
aber wie schnell wir duch das chaos - durch den zerfall des alten - durch sind und das neue zeitalter aufbauen liegt an uns allen - denn wir müssen/dürfen die neue welt aufbauen, das paradies wird nicht vom himmel fallen.

das ziel von trump: ein krieg für israel um den 3. tempel zu bauen
deshalb braucht er frieden mit russland und will sich aus der ukraine zurückziehen. gor rassadin beschreibt trump's dunkle agenda - in seinem video unten - am besten. seiner einschätzung nach ist die chance, dass die dunkelmächte einen falschen messias - den anti-christen - in israel installieren können über 50%.
aber die zeit der US-kriegstreiber ist abgelaufen. wenn die USA keine hilfe von russland+china bekommen - was ich hoffe - wird der dollar abstürzen und amerika in der bedeutungslosigkeit verschwinden - was ein segen für die ganze welt wäre. der dollar wird den euro in den abgrund reissen oder umgekehrt. der westen geht den bach runter und die BRICS boomen. was ich aber am video von gor rassadin - trotz seiner sehr pessimistischen zukunftsprognose - sehr gut finde, ist sein aufruf, ins tun zu kommen. er empfielt genau das, was ich in meinen workshops auch mache: unsere schöpferkraft zu aktivieren...

trump und seine neue finanz-mafia-bande
endlich eine schonungslose analyse der neuen trump-regierung aus kompetentem munde. seine hintergrund-informationen zeigen sehr gut, dass die trump-regierung nur eine neue deep-state-fraktion ist, die die alte globalisten-fraktion ablöst - eine neue finanz-mafia-bande ersetzt die alte. aber die zeit der US-kriegstreiber ist abgelaufen, amerika wird in der bedeutungslosigkeit verschwinden.

Von Felicitas Rabe: Interview mit Werner Rügemer: Trumps "America First" – ein Strategiewandel der USA? 1 Mär. 2025 20:22 Uhr Kritiker der US-Hegemonie hoffen mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump auf ein Ende der US-amerikanischen Vormacht und auf eine multipolare Welt. Im Interview mit RT erklärt der Publizist Werner Rügemer, warum es mit Trump keinen Verzicht auf die US-Weltherrschaft geben wird.
ganzes interview hier: Analysen 26.2.-5.3.
Michael Hudson • Die EU hat den Verstand verloren 6. März 2025 ... Wir können nur hoffen, dass Präsident [Trump] die [US]AID stoppt, womit er im Wesentlichen die Liga für Wirtschaftsdemokratie meint, wird all diese Subventionen für rechten Journalismus stoppen. Aber im Moment gibt es keine wirkliche Linke, und ich bin mir nicht sicher, wie sie sich wirklich entwickeln wird, aber ich denke, Russland wird nicht daran glauben, dass Europa eine realistische Politik haben wird, die seinen materiellen Interessen der Anhebung des Lebensstandards und der Reindustrialisierung gerecht wird. Sie scheint sich wirtschaftlich so zu verhalten, als hätte sie einen Todeswunsch. Das ist der Grund, warum Russland sich nach Osten wendet und sich China, Asien, Zentralasien, dem Nahen Osten, Afrika und dem globalen Süden zuwendet. Es strapaziert also die Leichtgläubigkeit, wenn Macron und seine Kollegen sagen, na ja, Russland will irgendwie in uns einmarschieren und ist eine Bedrohung. Alles, was sie tun können, ist das alte Goebbels-Argument. Man kann immer eine Bevölkerung hinter sich bringen, wenn man sagt, dass wir bedroht sind. Nun, die Wähler, wie du gesagt hast, Richard, fühlen sich nicht bedroht, aber die Medien versuchen, sie aufzuhetzen, und sie glauben tatsächlich, was sie sagen. Und ich glaube nicht, dass von der Leyen wirklich Angst hat. Sie und die Estin [Kaja Kallas] sind so vom Hass motiviert. Das sind Leute, die einen Nazi-Hintergrund haben. Das sind Leute, die wirklich, wirklich jeden Gedanken an den linken Flügel hassen. Nun, ihr habt nicht mehr die Situation, die ihr 1945 hattet. Ich muss sagen, das liegt zum Teil daran, dass es Stalins Schuld ist. Als der britische Premierminister Stalin in Jalta ein Stück Papier über den Tisch reichte und sagte: "So werden wir das Land aufteilen", akzeptierte Stalin, was Churchill sagte. Und Stalin stimmte zu, Griechenland der britischen Einflusssphäre zuzuweisen, weil Großbritannien das Mittelmeer als Weg in den Nahen Osten kontrollieren wollte. Und Stalin ließ die Kommunistische Partei Griechenlands, die eine der stärksten kommunistischen Parteien der Welt ist, zerstören. Das war der Schrecken von Stalins Verrat an der internationalen Revolution, der Tito dazu brachte, einen wirklichen Arbeiterstaat in Jugoslawien zu schaffen, und der zum Bruch Jugoslawiens von der Sowjetunion führte. Das war die einzige Hoffnung.

   ...   An eine titoistische Art der Arbeiterkontrolle und Arbeiterstruktur denkt man heute nicht mehr, und das ist der Grund, warum in diesem Kampf gegen den Sozialismus, den Sie beschrieben haben, Jugoslawien der Feind Nummer eins war, den sie Jeffrey Sachs mit der Zerstörung beauftragt haben. Sie mussten es zerschlagen, weil es Jugoslawien war, das das effizienteste und praktikabelste Modell der Arbeiterkontrolle, der Arbeitskontrolle und der Integration bot, und deshalb wurden der IWF und Sachs geschickt, um es zu zerschlagen. Ich weiß, dass er es wiedergutgemacht hat, indem er jetzt sehr gute Reden gehalten hat, aber die Geschichte entfaltet sich ziemlich genau so, wie Sie es beschrieben haben.

Der erfolgreichste Kapitalismus der letzten 25 Jahre ist der der Chinesen, die eine sehr mächtige Regierung haben. Sie haben das ausgearbeitet. Sie haben einen privaten Sektor, groß und wichtig. Sie haben einen staatlichen Sektor. Sie haben eine Kommunistische Partei und die Regierung. Und sie haben es zum Laufen gebracht. Du magst sie nicht. Das dürfen Sie. Das ist eine andere Sache. Aber sie haben das Wirtschaftswachstum erreicht, das Europa und die Vereinigten Staaten im Vergleich dazu in den Schatten stellt. Nicht einmal annähernd. Das chinesische Wachstum ist Jahr für Jahr zwei- bis dreimal so hoch wie im Westen. Und auch in diesem Jahr ist kein Ende in Sicht. Okay.

   ...  MICHAEL HUDSON: Ich denke, ich kann die Dynamik erklären, die am Werk ist. Sie sagten, warum ist die Regierung schlecht? Warum ist Russland schlecht? Die Regierung tut das, was Privatisierer gerne übernehmen und in Monopolgewinne verwandeln würden. Die Regierung wird in der Tat von den Milliardären kontrolliert, dank Citizens United und der Tatsache, dass Wahlen eine Funktion von Wahlkampfspendern sind. Aber die Regierung ist immer noch damit beauftragt und strukturiert, viele soziale Dienstleistungen zu erbringen, und die sozialen Dienstleistungen, die die Regierung erbringt, sind in staatlicher Hand, weil sie natürliche Monopole sind. Und die Sozialdemokraten, die im späten 19. Jahrhundert begannen, hielten sie in den Händen der Regierung, damit die Wirtschaft nicht durch Kommunikation, Transport und andere Engpässe, die Grundbedürfnisse waren, in persönliche Monopole verwandelt wurde. Nun, die Regierung ist der Feind und die Sozialdemokratie ist der Feind, weil es nicht Russland als solches ist, aber die Neokonservativen und Neoliberalen brauchen einen bequemen Feind, um den herum sie die libertäre Machtübernahme aufbauen können. Du brauchst immer einen Feind, um das zu tun, was du versuchst zu tun. Und die libertären Milliardäre wollen mit Europa und den Vereinigten Staaten genau das tun, was die Neoliberalen in den 1990er Jahren mit Russland gemacht haben. Sie wollen all das riesige Staatseigentum, die Nationalparks, die staatlichen Immobilien, die Regierungsbehörden, all das übergeben. Sie wollen sich den Finanzmanagern übergeben, um sich in Monopole zu verwandeln, die finanzialisiert werden können und Reichtum in Form von Gewinnen aus dem Aktien- und Anleihenmarkt schaffen. Das ist es, was das Spiel ausmacht. Es ist nicht so sehr der geopolitische Antagonismus gegenüber Russland. Das ist die Art von oberflächlicher Verpackung. Es geht um eine politische, regierungsfeindliche, faschistische Ideologie. Ich denke, das ist es, womit wir es zu tun haben.

ende inhaltsverzeichnis... 




 

sehr schöne zukunftsaussichten - wir können uns freuen...

Dr. Christof Niederwieser: Neue Weltwirtschaft (Astrologie & Zukunftsforschung)Neue Weltwirtschaft (Astrologie & Zukunftsforschung) 40.333 Aufrufe 11.03.2025 Mit der zweiten Präsidentschaft von Donald Trump ist die Disruption zum Normalzustand geworden. Viele Menschen befürchten einen Rückfall in den Raubtier-Kapitalismus. Doch so chaotisch und unberechenbar die aktuellen Ereignisse auch scheinen mögen, sie sind wichtiger Katalysator für ein Neues Weltwirtschaftssystem, welches sich bis 2030 rasant entfalten wird. Und diese Neue Weltwirtschaft wird ganz anders aussehen, als die meisten Menschen das erwarten. Denn gerade entsteht eine neue Einheit von Wirtschaft, Wissenschaft, Kunst und Spiritualität, welche die Neue Weltwirtschaft der Zukunft prägen wird. Dabei spielt das Gemeinwohl eine entscheidende Rolle. Die Konzepte reichen vom "Technoiden Neo-Kommunismus" bis zu neuen Formen des "Spirituellen Kapitalismus". Der renommierte Astrologie & Prognostik-Experte Dr. Christof Niederwieser zeigt, welche enormen ökonomischen Paradigmenwechsel aus Kulturkreisen wie China, Indien, Afrika oder der islamischen Welt auf uns zurollen. Und er stellt spannende Ansätze vor wie das Bruttonationalglück von Bhutan oder der Gemeinwohl-Bilanz. Der westliche Kapitalismus steht am Ende. Doch faszinierende neue Formen des Miteinanders erwarten uns. 00:00 Disruption für ein Neues Weltwirtschaftssystem 05:20 Testosteron-Kapitalismus der USA: Trump, Vance, Musk 14:55 Der Technoide Neo-Kommunismus in China 19:05 Spiritueller Kapitalismus in Indien 24:45 Wirtschafts-Ethik im Islam 27:02 Sippen-Gemeinwohl in Afrika 29:13 Das Bruttonationalglück in Bhutan 31:55 Balanced Scorecard & Gemeinwohl-Bilanz 33:09 Europa: Proto-Digitale Staatswirtschaft 38:53 Wirtschaft gemeinsam verändern Online-Seminar "Das Gruppenhoroskop in der Praxis" https://astrologie.de/produkt/seminar... Jahres-Vortrag "Neues Bewusstsein 2025" VIDEO 180 Minuten, inklusive Fragerunde https://astrologie.de/produkt/neues-b... VIDEO "Das Erfolgs-Geheimnis der Luft-Epoche"    • Das Erfolgs-Geheimnis der Luft-Epoche...  


 

die beste analyse zum niedergang des westens - aus materialistischer sicht
aus spiritueller sicht sieht es anders aus. wie er sehr anschaulich beschreibt, ist die bildung der zentrale faktor für die zukunft einer gesellschaft. an dieser stelle beobachte ich, dass die spirituelle entwicklung im DACH am weitesten fortgeschritten ist. aber das betrifft nur eine kleine minderheit von 10-30%, je nach dem welche auswahlkriterien man heranzieht. aber das ist der keim für das neue zeitalter. entscheidend für das goldene zeitalter wird sein, wer am besten, am schnellsten, am liebevollsten die übersinnlichen fähigkeiten entwicklen kann. wenn wir unsere göttliche schöpferkraft soweit entwickelt haben, dass wir materialisieren können, brauchen wir keine industrie und auch keine landwirtschaft mehr - dann kreieren wir das alles selber. das ist z.b. auch das geheimis der pyramiden, die auch mit der heutigen technik so nicht gebaut werden könnten - felsblöcke von über 1000 tonnen passgenau ineinander verzahnt...
Peter Hänseler: Der Krieg zweier Welten hat begonnen
– Teil 5 Das grosse Spiel nicht aus den Augen verlieren: Der Hegemon kämpft um die Vorherrschaft gegen eine multipolare, aber heterogene Welt. Präsident Trump versetzt den Westen im Tagesrhythmus in Zustände von Hoffnung und Empörung – das beeindruckt die Chinesen und die Russen nicht.

Einleitung

Nachdem die Ukraine in der Nacht auf den 11. März 2025 einen Drohnenschwarm nach Moskau sandte, bei dem es Tote und Verletzte gab und aufgrund der gewählten Ziele – lediglich Wohnhäuser – als Terrorattacke gewertet wird, fanden in Saudi Arabien Gespräche zwischen den Amerikanern und den Ukrainern statt. Erwähnenswert ist die Tatsache, dass (Präsident) Selenski auf Geheiss der Amerikaner nicht teilnehmen durfte: Er ist aus dem Spiel; ob er es bereits realisiert hat, ist aufgrund seines Drogenkonsums nicht klar.

Man einigte sich auf einen Waffenstillstand von 30 Tagen und die USA werden die Militärhilfe und die Versorgung mit Geheimdienstinformationen sofort wieder aufnehmen. Dies eine Einigung zu nennen, ist naiv, denn die Russen müssten zustimmen, was sie nicht taten: Die Russen halten alle Karten in der Hand, die Ukrainer gar keine – so der O-Ton von Präsident Trump.

Die Russen räumen in der Kursk-Region auf, anders kann man dies nicht nennen. Es ist gut möglich, dass in den nächsten Tagen der letzte Ukrainer aus Russland vertrieben wird. Damit verliert Selenski die letzte Karte für Verhandlungen mit Russland.

Die Russen werden ihre Waffen schweigen lassen, wenn ihre Bedingungen zu Verhandlungen erfüllt werden, um einen nachhaltigen Frieden zu erreichen (Gebietsansprüche, Neutralität der Ukraine, Rückzug aller westlichen Truppen, Neuwahlen in der Ukraine, Aufhebung der westlichen Sanktionen). Die Verhandlungsmethoden von Donald Trump, dem Westen im Tagesrhythmus heiss-kalte Duschen zu verabreichen bis die Adressaten nicht mehr wissen, wo oben und unten ist, verfängt im Westen, ist aber gegenüber Russland und China nicht zielführend. Ich gehe davon aus, dass Donald Trump und sein Team das spätestens dieses Wochenende realisieren werden.

Meine Warnrufe, welchen ich bezüglich der Finanzmärkte mehrmals Ausdruck gab, scheinen von der gegenwärtigen Realität bestätigt zu werden. Ob das der Beginn des grossen Kollapses ist oder nicht, weiss niemand.

Ich verweise an dieser Stelle kurz auf Teil 1 – Strategie der USA im 1. Und 2. Weltkrieg; Lage der USA und des Kollektiven Westens; Teil 2 – BRICS und Globaler Süden; Teil 3 – Kehrtwende der USA gegenüber Russland; Teil 4 – Mittelfristige Prognosen.

Keine Änderung der Geostrategie der USA

Die Langzeitstrategie der USA hat sich durch die Kehrtwende gegenüber Russland nicht verändert. Die Vereinigten Staaten sehen sich nach wie vor als die klare Nummer 1 mit Hegemonie-Stellung auf dieser Welt. Sie werden alles daransetzen, diese Vormachtstellung zu halten – mit allen Mitteln.

Die Kehrtwende Trumps in den letzten Wochen gegenüber Russland als eine Gesamtstrategieänderung zu deuten, wäre somit ein grosser Fehler. Russland war schon seit über 120 Jahren im Fadenkreuz der Briten und dann auch der Amerikaner. Nach dem Fall der Mauer verschafften sich die Amerikaner durch die Finanzierung der russischen Oligarchen riesigen Einfluss in der Wirtschaft und Politik des dannzumal schwachen Riesenreichs und waren ihrem Ziel – der Zerstückelung Russlands – nie so nahe.

Präsident Putin stutzte die politische Macht der Oligarchen komplett und neutralisierte damit den US-Einfluss und den Einfluss der Londoner City innerhalb Russlands. Die Amerikaner antworteten mit der vereinbarungswidrigen NATO-Ostexpansion, gegen die sich Russland 30 Jahre lang diplomatisch stemmte. Eine weitere Manipulation der USA war der Georgienkrieg, den sie durch die von ihnen installierte Marionette Saakaschwili verursachten und bei dem sie scheiterten. Danach machten die USA auf Freundschaft als sich Hillary Clinton und Sergei Lawrow in Genf trafen und Hillary Clinton einen Neuanfang versprach, nur um Zeit und Kräfte für die Vorbereitung von Maidan zu sammeln. Diesmal dauerte das Trommelfeuer gegen Russland seit Maidan über 10 Jahre und wieder scheiterten die USA, Russland wirtschaftlich in die Knie zu zwingen, einen Regimewechsel (z.B. mit Navalny) zu erreichen und Russland militärisch zu besiegen. Diesmal war die Beteiligung der USA im Kriegsgeschehen, zusammen mit ihren NATO-Partnern so direkt wie nie zuvor seit dem Zweiten Weltkrieg. Dennoch scheiterten sie abermals.

Somit sollte man äusserst vorsichtig sein, in das gegenwärtige Verhalten der USA zu viel hineinzulesen oder gar einen Strategiewechsel erkennen zu wollen, denn ausser gegenüber Russland gibt das Verhalten der USA keine Hinweise dafür, dass sie ihre Strategie in der Aussenpolitik ändern, ganz im Gegenteil: Die USA nehmen eine äusserst aggressive Haltung gegenüber Kanada, Mexico, Panama, Grönland, Gaza, Venezuela ein und sind daran, ihre wirtschaftlichen Interessen durch Druckausübung auf die EU, gegen Indien, gegen China und – etwas unter der Oberfläche – gegen Saudi Arabien zu verfolgen. Weiter passt das genozidfördernde Verhalten der USA in Sachen Gaza so gar nicht zum Bild, das die USA als Friedenstifterin in Sachen Ukraine vermitteln will.

Die geopolitische Aggression der USA hat sich somit keineswegs verändert, die Politik gegenüber Russland stellt eine von Opportunismus getriebene Ausnahme dar.

Europa komplett von der Rolle und im Offside

Der Alleingang Europas, der keiner sein wird, beurteile ich als direkte emotionale Reaktion auf die Kursänderung der USA gegenüber Russland. Mehr ist da nicht, denn wir haben in den vorherigen Teilen erörtert, dass man die Staaten in Westeuropa mit Fug als Vasallen und die EU als Instrument der USA bezeichnen darf. Ich bin der Auffassung, dass die Reaktion der Europäer – vor allem Deutschlands, Frankreichs und Grossbritannien – nicht mehr als ein Zwergenaufstand ist, welcher sehr bald in sich zusammenbrechen wird. Diese europäischen Staaten werden sich mit den USA bald wieder abstimmen müssen. Die Possen, welche von der politischen Führung in Frankreich, Deutschland und Grossbritannien gerissen werden, sind unrealistisch und stehen im Kontrast mit den pitoyablen - bedauernswert, miserabel, schlecht, erbärmlich - Zuständen in den betroffenen Ländern, die danach schreien, im Innern Ordnung zu schaffen. Die Liste unserer Artikel über die schwierigen Zustände in Europa ist lang. Ich verweise auf «Deutschland ist ein naiver Spielball der USA ohne Kraft zur Kehrtwende«.

Die Probleme, etwa in Deutschland, sind mehrschichtig: Schulden, Wirtschaft, Wirtschaftspolitik, Migrationsproblematik, Unzufriedenheit in der Bevölkerung, Wokeism, inkompetente Führung und fehlende Glaubwürdigkeit. Neuestes Beispiel betreffend Glaubwürdigkeit der Führung in Deutschland war etwa das Versprechen von Friedrich Merz, die Schuldenbremse nicht anzutasten (noch einen Tag vor der Wahl) um dann ein paar Tage später über eine Billion neue Schulden aufzunehmen. Diese Irrsinnsausgaben möchte Merz im Schnellverfahren durch den Bundestag boxen, wo er eine 2/3 Mehrheit benötigt, die er im neuen Parlament nicht erreichen würde.

Zur Erinnerung: Der 20. Deutsche Bundestag wurde infolge eines verlorenen Vertrauensvotums gegen Bundeskanzler Olaf Scholz aufgelöst. Am 16. Dezember 2024 stellte Scholz die Vertrauensfrage, die negativ ausfiel. Daraufhin löste Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier am 27. Dezember 2024 den Bundestag auf. Nachdem die Neuwahlen stattgefunden hatten, endete die reguläre Gesetzgebungstätigkeit des alten Bundestages und er konnte und kann seit der Bundestagswahl vom 23. Februar 2025 keine neuen Gesetze mehr beschließen. Er bleibt bis zur konstituierenden Sitzung des neuen Bundestages am 25. März 2025 lediglich geschäftsführend im Amt und kann in dieser Übergangszeit nur noch in außergewöhnlichen Situationen tätig werden, beispielsweise wenn dringende Maßnahmen erforderlich sind – wozu derartige gravierende Verfassungsänderungen nicht gehören. Vor diesem Hintergrund ist dieser Coup von Friedrich Merz und seinen Kumpanen rechtlich mehr als zweifelhaft. Ob allerdings das derzeitige weichgespülte und ideologisch stromlinienförmige Deutsche Verfassungsgericht das auch so sehen wird, wird man abwarten müssen. Auf jeden Fall ist dieses Vorgehen ein komplettes Missachten des Volkswillens und ein Paradebeispiel dafür, dass die Politiker sich einen feuchten Staub ums Volk und dessen Willen scheren.

Das beleidigte Europa versucht mit billigen Aktionen die betroffenen Bevölkerungen auf ein in den USA bereits untergegangenes Narrativ über den Imperialisten Putin einzuschwören und mit irren Ideen, die etwa beinhalten, dass man militärisch gegen Russland gewinnen könne; nota bene nach dem diese Strategie selbst mit der Unterstützung der USA fehlschlug. Dieser Aktionismus beruht auf dem Narrativ, dass Russland zuerst das Baltikum, dann Polen und schliesslich Westeuropa angreifen wolle. Für eine solche Absicht gibt es nicht ein einziges Indiz. Wenn man Russland wirklich kennt, wird man sich als erstes fragen, was Russland mit einem sich in einem jämmerlichen Zustand befindlichen Westeuropa anstellen würde. Dieses Narrativ wurde im Westen aufgebaut, um die Unterstützung für die dumme Politik in den letzten drei Jahren zu rechtfertigen. Es ist durchaus möglich, dass dieser komplette Schwachsinn von einigen Politikern in Europa tatsächlich geglaubt wird, ein weiteres Zeichen dafür, dass die betroffenen Personen ihre eigene Propaganda glauben und somit schon aus diesem Grund für einen Regierungsposten nicht geeignet sind.

Die feindliche Haltung Deutschlands gegenüber Russland kommt in Moskau übrigens gar nicht gut an. Russland hat Westeuropa nie angegriffen, die Deutschen jedoch haben mit dem 1. und 2. Weltkrieg über 30 Millionen russische Menschenleben auf dem Gewissen und haben jetzt die Chutzbe, Russland als Aggressor darzustellen.

Blenden wir kurz auf einen Zeitpunkt zurück als Deutschland das letzte Mal über ernstzunehmende Streitkräfte verfügte und was es zum Erreichen dieses Niveaus bedurfte:  Es war nicht etwa Adolf Hitler, welcher die Wiederaufrüstung der späteren Wehrmacht nach Versailles initiierte. Dieser Prozess begann bereits 1922 als Deutschland anfing, die von Versailles auferlegten Regeln zu umgehen, um aufzurüsten. Somit dauerte die Wiederaufrüstung bis Kriegsbeginn (1939) volle 17 Jahre. 1939 gab Nazideutschland 25% des Bruttosozialprodukts für Rüstung aus – die Ausgaben erhöhten sich während des Krieges stetig, bis 1944 75% des Bruttosozialproduktes für Militärausgaben verwendet wurde. Aus eigener Kraft war die Aufrüstung übrigens nicht möglich. Finanziert wurde dieser Aufbau vor allem von den USA – siehe meine Bemerkungen dazu im 1. Teil dieser Serie. Weiter bedurfte dieser Aufbau einer kompletten Unterwerfung des Volkes unter den Willen Adolf Hitlers, um ein Heer von ca. 4 Millionen Mann aufzustellen und auszubilden. Verloren hat Deutschland den Krieg dennoch. Es ist somit nicht nachvollziehbar, was Friedrich Merz hier verkündet.

Mittelfristig wage ich die Behauptung aufzustellen, dass die Amerikaner den Druck auf Europa solange erhöhen werden, bis diese einknicken. Dennoch, auch wenn Europa sich wieder näher an die USA anlehnt – oder besser: anlehnen muss – die grosse «Liebe» scheint getrübt und das hochnäsige Europa wird gegenüber Onkel Sam wohl lange die beleidigte Leberwurst spielen, denn in ihren Augen hat Onkel Sam mit dem lahmen Bären im Osten, der sich als gar nicht lahm entpuppte, geflirtet. Der Versuch Trumps, Frieden zu erreichen wird von den kriegstrunkenen Europäern als übergriffig und verräterisch beurteilt. Mit allen Vorbehalten, welche wir eingangs gegenüber den USA geäussert haben, ist es unverständlich Friedensbemühungen als Verrat darzustellen.  

Besteht der Kollektive Westen noch?

Somit stellt sich die Frage, in welchem Zustand der Kollektive Westen zurzeit ist: Ich getraue mich, zu behaupten, dass der Kollektive Westen zurzeit ohne den europäischen Teil dasteht und einem amputierten Papiertiger gleicht. Was bleibt, ist das Imperium – der Hegemon –  dessen europäischer Pfeiler sich offen gegen das Imperium stellt, unter tatkräftiger Mithilfe der Medien. Wie sich Süd-Korea, Japan und Australien verhalten werden, ist noch nicht klar. Ich wage jedoch die Prognose, dass sie sich weiser verhalten werden als Europa. Dennoch, der Kollektive Westen ist nicht mehr präsent in einer Art und Weise, dass ihm gute Chancen im Wettbewerb mit dem Globalen Süden eingeräumt werden können.

Es geht am Schluss nur ums liebe Geld

Die Weltreligion ist Geld – da gleichen sich die Meisten

Wenn wir jetzt unseren Blick in die weitere Zukunft richten, sind die folgenden Aussagen, welche möglicherweise Viele als banal betrachten werden, äusserst wichtig.

Ich verbrachte diese Woche einen Abend mit einem geopolitischen Kommentator und wir argumentierten über die verfahrene Situation. Irgendwann sagte er, «wir sprechen über Geopolitik, aber schlussendlich sprechen wir nur über Geld». Ein weiser Satz.

Geld regiert nicht nur die Geopolitik, sondern die meisten Gesellschaften auf dieser Welt. Seit meiner Jugend hat sich die Konsumwut und der Stellenwert von Geld in allen Gesellschaften dieser Welt, welche ich bereist habe, zur Religion gemausert. Das betrifft sicherlich nicht alle Menschen, aber viele, zu viele. Wenn man nicht reich ist – die meisten sind dies nicht – möchten viele wenigstens reich wirken. Um reich zu wirken, machen viele Menschen fast alles. Ich habe in meinem Leben noch nie so viele teure Autos auf den Strassen dieser Welt gesehen, ca. 90% aller Autos sind geleast oder sonst wie mit Geld, das man nicht hat, bezahlt. Menschen kaufen Sachen, mit Geld, das sie nicht haben, um Andere, die sie nicht mögen, zu beeindrucken. Somit basiert der Luxus vor unseren Augen nicht auf Wohlstand und Wirtschaftskraft, sondern sie sind ein Ausdruck von kreditfinanziertem Wahnsinn.

Das ist übrigens keine Zeiterscheinung, die sich auf den Westen beschränkt. Auch in Russland und in Asien verschulden sich Menschen für Tand. Diese gesellschaftliche Zeiterscheinung wurde durch die Nullzinspolitik vieler Zentralbanken noch angefeuert, denn man erhielt das Geld, um diese blödsinnigen Statussymbole zu finanzieren, gratis. Möglicherweise sind die hohen Kreditzinsen der Grund, dass es z.B. in Russland mit diesem Irrsinn weniger weit geht.

das ist die erste sinnvolle erklärung für die extreme zinspolitik der russischen zentralbank. wenn das so ist, wäre das eine sehr weise entscheidung putins - zu schutz des russischen volkes...

Man sollte somit den Durchschnittsmenschen danach einschätzen, wie er sich verhält und sich bewusst sein, dass der Durchschnittsmensch sehr wohl einen grossen Einfluss auf das Verhalten der betroffenen Regierungen hat. Daraus folgt, dass die Aussage «follow the money» (folge dem Geld) somit eine der ersten Regeln ist, welche man bei der geopolitischen Analyse lernt.

