Analysen 4.-11.9.2024: Pepe Escobar • Russland, China, ASEAN entfalten ihre östliche Magie • EU an Telegram/ Rainer Rupp: Russland + China als treibende Kräfte einer neuen Weltordnung/ Putin's ganze Rede beim Östlichen Wirtschaftsforum EEF
inhaltsverzeichnis:
Pepe Escobar • Russland, China und ASEAN entfalten ihre östliche Magie 9. September 2024 Bei der Plenarsitzung des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok vergangene Woche geschah etwas ganz Außergewöhnliches – ganz im Einklang mit dem Hauptthema des Forums: „Fernost 2030. Stärken bündeln, um neues Potenzial zu schaffen.“ Die Bühne teilten sich Präsident Putin, Chinas Vizepräsident Han Zheng und der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim. Das lässt sich mit Russland-China-ASEAN übersetzen: eine zentrale, eng miteinander verknüpfte Partnerschaft, die ständig gestärkt wird und auf dem Weg ist, das gesamte Potenzial einer neuen, gleichberechtigten, fairen und multinodalen (Hervorhebung durch mich) Welt auszuschöpfen. In seiner Ansprache konzentrierte sich Präsident Putin auf das wohl ehrgeizigste nationale Entwicklungsprojekt des 21. Jahrhunderts: die russische Eroberung des Ostens – ein Spiegelbild der chinesischen Eroberung des Westens, die 1999 mit der „Go West“-Kampagne ernsthaft begann. ... Das Eastern Economic Forum hat einmal mehr deutlich gezeigt, wie Russland und eine Reihe asiatischer Zivilisationsstaaten kühl, ruhig und gelassen bleiben und entschlossen vorwärts schreiten, selbst während der Hegemon und seine Vasallen gegen Russland und letztlich gegen die BRICS-Staaten einen hybriden Totalen Krieg führen, der im Handumdrehen zu einem Atomkrieg eskalieren kann. Auch wenn die US-Denkfabrik unaufhörlich mit neuen kriegstreiberischen Plänen aufwartet – zuletzt mit der Schaffung einer „arktischen Sparta“ der NATO, um „das Ende des amerikanischen Exzeptionalismus“ im hohen Norden einzudämmen –, sind die neuen sozioökonomischen Zusammenhänge, die auf dem Forum erörtert wurden, und die daraus resultierende neue Stabilität und Widerstandsfähigkeit sogar noch bedeutendere Wendepunkte als die militärisch-moralischen Debakel im Gazastreifen und auf der schwarzen Erde Neurusslands. Es ist kein Wunder, dass die Hegemon-Plutokratie und ihre niederen Vasallen vor lauter Hass schäumen, weil sie von Russland, China, Asien und Eurasien völlig übertroffen und ausgetrickst wurden und letztlich dazu verdammt sind, in der Gosse der Bedeutungslosigkeit zu versinken.
pepe escopar sagt dasselbe, was auch egon fischer prognostiziert!!!
putin's ansprache am Eastern Economic Forum findest du in dieser rubrik ganz unten...
Pepe Escobar • Von Trump bis zum Crashtest-Dummy hat die „Politik“ des Hegemons einiges erreicht. Xi weist Sullivan in Bedrängnis; Durov als Geisel genommen 31.8.2024 Es muss Äonen taoistischer Geduld erfordert haben, bis Präsident Xi Jinping einem mittelmäßigen imperialen Funktionär wie dem US-Sicherheitsberater Jake Sullivan ein paar Selbstverständlichkeiten des Lebens erklärte. ... Peking durchschaut die ganzen imperialen „Waffenstillstands“-Machenschaften – parallel dazu, dass die USA alle roten Linien Russlands überschreiten. Moskau hat – bisher – nicht verheerend reagiert, weil Putin ebenso viele taoistische Züge hat wie Xi. ... Chinas Exporte in die USA machen weniger als 2% des chinesischen BIP aus. Das ist vernachlässigbar. China ist die größte Handelsmacht der Welt – und wirklich erfolgreiche Geschäfte macht man nicht mit dem Westen, sondern mit der globalen Mehrheit. China hat dieses langfristige Spiel perfekt gespielt. So viel Perfektion, dass die imperialen Medien buchstäblich ausflippen, weil China so tief in die globale Mehrheit integriert ist und die de facto liberal-totalitäre internationale „Ordnung“, in der alles nach dem Motto „Was wir sagen, gilt“ steht, in Frage stellt. Siehe zum Beispiel hier.
Pepe Escobar • EU an Telegram – Wir kommen, um euch zu holen 27. August 2024 Die Pavel-Durov-Saga ist ein Geschenk, das uns noch lange Freude bereiten wird. Darum geht es bei einem hitzigen Informationskrieg. Versuchen wir also, einige lose Enden zu verknüpfen. Ein hochrangiger russischer Analyst argumentiert, dass Durovs Verhaftung mit „antifranzösischen Protesten in den ehemaligen Kolonien, dem Rückzug aus seiner traditionellen ‚Einflusssphäre‘, in der die Telegram-Infrastruktur genutzt wurde, um antikolonialistische und antimakronistische Narrative zu verbreiten“, zusammenhängt. Hinzu komme ein „Versuch, die Berichterstattung über die Ukraine sowohl im russischen als auch im internationalen Medienumfeld zu beeinflussen, das in hohem Maße von der Telegram-Infrastruktur abhängig ist “. Paris versucht tatsächlich verzweifelt, im Rahmen psychologischer Operationen und der Einflussnahme bzw. Spezialkriegsführung in der Ukraine relevant zu werden. Wie der Analyst jedoch anmerkt, verfügen die Franzosen nicht über die technischen Mittel, um dies zu erreichen. Dies könnte also dazu geführt haben, dass Macron beschlossen hat, „eine persönliche Druckkampagne gegen Durov selbst zu starten. Die französischen Behörden müssen ziemlich verzweifelt versuchen, im Spiel der Weltpolitik einen kühlen Kopf zu bewahren. Und Telegram ist heute (Hervorhebung von ihm) Weltpolitik.“ Paris wartete nur auf den großen Durchbruch. Als der Pilot von Durovs Embraer-Privatjet seinen Flugplan einreichte, lag in Frankreich noch kein Haftbefehl gegen ihn vor. Erst als der Jet auf dem Weg nach Le Bourget war, beantragte Paris in aller Eile den Haftbefehl. Durov war die ganze Zeit über ahnungslos. Kurz gesagt: Paris bekam einen verhängnisvollen Hinweis darauf, dass er nach Frankreich fliegen würde – möglicherweise über Durovs in Dubai lebende, post-obsessive Freundin mit einer Karriere als Höhenflieger – und legte blitzschnell die Falle.
Von Rainer Rupp: Die zwei Pfeiler der BRICS: Russland und China als treibende Kräfte einer neuen Weltordnung 16 Aug. 2024 15:01 Uhr Im Oktober versammelt sich die BRICS-Gruppe in Kasan, Tatarstan – über 90 Staaten sind dabei, als Mitglieder, Anwärter oder Beobachter. Doch wie wurden die BRICS zu einer derart mächtigen Kraft, die nicht nur den Globalen Süden, sondern auch europäische Nationen in ihren Bann zieht?
Russische Wirtschaft - Putins komplette Rede beim Östlichen Wirtschaftsforum «Eastern Economic Forum» EEF Je mehr Russland vom Westen sanktioniert und isoliert wird, umso aktiver pflegt Russland seine Beziehungen zu den Ländern im asiatischen Raum – und dies mit Erfolg. Eine wichtige Rolle dabei spielt das «Eastern Economic Forum» EEF in Wladiwostok. Am Donnerstag [5.9.2024] hat der russische Präsident Putin eine lange Grundsatzrede zur Lage der russischen Wirtschaft und zu den Plänen der russischen Regierung gehalten, die für Deutsche sehr ungewohnt klingen dürfte.
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Pepe Escobar • Russland, China und ASEAN entfalten ihre östliche Magie 9. September 2024 Bei der Plenarsitzung des Östlichen Wirtschaftsforums in Wladiwostok vergangene Woche geschah etwas ganz Außergewöhnliches – ganz im Einklang mit dem Hauptthema des Forums: „Fernost 2030. Stärken bündeln, um neues Potenzial zu schaffen.“ Die Bühne teilten sich Präsident Putin, Chinas Vizepräsident Han Zheng und der malaysische Premierminister Anwar Ibrahim. Das lässt sich mit Russland-China-ASEAN übersetzen: eine zentrale, eng miteinander verknüpfte Partnerschaft, die ständig gestärkt wird und auf dem Weg ist, das gesamte Potenzial einer neuen, gleichberechtigten, fairen und multinodalen (Hervorhebung durch mich) Welt auszuschöpfen. In seiner Ansprache konzentrierte sich Präsident Putin auf das wohl ehrgeizigste nationale Entwicklungsprojekt des 21. Jahrhunderts: die russische Eroberung des Ostens – ein Spiegelbild der chinesischen Eroberung des Westens, die 1999 mit der „Go West“-Kampagne ernsthaft begann.
ASEAN:
- Brunei
- Indonesien
- Kambodscha
- Laos
- Malaysia
- Myanmar
- Philippinen
- Singapur
- Thailand
- Vietnam
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Putin erläuterte ausführlich, wie sich der russische Ferne Osten mit mehr als 3.500 technologisch-industriellen Projekten rasant entwickelt. Er erweiterte die Nördliche Seeroute (NSR) – die Chinesen nennen sie die arktische Seidenstraße –, unter anderem durch den Bau neuer nuklearer Eisbrecher und die Entwicklung des Hafens von Murmansk. Der Umsatz der NSR, bemerkte Putin, sei im Vergleich zur Zeit der UdSSR bereits fünfmal so hoch und steige weiter. Alle Zahlen zum Fernen Osten und zur Arktis sind atemberaubend. Der Ferne Osten ist eine strategische Makroregion, die nicht weniger als 41 % des Territoriums der Russischen Föderation einnimmt. Die Arktis, ein immenser Schatz an natürlichen Ressourcen, der mit dem Potenzial der NSR verbunden ist, nimmt 28 % ein – sie macht 17 % der russischen Ölproduktion und 83 % der Gasproduktion aus und birgt riesige Vorkommen an Gold, Kohle, Nickel, Kupfer, Kobalt, Platingruppenmetallen und Diamanten. Daher ist es kein Wunder, dass der immer wiederkehrende Kolonialtraum des Westens, Russland anzugreifen, zu zerstückeln und auszuplündern – dessen jüngste Ausprägung in der Besessenheit besteht, Russland in der Ukraine eine „strategische Niederlage“ zuzufügen – direkt mit der Aneignung und Ausbeutung der unendlichen Reichtümer des Fernen Ostens und der Arktis verknüpft ist. Putin beschrieb die beiden Regionen erneut als „die Zukunft Russlands“ – und als föderale Priorität für das gesamte 21. Jahrhundert, ja sogar als eine Frage der nationalen Sicherheit. Das Investitionswachstum bei Startkapital liegt bereits bei 20 % – doppelt so hoch wie der russische Durchschnitt; und jedem Rubel staatlicher Förderung stehen 34 Rubel privater Investitionen gegenüber. Zu den Schlüsselindustrien zählen Energie, Petrochemie, Bergbau, Holz, Logistik, Flugzeug-/Maschinen-/Schiffbau, Landwirtschaft und Fischerei.
Anwar: „Wo ist die Menschlichkeit?“
Der Malaysier Anwar, ein erstklassiger Redner, ging näher auf ASEAN als einen Knotenpunkt der Asien-Pazifik-Region ein und verwebte, ergänzt durch russische Literatur (es ist sein erster Besuch auf russischem Boden), eine elegante Analyse der Soft Power. Er betonte Beiträge zum „Gefüge der menschlichen Geschichte und des menschlichen Denkens“ und wie Russland „die Grenzen des Möglichen aufzeigt“. Gleichzeitig lobte er den Aufstieg des globalen Südens (40 Prozent des globalen BIP, über 85 Prozent der Bevölkerung), die Attraktivität der BRICS-Staaten (Malaysia hat offiziell einen Beitritt zu BRICS+ beantragt) und betonte, dass Russland zunehmend „Investitionen aus Ländern mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit“ anziehen sollte. Mit Blick auf sein kulturell lebendiges Land wiederholte er lächelnd das nationale Motto: „Malaysia, das wahre Asien“. Anwar traf den Nerv des wirtschafts- und technokratischen Publikums besonders mit seinem Kommentar zur Tragödie in Gaza. Er sagte, er frage seine Kollegen, „sogar im Westen“, immer, wo „die Menschlichkeit“ sei; wie sie es wagen, „von Gerechtigkeit zu sprechen“; und wie sie es wagen, „Menschenrechte und Demokratie“ zu fordern.
