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Krieg Ukraine Israel Syrien 18.-25.12.24: Pepe Escobar • Anarchie in der Levante/ Russland+Nordkorea/ Niki Vogt: SYRIEN – plötzlich feiert der Westen die Übernahme eines säkularen Landes durch die Islamisten?!?/ Rüdiger Rauls: Zeitenwende in Syrien

 

 

 

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 Putins Zitate: "Schlage dem Westen ein technologisches Duell mit „Oreschnik“ vor 20.12.2024 Am 19. Dezember 2024 zog Putin in einer Live-Fragestunde Bilanz des Jahres. Zum dritten Mal in diesem Format dauerte die Veranstaltung diesmal 4 Stunden und 27 Minuten. Der Staatschef äußerte sich unter anderem dazu, ob er bereit sei, den gewählten US-Präsidenten Donald Trump zu treffen, ob „Oreschnik“ abgeschossen werden könne und zu weiteren Themen. Hier sind die wichtigsten Zitate von Wladimir Putin.

Pepe Escobar • Anarchie in der Levante: Ihr Zukunftstraum ist ein Chaosplan 19. Dezember 2024 Teheran und Moskau machen sich keine Illusionen – und bereiten sich entsprechend vor. Der Krieg gegen die BRICS-Staaten hat gerade erst begonnen. Das Syrien, wie wir es kannten, wird in Echtzeit – in geografischer, kultureller, wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht – durch ein entsetzliches Zusammentreffen von Söldner-Rent-a-Jihadi-Mobs und psychopathologischen Völkermördern, die am Altar von Eretz Israel beten, ausgehöhlt. All dies wird von fanatischen NATOstan-Hyänen – den Meistern der Kontrolle der Berichterstattung – voll und ganz unterstützt und ist eng mit der Auslöschung Palästinas verbunden.

Peter Denk: Gefährliche Eskalation: Deep State will Krieg um jeden Preis 18.12.24 Die Welt steht an einem Wendepunkt, wie wir ihn lange nicht gesehen haben. In diesem Gespräch mit Peter Denk beleuchten wir die brisanten Entwicklungen, die kaum jemand offen anspricht: von den geopolitischen Machtspielen zwischen Russland und dem Westen bis hin zu den dramatischen Verschiebungen in der globalen Ordnung. Was bedeutet es, wenn neue Waffensysteme mit zerstörerischem Potenzial ins Spiel kommen? Welche Konsequenzen haben die Eskalationen in der Ukraine und Syrien tatsächlich für den Rest der Welt? Und warum scheint die Demokratie im Westen zu zerfallen, während Medien und Politik die Wahrheit immer stärker verschleiern? Wir analysieren nicht nur die Hintergründe dieser Ereignisse, sondern auch, was diese Veränderungen für die kommenden Jahre bedeuten könnten. 2025 steht vor der Tür – eine Zeitenwende, die unsere Weltordnung grundlegend verändern könnte.

Russland und Nordkorea: Ein neues Militärbündnis, das Washington zittern lässt  17.12.2024 Der russische Verteidigungsminister Belousow betont während seines Besuchs in Pjöngjang die enge Zusammenarbeit mit Nordkorea. Ein strategisches Bündnis zielt darauf ab, ein neues eurasisches Sicherheitssystem zu schaffen. Mit einer beeindruckenden Armee und modernisierten Waffensystemen verstärkt Nordkorea seine Position, während Moskau und Peking Pjöngjang den Rücken stärken. Für die USA wird die wachsende Allianz zur ernsten Bedrohung im asiatisch-pazifischen Raum.

Niki Vogt: SYRIEN – plötzlich feiert der Westen die Übernahme eines säkularen Landes durch die Islamisten?!? 13.12.2024 In Syrien waren die Religionen bisher gleichberechtigt. Präsident Assad sorgte dafür, dass jede Religionsgemeinschaft sich frei verwirklichen konnte und das funktionierte. Die Menschen feierten ihre Feste und waren gute Nachbarn, nicht selten feierte man gemeinsam die hohen, religiösen Feiertage: ob Muslim oder Christ. Nun, auf einmal wird im Westen der Sturz des Präsidenten, der das ermöglichte, als Heldentat gefeiert. Aber wer sind denn die „Befreier“? Es ist kein Geheimnis, sie sind islamistische, salafistische „Freiheitskämpfer“.