Augangslage

Wir haben in Teil 1 die Situation im Kollektiven Westen beschrieben. Zu all den dort bereits beschriebenen Problemen ist innert zwei Wochen dazugekommen, dass der Zusammenhalt zwischen Europa und den USA getrübt ist. Da besteht zurzeit keine Einheit mehr und wir haben vielfach darauf hingewiesen, dass der Petrodollar für die Vereinigten Staaten essentiell für ein nachhaltiges Überleben ist. Weiter gehe ich davon aus, dass Donald Trump bemerkt hat, dass der Globale Süden grundsätzlich keine Probleme mit dem Status des US-Dollar als Weltwährung hat. Das Abwenden der BRICS-Staaten vom US-Dollar wurde von den Amerikanern verursacht als sie den US-Dollar immer mehr als Waffe einsetzten und Länder, welche wegen ihrer Ansichten bestraft werden sollten, vom US-Dollar abgeschnitten wurden, was im März 2022 mit dem Abschneiden Russlands nicht nur vom US-Dollar sondern von allen westlichen Währungen und dem Einfrieren der Fremdwährungsreserven Russlands seinen Höhepunkt fand. Ab diesem Zeitpunkt startete der Handel unter BRICS-Staaten ohne US-Dollar.

Kommt der US-Dollar zurück?

Im Artikel – gemeinsam verfasst mit Simon Hunt – «Wie BRICS seine größte Herausforderung meistern könnte – der Zahlungsausgleich» zeigten wir unter anderem auf, wie die Verwendung des US-Dollars seit 2022 einstürzte und wie BRICS und andere Staaten des Globalen Südens nach Alternativen für den US-Dollar als Handels- und Reservewährung suchen.

Falls Donald Trump diesen Trend stoppen, bzw. umkehren möchte, kann er das erreichen: Aufhebung aller US-Dollar-Sanktionen für alle Länder. Somit nicht nur für Russland, sondern auch etwa für den Iran, für Kuba, etc. Wenn es Trump gelingt, die Weltgemeinschaft zu überzeugen, dass die Zeiten des Missbrauchs des US-Dollars als Waffe vorbei sind, werden BRICS-Staaten und andere Länder des Globalen Südens den US-Dollar wieder vermehrt benutzen. Das wird sehr schnell zur Aufhebung der Sanktionen gegen Russland führen.

Wir haben erlebt, was für ein Sturm der Empörung sich über Europa zog als Donald Trump verkündete, dass er mit den Russen auf Augenhöhe verhandeln möchte. Falls Trump zum Schluss kommt, dass er aus eigenem Interesse den US-Dollar entmilitarisiert, und SWIFT, die EZB, die Japanische und Schweizerische Zentralbanken zwingen wird, ihre Sanktionen aufzuheben und die eingefrorenen Vermögenswerte zurückzugeben, werden die Europäer empört sein, aber nicht mehr.

Nur so kann die Refinanzierung des US-Haushalts gewährleistet werden; dies funkitoniert nur, wenn der US-Dollar wieder von mehr Ländern gehalten wird, denn nur so können sich die USA weiter «automatisch» refinanzieren – siehe dazu meine Ausführungen.

das wird eher nicht passieren - dazu sind die amis zu grössenwahnsinnig, genauso wie die zionisten, der politische islam und andere religiöse fanatiker...

USA wird mittelfristig die Nähe zu BRICS suchen

Wir haben in Teil 2 erörtert, dass BRICS – der wirtschaftliche Interessensverband des Globalen Südens – die G7 als Wirtschaftsverband des Kollektiven Westens bereits weit hinter sich gelassen hat – siehe im Detail unsere Auführungen dazu in Teil 2.

Copyright: voicefromRussia.com

Falls die Amerikaner den Weg des «liberalen» US-Dollars gehen werden, ist es absehbar, dass die USA mit BRICS-Ländern und jenen, die es noch werden wollen, enger zusammenarbeiten werden. Dies, um Geschäfte zu machen, jedoch auch um den geopolitischen Einfluss in diesen Ländern zu vergrössern, frei nach dem Grundsatz, «if you can’t beat them, join them – and then beat them». BRICS und Länder, die BRICS nahestehen, werden engere Geschäftsbeziehungen mit den USA begrüssen.

Die USA werden sich über kurz oder lang jedoch nicht mit reinen Geschäften begnügen, sondern werden versuchen, Staaten, welche BRICS nahe stehen auf ihre Seite ziehen zu wollen. Die Liste ist nicht endlos, aber lang.

Copyright: voicefromRussia.com

Zielländer der USA bzw. des Kollektiven Westens

Aufgrund der Multipolarität, auf welche BRICS setzt, die meines Erachtens durchaus gelebt wird, da keine formalen Führungsstrukturen bestehen, werden die Amerikaner – zumindest anfangs – bei ihrem Treiben innerhalb dieser Ländergruppen relativ ungestört schalten und walten können.

Ihr Ziel wird es sein, möglichst viele und starke Länder auf «ihre Seite» zu ziehen, denn die Amerikaner handeln als Hegemon, somit unipolar und denken in Blöcken. Sie verstehen Multipolarität nicht und es ist ihnen letztlich ein Graus, wenn ihre «Freunde» mit der «anderen Seite» Geschäfte machen.

Ich habe keine Kristallkugel, aber ich gehe davon aus, dass die Amerikaner jene Länder als Ziele ins Auge fassen werden, welche entweder über viel Rohstoffe oder aber eine wichtige strategische Lage haben. Das zeichnet sich bereits ab.

Als sehr gutes Beispiel für ein interessantes Land bezüglich Rohstoffe ist Saudi-Arabien. Dieses wurde bereits im Sommer 2023 als Vollmitglied von BRICS eingeladen, hat aber bis heute seinen Beitritt nicht ratifiziert. Saudi-Arabien ist bezüglich Rohstoff Öl mit einer Produktion von knapp 13% der Weltproduktion einer der grössten Produzenten der Welt und somit sehr interessant für BRICS, aber auch für den Kollektiven Westen. Saudi Arabien ist somit in diesem grossen Spiel ein wichtiger Mosaikstein für die USA – detaillierter in Teil 2.

Wegen der geographischen Lage soll die Türkei als weiteres Beispiel für einen zukünftigen Krisenherd dienen. Die Türken, bzw. ihr Herrscher Erdogan, will immer auf allen Hochzeiten tanzen, was nicht nur die USA, sondern sicherlich auch Russland und China nervt. Erdogan gilt als geschickt, aber komplett unzuverlässig und illoyal. Aufgrund dieses Verhaltens – speziell das Verhalten der Türken in Syrien – wird Syrien wohl mittelfristig nicht BRICS-Mitglied. Die Amerikaner werden dieses Vakuum nutzen.

Panama stand seit einigen Wochen ebenfalls in den Schlagzeilen, da Trump Panama übernehmen wollte. Es scheint eine Zwischenlösung erreicht worden zu sein. In einer Grossaquisition von Blackrock wurden unter anderem auch Hafenalnlagen in Panama erworben. Somit ist Trump seinem Ziel näher, indem er den chinesischen Einfluss in Panama vermindert hat.

Weitere Länder von Interesse für die USA sind etwa Kasachstan (Uran, Nähe zu Russland), Malaysia (Erdgas und Handelsrouten), Nigeria (Erdöl) – die Liste ist lang und strategisch werden die afrikanischen Länder von speziellem Interesse sein, das dieser Riesenkontinent unglaublichen Reichtum verspricht und durch die verantwortungslose Kolonialpolitik der Franzosen und Briten tief und arm gehalten wurden.

Hybris trifft Nemesis

Wenn es darum geht die Chancen des Kollektiven Westens langfristig zu beurteilen, müssen wir mit der Haltung des Kollektiven Westens beginnen, die zu einem der grössten Stolpersteine werden können und bereits geworden ist: Hybris.

Hybris bezeichnet seit der Antike die Selbstüberschätzung des Menschen. Nemesis ist in der griechischen Mythologie die Göttin der ausgleichenden Gerechtigkeit.

Westliche Grossmächte kontrollieren seit Jahrhunderten direkt oder indirekt die Geschehnisse auf der Welt. In der Neuzeit bedeutete dies vor allem auch die wirtschaftliche Kontrolle mit der Reservewährung.

Quelle: wealthdfm.com

600 Jahre Vorherrschaft hat im Westen zu Hybris geführt. Früher waren die Länder vom Westen aus nicht schwer zu kontrollieren. Der Rest der Welt war nicht organisiert, nicht gebildet, verfügte über keine industrielle Macht und diente lediglich als Rohstofflager, welche von den westlichen Kolonialmächten geplündert wurden.

Man hat sich dermassen daran gewöhnt, dass ein paar westliche Staaten grosse Teile der Erde beherrschen, dass man die grossen Entwicklungen im Rest der Welt – im Globalen Süden – verschlafen hat. Die wirtschaftliche, gesellschaftliche und militärische Macht von Riesen wie China, Indien und Russland werden dennoch noch heute vom Westen noch komplett unterschätzt. Man wähnt sich immer noch als Herr im Hause.

Friedrich Merz ist ein Paradebeispiel für Hybris: Er steht einem Land mit 83 Millionen Einwohnern vor, welche (bis auf den Mittelstand und die Handwerksbetriebe) das Arbeiten verlernt haben, deren Wirtschaft am Abgrund steht und dennoch plustert er sich auf wie eine Henne und möchte Russland militärisch die Stirn bieten, nachdem die Russen die gesamten NATO Streitkräfte in den letzten drei Jahren zerlegt hat. Nun versteigt sich Merz noch dazu, gegen ihren Kolonialherrn Trump Front zu machen.

Friedrich Merz steht sprichwörtlich für diese Haltung des Kollektiven Westen. Donald Trump als Präsident jenes Landes, das von vielen Europäern als unkultiviert angesehen wird, scheint der erste zu sein, der die Zeichen der Zeit erkannt hat. Seine geopolitische Kehrtwende hat wohl auch damit zu tun, dass er erkannt hat, den Globalen Süden – vor allem China, Russland und Indien – als Mitbewerber ernst zu nehmen. Das ist ein weiser Entscheid. Die Oberflächlickeit der Amerikaner hat – wie alle Eigenschaften – immer eine Kehrseite: Ich kenne kein Land, das sich schneller neu erfinden kann. Ob die Kehrtwende in diesem Sinne nachhaltig sein wird, kann ich nicht beurteilen, aber seine Gegner nicht zu unterschätzen, ist meines Erachtens die Grundlage allen Erfolgs.

Die Grundlagen für einen nachhaltigen Erfolg

Industrielle Produktion

In Teil 1 haben wir dargestellt, mit welchem Traumstart die USA ihren Hegemonenstatus spätestens nach dem 2. Weltkrieg begonnen hatten. Einer der Grundpfeiler war der Umstand, dass die USA 70% der industriellen Weltproduktion im eigenen Land hatten. Diesen Vorteil, welcher meines Erachtens der Grundpfeiler von geopolitischer Macht darstellt, wurde spätestens mit Präsident Clinton kurzsichtig und fahrlässig aus der Hand gegeben. Die Amerikaner waren der Meinung, dass man die Welt auch ohne die industrielle Vorherrschaft kontrollieren könne. Mit NAFTA, einem Freihandelsabkommen mit Kanada und Mexiko, war der erste Schritt. Man überliess es zuerst den Mexikaner und den Kanadiern industrielle Güter für die Herren in den USA herzustellen und verlegte dann immer mehr Produktion nach Asien, speziell nach China, das in den letzten 30 Jahren zur Fabrik der Welt wurde. Waren es anfangs noch low-tech Produkte, sind wir heute am Punkt angekommen, dass die komplexesten Güter praktisch nur noch in China – und auch anderen asiatischen Ländern, wie etwa Indien, Vietnam etc. – hergestellt werden.

Apple etwa produziert ein Top-iPhone angeblich für rund USD 10.-. Die Arbeitskosten und alle Kosten, inklusive Komponenten liegen unter USD 500.-. Verkaufspreis in den USA ca. USD 1’500.-. Die Herstellungskosten in den USA würden ein Vielfaches betragen. Der Grund, warum es praktisch ausgeschlossen sein wird, etwa die Produktion des iPhones in die USA zu verschieben, sind vielfältig, aber ein grosses Argument ist mit Sicherheit, dass das industrielle Know-How in den USA nicht vorhanden ist.

Viele denken, dass Apple nur aufgrund der tiefen Kosten in China produziert. Dem widerspricht jedoch Tim Cook, CEO von Apple, gleich selbst. Es seien nicht die tiefen Arbeitskosten, warum Apple dort produziere, denn die Arbeitskosten seien nicht mehr tief in China. Es sei das Know-How, das den Ausschlag gebe. In den USA würde es gar nicht genügend ausgebildete Menschen geben, welche diese Produkte herstellen könnten.

Tim Cook attributes China's status as the hub for most of Apple's production.

Quelle: Youtube

Als zweites Beispiel seien hier Autos erwähnt. Die Zeiten, wo die chinesischen Autos nur im Billigsegment die Nase vorne hatten, sind bereits vorbei. Ein gutes Beispiel ist etwa ein chinesischer SUV, welcher ein deutsches Modell ins Visier nimmt: Der Li 9: Kostenpunkt ca. USD 60’000.-, wohlgemerkt mit Vollausstattung. Stellt man sich auf der Webseite der BMW-Schweiz einen gutausgestatten BMW X7 zusammen, so kommt man auf ca. USD 170’000.-. Jetzt werden viele argumentieren, die Qualität des BMW sei sicherlich besser. Dem ist gemäss Vergleichstest nicht so.

New School vs Old School- Li Auto L9 vs BMW X7

Quelle: Youtube

Selbstverständlich ist der LI-9 in der Schweiz oder in Deutschland nicht käuflich – da muss man nach Russland. Russen lieben schöne Autos und deutsche Politiker haben den Chinesen seit drei Jahren die Türe zum Riesenreich offengehalten – in Moskau wimmelt es von LI-9.

Li-9 – lehrt die deutsche Autoindustrie das Fürchten

Industrielles Know-How

In den USA läuft der Untergang der Industrie seit Jahrzehnten, in Europa meint man, immer noch dabei zu sein. Wenn es etwa das Ziel der deutschen Regierung war, die deutsche Industrie zu zerstören, so sind sie in den letzten Jahren einen Riesenschritt weitergekommen. In der deutschen Autoindustrie sind 770’000 Menschen beschäftigt, gemessen am Umsatz ist sie die mit Abstand grösste Industriebranche des Landes. Davon wurden 2024 bereits 19’000 Stellen verloren gegangen. Der negative Trend hält an, die Aktienkurse zeigen dies. In den letzten 12 Monaten verloren VW 16.9%, Mercedes 17,6%, Porsche 20%, BMW 24%. Der DAX hingegen gewann 26%.

Hält der Trend der De-Industrialierung an, so geht industrielles Know-How verloren. Die betroffenen Bevölkerungen verlieren somit die Fähigkeiten, eine Industrie zu betreiben. Dieser Umstand kann nicht dadurch gelöst werden, dass man einfach Gelder in die Industrien investiert, denn die Industrie weiss immer weniger, was sie mit diesen Investitionen überhaupt anstellen sollten.

Dass dies nicht ein Anfangstrend ist, sondern katastrophale Konsequenzen hat, zeigt eine Studie, welche sich jeder westliche Wirtschaftspolitiker an die Wand nageln sollte. Das Australian Strategic Policy Institute, das teilweise vom australischen Militär finanziert wird und somit sicherlich nicht pro-chinesisch handelt, zeigt bedenkliche Zahlen, in dem es einen Critical Technology Tracker mit 64 aktuellen, kritischen Technologien entwickelt hat. Der neueste Bericht ist vom August 2024. Er zeigt, dass die USA zwischen 2003 und 2007 bei 60 von 64 Technologien führend waren. China war nur bei 3 Technologien führend. Zwischen 2019 und 2023 waren die USA bei nur 7 Technologien führend, während China bei 57 Technologien führend war – darunter Halbleiterchip-Herstellung, Gravitationssensoren, Hochleistungscomputer, Quantensensoren und Raumfahrttechnologie.


das freut mich: er liest auch pepe escobar: er zitiert aus seinem text: Pepe Escobar • Made in China 2025 – Neu betrachtet siehe nächster text. hier der schluss...
Beispiel. Das Australian Strategic Policy Institute , das zum Teil vom australischen Militär finanziert wurde und offen gesagt sinophob – und russophob – ist, hat zumindest etwas Nützliches getan, indem es einen Critical Technology Tracker von 64 aktuellen, kritischen Technologien entwickelt hat. Dies ist ihr aktueller Bericht vom August 2024. Er zeigt, dass die USA zwischen 2003 und 2007 in 60 von 64 Technologien führend waren. China führte nur in 3 Fällen. Stichwort für die Zeit zwischen 2019 und 2023: Die USA waren nur in 7 Punkten führend, während China in 57 Punkten führend war – darunter die Herstellung von Halbleiterchips, Gravitationssensoren, Hochleistungsrechnen, Quantensensoren und Raumfahrttechnologie . All das ist untrennbar mit der erfolgreichen Planung – und den erreichten Zielen – von Made in China 2025 verbunden. Sprechen wir über zwei Fünfjahrespläne hintereinander (Made in China wurde 2015 konzipiert). Darum wird es in China 2025 also gehen: ernsthafte Investitionen, gepaart mit vielen Partnerschaften mit dem gesamten globalen Süden. Wieder einmal wird China in einer Art Sun-Tzu-Rahmen, der von Bruce Lee optimiert wurde, Trump 2.0 und die kommende Mischung aus Konfrontation, Wettbewerb und periodischen Verhandlungen als Trampolin nutzen, um seine globale Reichweite noch weiter auszudehnen. Das könnte eine der unausgesprochenen Bedeutungen dessen sein, was Xi Jinping vor fast zwei Jahren in Moskau zu Putin sagte: "Veränderungen, die es seit einem Jahrhundert nicht mehr gegeben hat." Peking wird mit Sicherheit Schutz vor dem Sturm finden – vor jedem Sturm. Und das, ohne einen einzigen kinetischen Krieg führen zu müssen. (Wiederveröffentlichung von Sputnik mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)


Dies ist eine katastrophale Entwickllung für den Kollektiven Westen. Jetzt muss man sich fragen, wie dieser Trend aufgehalten oder gewendet werden kann.

Bildung

Technologien, welche danach in der Industrie implementiert werden und somit zu besseren und preiswerteren Produkten führen, können nur entwickelt werden, wenn die Menschen einen hohen Bildungstand haben. Ich bin kein Bildungsexperte, habe aber in der Schweiz meine Schulzeit verbracht, an der Universität Zürich studiert, bevor ich an einer der besten Universitäten in den USA (Georgetown) studiert habe. Mein Sohn ging in der Schweiz in die Schule, der Sohn meiner Lebenspartnerin in Moskau und ich hatte in Russland einmal 45 Angestellte. Was habe ich erlebt und beobachtet?

Das Schweizer Bildungssystem gilt als eines der besten und ich denke, dass ich an der Universität Zürich vor gut 35 Jahren eine gute Ausbildung erhielt. Die amerikanischen Spitzenuniversitäten (Harvard, MIT, Stanford etc.) führen seit ich mich erinnern kann jedes globale Ranking an. Eine Handvoll Universitäten geben jedoch nicht den Ausschlag, wenn man den Bildungsstand eines Volkes von 340 Millionen beurteilen möchte. Die mangelhafte Ausbildung der Durchschnittsamerikaner ist legendär.

Als ich vor über 30 Jahren an der Georgetown University in Washington, D.C. meinen Master in Recht absolvierte, das sind Lehrgänge, welche von Anwälten belegt werden, die das Studium bereits abgeschlossen haben und über ein paar Jahre Berufserfahrung verfügen, war ich einigermassen überrascht, dass die Universität eine «legal writing clinic», (dt. Klinik für juristisches Schreiben) anboten, welche die Arbeiten der Studenten sprachlich überarbeiteten. Die gestandenen amerikanischen Juristen hatten Mühe, sich klar in ihrer Muttersprache auszudrücken. Sonderbar und bedenklich. Das war vor über 30 Jahren.

Bezüglich Primarschule konnte ich feststellen, dass mein Sohn in den ersten Jahren der Primarschule in Zürich ein Ferienlager besuchte. In den Primarschulen in Russland ist die Ausbildung der Kleinen um ein Vielfaches strenger – 2 bis 3 Stunden Hausaufgaben pro Tag sind keine Seltenheit. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass die Kleinen eine Sprache erlernen müssen, welche ungleich komplexer ist als etwa Deutsch oder Englisch. Das führt zum Ergebnis, dass die frühe intellektuelle Ausbildung in Russland den Schülern einen wohl nicht aufzuholenden Vorsprung gibt. Ähnliches höre ich aus China.

Ich hatte eine Firma in Russland für über 10 Jahre. Das intellektuelle Niveau aller Mitarbeiter war atemberaubend. Ich wage zu behaupten, dass ein gut motiviertes russisches Team jedes vergleichbare Team in der Schweiz schlägt; das hat mit dem Intellekt, aber auch damit zu tun, dass die Russen hungriger sind als die Westler.

Die oben erwähnte Studie aus Australien ist nicht nur Indiz, sondern Beweis, dass die Chinesen die Amerikaner nachhaltig geschlagen haben. Russlands Waffentechnologie ist in breiteren Schichten im Westen spätestens seit «Oreshnik» legendär. Dieses neue Waffensystem zeigt, dass Russland dem Westen in der Raketentechnologie und auch bezüglich Metalllegierungen möglicherweise für Jahrzehnte überlegen sein wird. Letztlich ist die Entwicklung solcher überlegenen Waffen eine Konsequenz eines überlegenen Bildungssystems.

Ich glaube nicht, dass ich mich weit aus dem Fenster hinauslehne, wenn ich behaupte, dass dieser Krieg der Welten schlussendlich von jenen Ländern oder Blöcken gewonnen wird, welche über die stärkere Industrie verfügen. Grundlagen einer gesunden Industrie ist Know-How und letzteres bedarf neben Rohstoffen Bildung.

Bildung, deren Aufbau und Ausbau sind Projekte, welche viele Jahrzehnte Zeit und Geld bedürfen. Weiter muss das Volk – Mütter und Väter – davon überzeugt sein, dass die Ausbildung der Kinder prioritär ist. Dies wiederum bedarf einer selbstsicheren Gesellschaft, die an die eigene Zukunft glaubt. Wenn ich an die frustrierten Gesichter in Europa denke und an die kurzsichtig agierenden Amerikaner, sind das keine guten Voraussetzungen, um in diesem Marathon gute Karten zu haben – ganz im Gegensatz zu den Gesellschaften im Globalen Süden.

Fazit

Ich habe im 1. Teil dieser Serie geschrieben, dass diese Serie ein Bild mit einem breiten Pinsel male. Ein Potpourri von historischen und gegenwärtigen Fakten und Eindrücken, unterbrochen von einem Sturm von Ereignissen, die mit der Amtseinführung von Präsident Trump losgetreten wurden. Vor ein paar Jahren hätte eine einzelne Neuigkeit dieser Art für das Stocken des Atems der Weltbevölkerung gereicht, aber dafür hat die Menschheit gegenwärtig gar keine Zeit mehr, denn am nächsten Tag schlägt die nächste Bombe ein.

Trotz des breiten Pinsels und der stürmischen geopolitischen Wetterverhältnisse lassen sich meines Erachtens die grossen Trends durchaus ablesen; Trends, welche gesetzt sind und sich auch durchaus wieder ändern können, jedoch nur dann, falls riesige nachhaltige Anstrengungen unternommen werden, verbunden mit der Bereitschaft in Dekaden statt Quartalen zu denken – eine Stärke des Globalen Südens, nicht wirklich des Kollektiven Westens.

Der Kollektive Westen, den wir im 1. Teil beschrieben haben, ist zurzeit in keinem Zustand, die Welt zu seinen Gunsten zu formen. Das beginnt bereits mit der Geschichtsschreibung, welche im Westen betrieben wird. Die komplett falsche Darstellung der Weltkriege 1 und 2 lässt den Kollektiven Westen zwar gut aussehen, aber Kleider machen nur solange Leute, bis die Garderobe erneuert werden muss, was jetzt der Fall ist. Die behauptete Stärke des Westens beruht eben auch auf geschichtlichen Lügen, Mythen und auf Hybris. Falls die Menschen im Kollektiven Westen ein Geschichtsbewusstsein hätten und die Fakten kennen würden, wären sie weniger von Hybris getrieben und hätten bessere Chancen in diesem Wettbewerb, denn eine realistische Selbsteinschätzung ist der Grundstein des Erfolgs.

Es ist China zu verdanken, das seit den Achtzigerjahren viele Länder des Globalen Südens motivierten, und damit diese Region zum Powerhouse formten. Die Strategien, welche implementiert wurden, zielen auf Erfolge in hundert Jahren ab. Weiter hat das durch den Westen verursachte Zusammengehen Chinas mit Russland eine Allianz geformt, welche komplementärer nicht sein könnte.

Der gegenwärtige Sturm, das Aufbäumen Europas, ist laut, aber weder nachhaltig noch zielführend, denn er beruht auf Destruktion statt Konstruktion. Man wettert gegen Russland und China und ist dumm genug, sich sogar gegen die USA zu stellen. Friedrich Merz hat keine Reputation, Kokain zu konsumieren, aber sein Verhalten würde eine solche Diagnose stringent erscheinen lassen. Er tut alles, das einst grossartige Deutschland vollends an die Wand zu fahren, anstatt sich um die Gesellschaft und die Wirtschaft zu kümmern – schlechte Aussichten.

Vergleicht man die Art wie Exponenten der verschiedenen Seiten kommunizieren, so fällt auf, dass die beiden wichtigsten Exponenten des Globalen Südens – China und Russland – die Ruhe selbst sind, ganz im Gegensatz zu den Führern des Kollektiven Westens. Es ist wie im richtigen Leben: Schreihälse haben schlechte Karten.

Irgendwann wird der Westen realisieren, dass Einfluss und Erfolg auf Bildung, Know-How, Industrie, gesellschaftlichem Zusammenhalt und stabilen Finanzen beruht. Dies erreicht man mit einem Plan der über Jahrzehnte konsequent implementiert werden muss, der einer friedlichen Revolution gleichkommt. China und Russland haben dies vorgemacht, China seit 1980, Russland seit 2000. Solche konstruktiven Anstrengungen werden über die Vormacht entscheiden, nicht Bomben.

16 Kommentare zu „Der Krieg zweier Welten hat begonnen – Teil 5“

Die beiden Sitzungen, die Teil der Politischen Konsultativkonferenz des chinesischen Volkes waren, die letzte Woche in der Großen Halle des Volkes in Peking stattfand, waren eine ziemlich ernste Sache.

 

Pepe Escobar • Made in China 2025 – Neu betrachtet 12. März 2025 Nicht nur, weil die Sitzungen den Rahmen für Peking setzen, um sich den bevorstehenden ernsthaften wirtschaftlichen Herausforderungen zu stellen.

Aber auch wegen der herausragenden Leistung von Außenminister Wang Yi, der der kollektiven Mehrheit eingeprägt hat, dass China in diesem extrem turbulenten geopolitischen Moment als eine der wichtigsten Quelle der Stabilität angesehen werden sollte, die fest "auf der richtigen Seite der Geschichte" steht.

Beginnen wir also mit den wichtigsten Erkenntnissen von Wang Yi – die de facto den Ton für Pekings Diplomatie im Jahr 2025 angeben.

USA-China : Peking ist bereit, sich mit Trump 2.0 auf der Grundlage gegenseitigen Respekts auseinanderzusetzen. Aber: "Wenn die USA China weiter eindämmen, werden wir entschlossen gegensteuern." Es sei "durchaus möglich", dass die USA und China Partner werden. Aber das sei das übergeordnete Konzept: "Kein Land sollte sich einbilden, es könne China unterdrücken und gleichzeitig gute Beziehungen zu uns pflegen."

Der Globale Süden : Er ist eine "Schlüsselkraft für die Wahrung des Weltfriedens, die Förderung der Weltentwicklung und die Verbesserung der Global Governance". Diese Entwicklungsländer, die über 40 Prozent des weltweiten BIP ausmachen, "halten den Schlüssel in der Hand, um Stabilität in die Welt zu bringen und sie zu einem besseren Ort zu machen". Wang Yi betonte erneut, dass China "ein natürliches Mitglied des globalen Südens" sei.

Russland- und Ukraine-Konflikt : Die "reife und widerstandsfähige Beziehung zwischen Russland und China (...) wird sich von keiner Wendung der Ereignisse beeinflussen lassen oder von einer dritten Partei beeinflusst werden". Wang Yi bezeichnete Pekings Position zu dem Konflikt als "objektiv und unparteiisch" – und forderte vor allem nicht, dass Europa – oder die Ukraine – in die bevorstehenden Verhandlungen zwischen den USA und Russland einbezogen wird. Sein Hauptpunkt – der die russische Analyse widerspiegelt: "Sicherheit ist gegenseitig und gleichberechtigt; Die Sicherheit eines Landes kann nicht auf der Unsicherheit anderer aufgebaut werden."

Gaza : Keine chinesische Unterstützung für Trumps Schachzug um das Gaza Riviera Resort and Casino: "Gaza gehört dem palästinensischen Volk". Und "die Änderung seines Status mit gewaltsamen Mitteln wird keinen Frieden, sondern neues Chaos bringen". Peking unterstützt den ägyptischen Friedensplan. Einmal mehr machte Wang Yi deutlich, dass "der Kern des Zyklus des palästinensisch-israelischen Konflikts in der Tatsache liegt, dass die Zwei-Staaten-Lösung nur zur Hälfte erreicht ist".

Europa : Wang Yi lobte die "Fähigkeit und Weisheit" der EU und Chinas, "den strategischen Dialog und das gegenseitige Vertrauen zu vertiefen". Peking glaubt, zumindest in der Theorie, dass Europa ein vertrauenswürdiger Partner werden könnte. Die EU und die Europäische Kommission (EK) in Brüssel mögen andere – kriegerische – Ideen haben.

