kreierst du dir himmel oder hölle in deinem leben?
wie kann ich mich befreien und den himmel auf die erde holen?
kreieren wir uns eine neue kommunikations- und beziehungskultur..
inhaltsverzeichnis
- mein eigene persönlichkeitsentwicklung
- meine abenteuer auf dem weg meiner entwicklung:
- verlockende aussichten, kapitalfehler, gefahren
- brief an ehemalige therapeuten:
- lebenseinmischung
- konflikte, rausschmiss
- wertungen, verurteilungen
- transparenz, bindung, erfolgskriterien
- schlussfolgerung - die blinden flecken der psychotherapie - hindernisse und hilfen bei der heilung
von kollektiven wunden der abendländischen kultur
- die blinden flecken
- religion als herrschaftsideologie
- die neuen fesseln
- die arbeit an kollektiven feldern
- die angst
- die kopernikanische wende
- die jungen weisheitslehrerInnen
- die zeit der langjährigen therapien ist vorbei
- die verlorenheit der männer, die verlorene beziehung zu sich selber – für isabella
- das feld
- kommunikation
- das individuelle und das kollektive feld - Zweierbeziehung, offene Beziehung, Polyamory?
- beziehungsformen
- Es darf nicht auf Kosten von jemandem gehen
- Neid und Eifersucht
- Schmarotzertum
- Kein Sex ohne Liebe
- Keine neuen Dogmen
- An den Früchten werdet ihr sie erkennen
- Netzwerk oder Gemeinschaft? - die froschkönigInnen
- verändere dich selbst und du veränderst die welt
- die suche nach dem verlorenen glück - den himmel auf die erde holen
- meine beziehungen, der spiegel der seele
- die froschaugasse
- die familie im patriarchat
- das kuckucksei im nest
- wo ist der sichere hafen?
- die neue familie
- die spurgruppe
- die utopien
- fülle und bedürftigkeit
- die motivation
- der rucksack - kreative beziehungen, gemeinschaft - meine lösungsvorschläge
- spirituelle community
- gemeinschaft
- bin ich überhaupt gemeinschaftfähig?
- was brauchte es für veränderung?
- wir brauchen eine neue kommunikationskultur, eine neue beziehungskultur
- soziokratie
- was braucht es um gemeinschts- und/oder beziehungsfähig zu sein?
- den prozess zulassen
- der umgang mit der macht ist der knackpunkt
- königInnen, prinzen und prinzessinen, gurus, satsan-lehrer
- schüler und jünger
- dogmatiker, fundamentalisten, fanatiker und sektierer
- konfliktängste und agressionhemmungen
- neue gruppe oder bestehende?
- die kerngruppe
- visionssuche und bewusstes kreieren unserer realität mit unserer schöpferkraft
- vision, sinnfindung
- ein beispiel: eine meiner visionen
- mit wem können/wollen wir zusammenarbeiten?
- bestehende gruppen
- kreieren wir unsere realität - für mehr unabhängigkeit und selbständigkeit
- drei kapitalfehler
- workshops ohne programm
mein eigene persönlichkeitsentwicklung
seit meiner jugend engagiere ich mich für eine bessere welt. mit 18 organisierte ich mein erstes podiumsgespräch in meiner heimatgemeinde über die erste waffenaufuhrverbots-initiative in der schweiz. dass wir auch in der schweiz in einer perfekten diktatur leben, realisierte ich erst später. auch die direkte demokratie in der schweiz dient mehr der tarnung der diktatur des finanzkapitals.
ich engagierte mich erst in der 3. welt-bewegung, dann in der hausbesetzer-szene und wurde dann „zufällig“ zu einem der drahtzieher in der zürcher jugendbewegung für ein autonomes jugendzentrurm AJZ. aus dieser zeit stammen meine ersten erfahrungen mit dogmatikern, fundamentalisten, fanatikern und sektierern. ich bewegte mich dort in einem vorwiegend linken umfeld. mir fiel auf, dass die mehrheit in der szene irgend einem dogma nachhing, einer bestimmten ideologie. wenn man mit ihnen diskutierte und etwas in frage stellte, fühlten sie sich schnell angegriffen. ich erklärte mir das damals so: viele menschen - speziell in der polit-szene - haben den kontakt zu ihrer seele, zu sich selber verloren. sie suchen sich deshalb ein gerüst, an das sie sich klammern können, das ihnen halt gibt. das kann eine ideologie sein, eine religion, eine ernährungslehre... sobald aber jemand ihr dogma in frage stellt fühlen sie sich angegriffen. sie haben das gefühl, dass da jemand an ihrem stuhl sägt. deshalb sind religionkriege die grausamsten kriege (s. IS). damals, in meiner jugend, schloss ich mich deshalb einer kleinen undogmatischen gruppierung an. das war aber nur eine scheinlösung. in jeder gruppe gibt es dogmatiker - gefangen in den üblichen prägungen und mustern. sie spielen verschiedene rollen - oft übernommene, aufgesetzte - je nach kultureller prägung.
die meisten sind weder gemeinschaftsfähig noch beziehungsfähig, da schliesse ich mich gar nicht aus. ich brauchte jahre, bis ich mich mehr oder weniger befreien konnte. ich wurde sozusagen dazu gezwungen, denn ich litt vierzig jahre an depressionen. zum glück nur im winter. aber diese abwärtsspirale, in die ich mich durch meine negativen gedankenmuster immer wieder hineinkatapultierte, brachte mich zur verzweiflung. unweigerlich kam immer wieder der gedanke, mich umzubringen. in weiser voraussicht lieh mir eine meiner therapeuinnen ein buch von einem medium und einem kunstmaler. das medium besuchte verschiedene selbstmörderInnen, nachdem sie sich umgebracht hatten, um zu sehen wie es ihnen ging. sie stellte fest, dass sich an ihrem leiden nichts geändert hatte. sie verbrachten z.t. jahre in einsamkeit und abschottung, bis sie die hilfe, die ihnen immer wieder angeboten wurde annehmen konnten. deshalb war für mich selbstmord nie eine option. hier war ich wenigstens unter menschen und konnte mir hilfe holen.
ich beleuchte dieses thema hier etwas ausführlicher, weil ich weiss, das sehr viele unter depressionen leiden. franz renggli spricht sogar von einer mehrheit der bevölkerung. soweit ich weiss haben wir in der reichen schweiz die höchste selbstmordrate der welt. wir sind das reichste land der welt, die schweizer bevölkerung ist laut umfragen die glücklichste der welt und gleichzeitig haben wir die höchste selbstmordrate - was für eine kombination. da wird ganz viel verdrängt und unter den teppich gekehrt. aber wie kommen wir da raus? ich denke, es gibt da keine rezepte. jedeR muss seinen eigenen weg finden. ich beschreibe hier einfach mal meine eigenen erfahrungen. wenn das bei dir resonanz erzeugt kannst du gerne auch mit mir kontakt aufnehmen .
meine abenteuer auf dem weg meiner entwicklung:
verlockende aussichten, kapitalfehler, gefahren
die innere befreiung (von unseren konditionierungen, mustern und traumas) ist eine der voraussetzungen, dass uns die befreiung auch im aussen gelingt. innere und äussere befreiung hängen zusammen. es ist ein lebenslanger prozess, der uns mit immer mehr lebensfeude belohnt. bei meiner eigenen befeiung ging es mir so ähnlich wie mit meiner kulinarischen entwicklung. als kind fand ich die küche meiner mutter wunderbar. erst als ich von zu hause weg zog und andere küchen kennen lernte, merkte ich, dass es da noch ganz andere kulinarische höhen zu erklimmen gibt. bei der therapie ging es mir auch so. meine ersten therapeuten machten körperorientierte psychotherapie und arbeiteten mit traumreisen. ich fand ihre therapie und workshops gut, auch weil sie einen spirituellen hintergrund hatten. nachdem sie mich dann jedoch aus ihren therapiegruppen rausschmissen, entdeckte ich ganz andere welten. da es ein kollektives feld gibt und wir nicht alle dieselben fehler machen müssen, beschreibe ich das hier.
brief an ehemalige therapeuten:
liebe gret, lieber hans,
in meiner aktuellen therapie bearbeite ich gerade die therapieschäden aus der zeit mit euch. ich erwarte von euch, dass ihr eure verantwortung dafür übernehmt und mir fr. 150.- zurückerstattet. das ist der betrag für die zwei therapiestunden, in denen ich meinen therapieschaden aus der zeit mit euch aufarbeite.
vertrauensbrüche, machtmissbrauch
1. lebenseinmischung
- sex in eurem seminarzentrum war verboten. wir sollten zu hause sex machen.
- ich sollte heiraten und ein eheversprechen machen, das ich nicht wollte. (gret)
- auch ohne sex in der ehe sollte ich treu bleiben, da ich verheiratet sei. (hans)
- als ich mir dann eine freundin zulegte, hatte das nichts mehr mit liebe zu tun (gret)
lösung: einmischung ins leben anderer nur auf anfrage, wunsch des klienten
2. konflikte, rausschmiss
als ich nach mehreren jahren ehe ohne einer positiven sexualität, eine aussereheliche beziehung begann - ganz offen, nicht heimlich - habt ihr mich aus euren therapiegruppen rausgeworfen. gret, die das sagen hatte und diesen entscheid fällte, war aber nicht bereit, den konflikt zu bearbeiten, geschweige denn zu lösen. sie war nicht mal bereit, mein feedback entgegen zu nehmen, sondern ging gleich in die luft. anscheinend hat sie da etwas getriggert.
lösung: der therapeut übernimmt die verantwortung für das ausräumen von störungen.
3. wertungen, verurteilungen
dass das eingehen einer ausserehelichen beziehung nichts mit liebe zu tun hat, war schon eine starke wertung, aber es gab noch mehr davon. auf einer reise durch die USA sagte mir die liebe gret, ich sei psychisch behindert, da ich mich in der gruppe nicht ihren vorstellungen entsprechend verhielt.
lösung: der klient ist zu 100% sympatisch.
4. transparenz, bindung, erfolgskriterien
generell fehlte mir die transparenz. was passiert in der therapie? was sind die erfolgskriterien? die orientierung an der christlichen mystik gefiel mir. aber die fixierung auf flower newhous fand ich zu eng. sie kreierte in californien eine neue kirche, was ihr dann hier in der schweiz reproduziert habt. viel interessanter wäre für mich ein überblick über die verschiedenen mystiker und mystikerinnen und ihrer weltbilder, geschichten, schulen, erfolge und misserfolge gewesen.
das war auch in der therapie so. statt neue tools auszuprobieren, habt ihr immer dasselbe reproduziert. dabei geht gerade in der therapieszene die entwicklung in riesenschritten voran. anstatt die klienten zu ermutigen, selber auf entdeckungsreise zu gehen, habt ihr eher eine langzeitbindung angestrebt. ich hörte nie eine empfehlung von euch, mal ein anderes tool, einen anderen therapeuten auszuprobieren.
lösung: was passiert in der therapie? sinn und zweck der verschieden tools. was ist das ziel? wie lauten die erfolgskriterien? war eure therapie bei allen euren klienten nachhaltig oder gab es welche mit rückfällen? bei mir war eure therapie jedenfalls nicht nachhaltig. obwohl ich in zehn jahren über fr. 200‘000.- investierte, brauchte ich noch viele jahre und viele andere tools, um meine depressionen zu meistern.
schlussfolgerung
trotz all dem war die zeit bei euch sehr lehrreich. dafür bin ich euch auch sehr dankbar. allen lesern würde ich aber empfehlen, verschiedene therapeuten, schulen und tools auszuprobieren. ich habe tools kennengelernt, mit denen ich in drei stunden weiter kam als früher in drei monaten oder sogar jahren. das hängt einerseits mit meinem entwicklungstand zusammen, andererseits aber auch mit den grossen entwicklungssprüngen, die es in der szene in den letzten jahren gab. aber es gibt kein rezept. auch in der therapieszene ist 80% schrott. aber 20% ist hilfreich und es gibt rosinen. aber es ist eine suche nach der stecknadel im heuhaufen. wahrscheinlich gibt es so viele wege wie es menschen gibt und jeder muss seinen eigenen finden - aber es lohnt sich. die investition in meine eigene befreiung war und ist die beste investition in meinem leben..
ein gesellschafts-politischer exkurs
die blinden flecken der psychotherapie
hindernisse und hilfen bei der heilung von kollektiven
wunden der abendländischen kultur
genauso wie wir auf der individuellen ebene erdung brauchen, damit wir uns in unserem transformationsprozess nicht verlieren, abheben oder untergehen, brauchen wir auch auf der kollektiven ebene bodenhaftung, um den bevorstehnden paradigmawechsel vollziehen zu können. was aber sind unsere wurzeln, welches unsere kollektiven wunden? ohne die heilung der kollektiven verletzungen dürfte auch die individuelle heilung nur stückwerk bleiben, die nicht zur ganzheit führt. dieser punkt ist sozusagen der blinde fleck der psychotherapie und oft auch der spirituellen szene! viele sind sich dieser tatsache nicht bewusst.
die blinden flecken
aber wo stehen die psychotherapeutInnen, die psychologInnen, die psychiater und heilpraktiker, die psycho-kynäsiologinnen und analytikerinnen, die familiensteller und tiefenpsychologen, die astrologinnen und reinkarnations-therapeutinnen? das immer grösser werdende heer der neuen hohepristerInnen wird zunehmend wichtiger. sie begleiten ihre klienten nicht nur auf der körperlichen-materiellen sondern auch auf der psychisch-seelischen ebene in ihrem ganzwerdungsprozess. welche weltbilder haben sie? was ist ihr menschenbild, ihr gottesbild? was für eine ideologie vertreten sie? normalerweise hängt die ideologie mit den herrschaftsverhältnissen zusammen - „wessen brot ich ess, dessen lied ich sing!“
in der psychotherapie-szene ist das nicht anders! durch unser gesundheits- (oder besser krankheits-) system wird mächtig druck erzeugt, wer und was zugelassen wird und was die krankenkassen nicht übernehmen. viele verstehen sich als spirituell und konfessionell neutral oder sagen sogar explizit, dass sie keinen speziellen hintergrund haben. das ist natürlich nicht so, denn das heisst in den meisten fällen, dass sie sich ihrer kollektiven prägung kaum oder gar nicht bewusst sind, dass sie sich in der illusion wiegen, dass all ihre kollektiven konditionierungen keinen einfluss auf ihr leben und ihre arbeit ausüben.
religion als herrschaftsideologie
viele haben sich von der traditionellen abendländisch-christlichen kultur, wie sie durch verschiedene kirchen vertreten wird, verabschiedet und sich östlichen religionen zugewandt. aber die wenigsten merken, dass auch diese religionen vor allem herrschaftsideologien uralter priesterkasten sind – patriarchal, frauenfeindlich, sexualfeindlich und oft sogar körperfeindlich. die indogermanischen religionen – judentum, christentum, islam – sind da am extremsten. sie haben aus dem vorher androgynen, zwei- oder doppelgeschlechtlichen gottesbild alles feminine eliminiert. die alten göttinnen wurden kurzerhand in männliche heilige umgewandelt.
