Analysen 4.-11.12.24: Pepe Escobar • Russland + China/ Rüdiger Rauls: Oreschnik + Huawei/ Strafzölle gegen BRICS/ Dagmar Henn/ Susan Bonath: Neoliberalismus in Deutschland/ "Panama Papers"/ Michael Hudson • Ist der Westen blind?
inhaltsverzeichnis...
amerika wird in der bedeutunglosigkeit verschwinden - ein segen für die ganze welt
seit etwa 2-3 jahren prophezeit egon fischer in seinen NL den niedergang der kriegstreiber USA, GB und israel. aber er beschreibt nicht, wie das ablaufen wird. in der rubrik analysen habe ich dazu eine ganze reihe von texten zusammengestllt, die das thema beleuchten. bei pepe escobar, rüdiger rauls, alex männer, dagmar henn und susan bonath, aber auch im text/video von michael hundson und richard d. wolff wird dieser prozess im detail beschrieben. er betrifft aber auch die EU, die NATO und ganz europa, eigentlich mehr oder weniger den ganzen westen.
Pepe Escobar • Wie Russland und China die griechische Mythologie neu verdrahten 29. November 2024 ... Peking verkauft derzeit US-Dollar-Anleihen in Saudi-Arabien. Das bedeutet, je mehr China diese Anleihen verkauft, desto mehr können diese "arabischen" US-Dollars als Kredite an die Partnerländer der Belt and Road Initiative (BRI) umgeleitet werden, damit sie in der Lage sind, ihre Schulden an den vom Hegemon kontrollierten IWF und die Weltbank zurückzuzahlen. Das Beste daran ist, dass diese BRI-Partner diese Dollarkredite an China zurückzahlen können – wie sollte es auch anders sein – mit dem Yuan sowie mit den von ihnen produzierten Waren oder ihren natürlichen Ressourcen. Man könnte es als schnellen De-Dollarization Highway bezeichnen. Und niemand sollte je vergessen, dass chinesische US-Dollar-Anleihen durch Gold gedeckt sind, während US-Dollar-Anleihen durch eine Druckerpresse gedeckt sind. Das ganze westliche Bla-Bla-Bla über ein hoch verschuldetes China ist Unsinn. Chinas – zugegebenermaßen enorme – Schulden sind überwiegend Inlandsschulden in Yuan. China nutzt seinen internen Anleihemarkt, um Unternehmen dabei zu helfen, ihr Geld zu investieren und eine angemessene Rendite zu erzielen – praktisch ohne Risiko. Und das alles bei gleichzeitiger Ankurbelung der Wirtschaft. Jetzt kam Peking auf die geniale Idee, Anleihen in US-Dollar auszugeben, um die Petrodollars von Saudi-Arabien zu erhalten, damit sie nicht direkt in die USA zurückfließen. Jeder weiß, dass zahlreiche Nationen US-Staatsanleihen und US-Anleihen nicht mehr wie früher kaufen. Daher müssen die Anleiherenditen steigen. Peking hat einen Weg gefunden, um sicherzustellen, dass die Kreditzinsen hoch bleiben – und die Kreditkosten für die USA teuer werden. Der wichtigste Vektor ist, dass diese US-Dollar, die aus Anleihen stammen, als Darlehen an einen Großteil des globalen Südens vergeben werden, um deren exorbitante Zinsdarlehen vom IWF und der Weltbank zurückzuzahlen. Anstatt 20–30 % Zinsen zu zahlen, berechnet Peking diesen Nationen nur den Anleihezins (etwa 5 %). Im Grunde genommen wird China so zu einer Art Front, um günstige US-Dollar für den Globalen Süden zu leihen. Darum geht es bei maximaler Soft Power. Was passiert mit den US-Dollar, die der globale Süden zurückzahlt? Überschüssige Liquidität wird die USA in eine weitere Inflationskrise stürzen. Die Aktienmärkte werden boomen – aber die Zinssätze werden steigen, was die Kreditaufnahme noch teurer macht. Kombiniert man dies mit hohen Zöllen, dann ist es, wie ein gewiefter Händler aus Hongkong es ausdrückte, „der perfekte Sturm, Baby“. ... Und wieder einmal sehen wir hier, wie Russland Schach spielt – und mehrere Züge im Voraus denkt – während China Go (Weiqi 围棋) spielt und ebenfalls mehrere Züge im Voraus denkt. ... Jetzt kann Russland überall und jederzeit mit 12.000 km/h zuschlagen. Ohne Strahlung und ohne Anhäufung ziviler Opfer. ... Das ist eine kinetische Schockwelle – militärisch und geopolitisch. Kein Wunder, dass NATOstan ratlos ist.
Von Rüdiger Rauls: Was haben die Hyperschallrakete Oreschnik und Huawei gemeinsam? 8 Dez. 2024 15:28 Uhr Beide stehen in keinem direkten Zusammenhang. Aber sie offenbaren zwei unterschiedliche Entwicklungen, die die Vorherrschaft des politischen Westens in Frage stellen. Während Oreschnik seine militärische Stellung angreift, bedroht China die der westlichen Wirtschaft.
Von Alex Männer: Strafzölle gegen BRICS: Trump beginnt Kampf gegen De-Dollarisierung 8 Dez. 2024 09:33 Uhr Der gewählte US-Präsident Donald Trump stellte den BRICS-Staaten kürzlich extreme hohe Zölle in Aussicht, falls sie weiter an der Abkehr vom Dollar festhalten und eine eigene BRICS-Währung einführen sollten. Dies zeigt, dass die USA alarmiert sind und ihre Finanzhegemonie vehement verteidigen wollen. Angesichts der voranschreitenden De-Dollarisierung in der Welt setzen die Vereinigten Staaten alles daran, die Dominanz ihrer nationalen Währung – des US-Dollar – im globalen Finanzsektor aufrechtzuerhalten. Dies gestaltet sich jedoch immer schwieriger. Nicht zuletzt wegen der aufstrebenden Vereinigung BRICS, die eine "multipolare und gerechtere Weltordnung" anstrebt und gerade dabei ist, sich als eine von den USA unabhängige Wirtschaftsmacht auf der internationalen Bühne zu etablieren.
Von Dagmar Henn: Globale Arbeitsteilung oder Fragen zukünftiger Gerechtigkeit 7 Dez. 2024 14:58 Uhr Begeben wir uns auf eine gedankliche Reise. Nehmen wir einmal an, in den heutigen Kämpfen ginge alles gut, der Kolonialismus wird besiegt, und alle Länder könnten sich ungehindert entwickeln. Damit wären nicht alle Probleme gelöst, es gäbe nur andere. Manchmal tauchen in den augenblicklichen geopolitischen Auseinandersetzungen Fragen auf, die womöglich einen ganz anderen Kern haben, als es auf den ersten Augenblick scheint. Ein Beispiel dafür? Die von Donald Trump angekündigten Versuche, die USA zu reindustrialisieren.
Von Dagmar Henn: Energie, Industrie und Zusammenbruch – ein Blick in eine mögliche Zukunft, Teil 1 3 Sep. 2022 14:01 Uhr "Das macht uns alles nichts", erklären die Koalitionspolitiker, wenn nicht nur Erdgas und Strom, sondern auch noch Nahrung knapp zu werden droht. Sie zeigen deutlich, dass sie nicht begriffen haben, wie Zivilisation funktioniert.
Von Dagmar Henn: Grün ist der Untergang – Teil 2: Dystopie statt Utopie 3 Juli 2022 08:24 Uhr Seit über vierzig Jahren gibt es die Partei der Grünen, und sie hat die deutsche Politik weit stärker geprägt, als ihre Regierungsbeteiligungen vermuten lassen. Jetzt macht sie sich daran, den Untergang dieses Landes zu inszenieren. Zeit für eine Bilanz.
Von Susan Bonath: "Mehr Milei und Musk wagen" – Neoliberale Moralisten entrüsten sich über Christian Lindner 7 Dez. 2024 12:58 Uhr FDP-Chef und Ex-Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Deutschlands Moralisten auf den Plan gerufen. Darf man Argentiniens neoliberalen Kettensägen-Staatschef loben? Was all die Kritiker vergessen: Deutschland geht schon seit Jahrzehnten den gleichen Weg in Trippelschritten.
hier die konkreten zahlen...
Von Oleg Issaitschenko: Konflikt mit Russland führt zu stark ansteigenden Lebenshaltungskosten im Westen 9 Dez. 2024 07:46 Uhr Zum ersten Mal seit 70 Jahren leben die neuen Generationen in den meisten Ländern in einer schlechteren wirtschaftlichen Situation als die vorherigen Generationen. Inflation, Arbeitslosigkeit und Energiekrisen erschüttern die Welt. Die Nahrungsmittelverfügbarkeit gibt in Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien Anlass zur Sorge und wird zum Hauptthema bei Wahlen. Wie hängt die globale Krise mit der westzentrierten Wirtschaft und den Sanktionen gegen Russland zusammen?
zahlen, statistiken, grafiken, tabellen zum niedergang der USA
dieses thema habe ich letzte woche bearbeitet. hier mein kommentar...
je höher der flug - je tiefer der fall
es ist erstaunlich, sie dumm die amis sind. so treiben sie sich selber in die isolation und zerstören ihre eigene wirtschaft. dieser überhebliche und grössenwahnsinnige exzeptionalismus ist aber gut für die welt: so werden die USA in der bedeutungslosigkeit verschwinden. man soll den feind nicht daran hindern, wenn er sich gerade selber zerstört - sun tzu
eine kompetente ökonomische analyse findest du in der rubrik analysen...
Analysen 27.11.-4.12.24: Trump's Exzeptionalismus/ BRICS-Goldreserven/ Ungarn: Das "anderen Europa"/ Dugin: Vom "Ende der Geschichte" zu Trump/ Escobar • Trump, Ukraine + China/ Michael Hudson • Ende des US-Imperiums + Aufstieg der BRICS-Staaten
Der Amerikanische Exzeptionalismus (englisch American Exceptionalism) ist eine nationalistische Ideologie, die auf dem Postulat basiert, dass die Vereinigten Staaten von Amerika eine Sonderstellung gegenüber allen anderen Nationen einnehmen. Laut der deutschen Amerikanistin Sieglinde Lemke kennzeichnet die Freiheitsstatue den missionarischen Auftrag als natürliche Erweiterung des Selbstverständnisses der USA als außergewöhnliche Nation.[1]
Peter Hänseler: Trump droht BRICS – grundlos. Ein Präsident läuft sich warm und droht BRICS - Diplomatie geht anders. Trump als Dompteur mit Zuckerbrot und Peitsche schreckt auch vor BRICS nicht zurück. Aber: Fehlende Kompetenz kann zum globalen Risiko werden.
Michael Hudson • Ist der Westen blind für das, was wirklich passiert? 27. November 2024 NIMA ALKHORSHID: Fangen wir mit den aktuellen Ereignissen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten in der Ukraine an. Eine neue Hyperschall-Rakete hat die Ukraine getroffen. Ich habe mit Professor Ted Postol gesprochen. Ich habe mit Scott Ritter, Larry Johnson und all diesen Militärexperten gesprochen. Sie glauben, dass es sich um eine neue Waffe handelt. Sie hat die Wirkung einer Atombombe, aber keinen nuklearen Sprengkopf. Das ist die Bedeutung dieser neuen Waffen, mit denen sie dem Westen eine Botschaft senden wollten. Aber die Frage ist jetzt, ob die Botschaft vom Westen wahrgenommen wurde oder nicht, Ihrer Meinung nach?
ende inhaltsverzeichnis...
Während Russland die Rolle des Zeus neu gestaltet, ist China damit beschäftigt, die Rolle des Hermes neu zu gestalten.
Pepe Escobar • Wie Russland und China die griechische Mythologie neu verdrahten 29. November 2024 Oh, die Wunder, die Chips aus der Spülmaschine entfesseln können. Wie kommt es, dass Zeus, der König der Götter, das nicht vorhersehen konnte? Vor allem, wenn seine göttliche Intuition wusste, dass seine Donnerkeile in Zukunft über Oreschnik – einen scheinbar harmlosen Haselnussbaum – in Russland repliziert werden würden. Die Mythologie nimmt die Realität nach allem vorweg. Kehren wir nun ein wenig zu Newton zurück. Basierend auf seinen Formeln ist ein ein ein Meter langes Uranprojektil, das mit sehr hoher Geschwindigkeit fliegt, in der Lage, 6 Meter hartes Gestein zu perforieren (zum Klang von Deep Purples Highway Star?) Ein Gefechtskopf, der sich mit einer Geschwindigkeit von 1.200 Metern pro Sekunde bewegt, ist in der Lage, 46 Meter Beton zu perforieren.
Stellen Sie sich nun eine Aufprallgeschwindigkeit vor, die größer ist als die Schallgeschwindigkeit; die Aufpralltiefe ist natürlich exponentiell heftiger. Der Aufprallschock mit sehr hoher Geschwindigkeit verwandelt alles, was vor ihm liegt, in Gas. Eine – kinetische – Schockwelle taucht bis zu 50 Meter tief auf, schwärmt in den tiefen Untergrund und zermalmt, zerstört – ja implodiert – alles, was sich in ihrem Gefolge befindet.
So geschah es tief unter der Erde im Juschmasch-Werk in Dnepropetrowsk – als Oreschnik durch die Verbesserung dieser physikalischen Prinzipien konzipiert wurde. Und Russland verwendete für diesen ersten Oreschnik-Test nur Platzpatronen – anstelle von Sprengköpfen.
Zufriedenheitsgarantie oder Ihr Geld zurück
Nun kommen die Präsidenten Russlands und Kasachstans, Wladimir Putin und Kassym-Schomart Tokajew, die ihre strategische Partnerschaft in Astana von Angesicht zu Angesicht vertiefen – einschließlich eines erneuten Vorstoßes zur Stärkung der Zusammenarbeit innerhalb der OVKS. Darüber hinaus wurde Kasachstan offiziell eingeladen, BRICS-Partner zu werden.
Putin beantwortete eine ganze Reihe von Pressefragen zu Oreschnik und dem NATO-Stellvertreterkrieg im Allgemeinen. Aber was wohl am faszinierendsten war, war seine Rede bei einer Sitzung des Kollektiven Sicherheitsrates der OVKS. Einiges davon verdient es, ausführlich zitiert zu werden – nicht zuletzt, weil der Präsident von der "Kundenzufriedenheit" witzelt:
"Das russische Iskander-Raketensystem und seine Modifikationen stellen das russische Pendant zu allen drei ATACMS-Raketenmodifikationen dar. Das Gewicht des Gefechtskopfes in TNT ist ungefähr gleich, aber Iskander hat eine größere Reichweite. Die neue PrSM-Rakete aus US-Produktion ist ihren russischen Gegenstücken in keiner Spezifikation überlegen. Die luftgestützte Rakete Storm Shadow, die französische SCALP und die deutsche Taurus haben einen Sprengkopf mit einem Gewicht zwischen 450 und 480 Kilogramm TNT-Äquivalent und einer Reichweite von 500 bis 650 Kilometern. Die deutsche Taurus-Rakete hat eine Reichweite von 650 Kilometern. Die luftgestützte Rakete Kh-101 ist das russische Pendant zu diesen Systemen, das in Bezug auf die Sprengköpfe vergleichbar ist, aber jedes der in Europa hergestellten Systeme in Bezug auf die Reichweite deutlich übertrifft. Die neuen in den USA hergestellten PrSM-Raketen sind, wie ich bereits erwähnt habe, sowie die JASSM ihren russischen Gegenstücken in Bezug auf die technischen Spezifikationen unterlegen. Zweifellos sind wir uns der Anzahl der relevanten Waffensysteme bewusst, die im Dienste unserer potenziellen Gegner stehen. Wir wissen, wie viele von ihnen in Lagern aufbewahrt werden. Wir kennen ihren genauen Standort, wie viele Waffen an die Ukraine geliefert wurden und wie viele weitere geliefert werden sollen. Was die Produktion relevanter Raketensysteme und entsprechender Ausrüstung betrifft, so verfügt Russland über 10-mal mehr davon als die Gesamtproduktion aller NATO-Länder. Im kommenden Jahr werden wir die Produktion noch einmal um 25 bis 30 Prozent steigern. Wir sehen, dass die Rädelsführer des Kiewer Regimes ihre Herren um militärische Ausrüstung anderer Art anflehen. Vergessen wir nicht die Hyperschallraketensysteme Kalibr, Kinzhal und Zirkon, die in ihren technischen Spezifikationen weltweit ihresgleichen suchen. Auch die Produktion wird hochgefahren und läuft auf Hochtouren. Weitere solcher Produkte werden in Kürze auf unserer Speisekarte der Produkte dieser Klasse auftauchen, wenn ich das so sagen darf. Wie man so schön sagt, ist die Kundenzufriedenheit garantiert."
Meteoritenkollision voraus
Putin verglich einen Oreschnik-Einschlag mit dem Einschlag einer Kollision mit einem Meteoriten: "Wir wissen aus der Geschichte, welche Meteoriten wo gefallen sind und welche Folgen das hatte. Manchmal reichte es, um ganze Seen zu bilden." Auch wenn er betonte, dass "Publicity unangemessen ist, wenn es um neue Waffen geht". Genau das war bei Oreshnik der Fall: "Wir haben bis zu dem Moment gewartet, an dem wir den Test durchgeführt haben und tatsächlich ein Ergebnis gesehen haben. Und dann machten wir eine Ankündigung."
Das bildet den Kontext für das, was Michail Kowaltschuk, der eigentliche Schöpfer dieser scheinbar unschuldigen Haselnüsse, der nachträglichen Nachbildung der Donnerkeile des Zeus, der Iswestija am Rande des IV. Kongresses der jungen Wissenschaftler auf dem föderalen Territorium des Sirius sagte.
Kowaltschuk ist Präsident des Nationalen Forschungszentrums des Kurtschatow-Instituts. Im Wesentlichen bemerkte er, dass "die Materialien, die Russland hat und die ultrahohen Temperaturen standhalten können, die Entwicklung des Oreschnik-Systems ermöglicht haben und es ermöglichen werden, andere Arten von Hyperschallwaffen herzustellen".
Der ganze Planet mag sich fragen, wie Russland es geschafft hat, alle anderen zu überholen: "Weil wir einer der fünf führenden Politiker der Welt sind (...) Wir haben in kurzer Zeit Hyperschallwaffen entwickelt. Und das sind Materialien, die früher bei 1.500 Grad, dann bei 1.800 und diese bei 2.000 Grad gearbeitet haben, und wir haben es gemacht, während andere es nicht getan haben."
Und das ist noch nicht alles: Kowaltschuk sagte: "Andere Materialien, die hohen Temperaturen standhalten, werden es ermöglichen, noch fortschrittlichere Waffen zu entwickeln. Der nächste Schritt sollten Materialien sein, die 2.500 bis 3.000 Grad standhalten."
Das würde zum Beispiel möglich machen, dass Raketen, die in sehr niedrigen Höhen mit Mach 15 oder sogar Mach 20 fliegen, noch verheerendere Auswirkungen – einschließlich Plasmaschocks – haben als der bereits getestete Oreschnik.
Putin seinerseits sagte auch – fast beiläufig –, dass das Verteidigungsministerium derzeit "Ziele" für weitere Angriffe Oreschniks "auswählt", darunter ukrainische "Entscheidungszentren", industrielle Produktionsstätten und militärische Einrichtungen. Hört die NATO zu? Offensichtlich nicht.
Worum es bei Maximum Soft Power geht
Während Russland die Rolle des Zeus neu gestaltet, ist China damit beschäftigt, die Rolle des Hermes neu zu gestalten.
Peking verkauft derzeit US-Dollar-Anleihen in Saudi-Arabien. Das bedeutet, je mehr China diese Anleihen verkauft, desto mehr können diese "arabischen" US-Dollars als Kredite an die Partnerländer der Belt and Road Initiative (BRI) umgeleitet werden, damit sie in der Lage sind, ihre Schulden an den vom Hegemon kontrollierten IWF und die Weltbank zurückzuzahlen.
Das Beste daran ist, dass diese BRI-Partner diese Dollarkredite an China zurückzahlen können – wie sollte es auch anders sein – mit dem Yuan sowie mit den von ihnen produzierten Waren oder ihren natürlichen Ressourcen. Man könnte es als schnellen De-Dollarization Highway bezeichnen. Und niemand sollte je vergessen, dass chinesische US-Dollar-Anleihen durch Gold gedeckt sind, während US-Dollar-Anleihen durch eine Druckerpresse gedeckt sind.
Das ganze westliche Bla-Bla-Bla über ein hoch verschuldetes China ist Unsinn. Chinas – zugegebenermaßen enorme – Schulden sind überwiegend Inlandsschulden in Yuan. China nutzt seinen internen Anleihemarkt, um Unternehmen dabei zu helfen, ihr Geld zu investieren und eine angemessene Rendite zu erzielen – praktisch ohne Risiko. Und das alles bei gleichzeitiger Ankurbelung der Wirtschaft.
Jetzt kam Peking auf die geniale Idee, Anleihen in US-Dollar auszugeben, um die Petrodollars von Saudi-Arabien zu erhalten, damit sie nicht direkt in die USA zurückfließen. Jeder weiß, dass zahlreiche Nationen US-Staatsanleihen und US-Anleihen nicht mehr wie früher kaufen. Daher müssen die Anleiherenditen steigen. Peking hat einen Weg gefunden, um sicherzustellen, dass die Kreditzinsen hoch bleiben – und die Kreditkosten für die USA teuer werden
Der wichtigste Vektor ist, dass diese US-Dollar, die aus Anleihen stammen, als Darlehen an einen Großteil des globalen Südens vergeben werden, um deren exorbitante Zinsdarlehen vom IWF und der Weltbank zurückzuzahlen. Anstatt 20–30 % Zinsen zu zahlen, berechnet Peking diesen Nationen nur den Anleihezins (etwa 5 %).
Im Grunde genommen wird China so zu einer Art Front, um günstige US-Dollar für den Globalen Süden zu leihen. Darum geht es bei maximaler Soft Power.
Was passiert mit den US-Dollar, die der globale Süden zurückzahlt? Überschüssige Liquidität wird die USA in eine weitere Inflationskrise stürzen. Die Aktienmärkte werden boomen – aber die Zinssätze werden steigen, was die Kreditaufnahme noch teurer macht. Kombiniert man dies mit hohen Zöllen, dann ist es, wie ein gewiefter Händler aus Hongkong es ausdrückte, „der perfekte Sturm, Baby“.