Rüdiger Rauls: Zeitenwende in Syrien 18.12.24 Dass Assad so schnell die Kontrolle über das Land verlor, kam für viele überraschend. Dass die Medien im politischen Westen jubeln, überrascht nicht. Nur westliche Verschwörung zu sehen, erklärt wenig. Selbst die Unterstützer Assads versuchen eine kritische Analyse.


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 Putins Zitate: "Schlage dem Westen ein technologisches Duell mit „Oreschnik“ vor 20.12.2024 Am 19. Dezember 2024 zog Putin in einer Live-Fragestunde Bilanz des Jahres. Zum dritten Mal in diesem Format dauerte die Veranstaltung diesmal 4 Stunden und 27 Minuten. Der Staatschef äußerte sich unter anderem dazu, ob er bereit sei, den gewählten US-Präsidenten Donald Trump zu treffen, ob „Oreschnik“ abgeschossen werden könne und zu weiteren Themen. Hier sind die wichtigsten Zitate von Wladimir Putin.

 

Teheran und Moskau machen sich keine Illusionen – und bereiten sich entsprechend vor. Der Krieg gegen die BRICS-Staaten hat gerade erst begonnen.

Pepe Escobar • Anarchie in der Levante: Ihr Zukunftstraum ist ein Chaosplan 19. Dezember 2024  Das Syrien, wie wir es kannten, wird in Echtzeit – in geografischer, kultureller, wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht – durch ein entsetzliches Zusammentreffen von Söldner-Rent-a-Jihadi-Mobs und psychopathologischen Völkermördern, die am Altar von Eretz Israel beten, ausgehöhlt. All dies wird von fanatischen NATOstan-Hyänen – den Meistern der Kontrolle der Berichterstattung – voll und ganz unterstützt und ist eng mit der Auslöschung Palästinas verbunden.

In der erklärtermaßen niedergeschlagenen globalen Mehrheit herrscht das Gefühl, dass die momentan erschöpfte Achse des Widerstands zu einem Turbo-Sisyphus werden muss, um die Verteidigung Palästinas neu zu ordnen, neu zu versorgen und neu zu kalibrieren.

Wie vorauszusehen war, gibt es in der NATO-Sphäre keinen Mucks über die wilden, wahllosen Bombenangriffe und die Beschlagnahmung von souveränem syrischem Territorium durch Tel Aviv. Dies ist ein eklatantes Beispiel für die „regelbasierte internationale Ordnung“ in Aktion.

Die kollektive Denkfabrik des Westens ist in Verzückung. Chatham House predigt den Wiederaufbau Syriens in diesem „Wendepunkt“, angeführt von den USA, der EU, Katar, Saudi-Arabien und der Türkei, der in der Lage ist, „einen Konsens über Syrien zu schmieden“, der „als Grundlage für eine neue regionale Ordnung dienen könnte“.

Das fanatische Anti-BRICS-Zentrum für eine neue amerikanische Sicherheit (CNAS) fordert die „Vertreibung der russischen Militärpräsenz“ aus Syrien und die „Schließung des Landes als Möglichkeit für die Machtprojektion des Iran“.

Die Achse des Widerstands wird von allen Seiten betrauert. Nicht so schnell. Die tiefere Bedeutung des „Waffenstillstands“ zwischen Israel und der Hisbollah ist, dass die Psychopathen praktisch besiegt wurden, auch wenn sie im Südlibanon und in den Vororten von Beirut schreckliche Verwüstungen angerichtet haben.

Die Verlagerung des Narrativs – und des Fokus – auf die Offensive in Groß-Idlibistan ermöglichte einen erklärtermaßen massiven taktischen Sieg nicht nur für die Schläger von Eretz Israel, sondern auch für die versammelte NATOstan/Türkei-Kombination. Doch der eigentliche Knackpunkt beginnt jetzt, auch wenn die Teilung Syriens bereits in Kraft ist.

