Analysen 16.-23.10.24: GOR Rassadin: Die Zeichen stehen auf STURM/ Peter Hänseler: BRICS soll scheitern, so der US-Plan/ Van Flügel/ Russland im 18. Jahrhundert/ Pepe Escobar: BRICS bietet Hoffnung in Kriegszeiten/SCO-BRICS-Synergie
inhaltsverzeichnis
der untergang der USA
gor bringt ein paar interessante aspekte der russischen geschichte und der von GB/USA gefälschten geschichte in deutschland und japan. holywood hat die welt erobert, aber immer mehr völker bemerken die illusion und steigen aus dem westlichen block aus. die USA verlieren nicht nur auf der militärischen ebene, sondern vorallem auf der geo-politischen. viele wechseln jetzt zu den BRICS.
GOR Rassadin: Die Zeichen stehen auf STURM
BRICS-Gipfel – 22. bis 24. Oktober in Kazan
Peter Hänseler: BRICS soll in einem geopolitisch explosiven Umfeld scheitern – so der Plan der USA Die Entwicklung von BRICS wird von geopolitischen Ereignissen beeinflusst, die prognosefeindlich sind. – Erste Analyse vor dem BRICS-Gipfel in Kazan. In knapp zwei Wochen findet der diesjährige BRICS-Gipfel zwischen dem 22. Und 24. Oktober in Kazan statt. Unser Team wird vor Ort sein, um diesen wohl wichtigsten geopolitischen Anlass des Jahres hautnah zu verfolgen und darüber zu berichten. Wir nehmen diesen Gipfel zum Anlass, mehrere Artikel zu diesem Jahrhundertthema zu publizieren. In diesem ersten Beitrag beschreiben wir das widrige geopolitische Umfeld, in welchem diese Organisation sich entwickelt. Voranstellen möchte ich Folgendes: Verlässliche geopolitische Aussagen beruhen auf Fakten. Da sich die geopolitische Faktenlage praktisch täglich verändert, erschwert oder verunmöglicht diese Tatsache Analysen, welche Bestand haben sollen. Verschiedene geopolitische Grossparameter sind entweder komplett im Fluss oder werden zum Zeitpunkt des BRICS-Gipfels noch nicht entschieden sein. Ich erachte die folgenden Parameter als massgeblich für die mittelfristige geopolitische Entwicklung: (1) Krieg im Nahen Osten; (2) Krieg in der Ukraine; (3) Zinsentwicklung bzw. Verhalten der FED bis Ende dieses Jahres als Gradmesser der Instabilität der westlichen Finanzmärkte mit den daraus zwingenden Einflüssen auf die Weltwirtschaft; (4) Präsidentschaftswahlen in den USA.
Peter Hänseler/Denis Dobrin: BRICS – Fakten und Zahlen Die Zahlen von BRICS beeindrucken bereits in seiner heutigen Grösse. Betrachtet man die Länder, welche formelle Beitrittsgesuche eingereicht haben oder Interesse an einem Beitritt bekundet haben, so wird man sich des potentiellen Einflusses dieser Organisation bewusst. – Analyse Im ersten Teil unserer diesjährigen BRICS-Serie beschrieben wir das geopolitische Umfeld, in welchem sich BRICS zur Zeit befindet und sich zu entwickeln versucht. Dieses Umfeld hat sich seit dem vergangenen BRICS-Gipfel in Südafrika, welcher im letzten August stattfand, zum Schlechten verändert. Die Folge davon ist, dass sich BRICS nicht frei entwickeln kann, da einerseits die Entscheide – vor allem der USA – bezüglich den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten, die Situation in den Finanzmärkten und schliesslich die Wahlen in den USA schwerwiegende Konsequenzen für die gesamte Welt haben werden. Andererseits werden die Entscheide von BRICS bezüglich Aufnahme von neuen Mitgliedern und einer Einführung einer Währung (unwahrscheinlich) oder eines Zahlungs- und Abrechnungssystem (wahrscheinlich) ebenfalls grossen Einfluss auf die geopolitische Gesamtsituation haben. Dieser Artikel befasst sich mit den Zahlen und Fakten des Ist-Zustands dieser Organisation, den Zahlen inklusive Aufnahmekandidaten (BRICS+) sowie einem Ausblick mit Zahlen inklusive interessierter Länder (BRICS++). In einem Nachfolgeartikel behandeln wir dann das Thema einer neuen Währung bzw. eines neuen Zahlungs- und Abrechnungssystems.
Peter Hänseler: BRICS-Währung – Zahlungs- und Handelsabrechnungssystem – Wohin geht die Reise? Analyse Die Leitmedien im Westen berichten kaum über dieses Thema – die alternativen Medien überschlagen sich mit Prognosen. Wir versuchen einzuordnen. In unserem ersten Artikel zur diesjährigen Serie vor dem BRICS-Gipfel in Kasan am 22. bis 24. Oktober 2024 («BRICS soll in einem geopolitisch explosiven Umfeld scheitern – so der Plan der USA») beleuchteten wir das prognosefeindliche geopolitische Umfeld, in welchem sich BRICS befindet. Gestern folgte der Artikel «BRICS – Fakten und Zahlen», welcher das Quantitativ und den Einfluss von BRICS beleuchtete. In diesem dritten Teil geht es um eine der vordringlichsten Herausforderungen für BRICS: Den Abrechnungsmechanismus für den Handel der Mitglieder und eventueller Partner untereinander....
Joachim Van Flügel: Der Westen befindet sich im Krieg mit Russland, seit kurzem mit China und jetzt mit sich selbst 13. Oktober 2024 In dieser Publikation werfen wir einen Blick darauf, wie sich der Handelskrieg zwischen Russland und dem Westen nun an drei Fronten abspielt. Der Westen befindet sich im Krieg: mit Russland, neuerdings mit China und jetzt auch mit sich selbst.
- Das Spiel wird hart gespielt.
- Moskau beißt in den sauren Apfel und droht nun erstmals mit wirtschaftlichen Gegenaktionen und Vergeltungsmaßnahmen. Dies dürfte ihr teilweise gelingen.
- China verliert seinen Status als umgänglicher Handelspartner und wird zunehmend explizit als Gegner oder Aggressor gesehen.
- Ob es sich um einen Handelskrieg oder einen klappernden Zusammenstoß auf dem Schlachtfeld handelt... Krieg zu führen kostet viel Energie und viele Ressourcen.
- Der russisch-chinesische Block besteht nur aus 2 Ländern, aber angesichts seiner Anziehungskraft auf den globalen Süden wird dieser Block zunehmend zum Synonym für "den Rest der Welt".
Karl Eckstein: Umsiedlung von Ausländern nach Russland im 18. Jahrhundert und heute Die deutschstämmige Zarin Katharina II., die im Juli 1762 an die Macht kam, begann ihre Kolonisierungspolitik des Russischen Reiches mit einem Dekret an den Senat vom 14. Oktober 1762, in dem sie den Senat ermächtigte, zusammen mit dem Kollegium für auswärtige Angelegenheiten alle Personen aufzunehmen, die sich in Russland niederlassen wollten, und hoffte, dass dies mit der Zeit den Wohlstand des Reiches steigern würde.
Pepe Escobar • Rendezvous mit dem Schicksal - BRICS bietet Hoffnung in Kriegszeiten 21. Oktober 2024 Das ist es. Eine Verabredung mit dem Schicksal. Alles ist bereit für das wichtigste geopolitische/geoökonomische Treffen des Jahres und vielleicht des Jahrzehnts: der BRICS-Gipfel unter russischer Präsidentschaft in Kasan, der Hauptstadt Tatarstans, wo sunnitische Tataren in perfekter Harmonie mit orthodoxen Christen koexistieren. Die gesamte quälende Arbeit der Sherpas und Analysten im Laufe des Jahres 2024 – unter Aufsicht des führenden russischen Diplomaten für BRICS, des stellvertretenden Außenministers Sergej Rjabkow – mündete in drei letzten, separaten Schlüsseltreffen in Moskau vor dem Gipfel, an denen die Finanzminister und Zentralbankgouverneure der BRICS-Staaten, Arbeitsgruppen und der Wirtschaftsrat teilnahmen. Und das alles in einem Kontext, der der globalen Mehrheit mittlerweile vertraut ist. Das kombinierte BIP der aktuellen BRICS-Staaten liegt bei über 60 Billionen Dollar und damit deutlich vor dem der G7; ihre durchschnittliche Wachstumsrate wird bis Ende dieses Jahres auf 4% geschätzt, höher als der weltweite Durchschnitt von 3,2%; und der Großteil des Wirtschaftswachstums wird in naher Zukunft von den BRICS-Mitgliedsstaaten kommen.
Pepe Escobar • Die geoökonomischen Treiber der SCO-BRICS-Synergie 18. Oktober 2024 Die von Russland und China angestrebte Unteilbarkeit der Sicherheit kommt der faktischen Anwendung der UN-Charta gleich. Das Ergebnis wäre Frieden auf globaler Ebene – und damit das Todesurteil für die NATO. Eine Woche vor dem absolut entscheidenden BRICS-Gipfel in Kasan hielt die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) einen Gipfel in Islamabad ab. Diese Annäherung ist in mehrfacher Hinsicht wichtig. Am Gipfel in Pakistan nahm auch der Rat der Regierungschefs der SCO-Mitgliedsstaaten teil. Daraus ging ein gemeinsames Kommuniqué hervor, in dem die Notwendigkeit betont wurde, die Beschlüsse umzusetzen, die beim jährlichen SCO-Gipfel im vergangenen Juli in Astana gefasst wurden: Dort trafen sich die Staatschefs, darunter auch das neue SCO-Vollmitglied Iran.
Wladimir Putin in Kasan: Anteil der BRICS an Weltwirtschaft wird weiter wachsen 18 Okt. 2024 15:53 Uhr Bei der Eröffnung des BRICS-Forums in Kasan begrüßten am Freitag die Staatschefs Russlands, Äthiopiens, Ägyptens, Südafrikas und des Iran die Teilnehmer mit Eröffnungsreden. Wladimir Putin hob in seiner Rede den wachsenden Anteil der BRICS an der Weltwirtschaft hervor. In seiner Rede bei der Eröffnung der wirtschaftlichen Sparte des BRICS-Forums am Freitag in Kasan hat der russische Präsident Wladimir Putin eine positive Bilanz der wirtschaftlichen Entwicklung der BRICS-Mitgliedsländer gezogen. Das kombinierte BIP der BRICS-Länder übertrifft nun schon das zweite Jahr in Folge dasjenige der G7-Länder und wächst stetig weiter, so Putin. Es liege bei über 60 Billionen US-Dollar. Die durchschnittliche BIP-Wachstumsrate der BRICS-Länder im Jahr 2024 wird auf vier Prozent geschätzt und liegt damit über dem Weltdurchschnitt. Unternehmen aus BRICS-Ländern kooperieren erfolgreich und führen gemeinsame Projekte durch.
Putin beantwortet die Fragen der Journalisten aus den BRICS-Ländern Wladimir Putin im Dialog mit den Leitern führender BRICS-Medienagenturen. Das Treffen fand im Vorfeld des BRICS-Gipfels in Kasan statt. An dem Treffen nahmen die Leiter von Medienagenturen aus Brasilien, China, Ägypten, Äthiopien, Indien, Saudi-Arabien, Südafrika und den Vereinigten Arabischen Emiraten teil. Moderiert wurde es von Dmitri Kiselev, dem Leiter der Rossiya Segodnya Media Group. Kreml 18.10.2024 20. Oktober 2024 (Red.) Dieses Treffen war für den gesamten Planeten von entscheidender Bedeutung, weil die dabei vertretenen Medien insgesamt ein Publikum von mehreren Milliarden Menschen erreichen ... Aber: dieser Trend, den BRICS aufgegriffen hat, richtet sich nicht gegen irgendjemanden. „BRICS ist keine antiwestliche Allianz, sondern ist einfach nicht-westlich.“ (Formulierung des indischen Premierministers Narendra Modi) Die Beziehungen der Staaten innerhalb von BRICS beruhen auf Gleichberechtigung und gegenseitigem Respekt für die Interessen des jeweils anderen: „Wir hören einander wirklich zu.“ ... Insgesamt war der Tenor des Gesprächs trotz der erheblichen internationalen Spannungen mit dem „kollektiven Westen“ wohltuend konziliant, versöhnlich und konstruktiv auf für alle tragbare Lösungen gerichtet. Der Hintergrund davon ist das der Sozialnatur des Menschen entsprechende Menschenbild, das sich in dieser Aussage von Präsident Putin zusammenfassen lässt: „Alle unseren sogenannten traditionellen Werte der chinesischen Kultur, der christlichen Kultur und der islamischen Kultur sind in Wirklichkeit gleich, wenn man sie liest und von einer Sprache in die andere übersetzt. Sie sind sehr ähnlich oder stimmen vollständig überein, wie Diplomaten sagen. – Die Menschen müssen dies erkennen und verstehen. Es gibt keine Feinde, nur Freunde und Gleichgesinnte.“ (am)
der text ist zu lang und auch zu langfädig, bitte selber anclicken... Weiterlesen
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der untergang der USA
gor bringt ein paar interessante aspekte der russischen geschichte undder von GB/USA gefälschten geschichte in deutschland und japan. holywood hat die welt erobert, aber immer mehr völker bemerken die illusion und steigen aus dem westlichen block aus. die USA verlieren nicht nur auf der militärischen ebene, sondern vorallem auf der geo-politischen. viele wechseln jetzt zu den BRICS.
GOR Rassadin: Die Zeichen stehen auf STURM
BRICS soll in einem geopolitisch explosiven Umfeld scheitern – so der Plan der USA
Die Entwicklung von BRICS wird von geopolitischen Ereignissen beeinflusst, die prognosefeindlich sind. – Erste Analyse vor dem BRICS-Gipfel in Kazan.
Peter Hänseler
Dieser Artikel wurde auch auf ZeroHedge publiziert.
BRICS-Gipfel – 22. bis 24. Oktober in Kazan
Einleitung
In knapp zwei Wochen findet der diesjährige BRICS-Gipfel zwischen dem 22. Und 24. Oktober in Kazan statt. Unser Team wird vor Ort sein, um diesen wohl wichtigsten geopolitischen Anlass des Jahres hautnah zu verfolgen und darüber zu berichten.
Wir nehmen diesen Gipfel zum Anlass, mehrere Artikel zu diesem Jahrhundertthema zu publizieren. In diesem ersten Beitrag beschreiben wir das widrige geopolitische Umfeld, in welchem diese Organisation sich entwickelt.
Voranstellen möchte ich Folgendes: Verlässliche geopolitische Aussagen beruhen auf Fakten. Da sich die geopolitische Faktenlage praktisch täglich verändert, erschwert oder verunmöglicht diese Tatsache Analysen, welche Bestand haben sollen.
Verschiedene geopolitische Grossparameter sind entweder komplett im Fluss oder werden zum Zeitpunkt des BRICS-Gipfels noch nicht entschieden sein. Ich erachte die folgenden Parameter als massgeblich für die mittelfristige geopolitische Entwicklung: (1) Krieg im Nahen Osten; (2) Krieg in der Ukraine; (3) Zinsentwicklung bzw. Verhalten der FED bis Ende dieses Jahres als Gradmesser der Instabilität der westlichen Finanzmärkte mit den daraus zwingenden Einflüssen auf die Weltwirtschaft; (4) Präsidentschaftswahlen in den USA.
Für China und Russland, welche bei BRICS die Führungsrollen innehaben – Russland hat dieses Jahr den Vorsitz inne – stellen sich folgende Fragen: Soll BRICS einige wenige, keine oder viele neue Mitglieder aufnehmen? Kandidaten stehen Schlange, stehen jedoch zum Teil unter riesigem Druck der USA, die eine Mitgliedschaft bei BRICS zu verhindern trachten. Soll man schon jetzt einen neuen, vom US-Dollar unabhängigen Zahlungsmechanismus einführen, der die Balance auf den bereits instabilen Finanzmärkten weiter beeinflussen würde? Solche Entscheide oder deren blosse Kommunikation haben ein grosses Potential, die gesamte geopolitische Lage innert Stunden erheblich zu verändern – positiv oder negativ, abhängig davon, aus welcher Warte der Beobachter den Lauf der Dinge betrachtet.