Willkommen also bei China, das Hermes, den Sohn des Zeus und der wunderschönen Plejaden-Maia, spielt. Hermes ist unter anderem der Gott der Reisenden, der Straßen und des Handels (BRI! Verbindungskorridore!), der List, der Diplomatie, der Sprache, der Schrift und der Astrologie. Als Herold und persönlicher Bote des Zeus ist Hermes auch ein göttlicher Betrüger (jetzt kaufen Sie diese US-Dollar in Saudi-Arabien bei mir!)
Und wieder einmal sehen wir hier, wie Russland Schach spielt – und mehrere Züge im Voraus denkt – während China Go (Weiqi 围棋) spielt und ebenfalls mehrere Züge im Voraus denkt. Und die Partnerschaft, die die ganze Zeit über synchron war, lässt eine schöne Wiederbelebung der griechischen Mythologie entstehen.
Die Haselblitze haben das gesamte Hegemon-Gambit gegen Russland zum Scheitern verurteilt. Auf Wiedersehen „strategischer Vorteil“, der durch die Provokation Moskaus zum Einsatz taktischer Atomwaffen erlangt wurde. Jetzt kann Russland überall und jederzeit mit 12.000 km/h zuschlagen. Ohne Strahlung und ohne Anhäufung ziviler Opfer.
Das ist eine kinetische Schockwelle – militärisch und geopolitisch. Kein Wunder, dass NATOstan ratlos ist. Zeus betrachtet das Schachbrett von dort oben mit einem Grinsen und trinkt eine kühle Flasche Brunello.
(Mit Genehmigung des Autors oder Vertreters aus der Strategic Culture Foundation übernommen)
Konkurrenz zu Googles Android-System: Huawei startet offiziell die Vermarktung seines nativen Betriebssystems "Harmony OS NEXT" im chinesischen Suqian, Provinz Jiangsu, 27. November 2024.
Von Rüdiger Rauls: Was haben die Hyperschallrakete Oreschnik und Huawei gemeinsam? 8 Dez. 2024 15:28 Uhr Beide stehen in keinem direkten Zusammenhang. Aber sie offenbaren zwei unterschiedliche Entwicklungen, die die Vorherrschaft des politischen Westens in Frage stellen. Während Oreschnik seine militärische Stellung angreift, bedroht China die der westlichen Wirtschaft.
Verzweiflungstaten?
Lange hat sich US-Präsident Joe Biden geweigert, der Ukraine den Einsatz von ATACMS-Raketen in der Tiefe Russlands zu erlauben. Doch nun scheint ihm alles egal geworden zu sein angesichts seiner krachenden Niederlage bei den US-Wahlen im vergangenen November und der Fortschritte der russischen Armee an den Fronten des Ukrainekrieges. Nach mir die Sintflut, selbst um den Preis des millionenfachen Todes der amerikanischen Bevölkerung und gar der eigenen Nachkommenschaft? Man ist erinnert an Hitlers Wort vor seinem Selbstmord und der bedingungslosen Kapitulation seines tausendjährigen Reiches, dass das deutsche Volk es nicht besser verdient habe als unterzugehen, wenn es die slawischen "Untermenschen" nicht besiegen könne.
Ex-General Kujat: "Der Einsatz der Oreschnik ist eine Botschaft an Deutschland"
Herrscht da bei Biden und einigen seiner Hinterleute dasselbe Denken: Wenn dieser Putin siegt, dann ist ohnehin alles verloren? Wenn der Russe schon nicht aufzuhalten ist, dann soll's halt Raketen über Moskau regnen, dann soll die Welt untergehen, zusammen mit seiner Präsidentschaft? Für eine solche Endzeitstimmung spricht auch Bidens Begnadigung seines Sohnes Hunter. Welchen Schaden das politische System der USA dadurch nimmt, ist ihm egal. Für ihn geht es nur noch um Persönliches. Auch wenn es sich um politische Führungskräfte handelt, darf man nicht glauben, dass diese nur von übergeordneten Interessen gesteuert sind. Leute wie Biden haben auch die Macht, private Interessen über politische zu stellen. Da unterscheiden sie sich nicht von Menschen wie du und ich, erst recht, wenn sie im Gegensatz zu den Normalsterblichen auch die Mittel dazu haben.
Vielleicht ist auch der weitverbreitete Gedanke bestimmend, der seit Beginn des Krieges immer wieder und immer öfter zu hören war, wenn die vorhergesagte Eskalation nicht eintrat: "Es wird schon nichts passieren. Wir haben schon so viele rote Linien Russlands überschritten und es ist nichts passiert. Putin blufft." Wie sonst soll man diesen globalen Selbstmordversuch Bidens verstehen, wenn er Kiew erlaubt, Raketen nach Russland zu schicken? Er weiß doch, dass die Russen mit Atomschlägen gedroht haben, wenn die Existenz ihres Landes bedroht ist. Mit der Anpassung der russischen Doktrin an die veränderte Situation durch den Ukrainekrieg war diese Schwelle unlängst noch gesenkt worden. Haben Biden und seine Hintermänner immer noch nicht erkannt, dass es den Russen ernst ist?
Dass die Erde sich immer noch dreht, lag nicht an Bidens Unerschrockenheit, auf die roten Linien Russlands zu pfeifen. Es lag auch nicht an seiner oder der westlichen Selbstüberschätzung, dass die Russen den Schwanz schon einziehen, wenn man nur lange und fest genug draufhaut. Der politische Westen zehrt noch heute von dem Triumph, den er glaubt, mit dieser Taktik 1961 vor Kuba gegenüber der Sowjetunion errungen zu haben und die er in ihrem Untergang wieder bestätigt sah.
Dass die Erde sich noch immer dreht und die Russen nicht zu Atomwaffen haben greifen müssen, um dem Westen die Grenzen seiner Möglichkeiten aufzuzeigen, lag an einem bescheidenen Haselnussstrauch. Die Oreschnik, nun bekannt gewordenes neuestes Produkt der russischen Raketentechnik, schließt die Lücke zwischen dem konventionellen Waffeneinsatz, der in seiner Wirkung begrenzt ist, und dem Einsatz von Atomwaffen, die in ihrer Verheerung und Nachwirkung grenzenlos sein werden.
Meinung Die freundliche Seite der Oreschnik: Das Ende der Atomwaffen?
Oreschnik – na und?
Nach dem Einsatz von Atomwaffen gibt es keine Grenze mehr. Die Eskalation hat damit ihre Endstufe, ohne jede weitere Steigerungsmöglichkeit, erreicht. Denn auch für den mit Atomwaffen Angegriffenen gibt es keinen Grund mehr zur Zurückhaltung. Wenn er schon selbst im thermonuklearen Weltenbrand untergehen soll, dann soll der Gegner mit ihm in den Abgrund gerissen werden. Und wenn schon einer dieses Inferno überleben sollte, dann soll es jedenfalls nicht der Gegner sein, weil man selbst auf den Einsatz dieser Waffen verzichtet hätte.
Dieser Entgrenzung im Einsatz der Waffen folgt die Grenzenlosigkeit der Nachwirkungen. Die atomare Verseuchung wird an den Landesgrenzen keinen Halt machen. Der atomare Winter, der der Verdunklung der Sonne mit ihren wärmenden, lebensspendenden Strahlen folgt, macht keinen Unterschied zwischen den Überlebenden. Alle Unterschiede, die bis dahin zwischen den Menschen bestanden und die man ihnen immer wieder als Grundlage für Feindbilder eingeredet hat, werden verschwunden sein. Das Menschengeschlecht ist dann endlich vereint – im Massengrab und Elend.
Diese Zwangsläufigkeit hat die Oreschnik durchbrochen. Bevor also Russland gezwungen ist, mit Atomwaffen auf die anhaltenden Versuche seiner Vernichtung zu reagieren, steht ihm nun eine Waffe zur Verfügung, die dieselbe strategisch-militärische Wirkung erzielt wie Atomwaffen, ohne aber den nuklearen Schlagabtausch von sich aus zu eröffnen. Damit ist Russland gegenüber dem politischen Westen strategisch im Vorteil, ganz abgesehen von seinen sonstigen Waffen wie den Hyperschallraketen, denen die NATO-Staaten bisher wenig an Abwehrmöglichkeiten, geschweige denn Vergleichbares entgegenzusetzen haben.
Putin nach Oreschnik-Ansprache: "Ich meine, das war ausreichend klar und deutlich"
In der Öffentlichkeit hat der politische Westen bisher kaum auf Oreschnik reagiert. Obwohl viele Videobeiträge ihre Zerstörungskraft beim Angriff auf den Juschmasch-Rüstungskomplex in Dnjepropetrowsk belegen, versuchten die meisten Medien in der Folge, die Wirkung der neuen russischen Rakete herunterzuspielen. Schnell fand sich auch ein sogenannter Experte, der dies bestätigte: "Aus technischer Sicht schießt Russland mit Kanonen auf Spatzen … zudem sei die Rakete nicht sehr präzise." Dennoch hatten die Einschläge ihrer Mehrfachsprengköpfe trotz Putins Vorwarnung bei den Amerikanern nicht verhindert werden können. Es gab offensichtlich keine Abwehrmöglichkeit.
Aber gerade dieses Schweigen der Meinungsmacher und Entscheider im politischen Westen belegt nicht die Bedeutungslosigkeit dieser Ereignisse, sondern vielmehr das Entsetzen im eigenen Lager, sprachloses Entsetzen. Da ist etwas im russischen Arsenal ohne Entsprechung in den eigenen Beständen. Die Russen verfügen offensichtlich über eine Waffe, auf die es keine Gegenwehr und keine eigene Antwort gibt – außer der atomaren. Aber vor der scheuen die Amerikaner und auch die NATO-Staaten zurück.
Die Erleichterung in vielen westlichen Hauptstädten war mit den Händen zu greifen, als Biden der Ukraine endlich den Einsatz der ATACMS gegenüber Russland erlaubte. Viele glaubten, dass die strategische Wende damit nun endlich erreicht werden könnte. Die Briten und Franzosen legten mit der Bereitstellung ihrer Storm Shadow und SCALP sofort nach. Auch der Druck auf Olaf Scholz nahm wieder zu, nun endlich den Taurus an die Ukraine zu übergeben. Und schon flogen auch die ersten dieser Waffen in Richtung Russland, kaum dass die Diskussion über ihren Einsatz richtig Fahrt aufgenommen hatte. Die Ukraine ließ keine Zeit verstreichen.
In diesen Siegestaumel schlug die Oreschnik ein, und plötzlich war es ganz still im politischen Westen. Die Engländer legten noch einmal kurz nach mit ihren Storm Shadow in Richtung Brjansk. Vermutlich wollte man sich unbeeindruckt zeigen und trotzig weiter machen wie bisher. Aber schon die Franzosen, die kurz zuvor noch den Einsatz ihrer SCALP freigegeben hatten, schossen diese nach dem Einsatz der Oreschnik nicht mehr ab. Seitdem wurde keine weitere westliche Rakete mehr auf russisches Gebiet abgefeuert. Sind den Ukrainern die Waffen ausgegangen? Oder ist diese Zurückhaltung doch nicht eher mit der Wirksamkeit der Oreschnik zu erklären?
Reuters: USA verschärfen Exportkontrollen für moderne Chips nach China
Putin hat bereits angekündigt, dass das russische Militär dabei ist, weitere Ziele für ihren Einsatz zu identifizieren. Beim nächsten Mal soll es sich um strategisch bedeutendere Ziele wie Entscheidungszentren, militärische Einrichtungen und Waffenfabriken handeln. Ist die neuerliche Zurückhaltung auf der Gegenseite nicht vielleicht auch mit der Erkenntnis zu erklären, dass Oreschnik solche Ziele nun konventionell zerstören kann, die vorher nur mit Atomwaffen hätten vernichtet werden können? Dieses Hemmnis ist für Russland nun weggefallen. Atomwaffen sind nicht mehr nötig. Durch den amerikanischen Atomschirm regnet es rein. Es regnet Haselnüsse.
Sechs Nanometer Unterschied
Der Einschlag der Oreschnik war spektakulär, auch wenn man ihn im politischen Westen kleinzureden versucht. Die Rakete legte nicht nur das Juschmasch-Werk in Trümmer, sondern auch den Irrglauben im Westen an die eigene strategische und waffentechnische Überlegenheit. Weniger Aufmerksamkeit erregte ein anderes fast zeitgleiches Ereignis, das auch verdeutlicht, wie es um die westliche Vorherrschaft inzwischen bestellt ist.
Ebenfalls im November hatte der chinesische IT-Konzern Huawei seine neuen Modelle der Mate-70-Reihe der Öffentlichkeit vorgestellt. Sie werden als wichtiges Indiz dafür angesehen, "wie weit China im Bemühen um Autonomie in der Chip- und Tech-Wirtschaft vorangekommen ist". Die Fachwelt bescheinigt der chinesischen Chipindustrie "beeindruckende Fortschritte". Denn trotz aller Sanktionen vonseiten der US-Regierung, die selbst die Unternehmen verbündeter Staaten zum Verzicht auf den chinesischen Markt gezwungen hat, konnten die Chinesen Googles Betriebssystem Android durch das eigene System "Harmony" ersetzen.
Nicht nur die technischen Daten und Vorteile sind beeindruckend: "Das Unternehmen hat laut eigenen Aussagen bereits 15.000 Anwendungen für sein Ökosystem gesichert und strebt eine Erweiterung auf 100.000 Apps in den kommenden Monaten an." Viel wichtiger aber ist, dass Huawei nun seine Geräte mit 6-Nanometer-Prozessoren ausgerüstet hat, die in China selbst hergestellt wurden. Diese sind zwar denen aus Taiwan und Südkorea, die bereits im 3-Nanometer-Bereich arbeiten, noch unterlegen, "doch kommen die rot-chinesischen Halbleiter der Weltspitze ziemlich nahe".
Putin: Russland kann mit der Verdrängung deutscher Autos durch chinesische gut leben
Das bedeutet, dass der Abstand trotz aller Behinderungen schmilzt. Der Aufholprozess der chinesischen Industrie und ihrer Fachleute schreitet offenbar schneller voran als der Ausbau des Vorsprungs der westlichen Chipindustrie. Während die westlichen Hersteller sich weitestgehend auf die Prozessoren für den KI-Einsatz konzentrieren, hat China die herkömmlichen Industriechips im Visier. Denn diese braucht es für den Einsatz in E-Autos und sonstigen modernen Konsumgütern. Es sind aber gerade diese Produkte, die die Ertragskraft und Konkurrenzfähigkeit der chinesischen Wirtschaft auf dem Weltmarkt ausmachen.
Den 6-Nanometer-Chip, den China inzwischen herstellt, können weder die USA noch Japan und noch weniger Europa selbst produzieren. Dazu sind diese auf die Hersteller aus Taiwan und Südkorea angewiesen. Die moderne westliche Produktion wird im Gegensatz zur chinesischen immer abhängiger von den Produkten anderer Staaten. Wie lange diese sich noch von den USA unter Druck setzen lassen, um Chinas Aufstieg zu behindern, wird sich zeigen. Denn die US-Sanktionen beeinträchtigen nicht nur die chinesische Wirtschaft, sie schmälern auch den Gewinn der Unternehmen der Verbündeten.
Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.
Mehr zum Thema - Südamerika und Russland werden Chinas Retter sein
Wahlkampfmütze von Donald Trump mit der Aufschrift "Make America Great Again" auf USA-Fahne mit Dollars und Dollarzeichen (Symbolbild)
Von Alex Männer: Strafzölle gegen BRICS: Trump beginnt Kampf gegen De-Dollarisierung 8 Dez. 2024 09:33 Uhr Der gewählte US-Präsident Donald Trump stellte den BRICS-Staaten kürzlich extreme hohe Zölle in Aussicht, falls sie weiter an der Abkehr vom Dollar festhalten und eine eigene BRICS-Währung einführen sollten. Dies zeigt, dass die USA alarmiert sind und ihre Finanzhegemonie vehement verteidigen wollen. Angesichts der voranschreitenden De-Dollarisierung in der Welt setzen die Vereinigten Staaten alles daran, die Dominanz ihrer nationalen Währung – des US-Dollar – im globalen Finanzsektor aufrechtzuerhalten. Dies gestaltet sich jedoch immer schwieriger. Nicht zuletzt wegen der aufstrebenden Vereinigung BRICS, die eine "multipolare und gerechtere Weltordnung" anstrebt und gerade dabei ist, sich als eine von den USA unabhängige Wirtschaftsmacht auf der internationalen Bühne zu etablieren.
Eine Herausforderung für Trump: China und Saudi-Arabien vertiefen ihre Beziehungen
Zum Leidwesen der Amerikaner lehnen die BRICS-Staaten den Dollar als Instrument zur Kontrolle über die globale Finanzinfrastruktur sowie zur Bereicherung durch die USA ab und betrachten die Abkehr von der US-Währung daher als eine politische Grundsatzfrage.
In diesem Zusammenhang haben die Partner bereits im vergangenen Jahr die Idee diskutiert, eine gemeinsame Währung zu schaffen, die nicht nur den Handel innerhalb des Blocks stärken sowie die Finanzierung von Infrastruktur-, Industrie- und anderen Projekten fördern sollte, sondern auch ihre Abhängigkeit vom Dollar und vom Euro reduzieren würde. Allerdings wird die Umsetzung vermutlich noch Jahre in Anspruch nehmen, weshalb man vorerst die Verwendung der Nationalwährungen erweitert.
Gegen diese Politik will der designierte US-Präsident DonaldTrump vorgehen und kündigte deshalb Ende November an, der BRICS-Gruppe 100-prozentige Zölle aufzuerlegen, falls sie versuchen sollte, eine eigene Währung zu schaffen, die den Dollar ersetzt.
Auf den ersten Blick erscheint dies wie eine Provokation; schließlich wären auch viele Verbraucher in den USA von den Folgen einer Zollerhöhung auf bestimmte Importwaren direkt betroffen. Mit Blick auf Trumps "America-First"-Politik sind diese und andere zuvor von ihm getätigte Erklärungen hinsichtlich der künftigen US-Handelspolitik jedoch ernstzunehmen.
Ksenia Bondarenko, russische Expertin von der Nationalen Forschungsuniversität "Hochschule der Wirtschaft", ist der Ansicht, dass die besagte Zoll-Initiative in erster Linie darauf abzielen könnte, die Wettbewerbsfähigkeit der US-Produkte inmitten des anhaltenden Handelskrieges mit China zu verbessern.
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Zugleich würde Trump damit versuchen, die Stellung des Dollars als wichtigste Leitwährung zu stärken, was in der heutigen Situation allerdings problematisch sei. Zum einen gebe es da die riesige Staatsverschuldung und das Defizit sowohl bei der Leistungs- als auch der Haushaltsbilanz in den USA, die die Wirtschaft des Landes und somit den Dollar nach unten ziehen, so Bondarenko.
Zum anderen birgt die von den BRICS-Staaten forcierte De-Dollarisierung Bondarenko zufolge weitere Risiken für den Dollar. In der Tat verzeichnen Wirtschaftsanalysten auch in diesem Jahr eine deutliche Zunahme bei der Verwendung von nationalen Währungen bei Transaktionen innerhalb der BRICS-Gruppe. Nach russischen Medienangaben liegt ihr Anteil in diesem Jahr bereits bei 85 Prozent.
Nicht zu vergessen ist die Entwicklung außerhalb des Blocks. Denn immer mehr Länder ziehen es vor, ihre Geschäfte nicht mehr in Dollar abzuwickeln, sondern ihre nationalen Währungen dafür in Anspruch zu nehmen. Laut Statistik ist der Anteil der US-Währung an weltweiten Zahlungen via SWIFT-System seit dem Jahr 2000 von 73 auf aktuell 49 Prozent gesunken. Die Prognosen gehen davon aus, dass dieser Wert im kommenden Jahr noch weiter fallen wird.
Ekaterina Nowikowa, Dozentin des Lehrstuhls für Wirtschaftstheorie der Russischen Plechanow-Wirtschaftsuniversität, erläutert diesbezüglich, dass der Ausstieg Saudi-Arabiens aus dem sogenannten "Pedro-Dollar" ebenfalls eine Herausforderung für Washington darstellt.
Im vergangenen Juni hatte die saudische Führung entschieden, das vor 50 Jahren mit dem Weißen Haus vereinbarte Abkommen über den Ölhandel in US-Dollar nicht zu verlängern. Damit ist Riad nicht mehr daran gebunden, sein Öl auf dem Markt ausschließlich in Dollar anzubieten – ein Paradigmenwechsel im globalen Finanzwesen, wie Experten betonen.
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In Anbetracht dessen seien Trumps Drohungen gegenüber den BRICS-Ländern zumindest seltsam, stellt Nowikowa fest, da die Voraussetzung für diese gewohnte Manier der Amerikaner – ihre Dominanz in der Weltwirtschaft – eventuell nicht mehr gegeben ist.
Nowikowa führt aus: "China ist der führende Handelspartner für 124 Länder, die USA haben jedoch nur die Hälfte davon – 56 Länder. Im vergangenen Jahr hat China gemeinsam mit den ASEAN-Staaten die USA bei den Exporten überholt. … Wenn die Amerikaner es gewohnt sind, für Transaktionen mit ihren Schuldverschreibungen zu bezahlen, die keinen Wert mehr darstellen, sind die asiatischen Länder auf dem Weltmarkt dagegen zahlungsfähig."
Fest steht, dass Trump und die USA die BRICS als eine echte Gefahr für das Dollar-basierte Finanzsystem ansehen und den Aufstieg der Schwellenländer daher entschieden bekämpfen werden. Ob drakonische Zollstrafen oder zumindest lautstarke Drohungen den gewünschten Effekt für die künftige US-Regierung bringen werden, ist zu bezweifeln. Stattdessen könnte die De-Dollarisierung damit noch zusätzlich beschleunigt werden, weil noch mehr Ländern endlich klar wird, dass die Verwendung des Dollars einzig und allein den Interessen der USA dient.