Vizepräsident Han Zheng betonte, dass die strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China durch die jüngsten hochrangigen Treffen in Beijing und Astana gestärkt worden sei, dass der Handelsumsatz zugenommen habe, dass China der führende Handelspartner und Investor im russischen Fernen Osten sei, dass die Bemühungen zur Modernisierung der grenzübergreifenden Strukturen vorangetrieben würden und dass Präsident Xi Jinpings Globale Sicherheitsinitiative eine Art ehrgeizigere Version des russischen Konzepts einer Großen Eurasischen Partnerschaft darstelle. Han Zheng machte ganz klar, wie ernst es China mit einem neuen umfassenden Sicherheitsformat ist, um „die Mentalität des Kalten Krieges zu bekämpfen“. Und alles läuft auf das übergreifende chinesische Konzept für das gesamte 21. Jahrhundert hinaus: den Versuch, eine „Schicksalsgemeinschaft für die Menschheit“ aufzubauen.
Asien-Pazifik: Alles über Technologie und Wissenschaft
In der Praxis wurden auf dem Forum, an dem 7.000 Gäste aus 75 Ländern (davon nur sehr wenige aus dem Westen) teilnahmen, 258 Geschäfte im Gesamtwert von 5,4 Billionen Rubel (über 59,7 Milliarden US-Dollar) abgeschlossen. Ein herrlicher Höhepunkt war wie im letzten Jahr eine Open-Air-Ausstellung am Meer, die die Kultur, Bräuche, Küche und spektakuläre Naturschönheiten zahlreicher Regionen präsentierte, von Primorje bis Sachalin, von Kamtschatka bis Sacha/Jakutien, von Burjatien bis Krasnojarsk. All diese Soft Power wird in die geopolitischen und geoökonomischen Bemühungen um ein kontinuierliches, nachhaltiges Wirtschaftswachstum eingebunden – vom Osten Russlands bis hin zur gesamten Region Asien-Pazifik. Sie wird beispielsweise auch im sich entwickelnden Wirtschaftsdialog zwischen Russland und ASEAN thematisiert.
Die indonesische Militär- und Sicherheitsanalystin Connie Bakrie, zugleich Professorin an der Fakultät für Internationale Beziehungen der Staatlichen Universität Sankt Petersburg, brachte es auf den Punkt: „Das Wichtigste für die Region Asien-Pazifik sind Technologie und Wissenschaft (…) Präsident Putin betonte, dass Russland eine sehr große Rolle beim gemeinsamen Aufbau von Wissenschaft und Technologie [in ganz Asien] spielen werde, insbesondere im nuklearen Aspekt der Energiesicherheit.“ Mehrere Sitzungen des Forums waren wahre Wunderwerke der Integration. Es kommt nicht oft vor, dass bei einer Diskussion über Bildungssysteme in den APEC-Ländern Evgeny Vlasov, Prorektor der Far Eastern Federal University (FEFU) – auf deren weitläufigem, ultramodernem Campus das Forum stattfindet – mit Yu Miaojie, Rektor der erstklassigen Liaoning University in Hongkong, debattiert. Auf dem sogenannten Östlichen Polygon wurde in Anwesenheit von Putins Topberater Igor Lewitin über die Verlagerung der Geoökonomie in den asiatisch-pazifischen Raum debattiert, wobei der Ferne Osten zu einem absolut wichtigen Tor für den Außenhandel wird. Auf der russisch-ASEAN-Sitzung , an der auch ein Minister der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAWU) teilnahm, wurde ausführlich über die fünf Jahre seit dem Beginn der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und ASEAN gesprochen und darüber, dass Moskau der Asien-Pazifik-Region und insbesondere ASEAN höchste Priorität einräumt. In einer Gegensitzung wurde die Zusammenarbeit in Groß-Eurasien untersucht – mit Schwerpunkt auf der Entwicklung von Produktionsketten, die EAEU, SCO und BRICS integrieren.
Karin Kneissl , Leiterin des GORKI-Zentrums (Geopolitisches Observatorium für Schlüsselfragen Russlands) an der Staatlichen Universität St. Petersburg und ehemalige österreichische Außenministerin, vertrat einmal mehr die (wenigen) verbliebenen Stimmen der Vernunft in Europa: Sie betonte, dass „die Rechtsstaatlichkeit in Europa verschwindet“ und dass „das Vertrauen in das traditionelle System verloren gegangen ist“. Deshalb sei das BRICS-Forum so wichtig: „Was wir brauchen, ist eine neue normative Grundlage.“ Unter dem Motto „Instrumente souveräner Entwicklung im Kontext der Destabilisierung der Weltordnung“ entwickelte sich eine spannende und aktuelle Diskussion mit einem scharfsinnigen Beitrag von Albert Bachtizin, dem Direktor des Zentralen Instituts für Ökonomie und Mathematik der Russischen Akademie der Wissenschaften. Eine Gruppe russischer Wissenschaftler hat mit Unterstützung chinesischer Wissenschaftler einen nationalen Stärkeindex entwickelt, der Variablen wie Bevölkerungsgröße, natürliche Ressourcenreserven, militärische Macht, wirtschaftliche Stärke, Solidität von Regierung, Wirtschaft und Gesellschaft berücksichtigt, wenn es um die Erreichung nationaler Entwicklungsziele geht. Dabei dreht sich alles um Souveränität.
Kühle, ruhige, gelassene Zivilisationsstaaten
Die multipolare Debatte war einer der Höhepunkte des Forums. Gastgeber Alexander Dugin war felsenfest davon überzeugt, dass Russland ein pazifischer Staat ist. Auf der Bühne standen unter anderem die unbändige Maria Zakharova, der indische Botschafter in Russland, Vinay Kumar, der Autor des Konzepts des Zivilisationsstaates, Professor Zhang Weiwei von der Universität Fudan, die indonesische Analystin Connie Bakrie, der ehemalige Premierminister Nepals, Madzav Kumar, der hochkarätige französische Geopolitiker Aymeric Chauprade sowie mehrere ASEAN-Wissenschaftler und -Analysten im Publikum. Man war sich einig, dass die einseitige internationale „Ordnung“, die auf „Regeln“ beruht, die der kollektive Westen nach Belieben ändern kann, auf dem Rückzug sein sollte. Dies steht in direktem Zusammenhang mit der Verlagerung des geopolitischen Schwerpunkts in den asiatisch-pazifischen Raum.
Prof. Zhang Weiwei lieferte eine prägnante Erklärung des chinesischen Wegs, der auf „drei Strukturen“ basiert. Zur politischen Struktur: „China ist äußerst unabhängig. Und ASEAN ist stets autonom und weigert sich, Partei zu ergreifen.“ Was die Wirtschaftsstruktur betrifft, ist die Verbesserung des Lebensstandards der Bevölkerung – oder wie es auf Chinesisch heißt: „Der Lebensunterhalt der Bevölkerung geht vor“ – für Peking oberste Priorität. ASEAN ist inzwischen Chinas größter Handelspartner. Aufgrund seiner geografischen Struktur sei es „sehr anfällig und wird manchmal als der Balkan Asiens bezeichnet.“ Aber es strahle als Modell der Integration. In Bezug auf die kulturelle Struktur betonte Prof. Weiwei „den asiatischen Weg“. Das heißt: „Wir können es uns leisten, uns darauf zu einigen, anderer Meinung zu sein.“ Auf diese Weise „unterstützt China die Unabhängigkeit der ASEAN.“
Das Eastern Economic Forum hat einmal mehr deutlich gezeigt, wie Russland und eine Reihe asiatischer Zivilisationsstaaten kühl, ruhig und gelassen bleiben und entschlossen vorwärts schreiten, selbst während der Hegemon und seine Vasallen gegen Russland und letztlich gegen die BRICS-Staaten einen hybriden Totalen Krieg führen, der im Handumdrehen zu einem Atomkrieg eskalieren kann. Auch wenn die US-Denkfabrik unaufhörlich mit neuen kriegstreiberischen Plänen aufwartet – zuletzt mit der Schaffung einer „arktischen Sparta“ der NATO, um „das Ende des amerikanischen Exzeptionalismus“ im hohen Norden einzudämmen –, sind die neuen sozioökonomischen Zusammenhänge, die auf dem Forum erörtert wurden, und die daraus resultierende neue Stabilität und Widerstandsfähigkeit sogar noch bedeutendere Wendepunkte als die militärisch-moralischen Debakel im Gazastreifen und auf der schwarzen Erde Neurusslands. Es ist kein Wunder, dass die Hegemon-Plutokratie und ihre niederen Vasallen vor lauter Hass schäumen, weil sie von Russland, China, Asien und Eurasien völlig übertroffen und ausgetrickst wurden und letztlich dazu verdammt sind, in der Gosse der Bedeutungslosigkeit zu versinken. (Mit Genehmigung des Autors oder Vertreters erneut von Sputnik veröffentlicht)
pepe escopar sagt dasselbe, wie egon fischer prognostiziert!!!
Pepe Escobar
• Von Trump bis zum Crashtest-Dummy hat die „Politik“ des Hegemons einiges erreicht.
Xi weist Sullivan in Bedrängnis; Durov als Geisel genommen
31.8.2024 Es muss Äonen taoistischer Geduld erfordert haben, bis Präsident Xi Jinping einem mittelmäßigen imperialen Funktionär wie dem US-Sicherheitsberater Jake Sullivan ein paar Selbstverständlichkeiten des Lebens erklärte. Xis wichtigste Erkenntnisse:
- „China ist bereit, ein Partner und Freund der USA zu sein“, auch wenn das Gegenteil höchst zweifelhaft ist – da China in Washington als existenzielle „Bedrohung“ angesehen wird.
- Für China steht das Wohlergehen der gesamten Menschheit im Mittelpunkt: Dies ist der Kern von Pekings Konzept einer globalen „Schicksalsgemeinschaft“.
- China und die USA sollten beide Verantwortung für die Geschichte, für die Menschen und für die Welt übernehmen. Das ist das Konzept der „drei Verantwortungen“.
Die letzte Verantwortung, für die ein unipolarer Hegemon verantwortlich ist, ist die Welt als Ganzes: Unipolarität kommt per Definition nur der Plutokratie des Imperiums zugute. Little Sullivan drängte auch auf direkte Telefonkommunikation zwischen den Militärs auf Arbeitsebene. Natürlich, weil der Hegemon weniger als null bezahlte Maulwürfe in die Schlüsselknoten des chinesischen Systems eingeschleust hat – also werden sie zumindest ab und zu kleine Neuigkeiten vom chinesischen Militär mitbekommen. Die wichtigste Erkenntnis zum Militärdossier kam jedoch während Little Sullivans Sitzung mit General Zhang Youxia, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Zentralen Militärkommission Chinas. General Zhang forderte Sullivan unverblümt und unmissverständlich auf, sich von Taiwan fernzuhalten. Sullivan sah nach dem Treffen aus wie ein kopfloses Huhn. So kopflos wie nach seinem Treffen mit Außenminister Wang Yi: „Die Vereinigten Staaten und China haben in den Verhandlungen zur Lösung der Ukraine-Krise keine Fortschritte gemacht.“ Natürlich nicht. Peking durchschaut die ganzen imperialen „Waffenstillstands“-Machenschaften – parallel dazu, dass die USA alle roten Linien Russlands überschreiten. Moskau hat – bisher – nicht verheerend reagiert, weil Putin ebenso viele taoistische Züge hat wie Xi.
China ist zurück: Komm darüber hinweg
Die Treffen der Pekinger Führung mit dem Gesandten der ultra-lahmen US-Regierung waren möglicherweise nur eine Formsache. Denn was wirklich zählt, ist das Geschäft. Chinas Exporte in die USA machen weniger als 2% des chinesischen BIP aus. Das ist vernachlässigbar. China ist die größte Handelsmacht der Welt – und wirklich erfolgreiche Geschäfte macht man nicht mit dem Westen, sondern mit der globalen Mehrheit. China hat dieses langfristige Spiel perfekt gespielt. So viel Perfektion, dass die imperialen Medien buchstäblich ausflippen, weil China so tief in die globale Mehrheit integriert ist und die de facto liberal-totalitäre internationale „Ordnung“, in der alles nach dem Motto „Was wir sagen, gilt“ steht, in Frage stellt. Siehe zum Beispiel hier.
Von Trump bis zum Crashtest-Dummy hat die „Politik“ des Hegemons einiges erreicht.