Südchinesisches Meer : Wang Yi brachte die Manipulation der Philippinen durch "äußere Kräfte" direkt auf den Punkt: "Übergriffe und Provokationen werden nach hinten losgehen, und diejenigen, die als Schachfiguren anderer fungieren, werden zwangsläufig verworfen werden." Er betonte jedoch, dass das Südchinesische Meer "stabil" bleibe, weil China und die ASEAN es so bleiben wollten.

Taiwan : Wang Yi erklärte mit Nachdruck: "Taiwan war nie ein Land (...) Das war nicht in der Vergangenheit, und es wird auch in Zukunft nicht so sein." Darüber hinaus "ist das Streben nach Unabhängigkeit Taiwans zum Scheitern verurteilt, und Taiwan zu benutzen, um China einzudämmen, wird nichts anderes als ein vergeblicher Versuch sein. China wird die Wiedervereinigung realisieren, und das ist nicht aufzuhalten."

Made in China 2025 auf Hochtouren

Konzentrieren wir uns nun auf Chinas äußerst komplexe innenpolitische Gleichung. Bei der Eröffnung der beiden Sitzungen rief Ministerpräsident Li Qiang die ganze Nation dazu auf, sich einer Reihe von "sehr herausfordernden" Zielen zu stellen, darunter ein Wachstum von 5 % im Jahr 2025 (im vergangenen Jahr waren es 4,9 %).

Um die Wirtschaft wiederzubeleben, wird Peking im Wesentlichen 1,3 Billionen Yuan (rund 182 Milliarden US-Dollar) in ultralangen Sonderanleihen ausgeben. Die Defizitquote wurde auf rund 4 % des BIP festgelegt.

Die offizielle Politik der "Öffnung" wird die Internet-, Telekommunikations-, Gesundheits- und Bildungsbranche erreichen – was mehr Möglichkeiten für ausländische Investoren und mögliche Partnerschaften entlang der industriellen Lieferkette bedeutet.

Alle beweglichen Teile des ehrgeizigen Technologieprojekts Made in China 2025 werden auf Hochtouren laufen: KI, intelligente Terminals, das Internet der Dinge, 5G sowie ein neuer Mechanismus, der für "Zukunftsindustrien" eingerichtet wurde, um High-Tech-Bereiche wie die Herstellung von Biomaterialien, Quantentechnologie, verkörperte Intelligenz und 6G zu unterstützen.

Ministerpräsident Li lobte begeistert die Rolle regionaler Wachstumstreiber wie der Greater Bay Area – dem Super-High-Tech-Cluster in der Provinz Guangdong, der mit Hongkong verbunden ist. Wie zu erwarten war, pries er das Modell "Ein Land, zwei Systeme" und die weitere wirtschaftliche Integration von Hongkong und Macau.

Dies ist wohl die beste Analyse überhaupt , nicht nur, warum das in Hongkong ansässige Unternehmen CK Hutchinson seinen Hafenbetrieb im Panamakanal aufgeben musste, sondern auch, weil es eine knackige chinesische Bewertung der "drei Mächte" hinter Trump 2.0 bietet: Wall Street, Schwerindustriekapital (Energie, Stahl, Bergbau) und Silicon Valley.

Die in Hongkong vom berüchtigten Tycoon Li Ka-shing gegründete CK Hutchison Holdings musste aufgrund der Hardcore-Geopolitik im Wesentlichen 80 % der Hutchison Port Group verkaufen, einer Tochtergesellschaft, die 43 Containerhäfen in 23 Ländern besitzt, darunter einen 90-prozentigen Anteil an den Docks Balboa und Cristobal an beiden Enden des Panamakanals. Hutchison wird weiterhin seine Häfen in China, einschließlich Hongkong, kontrollieren.

Präsident Trump machte ein riesiges Aufhebens um den von BlackRock angeführten Deal. Die Sichtweise in Hongkong ist pragmatischer. Hutchinson war nicht erpicht darauf, sich auf einen wütenden Gerichtsstreit vor US-Gerichten einzulassen – von möglichen Sanktionen ganz zu schweigen. Also entschieden sie sich für einen "strategischen Exit".

Schutz vor den kommenden Stürmen finden

Ministerpräsident Li wies darauf hin, dass der Konsum in China derzeit "schleppend" sei und, etwas euphemistisch, dass es "Druck auf die Schaffung von Arbeitsplätzen und das Einkommenswachstum" gebe. Es wird ein "kräftiger Schub" für die Nachfrage der Haushalte versprochen und 12 Millionen neue städtische Arbeitsplätze geschaffen, wobei die Hilfe auf frischen Hochschulabsolventen und Wanderarbeitern liegen soll.

Parallel dazu wird Peking seinen Militärhaushalt im Jahr 2025 nur um 7,2 Prozent auf rund 1,78 Billionen Yuan (245 Milliarden US-Dollar) aufstocken. Das ist nicht viel im Vergleich zum Budget des Pentagons.

Es ist sehr aufschlussreich, die Vorschläge der beiden Sitzungen – und die Tonangabe von Wang Yi – in Bezug auf die Analyse eines zertifizierten asiatischen Stars wie des ehemaligen singapurischen Botschafters bei den Vereinten Nationen, Kishore Mahbubani, zu beobachten.

Kishore greift erneut auf Sun Tzu zurück und erklärt, dass chinesische Herrscher immer den besten Weg zum Sieg bevorzugen, anstatt kinetische Kriege zu führen. Es geht darum, den Ausbau – erkenntnistheoretisch, pädagogisch, wirtschaftlich, industriell, technowissenschaftlich, finanziell, diplomatisch, militärisch – unter der Ägide der Abschreckung zu koordinieren.

Unterm Strich wird Peking nicht von einer möglichen, bombastischen Provokation durch Trump 2.0 gefangen sein. Auch hier geht es um den "koordinierten Ausbau".

Beispiel. Das Australian Strategic Policy Institute , das zum Teil vom australischen Militär finanziert wurde und offen gesagt sinophob – und russophob – ist, hat zumindest etwas Nützliches getan, indem es einen Critical Technology Tracker von 64 aktuellen, kritischen Technologien entwickelt hat.

Dies ist ihr aktueller Bericht vom August 2024. Er zeigt, dass die USA zwischen 2003 und 2007 in 60 von 64 Technologien führend waren. China führte nur in 3 Fällen. Stichwort für die Zeit zwischen 2019 und 2023: Die USA waren nur in 7 Punkten führend, während China in 57 Punkten führend war – darunter die Herstellung von Halbleiterchips, Gravitationssensoren, Hochleistungsrechnen, Quantensensoren und Raumfahrttechnologie .

All das ist untrennbar mit der erfolgreichen Planung – und den erreichten Zielen – von Made in China 2025 verbunden. Sprechen wir über zwei Fünfjahrespläne hintereinander (Made in China wurde 2015 konzipiert).

Darum wird es in China 2025 also gehen: ernsthafte Investitionen, gepaart mit vielen Partnerschaften mit dem gesamten globalen Süden. Wieder einmal wird China in einer Art Sun-Tzu-Rahmen, der von Bruce Lee optimiert wurde, Trump 2.0 und die kommende Mischung aus Konfrontation, Wettbewerb und periodischen Verhandlungen als Trampolin nutzen, um seine globale Reichweite noch weiter auszudehnen.

Das könnte eine der unausgesprochenen Bedeutungen dessen sein, was Xi Jinping vor fast zwei Jahren in Moskau zu Putin sagte: "Veränderungen, die es seit einem Jahrhundert nicht mehr gegeben hat." Peking wird mit Sicherheit Schutz vor dem Sturm finden – vor jedem Sturm. Und das, ohne einen einzigen kinetischen Krieg führen zu müssen.

(Wiederveröffentlichung von Sputnik mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)

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sehr gute analyse des niedergangs des ehemaligen export-weltmeisters deutschland
wenn man davon ausgeht, dass deutschland - aber auch ganz europa - eine amerikanische kolonie ist, wurde diese katastrophale wirtschafts-politik von den amerikanischen marionetten gemacht, um den konkurrenten deutschland zu zerstören. das zeigt auch der unterschied deutschland-schweiz: Schweiz: das innovativste Land der Welt - seit 14 J.

Von Dagmar Henn: Migration statt Innovation? Deutschlands problematischer Wirtschaftskurs 13 Mär. 2025 06:30 Uhr Wer immer die einfachste Lösung nutzt, scheitert irgendwann an komplizierteren Problemen. Die immer neuen Migrationswellen nach Deutschland haben eine Nebenwirkung – das Potenzial für Innovationen geht verloren. Die Löhne drücken ist einfach billiger.

US-Vizepräsident J. D. Vance hat jüngst zwei Probleme erwähnt, die durch massenhafte Einwanderung verschärft werden: Die "Mittelschicht" schrumpft, und die Wohnungen werden unbezahlber. Wobei "Mittelschicht" in diesem Fall nicht ganz das bedeutet, was man in Deutschland annehmen würde, sondern eher die klassische Arbeiterfamilie. Es geht also um Druck auf die Löhne.

Das ist eine Karte, die in Deutschland gern gezogen wurde, bereits seit Jahrzehnten. Der bizarrste Fall war dabei wohl der Anschluss der DDR, der es als Nebenwirkung der Deindustrialisierung dieser Region ermöglichte, auch deren Einwohner in Migranten zu verwandeln, was Löhne und Wohnungsfrage angeht. Aber solche Geschenke gibt es nicht immer.

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Es gibt aber noch einen Punkt, an dem sich die stetige Ausweitung dessen, was man klassisch einmal die industrielle Reservearmee nannte, bemerkbar macht. Es ist nämlich mitnichten so, dass eine solche Strategie keine Folgen für die Industrie selbst hat, zumindest langfristig gesehen. Nicht nur dadurch, dass der Binnenmarkt stetig schrumpft, wenn der Druck auf die Löhne kontinuierlich so hoch bleibt wie in Deutschland, sondern durch den Verlust des Innovationsdrucks. Ein Punkt, der sich besonders deutlich auswirkt, wenn gleichzeitig international die Versuche gescheitert sind, die rohstoffliefernden Länder des Globalen Südens neu an die Kette zu legen.

Dabei wirken zwei Punkte zusammen. Der erste: Wirkliche technische Innovation im Bereich industrieller Produktion erfolgt eher, weil sie geschehen muss, und nicht, weil es nett wäre, sie zu haben. Dass typische Beispiel dafür ist die Erfindung des Fließbands. Die geschah in den Schlachthöfen von Chicago zu Beginn des vergangenen Jahrhunderts, weil es nicht genug Arbeitskräfte gab und daher eine Technik nötig war, die es ermöglichte, mit der gleichen Zahl Menschen mehr Dosenfleisch zu produzieren.

Ein Mangel an Arbeitskräften ist immer ein Antrieb für Innovationen. Womöglich hätte man viele manuelle Tätigkeiten, etwa diejenigen, die Putzkolonnen verrichten, schon längst durch Roboter gelöst, wenn es nicht stets die Möglichkeit gegeben hätte, auf noch billigere importierte Arbeitskräfte zurückzugreifen. Dabei verhält sich übrigens der Staat, auch dank der neoliberalen Ideologie, genauso – gleichzeitig über Ärztemangel zu klagen und einen scharfen Numerus clausus beizubehalten, andererseits dann aber fertig ausgebildete Mediziner aus aller Herren Länder zu importieren, ist ebenfalls nur eine kurzfristige Lösung, und die Verluste sind hoch, schon allein, weil die Kommunikation deutlich erschwert ist.

Wenn man sich die Entwicklung der Produktivität in Deutschland ansieht, dann steht sie seit bald 15 Jahren still. Sie hat sich zwar nach einem Einbruch durch die Finanzmarktkrise wieder erholt, aber von der stetigen Entwicklung, die die Jahre 1960 bis 2008 prägte, ist nichts mehr zu sehen.

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Das Problem: In weiten Bereichen setzt eine Zunahme der Produktivität erst einmal Investitionen voraus, und eben die sind nicht erfolgt. Der Bereich, in dem noch am Meisten investiert wurde, war bei den Elektrofahrzeugen; allerdings ohne, dass die dafür erforderliche Infrastruktur überhaupt in Sicht ist, was sie (unter anderem) zu Ladenhütern machte.

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Aber gehen wir doch kurz zum anderen Problem, der Rohstofffrage. Das Ziel der ganzen Klimaideologie war eigentlich, die Länder des Globalen Südens zum einen an einer eigenen Entwicklung zu hindern und zum anderen durch eine neue Verschuldung sicher in Abhängigkeit zu halten. Der Grund dafür? Man kann durch neue Maschinen mehr mit derselben Anzahl von Arbeitskräften produzieren oder auch den Energieverbrauch verringern, aber auch, wenn es vor Jahrzehnten schon gelungen ist, die Konsumenten an einfachere Bekleidungsschnitte zu gewöhnen – ein Meter Baumwolltuch braucht heute nicht wesentlich weniger Baumwolle als im frühen 19. Jahrhundert. Viele Sektoren in der Produktion realer Güter haben ein sehr starres Größenverhältnis der erforderlichen Rohstoffe. Das hat eine Folge, wenn die grundsätzliche Tendenz darin besteht, mit immer weniger Menschen und immer leistungsfähigeren Maschinen die gleichen Güter zu erzeugen: Der Anteil der Rohstoffkosten am Gesamtaufwand steigt stetig. Wenn heute industriell Schokolade produziert wird, kann da zwar an der Qualität der enthaltenen Fette gepfuscht werden, aber die Menge an Rohkakao kann nicht beliebig reduziert werden, ohne dass die Schokolade keine Schokolade mehr ist.

Je höher der relative Anteil der Rohstoffkosten am Endprodukt wird, desto höher ist auch der Druck, genau diese Kosten niedrig zu halten. Das ist ein Hinweis darauf, warum die europäische (insbesondere die deutsche) Industrie das Spiel "Klimaschutz" überhaupt mitgemacht hat – wäre es gelungen, das global durchzusetzen, wären gegenüber der industriellen Konkurrenz aus anderen Ländern keine Verluste aufgetreten, aber die Preise vieler Rohstoffe hätten sich langfristig drücken lassen. Auf dieser Ebene erklärt sich übrigens auch, warum die Abkehr von diesem Plan in den USA viel schneller erfolgt als in EU-ropa und insbesondere in Deutschland – die Abhängigkeit von Rohstoffimporten ist relativ geringer. Deutschland hingegen ist ein Land, das sehr wenige eigene Rohstoffe besitzt.

Der Trick, der dafür sorgte, dass der Anteil der Industrieproduktion in Deutschland (noch) weit höher ist als etwa in Großbritannien und Frankreich, hatte mehrere Bestandteile. Zum einen war die Einführung des Euro, die für Frankreich und insbesondere für Italien ein massiver Nachteil war, für die deutsche Exportindustrie hilfreich. Insbesondere Italien hatte seine eigene Industrie über Jahrzehnte durch regelmäßige Abwertung seiner Währung gestützt (was begreiflicherweise nur bei Ländern funktioniert, die mehr exportieren als importieren) und verlor diese Möglichkeit durch den Euro, während Deutschland seine Währung relativ abwerten und damit seine Produkte verbilligen konnte; was während der Eurokrise besonders rabiat genutzt wurde.

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Und dann gab es eben jenen Trick, der "innere Abwertung" genannt wird: massiver Druck auf die Löhne, was am relativen Preis des Endprodukts auf einem internationalen Markt zwar nichts ändert, aber den Anteil erhöht, der an die Eigentümer geht und nicht an die Beschäftigten. Die lange Phase nicht steigender Reallöhne hat sogar schon vor der Euro-Einführung begonnen und längst Wirkungen auf alle Lebensbereiche, wie beispielsweise auf die Renten, denen diese Löhne zugrunde liegen, aber auch auf die Finanzierung von Kranken- und Rentenkassen, denen "ihr" Anteil an real steigenden Löhnen fehlt.

Wenn aber die Erfolge der eigenen Exportindustrie nicht auf die Qualität und Innovativität der Produkte zurückzuführen ist, sondern auf externe wie interne Abwertung, dann mag das zwar für eine gewisse Zeitspanne eine Quelle zusätzlicher Einnahmen sein, langfristig wird damit aber der Motor abgestellt, der Produktivität und Innovation antreibt.

Im Grunde wurde in Deutschland schon seit Beginn der 1980er keine Industriepolitik im Sinne einer langfristigen Entwicklung des Potenzials mehr getrieben. Es war eher so, dass den Eigentümern großen Kapitals die Schlüssel zum Haus übergeben wurden, und die beschlossen, abzuwohnen statt zu erhalten. Glasfasernetz? War schon ein Thema unter Helmut Kohl und ist bis heute nicht fertig. Mobilfunk? Wurde vollständig privatisiert, mit der Folge, dass nach wie vor dünn besiedelte Gegenden Funklöcher sind. Magnetschwebebahnen sind eine deutsche Erfindung, aber auf den langen Strecken, auf denen sie Sinn ergeben, wurden sie nicht einmal angedacht (aus der Münchner Innenstadt bis zum Flughafen war nur ein schlechter Witz). Stattdessen tut sich ein Loch nach dem anderen auf.

Ein Beispiel: Bereits 2018 wurde geklagt, das Durchschnittsalter (!) der Beschäftigten in einem der Kernsektoren der deutschen Industrie, dem Maschinenbau, liege bei 50 Jahren. Das hat auch viel zu tun mit dem, was mit "Ausbildungszurückhaltung" freundlich beschönigt ist. Da hilft aber die Migration überhaupt nicht – weil es mindestens eine Generation dauert, bis Einwanderer aus wirtschaftlich zurückgebliebenen Regionen für komplexere Tätigkeiten zu gebrauchen sind, vorausgesetzt, es gibt überhaupt eine Produktionsstruktur, in die sie sich integrieren könnten.

Der Zuwanderungsflop – Kaum Auswirkungen auf "Fachkräftemangel"

Aber der Druck auf die Löhne und das Umlenken weiterer Lohnbestandteile auf die Kapitalseite, wie über die Mieten, das funktioniert hervorragend. Die innere Abwertung wird einfach immer weiter fortgesetzt, bis zu dem Zeitpunkt – und der zeichnet sich bereits ab am Horizont –, an dem sich nichts mehr herauspressen lässt.

Nach mehreren Jahrzehnten einer solchen Entwicklung haben nicht nur eine ganze Reihe nötiger Modernisierungen nicht stattgefunden, auch das Potenzial für mögliche Innovationen hat abgenommen. Das wird sich auch nicht durch astronomische Rüstungsausgaben ändern lassen, und selbst, wenn jetzt plötzlich, durch ein "Sondervermögen" finanziert, das ganze Land mit Glasfaserverbindungen versorgt würde, ist in der Zwischenzeit viel verloren gegangen. Dass VW seine Entwicklungsabteilung inzwischen weitestgehend nach China verlegt hat, besagt da viel. Wenn man den Personalabbau der letzten drei Jahre betrachtet, betraf er in vielen Fällen ausgerechnet Forschung und Entwicklung, sichtbar insbesondere in der Kfz-Zulieferindustrie. Aber auch die Produktionsverlagerungen in der chemischen Industrie werden entsprechende Folgen haben. Und technische Innovation, das lässt sich am Beispiel Boeing gut illustrieren, geschieht nie im luftleeren Raum, sondern benötigt eine Verbindung von Theorie und Praxis, die in Ermangelung entsprechender Industrie nur noch schwer zu erreichen ist.

Die ständige Bereitschaft, durch neue Migrationswellen den Druck auf die abhängig Beschäftigten aufrechtzuerhalten, hat nicht nur den Binnenmarkt weitgehend ruiniert, der von den Einkommen der Bevölkerungsmehrheit abhängt, sie hat auch den Innovationsdruck von der Industrie genommen. Dass mittlerweile ein Gefälle zwischen China und Deutschland besteht, bei dem Deutschland in der Entwicklung zurückgeblieben wirkt, ist eine unvermeidbare Folge dieser Verhältnisse. Eine Wirtschaft, die längst daran gewöhnt ist, ihre Wettbewerbsposition vor allem dadurch zu stärken, dass die Beschäftigten selbst im Falle eines Mangels an bestimmten Arbeitskräften dennoch kein besseres Einkommen erzielen können, ist aus sich selbst heraus längst unfähig, von dieser Sucht zu lassen. Erst ein längerfristiger Entzug der Vorteile des Menschenhandels könnte da Besserung versprechen. Sofern zu diesem Zeitpunkt noch reale Produktion in Deutschland übrig ist.

Mehr zum Thema – Migration und Wohnungsmarkt – Was wäre, wenn die steigenden Mieten der Sinn des Spiels wären?


 

Ideengeber des Trumpismus: Steven Bannon

Von Alexander Dugin - Steve Bannon: Der Ideologiearchitekt des Trumpismus 1 Mär. 2025 14:36 Uhr Der russische Philosoph Alexander Dugin identifiziert Steve Bannon als Ideengeber des Trumpismus. Dugin zeigt, wie Bannon Werte wie Traditionalismus und den Schutz der US-Arbeitnehmer vor ausländischer Konkurrenz im Trumpismus implementiert hat. Wer Bannon vesteht, versteht Trumps Politik.

Stephen Kevin Bannon gehört zu den kontroversesten und einflussreichsten Figuren der modernen amerikanischen Politik. Bannon — Ex-Banker, Filmproduzent, ehemaliger Chefredakteur der einflussreichen Breitbart News und vor allem einer der wichtigsten Strategen von Donald Trump während seiner ersten Präsidentschaftskampagne und seiner ersten Amtszeit — steht hinter der "Make America Great Again"-Bewegung (MAGA), die er als ideologischer Vordenker und Architekt maßgeblich mitprägte. Seine auf Wirtschaftsnationalismus, Anti-Globalisierung und Populismus basierenden Ideen bildeten die Grundlage des Trumpismus als politische Philosophie.

Steve Bannon wurde am 27. November 1953 in Norfolk, Virginia, in einer irisch-katholischen Familie geboren. Seine Karriere umfasste mehrere Tätigkeitsbereiche: So war er Offizier in der US-Marine, dann Investment-Banker bei Goldman Sachs, arbeitete in der Filmproduktion in Hollywood und wurde schließlich zum Medien-Mogul und Politikstrategen. Die größte Berühmtheit erlangte Bannon als geschäftsführender Vorsitzender von Breitbart News — einer Website, die er selbst als "eine Plattform für die Alternativrechte" bezeichnete. Sein journalistischer Arbeitsansatz war kompromisslos: Breitbart wurde zu einem Sprachrohr für konservative Ideen und fand bei Millionen von mit dem liberalen globalistischen Establishment unzufriedenen US-Amerikanern Anklang.

Breitbart News Network wurde 2007 von dem amerikanischen Journalisten, Schriftsteller, Unternehmer und Medien-Mogul Andrew Breitbart gegründet. Nach seinem Tod im Jahr 2012 wurde Steve Bannon geschäftsführender Vorsitzender und machte die Website zu einer mächtigen Plattform für konservative Ideen, Populismus und MAGA-Unterstützung. Breitbart zeichnet sich durch seine Kritik an liberalen Eliten und die Förderung einer Anti-Globalisierungsagenda aus. Unter Bannons Führung spielte Breitbart eine Schlüsselrolle in Trumps Wahlkampf 2016 und wurde zu einem Sprachrohr für "in Vergessenheit geratene Amerikaner" und ein breites Publikum aus der "amerikanischen Peripherie".

Im August 2016 wurde Bannon anstelle von Paul Manafort zum neuen Leiter des Wahlkampfhauptquartiers von Donald Trump ernannt. Sein strategisches Genie war ausschlaggebend für den Erfolg der Wahlkampagne in den "Swing States" und sicherte letztendlich Trumps Wahlsieg.

Meinung   Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil I)

Nach Trumps Amtsantritt im Januar 2017 übernahm Bannon den Posten des Chefstrategen des Weißen Hauses und wurde Mitglied des US-Nationalen Sicherheitsrats, was seinen politischen Einfluss noch verstärkte. Allerdings war seine Tätigkeit in der US-Regierung nur von kurzer Dauer: Im August 2017 trat er angesichts der internen Konflikte und der Proteste in Charlottesville zurück. Trump selbst begründete Bannons Rücktritt scherzhaft damit, dass er zu den Sitzungen des Nationalen Sicherheitsrats immer mit philosophischen Büchern erscheine, die ihn mehr interessierten als die zu besprechende Tagesordnung. Trotz seines Rücktritts setzte Bannon seine Unterstützung für Trump und MAGA fort und blieb ein aktiver Mitspieler in der konservativen Politik.

Bannons Ideologie basiert auf mehreren Grundprinzipien, die im Folgenden kurz dargestellt werden. Das erste dieser Prinzipien ist der Traditionalismus. Als Traditionalismus bezeichnet man eine Philosophieschule (R. Guénon, J. Evola und andere), die die moderne westliche Zivilisation als ein Produkt der Degeneration und Perversion, des Verlusts traditioneller Werte und sakraler Institutionen betrachtet. Benjamin Teitelbaum argumentiert in seinem Buch "Der Kampf um die Ewigkeit. Im Inneren des rechtsgerichteten Einflusszentrums der Weltpolitik" — das sowohl Bannon als auch dem brasilianischen Philosophen Olavo de Carvalho und meiner Wenigkeit gewidmet ist —, dass Bannon, ebenso wie andere Traditionalisten, die Moderne — wie Demokratie, Progress und Globalisierung — ablehnt und eine Rückkehr zu ewigen Werten und einer hierarchischen Ordnung fordert.

Meinung   Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil II)

Nach Ansicht von Teitelbaum wurden diese Ideen von Bannon während seines Studiums in Harvard und später während seiner Tätigkeit bei Breitbart verinnerlicht. Bannon sieht die Geschichte als einen zyklischen Prozess, in dem das moderne Dunkelzeitalter einer Renaissance und einem Goldzeitalter den Weg frei machen muss. Durch Bannon wurden die Ideen von Stross-Howe über die Zyklen der amerikanischen Geschichte in den Trumpismus eingeführt: Es sollte einen Übergang von der "Vierten Wende" (Fourth Turning), die der Krise (Crisis) entspricht, zu einem neuen Zyklus und einer "Ersten Wende" (First Turning), die dem Hoch (High) entspricht, erfolgen. Auf diese Weise verknüpfte Bannon in seinem Weltbild die großen Zyklen des klassischen Traditionalismus mit den kleinen Zyklen der amerikanischen Soziologie.

Bannon propagiert den Wirtschaftsnationalismus, den Schutz der amerikanischen Arbeitnehmer und Industrie durch Protektionismus, die Begrenzung der Migration und stellt sich gegen die Globalisierung. Seiner Ansicht nach führen Freihandel und billige ausländische Arbeitskräfte zur Zerstörung der amerikanischen Mittelschicht. Laut Teitelbaum stützt sich Bannon auf Traditionalismus, um seinen Anti-Globalismus zu rechtfertigen. Er befürwortet eine Welt souveräner Nationen, von denen jede ihre eigene kulturelle Identität bewahrt, und lehnt Universalismus, Liberalismus und "gottlosen Kosmopolitismus" ab.

Dies reflektiert seine Unterstützung für Trump sowie für solche Initiativen wie die Errichtung einer Grenzmauer zu Mexiko oder das Einreiseverbot für Muslime. Bezeichnend ist, dass Bannon im Rahmen seines Projekts "WarRoom" ("Kriegsraum") vor dem Hintergrund orthodoxer Ikonen spricht und die USA und Russland als potenzielle Verbündete im Kampf gegen die globalen Eliten betrachtet.

Bannon zufolge handelt es sich bei der Globalisierung um einen "künstlich geschaffenen Prozess", der rückgängig gemacht werden kann und sollte. Er kritisiert multinationale Konzerne — insbesondere chinesische Großunternehmen wie Huawei — für ihren Versuch, die Weltwirtschaft auf Kosten der amerikanischen Interessen zu dominieren. In den Augen von Steve Bannon stellen die Globalisten eine Art Privatclub auf internationaler Ebene dar, der durch gemeinsame perverse Ideen und Interessen vereint ist. Dabei handelt es sich um einen Prototyp der Weltregierung, die in der Wahrnehmung der Christen mit dem Reich des Antichristen und im Kontext der traditionalistischen Philosophie mit der "Gegeninitiation", d. h. den satanischen Sekten der "Weltelite", gleichgesetzt wird.

Meinung   Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil III)

Für Bannon sind sowohl er selbst als auch Trump und andere Traditionalisten die Anführer einer "konservativen Revolution" gegen den "Tiefen Staat" und die liberalen Eliten in Washington. Seine Rhetorik richtet sich oft an die "in Vergessenheit geratenen Amerikaner" — also an einfache Arbeitnehmer und Bewohner der Peripherie. Bannon verspricht den einfachen Amerikanern radikale Transparenz und setzt sich für die Offenlegung von geheimen Staatsakten und den Kampf gegen Korruption in den höchsten Regierungsebenen ein, um das Vertrauen der Bürger gegenüber dem Staat wiederherzustellen.

Eine von Bannons praxisbezogenen Ideen besteht darin, die Bürokratiestrukturen abzubauen, die er als Instrumente zur Volksunterdrückung ansieht. Teitelbaum zitiert Bannons Rede auf der Konservativen Politischen Aktionskonferenz (Conservative Political Action Conference, CPAC) 2017, während der er versprach, "den Verwaltungsstaat zu dekonstruieren". Hinter dieser Sichtweise steckt eine traditionalistische Verachtung gegenüber modernen Institutionen sowie das Bestreben, die Macht an "naturgemäße", meritokratische und charismatische Führer zurückzugeben.

Bannon befürwortet die Bewahrung "traditioneller amerikanischer Werte" und lehnt Multikulturalismus ab.