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Näherinnen in Cotonou, Benin
Von Dagmar Henn: Globale Arbeitsteilung oder Fragen zukünftiger Gerechtigkeit 7 Dez. 2024 14:58 Uhr Begeben wir uns auf eine gedankliche Reise. Nehmen wir einmal an, in den heutigen Kämpfen ginge alles gut, der Kolonialismus wird besiegt, und alle Länder könnten sich ungehindert entwickeln. Damit wären nicht alle Probleme gelöst, es gäbe nur andere. Manchmal tauchen in den augenblicklichen geopolitischen Auseinandersetzungen Fragen auf, die womöglich einen ganz anderen Kern haben, als es auf den ersten Augenblick scheint. Ein Beispiel dafür? Die von Donald Trump angekündigten Versuche, die USA zu reindustrialisieren.
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Abgesehen vom Offensichtlichen – dass nämlich Industrie die Grundlage militärischer Macht ist, und die Vereinigten Staaten sich in dieser Hinsicht selbst die Machtgrundlage entzogen haben, und dass es sich dabei um den Versuch handelt, den Aufstieg Chinas so weit möglich zu behindern – steckt dahinter noch ein ganz anderes Problem, das selbst unter idealen Bedingungen einer Lösung bedürfte. Und auf das es noch keine Antwort gibt.
Erinnern wir uns an das Beispiel Boeing. Es ist utopisch, hoch entwickelte Industrien zu halten, wenn es eine Spitze ohne Basis ist. Das liegt nicht nur an der eingeschränkten Auswahl beim verfügbaren Personal, oder an dem weitgehend übersehenen Problem, dass trotz aller Formalisierungsversuche gerade in allen irgendwie handwerklichen Bereichen große Teile des Wissens informell sind und nach wie vor nur von Person zu Person weitergegeben werden (einer der Gründe für die hohe Qualität deutscher Handwerksausbildungen besteht darin, dass das duale System auch den informellen Teil mit einschließen kann); das liegt auch an der Eigenschaft industrieller Produktion als gesellschaftliches System.
Damit sind beispielsweise viele Dinge gemeint, die früher als "deutsche Sekundärtugenden" galten, also Pünktlichkeit, Genauigkeit... Wenn man es böse formulieren will, geht es um die Einpassung des Menschen in den industriellen Apparat. Es ist nicht einfach, jemanden aus einer Subsistenzlandwirtschaft zu reißen und ihm beizubringen, dass eine Schraube von 5 Millimetern Durchmesser genau 5 und nicht 4,95 oder 5,1 Millimeter haben muss. Ohne die Vorstellung von Normung, ohne eine Internalisierung dieser Vorstellung, erweist sich komplexere Produktion als unmöglich.
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Letztendlich geht das Problem noch tiefer. Industrielle Produktion bedeutet vergesellschaftete Produktion, und das bedeutet, die Vorstellung des einzelnen Beteiligten, Teil eines größeren Kollektivs zu sein, verbessert die Funktionsfähigkeit des Systems. In diesem Zusammenhang kann man in den aktuellen Gesellschaften des Westens mehrere Entwicklungen erkennen. Auf der einen Seite wurde, etwa in den Achtzigerjahren, das Konzept von "Corporate Identity" eingeführt, das versuchte, die Loyalitätsbeziehungen, von denen die japanische Industrie früher profitierte (und die, was die Struktur dieser Beziehungen anging, klassische feudale Züge von persönlichen Bindungen hatte), irgendwie zu übernehmen, ohne gleichzeitig die materielle Grundlage mitzuliefern, die beispielsweise darin bestand, dass ein Chef verpflichtet war, die Autoreparatur zu zahlen, wenn ein Mitarbeiter wegen eines kaputten Fahrzeugs nicht zur Arbeit kommen konnte.
Es blieb also nur eine Ansammlung von Werberichtlinien übrig. Zur selben Zeit gab es aber mehrere Umbrüche, die genau in die Gegenrichtung wirkten, und das massiv. Arbeitsstellen wurden zu Jobs, und das wurde gezielt gefördert; vermeintlich, um mehr Flexibilität zu erzwingen, im Kern aber, um die Gewerkschaften und die Möglichkeit organisierter Gegenwehr zu untergraben – ohne zu verstehen, dass die Aufhebung kollektiver Strukturen notwendigerweise eine Rückwirkung auf die Funktionsfähigkeit des industriellen Apparats, sprich auf die mögliche Produktivität hat.
Boeing ist das Muster dafür, wie sich in einer vollkommen individualisierten Gesellschaft mit geringer sozialer Sicherheit, geringer technisch-handwerklicher Bildung und nur noch Restbeständen von Industrie die Industriegesellschaft auflöst. Nicht mehr funktionsfähig ist. Der ganze Prozess, der in den Vereinigten Staaten spätestens in den 1860ern begann, gleichsam von vorne begonnen werden muss, aber ohne auf die Strukturen des kleinen Handwerks zurückgreifen zu können, die damals noch vorhanden waren.
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Vermutlich lässt es sich sogar mithilfe entsprechender Daten berechnen, wie hoch der Anteil realer industrieller Produktion in einer Gesellschaft sein muss, damit sie ihre Fähigkeit zu ebendieser Produktion nicht verliert. Das Niveau des 18. und des beginnenden 19. Jahrhunderts ist sicher noch zu schaffen, aber Bereiche, in denen es auf spezialisierte Kenntnisse ankommt wie eben Flugzeugbau? Genau da wird es schwierig.
Es gibt also einen durchaus legitimen Kern in den Forderungen, die Trump stellt. Er lautet: Wir brauchen genug Industrie, um unser gesellschaftliches Entwicklungsniveau halten zu können. Das ist eine Tatsache, die selbst, wenn alle Auseinandersetzungen um das Imperium gelöst wären, selbst, wenn alle globalen Beziehungen auf Grundsätzen der Gleichheit beruhten und sogar die private Aneignung ein Phänomen der Vergangenheit wäre, nicht verschwindet.
Und es ist noch ein gutes Stück komplizierter. Es ist auffällig, dass der nächste anstehende Entwicklungsschritt in der Produktion von Gütern, die weitgehend vollständige Automatisierung, die bereits lange als "Industrie 4.0" im Gespräch war, nach wie vor kaum realisiert wurde. Stattdessen gibt es haufenweise Bestrebungen, die Entwicklung der Produktivkräfte auszubremsen oder gar zurückzudrehen, wie beispielsweise durch die Klimaideologie (die in logischer Konsequenz irgendwann bei der Tretmühle enden würde). Nehmen wir doch einfach mal an, all das gäbe es nicht, und die Projektionen einer automatisierten Produktion (mit all dem, was hintendran hängt, wie automatisiertem Transport etc.) würden Realität.
Als erstes gäbe es wieder das Boeing-Problem. Selbst die perfektesten Maschinen müssen gebaut und gewartet werden. Menschen, die derartige Maschinen warten, müssen sie verstehen. Gesetzt den Fall, jede Fabrik wäre nur noch mit Robotern besetzt – auf welche Weise könnte sichergestellt werden, dass dauerhaft das Personal zur Wartung vorhanden ist? Vor allem, wenn man berücksichtigt, dass es eben nicht genügt, irgendjemanden mit ein paar technischen Kenntnissen zu versehen. Und auf welche Weise wäre sichergestellt, dass, selbst wenn auch das automatisierbar wäre, die Gesellschaft dann nicht zu einem Haufen blubbernder Idioten degeneriert, die irgendwann die göttlichen Automaten anbeten, statt sie zu beherrschen?
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Wohlgemerkt, wir reden hier von jenen idealen Bedingungen, die theoretisch mittlerweile möglich wären. Die Befriedigung aller grundlegenden Bedürfnisse durch fortgeschrittene industrielle Produktion (voll automatisierte Landwirtschaft inklusive). Das wäre kein ganz so einfacher Zustand, wie man sich das vor zweihundert Jahren vorstellte, und es stellen sich neue Fragen der Gerechtigkeit.
Die derzeitige industrielle Struktur tendiert zu einigen sehr dichten industriellen Zentren und weiten Teilen des Globus, die von der Industriegesellschaft nach wie vor abgekoppelt sind. Es wäre jetzt schon schwierig, jenen übersehenen Teilen der Welt, wie großen Teilen Afrikas, industrielle Entwicklung zu ermöglichen, ohne andernorts ein Absinken unter die (wahrscheinliche) Minimalschwelle auszulösen, die kulturelle Voraussetzung für eine Industriegesellschaft ist. Wenn die projizierte Automatisierung umgesetzt würde, wird das noch schwieriger.
Aber selbst unter den angenommenen idealen Voraussetzungen (dem, was Marxisten die klassenlose Gesellschaft nennen) bliebe diese Frage bestehen. Denn wenn die Verteilung der industriellen Produktion nicht vorgenommen wird, entstünde selbst unter den Voraussetzungen der Bedürfnisbefriedigung aus der Arbeitsteilung zwischen jenen Gebieten/Ländern, in denen das technische Niveau gehalten wird, und jenen, die bezogen auf höhere technische Entwicklungen nur Empfänger sind, eine neue Hierarchie.
Wenn man die Theorie ernst nimmt, die David Graeber in seinem Buch "Bullshit Jobs" vor einigen Jahren aufgestellt hat (und für die einiges zu sprechen scheint), dass letztlich bereits in der Weltwirtschaftskrise vor bald einhundert Jahren unzählige produktive Arbeitsplätze verschwanden und seitdem diese Lücke durch die Erfindung unzähliger weitgehend überflüssiger Tätigkeiten kompensiert wurde (die EU ist übrigens Meisterin dieser Disziplin), um zu verhindern, dass das ganze System aus Mangel an zahlungsfähigen Konsumenten zusammenbricht, wird klar, dass dieses Problem schon längst den Alltag bestimmt. Die Folgen zeigen sich sowohl im US-amerikanischen Rust Belt als auch im deutschen Ruhrgebiet, das im Grunde seit dem ersten Einschlag bei der Kohleförderung bereits Ende der 1960er nie mehr wirklich auf die Beine kam, als gesamte Region.
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Ein Teil dieses augenblicklichen Zustands ist ein Ergebnis der kapitalistischen Produktion. Ein Teil ist auch, wenn man Graebers Annahmen ernst nimmt, das Resultat der Tatsachen, dass das, was Marxisten die gesellschaftlich notwendige Arbeit nennen, also jene Menge an Arbeit, die für die nötige Produktion und die für die Erhaltung der Gesellschaft erforderlichen Tätigkeiten aufgewandt werden muss, bereits seit langem weit unter den Arbeitszeiten liegt, die gesellschaftlich üblich sind. Graeber geht von mindestens einem Drittel aus. Wollte man das über die Gesellschaft verteilen, ergäbe das nur noch ungefähr fünf Stunden täglich. Die Berechnungen, die im Zusammenhang mit Industrie 4.0 vorgenommen wurden, ergaben eine weitere Reduzierung um die Hälfte. Wenn man diese Zeit nicht so verteilen würde, dass große Teile der Gesellschaft einfach für überflüssig erklärt würden (was das kapitalistische Modell wäre), blieben also täglich zweieinhalb Stunden Arbeitszeit für die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter übrig. Das, nebenbei bemerkt, auf Grundlage dessen, was heute bereits möglich wäre.
Sicher, das klingt erst einmal als völlige Utopie, aber es könnte in einer Dystopie enden (übrigens, eines der vielen Themen, die bereits in Science-Fiction-Romanen der 1950er teilweise durchgespielt wurden). Einen Ansatz einer Lösungsmöglichkeit findet man in den chinesischen Programmen zur Armutsbekämpfung, die auf der einen Seite zwar auf Industrialisierung setzen, auf der anderen Seite aber etwas völlig Unerwartetes tun - beispielsweise traditionelle Formen örtlichen Kunsthandwerks wiederzubeleben.
Die Möglichkeit, die materiellen Grundbedürfnisse durch hoch automatisierte Produktion zu befriedigen, selbst im Weltmaßstab, kann zwar eine Voraussetzung des Glücks schaffen, ist aus sich heraus jedoch keine Garantie dafür. Menschen haben einige Grundbedürfnisse, die auf diese Weise nicht gedeckt werden können. Gemeinsame Tätigkeit, beispielsweise. Das Bedürfnis, schöpferisch tätig zu sein. Das sind zwei Momente, die Glück konstituieren. Die aber beispielsweise, wenn die Bedürfnisdeckung gesichert ist, zur Voraussetzung haben, dass Kultur nicht als Produkt, sondern als Tätigkeit begriffen wird. Dass auch manuelle Tätigkeit erlernt wird; ein Punkt, der dem derzeitigen Bildungssystem völlig fremd ist. Welche Art der Bildung bräuchte es, um aus der Möglichkeit des Glücks die Wirklichkeit des Glücks entstehen zu lassen?
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Die Frage, wie die gigantischen Länder Afrikas die für ihre eigene Entwicklung nötige Industrie aufbauen können, wenn das Volumen der Industriearbeit gerade kollabiert, wird dadurch verdeutlicht, dass selbst hoch entwickelte Staaten wie die USA an einem Punkt angekommen sind, an dem die industrielle Gesellschaft in technische Schwierigkeiten gerät. Welche Lösungsmöglichkeiten gäbe es? Spezialisierung auf bestimmte Branchen, also eine Art Geografisierung der gesellschaftlichen Arbeitsteilung?
Die gab es bisher auch, derart, dass manche Länder eben nur Rohstofflieferanten und nur begrenzt Konsumenten sein durften, aber das kann ja nicht das Konzept einer global gerechten Entwicklung sein. Es geht schließlich nicht nur darum, die Entwicklungsmöglichkeiten zu eröffnen. Es geht, wenn man den ganzen Komplex aus Automatisierung und künstlicher Intelligenz betrachtet, auch darum, wie gesichert werden kann, dass die Menschheit auf Grundlage der technischen Entwicklung wirklich eine größere Entscheidungsfähigkeit über ihr Schicksal erhält, statt sie preiszugeben.
Das ist erst einmal ein großer Berg Fragen, die weitgehend unbeantwortet bleiben. Und ja, es mag absurd wirken, sie in einem Moment zu stellen, in dem die vorhandene, alte Struktur droht, die Menschheit in die Steinzeit zurückzubefördern. Das ändert allerdings nichts an der Tatsache, dass sie gestellt werden müssen und es günstig wäre, jetzt mit dem Nachdenken anzufangen. Das Reich der Freiheit entsteht nicht automatisch, selbst dann nicht, wenn seine materiellen Voraussetzungen geschaffen sind. Die Auseinandersetzung um die Verteilung von Industrie, die sich in der erwartbaren Politik Donald Trumps in dieser Form erstmalig manifestieren wird, ist eine Andeutung dieser zukünftigen Probleme.
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Erdbeerernte in Gewächshaus, Dormagen, 22. April 2021
Von Dagmar Henn: Energie, Industrie und Zusammenbruch – ein Blick in eine mögliche Zukunft, Teil 1 3 Sep. 2022 14:01 Uhr "Das macht uns alles nichts", erklären die Koalitionspolitiker, wenn nicht nur Erdgas und Strom, sondern auch noch Nahrung knapp zu werden droht. Sie zeigen deutlich, dass sie nicht begriffen haben, wie Zivilisation funktioniert.
Das menschliche Gehirn ist ein ungeheurer Luxus. Es verbraucht ein Drittel der aus der Nahrung gewonnenen Energie, und die dafür erforderliche Größe des Kopfes führte dazu, dass menschliche Babys im Grunde zu früh geboren werden, weil sie sonst nicht mehr durch den Geburtskanal kämen, und dass menschliche Mütter, anders als bei Säugetieren üblich, bei einer Plazentaablösung verbluten können, weil die Schranke zwischen mütterlichem und kindlichem Blutkreislauf fallen musste, um die Versorgung dieses überaus gierigen Organs sicherzustellen.
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Der Preis ist also hoch, dementsprechend müssen die Vorteile enorm sein. Und sie sind es – die Menschen sind die einzigen Säugetiere, die ihre eigene Umwelt schaffen. Die es geschafft haben, nicht nur trotz körperlicher Verwundbarkeit zu überleben, sondern erst über die Jagd, dann über Ackerbau und Viehzucht ihre Ernährung so weit abzusichern, dass sie sich in großen Zahlen vermehren konnten, und dabei dennoch genug Überschüsse erwirtschafteten, um Kulturen zu schaffen, die Jahrhunderte überstehen.
Viele Punkte sind nach wie vor unklar und umstritten. Kam erst der Werkzeuggebrauch und dann der aufrechte Gang oder umgekehrt? Erst die Sprache und dann die geistige Entwicklung? Letztlich griffen all diese Faktoren ineinander. Die Erfolge bei der Jagd, die aus Werkzeuggebrauch und Kooperation resultierten, sorgten für die bessere Versorgung mit Proteinen, die wiederum die Voraussetzung für das Wachstum des Denkorgans war, das wiederum Werkzeuggebrauch und Kooperation verbesserte. Es ist also möglich, dass es nie eine Antwort auf die Frage geben wird, was zuerst kam, weil die Wechselwirkungen zu stark sind.
Die Entwicklung von Kultur wirft ähnliche Fragen auf. (Dabei möchte ich auf ein sehr spannendes, wenn auch schon älteres Buch verweisen, das einen sehr guten Einblick in die Zusammenhänge liefert – Jared Diamonds "Arm und Reich". Das Schöne an diesem Buch ist, dass es geologische, biologische und ökonomische Faktoren zusammenführt.) Was kam zuerst, Ackerbau oder Kalender? Religion oder Staat? Eindeutig ist jedenfalls, dass alles, was wir als Kultur kennen, angefangen bei Speisevorlieben über Schrift oder Architektur, und jede Form von Überlieferung eine simple Grundlage hat: Sie entstehen, wenn die Nahrungsgrundlage gesichert ist und Überschüsse erzeugt werden. Erst wenn Überschüsse vorhanden sind, finden komplexere Vermittlungsvorgänge wie schriftliche Überlieferungen oder spezialisiertere Fähigkeiten überhaupt statt.
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Dabei liegen die Anfänge womöglich früher, als man lange dachte. Inzwischen ist klar, dass die Steinwerkzeuge der späteren Steinzeit bereits das Ergebnis spezialisierter Werkstätten waren, bei denen sich ungeheure Mengen an Feuersteinsplittern fanden, also auch bereits über große Entfernungen gehandelt worden sein muss. Auch über die Kulturen der Bronzezeit weiß man inzwischen anhand von Untersuchungen von Metallisotopen, wie weit einzelne Gegenstände oder Rohstoffe transportiert wurden. Und genetische Untersuchungen haben weitgehend geklärt, welche Tierart wo und wann domestiziert wurde.
Viele entscheidende Erfindungen, die für uns heute Kultur definieren, fanden mehrmals an unterschiedlichen Orten statt, die keinen Kontakt miteinander hatten. Die sumerische, die ägyptische, die chinesische Schrift und die der Maya sind völlig eigenständige Entwicklungen; aber klar ist, dass menschliche Kulturen eine Tendenz zur Schrift haben. Nachdem viele dieser Schriften mühsam zu erlernen sind, setzt die Nutzung der Schrift voraus, dass darauf spezialisierte Personen aus dem allgemein erwirtschafteten Überschuss ernährt werden können. Gleiches gilt für komplexere Formen von Religion sowie für die Entstehung erster Formen von Staat.
Wie abhängig diese Dinge von der materiellen Grundlage sind, zeigte sich beispielsweise nach dem Ende des Weströmischen Reiches, das erst ökonomisch zusammenbrach, aber binnen relativ kurzer Zeit (wobei das zur Staatsreligion erklärte Christentum mithalf) nur noch eine Bevölkerung von Analphabeten besaß. Die beispielsweise in Pompeji erhaltenen Grafitti sind ein Beleg dafür, dass in der römischen Antike große Teile der Bevölkerung lesen und schreiben konnten. Im Frühmittelalter war nur noch eine sehr kleine Schicht schriftkundig; selbst im Hochmittelalter konnten nur Mönche und Frauen des Hochadels lesen. Erst im Zuge der Reformation, also in der frühen Neuzeit, wurde wieder ein Niveau an Schriftbildung erreicht, das dem der Antike nahe kam.
Sosehr eine Entstehung von Zivilisation an einem einzelnen Punkt möglich ist, sosehr ist sie für ihre Entwicklung auf Austausch angewiesen. Dabei geht es nicht nur um den Austausch von Gütern – Salz beispielsweise wurde schon früh über Hunderte Kilometer transportiert, davon zeugen die alten Salzstraßen. Es geht, langfristig gesehen, mehr noch um den Austausch von Erkenntnissen. Die Geschichte der Mathematik liefert ein faszinierendes Beispiel dafür, wie einzelne Einsichten wandern und die Beiträge völlig unterschiedlicher Kulturen wie der indischen, der griechischen und der arabischen zu einer Einheit verschmolzen, ohne die moderne Technik nicht möglich wäre. Nur durch dieses Zusammenwirken entsteht Wissenschaft; daher ist sie, ähnlich wie auch Literatur und Musik, letztlich eine gemeinsame Schöpfung der Menschheit, auch wenn einzelne Teile davon den Anschein erwecken, das Produkt einer einzelnen Person zu sein.
Wissenschaftliches Denken ist etwas, das sich auf der Grundlage von Schrift entwickelt, denn eine orale Weitergabe ist dafür bereits zu ungenau. Das bedeutet gleichzeitig, dass die vorhandene Menge an Überschüssen höher sein muss als jene zur Entwicklung einer Schriftkultur. Und es bedeutet, dass die Wissenschaft vor der Schrift verschwindet, wenn die Überschüsse ausbleiben.
Der Grund dafür sind unter anderem die langen Ausbildungszeiträume. Man hat sich heute daran gewöhnt, dass für eine moderne Gesellschaft zehn Jahre Schulbildung im Grunde das Minimum darstellen, das nötig ist, um überhaupt in ihr bestehen zu können. Die Eskapaden der deutschen Bürokratie wären anders gar nicht möglich. Erst nach diesen mindestens zehn, oft zwölf oder mehr Jahren Schulbildung beginnt überhaupt eine berufliche Ausbildung. Das bedeutet natürlich gleichzeitig, dass zum einen eine Arbeitskraft ausfällt, und zum anderen die Ernährung aus dem insgesamt erzeugten Überschuss sichergestellt sein muss.