religio heisst aber etymologisch etwas ganz anderes, nämlich rückverbindung – rückverbindung zu unserem göttlichen kern. und genau diese verbindung haben wir spätestens beim wechsel vom matriarchat zum patriarchat vor ca. 5000 jahren verloren, wahrscheinlich sogar schon vorher. diese rückverbindung wird von den religionen nicht gefördert, sondern behindert oder gar verhindert. nicht nur die abendländische religion, d.h. das christentum der kirchen, auch alle andern grossen weltreligionen dienen einem andern zweck. religion war schon immer das beste herrschaftsinstrument – das raffinierteste, das subtielste, das perfideste. das merkt man spätestens dann, wenn heilige kriege geführt werden.
die neuen fesseln
die aufklärung, die rationale wissenschaft, war ursprünglich ein befreiungsschlag des städtischen bürgertums, des neuen geldadels aus den fesseln der feudalherren. aber es ging nicht um spirituelle befreiung, sondern nur um die freiheit, geschäfte machen zu können. diese „freiheit“ wurde in den letzten 300 jahren genauso zu einer fessel. die neuen machthaber liessen neue herrschaftsideologien produzieren, die ihre herrschaft verschleierten und rechtfertigten – calvinismus, liberalimus, darwinismus, positivismus, marxismus, neoliberalismus – um nur einige zu nennen.
spätestens durch das immer häufigere platzen der spekulativen blasen, die uns ihr geldsystem beschert, werden wir aus unserem dornröschenschlaf erwachen – durchgeschüttelt und gebeutelt – aber hoffentlich wach und offen, um zu sehen was ist.
dessen ungeachtet beten viele unserer therapeutInnen die ideologischen versatzstücke dieser wissenschaft nach (oder schieben vor, neutral zu sein) ohne zu merken, wessen geistes kind sie sind. andere flüchten in östliche religionen – wie buddhismus, tantra oder hinduismus – ohne wahrzunehmen, dass sie den teufel mit dem belzebuhl ausgetrieben haben, dass sie sich einfach ein neues mäntelchen übergestülpt haben. aber es ist immer noch ein mäntelchen, eine ideologie.
die arbeit an kollektiven feldern
in bezug auf die aufarbeitung unserer kollektiven prägungen im psychischen, im spirituellen bereich, gibt es noch einige leichen im keller, klaffende wunden aus 5000 jahren patriarchat. um ganz zu werden, kommen wir jedoch nicht um die aufarbeitung unserer kollektiven prägungen und konditionierungen herum. nur wenn wir auch auf dieser ebene wieder den zugang zu unseren wurzeln finden, wird ein quantensprung möglich, kann ein neues paradigma einzug halten.
die angst
genauso wie im individuellen prozess ist es unsere angst, die uns auch hier hindert, hinzuschauen und hinzuspüren. die angst, uns zu exponieren, uns lächerlich zu machen, unseren guten ruf, unser image auf's spiel zu setzen. die angst in konflikt zu geraten mit den herrschenden, mit dem system. die angst unsere karriere zu gefährden und unsere oft mühsam erarbeitete stellung zu verlieren. ausgegrenzt zu werden oder sogar arbeislos bzw. erwerbslos. es braucht auch hier viel mut und engagement, viel wahrhaftigkeit und kontakt mit unserem innersten göttlichen kern, um diese schritte zu wagen. aber es lohnt sich.
genauso, wie wir auf der individuellen ebene befreiung erfahren, wenn wir uns ganz auf diesen prozess einlassen, wenn wir ganz ja sagen zu dem, was uns das leben bringt, genau so werden wir auch auf der kollektiven ebene als gesellschaft, als menschheit befreiung erfahren, wenn wir uns auf diese arbeit mit unseren kollektiven feldern einlassen. das ist es, was uns die mystikerInnen, die jogis und alle grossen weisheitslehrer schon seit jahrtausenden sagen und vorleben. und das ist das, worauf jetzt auch immer mehr der fortschrittlichen und sensitiven wissenschaftler kommen, wenn sie so undogmatisch und offen sind, ihren horizont über das klassische materialistische weltbild hinaus zu erweitern.
die kopernikanische wende
wir sind als menschheit an einem ähnlichen punkt, wie die abendländische kultur vor fünfhundert jahren. die welt war damals eine scheibe und wurde plötzlich zu einer kugel. damals mussten einige mit ihrem leben dafür bezahlen, dass sie den mut hatten, diese für uns banale, aber für die damalige zeit unerhörte wahrheit auszusprechen. heute stehen wir an einem ähnlichen punkt. über kurz oder lang wird sich die erkenntnis durchsetzen, dass wir in einem multidimensionalen kosmos leben und selber multidimensionale wesen sind. diese erkenntnis wird unsere wahrnehmung verändern und durch die veränderung unserer wahrnehmung wird sich auch unsere realität verändern.
die jungen weisheitslehrerInnen
wir werden uns daran gewöhnen müssen, dass unsere weisheitslehrerInnen jünger werden. früher waren das oft die alten weisen, die uns in unserer spirituellen entwicklung begleiten konnten. heute ist das anders. immer mehr der indigo-kinder werden langsam erwachsen. wenn man/frau den jüngeren weisheitesleherInnen zuhört, dann wird man/frau immer wieder hören, dass sich im moment die lichtvolle energie in rasendem tempo erhöht. das feld wird immer stärker und dadurch kommt immer mehr in bewegung.
mit andern worten: die entwicklung unseres bewusstseins* und unserer liebesfähigkeit, verläuft nicht linear, sondern zyklisch. vor einem quentensprung gibt es so etwas wie eine exponentionelle kurve. eine zeit, in der alles mit einem rasenden tempo von statten geht. eine zeit, in der sich die ereignisse überstürzen, in der sich neue möglichkeiten offenbaren, die man/frau vor kurzem für unmöglich gehalten hätte. die innere entwicklung ist sozusagen der motor für die äussere entwicklung.
*das bewusstsein bestimmt das sein und nicht umgekehrt, da irrten marx, feuerbach u.a.
die zeit der langjährigen therapien ist vorbei
eine der konkreten auswirkungen, die therapeutInnen und klientInnen gleichermassen betrifft ist z.b: prozesse für die es früher jahre brauchte, sind heute in viel kürzerer zeit möglich. ein beispiel aus einem workshop mit thomas hübl, einem dieser jungen weisheitslehrern der indigo-generation, zeigt wie das konkret ablaufen kann. hier ein auszug aus meinen protokollen:
die verlorenheit der männer, die verlorene beziehung zu sich selber – für isabella
an einem workshop von thomas hübl weinte ein mann sehr und ging unerbittlich und vehement in sein muttertrauma hinein. die andern männer unterstützten ihn. die wirkung des feldes ermöglichte fortschritte, die früher jahre brauchten. ich sagte nachher in der feedbackrunde, dass er sich soeben 3-4 jahre körperorientierte psychotherapie erspart hätte. in therapie-gruppen machte ich immer wieder die erfahrung: frauen brauchten 3-4 monate, um an genau diesen punkt zu kommen, männer im allgemeinen 3-4 jahre. das gibt zu denken.. (ganzer text, s. ...)
auf jeden fall war es eine sehr eindrückliche erfahrung. ich kannte den mann, da wir vorher in derselben kleingruppe waren. meine kompetenz in diesen dingen hatte ihn beindruckt und dazu bewogen, mich ins vertrauen zu ziehen. in dieser woche kontaktierte er mich immer wieder mal als seinen berater/begleiter. ich wusste daher, um welche thematik es sich bei ihm handelte. das thema war mir sehr vertraut. ich hatte mich selber einige jahre meines lebens damit auseinandergesetzt und wusste daher aus eigener erfahrung, um was es ging. ich weiss auch, wie lange ich selber brauchte, um dieses trauma zu integrieren. daher war ich umso mehr überrascht, dass es so schnell und so „leicht“ ging, diesen prozess in fluss zu bringen. ich will damit natürlich nicht sagen, dass nach zwei stunden alles in butter war. aber es war doch eine sehr eindrückliche erfahrung, die mich überraschte und die hoffnung macht.
das feld
die momentane feldwirkung ist so stark, dass heute dinge möglich werden, die wir bisher nicht geahnt hätten. der grösste teil des transformationsprozesses läuft über das feld. diese feldwirkung möchte ich etwas näher erklären. wir sind multidimensionale wesen und haben die fähigkeit, von einer dimension in die andere zu switchen und gleichzeitig mehrere ebenen wahrzunehmen, in mehreren welten zu sein.
kommunikation
um das zu veranschaulichen, nehme ich ein konkretes beispiel, das wir alle kennen: unsere kommunikation. wir wir wissen – in der kommunikation läuft 20% verbal und 80% nonverbal. das ist einer der gründe, warum wir in unseren beziehungen immer wieder erleben, dass wir uns zwar über das selbe thema unterhalten, aber trotzdem das gefühl haben, dass wir völlig aneinander vorbei reden. z.b. ist der mann mit seiner aufmerksamkeit gerade auf der kopfebene (logik, gedanken; mental-körper), die frau aber auf der bauchebene (emotionen, gefühle; emotional-körper). obwohl wir vom selben reden, verstehen wir uns nicht und geraten uns immer mehr in die haare. wenn wir nicht realisieren, dass wir mit unserer wahrnehmung auf verschiedenen ebenen sind, in verschiedenen dimensonen, eskaliert die situation und wir beginnen uns zu streiten. ist uns aber bewusst, dass es diese unterschiedlichen ebenen gibt, werden wir darauf achten, worauf wir gerade unseren focus richten. wir werden eine andere wahrnehmung haben und uns deshalb eine andere realität kreieren. dadurch werden wir nicht oder immer weniger in diese verstrickungen geraten.
das individuelle und das kollektive feld
das feld ist das, was ich mitbringe, all die vielen erfahrungen aus vielen leben. mein höheres selbst, mein göttlicher kern schimmert vielleicht schon ein bisschen durch, wird aber immer noch stark vernebelt durch mein ego. mein ego, meine derzeitige persönlichkeit, wurde geprägt von meiner familienkonstellation, aber auch von all den kollektiven konditionierungen meiner kultur. und das nicht nur heute und gestern, sondern schon tausende von jahren. in der reinkarnationstherapie kann man/frau die erfahrung machen, dass happige ereignisse, wie mord, folter oder schwarze magie, jahrhunderte oder gar jahrtausende im unterbewusstsein schlummerten und dort je nachdem ihr unwesen treiben. erst heute kommen sie an die oberfläche, weil man vorher vielleicht noch nicht dazu bereit war, diese schlimme erfahrung zu integrieren, diese alte wunde zu heilen.
alle diese erfahrungen, positive wie negative, alte verletzungen und offene wunden genau so wie traumatas, die ich aufgearbeitet und integriert habe – all das erscheint in meinem feld. jeder bringt sein feld mit und diese felder arbeiten selbständig: wenn z.b. jemand anwesend ist, der sein muttertrauma – die angst verlassen zu werden, die angst vor liebesentzug – aufgearbeitet hat, kommen andere mit demselben thema viel schneller in diesen prozess hinein. wenn viele solche da sind, die dieses trauma aufgearbeitet haben, dann werden diejenigen, die das thema angehen, in viel kürzerer zeit viel weiter kommen, als der erste. und es gibt immer mehr menschen, die sich mit solchen dingen auseinandersetzen, die schon viel an sich gearbeitet haben und so die intensität, die schwingung des feldes erhöhen.
diejenigen, die das sehen, spüren oder sonstwie wahrnehmen, berichten übereinstimmend, dass in den letzten jahren immer mehr kosmische energie, immer mehr licht, immer mehr christuskraft auf die erde strömt, so dass je länger je mehr ein buddhafeld entsteht, in dem alles immer schneller geht und immer mehr möglich wird.
Zweierbeziehung, offene Beziehung, Polyamory?
Der Mensch ist ein soziales Wesen. Am meisten lernen wir, wenn wir mit anderen zusammenarbeiten. Die Entwicklung unserer Kultur treibt in Richtung Vereinzelung und Anonymisierung der Gesellschaft. Gerade deshalb finde ich es so wichtig, dass sich die positiven Kräfte verbinden und vernetzen. Ich bin als Networker aktiv in verschiedenen Initiativen, Netzwerken und Arbeitsgruppen, die sich mit dem Thema Gemeinschaft in irgend einer Form beschäftigen. Im folgenden schildere ich hier meine persönliche Vision.
Beziehungsformen
Aus dieser Zeit stammt auch mein Text über Beziehungsformen. Er hat die meisten Clicks, auf meiner Website. Da ich von meinen damaligen Freundinnen ständig erpresst wurde, erhoffte ich mir eine Lösung von offenen Beziehungen. Über viele Jahre war ich in all den Gruppen, Netztwerken und Initiativen, die sich mit dieser Thematik befassten: die „Freie Liebe“-Szene, die Tantra-Szene und die Polyamori-Szene.
Ich realisierte aber relativ schnell, dass es den meisten nicht unbedingt um eine neue Beziehungskultur ging. Viele hatten zu wenig Sex in ihrer Beziehung und suchten „Frischfleisch“. Sie machten im Prinzip dasselbe wie die Machos, die Patriarchen. Unter dem Deckmantel einer Ideologie, die sie als modernen, fortschrittlichen, meist sogar als avangardistisch verkauften, vögelten sie in der Gegend rum, ohne darauf zu achten, was das bei ihren Partnern und bei ihnen selber auslöste. Verantwortung zu übernehmen, Verbindlichkeit, zu reflektieren und wahrzunehmen was abgeht, den prozess zuzulassen - ja bewusst zu fördern und konstruktiv zu gestalten - war nicht ihr Ding. Das war nicht bei allen so, aber bei der Mehrheit. Heute beginnt sich das zu ändern. Das Bewusstsein nimmt zu..
Es ist schwierig, in einem tabuisierten Bereich aus gewohnten Strukturen auszubrechen und Neues zu wagen. Die meisten haben schon einige Versuche unternommen, sich die Finger verbrannt und lassen jetzt solche „Eskapaden“ lieber bleiben. Zugegeben, es ist nicht immer einfach, aus den gemachten Erfahrungen und Fehlern zu lernen, herauszufinden woran es lag, dass eine Beziehung scheiterte.
Nicht alle sind in ihrer Beziehung wirklich zufrieden, meines Wissens nur etwa 30%. Zieht man/frau davon noch diejenigen ab, die schönfärben, sind es wohl eher 20%. Die meisten sind mit ihrer Beziehungssituation nicht glücklich, am wenigsten das wachsende Heer der unfreiwilligen Singles.
Mit der zunehmenden Vereinzelung und Anonymisierung der Gesellschaft und dem immer grösser werdenden Stress, gibt es auch immer weniger Liebe und immer weniger Erotik und sexuelle Erfüllung zwischen den Menschen. Beziehungsloser Sex wird immer mehr angeboten und konsumiert: In der Werbung, im Internet, in den Medien.