Die Miet-Dschihadisten-Bande, die theoretisch unter der Kontrolle des aufstrebenden Kalifen von Al-Sham, dem Saudi al-Jolani, mit bürgerlichem Namen Ahmad Ibrahim al-Sha'a, steht, könnte sich früher oder später gegen das Projekt Eretz Israel wenden, wenn man bedenkt, dass sie enge Beziehungen zur Hamas in Gaza unterhält.

Zumindest im Moment läuft alles nach Plan für Oded Yinon und/oder Bernard Lewis, die Westasien mit der bewährten Methode „Teile und herrsche“ unterwerfen wollen. Dies geht nicht nur auf Sykes-Picot im Jahr 1917 zurück, sondern sogar noch weiter zurück auf das Jahr 1906, als der britische Premierminister Henry Campbell-Bannerman behauptete, dass

„Es gibt Menschen [Araber], die weitläufige Gebiete mit offensichtlichen und verborgenen Ressourcen kontrollieren. Sie beherrschen die Knotenpunkte der Weltrouten. Ihre Länder waren die Wiegen menschlicher Zivilisationen und Religionen.“

Wenn sich diese „Menschen“ also zusammenschließen würden, würden sie „das Schicksal der Welt in die Hand nehmen und Europa vom Rest der Welt trennen“.

Ergo, die Notwendigkeit eines „Fremdkörpers“ [später als Israel konstituiert], der „in das Herz dieser Nation gepflanzt werden muss, um das Zusammenwachsen ihrer Flügel zu verhindern, sodass sie ihre Kräfte in endlosen Kriegen erschöpfen könnte. Er könnte auch als Sprungbrett für den Westen dienen, um seine begehrten Ziele zu erreichen.“

 

Piraten der Levante

Die Eretz-Israel-Halluzination passt nicht genau zu Sultan Erdogans neo-osmanischem Traum, auch wenn sie sich in dem breiteren Bestreben decken, die Karte des östlichen Mittelmeers und Westasiens neu zu zeichnen.

Die Exzeptionalisten können ihr Glück kaum fassen. Mit einem Schlag haben sie den strategischen Schlüsselknoten einer nun begrabenen Idee verschlungen: Arabismus oder Antiimperialismus in der Levante.

Seit Barack Obama Anfang der 2010er Jahre auf Befehl aus Tel Aviv den Krieg gegen Syrien erklärte, hat das Imperium des Chaos mindestens 13 Jahre lang alles und jedes gegen Damaskus eingesetzt: die längste und teuerste Kampagne für einen Regimewechsel in der Geschichte der USA, komplett mit giftigen, erzwungenen Hungersanktionen – bis ihnen plötzlich der große Preis in den Schoß fiel.

Der Preis besteht – theoretisch – darin, einen Verbündeten der drei führenden BRICS-Staaten Russland, Iran und China zu zerschlagen, mit dem zusätzlichen Bonus, ihn in ein geoökonomisches schwarzes Loch zu verwandeln, während man die Erzählung so zurechtschneidet, dass man der globalen Mehrheit „das Ende des Diktators“ als Voraussetzung für den Aufstieg eines neuen Dubai verkauft.

Wir wissen immer noch nicht, wie der Rest Syriens aussehen wird – und auch nicht, wie lange es von einer Gruppe neoliberaler Salafi-Dschihadisten mit gestutzten Bärten und billigen neuen Anzügen von der Stange regiert werden wird.

Tatsache ist, dass der Hegemon bereits seit mindestens einem Jahrzehnt mindestens ein Drittel des syrischen Territoriums kontrolliert – und weiterhin ungestraft syrisches Öl und Weizen stehlen wird: Piraten der Levante in vollem Ornat.