Zu diesem Paket gehört unter anderem, dass China, der größte Technologiemarkt der Welt, exklusiv an chinesische Hersteller verschenkt wird, dass mindestens 75 Prozent der besten chinesischen Wissenschaftler aus den USA zurück nach China abgeworben werden und dass der gesamte russische Markt – über 100 Millionen Verbraucher – an China übergeben wird, während Peking parallel dazu massenhaft billige Energie aus Russland kauft. Und das ist erst der Anfang. Die Sanktionen der Hegemonie haben Peking tatsächlich dabei geholfen, die Politik „Made in China 2025“ noch schneller umzusetzen und in zehn Hightech-Sektoren zum Marktführer oder Zweitbesten zu werden. Und die nächste Stufe sind mehrere gleichzeitige Schritte zur Entdollarisierung – einschließlich der Ausweitung des Petroyuan. Ein Spitzen-China-Experte brachte es in seiner herrlich unverblümten Art („er hat den Leviathan-artigen Vorteil, kristallklar zu sein“) auf den Punkt: China ist tatsächlich zurück – und wird noch sehr, sehr lange da bleiben. Kein Wunder, dass dies für die imperiale Plutokratie und ihre atlantischen Vasallen ein Gräuel ist. Wir schreiten langsam, aber sicher auf die Errichtung eines neuen Weltsystems voran, das von souveränen Zivilisationsstaaten verwaltet wird: China, Russland und der Iran stehen an vorderster Front. Der Weg wird jedoch lang und steinig sein – mit vielen bösen Rückschlägen. Und das bringt uns zur aktuellen juristischen, technologischen und geopolitischen Saga um Pavel Durov.
Wie Telegram Geopolitik ist
Pavel Durov ist nun im Wesentlichen eine hochrangige Geisel in einem der wichtigsten Knotenpunkte von NATOstan, Frankreich. Die militärische Geheimdienst-/Überwachungs-/Wirtschaftsmatrix der NATO hat endlich den Einfluss, den sie so lange aktiv angestrebt hat. Im Moment gibt es keine Antwort auf die Schlüsselfrage: Was hat Durov seinen Entführern angeboten, um mit einem vorübergehenden Regime halber Freiheit „belohnt“ zu werden, nachdem sie eine Kaution hinterlegt hatten, die für seine Verhältnisse einem Taschengeld gleichkommt? Durov wird im Wesentlichen vorgeworfen, nicht mit westlichen Geheimdiensten „kollaboriert“ oder „kooperiert“ zu haben. Ihre einzige Besessenheit besteht darin, Telegrams Inhaltsmoderation zu kontrollieren, vollständigen Hintertürzugriff zu haben und schließlich alle russischen Kanäle zu sperren – die maßgeblich dazu beigetragen haben, die wahren Geschichten aus der Ukraine bis nach Subsahara-Afrika und darüber hinaus zu verbreiten. Telegram ist das soziale Netzwerk der Wahl der globalen Mehrheit. Telegram ist das Herzstück der Geopolitik. Dies ist also ein weiteres Kapitel des kompromisslosen Hybridkriegs des kollektiven Westens gegen die globale Mehrheit. Telegram wird in Russland auch häufig von staatlichen und militärischen Stellen genutzt. Es ist nahezu sicher, dass Pavel nicht über die sagenumwobenen Verschlüsselungsschlüssel von Telegram verfügt; sein Bruder Nikolai, ein Mathegenie, hat sie jedoch. Derzeit kennt niemand die Bedingungen des Deals, der zu Pavels Teilfreiheit führte. Klar ist, dass gewisse Zugeständnisse gemacht wurden – Durov wurde nicht zu Assange 2.0 gemacht. Zu diesen Zugeständnissen könnte die Herausgabe ausgewählter Informationen im klassischen „Justiz“-Modus gehören, der russische Staatsgeheimnisse nicht gefährden würde. Den Durov-Brüdern ist durchaus bewusst, dass jede Information, die den westlichen Geheimdienst dazu veranlasst, Blogger und Kanäle wegen ihrer politischen Haltung zu schikanieren, die Glaubwürdigkeit von Telegram fatal schädigen würde. Je nachdem, wie die „Untersuchung“ der französischen Megabürokratie verläuft und ob das System beschließt, Durov vor Gericht zu stellen oder gar Telegram in der EU zu sperren, kann dies weltweit nur Vorteile für Telegram bringen. Die Saga fängt gerade erst an. Die Welt wartet derzeit auf ein Wort von Pavel Durov selbst. Auf Telegram.
(Erneut veröffentlicht von der Strategic Culture Foundation mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)
Pepe Escobar • EU an Telegram – Wir kommen, um euch zu holen 27. August 2024 Die Pavel-Durov-Saga ist ein Geschenk, das uns noch lange Freude bereiten wird. Darum geht es bei einem hitzigen Informationskrieg. Versuchen wir also, einige lose Enden zu verknüpfen. Ein hochrangiger russischer Analyst argumentiert, dass Durovs Verhaftung mit „antifranzösischen Protesten in den ehemaligen Kolonien, dem Rückzug aus seiner traditionellen ‚Einflusssphäre‘, in der die Telegram-Infrastruktur genutzt wurde, um antikolonialistische und antimakronistische Narrative zu verbreiten“, zusammenhängt. Hinzu komme ein „Versuch, die Berichterstattung über die Ukraine sowohl im russischen als auch im internationalen Medienumfeld zu beeinflussen, das in hohem Maße von der Telegram-Infrastruktur abhängig ist “. Paris versucht tatsächlich verzweifelt, im Rahmen psychologischer Operationen und der Einflussnahme bzw. Spezialkriegsführung in der Ukraine relevant zu werden. Wie der Analyst jedoch anmerkt, verfügen die Franzosen nicht über die technischen Mittel, um dies zu erreichen. Dies könnte also dazu geführt haben, dass Macron beschlossen hat, „eine persönliche Druckkampagne gegen Durov selbst zu starten. Die französischen Behörden müssen ziemlich verzweifelt versuchen, im Spiel der Weltpolitik einen kühlen Kopf zu bewahren. Und Telegram ist heute (Hervorhebung von ihm) Weltpolitik.“ Paris wartete nur auf den großen Durchbruch. Als der Pilot von Durovs Embraer-Privatjet seinen Flugplan einreichte, lag in Frankreich noch kein Haftbefehl gegen ihn vor. Erst als der Jet auf dem Weg nach Le Bourget war, beantragte Paris in aller Eile den Haftbefehl. Durov war die ganze Zeit über ahnungslos. Kurz gesagt: Paris bekam einen verhängnisvollen Hinweis darauf, dass er nach Frankreich fliegen würde – möglicherweise über Durovs in Dubai lebende, post-obsessive Freundin mit einer Karriere als Höhenflieger – und legte blitzschnell die Falle.
Eine Eminenz im Gefängnis
Es gibt den Mythos, dass der FSB in der Vergangenheit Durov nach den Verschlüsselungsschlüsseln von Telegram gefragt hat. Falsch. Der FSB wollte, dass Telegram von Fall zu Fall Top-Zugriff bei Ermittlungen zu schweren Verbrechen gewährt. Das ist ein enormer Unterschied zu dem, was die US-Regierung mit Meta oder Twitter/X über ihre völlig offenen Hintertüren macht. Durow jedoch berauschte sich an der „Freiheits- und Demokratie“-Propaganda NATOstans, wies Russland zurück und verließ das Land.
Und das bringt uns zu Präsident Putin.
Putin hatte Besseres zu tun, als sich mit Durow in Baku zu treffen, und der Kreml hat das Treffen offiziell dementiert. Durow war auf einer Rundreise durch Zentralasien und den Kaukasus, und ihre Wege kreuzten sich zufällig in Aserbaidschan. Es gibt etwas, das Putin niemals duldet: Verrat an Russland. Das gilt auch für den Brief an Durow. Als Durov in die USA ging, forderten die Amerikaner erwartungsgemäß die Hintertüren von Telegram, um alle zu überwachen. Also ließ er sich in Dubai nieder und beantragte später die französische Staatsbürgerschaft. Durov wurde erst vor drei Jahren französischer Staatsbürger – also noch vor dem Start der SMO – und zwar im Rahmen eines speziellen Programms für „herausragende Ausländer“, das vom Außenministerium ins Leben gerufen wurde. Nur sehr wenige kommen dafür in Frage; nur ein „französischsprachiger Ausländer, der durch sein herausragendes Engagement zum Einfluss Frankreichs und zum Gedeihen seiner internationalen Wirtschaftsbeziehungen beiträgt“. Nun, keine „herausragende Tat“ konnte ihn davon abhalten, in Frankreich hinterm Berg zu landen.
So erhalten Sie diese Schlüssel
Die Europäische Kommission (EK) in Brüssel kann man zusammenfassend als einen berüchtigten Haufen von EU-Feiglingen und/oder Psychopathen beschreiben, die fröhlich „unsere Werte“ loben. Wie vorherzusehen war, weigert sich die Europäische Kommission, Durovs Verhaftung zu kommentieren und erklärt, es handele sich um eine „nationale Untersuchung“. Eine „Untersuchung“, die zufälligerweise vom „Deep State“ der USA „gefördert“ wurde und seit dem 8. Juli von der vasallenhaften Macron-Polizei zum Nutzen der NATO und … der Europäischen Kommission selbst durchgeführt wird. Die von der französischen Staatsanwaltschaft erhobenen Vorwürfe gegen Durov sollten von jedem Elite-Anwaltsteam vor Gericht widerlegt werden. Im Wesentlichen wird behauptet, Durov selbst sei für den Missbrauch von Telegram verantwortlich. Er sei „mitschuldig“ an jeder nur denkbaren Missetat – von organisiertem Betrug bis hin zu Drogenhandel – bis hin zu der vagen Anschuldigung, verschlüsselte Dienste ohne „beglaubigte Erklärung“ bereitzustellen. Die Vorwürfe, Telegram würde nicht moderieren, sind falsch. So zensiert Telegram beispielsweise aktiv die Korrespondenz innerhalb der EU; EU-Bürger haben keinen Zugriff auf zahlreiche Chats und Kanäle. Darüber hinaus ist Telegram nicht betroffen von dem jüngsten, neo-orwellschen EU-Gesetz gegen Mega-Soziale Netzwerke, da es weniger als 45 Millionen europäische Nutzer pro Tag beherbergt.
Konzentrieren wir uns nun auf das Motiv
Der derzeitige liberal-totalitäre Euro-Gulag oder EuroLag ist ein riesiger Machtblock, der keinen Zugriff auf die Inhalte von Telegram hat. Telegram unterhält eigene Server auf der ganzen Welt und das Routing erfolgt über Amazon, Cloudfare und Google. Seit dem Start von Telegram hat der US-Geheimdienst/Überwachungsdienst die Möglichkeit, es problemlos zu blockieren – wenn ihm danach ist. In der EU ist das anders. Hier haben wir also Brüssel, das über Paris versucht, zumindest eine gewisse Kontrolle über Telegram – und soziale Netzwerke im Allgemeinen – zu erlangen. Eine entscheidende Erinnerung – die man in die Kategorie „Paradige Technologie“ einordnen könnte: Europa hat keine (Hervorhebung von mir) sozialen Netzwerke. Daher die ununterbrochenen Drohungen gegen Twitter/X und den neo-orwellschen Digital Services Act hinsichtlich der inhaltlichen Verantwortung der Plattformen, der für alle gilt, nicht nur für Telegram. Die EU und Frankreich wollen unbedingt das, was die Hegemonialmacht bereits in Scharen besitzt: Zugang zu allem, genau hier, genau jetzt, ohne jegliche rechtliche Dokumentation. Die entscheidende Frage ist nun: Werden sie es erreichen, indem sie Druck auf Pavel Durov ausüben ? Es gibt keine Beweise dafür, dass er die Verschlüsselungsschlüssel von Telegram besitzt. Was, wenn sie den Falschen erwischt haben? Nikolai Durov, Pavels‘ äußerst diskreter Bruder, ist der geniale Architekt von Telegram: Mathematik-Meister, zwei Doktortitel, Goldmedaillen bei der Internationalen Mathematik-Olympiade. Die Franzosen würden lieber einen Deal machen – daher das ausführliche Verhör: Aber das würde bedeuten, Pavels Versprechen zu brechen, damit er Nikolai dazu bringt, die sagenumwobenen Schlüssel herauszugeben.
Warum jetzt? Und wer profitiert?