Natürlich gibt es wie immer mehrere Ursachen, warum wir nicht weiter kommen in unseren Beziehungsformen: Psychische Prägungen und Muster, gesellschaftliche Strukturen und Normen. Das Kalkül der Profiteure hinter den Kulissen: Frustrierte Menschen konsumieren mehr, Menschen die Angst haben, lassen sich leichter manipulieren und beherrschen. Überall werden wir dazu gedrängt, unsere Energie in die Arbeit zu investieren. Wir arbeiten immer mehr. Der Sozial-Staat wird demontiert. Die Arbeitswelt, der Beruf ist immer mehr der Mythos, welcher Identität stiftet. Vor allem Männer, aber auch immer mehr Frauen jagen diesem Mythos nach. Die Zeit wird immer knapper. Die grauen Männer von Momo, kommen mir in den Sinn, die uns die Zeit stehlen. Es bleibt immer weniger Raum & Zeit für Spontaneität, für Lust und Lebenslust.
5000 Jahre patriarchale Herrschaft haben Spuren hinterlassen, nicht nur bei den Männern. Aber es gehört zum „Wahnsinn der Normalität“, dass wir vor lauter Bäumen den Wald nicht mehr sehen. Nicht nur unsere abendländische Zivilisation, sondern praktisch alle sog. Hochkulturen sind davon geprägt worden. Und das nicht nur äusserlich, sondern auch innerlich. Die schwerwiegendsten, bzw. effizientesten Auswirkungen des Patriarchats beziehen sich auf die Dominanz seiner Wertvorstellungen in den Bereichen Religion, Geld und Sexualität. Um eine Bewusstseinsbildung in diesen für den Fortbestand der Herrschaft wichtigsten Bereichen soweit als möglich zu hemmen, wurden und werden diese Bereiche tabuisiert und mit Schuld (auf der materiellen Ebene mit Schulden) beladen. Entscheidend für eine Befreiung aus diesen Zwangsneurosen dürfte dabei die Entflechtung der tiefgreifenden Verstrickungen zwischen diesen Tabus sein. Wenn wir an unseren inneren und äusseren Zuständen etwas verändern wollen, kommen wir nicht am Aufdecken dieser drei grössten Tabus in unserem alltäglichen Leben vorbei.
In seinem Buch „Mysterium Geld“ beschreibt Bernard Lietaer den direkten Zusammenhang unseres patriarchalen Gottesbildes mit unserem zerstörerischen Geldsystem. „Der Terror der Ökonomie“ mit seinem Wachstumswahn, seinem Konsumrausch und seinem Börsenspekulationskarussel ist - so die These von Lietaer - der äussere Ausdruck von Gier und Angst vor Knappheit in unserem Inneren. Ich möchte in diesem Artikel den Zusammenhang von Patriarchat und unseren Beziehungsformen etwas näher beleuchten, denn sie sind die Grundlage für eine befriedigende Sexualität.
Die Erforschung und Demaskierung der patriarchalen Strukturen, Muster und Glaubenssätze in uns und um uns ist ursprünglich hauptsächlich der Frauenbewegung zu verdanken. Eine der grossen Stärken der patriarchalen Wirtschaftskriegskultur des Kapitalismus - dem Kampf aller gegen alle - ist seine hervorragende Fähigkeit, soziale Bewegungen und alternative Denkansätze zu vereinnahmen, zurechtzubiegen und für die eigenen Zwecke nutzbar zu machen. Leider ist auch die Frauenbewegung davon nicht verschont geblieben. Was in der Politik unter dem Stichwort „Politisch Korrekt“ läuft, findet seine Entsprechung in der Etablierung des Gender-Diskurses, dem „neoliberalen Ansatz in der Frauenbewegung“ sozusagen. Veronika Bennholdt-Thomsen und Maria Mies, zwei Vertreterinnen der Bielefelder Schule, die mit ihrer Subsistenzperspektive wohl einen der radikalsten Ansätze in der Ökonomie vertreten - einer der wenigen Ansätze, der nicht dem Wachstumswahn huldigt - formulieren es so: „Obwohl sie aus dem Patriarchatsgefüge heraus wollten, sehnten sich viele von uns dennoch danach, in diesem starren, aber scheinbar sicheren, festgefügten Rahmen einen Platz zu haben. Sie wollten, dass Vater Staat sie gütig aufnimmt in seinem Haus und ihnen einen besseren Platz garantiert. Sie wollten von der Sklavin zur Herrin aufsteigen. Sie wollten mit Männern zusammen den privilegierten Platz im Herrenhaus einnehmen.“ (aus „Eine Kuh für Hillary“ S. 205) Die Hervorhebungen von mir deuten auf die Zusammenhänge zwischen innen und aussen, auf die archetypischen Muster im kollektiven Unbewussten hin.
Eigenartigerweise (oder vielleicht besser: Aus naheliegenden Gründen...?) schrecken aber auch radikale Feministinnen davor zurück, ihr eigenes Unterbewusstsein in Bezug auf patriarchalen Bodensatz zu durchleuchten. Auch in der Humanistischen Psychologie, in all den vielfältigen Formen der Psychotherapie wird unser kollektives Unterbewusstsein kaum einmal aus dieser Perspektive beleuchtet. Dabei liegt es auf der Hand, dass viele unserer kollektiven Neurosen, der „Wahnsinn unserer Normalität“, damit zusammenhängen.
Dass unsere patriarchal geprägten Beziehungsformen nicht das einzig Mögliche sind, dass es auch andere Ansätze gab und gibt, zeigen z.B. matriarchale Kulturen aus der Vergangenheit und Gegenwart auf der ganzen Welt. Heide Göttner-Abendroth und Kurt Derungs haben in ihrem Buch „Matriarchate als herrschaftsfreie Gesellschaften“ 15 ethnologische Studien über matriarchale Kulturen zusammen gestellt, fünf aus der Vergangenheit und zehn aus der Gegenwart.
Die Irokesen hatten z.B. eine Demokratie, die weit über unsere Formen der direkten Demokratie in der Schweiz hinaus ging (s.78). Bei den Trobriandern war es normal, dass die Kinder miteinander Geschlechtsverkehr hatten. Die Eltern amüsierten sich höchstens darüber. Nur der Inzest war tabu. Als ich das Bekannten berichtete, erzählten sie mir von einer Kindergärtnerin aus ihrem Freundeskreis, die in Mexico-City lebt und arbeitet. Auch unter ihren Kindern sei es üblich, dass Mädchen und Buben miteinander „Liebe machen“. Sie erkläre sich das mit dem hohen Anteil von Indianerkinder in diesem Kindergarten. Man kann sich gut vorstellen, was das auf die menschliche Entwicklung für Auswirkungen hat - eine Kindheit mit Sexualität statt ohne. Der Ethnolog Bronislaw Malinowski beschreibt ohne Umschweife, zu welchen Verhaltensweisen zwischen den Geschlechtern eine solche Kindheit führte: „... so bildeten zum Beispiel beim Tauziehen-Kayasa im Süden Männer und Frauen stets entgegengesetzte Parteien; die Sieger verhöhnten feierlich die Besiegten mit dem typisch kreischenden Geheul (katugogova), dann stürzten sie sich über die am Boden liegenden Gegner, und der Geschlechtsverkehr wurde in der Öffentlichkeit ausgeführt.“ (s.140) Ob das pure archaische Lust oder eine Art von ritueller, sexueller Dominanz war, sei dahingestellt.
Willhelm Reich zieht in seiner Analyse folgende Schlussfolgerungen aus den Arbeiten Malinowskis: „Nun lässt sich aus den Forschungen Malinowskis eindeutig nachweisen, wie sich bei den Trobriandern der Prozess der Verschiebung der sozialen, wirtschaftlichen und ideologischen Verhältnisse vom Mutterrecht zum Vaterrecht hin vollzieht. ... 1. Der Übergang der Macht von der Frau auf den Mann. ... 2. Der Übergang vom natürlichen genitalen Liebesleben zum Zwang der Ehebindung. 3. Der Übergang von der Sexualbejahung zur Sexualverneinung, von der vorehelichen Bejahung der Genitalbetätigung zur Forderung nach vorehelicher Askese, und schliesslich das wesentlichste, 4. die fortschreitende Teilung der Gesellschaft in obere Unterdrücker und unterdrückte untere Gruppen.“ (s.142)
Ich gehe nicht davon aus, dass wir wieder eine matriarchale Gesellschaft anstreben sollten. Es gibt auch gewalttätige matriarchale Gesellschaften mit Menschenopferritualen. Aber es ist sicher sehr nützlich zu wissen, wie die Beziehungen zwischen den Menschen in solchen Gesellschaften aussehen. So gibt es Kulturen, in denen die Frauen paralell 3-8 Beziehungen zu verschiedenen Männern haben (und umgekehrt die Männer natürlich auch). Auch wechseln die Beziehungen schneller als bei uns.
Bei den Mosuo in Südchina, die Heide Göttner-Abendroth zusammen mit einer Frauengruppe besuchte, „werden die Liebesbeziehungen leicht und oft gewechselt. Sie halten manchmal ein paar Monate, manchmal ein paar Jahre, selten ein Jahrzehnt.“ (s.156) Was mich bei diesem Volk besonders beeindruckte war folgendes: In der chinesischen Kulturrevolution wurden sie dazu gezwungen, in patriarchalen Strukturen zusammen zu leben. Aber nach der Kulturrevolution kehrten sie aus freien Stücken zu ihren alten matriarchalen Lebensweise zurück.
Ich will hier jedoch auch keine neuen Dogmen aufstellen, mehrere und/oder öfter wechselnde Beziehungen seien besser als feste, dauerhafte oder gar lebenslange Zweierbeziehungen. Das ist individuell sehr verschieden und wechselt auch, kann sich verändern im Lauf eines Lebens. Was ich aber möchte, ist das immer noch praktisch unantastbare Dogma zu hinterfragen, dass die Zweierbeziehung die allein selig machende Beziehungsform ist.
Irgendwo zwischen den beiden Extremen – der besitzergreifenden Zweierbeziehung (mit oder ohne heimliche Seitensprünge, die bei immerhin 2/3 aller Paare dazu gehören) und dem wilden rumvögeln, als „freie Liebe“ deklariert (was weder mit Liebe noch mit Freiheit etwas zu tun hat) – sollte es doch ein weites Feld von anderen, auch besseren Möglichkeiten geben. Wirkliche Freiheit, in der Liebe und überhaupt im Leben, ist nicht eine Frage der Quantität, sondern des Bewusstseins. Wir alle, ob Mann oder Frau, schleppen in unserem kollektiven Unterbewusstsein einen grossen Rucksack mit. 5000 Jahre Patriarchat können wir nicht so einfach abschütteln, hinter uns lassen. Wir sind ja die ersten zwei, drei Generationen, in denen Männer und Frauen überhaupt begonnen haben, offen und direkt zu kommunizieren. Die Befreiung von alten, patriarchalen Mustern, Verhaltensweisen, inneren Glaubenssätzen und Bildern (Märchenprinz) ist einmal ein erster Schritt. Befreiung allein reicht aber nicht. Sonst entsteht nur innere Leere. Wir müssen uns vom Alten verabschieden und das Neue kreieren, ohne dass wir wissen, wie das Neue aussieht. Wir sind sozusagen die Pionier-Generationen. Es braucht sicher noch viel Zeit und Geduld, um da weiter zu kommen.
Ich träume von kreativen Beziehungsformen, in denen mehr Tiefe, mehr Qualität möglich wird. Wenn es gelingt, bessere, schönere, harmonischere, herausfordernde, erotischere, spirituellere, bereicherndere, aufregendere, sensiblere und seelenvollere Beziehungen zu leben, könnte ich mir durchaus vorstellen, dass das eine enorme gesellschafts-politische Sprengkraft haben könnte.
Bücher zum Thema Zweierbeziehung gibt es genug, Bücher zum Thema „freie Liebe“ auch. Was fehlt, sind funktionierende Beispiele, in denen die Beteiligten die Erfahrung machen, dass es besser ist als vorher. Da mich das, was ich bis heute selber erlebte, nicht überzeugen konnte, habe ich mir überlegt, was es brauchen würde, um weiter zu kommen. Um verantwortungsvoll neue Beziehungsformen mit mehreren PartnerInnen zu wagen, braucht es bestimmte Voraussetzungen, die erfüllt sein müssen, sonst wird der Versuch über kurz oder lang im Desaster enden:
Es darf nicht auf Kosten von jemandem gehen. Ich übernehme Verantwortung, ich entwickle meine Herzenskraft, so dass ein liebevoller Umgang entsteht. Ich gehe davon aus, dass alles, was wir denken, fühlen und tun - ob positiv oder negativ - unweigerlich auf uns zurückfällt. Wenn wir diesen Grundsatz missachten, schaden wir letztlich auch uns selber.
Neid und Eifersucht: Die Beteiligten sind nicht eifersüchtig oder haben ihre Eifersucht zumindest so weit abgebaut/integriert, dass sie ihre Eifersuchtsgefühle „im Griff haben“. Mit „im Griff haben“ meine ich nicht beiseite geschoben und verdrängt, sondern soweit bearbeitet, dass man/frau damit umgehen kann. Sicher spielt hier das Verhalten der anderen Beteiligten eine entscheidende Rolle. Weil Neid und Eifersucht die wohl grössten Hindernisse beim Verlassen des Dogmas der ausschliesslichen Zweierbeziehung sind, hier eine Analyse des Therapeuten und Holonmitglieds Willi Maurer:
„Ich halte das Zweier-Dogma für einen Schutz vor unkontrollierbaren, allzu schmerzlichen Gefühlen von Menschen, die aufgrund ihrer frühkindlichen Prägung nicht imstande sind, mit Neid und Eifersucht umzugehen, da sie davon “besessen“ sind. Es ist ein “Chnorz“, diese Gefühle mit der Rationalität überwinden zu wollen, ohne die entsprechende Bereitschaft zu einer persönlichen Bewusstseinsarbeit. Neid und Eifersucht hängen nicht nur mit patriarchalischen Strukturen zusammen (kommen jedoch da vielleicht häufiger vor als in matriarchalen), sondern sie sind u.a. eine Konsequenz der fehlenden prägenden Momente des alle Sinne erfassenden Kontakts zwischen Mutter und neugeborenem Baby. Eine Konsequenz davon, dass Neugeborene von der Mutter getrennt und weggelegt werden. Wer dies als Baby ohnmächtig erfahren musste, ist später neidisch auf die Macht der Person, in die sie verliebt ist, sich verweigern zu können, und/oder eifersüchtig auf sie, wenn sie sich (nicht nur sexuell) andern zuwendet. Neid äussert sich dann im Impuls, den/die PartnerIn umbringen/schlagen/bestrafen zu wollen. Eifersucht hingegen äussert sich im Impuls, den/die LiebhaberIn der Partnerin oder des Partners umbringen/schlagen/bestrafen zu wollen. Neid basiert auf einer aus frühester Kindheit stammenden, existentiellen, lebensbedrohlich erlebten Trennungs- oder Ohnmachtserfahrung. Eifersucht kommt noch zusätzlich dazu, wenn jemand anderes das bekommt was ich auch gewünscht hätte. Wenn Neid und Eifersucht zusammenwirken, kommt es zu gewalttätigen Exzessen. Habsucht ist symbolischer Ersatz für entgangene Liebe.“
Schmarotzertum: Mehrere Beziehungen dürfen nicht dazu missbraucht werden, Konflikten auszuweichen, indem man/frau sich aus dem Staub macht und zur/m Nächsten geht, wenn es einem zu mühsam wird. Es gibt auch SchmarotzerInnen, die aus ihrer Not eine Tugend machen und im Brustton der Überzeugung ihre neue Heilslehre verkünden, die Polygamie. In Wirklichkeit sind sie wohl eher auf der Flucht vor ihren eigenen Problemen und damit auch auf der Flucht vor sich selber. Ich sehe eher ein Beziehungsgeflecht aus längerfristigen Beziehungen, nicht das herumflattern wie ein Schmetterling von Blüte zu Blüte. Qualität ist angesagt, nicht Quantität. Nur so können wir unsere Lektionen, die uns das Leben bietet, lernen und an ihnen wachsen. Wenn wir das nicht tun, wiederholen sich dieselben Lektionen immer wieder aufs neue in den unterschiedlichsten Konstellationen. Das Leben ist bekanntlich die beste Therapie!