Somit kann dieser Beitrag nicht mehr sein als eine Niederschrift von Gedanken zu massgeblichen geopolitischen Entwicklungen, welche zurzeit gleichzeitig und unberechenbar stattfinden. Eine vollständige Einordnung ist unmöglich. Viele Faktoren können nicht verlässlich beurteilt werden – etwa die Entwicklungen in Afrika, Asien und Südamerika.
Das vorgetäuschte Desinteresse des Westens
In den westlichen Medien herrschte lange eisernes Schweigen zu BRICS. Ein Schimmer des Interesses kam auf, als die Türkei Interesse an einem Beitritt zu BRICS bekundete. Jetzt herrscht wieder Funkstille. Alternative Medien übertreffen sich mit Prognosen, dass BRICS die Welt bereits morgen verändern wird. Die russischen Medien halten sich bei diesem Feuerwerk des Freudentaumels zurück. Das Schweigen der westlichen Medien als Desinteresse des Westens an BRICS zu deuten, wäre jedoch mehr als naiv.
Die Leitmedien im Westen als Hass- und Kriegstreiber
Ex post sind die Menschen immer darüber erstaunt, wie die Bevölkerungen es zulassen konnten, dass ihre Führer sich auf dem Weg zu Weltkriegen dermassen schwachsinnig und gegen die Interessen ihrer eigenen Staaten verhalten konnten.
Die Antwort darauf ist banal: Die Leitmedien spielen regelmässig eine verheerende Rolle, sowohl auf dem Weg in die als auch während der Kriege. Leitmedien lassen sich einspannen und reiben sich die Hände, wenn jene Medien, welche aufrichtig berichten, kaputt gemacht werden. Ohne Journalisten, welche ihre Seelen verkaufen und die Interessen ihrer eigenen Heimat mit Füssen treten, gäbe es keine solchen Grosskatastrophen.
Man sollte einige Galgen für die verantwortlichen Damen und Herren freihalten. Das wäre übrigens kein Novum. Julius Streicher, Herausgeber des Nazi-Hetzblattes «Der Stürmer» wurde in Nürnberg gehenkt.
Hetzpropaganda kann zu Genickbruch führen – Julius Streicher, Herausgeber, a.D. «Der Stürmer»
Dieses Bild soll Anschauungsunterricht dafür sein, wie es enden kann, wenn man alle journalistischen Grundsätze für das Böse über den Haufen wirft.
Die Bevölkerung im Westen ist bereits machtlos
Da die Gehirnwäsche noch keine absolute ist, sind immer noch bedeutende Teile der europäischen Bevölkerung weit davon entfernt, den Irrsinn, der von den Medien verbreitet wird, zu glauben und zu unterstützen. Die geschlossene Hassfront – etwa gegen Russland – findet vornehmlich in den Medien statt, welche im gesamten Westen – mit Ausnahmen – komplett gleichgeschaltet sind.
Entscheidende Teile der Bevölkerungen – etwa in Frankreich, Deutschland und Österreich – haben ihren Widerwillen gegenüber ihren Führungen an den Urnen zum Ausdruck gebracht und dies hätte in einer funktionierenden Demokratie zu einer politischen Änderung führen müssen. Die politischen Eliten von Frankreich und Deutschland – und kürzlich auch in Österreich – haben eine politische Beteiligung jener Parteien, welche sich etwa für den Frieden in der Ukraine aussprachen, mit illegalen Mitteln verhindert, medial dadurch begleitet, dass man jene Exponenten die sich für den Frieden einsetzen als «Nazis» oder zumindest als «Rechtsextreme» bezeichnet. Dass Adolf Hitlers sich für Frieden einsetzte, ist mir nie zu Ohren gekommen.
Es bestehen durchaus Parallelen zu jenen dunklen Zeiten. Das Vorgehen des Nazi-Regimes nach seiner Machtergreifung 1933 ist praktisch deckungsgleich mit dem der heutigen Eliten in Europa gegen Andersdenkende hinsichtlich der Einschränkung der Meinungsäusserungsfreiheit: Aufhetzung der Massen gegen jene Teile der Bevölkerung, welche die Politik der Mächtigen in Frage stellen; Gleichschaltung der Medien und – speziell in Deutschland – Vergewaltigung des Rechts bis zur Unkenntlichkeit. Beispielsweise, um der Wahlgewinnerin in den Landtagswahlen in Thüringen das Recht auf Regierungsbeteiligung oder Sperrminoritäten zu verwehren.
Meinungsäusserungsfreiheit im Todeskampf
Stellvertretend für den Trend, dass im Westen die Meinungsfreiheit an einem seidenen Faden hängt, hier ein Zitat von John Kerry, anlässlich eines WEF-Treffens, das zwischen dem 23. und 27. September stattfand.
„Unser erster Zusatzartikel stellt ein großes Hindernis für die Fähigkeit dar, [Desinformation] aus der Welt zu schaffen. Was wir brauchen, ist das Recht zu gewinnen, zu regieren, indem wir hoffentlich genug Stimmen gewinnen, damit Sie die Freiheit haben, Veränderungen zu implementieren.
«Was wir brauchen, ist das Recht zu gewinnen»
Mit anderen Worten, Kerry qualifiziert freie Meinungsäusserung als Problem und kündigt an, dass dieses «Problem» vom Staat gelöst würde, falls Kamala Harris gewinnt. Wir lassen diesen Gedanken so im Raum stehen und verweisen auf unseren Artikel: «US-Wahlen entscheiden über Krieg oder Frieden».
Falls es kein Internet und keine Blogs gäbe, hätten die Mächtigen ihr Zeil bereits erreicht, denn es scheint glücklicherweise praktisch unmöglich, alle Stimmen der Vernunft zum Schweigen zu bringen.
BRICS: Vom Wirtschaftsprojekt zum geopolitischen Machtfaktor
Als sich 2006 Vertreter von Brasilien, Russland, China und Indien das erste Mal am Rande der UN-Generalversammlung in New York formell trafen, sah die Welt komplett anders aus. Auch 2009, als der erste formelle BRIC-Gipfel im Juni 2009 in Jekaterinburg stattfand, damals noch ohne Südafrika – somit «BRIC» statt «BRICS» – war die Welt eine andere. Die damaligen Ziele von BRIC galten einer besseren wirtschaftlichen Zusammenarbeit zwischen Ländern, welche vom Westen noch nicht offen als Feinde bezeichnet oder gar sanktioniert wurden. Ein Grund zur Eile schien (noch) nicht zu bestehen.
Ab 2014 nahm der Druck auf Russland in der Folge von Maidan und Krim zu. Russland sah sich als Bösewicht portraitiert und wurde sanktioniert. Präsident Putin suchte noch weitere acht Jahre nach diplomatischen Lösungen, begrüsste Minsk I und II, wurde jedoch einmal mehr enttäuscht. Der Artilleriebeschuss durch die «friedlichen» Ukrainer auf die Zivilbevölkerung von Donezk hörte nicht auf und die NATO baute die ukrainische Armee für einen Angriff auf Russland auf.
Russland begann sich auf das Absehbare vorzubereiten, vor allem wirtschaftlich, denn militärisch tat Russland das schon seit dem Angriff Georgiens 2008 mit viel Energie und Kreativität. Als die Situation im Februar 2022 eskalierte, hatte Russland wirtschaftlich wohl seine Hausaufgaben gemacht und konnte sich der Loyalität seiner Partner in BRICS und SCO sicher sein. Die Fehleinschätzung der USA lässt sich damit begründen, dass für die Amerikaner Loyalität ein Fremdwort ist und die der EU mit einer an Schwachsinn grenzenden Dummheit der Führung der meisten Staaten.
Der vom Westen losgetretene Wirtschaftskrieg überstand Russland problemlos, trotz eines Sanktionssturms, der in der Weltgeschichte einmalig ist. Die Verlierer sind im Westen zu finden, wobei es Deutschland – auch aufgrund einer kopflosen Wirtschaftspolitik – am härtesten traf.
Die USA beschränkten ihren Wirtschaftskrieg nicht auf Russland, sondern begannen ab 2014 ebenfalls China weiter zu sanktionieren, wie immer mit fadenscheinigen Argumenten. Daneben erhob Donald Trump Strafzölle, um die serbelnde US-Industrie zu schützen. Die EU – als Vasall der USA – machte willig mit, gegenwärtig sogar mit riesigem Eigeninteresse, da die Industrieperle Deutschland aufgrund einer verfehlten Wirtschaftspolitik, Fehlentscheiden seiner Autoindustrie und suizidalen Sanktionen gegen Russland, den Anschluss bereits verloren hat. Autoindustrieexperten sind sprachlos und ringen mit den Händen. Nur eine Zahl: Mercedes schaffte es seit Covid nicht, seine Fabriken über 50% Auslastung zu bringen – ein Kompletter Kollaps zeichnet sich auf breiter Form ab.
Als nächstes kam das Einfrieren der russischen Zentralbankreserven und die Enteignung nicht nur von Russen, sondern von Personen mit «Russlandbezug», ein Begriff, welcher nicht juristischer Natur ist und Regierungen und Banken im Westen Tür und Tor öffneten, einen Raubzug zu veranstalten.
«Wo die Amerikaner einmal sind, wird man sie nicht mehr los.»
China, die Sanktionen betreffend lediglich einige Eskalationsstufen hinter Russland stehend, wurde wegen seiner industriellen Übermacht zum Ziel des Westens. Es ist der grosse neue Feind der USA und Europas.
Es wäre naiv, den Krisenherd Südchinesisches Meer und Taiwan neben der Ukraine und dem Nahen Osten zu vernachlässigen, denn dort geht es um nichts weniger als um die militärische Vorherrschaft im Pazifik, welche die Amerikaner seit 1945 innehaben sowie die Kontrolle einer der wichtigsten Transportwege der Welt. Wo die Amerikaner einmal sind, wird man sie nicht mehr los – auch 80 Jahre nach einem Konflikt. In Deutschland etwa betreiben die USA heute noch 40 Militärbasen. Bereits daran ist zu erkennen, dass Deutschland nicht einmal vordergründig souverän ist, sondern ein blosser Vasall der USA. Welche «Interessen» die USA für andere auf dem gesamten Globus «beschützen» bleibt im Dunkeln.
Obwohl die meisten Menschen militärische Konflikte als wichtiger einstufen als Wirtschaftskriege, da diese sehr blutig sind und mehr Emotionen hervorrufen, lehrt uns die Geschichte, dass der wirtschaftlich Stärkere schlussendlich obsiegt. Als Folge dieses Gedankens kann man statuieren, dass der Wirtschaftskrieg als der entscheidende Teil des 3. Weltkrieges bereits in vollem Gange ist.
Neben vielen kleinen militärischen Konflikten – wie etwa in Afrika – toben gegenwärtig zwei immer mehr stärker eskalierende Kriege: Der Ukrainekonflikt seit zweieinhalb Jahren und im Nahen Osten brennt der neueste Konflikt seit einem Jahr.
Militärische Eskalation in der Ukraine
Wer in der Ukraine militärisch obsiegt, ist seit letztem September offensichtlich. Das Vorrücken der russischen Truppen auf der gesamten Front beschleunigt stetig. Wir empfehlen regelmässig einen YouTube-Kanal, welcher täglich in Englisch «//www.youtube.com/@militarysummary">Military Summary» und Russisch «//www.youtube.com/@militarySummary_ru">Военныe сводки» das Geschehen an der Front emotionslos beschreibt und sich keine Schnitzer geleistet hat: Nur Fakten.
Das Kursk-Abenteuer der Ukraine wird enden, wie es enden musste; die letzten ukrainischen Elitetruppen, welche (Präsident) Selenski für dieses Himmelfahrtskommando zusammenstellte und mit modernem Gerät ausrüstete, werden Kursk als Gefangene oder in Leichensäcken verlassen. Meine Quellen sprechen von Verlusten von über 21’000 auf ukrainischer Seite.
Seitdem die Sache militärisch entschieden ist – also seit September 2023 – verheizt (Präsident) Selenski im Auftrag seiner Herren in Washington seine Männer – junge und alte – immer schneller. Die Todesrate auf Ukrainischer Seite hat sich seit letztem Jahr bis Juni 2024 verdoppelt: 60’000 bis 80’000 Mann Verluste – pro Monat. Gegenwärtig scheint sich diese Zahl weiter zu erhöhen; auch die Zahl der ukrainischen Kriegsgefangenen steigt durch Einkesselungen täglich. Die frischen Soldaten, welche seit Beginn des Jahres an die Front geworfen werden, tun dies – nachdem sie auf dem gesamten Gebiet der Westukraine von Rekrutierungstrupps regelrecht gejagt werden – nach einer 10-tägigen Schnellbleiche. Diese Männer wollen nicht an die Front und fliehen bei der erstbesten Gelegenheit. Sie wissen, dass der Krieg verloren ist und sind nicht bereit, ihr Leben für ein Land herzugeben, dessen Führung sie nicht respektieren und dessen Kampf aussichtslos ist. Selbst CNN und die New York Times berichten darüber.
Der letzte Eskalationsversuch Grossbritanniens und der USA, NATO-Langstreckenwaffen gegen Russland einzusetzen, scheiterte an der klaren Reaktion von Präsident Putin, dass sich in diesem Fall die NATO-Länder, die USA und Europa am Krieg in der Ukraine direkt beteiligen würden und damit Russland in Anbetracht der veränderten Natur dieses Konflikts angemessene Entscheidungen auf der Grundlage der Bedrohung treffen würde. Diese Aussage führte innert Stunden zu einem Rückzieher durch Präsident Biden. Danach verschärfte Russland zusätzlich seine Doktrin betreffend den Einsatz von Atomwaffen, indem es klarstellte, dass das Konzept der Stellvertreterkriege zukünftig nicht mehr toleriert wird.
«Glauben an den Sieg sieht anders aus.»
Wie lange diese beiden Aussagen Präsident Putins die Eskalation verhindern, ist nicht beurteilbar. Am 3. Oktober wurde ein weiterer Angriff gegen das Atomkraftwerk Kursk geführt – ob dabei Langstreckenwaffen verwendet wurden, ist nicht bekannt. Man munkelte, dass am nächsten Ramstein-Meeting Deutschland den Einsatz der Langstreckenwaffen trotz der Warnung aus dem Kreml freigegeben würde. Präsident Biden hat nun jedoch verlauten lassen, dass er an diesem Treffen aufgrund der Hurrikan-Situation in den USA nicht teilnehmen würde. Kurz darauf sagte auch Anthony Blinken ab. Inzwischen wurde das Treffen fürs Erste ganz abgesagt. Glauben an den Sieg sieht anders aus.
Aussenminister Lawrow hat am 8. Oktober die neue Doktrin noch einmal bekräftigt und deren automatische Anwendung für den Fall des Einsatzes von Langstreckenwaffen bekräftigt.
«Sobald diese Entscheidung [des Westens, der Ukraine den Einsatz von Langstreckenraketen zu gestatten] getroffen wird, werden wir das erfahren, und die von Wladimir Putin erwähnte Eventualität wird bereits in Kraft sein».
Sergei Lawrow – 8. Oktober 2024
Der «Siegesplan» Selenskis fiel auf jeden Fall in Washington durch und zeugt von einem kompletten Realitätsverlust auf Seiten des ohne Rechtsgrundlage regierenden (Präsidenten). Darauf weist sogar der tschechische Präsident Petr Pavel hin. Er ist zwar ein lautstarker Unterstützer der Ukraine und ehemaliger NATO-General, äusserte sich jedoch dergestalt, dass am Ende wohl Teile der Ukraine zu Russland gehören würden. Er schwächt diese Aussage ab, indem er diese russische Besetzung als «temporär» bezeichnet. Weiter hat sich der slowakische Premier Robert Fico klar gegen einen NATO-Beitritt der Ukraine ausgesprochen. Den Falken ist Fico seit langem ein Dorn im Auge und diese werden bedauern, dass der Mordanschlag auf ihn keine Früchte trug. Ich wäre nicht überrascht, wenn man einen zweiten Versuch unternehmen würde, wie bei Donald Trump bereits geschehen.