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Ich stelle diese Punkte so ausführlich dar, um ein Gefühl dafür zu erwecken, welche Konsequenzen es hat, wenn eine Gesellschaft von einem Stand höher Überschüsse auf einen Stand des Mangels stürzt, wie es in Europa in näherer Zukunft geschehen kann. Der Zeitraum, über den sich ein kulturelles Niveau unter solchen Bedingungen erhalten lässt, ist begrenzt. Während augenblicklich die Vertrautheit mit der Schriftkultur unter den leicht verfügbaren elektronischen Medien leidet und viele jüngere Leute lieber Lernvideos sehen als Bücher lesen, stellt sich die Situation völlig anders dar, wenn auf einmal weder diese noch die traditionellen Druckerzeugnisse zur Verfügung stehen. Lesefähigkeit selbst auf einfachem Niveau geht nämlich ohne Praxis auch wieder verloren; das ist ein Problem, das in vielen Ländern des Südens zu sehen ist, in denen zwar eine grundlegende Schulbildung alphabetisiert, aber dann im Alltag kein bezahlbares Material zur Verfügung steht, um in Übung zu bleiben.
Vom augenblicklichen Bildungsstand bis zu verbreitetem Analphabetismus braucht es weniger als eine Generation, sobald die wirtschaftliche Grundlage verloren ist. Der Zeitraum, für den nach einem wirklichen Zusammenbruch eine Wiederherstellung möglich ist, ist begrenzt. Wird er überschritten, dauert der erforderliche Prozess Jahrzehnte, wenn nicht Jahrhunderte. Der Dreh- und Angelpunkt hierbei sind die verfügbaren Nahrungsüberschüsse. Und die dürften, wenn man eine Fortsetzung der gegenwärtigen Politik und Machtstrukturen annimmt, gewaltig einbrechen.
"Niederländische Bauern haben Angst" – Landwirte protestieren gegen neue Stickstoffregeln
Die Proteste der Bauern in den Niederlanden hätten hierzulande weit mehr Aufmerksamkeit verdient gehabt; schließlich stammen große Teile der Gemüseversorgung von dort. Deutschland ist bei pflanzlichen Nahrungsmitteln, vom Getreide abgesehen, schon lange kein Selbstversorger mehr, sondern importiert bis zu 80 Prozent. Wenn die Pläne der niederländischen Regierung zur Begrenzung des Einsatzes von Düngern greifen, geht die Produktion in den Niederlanden um mindestens ein Drittel zurück. Die Energiepreise dürften dafür sorgen, dass Produktion in Treibhäusern ebenfalls entweder massiv zurückgeht oder die Erzeugnisse für die meisten nicht mehr bezahlbar sind.
Milchprodukte dürften nicht nur deutlich teurer werden, weil auch die Verarbeitungsprozesse in Molkereien viel Energie brauchen; die Menge dürfte ebenfalls zurückgehen, weil das Kraftfutter nicht mehr zur Verfügung steht. Getreide wird für den menschlichen Konsum benötigt, auch die Anbauflächen für Grünfutter werden aus demselben Grund zurückgehen, und im Ergebnis werden die hochgezüchteten Hochleistungskühe weniger Milch liefern – falls sich die Milchproduktion für die Erzeuger überhaupt noch rechnet. Falls nicht, dürfte auch der Bestand zurückgehen.
Falls Transportketten zusammenbrechen, was sowohl wegen eines Ausfalls der Stromversorgung (Kühlung, Melkmaschinen!) als auch wegen eines Ausfalls der Logistik (Diesel und Ad Blue) denkbar ist, könnte der ganze Sektor auf den Stand des 19. Jahrhunderts zurückstürzen, allerdings ohne die dann erforderlichen Arbeitskräfte in der Landwirtschaft. Und, nur zur Erinnerung: Kühe, die nicht gemolken werden, verenden nach einigen Tagen.
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Inzwischen ist ganz offiziell von Blackouts die Rede, und es wird so getan, als sei das eine beherrschbare Methode. Aber es ist eher eine tollkühne Wette darauf, dass schon nichts schiefgehen wird. Ein unkontrollierter Blackout, der zu Zerstörungen in größeren Umspannwerken führen kann, hätte Folgen über Monate. In Texas, das auf ähnlich unzuverlässige Energiequellen gesetzt hat wie die Bundesrepublik, konnte man im vergangenen Winter erleben, dass selbst eine noch kontrollierte Notabschaltung größerer Teile des Stromnetzes zu wochenlangen Ausfällen führte. Wenn man betrachtet, mit welchem Geschick andere logistische Probleme zurzeit bewältigt werden, muss man schon sehr viel Gottvertrauen besitzen, um bei der Ankündigung kontrollierter Abschaltungen keine Angst zu verspüren.
Aber bleiben wir vorerst bei der Nahrungsversorgung. Sie ist an mehreren Punkten bedroht. Die Frage von Produktion und Transport haben wir bereits angesprochen. Das nächste Problem ist die Lagerhaltung. Auch hier wird, im Falle des Getreides, Strom benötigt, weil Getreide, das in Silos gelagert wird, nicht nur herumliegt, sondern bewegt und belüftet werden muss, damit es nicht verdirbt. Gemüse und Obst werden in Lagerhallen aufbewahrt, die nicht nur gekühlt sind, sondern zusätzlich eine Spezialatmosphäre aufweisen, die durch geringeren Sauerstoffgehalt eine längere Aufbewahrung ermöglicht. Dafür braucht es reines CO₂, das aber ein Nebenprodukt der Ammoniakproduktion ist, die entweder heruntergefahren ist oder stillsteht.
Wenn man betrachtet, an wie vielen Punkten die einfache, grundlegende Nahrungsversorgung bedroht ist, darf man nicht vergessen, dass eine Aneinanderreihung von mehreren Risiken das Gesamtrisiko nicht durch Addition, sondern durch Multiplikation erhöht. Tatsächlich muss von mehreren möglichen nur eines eintreten, um wirklich massive Probleme auszulösen. Und was die Beherrschbarkeit betrifft – der hessische Innenminister hat zwar gemerkt, dass die Mobiltelefone der Polizei auch am Stromnetz hängen, hat aber zu einer Hightech- statt zu einer Lowtech-Lösung gegriffen und hundert Satellitentelefone bestellt ... statt auf einfache Funktechnik zurückzugreifen. Will sich irgendjemand ausmalen, wie eine Verwaltung mit Lebensmittelkarten zu Rande kommen soll, die schon die vergleichsweise simple Versorgung der Bürger mit Masken völlig verkackt hat?
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Dafür gäbe es zwei Möglichkeiten. Die eine, altertümliche, mit Pappkärtchen zum Abschnippeln, scheitert an der Personalbesetzung moderner Supermärkte. Die andere, moderne, mit Chipkarte, scheitert daran, dass sie nur mit Strom funktioniert. Und die Fähigkeiten des deutschen Apparats sorgen dafür, dass beides nichts wird.
Wie gesagt, das alles sind keine banalen Ereignisse. Selbst als vorübergehende Phase traumatisieren sie und führen zu einem Zusammenbrechen gesellschaftlicher Regeln in ungeheurem Ausmaß. Wenn man ein Beispiel dafür braucht, kann man sich Russland in den 1990ern ansehen – ein Sinken der Lebenserwartung um zehn Jahre, massive Probleme mit Alkoholismus (was man den Menschen in einer solchen Situation nicht einmal verdenken kann), eine Explosion der Kriminalität. Das ist das Minimum, was bei einer Fortsetzung der jetzigen Entwicklungslinie zu erwarten ist. Allerdings gekoppelt mit einer politischen Klasse, die auf maximale Unterdrückung setzt und sich dabei sogar auf einen Teil der Bevölkerung stützen kann, der in den letzten zwei Jahren scharfgemacht wurde. Das wiederum verhindert die Formation von Kräften, die eine Erneuerung tragen könnten.
Was übrigens noch nicht so wirklich wahrgenommen wurde, ist, wie viele der heute gebräuchlichen Verhaltensweisen durch fehlenden Strom nicht mehr möglich sind. Der erste Punkt ist, dass, als Folge von Voice over IP, selbst gewöhnliche Telefonate nicht mehr möglich sind, wenn der Strom ausfällt. Während das alte Telefonnetz auf Schwachstrombasis weiter funktionierte, selbst wenn das Stromnetz ausfiel, gäbe es jetzt, ob durch einen echten oder einen geplanten Blackout, nicht nur kein Mobiltelefon, sondern auch kein Festnetz mehr. Ganz zu schweigen von Tinder und ähnlichen Erfindungen, über die die Jugend ihr Sozialleben organisiert.
Das gesamte auf Tausenden von Servern gespeicherte Datenvolumen ist ohne Strom schlicht nicht mehr erreichbar; was bedeutet, jede Verwaltung, die ihre Aktenführung digitalisiert hat, ist dann zumindest vorübergehend außer Funktion. Auch hier wäre der Absturz deutlich tiefer, als man auf den ersten Blick annehmen würde. Da Schreibmaschinen nur noch begrenzt vorhanden sind, müsste die handgeschriebene Kladde an die Stelle der computergeführten Datei treten. Das ist das 19. Jahrhundert, nicht das 20.
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Symbolbild; Bayrischer Wald, 26.07.2018
von Dagmar Henn: Grün ist der Untergang – Teil 2: Dystopie statt Utopie 3 Juli 2022 08:24 Uhr Seit über vierzig Jahren gibt es die Partei der Grünen, und sie hat die deutsche Politik weit stärker geprägt, als ihre Regierungsbeteiligungen vermuten lassen. Jetzt macht sie sich daran, den Untergang dieses Landes zu inszenieren. Zeit für eine Bilanz.
(Teil 1 finden Sie hier.)
Eine Zeit ohne Zukunft
Die Ersetzung der Utopie durch die Dystopie erfolgte nicht zufällig. Der Wendepunkt liegt tatsächlich an jenem Moment Anfang der 1970er, als die Wachstumsphase von Automobil- und Elektroindustrie vorbei war und im gesamten Westen die Flucht in Spekulation und Rentenwirtschaft begann. Mit dem Wachstum (nicht, wie der Club of Rome behauptete, absolut, aber eben unter den Bedingungen der Kapitalverwertung) endete auch, in allen westlichen Kernländern mehr oder weniger gleichzeitig, jede Weiterentwicklung des Sozialstaats, und das neoliberale Elend begann.
Grünen-Chefin Lang: "Sonne und Wind schützen so am Ende sogar unsere Demokratie"
Man könnte sagen, dem Kapitalismus waren die Versprechungen ausgegangen, also mussten sie durch Drohungen ersetzt werden. Wenn man liest, was es alles nach den Voraussagen des Club of Rome aus dem Jahre 1972 heute bereits nicht mehr geben dürfte, entbehrt das nicht der Komik. Aber die Erzählung vom baldigen Ende aller Rohstoffe wurde durch unzählige weitere ergänzt, vom Atomtod über das Waldsterben, die Überbevölkerung bis zum Klimawandel.
Der gewaltige Vorteil dieser Szenarien besteht darin, dass ihre Katastrophen-/ und Notstandsjünger nur Gläubige und Feinde kennen. Denn das Unheil, das droht, ist so gewaltig, dass jeder zum Feind wird, der nicht willig ist, bei der Abwendung mitzuhelfen. In dieser Hinsicht hat selbst die Erfindung des "Coronaleugners" ihre Wurzeln in jener politischen Kultur, die die Grünen geprägt haben und aus der sie hervorgegangen sind.
Aber was ist das wirkliche Ziel dieser Politik? Wenn man das aktuelle Handeln dieser Partei betrachtet, würde man denken, der absolute Ausverkauf an die USA. Aber das ist etwas zu einfach. Eine Handvoll Politiker, selbst zwei Hände voll, könnte niemals die Interessen zumindest der breiten Bevölkerungsmehrheit in dem Ausmaß verraten, wie die Grünen es tun, ohne von einer mächtigen gesellschaftlichen Gruppe im Inland gestützt zu werden. Auffällig ist, dass es nicht die Vorstände der Industrie sind, die das Sagen haben. Aber das heißt noch lange nicht, dass es kein einheimisches Kapital ist.
Meinung Mediale Begleitung in die "neue Normalität": Kühlere Wohnungen sind laut "Welt" gesünder
Schon seit fünfzig Jahren gibt es über Siemens den Spruch, es sei eine Bank mit angeschlossenem Elektroladen. Was besagen sollte, die Geschäfte erstrecken sich über so viele Bereiche, dass das, was als Firma sichtbar ist, auf der "Siemens" steht, nur ein kleiner Teil ist. Ähnlich verhält es sich mit allen großen Konzernen beziehungsweise vor allem mit dem Geld ihrer Eigentümer. Der Vorstandsvorsitzende von Siemens wird natürlich Bedenken äußern, wenn die Produktion gefährdet ist; es ist schließlich sein Job, in diesem Bereich für möglichst hohe Erträge zu sorgen. Was die Interessen der Familie Siemens sind, lässt sich allerdings nur raten.
Da gibt es solche Ableger von Finanzkonzernen wie PIMCO, das der Allianz gehört und das jahrelang die größte Geldmenge weltweit verwaltete. Und dann gibt es eben all die Bereiche, die erst nach 1972 entstanden sind, in denen die materielle Produktion eine geringe bis gar keine Rolle spielt. Softwarekonzerne wie Microsoft oder Google. Pharmakonzerne, deren Hauptertrag aus Patenten stammt, wie uns im Zusammenhang mit Corona so plastisch vor Augen geführt wurde. Immobilienspekulation, in der Milliarden um Milliarden aufgesogen wurden. Privatisierte Kliniken oder Autobahnen.
Diese Anteile sind so gewaltig, dass ihr Einfluss auf die Politik jenen der realen Industrie übersteigt. Und im Gegensatz zur wirklichen Produktion, bei der reale, handfeste Güter entstehen und verkauft werden, entsteht bei diesen Firmen nichts außer einem Anspruch, ein Stück vom Profit zu erhalten. Diesen Anspruch erheben nicht nur US-Firmen, aber die US-Armee ist die Söldnertruppe, um diese Ansprüche einzutreiben. Oder sie war es, bis vor kurzem. Jetzt ist dieses ganze Geschäftsmodell, das in den 1970ern aus der industriellen Krise herausführte, vom Zusammenbruch bedroht.
Anlagen und Anleger
Der eine große Erfolg, den sich die Grünen auf die Fahnen schreiben, ist das Ende der Kernkraft in Deutschland. Dass in anderen europäischen Ländern die Reaktion auf dieses Thema völlig anders verlief, scheint zu belegen, dass Fulda Gap & Co. im Hintergrund an diesen Sorgen mitwirkten.
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Aber man könnte sich ebenso gut fragen, ob nicht die ganze Geschichte der Kernkraft in der Bundesrepublik eine gigantische Rosstäuscherei war. Denn die Anlagen wurden erst von öffentlichen Energieversorgern mit hohen öffentlichen Subventionen gebaut. Dann wurde erklärt, die Versorger bräuchten Rücklagen für mögliche Unfälle, Rückbau etc. Dann wurden die Versorger privatisiert, unter Mitnahme der Rücklagen, die aber nicht angerechnet, also auch nicht entgolten wurden. Dann wurden die Rücklagen freigegeben und all das schöne Geld floss in die Taschen der nunmehr privaten Versorger. Dann wurde beschlossen, die Kernkraftwerke abzuschalten, aber gegen eine Entschädigung – die wieder an die inzwischen privaten Betreiber floss und nicht bei der öffentlichen Hand blieb, die den Bau einstmals finanziert hatte. In Summe bleibt ein gigantischer Abfluss von Steuergeldern an die Stromkonzerne, zu dem es weder bei einem Weiterbetrieb noch bei einer Stilllegung in öffentlicher Hand gekommen wäre.
In der ganzen Entwicklung der Energieversorgung Deutschlands stehen in den letzten Jahrzehnten zwei Ziele miteinander in Konkurrenz: die Sicherheit der Versorgung, das ausgesprochene Ziel, das für die Industrie wichtig ist, und die Schaffung neuer Anlagemöglichkeiten, das unausgesprochene Ziel. Letztlich gewinnen meist die Anlagemöglichkeiten.
Klar sichern zum Beispiel Windkraftanlagen keine stabile Energieversorgung. Aber für die Zeit ihres subventionierten Betriebs sichern sie den Anlegern Erträge, die, wie die durch Immobilienspekulation hochgetriebenen Mieten, wieder aus den Geldbeuteln der arbeitenden Bevölkerung entnommen werden. Die Schwankungen im Angebot liefern zusätzlich noch ein Argument dafür, aus dem natürlichen Monopol auf Stromversorgung einen Markt zu machen, auf dem man spekulieren kann. Gleiches gilt für Solarzellen. Das eigentlich propagierte Ziel, die sichere Versorgung durch saubere Energie, wird nicht erreicht. Aber das der Gewinnausschüttung für die Betreiber durchaus.
Täuschen und tarnen
Manche grün propagierte und umgesetzte Ideen erzeugen einfach nur Unfug. Wie der Biosprit. So eine tolle Idee. Bis dann auffiel, dass vielerorts – beispielsweise in Indonesien – Palmöl an die Stelle von weniger einträglichen Lebensmitteln tritt und die Menschen in der Gegend dafür hungern. Also förderte man den Anbau dort nicht mehr, dafür aber in der EU. Weshalb jetzt auf der halben norddeutschen Tiefebene statt Kartoffeln Biosprit wächst. Was die Lebensmittel im geordneten Alltag schlicht etwas teurer macht, aber wehe, es kommt zu irgendeiner Krise. Selbstverständlich passiert das nicht, schon gar nicht auf Veranlassung der Grünen.
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Schlichte Kürzungsprogramme werden auf grün attraktiv verpackt, Inklusion zum Beispiel. Auch so ein schönes Wort und eine edle Idee, behinderte Kinder zusammen mit ihren nicht behinderten Altersgenossen aufwachsen zu lassen. Die Finnen machen das, sie schicken für jedes Kind, das es benötigt, einen Bildungsassistenten in die Klasse. Am Unterrichtsablauf ändert sich dabei nichts. Aber die Assistenten sind teuer. In Deutschland werden die spezialisierten Bildungseinrichtungen, zum Beispiel für Blinde, geschlossen, aber auch die Inklusionsassistenten eingespart. Weshalb das eine Kind, das inkludierte, oder gar deren mehrere in einer Klasse, keinerlei Unterstützung bekommt, den anderen Kindern aber zugleich weniger Stoff vermittelt wird, weil nur noch so schnell gelernt werden kann, wie – die Kosten halt, die Kosten.
Wie war das mit dem Verbot von Plastiktüten? Von denen jetzt mehr verkauft werden als davor, weil die Leute ihre Tüten vom Einkauf als Müllbeutel nutzten und jetzt extra Müllbeutel kaufen, aus Plastik, versteht sich?
Und dann gibt es die großen grünen Utopien. Etwa jene, dass man auch Großstädte mit Lastenfahrrädern versorgen könne. Nein, wirklich, das geht. Man muss nur fest genug daran glauben. Und genauso fest davon überzeugt sein, dass hunderte Menschen ihre Erfüllung im Lastenfahrradstrampeln sehen, gleich bei welchem Wetter, jahrein, jahraus. Hunderte? Tausende, Zehntausende.
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Ein gewöhnlicher Supermarkt irgendwo in der Stadt bekommt täglich mindestens eine LKW-Ladung Nachschub. Dieser LKW transportiert seine zwanzig Tonnen Fracht vom nächstgelegenen Verteilzentrum der Supermarktkette, das natürlich nicht in der Stadt, auch nicht am Stadtrand, sondern ein Stück weit draußen liegt. Sagen wir einmal, es sind zwanzig Kilometer vom Verteilzentrum zum Supermarkt. Dann entsprechen diese zwanzig Tonnen zweihundert Lastenfahrradfahrern, die jeweils vierzig Kilometer radeln müssen, einmal mit einer Fracht von hundert Kilo, einmal leer, um einen einzigen Supermarkt zu versorgen. Wie viele solcher Supermärkte kommen auf eine Großstadt wie Köln? Wie lange dauert das jeweilige Be- und Entladen, wenn es keine Europaletten mehr sind, die per Gabelstapler abgeladen werden? Mit Glück schaffen die Lastenfahrradfahrer zwei Supermärkte täglich. Bei Schneematsch und bergauf natürlich weniger. Und wenn grade Grippesaison ist, dann muss man das eben aushalten, dass nicht alles...
Das Ergebnis der großen Lastenfahrradfantasien wird ein ganz anderes sein. Die großen Einkaufszentren auf der grünen Wiese werden weiter gefördert. Und in den Innenstädten brechen auch noch all die Geschäfte weg, die heute schon zum Teil nur mit vergünstigten Mieten am Leben gehalten werden, weil es eben Menschen gibt, die einen Schuster brauchen. Wer nicht rauskommt zum Einkaufen, kann es sich liefern lassen, und wer dafür nicht das Geld hat – nun, die meisten dieser Überlegungen enden bei "sich liefern lassen."
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Deutschland "muss mehr Milei und Musk wagen", so der Vorsitzende der Kleinstpartei FDP, Christian Lindner, jüngst in der ARD
Von Susan Bonath: "Mehr Milei und Musk wagen" – Neoliberale Moralisten entrüsten sich über Christian Lindner 7 Dez. 2024 12:58 Uhr FDP-Chef und Ex-Bundesfinanzminister Christian Lindner hat Deutschlands Moralisten auf den Plan gerufen. Darf man Argentiniens neoliberalen Kettensägen-Staatschef loben? Was all die Kritiker vergessen: Deutschland geht schon seit Jahrzehnten den gleichen Weg in Trippelschritten.
Täglich treibt die Presse eine neue "Sau" durch Deutschland. Diese Woche startete mit einem Aufreger um Christian Lindner: Der FDP-Chef und Ex-Finanzminister hatte mal wieder an seinem neoliberalen Rad gedreht. Deutschland müsse "mehr Milei und Musk wagen", hatte er im ARD-Talk in die Kameras agitiert. Wer Lindner in den letzten Jahren zugehört hat, dem entlockt das nur ein müdes Gähnen.
Doch in der nahezu gleich geschalteten deutschen Leitpresse-Landschaft rotierte die Entrüstungswelle. Altliberale, Allround-Kommentatoren, Politexperten und Moralisten für jedes Thema gaben sich die Klinke in die Hand, um, so kam der Eindruck auf, irgendwie das alte deutsche FDP-Image zu retten.
Den rechts-"libertären" argentinischen "Kettensägen"-Präsidenten Javier Milei und dazu einen stinkreichen Exzentriker wie Elon Musk als Vorbild loben – ja darf der das denn überhaupt im guten Wertedeutschland?