In der Rolle des Handlangers wird der britische MI6 weiterhin hervorragende PR-Arbeit leisten und der leichtgläubigen, bunt zusammengewürfelten Söldnertruppe der Salafi-Dschihadisten Gelegenheiten für Lobbyarbeit und Waffenschmuggel bieten.

Was Tel Aviv betrifft, so zerstören sie die größte verbliebene arabische militärische Opposition in Erez Israel, stehlen/annektieren ununterbrochen Land und träumen von einer totalen Vorherrschaft in der Luft und auf See, falls Russland seine Stützpunkte in Tartus und Hmeimim verlieren sollte (das ist ein großes „wenn“). Ganz zu schweigen davon, dass sie den neuen Kalifen indirekt kontrollieren, der sie demütig gebeten hat, nicht zu viel syrisches Land zu erobern.

Die Teilung wird entlang drei weiterer Hauptvektoren erfolgen.

Von Hegemon kontrolliertes Land und Militärstützpunkte – die für Angriffe auf den Irak genutzt werden könnten. Vergessen Sie die Vorstellung eines vorgeblich souveränen Syriens, das seine Ölfelder zurückerobert.

Von der Türkei annektiertes Land, was unweigerlich zur vollständigen Übernahme von Aleppo führen wird (bereits vom Sultan öffentlich verkündet).

Damaskus wird von einem Ableger des IS regiert, der direkt vom türkischen Geheimdienst manipuliert wird.

All dies könnte bereits im ersten Quartal 2025 zu einer Art salafistisch-dschihadistischer Zionisierungsvereinbarung führen, die nur ein Ziel hat: die Sanktionen der USA und der EU zu lockern.

Was al-Jolani, mit richtigem Namen Ahmad Ibrahim al-Sha'a, betrifft, so war er trotz seines Woke-Rebrandings Al-Zarkawis Stellvertreter und Emir von Ninive während des Amoklaufs von al-Qaida im Irak (AQI, später umbenannt in ISIS) in Mesopotamien. Bagdad wird auf keinen Fall politische Beziehungen zu einem Salafi-Dschihadisten unterhalten, der auf der meistgesuchten Liste des Irak steht.

Ein weiteres Problem sind die Bedingungen der EU für eine Normalisierung der Beziehungen zu Syrien, wie sie von dem nicht gewählten, völlig verrückten Esten formuliert wurden, der für die Außenpolitik der EU verantwortlich ist (und fast 500 Millionen europäische Bürger vertritt): Brüssel wird die Sanktionen nur aufheben, wenn es im Kalifat von al-Sham keine russischen Stützpunkte und keinen „russischen Einfluss“ mehr gibt.

In der Zwischenzeit wird das Reich des Chaos seine Plünderungen fortsetzen – in Zusammenarbeit mit Israel. Das von den Amerikanern gestohlene syrische Öl wird von den Kurden in Erbil mit einem enormen Preisnachlass an Israel verkauft. Schließlich ist dieses Öl „frei“ – wie in gestohlen. Mindestens 40 % des israelischen Öls stammen aus dem Erbil-Schwindel.

Und es kommt noch schlimmer.

Israel hat den Al-Wahda-Staudamm im Becken des Yarmouk-Flusses in der Nähe der Stadt Al-Qusayr im Gouvernement Dara'a und nahe der jordanischen Grenze annektiert. Dieser Damm liefert mindestens 30 % des Wassers für Syrien und 40 % des Wassers für Jordanien.

Alles ist so vorhersehbar: Was die NATOstan/Israel-Kombination wirklich will, ist ein amputiertes, zerlegtes, verwundbares Syrien.

 

Das Reich des Chaos geht in die vollständige Anarchie über

Doch die ganze toxische Gleichung ist noch lange nicht vorbei. Der aufstrebende Kalif Jolani könnte versucht sein, Russland zu erlauben, seine Stützpunkte zu behalten – und seine Waffensysteme unversehrt aus dem Land zu transportieren. Er steht in engem Kontakt mit Moskau, und HTS schützt de facto russische Vermögenswerte.

Gleichzeitig signalisierte die Hisbollah ihre Bereitschaft zur „Zusammenarbeit“ mit HTS, die übrigens auch die iranische Botschaft in Damaskus schützt.