Als Zwischenfazit kann man somit feststellen, dass Russland militärisch gegen die Ukraine bereits obsiegt hat, das Sterben jedoch weitergeht, ohne dass sich am Ergebnis irgendetwas ändern wird. Es steht der NATO lediglich noch offen, durch Einsatz von Langstreckenwaffen gegen Russland den Krieg auf die gesamte NATO auszuweiten.
Eskalation im Nahen Osten
Noch menschenverachtender geht es im Nahen Osten zu und her. Nachdem die Ereignisse vom 7. Oktober 2023 als Blutgemetzel der Palästinenser dargestellt wurde, nahm Premier Netanjahu dieses als «9/11-Moment» bezeichnete Ereignis zum Anlass, die Bevölkerung von Gaza zu massakrieren. Der Internationale Gerichtshof stellte im Januar 2024 unmissverständlich fest, dass dies Genozid sei. Ohne Resultat, da Israel seit seiner Gründung 1948 nur jenes Recht respektiert, das ihm etwas nützt.
In den Monaten nach dem 7. Oktober kam heraus, dass die grosse Mehrheit der an diesem Tag zu beklagenden Menschenleben auf das Konto der Israelischen Streitkräfte ging und dass die behaupteten Gemetzel – Massenvergewaltigungen und Enthauptung von Kindern – frei erfunden waren. Diese klaren Dementis israelischer Propaganda wurden übrigens nicht von obskuren Blogs gemacht, sondern von der israelischen Tageszeitung «Haaretz».
Die gesamte westliche Öffentlichkeit wurden einer beispiellosen Gehirnwäsche unterzogen, welche etwa in Deutschland sogar dazu führte, dass den Mitarbeitern der öffentlich-rechtlichen Fernsehstationen mit einem Memo vorgeschrieben wird, welche Formulierungen und Adjektive sie bei ihrer Berichterstattung zu verwenden hätten. Dazu unser Beitrag «ARD–Glossar rechtfertigt Genozid – Dr. Goebbels wäre stolz».
Von ein paar mutigen Studenten abgesehen, welche bei Ihren Protesten gegen diesen Genozid als Antisemiten bezeichnet wurden, scheint sich im Westen niemand daran zu stören, dass Völkermord als Kriegstaktik wieder salonfähig wird. Nach der Ausweitung des Gemetzels der israelischen Streitkräfte auch auf das Westjordanland, lenkte Israel sein Interesse in den Libanon. Den Führer von Hisbollah schaltete man dadurch aus, dass man 86 tonnenschwere Bomben auf eine Mehrfamilienhaussiedlung bestehend aus sechs Gebäuden abwarf. Dabei starben hunderte von Zivilisten. Um ein paar Offiziere der Hisbollah und der iranischen Revolutionsgarde zu liquideren, wendet Israel solch barbarische Mittel an. Auch die Pager-Attacken sind Terrorakte und Kriegsverbrechen. Westlichen Medien feiern sie als geniale Schachzüge des Mossad.
Genozid und Terror sind für die USA und den gesamten Westen «legal». Der Holocaust war übrigen auch legal, so wie die Abschlachtung von über 15 Millionen russischen Zivilisten. Das Naziregime stattete diese «Aktionen» mit einer «rechtlichen Grundlage» aus. Wir sind somit wieder in Zeiten angekommen, wo Begriffe «rechtliche Grundlage» «Recht», «Gesetz» zu leeren Worthülsen verkommen, um jenen das Gewissen zu beruhigen, welche diese Gräueltaten tatsächlich begehen.
Seit 1979 wird der Iran vom Westen als Inbegriff des Bösen und als Terrorstaat bezeichnet, obwohl dieses Land seit 150 Jahren kein anderes Land angegriffen hatte. Das könnte sich jetzt ändern. Als am 31. Juli 2024 der politische Führer der Hamas, Ismail Haniyeh, von den Israelis in Teheran liquidiert wurde, hielt sich der Iran zurück. Der neue Präsident Irans, Masoud Pezeshkian, liess sich offensichtlich von den USA überreden, militärisch nicht zu reagieren, da auf einen Waffenstillstand in Gaza hingearbeitet werde. Iran zeigte Goodwill.
Kurz darauf folgte der Pager-Anschlag, die Tötung von Hassan Nasrrallah und der Einmarsch in den Libanon. Die Amerikaner haben damit den Iran ein weiteres Mal über den Tisch gezogen und ihm eine Falle gestellt. Die Antwort aus Teheran war diese Woche ein Raketenangriff mit knapp 200 Raketen. Die USA und Israel sprechen von einem Fehlschlag, Israel verbot jedoch die Verbreitung von Informationen zu die Schäden. Aus Filmmaterial ist ersichtlich, dass wohl über 80% der Raketen ihr Ziel fanden und die Schäden an militärischer Infrastruktur erheblich sind. Der Iran hat lediglich militärische Ziele angegriffen, keine zivilen. Das unterscheidet den Iran vom wirklichen Terrorstaat, welcher seit vergangenem Oktober wohl über 100’000 Zivilisten systematisch umgebracht hat.
Israel und die USA sollten sich vor weiteren Angriffen auf den Iran genau überlegen, ob dies eine gute Idee ist: Russland hat den Iran mit S-400 Flugabwehrsystemen und mit Kampfflugzeugen – wohl inklusive Piloten – ausgestattet; gleichzeitig distanziert sich Moskau klar von Israel und ruft russische Bürger zum Verlassen des Landes auf.
Das Risiko eines Konflikts, bei dem sich die USA und Russland im Nahen Osten direkt gegenüberstehen, ist somit merklich gestiegen. Weder China noch Russland haben das geringste Interesse daran, dass der Iran in einen Krieg gezwungen wird. Als Mitglied der SCO und BRICS wurde der Iran zu einem Verbündeten dieser beiden Grossmächte und damit müssten sie militärisch reagieren, was eine direkte Konfrontation zwischen den USA und Russland/China faktisch unausweichlich machen würde.
Ich schliesse ein militärisches Obsiegen Israels und der USA über den Iran aus folgenden Gründen aus: Erstens, Israel lebt aufgrund seiner militärischen Erfolge in den 60-er und 70-er Jahren von einem Mythos als militärische Supermacht im Nahen Osten, der auf Konflikten fusst, die jeweils ein paar Tage oder Wochen dauerten, gegen Gegner, welche den Israelis in jeder Beziehung unterlegen waren.
2006 jedoch verlor Israel gegen Hisbollah klar und die chancenlosen Israelis mussten ihre Offensive gegen den Libanon nach einem Monat abblasen. Auch gegen die deutlich weniger kampfstarke Hamas konnten die Israelis – trotz genozidalem Vorgehen – ihre lautstark verkündeten Ziele nicht erreichen.
Iran ist ein riesiges Land mit 1,6 Millionen km2 und 90 Millionen Einwohnern, das inklusive Reservisten eine Armeegrösse von knapp einer Million Mann hat. Zudem liegt der Iran über 1’700 km von Israel entfernt, was einen Landkrieg ausschliesst. Auch die Amerikaner, die sich nicht einmal gegen die Huthis durchsetzen können, werden hier keine Chance haben. Den Iran anzugreifen ist somit kompletter Un- und Irrsinn.
Hört man auf Experten, so scheinen sogar Luftangriffe praktisch ausgeschlossen und für Flugzeuge aufgrund der russischen S-400 Abwehrsysteme äusserst riskant. Der Iran verfügt über hunderttausende modernste Raketen und könnte Israel monatelang mit täglich hunderten Raketen eindecken. Der wundersame Iron-Dom der Israelis mag gegen alte Quds-Raketen geeignet sein, gegen die modernen iranischen Raketen sind sie praktisch wirkungslos, was der letzte Angriff bewies.
Falls die Amerikaner nicht komplett den Verstand verloren haben, werden sie den Wünschen des israelischen Westentaschenhitlers nicht nachkommen. Das wäre für die Regierung Biden-Harris wohl auch gescheiter. Falls der Konflikt eskaliert, wird der Iran durch Angriffe auf Ölinfrastrukturen und eine mögliche Blockade von der Straße von Hormuz den Ölpreis vervielfachen, was das Ende der Harris-Kampagne bedeuten würde.
Der dritte Grosskonflikt um die Vorherrschaft im Südchinesischen Meer und um Taiwan, wird zwar noch nicht kinetisch geführt, aber das könnte genauso gut morgen beginnen oder in einem Jahr.
Grund des Übels sind Kräfte, welche die USA kontrollieren
Übersicht
Es klingt einfach, aber es gibt tatsächlich für alle die beschriebenen Vorkommnisse letztlich einen Verantwortlichen: Die USA. Diese haben – zu Recht – Angst, ihre Rolle als Hegemon nach bereits 80 Jahren zu verlieren.
Das Problem der USA ist vielschichtig. Erstens, das höchstverschuldete Land der Erde liegt wirtschaftlich am Boden: Die publizierten Wirtschaftszahlen, die ein etwas besseres Bild zeichnen, sind geschönt. Zweitens, die Gesellschaft in den USA ist gespalten wie noch nie: Der Wahlkampf zwischen Harris und Trump ist hasserfüllt und hier geht es nicht um die Wahl zwischen zwei Personen, sondern um die Wahl zwischen deep state und Anti-Establishment, was wir vor einem Monat bereits detailliert dargestellt haben (US-Wahlen entscheiden über Krieg oder Frieden) und somit diesen Aspekt in diesem Artikel nicht behandeln. Drittens, die nach dem Untergang der Sowjetunion implementierte Strategie der Zerstörung bzw. Zerstückelung Russlands ist mit konventionellen Mitteln in weite Ferne gerückt; der Krieg gegen Russland in der Ukraine ist gescheitert. Viertens, in den letzten 45 Jahren haben die USA ihren vormals grossen Einfluss im Nahen Osten verloren. Die letzte Bastion ist Israel, welches durch einen Soziopathen unter kundiger Führung der USA ins Verderben geleitet wird. Fünftens, das grösste Problem für die USA stellt meines Erachtens der Aufstieg von BRICS dar, da das amerikanische Imperium ohne die US-Dollar-Vorherrschaft nicht bestehen kann. Diese geht mit dem Aufstieg von BRICS unter. BRICS wird aus diesem Grund von den USA mit allen Mitteln bekämpft, sei es durch Druckausübung auf neue oder potentielle Mitglieder (z.B. Saudi-Arabien) oder durch militärische Intervention (z.B. Russland und Iran).
US-Wirtschaft: Das reichste Land der Welt an die Wand gefahren
Die USA übernahmen das Zepter als Hegemon nach dem zweiten Weltkrieg mit 22’000 Tonnen Gold, einer Wirtschaft, welche 70% der Industriegüter auf der Welt produzierte und einem Währungssystem (Bretton Woods), welches den über vierzig Mitgliedern aufoktroyiert wurde und den US-Dollar zur Weltwährung machte. Dazu kam, dass die USA vom 2. Weltkrieg – wie auch bereits vom 1. Weltkrieg – praktisch verschont geblieben waren. Das Land und die Zivilbevölkerung erlitten keinerlei Schäden und verglichen mit den Verlusten, welche viele andere Kriegsparteien erlitten – an erster Stelle die Sowjetunion – dürfen die amerikanischen Verluste in beiden Weltkriegen als homöopathisch bezeichnet werden.
Trotz dieses «Startkapitals» gelang es den USA als Hegemon nicht, diese Stärke über die Zeit zu bringen. Die Liste der Staatsstreiche, militärischen Konflikte und Grosskriege, welche von den USA in den letzten 80 Jahren vom Zaun gerissen wurden, ist beinahe endlos und führte zu Millionen von toten Zivilisten, zerstörten Ländern und kompletten militärischen Schlappen auf Seiten der USA.
Das Bild, das die USA als «freundlicher Hegemon» von sich selbst zeichnen, ist eine komplette Farce. Die USA gingen nicht nur gegenüber Feinden brutal und rücksichtslos vor, sondern auch gegenüber Freunden. Tanzte ein Freund aus der Reihe, so wurde er militärisch zerstört (Irak, Libyen), mit jahrzehntelangen Sanktionen überzogen (Kuba, Iran) oder mit anderen Mitteln erpresst (Schweiz).
Das grösste Problem für die Vereinigten Staaten ist der Umstand, dass sie seit jeher über ihre Verhältnisse lebten und mehr Geld ausgaben als sie einnahmen. Dies führte bereits nach 26 Jahren zum Kollaps des Bretton Woods-Systems, als sich Präsident Nixon dazu gezwungen sah, das Goldfenster zu schliessen, was dazu führte, dass sie ihre Partner im Bretton-Woods-Verbund über den Tisch zogen. Danach erfand der geniale Henry Kissinger den Petrodollar, welcher den US-Dollar zum «King Dollar» machte und den USA ein Instrument zur grenzenlosen Verschuldung in die Hand gab, das die Amerikaner gleichzeitig als Waffe verwendeten. Wer ausscherte und Rohstoffe in anderen Währungen als dem US-Dollar verkaufen wollte, wurde zerstört (Irak, Libyen).
Der Wendepunkt kam spätestens mit dem Einfrieren der russischen Zentralbankgelder, ein Vermögensdelikt, das vor allem von den Vasallen in der EU 2022 begannen wurde, wobei bei diesem – bis dahin – undenkbaren Rechtsbruch sogar die «neutrale» Schweiz mitmachte.
Diese Aktion wird meines Erachtens als eine der grössten Dummheiten in die Geschichtsbücher eingehen, denn sie läutet nicht nur das Ende des Petrodollars ein, sondern beschleunigt das Zusammenstehen des Globalen Südens ungemein, was sich etwa dadurch auszeichnet, dass die Chinesen und die Russen nicht mehr 60%, sondern nur noch 15% ihrer Transaktionen in US-Dollar abwickeln und die BRICS-Staaten – wann immer möglich – ihre Handelstätigkeiten ausserhalb des US-Dollars abwickeln. Diese Tendenz beschleunigt sich mit jedem Jahr und wird früher oder später zum Kollaps des amerikanischen Haushalts führen, da dieser darauf angewiesen ist, dass die Welt US-Dollar hält, sonst kollabieren die USA.
Die Börsen im Westen stehen zwar immer noch nahe ihrer Höchststände, sind aber ein miserabler Massstab für die wirtschaftliche Gesundheit des Kollektiven Westens. Die meisten Länder in diesem Verbund sind faktisch pleite und halten sich mit Gelddrucken und Zinssenkungen am Leben. Zinssenkungen, welche auf der Lüge beruhen, dass die Inflation besiegt sei. Jeder Europäer oder Amerikaner, welcher auf sein Budget achten muss, hat beim Betrachten der offiziellen Inflationszahlen – vor Lachen oder Weinen – Tränen in den Augen.
Die offiziellen Zahlen haben mit der Realität nichts gemeinsam. Es ist das letzte Aufbäumen des Westens vor dem Kollaps. Auch hier wiederholt sich die Geschichte. In den 70-er Jahren wurde den Amerikanern auch vorgegaukelt, die Inflation sei unter Kontrolle und der damalige FED-Chairman Arthur F. Burns senkte die Zinsen. Danach brach ein Inflationssturm los, den schlussendlich der Nachfolger Burns, Paul Volcker, durch die Erhöhung des Leitzinses bis auf 19.1% (Juni 1981) wieder in den Griff bekam.
Am 4. Oktober berichtete ZeroHedge, dass die weltweiten Lebensmittelpreise seit 18 Monaten am stärksten steigen. Die Parallelen zu den 70-er Jahren sind betreffend Inflation frappant und bedenklich.