Wie vorherzusehen war, verläuft Durovs Verhör ohne jegliche Transparenz. Frankreich ist eine Gesellschaft, die sich durch quälende Verschwiegenheit auszeichnet. In ernsten Angelegenheiten herrscht absolutes Schweigen, die Vernehmungen sind nervenaufreibend langsam und nur selten werden offizielle Erklärungen abgegeben. Es geht nur um das Verfahren – und die Bürokratie ist stumpfsinnig. Doch die französische Bürokratie hat vielleicht einen wertvollen Hinweis darauf gegeben, was sie wirklich stört. Sie kann einfach nicht akzeptieren, dass irgendjemand Mittel zur „Verschleierung“ von Finanztransaktionen einsetzt – oder bereitstellt – und damit Zensur und Überwachung umgeht. Das geht also möglicherweise weit über die Besessenheit hinaus, einige oder alle Verschlüsselungsschlüssel von Telegram zu bekommen. Der französische bürokratische Apparat will mit allen Mitteln jede Möglichkeit einer Umgehung unterdrücken – und behält sich gleichzeitig die Macht vor, jeden zu bestrafen. Selbst wenn die Saga weitergeht und zu einem Prozess und schließlich zu einer zwanzigjährigen Gefängnisstrafe führt, wird Durov an der Auseinandersetzung mit dem bürokratischen Apparat nicht zerbrechen und immer ein „Komplize“ bleiben. Wohl kaum. Auf Wiedersehen zu unbegrenztem Glanz und Glamour und dafür jeden Tag ein altbackenes Baguette in einem französischen Gefängnis? Zwei weitere unvermeidliche Fragen. Warum jetzt? Weil die EU es dringend braucht. Und wer profitiert davon? Die führenden Kandidaten sind der „Korpsgeist“ der ultrareglementierten französischen Bürokratie und ihre französisch-europäischen Oligarchenverbindungen. Auch Neid ist im Spiel. Durov ist Russe, ein Außenseiter, und Telegram – mit einer Milliarde Nutzern weltweit – ist ein durchschlagender Erfolg. In der Zukunft kann alles Mögliche passieren – auch die Sperrung von Telegram in Frankreich und der EU. Der globalen Mehrheit ist das völlig egal. Unterdessen wundern sich viele darüber, wie ein narzisstischer Tech-Globalist so naiv sein konnte, zu glauben, der liberale Totalitarismus würde jemals seine Freiheit schützen. (Mit Genehmigung des Autors oder Vertreters erneut von Sputnik veröffentlicht)
ich kaufe bücher beim kopp-verlag und nicht bei amazon
Rachel Wyman 5,0 von 5 Sternen Außergewöhnliches Niveau an geopolitischer Analyse Rezension aus den Vereinigten Staaten vom 22. Juni 2024 Dieses Buch ist ausgezeichnet; ich habe durch die Lektüre enorm viel über das Innenleben der globalen geopolitischen Landschaft gelernt. Escobar reist um die ganze Welt, besucht die wichtigsten Konferenzen und Konfliktorte und berichtet direkt über sie, während sie sich entwickeln. Folglich ist seine Analyse sehr aktuell — den bewährten, ideologisch getriebenen westlichen Think Tanks um Welten voraus — und sie ist unglaublich erfrischend. Es hat ihm auch die Fähigkeit gegeben, hervorragende Vorhersagen in Bezug auf die Zukunft der sich entwickelnden globalen politischen und wirtschaftlichen polyzentrischen Welt zu treffen, und er ist ein kreativer, aufschlussreicher Analyst, der interessante Verbindungen zwischen Themen wie den spirituellen Glaubenssystemen der beteiligten Länder und ihren Motivationen und Handlungen herstellt; er verbindet fachkundig politische Ereignisse mit breiteren abstrakten Themen. Insgesamt habe ich durch dieses Buch viel darüber gelernt, wie das globale System funktioniert und sich verändert, und es ist eine gut geschriebene, unterhaltsame Lektüre. Es fängt die dynamische Natur des globalen Systems durch eine unvoreingenommene Linse ein und man kann sehen, wie sehr er die Völker und Orte liebt, über die er schreibt - Bravo.
Russlands Präsident Wladimir Putin sprach im Juli vor dem Parlamentarischen Forum der BRICS-Staaten.
Von Rainer Rupp: Die zwei Pfeiler der BRICS: Russland und China als treibende Kräfte einer neuen Weltordnung 16 Aug. 2024 15:01 Uhr Im Oktober versammelt sich die BRICS-Gruppe in Kasan, Tatarstan – über 90 Staaten sind dabei, als Mitglieder, Anwärter oder Beobachter. Doch wie wurden die BRICS zu einer derart mächtigen Kraft, die nicht nur den Globalen Süden, sondern auch europäische Nationen in ihren Bann zieht?
Russlands entscheidende Rolle bei der Entstehung und Entwicklung der BRICS
Die BRICS-Vereinigung, in ihrer ursprünglichen Formation bestehend aus Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, hat sich als bedeutende geopolitische Kraft etabliert und zeigt die weltweiten Veränderungen im wirtschaftlichen, militärischen und politischen Machtgefüge.
Im Zentrum der BRICS steht Russland, dessen strategische Vision und diplomatische Initiativen entscheidend zur Gründung und kontinuierlichen Entwicklung der Gruppe beigetragen haben. Seit ihrer Entstehung ist Russland der Motor der BRICS. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Agenda und der Ziele der BRICS-Gruppe, die sich inzwischen zu einem mächtigen wirtschaftlichen und politischen Gegenpol zur US-diktierten "Internationalen regelbasierten Ordnung" und den westlich dominierten globalen Institutionen entwickelt hat.
Alle Quellen weisen darauf hin, dass die Ursprünge der BRICS auf eine Initiative der russischen Führung aus dem Jahr 2006 zurückgehen. Am 20. September jenes Jahres fand das erste BRICS-Ministertreffen auf Vorschlag des russischen Präsidenten Wladimir Putin am Rande einer Sitzung der UN-Generalversammlung in New York statt. In Vorbereitung auf das Treffen hatte Putin vorgeschlagen, eine Koalition aufstrebender Volkswirtschaften zu schaffen, um die multilaterale Zusammenarbeit zu fördern und eine Plattform für Länder außerhalb der traditionellen westlichen Einflusssphäre zu bieten. An dem ersten informellen Gründungstreffen in New York nahmen die Außenminister Russlands, Brasiliens und Chinas sowie der indische Verteidigungsminister teil. Sie alle bekundeten ihr Interesse an einer Ausweitung der multilateralen Zusammenarbeit.
Südafrika unterstützt chinesisch-brasilianische Initiative zur Regelung der Ukraine-Krise
Russlands Engagement für die BRICS-Agenda wurde 2008 weiter gefestigt, als die russische Regierung ein entscheidendes Treffen der BRICS-Außenminister in Jekaterinburg ausrichtete. Diese Versammlung, die eine gemeinsame Erklärung hervorbrachte, in der gemeinsame Positionen zu globalen Fragen formuliert wurden, unterstrich Russlands Rolle als treibende Kraft hinter der diplomatischen Koordination der Gruppe. Später im Jahr traf sich der russische Präsident Dmitri Medwedew beim G8-Gipfel in Tokio mit den Führern Brasiliens, Indiens und Chinas und bekräftigte Russlands Führungsrolle bei der Zusammenführung dieser aufstrebenden Mächte.
Das erste offizielle Gipfeltreffen der BRIC (noch ohne Südafrika) fand 2009 ebenfalls in Jekaterinburg fand, was ein weiterer Beweis für die zentrale Rolle Russlands ist. Dieser Gipfel markierte einen bedeutenden Meilenstein in der Institutionalisierung der BRICS. Die Führer Brasiliens, Russlands, Indiens und Chinas veröffentlichten eine gemeinsame Erklärung, die die Bedeutung des Dialogs und der Zusammenarbeit zwischen Schwellenländern betonte. Dieses Dokument legte auch den kollektiven Ansatz der Gruppe zur Bewältigung der globalen Finanzkrise fest und zeigte Russlands Einfluss bei der Gestaltung der wirtschaftlichen und politischen Strategien der Gruppe.
Im Laufe der nachfolgenden Jahre war Russland weiterhin ein Schlüsselakteur bei der Weiterentwicklung der BRIC, das im Jahre 2010 mit der Aufnahme der Republik Südafrika zu BRICS wurde. Es war ein wichtiger, hauptsächlich von Russland geförderter, strategischer Schritt, das die globale Wirkung der Erweiterung der Gruppe auf Afrika früh erkannt hatte. Russland war auch maßgeblich an der Schaffung von BRICS-Institutionen wie der Neuen Entwicklungsbank (NDB) und der BRICS-Reservewährungsfazilität beteiligt, die beide gegründet wurden, um die Dominanz westlicher Finanzinstitutionen zu brechen und für die eigene Koalition, aber auch für den Globalen Süden faire Alternativen zum westlichen Raubtier-Finanzsystem zu schaffen.
Medien: BRICS überholt durch schnelle Expansion alle westlichen Bündnisse
Innerhalb der BRICS hat sich Russland auch konsequent für die Reform globaler Institutionen und Strukturen, einschließlich der Vereinten Nationen und des Internationalen Währungsfonds, eingesetzt, um die Interessen der Schwellenländer besser zu vertreten. Dies hat BRICS als eine formidable Gegenkraft zur G7 und anderen westlich geführten Allianzen positioniert.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Russlands Rolle bei der Gründung und Entwicklung der BRICS entscheidend war. Von der Initiierung der ersten Treffen bis hin zur Gestaltung der strategischen Ausrichtung der Gruppe stand Russland an der Spitze der Bemühungen, BRICS als wichtigen Akteur auf der globalen Bühne zu etablieren. Während BRICS weiterhin an Einfluss gewinnt, wird Russlands Führung entscheidend bleiben, um die Gruppe auf ihre langfristigen Ziele einer ausgewogeneren und multipolaren Weltordnung hinzusteuern. Aber ohne die aktive Mithilfe der globalen Wirtschaftsmacht der Volksrepublik China, deren wirtschaftliche Interessen und Ziele eng mit denen Russlands übereinstimmen, wäre die BRICS-Koalition in ihrer aktuellen Form wohl kaum zustande gekommen.
Chinas Rolle bei der Entwicklung der BRICS in Zusammenarbeit mit Russland
Auch China hat eine zentrale Rolle bei der Entwicklung der BRICS gespielt, insbesondere durch seine enge Zusammenarbeit mit Russland. BRICS, das ursprünglich gegründet wurde, um die Dominanz westlicher Volkswirtschaften und Institutionen herauszufordern, hat sich dank Chinas strategischer Vision ("Belt and Road Initiative", auf Deutsch auch: "Neue Seidenstraße") und der Kooperation mit Russland zu einer mächtigen Koalition aufstrebender Volkswirtschaften entwickelt.
Lebensmittellieferungen in 160 Länder: Sanktionen verhelfen Russland zum Rekordwachstum
Chinas Wirtschaftskraft, als größte Volkswirtschaft der Welt, war eine treibende Kraft hinter der Ausweitung des globalen Einflusses der BRICS. Die "Belt and Road Initiative" (BRI) hat die Konnektivität und wirtschaftlichen Beziehungen innerhalb der BRICS-Staaten gefördert und Handels- und Investitionsmöglichkeiten erweitert. China hat auch die Neue Entwicklungsbank gefördert, eine BRICS-Initiative zur Finanzierung von Infrastruktur- und Nachhaltigkeitsprojekten, die die finanzielle Unabhängigkeit der Gruppe von westlichen Institutionen wie der Weltbank und dem IWF weiter gefestigt hat.
Russland wiederum war und ist für China ein entscheidender Partner in der geopolitischen Sphäre, und umgekehrt. Die beiden Länder haben ihre Außenpolitik aufeinander abgestimmt, um das Gewicht der Vereinigten Staaten und ihrer Verbündeten mit ihren neokolonialen und kriegstreiberischen Strategien auszubremsen. Ihre Zusammenarbeit innerhalb der BRICS hat sich auf die Schaffung einer multipolaren Weltordnung, die Reduzierung der Abhängigkeit vom US-Dollar und die Förderung alternativer Zahlungssysteme konzentriert.
Die Synergie zwischen China und Russland war maßgeblich daran beteiligt, die BRICS zu einer ernstzunehmenden Kraft zu formen, die die bisher westlich dominierte globale UN-Ordnung in ihre Schranken weist. Ihre Partnerschaft treibt weiterhin die Expansion und den Einfluss der BRICS voran und stellt sicher, dass die Gruppe ein bedeutender Akteur in der globalen Politik und Wirtschaft bleibt.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen: Es ist die enge strategische Partnerschaft zwischen Russland und China und deren weitgehende außenpolitische Interessengleichheit, die im Kern der BRICS zusammenwirken und sich multiplizieren. Das ist es, was diese BRICS für den Großteil der Länder des sogenannten Globalen Südens so außerordentlich anziehend macht. Denn im Kern der BRICS stehen zwei mächtige und stabile Pfeiler: Der eine besteht aus dem weltgrößten Energie- und Lebensmittelexporteur, der zugleich eine militärische Supermacht mit richtungsweisender Militärtechnologie darstellt und eng verbunden ist mit dem anderen Pfeiler, nämlich der mit Abstand weltgrößten Industriemacht mit führenden Technologien, die zugleich die größte militärische Regionalmacht in Ostasien verkörpert.