Es gibt keinerlei Beweise dafür, dass die Invasion in Groß-Idlibistan ein Trojanisches Pferd war, das am Verhandlungstisch im Rahmen des – inzwischen eingestellten – „Astana-Prozesses“ vereinbart wurde, noch vor dem schicksalhaften Doha-Treffen am Samstag, dem 7. Januar.

Sicher ist, dass die Analyse in Moskau und Peking das große Ganze in den Vordergrund stellt. Die Chinesen äußern sich vorerst äußerst zurückhaltend über das gesamte syrische Drama, abgesehen von der Erklärung, dass sie „bereit sind, eine konstruktive Rolle zu spielen“. Peking und Moskau betrachten Syrien als einen vorübergehenden Rückschlag für die BRICS, der von einem Imperium in der Verzweiflung, zusammen mit seinem ebenso verzweifelten Verbündeten Eretz Israel und einem Sultan, der sich mehr in die Nesseln setzt, als er vertragen kann, verursacht wurde.

Die „Lame-duck“-Biden-Kombination ist völlig ahnungslos, was die Entstehung eines – möglichen – israelisch-türkischen Hegemonialvektors in einem Schlüsselknotenpunkt Westasiens betrifft. Das Einzige, was für Strauss'sche Neokonservative und ihre psycho-apokalyptischen Kumpels aus Tel Aviv zählt, wenn es um den Zerfall Syriens geht, ist das sich für Israel bietende Zeitfenster für einen Angriff auf den Iran.

Die Times of Israel ist begeistert: Während die israelische Luftwaffe früher nicht direkt über Damaskus fliegen wollte, wenn sie Angriffe auf mit dem Iran verbundene Ziele in der Hauptstadt ausführte, kann sie das jetzt.“

Der Schlüssel zur Lösung des gesamten Rätsels könnte wieder einmal bei Dschalani liegen. In Westasien ist alles ständig im Fluss. Nur wenige Tage nach dem Fall von Damaskus weigerten sich Sultan Erdogan und die NATO, Dschalani gegen den israelischen Angriff in Syrien zu helfen.

 

Man spricht von der „Souveränität“ des aufstrebenden Kalifats.

An wen könnte sich Jolani also wenden, um nach möglichen Verbündeten zu suchen? Und auf wen kann er sich verlassen, um im völlig zersplitterten Syrien für Ordnung zu sorgen – einschließlich Luftstreitkräfte, um die ISIS-Gebiete in der Wüste zu bekämpfen?

Hier kommen Teheran und Moskau ins Spiel. Ergo, die inoffiziellen Kanäle laufen auf Hochtouren. Sie würden nicht mit der Wimper zucken, wenn es um die „Zusammenarbeit“ mit dem jungen Kalifat geht – solange ihre nationalen Interessen nicht bedroht sind.

Das Imperium des Chaos wird in Bezug auf die Kontrolle der Berichterstattung, PR-Stunts, die Monopolisierung der sozialen Medien und den ununterbrochenen psychologischen Krieg unübertroffen bleiben. Alles hybride Fronten. Aber das war's dann auch schon.

Das Imperium wurde sowohl in Afghanistan als auch im Irak kläglich besiegt. Und wird weiterhin von den Huthis im Roten Meer gedemütigt. Washington hat im militärischen Bereich weniger als null Vorteil gegenüber Russland – außer in der elektronischen Kriegsführung (EW), zumindest auf dem westasiatischen Schauplatz, und ISR (Russland holt auf), was sich sofort in immer mehr Terror niederschlägt.

Was den Iran betrifft, so ist er heute bei weitem nicht schwächer als vor dem Fall von Damaskus. Das ist imperialer Narrativ-Spin, der in den selbstgefälligen Mechanismus des Exzeptionalismus eingebaut ist. Ayatollah Khamenei, ein guter Stratege, verschwendet seine Worte nicht. Teheran wird schließlich eine alternative Lieferkette zur Hisbollah und zum Westjordanland aufbauen.