Diese Volcker-Rosskur wäre heute gar nicht mehr machbar. Auf dem heutigen Zinsniveau zahlen die USA für ihren gigantischen Schuldenberg über eine Billion US-Dollar Zinsen pro Jahr. Das ist mehr als die USA für ihren gigantischen Militärapparat ausgeben. Die wenigsten Menschen, können sich überhaupt vorstellen, was eine Billion (engl. «Trillion») überhaupt bedeutet:
Hier einige Beispiele, um was für eine Grösse es sich bei einer Billion überhaupt handelt:
- Eine Million Sekunden ergeben 11,5 Tage – eine Billion Sekunden sind: 32’000 Jahre.
- Wenn jemand seit dem Tag, an dem Christus geboren wurde, jeden Tag eine Million verschenken würde, so hätte er heute immer noch genug Geld, um diesen Prozess weitere 715 Jahre weiterzuführen – bis ins Jahr 2’739.
- Eine Billion Reiskörner haben ein Gewicht von ca. 30’000 Tonnen.
Es ist eine Frage der Zeit, bis dieses Kartenhaus zusammenfällt. Ob die Katastrophe in Europa, den USA oder Japan beginnt ist dabei zweitrangig, da dies zu einem Dominoeffekt führen wird.
Blutbäder begleiten den Verlust der US-Vorherrschaft im Nahen Osten
In unserer dreiteiligen Serie «Blutbäder verändern die Welt» haben wir minutiös den Aufstieg des militärisch-industriellen Komplexes in den USA (Teil 1) als Basis für die aggressive Aussenpolitik der USA erarbeitet.
Bis zum Sturz des Schahs von Persien 1979 beherrschten die USA den Nahen Osten und kontrollierten damit auch einen grossen Teil der Erdölvorkommen dieser Erde.
In den folgenden Karten sind der Einfluss der USA rot eingefärbt. Die Färbungen in den folgenden Karten dürfen nicht als absolut betrachtet werden.
Einfluss der USA (rot) im Nahen Osten bis zum Sturz des Schahs von Persien – Quelle: VoicefromRussia.com
Im Jahre 2001 sah die Situation für die USA viel schlechter aus – der Einfluss war viel kleiner.
Situation am 11. September 2001 – Quelle: VoicefromRussia.com
In Teil 2 unserer Blutbadserie erarbeiteten wir, wie die USA 9/11 zum Anlass nahmen einen riesigen Feldzug zu planen, um den Irak, Libyen, den Sudan, Somalia, Afghanistan und den Iran zu erobern. Ein Plan, welcher dem Grössenwahn Hitlers in nichts nachstand.
Einfluss USA im September 2001: (rot) – der Plan: (gelb) – Quelle: VoicefromRussia.com
Es kam anders: Alle Kriegszüge führten für die USA in eine Katastrophe. Dennoch, die Amerikaner zerstörten folgende Länder entweder komplett oder erheblich: Afghanistan (Rückzug der USA), Irak (Rückzug der USA mit Verbleib eines kleinen Kontingents gegen den Willen der Regierung), Libyen (keine [offiziellen] Bodentruppen, Land zerstört), Syrien (verloren, aber bis heute immer noch einige Bodentruppen im erdölreichen Teil), Sudan (keine Kontrolle), Somalia (keine Kontrolle).
Heute sieht die Situation folgendermassen aus: Eine Katastrophe für die USA.
Dazu kommt, dass der Iran, die Vereinigten Arabischen Emirate und Ägypten seit letztem Sommer zu BRICS gehören (Saudi-Arabien trat bei, hat jedoch noch nicht unterzeichnet). Folgende Länder im Nahen Osten haben darüber hinaus formelle Beitrittsgesuche abgegeben: Kuwait, Bahrain und die Türkei – dazu mehr in unseren Folgeartikeln zu diesem Bericht.
Die geopolitische Reichweite der USA ist im Nahen Osten somit äusserst eingeschränkt. Wer darüber hinaus glaubt, dass Israel nicht genau das macht, was die USA befehlen, ist naiv.
Israel könnte keinen Monat ohne die finanzielle und militärische Unterstützung der USA überleben. Die USA haben einmal mehr einen Soziopaten (Premier Netanjahu) gefunden, welcher die Drecksarbeit für die USA ausführen, inklusive Genozid.
Die Macht der Zionisten
Viel wichtiger ist jedoch die Frage, wer die USA dermassen zu beeinflussen vermag und wie das vonstatten geht. Die Kurzantwort darauf: Die Zionisten.
Was ist Zionismus? – „Zionismus (von Zion) bezeichnet eine politische Ideologie und die damit verbundene Bewegung, die auf Errichtung, Rechtfertigung und Bewahrung eines jüdischen Nationalstaats in Palästina abzielen.“
In der heutigen israelischen Regierung haben die Zionisten das Sagen, obwohl sie lediglich etwa 10% der Wählerstimmen repräsentieren. Dieser Umstand sollte den Antisemiten den Wind aus den Segeln nehmen. Zu den Begriffen haben wir uns bereits vor einem Jahr in «Judentum, Zionismus, Antisemitismus und Israel: Missbrauch von Begriffen» geäussert.
Einer ihrer extremsten Zionisten ist der heutige Finanzminister Bezalel Smotrich.
In unserer Serie über Israel erwähnten wir mehrmals das Endziel der Zionisten und wiesen dies unter anderem anhand eines Tagesbucheintrags Ben Gurions nach, nämlich die Schaffung eines Grossisraels, das Israel, Jordanien, Irak, Teile Syriens, sowie Gebiete Saudi-Arabiens einschloss. Dies beweist auch, dass der israelische Spruch «From the river to the sea» mit dem «river» nicht etwa den Jordan meint, sondern den Euphrat. Dieses Endziel wird im Westen immer als Verschwörungstheorie abgetan, als alter Hut, da Ben Gurions Tagebucheintrag aus dem Jahre 1948 stammt. Die folgende Aussage Smotrichs vom Oktober dieses Jahres bestätigt jedoch das Unglaubliche:
“Ich möchte einen jüdischen Staat, der Jordanien, Saudi-Arabien, Ägypten, den Irak, Syrien und den Libanon umfasst.”
Finanzminister Bezalel Smotrich
Dass die amerikanische Regierung von Zionisten durchsetzt ist – etwa Blinken, Sullivan – ist kein Geheimnis. Selbst Joe Biden bezeichnet sich als Zionisten.
Die zionistische Bewegung ist weltweit organisiert. Ihre mit Abstand mächtigste Interessenvertreterin ist die schwerreiche AIPAC – The American Israel Public Affairs Committee; dem Wesen nach eine Lobbyorganisation der Zionisten in den USA.
In den USA müssen alle Lobbyorganisationen als solche registriert sein, was unter anderem der FARA – der Foreign Agents Registration Act – gesetzlich fordert. Damit will der amerikanische Staat seit 1938 ausländischen Einfluss auf die amerikanische Politik ausschließen. AIPAC ist ausdrücklich davon ausgenommen.
AIPAC hat unbegrenzten Zugang zu den Mitgliedern des amerikanischen Kongresses und des Senats, und das jederzeit. Es gab bislang keinen US-Präsidenten, der sich gegen den ausdrücklichen Willen von AIPAC zu stellen wagte. Und AIPAC ist die Organisation, auf die sich Netanjahu in seinem religiösen Kriegswahn und der Sicherstellung des Nachschubs von Waffen und Geld nicht nur aus den USA jederzeit voll verlassen kann.
Dieser kurze Absatz soll genügen, um darzulegen, dass, (1) Israels Ziel nicht Frieden ist, sondern eine gigantische Expansion auf Kosten praktisch aller arabischer Nachbarn; (2) dass die Frage, ob Israel die USA beherrsche oder die USA Israel beherrsche, irrelevant ist: Die Zionisten sitzen in vielen Ländern – unter anderem in den USA und Israel – in entscheidenden Positionen.
Solange die Zionisten weltweit diese Machtpositionen besetzen, wird es keinen Frieden im Nahen Osten geben.
Priorität Nummer 1 für die USA: BRICS verhindern!
Ob die USA ihre Hegemonie aufrechterhalten können, hängt letztendlich nicht von militärischen Erfolgen ab, sondern von der wirtschaftlichen Stärke, denn die USA haben seit 1945 keinen Krieg mehr gewonnen, aber die Weltherrschaft dennoch verteidigen können.
Jeder Hegemon, der seinen Status je einbüsste, verlor diesen, weil er pleite ging. Das Vorgehen der USA macht aus ihrer Warte dennoch durchaus Sinn. Zwar ist die Schwäche der USA nicht mehr wegzuschminken. Diese versuchen nun, die Gegner zu schwächen – um wenigstens auf relativer Ebene einen Ausgleich zu schaffen – indem sie Kriege verursachen, die von Dritten geführt werden, welche sich dabei gegenseitig schwächen.
Damit soll verhindert werden, dass sich der «Rest der Welt» nicht auf gemeinschaftliche Weise neuorientieren kann. Für genau diese Neuorientierung steht BRICS: Eine Neuorientierung durch Schaffung einer multipolaren Welt. Wird BRICS erfolgreich, so gehen die USA als Hegemon unter und werden dann einer unter vielen Spielern am Tisch sein, wobei sich untergegangene Weltreiche regelmässig noch über Jahrhunderte so aufführen, als wenn sie eine grosse Rolle spielen würden. So wie etwa Präsident Macron oder Boris Johnson, welche nach rationalen Gesichtspunkten lediglich lächerliche Grossmäuler sind, deren Länder auf den geopolitischen Müllhaufen gehören.
Man sollte das eiserne Schweigen des Westens zu BRICS somit keinesfalls als Desinteresse deuten. Die wirklich wichtigen geopolitischen Entwicklungen finden bekanntlich im Hintergrund statt. Ich persönlich gehe davon aus, dass diese Organisation die grösste Gefahr für die USA darstellt. Russland und China sind jene beiden Länder, welche beim Aufbau dieser Organisation führend sind. Somit macht es aus amerikanischer Sicht durchaus Sinn, genau diese zwei Länder am aggressivsten zu bekämpfen.
Die Russen und die Chinesen sind sich dessen bewusst und reagieren mit der für beide Länder typischen Diskretion und Zurückhaltung. Im laufenden Jahr fanden in Russland 200 Anlässe zu BRICS statt und man hört nicht viel.
Für BRICS ist es eine riesige Herausforderung, sich in diesen geopolitischen Wirren wohlstrukturiert zu entwickeln. Einige Mitglieder befinden sich bereits mit dem Kollektiven Westen im Krieg (Russland, Iran), Saudi-Arabien mag sich nicht entscheiden, da es offensichtlich aufgrund seiner riesigen Investitionen in Grossbritannien und den USA unter enormem Druck stehen. Die formale Unterschrift zum Beitritt steht immer noch aus.
Der Krieg gegen Russland in der Ukraine ist komplett gescheitert und hat Europa – insbesondere Deutschland – erheblich geschwächt und die NATO als Plauderclub entlarvt. Der Zeitpunkt wird kommen, an dem auch der letzte Naivling in Europa realisiert, dass dieses Europa einmal mehr als stumpfes und williges Instrument seiner Herren in Washington gegen Russland eingesetzt wird. Das ist Verrat an den jeweiligen nationalen Interessen. Gekaufte Schwachköpfe in den Diensten von Washington. Wie es Deutschland jedoch fertiggebracht hat, eine Regierung zu wählen, deren intellektuelle Fähigkeiten schwer zu beschreiben sind, geht auf das Konto jener Gesellschaft, welche bereits 1933 eine Wahl getroffen hatte, deren Konsequenzen wir alle kennen. Die Deutschen scheinen eine besondere Fähigkeit zu haben, sich regelmässig in die eigenen Füsse zu schiessen – in die linken und in die rechten.
Bis zum heutigen Zeitpunkt sind die Bestrebungen der USA, BRICS durch die Schwächung Russlands und Chinas zu Fall zu bringen, gescheitert. Dennoch, die geopolitischen Wirren, welche die USA in den letzten Jahren verursacht haben, beeinflussen die Entwicklung von BRICS durchaus – negativ und positiv.
Negativ, da potentielle Mitglieder drangsaliert werden, wie etwa Saudi-Arabien. Auch BRICS-Vollmitglieder versucht man durch Locken und Drohen zu beeinflussen (Indien, Brasilien). Weitere Länder, welche BRICS beitreten möchten, werden unter Druck gesetzt, auch wenn das der breiten Öffentlichkeit nicht bewusst ist, da dies im Hintergrund passiert oder der Druck mit anderen, vorgeschobenen Gründen ausgeübt wird (z.B. Venezuela).
Positiv wirkt das Verhalten der USA dergestalt, dass vielen Ländern mit Nachdruck bewusst wird, was ihnen bei gleicher Behandlung wie Russland und China blühen könnten, wobei viele Länder des Globalen Südens verglichen mit diesen beiden Giganten lediglich Mikrokosmen sind und somit die Resilienz von Russland und China nicht haben. Da BRICS die Mulitpolarität glaubwürdig verkauft und sich tatsächlich partnerschaftlich und nicht hegemonistisch verhält, ist die Aussicht, unter dem Schirm dieser Gemeinschaft zu leben äusserst attraktiv. Dass dem so ist, zeigt sich in der langen Liste von Ländern, welche formell beitreten möchten oder grosses Interesse bekundet haben.
Blick in die Glaskugel
Jetzt muss man sich fragen, was die beste Strategie für BRICS sein wird: Einfach schnell wachsen? Ich vertrete diese Meinung nicht. Nach Gesprächen mit meinen Kontakten scheinen die Entscheidungsträger von BRICS ähnlich zu denken. Möglicherweise werden dieses Jahr überhaupt keine neuen Vollmitglieder aufgenommen und ein Status eingeführt, welcher die Bezeichnung «Partner» trägt, denn der grosse Wachstumsschritt vom vergangenen August (Erhöhung von 5 auf 9 Mitglieder) muss konsolidiert werden und im herrschenden geopolitischen Umfeld ist es ein Vorteil, kleiner und flexibler zu sein.
Was als gesichert gelten kann: BRICS hat sich von einer Wirtschaftsvereinigung zu einer geopolitischen Grösse entwickelt. In konfliktreichen Zeiten muss sich eine solche wirtschaftliche Gemeinschaft geopolitisch absichern. Es ist sehr gut möglich, dass sich die SCO, eine sicherheitspolitische Organisation, BRICS annähern oder sogar mit ihr verschmelzen wird.
Aus wirtschaftlicher Sicht ist es die grösste Herausforderung für BRICS, ein effizientes Zahlungs- bzw. Abrechnungssystem zu schaffen, unabhängig vom US-Dollar. Gegenwärtig werden die meisten Handelstätigkeiten innerhalb von BRICS in Lokalwährungen beglichen, aber für den Ausgleich von Handelsdefiziten unter den Mitgliedern wurde bis heute noch keine Lösung gefunden. Es wird viel geschrieben und gemunkelt, aber Russen und Chinesen lassen sich in dieser Sache nicht in die Karten blicken. Wir werden uns dazu hoffentlich noch vor Beginn des Gipfels äussern können.
Im nächsten Teil werden wir die neuesten Zahlen zu BRICS liefern. Vorweggenommen werden kann die Tatsache, dass BRICS der grosse wirtschaftliche Magnet des Globalen Südens ist. Über 50 Länder wollen beitreten und damit würde eine Organisation geschaffen, welche alles je Dagewesene überstrahlen würde, denn BRICS ist bereits heute bezüglich aller wichtigen Parameter stärker als die G7.
Fazit
Wie der Todeskampf eines Hegemonen aussieht, wird der Weltöffentlichkeit zurzeit mit allen grusligen Details vor Augen geführt. Es sterben unglaublich viele Menschen, Genozid ist im Westen wieder salonfähig, Medien werden zu Treibern des Hasses, verschweigen objektiv wichtige Entwicklungen und lügen, dass sich die Balken biegen. «Freunde» (besser: Vasallen) werden für «die gute Sache» ins Feuer geschickt. Die eigene Bevölkerung wird belogen und wirtschaftlich ruiniert. Für das schwer angeschlagene Imperium ist es zunehmend schwierig, seinem Volk hehre Schlagworte von «Freiheit», «Demokratie» und «Wohlstand» glaubwürdig zu vermitteln.