Je mehr Russland vom Westen sanktioniert und isoliert wird, umso aktiver pflegt Russland seine Beziehungen zu den Ländern im asiatischen Raum – und dies mit Erfolg. Eine wichtige Rolle dabei spielt das «Eastern Economic Forum» EEF in Wladiwostok. *(Foto Stefano di Lorenzo)
Russische Wirtschaft - Putins komplette Rede beim Östlichen Wirtschaftsforum «Eastern Economic Forum» EEF Je mehr Russland vom Westen sanktioniert und isoliert wird, umso aktiver pflegt Russland seine Beziehungen zu den Ländern im asiatischen Raum – und dies mit Erfolg. Eine wichtige Rolle dabei spielt das «Eastern Economic Forum» EEF in Wladiwostok. Am Donnerstag [5.9.2024] hat der russische Präsident Putin eine lange Grundsatzrede zur Lage der russischen Wirtschaft und zu den Plänen der russischen Regierung gehalten, die für Deutsche sehr ungewohnt klingen dürfte.
8. September 2024 08:00 Uhr Von Thomas Röper Anti-Spiegel: Ich habe Putins Rede, die er beim Östlichen Wirtschaftsforum gehalten hat, komplett übersetzt. Ich will vor der Übersetzung darauf hinweisen, dass es sich lohnt, bei der Rede darauf zu achten, wie viele Investitionsprojekte die russische Regierung in der Region angestoßen hat und welche Summen dazu in die Hand genommen werden, ohne dass der russische Staat dafür neue Schulden machen muss. Beachten Sie alleine, wie viele tausend Kilometer Autobahn- und Eisenbahnstrecke in der Region gebaut wurden und in den nächsten Jahren noch gebaut werden sollen. Oder beachten Sie die Pläne zum Ausbau des Flugverkehrs und der Flughäfen in der Region. Oder all die anderen Projekte.
Und in der Rede hört man etwas, was es im Westen nicht mehr gibt: Die Einbindung der Wirtschaft in soziale Projekte. Unternehmen übernehmen soziale Verantwortung und bauen in den Gegenden, in denen sie sich ansiedeln und wo von den staatlichen Programmen der Wirtschaftsförderung profitieren, Krankenhäuser, Kindergärten und andere soziale Infrastruktur, die das Leben lebenswert machen.
wie in preussen im deutschen kaiserreich, siehe hier...
Analysen: 31.7.-7.8.2024: Deutschlands großer Sprung nach vorn - Das vergessene Goldene Zeitalter: Wirtschaft, Wissenschaft + Kultur im Deutschen Kaiserreich/ Rainer Rupp: Ungarn + Slowakei + Italien auf Abwegen. Illegale Einwanderung/ Arktis
Vergleichen Sie das mit dem, was in Deutschland und Europa passiert. Haben die EU-Kommission oder die deutsche Regierung ähnliche Pläne? Werden in der EU ähnliche Summen in so konkrete wirtschaftliche und vor allem soziale Projekte investiert? Wie hören sich die Aussagen deutscher und europäischer Politiker zu den Themen Wirtschaft, Infrastruktur und Soziales im Vergleich dazu an?
Damit man vergleichen kann, wie unterschiedlich westliche und russische Politiker Probleme angehen, habe ich die Rede von Präsident Putin auch dieses Jahr komplett übersetzt. Nach der Lektüre können Sie selbst entscheiden, wie sie diese Unterschiede bewerten.
Beginn der Übersetzung: http://en.kremlin.ru/events/president/news/75029
Sehr geehrter Herr Anwar Ibrahim!
Sehr geehrter Herr Han Zheng!
Meine Damen und Herren! Liebe Freunde!
Ich grüße alle Teilnehmer und Gäste des Neunten Östlichen Wirtschaftsforums.
Traditionell empfängt Wladiwostok, Russland, Anfang September Vertreter aus Wirtschaft, Technologie und Wissenschaft, Leiter führender Unternehmen, von Regierungsbehörden, Fachleute, Experten und Unternehmer, die sich für den Fernen Osten Russlands interessieren, für die wahrhaft grenzenlosen Möglichkeiten, die diese einzigartige Region unseres Landes für die Schaffung und den Aufbau von Partnerschaften zum gegenseitigen Nutzen bietet.
Wie Sie wissen, haben wir die Entwicklung des Fernen Ostens, und unsere Moderatorin Alexandra hat gerade darüber gesprochen, zu einer nationalen Priorität für das gesamte 21. Jahrhundert gemacht. Die Bedeutung und Richtigkeit dieser Entscheidung wird durch das Leben selbst, durch die Herausforderungen, denen wir uns in letzter Zeit stellen mussten, und – und das ist das Wichtigste – durch die objektiven Trends bestätigt, die sich in der Weltwirtschaft verstärken, wenn sich die wichtigsten Geschäftsverbindungen, Handelswege und ganz allgemein der gesamte Entwicklungsvektor immer mehr nach Osten und in den globalen Süden verlagern.
Unsere fernöstlichen Regionen bieten einen direkten Zugang zu diesen wachsenden und vielversprechenden Märkten und ermöglichen es uns, die Barrieren zu überwinden, die gewisse westliche Eliten der Welt aufzuzwingen versuchen. Und vor allem ist unser Ferner Osten, wie ich bereits gesagt habe, ein riesiger Raum für unternehmerische Initiativen, für den Start komplexer Projekte und für die Schaffung ganzer neuer Industrien.
Im Grunde ist der Ferne Osten heute ohne Übertreibung zum wichtigsten Faktor für die Stärkung der Position Russlands in der Welt geworden, zu unserem Aushängeschild in der neuen globalen wirtschaftlichen Realität. Und die Zukunft unseres gesamten Landes hängt weitgehend davon ab, wie sich der Ferne Osten entwickelt.
Rund einhundert Veranstaltungen, Podiumsdiskussionen und runde Tische auf dem Östlichen Wirtschaftsforum sind genau diesem Thema gewidmet, dem Bild der Zukunft. Insgesamt nehmen Vertreter aus mehr als 75 Ländern und Territorien an den Veranstaltungen des Forums teil.
Es ist sehr wichtig, dass diese Diskussionen von einem substanziellen wirtschaftlichen Dialog begleitet werden und zu konkreten Investitionsentscheidungen und Handelsabkommen führen. Ich möchte darauf hinweisen, dass allein auf den letzten drei Foren mehr als tausend Vereinbarungen im Gesamtwert von über zehneinhalb Billionen Rubel (ca. 25 Milliarden Euro, Anm. d. Übers.) unterzeichnet wurden.
Kurzum, das Östliche Wirtschaftsforum hat sich zu Recht zu einer anerkannten Plattform für den Aufbau enger Geschäftskontakte und die Erörterung strategischer Fragen im Zusammenhang mit der Entwicklung des russischen Fernen Ostens und der gesamten asiatisch-pazifischen Region entwickelt.
Im Laufe meiner Rede werde ich über einige weitere Schritte in dieser Richtung sprechen, über unsere Angebote an ausländische Partner zur Stärkung von Investitionen, Handel, Produktion und technologischer Zusammenarbeit in der asiatisch-pazifischen Region, und natürlich über die Ergebnisse und Pläne für die Wirtschaft, die Infrastruktur und den sozialen Bereich des Fernen Ostens sowie für die Verbesserung der Lebensqualität unserer Bürger, der Bewohner dieser Region.
Ich erinnere daran, dass seit 2013 ein grundlegend neues strategisches Programm und Managementsystem für die umfassende Entwicklung des Fernen Ostens eingeführt wurde. Dieser Ansatz hat seine Wirksamkeit bewiesen. In den letzten zehn Jahren wurden in der Region mehr als 3.500 Industrie-, Infrastruktur-, Technologie- und Bildungsprojekte auf den Weg gebracht oder stehen kurz vor dem Start. Die Wachstumsrate der Anlageinvestitionen im Fernen Osten ist in den letzten zehn Jahren gestiegen und liegt dreimal so hoch wie im russischen Durchschnitt.
Das Ergebnis dieser Investitionen ist auch sichtbar. Etwa tausend neue Unternehmen sind aktiv. Es wurden mehr als 140.000 Arbeitsplätze geschaffen. Seit 2013 hat die Dynamik der Industrieproduktion in der Region die nationale Rate um 25 Prozent übertroffen.
Ich erinnere daran, dass im Fernen Osten inzwischen 16 fortgeschrittene Entwicklungsgebiete und der Freihafen von Wladiwostok in Betrieb sind. Auf den Kurilen wurde eine Vorzugsregelung eingeführt. Auf der Insel Russkij, wo unser Treffen stattfindet, wurde eine Sonderverwaltungszone geschaffen. Diese Region hat übrigens bereits dafür gesorgt, dass Vermögenswerte im Wert von mehr als 5,5 Billionen Rubel (ca. 55 Milliarden Euro, Anm. d. Übers.) aus Offshore-Gebieten und ausländischen Gerichtsbarkeiten nach Russland zurückgeführt wurden. Mehr als hundert Unternehmen sind in dieser Region ansässig geworden.
Wir werden auf jeden Fall weiter gehen, wir werden das Geschäftsklima in Russland insgesamt und im Fernen Osten ständig verbessern, auch durch die Anwendung neuer und effektiverer Ansätze für die Zusammenarbeit mit ausländischen Investoren in dieser Region.
So wurde auf dem Östlichen Wirtschaftsforum im vergangenen Jahr beispielsweise angekündigt, dass im Fernen Osten internationale Zonen mit fortgeschrittener Entwicklung geschaffen werden sollen. Sie sollen weltweit wettbewerbsfähige Bedingungen für ausländische Investoren bieten, in erster Linie natürlich aus befreundeten Ländern.
Die erste internationale Zone soll hier, in der Region Primorskij, geschaffen werden. Unsere chinesischen Partner zeigen großes Interesse daran, ebenso wie Weißrussland, unter deren Beteiligung in Primorskij ein neuer Tiefwasserhafen entstehen könnte. Ich fordere die Staatsduma und die Regierung auf, die Arbeit an dem für die Einrichtung der internationalen Zonen erforderlichen Gesetzentwurf zu beschleunigen.
Eine weitere gesetzliche Entscheidung soll ein zusätzlicher Faktor für die Ausweitung der Arbeit mit ausländischen Partnern werden, nämlich: Ab dem 1. September dieses Jahres sieht unsere Gesetzgebung die Möglichkeit vor, ausländische Normen bei Planung und Bau zu verwenden. Dabei handelt es sich natürlich um die Normen der Länder, in denen die Anforderungen an Qualität, Zuverlässigkeit und Sicherheit von Investitionsgütern nicht niedriger sind als in unserem Land. Ich gehe davon aus, dass dieser Ansatz auch in den internationalen Zonen des Fernen Ostens seine Anwendung finden wird.
Die Entwicklung der Insel Bolshoi Ussuriysky in der Region Chabarowsk ist ein gutes Beispiel für die Zusammenarbeit mit ausländischen Partnern, für große Investitionen in den Bau und für die Schaffung von Arbeitsplätzen. Es geht um die Schaffung großer Logistikkomplexe, Grenzübergänge und den Ausbau des Autobahnnetzes.
Im Mai dieses Jahres haben wir mit unseren chinesischen Kollegen im Rahmen des Staatsbesuchs in der Volksrepublik China vereinbart, gemeinsam an diesem Projekt zu arbeiten. Ich bin zuversichtlich, dass es der Entwicklung von Chabarowsk und der gesamten Region einen guten und kräftigen Impuls geben wird. Ich bitte die Regierung, alle organisatorischen und finanziellen Fragen zu klären, damit mit der Umsetzung dieses Plans bereits im nächsten Jahr, in 2025, begonnen werden kann.
Eine der wichtigsten Fragen für die Einleitung von Geschäftsinitiativen in der verarbeitenden Industrie, im Wohnungsbau und bei der Erneuerung des Verkehrsnetzes – in allen Bereichen und Sektoren – ist natürlich die Stromversorgung.
Der Energieverbrauch im Fernen Osten wächst. Heute liegt er bei 69 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr, und bis zum Ende des Jahrzehnts wird er voraussichtlich 96 Milliarden erreichen. Gleichzeitig sind einige Bezirke, Ortschaften und Großinvestoren im Fernen Osten bereits mit Stromengpässen konfrontiert und müssen auf die Inbetriebnahme neuer Kraftwerke warten, was den Bau, die Industrieanlagen und die Infrastruktur verzögert.
Ich habe die Regierung bereits angewiesen, gemeinsam mit unseren großen Energieunternehmen und der Wirtschaft ein langfristiges Programm für die Entwicklung von Energiekapazitäten im Fernen Osten auszuarbeiten und Mechanismen zur Projektfinanzierung vorzusehen.