Sein katholisches Bekenntnis verbindet er mit dem Interesse an östlichen Religionen (z. B. Hinduismus), was für herkömmliche amerikanische Konservative untypisch ist. Er fühlt sich als Mitspieler in einem "Zivilisationskonflikt" und verteidigt den "jüdisch-christlichen Westen" gegen den globalistischen Liberalismus, aber auch gegen den Islam und das kommunistische China.

Meinung   Alexander Dugin: Der liberale Moment – Vom "Ende der Geschichte" zu Trump

All diese Ideen spiegeln sich in der von Bannon mitformulierten MAGA-Bewegung wider. Von Anfang an sah Bannon in Donald Trump eine Persönlichkeit, die in der Lage ist, "auszubrechen" und einen — von politischer Korrektheit oder Kompromissen mit dem Establishment unabhängigen — radikalen Kurswechsel durchzusetzen.

Bannons Rolle bei Trumps Erfolg ist unbestritten. Im Jahr 2016 unterstützte er Trumps Wahlkampf zu einem Zeitpunkt, als dessen Popularitätswerte im Sinkflug waren. Bannon setzte auf eine aggressive Rhetorik, die sich auf die Themen Migration und Wirtschaft konzentrierte, sowie auf den massiven Einsatz sozialer Medien zur Mobilisierung der Trump-Anhänger. Nach der Rückkehr aus dem Weißen Haus setzte er seine Tätigkeit bei Breitbart News fort und propagierte die MAGA-Agenda in den Medien.

Nach seiner Gefängnisentlassung im Jahr 2024 (wo er aufgrund des völlig absurden und an den Haaren herbeigezogenen Vorwurfs der "Missachtung des US-Kongresses im Zusammenhang mit den Ermittlungen zur Erstürmung des Kapitols" eine viermonatige Haftstrafe verbüßte) engagierte sich Bannon aktiv in Trumps Präsidentschaftskampagne. Er wurde zu einem der Architekten eines Reformplans, der seiner Meinung nach Amerika und die Welt radikal verändern würde.

Nach Trumps Wahlsieg wurde Bannon zur Hauptfigur der rechtsgerichteten Traditionalisten (trad right) und proklamierte sich offen als "Nationalpopulist" (im Gegensatz zu den klassischen Systemkonservativen der US-Republikanischen Partei und den Neokonservativen).

Sein Einfluss zeigte sich auch im Konflikt mit Elon Musk als Vertreter des anderen MAGA-Pols, der sich auf die Technologiemagnaten des Silicon Valley stützt (tech right).

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Musk plädierte vehement für die Einführung von Visa für ausländische Arbeitskräfte in hoch spezialisierten Berufen (H-1B-Visa für Ausländer). Bannon kritisierte dies öffentlich und forderte, den Interessen der Amerikaner Vorrang einzuräumen, denen vorrangige Quoten für hoch bezahlte Berufe zustehen. Bannon beschuldigte Musk des "Technofeudalismus" und des Versuchs, seine persönlichen Profitinteressen über die Nationalinteressen zu stellen. Bannon warf Elon Musk vor, dass es ihm in Wirklichkeit um persönliche Bereicherung und nicht um das Wohl Amerikas gehe, und stellte in Aussicht, Musks Einfluss im Weißen Haus zu begrenzen: "MAGA ist nicht für Multimilliardäre gedacht".

Zunächst reagierte Musk scharf auf die kritischen Äußerungen von Bannon. Als er jedoch von der MAGA-Stammwählerschaft eine Vielzahl von Kommentaren zur Unterstützung von Bannon erhielt, änderte er abrupt seine Position und wandte sich anderen Themen zu. Der Konflikt wurde zugunsten der "trad right"-Position gelöst.

Ende 2024 wurde ein einstündiges Interview von Steve Bannon mit dem Journalisten Steven Edginton von The Daily Telegraph zu einer der meistdiskutierten Interviews nach Bannons Gefängnisentlassung. Dieses auf YouTube verbreitete Interview weckte sowohl bei Befürwortern als auch bei Kritikern von MAGA großes Interesse. Im Folgenden werden die Kernpunkte zusammengefasst.

Bannon sagte, dass Trump in seiner zweiten Amtszeit "die Bestie einschalten" wolle, was ein entschlossenes Vorgehen gegen politische Gegner und den Tiefen Staat bedeute. Er betonte, Trumps Wahlsieg im Jahr 2024 sei die "endgültige Niederlage der liberalen Eliten ".

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Bannon bezeichnete Trump als "Andrew Jackson des 21. Jahrhunderts", also als den US-Präsidenten, der Amerika im 19. Jahrhundert radikal reformierte. Ihm zufolge werden die nächsten vier Jahre eine "Epoche der Säuberung" sein, in der die alten Strukturen zerstört und neue auf der Grundlage von Nationalismus und Populismus aufgebaut werden.

Zu den von Bannon in dem Interview geäußerten Schlüsselideen gehörte die Offenlegung von Geheimdokumenten im Zusammenhang mit den Aktivitäten von Geheimdiensten, dem FBI und der CIA. Seiner Meinung nach ermöglicht diese "Säuberung" den Amerikanern, den "Verrat der Eliten" zu erkennen und das Vertrauen gegenüber der Trump-Regierung zu stärken.

Durch die Bezeichnung Chinas als "Hauptbedrohung der amerikanischen Souveränität" bekräftigte Bannon seine Anti-Globalisierungshaltung. Er rief zu einem Wirtschaftskrieg mit Peking auf, einschließlich der Verhängung neuer Zölle und wirtschaftlicher Einschränkungen für chinesische Unternehmen.

Außerdem erwähnte Bannon seine Pläne zur Schaffung einer "konservativen Internationale" in Europa und unterstützte dabei Führungskräfte wie Giorgia Meloni in Italien und Viktor Orbán in Ungarn, die als MAGA-Verbündete betrachtet werden. Darüber hinaus sprach er sich für die "Alternative für Deutschland", Marine Le Pen in Frankreich, Geert Wilders in den Niederlanden, Nigel Farage in Großbritannien und Călin Georgescu in Rumänien aus. Bemerkenswert ist, dass diese Position die volle Solidarität von Elon Musk, US-Vizepräsident J.D. Vance und Trump selbst genießt. Seit seinem Amtsantritt setzt Trump sie in die Praxis um, indem er Rechtspopulisten in Europa aktiv unterstützt. Dennoch wurde diese Position ursprünglich in konsequenter Weise von Bannon vertreten und bildet nun den Hauptvektor der amerikanischen Politik im Verhältnis zu Europa.

Im Interview mit Steven Edginton erwähnte Bannon das "Projekt-2025". Dieses Projekt wurde dank Russell Vought, einem seiner Autoren, bereits im Sommer 2024 bekannt. In diesem Dokument wurde eine Reihe von radikalen Reformen nach Trumps Machtübernahme beschrieben und unter anderem Folgendes vorgesehen: die Abschaffung von USAID und der Nationalen Stiftung für Demokratie (National Endowment for Democracy); das Audit der CIA, des Pentagons, der Staatsanwaltschaft, des Federal Reserve Systems, des Finanzministeriums, der Ministerien für Bildung, Gesundheit und Soziales; die Einleitung von Strafverfahren gegen die Führungsspitze der US-Demokratischen Partei sowie die Veröffentlichung der vollständigen Teilnehmerlisten von pädophilen Orgien auf Jeffrey Epsteins Insel. Zum damaligen Zeitpunkt wies Trump dieses Dokument jedoch zurück und nannte es eine "Fälschung". Doch unmittelbar nach seinem Amtsantritt hielt er sich strikt an diesen Plan, wobei Russell Vought eine wichtige Position in seiner neuen Regierung erhielt.

Wahrscheinlich diente die damalige Ankündigung dieses Projekts dem Zweck, die Reaktion der amerikanischen Bevölkerung abzuschätzen, und vermutlich nahm Steve Bannon selbst (und andere Schlüsselfiguren des Trumpismus wie Peter Thiel) an der Ausarbeitung des Dokuments teil.

In der amerikanischen Politik bleibt Steve Bannon eine der auffälligsten Figuren, deren Ideen und Handlungen die Entwicklung der MAGA-Bewegung weiterhin prägen. In seiner Unterstützung für Trump liegt nicht nur eine strategische Allianz, sondern eine tiefgreifende ideologische Bindung, die auf einer gemeinsamen Vision von Amerika als einem von globalistischen Fesseln und von der Kontrolle durch liberale Eliten losgelösten Land beruht. Wie sein Interview mit Steven Edginton zeigte, wird Bannon nicht nachgeben: Er sieht sich als Architekt einer neuen Epoche und ist bereit, für seine Überzeugungen zu kämpfen.

Offensichtlich wird Steve Bannon als Hauptideologe des Trumpismus und Prophet des goldenen Zeitalters amerikanischer Größe sich nicht im Dunkeln halten und die Rolle übernehmen, die Virgil gegenüber Augustus in den Frühzeiten des Römischen Reiches spielte. Allerdings wird das Rollenvorbild von Augustus sicherlich von Donald Trump selbst beansprucht werden.

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 20. Februar 2025 zuerst bei RIA Nowosti erschienen.

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wiederholung

 

Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin

Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil I) 17 Jan. 2025 06:00 Uhr Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin analyisert in einer Artikelserie den Trumpismus. Im ersten Teil der dreiteiligen Reihe zeichnet Dugin die jüngste US-Geschichte nach. Dugin beleuchtet das politische Umfeld, das die Entwicklung von Trumps Postliberalismus ermöglichte.

Trumps Revolution

Jetzt sind alle in Russland und in der Welt perplex: Was geschieht in den USA? Nur wenige Experten in unserem Land – insbesondere Alexander Jakowenko – haben wirklich Verständnis dafür, wie gravierend die Veränderungen in den USA sind. Jakowenko meinte zu Recht, dass "dies eine Revolution ist". Und das stimmt tatsächlich.

Der designierte US-Präsident Trump und seine engsten Vertrauten – in erster Linie der passionierte Elon Musk – zeigen eine geradezu revolutionäre Aktivität. Zwar ist Trump noch nicht im Amt – das wird am 20. Januar passieren – doch Amerika und Europa geraten schon jetzt ins Wanken. Es ist ein ideologischer und geopolitischer Tsunami, mit dem – ehrlich gesagt – niemand gerechnet hat. Viele hatten erwartet, dass Trump nach seiner Wiederwahl – wie es während seiner ersten Amtszeit als US-Präsident bereits der Fall war – zu einer mehr oder weniger konventionellen Politik zurückkehren würde. Auch wenn er dabei seine charismatischen und spontanen Züge beibehält. Es lässt sich jedoch schon jetzt sagen, dass dies nicht zutrifft. Trump bedeutet eine Revolution. Gerade in dieser Übergangszeit des Machtwechsels von Biden zu Trump macht es also Sinn, sich ernsthaft mit der Frage zu befassen: Was passiert in den USA? Denn dort passiert definitiv etwas – und zwar etwas sehr, sehr Wichtiges.

Der "Tiefe Staat" und die Geschichte des US-Aufstiegs

Zuallererst sollte geklärt werden, wie Trump – angesichts der Mächtigkeit des "Tiefen Staates" – überhaupt gewählt werden durfte? Dies erfordert einen umfassenderen Betrachtungsansatz.

Der "Tiefe Staat" in den USA repräsentiert den Kern des Staatsapparats und die mit ihm eng verbundene ideologische und wirtschaftliche Elite. Staat, Wirtschaft und Bildung sind in den USA nicht strikt voneinander getrennt, sondern bilden ein einziges System von kommunizierenden Gefäßen. Hinzu kommen die traditionellen US-Geheimgesellschaften und -Clubs, die früher die Rolle von Kommunikationszentren für die Eliten spielten. Dieser ganze Komplex wird gewöhnlich als "Tiefer Staat" bezeichnet. Dabei sind die beiden großen US-Parteien – Demokraten und Republikaner – keine Träger spezifischer Ideologien, sondern nur Ausdruck von Variationen eines einzigen ideologischen, politischen und wirtschaftlichen Kurses, den der "Tiefe Staat" verkörpert. Und das Gleichgewicht zwischen ihnen dient nur dazu, einige irrelevante Aspekte zu korrigieren und mit der Gesellschaft als Ganzes in Kontakt zu bleiben.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg durchliefen die USA zwei Phasen: die Epoche des Kalten Krieges mit der UdSSR und dem sozialistischen Lager (1947–1991) und die Periode der unipolaren Welt oder das "Ende der Geschichte" (1991–2024). In der ersten Phase standen die USA der UdSSR als gleichberechtigter Partner gegenüber, während sie in der zweiten Phase ihren Gegner vollständig besiegten und die einzige politisch-ideologische Supermacht (oder Hypermacht) der Welt wurden. Der "Tiefe Staat" – also weder Parteien noch andere Institutionen – wurde zum Trägersubjekt dieser unveränderlichen Linie der Weltherrschaft.

Diese Weltherrschaft nahm ab den 1990er-Jahren den Charakter einer links-liberalen Ideologie an. Ihre Formel war eine Kombination aus den Interessen des internationalen Großkapitals und einer progressiven Individualismus-Kultur. Diese Strategie wurde besonders von der Demokratischen Partei der USA übernommen und bei den US-Republikanern wurde sie von Vertretern der Neokonservativen unterstützt. Im Mittelpunkt dieser Strategie stand die Überzeugung, dass es nur ein lineares und konstantes Wachstum geben könne: sowohl für die US-Wirtschaft als auch für die Weltwirtschaft sowie die planetarische Ausbreitung des Liberalismus und der liberalen Werte. Es schien, als hätten alle Staaten und Gesellschaften der Welt das US-Modell übernommen – politisch eine repräsentative Demokratie, die kapitalistische Marktwirtschaft, die individualistische und kosmopolitische Ideologie der Menschenrechte, digitale Technologien und eine westlich geprägte postmoderne Kultur. Der "Tiefe Staat" in den USA teilte diese Agenda und fungierte als Garant für ihre praktische Umsetzung.

Samuel Huntington und die Aufforderung zu einer Kurskorrektur

Doch schon seit Anfang der 1990er-Jahre wurden unter US-Intellektuellen Stimmen laut, die vor der Fehlerhaftigkeit dieses Ansatzes auf lange Sicht warnten. Vor allem Samuel Huntington, der einen "Kampf der Kulturen", Multipolarität und eine Krise der westlich geprägten Globalisierung vorhersagte, brachte diese Position zum Ausdruck. Er schlug vielmehr die Stärkung und nicht die Verwässerung der US-Identität vor und forderte, dass die anderen westlichen Gesellschaften in einer einheitlichen – nicht mehr globalen, sondern regionalen – westlichen Zivilisation vereinigt werden sollten. Damals schien es jedoch so, als sei dies lediglich die Übervorsichtigkeit einzelner Skeptiker. Und der "Tiefe Staat" stellte sich eindeutig auf die Seite der Optimisten des "Endes der Geschichte" – wie etwa Huntingtons Hauptopponent Francis Fukuyama. So lässt sich der kontinuierliche Kurs der aufeinanderfolgenden US-Präsidenten Clinton, Bush, Obama (gefolgt von Trumps erster Präsidentschaft, die nicht in diese Logik passt) und Biden erklären. Sowohl US-Demokraten als auch US-Republikaner (Bush Jr.) vertraten eine einheitliche politisch-ideologische Strategie des "Tiefen Staates": Globalismus, Liberalismus, Unipolarität und Hegemonie.

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Dieser optimistische Kurs der Globalisten stieß bereits Anfang der 2000er-Jahre auf Probleme. Russland hörte auf, den USA blindlings zu folgen, und begann, seine Souveränität zu stärken. Besonders deutlich wurde dies nach Putins Münchner Rede im Jahr 2007, den Ereignissen in Georgien im Jahr 2008 und erreichte seinen Höhepunkt mit der Wiedervereinigung mit der Krim im Jahr 2014 und vor allem dem Beginn der speziellen Militäroperation in der Ukraine im Jahr 2022. All dies lief den Plänen der Globalisten völlig zuwider.

In China, vor allem unter der Führung von Xi Jinping, begann man mit der Durchführung einer unabhängigen Politik – wobei China einerseits von der Globalisierung profitierte, ihr andererseits aber auch eine harte Grenze setzte, sobald ihre Logik mit den nationalen Interessen in Konflikt geriet und die Souveränität zu schwächen drohte.

In der islamischen Welt mehrten sich sporadische Proteste gegen den Westen, die sich sowohl auf das Streben nach größerer Unabhängigkeit als auch auf die Ablehnung der aufgezwungenen liberalen Werte bezogen.

In Indien gelangten mit Premierminister Narendra Modi rechtsgerichtete Nationalisten und Traditionalisten an die Macht.

In Afrika nahmen die antikolonialen Stimmungen zu, und die lateinamerikanischen Länder fühlten sich immer unabhängiger von den USA und dem Westen als Ganzes.

Dies führte zur Gründung der BRICS als Prototyp eines multipolaren internationalen Systems, das weitgehend unabhängig vom Westen ist.

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Der US-amerikanische "Tiefe Staat" war daher gezwungen, sich mit einem ernsthaften Problem zu konfrontieren: Sollte er weiterhin auf seinem eigenen Standpunkt beharren und das Anwachsen antagonistischer Prozesse ignorieren, indem er versucht, diese durch Informationsflüsse, dominante Narrative und schließlich durch direkte Zensur in den Medien und sozialen Netzwerken zu unterdrücken oder trägt er diesen Trends Rechnung und sucht nach einer neuen Reaktionsform, indem er seine grundlegende Strategie angesichts dieser Realität ändert, die nicht mehr mit der subjektiven Einschätzung einiger US-Analysten übereinstimmt?

Trump und der "Tiefe Staat"

Trumps erste Präsidentschaft sah noch wie ein Zufall bzw. ein "technisches Versagen" aus. Ja, er kam auf einer Welle des Populismus an die Macht und stützte sich dabei auf diejenigen US-Gruppen, die zunehmend die Unannehmbarkeit der globalistischen Agenda erkannten und die Erscheinungen von "woke" (links-liberaler Code mit den Grundsätzen des Hyperindividualismus, Geschlechterpolitik, Feminismus, LGBT, Kultur der Abschaffung, Migrationsförderung, einschließlich illegaler Migration, kritische Rassentheorie usw.) ablehnten. Damals wurde in den USA zum ersten Mal über den "Tiefen Staat" gesprochen. "Woke" und die Stimmung der breiten Volksmassen standen dabei in zunehmender Diskrepanz zueinander.

Aber der "Tiefe Staat" nahm Trump zwischen 2016 und 2020 nicht ernst, und er selbst schaffte es als US-Präsident nicht, Strukturreformen umzusetzen. Nach dem Ende seiner ersten Amtszeit unterstützte der "Tiefe Staat" Biden und die Demokratische Partei, indem er die Wahl beeinflusste und einen noch nie dagewesenen Druck auf Trump ausübte – er sah in ihm eine Bedrohung für den gesamten globalistischen unipolaren Kurs, den die USA seit Jahrzehnten – und im Großen und Ganzen mit einem gewissen Erfolg – verfolgt hatten. So entstand Bidens Wahlkampfslogan "Build Back Better", also "Lasst es uns zum Besseren zurückbauen". Damit war gemeint: Nach dem "Scheitern" der ersten Trump-Regierung sollten wir zur Umsetzung der globalistischen liberalen Agenda zurückkehren.

Doch zwischen 2020 und 2024 änderte sich alles. Obwohl Biden seine frühere politische Linie mit der Unterstützung des "Tiefen Staates" wieder aufnahm, musste er dieses Mal beweisen, dass alle Andeutungen über die Globalisierungskrise nur "feindliche Propaganda", "das Werk von Putins oder Chinas Agenten" und "die Machenschaften einheimischer Randständigen" waren.

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Mit Unterstützung der Parteispitze der US-Demokraten und der Neokonservativen versuchte Biden die Lage so darzustellen, dass es nicht um eine echte Krise, nicht um Probleme, nicht um die Tatsache ging, dass die Realität den Ideen und Projekten der liberalen Globalisten zunehmend widersprach, sondern um die Notwendigkeit, den Druck auf ihre ideologischen Gegner zu erhöhen – sprich Russland eine strategische Niederlage zuzufügen, die regionale Expansion Chinas (Projekt "Ein Gürtel, eine Straße" [One Belt One Road]) zu stoppen, BRICS und andere Tendenzen zur Multipolarität zu sabotieren, populistische Tendenzen in den USA und Europa zu unterdrücken und sogar Trump zu beseitigen (rechtlich, politisch und physisch). Daher die Ermutigung zu terroristischen Methoden und die Verschärfung der links-liberalen Zensur. In der Tat wurde der Liberalismus unter Biden endgültig zu einem totalitären System.

Der "Tiefe Staat" setzte seine Unterstützung für Biden sowie für die Globalisten im Allgemeinen fort (zu ihren wichtigsten Vertretern in Europa gehören Boris Johnson und Keir Starmer, Emmanuel Macron und Ursula von der Leyen). So wurden die von Soros geschaffenen ultraglobalistischen Strukturen äußerst aktiv und drangen nicht nur in alle europäischen Institutionen ein, sondern arbeiteten auch intensiv daran, Modi in Indien zu stürzen, neue Farbrevolutionen im Postsowjetraum (Moldawien, Georgien, Armenien) vorzubereiten und neutrale oder sogar den Globalisten feindlich gesinnte Regime in der islamischen Welt – wie in Bangladesch und Syrien – zu stürzen.

Aber dieses Mal war die Unterstützung des US-amerikanischen "Tiefen Staates" gegenüber den Globalisten nicht bedingungslos, sondern bedingt. Biden und Co. mussten vielmehr eine Prüfung bestehen und beweisen, dass mit der Globalisierung alles in Ordnung ist und es sich nur um ein technisches Problem handelt, das mit Gewalt gelöst werden kann – sei es ideologisch, medial, wirtschaftlich, politisch oder direkt terroristisch. Als Richter sollte dabei der "Tiefe Staat" auftreten.

Biden verliert das Vertrauen des "Tiefen Staates"

Aber Biden ist es nicht gelungen. Dafür gibt es eine Vielzahl von Gründen. Putins Russland gab nicht auf und hielt beispiellosem Druck stand – durch Sanktionen, den Zusammenstoß mit dem von allen westlichen Ländern unterstützten ukrainischen Terrorregime, wirtschaftliche Herausforderungen und dem starken Rückgang des Rohstoffabsatzes sowie der Abkopplung von der Hochtechnologie. All dies meisterte das Land, und Biden gelang es nicht, Russland zu besiegen.

Auch China gab nicht nach und setzte seinen Handelskrieg mit den USA fort, ohne kritische Verluste zu erleiden.

Es gelang auch nicht, Modi während des Wahlkampfes zu verdrängen.

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Der BRICS-Gipfel in Kasan – also auf dem Territorium des gegen den Westen kämpfenden Russlands – verlief glänzend. Der Multipolaritätsprozess setzte seinen Aufstieg fort.

Israel verübte unter Missachtung aller Regeln und Normen einen Völkermord im Gazastreifen und im Libanon und annullierte damit jegliche globalistische Rhetorik, wobei Biden keine andere Wahl hatte, als dies zu unterstützen.

Das Wichtigste: Trump ließ sich nicht unterkriegen, sondern konsolidierte die Republikanische Partei in einem noch nie dagewesenen Ausmaß um sich herum, wobei er die populistische Agenda fortführte und sogar radikalisierte. Tatsächlich bildete sich um Trump herum zunehmend eine eigenständige Ideologie heraus. Ihre Hauptthese besagt, dass der Globalismus besiegt ist und seine Krise nicht das Werk von Feinden oder Propaganda darstelle, sondern ein realer Zustand sei. Dementsprechend sei es notwendig, dem Weg von Huntington und nicht dem Weg von Fukuyama zu folgen, zur Politik des Realismus und der US-amerikanischen (im weiteren Sinne westlichen) Identität zurückzukehren, Experimente mit "woke" und Perversionen zu stoppen – mit anderen Worten, die US-Ideologie auf die Werkseinstellungen des frühen klassischen Liberalismus samt Protektionismus und einem gewissen Maß an direktem Nationalismus zurückzubringen. Daraus entstand das MAGA-Projekt – Make America Great Again.

Der "Tiefe Staat" ändert seine eigenen Prioritäten

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Gerade weil es Trump gelungen ist, seine Position im Horizont des US-Ideologieraums zu verteidigen, ließ der Tiefe Staat nicht zu, dass die US-Demokraten ihn eliminierten. Biden fiel (auch aufgrund seines intellektuellen Niedergangs) bei der "Build Back Better"-Prüfung durch, überzeugte niemanden von irgendetwas – das bedeutet, dass der "Tiefe Staat" die Realität der Globalisierungskrise und die alten Methoden seiner Verbreitung erkannt hat.

Deshalb ermöglichte der "Tiefe Staat" dieses Mal Trump, gewählt zu werden und sogar eine radikale Gruppe ideologischer Trumpisten um sich zu scharen, die von so schillernden Figuren wie Elon Musk, J. D. Vance, Peter Thiel, Robert Kennedy Jr., Tulsi Gabbard, Kash Patel, Pete Hegseth, Tucker Carlson und sogar Alex Jones repräsentiert werden.

Wichtig ist hier vor allem Folgendes: Nach der Akzeptanz von Trump kam der US-amerikanische "Tiefe Staat" zu der Erkenntnis, dass die globale Strategie der USA in Bezug auf Ideologie, Geopolitik, Diplomatie usw. grundlegend überarbeitet werden muss. Ab sofort unterliegt alles einer Revision. Trump und der Trumpismus – oder im weiteren Sinne der Populismus – erwiesen sich nicht als technisches Versagen, nicht als zufälliger Kurzschluss, sondern als Fixierung der realen und grundlegenden Globalisierungskrise und – überdies – als deren Ende.

Trumps derzeitige Amtszeit ist nicht nur eine Episode in der Abfolge zwischen der Herrschaft der US-Demokraten und der US-Republikaner, die im Großen und Ganzen dieselbe Linie verfolgen und vom Tiefen Staat unabhängig von den Parteiwahlergebnissen geschützt und unterstützt werden. Sie ist der Beginn einer neuen Wende in der Geschichte der US-Hegemonie. Es ist eine tiefgreifende Revision ihrer Strategie, ihrer Ideologie, ihres Aufbaus und ihrer Strukturen.

Trumpismus als Postliberalismus

Schauen wir uns nun die Konturen des Trumpismus – der sich Schritt für Schritt als Ideologie herausbildet – genauer an. Vizepräsident Vance bezeichnet sich ausdrücklich als "postliberal". Dies bedeutet einen vollständigen und totalen Bruch mit dem in den vergangenen Jahrzehnten in den USA etablierten Linksliberalismus. Der "Tiefe Staat", der überhaupt keine Ideologie hat, ist jetzt offenbar bereit, mit einer grundlegenden Überarbeitung der liberalen Ideologie zu experimentieren, wenn nicht gar mit ihrer vollständigen Demontage. So nimmt der Trumpismus vor unseren Augen die Züge einer eigenständigen Ideologie an, die in vielerlei Hinsicht in direktem Gegensatz zu dem bis vor Kurzem dominierenden Linksliberalismus steht.

Der Trumpismus als Ideologie ist heterogen und hat mehrere Pole. Aber seine allgemeine Struktur ist bereits mehr oder weniger klar. Zunächst einmal lehnt der Trumpismus den Globalismus, den Linksliberalismus (Progressivismus) und "woke" ab.

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Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin

Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil II) 18 Jan. 2025 06:30 Uhr Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin analyisert in einer Artikelserie den Trumpismus. Im zweiten Teil der dreiteiligen Reihe geht es um Trumps Gegenentwurf zum Liberalismus. Dugin erkennt in Donald Trump einen Politiker, der die Verhältnisse umkehrt, die Widersprüche aber nicht überwindet.

Teil eins dieser Artikelserie finden Sie hier.

Trumpismus als Ablehnung des Globalismus

Der Trumpismus lehnt den Globalismus – als Betrachtung der gesamten Menschheit als einen einheitlichen Markt und Kulturraum, in dem die Grenzen zwischen den Nationalstaaten immer mehr verschwimmen und diese Staaten nach und nach abgeschafft werden und die Befugnisse an supranationale Einrichtungen (wie die EU) übertragen werden – entschieden und offen ab. Die Globalisten sind der Meinung, dass dies bald zur Einrichtung einer Weltregierung führen sollte, wie dies von Klaus Schwab, Bill Gates und George Soros ausdrücklich erklärt wurde. Alle Menschen auf der Erde werden zu Weltbürgern (Kosmopoliten) und erhalten gleiche Rechte im Rahmen eines einheitlichen wirtschaftlichen, technologischen, kulturellen und sozialen Umfelds. Als Instrumente eines solchen Prozesses oder des "Great Reset" könnten Pandemie- und Umweltagenden dienen.

All dies ist für den Trumpismus völlig inakzeptabel. Stattdessen beharrt der Trumpismus auf der Erhaltung der Nationalstaaten oder ihrer Integration in die Zivilisationen – zumindest im Kontext der westlichen Zivilisation, in der die Rolle der USA in der Vereinigung des Westens besteht – aber dieses Mal nicht unter der Ägide der liberalen Globalisierungsideologie, sondern unter der Schirmherrschaft des Trumpismus selbst. All dies ähnelt sehr der ursprünglichen Idee von Samuel Huntington, der sich für die Konsolidierung des Westens in der Konfrontation mit anderen Zivilisationen aussprach. Allgemein entspricht dies dem "Realismus" in den internationalen Beziehungen, der die nationale Souveränität anerkennt und nicht deren Abschaffung fordert. Aus der Globalismusablehnung ergibt sich eine Kritik an Impfungen und der grünen Agenda – und hier verkörpern Figuren wie Gates und Soros das absolute Übel.