Kein Sex ohne Liebe: Dass die Nichtbeachtung dieses Grundsatzes negative Auswirkungen hat, kennen die meisten aus eigener Erfahrung. (Ein eindrückliches Beispiel liefert Bernard Cornu im ZeitPunkt Nr. 46.) Da die Sexualität die stärkste Energie ist, die den Menschen zur Verfügung steht, sind die Auswirkungen von dem, was man/frau hier sät, auch entsprechend massiv, sowohl positiv als auch negativ. Zumal es ja nicht nur um die konkreten Handlungen auf der materiellen Ebene geht, sondern auch um die Gedanken und die Gefühle. In diesem Sinne sind die Gedanken gar nicht so frei! Vor allem Männer, die wenig Kontakt zu ihren Gefühlen haben oder diesen bereits weitgehend verloren haben, sind in Gefahr, das Opfer ihrer selbst zu werden, auch Opfer der gesellschaftlichen Prägungen. Der erfolgreiche Mann auf der Karriereleiter ist meist abgeschnitten vom realen Alltag seiner inneren und äusseren Kinder. Eine Beziehung kann sehr vielschichtig sein, die Herzebene ist dabei aber bestimmt zentral. Wenn es uns gelingt, die stärkste Energie des Menschen für unser inneres Wachstum zu nutzen, sind wir dem Ziel der Transzendenz einen Schritt näher. Auch hier gilt: Der Weg ist das Ziel. Es ist mehr eine Frage der inneren Haltung, sich selbst und dem/der/den PartnerIn(nen) gegenüber, und weniger eine Frage der äusseren Formen und Praktiken.
Keine neuen Dogmen: Vor allem Leute, die vorher lange Zeit in einem anderen Extrem gelebt haben (z.B. einer sexuell unbefriedigenden Ehe), neigen dazu, ins andere Extrem zu kippen und zu vehementen Verfechtern der Polygamie zu werden - bis sie sich auf’s Neue verlieben. Jede/r muss selber spüren, was für ihn/sie das Richtige ist. Man kann sich aber gegenseitig helfen, seiner inneren Stimme näher zu kommen und ihr nachzufolgen.
Um nur schon diese fünf Voraussetzungen zu erfüllen, braucht es schon einiges an menschlicher Reife. Ohne eine entsprechende spirituelle Praxis, nach welcher Schule/Richtung/Weltbild auch immer, dürfte das schwer zu erreichen sein. Das entscheidende ist immer die praktische Realität, ganz nach dem Motto: An den Früchten werdet ihr sie erkennen.
„Um die Märchenprinzessin zu finden, musst du erst selber zum Märchenprinzen werden,“ sagte einmal eine weise Frau zu jemandem in einer Gruppe, in der wir das Thema bearbeiteten. Ganz entscheidend ist sicher auch, was für Frauen- und Männerbilder wir in uns haben, was für Ideale, was für ein Bild der/des idealen Partnerin/Partners wir mit uns herumtragen. Das offenbart sich z.B. dann, wenn wir uns verlieben und wie wir damit umgehen. Was suchen wir, was ist unsere Sehnsucht, wenn wir eine/n Partner/in suchen, eine Beziehung eingehen? Alle diese Fragen ausführlich zu behandeln, gäbe nochmals einen Artikel in diesem Umfang.
Netzwerk oder Gemeinschaft?
Ich könnte mir ein Netzwerk von Interessierten vorstellen, die sich - als aktive Mitglieder des Netzwerks und/oder als Gönner in einem Unterstützungsverein - zusammen tun, Kontakte knüpfen, Beziehungen pflegen, sich in kleineren oder grösseren Gruppen treffen, ab und zu einen Tantra-Work-shop organisieren und/oder ein meditatives Ritual zelebrieren, zu einer Party einladen oder auch mal eine wilde Orgie feiern, z.B. mit einem grossen, aphroditischen Gelage, nach den einschlägigen Rezepten im Kapitel „Die Orgie“ im erotischen Kochbuch "Aphrodite" von Isabel Allende.
Wer mehr möchte und eine grössere Herausforderung sucht, kann sich - je nach seinen/ihren Talenten - stärker engagieren. Mittelfristig könnte sich eine Kerngruppe bilden, die fest, vorwiegend oder auch nur sporadisch zusammen wohnt (mit oder ohne Zweit-Wohnung im Rücken). Das wäre eine flexible Lösung, und so könnte sich jeder/jede soweit einbringen, wie es ihm/ihr im Moment entspricht. Im eurotopia, dem besten Verzeichnis der europäischen Gemeinschaften und Ökodörfer, gibt es bereits einige, die in diese Richtung gehen. Das sind jetzt einmal ein paar Ideen. Ich stelle mir aber vor, dass ich das mit denen weiter entwickeln werde, die sich melden. Interessiert? Dann melde Dich mal, mit Email oder per Telefon.
Ende.
die froschkönigInnen
verändere dich selbst
und du veränderst die welt
die suche nach dem verlorenen glück -
den himmel auf die erde holen
in diesem text möchte ich versuchen, das experiment so plastisch als möglich zu formulieren, so dass man und frau sich besser vorstellen kann, wie das funktionieren könnte. dazu machen wir jetzt einen zeitsprung in die zukunft.
wir alle träumen von glück in der liebe, die meisten haben sich damit abgefunden, dass es dieses glück für sie nicht gibt, haben sich arrangiert in ihrer ehe, haben sich angepasst, an den partner (den sie aushalten), an den status des singels... manchmal geschieht das aus freien stücken, aber oft wird aus der not eine tugend gemacht. nur wenige sind auf der suche. für diese sucherInnen, die ihre träume noch nicht begraben haben - oder besser - mit diesen zusammen, möchte ich etwas neues kreieren, einen traum leben, das unmögliche möglich machen, eine vision verwirklichen.
in meiner jugend, versuchte ich mit allen mitteln die welt zu verändern. inzwischen habe ich realisiert, dass sich zumindest meine unmittelbaren lebensumstände sehr grundsätzlich verändern, wenn ich mich selber verändere. natürlich bin ich nicht der einzige, der das gemerkt hat. aber viele bleiben an diesem punkt stehen, sobald sie ihr kleines privates glück erreicht haben, was auch immer sie darunter verstehen. ich möchte hier aber nicht stehen bleiben, sonder den sprung wagen, den sprung ins warme wasser, auf einen andern stern, in eine neue welt.
meine beziehungen, der spiegel der seele
unsere entwicklung hängt zu einem sehr grossen teil von der beziehung zu uns selber und zu den anderen menschen ab. das ist einer der gründe, warum ich an diesem punkt ansetzen möchte. um unser glück zu finden, müssen wir uns verändern und diesen veränderungsprozess können wir entweder bremsen oder fördern/beschleunigen. verändern können wir uns letztlich nur selber, aber es gibt bessere und schlechtere voraussetzungen, um diesen prozess zuzulassen. eine der wichtigsten voraussetzungen, um diesen prozess ins bewusstsein zu holen, sind unsere beziehungen, denn sie sind alle spiegel für unseren eigenen prozess. die einen klar und deutlich, die andern mehr indirekt, versteckt, verborgen. wenn es also gelingt, eine gruppe von spiegeln zusammen zu bringen, die alle ihre beziehungen in diesem bewusstsein leben und nicht nur darüber reden, würde es möglich, ganz neue voraussetzungen zu kreieren.
die froschaugasse
regula lernte ich auf eine ganz unerwartete weise kennen. als ich im bahnhof stadelhofen auf den zug wartete, sprach mich plötzlich eine hübsche frau an. sie war gross und schlank, etwa in meinem alter. allerdings interessierte sie sich nicht für mich, sondern für mein greenpeace-velo. ihre tochter hatte bald geburtstag und brauchte ein neues velo. da sie auch auf die S5 musste, setzten wir uns ins gleiche abteil und tauschten die visiten-karten aus. da sie nach uster fuhr, erzählte ich ihr, dass uster ganz oben auf meiner prioritätenliste steht. wenn ich nochmals umziehen würde, dann nach uster: gute verkehrsverbindungen, nur zehn minuten bis nach zürich und doch auf dem land. das zürcher oberland, mit seiner schönen natur, den vielen seen, einer davon direkt vor der haustüre, der greifensee! so zum spass fügte ich noch an: „ja, so eine attikawohnung in der altstadt, mit einer schönen dachterrasse - wäre schon schön.“ „ja, genau das habe ich jetzt. allerdings in zürich, nicht in uster. aber eigentlich möchte ich nach uster wechseln“, antwortete sie. mit diesem satz hatte sie mir einen floh ins ohr gesetzt. eine wohnung im niederdorf wäre doch genau die richtige adresse für ein solches experiment.
ein paar wochen später besuchte ich sie, um ihre wohnung anzuschauen. es stellte sich heraus, dass sie psychotherapeutin war und sich für das projekt interessierte. ihre wohnung wurde zu unserer ersten adresse. ruhig und zentral gelegen, eignet sie sich ideal für das, was wir beabsichtigten. wir starteten, nachdem regula in uster eine eigentumswohnung gekauft hatte. wir waren am anfang fünf leute, zwei männer und drei frauen. es war nicht so, dass nicht noch mehr mitmachen wollten. nein, es gab eine ganze reihe von bewerberInnen. aber zum zeitpunkt, als die wohnung an der froschaugasse frei wurde, hatten nur diese fünf den mut, diesen sprung zu machen.
wir mieteten also diese wohnung, ohne jedoch unsere bisherigen wohnungen aufzugeben. wir wollten uns nicht unter druck setzen, uns dauernd auseinander setzen zu müssen. genau so, wie die meisten davon ausgingen, dass druck und pushen in einem therapeutischen prozess eher widerstand und abwehr auslöst, als dass es jemand weiter bringt, wollten wir in diesem experiment auch für uns die möglichkeit offenlassen, uns zurück zu ziehen, wenn wir das wollten. die wohnung ist mit vier zimmern relativ klein, aber mit fr. 2700.—/monat noch bezahlbar. sie hat aber einen sehr schönen und grossen wohnraum, der sich gut für gruppenarbeit eignet. auch die küche ist sehr gross, so dass genug platz vorhanden ist, um dort zusammen zu kochen und zu essen. den drei eher kleinen zimmern teilten wir funktionen zu. eines ist das büro, eines der raum der stille und eines der rückzugsraum für paare, die für sich sein wollen.
die familie im patriarchat
balthasar ist auch therapeut und hatte wie regula auch schon eine familie. beide machten die erfahrung, wie schwierig es ist, über die runde zu kommen, ohne dass es auf kosten der schwächsten geht. dass eine ehe scheitert, ist unter solch ungünstigen voraussetzungen, wie in einer patriarchalen gesesllschaft, eigentlich eher normal als die ausnahme. auch wenn ein paar zuammen bleibt, heisst das noch lange nicht, dass diese beziehung nicht als gescheitert erlebt wird. die meisten leben symbiotische beziehungen - ein tauschgeschäft, in dem einer auf kosten des andern lebt. das geht dann meistens auf kosten der kinder und der frau. auch regula ist alleinerziehende mutter, sie hat jetzt einfach noch ein kind mehr – ihren mann.
das kuckucksei im nest
das erinnert mich an maria, die frau eines guten freundes. sie ist secondo, mit einer noch starken verbindung zu italien. wir waren zu besuch und unterhielten uns über die beziehungen zwischen frauen und männern in verschiedenen kulturen. irgendwann fragte maria, ob ich wüsste, warum italien heute die tiefste geburtenrate der welt hat. ich wusste es nicht. sie erzählte mit einem schalkhaften lächeln auf den lippen ihre theorie:
im zuge der letzten zwei, drei generationen hätten die frauen erkannt, dass sie wohl beziehungen zu männern haben können, dass sie jedoch niemals den fehler machen dürfen, ihren partner zu heiraten. „weißt du warum?“, fragte sie mich noch einmal und ihr schalk kam noch deutlicher zum vorschein. „sobald du einen italiener heiratest regrediert er zum baby und du findest dich plötzlich in der rolle der alleinerziehnden mutter - mit einem kuckucksei im nest. der kuckuck ist meist so gefrässig, dass er die andern entweder vereinnahmt und auffrisst, aus dem nest wirft (er terrorisiert sie so lange bis sie gehen), oder auf eine andere art missbraucht. das aufwachsen in einem kuckucksnest ist eine äusserst traumatisierende erfahrung. aber dadurch entstehen neue wähler für berluscconi! italienerinnen, die nicht berlusconi wählen, hüten sich also davor, einen italiener zu heiraten.“
wo ist der sichere hafen?
bei balthasar ist das anders. er möchte zwar mehr machen mit seinen kindern, bekam aber von seiner ex-frau, ausser dem gesetzlichen besuchsrecht, nicht mehr zugestanden, trotz teuren prozessen bis vors obergericht. sie hatte ihn verlassen, weil er noch eine zweite liebes-beziehung zuliess und nicht nur seitensprünge machte wie sie. sie war eifersüchtig und stellte ihm ein ultimatum, sie oder die andere. er fühlte sich erpresst und wollte mit ihr in eine paartherapie, um das alles aufzuarbeiten. sie weigerte sich und zügelte nach ablauf des ultimatums mit den kindern in einer nacht- und nebel-aktion in eine andere wohnung. balthasar lebte dann noch einige mehr oder weniger offene beziehungen, die aber alle an der eifersucht scheiterten. bevor wir uns kennen lernten war er gerade wieder von einer frau, die ihm sehr viel bedeutete, verlassen worden. er fragte sich ernsthaft, ob er seine bedürfnisse und ideale über bord werfen und in den „sicheren hafen“ der monogamie zurückkehren sollte. er tat es nicht, sondern wählte den „sicheren hafen“ froschaugasse.
sichere häfen gibt es ja bekanntlich nicht. das einzig sichere ist die veränderung. es gibt mehr oder weniger sicher - die frage ist nur, was ist sicher und was ist unsicher. dass ehe, zweierkiste und andere symbiosen, aber auch schmetterlings-beziehungen, ein unsicherer tanz auf dem drahtseil sind, das hatten wir in der zwischenzeit gemerkt, aber das gegenteil, die andauernde veränderung und weiterentwicklung, das in den fluss kommen - den fluss des lebens, das kannten wir erst ansatzweise.