Im Rahmen dieses Programms müssen wir das prognostizierte Elektrizitätsdefizit im Fernen Osten beseitigen, und zwar in erster Linie durch die Inbetriebnahme neuer Erzeugungsanlagen, wie beispielsweise des Wasserkraftwerks Nischni-Sejskaja in der Amur-Region, das nicht nur die Region selbst und das östliche Eisenbahnnetz mit Strom versorgen, sondern auch zum Schutz der Gebiete und Ortschaften vor Überschwemmungen beitragen wird. Ich bitte auch darum, über den Bau von Kernkraftwerken im Fernen Osten nachzudenken. Gestern haben wir mit den Kollegen auch darüber gesprochen.
Ich möchte betonen, dass der Entwicklungsplan für die Energiewirtschaft sowohl die aktuellen und künftigen Bedürfnisse der Unternehmen und Bürger als auch die langfristigen Aufgaben unserer Gebietskörperschaften, Städte und Gemeinden berücksichtigen muss.
Das gilt auch in vollem Umfang für die Stärkung der Transport- und Logistikkapazitäten des Fernen Ostens und des gesamten Landes. Das wichtigste und größte Projekt ist dabei natürlich der Ausbau des östlichen Eisenbahnnetzes.
In den letzten zehn Jahren wurden auf der Transsib und der Baikal –Amur-Line mehr als zweitausend Kilometer Gleise gebaut und mehr als fünftausend Kilometer Gleise modernisiert. Über einhundert Brücken und Tunnel wurden gebaut und rekonstruiert, darunter auch solche über die Flüsse Lena, Bureya und Selenga. Bis zum Ende dieses Jahres dürfte die Transportkapazität des östlichen Eisenbahnnetzes auf 180 Millionen Tonnen ansteigen.
In diesem Jahr haben wir die nächste, die dritte Phase des Ausbaus dieser sehr wichtigen Verkehrsader eingeleitet. Die Arbeiten laufen, sie wird gebaut.
Ich betone, dass die Aufgabe nicht nur darin besteht, die engen Abschnitte der Autobahnen zu „verbreitern“, mehr als dreihundert Objekte in Betrieb zu nehmen, darunter die Ersatztunnel der Seweromuiski-, Kusnezow- und Kodarski-Tunnel sowie die Brücke über den Amur, die Aufgabe ist viel größer. So müssen beispielsweise auf der gesamten Länge der Baikal –Amur-Line durchgehend zweite Gleise verlegt werden. Gleichzeitig ist es notwendig, bereits jetzt an die Zukunft zu denken. Ich bin der Meinung, dass wir die Baikal –Amur-Line nicht nur komplett zweigleisig ausbauen, sondern diese Bahn auch elektrifizieren müssen.
In den nächsten acht Jahren werden im Ostteil 3.100 Kilometer Gleise verlegt. Zum Vergleich: So viele Kilometer wurden in der ersten und zweiten Ausbauphase der Baikal –Amur-Line und der Transsib zusammen verlegt, und so viele wurden in den Jahren des Baus der Baikal –Amur-Line von 1974 bis 1984 verlegt.
Kurzum, wir realisieren heute ein Projekt, das größer ist als das größte Infrastruktur-Investitionsprojekt der Sowjetunion, das von allen Republiken der UdSSR mit großem Aufwand durchgeführt wurde.
Wie die Transsibirische Eisenbahn soll der neue Autoverkehrskorridor von St. Petersburg nach Wladiwostok zu einer kontinentalen Verkehrsader werden.
Dabei geht es nicht nur um die Erhöhung des Güterverkehrsaufkommens und die Verbesserung der Qualität des Straßenverkehrs. Mit dem Bau des Korridors wird sich auch der Inlandstourismus entwickeln: Die gesamte Strecke der Autobahn führt durch Dutzende von Regionen der Russischen Föderation.
Der Ausbau des Korridors erfolgt in mehreren Etappen. Die moderne Autobahn zwischen Moskau und Kasan wurde im vergangenen Dezember eröffnet. Ende dieses Jahres soll sie Jekaterinburg und dann Tjumen erreichen. Auch die Umgehungsstraßen von Omsk, Nowosibirsk, Kemerowo und Kansk werden gebaut.
Wenn die moderne Straße Wladiwostok erreicht, wird der Autoverkehrskorridor mehr als 10.000 Kilometer umfassen, einschließlich der Zufahrten zu den Kontrollpunkten an der russischen Staatsgrenze.
In diesem Zusammenhang möchte ich an die in der Ansprache an die Bundesversammlung formulierte Aufgabe erinnern, nämlich die Warteschlangen an der Grenze zu reduzieren und die typische Kontrollzeit für einen Lastwagen zu verringern. Sie soll zehn Minuten nicht überschreiten.
Wir müssen dieses Ergebnis an den ersten fünf Grenzübergängen im Fernen Osten bereits im Jahr 2026 erreichen. Übrigens haben die Eisenbahnübergänge bereits eine gute Dynamik in Bezug auf die Geschwindigkeit der Frachtabfertigung an der Grenze erreicht.
Ich möchte betonen, dass sowohl an der östlichen Eisenbahnstrecke als auch an allen wichtigen Straßeneinrichtungen in Russland wirklich große Arbeit geleistet wurde. Daran beteiligt sind Spezialisten, Ingenieure und Konstrukteure aus vielen Regionen unseres Landes. Durch ihre intensive Arbeit und ihr verantwortungsbewusstes Handeln beweisen sie, dass Russland in der Lage und bereit ist, schnell, umfassend und qualitativ hochwertig zu bauen, Infrastruktur- und Verkehrsprojekte von nationalem und im wahrsten Sinne des Wortes globalem Ausmaß umzusetzen.
Zu diesen Projekten gehört auch der Ausbau der Nördlichen Seeroute zu einer internationalen Logistikroute. In den letzten zehn Jahren ist der Frachtverkehr auf der Passage um ein Vielfaches gewachsen: Wurden 2014 nur vier Millionen Tonnen Fracht über die Nördlichen Seeroute transportiert, waren es im vergangenen Jahr mehr als 36 Millionen Tonnen. Das ist fünfmal mehr als der Rekord aus der Sowjetzeit.
Wir werden den Frachtverkehr weiter steigern, unter anderem durch die aktive Erschließung arktischer Rohstoffquellen, die Umleitung von Fracht aus dem Westen nach Osten und die Erhöhung des Transits.
Der groß angelegte Plan zur Entwicklung des Nördlichen Seewegs wurde in Angriff genommen. Wir bauen Eisbrecher, entwickeln Gruppen von Satelliten, stärken die Küsteninfrastruktur und das Netz der Rettungszentren. Um sozusagen neue Logistikrouten zu erschließen, wurden vor zwei Jahren Kabotagefahrten auf dem Nördlichen Seeweg eingeführt. Heute umfasst dieses Programm 14 Häfen im Nordwesten, in der Arktis und im Fernen Osten.
Ich möchte darauf hinweisen, dass die Kapazität der russischen Häfen innerhalb der Grenzen des Nördlichen Seewegs Ende letzten Jahres 40 Millionen Tonnen überschritten hat. Natürlich glauben wir, dass das erst der Anfang ist. Wir werden die Kapazität weiter erhöhen, den Güterumschlag modernisieren und die nahen und fernen Eisenbahnverbindungen zu ihnen ausbauen. Dadurch wird es unter anderem möglich sein, die Kapazität des Verkehrsknotens Murmansk auf 100 Millionen Tonnen zu erhöhen, und in Zukunft natürlich noch mehr.
Ich möchte darauf hinweisen, dass unsere Partner in der eurasischen Integration ebenfalls an der Entwicklung des Verkehrsknotens Murmansk interessiert sind. Meine Kollegen aus Weißrussland beispielsweise, die ich bereits erwähnt habe, erwägen die Entwicklung von Hafeninfrastrukturen und ihrer Terminals auf der Kola-Halbinsel. Und natürlich laden wir auch andere Länder ein, an diesem Projekt mitzuarbeiten. Ich weiß, dass es Interesse an dieser Arbeit gibt.
Ich möchte noch hinzufügen, dass alle großen Transport- und Logistikinitiativen in Russland mit Hilfe fortschrittlicher Technik, digitaler und umweltfreundlicher Lösungen umgesetzt werden, was eine zusätzliche Nachfrage nach den Produkten der einheimischen Maschinenbau- und Metallurgieunternehmen, des Baugewerbes und anderer Dienstleistungen, der Wissenschaft und der High-Tech-Branche schafft.
Genau so – auf der Grundlage modernster Ansätze und unter Berücksichtigung der qualitativ gestiegenen technologischen, wirtschaftlichen und bildungspolitischen Fähigkeiten des gesamten Landes – muss die strategische Entwicklung des Fernen Ostens angegangen werden, einschließlich der weiteren Entwicklung einer so starken, grundlegenden Industrie der Region wie der Nutzung des Untergrunds.
Heute werden im Fernen Osten sämtliche Wolfram-, Zinn-, Flussspat- und Borerze Russlands gefördert, 80 Prozent der Diamanten und des Urans, mehr als 70 Prozent des Silbers und 60 Prozent des Goldes des Landes. Dabei sind die Reserven in den wichtigsten Bergbauzentren, darunter Jakutien und Tschukotka, seit langem erschlossen und objektiv begrenzt, während die Nachfrage nach Mineralien nicht nur für den Export, sondern auch auf dem heimischen Markt steigt.
Wir müssen die Rohstoffsouveränität des Landes sichern, eine stabile Basis für die ununterbrochene Versorgung der Volkswirtschaft, unserer Regionen, Städte und Gemeinden mit erschwinglichen Roh- und Brennstoffen bilden und eine Grundlage für die Produktion neuer Materialien und Energiequellen schaffen. Und wie ich bereits sagte, muss dies mit effizienteren einheimischen Technologien und wissenschaftlichen Entwicklungen im Bereich der Ökologie und des Naturmanagements geschehen.
Auf unserem Forum im vergangenen Jahr wurde die Regierung beauftragt, gesonderte Programme zur Erforschung des Untergrundes im Fernen Osten und in Sibirien auszuarbeiten und in das föderale Projekt „Geologie: Wiederbelebung einer Legende“ aufzunehmen.
Diese Programme sind fertig. Es wird geschätzt, dass jeder Rubel öffentlicher Mittel, der in die geologische Erkundung investiert wird, mindestens 10 Rubel an privaten Investitionen anziehen wird. Das Wichtigste ist jedoch, dass sich die investierten Mittel auf jeden Fall auszahlen werden. Sie werden sich amortisieren, sie werden eine starke Rendite bringen und eine komplexe Wirkung auf die gesamte Produktionskette haben. Aber wir müssen diese Arbeit rechtzeitig erledigen und den Investitionsplanungshorizont verstehen.
Ich fordere die Regierung auf, im Entwurf des föderalen Haushaltsplans für die nächsten drei Jahre die Finanzierung dieser Programme in der Höhe vorzusehen, die zur Erreichung dieser Ziele erforderlich ist.
Ich wiederhole: Der Ferne Osten hat das Potenzial für eine vielfache Steigerung der geologischen Erkundung, einschließlich der Erkundung und Gewinnung von High-Tech-Rohstoffen: Titan, Lithium, Niob und Seltene Erden, die in der Wirtschaft der Zukunft benötigt werden. Und das Wichtigste ist, dass wir all das haben.
Das Potenzial dieser Industrien für das Wachstum der fernöstlichen Regionen, für die Schaffung von Arbeitsplätzen, für die Erhöhung der Verfügbarkeit verschiedener Dienstleistungen und Einrichtungen und für die Stärkung von Verbindungen und Logistik ist enorm.
Wir werden im Fernen Osten die Entwicklung von fortschrittlichen, kreativen Industrien, Big Data und Infrastrukturen für künstliche Intelligenz unterstützen, einschließlich der Einrichtung eines Gebietes für die Erprobung unbemannter Luftfahrzeuge für zivile Zwecke.
Wir werden das Wissenschafts- und Bildungspotenzial des Fernen Ostens weiter ausbauen, um die Vorteile des technologischen Fortschritts in vollem Umfang nutzen zu können. Die Region hat bereits mit der Umsetzung neuer Universitätsprojekte in Juschno-Sachalinsk und Chabarowsk begonnen, aber das reicht für den Fernen Osten natürlich nicht aus.
Ich schlage vor, mehrere weitere Projekte in Angriff zu nehmen, nämlich den Bau neuer Campusse in Ulan-Ude, Petropawlowsk-Kamtschatski und Tschita. Wir sind auch dabei, die zweite Phase des Campus der Fernöstlichen Föderalen Universität hier in Wladiwostok zu bauen. Diese Zentren werden den Studenten alle Voraussetzungen zum Studieren, Arbeiten und Leben bieten und Plattformen für Jugendunternehmertum und Business Clubs eröffnen.
Wir werden auch Universitäten in der Arktis entwickeln. Neben dem bereits begonnenen Campus-Projekt in Archangelsk wird ein ähnliches Projekt in Murmansk hinzukommen.