Mileische Mini-Kettensäge in Aktion
Zunächst einmal kann man sich fragen: Wo ist hier überhaupt der Aufreger? Lindner ist für seinen so schlecht begründeten wie mythologisch aufgeblähten Marktfundamentalismus aus dem Hause Hayek nicht erst seit gestern wohlbekannt. Seit Jahren trägt er seine neoliberalen Märchen ungefragt der Öffentlichkeit vor. Kein Mensch hat ihn bisher daran gehindert, auch nicht als Finanzminister, der er drei Jahre lang war.
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In Bundestagsdebatten, auf FDP-Parteitagen und sonstigen Bühnen warb er gern für das volle Programm: Steuergeschenke für Reiche und Sozialabbau für alle anderen, Freiheit fürs Kapital und Gängelei für die Arbeiter, Kriegsrüstung und -exporte in die Ukraine bei totaler Schuldenbremse für die "kleinen Leute", und so weiter. Wie kann es da wundern, wenn er Leute feiert, die auf der gleichen Welle reiten?
Der Streit am Ampel-Ende drehte sich letztlich darum: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wollte ein paar zusätzliche Schulden aufnehmen für die Rüstungslieferungen in die Ukraine, also die Schuldenbremse dafür lockern. Lindner wollte genauso liefern – aber eben ohne neue Schulden, sondern durch komplette Umverteilung, vor allem aus den Sozialtöpfen, die ohnehin bereits geplündert wurden.
Bis dahin hat die FDP die Ampelpolitik ganz kräftig mitbestimmt. Völlig losgelöst vom Koalitionsvertrag setzte die Regierung viele Wünsche Lindners bereits um: Sie stampfte die zuvor großspurig verkündete Kindergrundsicherung ein und baute das Bürgergeld, kaum eingeführt, in Windeseile wieder zu Hartz IV zurück. Sie vergoldete das Reichen-Schonprogramm, verordnete Sozialkürzungen und alle hetzten emsig gegen Arbeitslose. Die Mileische Mini-Kettensäge war bereits in Aktion. Auch die Union unter Friedrich Merz konnte ihre Freude darüber kaum verbergen.
Lindners Mövenpick-Partei
Die FDP ist beileibe nicht erst seit gestern derart neoliberal gestrickt. Erinnert sich noch jemand an den Mövenpick-Skandal, also die Steuergeschenke an Hoteliers gegen satte Parteispenden? Oder weiß noch jemand, wie die FDP vor zehn Jahren gegen die Einführung eines Mindestlohns wetterte und unter anderem behauptete, dieser werde jungen Menschen den Einstieg in den Arbeitsmarkt erschweren und ihre "Zukunftschancen vernichten"?
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Da fragt man sich, an welche Zeit die ehemalige FDP-Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger wohl dachte, als die Medien sie über den "demokratisch-liberalen" Charakter der FDP schwadronieren ließen, der angeblich ganz weit entfernt sei von Lindners Milei-Faible. Vielleicht meinte sie die 1970er- und 1980er-Jahre, wo es zumindest noch so etwas wie einen sozialliberalen Flügel in der FDP zu geben schien?
Heute sieht das jedenfalls ganz anders aus. Keineswegs träumt FDP-Chef Christian Lindner als einziger in seiner Partei von Sozialstaats-"Massakern" nach der Methode Javier Milei in Argentinien und zugleich von Musks Milliarden. So stimmte beispielsweise auch FDP-Bundestagsfraktionschef Christian Dürr im Deutschlandfunk in Lindners neoliberale Lobeshymne ein und bezeichnete diese als "Umdenken in der Wirtschaftspolitik".
Milei in Trippelschritten
Doch man kann nun keineswegs die FDP als diesbezüglichen Allein-Übeltäter in Deutschland hinstellen. Man muss die selbst ernannte "politische Mitte" schon als das betrachten, was sie seit Jahrzehnten ist: leider neoliberal. Milei in Trippelschritten; man könnte auch sagen: Reagan in Regenbogenfarben oder Thatcher pinkwashed – das ist seit spätestens der Jahrtausendwende Programm in Deutschland, ganz egal, wer gerade in der Regierung saß.
Die "Mitte" zieht seit Jahrzehnten im Gros an einem Strang. Sie privatisierte Post und Bahn, Krankenhäuser und Pflegeheime. Sie erfand die Agenda 2010 und setzte sie ab 2003 mit Rot-Grün in der Regierung um. Wenig später verschärfte Schwarz-Rot die integrierten Repressionen, erlaubte beispielsweise unbarmherzige 100-Prozent-Sanktionen gegen 15- bis 24-Jährige beim geringsten "Vergehen". Nicht nur die Arbeitslosenhilfe kam so unter den Hammer. Auch Arbeitsrechte, staatliche Gesundheitsfürsorge und die Rente wurden massiv gestutzt. Und bei jeder Krise geht es weiter in Richtung Sozialabbau.
Das ist nicht verwunderlich. Neoliberale hatten noch nie ein anderes Konzept. Führt der Kapitalismus mal wieder in die Krise, soll noch mehr davon die Lösung sein - konsequenterweise verbunden mit mehr Härte gegen Arme. Die sozialen Probleme potenzieren sich, die Kriminalität steigt und die Neoliberalen rufen noch lauter nach Sozialabbau, Privatisierung und Polizeistaat – ein nicht enden wollender Teufelskreis, in dem sich Deutschland befindet.
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Die Neoliberalen wecken dabei stets die bekannte Hoffnung in der Normalbevölkerung: Wenn wir die Reichen noch ein bisschen reicher machen und dafür sorgen, dass sie ungehindert scheffeln können, sickert dann irgendwann wohl doch ein bisschen mehr von oben nach unten durch. Das ist zwar nie im großen Stil passiert und die Reichen sind so reich wie nie – aber der Mythos vom Trickle-Down-Effekt ist mächtig.
Dem widersprechen alle neoliberalen Experimente, die – von Pinochet in Chile über Thatcher im Vereinigten Königreich bis hin zu Reagan in den USA – allesamt die soziale Schere auseinanderklaffen ließen. Auch führen mehr Wohltaten für Unternehmer nicht automatisch zu viel mehr Jobs, geschweige denn zu solchen, von denen man leben kann. Löhne sind bekanntlich Kosten. Jeder Unternehmer, der nicht pleitegehen will, wird alles tun, um sie zu drücken. Umso besser funktioniert das mit repressiven Staatsprogrammen wie Hartz IV, mit denen Deutschland Arbeitslose in den Niedriglohnsektor zwang.
Die Freiheit, die Liberale gern verallgemeinert predigen, mag wohl klingen. Gemeint ist sie aber nur fürs Kapital. Die gewöhnlichen Lohnabhängigen, die nicht gerade auf privilegierten Managerposten landen, werden natürlich auch frei: von sozialer Sicherheit, von auskömmlichen Löhnen, von freier Berufswahl, von Selbstbestimmung über die eigene Lebenszeit und so weiter.
"Freiheit" für den US-Imperialismus
Doch selbst in ihren Freiheitsforderungen fürs Kapital sind Neoliberale wie Lindner nicht besonders konsistent. Bekanntlich steht auch er stramm hinter den Russland-Sanktionen, die in Deutschland und Europa die Energiepreise künstlich in die Höhe treiben. Sanktionen gegen andere Staaten und deren Industrie sind eigentlich nach ihrer eigenen Logik nichts anderes, als Eingriffe in den freien Markt, genau wie Subventionen, nicht zuletzt durch staatliche Rüstungskäufe bei bestimmten Konzernen. Darüber sprechen Neoliberale aber nicht so gern.
Man könnte also sagen: Lindners Freiheitsforderungen gelten offensichtlich vor allem für das Großkapital, zumeist mit Hauptsitz in den USA, nicht aber für den deutschen Mittelstand. Die FDP – und mit ihr auch die anderen der selbst ernannten "Mitte"-Parteien – betreibt eine Politik für den US-Imperialismus und seine riesigen Monopole. Man verspricht sich dabei offensichtlich ein gemütliches Plätzchen im Schatten des Imperiums – natürlich nicht für alle!
Ausverkauf Argentiniens
Nicht anders sieht es bei Javier Milei aus: Sein Land hat er inzwischen an den Tropf des Internationalen Währungsfonds (IWF) gehängt. Die Schlüsselindustrien verscherbelt Milei eifrig an westliche Oligarchen, auch über eine sogenannte "Treuhand"-Firma (erinnert sei an die Abwicklung der DDR). Die Armutsquote ist in seiner Amtszeit offenbar rasant gestiegen.
Mit eiserner Hand geht Milei gegen die Armen vor, gegen Suppenküchen und Genossenschaften zum Beispiel. Auch die linke Opposition hat unter ihm nichts zu lachen. Und Beschäftigten würde er das Streiken gern komplett verbieten. Zugang zu Hochschulbildung sollen ihm zufolge nur noch Kinder erhalten, deren Eltern gut dafür bezahlen können.
Modernes Manchester-Monopoly
Da könnten einem glatt Gedanken an den Manchester-Kapitalismus im 19. Jahrhundert kommen: Arbeiter, die beengt in verschimmelten Londoner Bruchbuden hausen, jeden 14-Stunden-Fabrikjob annehmen müssen, um ihre Familien durchzubringen, begleitet von ihren 14-jährigen Kindern, die aus Geldnot nicht mehr in die Schule gehen können. Es gibt längst Ecken in den USA, wo dieses "Flair" erlebbar ist. In Argentinien ganz sicher auch. Nur, das anders als damals heute Monopole das Sagen haben.
Vorwärts zu einem modernen "Manchester-Monopoly"? - Unter diesem Gesichtspunkt sollte man Lindners "mehr Milei und Musk wagen" dringend beleuchten – und dabei nicht die deutsche Politik der letzten 30 Jahre vergessen. Doch mit Analyse haben es die deutschen Medien nicht so. Die begnügen sich wie üblich im oberflächlichen Moralin.
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Steigende Lebenshaltungskosten – ein Blick auf den Einkaufskorb und den Kassenbon genügt. (Symbolbild)
hier die konkreten zahlen...
Von Oleg Issaitschenko: Konflikt mit Russland führt zu stark ansteigenden Lebenshaltungskosten im Westen 9 Dez. 2024 07:46 Uhr Zum ersten Mal seit 70 Jahren leben die neuen Generationen in den meisten Ländern in einer schlechteren wirtschaftlichen Situation als die vorherigen Generationen. Inflation, Arbeitslosigkeit und Energiekrisen erschüttern die Welt. Die Nahrungsmittelverfügbarkeit gibt in Europa, Lateinamerika, Afrika und Asien Anlass zur Sorge und wird zum Hauptthema bei Wahlen. Wie hängt die globale Krise mit der westzentrierten Wirtschaft und den Sanktionen gegen Russland zusammen?
Das Problem der hohen Lebenshaltungskosten wird für die Länder Europas und der USA wichtiger als jedes andere soziologische Problem. Dies geht aus dem Bericht des [russischen; Anm. d. Red.] Experteninstituts für Sozialforschung "Die weltweite Lebenshaltungskostenkrise. Hauptmerkmale" hervor.
Experten zufolge stiegen die Lebenshaltungskosten in den letzten Jahren aufgrund von Finanzkrisen erheblich an. Aufgrund der steigenden Lebensmittelpreise stellten viele Menschen darauf um, Lebensmittel nur noch im Rahmen von Sonderangeboten zu kaufen, und begannen, ihre Lebensmittelkörbe zu reduzieren. In einigen Ländern, wie z. B. Frankreich, ist mehr als die Hälfte der Einwohner davon betroffen.
Am stärksten ist die Inflationsangst in den wirtschaftlich entwickelten Ländern Singapur (63 Prozent), Australien und den USA (jeweils 50 Prozent) zu beobachten. In den USA sind die Inflation und die Wirtschaft im Prinzip diejenigen Themen, die der Bevölkerung am meisten Sorgen bereiten.
In einigen Ländern, wie z. B. Großbritannien, drängen die steigenden Wohn- und Versorgungskosten, einschließlich Gas und Strom, Millionen von Familien unter die Armutsgrenze. Ein bis zwei Drittel der Befragten in Europa machen sich Sorgen über Schwierigkeiten bei der Begleichung ihrer Versorgungsrechnungen: 39 Prozent in Großbritannien, 50 Prozent in Frankreich, 40 Prozent in Deutschland, 25 Prozent in Dänemark, 25 Prozent in Schweden, 38 Prozent in Spanien und 62 Prozent in Italien.
In europäischen Ländern hatten zwischen 21 Prozent und 51 Prozent der vom Forschungsunternehmen YouGov Befragten Schwierigkeiten, Benzin für ihr Auto zu kaufen: 30 Prozent in Großbritannien, 49 Prozent in Frankreich, 37 Prozent in Deutschland, 21 Prozent in Dänemark, 25 Prozent in Schweden und 37 Prozent in Spanien.
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Einen weiteren Armutsfaktor stellen medizinische Ausgaben und Behandlungskredite dar. Patienten sind aus Kostengründen oft nicht in der Lage, eine medizinische Behandlung in Anspruch zu nehmen. Mehr als ein Drittel der US-Bürger hat Schulden für medizinische Leistungen. Allein 40 Millionen US-Amerikaner schulden insgesamt 88 Milliarden US-Dollar für medizinische Behandlungen.
In den letzten Jahren wurde die "Schuldenfalle" der Kreditkarten zu einem akuten Problem – die Menschen sind gezwungen, die Schulden zusammen mit den Zinsen zurückzuzahlen, was die Finanzbelastung erhöht. Allein für Studentenkredite schulden 43 Millionen Menschen in den USA den Banken insgesamt 1,7 Billionen US-Dollar.
"Wirtschaftliche Probleme sind vor allem in den Ländern zu spüren, die sich aufgrund ihrer privilegierten zivilisatorischen Position und der unipolaren, westzentrierten Wirtschaftsentwicklung sicherer fühlten", erklärt Jekaterina Sokolowa, stellvertretende Exekutivdirektorin für Strategie und Prognosen am Experteninstitut für Sozialforschung. Ihr zufolge haben die neuen Generationen erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg einen niedrigeren Lebensstandard als die Generation ihrer Eltern. "All dies zieht ernsthafte politische Konsequenzen nach sich", betont die Analystin.
"Wenn es etwas gibt, das die Einwohner von Manhattan, Rio de Janeiro, einem afrikanischen Land und unserem heimischen Sysran soziologisch vereint, dann ist es die Lebenshaltungskostenkrise."
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"Erstens demonstriert diese Krise in gewisser Weise, dass die Globalisierung nicht nur positive, sondern auch sehr negative Seiten hat", sagt Gleb Kusnezow, Leiter des Sachverständigenrats des Experteninstituts für Sozialforschung. "Worum handelt es sich bei dieser Lebenshaltungskostenkrise? Sie bedeutet nicht nur einen Preisanstieg in allen wichtigen Konsumbereichen des Durchschnittsbürgers. Es ist vielmehr eine Beschränkung des Zugangs zu einer ganzen Gruppe von Waren und Dienstleistungen, einschließlich sozialer Natur."
Ihm zufolge gibt es in jedem Land eine Reihe von Faktoren, die eine Lebenshaltungskostenkrise provozieren. Und obwohl es in den entwickelten Ländern einen großen Anteil an Hochwertaktiva gebe, habe die Gesellschaft keinen Zugang zu ihnen. Dies verursache selbst in entwickelten Ländern wie Frankreich, Deutschland und Südkorea Politikkrisen.
"Das System wird irgendwann einfach so müde werden, dass sich interne Veränderungen ergeben, die es dann ermöglichen, eine sich auf die Lösung dringender innenpolitischer Probleme konzentrierende Regierung zu wählen, die eine superfaire Gesellschaft ohne Arme und Reiche aufbaut", prognostiziert der Experte.
Auch die Unterstützung der USA für Produzenten, die aus der EU oder China abwandern, schaffe Probleme für Europa, meint Xenia Bondarenko, Expertin am Zentrum für komplexe europäische und internationale Studien an der Nationale Forschungsuniversität "Hochschule der Wirtschaft". "Die Erdgaskosten in Europa sind fünfmal so hoch wie in den USA. Die in den USA ansässigen Unternehmen erhalten zudem Vergünstigungen, was zur Produktionsverlagerung aus Europa und zum dortigen Anstieg der Arbeitslosigkeit beiträgt", stellt sie fest.
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Die führenden EU-Wirtschaften haben auch Schwierigkeiten mit dem Wirtschaftswachstum. "Deutschland beispielsweise verzeichnet bereits das zweite Jahr eine Rezession – dies geschieht zum ersten Mal seit Jahrzehnten und stellt ein ernstes Problem, da die BRD neben Frankreich zu den wichtigsten EU-Wirtschaften gehört", fügt die Analystin hinzu.
Ein weiterer Grund für die Krise in Europa sei die forcierte Energiewende ohne Berücksichtigung technologischer und wirtschaftlicher Einschränkungen, fügt Stanislaw Mitrachowitsch, ein führender Experte des Nationalen Energiesicherheitsfonds, hinzu. Auch der Abbruch der Beziehungen zu Moskau habe zu den Problemen Europas beigetragen. "Es war ein Fehler, auf einen Konflikt mit Russland zu setzen, der für die USA viel kostengünstiger ist als für Europa. Infolgedessen verschlechtern sich die Entwicklungsbedingungen in Europa im Vergleich zu den USA und China, wobei die EU ihre Lage durch Sanktionen gegen Russland noch verschlimmert", erklärte er.
"Die Europakrise ist auch auf der Wärmekarte der BRD-Industrie sichtbar, die ebenfalls unter den antirussischen Sanktionen gelitten hat,"
stimmt Alexander Gerassimow, Wirtschaftswissenschaftler und Experte am Experteninstitut für Sozialforschung, zu. "Das Problem Deutschlands besteht in der geografischen und politischen Entfernung von den Ressourcen. Obwohl sich neben Deutschland das reichhaltige Russland und das sich schnell entwickelnde China befinden, konzentrieren sie ihre Energien auf geopolitische Probleme. Als Folge davon ist jeder sechste Deutsche von Armut bedroht. Deutschlands jährliches BIP-Wachstum von 0,4 Prozent beruht ausschließlich auf der Osterweiterung", stellt er fest.
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Der Wohlstand des Westens habe immer auf billiger russischer Energie beruht, ruft Pawel Selesnjow, Dekan der Fakultät für internationale Wirtschaftsbeziehungen an der Finanzuniversität der Regierung der Russischen Föderation, in Erinnerung. "Nun ist die Energiewende gescheitert, weil das politische Establishment in Brüssel seine Zukunft nicht mit den Bedürfnissen der Normalbürger in Europa verbunden sieht", erklärt er.
Darüber hinaus tragen die USA seit der EU-Gründung dazu bei, dass Länder mit schwächeren Volkswirtschaften der Union beitreten. "Und jetzt sind sie zum Ballast geworden. Das ist eine absichtliche Politik Washingtons, die auf die Zerstörung Europas als wirtschaftlicher Konkurrent der USA und auf die Defragmentierung der EU abzielt", so der Wirtschaftswissenschaftler abschließend.
Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist am 5. Dezember 2024 zuerst in der Online-Zeitung Wsgljad erschienen.
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dieses thema habe ich letzte woche bearbeitet. hier mein kommentar...
je höher der flug - je tiefer der fall
es ist erstaunlich, sie dumm die amis sind. so treiben sie sich selber in die isolation und zerstören ihre eigene wirtschaft. dieser überhebliche und grössenwahnsinnige exzeptionalismus ist aber gut für die welt: so werden die USA in der bedeutungslosigkeit verschwinden. man soll den feind nicht daran hindern, wenn er sich gerade selber zerstört - sun tzu
eine kompetente ökonomische analyse findest du in der rubrik analysen...
Analysen 27.11.-4.12.24: Trump's Exzeptionalismus/ BRICS-Goldreserven/ Ungarn: Das "anderen Europa"/ Dugin: Vom "Ende der Geschichte" zu Trump/ Escobar • Trump, Ukraine + China/ Michael Hudson • Ende des US-Imperiums + Aufstieg der BRICS-Staaten
Der Amerikanische Exzeptionalismus (englisch American Exceptionalism) ist eine nationalistische Ideologie, die auf dem Postulat basiert, dass die Vereinigten Staaten von Amerika eine Sonderstellung gegenüber allen anderen Nationen einnehmen. Laut der deutschen Amerikanistin Sieglinde Lemke kennzeichnet die Freiheitsstatue den missionarischen Auftrag als natürliche Erweiterung des Selbstverständnisses der USA als außergewöhnliche Nation.[1]
Peter Hänseler: Trump droht BRICS – grundlos. Ein Präsident läuft sich warm und droht BRICS - Diplomatie geht anders. Trump als Dompteur mit Zuckerbrot und Peitsche schreckt auch vor BRICS nicht zurück. Aber: Fehlende Kompetenz kann zum globalen Risiko werden.
Trumps Drohung
Vor ein paar Tagen liess sich der Deal-Maker, der bald ins Weisse Haus einziehen wird, das erste Mal zu BRICS aus:
Die Vorstellung, dass die BRICS-Staaten versuchen, sich vom Dollar zu lösen, während wir tatenlos zusehen, ist VORBEI. Wir verlangen von diesen Ländern eine Zusage, dass sie weder eine neue BRICS-Währung schaffen noch eine andere Währung unterstützen werden, um den mächtigen US-Dollar zu ersetzen.
Andernfalls werden sie mit 100 % Zoll belegt und sollten sich vom Verkauf in die wunderbare US-Wirtschaft verabschieden. Sie können sich einen anderen „Sucker“ [Trottel] suchen! Es besteht keine Chance, dass die BRICS-Staaten den US-Dollar im internationalen Handel ersetzen, und jedes Land, das dies versucht, sollte sich von Amerika verabschieden.
Wir haben bereits mehrfach über Donald Trump geschrieben und in unserem Artikel «US-Wahlen entscheiden über Krieg oder Frieden» als einen «begnadeten Verkäufer mit Defiziten» bezeichnet. Seine Butterbrot-und-Peitsche-Strategie ist nicht neu. Sie funktioniert jedoch nur dann, wenn die Peitsche oder die Aussicht darauf die nötige Angst hervorruft und die grundsätzliche Argumentation Hand und Fuss hat. An beidem mangelt es hier.