die neue familie
am anfang waren wir fünf, drei frauen und zwei männer. regula, der die wohnung gehörte, erwähnte ich schon. sie war unserem experiment gegenüber eher kritisch, aber auf grund ihres menschlichen werdegangs und auch dank ihrer beruflichen qualifikationen sehr sicher. sie hatte viel boden und war dadurch oft auch der fels in der brandung.
secilia war die jüngste. sie ist schauspielerin und sehr experimentierfreudig. obwohl sie erst 33ig war, hatte sie die nase voll von männern und beziehungskisten. sie wollte mehr. obwohl - oder vielleicht gerade weil - sie so gut aussah, war sie in ihren beziehungen immer wieder ins messer gelaufen. sie ist eher exrtavertiert, hat aber trotzdem auch konstanz und durchhaltevermögen, sie konnte auch dranbleiben, als es harzig und mühsam war. meine anfängliche angst, dass sie dann die ganze zeit mit einem oder mehreren verehren aus ihrem fanclub nach hause kommen würde, war nicht berechtigt. anscheinend waren das eher meine phantasien als ihre.
iris ist webdesignerin und ein richtiger computer-crack. aber sie lässt sich nicht mehr blenden, von all den stellen-angeboten aus der branche, die ihr das blaue vom himmel versprechen. in der euphorie des new market und des allgemeinen börsen-rausches der 90er-jahre gründete sie, nach guten job’s bei verschiedenen firmen, ihre eigene webdesigne-firma. doch kaum war sie so richtig im geschäft, platzte in den usa die new market-blase. die aufträge gingen zurück und ihre firma ging pleite. diese erfahung veranlasste sie dazu, die prioritäten in ihrem leben neu zu setzten. sie setzte sich u.a. zum ziel, eine gute partnerschaft zu erreichen. sie hatte jetzt viel mehr zeit zur verfügung und trotzdem genug geld, da sie mit ihren qualifikationen nach wie vor sehr gefragt war. da auch ihr wunsch, nach einer eigenen familie und kindern eher im abnehmen begriffen war (sie war damals 40), war für sie unser experiment auch so etwas wie eine eigene familie gründen. das ging übriges den meisten von uns so.
die spurgruppe
da unser versuch, etwas zu kreieren, das besser ist, als eine gute zweierbeziehung, nicht scheitern sollte, haben wir uns gut vorbereitet. wir bildeten eine spurgruppe, die sich regelmässig traf, erst alle zwei monate, dann in immer kürzeren abständen. erst vier mal jährlich, dann auch immer öfter, machten wir zusammen workshop’s mit oder bei verschiedenen therapeutInnen, um unsere kommunikations- und beziehungsfähigkeit zu verbessern. es ging darum, diesen patriarchalen rucksack, den jedeR mit sich trägt, anzuschauen und die kindheits-traumatas zu bearbeiten, die uns blockieren und gefangen halten. natürlich macht man/frau das nicht so einfach in ein paar wockshop’s, aber wir sahen so klarer, wo jeder steht und was ihm noch im wege stand. es war eine intensive zeit und die gruppe drohte mehrmals auseinander zu brechen.
es ging in erster linie darum, eine gruppe mit leuten zu bilden, die nicht mehr blocken und die prozesse laufen lassen können. die in konflikten nicht aufbrausend und dominant die flucht nach vor antreten oder sich beleidigt und gekränkt ins schneckenhaus zurück ziehen. ein weiteres kriterium war, ob sich jemand die fähigkeit erworben hatte, seine eigenen probleme nicht mehr auf sein gegenüber, sein/e partnerIn, die gruppe, die gesellschaft oder sonst jemanden zu übertragen, ob er/sie die verantwortung für sich übernehmen konnte. theoretisch war das zwar allen klar, aber mit der praktischen umsetzung happerte es ganz gewaltig. auch bei unserem projekt zeigte sich sehr klar: das problem ist nicht das geld, nicht die fehlende professionalität oder unterstützung, die grössten probleme entstehen immer auf der beziehungsebene.
die utopien
da wir das rad nicht neu erfinden wollten, schauten wir uns natürlich auch die gemeinschaften an, die ähnliche ideen hatten, wie das ZEGG, tamera, findhorn oder glarisegg. es war interessant zu sehen, dass bei den meisten anspruch und wirklichkeit weit auseinanderklafften. die spirituell motivierten reproduzierten weitgehend das schema der alten klöster. zwar mit einer andern ideologie und anderem brimborium. aber auch heute gibt es junge männer hier in mitteleuropa, die sich, auch im winter, mit kübeln voll kaltem wasser übergiessen, um ihre „fleischeslust“ zu unterdrücken! die eher politisch motivierten, die auch die sexualität miteinbezogen, erinnerten mich eher an das, was ich über die dogmatischen strukturen in politischen parteien jeglicher couleure mitbekommen hatte.
der umgang mit der macht - die revolution frisst ihre kinder
die absichten und visionen waren zwar durchwegs lauter, aber die resultate sahen anders aus. das zu leben was man „predigt“ ist anscheinend viel schwieriger als man denkt. die führer waren zwar nicht mehr immer männer, aber die macht wurde nach wie vor zur unterdrückung der schwächeren missbraucht, statt zu ihrer förderung verwendet. die herrschaft der patriarchalen führerinnen war zwar subtiler und raffinierter, aber genau so unerbittlich. auch die feministisch angehauchten königinnen im zegg regieren kühl und kalt und seelenlos. wirkliche herzenswärme fand ich dort wenig. das ging auch andern so. aber statt unsere energie in die kritik des bestehenden zu investieren, wollten wir lieber selber etwas besseres kreieren.
natürlich war auch bei uns das thema sex und beziehung heiss umstritten. wir wollten vom dogma wegkommen, dass sex nur mit einer person erlaubt ist, ohne deshalb gleich wieder ein neues dogma aufzustellen. gleichzeitig achteten wir aber sehr ganau darauf, unsere grenzen nicht zu verletzen, weder unsere eigenen noch die des/r partenerInnen. das war gar nicht einfach, denn gerade hier sind wir auf grund unserer geschichte extrem verletzlich. wir wollten auch nicht ins andere extrem einer AAO, eines ZEGG oder eines swingerclubs fallen. wir wussten ziemlich genau was wir nicht oder nicht mehr wollten, aber noch nicht so genau, wie denn das neue aussehen sollte.
ein wichtiger grundsatz in diesem zusammenhang war die geleichwertigkeit von zweierbeziehung und mehrfach-beziehungen, ohne die eine beziehungsform höher oder tiefer zu bewerten. wir wollten nicht in die falle tappen, ein altes dogma durch ein neues zu ersetzen. die einen lebten in einer festen zweierbeziehung, die andern hatten mehrere partnerInnen. das konnte auch wechseln. die meisten hatten schon beide erfahrungen gemacht. in verschiedenen lebensphasen kann einmal die eine oder die andere beziehungsform wichtig sein.
fülle und bedürftigkeit
als ein zentrales axiom stellte sich das „gesetz der fülle“ heraus. wir realisierten immer mehr, dass das entscheidende für jede beziehung, die beziehung zu uns selber war. diese erfahrung machten wir sowohl in zweierbeziehungen und um so mehr in mehrfachbeziehungen. bin ich im zustand der fülle, kann ich mich verschenken. wenn mein/e partnerIn das annehmen kann, ist es schön, wenn nicht, ist es auch kein problem. sobald ich aber nicht im zustand der fülle, sondern des mangels, der bedürftigkeit bin, kann ich ganz schlecht bedingungslos geben. ich entwickle dann sehr schnell erwartungshaltungen. wenn meine erwartungen nicht erfüllt werden, bin ich enttäuscht, gekränkt oder beleidigt. ich versuche dann, meine/n partnerIn so zu verändern, dass sie/er wieder meinen erwartungen entspricht. dadurch gibt es unweigerlich meinungsverschiedenheiten, die leicht eskalieren. meine erwartungen nach liebe, zuneigung und wärme werden jetzt noch mehr enttäuscht. ein teufelskreis. aber zum glück können wir uns entscheiden, welchen weg wir gehen wollen, wo wir uns wohler fühlen, im teufels- oder im engelskreis. nur geht das nicht von heute auf morgen. wir sind keine computer, bei denen man schnell die software auswechseln kann. bis wir uns „umprogrammiert“ haben, kann das dauern.
den gruppenraum statteten wir mit futons aus, die wir tagsüber zusammen rollten. in der nacht bildeten die futons manchmal ein grosses bett für alle. wenn alle partner und partnerinnen der mitglieder der gruppe anwesend waren, konnten das bis zu zehn personen sein, je nach dem, ob sich ein pärchen, oder auch mehrere personen, in das separé zurückzogen oder nicht. meinstens machten wir vor dem schlafen eine gemeinsame meditation, die immer wieder jemand anders leitete. dann kuschelten wir uns mit jenen zusammen, denen wir uns gerade nah fühlten. mit sex waren wir am anfang eher vorsichtig, denn die grössten verletzungen gibt es meist dort, wo die spezifischen grenzen in der sexualität der verschiedenen beteiligten nicht wahrgenommen und respektiert werden. und wir wollten ja nicht in die hölle - diese kannten wir zur genüge. nein, wir wollten in den himmel auf wolke sieben.
die motivation
die motive aller beteiligten waren ein sehr zentrales thema, auf das wir in unserer gruppenarbeit immer wieder den fokus richteten. die frauen suchen im allgemeinen eine gute, liebevolle partnerschaft mit einem partner, der ihnen geborgenheit und sicherheit vermittelt. die männer suchen eigentlich das selbe, möchten aber noch viel „freiheit“ für ihre z.t. auch sehr patriarchalen bedürfnisse. warum das so ist und warum wir unser ziel unmöglich erreichen, wenn wir unseren rucksack in unserem unterbewusstsein nicht bearbeiten, beschreibe ich in den anderen kapiteln.
der rucksack
wir alle hatten unseren rucksack angeschaut und schon einiges davon bearbeitet. da alle beteiligten die fähigkeit hatten (die einen schon immer, die andern hatten sie sich erarbeitet), prozesse laufen zu lassen ohne zu blocken, gab es manchmal ganz verrückte situationen. sowohl in den beziehungen zwischen den einzelnen, als auch in der gruppe, gab und gibt es immer wieder happige auseinandersetzungen und konflikte, die manchmal sehr laut und emotional ausgetragen wurden/werden. oder jemand war total gekränkt und verletzt und weinte bitterlich. es gab und gibt wutanfälle, weinkrämpfe und tränenseen. aber weil sich niemand tagelang beleidigt zurück zieht, schmollt oder sich rächt, sind das wie emotionale wellen, die vorüber gehen und verebben. das ist nur möglich, weil wir auch lernten, immer weniger übertragungen zu machen, unsere eigenen probleme also nicht den andern in die schuhe zu schieben.
dadurch erleben wir unsere gruppe wie einen schnellzug, der mit einem unheimlichen tempo durch das leben fährt. prozesse, die sich in unseren früheren beziehungen manchmal über monate und jahre dahin zogen, sind jetzt plötzlich eine sachen von ein paar stunden oder wochen.
am meisten wirkt sich das auf den energiehaushalt aus. uns allen steckte noch die erinnerung an endlose und aufreibende beziehungskonflikte in den knochen. ich persönlich brauchte nach einem happigen konflikt 2-3 tage bis ich wieder auf dem damm war. das ist jetzt anders. wir streiten immer noch, aber wir haben eine neue streitkultur. es gibt z.b. keine kritik mehr. es gibt nur noch wünsche. damit kann man besser umgehen, als wenn man dauernd kritisiert wird. oder es gibt keine diskussionen mehr. wir machen nur noch kreisgespräche. das verändert sofort die atmosphäre. man kommt so vom kampfmodus in den schöpfermodus.
da wir den andern nicht mehr die schuld in die schuhe schieben, nehmen die konflikte nicht mehr einen so destruktiven verlauf. wir lernen immer mehr, konstruktiv zu streiten. dadurch ist eine auseinandersetzung manchmal schon nach kurzer zeit vorbei und wir gehen wieder auf einander zu. so kommt es immer wieder vor, dass einem tief schon nach ein, zwei stunden ein hoch folgt. früher wäre das unvorstellbar gewesen.
da wir so viel weniger energie „verpuffen“, haben wir jetzt auch viel mehr davon und das leben macht viel mehr spass. ich erlebe jetzt am eigenen leibe, dass es wirklich stimmt, dass sich die energie in der gruppe potenzieren kann. es geht mir jetzt so gut, dass leute die mich seit längerem kennen, manchmal mühe haben und das nicht einordnen können. die „böswilligen“ sehen mich bereits abgehoben umherschweben, und vermuten, dass ich einen guru gefunden hätte und einer sekte beigetreten sei. die „gutwilligen“ denken, dass ich jetzt alle meine träume verwirklichen könnte. das stimmt glücklicherweise auch weitgehend. das heisst in der realität des alltags aber auch viel arbeit an sich selber, immer wieder über den eigenen schatten springen, den prozess zulassen, auch wenn sehr schmerzhaftes hoch kommt. standhalten und nicht flüchten, denn was passiert, hat immer einen grund, einen sinn. das leben ist bekanntlich die beste therapie.
es ist aber nicht nur bei mir so, dass es mir immer besser geht. auch die andern erzählen ähnliche geschichten. anscheinend strahlen wir etwas aus, das viele aufmerksam werden lässt. das merkt man/frau an den workshops die wir anbieten, um die kommunikations- und beziehungsfähigkeit zu verbessern. sie sind immer mehr ausgebucht und die wartelisten werden länger. es macht ganz den anschein, dass es noch mehr menschen gibt, die sich nicht mit dem halben leben begnügen, sondern auf’s ganze gehen und den sprung ins warme wasser wagen. ich wünsche allen zögernden einen guten sprung. es lohnt sich!
meine lösungsvorschläge
kreative beziehungen, gemeinschaft
den prozess zulassen können, bewusstseins-entwicklung, das leben ist die beste therapie, im fluss sein, den himmel auf die erde holen, durch's leben tanzen..
was ich hier beschreibe, bezieht sich nicht nur auf gemeinschafts-projekte, sondern auf sämtliche sozialen interaktionen: ob schule, beruf, familie, nachbarn, organisation, netzwerk oder irgend ein projekt - die mechanismen die auftauchen, die muster die hochkommen, werden immer dieselben sein, denn wir tragen diese mit uns rum. unterschiedlich ist nur die intensität der reibung. je näher wir uns kommen, je höher die reibung und desto schneller kommt das eingemachte hoch.
spirituelle community
die frage ist, wie können wir ein projekt, ein netzwerk, eine gemeinschaft bilden, ohne guru, ideologie und religion - eine gemeinschaft "of all leaders"? was geben wir uns für spielregeln, damit wir uns gegenseitig in unserem prozess fördern und bereichern können, statt zu bremsen und zu bekriegen?