Schulen für fortgeschrittene Ingenieure werden ebenfalls auf der Grundlage von Campussen arbeiten. Zwei solcher Schulen, in Sachalin und Wladiwostok, sind bereits eingerichtet worden. Ihre Aufgabe besteht nicht nur in der Ausbildung von Fachleuten für Industrie und Landwirtschaft, Verkehr und Dienstleistungen sowie den Einsatz künstlicher Intelligenz, sondern auch darin, originelle Lösungen für die serienmäßige Umsetzung im Verwaltungssystem, im sozialen Bereich und in den Wirtschaftssektoren anzubieten.
Das wissenschaftlich-technische Zentrum von RusHydro ist seit zwei Jahren erfolgreich auf der Insel Russkij tätig. Es ist auf innovative Entwicklungen im globalen Energiesektor spezialisiert. Sie werden bereits aktiv im Programm zur technischen Neuausrüstung des Energiekomplexes des Fernen Ostens eingesetzt.
Unter Beteiligung unserer führenden Unternehmen wird auf der Insel Russkij ein weiteres großes innovatives wissenschaftlich-technisches Zentrum auf der Grundlage der Föderalen Universität des Fernen Ostens entstehen. Es wird sich auf Forschung und praktische Lösungen in den Bereichen Meerestechnik, Biotechnologie, Biomedizin und anderen vielversprechenden Bereichen konzentrieren.
Ich bitte meine Kollegen von der Regierung und der Region Primorskij, die Instrumente der Fernöstlichen Konzession für die Umsetzung des Projekts zu nutzen und Mechanismen in Betracht zu ziehen, um Wissenschaftler aus anderen wissenschaftlichen Zentren in Russland und anderen Ländern für dieses Zentrum zu gewinnen. Ich meine damit wettbewerbsfähige, motivierende Programme und ein Sozialpaket für Spezialisten und ihre Familien.
Liebe Kollegen!
Wir sind uns darüber im Klaren, dass der Erfolg bei der Umsetzung unserer Pläne hier im Fernen Osten und im ganzen Land in erster Linie von den Menschen, den russischen Familien abhängt.
Ich habe schon oft gesagt: Wir dürfen uns nicht von der alten Logik leiten lassen, zuerst neue Anlagen und Fabriken zu bauen und dann an die Menschen zu denken, die in den Unternehmen arbeiten. Diese Logik ist nicht nur ungerecht, sie funktioniert in der modernen Wirtschaft einfach nicht, in einer Wirtschaft der Zukunft, die buchstäblich um den Menschen herum aufgebaut ist.
Genau deshalb haben wir zusammen mit den neuen Wirtschaftsplänen im Fernen Osten wichtige soziale Initiativen und einen einheitlichen Subventionsmechanismus eingeführt. Diese Subventionen werden für den Bau und die Renovierung von Schulen und Kindergärten, Kliniken und Krankenhäusern, Sportzentren, die Verbesserung der städtischen Umwelt und die Modernisierung der Infrastruktur verwendet. Bis heute wurden bereits fast zweitausend Sozial- und Infrastruktureinrichtungen gebaut.
Die einheitliche Subvention hat sich zu einem mächtigen finanziellen Hebel für den Mechanismus der Fernöstlichen Konzession entwickelt. Seine Aufgabe ist es, private Investitionen in soziale Projekte anzuziehen. Die Unternehmen haben bereits geplant, mehr als 120 Milliarden Rubel (ca. 1,2 Milliarden Euro, Anm. d. Übers.) für diese Zwecke zu investieren. 36 solcher Initiativen werden derzeit umgesetzt. Die Arbeiten laufen bereits.
So entsteht hier in Primorje beispielsweise ein ganzjähriges Skigebiet, in Ulan-Ude wird ein nationales Museum und Theater gebaut, in Petropawlowsk-Kamtschatski wird ein neues öffentliches Zentrum entstehen, und in Chabarowsk wird ein Kunstmuseum gebaut. In Magadan und Tschita werden neue Sportkomplexe gebaut. In Tschita und Birobidschan wird die Stadtbeleuchtung vollständig modernisiert. Natürlich werden wir die Arbeit der Fernöstlichen Konzession weiterhin unterstützen und sie auf die Bedürfnisse der Bürger und die Möglichkeiten der Wirtschaft abstimmen.
Was möchte ich gesondert hervorheben? Heute werden im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften im ganzen Land Schulen, Flughäfen, Brücken, Autobahnen und städtische Verkehrsmittel gebaut. Das Volumen dieser Projekte ist jedoch noch relativ gering, weniger als drei Prozent des BIP oder 4,4 Billionen Rubel (ca. 44 Milliarden Euro, Anm. d. Übers.).
Um diesen Bereich intensiver zu entwickeln, muss die einschlägige Gesetzgebung sowie den Mechanismus der öffentlich-privaten Partnerschaft verbessert werden, um sicherzustellen, dass die Risiken für alle Teilnehmer, sowohl für die Behörden als auch für die Unternehmen, transparent sind und gerecht verteilt werden, auch bei der Umsetzung von gesellschaftlich wichtigen Projekten.
Unter Berücksichtigung der bestehenden Erfahrungen und der Praxis der Projekte der technologischen Souveränität schlage ich vor, dass die Entwicklungsgesellschaft des Östlichen Wirtschaftsforums zu einem der obligatorischen Teilnehmer an den Projekten der öffentlich-privaten Partnerschaft wird, so dass die Gesellschaft das System der Risikoverteilung kontrolliert und die Vorteile des Projekts sowohl für die Regierung als auch für die Wirtschaft bestätigt. Igor Schuwalow und ich haben darüber gesprochen, und die Gesellschaft ist dazu bereit und würde, wie bei der „Fabrik zur Projektfinanzierung“, die Anziehungskraft für private Investoren stimulieren.
Ich fordere die Regierung auf, gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft des Östlichen Wirtschaftsforums die konkreten Parameter und den Umfang der Transaktionen im Rahmen der öffentlich-privaten Partnerschaften festzulegen, die, wie ich bereits gesagt habe, mit der obligatorischen Beteiligung der Entwicklungsgesellschaft des Östlichen Wirtschaftsforums durchgeführt werden müssen.
Weiter: Es ist sehr wichtig, dass private Investitionen unter Berücksichtigung langfristiger Pläne für die Entwicklung von Industrien und Territorien sowie unserer Ortschaften, der Städte und Gemeinden, angezogen werden. Für deren umfassende Entwicklung fördern wir aktiv ein grundlegend neues Instrument zur Verbesserung der Lebensqualität der Menschen, die sogenannten Masterpläne. Viele kennen sie, zumindest unsere russischen Kollegen.
Sie wurden bereits für 22 Verwaltungszentren und städtische Agglomerationen im Fernen Osten, in denen mehr als vier Millionen Menschen leben, genehmigt. Unter anderem wurde ein solches Dokument für Wladiwostok und seine Satellitenstädte erstellt. Dieser Masterplan wird die gesamte Agglomeration in eine Entwicklungslogik einbinden: Wladiwostok, Artjom und der Bezirk Nadezhdinsky. Mit seiner Umsetzung muss bereits im nächsten Jahr, 2025, begonnen werden.
Was sind die Besonderheiten, die Bedeutung und des neuen Ansatzes der Masterpläne? Dazu müssen wir uns ansehen, was es vorher auf lokaler Ebene gab. Die Wirtschafts- und Stadtplanungsdienste arbeiteten nicht gut zusammen. Wirtschaft und Unternehmen entwickelten sich oft allein; Bauwesen, Wohnungsbau, Versorgungseinrichtungen und soziale Infrastrukturen entwickelten sich getrennt voneinander. Das Ergebnis waren unausgewogene Lösungen und unausgewogene Stadträume.
Nun haben die Region und die lokalen Verwaltungen eine Reihe von Gesprächen mit Einwohnern und Unternehmen geführt, Problempunkte identifiziert, das Potenzial in allen Bereichen der Entwicklung ihrer Städte ermittelt und ein individuelles langfristiges Modell für jede Stadt entwickelt.
Zum ersten Mal wurden die Konzepte der sozioökonomischen und räumlichen Entwicklung mit der Vergabe von Verkehrs-, Wohnungs-, Versorgungs-, Energie- und anderen Infrastrukturen in einem Dokument zusammengefasst. Und ich wiederhole: Die integrierte Aufgabe besteht hier darin, die Lebensqualität der Menschen zu verbessern. Das ist das Ziel.
Die meisten Maßnahmen der Masterpläne für den Fernen Osten befinden sich in der Planungsphase, aber wir können schon jetzt sagen, dass bis Ende dieses Jahres 70 Einrichtungen in Betrieb genommen werden. Und in Zukunft dürfte sich das Tempo der Umsetzung der Masterpläne erhöhen.
Das Ministerium für die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis hat ein spezielles Rating erstellt, um die Behörden zu würdigen, die bei dieser Arbeit die aktivsten Fortschritte machen. Die Regionen Sachalin und Magadan, die Republik Burjatien sowie die Gebiete Kamtschatka und Chabarowsk sind jetzt führend bei der Umsetzung der Masterpläne. Ich danke meinen Kollegen für die Dynamik, die sie erreicht haben, und bitte sie, diese in Zukunft noch zu verstärken.
Gleichzeitig möchte ich anmerken, dass wir die Dynamik der Masterpläne des Fernen Ostens jedes Jahr beobachten und die besten regionalen Teams und föderalen Behörden auszeichnen werden, damit der Rest unserer Kollegen ihrem Beispiel folgen und die besten Verfahren übernehmen kann.
Ich füge hinzu, dass wir Entscheidungen über zusätzliche Kredite aus dem Haushalts für die Umsetzung der von der Regierung genehmigten Masterpläne getroffen haben. Ich möchte betonen, dass bereits 30 Milliarden Rubel (ca. 300 Millionen Euro, Anm. d. Übers.) für diesen Zweck bereitgestellt worden sind. Ich schlage vor, dass von dem genehmigten Limit der Kredite für den Zeitraum von 2025 bis 2030 100 Milliarden Rubel (eine Milliarde Euro, Anm. d. Übers.) gezielt für die Umsetzung von Masterplanprojekten für unsere fernöstlichen und arktischen Städte bereitgestellt werden, also über die Limite hinaus, die die Regionen im Rahmen der normalen Verteilung erhalten können.
Die Umsetzung von Stadtentwicklungsplänen darf bei der Ausarbeitung neuer nationaler Projekte, die sich jetzt in der Endphase befinden, nicht vergessen werden. Darüber hinaus müssen Mittel für die Entwicklung der Städte im Fernen Osten in separaten Abschnitten bereitgestellt werden, vor allem im Rahmen nationaler Projekte wie „Infrastruktur für das Leben“, „Effektives Verkehrssystem“, „Familie“, „Langes und aktives Leben“ und „Jugend und Kinder“.
Was ist hier noch wichtig? Die Hälfte der Ausgaben für die Masterpläne der Städte des Fernen Ostens entfallen auf außerbudgetäre Quellen, also auf Investitionen von Unternehmen und stadtbildenden Betrieben, die bereit sind, Polikliniken, Kindergärten und Sportzentren zu bauen, Straßen zu bauen, Versorgungsnetze zu erneuern, Kulturdenkmäler zu restaurieren und so weiter.
Wie ich bereits gesagt habe, werden wir solche Unternehmensinvestitionen auf jeden Fall unterstützen. Ich bin mir sicher, dass ihr Anteil mit dem zunehmenden Tempo der städtischen Umgestaltung mit Sicherheit steigen wird, auch seitens der strategischen Partner, der großen Unternehmen, die sich im Rahmen ihrer Sozialprogramme aktiv an der Erneuerung der Städte beteiligen, in denen sie ihre Geschäfte entwickeln. Ihre Ergebnisse, Kapazitäten und Erfahrungen sollten auch für die Umsetzung der Masterpläne genutzt werden.
Strategische Partner können beispielsweise die Schaffung einer sozialen Infrastruktureinrichtung in einer Stadt, einem Dorf oder einem Gebiet, in dem ihre Investitionsprojekte durchgeführt werden, vollständig finanzieren und nach der Übertragung einer solchen sozialen Einrichtung an eine Gemeinde oder Region einen Ausgleich in Form von Steuern, Vergünstigungen und anderen Präferenzen erhalten. Ich fordere die Regierung auf, die Parameter eines solchen Mechanismus zu definieren.
Ich betone, dass die Erfahrungen des Fernen Ostens die Grundlage für die Ausweitung der Praxis der Masterpläne bilden werden. Wie in der Ansprache an die Bundesversammlung erwähnt, werden bis 2030 für 200 Ortschaften in Russland solche strategischen Dokumente erstellt, was bedeutet, dass wir die Zahl der Ortschaften ausweiten werden: heute 22 im Fernen Osten und 200 im ganzen Land, einschließlich der Förderstädte, die zur Stärkung der technologischen Souveränität Russlands beitragen.