Abwendung vom US-Dollar ist eine Reaktion – keine Aktion
Der Grund, warum BRICS eine «ohne-Dollar-Strategie» fährt, haben die USA gesetzt. Nachdem Henry Kissinger nach dem bewussten Bruch des Bretton-Woods-Abkommens 1971 durch die USA, das als «Schliessen des Goldfensters» schöngeredet wurde, den Petrodollar erfand, wurden so gut wie alle Rohstoffe dieser Welt in US-Dollar gehandelt, was den USA ein exorbitantes Privileg einbrachte. Mit dem Erhalt der Reservewährungsstatus konnten die USA ihren Haushalt automatisch und billig refinanzieren.
Das war den USA jedoch nicht genug. Sie setzten den US-Dollar immer stärker und rücksichtsloser als Waffe ein. Länder, Organisationen, Unternehmen und Privatpersonen, welche sich nach der Meinung der USA nicht pfleglich verhielten, wurden ohne irgendwelche Verfahren, die auf international anerkanntem Recht beruhten, völlig willkürlich vom US-Dollar abgeschnitten und somit praktisch vom internationalen Handel.
Das machte viele Länder – zu Recht – argwöhnisch. Als die Amerikaner – die EU und sogar die Schweiz zogen sofort mit – die Devisenreserven der russischen Zentralbank im März 2022 zuerst einfroren und ab diesem Jahr sogar stahlen (wenigstens die Erträge daraus), wandten sich viele Länder des Globalen Südens dergestalt vom US-Dollar ab, indem sie – wenn immer möglich – den US-Dollar im Aussenhandel mieden und ihre Reserven in US-Dollar abbauten.
Das Umgehen des US-Dollars durch viele Länder haben somit die USA allein zu verantworten; es ist eine Reaktion auf ein illegales Verhalten des Hegemonen. BRICS hat sich somit keineswegs aggressiv verhalten, sondern stellt sich auf die von den USA geschaffene Situation ein.
Das Ergebnis zeigt sich eindrücklich ab 2022. Interessant in diesem Zusammenhang ist der Umstand, dass wir keine Daten fanden, welche die Situation 2023 resp. 2024 zeigten. Will man das nicht zeigen?
Quelle: Bloomberg
Der US-Dollar zerfällt – ungeeignet als Reservewährung
Neben der Risikobewertung, welche BRICS zu diesem Schritt richtiggehend zwangen, gibt es jedoch auch handfeste ökonomische Überlegungen, die ein Meiden des US-Dollars als Investment sinnvoll erscheinen lassen.
Der US-Dollar wird zwar immer als stark bezeichnet und dazu der US Dollar Index (DKY) «Dixie» zitiert. Dieser Index zeigt jedoch die Stärke des US-Dollars im Vergleich zu anderen Währungen (Yen, Euro, Britisches Pfund, Kanadischer Dollar, Schwedische Krone und Schweizer Franken) und ist somit ein relativer Wert.
Quelle: Statista
Nimmt man jedoch Gold als Richtschnur, so sieht es anders aus.
Quelle: Von Greyerz Gold
Die Gründe dafür sind banal: Man gibt mehr aus, als man einnimmt und lässt jene, welche den US-Dollar als Reservewährung halten (müssen), die Zeche zahlen.
Die Geldmenge M1 erhöhte sich seit 1971 stetig und explodierte richtiggehend ab 2020. Gelddrucken entwertet eine Währung.
Geldmenge M1 – Quelle: FRED – Federal Reserve Bank of St. Louis
Die US-Schulden explodieren seit Jahrzehnten und stehen aktuell bei über 35 Billionen. Jeder Präsident verspricht die Schulden zu senken. Seit Präsident Reagan – als er sein Amt antrat betrugen die Schulden 0.75 Billionen – verdoppelte jeder Präsident nach ihm den Schuldenberg.
Schulden absolut – Quelle: FRED – Federal Reserve Bank of St. Louis
Ronald Reagan schaffte es, die Schulden auf 30% des Bruttosozialproduktes zu senken. Jetzt betragen sie 212% – das sind Werte einer Bananenrepublik.
Die Kosten, welche die USA für den Schuldendienst pro Jahr ausgeben, betragen seit 2023 über eine Billion.
https://www.visualcapitalist.com/u-s-debt-interest-payments-reach-1-trillion/
Das ist mehr als die USA für ihr Militär ausgeben. Gesamthaft betrugen die Einnahmen des Bundes 2023 USD 4,4 Billionen, ausgegeben wurden jedoch USD 6,1 Billionen. Das Defizit betrug somit USD 1,7 Billionen.
Quelle: https://www.cbo.gov/publication/59730
Ein grosser Teil der Schulden muss in den nächsten Jahren refinanziert werden. In Folge kann man davon ausgehen, dass die reinen Zinskosten in den nächsten Jahren auf USD 1,5 – 2 Billionen pro Jahr anwachsen werden.
Donald Trumps Drohung mit 100% Zöllen
Donald Trump scheint Gefallen an Zöllen zu haben. Er setzte dieses Instrument bereits in seiner ersten Amtsperiode ein und kündigte jetzt sogar an, mit diesen Einnahmen den Haushalt der USA sanieren zu wollen.
Beispiel: Nehmen wir an, ein Auto aus China, das in den USA verkauft wird, ist mit einem Einfuhrzoll von 100% belegt. Kaufpreis ab China: USD 25’000.- plus Zoll von USD 25’000.- führt zu einem Verkaufspreis in den USA von USD 50’000.-.
Der amerikanische Konsument bezahlt somit USD 50’000.- für ein Produkt, das eigentlich USD 25’000.- kosten würde. Der Autokäufer wird begeistert sein, denn er ist es, welcher über den Tisch gezogen wird. Weiters sind solche Zölle äusserst inflationstreibend, weil die betroffenen Produkte eine Inflation von 100% erfahren.
Kurzfristig werden die amerikanischen Autohersteller durch diese Zölle einen Vorteil haben, da ihre Produkte nicht mit Zöllen belegt sind. Man nimmt somit Wettbewerbsdruck von den Mitbewerbern. Konkurrenz jedoch ist essentiell für die stetige Verbesserung von Produkten.
Unter Druck stehende Produzenten müssen permanent nach Wegen suchen, Produkte effizienter herzustellen. Fällt dieser Zwang weg, so wird sich das Preis-Leistungsverhältnis verschlechtern. Zölle schaden somit dem Produktionsstandort USA ungemein, da er damit den Anschluss an die Konkurrenz schnell verliert.
Die Drohungen von Donald Trump entbehren somit jeglicher Grundlage, da sich nicht etwa der Globale Süden vom US-Dollar abwandte, sondern die USA Länder des Globalen Südens, vor allem Russland, aus dem US-Dollar gedrängt haben sowie die Währungsreserven eingefroren bzw. bereits gestohlen haben.
Weiter sollte man als Hüter der Weltreservewährung anders haushalten als dies den USA eigen ist. Betrachtet man die oben aufgeführten Kennzahlen dieser Währung, so muss man sich fragen, warum es überhaupt noch Länder gibt, welche sie als Reserve halten. Das Argument, dass der US-Dollar im Vergleich mit anderen Währungen stärker sei, ist ein Scheinargument, da die anderen Währungen noch schlechter sind als der US-Dollar und der US-Dollar den Bewertungsbonus einer Leitwährung aufweist. Ohne ihn wäre der US-Dollar am Ende.
Trumps Verhalten birgt Risiken – andere zeigen wie es geht
Donald Trump spielt den starken Mann – das überrascht niemanden. Mit seinen Aussagen versucht er, die Adressaten seiner Drohungen für den Fall mit äusserst negativen Folgen einzuschüchtern, dass sich diese nicht nach amerikanischen Interessen richten.
Das mag bei erfolgreich sein bei Menschen mit einer westlichen Mentalität. Gegenüber Mentalitäten, welche im Globalen Süden vorherrschen, erachte ich die Erfolgsaussichten dieser Strategie jedoch nicht nur als nicht zielführend ein, sondern als kontraproduktiv.
BRICS ist keine Idee, die von Mitgliedern umgesetzt werden könnte. BRICs beruht auf Tatsachen und auf Überzeugungen. Trotz der äusserst widrigen Umstände, welche die Entwicklung dieser Organisation seit spätestens 2022 begleiten, schaffte sie es, ihren Einfluss durch Wachstum ihrer Mitglieder- und Partnergrösse und Implementierung vieler Funktionalitäten im Handelsbereich systematisch auszubauen. Dies ist ein erstaunliches Ergebnis, denn der Kreis der Mitglieder und Partner ist äusserst heterogen und zwischen vielen dieser Parteien gab es zum Teil Differenzen, welche andernorts durchaus geeignet wären, in militärische Konflikte zu münden (China-Indien). Die Fähigkeit der einzelnen Parteien dieser Organisation –auch unter Vermittlung anderer Mitgliedstaaten – diese Probleme zu deeskalieren und aufs diplomatische Parkett zu verweisen, sind äusserst beeindruckend.
Man hütet sich davor, Aussagen in Ton und Inhalt zu formulieren, welche die weitere Kommunikation unter den Parteien erschweren oder gar ausschliessen. Dafür pflegt man einen respektvollen, diplomatischen und schlicht anständigen Ton untereinander
«Analena Baerbock – die Dreifaltigkeit aus Dummheit, Bildungsfreiheit und Impertinenz»
Trump ist beileibe nicht der einzige westliche Vertreter, welcher sich in Sachen Kommunikation wie ein Elefant im Porzellanladen benimmt. In Europa etwa sticht Frau Baerbock heraus, welche offensichtlich ihre Kommunikation ihrem Bildungs- und Kompetenzniveau anpasst und zur Dreifaltigkeit des diplomatischen Schreckens wird, das selbst die Chinesen vor ein paar Tagen sich veranlasst sahen, eine gemeinsame Pressekonferenz in Peking abzusagen. Es ist praktisch unmöglich, einen chinesischen Diplomaten dermassen zu erzürnen – Frau Baerbock brachte das fertig.
Analena Baerbock – die Dreifaltigkeit aus Dummheit, Bildungsfreiheit und Impertinenz
Der Tag wird kommen, wo dieses Verhalten dazu führen wird, dass Länder wie China und Russland Ländern wie Deutschland mitteilen werden, mit diesen Personen nicht mehr kommunizieren zu wollen.
Fazit
Die Strategie Trumps gegenüber BRICS ist in mehrfacher Hinsicht unrichtig und unklug: Er beklagt sich über einen Umstand, welchen die USA zu verantworten haben. Man kann seine Währung nicht als Weltwährung anpreisen und dann einen Teil dieser Welt von dieser Währung ausschliessen. Die Konsequenz ist, dass nicht nur die Ausgeschlossenen, sondern auch andere geopolitische Risikoüberlegungen anstellen, welche dazu führen, dass man diese als Waffe genutzte Währung meidet.
«Die USA – ein kaufwütiges Dummerchen, das seine Shoppinglust auslebt und seine Rechnungen nicht bezahlt»
Weiter hat man als Hüter der Weltwährung auch eine Verantwortung, nämlich die Verantwortung, diese Währung zu hüten, das heisst ihren Wert zu erhalten. Die USA verhalten sich jedoch seit der Einführung von Bretton-Woods wie ein kaufwütiges Dummerchen, das seine Shoppinglust auslebt und seine Rechnungen nicht bezahlt. Ein weiterer Grund, warum viele Länder des Globalen Südens ihr Erspartes lieber in Gold anlegen als im US-Dollar.
Letztlich trägt die Strategie der Drohung möglicherweise gegenüber westlichen Partnern Früchte. Gegenüber dem Globalen Süden, speziell Asien, ist ein solches Verhalten kontraproduktiv. Das ist ein Grund dafür, warum sich Sergei Lawrow seit Jahrzehnten in Asien einen hervorragenden Ruf erworben hat. Man kann in der Sache konsequent sein, dies jedoch auf eine Art kommunizieren, dass man sich auch später erneut in die Augen schauen kann. Das zweistündige Interview mit Tucker Carlson ist einmal mehr Zeugnis für Lawrows Genialität: Er tänzelte wie eine Ballerina um Tucker herum, platzierte alle seine Argumente und liess den Herold von Donald Trump mit leeren Händen und der klaren Botschaft nach Amerika zurückkehren: Der Ball liegt bei Ihnen, Mr. President, wir haben unendlich viel Zeit. – So geht Diplomatie.
16 Kommentare zu „Trump droht BRICS – grundlos. Diplomatie geht anders.“
Michael Hudson • Ist der Westen blind für das, was wirklich passiert? 27. November 2024
NIMA ALKHORSHID: Hallo zusammen, heute ist Mittwoch, der 27. November, und Michael Hudson und Richard Wolff sind bei uns. Willkommen zurück, Michael und Richard.
MICHAEL HUDSON: Schön, wieder hier zu sein.
RICHARD WOLFF: Schön, hier zu sein.
NIMA ALKHORSHID: Fangen wir mit den aktuellen Ereignissen zwischen Russland und den Vereinigten Staaten in der Ukraine an. Eine neue Hyperschall-Rakete hat die Ukraine getroffen. Ich habe mit Professor Ted Postol gesprochen. Ich habe mit Scott Ritter, Larry Johnson und all diesen Militärexperten gesprochen. Sie glauben, dass es sich um eine neue Waffe handelt. Sie hat die Wirkung einer Atombombe, aber keinen nuklearen Sprengkopf. Das ist die Bedeutung dieser neuen Waffen, mit denen sie dem Westen eine Botschaft senden wollten. Aber die Frage ist jetzt, ob die Botschaft vom Westen wahrgenommen wurde oder nicht, Ihrer Meinung nach? Richard, Sie können anfangen.
RICHARD WOLFF: Nun, ich versuche wie immer, diese Dinge durch die Brille dessen zu betrachten, was wir aus der Geschichte gelernt haben. Und was wir aus der Geschichte gelernt haben, ist unter anderem, dass das kapitalistische Zeitalter der letzten drei oder vier Jahrhunderte durch seine technologischen Veränderungen geprägt war. Marx hat einmal den berühmten Satz gesagt: „Alles, was fest ist, wird zu Luft.“ Alles, was Sie für wahr hielten, wird es bald nicht mehr sein. Alles, was Sie für notwendig hielten, wird es bald nicht mehr sein.
Daher ist es für das Leben jedes Kapitalisten, aber in der Tat auch jedes Arbeiters, von uns allen, von entscheidender Bedeutung, dass man in seinem Denken und seiner Planung nicht davon ausgehen kann, dass die Dinge im nächsten Jahr einfach eine Projektion dessen sind, wie sie jetzt sind. Dies ist ein Missverständnis darüber, wie die Welt funktioniert hat, insbesondere in jüngster Zeit. Und es gibt eine Debatte darüber, ob es in der Vergangenheit auch so viel anders war. Aber auf jeden Fall ist uns klar, dass sich die Dinge ständig ändern. In Ordnung.
Die Vereinigten Staaten hätten daher bedenken müssen, dass die Art der militärischen Dominanz, die sie am Ende des Zweiten Weltkriegs hatten, zwar eine Weile anhalten könnte, aber dass sie abgelöst werden würde, und es gäbe absolut keinen Grund anzunehmen, dass nur Amerikaner technologische Fortschritte machen würden. Ich meine, das ist albern. Niemand, der bei klarem Verstand ist, sollte eine solche Vorstellung haben. Und doch, schauen Sie, was passiert ist. Soweit ich das beurteilen kann, und ich höre und sehe mir dieselben Leute an, die Sie gerade erwähnt haben, haben wir es hier mit einer neuen technologischen Entwicklung zu tun. Es handelt sich entweder um eine völlig neue Art von Rakete oder, wenn ich das richtig verstehe, um eine neue Adaption einer Rakete, die von Unterwasser aus eingesetzt wurde, eine U-Boot-gestützte Rakete. Aber es ist eine neue Entwicklung, so oder so. Und es zeigt, dass die Russen über eine gewisse Fähigkeit verfügen. Der militärische Teil der Sowjetunion war sehr fortschrittlich.
Und es ist klar, dass sie zumindest unter Putin alle Anstrengungen unternommen haben, um nach der Sowjetunion das gleiche Engagement für militärische Bereitschaft und militärische Studien und technologischen Fortschritt zu zeigen, das die Sowjets unter Stalin und den nachfolgenden Regierungen für notwendig hielten. Das sollte niemanden überraschen.
Ich meine, die gesamte Geschichte der Sowjetunion war die Geschichte eines Durchbruchs, der zum verteufelten Feind aller im Westen wurde. Und sie wurden ständig belagert und bedroht, und der Zweite Weltkrieg wurde ihnen schwer zugefügt, usw., usw., usw.
Es ist nicht überraschend, dass sie sich erstens der militärischen Entwicklung verschrieben haben und zweitens in der Lage waren, ihre Technologie entweder allein oder mit Hilfe Chinas zu entwickeln. Ich bin sicher, dass wir diese Geschichte nie in ihrer Gesamtheit erfahren werden. Folgendes finde ich bemerkenswert: Der Westen scheint überrascht zu sein.
Aber warum? Warum sind Sie überrascht? Was ist es? Ich meine, sogar Kommentatoren im Westen haben eine Parallele zu 1957 gezogen. Nun, ich erinnere mich daran, dass Russland 1957, ich war damals ein Teenager, aber ich war bereits am Leben und bei Bewusstsein, den Sputnik, den kleinen Satelliten, hochschickte, und sie waren die ersten, die das taten. Und alle im Westen waren erstaunt.
Was? Was, was ist das? Ich habe das so verstanden: Der amerikanische Wahn, dass die Position, die das Land mit dem Zusammenbruch des britischen Empire und dann mit dem Ersten und Zweiten Weltkrieg erlangt hatte, für immer andauern würde, war eine Art Zeichen Gottes, dass die Vereinigten Staaten auf unbestimmte Zeit das Zentrum des Universums sein würden.
Und wenn sie dann erfahren, dass dies nicht der Fall ist, sind sie von Angst und Furcht traumatisiert. Aber nicht wegen der Gefahr von außen. Es liegt an der Täuschung, die dazu geführt hat, dass man nicht damit gerechnet hat, dass dies Teil dessen ist, was auf einen zukommt. Der Westen eskaliert weiter in der Ukraine.
Denken Sie daran, dass sie zu Beginn des Krieges nie vorhatten, Truppen vor Ort zu stationieren. Sie hatten nie vor, ihnen die Abrams-Panzer zu geben. Sie hatten nie vor, ihnen die F-16-Kampfflugzeuge zu geben. Sie hatten nie, sie hatten nie, sie haben alles gegeben. Je schlechter der Kriegsverlauf, desto mehr eskalieren sie.
Und es kam ihnen nicht in den Sinn, dass die Russen mit Gegenmaßnahmen reagieren würden, was die Russen auf jede erdenkliche Weise getan haben. Zunächst einmal zahlenmäßig. Russland ist ein großes Land. Die Ukraine ist ein kleines. Die Russen können also eine Armee aufstellen, die drei- oder viermal so groß ist wie die der Ukrainer. Wenn es keinen anderen Weg gibt oder wenn dies der beste oder billigste Weg ist, dann werden die Russen auf diese Weise eskalieren, was sie auch getan haben. Und das hat ihnen geholfen, siegreich zu sein, was sie auch waren.
Okay, jetzt haben sie diese Entscheidung getroffen. Und das war für mich übrigens das Erstaunlichste. Dass ein Präsident, der nur noch wenige Wochen im Amt ist, der, der von seiner eigenen Partei für nicht mehr wählbar befunden wurde, die Entscheidung treffen darf, die Ukrainer zu befreien, damit sie diese Raketen abschießen können. Was in aller Welt? Dass es darüber keinen Aufschrei gab, sagt viel über die amerikanische Politik aus. Sehr wenig über alles andere.
Okay, die Russen haben also, nachdem sie zuvor erfolgreich eskaliert sind, nun mit dieser neuen Rakete erneut erfolgreich eskaliert. Und wieder sehen wir die Vereinigten Staaten. Oh, schrecklich. Und übrigens wurden in den letzten drei oder vier Tagen Dinge gesagt, die zeigen, wie hysterisch die Briten und Franzosen mit ihren Gerüchten über den Einsatz ihrer eigenen Truppen in der Ukraine waren. Sind Sie verrückt? Die Antwort lautet ja. Sie sind verrückt vor Angst und Sorge. Der Chef der Marine, der Seestreitkräfte, ein niederländischer Admiral, äußert sich zu Präventivschlägen ...
NIMA ALKHORSHID: Bauer.
RICHARD WOLFF: Ja. Bauer. Das ist verrückt. Das ist alles verrückt. Das ist, wissen Sie, Hysterie. Es zeigt, dass es im gesamten Westen unglaubliche, hektische Anrufe geben muss, bei denen versucht wird, herauszufinden, was los ist. Aber das ist unnötig. Hier geht es um etwas sehr, sehr Primitives. Ich denke, das ist es, was ich vermitteln möchte. Es gibt dieses, es gibt dieses Problem, dass man nicht damit gerechnet hat, dass die Sowjets wirklich gut im Militär sein könnten. Denn sie wurden in den gesamten 70 Jahren der Sowjetunion bedroht ... Ich möchte alle daran erinnern. 1917 ist die Sowjetrevolution. 1918 marschierten die Truppen der Vereinigten Staaten, Frankreichs, Großbritanniens und Japans in die neue Sowjetunion ein. 10.000 amerikanische Truppen landeten in der Sowjetunion und koordinierten militärisch mit der Weißen Armee den Bürgerkrieg, der Russland von 1918 bis 1920 heimsuchte. Japan, das als viertes Land Truppen landete, um die Revolution niederzuschlagen, verließ Russland erst 1922. Also ... und Lenin starb 1923. Der gesamte Beginn der Sowjetunion ist also von militärischer Bedrohung geprägt.