Außerdem sollte man dem Geld folgen. Das iranische Außenministerium hat bereits darauf hingewiesen, dass „die neue syrische Regierung alle finanziellen Verpflichtungen Syriens gegenüber dem Iran übernehmen wird“. Das ist eine Menge Geld – und Jolani hat es nicht.

Michael Hudson ist sich sicher: „Der Plan der USA ist Anarchie.“ Da wir uns in Westasien befinden, wo Verrat eine Kunst ist, wird es einen Rückschlag geben. Teheran und Moskau machen sich keine Illusionen – und bereiten sich entsprechend vor. Der Krieg gegen die BRICS-Staaten hat gerade erst begonnen.


 

 

Peter Denk: Gefährliche Eskalation: Deep State will Krieg um jeden Preis 18.12.24 Die Welt steht an einem Wendepunkt, wie wir ihn lange nicht gesehen haben. In diesem Gespräch mit Peter Denk beleuchten wir die brisanten Entwicklungen, die kaum jemand offen anspricht: von den geopolitischen Machtspielen zwischen Russland und dem Westen bis hin zu den dramatischen Verschiebungen in der globalen Ordnung. Was bedeutet es, wenn neue Waffensysteme mit zerstörerischem Potenzial ins Spiel kommen? Welche Konsequenzen haben die Eskalationen in der Ukraine und Syrien tatsächlich für den Rest der Welt? Und warum scheint die Demokratie im Westen zu zerfallen, während Medien und Politik die Wahrheit immer stärker verschleiern? Wir analysieren nicht nur die Hintergründe dieser Ereignisse, sondern auch, was diese Veränderungen für die kommenden Jahre bedeuten könnten. 2025 steht vor der Tür – eine Zeitenwende, die unsere Weltordnung grundlegend verändern könnte. Die Spannungen zwischen den Großmächten erreichen einen kritischen Punkt, und das Vertrauen in politische Systeme schwindet schneller, als viele glauben möchten. Dieses Video ist eine schonungslose Analyse der Lage, mit klaren Worten und einem unverstellten Blick auf die Zusammenhänge, die die Zukunft bestimmen könnten. Wenn du wissen willst, was wirklich hinter den Kulissen passiert und warum diese Entwicklungen uns alle betreffen, dann ist dieses Gespräch unverzichtbar.

 Russland und Nordkorea: Ein neues Militärbündnis, das Washington zittern lässt  17.12.2024 Der russische Verteidigungsminister Belousow betont während seines Besuchs in Pjöngjang die enge Zusammenarbeit mit Nordkorea. Ein strategisches Bündnis zielt darauf ab, ein neues eurasisches Sicherheitssystem zu schaffen. Mit einer beeindruckenden Armee und modernisierten Waffensystemen verstärkt Nordkorea seine Position, während Moskau und Peking Pjöngjang den Rücken stärken. Für die USA wird die wachsende Allianz zur ernsten Bedrohung im asiatisch-pazifischen Raum.


 

 

 Aktuelles, Politik & Aktuelles

Niki Vogt: SYRIEN – plötzlich feiert der Westen die Übernahme eines säkularen Landes durch die Islamisten?!? 13.12.2024 In Syrien waren die Religionen bisher gleichberechtigt. Präsident Assad sorgte dafür, dass jede Religionsgemeinschaft sich frei verwirklichen konnte und das funktionierte. Die Menschen feierten ihre Feste und waren gute Nachbarn, nicht selten feierte man gemeinsam die hohen, religiösen Feiertage: ob Muslim oder Christ. Nun, auf einmal wird im Westen der Sturz des Präsidenten, der das ermöglichte, als Heldentat gefeiert. Aber wer sind denn die „Befreier“? Es ist kein Geheimnis, sie sind islamistische, salafistische „Freiheitskämpfer“.