Trumpismus als Anti-"Woke"

Genauso entschieden widersetzen sich Trumpisten der "Woke"-Ideologie, bestehend aus:

  • Gender-Politik und der Legalisierung von Perversion;
  • der kritischen Rassentheorie, die ehemals unterdrückte Völker zur Rache an den Weißen aufruft;
  • die Ermutigung zur Migration, einschließlich der illegalen Migration;
  • in der Kultur der Abschaffung und der liberalen Zensur;
  • in der Postmoderne.

Anstelle dieser "progressiven" und antitraditionellen Werte der Liberalen plädiert der Trumpismus für eine Rückbesinnung auf traditionelle Werte (für die USA und die westliche Zivilisation). Auf diese Weise konstruieren sie eine anti-"woke" Ideologie.

Anstelle der Gendertheorie mit mehreren Geschlechtern werden nur zwei biologische Geschlechter proklamiert. Transgender und die LGBT-Gemeinschaft werden als marginalisierte Perversionen und nicht als Gesellschaftsnorm betrachtet. Der Feminismus und seine üble Kritik an Männlichkeit und Patriarchat werden abgelehnt, wodurch die Männlichkeit und die Rolle der Männer in der Gesellschaft wieder in den Mittelpunkt gerückt werden. Keiner muss sich mehr dafür entschuldigen, ein Mann zu sein. Deswegen wird der Trumpismus manchmal als Bro-Revolution bezeichnet – "die Revolution der Männer".

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An die Stelle der kritischen Rassentheorie tritt die Rehabilitierung der weißen Zivilisation. Der weiße Rassismus charakterisiert jedoch nur die extremen Ausprägungen des Trumpismus. In der Regel endet er in einer einfachen Ablehnung der Kritik an den Weißen, mit einer eher toleranten Haltung gegenüber Nichtweißen, solange diese keine Zwangsreue von den Weißen verlangen.

Trumpismus versus Migration

Der Trumpismus setzt sich für strenge Migrationsbeschränkungen und ein vollständiges Verbot von illegalen Einwanderern mit deren Abschiebung ein. Trumpisten fordern eine einheitliche nationale Identität: Alle, die aus anderen Zivilisationen und Kulturen in die westlichen Gesellschaften kommen, sollen die traditionellen Werte der letzteren akzeptieren, anstatt sich selbst überlassen zu werden, wie es der liberale Multikulturalismus vorsieht.

Der Trumpismus geht besonders hart gegen illegale Migranten und die Migrantenströme aus Lateinamerika vor, die das ethnische Gleichgewicht in ganzen Staaten – in denen die Latinos die Mehrheit bilden – verändern. Darüber hinaus sind sie besorgt über islamische Gemeinden, die ebenfalls ständig expandieren und westliche Haltungen und Forderungen kategorisch ablehnen (vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass die Liberalen dies nicht von ihnen verlangten, sondern im Gegenteil die Minderheiten auf jede erdenkliche Weise verwöhnten). Aus einem anderen – vor allem wirtschaftlichen – Blickwinkel betrachtet, haben die Trumpisten eine äußerst negative Einstellung gegenüber China und chinesischen Aktivitäten in den USA. Viele von ihnen verlangen die direkte Enteignung der von den Chinesen besessenen Territorien und Industriezweige in den USA.

Afroamerikaner wecken keine große Ablehnung, aber wenn sie anfangen, sich zu aggressiven politischen Vereinigungen wie BLM (Black Lives Matter) zusammenzuschließen und Kriminelle und Drogenabhängige zu Helden zu machen (wie im Fall von George Floyd), reagieren die Trumpisten hart und entschlossen. Offensichtlich wird die Geschichte von Floyd und seiner "Heiligsprechung" bald wieder aufgegriffen werden.

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Trumpismus gegen linksliberale Zensur

Die Trumpisten stellen sich geschlossen und vereint gegen die linksliberale Zensur. Unter dem Deckmantel der politischen Korrektheit und der Bekämpfung des Extremismus wurde von den Liberalen ein ausgeklügeltes System der Manipulation der öffentlichen Meinung aufgebaut, das die Redefreiheit sowohl in den Mainstream-Medien als auch in den von ihnen kontrollierten sozialen Netzwerken faktisch abschafft. Jeder, der sich der links-liberalen Agenda auch nur im Geringsten widersetzte oder von ihr abwich, wurde sofort als "rechtsextrem", "rassistisch", "faschistisch" und "nazistisch" abgestempelt und mit Ausgrenzung, Deklassierung und strafrechtlicher Verfolgung bis hin zur Inhaftierung bedroht. Die Zensur wurde allmählich total, wobei der Trumpismus selbst – zusammen mit anderen antiglobalistischen Bewegungen (vor allem in Russland) sowie europäischen populistischen Strömungen oder Konzepten der Multipolarität – zu seiner unmittelbaren Zielscheibe wurde.

Die liberalen Eliten betrachteten die Durchschnittsbürger ganz unverblümt als willensschwache und ohnmächtige Elemente der Gesellschaft und definierten die Demokratie nicht als "Mehrheitsherrschaft", sondern als "Minderheitsherrschaft" neu. Alles, was nicht mit der linksliberalen Agenda übereinstimmte, wurde als "Fake News", "Putins Propaganda", Verschwörungstheorien und gefährliche extremistische Ansichten bezeichnet, die bestraft werden mussten. Auf diese Weise wurde der Bereich des Akzeptablen stark eingeschränkt, und alles, was vom Dogma des aufgeweckten, ultralinken Liberalismus abwich, wurde als unzulässig erkannt, verfolgt und blockiert. Dies galt für alle Aspekte des Liberalglobalismus – Gender, Migration, kritische Rassentheorie, Impfungen usw. In der Tat wurde der Liberalismus totalitär und gänzlich intolerant, und unter "Inklusion" verstand man nur noch die Verwandlung eines Menschen in einen Liberalen.

Der Trumpismus lehnt all dies radikal ab und fordert die Rückkehr der Meinungsfreiheit, die in den vergangenen Jahrzehnten schrittweise abgeschafft wurde. Keine Ideologie sollte bevorzugt werden, und gerade die Verteidigung der Meinungsfreiheit über das gesamte Spektrum möglicher Ideologien – von der Rechtsextremen bis zur Linksradikalen – ist die Grundlage der Ideologie des Trumpismus.

Trumpismus gegen Postmoderne

Trumpisten lehnen auch die Postmoderne ab, die gewöhnlich mit "progressiven" linksliberalen Tendenzen in Kultur und Kunst assoziiert wird. Andererseits entwickelte der Trumpismus noch keinen eigenen Stil und beschränkt sich darauf, die postmoderne Kultur von ihrem Podest zu stürzen und eine Diversifizierung der kulturellen Bestrebungen zu fordern.

Im Allgemeinen setzen die Trumpisten der Postmoderne und dem ihr innewohnenden aktiven Nihilismus traditionelle Werte entgegen – die Religion, den Sport, die Familie, die Moral usw.

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Die Anhänger des Trumpismus sind größtenteils keine raffinierten Intellektuellen und fordern vielmehr eine Relativierung der postmodernen Diktatur sowie eine Revidierung des Prinzips, degenerierte Kunst in eine Normalität zu verwandeln.

Einige Ideologen des Trumpismus hingegen schlagen vor, die Postmoderne als solche von der liberalen Linken zu übernehmen und eine alternative Postmoderne – "Postmoderne rechts" – aufzubauen. Sie rufen zur Übernahme des Ironie-Prinzips und der Dekonstruktion auf, um es gegen linksliberale Formeln und Kanons zu wenden, obgleich es zuvor gezielt gegen Traditionalisten und Konservative eingesetzt wurde.

Bereits in Trumps erstem Wahlkampf schlossen sich seine Anhänger auf der Plattform "4chan" zusammen und begannen mit der Serienproduktion von ironischen Memes und absurden Diskursen, die Liberale verspotteten und bewusst provozierten. Einige von ihnen (wie Curtis Yarvin oder Nick Land) gingen sogar noch weiter und entwickelten die These einer "Dunkelaufklärung", indem sie eine antiliberale Lesart davon anboten und sogar die Errichtung einer Monarchie in den USA forderten.

Elon Musk als zweitwichtigstes Mitglied von Trumps Team, der seinen Wahlsieg weitgehend ermöglichte, ist ein Postmodernist, der traditionelle Werte und eine rechtsgerichtete Politik mit einem futuristischen Vorstoß in die Zukunft und einer Konzentration auf die technologische Entwicklung verbindet. Auch Peter Thiel, einer der größten Geschäftsmänner im Silicon Valley, denkt in dieselbe Richtung.

Von Hayek zu Soros und umgekehrt

Aus der Sicht der Linksliberalen verlief die Politikgeschichte der Menschheit im letzten Jahrhundert vom klassischen Liberalismus hin zu seiner linken und sogar extrem linken Version. Während die klassischen Liberalen Perversionen zuließen – aber nur auf individueller Ebene – und diese nie zur Normalität, geschweige denn zum Gesetz erklärten, wurden von den progressiven Liberalen genau das getan, und zwar auf genau dieselbe Weise wie von den alten Liberalen: Sie begannen mit der Beseitigung jeder Form von kollektiver Identität und trieben den Individualismus bis zur Absurdität.

Diesen Prozess kann man am Beispiel dreier Ikonen der liberalen Ideologie des zwanzigsten Jahrhunderts nachvollziehen.

So glaubte Friedrich von Hayek, der Begründer des Neoliberalismus, dass man jede Ideologie ablehnen sollte, die vorschreibt, was der Einzelne zu denken und zu tun hat. Dies entsprach noch dem alten klassischen Liberalismus, der die totale Freiheit des Einzelnen und einen freien Markt propagierte.

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Sein Schüler Karl Popper baute seine Kritik an den totalitären Ideologien des Faschismus und Kommunismus aus und wandte sie auch auf Platon und Hegel an. Bei Popper lassen sich die totalitären Tendenzen bereits deutlich erkennen. Liberale und Anhänger des Liberalismus bezeichnet er als "offene Gesellschaft", alle Andersdenkenden nennt er "Feinde der offenen Gesellschaft" und verlangt sogar, sie gezielt zu beseitigen – noch bevor sie der "offenen Gesellschaft" schaden oder ihre Entstehung verlangsamen können.

Poppers Schüler Soros geht noch einen weiteren Schritt in diese Richtung. Er forderte den Sturz aller illiberalen Regime, die Unterstützung der radikalsten – oft terroristischen – Bewegungen, die sich diesen Regimen widersetzen, und die gnadenlose Bestrafung, Kriminalisierung und Beseitigung der Gegner der "offenen Gesellschaft" im Westen selbst. Soros erklärte Trump, Wladimir Putin, Narendra Modi, Xi Jinping und Viktor Orbán zu seinen persönlichen Feinden und begann, sie aktiv zu bekämpfen (unter Einsatz seines riesigen Spekulationskapitals). Unter seiner Regie fanden die Farbrevolutionen in Osteuropa, in der ehemaligen Sowjetunion, in der islamischen Welt und sogar in Südostasien und Afrika statt. Er unterstützte die grausamen Maßnahmen zur Einschränkung der persönlichen Freiheiten während der Pandemie, förderte die allgemeine Zwangsimpfung und verfolgte alle Andersdenkenden mit aller Härte. So wurde der neue Liberalismus unverhohlen totalitär, extremistisch und terroristisch.

Der Trumpismus schlägt vor, diese Hayek-Popper-Soros-Abfolge rückgängig zu machen. Er will zum Ursprung zurückkehren, d. h. zum permissiven, antitotalitären und eher klassischen Liberalismus von Hayek. Einige Trumpisten gehen sogar noch weiter und fordern eine Rückkehr zu den Wurzeln des US-Traditionalismus, der dem Amerikanischen Bürgerkrieg vorausging.

Unstimmigkeiten innerhalb des Trumpismus

Unser Überblick gibt einen Eindruck von den allgemeinen Konturen der Ideologie des Trumpismus. Doch schon jetzt zeichnen sich innerhalb dieses allgemeinen Kontextes allmählich spezielle, teilweise antagonistische Pole ab. Alle Trumpisten teilen mehr oder weniger die oben genannten Aspekte, aber die Akzente werden von ihnen auf verschiedene und manchmal sogar ultimativ-antagonistische Weise gesetzt.

Eine der Trennlinien ist das, was kürzlich als "der Konflikt zwischen rechten Technokraten und rechten Traditionalisten" bezeichnet wurde – tech right und trad right. Musk ist der klare Anführer und das Symbol der rechten Technokraten. Er verbindet technologischen Futurismus (tech right), seine berühmten Versprechungen eines Marsflugs und die Entwicklung neuer Technologien mit der Propagierung konservativer Werte sowie der aktiven und offensiven Unterstützung des Rechtspopulismus. Seine Position ist allgemein bekannt und wird nun vom gesamten Westen aufmerksam verfolgt.

Noch vor Trumps Inauguration warb Musk in seinem sozialen Netzwerk X.com aktiv für eine neue rechtskonservative Agenda, was in der Tat darauf abzielt, die Agenda von Soros zu ersetzen. Letzterer schuf ein linksliberales Netzwerk auf globaler Ebene, bestach Politiker und änderte Regime in Ländern, die ihm feindlich gesinnt waren, aber auch in neutralen und sogar befreundeten Ländern. Jetzt kommt Musk ins Spiel. Dabei wird er wahrscheinlich von Meta-Gründer Mark Zuckerberg unterstützt, der sich kürzlich dem Trumpismus anschloss und versprach, die Zensur in seinen Netzwerken Instagram und Facebook abzuschaffen. Musk, PayPal-Gründer Thiel und Zuckerberg repräsentieren einen Pol von "rechten Technokraten".

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Doch unter den Trumpisten gibt es bereits eine Gegnerschaft, die vor allem von Steve Bannon, Trumps ehemaligem Berater für nationale Sicherheit (während seiner ersten Amtszeit), vertreten wird. Bannon und seine Anhänger werden als "rechte Traditionalisten" (trad right) bezeichnet.

Der Konflikt entstand im Zusammenhang mit der Erteilung von Aufenthaltsgenehmigungen für legale Einwanderer, was Musk unterstützte und Bannon scharf ablehnte. Letzterer vertrat die Positionen des US-Nationalismus, dessen Vertreter auch die wichtigste Wahlunterstützung für Trump darstellen. Bannon forderte die Verschärfung der Verfahren zur Erlangung der US-Staatsbürgerschaft und vertrat die These "Die USA für US-Amerikaner". Viele unterstützten Bannon, und dieser gab Musk zu verstehen, dass dieser sich erst vor kurzem mit den Konservativen verbündet hatte, während die US-Nationalisten schon seit Jahrzehnten für diese Werte kämpfen. So bildete sich im Trumpismus das Spannungsfeld zwischen rechtem Globalismus, Futurismus und Technokratie auf der einen Seite und rechtem Nationalismus auf der anderen Seite ab. Diese Polemik wurde kürzlich vom US-Komiker Sam Hyde humorvoll dargestellt.

Eine weitere Konfrontationslinie entstand zwischen proisraelischen und antiisraelischen Trumpisten. Es ist bekannt, dass Trump selbst, Vizepräsident Vance und Pet Hegseth – der als US-Verteidigungsminister in der neuen Regierung nominiert wurde – zu den bedingungslosen Unterstützern Israels gehören. Dass Trump gewählt wurde, lag wahrscheinlich zum Teil an seiner israelfreundlichen Haltung und seiner vollen persönlichen Unterstützung für Netanjahu. Die jüdische Lobby ist in den USA extrem stark.

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Gleichzeitig akzeptieren jedoch einige Realisten – wie John Mearsheimer, Jeffrey Sachs oder der berühmte nonkonformistische Journalist und Enthüllungsreporter Alex Jones – diese Seite des Trumpismus nicht und bestehen darauf, dass die USA die Machtverhältnisse im Nahen Osten realistischer einschätzen und eine Politik der direkten Interessen verfolgen sollten, die sich oft überhaupt nicht mit den Interessen Israels decken.

Zugleich können dieselben Personen aus Trumps Lager unterschiedliche Positionen auf diesen beiden Achsen einnehmen. So unterstützt beispielsweise der israelkritische Jones Musk, während Steve Bannon als Gegenspieler von Musk auf die Unterstützung Israels ausgerichtet ist.

Trumpismus und die Generationentheorie

Es lohnt sich, ein paar Worte über die Generationentheorie zu verlieren, die vor einiger Zeit von zwei Autoren, William Strauss und Neil Howe, entwickelt wurde. Diese Theorie kann uns helfen, die Position des Trumpismus in der US-amerikanischen politischen und sozialen Geschichte zu verdeutlichen.

Nach dieser Theorie lässt sich in den USA ein System sich ständig verändernder Zyklen erkennen – große (etwa 85 Jahre, die übliche Länge eines Menschenlebens) und kleine Zyklen. Jeder große Zyklus (saeculum, Jahrhundert) besteht aus vier Teilen, den sogenannten Wendungen (turns). Die vier Zyklen können als vier Jahreszeiten betrachtet werden. Der erste Zyklus wird "Hoch" (High) genannt und entspricht dem Frühling. Die zweite heißt "Erwachen" (Awakening) und entspricht dem Sommer. Die dritte, "Auflösung" (Unravel), wird dem Herbst zugeordnet. Und die vierte, "Krise" (Crisis), entspricht dem Winter. Jeder Zyklus dauert etwa 21 Jahre und wird von einer bestimmten Generation begleitet. Aus diesem Grund wird die Lehre auch "Theorie der Generationen" genannt. Üblicherweise wird auf sie Bezug genommen, wenn Ausdrücke wie die "Größte Generation" (1900–1923), die "Stille Generation" (1923–1943), die "Generation der Babyboomer" (1943–1963), "Generation X" (1963–1984), "Generation Y" (1984–2004) oder "Generation Z, die Millennials" (2004–2024) verwendet werden.

Die "Strauss-Howe-Theorie" beschreibt die 40er- und 50er-Jahre des 20. Jahrhunderts als die erste Generation des großen Zyklus. Dies ist die erste Wende des "großen Zyklus", den die Autoren "Das Hoch" nennen. Dieser Zeitraum ist durch eine starke Bevölkerungsmobilisierung, einen gesellschaftlichen Aufschwung und die Stärkung der sozialen Institutionen gekennzeichnet. Es ist eine Ära des Enthusiasmus, des Optimismus, der Solidarität und des Werteaufschwungs.

Danach folgt die zweite Wende: die 1960er- und 1970er-Jahre – das "Erwachen". Dies war die Zeit der Konzentration auf die Innenwelt – die Zeit der Hippies, der Psychedelika, der spirituellen Suche. Parallel dazu entwickelt sich ein (geistiger) Individualismus, und es beginnt die Korrosion der sozialen Solidarität. Es ist die Zeit der Rockmusik und der moralischen Entfesselung.

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Dann kommt die Ära der allmählichen Zersetzung – die 1980er- und 90er-Jahre des 20. Jahrhunderts. Man nennt diese Zeit "Auflösung". Es findet ein Übergang vom geistigen Individualismus zum alltäglichen, materialistischen Individualismus statt. Die Sozialität korrodiert, zerfällt. Hippies und Rockklassiker werden durch Punk (no future), Techno und Industrial ersetzt.

Von den 2000er- bis zu den 2020er-Jahren wird die letzte Wendung – die "Krise" – vollzogen. Sie ist gekennzeichnet durch den Terroranschlag islamischer Fundamentalisten auf das World Trade Center in New York am 11. September 2001. Es folgen intensive Interventionen der USA in verschiedenen Teilen der Welt, dann eine Pandemie und ein Krieg in der Ukraine. Die gesellschaftliche Struktur zerfällt völlig. Der Optimismus schwindet. Die Gesellschaft degeneriert rapide. Dies ist die aggressive Agonie eines Zyklus, der sich dem Ende zuneigt. Es regieren völlig inkompetente US-Republikaner oder US-Demokraten mit extrem niedrigem intellektuellem Niveau – Bush Jr., der narzisstische Obama, Joe Biden, der in tiefer Demenz steckt.

Der Individualismus geht in die Legalisierung der Perversion über. Dies ist die "Woke"-Ära mit ihrer Geschlechterpolitik, dem Posthumanismus und der "dunklen Ökologie".

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Es zeigt sich also, dass die Wahl von 2023 im Kontext der Generationentheorie nichts anderes als ein Jahrhundertwechsel (saeculum) ist. Der Trumpismus repräsentiert hier den Einstieg in das neue Jahrhundert und die Annäherung an seine erste Wende – einen neuen "Höchststand". Alle Tendenzen des vorigen Jahrhunderts, insbesondere der "Krise", werden abgeschafft. Der Liberalismus in der woken Form wird vollständig über Bord geworfen.

Der nächste Zyklus beginnt mit neuen Einstellungen, Prinzipien und Regeln. Trump beendet die "Krise" und kennzeichnet den Übergang zum nächsten "Hoch".

Als die Generationentheorie entstand, wurde sie von Kritikern eher wohlwollend aufgenommen. Als die Liberalen jedoch merkten, wie sehr die Theorie ihre Glaubwürdigkeit und Ideologie untergrub, wurden sie aktiv und griffen sie mit wütender Kritik an, um ihre Unwissenschaftlichkeit zu beweisen. Ironischerweise entschied der Streit über ihre Wissenschaftlichkeit oder Unwissenschaftlichkeit den Ausgang der US-Präsidentschaftswahlen 2024 und die Akzeptanz von Trumps Sieg durch den Tiefen Staat. Wahrscheinlich wurden einige Kreise des Tiefen Staates mit der "Strauss-Howe-Theorie" vertraut gemacht und hielten sie für durchaus realistisch. Und da dies so ist, sollten wir uns über die rasche Demontage des Linksliberalismus und seiner Strukturen nicht wundern. Es macht keinen Sinn, den Trumpismus als etwas Vorübergehendes bzw. Vorläufiges zu betrachten, nach dem es eine Rückkehr zur vorherigen Politik geben wird. Höchstwahrscheinlich wird diese Rückkehr nie wieder beginnen, da sich der große Zyklus bereits verändert hatte. Zumindest wenn diese Theorie richtig ist. Bislang sieht sie aber recht überzeugend aus.

Mehr zum Thema – Alexander Dugin: Der liberale Moment – Vom "Ende der Geschichte" zu Trump


 

Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin

Alexander Dugin: Die Ideologie des Trumpismus wird die USA und die Welt verändern (Teil III) 19 Jan. 2025 10:01 Uhr Der russische Philosoph und Soziologe Alexander Dugin analysiert in einer Artikelserie den Trumpismus. Im letzten Teil der dreiteiligen Reihe geht es um Trumps Geopolitik. Kenntnisreich und detailliert seziert Dugin Trumps Denken und legt seine geopolitischen Ambitionen offen.

Teil eins dieser Artikelserie finden Sie hier, Teil zwei hier.

Geopolitik des Trumpismus

Wenden wir uns nun einem anderen Aspekt des Trumpismus zu – der Außenpolitik. Grundlegend ist hier die Verlagerung des Fokus von einer globalen Perspektive auf einen US-Zentrismus und -Expansionismus. Die deutlichsten Beispiele dafür sind Trumps Äußerungen über die Annexion Kanadas als 51. Staat, den Kauf Grönlands, die Kontrollübernahme über den Panamakanal und die Umbenennung des Golfs von Mexiko in "Amerikanischer Golf". All dies deutet auf einen attackierenden Realismus in den internationalen Beziehungen hin und in der Tat auf eine Rückkehr zur Monroe-Doktrin nach einer hundertjährigen Dominanz der Woodrow-Wilson-Doktrin.

Die Monroe-Doktrin aus dem 19. Jahrhundert verkündete als Priorität der US-Außenpolitik die Kontrolle über den nordamerikanischen Kontinent und teilweise über den südamerikanischen Kontinent, um den Einfluss der europäischen Mächte der Alten Welt auf die Neue Welt zu schwächen und zu beseitigen.

Die nach dem Ersten Weltkrieg entworfene Wilson-Doktrin wurde zum Fahrplan für die US-Globalisten, da sie den Schwerpunkt von den USA als Nationalstaat auf eine globale Mission zur Ausweitung der Standards der liberalen Demokratie auf die gesamte Menschheit und zur Aufrechterhaltung ihrer Strukturen im globalen Maßstab verlagerte. Die USA selbst traten nun gegenüber dieser internationalen Mission in den Hintergrund.

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Während der Großen Depression waren die USA nicht an der Wilson-Doktrin interessiert, aber nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten sie zu ihr zurück. Tatsächlich dominierte sie die letzten Jahrzehnte. Dabei spielte es natürlich keine Rolle, wem Kanada, Grönland oder der Panamakanal gehörten: Überall herrschten liberal-demokratische Regime, die von der globalistischen Elite kontrolliert wurden.

Und heute ändert Trump den Fokus radikal. Jetzt sind die USA als Staat wieder "wichtig", wobei er von Kanada, Dänemark und Panama verlangt, dass sie sich nicht mehr der Weltregierung unterordnen (die Trump in der Tat jetzt auflöst), sondern Washington, den USA und Trump selbst – als dem charismatischen Führer der "Hoch"-Periode.

Die Karte der USA mit einundfünfzig Staaten (wenn man Puerto Rico mitzählt), Grönland und dem Panamakanal illustriert diesen Wandel von der Wilson-Doktrin zur Monroe-Doktrin.

Demontage globalistischer Regime in Europa

Das Überraschendste daran – was den Westen bereits in Erstaunen versetzte – ist die Geschwindigkeit, mit der die noch nicht an der Macht gefestigten Trumpisten anfingen, ihr Programm auf internationaler Ebene umzusetzen. So startete beispielsweise Elon Musk im sozialen Netzwerk X ab Dezember 2024 eine aktive Kampagne zur Entmachtung von (für die Trumpisten dieses Mal) unerwünschten Staatsführern. Zuvor wurde dies von den Soros-Strukturen zugunsten der Globalisten getan. Ohne Zeit zu verlieren, begann Musk mit der Durchführung ähnlicher Kampagnen – allerdings nur zugunsten von Globalisierungsgegnern und europäischen Populisten wie der "Alternative für Deutschland" (AfD) und ihrer Vorsitzenden Alice Weidel in Deutschland, Nigel Farage in Großbritannien und Marine Le Pen in Frankreich. Ebenfalls betroffen waren die dänische Regierung – die Grönland nicht freiwillig aufgeben wollte – und Trudeau in Kanada, der sich dagegen wehrte, dass sein Land zum echten 51. Staat der USA werden sollte.

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Die europäischen Globalisten als Glieder des ehemaligen Netzwerks waren völlig verwirrt und lehnten eine direkte Einmischung der USA in die europäische Politik ab, woraufhin Musk und die Trumpisten vernünftigerweise darauf hinwiesen, dass niemand etwas gegen Soros und seine Einmischung einzuwenden habe – man müsse also auch ihre Version akzeptieren! Wenn die USA der Weltherrscher sind, dann müsse man gehorchen – so wie man auch Obama, Biden und Soros, d. h. dem Tiefen Staat, gehorcht habe.

Musk und höchstwahrscheinlich auch Thiel, Zuckerberg und andere Inhaber globaler sozialer Netzwerke begannen damit, das Globalisierungssystem – vor allem in Europa – zu demontieren und diejenigen populistischen Führer an die Macht zu bringen bzw. zu unterstützen, die Trump'sche Ideen und Strategien teilen. Orbáns Ungarn, Ficos Slowakei und Melonis Italien ließen sich am einfachsten in dieses Modell integrieren – also die Regime, die bereits auf traditionelle Werte gesetzt und sich den Globalisten mit mehr oder weniger großer Entschlossenheit widersetzt hatten.

Aber in anderen Ländern wollen die Trumpisten mit allen Mitteln einen Machtwechsel herbeiführen – im Grunde das Gleiche wie ihre globalistischen Vorgänger. In Großbritannien wurde nun von Musk eine beispiellose Kampagne gegen Keir Starmer gestartet, der als Apologet und sogar als Mittäter von "zügellosen Migrantenbanden von pakistanischen Vergewaltigern in Großbritannien" bloßgestellt wurde. Wenn eine solch harte Attacke aus Washington kommt, dann müssen die Briten daran glauben. Musk geht in ähnlicher Weise gegen Macron und die deutschen Liberalen vor, die versuchen, den rapiden Popularitätsanstieg der rechtspopulistischen "Alternative für Deutschland" zu stoppen.

Europa war bereits strikt pro-US-amerikanisch, aber jetzt ändert Washington seinen Ideologiekurs um mindestens 90 Grad, wenn nicht gar um 180 Grad. Und diese Abruptheit ist schmerzhaft für die europäischen Machthaber, die gerade gelernt haben, die Wünsche ihres Herrschers brav zu erfüllen wie gehorsame, dressierte Tiere in einem Zirkus. Sie sollen jetzt das verurteilen, dem sie treu gedient haben (oder besser gesagt, zynisch und unehrlich) und dem neuen ideologischen Hauptquartier der Trumpisten die Treue schwören. Einige werden den Eid ablegen, andere werden sich weigern. Aber der Prozess ist im Gange: Die Trumpisten sind dabei, die Liberalen und Globalisten in Europa zu vernichten. Dabei handeln sie erneut streng nach den Vorgaben von Huntington. Die Trumpisten benötigen einen konsolidierten Westen als eine geopolitisch und ideologisch integrierte Zivilisation. Im Wesentlichen geht es um die Schaffung eines vollwertigen US-Imperiums.