Sich in einem solchen widrigen Umfeld geordnet und frei entwickeln zu können, ist für eine Organisation wie BRICS eine riesige Herausforderung. Diese Organisation, welche als rein wirtschaftliche Vereinigung aus der Taufe gehoben wurde, war ursprünglich dazu konzipiert, sich in einem freien Wettbewerb durchzusetzen. Heute werden Hass, Sanktionen und Kriege als Mittel eingesetzt, um dieser Vereinigung den Garaus zu machen. Ein lockeres Wirtschaftsbündnis wird zum geopolitischen Bündnis und hat im Falle weiterer Eskalationen durchaus die Chancen, zu einem Militärbündnis zu werden.
Ich bin kein Augur, aber es würde mich nicht überraschen, falls BRICS eine Strategie der Resilienz statt Wachstum und Flexibilität statt Grösse an den Tag legen wird. Am 24. Oktober wissen wir mehr.
hier die folgetexte...
Peter Hänseler/Denis Dobrin: BRICS – Fakten und Zahlen Die Zahlen von BRICS beeindrucken bereits in seiner heutigen Grösse. Betrachtet man die Länder, welche formelle Beitrittsgesuche eingereicht haben oder Interesse an einem Beitritt bekundet haben, so wird man sich des potentiellen Einflusses dieser Organisation bewusst. – Analyse Im ersten Teil unserer diesjährigen BRICS-Serie beschrieben wir das geopolitische Umfeld, in welchem sich BRICS zur Zeit befindet und sich zu entwickeln versucht. Dieses Umfeld hat sich seit dem vergangenen BRICS-Gipfel in Südafrika, welcher im letzten August stattfand, zum Schlechten verändert. Die Folge davon ist, dass sich BRICS nicht frei entwickeln kann, da einerseits die Entscheide – vor allem der USA – bezüglich den Kriegen in der Ukraine und im Nahen Osten, die Situation in den Finanzmärkten und schliesslich die Wahlen in den USA schwerwiegende Konsequenzen für die gesamte Welt haben werden. Andererseits werden die Entscheide von BRICS bezüglich Aufnahme von neuen Mitgliedern und einer Einführung einer Währung (unwahrscheinlich) oder eines Zahlungs- und Abrechnungssystem (wahrscheinlich) ebenfalls grossen Einfluss auf die geopolitische Gesamtsituation haben. Dieser Artikel befasst sich mit den Zahlen und Fakten des Ist-Zustands dieser Organisation, den Zahlen inklusive Aufnahmekandidaten (BRICS+) sowie einem Ausblick mit Zahlen inklusive interessierter Länder (BRICS++). In einem Nachfolgeartikel behandeln wir dann das Thema einer neuen Währung bzw. eines neuen Zahlungs- und Abrechnungssystems.
Peter Hänseler: BRICS-Währung – Zahlungs- und Handelsabrechnungssystem – Wohin geht die Reise? Analyse Die Leitmedien im Westen berichten kaum über dieses Thema – die alternativen Medien überschlagen sich mit Prognosen. Wir versuchen einzuordnen. In unserem ersten Artikel zur diesjährigen Serie vor dem BRICS-Gipfel in Kasan am 22. bis 24. Oktober 2024 («BRICS soll in einem geopolitisch explosiven Umfeld scheitern – so der Plan der USA») beleuchteten wir das prognosefeindliche geopolitische Umfeld, in welchem sich BRICS befindet. Gestern folgte der Artikel «BRICS – Fakten und Zahlen», welcher das Quantitativ und den Einfluss von BRICS beleuchtete. In diesem dritten Teil geht es um eine der vordringlichsten Herausforderungen für BRICS: Den Abrechnungsmechanismus für den Handel der Mitglieder und eventueller Partner untereinander....
Der Westen befindet sich im Krieg mit Russland, seit kurzem mit China und jetzt mit sich selbst
In dieser Publikation werfen wir einen Blick darauf, wie sich der Handelskrieg zwischen Russland und dem Westen nun an drei Fronten abspielt. Der Westen befindet sich im Krieg: mit Russland, neuerdings mit China und jetzt auch mit sich selbst.
Joachim Van Flügel 13. Oktober 2024 In dieser Veröffentlichung:
- Das Spiel wird hart gespielt.
- Moskau beißt in den sauren Apfel und droht nun erstmals mit wirtschaftlichen Gegenaktionen und Vergeltungsmaßnahmen. Dies dürfte ihr teilweise gelingen.
- China verliert seinen Status als umgänglicher Handelspartner und wird zunehmend explizit als Gegner oder Aggressor gesehen.
- Ob es sich um einen Handelskrieg oder einen klappernden Zusammenstoß auf dem Schlachtfeld handelt... Krieg zu führen kostet viel Energie und viele Ressourcen.
- Der russisch-chinesische Block besteht nur aus 2 Ländern, aber angesichts seiner Anziehungskraft auf den globalen Süden wird dieser Block zunehmend zum Synonym für "den Rest der Welt".
Nach 10 Jahren westlicher Sanktionen gegen Russland droht Moskau nun mit eigenen Sanktionen. Sie sagt, sie sei bereit, die Vermögenswerte westlicher Unternehmen und Banken zu konfiszieren, die sich aus Russland zurückziehen wollen. Seit dem 1. März 2022 haben die EU, das Vereinigte Königreich, die USA und Kanada mehr als 300 russischen Banken den Zugang zu SWIFT untersagt. Das macht den Zahlungsverkehr in Dollar mit Russland umständlich oder unmöglich.
SWIFT (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunication) ist der amerikanische Nachrichtendienst, der internationale Zahlungen reguliert. Bis März 2022 nutzten rund 300 Banken die SWIFT-Dienste, um Transaktionen von oder nach Russland durchzuführen. Damit war Russland der zweitgrößte Nutzer von SWIFT (nach den USA). Wir sind jetzt mehr als 2 Jahre später.
Kriege sind Scharmützel zwischen Bankern
Zahlreiche große westliche Banken haben nach wie vor Filialen in Russland, wo diese Banken auch heute noch gute Geschäfte machen und ansehnliche Gewinne erzielen. Und diese Banken sind für die russische Wirtschaft, für den Kreml und für den Rubel unerlässlich. Holländische, zyprische, österreichische und deutsche Banken verschaffen Moskau einen wichtigen Zugang zu Devisen und sorgen gleichzeitig dafür, dass der Handel mit fossilen Brennstoffen und Rohstoffen nicht zum Erliegen kommt. Es ist eine bizarre Symbiose, über die man in Brüssel, London oder Washington lieber nicht spricht, zumal westliche Regulierer diese Banken drängen, ihre Präsenz und Aktivitäten in Russland komplett zu reduzieren.
Sollte das passieren, droht Moskau nicht nur mit der Beschlagnahmung westlicher Vermögenswerte... sie hat bereits gezeigt, dass sie Klagen gegen westliche Banken bei russischen Gerichten einreicht, um westliche Bankgebäude in Russland zu verurteilen und zu beschlagnahmen, Gelder einzufrieren und Konten einzufrieren. Die Commerzbank, die österreichische Raffeizenbank, die ING, die Deutsche Bank und die UniCredit Bank sind nur einige der betroffenen Banken. Diese Interventionen schlagen diesen Banken die "Ausstiegsstrategie" unter den Füßen weg, sollten sie sich entscheiden, Russland zu verlassen. Diese Party wird nicht wie geplant stattfinden.
Die Situation verrät, in welchem Ausmaß das internationale Bankwesen ein wesentlicher Bestandteil des geopolitischen Machtspiels ist. Es ist ein fast unsichtbarer Krieg, der im Halbdunkel der internationalen Hochfinanz stattfindet. Das ist nichts Neues.
Obwohl neue westliche Sanktionen den Fluss russischer Brennstoffe und Rohstoffe vor allem in die östlichen Schwellenländer nach und nach umgelenkt haben, kauft die EU weiterhin große Mengen Öl und Gas in Russland. Unabhängig davon, was "Die Grünen", "GroenLinks" oder "Ecolo" glauben mögen, unsere Industrie und unsere Haushalte brauchen einfach Treibstoff. Nachfolgend sind die Erdgaslieferungen über Turkstream (1), durch die Ukraine (2) und LNG (3) in der ersten Hälfte des Jahres 2024 aufgeführt.
Zu Beginn dieses Jahres machten die russischen Gaslieferungen noch 16,2 % der gesamten Erdgasimporte in die EU aus. Dies sollte nicht überraschen, wenn man bedenkt, dass alle anderen Gasexporteure in der Welt zusammen nicht über ausreichende Exportkapazitäten verfügen, um das Volumen der veräußerten russischen Exporte zu decken. Wir sind weiterhin auf Russland als Gaslieferant angewiesen.
Über Turkstream, über die Ukraine und über LNG-Tanker auf dem Seeweg schickt Russland immer noch 50 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr in die EU. All das lebenswichtige Erdgas muss auch bezahlt werden. Aus diesem Grund sind und bleiben diese westlichen Banken für den Energiefluss in die Europäische Union in Russland von entscheidender Bedeutung. Bezahlt wird hauptsächlich in Euro, so dass Moskau weiterhin Zugang zu westlichen Devisen hat. Wenn sich die europäischen Banken endgültig aus Russland zurückziehen, ist es nicht undenkbar, dass die EU-Länder gezwungen werden, für Gaslieferungen in Rubel oder Yuan zu bezahlen. Entweder in Gold oder in monetarisiertem Gold. Warum nicht?
Es sind nicht nur diese etwa 300 westlichen Banken, die in Russland einen empfindlichen Spread machen. Mehr als 2000 westliche Unternehmen haben Handelsbüros, Investitionen, Immobilien oder Produktionsgesellschaften in Russland. Die Unternehmenssteuern, die sie in Russland zahlen, verraten, wie profitabel diese Geschäfte sind. Westliche Unternehmen, die sich unter europäischem Druck entscheiden, Russland zu verlassen, müssen mit hohen Wegzugssteuern rechnen. Der Kreml kündigte heute an, diese Wegzugssteuer von 15 % auf 35 % weiter zu erhöhen.
Washington und die EU haben in den letzten Monaten rund 300 Milliarden Dollar an russischen Devisenreserven beschlagnahmt. (siehe Grafik unten). Als ob diese Strafmaßnahme nicht genug wäre, wurden die finanziellen Gewinne aus diesen russischen Reserven verwendet, um westliche Waffenlieferungen an die Ukraine zu bezahlen. Jede Handlung führt zu einer Reaktion, und so droht Moskau jetzt mit ähnlichen Aktionen.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow wies darauf hin, dass Russland ein ähnliches Paket westlicher Vermögenswerte ausgewählt habe, die für eine Beschlagnahmung in Frage kämen, "wenn der Westen auf solchen Verstößen gegen das Völkerrecht beharrt, das globale Finanzsystem weiter untergräbt und der Weltwirtschaft schadet".
Wladimir Putin bezeichnete die Beschlagnahmung russischer Reserven als einfachen Fall von Diebstahl, der nicht ungesühnt bleiben werde. Die Gefährdung durch wirtschaftliche Aktionen, Reaktionen und die Beschlagnahme von Devisenreserven beruht auf Gegenseitigkeit. Nachfolgend finden Sie die von westeuropäischen Ländern in Russland gehaltenen Vermögenswerte, ausgedrückt in Milliarden von Dollar.
Dass die Drohung mit möglichen russischen Vergeltungsmaßnahmen gegen westliche Banken real ist, wurde deutlich, als westliche Unternehmen unter dem Druck Europas und Washingtons sich aus Russland zurückziehen wollten. Westlichen Unternehmen wie dem Reifenhersteller Continental oder ABB drohten lähmende Klagen, wenn sie ihre Produktionsstätten auf russischem Boden abbauen und repatriieren.
Washington mag in der Lage sein, die russische Wirtschaft aus der SWIFT-Plattform zu drängen, aber es kann unmöglich den gesamten europäischen Handel mit Russland zum Erliegen bringen, (1) weil Europa russische Importe braucht, (2) weil diese Importe auch bezahlt werden müssen und (3) weil westliche Unternehmen wertvolle Vermögenswerte in Russland haben. SWIFT wurde von Washington als wirtschaftliche Kriegswaffe eingesetzt und hatte drei negative Auswirkungen.
- Russland ist und bleibt der weltweite Swing-Produzent von Erdgas und Rohöl, was im Gegenzug bedeutet, dass es jetzt einen Hebel hat, um westliche Länder zum Kauf von Rubeln oder Yuan für den Kauf von Brennstoffen und Rohstoffen zu zwingen. Es droht Schlüsselrolle "auf die rücksichtsloseste Weise" , diese
- Der Kreml und die Staatsduma instrumentalisieren das russische Rechtssystem und setzen erfolgreich harte Strafen für Unternehmen durch, die russischen Interessen schaden. Unternehmen wie Continental, Deutsche Bank oder ING haben ihre Entscheidung überdacht und werden ihre Aktivitäten in Russland vorerst beibehalten.
- Die BRICS-Staaten und der globale Süden haben gesehen, wozu SWIFT fähig ist und wie gefährlich es ist, so abhängig von Washington und dem Dollar zu sein. Mehr denn je suchen die Staats- und Regierungschefs des globalen Südens nach Alternativen zum von den USA diktierten SWIFT-Modell. Und ein solches alternatives Modell wird bald von den BRICS-Staaten angekündigt werden.
Zölle auf chinesische Importe
In den letzten Jahren hat Europa versucht, sich von seinem Hauptenergielieferanten Russland abzukoppeln und abzuschneiden. Um das Ganze noch schlimmer zu machen, führen die USA und die EU jetzt radikale Taktiken gegen ihren wichtigsten Handelspartner China ein. Die Europäische Kommission dekretiert über solche Entscheidungen und Maßnahmen, als handele es sich um strategische und wohlüberlegte politische Maßnahmen. Und das ist bizarr, weil jeder den Widerspruch sieht. Rechts?
Gleichzeitig wollen wir bei der Stilllegung unserer Kernkraftwerke nicht länger von Energielieferungen aus unzuverlässigen und kriegerischen Schurkenstaaten wie Russland abhängig sein. Wir tun dies mit grünem Strom, den wir selbst produzieren werden, mit unserer eigenen Sonne, unserem eigenen Wind auf unserem eigenen Boden. Die Realität ist, dass 95 % aller unserer Solarmodule in China hergestellt werden. Eine weitere Realität ist, dass europäische Unternehmen überhaupt keinen Zugang mehr zu den Rohstoffen haben, die für die Produktion von Solarmodulen benötigt werden. Zudem fehlen uns große Mengen an billiger Energie, um die energieintensive Produktion von Solarmodulen in Europa fortzuführen. Die Siliziumwafer, die das Herzstück eines Solarmoduls bilden, werden bei Temperaturen von mehr als 1400 °C gebrannt und benötigen große Mengen an Kohle.
Aufgrund unserer Abkopplung von russischen Brennstoffen bestimmen jetzt nicht wir, sondern unsere Notstromlieferanten wie Katar und die USA den Gaspreis, den europäische Unternehmen und Haushalte zahlen. Und auch weil unser Strompreis an den Gaspreis gekoppelt ist, ist die Elektrifizierung unseres Energienetzes heute eine so teure Angelegenheit. Für die weitere Elektrifizierung des eigenen Netzes sind wir nun völlig der staatlich geförderten Überproduktion ausgeliefert, mit der China den Weltmarkt überschwemmt und unsere lokalen Produktionsfirmen aussticht.
Billigere chinesische Autos und Solarpaneele könnten unsere elektrifizierte Mobilität erschwinglich machen, aber das geschah eindeutig ohne dass die Europäische Kommission damit gerechnet hat. Sie verhängt nun einen Einfuhrzoll von 37,6 % auf chinesische Elektrofahrzeuge. Europa koppelt sich von seinem Hauptlieferanten billiger Energie ab und verhängt gleichzeitig Wirtschaftssanktionen gegen die chinesische Technologie, die für eben diese Entkopplung und Elektrifizierung unerlässlich ist.