Weiter: Ein komfortables städtisches Umfeld und eine umfangreiche soziale Infrastruktur sind ein integraler Bestandteil der modernen integrierten Wohnraumentwicklung. Investoren aus dem Fernen Osten, die solche Projekte durchführen, haben Anspruch auf die Vorteile der Zonen für fortgeschrittene Entwicklung im Rahmen des Instruments „Fernöstliches Viertel“. Es wird derzeit in sieben Regionen getestet. Es ist geplant, mit seiner Hilfe 1,8 Millionen Quadratmeter Wohnraum zu bauen, in dem fast 70.000 Menschen leben werden.
Generell stelle ich fest, dass sich das Volumen der jährlich im Fernen Osten gebauten Wohnungen in den letzten fünf Jahren etwa verdoppelt hat, was ein guter Indikator ist. Am Ende dieses Jahres werden voraussichtlich 5,6 Millionen Quadratmeter fertig sein.
Die Fernost-Hypothek hat hier eine wichtige, man könnte sagen entscheidende Rolle gespielt. Wie Sie wissen, haben wir sie auf die Teilnehmer der Militäroperation ausgedehnt. Auch junge Familien, in denen die Eltern unter 36 Jahre alt sind, sowie Empfänger des Fernöstlichen Hektars, Mitarbeiter von Unternehmen der Rüstungsindustrie, Lehrer und Ärzte können das Darlehen zu einem rekordverdächtig niedrigen Zinssatz von zwei Prozent pro Jahr in Anspruch nehmen. Diese Hypotheken werden zu den gleichen Konditionen auch in den arktischen Regionen vergeben.
Wir haben diese Programme bereits bis Ende 2030 verlängert. Ich weiß, dass es in der Regierung Diskussionen über die Bedingungen für diese Hypotheken in der Zukunft gegeben hat. Ich schlage vor, den Zinssatz für Hypotheken im Fernen Osten und in der Arktis unverändert zu belassen, nämlich bei zwei Prozent pro Jahr, um die Diskussionen zu beenden.
Ich möchte noch hinzufügen, dass Familien mit einem dritten Kind in der Region Primorskij seit dem letzten Jahr das Recht haben, einen erhöhten Zuschuss zur Hypothekentilgung zu erhalten, nicht 450.000 Rubel, wie im Rest des Landes, sondern eine Million Rubel. (Anm. d. Übers.: Diese Summen von bis zu 10.000 Euro Zuschuss vom Staat, sind in Russland, wo Wohnungen auch in großen Städten für unter 100.000 Euro zu bekommen sind, weil es keine Wohnungsnot gibt, eine große Hilfe)
Wir haben abgesprochen, dass für kinderreiche Familien in allen fernöstlichen Regionen, in denen die Geburtenrate unter dem Durchschnitt des Föderationskreises liegt, eine Zahlung in ähnlicher Höhe, also eine Million Rubel, eingeführt werden soll. Ich bitte meine Kollegen, die Verabschiedung der Verordnungen zu beschleunigen, damit diese Maßnahme ab dem 1. Juli dieses Jahres, also rückwirkend, in Kraft gesetzt werden kann.
Ich möchte gesondert auf sehr wichtige Fragen für Familien eingehen, für unsere Bürger, die, wie sie es nennen, weit weg vom „großen Land“ leben, in schwer zugänglichen, kleinen Städten und Dörfern im Fernen Osten und in der Arktis.
Unsere Aufgabe ist es, die regelmäßige, ununterbrochene Versorgung dieser Ortschaften zu gewährleisten und den Zeit- und Kostenaufwand für die Lieferung von Waren zu verringern. Im vergangenen Jahr wurde das Gesetz über die nördliche Lieferung verabschiedet. Jetzt wird es zentral, auf föderaler Ebene, geplant. Seine Umsetzung wird lokal, in den Regionen, koordiniert.
Der Transport und die Wartung von lebenserhaltenden Gütern haben beim Transport Vorrang. Für den Kauf und die Lieferung der nördlichen Lieferungen können Kredite aus dem Haushalt bereitgestellt werden. Das wichtige Transport- und Logistiknetz für die nördlichen Lieferungen, einschließlich Autobahnen, Bahnhöfen, See- und Flusshäfen sowie Flughäfen, wird ebenfalls ausgebaut.
Ab nächstem Jahr wird ein einheitlicher Seefrachtführer für die nördlichen Lieferungen seine Arbeit aufnehmen. Vorerst wird er, im Pilotbetrieb, Fracht in Tschukotka befördern. Künftig werden wir das Arbeitsgebiet auf Jakutien, die Region Kamtschatka, das Gebiet Archangelsk und die Region Krasnojarsk ausweiten.
Ein gesondertes Thema ist die medizinische Versorgung von Menschen, die in schwer zugänglichen Regionen, Städten und Dörfern leben. Im Fernen Osten gibt es Siedlungen, die nur mit der Eisenbahn erreicht werden können. Gleichzeitig mangelt es an Fachärzten, die Gesundheitschecks und medizinische Untersuchungen durchführen und medizinische Hilfe leisten können.
Ab September dieses Jahres werden mobile Beratungs- und Diagnosezentren in fünf fernöstlichen Regionen und im nächsten Jahr in acht Regionen in Betrieb genommen. Diese Züge sind echte moderne Polikliniken und Apotheken auf Rädern, mit moderner Ausrüstung und Fachärzten.
Sie können eine breite Palette von Tests durchführen, sich mit Kollegen aus den führenden wissenschaftlichen Zentren Russlands beraten, Technologien der künstlichen Intelligenz nutzen, um sich eine medizinische Meinung zu bilden, und natürlich professionelle Hilfe leisten, zu der alle Bürger des Landes Zugang haben müssen, unabhängig davon, wo sie leben.
In diesem Zusammenhang möchte ich der Russischen Eisenbahngesellschaft, allen Ärzten, Krankenschwestern, Bahnmitarbeitern und anderen Fachleuten, die an diesem edlen und dringend benötigten Projekt beteiligt sind, meinen Dank aussprechen. Ich bitte die Regierung, dem Unternehmen zu helfen und den reibungslosen Betrieb dieses modernen medizinischen Zentrums und der Apotheke auf der Basis eines Zuges zu gewährleisten.
Außerdem: Um die Beziehungen zwischen den Städten und Gemeinden des Fernen Ostens zu stärken, werden wir die lokalen Flugverbindungen weiter ausbauen. Wie ich bereits gesagt habe, soll die Zahl der Passagiere auf Inlandsflügen in der Region bis 2030 auf vier Millionen pro Jahr steigen. Ich habe die Regierung bereits angewiesen, einen entsprechenden Plan mit konkreten Schritten und Maßnahmen zu verabschieden. Dessen Ausarbeitung hat sich unbestritten verzögert. Ich bitte Sie, alle notwendigen Entscheidungen umgehend zu treffen.
Ein wichtiges Thema ist natürlich die Flugzeugflotte. Wir müssen unsere eigenen Flugzeuge bauen, zuverlässig, qualitativ hochwertig und in der Menge, die wir brauchen. In diesem Zusammenhang bitte ich Sie, die Entwicklung einer Passagierversion des leichten Mehrzweckflugzeugs Baikal zu beschleunigen. Die Serienproduktion muss in naher Zukunft beginnen. Dabei weise ich darauf hin, dass die Kosten und die technischen Merkmale des Flugzeugs wettbewerbsfähig sein müssen, so dass der Preis für Flüge mit diesem Flugzeug für die Menschen erschwinglich ist. Und wenn die Situation anders aussieht, dann müssen wir es subventionieren.
Liebe Freunde!
In den letzten Jahren hat der Ferne Osten an Attraktivität gewonnen, sowohl für junge Menschen, die einen interessanten Beruf erlernen wollen, als auch für ausgebildete Fachkräfte, die sich selbst, ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten unter Beweis stellen und sich in ihrem Beruf ausprobieren wollen.
Seit acht Jahren in Folge verzeichnet der Ferne Osten einen Zustrom junger Menschen im Alter zwischen 20 und 24 Jahren, auch durch unsere gezielten Fördermaßnahmen.
So wurden im Rahmen der Programme Landlehrer und Landarzt die Pauschalzahlungen verdoppelt: bis zu zwei Millionen Rubel (20.000 Euro, Anm. d. Übers.) für Lehrer und Ärzte, die in Dörfer und Siedlungen im Fernen Osten ziehen, und bis zu einer Million Rubel für medizinisches Personal der mittleren Ebene. Wir haben uns bereits darauf geeinigt, diese Programme bis 2030 zu verlängern, wobei der erhöhte, doppelte Koeffizient für Zahlungen aus Fernost beibehalten wird.
Eine weitere Entscheidung betrifft das Programm Ländlicher Kulturschaffender. Damit sollen die Mitarbeiter von ländlichen Vereinen, Kunstzentren, Bibliotheken, Musikschulen und Museen unterstützt werden, also jene Menschen, die unsere kulturelle Souveränität, unsere Identität und unsere traditionellen Werte bewahren und junge Menschen erziehen.
Ich fordere die Regierung auf, ab dem 1. Januar nächsten Jahres mit der Umsetzung dieses Programms zu beginnen. Und natürlich müssen wir für Kulturschaffende, die in kleine Siedlungen im Fernen Osten gehen, erhöhte, fernöstliche Koeffizienten für Einmalzahlungen vorsehen, sowie die Möglichkeit, dass sie am fernöstlichen Hypothekenprogramm teilnehmen können.
Ich möchte hinzufügen, dass wir im Fernen Osten sicher auch weiterhin neue Museen schaffen werden, und als Teil dieser Arbeit weise ich an, dass wir die Erinnerung an die Landungsoperation auf den Kurilen von August bis September 1945 verewigen, die eine der letzten Schlachten des Zweiten Weltkriegs und zweifellos ein Symbol für den Mut unserer Soldaten und Offiziere war, die scheinbar uneinnehmbare feindliche Befestigungen zerschlugen.
Liebe Kollegen!
Die gesamte Geschichte des russischen Fernen Ostens – dieser riesigen Region, die fast 40 Prozent des Territoriums des Landes einnimmt – wurde von entschlossenen, mutigen und willensstarken Menschen geschrieben. Sie erforschten und verteidigten diese Gebiete, bewahrten die Traditionen der einheimischen Völker, entdeckten neue Punkte auf der Karte Russlands, bauten Städte und Fabriken, legten Straßen an und erschlossen Rohstoffquellen.
Unsere Vorfahren, die den Fernen Osten erschlossen haben, waren ihrer Arbeit und unserem Vaterland treu ergeben. Und ihre Liebe zum Vaterland half ihnen, sich wahrhaft bedeutende, große Ziele zu setzen. Ihr Heldentum, ihre Aufopferung und ihre Errungenschaften inspirieren noch immer viele unserer Bürger, viele Fachleute: Ärzte, Lehrer, Kulturschaffende, die eben genannten, Universitätsprofessoren, Geschäftsleute – alle, die bereits im Fernen Osten arbeiten oder nur planen, ihr Leben mit ihm zu verbinden, einschließlich der regionalen und kommunalen Beamten.
Seit 2022 gibt es in der Region das Muravyov-Amursky-Programm zur Ausbildung von Personal für den Staatsdienst. Das Programm wurde auf die Arktis ausgeweitet und ist sehr gefragt. Die Konkurrenz ist so groß, dass bis zu 80 Bewerber auf einen Platz kommen. Ehrgeizige junge Menschen erkennen, dass die Entwicklung des Fernen Ostens und der Arktis eine der interessantesten und vielversprechendsten Aufgaben für unser Land ist. Wir werden das Muravyov-Amursky-Programm definitiv bis mindestens 2030 verlängern.
Ich wiederhole: Wir alle – Behörden auf allen Ebenen, Wirtschaft, öffentliche Organisationen und Bürger – müssen uns aktiv an der Umsetzung der neuen nationalen Projekte und Programme beteiligen, damit sie eine breite fernöstliche Dimension erhalten und dazu beitragen, die Entwicklung dieser strategisch wichtigen Region Russlands voranzubringen und die Lebensqualität der Menschen zu verbessern.
Und natürlich werden wir die Beziehungen des russischen Fernen Ostens und unseres gesamten Landes zu ausländischen Partnern, Freunden, Staaten und Unternehmen, die an einer zuverlässigen, langfristigen und für beide Seiten vorteilhaften Zusammenarbeit interessiert sind, ausbauen und damit die Position Russlands in der Welt weiter stärken.
Ich bin zuversichtlich, dass wir gemeinsam zweifellos erfolgreich sein werden.
Ich danke Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.
Ende der Übersetzung
Quelle: https://anti-spiegel.ru/2024/putins-komplette-rede-beim-oestlichen-wirtschaftsforum/
http://en.kremlin.ru/events/president/news/75029
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