Anti-China-Konsens des Trumpismus

Eine weitere Grundlinie der Trumpisten in der Weltpolitik ist die Opposition gegen China. Für sie verkörpert China eine Kombination aus dem, was sie an Linksliberalismus und Globalismus hassen: linksgerichtete Ideologie und Internationalismus. In ihren Augen verkörpert die Volksrepublik China beides, und sie assoziieren es traditionell mit der Politik der US-Globalisten.

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Selbstverständlich stellt das moderne China ein weitaus komplexeres Phänomen dar, aber der antichinesische Trump-Konsens geht davon aus, dass China als eine Bastion der nichtweißen und nichtwestlichen Zivilisation die Globalisierung zu seinem Vorteil ausgenutzt und sich nicht nur in den Status eines unabhängigen Pols versetzt hat, sondern auch einen Großteil der US-Industrie, -Unternehmen und -Flächen aufgekauft hat. Die Verlagerung der Industrie nach Südostasien auf der Suche nach billigeren Arbeitskräften beraubte die USA ihres industriellen Potenzials, ihrer industriellen Souveränität und machte das Land abhängig von externen Quellen. Zudem macht Chinas isolierte Ideologie das Land in der Tat unkontrollierbar für Washington.

Die Trumpisten schieben die Verantwortung für das chinesische "Wirtschaftswunder" auf ihre eigenen Globalisten, und China wird zu ihrem Hauptfeind.

Im Vergleich zu China scheint Russland ein Randthema zu sein und verschwindet vorerst einfach von der Tagesordnung. Und China wird zum Feind Nummer eins. Wieder einmal wird die ganze Schuld für die Weltunordnung den US-Globalisten zugeschoben.

Proisraelischer Trend des Trumpismus

Das zweitwichtigste Thema des Trumpismus in der Außenpolitik betrifft die Unterstützung Israels und der dortigen Rechtsextremen. Wir sehen, dass unter den Trumpisten selbst kein vollständiger Konsens in diesen Fragen besteht – denn es gibt ein antiisraelisches Segment – aber im Allgemeinen ist der Hauptvektor proisraelisch.

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Dies beruht auf der protestantischen Theorie des Judenchristentums, die das Erscheinen des jüdischen Maschiach als Zeitpunkt der Bekehrung der Juden zum Christentum betrachtet, sowie auf der allgemeinen Ablehnung des Islam. Die Islamophobie der Trumpisten nährt ihre Solidarität mit Israel (und umgekehrt), was im Allgemeinen einen der wichtigsten Vektoren ihrer Politik im Nahen Osten darstellt.

In dieser Hinsicht wird der schiitische Flügel des Islams, der in seiner antiisraelischen Politik am aktivsten ist, von den Trumpisten als das größte Übel angesehen. Daraus ergibt sich die radikale Ablehnung Irans, der irakischen Schiiten und der jemenitischen Huthi sowie der Alawiten in Syrien. Der Trumpismus hat also eine stark antischiitische Ausrichtung und ist im Allgemeinen dem rechtsgerichteten und rechtsextremen Zionismus gegenüber loyal.

Trumpismus versus Latinos

Der Latino-Faktor ist aus der Sicht der US-Innenpolitik von entscheidender Bedeutung. Hier wiederum gewinnt der Standpunkt von Samuel Huntington an Relevanz, der vor einigen Jahrzehnten darauf aufmerksam machte, dass die Hauptbedrohung für die nordamerikanische Identität und ihren nuklearen WASP-Typ (White Anglo-Saxon Protestant – Weiße angelsächsische Protestanten) von den lateinamerikanischen Migrantenströmen ausgeht, die eine völlig andere – katholisch-lateinische – Identität haben. Bis zu einem gewissen Punkt, so Huntington, waren die Angelsachsen in der Lage, andere Völker in das System des "menschlichen Schmelztiegels" einzubinden, aber mit den massiven Strömen von Latinos sei dies nicht mehr möglich.

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So erhält die Migrantenfeindlichkeit in den USA einen eindeutigeren Vektor – eine Abneigung gegen die Massenmigration aus lateinamerikanischen Ländern. Gegen diese Welle begann Trump in seiner ersten Amtszeit mit dem Bau der "Großen Mauer".

Dies bestimmt auch die Haltung der Trumpisten gegenüber den lateinamerikanischen Ländern: Sie betrachten sie, verallgemeinert, als linksorientiert, und ebenso verallgemeinert, als Quelle krimineller Migration. Eine Rückkehr zur Monroe-Doktrin bedeutet, dass die USA die lateinamerikanischen Länder strenger kontrollieren müssen. Dies führt unmittelbar zu einer Eskalation der Beziehungen zu Mexiko und bedingt vor allem die Forderung nach vollständiger Kontrolle über den Panamakanal.

Vergessen Sie Russland, geschweige denn die Ukraine

Russland scheint ein unwichtiger Faktor in der internationalen Politik der Trumpisten zu sein. Die Trumpisten haben keine so ideologische und a priori russophobe Einstellung wie die Globalisten, aber sie zeigen auch nicht viel Sympathie für Russland. Unter den Trumpisten gibt es einige Russophile, die glauben, dass Russland ein Teil der weißen, christlichen Zivilisation ist und es kriminell und rücksichtslos ist, es weiter in die chinesische Umarmung zu drängen. Aber solche Ansichten werden nur von einer Minderheit vertreten. Für die Mehrheit der Trumpisten spielt Russland überhaupt keine Rolle. Wirtschaftlich stellt es keine ernsthafte Konkurrenz dar (im Gegensatz zu China), es hat keine Diaspora in den USA, und der Konflikt mit der Ukraine ist etwas Regionales, Unwichtiges, wofür die Globalisten (Feinde der Trumpisten) verantwortlich sind.

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Natürlich wäre es gut, den Ukraine-Konflikt zu beenden, aber wenn dies nicht schnell gelingt, werden die Trumpisten die Lösung dieses Problems den europäischen globalistischen Regimen überlassen, die in einer solchen Konfrontation erschöpft und geschwächt werden. Und das bringt nur Vorteile für die Trumpisten. Die Ukraine hingegen ist absolut nicht wichtig und bedeutsam und kann nur im Rahmen der korrupten Abenteuer der Obama- und Biden-Administration einen Sinn ergeben. Natürlich nehmen die Trumpisten im russisch-ukrainischen Konflikt größtenteils keine prorussische Position ein, aber die Unterstützung für die Ukraine – insbesondere in einem noch nie dagewesenen Ausmaß wie unter Biden – ist für sie ausgeschlossen.

Passive Multipolarität des Trumpismus

Es lohnt sich, die Haltung der Trumpisten zur Multipolarität zu betrachten. Die Theorie einer multipolaren Welt ist für sie kaum vollständig akzeptabel. Der Trumpismus ist eine Neuauflage der US-Hegemonie, aber die Unipolarität hat hier einen vollkommen anderen Inhalt und Charakter als bei den Globalisten. Im Zentrum des Weltsystems stehen die USA und ihre traditionellen Werte, d. h. der weiße, christliche Westen, der eher patriarchalisch ist, aber dennoch Freiheit, das Individuum und den Markt anerkennt. Alle anderen sollen entweder dem Westen folgen oder sich außerhalb seiner Wohlstands- und Entwicklungszone bewegen. Es handelt sich nicht mehr um Inklusion, sondern um begrenzte Exklusivität. Der Westen ist ein Club, und man muss sich schon sehr anstrengen, um als Mitglied aufgenommen zu werden.

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Deshalb interessieren sich die Trumpisten überhaupt nicht für andere Zivilisationen. Wenn sie auf ihrem eigenen Weg beharren, sollen sie ihn gehen. Das ist schlimmer für sie. Aber wenn sie sich dem Westen anschließen wollen, müssen sie eine Reihe von ernsthaften Prüfungen bestehen. Und dennoch werden sie weiterhin zweitklassige Gemeinschaften bleiben.

Anders gesagt: Es handelt sich nicht um eine aktive und affirmative Multipolarität, sondern um eine passive und permissive: Wenn man es nicht schafft, der Westen zu sein, dann muss man eben man selbst bleiben. Die Trumpisten werden zwar keine multipolare Welt aufbauen, aber sie haben nichts dagegen. Sie wird sich ohnehin nach einem Residualprinzip herausbilden. Nicht jeder kann der Westen sein, und der Rest kann entweder dieses Ziel anstreben oder sich damit abfinden, eine eigene Identität zu behalten.

Intraamerikanische Multipolarität

Das wichtigste Element der Ideologie des Trumpismus besteht in der Konzentration auf die internen Probleme der USA. Die MAGA- und America-First-Thesen betonen dies in jeder erdenklichen Weise. Deshalb begegnen die Trumpisten dem Phänomen der Multipolarität nicht so sehr in der Außenpolitik als vielmehr in der Innenpolitik. Ja, sie versuchen, die Hegemonie der USA auf einer neuen ideologischen Grundlage zu etablieren, aber die Innenpolitik bleibt ihre Priorität. Und mit der Multipolarität in Form unabhängiger Zivilisationen wird der Trumpismus vorwiegend in den USA selbst konfrontiert.

Die Theorie der multipolaren Welt bezieht sich auf sieben große Zivilisationen: die westliche, russisch-eurasische, chinesische, indische, islamische, afrikanische und lateinamerikanische.

Sie bilden die Struktur der "Sieben-Herrschaft" [Heptarchie], in der einige Pole bereits zu Staaten-Zivilisationen konsolidiert sind, während andere sich in einem virtuellen Zustand befinden. Dies (mit der Hinzunahme der japanisch-buddhistischen Zivilisation) ist genau das, was von Huntington beschrieben wurde. In der Außenpolitik kümmert sich der Trumpismus nicht allzu sehr um die Heptarchie. Im Gegensatz zu den Globalisten haben die Trumpisten nicht das Ziel, den Multipolaritätprozess zu sabotieren und die BRICS anzugreifen, aber sie interessieren sich auch nicht für die Propagierung der Multipolarität. Daher wird die "Sieben-Herrschaft" in der Innenpolitik am brisantesten. Und genau hier ist ihre Präsenz ganz besonders deutlich zu spüren. Es handelt sich um massenhafte und manchmal recht bedeutende Diaspora-Gemeinden in den USA. Nach der Abschaffung der Normen von "woke" und "Inklusion" ist es in den USA wieder möglich, frei über rassische, ethnische und religiöse Identitäten zu sprechen.

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Das große Problem ist, wie wir gesehen haben, die Latino-Diaspora. Sie bedroht die WASP-Identität der USA, die bereits aktiv ausgehöhlt wird. Aus diesem Grund wird alles, was mit Latinos im Zusammenhang steht, verteufelt: die ethnische Mafia, der Migrantenstrom über die Mauer, der Vertrieb von Drogen durch lateinamerikanische Kartelle, der Menschenhandel usw. Lateinamerika ist "mitten" in den USA repräsentiert, und sein Ansehen ist im Allgemeinen negativ und destruktiv. Daher wird der lateinamerikanische Pol bewusst missbilligend betrachtet, was sich bereits in der Eskalation der Beziehungen zu Mexiko niederzuschlagen beginnt. Die Monroe-Doktrin – auf die Trump abzielt – setzt eine bedingungslose USA-Dominanz in der Neuen Welt voraus, was der Bildung eines unabhängigen Pols in Lateinamerika eindeutig widerspricht. In diesem Bereich werden sich die Trumpisten daher mehr oder weniger radikalisieren.

Der zweite innenpolitische Faktor ist die wachsende Chinaphobie. China ist der wichtigste wirtschaftliche und finanzielle Konkurrent der USA, und die Präsenz eines mächtigen chinesischen Faktors in der nordamerikanischen Wirtschaft selbst verschärft das Problem um ein Vielfaches. Dieser Pol der "Sieben-Herrschaft" innerhalb und außerhalb der USA wird ebenfalls durch die Linse der Feindseligkeit betrachtet werden.

Traditionell gilt die islamische Welt als Gegner der US-Rechtskonservativen. Die bedingungslose Unterstützung Israels, unabhängig vom extremen Charakter seiner Handlungen, ist zum Teil auch durch Islamophobie bedingt. Die muslimischen Gemeinden sind in den USA selbst und im Westen im Allgemeinen stark vertreten, und in den Augen der Trumpisten handelt es sich bei ihnen um einen Feind.

Ganz anders verhält es sich mit dem Indien-Faktor. Es gibt heute eine riesige indische Diaspora in den USA, und in einigen Wirtschaftszweigen, vor allem im Silicon Valley, sind Hindus generell in der Überzahl. Trumps engste Vertraute wie Vivek Ramaswamy und Kash Patel sind Hindus. Vizepräsident Vance hat eine hinduistische Ehefrau. Und Tulsi Gabbard, eine ethnische Maori aus Hawaii, hat den Hinduismus als Religion angenommen. Obwohl sich der nationalistische Teil der Trumpisten – insbesondere Steve Bannon und Ann Coulter – in letzter Zeit gegen den wachsenden Einfluss von Hindus in den USA und in Trumps Umfeld aussprechen, haben die Trumpisten insgesamt eine positive Einstellung zu Indien als einem Pol innerhalb und außerhalb der USA. Außerdem machen sie keinen Hehl aus ihrem Bestreben, Indien anstelle von China zur wichtigsten Quelle für billige industrielle Arbeitskräfte zu machen. Kurzum: Die Einstellung zur indischen Zivilisation ist eher positiv.

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Das Problem Afrikas als solches ist für die Trumpisten nicht von großer Bedeutung, aber dieser Pol wird in erster Linie durch das Problem der Afroamerikaner innerhalb der USA konzeptualisiert. Ihre rassische Konsolidierung gegenüber den Weißen – was von den Globalisten unterstützt wurde – wird als Bedrohung angesehen. Daher dürfte hier der Faktor der weiteren Assimilierung des afroamerikanischen Segments und der Widerstand gegen seine Isolierung überwiegen. Dies wird auch Auswirkungen auf die Legalisierung der Migration aus Afrika selbst in die USA haben.

Ein weiteres Element der Heptarchie ist Russland. Doch im Gegensatz zu allen anderen Zivilisationen ist die Präsenz der Russen in den USA äußerst begrenzt. Sie stellen keine ethnische Masse dar und sind in den meisten Fällen vollständig in die soziokulturellen Systeme der USA integriert, indem sie sich mit der weißen Bevölkerung ebenso wie die Vertreter der anderen europäischen Nationen vermischen. Demzufolge wird Russland als Pol von Trumpisten nur schwer und meist erst im Nachhinein richtig wahrgenommen. Die UdSSR war einst der wichtigste geopolitische Gegner der USA und des Westens als Ganzes. Manchmal wird diese Vorstellung auf das moderne Russland projiziert, aber dieses Feindbild wurde von den Globalisten in der vorangegangenen Phase so aktiv genutzt, dass sich sein negativer Aussagegehalt völlig erschöpft hat. Für den neuen Kurs der Trumpisten ist Russland eher gleichgültig als feindlich. Allerdings gibt es unterschiedliche Lager – sowohl russophob als auch russophil (wenn auch nicht so stark vertreten).

Die Haltung der Trumpisten zur Multipolarität wird also weitgehend durch inneramerikanische Prozesse bestimmt.

Somit stellt der Trumpismus eine Ideologie dar. Er hat sowohl eine politisch-philosophische als auch eine geopolitische Dimension. Nach und nach wird er schärfer und klarer zum Ausdruck kommen, aber seine Hauptmerkmale lassen sich bereits jetzt leicht erkennen.

egon fischer: amerika wird in der bedeutunglosigkeit verschwinden

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 13. Januar 2025 zuerst auf RIA Nowosti erschienen.


Es war in dieser kitschigen Kulisse seiner Residenz in Mar-a-Lago, wo Donald Trump die verbündeten Zentralbanker und Finanzminister davon überzeugte, dass er sie dazu bringen würde, die Schulden der Vereinigten Staaten zu bezahlen

von Thierry Meyssan: Betreibt Donald Trump den möglichen Zusammenbruch des "amerikanischen Imperiums"? Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 11. März 2025 Seit einem Monat ist die Häufung kritischer Ereignisse rund um die Vereinigten Staaten, die Ukraine und die Europäische Union schwer zu deuten, weil jede Macht maskiert vorrückt. Die europäischen Staats- und Regierungschefs setzen ein dummes Gesicht auf, wenn sie versichern, dass sie weiterhin die integralen Nationalisten der Ukraine unterstützen, obwohl Washington und Moskau sich bereits auf ein Friedensabkommen geeinigt haben. Es ist jedoch möglich, dass sich hinter den diplomatischen Gipfeln ein anderes Thema verbirgt: die Verhinderung einer großen Wirtschaftskrise im Westen. In diesem Fall muss Washington seine Verbündeten terrorisieren, damit sie ihre Schulden zurückzahlen.

Die Entdollarisierung, d.h. die Tatsache, dass der Dollar nur auf nationaler Ebene der USA und nicht mehr im internationalen Handel verwendet wird, ist das heutige, ungelöste Problem der Finanzwelt. Aber nach den einseitigen Zwangsmaßnahmen, die die Vereinigten Staaten und ihre Verbündeten zunächst dem Iran und dann Russland auferlegt haben (Maßnahmen, die von der atlantischen Propaganda fälschlicherweise als "Sanktionen" bezeichnet wurden), schuf Russland ein Überweisungssystem für Finanz-Nachrichten (SPFS), China das China Interbank Payment System (CIPS) und die Europäische Union das Europäische Handelsunterstützungsinstrument (INSTEX). Infolgedessen ist die Verwendung des Dollars im internationalen Handel um etwa ein Viertel zurückgegangen.

Die Staatsverschuldung der Vereinigten Staaten hat inzwischen die astronomische Summe von 36000 Milliarden Dollar erreicht, von denen laut Forbes nur ein Drittel von ausländischen Investoren gehalten wird [1]. Wenn nun gewisse Gläubiger der Vereinigten Staaten, vor allem China und Saudi-Arabien, eine Rückzahlung verlangen würden, würde es zu einer gigantischen Wirtschaftskrise wie in 1929 kommen.

Viele Ökonomen warnen regelmäßig vor einer solchen Perspektive. Laut Jon Hartley von der Hoover Institution, haben die Zentralbanken den Anteil des Dollars an ihren Devisenreserven seit dem Krieg in der Ukraine jedoch nicht reduziert. Am 20. Februar hat eine Videokonferenz des Analysten Jim Bianco, die von der Agentur Bloomberg aufgegriffen wurde [2], die Bedenken wieder belebt. Diesem Analysten zufolge verfolgt die Trump-Regierung einen Plan, das "Mar-a-Lago-Abkommen". Sie beabsichtige, die US-Schuldenlast radikal umzustrukturieren, indem sie den Welthandel durch Zölle neu organisiert, den Dollar abwertet und letztlich die Kreditkosten senkt, alles mit dem Ziel, die US-Industrie mit ihren Konkurrenten der übrigen Welt auf gleiche Augenhöhe zu stellen.

Die Idee des "Mar-a-Lago-Abkommens" bezieht sich auf einen Artikel von Stephen Miran vom Manhattan Institute [3]; Miran wurde nämlich von Präsident Trump zum Vorsitzenden des Wirtschaftsberaterrats des Weißen Hauses (CEA) ernannt und er selbst, Donald Trump, hielt am 22. Januar auf dem Weltwirtschaftsforum von Davos eine Rede, die in diese Richtung zu gehen scheint.

Der Begriff "Mar-a-Lago-Abkommen" erinnert an das "Plaza-Abkommen", als die Vereinigten Staaten 1975 eine Politik der Schwächung ihrer Währung umsetzten, um ihre Exporte anzukurbeln. Tatsächlich kam die Wirtschaft der Vereinigten Staaten wieder in Schwung, da die Finanzmechanismen schlecht kontrolliert wurden, indem sie eine sehr schwere Rezession in Japan auslöste.

Am 21. und 22. Januar 2025 hatte Donald Trump die Zentralbanker und Finanzminister der G7 in seiner Residenz in Mar-a-Lago versammelt. Berichten zufolge begrüßte er sie mit den Worten: "Niemand wird diesen Raum verlassen, bis wir eine Einigung über den Dollar erzielt haben." [4]. Dieses Abkommen wäre daher von den Alliierten gebilligt worden.

Die Grundidee wäre, dass das US-Finanzministerium Staatsanleihen ausgibt, die keine Zinsen abwerfen (sogenannte "Nullkupons") und die nicht vor einem Jahrhundert fällig werden (d.h. die 100 Jahre lang nicht gegen Bargeld eingetauscht werden könnten). Washington sollte daher seine Verbündeten zwingen, ihre Außenstände in "Nullkupons" umzuwandeln.

Wenn wir dieser Analyse Glauben schenken, müssen wir verschiedene Maßnahmen von Präsident Trump neu interpretieren, sei es in Bezug auf Zölle oder die Schaffung eines souveränen Staatsfonds. Sie wirken dann nicht mehr so unstetig, wie die internationale Presse sie beschreibt, sondern im Gegenteil sehr logisch.

Wir müssen daher bedenken, dass Donald Trump versucht, den möglichen wirtschaftlichen Zusammenbruch von Joe Bidens "amerikanischem Imperium" auf die gleiche Weise zu bewältigen, wie Juri Andropow, Konstantin Tschernenko und Michail Gorbatschow einst versuchten, den von Leonid Breschnews "sowjetischem Imperium" zu bewältigen.

Ich betrachte diese Hypothese umso aufmerksamer, als der Staatsstreich vom 11. September 2001 meines Erachtens nach, keinen anderen Zweck hatte, als den absehbaren Zusammenbruch des "amerikanischen Imperiums" hinauszuzögern. Die letzten zwei Jahrzehnte waren eine Atempause, die das Problem nicht gelöst, sondern nur viel komplexer gemacht hat.

Erinnern wir uns: 1989 beschloss der Russe Michail Gorbatschow, Erster Sekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion, die Staatsausgaben zu kürzen. Er stoppte abrupt die Hilfe für die Verbündeten der UdSSR und gab ihnen allen ihre Freiheit. Zur gleichen Zeit stürzten die Ostdeutschen die Berliner Mauer, während die Polen Mitglieder von Solidarnośc in den Landtag und den Senat wählten. Es war das Ende des Imperialismus des Ukrainers Leonid Breschnew, der 1968 allen Verbündeten der UdSSR das Moskauer Wirtschaftsmodell auferlegt hatte, es zu übernehmen, zu verteidigen und zu bewahren.

Das ist wahrscheinlich das, was wir heute erleben: Donald Trump, Präsident der Vereinigten Staaten, löst das "amerikanische Imperium" auf, wie er 2017 versucht hatte es zu zerstören [5]. Am 28. Juli 2017 reorganisierte er den Nationalen Sicherheitsrat, indem er die ständigen Sitze des Direktors der CIA und des Vorsitzenden des Generalstabs auflöste. Was folgte, war ein dreiwöchiger Krieg in Washington und schließlich der Rücktritt des Nationalen Sicherheitsberaters, General Michael T. Flynn. Letzterer, der vom Radar verschwunden ist, ist heute noch aktiv und organisiert in Mar-a-Lago Treffen für die Gegner verbündeter Länder.

Diesmal schläfert Präsident Trump seine öffentliche Meinung vorsichtig ein, indem er die Annexion des gesamten nordamerikanischen Festlandsockels von Grönland bis zum Panamakanal heraufbeschwört und gleichzeitig den Krieg in der Ukraine und die Europäische Union liquidiert.

Wenn meine Hypothese richtig ist, sollten wir über die Drohungen der Annexion neuer Gebiete wie Kanadas kein Wort verlieren und uns nicht vorstellen, dass die Vereinigten Staaten sich militärisch aus Europa zurückziehen, um China zu konfrontieren, sondern wir sollten zugeben, dass sie ihre europäischen Verbündeten militärisch im Stich lassen. Wir stellen fest, dass sie Deutschland im Stich lassen und sich auf Polen verlassen, um Mitteleuropa zu organisieren, auch wenn das bedeutet, dass Warschau (das jetzt noch ukrainische) Ostgalizien annektieren darf. Ebenso müssen wir uns darauf vorbereiten, dass die Vereinigten Staaten ihre Verbündeten im Nahen Osten, mit Ausnahme Israels, im Stich lassen. Tatsächlich haben sie gerade die Waffenlieferungen an Tel Aviv wieder aufgenommen und über Moskau Geheimgespräche mit dem Iran aufgenommen. Sie überlassen Saudi-Arabien und der Türkei die Aufteilung der arabischen Welt.

Der Wettstreit zwischen Paris und London um die Führung bei der europäischen Verteidigung sollte daher nicht als Widerstand gegen den Frieden in der Ukraine verstanden werden. Weder die französische noch die britische Armee haben die Möglichkeit, die militärische Unterstützung Washingtons zu ersetzen. Vielmehr geht es darum, die Rolle zu bestimmen, die die beiden Hauptstädte in Zukunft auf dem Kontinent spielen werden. Der französische Präsident Emmanuel Macron hofft, sein Verteidigungskonzept um die französische Force de frappe [atomique] herum zu entwickeln, während der britische Premierminister Keir Starmer die Situation zu seinem Vorteil nutzen will. Ersterer ist sich bewusst, dass die Europäische Union um Deutschland herum auseinanderfällt und dass Präsident Trump die "Drei-Meere-Initiative" um Polen herum bevorzugt. Er könnte also das Weimarer Dreieck (Deutschland/Frankreich/Polen) wiederbeleben, um sich etwas Handlungsspielraum zu verschaffen. Auf der anderen Seite wird Letzterer auf der Grundlage derselben Analyse und unter Berücksichtigung des Verschwindens der NATO dafür sorgen, dass Deutschland so weit wie möglich von Russland ferngehalten bleibt, und somit die seit anderthalb Jahrhunderten praktizierte Außenpolitik seines Landes fortsetzen.

Während die europäischen Verbündeten, die Chinesen und die Saudis, ihre Schulden gegen "Null-Kupons" einzutauschen als Betrug betrachten würden, sollte Russland stattdessen die Vereinigten Staaten bei diesem Manöver unterstützen. Als die Sowjetunion aufgelöst wurde, durchlebte Russland tatsächlich ein Jahrzehnt Rezession und Aufruhr, aber heute braucht es die Vereinigten Staaten, um China nicht allein gegenüberzustehen.

das glaube ich nicht. da finde ich die analyse von gor rassadin wahrscheinlicher


 wiederholung

GOR Rassadin: Trump und die Welt 08.03.2025
gor rassadin ist ein sibirischer schamane, der in österreich lebt. seine analyse von trump deckt sich weitgehend mit der von werner rügemer von letzter woche. allerdings finde ich beide zu pessimistisch. der göttliche plan ist sicher kein gefängnis-planet oder ein zionistischer messias in israel, der die welt beherrst, sondern ein neues zeitalter der liebe.
aber wie schnell wir duch das chaos, dem zerfall des alten durch sind und das neue zeitalter aufbauen liegt an uns allen, denn wir müssen/dürfen die neue welt aufbauen.

trump und seine neue finanz-mafia-bande
endlich eine schonungslose analyse der neuen trump-regierung aus kompetentem munde. seine hintergrund-informationen zeigen sehr gut, dass die trump-regierung nur eine neue deep-state-fraktion ist, die die alte globalisten-fraktion ablöst - eine neue finanz-mafia-bande ersetzt die alte. aber die zeit der US-kriegstreiber ist abgelaufen, amerika wird in der bedeutungslosigkeit verschwinden.

Von Felicitas Rabe: Interview mit Werner Rügemer: Trumps "America First" – ein Strategiewandel der USA? 1 Mär. 2025 20:22 Uhr Kritiker der US-Hegemonie hoffen mit dem neuen US-Präsidenten Donald Trump auf ein Ende der US-amerikanischen Vormacht und auf eine multipolare Welt. Im Interview mit RT erklärt der Publizist Werner Rügemer, warum es mit Trump keinen Verzicht auf die US-Weltherrschaft geben wird.

... Rügemer: Diese "vielen Kritiker" der US-Vormacht liegen mit ihrer Hoffnung völlig falsch. Trump will "America first", wie seine Vorgänger seit der US-Staatsgründung: Die USA als "God’s own country" regelt die Weltordnung, jetzt in neuem Anlauf, auch mit jüngeren, radikaleren, zionistischen Multimilliardären.
...Trump spricht das heute offener aus als die lächelnden Schönredner vom Schlage Clinton, Obama, Biden und Harris. So unterstützt der neue gewählte US-Präsident offen die ethnische Säuberung Palästinas und den Völkermord Israels an den Palästinensern, nach der Parole: "Lasst Netanjahu seinen Job machen!"  Trump hatte jahrzehntelang den reichsten Israeli, den zionistischen Casino-Mogul Sheldon Adelson und dessen Stiftung als seinen Hauptsponsor – und dieser war und ist gleichzeitig der Hauptsponsor Netanjahus!

Außerdem unterstützt und beliefert Trump Israels Stellvertreterkrieg zur US-geführten Neuordnung des Nahen Ostens. Seine Unterstützung umfasst Israels Militär- und Kriegseinsätze im Westjordanland, im Libanon, in Syrien und gegen Iran. In Südamerika unterstützt Trump den kapitalistischen Wüstling Javier Milei, in Venezuela soll Maduro endlich gestürzt werden, ebenso das sozialistische Kuba. Das sind nur ein paar Beispiele von Trumps Weltherrschafts-Politik. "Multipolare Welt" – das gibt es für Trump nicht im Entferntesten.

... Rügemer: Die USA führen die NATO weiter an und erweitern sie zudem nach Asien, Australien, Japan, Neuseeland, Südkorea, Singapur, Thailand und den Philippinen. Diese Erweiterung richtet sich gegen den geostrategischen Hauptfeind, der auch Russland zusätzlich stark macht, also gegen die Volksrepublik China. Multipolare Welt: Null.