Und der Motor stottert
Der IWF hat seine Wachstumsprognosen für die Europäische Union spürbar zurückgeschraubt. Vor allem in Deutschland ist ein dramatischer Rückgang zu verzeichnen. Wie schon im Jahr 2023 wird die deutsche Wirtschaft auch in der zweiten Jahreshälfte 2024 weiter schrumpfen. Im Vorjahr um 0,3 %, diesmal um 0,2 %. Zwei aufeinanderfolgende Quartale mit negativem Wachstum werden als "Rezession" bezeichnet. Die Gründe für den deutschen Rückgang sind nicht weit zu suchen. Der Grund dafür ist: Energie.
"... Eine beunruhigende neue Normalität, in der die Energiepreise doppelt so hoch sind wie bei den Konkurrenten in Übersee. Zum Glück für Europa war es in der Lage, sehr hohe Preise zu zahlen. Aber der Kontinent ist jetzt auf Gas angewiesen, das vier- bis fünfmal so viel kostet wie in den USA."
- Helen Thompson, Professorin für politische Ökonomie an der Universität Cambridge
Und es ist wahr, was Professor Thompson sagt. Europa zahlt einen sehr, sehr hohen Preis. Langsam aber sicher werden Tausende von kleinen und mittleren Unternehmen aus Europa verdrängt und verlagern ihre Aktivitäten in Volkswirtschaften, die ihre Energieversorgung nicht ideologisch und rituell zerstört haben.
Am auffälligsten und aufsehenerregendsten sind die Notfallmaßnahmen, die Volkswagen derzeit ergreift. Zum ersten Mal in der mehr als 70-jährigen Geschichte des Riesen schließt Volkswagen jetzt Fabriken auf deutschem Boden.
Aktienkurs VAG
Auch die andere deutsche Ikone, die BASF, hat in den letzten Jahren einen kontinuierlichen Kurssturz erlebt. Um 26,80 %, um genau zu sein.
ThyssenKrupp, ein weiterer Gigant und eine tragende Säule der deutschen Schwerindustrie, hat seit der europäischen Energiekrise und der deutschen Politikkrise 73,68 % seines Wertes verloren.
Aktienkurs ThyssenKrupp
Ein weiteres Aushängeschild der deutschen Wirtschaft ist Bayer. Und auch Bayer ist von den hohen Energiepreisen betroffen.
Aktienkurs Bayer
Was haben diese 4 Konsortien gemeinsam? Bayer, BASF und Thyssen? Sie sind ikonische deutsche Produktionsunternehmen, Marktführer, Innovatoren mit mehr als 100.000 Mitarbeitern und großen Verbrauchern von Energie und Rohstoffen. In den letzten Jahren waren sie von einem stockenden Zugang zu billigen Rohstoffen und billiger Energie betroffen. Die beiden Grundbedingungen für Wachstum, Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand.
Abschließend
Auf dem Schuman-Platz hat sich niemand etwas vorzuwerfen. Obwohl sich die europäische Industrie vor unseren Augen in Luft auflöst, verweisen die nicht gewählten Eurotarier nicht auf ihre eigene Misswirtschaft, sondern auf die "chinesische Überproduktion" oder die "unprovozierte Invasion in der Ukraine". In Brüssel glaubt man immer noch, dass die Energiestrategie und diese ideologische Umstellung funktionieren werden... dass erneuerbare Energien kurzfristig plötzlich um ein Vielfaches billiger werden, dass Europa dank Ökostrom plötzlich wieder wettbewerbsfähig wird und dass sich das alles letztlich als die richtige Strategie erweisen wird. Die Realität sieht ganz anders aus. Die Realität ist, dass Schwellenländer, große Volkswirtschaften und Industrieländer eines gemeinsam haben: Sie verbrauchen viel Energie und wandeln diese Energie in Aktivitäten mit hoher Wertschöpfung um. Die folgende Grafik zeigt diese Realität.
Warum ist der untere rechte Bereich leer? Einfach... Denn innerhalb unseres wirtschaftlichen Paradigmas gibt es keine wohlhabenden Länder, die wenig Energie verbrauchen.
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Die Geschichte wiederholt sich – Katarina die Grosse – Vladimir Putin
Karl Eckstein
Umsiedlung von Ausländern nach Russland im 18. Jahrhundert und heute
Die deutschstämmige Zarin Katharina II., die im Juli 1762 an die Macht kam, begann ihre Kolonisierungspolitik des Russischen Reiches mit einem Dekret an den Senat vom 14. Oktober 1762, in dem sie den Senat ermächtigte, zusammen mit dem Kollegium für auswärtige Angelegenheiten alle Personen aufzunehmen, die sich in Russland niederlassen wollten, und hoffte, dass dies mit der Zeit den Wohlstand des Reiches steigern würde.
Einleitung
Am 4. Dezember 1762 unterzeichnete sie das Manifest «Über die Erlaubnis für Ausländer in Russland zu siedeln und über die freie Rückkehr von russischen ins Ausland gelaufenen Menschen in ihr Vaterland» (das s.g. 1. Einladungsmanifest).
In diesem Dokument wurden die Grundprinzipien der Politik der neuen Führung Russlands erklärt: die mütterliche Sorge um den Frieden im Lande und die Vermehrung der Bevölkerung. Dabei rechnete Katharina II. nicht mit einem sofortigen Zustrom von Kolonisten nach Russland. Die staatliche Struktur zur Aufnahme von Ausländern war noch nicht festgelegt, und auch die Orte für ihre Ansiedlung waren noch nicht rechtlich fixiert. Ohne dies machte es keinen Sinn, grossangelegte Einwerbung von Ausländern zu beginnen.
Warum vor allem Deutsche nach Russland umsiedelten
Die massenhafte Umsiedlung von Ausländern nach Russland begann, nachdem Katharina II. am 22. Juli 1763 das Manifest „Über die Erlaubnis für alle Ausländer, die nach Russland kommen, sich in den Gouvernements niederzulassen, wo es ihnen gefällig ist, und über die ihnen gewährten Rechte“ (das s.g. 2. Einladungsmanifest) erlassen hatte.
Dieses Manifest, das auf Russisch, Deutsch, Latein, Französisch, Englisch, Niederländisch, Polnisch, Tschechisch, Türkisch und Arabisch veröffentlicht wurde, war kein völlig neues Dokument. Es war eine organische Fortführung des Manifests vom 4. Dezember 1762. Das Manifest liess sich in zwei Teile gliedern: Im ersten Teil (Absätze 1-5) wurde der Mechanismus der Umsiedlung nach Russland erläutert, im zweiten Teil (Absätze 6-10) wurden die den Umsiedlern, die den Eid treuer Untertanenschaft leisten würden, von der Kaiserin gewährten Vorteile und Privilegien beschrieben.
Beratung über die Ansiedlung von Deutschen – zeitgenössische Darstellung
Diese waren beispiellos:
kostenloser Erhalt von freiem fruchtbarem Land in speziell ausgewiesenen Gebieten,
Steuerbefreiung für 30 Jahre (im Falle der Ansiedlung in Städten – für 5 Jahre),
zinslose Darlehen für 10 Jahre zum Bau eines Hauses, zum Kauf von Lebensmitteln bis zur ersten Ernte, von Vieh, landwirtschaftlichen Geräten und Werkzeugen für Handwerker (nach Ablauf dieser Frist war das Darlehen in gleichen Raten über drei Jahre zurückzuzahlen),
Erstattung der Reise- und Verpflegungskosten,
Zahlung der Umsiedlungskosten zu Lasten der russischen Staatskasse sowie Ausgabe von Reisegeld bei der russischen Botschaft im Ausland im Falle des Mangels an ausreichenden Mitteln für Umzug,
kostenlose Beförderung zum Ort der Ansiedlung nach Ankunft in Russland,
zollfreie Umfuhr des persönlichen Eigentums,
Befreiung vom Militär- und Zivildienst (ausser dem Land-Dienst),
Erhöhung des Gehalts bei Eintritt in den Militärdienst auf Antrag des Siedlers,
im Falle der Errichtung von Fabriken und Betrieben mit bisher unbekannter Produktion in Russland – Befreiung von Binnen-, Hafen- und Grenzzöllen für 10 Jahre beim Verkauf der dort produzierten Waren ins Ausland,
das Recht, Kolonien und Siedlungen zu gründen,
die Bewahrung der Lebensweise,
die Religionsfreiheit und das Recht, in den Kolonien eigene Kirchen mit der erforderlichen Anzahl von Pfarrern und anderen kirchlichen Mitarbeitern zu bauen,
volle Selbstverwaltung in den Kolonien, ohne Einmischung von Regierungsbeamten in die Organisation des inneren Lebens der Kolonien,
die Erlaubnis, in den Kolonien Handel und Messen zu veranstalten, ohne Abgaben auf den Umsatz an die Staatskasse zu erheben,
das Recht, Russland jederzeit zu verlassen, unter der Bedingung, dass die Hälfte des in Russland erwirtschafteten Vermögens an die Staatskasse abgegeben wird, wenn man in Russland ein bis fünf Jahre gelebt hatte. Diejenigen, die hier länger als fünf Jahre lebten, mussten ein Zehntel abgeben.
Die oben erwähnten Vorteile und Privilegien wurden nicht nur den ankommenden Kolonisten gewährt, sondern auch ihren in Russland geborenen Nachkommen. Nach dem Ende der günstigen Jahre mussten Ausländer, die sich in Russland niederliessen, wie andere Untertanen Steuern zahlen.
Von 1763 bis 1766 zogen mehr als 30 Tausend Menschen nach Russland.
Umsiedlungen von Deutschland nach Russland
Am Ende des 18. Jahrhunderts betrug die Zahl der Deutschen laut der Revision von 1796 237.000 Menschen (0,3% der Gesamtbevölkerung des Russischen Reiches). Bei der ersten allgemeinen Volkszählung im Jahr 1897, bei der die Religion und die Sprache, nicht aber die Nationalität angegeben wurde, belief sich die mehr oder weniger genaue Zahl der Menschen im Russischen Reich, die Deutsch sprachen und Deutsch als ihre Muttersprache betrachteten, auf 1 Million 790 Tausend.
Zum Ende des 19. Jahrhunderts gab es in Russland mehr als 2000 deutsche Siedlungen, die Zahl der Deutschen lag bei etwa 2 Millionen. Die Deutschen waren die achtgrösste ethnische Gruppe im Land und machten 1,4% der Bevölkerung des Reiches aus.
Diese äusserst grosszügige Einladung an Ausländer nach Russland umzusiedeln, ist vor folgendem Hintergrund zu betrachten: Soeben war der siebenjährige Krieg – wo unter anderen auch Russland und Preussen sich als Feinde gegenüberstanden – zu Ende gegangen. Der Friedensvertrag zwischen Preussen und Russland wurde am 5. Mai 1762 in St. Petersburg unterzeichnet. Zwei Monate später, am 9. Juli 1762 wurde die deutschstämmige Katharina II, als Kaiserin von Russland inthronisiert. Die Situation in Deutschland war im 18. Jahrhundert alles andere als rosig. Die vielen zersplitterten kleinen Herrschaftsgebiete wurden meist von adeligen Fürstenhäusern regiert, welche sich einen überschiessenden Hofstaat erlaubten, der dadurch finanziert wurde, dass die ansässigen Bauern bis aufs Letzte mit Abgaben belastet wurden. Es herrschten Massenarmut, permanente Kriege und innere Unruhen in einer revolutionären Stimmung. Die Anreize zur Auswanderung waren gross. In Russland aber waren riesige Territorien kaum bewirtschaftet. Grossteils wurde das Land östlich des Urals nur von durchziehenden Nomaden genutzt. Die riesigen Rohstoffreserven wie Eisen, Kohle, Kupfer, Gold und Silber blieben ungenutzt in der Erde.
Zudem kamen noch neue Territorien in den Steppen Zentralasiens dazu, wo die Nomadenstämme Russland als Schutzmacht gegen die aggressiven und grausamen mongolischen Horden der Nachfolger Dschingis Khans erbaten. Kurz gesagt: in Russland herrschte ein Bedarf an fleissigen und arbeitswilligen Einwanderern, was in Deutschland für viele ein guter Grund zum Auswandern war.
Die aktuelle russische Regierung nimmt Anleihen in ihrer eigenen Geschichte
Ein Schelm wer denkt, die Situation sei heute vergleichbar!! Aber da die Russen offenbar solche Schelme sind, ist es nicht erstaunlich, dass in Kreisen von Regierung und Parlament Bestrebungen herrschen, Angebote an ausreisewillige Fachkräfte besonders aus westeuropäischen Staaten zu unterbreiten, die dem Geist der Kaiserin Katharina II entsprechen. So hat Präsident Putin am 19. August 2024 den Ukas Nummer 702 erlassen, wonach Ausländer erleichtert nach Russland einreisen können.
Zunächst soll Personen, welche aus Ländern stammen, deren Politik den russischen geistigen Werten widerspricht, eine Genehmigung für den Aufenthalt erteilt werden, ohne dass die sonst üblichen Kriterien, wie - Nachweis von Russischkenntnissen, Wissen zur Geschichte Russlands und den Grundlagen des russischen Rechts - gefordert werden. Auch sollen die sonst üblichen jährlichen Quotenbeschränkungen nicht angewendet werden.
Für solche Personen sollen zunächst Visas für 3 Monate ausgestellt werden, um in dieser Zeit die näheren Umstände zu prüfen und die Festlegungen für die weitere Zukunft zu treffen. Am 17. September 2024 hat die russische Regierung die Verordnung Nummer 2560-r erlassen, wo die 47 Staaten aufgelistet sind, aus denen die Umsiedlung nach Russland nach einem erleichterten Verfahren erfolgen kann. Das ist die Liste der Länder, die sich gegenüber Russland «unfreundlich» verhalten, insbesondere Sanktionen verhängt haben. In Russisch im Internet publiziert unter http://publication.pravo.gov.ru/document/0001202409200036?index=1 Darunter sind auch die Schweiz, Österreich, Deutschland und Liechtenstein aufgeführt.
Verordnung 2560 der Russischen Regierung
Die genauen Details zum Procedere betreffend Erlangung der Visa und dem weiteren Verfahren innerhalb Russlands sind nach meinen Erkenntnissen noch nicht publiziert. Diesbezüglich wird sich aber ab sofort eine konziliante Praxis entwickeln, welche sich vermutlich erst nach einer Erfahrungsperiode in Detailregelungen niederschlagen wird.
Konkret interessierte Ausreisewillige wenden sich wohl am besten an das russische Konsulat in ihrem Land. Zudem sind auch die Bedingungen für ehemalige Aussiedler aus Russland zur Rückkehr in ihre ursprüngliche Heimat im Fokus dieser neuen Migrationspolitik.Die Ansiedlungsbedingungen für die Zeit nach Ablauf der 3-monatigen Aufenthaltsgenehmigung werden besonders günstig sein für Personen, welche Fachkenntnisse mitbringen, für die in Russland ein besonderer Bedarf herrscht.
9 Kommentare zu „Umsiedlung von Ausländern nach Russland im 18. Jahrhundert und heute“
- Andreas ReyserKurz, knapp, sehr viel gelernt. Vielen Dank! Antworten
- Ruth ZU knapp, denn da fehlt einiges an Geschichte. Speziell, wie es danach «weiterging». Die Zusagen stimmten, aber wann und welche wurden hernach aufgehoben? Genau das steht hier nicht, würde auch den Rahmen sprengen.
Es wurden lange Wege schwerer Zeiten und Schicksale daraus, denn Herrscher wechseln nun mal. Haben Jahrzehnte und Jahrhunderte so an sich.