Syrien war ein friedliches, reiches Land 

Syrien ist ein Schmelztiegel für verschiedene Zivilisationen, Kulturen, Religionen und Ethnien. Es war das, was hier in Europa so hochgelobt wird: multikulturell. Die Kurden konnten dort unbehelligt leben. Obwohl Syrien etwa halb so groß wie Deutschland ist, leben dort nur 22 Millionen Menschen. Die größte Religionsgemeinschaft sind die Sunniten, aber es gibt auch eine große Gruppe von Christen, Alawiten, Jesiden, Juden, Schiiten und Drusen. Es gib acht staatliche Universitäten und mehrere private, sogar eine deutsch-syrische. Das wird sich jetzt wahrscheinlich bald ändern. Den Nicht-Muslimen, insbesondere den Juden werden harte Zeiten bevorstehen und es wäre keine Überraschung, wenn es dort viele Tote geben wird, was Gott verhüten möge. Die Beschreibungen aus der Zeit, wo in Syrien die Al-Qaida hauste und Nicht-Muslime misshandelten, töteten, die Mädchen und Frauen versklavten und vergewaltigten, sind grausam. Das Versprechen der „Rebellen“ in den ersten Tagen des Anti-Assad-Aufstands, dass sie „die Christen nach Beirut und die Alawiten ins Grab“ treiben würden, wird sich nun wahrscheinlich erfüllen.

Der bekannte Blogger und Autor Pepe Escobar stellt die moralische Gretchenfrage: „Wird sich der kollektive Westen erheben, um die verbliebenen syrischen Christen zu verteidigen, wenn die Schwarzen Fahnen kommen, um sie zu beseitigen?“ 

Nun werden diese Minderheiten sehr wahrscheinlich außer Landes fliehen und vermutlich Richtung Europa. Aber noch klatschen sie ja Beifall, unsere Politiker.

Aber der Westen jubelt, dass der Diktator Baschar al-Assad endlich vertrieben wurde. Er war es aber, der den Frieden zwischen den völkischen und religiösen Minderheiten aufrecht erhielt.

Es ging Syrien eigentlich gut. Aber die westlichen Sanktionen haben das Land schwach gemacht. Die Amerikaner haben sich dort mit Öl eingedeckt und hin und wieder kamen Bombardements aus Israel. Syrien wurde auch zum bösen Popanz gemacht, weil es unter Präsident Assad Russland unterstützte.

Und Russland unterstützte Assad, weil es keine radikal-islamistische Regierung wollte.

Es sind lupenreine Dschihadisten, Islamisten und Terroristen, die jetzt die Macht in Syrien haben

Die Hayat Tahrir a‑Sham (HTS) (früher Jabhat al-Nusra, ein Ableger von Al-Qaida) ist in viele Ländern als terroristische Gruppe gelistet — in den USA und in vielen internationalen Gremien und sie stehen auch auf der schwarzen Liste der Europäischen Union.

Das, was sie sich auf die Fahnen geschrieben haben, sagen sie jetzt auch ganz offen: „Unser Kampf gegen Assad bestand darin, ein säkulares, ungläubiges Regime zu beseitigen und einen islamischen Staat zu errichten.“ Das konnten sie nun tatsächlich umsetzen, und zwar in einer unglaublichen Geschwindigkeit. Das war nur möglich, weil es bereits vor 13 Jahren begann.

Es war damals schon zu finden und zu lesen: Damals war Hillary Clinton US-Außenministerin. Sie betrieb den Sturz Präsident Assad mit Entschlossenheit. Ihr Berater, Jake Sullivan, sandte ihr eine E‑Mail mit dem Inhalt „AQ ist in Syrien auf unserer Seite“  (AQ = Al-Qaida). Es ist damals, dank Russland, nicht gelungen, Assad zu stürzen. Aber man ließ nicht locker – und jetzt ist es ja geschafft.

Ob der Umsturz vom Wochenende auch gewollt war und mit US-Unterstützung geschah, wissen wir (noch) nicht. Aber das Ergebnis sehen wir: ein islamistisches Kalifat am Mittelmeer neben Israel.

Der Westen besetzt 20 Jahre lang Afghanistan im Kampf gegen die Taliban – und freut sich nun, das Al Qaida Syrien mit Gewalt übernimmt?