ich möchte eine lebensumfeld, in der ich mich gut fühle. eine gemeinschaft, in der wir den himmel auf die erde holen, in der wir gemeinsam durchs leben tanzen. ein netzwerk von seelenpartnern, in dem eine freudvolle atmosphäre herrscht, so als ob wir permanent in einem zustand von verliebtheit leben würden: verliebt ins leben, verliebt in die quelle, verliebt in uns selber, unser höheres selbst, verliebt in alle anderen menschen..
gemeinschaft
seit über zehn jahren mache ich jetzt meine newsletter und meine website, als drehscheibe für gemeinschafts-interessierte. um das rad nicht neu zu erfinden besuchte ich über 20 gemeinschaften vor allem im deutschen sprachraum, um zu sehen/fühlen/erfahren wie sie es machen. bei den meisten gemeinschafte war ich leider froh, wieder gehen zu können. so zu leben wäre für mich nicht ein aufstieg, sondern ein abstieg. in diesen zehn jahren sind in der schweiz gerade mal zwei grössere gemeinschaften entstanden: glarisegg und degersheim. es gibt zwar immer wieder versuche, aber die meisten projekte scheitern schon bevor sie realisiert werden - meistens an den zwischenmenschlichen problemen.
bin ich überhaupt gemeinschaftfähig?
was braucht es, um sich den himmel zu kreieren und nicht die hölle? vor allem müssen wir bei uns selber anfangen. das leben ist so genial organisiert, dass immer genau das richtige kommt. die meinsten menschen sehen das aber nicht als chance, sondern als schweres schicksal oder schlechtes karma. das leben ist jedoch die beste therapie. über das resonanzprinzip ziehen wir automatisch die lebensituationen, partnerInnen, aufträge, gruppen, wohnsituationen an, die uns die chance geben, unsere offen wunden heilen zu können. ob in den beziehungen zu den nachbarn, in der firma, zu den wohn- oder liebespartnerInnen - früher oder später kommt das eingemachte hoch - unsere muster, traumatas und tick's. unterschiedlich ist nur wie schnell. je stärker die reibung, je schneller. am schnellsten geht es deshalb in einer liebesbeziehung und wenn man/frau zusammen wohnt, eine küche oder ein bad teilt. noch schneller geht es, wenn man in offenen beziehungen lebt und eine gemeinsame kasse hat.
was brauchte es für veränderung?
alle grossen spirituellen lehrer sagen: „wenn du die welt verändern willst, verändere dich selbst.“ was ist damit gemeint? ich intepriere das so: äussere und innere gefängnisse hängen zusammen. ohne befreiung aus unseren inneren gefängnissen ist die befreiung aus gesellschaftlichen zwängen nur sehr beschränkt möglich. wie kann ich mich befreien? den „richtigen“ weg gibt es nicht, weil der weg individuell ist. wenn jemand den richtigen oder den einzigen weg propagiert, ist das immer ein dogma, eine ideologie. es gibt so viele wege wie es menschen gibt. jeder muss seinen eigenen weg finden. dieser prozess geht immer weiter, durch viele leben. um weiter zu kommen brauchen wir andere menschen, beziehungen, gruppen.
der mensch ist ein soziales wesen. je nachdem, mit welchen leuten wir zusammen sind, wie wir die interaktion gestalten - oder nicht gestalten und den andern überlassen - ist unser soziales umfeld förderlich für unsere weiterentwicklung oder hinderlich. ich denke, im normalfall behindert und blockiert unser soziales umfeld unsere entwicklung. das ist auch so gewollt. unsere eliten setzen alle möglichen mittel ein, um uns klein zu halten. es ist das perfekteste sklavenhalter-system das es jemals gab auf dieser erde, das erste in dem sich die sklaven selber dafür engagieren, dass sie unterdrückt werden. das ist der wahnsinn der normalität. die grosse frage ist: wie kommen wir da raus?
wir brauchen eine neue kommunikationskultur, eine neue beziehungskultur.
es beginnt mit der kommunikation. diskutieren wir (kopf) oder moderieren wir unsere zwischenmenschliche interakion so, dass unsere intuition, die stimme des herzens zum zuge kommt? in unseren gruppen ist die übliche kommunikationsform normalerweise die diskussion. eine diskussion ist so etwas wie die gladiatorenkämpfe der römer. man bringt sich nicht mehr physisch um, aber medial. in der schweiz heisst eine entsprechende fernsehsendung bezeichnenderweise arena. es geht um kampf. wer hat recht? wer ist besser? wer kann den anderne fertig machen? wer gewinnt, wer verliert?
auch hier geht es wieder darum, die priorität von kopf und herz zu vertauschen. unsere zwischenmenschliche interakion so zu gestalten, dass unsere intuition, die stimme des herzens zum zuge kommt. dann entsteht eine andere atmosphäre: jeder kommt zu wort, alle haben dieselbe redezeit, man inspiriert sich gegenseitig..
man kann so eher die kollektive intelligenz anzapfen, sich mit seinem göttlichen kern, dem höheren selbst verbinden. sobald die interaktion in einer gruppe in diese richtung geht, erhöht sich die schwingung oft schlagartig. die leute fühlen sich wohl, die gruppe hat eine gute energetische ausstrahlung und wird so zu einem magnet, der noch mehr leute anzieht, die diese art der kommunikation, diesen umgang miteinander suchen. aber um diese art der kommunikation zu erreichen, brauchte es - vor allem am anfang - ein paar gute tools, eine gute gesprächsleitung und eine kern- oder initiativgruppe von leuten mit viel erfahrung und bewusstsein, die wissen was sie wollen.
Soziokratie - Demokratie weiter entwickeln
Viele Projekte scheitern am Zwischenmenschlichen bevor sie realisiert werden. Basisdemokratische Strukturen sind oft sehr undemokratisch, weil sie selbsternannten Möchtegern-Königen zu viel Spielraum geben und die Basismitglieder sich zu wenig einbringen und Verantwortung übernehmen. Soziokratie - die Herrschaft aller Beteiligten - hilft hier weiter. 5.6.15
soziokratie
da ich immer wieder die erfahrung machte, dass projekte am zwischenmenschlichen scheitern, bevor sie realisiert werden, begann ich mit einer ausbildung in soziokratie. wir alle schleppen in unserem "eingemachten" noch viele alte muster/wunden/traumatas mit uns rum, die automatisch immer wieder hochkommen, bis wir einen anderen umgang damit finden. wir sind in dieser beziehung noch im kindergarten, sehr unbewusst. die grosse mehrheit der menschen, die sich einer gruppe gleichgesinnter anschliesst, um ein ziel zu verfolgen, sind freundlich und wohlwollend und halten sich automatisch an die elementarsten spielregeln, wie: zuhören können, sich nicht ins wort fallen, jeder kann seine meinung sagen. es reicht aber ein querschläger, der sich an nichts hält und den andern sein ding aufdrängen will. meistens können die friedfertigen und gutwilligen damit nicht umgehen. vor allem wenn der querschläger ein guter rethoriker ist. in dieser situation ist ein werkzeug wie soziokratie sehr hilfreich, um konstruktiver zusammen zu arbeiten. basisdemokratische strukturen sind oft sehr undemokratisch, weil sie selbsternannten möchtegern-königen zu viel spielraum geben und die basismitglieder sich zu wenig einbringen und verantwortung übernehmen. oft haben basisdemokratische projekte den anspruch macht und hierarchien zu eliminieren. dadurch verlagert sich alles auf die informelle ebene und ist noch schwieriger zu durchschauen. soziokratie ist ein gutes tool um hier klarheit zu schaffen und undemokratische "basisdemokratische strukturen" zu demokratisieren. wenn du bedarf hast, rufe mich an..
weitere informationen zur soziokratie
gute kurzfassung s. bild oben, einfach in ein mail kopieren und vergrössern
mittlere länge: 11 seiten: Markus Spitzer, Michaela Moser: Soziokratie. Ein Organisationsmodell für Commoners s. 195-206
aus dem e-buch: was allen gehört. commons - neue perspektiven in der armutsbekämpfung
: https://www.armutskonferenz.at/images/Was_allen_gehoert/buch_was-allen-gehoert_web.pdf
website des soziokratiezentrums in österreich: https://www.soziokratie.at/
ausführliche informationen auf der website von christian rüther
soziokratiezentrum österreich: https://www.soziokratie.at/
soziokratiezentrum deutschland: www.soziokratie.com/
soziokratie holland: https://www.sociocracy.biz/
soziokatie in englisch: https://thesociocracygroup.com/
soziokratie in französisch: https://www.sociogest.ca/
was braucht es um gemeinschts- und/oder beziehungsfähig zu sein?
wenn wir tiefe, intensive beziehungen eingehen wollen, gibt es dazu aus meiner sicht drei kriterien:
1. herzensmenschen: es geht nur mit herzensmenschen. alles andere kann man vergessen.
2. reflextionsfähigkeit: es braucht reflextionsfähigkeit auf allen drei ebenen.
a) reflextionsfähigkeit bei sich selbst: was geht in mir ab?
b) reflextionsfähigkeit beim du: was läuft in unserer beziehung
c) reflextionsfähigkeit beim wir: was geht in der gruppe ab, die gruppendynamik.
3. triggerfähigkeit: das ist das schwierigste. kann ich damit umgehen, wenn ich getriggert werde? getriggert heisst, es kommt ein muster hoch, man geht auf die palme. innerlich - man ist beleidigt oder äusserlich - man kriegt einen wutanfall. muster sind emotionen, abgespaltene gefühle, die jetzt ein eigenleben führen. abgespalte gefühle, die gehört, gesehen, wahrgenommen werden wollen, die wieder integeriert werden wollen. muster erkennt man am besten daran, dass man sich im nachhinein wundert, warum man sich so aufgeregt hat. es war doch eigentlich eine bagatelle. wenn man das immer wieder erlebt, ist es eindeutig ein muster.
die spielregeln
damit wir nicht bei adam und eva anfangen müssen, braucht es ein paar spielregeln im spiel des lebens.
1. zuhören können: kann ich anderen ihren raum geben oder möchte ich lieber selber im mittelpunkt stehen? höre ich mich am liebsten selber reden?
2. kommunikation: wahrnehmen, was ist, und das auch formulieren können.
3. projektion: unterscheiden können: was ist meins, was nicht?
4. unterscheidungsfähigkeit: was sind wahre, echte gefühle, was sind emotionen?
alte, ungelebte gefühle bilden muster und mechanismen, die mich überreagieren lassen.
5. konfliktfähigkeit: unterscheiden können, was destruktive und was konstruktive konfliktbewältigung ist.
6. grenzen: wo sind meine grenzen, wo die der anderen?
7. dogmen: nicht einfach alte durch neue dogmen ersetzen, z.b. ehe durch freie liebe.
8. macht: macht ist neutral: die frage ist, wie ich/wir damit umgehen. können die alpha-tierchen mit anderen alpha-tierchen kooperieren oder gibt es hahnenkämpfe, zikenkriege und subtiles mobbing? besser demokratisch legitimierte strukturen, als informelle hierarchien.
9. verbindlichkeit: es braucht ein "commitment".
den prozess zulassen
was braucht es nun, um fortschritte zu machen, für uns selber, in unseren bezieungen und in der gruppe? entscheidend ist, wie wir mit dem umgehen, was hoch kommt. normalerweise wird das verdrängt, unter den tisch gekehrt. oder es wird schon gar nicht wahrgenommen. ob wir den prozess zulassen können oder nicht, ist ein sehr guter massstab. mit prozess meine ich die lektion des lebens. was will uns das leben sagen? die meisten menschen können ihren eigenen prozess nicht zulassen. die meisten wissen nicht einmal, was das ist. die meisten tappen im dunkeln, wollen aber den andern sagen wo‘s lang geht. die wenigsten übernehmen die verantwortung für ihre emotionen. die meisten drehen den spiess um und projizieren ihre muster auf den auslöser oder ziehen sich beleidigt zurück. dadurch kreieren sie sich selber, in ihren beziehungen und in ihrem umfeld krieg und terror. das ist durchaus auch so beabsichtigt. wir werden von klein auf so programmiert.
aber jetzt besteht die chance, aus diesem teufelskreis auszubrechen. zumindest bei uns in ein paar reichen ländern: in mitteleuropa, skandinavien, kalifornien und vielleicht noch in einigen grossstädten haben wir den nötigen freiraum, aus diesen konditionierungen auszubrechen. auf der übrigen welt herrscht noch tiefstes patriarchat, vor allem im islamischen und katholischen raum.
die grundvoraussetzung um fortschritte zu machen, sind menschen, die schon einiges an sich gearbeitet haben, die ein bestimmtes level von bewusstsein und know how haben. menschen, die verantwortung für sich selber übernehmen und den prozess zulassen können/wollen. das heisst nicht, dass sie schon alles können, dass sie schon alle schwierigkeiten gemeistert haben. es reicht vollkommen, wenn der wille dazu da ist. sobald wir uns öffnen und uns über unsere muster, konditionierungen und gewohnheiten austauschen, können wir uns gegenseitig in unseren individuellen prozessen der ganzwerdung und integration unterstützen und bereichern. dadurch entsteht sofort eine ganz andere atmosphäre: friedlicher, freudvoller, liebevoller.. eine gruppe, mit einem gemeinsamen ziel, hat zumindest die chance, energetisch ein feld aufzubauen, in dem die energie noch oben potenziert wird, statt wie so oft nach unten.
der umgang mit der macht ist der knackpunkt
der
umgang mit der macht ist ein knackpunkt in unserer spirituellen entwicklung. macht ist grunsätzlich neutral. es ist energie, geld oder elektrizität. es geht nicht darum, die macht abzuschaffen oder zu negieren. die frage ist, wie wir mit unserer macht umgehen. eine meiner therapeutinnen sagte einmal: "die letzten beiden versuchungen vor der erleuchtung sind geld und macht." wir alle haben macht, auch wenn es nur die macht über tiere oder kinder ist. es geht darum zu lernen, unsere macht konstruktiv einzusetzen: nicht egoistisch zu unserem vorteil, sondern zur förderung derjenigen, die weniger macht haben als wir. solange hahnenkämpfe und zickenkriege toben, ist der entwicklungsprozess blockiert.
wir alle sind im leben immer wieder lehrer oder schüler.
dort wo wir am meisten wissen, kompetenz oder know how haben, dürfen wir lernen, unser licht nicht unter den scheffel zu stellen. im gegenteil, es ist ganz wichtig, dass wir in diesen situationen bereit sind, die führung zu übernehmen und die anderen nicht hängen zu lassen. nun gibt es aber viele alfa-tierchen, denen diese rolle so gut gefällt, dass sie gerne immer den boss spielen wollen. wenn jemand kommt, der dasselbe auch gut kann oder noch besser, dann verteidigen sie ihre position und veranstalten hahnenkämpfe oder zickenkriege. wir müssen lernen zu switschen zwischen lehrer und schüler. wir müssen lernen im team zusammen zu arbeiten, zu kooperieren. das ist das, was wir nie gelernt haben. wir sind auf kampf und konkurrenz programmiert. das hat system.