Meine eigenen Vorfahren waren darunter. Sie folgten Katharinas Aufruf, dem später auch noch weitere folgten. Ich habe ihre Historie erforscht. Da wurde mir viel Material hinterlassen, u.a. waren es eigene Berichte derer, die sich dann entschlossen, lieber wieder «nach Hause zu gehen», denn mein Großvater wusste noch sehr gut, wie es war, im I.WK Deutschstämmiger zu sein. Er konnte noch berichten, wie sie über Nacht von Nikolaus II. hinter den Ural zwangsausgesiedelt wurden. Das hieß, alles zurücklassen zu müssen. Ähnlich erging es jeder Generation und das bis vier Mal in EINEM Leben! MfG Ruth Antworten- Winnie Schneider Danke für die Hinweis. Aber damals ist nicht heute und über Deutsche in Russland hört man nichts, was an die Zeiten der beiden Weltkriege erinnern könnte, in denen Deutschland Russland gleich zweimal überfiel. Und das, obwohl der dritte Weltkrieg längst zugange ist, das dummdeutsche Außenplappermaul diesen weiland gegen Russland wie nebenbei auch öffentlich erklärte und zahlreiche andere aus Steuermitteln großzügig alimentierte Taugenichtse in öffentlichen Ämtern immer wieder ins Kriegsgeschrei fallen, besser gesagt ausfallen. Sehr genau sollte dies dennoch überlegt sein, da haben Sie ohne Zweifel recht. Ich jedenfalls hänge an meiner Heimat. Antworten
- Do 3 Okt 2024 um 21:05
- Wie gesagt: Umstände ändern sich, Machtverhältnisse wie «Meinungen» auch. In jedem Land. Zum Guten wie zum Schlechten, für Einheimische wie Siedler. Ich finde, so etwas will sehr genau überlegt sein.
- Di 24 Sep 2024 um 16:59
- Ruth ZU knapp, denn da fehlt einiges an Geschichte. Speziell, wie es danach «weiterging». Die Zusagen stimmten, aber wann und welche wurden hernach aufgehoben? Genau das steht hier nicht, würde auch den Rahmen sprengen.
- Di 24 Sep 2024 um 14:40
- lettow Die Deutschen sollten dieses Angebot ablehnen. Sie sollten dafür sorgen, dass diese Regierung abgeschafft wird, eine Belebung der früheren Beziehungen zu Russland durchgeführt wird und eine gemeinschaftliche Sicherheitszone mit Russland aufgebaut wird. Die deutsche Kultur hat mehr mit der russischen gemein, als mit der kapitalistischen US-Kultur. Zu erreichen könnte es sein, indem eine deutsche Annäherung an den BRICs Staaten-Verbund stattfindet. Antworten
- Sandra Butti Herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Bin absolut Ihrer Ansicht; nur leider sind wir noch immer in der Minderheit. Ich wünsche mir, dass die Stimme Russlands zu diesem Bewusstsein beitragen wird. Antworten
- Winnie Schneider Ich fürchte, das wird hier im Westen noch eine lange Durststrecke, die gerade erst beginnt! Und bin hin und her gerissen in meinen Gedanken an die Zukunft. Was mir Hoffnung macht, ist erst die ganz junge Generation der Kinder und Schüler, die am teuersten für die erschreckend totalitäre Corona-Willkür bezahlen mussten – und nun in überraschen großer Zahl den Protest wählen. Antworten
- Do 3 Okt 2024 um 20:55
- Do 26 Sep 2024 um 21:42
- Doris GrafIch schließe mich ganz Ihrer Meinung an! Antworten
- Di 8 Okt 2024 um 12:49
- Sandra Butti Herzlichen Dank für Ihren Kommentar. Bin absolut Ihrer Ansicht; nur leider sind wir noch immer in der Minderheit. Ich wünsche mir, dass die Stimme Russlands zu diesem Bewusstsein beitragen wird. Antworten
- Do 26 Sep 2024 um 21:17
- Sepp Sehr gut, Super.
Viele Grüße
Sepp.Antworten - Fr 27 Sep 2024 um 23:19
- Alexander Zemp / Kosmopolit, zZt. in DE Ost, tief blicken gelernt Da wir in diesen Tagen besonders still, weil tief, am Nachdenken sind, passt der heutige Beitrag auf Weltwoche Schweiz bei «daily international» von Chefredaktor Roger Köppel erfrischend auf kaum Rufweite Distanz.
Morgen feiert DE den Tag der… (Un)Einheit. Justiziable Aspekte davon sind verjährt, aber von Wissenden unvergessen. Antworten - Mi 2 Okt 2024 um 16:16
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Pepe Escobar • Rendezvous mit dem Schicksal - BRICS bietet Hoffnung in Kriegszeiten
21. Oktober 2024 Das ist es. Eine Verabredung mit dem Schicksal. Alles ist bereit für das wichtigste geopolitische/geoökonomische Treffen des Jahres und vielleicht des Jahrzehnts: der BRICS-Gipfel unter russischer Präsidentschaft in Kasan, der Hauptstadt Tatarstans, wo sunnitische Tataren in perfekter Harmonie mit orthodoxen Christen koexistieren.
Die gesamte quälende Arbeit der Sherpas und Analysten im Laufe des Jahres 2024 – unter Aufsicht des führenden russischen Diplomaten für BRICS, des stellvertretenden Außenministers Sergej Rjabkow – mündete in drei letzten, separaten Schlüsseltreffen in Moskau vor dem Gipfel, an denen die Finanzminister und Zentralbankgouverneure der BRICS-Staaten, Arbeitsgruppen und der Wirtschaftsrat teilnahmen.
Und das alles in einem Kontext, der der globalen Mehrheit mittlerweile vertraut ist. Das kombinierte BIP der aktuellen BRICS-Staaten liegt bei über 60 Billionen Dollar und damit deutlich vor dem der G7; ihre durchschnittliche Wachstumsrate wird bis Ende dieses Jahres auf 4% geschätzt, höher als der weltweite Durchschnitt von 3,2%; und der Großteil des Wirtschaftswachstums wird in naher Zukunft von den BRICS-Mitgliedsstaaten kommen.
Schon vor dem Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs hatte der russische Finanzminister Anton Siluanow betont, dass die BRICS-Staaten bestrebt seien, „politisierte“ westliche Plattformen zu umgehen – eine subtile Anspielung auf die Sanktionswelle und die Instrumentalisierung des US-Dollars –, während sie an der Schaffung eines eigenen, der globalen Mehrheit zuträglichen internationalen Zahlungssystems arbeiteten.
Der Kontext der Entscheidungen in Kazan in dieser Woche ist nicht weniger als glühend heiß, denn das unkontrollierte Chaos der ewigen Kriege des Hegemons – von der Ukraine bis nach Westasien – hat sogar die schwere Arbeit der BRICS-Staaten materiell beeinträchtigt und die Notwendigkeit aufgeworfen, praktisch von Grund auf ein neues internationales System geoökonomischer Beziehungen aufzubauen.
Ein glaubwürdiges Szenario einer Kriegseskalation könnte durch das Durchsickern geheimer Informationen auf höchster Ebene an die Five Eyes über die Vorbereitungen Israels und der USA auf einen Angriff auf den Iran vereitelt worden sein. Der Angriff wird schließlich stattfinden – mit verheerenden Folgen –, aber wahrscheinlich nicht in dieser Woche, denn er hätte so getimt werden können, dass er den Gipfel in Kazan ausdrücklich und vollständig sprengt und ihn aus den weltweiten Schlagzeilen verdrängt.
Die gemeinsame Erklärung der Finanzminister und Notenbankchefs der BRICS-Staaten klingt vielleicht nicht allzu abenteuerlich, doch die darin enthaltenen Einschränkungen spiegeln nicht nur die Vorsicht gegenüber einem gefährlichen, in die Enge getriebenen Hegemon wider, sondern auch interne Widersprüche unter den BRICS-Mitgliedern .
In der Erklärung wird „die Notwendigkeit einer umfassenden Reform der globalen Finanzarchitektur anerkannt, um die Stimme der Entwicklungsländer und ihre Vertretung zu stärken“. Dennoch bleibt klar, dass die USA nicht das geringste Interesse an einer tiefgreifenden Reform des IWF, der Weltbank und des Bretton-Woods-Systems haben. Vor allem Russland und China sind sich völlig darüber im Klaren, dass wir ein Post-Bretton-Woods-System brauchen.
Die Erklärung ist noch energischer in Bezug auf die „BRICS Cross-Border Payments Initiative“ (BCBPI) und begrüßt „die Verwendung lokaler Währungen im internationalen Handel“ und „die Stärkung der Bankennetzwerke“, um diese zu ermöglichen. Doch im Moment ist alles nur „freiwillig und unverbindlich“. Man erwartet, dass Kazan dem Prozess etwas Nachdruck verleiht.
„Keine antiwestliche Gruppe, nur eine nicht-westliche Gruppe“
In seiner Rede vor dem BRICS-Wirtschaftsrat am vergangenen Freitag und in einer anschließenden Gesprächsrunde mit den Chefs der Mediengruppen der BRICS-Mitglieder fasste Präsident Putin tatsächlich alle wichtigen Dossiers zusammen. Hier sind die Highlights.
Zur Rolle der in Shanghai ansässigen NDB, der BRICS-Bank: Russland „wird die Fähigkeiten der NDB erweitern“; die Bank sollte der Hauptinvestor in große Technologie- und Infrastrukturprojekte für die BRICS-Mitglieder und den weiteren globalen Süden werden. Das ist absolut sinnvoll, da die NDB die Entwicklung der Infrastruktur finanziert und geschäftlich mit lokalen, privaten Unternehmen zusammenarbeitet. Der nächste Präsident der NDB wird übrigens ein Russe sein; der Spitzenkandidat ist Alexei Mozhin, der zuvor beim IWF war.
Zur Schaffung einer einheitlichen digitalen Infrastruktur für die BRICS-Staaten: Das ist bereits geschehen. Russland arbeitet an der „Verwendung digitaler Währungen in Investitionsprozessen im Interesse anderer Entwicklungsländer“. Das steht im Einklang mit der Arbeit der BRICS-Staaten an ihrer eigenen Version von SWIFT für internationale Finanztransaktionen. Und es steht auch im Zusammenhang mit BRICS Pay – einer Debitkarte, deren erster Testlauf letzte Woche während des Wirtschaftsrats stattfand, nicht unähnlich AliPay in China, und die bald in allen BRICS-Mitgliedsstaaten eingeführt werden soll.
Eine BRICS-Einheitswährung: „Wir denken noch nicht darüber nach, dieses Thema ist noch nicht reif dafür.“ Die Entdollarisierung, betonte Putin, verlaufe Schritt für Schritt: „Wir machen einzelne Schritte, einen nach dem anderen. In finanzieller Hinsicht haben wir den Dollar nicht abgeschafft. Der Dollar ist die universelle Währung. Aber wir waren es nicht – uns wurde verboten und seine Verwendung untersagt. Und jetzt werden 95 Prozent des gesamten Außenhandels Russlands in nationalen Währungen abgewickelt. Sie haben es selbst gemacht, mit ihren eigenen Händen. Sie dachten, wir würden zusammenbrechen.“
Die Herausforderung für eine einheitliche BRICS-Währung: „Das erfordert eine umfassende wirtschaftliche Integration (…) Neben einem hohen Integrationsgrad unter den BRICS-Mitgliedern würde die Einführung einer einheitlichen BRICS-Währung eine vergleichbare monetäre Qualität und ein vergleichbares Volumen mit sich bringen (…) Andernfalls werden wir vor noch größeren Problemen stehen als jene, die in der EU aufgetreten sind.“ Putin erinnerte daran, dass die Volkswirtschaften der EU weder vergleichbar noch gleich waren, als der Euro eingeführt wurde.
Putin wird in Kasan mindestens 17 bilaterale Treffen abhalten. Er betonte erneut, dass „BRICS keine antiwestliche Gruppe ist, sondern nur eine nichtwestliche Gruppe.“
Und er nannte die wichtigsten Wirtschaftsmotoren der nahen Zukunft: Südostasien und Afrika. Entwicklung „wird objektiv vor allem in den BRICS-Mitgliedsländern stattfinden. Das ist der globale Süden. Das ist Südostasien. Das ist Afrika. Positives Wachstum wird es in mächtigen Ländern wie China, Indien, Russland und Saudi-Arabien geben, aber die Länder Südostasiens und Afrikas werden aus mehreren Gründen ein schnelleres Wachstum aufweisen.“
Er hob auch die wichtigsten Infrastrukturentwicklungsprojekte der BRICS-Staaten und des globalen Südens hervor: die nördliche Seeroute – die die Chinesen als arktische Seidenstraße bezeichnen – und den internationalen Nord-Süd-Transportkorridor (INSTC), mit der BRICS-Triade Russland-Iran-Indien als Schlüsselpartnern. Was die nördliche Seeroute betrifft, betonte Putin, dass „wir eine Eisbrecherflotte aufbauen, die weltweit ihresgleichen sucht. Es wird eine einzigartige Flotte sein, sieben nukleare Eisbrecher und 34 dieselbetriebene, hochklassige Hochleistungseisbrecher.“
Zur strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China: Sie ist einer der Schlüsselfaktoren für Stabilität in der Welt. In den Beziehungen zwischen beiden Ländern „gibt es keine Älteren oder Jüngeren“. Auf dem Großen Schachbrett „mischt sich Russland nicht in die Beziehungen zwischen den USA und China ein“, auch wenn „die Europäer durch die NATO nach Asien gedrängt wurden. Niemand fragt die Europäer, ob sie ihre Beziehungen zu China zerstören wollen, ob sie NATO-Einheiten nutzen wollen, um nach Asien vorzudringen und eine Situation zu schaffen, die der Region, insbesondere China, Sorgen bereitet. Trotzdem werden sie wie kleine Hunde gedrängt.“
Ewige Kriege zielen auf BRICS
In Kazan wird es eine Sondersitzung zu Palästina mit BRICS-Mitgliedern und BRICS Outreach – also Partnern (darunter auch die Türkei) – geben. Putin glaubt, dass „die Auflösung des Nahost-Quartetts ein Fehler war“. Dem Quartett gehörten Russland, die USA, die UNO und die EU an. Theoretisch hätte es den Friedensprozess zwischen Israel und Palästina vermitteln sollen. In der Praxis hat es das jedoch nicht getan.
Der berüchtigte Kriegstreiber Tony Blair war Teil des Quartetts. Diplomatisch sagte Putin: „Ich habe nicht die Absicht, die Vereinigten Staaten hier in jeder Hinsicht zu beschuldigen, aber leider war es falsch, die Vier [das Quartett] aufzulösen.“
Er betonte erneut: „Russland vertritt seit jeher die Auffassung, dass die Entscheidung des UN-Sicherheitsrates zur Gründung zweier Staaten – Israel und Palästina – umgesetzt werden müsse.“ Und, was bedeutsam ist, fügte er hinzu: „Russland steht in ständigem Kontakt sowohl mit Israel als auch mit Palästina.“
Dies kann als strategische Vermittlung und ernsthafter Austausch über inoffizielle Kanäle interpretiert werden. Doch er wagte sich nicht direkt ins Feuer, sondern äußerte lediglich die Hoffnung, dass der „endlose Schlagabtausch“ zwischen Israel und dem Iran ein Ende haben werde. Gleichzeitig fügte er hinzu: „Die Suche nach einem Kompromiss im arabisch-israelischen Konflikt ist möglich, aber dies ist ein sehr heikles Gebiet.“
All das oben Genannte ist für den BRICS-Kontext von großer Bedeutung, da die ewigen Kriege in Westasien die Arbeit innerhalb der BRICS-Staaten ernsthaft beeinträchtigen. Und obendrein richten sich die ewigen Kriege – kalte, hybride und heiße – im Wesentlichen gegen drei BRICS-Mitglieder, Russland, Iran und China – die nicht zufällig als die drei größten existenziellen Bedrohungen für den Hegemon bezeichnet werden.