Ich meine, wenn man das weiß, kann man sich nicht wundern, dass sie einen enormen Wert auf militärische Bereitschaft legen. Und wenn man dann ein paar Jahre später sieht, wie Hitler mit all dem, was er zusammengetragen hat, in die Sowjetunion einmarschiert und dabei wie ein Insekt zerquetscht wird, dann wird einem klar, meine Güte, die Russen mögen arm sein, was sie auch sind. Sie waren damals sehr arm. Sie sind arm. Sie sind rückständig. Sie sind Analphabeten. Sie sind Bauern. Und sie haben die Deutschen verprügelt. Man muss sich dann fragen: „Wollt ihr wirklich einen Krieg gegen die Russen führen?“ Es scheint nicht zu funktionieren. Napoleon musste das lernen. Hitler musste es lernen. Kaiser Wilhelm im Ersten Weltkrieg musste es lernen. Jetzt müssen es die Amerikaner lernen. Hey, hey, hallo. Und dann wundert man sich, dass sie eine neue Rakete haben. Seid ihr verrückt? Wer sind Sie? Nun, das ist für mich die Ironie. Es ist die Selbsttäuschung des Westens, die sich auflöst.
Es war zwei Jahre lang so, und ich höre jetzt damit auf. Zwei Jahre lang war es für Biden oder Boris Johnson oder Herrn Macron in Frankreich unmöglich zu verstehen, dass die Russen gewinnen könnten. Das ist ein undenkbarer Gedanke. Denken Sie an all diese Sätze – wir werden tun, was immer nötig ist. Was für eine Sprache ist das? Das ist die Sprache von Menschen, die so sicher sind, dass es undenkbar ist, dass sie sich jetzt damit auseinandersetzen müssen, dass das Undenkbare wahrscheinlich eintreten wird.
Und dass sie irgendeinen Mist aus der Madison Avenue aushecken werden, aber sie werden sich hinsetzen und die Russen und die Ukrainer werden verhandeln, wie viel Land die Ukraine an die Russen abgibt, was das einzige Thema ist, über das sie noch ein wenig verhandeln können. Sie wissen schon, alles andere werden sie bekommen, die Russen. Der Großteil Europas geht bereits davon aus. Aber sie werden verlieren. Und es ist sehr schwierig für sie, zu verlieren. Lassen Sie mich noch einen letzten Punkt ansprechen. Lassen Sie mich eine Statistik anführen, die ich heute Morgen erfahren habe und die mir neu war.
Wenn das stimmt, dann machten die Vereinigten Staaten 1979 79 % des weltweiten Agrarhandels aus. Heute machen die Vereinigten Staaten 12,3 % des weltweiten Agrarhandels aus. Das ist eine der erstaunlichsten Aussagen darüber, was mit den Vereinigten Staaten in der Weltwirtschaft passiert ist, die ich mir vorstellen kann.
Amerikanische Landwirte sind jetzt furchtbar verärgert über den Import von gebrauchtem Speiseöl aus China und Brasilien, wie ich heute erfahren habe. Denn wir verbrennen jetzt diese Art von Öl anstelle von Erdöl. Es ist ein Biokraftstoff, richtig? Es ist ein Ersatz.
Und die Chinesen schicken uns ihren Müll, und die Amerikaner kaufen ihn, weil er viel billiger ist als das gepresste Sojaöl, das sie normalerweise haben. Und aus dieser Geschichte wird die Lehre, dass die Vereinigten Staaten nicht mehr in der Lage sind, irgendetwas davon zu kontrollieren. Nicht den Mais, nicht den Weizen, nicht die Sojabohnen, nichts davon. Es ist, und ich glaube nicht, dass es irgendjemand versteht. All diese kleinen Statistiken werden getrennt voneinander geführt, damit sie sich nicht zu einer Geschichte vermischen, die sich ergeben könnte, und dasselbe gilt für das Militär. Und das ist es, glaube ich, was wir beobachten. Ich höre auf. Ich habe zu lange geredet.
NIMA ALKHORSHID: Ja. Sie haben gerade die Verbindung zur Sowjetunion erwähnt. Der russische Präsident Wladimir Putin sprach direkt nach diesem Angriff über diese neue Waffe, diese neue Rakete, die Hyperschallrakete. Er sagte: „Wir alle sind es.“ Er erwähnte sich selbst und andere Personen in diesem Treffen zusammen mit der Bombe. Wir alle kommen aus der Sowjetunion. Das bedeutet, dass alles aus der Sowjetunion stammt.
RICHARD WOLFF: Natürlich. Natürlich. Ich meine, sehen Sie ihn sich an. Ich meine, er ist buchstäblich, seine frühe Karriere, seine Ausbildung, er ist ein Produkt des sowjetischen Systems. Das steht außer Frage. Und das ist ein System, das seine Stärken und seine Schwächen hatte, wie jedes andere System auch.
NIMA ALKHORSHID: Michael.
MICHAEL HUDSON: Nun, Sie beginnen Ihre Frage mit einem Hinweis auf den amerikanischen Krieg gegen Russland. Das ist ... Sie und andere Leute bezeichnen ihn zum ersten Mal in dieser Woche so, wie er ist. Es ist nicht der ukrainische Krieg gegen Russland. Es ist der amerikanische Krieg gegen Russland. Das ist sehr bedeutsam. Die Menschen erkennen das. Heute haben die Ukrainer, oder besser gesagt, die Amerikaner und Briten in der Ukraine, neue Salven von ATACMS-Raketen und Storm-Shadow-Raketen auf Russland abgefeuert. Vor drei Tagen hat Russland den Luftraum über dem Raketenabschussgebiet gesperrt, von dem aus es vor einigen Wochen, vor einer Woche, die Rakete auf die Ukraine abgefeuert hatte.
Und es werden alle möglichen neuen Silos für Raketen mit atomaren und nicht-atomaren Waffen eingerichtet. Das ist klar. Und gestern hielt Außenminister Lawrow eine sehr wichtige Rede, in der er darauf hinwies, dass die NATO kein Verteidigungsbündnis mehr ist. Es wird nicht mehr so getan, als würde sie Europa gegen die bevorstehende militärische Invasion Russlands verteidigen, als würden die Truppen wieder direkt nach Deutschland marschieren.
Die einzige ... die Idee der Verteidigung in der NATO hat sich gewandelt. Die Idee der Verteidigung muss darin bestehen, alle Nicht-NATO-Länder zu zerstören. Nicht nur Russland, sondern auch China und damit auch die Mitglieder der globalen Mehrheit, die die Unabhängigkeit von der unipolaren, auf die USA ausgerichteten Welt anstreben, zu zerstören. Das scheint verrückt, aber hier ist, was Lawrow gesagt hat, Zitat: „Erst neulich sagte der Vorsitzende des NATO-Militärausschusses, Robert Bauer – genau über den hat Richard gerade gesprochen –, dass dies nicht mehr ausreicht. Und dass es zur Erreichung der Ziele des Schutzes der NATO-Mitgliedstaaten notwendig ist, die Ziele der Russischen Föderation, die nach Ansicht der NATO eine Bedrohung für die Mitgliedstaaten der Organisation darstellen könnten, präventiv anzugreifen.“
Jeglicher Anstand wurde abgelegt und die wahren Absichten werden bereits öffentlich verkündet. Nun, wenn man diese Rede in Verbindung mit dem nimmt, was Präsident Putin gesagt hat. Er sagte, dass jede Einführung von Waffen, die atomar sein könnten, oder von Raketen, die für den Transport von atomaren und nicht-atomaren Raketen ausgelegt sind, als atomarer Angriff auf Russland behandelt wird.
Denn warum sollte jemand eine Rakete mit einer Atombombe direkt an der Grenze Russlands in der Ukraine stationieren, wenn er nicht vorhat, Russland anzugreifen? Und wenn der NATO-Chef sagt, dass wir diese Raketen mit Atomwaffen nicht zur Verteidigung stationieren, falls Russland uns angreift, sondern dass wir Russland zuerst angreifen werden.
Die Vereinigten Staaten haben schon seit Langem Pläne für einen Präventivschlag. Abel Archer, der bis zu diesem Punkt zurückgeht, plant einen Atomkrieg. Und der Mann, mit dem ich vor 50 Jahren zusammengearbeitet habe, Herman Kahn, hat das Buch „Thinking the Unthinkable“ geschrieben und darin gesagt, ja, es kann einen Atomkrieg geben. Es wird Überlebende geben. Das hat ihn, den Film, Filme werden über ihn gemacht. Dr. Strangelove basierte darauf. Die Amerikaner gehen also davon aus, dass es möglich ist, und sie sind bereit, es zu verbessern. Anscheinend denken sie, dass Präsident Putin uns noch nicht angegriffen hat. Vielleicht wird er es auch nicht.
Nun, ich bin sicher, dass Ihre Militärberater, die Sie in Ihrer Sendung hatten, sehr gute, Scott Ritter und der Rest von ihnen, gesagt haben, dass Putin die NATO in Europa nicht angreifen muss, weil sie in der Ukraine bereits so viel gewinnt.
Was er tun will, ist, seine Gewinne zu konsolidieren, wie Putin es im Februar 2022 erklärte, mit dem Ziel, die Ukraine zu entnazifizieren und Russland zu schützen, indem er seine russischsprachigen Provinzen akzeptiert, die dafür gestimmt haben, Teil Russlands zu werden, nicht der Ukraine, da sie von den ukrainischen Nazis wie Untermenschen behandelt wurden.
Er will den Krieg auf dem Schlachtfeld gewinnen, und genau das passiert gerade, und der Krieg kann nur auf dem Schlachtfeld geführt werden, aber genau das kann der Westen nicht.
Richard hat einige der Gründe dafür genannt, warum der Westen dazu nicht in der Lage ist, aber Sie haben ja gerade in den letzten 24 Stunden gesehen, dass Israel offenbar auf Druck der USA zugestimmt hat, die Bombardierung des Libanon einzustellen. Wir kennen die Vereinbarungen noch nicht, weil der Libanon gesagt hat: „Moment mal, der Vertrag, den Sie uns gegeben haben, entspricht überhaupt nicht dem, was wir beschlossen haben.“
Tatsache ist jedoch, dass Israel erkannt hat, dass es einen Krieg gegen den Libanon nicht gewinnen kann, weil er mit Truppen geführt wird. Die einzige Art von Krieg, die Israel führen kann, ist durch Bombardierung. Nun, das ist die einzige Art von Krieg, die die NATO gegen Russland führen kann, durch Bombardierung. Es gibt keine Möglichkeit, Truppen dorthin zu schicken, denn um genügend Truppen zu haben, die für die Besetzung eines Landes notwendig sind, müsste man eine Wehrpflicht einführen. Und wenn es eine Wehrpflicht gäbe, würden die Briten, Franzosen oder Amerikaner genauso reagieren wie die Ukrainer.
Sie würden die Partei, die die Wehrpflicht einführen will, aus der Regierung wählen, weil sie keine Wehrpflicht wollen. Kein Land, dessen politische Führung dem Wählerwillen unterliegt, kann jemals wieder eine Wehrpflicht einführen. Das bedeutet, dass der Krieg nur mit Bomben geführt werden kann. Deshalb werden die britischen und amerikanischen Storm Shadow und ATACMS eingesetzt.
Und wenn Präsident Putin sagt, dass wir nicht wirklich gegen die Ukraine kämpfen, weil es keine Ukrainer sind, dann lenken und programmieren sie, wo die Bomben fallen werden. Das sind die Amerikaner und die Briten. Wir werden also gegen die Länder vorgehen, die die Bomben tatsächlich abwerfen.
Und das bedeutet Großbritannien, vielleicht sogar die Vereinigten Staaten, wie Putin gesagt hat, aber es gibt viele Diskussionen darüber, nun ja, es gibt sicherlich die Militärstützpunkte, die die Ukraine auf dem Weg nach Russland umgeben, wie in Rumänien. Als die Vereinigten Staaten die Raketen in Rumänien stationierten, sagten sie, nun ja, wir kämpfen nicht gegen Russland. Es ist für den Fall, dass der Iran in uns einmarschiert. Nun, der Gedanke, dass der Iran in Rumänien einmarschiert, ist ziemlich albern, wie Sie sich vorstellen können. Russland wusste, dass der Westen solche albernen Reden schwingt. Aber der Punkt ist, dass die NATO Russland nicht mit Truppen besiegen kann, genauso wie Israel den Libanon nicht mit Truppen besiegen konnte.
Das Einzige, was ihnen bleibt, ist, Russland weiter zu bombardieren, und sie denken, dass Putin ein Feigling ist, und Putin wartet auf den richtigen Zeitpunkt, wenn es eine wirklich ernsthafte Bombe gibt, die nicht nur in einem Wald oder in einem Öldepot oder so etwas fällt, um dann mit einem lauten Knall zu sagen: „Das war's dann wohl.“ Nun, Präsident Biden hat eine Antwort.
Er hat mit Präsident Netanjahu gesprochen, und Netanjahu sagte, dass Sie die Samson-Option wollen. Sie bombardieren ihn. Sie setzen die Atombombe ein. Und Sie sagen ihm, wollen Sie wirklich die Welt in die Luft jagen? Wir werden Sie bombardieren. Aber wenn Sie uns bombardieren, wird die ganze Welt untergehen. Das ist der Samson, der den Tempel zum Einsturz bringt. Die ganze Welt.
Das ist es, worin wir uns befinden, und wenn jemand senil ist und weiß, dass er sein Gehirn und damit seine Persönlichkeit verliert, und wenn er von den verrückten Leuten umgeben ist, die Sie haben, Blinken und Sullivan und der Rest, und der verrückte NATO-General, den Richard erwähnt hat, dann ist das die Situation, in der wir uns heute befinden.
NIMA ALKHORSHID: Mit Donald Trump an der Spitze scheint es in den Augen der Russen eine Art Hoffnung für die kommende Regierung zu geben. Ich spreche von der Trump-Regierung. Und haben Sie schon von Sebastian Gorka gehört? Er wird der Direktor für Terrorismusbekämpfung für Donald Trump sein. Und hier ist, was er gesagt hat, Richard.
SEBASTIAN GORKA: Tipp, den der Präsident erwähnt hat. Er wird zu diesem mörderischen ehemaligen KGB-Oberst, diesem Verbrecher, der die Russische Föderation regiert, sagen: „Sie werden jetzt verhandeln, oder die Hilfe, die wir der Ukraine bisher gewährt haben, wird wie ein Klacks aussehen.“ So wird er diese Herren dazu zwingen, eine Vereinbarung zu treffen, die das Blutvergießen stoppt.
NIMA ALKHORSHID: Ja, das Problem, Richard, ist im Moment, dass es kein gegenseitiges Verständnis zwischen Russland und den Vereinigten Staaten gibt. Ich habe mit Oberst Jacques Baud gesprochen, er ist in Brüssel und ist Militäranalyst. Er hat mir gezeigt, dass diese neue Waffe, diese neue Rakete, in der Lage ist, das gesamte Territorium der Vereinigten Staaten zu treffen.
Und Sie sehen, dass diese Leute einfach nur der Rhetorik der Mainstream-Medien folgen. Es scheint nicht so, als hätten sie irgendeine Vorstellung davon, was zwischen Russland vor sich geht und wie gefährlich dieser Krieg werden kann. Was die Ukraine betrifft, so hat Jake Sullivan erst kürzlich gesagt, dass die Ukrainer nicht in der Lage sind, zu gewinnen. Sie haben nicht genug Personal. Es spielt keine Rolle, wie viele Waffen wir ihnen geben werden. Aber Sie sehen die Eskalation auf ihrer Seite.
RICHARD WOLFF: Nun, lassen Sie mich noch einmal sagen, wie ich es sehe. Und ich werde noch einmal auf die Geschichte eingehen. Sie haben ein untergehendes Imperium. Es ist das Imperium der Vereinigten Staaten und seiner Satelliten, zu denen all diese europäischen Länder und Kanada und Japan, die G7, gehören. Okay, das ist ein Imperium im Niedergang. Von einem Imperium im Niedergang können wir Folgendes erwarten. Verzweifelte Handlungen, denn das sind die Handlungen von Menschen, die sich selbst davon überzeugen müssen, dass sie ihre Macht nicht verlieren, was sie aber tun. Je mehr sie also so reden, desto mehr ändert sich die Situation nicht, sodass sie ihre Rhetorik verschärfen müssen. Und Herr Gurkha da, dafür ist er da.
Viel Geschwätz darüber, wie hart wir alle sind. Das ist kindisch. Und es ist historische Amnesie, die hier eine Rolle spielt. Die Chinesen, die Russen, sie kommen in der Welt nach oben. Der globale Süden kommt in der Welt nach oben. Sie spielen nicht mehr die Rolle der Untergebenen, die sie früher hatten. Als ich Ihnen die Statistik über den Rückgang der Rolle der Vereinigten Staaten im globalen Agrarhandel von 79 % auf 12,3 % nannte, ist das die Realität, an der auch diese Rhetorik nichts ändert. Die Vereinigten Staaten befinden sich im Niedergang. Und nebenbei bemerkt, setzt Herr Trump Menschen ein, die sich diametral gegenüberstehen.
Er hat definitiv Leute, die eine Lösung mit Russland finden wollen. Ich vermute, dass Herr Trump eine Lösung finden will. Es wäre politisch besser für ihn, als Präsident den Frieden in der Ukraine herbeigeführt zu haben, als alles andere, was er tun kann. Sein Wirtschaftsprogramm ist inkohärent. Man kann es nicht verstehen, außer dass es sich um eine Person handelt, die nicht versteht, was sie tut, und der es egal ist. Ich gehe davon aus, dass ihm die Leute sagen, welche Folgen seine wirtschaftlichen Handlungen haben, und es ist ihm einfach egal. Das ist in Ordnung. Er wäre nicht der erste, dem das so geht.
Aber politisch gesehen ist es besser, Frieden zu stiften, als diesen Krieg fortzusetzen. Er kann also Herrn Gurka oder wie auch immer er genau heißt, da draußen haben, um Lärm zu machen. Aber während der Lärm gemacht wird, wird der Deal unter dem Lärm gemacht. Und bei diesem Deal kann ich Ihnen Folgendes versichern: Niemanden interessiert es, was mit der Ukraine passiert. Nicht einmal die Ukrainer. Und sie haben bereits das erlitten, was sie noch erleiden werden. Wissen Sie, Millionen haben das Land verlassen, von denen viele nie wieder zurückkommen werden. Die Hälfte ihres Landes wurde zerstört. Der Wiederaufbau wird lange dauern. Darauf werden sie sich konzentrieren. Sie wollen Frieden.
Ich möchte diejenigen unter Ihnen, die nicht aufpassen, daran erinnern. Vor zwei Wochen wurde die jüngste Umfrage von Gallup durchgeführt. Das ist ein amerikanisches Unternehmen. Gallup befragt die ukrainische Bevölkerung regelmäßig und fragt sie, ob sie für Frieden und Verhandlungen sind oder ob sie den Krieg fortsetzen wollen. Letzte Woche lag der Prozentsatz der Menschen, die sagten, dass sie Frieden und Verhandlungen wollen, zum ersten Mal über 50 %. Er liegt jetzt bei etwa 53 %, 54 %. In derselben Woche eskalierte die Situation, als die Vereinigten Staaten Selenskyj aufforderten: „Setzen Sie diese Raketen ein.“ Die Entscheidung, die Raketen einzusetzen, wurde zu einem Zeitpunkt getroffen, als über 50 % der Ukrainer, die tatsächlich im Krieg leben, genug hatten. Sie wollen nicht mehr. Sie sind bereit, zu verhandeln. Sie sind bereit, Gebiete abzutreten und alles andere. Ich denke also, dass das, was Sie sehen, gefährlich ist, und ich behaupte nicht, dass es nicht gefährlich ist.
Ich behaupte nicht, dass es nicht gefährlich ist. Ich behaupte nicht, dass man eine Person bekommt, und vielleicht ist das Trump, der alle Vorsicht in den Wind schlägt, und wieder Geschichte. Es gibt nur ein Land auf der Erde, das jemals Atomwaffen eingesetzt hat. Das sind die Vereinigten Staaten. Man kann also darauf wetten, wer sie als nächstes einsetzen wird. Nur für ein Land, es ist wieder soweit. Kein anderes Land ist in dieser Position.
Das bedeutet, dass, wenn die Vereinigten Staaten sich gegen die Möglichkeit verteidigen, dass Herr Putin Atomwaffen einsetzen wird, man sich vorstellen kann, wie viel stärker sein Anspruch ist, weil er sagt, dass er sich gegen das Land verteidigt, das bereits Atomwaffen eingesetzt hat, und nicht, als es selbst angegriffen wurde. Sie haben sie in Japan abgeworfen. Und nach eigenen Angaben hätte das amerikanische Militär möglicherweise Opfer bringen müssen, um die Zahl der Opfer zu verringern, wenn es in Japan einmarschiert wäre, anstatt den Krieg auf dem Verhandlungsweg zu beenden. Und das ist ein umstrittenes Thema, ich weiß. Aber selbst wenn man ihnen das zugesteht. Sie sind bereit, andere Menschen mit Atombomben zu bombardieren. Wer hat das Recht, was zu verteidigen?
Wenn Argumente so schwach sind wie diese, dann ist das Argument meiner Meinung nach kein Thema mehr. Es ist wie bei Kindern, die sich auf dem Spielplatz streiten. Einer von ihnen sagt: „Ich werde dich mit einem LKW überfahren.“ Nun, man versteht, was er meint, aber er kann keinen LKW bedienen. Das zeigt einem, dass er verzweifelt ist. Er kann sein Problem nicht lösen, also muss er fantasieren. Das ist es, was ich hier bekomme. Ich denke, das sind Fantasien, Fantasien von einem Präventivschlag, Fantasien von einem Atomkrieg. Sie sind verzweifelt.
Ich glaube, Herr Putin hat in den letzten zwei Jahren zweimal, als er mit Aussagen über eine Eskalation konfrontiert wurde, die Welt daran erinnern wollen, dass wir Atomwaffen haben, hallo. Sie sollten vielleicht darüber nachdenken, was Sie sagen und tun, denn wir haben sie. Und wenn Sie uns zwingen, werden wir sie einsetzen. Die Vereinigten Staaten werden durch nichts gezwungen, aber sie stehen vor ihrem eigenen Versagen.
Sie haben nicht damit gerechnet, dass die Russen eine neue Waffe entwickeln könnten. Das ist es, was Menschen in einem Wettrüsten versuchen. Ich bin sicher, dass das Militär der Vereinigten Staaten an neuen Waffen arbeitet. Nur die Vereinigten Staaten sind so arrogant zu glauben, dass die Russen dies nicht auch tun könnten. Die Chinesen haben mit jeder technischen Führung der Vereinigten Staaten gleichgezogen. Wir haben Google. Sie haben das Äquivalent. Wir haben Apple. Sie haben das Äquivalent. Wir haben „bitte ergänzen“. Sie haben das Äquivalent. Hallo. Früher oder später werden sie einen technischen Durchbruch erzielen.