königInnen, prinzen und prinzessinen, gurus, satsan-lehrer
es
gibt auch gute könige oder diktatoren. aber auch eine fixe, statische hierarchie mit einem guten könig ist eine machtstruktur, die den prozess behindert. die alpha-tiere unter uns müssen lernen, mit anderen alpha-tieren zu kooperieren. das können die meisten nicht und wollen es auch nicht lernen. die meisten wollen das nicht einmal hören oder gar ändern - denn das wäre ein grössere herausforderung und viele können sich das nicht vorstellen, weil es wenig positive vorbilder gibt. macht ist süss. man wird von vielen bewundert und verehrt. das charisma der könige, gurus und satsan-lehrerInnen zieht immer auch jüngerInnen an, die es gewohnt sind, ihre macht/verantwortung abzugeben: "der guru hat den besseren draht zu gott, der guru weiss es besser." nichts gegen einen guten lehrer. wir sind alle auch schüler. man/frau lernt schneller klavier spielen, wenn man eine gute lehrerin hat. aber man darf die verantwortung nicht abgeben. schlussendlich kann man sich nur selber verändern. das nimmt einem niemand ab.
schüler und jünger
die unterscheidung zwischen schüler und jünger machen die meisten lehrer nicht. sie zementieren dadurch bewusst oder unbewursst eine machtstrucktur, die den prozess blockiert oder verfälscht und den fluss des lebens hemmt. das leben ist die beste therapie, besser als jeder guru oder könig. es geht darum zu erkennen, was uns das leben sagen will und uns gegenseitig in unserem individuellen prozess zu unterstützen und zu bereichern, statt zu behindern und zu bekämpfen. eine strikte rollenteilung in lehrer und schüler ist meinstens machtmissbrauch. jedeR ist lehrer und schüler, jeder kann etwas besonders gut. wenn die rollen statisch sind, dann stimmt etwas nicht.
dogmatiker, fundamentalisten, fanatiker und sektierer
die möglichkeiten für zusammenarbeit und kooperation hängen also unmittelbar mit dem grad der persönlichen befreiung zusmmen. aber in jeder gruppe wird es auch leute geben, die noch stark in ihren alten musten verhaftet sind. was machen wir mit all den selbsternannten möchtegern-königen und den leuten die gerne guru, boss oder gott spielen? mit dogmatikern, fundis oder schwer-traumatisierten problemleuten, die viel zu viel raum einnehmen? die grenzen vom dogmatiker zum freidenker, vom fundi zum befreiten menschen sind fliessend und es gibt alle abstufungen. es ist hier ganz wichtig, klare grenzen zu ziehen. die meisten projektgruppen machen das nicht.
konfliktängste und agressionhemmungen
die meisten menschen in unserem kulturkreis - vor allem in der alternativen szene und speziell in der spiri-szene - haben starke konfliktängste und agressionhemmungen. das geben sie aber nicht zu oder es ist ihnen nicht einmal bewusst. sie verstecken sich hinter einem heuchlerischen gutmenschentum: man darf niemanden ausgrenzen, wir sind alle eins. auch aus diesem grund scheitern viele projekte. das läuft oft so ab: es fängt alles gut an. aber schon bald zeigt sich, dass hans und eva etwas andere ambitionen haben. eva ist ein alfa-tier. sie sieht gut aus und steht gerne im mittelpunkt. sie kann gut reden und redet auch die ganze zeit. sie macht sehr viel und sagt allen was sie zu tun haben. hans rebelliert immer mehr, denn er hatte genau so eine mutter. die beiden streiten sich immer öfter und nehmen viel zu viel raum ein. die andern der gruppe versuchen zu schlichten, aber hans lässt sich nicht bremsen und eva spielt weiter die chefin. nach mehreren frustrierenden sitzungen und happigen konflikten, bleiben immer mehr leute der gruppe fern. die guten leute gehen und am schluss bleiben nur noch die psychopaten. das sie aber immer wenige zuschauer haben, die sie beachten bezw. beachten müssen, kommen sie auch nicht mehr. die gruppe zerfällt und das projekt ist gestorben.
neue gruppe oder bestehende?
grundsätzlich gibt es zwei vorgehensweisen, um ein projekt zu starten, um eine initiative zu ergreifen: selber eine gruppe gründen/initiieren oder bei einer bestehenden gruppierung/bewegung mitmachen, einsteigen. beide vorgehensweisen sind notwendig und für beide sollten wir die entsprechenden fähigkeiten entwickeln und lernen die dabei entstehenden herausforderungen zu meistern. beide vorgehensweisen haben ihre spezifischen vor- und nachteile. handet es sich um ein sehr anspruchsvolles vorhaben, bei dem man auch noch viel geld investiert, wie den kauf von land oder einem haus oder einer firma, ist die variante „selber die initiative ergreifen“ sicher zu bevorzugen. das bietet den vorteil, dass man sich die leute für die bildung der kern- oder initiativgruppe mit bedacht auswählen kann. das mit dem „auswählen“ muss ich allerdings sogleich relativieren. nachdem ich jahrelang nach den richtigen leuten (und auch partnerInnen, immobilien, gelegenheiten, geschäftsmöglichkeiten usw.) gesucht habe, bin ich mittlerweile zum schluss gekommen, dass man nicht suchen kann, bzw. nichts finden wird. denn es läuft schlussendlich alles über das resonanzprinzip. das einzige was ich machen kann, ist mich selber weiter zu entwickeln. dadurch erhöht sich meine schwingung und ich ziehe andere menschen, andere lebenssituationen an. es fällt einem zu und es liegt an unserem wissen, an unserem know how, ob und wie gut wir die gelegenheit, die uns das leben bietet, nutzen. wir kreieren uns unsere realität, wir sind die schöpfer unserer realität. auch das will gelernt sein..
die kerngruppe
netzwerke, projekte, start ups oder erst recht gemeinschaften bilden wir mit anderen zusammen. es gibt immer eine kerngruppe, die ein projekt ausarbeitet, startet und/oder betreibt. es ist ganz entscheidend, mit wem wir starten. besser mit einer kleinen kerngruppe von drei leuten, die wissen was sie wollen, als mit einer heterogenen gruppe von zehn oder zwanzig, die verschiedene vorstellungen, weltbilder und visionen haben und sich sicher früher oder später darüber streiten, welcher weg der richtige sei. zusammenarbeit und kooperation ist gar nicht einfach, weil wir das nie gelernt haben. im gegenteil: wir wurden auf konkurrenz getrimmt. wer hat recht. wer ist besser, stärker, schöner, intelligenter. wer setzt sich durch. und wer ist ein verlierer, ein weichei..
visionssuche und bewusstes kreieren unserer realität
mit unserer schöpferkraft
am anfang geht es erst einmal darum, eine gemeinsame vision zu entwickeln. dragon dreaming finde ich ein gutes tool. ich habe dann selber etwas entwickelt, um visionssuche und realität kreieren zu kombinieren. wenn wir uns nicht auf eine gemeinsame vision, vorgehen und spielregeln für die prozesse zwischen uns einigen können, ist es wahrscheinlich nicht die richtige konstellation. viele gruppen überspringen diesen elementaren, aber existentiellen punkt und stellen nach drei oder fünf jahren fest, dass sie eigentlich nicht dasselbe wollen.
vision, sinnfindung
die vision, das ziel, der sinn des lebens ist die entscheidene frage - individuell und kollektiv. richten wir unsere schöpferkraft danach aus oder wissen wir nicht so richtig was wir wollen? die meisten wollen glück und liebe, jagen aber irgendwelchen fremdbestimmten phantomen nach. auch hier ist es am fruchtbarsten, wenn wir die individuelle und die kollektive ebene kombinieren. wenn jeder für sich auf visionssuche geht und wir auch zusammen in der gruppe daran arbeiten, können wir uns am besten gegenseitig inspirieren. ich kombiniere jeweils visionssuche und realität kreieren. anstatt nur davon zu träumen, was wir gerne möchten, können wir gleich die ersten schritte lernen, um unsere vision zu materialisieren. ich habe mich jahrelang damit befasst, habe das beste rausdestilliert um mit einer dafür offenen gruppe auf eine leichte, freutvolle art zu lernen und zu üben, unsere schöpferkraft ganz bewusst und gezielt einzusetzen. die grundvoraussetzug, um so zu arbeiten ist natürlich ein spirituelles weltbild. eine mensch mit einem materialistischen weltbild wird das belächeln und als unwissenschaftlich abtun. solange jemand keine oder nur eine sehr unbewusste beziehung zu sich selber hat, ist eine zusammenarbeit schwierig. auf grund der grossen differenz im bewusstsein ist eine kommunikation und beziehung auf augenhöhe praktisch unmöglich. mit solchen menschen kommt man schnell in die mami- oder papi-rolle oder die rolle des therapeuten. mit diesen menschen hat man auf der gruppenebene dann schnell eine therapeutische gruppe, was etwas ganz anderes ist.
spielregeln
ich beschreibe hier einmal einen prozess für gruppen, wie ich sie oben im abschnitt kerngruppe beschrieben habe. wir sitzen oder liegen bequem im kreis. ich mache eine kleine einführung und erkläre ein paar fundamentale spielregeln:
1. überlege dir einen oder zwei, drei herzenswünsche, die du gerne realisieren möchtest
2. es sollten keine ego-wünsche sein, wie ein porsche, eine villa am see oder 1 mio. fr./€/$
3. unterscheide, ob der impuls vom herzen kommt oder vom ego
4. wir stimmen uns ein und jemand erzählt die bilder, gedanken, gefühle die er hat
5. formuliere deinen wunsch als dank - als ob es schon so wäre. das stärkt unsere schöpferkraft. wenn wir danken, sind wir in der fülle. wenn wir bitten sind wir im mangel.
6. immer nach 3-4 sätzen machen wir 5-10 sek. pause und lassen das gesagte vom kopf ins herz sinken. das ist ganz wichtig, denn - wie man heute bereits messen kann - das herz hat eine ca. 5000 mal höhere ausstrahlung als das gehirn. auf grund meiner erfahrung mit verschiedenen gruppen haben wir mit dieser spielregel die grössten probleme. wir sind eine kopf-kultur mit einem hochgezüchteten intellekt und einem verkümmerten herz. laut eckhart tolle sind wir alle denksüchtig. wenn wir also diese spielregel nicht einhalten, wird die materialisierung nicht funktionieren.
7. wenn jemand fertig ist, gibt es eine runde, in der jeder seine inspirationen zu dieser visualisierung erzählen kann
8. dann ist der raum frei für den nächsten herzenswunsch
ein beispiel: eine meiner visionen
ich
sitze ein einem schönen garten. es ist warmes sommerwetter und ich höre die vögel singen und die bienen summen. es ist der garten unseres permakultur-projekts mit strohballen-jurten und gemeinschaftsräumen..
ich bedanke mich, dass ich in einer gemeinschaftssiedung mit herzensmenschen leben darf.
pause
ich bedanke mich für die selbstversorgung mit lebensmitteln aus unserem garten und für unsere gemeinsame kasse, die die finanzielle situation so entspannte. ich sitze am teich und sehe den kindern zu, die drüben auf ihrem robinson-spielplatz spielen.
pause
ich bedanke mich für die schöne atmosphäre und den inneren frieden. ich bin in meiner inneren mitte und sehr glücklich. nicht dass immer alles harmonisch abläuft, es gibt auch immer wieder meinungsverschiedenheiten und kleinere oder ab und zu auch mal grössere konflikte.
pause
ich bedanke mich, dass wir den prozess zulassen können den uns das leben bringt. es ist ein stetiges lernen. wir üben ständig konstruktiv zu kommunizieren und zu interatieren - ohne uns zu verletzen.
pause
wir haben z.b. aufgehört zu diskutieren. wir nutzen stattdessen kreissgespräche, deep lisening und andere kommunikationsformen, um das morphogenetische feld, um unsere höhere intelligenz, unser göttliches potential anzuzapfen, unsere synergien zu entdecken und zu nutzen.
pause
ich bedanke mich für die neue kommunikations- und beziehungskultur. wir inspirieren und bereichern uns, anstatt uns zu bekämpfen und zu bekriegen. dadurch entsteht eine sehr friedliche und entspannte atmosphäre.
pause
ich bedanke mich für die grosse befriedigung die durch unsere vernetzungsarbeit entsteht. wir engagieren uns in vielen verschiedenen projekten, netzwerken und organisationen, um uns zu befreien und zusammen eine bessere welt zu kreieren - innerlich und äusserlich. mit menschen, die auch versuchen, politik und spiritualität unter einen hut zu bringen.
pause
ich verbinde mich mit allen lichtarbeitern auf dieser welt - in organisationen, firmen, regierungen, geheimdiensten, logen, netzwerken, nachbarschaften.. ich bedanke mich bei der geistigen welt für die hilfe, den segen und den schutz.
pause
ich bedanke mich bei der quelle..
- für den weltfrieden, für die befeiung und den sanften übergang in das goldene zeitalter
- dass immer mehr menschen aufwachen und sich zusammenschliessen
- dass immer mehr menschen ihrer inneren stimme folgen, der stimme des herzens..