Und das führt uns unweigerlich zur Ukraine. Putin betonte: „Die russische Armee ist zu einer der kampfstärksten und technologisch fortschrittlichsten Armeen der Welt geworden (…) Wenn die NATO es satt hat, diesen Krieg gegen uns zu führen, fragen Sie sie einfach. Wir sind bereit, weiter zu kämpfen, den Kampf fortzusetzen, und wir werden die Oberhand haben.“
Putin bestätigte, was der Militäranalytiker Andrej Martjanow seit Jahren studiert , indem er erklärte, dass die moderne Kriegsführung ein Krieg der Mathematiker sei – etwas, das den NATO-Sesselkämpfern völlig entgeht: „Ich habe von den Leuten, die vor Ort kämpfen, gehört, dass der heutige Krieg ein Krieg der Mathematiker sei. Funkstörgeräte wären gegen bestimmte Trägerfahrzeuge wirksam und würden diese unterdrücken. Die andere Seite hat zum Beispiel die Gegenkraft berechnet und berechnet und programmiert die Software ihrer Angriffswaffen innerhalb einer oder drei Wochen neu.“
Was das Schlachtfeld betrifft, wo die „regelbasierte internationale Ordnung“ auf dem schwarzen Boden Neurusslands ihr demütigendes Ende findet, könnte Putin das Manöver „Atomukraine“ nicht nachdrücklicher bekräftigen: „Es handelt sich um eine gefährliche Provokation, denn jeder Schritt in diese Richtung wird eine Reaktion nach sich ziehen (…) Ich sage es ganz offen: Russland wird dies auf keinen Fall zulassen.“
In Kazan steht mehr auf dem Spiel als je zuvor. Bis zum Ende der Woche wird die globale Mehrheit wissen, ob Kazan als Meilenstein eines neuen, sich entwickelnden Systems internationaler Beziehungen in die Geschichte eingehen wird oder ob krasse Taktiken des „Teile und herrsche“ den unaufhaltsamen Untergang der alten Ordnung weiter hinauszögern werden.
( Mit Genehmigung des Autors oder Vertreters erneut von Sputnik veröffentlicht)
Pepe Escobar • Die geoökonomischen Treiber der SCO-BRICS-Synergie 18. Oktober 2024 Die von Russland und China angestrebte Unteilbarkeit der Sicherheit kommt der faktischen Anwendung der UN-Charta gleich. Das Ergebnis wäre Frieden auf globaler Ebene – und damit das Todesurteil für die NATO. Eine Woche vor dem absolut entscheidenden BRICS-Gipfel in Kasan hielt die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) einen Gipfel in Islamabad ab. Diese Annäherung ist in mehrfacher Hinsicht wichtig. Am Gipfel in Pakistan nahm auch der Rat der Regierungschefs der SCO-Mitgliedsstaaten teil. Daraus ging ein gemeinsames Kommuniqué hervor, in dem die Notwendigkeit betont wurde, die Beschlüsse umzusetzen, die beim jährlichen SCO-Gipfel im vergangenen Juli in Astana gefasst wurden: Dort trafen sich die Staatschefs, darunter auch das neue SCO-Vollmitglied Iran.
China hat nach dem rotierenden SCO-Vorsitz seines engen Verbündeten Pakistan – das nun unter einer zwielichtigen Regierung steht, die voll und ganz von den militärischen Schergen unterstützt wird, die den überaus beliebten ehemaligen Premierminister Imran Khan im Gefängnis halten – nun offiziell den SCO-Vorsitz für den Zeitraum von 2024 bis 2025 übernommen. Und wie vorherzusehen war, geht es dabei ums Geschäft.
Das Motto der chinesischen Präsidentschaft lautet – wie sollte es anders sein – „Aktion“. Und so begann Peking sofort damit, weitere und schnellere Synergien zwischen der Belt and Road Initiative (BRI) und der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) zu fördern, deren treibende Kraft Russland ist.
Stichwort: Die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China fördert die transeurasischen Wirtschaftskorridore. Und das führt uns zu zwei wichtigen Nebenthemen rund um die Konnektivität, die auf dem Gipfel in Islamabad eine wichtige Rolle spielten.
Reiten durch die Steppe
Beginnen wir mit der faszinierenden Steppenstraße – einer mongolischen Idee, die sich als aufgewerteter Wirtschaftskorridor herauskristallisiert. Die Mongolei ist Beobachter bei der SCO, kein Vollmitglied: Die Gründe dafür sind recht komplex. Dennoch schwärmte der russische Premierminister Michail Mischustin bei seinen SCO-Gesprächspartnern von der Steppenstraße.
Die Mongolen hatten bereits 2014 die Idee einer Taliin Zam („Steppenstraße“ auf Mongolisch), die nicht weniger als „Fünf Große Passagen“ umfassen würde: ein Labyrinth aus Transport- und Energieinfrastruktur, in dessen Bau mindestens 50 Milliarden Dollar investiert werden müssten.
Dazu gehören eine 997 Kilometer lange transnationale Autobahn, die Russland und China verbindet, 1.100 Kilometer elektrifizierte Eisenbahninfrastruktur, die Erweiterung der – bereits bestehenden – Transmongolischen Eisenbahn von Suchbaatar im Norden nach Samyn-Uud im Süden und natürlich „Pipelineistan“, d. h. neue Öl- und Gaspipelines, die Altanbulag im Norden mit Samyn-Uud verbinden.
Die mongolische Premierministerin Oyun-Erdene Luvsannamsrai zeigte sich ebenso enthusiastisch wie Mischustin und verkündete, dass in der Mongolei bereits 33 Steppenstraßen-Projekte abgeschlossen seien.
Diese Projekte passen zufällig genau in Russlands eigenen Transeurasischen Korridor – ein Vernetzungslabyrinth, das die Transsibirische Eisenbahn, die Transmandschurische Eisenbahn, die Transmongolische Eisenbahn und die Baikal-Amur-Magistrale (BAM) umfasst.
Beim SCO-Gipfel im Juli diskutierten Putin und der mongolische Präsident Ukhnaagiin Khurelsukh ziemlich viel Zeit über die Feinheiten der strategischen Fragen der eurasischen Logistik.
Anfang September besuchte Putin dann die Mongolei zum 85. Jahrestag des gemeinsamen sowjetisch-mongolischen Sieges über die Japaner am Fluss Chalchin Gol. Putin wurde wie ein Rockstar empfangen.
Das alles ist strategisch absolut sinnvoll. Die Grenze zwischen Russland und der Mongolei ist 3.485 km lang. Die UdSSR und die Mongolische Volksrepublik haben vor über einem Jahrhundert, im Jahr 1921, diplomatische Beziehungen aufgenommen. Sie arbeiten bei Schlüsselprojekten zusammen, wie etwa bei der Transmongolischen Gaspipeline – einer weiteren Verbindung zwischen Russland und China; bei der Modernisierung des Joint Ventures der Ulan-Bator-Eisenbahn; bei der Treibstoffversorgung des neuen internationalen Flughafens Dschingis Khan durch Russland; und beim Bau eines Kernkraftwerks durch Rosatom.
Die Mongolei verfügt über den sprichwörtlichen Reichtum an natürlichen Ressourcen, von seltenen Erden (die Reserven könnten erstaunliche 31 Millionen Tonnen erreichen) bis hin zu Uran (voraussichtliche Reserven von 1,3 Millionen Tonnen). Auch wenn die Mongolei den sogenannten „Dritten Nachbarn“-Ansatz anwendet, muss sie einen sorgfältigen Balanceakt aufrechterhalten, da sie ständig auf dem Radar der USA und der EU ist, während der Westen insgesamt auf eine Verringerung der eurasischen Zusammenarbeit mit Russland und China drängt.
Natürlich verfügt Russland gegenüber dem Westen über einen erheblichen strategischen Vorteil, da Moskau die Mongolei nicht nur als gleichberechtigten Partner betrachtet, sondern auch die Bedürfnisse seines Nachbarn in puncto Energiesicherheit erfüllen kann.
Was das Ganze noch verlockender macht, ist die Tatsache, dass Peking die Steppenstraße als „höchst vereinbar“ mit der BRI ansieht, komplett mit der sprichwörtlichen Begeisterung für die Synergien und die „Win-Win-Kooperation“ zwischen beiden Projekten.
Dies ist kein Militärbündnis
Als Ergänzung zu den Bemühungen um die Steppenstraße reiste der chinesische Ministerpräsident Li Qiang nicht nur zum SCO-Gipfel nach Pakistan, sondern auch mit einem vorrangigen Anliegen im Bereich der Konnektivität: der Förderung der nächsten Phase des 65 Milliarden US-Dollar teuren China-Pakistan Economic Corridor (CPEC), dem wohl Vorzeigeprojekt der BRI.
Li und sein pakistanischer Amtskollege Sharif konnten schließlich den strategisch wichtigen, von China finanzierten internationalen Flughafen Gwadar im Südwesten Belutschistans eröffnen – trotz aller Widrigkeiten und gelegentlicher Angriffe von separatistischen belutschischen Guerillas, die von der CIA finanziert werden.
CPEC ist ein äußerst ehrgeiziges mehrstufiges Infrastrukturentwicklungsprojekt, das mehrere Knotenpunkte umfasst und an der chinesisch-pakistanischen Grenze am Khunjirab-Pass beginnt, über die – ausgebaute – Karakorum-Autobahn weiter nach Süden durch Belutschistan bis hin zum Arabischen Meer führt.
In Zukunft könnte CPEC sogar eine Gaspipeline umfassen, die von Gwadar Richtung Norden bis nach Xinjiang führt. Das würde Chinas Abhängigkeit von Energietransporten über die Straße von Malakka weiter verringern, die vom Hegemon innerhalb kürzester Zeit blockiert werden könnte.
Der SCO-Gipfel in Pakistan vor dem BRICS-Gipfel bekräftigte erneut die Synergie mehrerer Aspekte, die beide multilateralen Gremien betreffen. Die SCO-Mitgliedsstaaten – von den zentralasiatischen Staaten bis hin zu Indien und Pakistan – haben überwiegend Verständnis für die russische Argumentation, wenn es um die Unvermeidlichkeit der Sondermilitäroperation (SMO) geht.
Die offizielle Position Chinas ist ein Wunderwerk an Ausgeglichenheit und gewandter Zweideutigkeit: Auch wenn Peking seine Unterstützung für das Prinzip der nationalen Souveränität betont, hat es Russland nicht verurteilt. Und zugleich hat es die NATO nie direkt für den De-facto-Krieg verantwortlich gemacht.
Die geoökonomische Vernetzung hat für die führenden SCO-Mächte und strategischen Partner Russland und China höchste Priorität. Seit Anfang der 2000er Jahre hat sich die SCO von der Terrorismusbekämpfung zur geoökonomischen Zusammenarbeit entwickelt. In Islamabad wurde erneut deutlich, dass sich die SCO nicht in ein Militärbündnis nach dem Vorbild der NATO verwandeln wird.
Neben der geoökonomischen Zusammenarbeit ist für alle Mitglieder nun vor allem der Kampf gegen den Terror im Westen von größter Bedeutung – der angesichts des bevorstehenden, demütigenden Scheiterns des „Projekts Ukraine“ ganz gewiss auf Hochtouren laufen wird.
Ein Mechanismus, der die SCO weiter festigen und den Weg für eine Fusion mit BRICS später auf dem – steinigen – Weg ebnen könnte, ist das chinesische Konzept einer Globalen Sicherheitsinitiative. Dieses passt zufälligerweise zu dem russischen Konzept, das den USA im Dezember 2021 vorgelegt – und von ihnen abgelehnt – wurde, nur zwei Monate vor der unvermeidlichen SMO.
China schlägt vor, „das Prinzip der unteilbaren Sicherheit aufrechtzuerhalten“ sowie „eine ausgewogene, effektive und nachhaltige Sicherheitsarchitektur aufzubauen“ und sich entschieden dagegen zu stellen, „die nationale Sicherheit auf der Grundlage der Unsicherheit anderer Länder aufzubauen“. Das ist etwas, das jedes Mitglied der SCO – von den BRICS ganz zu schweigen – unterstützt.
Kurz gesagt: Die von Russland und China angestrebte Unteilbarkeit der Sicherheit läuft auf die faktische Anwendung der UN-Charta hinaus. Das Ergebnis wäre Frieden auf globaler Ebene – und damit das Todesurteil für die NATO.
Während die Unteilbarkeit der Sicherheit noch immer nicht in ganz Eurasien umgesetzt werden kann – da der Hegemon an mehreren Fronten einen Terrorkrieg führt, um die Entstehung einer multinodalen Welt zu untergraben –, wird die grenzüberschreitende Konnektivität, von der Steppenstraße bis zu den Korridoren der Neuen Seidenstraße, von allen Seiten genutzt.
(Erneut veröffentlicht von der Strategic Culture Foundation mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)
Wladimir Putin auf dem BRICS-Forum in Kasan (18.10.2024)
Wladimir Putin in Kasan: Anteil der BRICS an Weltwirtschaft wird weiter wachsen
18 Okt. 2024 15:53 Uhr
Bei der Eröffnung des BRICS-Forums in Kasan begrüßten am Freitag die Staatschefs Russlands, Äthiopiens, Ägyptens, Südafrikas und des Iran die Teilnehmer mit Eröffnungsreden. Wladimir Putin hob in seiner Rede den wachsenden Anteil der BRICS an der Weltwirtschaft hervor.
In seiner Rede bei der Eröffnung der wirtschaftlichen Sparte des BRICS-Forums am Freitag in Kasan hat der russische Präsident Wladimir Putin eine positive Bilanz der wirtschaftlichen Entwicklung der BRICS-Mitgliedsländer gezogen.
Das kombinierte BIP der BRICS-Länder übertrifft nun schon das zweite Jahr in Folge dasjenige der G7-Länder und wächst stetig weiter, so Putin. Es liege bei über 60 Billionen US-Dollar. Die durchschnittliche BIP-Wachstumsrate der BRICS-Länder im Jahr 2024 wird auf vier Prozent geschätzt und liegt damit über dem Weltdurchschnitt. Unternehmen aus BRICS-Ländern kooperieren erfolgreich und führen gemeinsame Projekte durch.
Die weiteren Aussichten dieser Entwicklungen schätzte Russlands Präsident in seiner Rede optimistisch ein: Die BRICS spielen eine herausragende Rolle in der Weltwirtschaft, und diese Rolle wird weiter wachsen. Das Wirtschaftswachstum der BRICS-Länder wird immer weniger von externen Einflüssen abhängen. Russland als derzeitiger Vorsitzender der Vereinigung und Gastland des Forums und des anstehenden Gipfeltreffens bemüht sich, die Integration der neuen Mitglieder in die BRICS-Mechanismen zu erleichtern.
BRICS-Wirtschaftsforum: Stärkung der Zusammenarbeit für eine nachhaltige Entwicklung des Welthandels
Eine besondere Rolle kommt dabei laut Putin der neuen BRICS-Entwicklungsbank zu, die als Alternative zu den westlichen Entwicklungsmechanismen konzipiert ist.
Nach Putin sprachen die Staatschefs Ägyptens, Äthiopiens, Südafrikas und des Iran bei der Eröffnungsveranstaltung. Nach den Worten des iranischen Präsidenten Massud Peseschkian hat die Verwendung des US-Dollars in den globalen Wirtschaftsbeziehungen diese nur verschlechtert, während die BRICS versuchen, den Warenaustausch und die Verrechnung in nationalen Währungen zu entwickeln. Peseschkian forderte auch eine Erleichterung des Verkehrs zwischen den Ländern, insbesondere die Abschaffung der Visumpflicht. Er sagte, der Iran biete aufgrund seiner Transitlage, seiner Energiequellen und seiner mächtigen Ressourcen enorme Möglichkeiten der Zusammenarbeit.
Die afrikanischen Staatschefs hoben die Bedeutung des afrikanischen Kontinents für verschiedene Aspekte der Entwicklung der Weltwirtschaft und des internationalen Handels hervor.
Mehr zum Thema – Wladimir Putin begrüßt Teilnehmer zu BRICS-Tagung
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in eigener sache: NL von markus rüegg
rüegg markus: für alle die bauen wollen
für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)