... Rügemer: Merz hat überhaupt kein Problem mit Trump. Merz, ein ideologisches Chamäleon, hat Trump kritisiert, weil Merz mit seiner abstürzenden CDU auch den Liberalla-Mainstream in Deutschland bedienen muss. Während BlackRock-Chef Laurence Fink sich zu Trump bekannt und ihn bei der Auswahl des Finanzministers beraten hat, folgte auch Merz.

Der CDU-Vorsitzende ist ein billiges Trump-Imitat: mit seiner Hetze gegen Asylanten zugunsten der Unternehmen, mit der weiteren Absenkung der Unternehmenssteuern, mit der Polemik gegen "linke und grüne Spinner" und dann noch mit seinem "Make Germany great again". Merz hat Trump einen Deal angeboten: Deutschland und die EU kaufen noch mehr Frackinggas und Rüstung aus den USA – und Trump soll auf Zölle verzichten. Also: Merz imitiert Trump, aber unterwirft sich gleichzeitig.

Schließlich stimmt Merz völlig mit der elementarsten Position Trumps überein: der fundamentalen Unterstützung der rechtsradikalen, rassistischen, völkermörderischen Regierung Netanjahus. Merz will Netanjahu ausdrücklich vor dem Haftbefehl des Internationalen Strafgerichtshofs schützen, so wie Trump das schon vorgemacht hat. Also hat Trump jetzt Merz logischerweise zum Wahlsieg beglückwünscht: "Ein großartiger Tag für Deutschland!" Real heißt das, Merz ist ein guter Tag für "America first".

... Schließlich wollen nun auch Trumps jüngere Multimilliardäre entsprechend ihrer Silicon-Valley-Vorgänger globalisieren. Bislang waren diese an die Demokraten-Partei gebunden. Nachdem die Demokraten-Partei inzwischen ideologisch verbraucht ist, sind aktuell Trumps modernisierte Republikaner dran. Deshalb legen sie den von Tausenden hoch bezahlten Demokraten-Beratern besetzten "deep state" der US-Bundesbehörden lahm – und installieren ihren eigenen "deep state", direkter in ihren Unternehmen. Dieser Kampf der erweiterten US-Kapitalistenklasse wird ideologisch mit Asylanten- und Linken-Hetze verschärft. Dabei beruft man sich auch verstärkt auf "unsere Nation unter Gott" und bezieht den Zionismus immer offener mit ein: Fast die Hälfte der Trump-Regierungsmannschaft besteht aus zionistischen Multimilliardären.

Die radikalisierte Absicherung der USA als "einzige Weltmacht" wird aber vor allem durch einen äußeren Faktor bestimmt: Der ungleich größere Rest der Welt organisiert sich neu. US-Sanktionen gegen Russland werden selbst von "besten Freunden" umgangen. Allianzen wie BRICS, SCO, CELAC, FOCAC und EEF erweitern sich – und sie haben mit der Volksrepublik China die größte Industrie-, Wirtschafts- und Handelsmacht der Welt mit sich. Das hat zur Folge: Systemlogisch und auf längere Sicht ist "America first" so bedroht wie nie.

Schon die Clinton/Obama-Globalisten hatten ihre eigene Mehrheitsbevölkerung abgeschrieben – so wie jetzt auch die Trump-Kapitalisten ihre Mehrheitsbevölkerung abgeschrieben haben. Gleichzeitig werden die durch die USA bereits verarmten EU-Staaten – vor allem "der beste Freund" Deutschland – jetzt noch mehr verarmt. Dabei sollen sie aber noch mehr aufrüsten und den nächsten, größeren, lukrativeren Stellvertreterkrieg gegen Russland vorbereiten. Schließlich sollen die verarmten EU-Staaten dann auch beim langfristigen Krieg gegen den System- und Hauptfeind China assistieren.

Die hinter Trump neu versammelten, neu globalisierenden US-Kapitalisten organisieren das gefährliche Endspiel ihrer minderheitlichen, jetzt extrem reichen Oligarchen-Herrschaft, die ihrem systemischen Ende zugeht. Neue Mittäter werden gesucht, bisherige Vasallen werden kurz- oder mittelfristig geopfert. Welche brutalen Mittel dabei ganz selbstverständlich eingesetzt werden, zeigt aktuell der "gottgewollte" Völkermord durch den Stellvertreterkrieger im Nahen Osten.

Die Menschheit braucht nichts mehr, als sich aus diesem tödlichen Endspiel zu befreien. Diese Befreiung ist im Gange, sie muss aber auch in Europa kräftiger als bisher organisiert werden.

Der Kölner Publizist Dr. Werner Rügemer veröffentlichte im Juli 2023 das Buch "Verhängnisvolle Freundschaft – Wie die USA Europa eroberten, Erste Stufe: Vom 1. zum 2. Weltkrieg" beim Papyrossa Verlag. Darin beschreibt er die Außenpolitik der USA seit ihrer Gründung als Sklavenstaat. Er erklärt, wie die USA als "God’s own Country" mithilfe von Militär und Kapital, inzwischen schrittweise auch (West-)Europa eroberten und jetzt über die Ukraine ganz Eurasien beherrschen wollen. 

ganzes interview hier: Analysen 26.2.-5.3.25: Werner Rügemer: Trumps "America First" – ein Strategiewandel der USA?/ Normalisierung zwischen Washington + Moskau/ Thierry Meyssan: Frankreich + der Trump-Schock/ Peter Hänseler: Der Krieg zweier Welten hat begonnen 3


 

Richard D. Wolff & Michael Hudson on The EU Has LOST its Mind 90.756 Aufrufe Live übertragen am 06.03.2025 Interviews Diesem Video wurde keine Beschreibung hinzugefügt. 

 

Michael Hudson • Die EU hat den Verstand verloren 6. März 2025

NIMA ALKHORSHID: Hallo zusammen. Heute ist Donnerstag, der 6. März 2025, und unsere Freunde Richard Wolff und Michael Hudson sind wieder bei uns. Willkommen zurück.

RICHARD WOLFF : Schön, hier zu sein.

MICHAEL HUDSON: Schön, hier zu sein.

Video-Link

NIMA ALKHORSHID : Fangen wir an, Michael, mit dem Artikel in der Financial Times, in dem es heißt, dass drei europäische Länder, Frankreich, England und Deutschland, angekündigt haben, dass sie jedes zwischen Donald Trump und Wladimir Putin getroffene Abkommen außer Kraft setzen werden. Was bedeutet das, Michael?

MICHAEL HUDSON: Nun, das bedeutet zwei Dinge. Zum einen wollen sie die Eurozone im Grunde wieder aufrüsten.

Vor ein paar Tagen kam Starmer in England heraus und sagte, wir müssen so viel wie möglich von den 300 Milliarden Dollar, die die EU von Russland beschlagnahmt hat, nehmen und für Waffen ausgeben. Und Starmer sagte, dies könne eine Wiederbelebung der englischen, britischen Industrie sein. Er sagt, wir werden einen großen Teil davon nach Belfast schicken, an den britischen militärisch-industriellen Komplex, um mit der Herstellung von Waffen zu beginnen.

Macron hat jetzt gesagt, na ja, wir schicken es nach Frankreich. Die Deutschen sagen, wir schicken es an Mertz, der sagte, wir geben es in Deutschland aus.

Und die Deutschen und Europäer haben die Militärausgaben von der Beschränkung der Eurozone ausgenommen, wonach ein Haushaltsdefizit auf nur 5 Prozent oder weniger des BIP begrenzt werden darf. Man sagt, alle Grenzen sind weg. Wir werden eine militarisierte Wirtschaft haben.

Und der Artikel, den Sie zitieren, ist ein sehr kriegerischer Artikel von Ganesh, der sagt, Europa müsse die Wohlfahrt kürzen, um die Kriegsführung zu finanzieren. Nun, die Europäer heute, kurz nachdem er den Artikel geschrieben hatte, der bereits gestern veröffentlicht wurde, sagten: Nein, nein, wir müssen die Sozialhilfe nicht kürzen. Wir können beides. Das Militär ist unser neues Wohlergehen. Es wird die Beschäftigung von Europäern sein, die zu einer Wiederbelebung führen wird.

Und das Ergebnis ist, dass der Anleihenmarkt in Deutschland heute um etwa 5% abgestürzt ist. Wenn die Anleihekurse fallen, bedeutet das, dass die Zinssätze stark steigen, weil die Anleihegläubiger sagen, dass dies sehr inflationär sein wird.

Wenn Deutschland ankündigt, seine Militärausgaben von unter 2 % auf 3,5 % zu erhöhen, wird die Wirtschaft selbst um 1 % pro Jahr schrumpfen. Das bedeutet, dass der nicht-militärische Teil der Wirtschaft sehr schnell um etwa 5% schrumpfen wird. Es bedeutet Arbeitslosigkeit. Das bedeutet Kürzungen.

Und die Financial Times hat all dem in ihrem Leitartikel ein fröhliches Gesicht gegeben. Überall gibt es Leitartikel, in denen es heißt: Nein, der Grund für die Zinserhöhung ist, dass europäische Führungskräfte und Industrielle so glücklich sind, dass wir jetzt eine militärische Wiederbelebung erleben werden, dass sie sich alle Geld leihen, um in den neuen Wohlstand zu investieren, den wir durch die Lieferung von Waffen an die Ukraine erzielen werden. Und sie sagen, der Vorteil davon sei, dass es jede Vereinbarung, die Trump mit dem russischen Präsidenten Putin treffen könnte, undurchführbar macht. Denn die ganze Idee dessen, was Trump zu tun versuchte, seine Fantasie war, dass Putin und Lawrow und die Russen irgendwie sagen würden, in Ordnung, wir werden es tun, wir werden jetzt den gleichen Fehler machen, den wir das letzte Mal gemacht haben, als wir eine Vereinbarung hatten, dass es eine Abrüstung geben wird und dass wir die Feindseligkeiten einstellen werden, während Sie alle Ihre militärischen Kräfte einsetzen, um sicherzustellen, dass Sie uns angreifen und einfach so tun können, als würden Sie es tun Habt tatsächlich Frieden, während Ihr eigentlich plant, uns anzugreifen.

Und die Europäer sagen, das ist genau das, was wir tun werden. Und wir kündigen an, dass wir es tun werden, damit es keine Chance gibt, dass Russland jemals sagen kann: Ja, wir stimmen einer Einstellung der Feindseligkeiten zu.

Nun, das bedeutet, dass Trump nicht den PR-Schub bekommen wird, den er versprochen hatte. Und wenn man sich die letzten 200 Jahre anschaut, hat man drei kriegerische europäische Länder erlebt, die Russland angegriffen haben. Sie hatten Napoleon im Jahr 1812, er verlor in der Schlacht von Borodino. Sie hatten England im Krimkrieg. Sie verlor 1853. Die 500er ritten in die Geschütze und starben glorreich für ihr Land. Und dann hatten Sie 1945 Hitler in Deutschland. Weißt du, das ist gescheitert.

Aber die Europäer haben zusammen mit der EU-Chefin von der Leyen und der verrückten estnischen Dame [Kaja Kallas] gesagt, es stimmt, dass wir alle drei gegen Russland verloren haben. Aber wenn wir es alle gemeinsam schaffen, können wir gewinnen. Und wir können auch ohne die Vereinigten Staaten gewinnen.

Und so stellt sich die Frage, wie sie das Geld dafür bekommen werden. Und es gibt einige Länder, die die Lockerung der Begrenzung der Höhe eines Haushaltsdefizits blockieren. Ungarn und andere Länder tun es.

Und so gibt es erneut Druck von Seiten der Vereinigten Staaten, sich die 300 Milliarden Dollar zu schnappen, die die Europäische Union von Russland beschlagnahmt hat.

Eine der Diskussionen zwischen [Trump] und Putin, die offen diskutiert wurde, ist, dass jedes Abkommen, über das wir über die Regelung sprechen werden, dass man die Sanktionen gegen Russland fallen lassen muss, dass man uns die Kriegshandlung zurückgeben muss, die Europa und die Vereinigten Staaten begangen haben, indem sie die 300 Milliarden Dollar an Devisenreserven beschlagnahmt haben, die wir haben.

Und vor allem die Franzosen streiten sich mit den Engländern. Die Franzosen sagen, nun, das ist wirklich, wirklich, das bricht alle internationalen Gesetze, und niemand wird mehr zustimmen, seine Devisenreserven in Euro zu halten, wenn sie sehen, dass wir es schaffen können.

Nun, heute, wie ich schon sagte, hat die Financial Times, nicht nur Ganeshas Artikel, sondern auch der amerikanische Berater der Biden-Regierung, Philip Gordon, der Nationale Sicherheitsverwalter, gesagt: "Das ist nicht, das ist nicht, das ist überhaupt nicht der Fall." Natürlich können wir das, wir haben das Recht dazu. Und wir können es im Völkerrecht verankern, wir können sagen, dass das Völkerrecht eine Antwort auf den unprovozierten Einmarsch Russlands in die Ukraine ist.

Wir sind also zurück mit diesem ganzen falschen Narrativ, das der europäischen Politik und der europäischen Presse, dem Guardian in England zugrunde liegt, und ich bin sicher, dass die französische und die deutsche Presse auch hinter all dieser Wiederbelebung stehen.

Wenn man der Ukraine dieses Geld gibt, bedeutet das, es dem europäischen und amerikanischen militärisch-industriellen Komplex zu geben, damit er sich im Wesentlichen wieder aufrüsten kann.

Nun, was hier albern ist, ist, wie lange, wie lange wird es dauern, diese Waffen zu produzieren, um sie der Ukraine zu geben, wir sprechen über einen Zeitraum von drei bis vier Jahren, in dem dieses Geld tatsächlich in tatsächliche Waffen umgewandelt wird. Nun, offensichtlich ist das nicht möglich.

Und nun, Präsident Trump drängt auf eine sehr schnelle Lösung. Er will so schnell wie möglich nach Russland reisen, um sich mit Putin zu treffen, damit er sagen kann: Wir haben gewonnen. Und vielleicht werden die Leute darauf schauen, anstatt auf Israel und Gaza. Wir haben gewonnen.

Er wird von Russland hören, dass es sagt: "Nun, ich weiß, dass ihr es schnell wollt, macht euch keine Sorgen. Wir werden sehr schnell eine Einigung erzielen. In der europäischen und amerikanischen Presse herrscht fast Einigkeit darüber, dass die Kämpfe in der Ukraine nicht länger als zwei bis vier Monate andauern können, ohne dass die ukrainische Armee vollständig besiegt wird und Russland bis zum Dnjepr in der Ukraine und entlang der Meeresküste bis nach Odessa vordringt.

Nun, Sie können sehen, wie Trump bereits gesagt hat, nun, wir haben gerade ein sogenanntes Abkommen über Seltene Erden mit der Ukraine geschlossen. Nun, es geht gar nicht um Seltene Erden. Es geht um die Häfen, und es gibt vor allem einen Hafen, Odessa, der an die Vereinigten Staaten übergeben werden würde. Und es geht um die Gaspipelines und die Infrastruktur.

Der Grund, warum Trump und die amerikanische Presse es Seltene Erden nennen, ist, dass das nicht das ist, was wirklich wichtig ist. Was wirklich wichtig ist, sind genau die Dinge, die mit Russland ein Deal Breaker sein werden. Wenn Präsident Trump sich mit Präsident Putin trifft und sagt, nun, wir haben gerade einen Deal gemacht, wissen Sie, wir werden Frieden haben, aber wir haben einen Deal mit Selenskyj gemacht, dass er uns die Häfen gibt. Wir können euch also wirklich nicht Odessa einnehmen lassen. Und Putin wird sagen, nun, wir mussten gerade eine große Iskander-Rakete schicken, zwei Raketen, um die Waffenlieferungen an die Ukraine in die Luft zu sprengen, die irgendwie ins Schwarze Meer gelangt sind und alle möglichen Waffen transportiert haben, die in der Türkei von den NATO-Ländern in die Ukraine geladen wurden. Wir werden nicht zulassen, dass die Ukraine und die Neonazis dort die Kontrolle über den Hafen haben, den sie nutzen können, um unsere Schiffe im gesamten Schwarzen Meer zu destabilisieren und zu bombardieren, wie wir es getan haben. Das ist also ein Deal Breaker.

Ich denke, es ist so, als ob sich die kriegführenden europäischen Länder, England, Frankreich und Deutschland, zusammengetan hätten und sagten: Was können wir tun? Was sind die Druckpunkte, um jegliche Art von Einigung zwischen Trump und Putin vollständig zu verhindern? Und ich denke, dass Trump dann versuchen wird, die Schuld zu geben, entweder er wird Europa oder Putin die Schuld geben, er wird immer jemanden finden, dem er die Schuld geben kann, aber Tatsache ist, dass seine ganze Fantasie undurchführbar ist.

Und ich denke, es gibt ein Argument, das Russland meiner Meinung nach vorbringen kann, und ich bin sicher, dass es es explizit vorbringen wird, und zu sagen, nun, es gibt einen Weg, wie die Feindseligkeiten aufhören können, und zwar sehr bald. Wissen Sie, Mr. Trump, es wird zwei Monate dauern, vielleicht drei oder vier. Und das ist, jeden zu fragen, schaut euch an, wohin all diese Kämpfe führen. Alle Militäranalysten, vor allem diejenigen, die Nima in seiner Sendung hat, haben gesagt, dass die ukrainische Armee zusammenbricht, die Rekruten weglaufen, die Armee sich zurückzieht, sie keine Kontrolle mehr über die Luftwaffe haben, um die Dinge zu stoppen, dass ihnen die Munition ausgegangen ist, und dass ihnen die Raketen zum Abschießen ausgegangen sind, dass sie erschöpft sind. Und wir befinden uns jetzt in der allerletzten Phase der Kämpfe.

Also ja, es kann einen Waffenstillstand unter den folgenden Bedingungen geben: Sagen wir, setzen Sie sich hin und sagen, schauen wir uns an, wohin das alles führt, schauen wir uns vier Monate nach vorne, schauen wir uns an, wie die Dinge im August und September aussehen werden. Und im August und September wird es keine ukrainische Armee mehr geben, wir werden die Ukraine kontrollieren und wir werden dort mit den Nazis aufräumen.

Lassen Sie uns also den Waffenstillstand auf der Grundlage der Annahme haben, dass wir in der Tat das gesamte Land bis zum Dnjepr und das gesamte Land entlang der Südküste der Ukraine, der nördlichen Grenze des Schwarzen Meeres, haben werden, und akzeptieren wir diese Realität als vollendete Tatsache. Und in diesem Sinne, wissen Sie, wir sind bereit, wenn Sie akzeptieren, wohin die Dynamik der Situation führt, dann können wir einen Waffenstillstand haben, denn Sie werden sich zurückziehen, Sie werden alle Ihre Truppen zurückziehen, Sie werden entwaffnen.

Nun, Selenskyj wird gesagt, nun, man muss nicht abrüsten. Und selbst wenn ihr euch entwaffnet, werden wir da sein und euch mit Truppen versorgen. Macron will Truppen schicken. Starmer will Truppen und Waffen schicken, die sie in Wirklichkeit nicht haben. Die Diskussion löst sich an diesem Punkt also in Fantasie auf.

Aber ich denke, Trumps Traum ist, dass er sehr wütend werden wird. Er sprach mit keinem Wort über all das. Es ist eine langweilige Rede zur Lage der Nation. Ich dachte, es sei die Rede davon, dass er den Austritt aus der NATO ankündigen würde. Nichts dergleichen. Er bereitete im Grunde den Boden für diese Aussage, indem er sagte: "Ich bin der größte Präsident seit George Washington. Naja, vielleicht war George für mich der Zweitbeste. Und ich werde Amerika schützen und es wieder stark machen, um seine republikanische Wählerschaft darauf vorzubereiten, zu glauben, dass er uns irgendwie vorbereiten wird. Er wird den Krieg mit Russland nicht verlieren. Aber irgendwie hofft er, dass er den Friedensnobelpreis für die Vermittlung des Friedens mit Russland erhalten kann.

Ich meine, die Ironie ist, dass er es im Gefängnis als Kriegsverbrecher bekommen könnte, weil er das unterstützt, was er in Gaza und Israel tut. Aber das ist die Ironie der Geschichte.

NIMA ALKHORSHID: Richard, bevor ich auf das eingehe, worüber Sie sprechen wollen, lassen Sie mich etwas zu dem hinzufügen, was Michael gesagt hat: Der Sprecher der deutschen Regierung sagte, dass Deutschland nicht plane, die Erdgaslieferungen aus Russland wiederherzustellen oder die Nord-Stream-Gaspipeline wiederherzustellen. Unglaublich. Nur zu, Richard.

RICHARD WOLFF : Nun, ich denke, der Weg, das zu verstehen, ist, lassen Sie mich es aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachten.

Ich denke, dass die Führer Frankreichs, Deutschlands und Englands zu Hause als politische Führer in sehr, sehr großen Schwierigkeiten stecken, sie alle, der neu gewählte Mertz in Deutschland. Aber auch der vor langer Zeit durch einen Zufall gewählte Herr Macron und durch eine andere Art von Zufall, den umfassenden Rückzug britischer Wähler aus der Konservativen Partei, der es Herrn Starmer ermöglichte, dort einzutreten, sie alle stecken in großen Schwierigkeiten.

Öffentlichen Umfragen zufolge übernimmt Herr Mertz eine Regierung, die im Grunde die Fortsetzung der Schultz-Regierung mit Herrn Schultz' Partei, seinem Partner, ist, so wie er zuvor Schultz' Partner war. Das ist das Gleiche Alte, das Gleiche Alte.

Das sind Politiker, die ihre gesamte politische Karriere als Juniorpartner gemacht haben, ich bin hier höflich, ein Synonym wäre Lakaien der Vereinigten Staaten, oder? Und sie haben entdeckt, dass die Vereinigten Staaten, ihr Unterstützer, ihr Verbindungsmann, ihr Unterstützer, sie im Stich lassen, und deshalb steht ihnen ein politischer Zusammenbruch bevor. Sie haben keine Unterstützung mehr. Ihr eigenes Volk will sie nicht, und die Vereinigten Staaten sind immer weniger daran interessiert.

Ich meine, die absurden Besuche von Macron und Starmer in Washington letzte Woche, als man mit ihnen sprach, als ob sie Cousins und Cousinen besuchten, die man nicht auf einen späteren Zeitpunkt verschieben konnte, alles, was sie sich erhofften, was ihnen nicht gegeben wurde, was Ende der Woche im Selenskyj-Theater gipfelte. Ich meine, das waren Demonstrationen der Absurdität.

Und was Sie hier bekommen, ist das Verhalten verzweifelter Politiker. Das ist wirklich alles, was es ist, den Russen diese 300 Milliarden wegzunehmen, jeder große Finanzberater hat ihnen das Offensichtliche gesagt, dass man einen langfristigen Preis zahlen wird, weil keine wackelige Regierung der Welt ihr Geld jemals wieder in Europa lassen wird, weil die Europäer bereit sind, damit zu tun. Das ist ein größerer Schlag für die Bedeutung Europas als alles, was mit der Ukraine zu tun hat. Warum würdet ihr, wisst ihr, weitermachen, einen verlorenen Krieg führen? Man muss verzweifelt sein, um das zu tun.

Und über die politische Spaltung in diesem Land hinweg etwas gemeinsam mit den Demokraten zu tun? Beachten Sie, dass die Financial Times einen Artikel eines Beraters von Kamala Harris im gleichen Geist wie diese drei Europäer veröffentlicht, der festigen wird, dass die Regierung der Vereinigten Staaten jetzt und in den nächsten vier Jahren die Europäer als Verräter betrachten wird, als Leute, die mit der Demokratischen Partei zu tun haben und mit der Vorstellung rüberkommen, dass der Schutz der Ukraine schon schlimm genug war. aber jetzt ist es offen, und Herr Trump hat keinen Grund, aus dieser bizarren Entwicklung keine große Sache zu machen.

Diese unterscheiden sich also nicht von den Punkten, die Michael macht, sondern ergänzen sie.

Lassen Sie mich nun einen Schritt weiter gehen. Die NATO war schon immer ein Arrangement, das ihrem historischen Moment eigen war. Am Ende des Zweiten Weltkriegs haben Sie aus zwei Gründen die NATO gegründet. Erstens: Der westliche Kapitalismus war von unseren sozialistischen und kommunistischen Bewegungen von unten mehr bedroht als je zuvor. Die Anführer des Widerstands gegen die Nazis in Europa waren Kommunisten und Sozialisten von Norwegen im Norden bis Italien im Süden.

Das erste, was die NATO tun musste, war, sich mit diesem Problem zu befassen. Und wenn man zurückgeht und Churchills Rede in Missouri liest, dann hat er das an die erste Stelle gesetzt. Der erste Auftrag der NATO bestand darin, den Kommunismus aufzuhalten. Und die zweite war, die Sowjetunion zum Feind zu machen, weil es für die Europäer notwendig war, den Kommunismus, der in ihren eigenen Ländern entstanden war, so zu sehen, als ob es sich um eine Außenpolitik der Sowjetunion handelte. Sehr nützlich.

Auf dieser Grundlage könntest du einen gemeinsamen Angriff auf beide starten. Wenn man den Antikommunismus zu Hause angreift, dann wissen wir, dass sie das alle mit unterschiedlichem Erfolg getan haben, und dass sie eine enorme Blockade gegen Russland darstellten.

Und das Ganze würde es den Vereinigten Staaten, dem einzigen Land, das wirtschaftlich aus dem Zweiten Weltkrieg hervorgegangen ist, ermöglichen, dafür zu bezahlen. Mit dem Spiel werden wir dafür bezahlen, weil wir die einzigen sind, die das verkaufen können, was wir kaufen werden. "Wir werden Europa schützen" ist also eine schicke Art zu sagen, dass wir Geld in unseren Verteidigungsapparat stecken werden, wie ihn noch nie jemand gesehen hatte, was eine große Aufgabe war. Denn normalerweise würde man nach einem Weltkrieg sein Militär demobilisieren. Das haben wir nicht. Wir haben es aufgebockt. Es hat also wunderbar funktioniert. Wir haben die rechten Regierungen in Europa. Schauen Sie sich an, was in Griechenland passiert ist, wo wir buchstäblich einen Deal mit Stalin über Griechenland und den Rest des Balkans geschlossen haben, und es war sehr offensichtlich, was im Nachhinein vor sich ging.

Das ist alles vorbei. Russland ist nicht mehr die Sowjetunion, und die Linke ist besiegt. Es gibt sie immer noch, aber sie ist orientierungslos und schlecht organisiert. Das wird sich ändern. Das ändert sich bereits. Aber für den Moment ist es wahr. Wofür braucht man also eine NATO? Antwort: Nichts. Die NATO ist nichts. Diese drei Länder, als Sie vorhin zitiert haben, ich glaube, Michael hat es getan, dass einer der Führer sagte, wir sind mehr, wissen Sie, wir sind jetzt vereint. Nein, das sind Sie nicht. Du bist überhaupt nicht einig. Wenn Sie diese Politik verfolgen, werden Sie zerbrechen.

Und ich spreche noch nicht einmal von all den Dingen, die die Vereinigten Staaten tun können und werden. Wenn ihr den Vereinigten Staaten den Krieg erklärt, werden sie euch den Krieg erklären. Und damit meine ich nicht den militärischen Krieg. Ich meine, okay, hier ist das größte Einzelproblem Europas, nur damit die Leute es verstehen. Europa ist ein uneinheitlicher Ort. Es gibt viele, viele Länder, große und kleine. Jeder von ihnen macht sich Sorgen um die Loyalität der anderen. Wenn Mr. Trump kommt und einem von ihnen gute Angebote macht, und dann noch einem anderen, wird er keines davon bekommen? Sei nicht albern. Natürlich wird er das. Und der Verdacht in Paris, was die Deutschen verhandeln könnten, und in diesen beiden Ländern, was die Briten und die Italiener tun könnten, und oh mein Gott, das ist es, was Europa als Spieler arm macht.

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Und das Letzte, was mich umhaut. "Wir sind vereint." Ja, aber das Russland, gegen das Sie sich stellen wollen, ist jetzt Teil der BRICS-Staaten als Verbündeter Chinas. Machst du Witze? Sie wollen wirklich Ihr Militär mit den Ihnen feindlich gesinnten Amerikanern auf der einen Seite und den russisch-chinesischen BRICS-Staaten weiterentwickeln? Du bist verrückt. Das ist das Verhalten und die Mentalität von Menschen, die verzweifelt sind. Und wenn sie ihre Schritte unternehmen, wovon ich ausgehe, dass sie das tun werden, denn das wird sicherlich den Menschen gefallen, die sie immer zufrieden gestellt haben, den Industriellen, den Finanziers, den Menschen, die Europa regieren. Aber sie werden einen Preis zahlen. Sie kürzen die Sozialhilfe. Das ist seit 75 Jahren das einheitliche Geschenk an die europäischen Massen. Du fängst an, das wirklich wegzunehmen. Ich meine nicht das Knabbern. Sie haben geknabbert. Aber ich meine, es wirklich wegzunehmen. Du wirst einen Schwenk nach ganz rechts und ganz links sehen, der das, was du bereits gesehen hast, im Vergleich dazu wie nichts aussehen lässt.

Das würden nur verzweifelte Politiker tun, vor allem in der Geschichte Europas. Sie sehen wirklich. Und Sie können sehen, schauen Sie in die Augen von der Leyens oder eines der anderen. Du schaust genau hin, du siehst Verzweiflung und Angst. Das sind Leute, die Ave Maria über das Feld hieven, und sie kümmern sich nicht mehr darum, weil sie wissen, dass es vorbei ist.