- für frieden, gerechtigkeit und freiheit
mit wem können/wollen wir zusammenarbeiten?
es gibt immer eine hierarchie, auch wenn sie offiziel abgeschafft wurde. für die mitglieder der kerngruppe braucht es höhere anforderungen, ein höheres bewusstseinslevel. sind vision, vorgehen und spielregeln einmal klar, stellt sich die frage: mit wem können/wollen wir in einem projekt zusammarbeiten? wie gross ist da die bandbreite? das ist verschieden, je nach vorhaben. wenn ich mit anderen zusammen in einer WG oder einer gemeinschaft leben will sind die herausforderungen sicher grösser als wenn wir zusammen ein gemüse-abo starten wollen. ganz wichtig ist, wo wir unsere grenzen setzen. egomanen, die nicht bereit sind verantwortung für sich selber zu übernehmen, wollen/können wir explizit nicht in unserer projektgruppe haben. wenn man nicht aufpasst, können asoziale trittbrettfahrer ein ganzes projekt sprengen! diese werden übrigens in scharen kommen. meiner erfahrung nach sind die wenigsten bewerberInnen beziehungsfähig oder gemeinschaftsfähig, weil sie die oben angeführten kriterien nicht erfüllen und die verantwortung für ihren eigenen prozess nicht übernehmen wollen oder können. das allein macht sie noch nicht asozial. sie blockieren zwar ihren eingenen prozess, aber nicht den der andern. als asozial betrachte ich menschen, die durch ihr verhalten nicht nur ihren eigenen, sondern auch den der beziehungen, in die sie involviert sind und - noch schlimmer - den prozess der ganzen gruppe, des ganzen projektes bremsen oder blockieren.
mehr dazu im abschnitt: dogmatiker, fundamentalisten, fanatiker und sektierer
bestehende gruppen
wie sieht nun aber das vorgehen aus, wenn wir nicht selber etwas neues gründen, sondern bei etwas bestehendem einsteigen wollen. das hat den vorteil, dass vielleicht schon ganz viel da ist an infrastruktur, mitgliedern oder kommunikationskanälen in die gesellschaft. der nachteil ist, dass diese organisationen normalerweise durchsetzt sind mit machtmenschen, karrieristen, egomanen, möchtegern-königen, dogmatiker, fundamentalisten, fanatiker und sektierer - kurz mit leuten, mit denen man nur sehr beschränkt oder gar nicht zusammen arbeiten kann. bei allen grösseren organisationen kommt erschwerend noch dazu, dass sie von den eliten unterwandert und instrumentalisiert werden. deutschland ist da ein paradebeispiel.
man muss also unverzüglich darangehen sich sein beziehungsnetz aufzubauen. ich unterscheide nicht mehr so sehr auf grund von weltbildern, verschiedenen spirituellen weltanschauungen, politischen meinungen und ideologien von links oder rechts (ausser faschisten), sondern mehr: kann jemand selber denken, hat er eine eigene meinung oder ist er ein dogmatiker? verhält er sich sozial, friedlich, liebevoll oder asozial, agressiv, frustriert und hasserfüllt? kann jemand mit anderen zusammenarbeiten und kooperieren oder grenzt er sich vor allem ab und kocht sein eigenes süppchen?
beim aufbau von einem beziehungsnetz, das ich in einer organisation aufbaue, gehe ich dann sehr ähnlich vor, wie beim neu gründen einer gruppe. auch hier ist die einführung einer neue kommunikations- und beziehurgskultur entscheidend. wenn das gelingt, entsteht eine andere atmosphäre und das beziehungsnetz wird weitere gleichgesinnte oder gleichschwingende anziehen. dadurch wird der einfluss auf die betreffende organisation wachsen. das braucht seine zeit und wird mit sicherheit machtkämpfe und intrigen der machthaber in dieser organisation auslösen, die sich an keine spielregeln halten werden und mit allen mitteln ihre macht verteidigen werden. ich bin kein freund dieser fraktionskämpfe und schlammschlachten. ich plädiere deshalb wenn immer möglich für das initieren einer eigenen gruppierung. kooperation und zusmmenarbeit macht nur sinn, wenn elementarste spielregeln eingehalten werden. sonst verheizt man die eigenen kräfte. aber das kaliyuga, das dunkle zeitalter der spaltung, von teile und herrsche ist jetzt vorbei und das goldene zeitalter steht vor der tür. immer mehr menschen werden mit dieser neuen kommunikations- und beziehungskultur in resonanz gehen und sich von den alten gladiatorenkämpfen abwenden. ich mache mir keine sorgen über mangelden zulauf. die frage ist mehr, schaffen wir es, all die asozialen trittberttfahrer in die schranken zu weisen oder rauszuwerfen, bevor sie die gruppe sprengen? das finde ich die grosse herausforderung. denn machen wir uns keine illusionen - wir sind eine degenerierte kultur. der intellekt ist hochgezüchtet, das herz verkümmert - vor allem bei den intellektuellen. das allein ist schon ein grund, warum es weise ist projekte wie gemeinschaftsgärten, permakultur oder transition towns zu machen, in denen man anpacken muss. dann ist man einen grossen teil dieser asozialen narzissten automatisch los.
unsere schöpferkraft ganz bewusst einsetzen
wenn eine gruppe, soweit ist, dass sie eine klare vision hat, sich auf die wichtigsten spielregeln im umgang miteinander einigen konnte, geht es vor allem darum, unsere schöpferkraft ganz bewusst einzusetzen. davor haben die schwarzmagier hinter den eliten am meisten angst. aber genau das wird kommen: sobald wir unsere schöpferkraft in unseren gruppen, netzwerken und projekten kollektiv einsetzen, potenziert sich kraft und energie im quadrat. deshalb reicht schon eine kleine bewegung von bewussten herzensmenschen, um viel zu bewirken. aber um an unser göttliches potential zu kommen, müssen wir uns zuerst einmal aus unseren inneren gefängnissen befreien. auch das ist ein teil des prozesses und wenn wir das geschickt gestalten, kann das sogar spass machen, denn das resultat ist mehr leichtigkeit, freude und liebe.
kreieren wir unsere realität - für mehr unabhängigkeit und selbständigkeit
es ist relativ einfach, das bestehende zu kritisieren. schwieriger ist, es selber besser zu machen. dabei muss innere und äussere entwicklung hand in hand gehen. nur wenn wir das leben was wir predigen sind wir glaubwürdig - ganz nach dem motto: an den früchten werdet ihr sie erkennen. wir sind göttliche wesen und haben alle ein sehr grosses potential an schöpferkraft. diese ist immer da, auch wenn wir uns ihrer nicht bewusst sind. wir sind die schöpfer unserer realität, unserer lebensumstände, unserer beziehungen.. je nach dem, was wir denken, fühlen, sagen und tun materialisieren wir uns himmel oder hölle. alle grossen spirituellen lehrerInnen empfehlen uns, bei uns selber anzufangen, wenn wir die welt verändern wollen. das hängt damit zusammen, dass wir erst all den müll ausmisten müssen, der sich seit unserer kindheit oder in früheren leben in uns angesammelt hat. dazu kommen noch all die kollektiven traumas. meist erleiden wir eine krankeit, einen umfall, eine lebenskrise oder leiden an depressionen und/oder anderen symtomen, die uns zwingen, etwas zu tun. leider machen aber die meisten den fehler, die symtome zu bekämpfen, statt die ursachen herauszufinden. das ist auch mir passiert. meine therapieerfahrung habe ich bereits beschrieben. meine eigene befreiung aus eigener initiative aus meinen inneren gefängissen begann aber erst nach der therapie.
familienstellen
IBP
robert betz
logo synthese
realität kerieren
wirklich gut wurde es aber erst in den letzen zwei, drei jahren. ich realisierte, dass ich in meinem leben drei kapitalfehler machte:
- ich machte meine übungen nur in meiner morgen- und abend-meditationen. heute mache ich meine übungen den ganzen tag, wann immer es mir gerade in den sinn kommt. beim warten an der kasse, im zug, beim biken.. manchmal nur ein, zwei sekunden, manchmal 10 oder 20, oder auch mal länger.
- ich erwartete, dass mich therapeuten, workshops und die therapiestunden heilen würden. das war eine illusion. ich wusste zwar jetzt, warum ich depressionen hatte, mich schlecht und einsam fühlte, frustriert und verzweifelt war, mich am liebsten umbringen wollte - aber geändert hat sich deshalb noch überhaupt nichts. erst als ich begann, mich selber umzuprogrammieren, änderte sich etwas.
- in meinen gebeten und meditationen habe ich früher vor allem gebittet. dadurch erzeugt man aber ein feld des mangels. viel besser ist es, sich dafür zu bedanken, so als ob es schon so wäre. dadurch erzeugt man ein feld der fülle..
ich begann also, möglichst permanent presänt zu bleiben. ich beobachtete mich selber: was denkt es denn da so die ganze zeit. ist das von mir oder habe ich das übernommen, ist das fremdbestimmt? ist es etwas von meinen eltern, von der schule, habe ich es von freudInnen übernommen oder sogar von holywood. gerade bei beziehungsvorstellungen, männer- und frauenbildern sind die gesellschaftlichen konditionierungen besonders stark.
schlussendlich dreht sich dann aber das meiste um mein selbstwertgefühl, um meine selbstliebe. meistens identifizieren wir uns nicht mit uns selber, mit unserem göttlichen wesen, mit unserem höheren selbst, sondern mit etwas fremdbestimmten. unsere ganze sozialisation, unsere ganze gesellschaft, unsere kultur ist darauf ausgerichten uns so zu programmieren, dass wir den kontakt zu uns selber verlieren. das kaliyuga, die letzte 5000 jahre, nennt man auch das zeitalter der spaltung. teile und herrsche läuft nicht nur aussen. zwischen links und rechts, arbeitgeber und arbeitnehmer, inländer und ausländer. noch viel verheerender ist die innere spaltung in kopf und herz, intellekt und intuition. durch traumatische kindheitserfahrungen entstehen abgespaltenen emotionen, die bestimmte muster bilden und uns wie roboter überreagieren lassen. um da wieder rauszukommen braucht es know how und engagement. die meisten wollen davon erst einmal nichts wissen und schieben ihre probleme vor sich her. oft projizieren sie ihre muster auch auf den auslöser.
workshops ohne programm
dazu werde ich verschiedene treffen/workshops/aktivitäten anbieten: wie kann ich mich selber und die andern gemeinschafts-kandidatInnen besser kennenzulernen? hier einige möglichkeiten für einen workshop ohne programm. es geht darum, sich selber und andere von verschiedenen seiten kennenzulernen.
wir kochen und essen zusammen
eine fahrrad-tour unternehmen
einem bauern helfen. schlafen im stroh
eine trockensteinmauer bauen
zusammen einen workshop besuchen
einen permakultur-garten anlegen
eine wanderung zu einer SAC-hütte
eine alphütte mieten und zusammen kochen
zusammen in die ferien fahren
die workshops sind auch offen für gemeinschaft-interessierte, die ihr eigens projekt starten wollen. es geht um die frage: kann ich den prozess zulassen? meinen eigenen, den der anderen und den der gruppe. das braucht zeit und ist nur möglich wenn wir das wirklich wollen. wenn wir dieser vision in unserem lebenprojekt so viel priorität einräumen, dass wir uns 2-3 jahre regelmässig treffen können. das öko-dorf degersheim, hat sich im jahr vor dem start sogar jedes zweite wochenende getroffen! um das alles aufzugleisen, braucht es ein starkes team von herzensmenschen. bist du dabei?
switschen
aufwärtsspirale, abwärtsspirale
erst viel später realisierte ich, dass das problem mit dem erpresst werden, wo anders lag.
anhang
kreative beziehungen
der grosse knackpunkt bei projekten sind die zwischenmenschlichen beziehungen. wenn projekte scheitern, dann scheitern sie nicht an mangelndem know-how oder zu wenig geld, sondern meist an den beziehungen. deshalb ist die grosse frage: was braucht es, damit mein lebengefühl besser wird?
weiterführende links auf meiner website
text beziehungsfähigkeit
gemeinschaft, community, netzwerk: hier meine erfahrungen mit den gemeinschaften, die ich besucht habe, mit websites.
doku zu la lune nette
kreative beziehungen: meine vision
Zweierbeziehung, offene Beziehung, Polyamory?
bücher zum thema
michael a. singer: die unbändige seele. er sagt zwar das gleiche wie alle andern spirituellen lehrerInnen auch, aber er sagt es konkreter, mit vielen praktischen tipps. theoretisch ist mir auch klar, worum es geht. aber wie komme ich dahin, wie setze ich das um? hier liegt die stärke dieses buches. es ist die beste anleitung zur befreiung aus dem inneren gefängnis, die ich bisher gelesen habe. eine gute lektüre zum barcamp..
ein ausschnitt: so bauen wir unsere inneren gefängnisse. wir blockieren wertvolle lebensenergie durch wiederstand und festklammern. entweder versucht man, energien abzustossen, weil sie einen stören, oder man versucht energien an sich zu binden, weil sie einem gefallen. in beiden fällen hindert man die energien am hindurchfliessen und verschwendet wertvolle lebensenergie, in dem man den fluss durch widerstand und festklammern blockiert. die alternative besteht darin, das leben zu geniessen, anstatt sich daran festzuklammern oder es von sich zu stossen. wenn wir auf diese weise leben können, wird uns jeder augenblick verändern. wenn wir bereit sind, das geschenk des lebens zu erfahren, anstatt dagegen anzukämpfen, werden wir bis in die tiefen unseres wesens vordringen können. haben wir diesen zustand erreicht, beginnen wir die geheimnisse des herzens zu begreifen. das herz ist der ort, durch den energie fliesst, um uns zu stärken. diese energie inspiriert uns und hebt uns empor. sie ist die kraft, die uns durchs leben trägt. weitere aussnitte findest du hier..
Willi Maurer: „Der erste Augenblick des Lebens" Dieses Buch ist nicht nur spannend und wichtig für werdende Eltern, therapeutisch arbeitende Menschen, Hebammen, Ärzte, Kinderschwestern, sondern auch für alle Menschen, die sich selbst und ihre Mitmenschen besser verstehen wollen und nach Möglichkeiten suchen, aus unbewussten Mustern und Glaubenssätzen auszusteigen und wirklich die zu werden, die sie gern sein wollen. Mich selbst hat das Buch so bereichert, obwohl ich dachte, ich kenne mich bestens aus, mit mir selbst und diesen Themen, dass ich es am liebsten allen schenken wollte. Doch ich kann es nur empfehlen. Euch allen eine gute Zeit! Grit Scholz
Jean Leadloff: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück. Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit. Im Dschungel Venezuelas trifft eine junge Amerikanerin auf die Yequana-Indianer. Fasziniert vom offenkundigen Glück dieser “Wilden”, bleibt sie insgesamt zweieinhalb Jahre bei dem Stamm und versucht, die Ursachen dieses glücklichen Zusammenlebens herauszufinden. Vertraute Denkweisen werden ihr dabei immer fragwürdiger, immer größer wird ihre kritische Distanz zu Zivilisation. Sie erkennt, wie unsere Gesellschaft in jedem Menschen neu die angeborenene Glücksfähigkeit zerstört, und schreibt ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Kindererziehung ohne Zivilisationsneurosen. Mit ihrem Buch wurde Jean Liedloff weltbekannt.[1] mehr findest du hier.. Lob und Tadel – die Selbstvertrauen zerstörende Kraft Dieser Text ist ein Ausschnitt aus meinem umfangreicheren Artikel “Selbstbestimmte Kinder in indigenen Gesellschaften“, ein Dialog mit einem allein erziehenden Vater.
Lob und Tadel – die Selbstvertrauen zerstörende Kraft
Im Dschungel Venezuelas trifft eine junge Amerikanerin auf die Yequana-Indianer. Fasziniert vom offenkundigen Glück dieser “Wilden”, bleibt sie insgesamt zweieinhalb Jahre bei dem Stamm und versucht, die Ursachen dieses glücklichen Zusammenlebens herauszufinden. Vertraute Denkweisen werden ihr dabei immer fragwürdiger, immer größer wird ihre kritische Distanz zu Zivilisation. Sie erkennt, wie unsere Gesellschaft in jedem Menschen neu die angeborenene Glücksfähigkeit zerstört, und schreibt ein leidenschaftliches Plädoyer für eine Kindererziehung ohne Zivilisationsneurosen. Mit ihrem Buch wurde Jean Liedloff weltbekannt.[1] mehr findest du hier..
Jean Leadloff: Auf der Suche nach dem verlorenen Glück. Gegen die Zerstörung unserer Glücksfähigkeit in der frühen Kindheit. ↩
Dieser Text ist ein Ausschnitt aus meinem umfangreicheren Artikel “Selbstbestimmte Kinder in indigenen Gesellschaften“, ein Dialog mit einem allein erziehenden Vater. ↩
wie kann ich mich befreien?
der „richtige“ weg ist immer ein dogma, eine ideologie.
es gibt soviele wege wie es menschen gibt. jeder muss seinen eigenen weg finden.
dieser proess geht immer weiter. was braucht es für eine neue kommunikationskultur und eine neue beziehungskultur?