Sie stellen bereits das beste Elektrofahrzeug zum niedrigsten Preis her. Das haben sie geschafft. Sie werden auch andere Fortschritte erzielen. Einer der Gründe, warum man sich mit Russland und China an einen Tisch setzt und eine Lösung sucht, ist, dass dieses Wettrüsten verrückt ist, weil es so unkontrollierbar ist. Und wer beweist das? Die Russen. Sie haben gerade alle daran erinnert, indem sie eine neue Rakete eingesetzt haben (mit einer neuen Rakete, die alle daran erinnert). Und der Westen, so vermute ich, ich sage es voraus, woran ich nicht glaube, der Westen wird seine Hysterie überwinden. Er wird erkennen, okay, wir müssen jetzt ein paar Jahre vorsichtig sein, bis wir aufholen. Das ist die Position, in der sich alle anderen gegenüber den Vereinigten Staaten befunden haben. Willkommen.
Ihr seid nicht mehr das einzige Land mit Atomwaffen. Es ist vorbei. Es ist vorbei. Es ist vorbei im Agrarhandel. Es ist vorbei mit der Dominanz des Dollars. Es ist vorbei. Es ist vorbei. Es ist vorbei. Das wird ihnen immer wieder eingehämmert. Und früher oder später, selbst wenn es auf demagogische Weise geschieht, werden amerikanische Politiker auf diesen Zug aufspringen und sagen: „Wir sind diejenigen, die uns in dieser Situation retten werden, indem wir einen Deal aushandeln, denn das ist viel sicherer, als mit den Säbeln zu rasseln.“ Und diese Person wird die Wahl gewinnen.
NIMA ALKHORSHID: Ja. Ich war überrascht, dass hier in Brasilien die Elektroautos oder Hybridautos der chinesischen Unternehmen miteinander konkurrieren. Aber es gibt keine anderen Wettbewerber. Ja. Das ist unglaublich.
RICHARD WOLFF: Ja. Wissen Sie, in China gibt es übrigens, für Leute, die es nicht wissen, in China gibt es, glaube ich, 20 oder 25 verschiedene Unternehmen, die miteinander konkurrieren. BYD ist das große Monster, aber sie haben eine ganze Reihe von ihnen und einige von ihnen sind ein bisschen besser in der, Sie wissen schon, der Batterietechnologie und andere haben diese Technologie...
Aber ja, früher oder später wird das, was in Brasilien passiert, auch überall anders passieren. Und übrigens schaden sich die Vereinigten Staaten mit all dem selbst. Amerikanische Unternehmen haben übrigens wegen des 100-prozentigen Zolls auf chinesische Elektrofahrzeuge, der von Biden eingeführt wurde, den Trump-Zoll, der vor Biden bei etwa 27 % lag.
Trump geht, Biden kommt, erhöht den Zoll, nur um zu zeigen, dass er überhaupt keine unabhängige Politik betreibt. Und so, okay, wenn die Vereinigten Staaten das beste und billigste Elektrofahrzeug kaufen wollen, müsste jedes amerikanische Unternehmen das Doppelte des Preises zahlen.
Man müsste den Chinesen 30.000 Dollar für das Fahrzeug zahlen und dann Uncle Sam einen Zoll im Wert von 30.000 Dollar. Das kostet also 60.000 Dollar. In der Zwischenzeit kann Ihr brasilianischer Konkurrent das Auto für 30.000 Dollar vom Lkw laden. Das ist ein enormer Wettbewerbsvorteil. Der Amerikaner muss 50.000 Dollar zahlen, um ein minderwertiges Auto von GM, Ford oder Tesla zu bekommen.
Das ist der Witz. Was sie tun, ist sehr schlecht für die Zukunft der Vereinigten Staaten. Sie schützen Arbeitsplätze in der Autoindustrie in diesem Land. Aber sie verlieren Arbeitsplätze aufgrund all der Wettbewerbsnachteile, die entstehen, wenn man den Preis eines entscheidenden Inputs für die Konkurrenten seines Landes im Vergleich zu anderen Teilen der Welt in die Höhe treibt.
Deshalb gibt es in Europa keine 100-prozentigen Zölle. Darüber wird nicht einmal diskutiert. Der Zoll liegt unter 50 %, was schon schlimm genug ist. Und die Chinesen klopfen ihnen dafür auf die Finger. Aber was passiert mit einem Land, das so etwas tut? Man schafft die Voraussetzungen dafür. Ich warne noch einmal mein amerikanisches politisches Publikum. Sie bereiten den Boden für einen Politiker, der kommt, klar und einfach erklärt, was ich gerade gesagt habe, und sagt: „Das mache ich nicht. Ich benachteilige den amerikanischen Kapitalisten nicht gegenüber seinen Konkurrenten, indem ich diese albernen Zölle einführe.“
Und wenn das erst einmal erklärt ist, wird der ganze Wirbel um den Zoll verschwinden, wie vor 30 Jahren, als das neoliberale Zeitalter begann und alle glaubten, der Freihandel sei der Königsweg zu endlosem Wohlstand. Das ist Unsinn. Aber auch die Vorstellung, man könne sich mit Zöllen schützen, ist Unsinn.
NIMA ALKHORSHID: Michael, spring ein.
MICHAEL HUDSON: Nun, Richard und ich scheinen die beiden neuen Dr. Dooms zu sein, die das alles erklären. Um etwas Hintergrundwissen zu dem zu geben, was er über die Vereinigten Staaten als erstes Land, das die Atombombe abgeworfen hat, gesagt hat: Das war eigentlich beabsichtigt ... der Abwurf auf Japan war ein Schachzug gegen Russland.
Der Grund für den Abwurf zu dieser Zeit war, zu verhindern, dass Russland in den Zweiten Weltkrieg eintritt, indem es von Asien aus gegen Japan einfällt. Truman wollte Frieden, bevor Russland seine sibirischen Gebiete im Westen gegen Japan verteidigen und die von Japan eroberten Inseln zurückerobern konnte.
Die Bombe wurde abgeworfen, weil der Kalte Krieg begonnen hatte. Und der Abwurf der Bombe auf Japan beendete nicht nur den Zweiten Weltkrieg, sondern leitete auch den Kalten Krieg von Anfang an ein. Von Anfang an basierten alle Atomwaffen auf dem Konflikt zwischen den USA und Russland, der nun auf China, den Iran und die gesamten 85 % der übrigen Welt ausgeweitet wurde.
Nun erwähnte Richard auch Gorka. Was tun wir angesichts der Tatsache, dass Sebastian Gorka, ein verrückter Mensch, der sich sehr leidenschaftlich für einen Atomkrieg gegen Russland ausspricht, am Wochenende zum Sicherheitsberater ernannt wurde? Das erste, was Herr Gorka tat, war zu sagen, dass er mit Blinken und Sullivan in Bezug auf die Kriegsposition Bidens völlig übereinstimmt.
Er sagte, die Position von Trump sei genau die gleiche wie die der Biden-Neokonservativen. Nun, wie Richard bereits sagte, schien es in Trumps Regierung viele verschiedene Leute mit unterschiedlichen Ideen zu geben. Während Trump nur etwa eine Woche zuvor eine wunderbare Rede gehalten hatte, in der er sagte, es sei an der Zeit, den nationalen Sicherheitsstaat abzubauen. Er sagte, dass Amerikas Kriege, vorangetrieben von der CIA und dem Nationalen Sicherheitsrat und Amerikas Politisierung des Rechts unter dem FBI, die Feinde der anderen Partei anzugreifen, wer auch immer das sein mag, Amerika zerstört haben.
Nun, das war eine wunderbare Anti-Kriegs-Rede und spiegelte sicherlich die Wähler wider, die ihn anstelle von Blinken unterstützt hatten oder die einfach nur anstelle von Biden geblieben waren und einfach zu Hause geblieben waren, anstatt für die Kriegspartei von Harris zu stimmen. Das war einerseits, dass er auf sie einging.
Warum hätte er jemanden wie Gorka ernennen sollen, und was bedeutet es wirklich, dass fast sein gesamtes Kabinett so leidenschaftlich antirussisch und kriegsbegeistert ist? Auf den ersten Blick scheint das verrückt. Die einzige Idee, die ich erklären kann, warum er diese scheinbare Opposition oder eine Art Schizophrenie bei seinen Ernennungen hat, ist, dass er Angst hat, dass der Schattenstaat, die CIA, die NSA und das FBI gegen ihn kämpfen und etwas so Böses tun werden, wie es JFK widerfahren ist. Er will sich schützen, und zwar bis zu dem Punkt, an dem er tatsächlich sein Amt antritt und seine Mitarbeiter damit beginnen können, den Schattenstaat zu stoppen und das zu tun, was er schon die ganze Zeit tun wollte, um sozusagen seine zweite Präsidentschaft am ersten Tag zu festigen und zu beginnen, indem er Frieden in der Ukraine schafft.
Und ich glaube, in den letzten Tagen hat er angedeutet, was er unter Frieden versteht. Es ist kein Krieg. Ich glaube, er hofft, mit Putin ein Abkommen zu schließen. Ich denke, dass er, und wenn diese verrückte Idee nicht meine Idee ist, dann ist es die Idee, die ich aus den Aussagen seiner Berater heraushöre, dass wir ein Abkommen schließen können. Und es ist die Art von Abkommen, bei dem Senatoren gesagt haben: „Nun, was Amerika in der Ukraine will, ist nicht einfach ein Ort, an dem es Atomwaffen gegen Russland haben kann.“
Wir wollen das Land der Ukraine, sehr fruchtbaren Boden. Wenn wir die Agrarexporte der Ukraine kontrollieren können, wenn wir BlackRock und andere Unternehmen ukrainisches Ackerland kaufen lassen können, dann müssen wir kein amerikanisches Getreide mehr exportieren. Wir können weiterhin den weltweiten Agrarhandel kontrollieren, nicht nur durch den Verkauf der Produkte amerikanischer Farmen, sondern auch durch den Verkauf der Produkte ukrainischer Farmen, die BlackRock und andere amerikanische Investoren übernehmen wollen. Das Oakland Institute in Kalifornien veröffentlicht alle paar Monate eine ganze Reihe von Berichten über die Übernahme ukrainischen Landes durch amerikanische multinationale Unternehmen.
Nun, dann gibt es Lindsey Graham und andere, die sagen: „Nun, wir wollen nicht nur das Land, wir wollen auch ihre Rohstoffressourcen.“ Die Ukraine verfügt über Lithium. Noch wichtiger ist, dass die Ukraine über Seltenerdmetalle verfügt, die für die Herstellung der Magnete benötigt werden, die wiederum Teil der Herstellung funktionierender Chips sind. Wir brauchen den Strom, den die verschiedenen Seltenerdmetalle liefern.
Nun, die Förderung von Seltenerdmetallen dauert leider sehr lange und verursacht enorme Umweltschäden. Und auch die Raffination dauert lange. China kontrolliert den größten Teil des Marktes in diesem Bereich, weil andere Länder die Kosten für die Umweltsanierung, die damit verbunden sind, nicht tragen wollten. Also hat China taiwanesische Investoren ins Land gelassen. Die Leute vom Zentralkomitee haben mir also gesagt, ich solle diese Rohstoffe aufkaufen. Und im Grunde verkaufen wir Seltene Erden nur zu den Kosten der Arbeit und der Gewinne, die für ihre Produktion aufgewendet werden, und nutzen nicht die enormen Rohstoffmieten, die man erzielen kann, wenn man die Seltenen Erden zu dem Preis verkauft, den die Entwicklung in anderen Ländern kosten würde, wenn sie diese denn überhaupt schnell entwickeln könnten. Und das ist nicht etwas, das schnell geht.
Ich glaube, Trump denkt, er kann sagen: „Okay, Präsident Putin, wir geben Ihnen, was Sie wollen. Wir lassen Sie die Gebiete behalten, die Sie eingenommen haben. Sie wollen die Ukraine entnazifizieren. Wir machen da mit.
Wir mögen Herrn Selensky nicht, und Sie können die Stationierung von NATO-Waffen dort verhindern. Wir sind nicht daran interessiert, Krieg zu führen. Was wir wollen, ist Wirtschaft. Wir wollen das Land und die Rohstoffe. Wir wollen alles, was mit Wirtschaft zu tun hat, was der eigentliche Grund ist, ein Land zu haben, abgesehen davon, dass wir einen Ort haben, den wir sehr schnell in die Luft jagen können, wenn wir das wollen.
Ich denke also, dass er das vorhat. Und ich kann mir vorstellen, was Herr Putin, Herr Lawrow und Herr Medwedew als Antwort sagen werden – sie werden sagen: „Das Problem ist, Herr Trump, dass wir vielleicht ein Abkommen mit Ihnen schließen, aber wie bringen wir den Kongress dazu, dem zuzustimmen?“
„Wie bringen wir die CIA, den Schattenstaat und die Armee dazu, Ihre Worte nicht einfach zu ignorieren, wie sie es zuvor getan haben, als sie Ihrem Wunsch, sich von Afghanistan zu lösen, nicht nachkommen wollten? Damals haben sie es nicht getan. Und wie können wir darauf vertrauen, dass der Westen ein Abkommen schließt?“ Vor allem aber ist es für ein Abkommen noch viel zu früh.
Ein Friedensabkommen mit einem anderen Land wird geschlossen, wenn der Krieg vorbei ist. Solange der Krieg andauert, gibt es kein Friedensabkommen. Und Russland bewegt sich sehr schnell auf die Ukraine zu, bewegt sich sehr schnell auf den Dnepr zu, der eine Art Trennlinie in der Ukraine darstellt.
Und auf der russischen Ostseite der Ukraine befinden sich die Rohstoffe und ein Großteil des Ackerlandes. Und Russland wird sagen: „Nun, wir werden gehen, wir werden dem folgen, was Herr Medwedew auf einer Karte erstellt hat. Wir werden einen Rest der Ukraine übrig lassen, der sich auf das Gebiet Galiziens von Lemberg konzentriert. Die Nazi-Gebiete werden dort sein.“
„Aber wir werden sie entnazifizieren, was bedeutet, dass wir wahrscheinlich die gesamte Verwaltung dort loswerden. Wir werden einen Schauprozess veranstalten, einen Prozess nach Nürnberger Vorbild, um die Nazis ins Gefängnis zu bringen. Und wir werden die Ukraine vielleicht bis nach Kiew belassen oder auch nicht, je nachdem, welche Details noch geklärt werden müssen.“
„Aber wir werden Ihr Abkommen nicht abschließen. 2022 hätte es vielleicht geklappt, aber das ist jetzt vorbei. Wir werden warten müssen, bis der Krieg vorbei ist, und dann ausgehend von der Situation danach verhandeln.“ Und natürlich wird es eine Situation sein, in der die USA stark sind. Und es wird eine Verzögerung und eine Verzögerung und eine Verzögerung geben.
Ich bin sicher, dass Präsident Putin sehr höflich sein wird, wenn er sich tatsächlich dazu herablässt, mit Donald Trump zu sprechen. Aber als er sagte: „Nun, alle Ihre Aussagen stammen aus der Zeit, als Sie im Amt waren. Sie haben den Vertrag über Raketen, Kurzstreckenraketen, gebrochen. Sie haben jeden Vertrag gebrochen, den Amerika geschlossen hat. Wir können wirklich nur Frieden haben, wenn wir die Kontrolle haben.“
Das bedeutet, dass nicht die Vereinigten Staaten die Kontrolle haben. Das ist also von entscheidender Bedeutung. Ich denke, es muss jemanden in der Regierung geben, der klug genug ist, um zu wissen, dass Ihr Plan nicht funktionieren wird, selbst wenn sie es Donald Trump nicht sagen. Und alles, was ihnen noch bleibt, sind Bomben, nicht nur die ATACMS, sondern auch die Atomwaffen.
So sieht es also aus. Ich denke, der nächste große Schritt, den wir erleben werden, ist ein russischer Angriff, kein atomarer. Es braucht keine Atomwaffe. Sie können alle möglichen anderen Waffen einsetzen, um die amerikanischen Militärstützpunkte in Polen, Rumänien und sogar darüber hinaus gründlich auszulöschen.
Stellen Sie sich vor, eine Bombe fällt jetzt auf den MI6, auf der anderen Seite der Themse, gegenüber der London Bridge. Stellen Sie sich vor, was das anrichten kann. Man kann sagen: „Die Ukraine greift uns nicht an. England greift uns vom MI6 aus an.“ Und dann macht es boom, und das war's. Ich denke, zuerst wird es Rumänien, Polen und vielleicht die amerikanischen Truppenkonzentrationen in Deutschland treffen. Vielleicht auch die amerikanischen Truppen in England, möglicherweise, wenn es überhaupt Truppen in Frankreich gibt, gibt es zwei. Aber ich denke, das ist die wahrscheinlichste Prognose.
NIMA ALKHORSHID: Richard, haben Sie noch etwas hinzuzufügen, bevor wir zum Schluss kommen?
RICHARD WOLFF: Ja, ich bin ein wenig besorgt über das, was Michael gesagt hat, dass er und ich irgendwie Dr. Doom seien. Ich bin es nicht, ich verstehe die Risiken. Ich verstehe die Gefahren. Ich teile die Momente des Zorns, wenn ich sehe, wie diese Staats- und Regierungschefs unsägliche Risiken eingehen. Da ich viele von ihnen auf die eine oder andere Weise kenne, sogar persönlich, ist es schrecklich. Die Arroganz, insbesondere des Westens, ist einfach schrecklich. Andererseits ist vieles von dem, was in unserem Land als Politik durchgeht, und Gott weiß, welche Wahl wir gerade wieder hatten, nichts anderes als politisches Theater. Und wissen Sie, die meisten Darsteller wissen, dass es Theater ist, und die meisten Zuschauer wissen, dass es Theater ist. Wir nehmen das nicht ernst. Wir nehmen das nicht wörtlich. Es ist notwendig, den Menschen interessante Bilder zu vermitteln, und dann stimmen sie über diese Bilder ab.
Aber das meiste Blabla ist eine Art Augenwischerei. Ich möchte nicht so weit gehen zu sagen, dass es keine Wirkung hat. Natürlich hat es eine Wirkung. Aber sie ist sehr, sehr zweitrangig. Wissen Sie, als Michael sagte, dass viele der Menschen, die wählen, tatsächlich für Krieg oder Frieden stimmen. Ja, das meine ich.
Es sind die großen Themen, die am Ende irgendwie im Kopf sind, wenn sie zur Wahl gehen. Und ich denke, sie lernen, dass der endlose Krieg Teil des Erfolgs von Herrn Trump ist. Er sagt zumindest etwas über den endlosen Krieg. Allein der Ausdruck „endlose Kriege“ trägt dazu bei, ihn negativ zu besetzen. Er kann ihn gegen seine Feinde verwenden.
Und sie sind nicht sehr gut darin, sich dagegen zu verteidigen. Tut mir leid. Ich bin also hoffnungsvoll, damit möchte ich schließen. Ich bin hoffnungsvoll, dass wir diese Eskalation von „Wie du mir, so ich dir“ beenden können, dass alle Menschen Angst haben. Jetzt fragen sich nicht nur die Russen, wie weit der Westen gehen wird, sondern der Westen muss sich fragen, wie weit die Russen über die Ukraine hinausgehen werden, nicht in Form einer abstrusen Invasion Europas. Was in aller Welt will Russland, oder was könnte es mit fünf Ukrainen anfangen? Sie haben schon genug Probleme, eine Ukraine zu kontrollieren. Was werden sie tun, in Frankreich, Deutschland und Italien einmarschieren? Das ist albern. Aber diese neue Rakete, die kann überall abgeschossen werden.
Überall in Europa, sofort. Ich denke, sie haben vier oder fünf Minuten von dem Zeitpunkt an, an dem sie es entdecken können, bis zu dem, was sie dagegen unternehmen werden. Und in vier oder fünf Minuten können sie nichts tun. Sie müssen sich also damit abfinden, dass die Eskalation eine Einbahnstraße ist.
Ich glaube, sie dachten, sie hätten dieses Problem nicht. Sie könnten eskalieren, und alles, was passieren würde, wäre, dass Russland die Ukraine verprügelt, was ihnen egal ist. Jetzt sieht es so aus, als hätten sie die Dinge in eine Zeit zurückversetzt, in der Herr Putin, wie er sagt, das Recht dazu hat, die Franzosen oder die Deutschen oder die Italiener oder die Briten oder die Amerikaner in ihrem Heimatland zu belästigen.
Er würde ihnen antun, was sie ihm gerade angetan haben. Ich hoffe, und ich denke, dass es möglich ist, dass dies den Teil der Trump-Anhängerschaft, der Frieden will, der dies nicht will, beschleunigen wird. Vor allem sollten Sie bedenken, dass die überwiegende Mehrheit der Amerikaner, ob gut oder schlecht, keine Opfer für die Ukraine bringen will.
Das ist einfach kein verkäufliches Objekt. Aber ich muss jetzt gehen, also entschuldigen Sie bitte. Vielen Dank für die Erstellung dieses Programms, Nima. Vielen Dank, Michael. Ich habe aus jedem einzelnen dieser Beiträge etwas gelernt, daher bin ich sehr froh, sowohl als Mitwirkender als auch als Zuschauer an unseren gemeinsamen Bemühungen teilzunehmen.
MICHAEL HUDSON: Nun, ich wollte Ihnen ein Kompliment machen, Richard, als ich sagte, ich hätte Sie in Dr. Doom, wie ich immer genannt werde, einbezogen. Sie sind einfach nur realistisch, aber für die Interessengruppen hier wird jeder, der so realistisch ist wie Sie und ich, Dr. Doom genannt, weil für sie unsere realistische Welt ihr Untergang ist. Das ist richtig. Das ist richtig. Ja.
RICHARD WOLFF: Was eigentlich gut ist, denn es bedeutet, dass sie uns auf einer gewissen Ebene verstehen. In Ordnung, Leute.
NIMA ALKHORSHID: Vielen Dank, Richard und Michael. Tschüss.
Credits:
Speech to text: Ced
Speaker Diarization: Jonathan Becnel
Proofing:
– Chris Platania-Phung
– Nachilomwe
(Wiederveröffentlichung aus Dialogue Works mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)
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