MICHAEL HUDSON: Ich denke, es ist eher ein entschiedener Hass. Ich denke, Sie haben Recht, wenn Sie eingangs bemerkt haben, dass die europäischen Staats- und Regierungschefs im Vergleich zu dem, was die Bevölkerung will, schwach zu sein scheinen.

Wir wissen, dass die Bevölkerung genau das will, wovon Sie sprechen. Sie wollen Sozialhilfe. Sie wollen nicht, dass der Krieg in der Ukraine ihre Lebenshaltungskosten durch die höheren Strom- und Gaspreise und durch die Kürzung der Sozialprogramme, insbesondere des Wohnungsbaus, in die

Und doch sind die Führer in ihrer Position verschanzt. Sie hatten gerade die Wahl in Deutschland, wo Sie Mertz hatten, den Kandidaten von BlackRock, wo er früher gearbeitet hat, und der sich darauf freut, dass BlackRock einen Großteil der Ukraine im Rahmen des Deals übernimmt, der von Trump arrangiert wird. Genauso wie BlackRock in den letzten Tagen gerade die chinesischen Beteiligungen am Panamakanal übernommen hat. China erkannte, dass die USA im Begriff waren, es anzugreifen oder ihm mit dem Panamakanal etwas sehr Unangenehmes anzutun. Also verkaufte das Unternehmen das Hafenprojekt, das ursprünglich als Teil seiner "Belt and Road"-Initiative gedacht war.

Die Europäer versuchen herauszufinden, was ihre Titelgeschichte sein wird. Und sicherlich bekommt man es aus Starmers Reden in den letzten Tagen. "Nun, wir wollten weiter gegen Russland kämpfen und es ausbluten lassen, aber Trump und die USA haben uns im Stich gelassen. Es ist nicht unsere Schuld. Wir haben unser Bestes gegeben."

Aber diese Ausrede, die sie verwenden, geht davon aus oder gibt vor, dass die Wähler tatsächlich wollten, dass Europa die Ukraine besiegt, anstatt sie zu vermeiden. Richard wies auf die Tatsache hin, dass, selbst wenn die Sanktionen gegen den Handel mit Russland aufgehoben werden, es keine Rolle spielt, dass Deutschland bereits gesagt hat, dass wir bereits vor Inkrafttreten der Sanktionen keine Gas- und Ölimporte mehr importiert haben. Wir brauchen keine Sanktionen, um uns daran zu hindern, Gas zu kaufen.

Im Wesentlichen sagte Mertz, dass die letzten 100 Jahre der Theorie des internationalen Handels überholt seien. 100 Jahre, 200 Jahre lang haben die Leute in England gesagt, dass sie über die Gewinne aus dem Handel gesprochen haben. Die Idee ist, dass die Länder miteinander Handel treiben, so dass Sie im Ausland etwas weniger Günstiges kaufen können. Und jeder produziert das, was er am besten kann. Und so gewinnen die Länder, indem sie eine internationale Spezialisierung der Arbeit erreichen, um viel mehr Güter zu produzieren und zu konsumieren, als sie gehabt hätten, wenn sie alle unabhängig, autonom und eigenständig hätten sein müssen.

Nun, all das ist ungewöhnlich. Mertz und die anderen Deutschen sagen, der Außenhandel sei eine Abhängigkeit. Es ist eine Geisel. Wenn Sie aus einem beliebigen Land importieren, sind Sie eine Geisel der Erpressung, dass sie nicht an Sie exportieren dürfen. Und warum sollten wir russisches Gas kaufen wollen, wenn es uns als Geiseln halten und das Gas für uns stoppen und unsere Zapfhähne zudrehen kann, wenn wir nicht tun, was es will?

Und dahinter steckt die Frage: Was will Russland? Die Deutschen sagen, Russland wolle durch Weißrussland nach Polen marschieren und Deutschland direkt nach Frankreich. Und wir werden sie in Frankreich bekämpfen müssen, wenn wir sie nicht hier bekämpfen.

Nun, offensichtlich hat Russland kein Interesse daran, 10 Millionen Soldaten zu verlieren oder wie viele es braucht, um durchzumarschieren. Ich denke, Russland hat erkannt, dass das, was Sie gerade besprochen haben, Richard, es wirtschaftlich in eine tote Zone verwandelt hat. Und es wird eine tote Zone bleiben, bis es zu einer Wiederbelebung der Linken kommt. Aber wie Sie ganz richtig gesagt haben, scheint es das nicht am Horizont zu geben.

Ich war sehr enttäuscht, wie wir letzte Woche besprochen haben, als die Partei von Sarah Wagenknecht die 5%-Grenze nur knapp verpasste. Sie kam auf über 4,9 Prozent der Stimmen, aber nicht ganz auf 5 Prozent. Das war also die einzige linke Partei in Deutschland, die sehr stark war. Die Linke ist nicht mehr so links, die alte Linkspartei, die Sarah verlassen hat. Die eher als neoliberal bezeichnete amerikanische Politik hat seit Gladio in Italien in der Tat den größten Teil der Linken zerstört.

Wir können nur hoffen, dass Präsident [Trump] die [US]AID stoppt, womit er im Wesentlichen die Liga für Wirtschaftsdemokratie meint, wird all diese Subventionen für rechten Journalismus stoppen. Aber im Moment gibt es keine wirkliche Linke, und ich bin mir nicht sicher, wie sie sich wirklich entwickeln wird, aber ich denke, Russland wird nicht daran glauben, dass Europa eine realistische Politik haben wird, die seinen materiellen Interessen der Anhebung des Lebensstandards und der Reindustrialisierung gerecht wird. Sie scheint sich wirtschaftlich so zu verhalten, als hätte sie einen Todeswunsch.

Das ist der Grund, warum Russland sich nach Osten wendet und sich China, Asien, Zentralasien, dem Nahen Osten, Afrika und dem globalen Süden zuwendet.

Es strapaziert also die Leichtgläubigkeit, wenn Macron und seine Kollegen sagen, na ja, Russland will irgendwie in uns einmarschieren und ist eine Bedrohung. Alles, was sie tun können, ist das alte Goebbels-Argument. Man kann immer eine Bevölkerung hinter sich bringen, wenn man sagt, dass wir bedroht sind. Nun, die Wähler, wie du gesagt hast, Richard, fühlen sich nicht bedroht, aber die Medien versuchen, sie aufzuhetzen, und sie glauben tatsächlich, was sie sagen.

Und ich glaube nicht, dass von der Leyen wirklich Angst hat. Sie und die Estin [Kaja Kallas] sind so vom Hass motiviert. Das sind Leute, die einen Nazi-Hintergrund haben. Das sind Leute, die wirklich, wirklich jeden Gedanken an den linken Flügel hassen. Nun, ihr habt nicht mehr die Situation, die ihr 1945 hattet.

Ich muss sagen, das liegt zum Teil daran, dass es Stalins Schuld ist. Als der britische Premierminister Stalin in Jalta ein Stück Papier über den Tisch reichte und sagte: "So werden wir das Land aufteilen", akzeptierte Stalin, was Churchill sagte. Und Stalin stimmte zu, Griechenland der britischen Einflusssphäre zuzuweisen, weil Großbritannien das Mittelmeer als Weg in den Nahen Osten kontrollieren wollte. Und Stalin ließ die Kommunistische Partei Griechenlands, die eine der stärksten kommunistischen Parteien der Welt ist, zerstören. Das war der Schrecken von Stalins Verrat an der internationalen Revolution, der Tito dazu brachte, einen wirklichen Arbeiterstaat in Jugoslawien zu schaffen, und der zum Bruch Jugoslawiens von der Sowjetunion führte. Das war die einzige Hoffnung.

An eine titoistische Art der Arbeiterkontrolle und Arbeiterstruktur denkt man heute nicht mehr, und das ist der Grund, warum in diesem Kampf gegen den Sozialismus, den Sie beschrieben haben, Jugoslawien der Feind Nummer eins war, den sie Jeffrey Sachs mit der Zerstörung beauftragt haben. Sie mussten es zerschlagen, weil es Jugoslawien war, das das effizienteste und praktikabelste Modell der Arbeiterkontrolle, der Arbeitskontrolle und der Integration bot, und deshalb wurden der IWF und Sachs geschickt, um es zu zerschlagen. Ich weiß, dass er es wiedergutgemacht hat, indem er jetzt sehr gute Reden gehalten hat, aber die Geschichte entfaltet sich ziemlich genau so, wie Sie es beschrieben haben.

RICHARD WOLFF : Lassen Sie mich hinzufügen, wenn ich darf, Nima, ich denke, dass die Franzosen, die Deutschen und die Briten sich hinter einer Kriegsangst stellen. Die Artikel in der Financial Times, die Titel selbst, Krieg statt Wohlfahrt, das ist es, das ist die einzige Karte, die sie auszuspielen haben. Die Unterstützung des Wohlfahrtsstaates tun sie nicht, sie haben es nie getan, es würde nicht echt aussehen, wenn sie es jetzt versuchen würden. Also werden sie diesen Weg gehen.

Und lassen Sie mich Ihnen sagen, warum das verrückt ist.

Sie werden gegen zwei große alternative Mächte antreten, die Vereinigten Staaten auf der einen Seite und China und Russland zusammen auf der anderen Seite. Diese beiden Teile der Welt sind Europa auf dem Niveau der Militärtechnologie, auf dem Niveau der militärischen Produktion, das sie leisten können, bereits viele Jahre voraus, und sie arbeiten Tag und Nacht daran, in ihrem Kampf miteinander zu kämpfen, um noch weiter voranzukommen.

Weißt du, wer weit dahinter ist? Die Europäer, und sie werden nicht aufholen, sie haben nicht das Geld dafür, sie haben nicht die politische Unterstützung dafür. Dies ist ein verzweifelter Weg für einige wenige Führungskräfte mit einer kurzen Zukunft, die versuchen, so lange wie möglich durchzuhalten. Das wars. Deshalb nenne ich es einen Ave Maria Pass. Das ist kein durchdachter Gedanke. Das ist verzweifelt. Sie kamen zurück, Starmer und Macron, kamen zurück und sagten den Deutschen, dass sie bei ihrem Besuch bei Trump absolut nichts bekommen hätten, und Selenskyj noch weniger.

In den Tagen seit dem Selenskyj-Besuch haben die Vereinigten Staaten angekündigt, die Geheimdienstinformationen, die sie den Ukrainern zur Verfügung stellen, zu reduzieren. Sie gehen. Und wenn Sie glauben, dass die Russen in der Lage waren, so viel zu gewinnen, wie sie es getan haben, als sie gegen die USA und Europa zusammen antraten, was glauben Sie dann, was passieren wird, wenn Europa ganz allein ist?

Das ist ein Witz. Das ist ein verzweifelter Versuch. Deshalb müssen sie die Gefahr, dass Russland kommen wird, wiederbeleben. Und sie müssen dem Ganzen fünf Jahre Zeit geben, dann wird es in fünf Jahren passieren.

Normale Menschen sind in der Lage zu verstehen, dass absolut niemand weiß, was in fünf Jahren passieren wird, und es nie getan hat. Niemand wusste vor einem halben Jahr, wo wir jetzt stehen würden. Diese Vorstellung: Wir müssen euch die Wohlfahrt wegnehmen, um ein Militär aufzubauen in einer Welt, in der unsere beiden potenziellen Gegner uns Lichtjahre voraus sind.

Denken Sie daran, dass Europa seit 50 Jahren kein eigenes Militär mehr entwickelt hat. Es ist ein triviales Militär. Es muss anfangen – das ist ein Witz, was du tust. Und übrigens, um dem Witz die unheilvolle Schärfe zu verleihen, die er haben sollte. In Peking, Moskau und Washington beginnen gerade die Berechnungen. Okay, wir haben die Europäer, die aussteigen. Jetzt haben wir einen vereinbarten Feind. Wir drei, Moskau, Peking und Washington, können uns zusammensetzen und uns darauf einigen, zusammen zu leben, während sie alle Europa konsumieren.

Und da die Europäer wirtschaftlich, politisch und militärisch schwach sind, sind sie die offensichtliche Wahl. Und dann noch die laute Maus zu sein, die brüllt, auf die man tritt. Sehr, sehr gefährlich. Sie sehen verzweifelte Führungskräfte, die bei dem, was sie tun, alles riskieren. Und es wird zurückkommen und sie für eine lange, lange Zeit verfolgen.

Auf der anderen Seite glaube ich sowieso nicht, dass sie noch sehr lange an der Macht sein werden.

MICHAEL HUDSON: Nun, es gibt ein sehr ernstes Problem, das - ich denke, ich sollte das Problem eskalieren lassen.

Sie hatten Recht, dass der gesamte Kampf der NATO nach dem Zweiten Weltkrieg gegen den Sozialismus und die Bedrohung durch den Sozialismus gerichtet war.

Aber der Kampf ist jetzt viel ernster. Es ist ein Kampf gegen die Regierung selbst. Es gibt Trump und die rechtsliberale Politik in Europa, die Alternative für Deutschland und den italienischen Konzernstaat, die sich gegen die ganze Idee einer Regierung stellen.

Und in den letzten Tagen gab es Trumps Vorschlag von seinem Handelsminister Howard Lutnick am Sonntag, der besagte, dass wir die Regierung selbst loswerden müssen. Das ist es, was Musk tut, um im Wesentlichen die gesamte Regierung aufzulösen.

Und das liegt daran, dass der Libertarismus in freien Märkten ein Konzept der zentralisierten Wirtschaft, der zentralisierten Planung ist. Aber die zentralisierte Planung durch Libertäre, Hayek und die Befürworter des freien Marktes ist eine dezentralisierte Planung in den Händen der Wall Street und des Finanzsektors.

Sie nehmen die Planung aus den Händen der Regierung und damit der gewählten Vertreter und legen sie in die Hände der Leute, die Sie in seinen Reden und seit seiner Wahl zum Präsidenten um Trump herum gesehen haben. Es sind die Milliardäre, die für die Planung verantwortlich sind.

Und wenn Musk nach Deutschland geht und sagt: "Wir wollen, dass ihr die Alternative für Deutschland wählt", dann sagt er nicht: "Wählt Sarah Wagenknecht von der Linken für einen Frieden statt Krieg in der Ukraine. Wählt die Partei, die alle Sozialausgaben abschaffen will."

Und tatsächlich, Sie hatten die sogenannten sozialdemokratischen Parteien Deutschlands, die vor einigen Wochen der große Verlierer der Wahl waren.

Was Sie jetzt bekämpfen, ist nicht nur gegen den Sozialismus, sondern auch gegen die Sozialdemokratie, den Keynesianismus, die ganze Idee einer gemischten Wirtschaft, in der der Staat bestimmte soziale Funktionen hat und Dienstleistungen für die Bevölkerung, das Gesundheitswesen und die Bildung erbringt, damit die Arbeitgeber den Arbeitern keine ausreichend hohen Löhne zahlen müssen, damit sie diese Dinge nicht aus den Löhnen bezahlen müssen.

Es handelt sich um einen Angriff auf die Regierung selbst, und das ist es, was die Vereinigten Staaten dazu bringt, ihre politische Unterstützung hinter die beschriebenen rechten Parteien zu werfen.

Und der Handelsminister in Amerika sagt: "Wir wollen ein neues Maß für das BIP ohne Regierung. Die Realwirtschaft ist ohne Regierung, weil die Regierung keine Dienstleistungen erbringt, die die Menschen wollen. Diese Dienstleistungen können durch Privatisierung erbracht werden. Margaret Thatcher hatte Recht. Wir müssen Europa und Amerika zu dem machen, was in England unter Margaret Thatcher und Tony Blair passiert ist."

Und da sind die sozialdemokratischen Parteien, die sich dieser privatisierungsfeindlichen Zündschnur anschließen, was in der Tat der Grund ist, warum die Sozialdemokraten in Deutschland verloren haben und warum die Arbeitspartei so aussieht, als würde Starmer aus dem Amt gejagt werden.

Aber im Grunde genommen nur mit den rechten Anti-Sozialdemokraten, wirklich mit der Konzernwirtschaft.

Und Mussolini sagte: "Wir sollten es nicht Faschismus nennen. Wir sollten es den korporativen Staat nennen, weil es ein Staat ist, der für das Großkapital geführt wird, weil das die Profite macht und darum geht es in der Wirtschaft, nicht um soziale Wohlfahrt."

Wenn das also der Fall ist, dann wird Europa im Wesentlichen bis zum letzten Mitglied der Arbeiterklasse kämpfen. Ich weiß nicht, wie man die Parallele zu den Kämpfen bis zum letzten Ukrainer ziehen würde, aber die Situation, in der die Trump-Regierung diese regierungsfeindliche Stimmung unterstützt, um die Regierung zu demontieren. Selbst wenn es also eine wiederbelebte linke Bewegung gibt, wie du und ich sie gerne sehen würden, Richard, wird es keinen institutionellen Apparat geben, der überlebt, um ein Vehikel für das Wohlergehen zu werden.

Das ist es, was Europa wirklich dazu bringt, so weit nach unten zu gehen und zu verlieren. Das ist der europäische Todeswunsch, der von den Vereinigten Staaten sehr gut subventioniert wird, und es ist auch der Todeswunsch der republikanischen Libertären unter Trump.

NIMA ALKHORSHID: Richard, bevor ich auf Ihren Standpunkt eingehe, darf ich eine Frage stellen? Dann gehst du hin und fügst vielleicht etwas zu dem hinzu, was Michael gesagt hat.

Und die Frage ist, warum braucht Europa Russland als Feind, als Feind Europas? Haben sie wirklich Angst vor sich selbst? Wenn es da draußen keinen Feind gibt, werden sie gegeneinander kämpfen? Das ist der Grund? Wie sehen Sie das? Nun, lassen Sie mich versuchen, ein wenig indirekt darauf einzugehen und vielleicht ein bisschen anderer Meinung zu sein als Michael.

RICHARD WOLFF : Ich stimme ihm zu, dass diese libertäre Ideologie, die ich nur sehr schwer ernst nehmen kann, die Vorstellung, dass die Regierung der Bösewicht ist, ohne jemals die Frage zu stellen, warum genau die Regierung der Bösewicht sein sollte, wenn es sich um eine Regierung handelt, die genau den Leuten gehört und von ihnen betrieben wird, die Ihnen das Argument geben, dass sie ein Bösewicht ist.

Wenn es ein Bösewicht ist, wenn es wegen dem ist, was sie ihn tun lassen, wer zum Teufel sonst? Ich meine, es ist sehr seltsam, sich über den Diener zu ärgern, anstatt über den Herrn, der dem Diener sagt, was er tun soll. Es ist derselbe Fehler, wie wenn man den Boten beschuldigt, weil einem die Botschaft nicht gefällt. Es ist sehr seltsam. Aber lassen Sie es beiseite.

Ich denke, man hat die Verzweiflung, Russland böse zu machen, weil man so nah dran ist, die Regierung böse zu machen. Du erinnerst dich, dass du immer dieses Problem für den Libertären hast. Er dämonisiert, was er ist. Er ist die Regierung. Aber er muss sich auf diese bizarre Art und Weise verhalten.

Wie Herr Lutnick. Er muss in der Regierung sein, die er für das totale Übel erklärt. Und so wird er gehen, indem er seine Regierung selbst zerstört. Sehr seltsame Sache. Aber wir haben es gesehen. Thatcher, Cameron, die ganze Periode der jahrelangen Dominanz der konservativen Partei in England, die sich am Ende selbst zerstört hat, weil sie im modernen Kapitalismus nicht funktioniert.

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Der erfolgreichste Kapitalismus der letzten 25 Jahre ist der der Chinesen, die eine sehr mächtige Regierung haben. Sie haben das ausgearbeitet. Sie haben einen privaten Sektor, groß und wichtig. Sie haben einen staatlichen Sektor. Sie haben eine Kommunistische Partei und die Regierung. Und sie haben es zum Laufen gebracht. Du magst sie nicht. Das dürfen Sie. Das ist eine andere Sache. Aber sie haben das Wirtschaftswachstum erreicht, das Europa und die Vereinigten Staaten im Vergleich dazu in den Schatten stellt. Nicht einmal annähernd. Das chinesische Wachstum ist Jahr für Jahr zwei- bis dreimal so hoch wie im Westen. Und auch in diesem Jahr ist kein Ende in Sicht. Okay.

Was wird die Führung also tun? Sie werden ihre alte Ideologie hochjubeln. Es ist die Regierung. Wir werden die Regierung los. Alles wird besser. Das haben sie versucht. Das haben sie in England versucht. Sie haben es auch anderswo versucht. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass das funktioniert.

Und es gibt nichts Vergleichbares mit dem, was die Chinesen erreicht haben, die am anderen Ende des privatstaatlichen Spektrums stehen. Wir haben nicht die Sowjetunion, die weiter gegangen ist. Wir haben die Mischung aus Chinesen, aber sie sind der dominierende Akteur.

Das ist also ein Spiel. Wir werden die Regierung loswerden. Okay, nehmen wir an, sie tun das. Es gibt keinen Grund für irgendjemanden zu glauben, dass dies irgendwie über das abstimmen wird, was in China und Russland vor sich geht, wo die Regierung eine viel größere Rolle spielt.

Im letzten halben Jahrhundert ist im Westen nichts passiert, was die Chinesen oder die Russen davon abgehalten hätte, eine große, mächtige Rolle der Regierung zu spielen. Weißt du warum? Stecken sie in einer Ideologie fest? Nun, mehr oder weniger als wir. Sie hätten sich angepasst. Tatsächlich taten es die Chinesen. Und ein Teil des Grundes, warum die Chinesen einen großen privaten Sektor haben, ist, dass sie bestimmte Vorteile daraus ziehen wollten, was sie erreicht haben, während sie an ihrem Hybrid festhielten.

Für mich geht es also nicht darum, das tote Pferd zu schlagen. Sehr schnell. Es gibt Politiker, deren Situation unmöglich ist. Sie haben ihre gesamte Karriere an die Vereinigten Staaten geknüpft, als Dach, dass sie ihre Partner waren. Und sie gingen zu ihren Leuten und sagten: Wir sind Partner der Großmacht. Wir sind also sicher. Wir mögen ein bisschen Estland oder ein bisschen Slowenien sein, aber wir sind Partner der Vereinigten Staaten, die die Sowjetunion in die Knie gezwungen haben. Es ist weg. Whoa. Beeindruckend.

Und jetzt sagt ihnen ihr Beschützer, ich werde euch nicht mehr beschützen. Sie stecken fest. Sie schlossen einen Pakt mit dem Teufel, der sie nun verraten hat. Sie können politisch nirgendwo hingehen. Sie müssen also entweder das alte libertäre Lied wieder hochjubeln oder das antisowjetische jetzt in einer antirussischen Hysterie wiederbeleben.

Das wird eine Weile funktionieren. Ihre Bevölkerungen sind daran gewöhnt, aber es ist ein schrumpfendes Spiel. Es löst ihr Problem nicht. Europa fällt jedes Jahr weiter zurück. Kein großer technischer Durchbruch der letzten 10 oder 15 Jahre kommt aus Europa. Sie haben keine eigene Telekommunikation. Sie haben keine eigene neue Militärtechnologie. Nichts. Putin schickt eine neue Rakete. Sie wissen nicht, was sie tun sollen. Sie können damit unmöglich umgehen. Sie können die Vereinigten Staaten in der Ukraine unmöglich ersetzen. Das ist ein schlechter Witz.

Nun, ich könnte mich im Folgenden irren. Vielleicht klappt das. Ich würde gerne Michaels Meinung wissen. Vielleicht dieser Deal, bei dem die Demokratische Partei hier eine gemeinsame Anstrengung mit den Leuten in Europa unternimmt, die versuchen, Herrn Trumps Kurs rückgängig zu machen. Vielleicht klappt das. Vielleicht schaltet Herr Trump einen Gang höher. Vielleicht wird er Angst haben. Ich weiß es nicht.

MICHAEL HUDSON: Ich denke, ich kann die Dynamik erklären, die am Werk ist.

Sie sagten, warum ist die Regierung schlecht? Warum ist Russland schlecht? Die Regierung tut das, was Privatisierer gerne übernehmen und in Monopolgewinne verwandeln würden.

Die Regierung wird in der Tat von den Milliardären kontrolliert, dank Citizens United und der Tatsache, dass Wahlen eine Funktion von Wahlkampfspendern sind. Aber die Regierung ist immer noch damit beauftragt und strukturiert, viele soziale Dienstleistungen zu erbringen, und die sozialen Dienstleistungen, die die Regierung erbringt, sind in staatlicher Hand, weil sie natürliche Monopole sind.

Und die Sozialdemokraten, die im späten 19. Jahrhundert begannen, hielten sie in den Händen der Regierung, damit die Wirtschaft nicht durch Kommunikation, Transport und andere Engpässe, die Grundbedürfnisse waren, in persönliche Monopole verwandelt wurde.

Nun, die Regierung ist der Feind und die Sozialdemokratie ist der Feind, weil es nicht Russland als solches ist, aber die Neokonservativen und Neoliberalen brauchen einen bequemen Feind, um den herum sie die libertäre Machtübernahme aufbauen können. Du brauchst immer einen Feind, um das zu tun, was du versuchst zu tun.

Und die libertären Milliardäre wollen mit Europa und den Vereinigten Staaten genau das tun, was die Neoliberalen in den 1990er Jahren mit Russland gemacht haben. Sie wollen all das riesige Staatseigentum, die Nationalparks, die staatlichen Immobilien, die Regierungsbehörden, all das übergeben. Sie wollen sich den Finanzmanagern übergeben, um sich in Monopole zu verwandeln, die finanzialisiert werden können und Reichtum in Form von Gewinnen aus dem Aktien- und Anleihenmarkt schaffen. Das ist es, was das Spiel ausmacht.

Es ist nicht so sehr der geopolitische Antagonismus gegenüber Russland. Das ist die Art von oberflächlicher Verpackung. Es geht um eine politische, regierungsfeindliche, faschistische Ideologie. Ich denke, das ist es, womit wir es zu tun haben.

RICHARD WOLFF : Ich sehe, wie sie zusammen weitermachen, sich gegenseitig benutzen, hin und her wechseln, was auch immer fliegt, was die besten Umfrageergebnisse bringt. Dämonisieren Sie Russland? Dämonisieren Sie Ihre eigene Regierung, verwechseln Sie sie, fügen Sie sie zusammen, verknüpfen Sie sie?

Aber ich sage noch einmal, für Europa, dass die Strategie, dass Europa entweder die Vereinigten Staaten oder Russland, China, einholt, das Problem nicht lösen wird. Das ist es einfach nicht. Es wird Sie teuer zu stehen kommen. Der Aufruhr, als Michael das heutige Gespräch begann, der Aufruhr der nächsten drei, vier oder fünf Jahre, wenn ihr eure Ressourcen weg von allem, was ihr bisher getan habt, hin zum Aufbau einer Verteidigungseinrichtung verlagert, wird alle möglichen Schwierigkeiten verursachen. Sie werden sie von all den Dingen abhalten, die sie tun müssen, um zu versuchen, mit dem Rest der Welt gleichzuziehen. Der Niedergang Europas ist 100 Jahre alt. Ich sehe darin nichts anderes, als es noch weiter zu beschleunigen.

MICHAEL HUDSON : Dann sind wir uns völlig einig. Die Eurozone ist eine tote Zone.

RICHARD WOLFF : Ja, sehr, sehr. Und lassen Sie uns klar sein. Er schießt sich selbst in den Fuß. Er ist sehr beschäftigt mit dem Schießen – seine Vorstellung.

Vielleicht ist das ein guter Weg, um zu enden. Wissen Sie, 500 Jahre lang konnte Europa behaupten, es zu sein, und es hat den Anspruch erhoben, das Zentrum der Welt zu sein. Es ist der Ort, an dem das Römische Reich entstand, wo das große Mittelalter entstand, dass es die große koloniale Übernahme des gesamten Rests der Welt war, organisiert in und für Europa.

Was wir hier erleben, ist ein spätes Stadium des Abbaus der Rolle, die Europa in der Welt gespielt hat. Es ist jetzt immer weniger und immer weniger und weniger. Und die Führung geht durch England, was in gewisser Weise richtig ist, denn sie haben die Führung in die andere Richtung übernommen. Sie brachten den Europäer, wissen Sie, er ging von einer kalten, nassen Insel vor der Küste Europas zum großen britischen Empire. Und jetzt ist es auf dem Weg zurück zu dem, was es war, und mit ihm der Rest Europas

Und all dies sind ideologisch falsche Vorstellungen davon, wie um alles in der Welt man mit diesem Niedergang umgehen wird, geschweige denn einen Platz wiederherstellen kann. Und vielleicht ist das der Weg, den Imperien immer gehen. Sie erheben sich, sie sind spektakulär, sie herrschen, und oh Mann, sehen sie schlecht aus, wenn sie sich in die Ruinen verwandeln, in denen sie alle zuvor gelandet sind. Warum nicht auch Europa? Aber wir beobachten es.

MICHAEL HUDSON : Ich denke, das ist richtig. Wir sind uns einig. ja.

NIMA ALKHORSHID: Vielen Dank, Richard und Michael, dass Sie heute bei uns sind. Großes Vergnügen wie immer. Alles klar.

RICHARD WOLFF : Ich hoffe, es war nachrichtenorientiert genug.

NIMA ALKHORSHID: Bis nächste Woche. Auf Wiedersehen. Vielen Dank.

(Wiederveröffentlichung aus Dialogue Works mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)

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Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...

senjora: lehrplan 21

Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard

 

ent-decke

 

Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen. 

 

mitarbeiterInnen

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geht an 12'000 abos.  ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...

 

in eigener sache: NL von markus rüegg

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rüegg markus: für alle die bauen wollen

für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)