Und die IDF (Israeli Defence Force, israelische Armee) packte die Gelegenheit beim Schopfe und besetzte einfach mal ein ordentliches Stück Land, ohne dass „der Westen“ dazu auch nur ein Sterbenswörtchen gesagt hätte. Als Russland in den Donbass einmarschierte, um die russischstämmige Bevölkerung und seine Grenze zu schützen, schrie alles auf, was ein Verbrechen das sei.

Was sagen denn die USA zu diesen Geschehnissen in Syrien? Sie überlegen, die HTS, die jetzt Syrien erobert hat, von der Liste der gesichert terroristischen Organisationen zu nehmen.

Im Mai 2017 hörte sich das noch ganz anders an. Hier zwei aufeinanderfolgende Tweets der US-Botschaft in Syrien aus dieser Zeit:

Übersetzung: „Der Kern von HTS ist Nusra, eine ausgewiesene terroristische Organisation. Diese Bezeichnung gilt unabhängig davon, welchen Namen sie verwendet oder welche Gruppen darin zusammengeführt werden. HTS ist eine Fusion und jede Gruppe, die sich ihr anschließt, wird Teil des syrischen Netzwerks von Al-Qaida.“

Übersetzung: „Wir setzen uns weiterhin dafür ein, führende AQS-Persönlichkeiten in HTS vor Gericht zu bringen.“

Schauen Sie sich Namen und Gesicht des Anführers der HTS, des jetzt starken Mannes in Syrien, genau an. Er heißt „Mohammed Al-Jolani“, im Englischen „Muhammad Al ‑Jawlani“, den man auf dem alten Tweet oben sehen kann. Damals waren bis zu 10 Millionen Dollar auf seinen Kopf ausgesetzt. Jetzt posiert er ohne die Kopfbedeckung, aber er ist derselbe – und der Mann der Amerikaner, denn er hat für sie die Basis des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Syrien zerschlagen.

In dem Artikel wird das Video teilweise in Deutsche übersetzt.

Ukraine, Georgien, und nun auch Weißrussland stehen massiv unter der Einflussnahme und Unterwanderung durch die USA, um die unbotmäßigen Regierungen zu stürzen. Der Kampf mit allen Mitteln geht weiter.


 

da finde ich die thesen von peter denk zum thema syreien interessanter...
Prognosen: 18.-25.12.24: Prophezeiungen 2025 5/ René Tellenbach, Remote Viewer: Jahresausblick 2025/ Peter Denk: Deep State will Krieg um jeden Preis 18.12.24

Rüdiger Rauls: Zeitenwende in Syrien 18.12.24 Dass Assad so schnell die Kontrolle über das Land verlor, kam für viele überraschend. Dass die Medien im politischen Westen jubeln, überrascht nicht. Nur westliche Verschwörung zu sehen, erklärt wenig. Selbst die Unterstützer Assads versuchen eine kritische Analyse.

Mangelnde Souveränität

Mit Unterstützung der russischen Luftwaffe und des Iran hatte Assad die Bedrohung durch verschiedene militärische Kräfte ab der Mitte der 2010er Jahre weitgehend ausschalten können. Dennoch hatte die syrische Regierung die volle Souveränität über das eigene Staatsgebiet nicht wieder herstellen können. Im Norden hatten türkische Truppen einen sogenannten Sicherheitsstreifen auf syrischem Gebiet errichtet, der das weitere Vordringen kurdischer Verbände stoppen sollte. Im Süden waren Gebiete um die Städte Daraa und Tanf weiterhin unter der Kontrolle von Anti-Assad-Milizen. Große Teile im Nordosten zur irakischen Grenzen befanden sich unter kurdischer Selbstverwaltung, und im Gebiet um Idlib, nahe der Großstadt Aleppo, hielten sich islamistische Rebellen. Sie alle wurden weitgehend von ausländischen Kräften unterstützt.
Die größte Bedrohung ging dabei immer von Idlib aus, das vor den Toren der zweitgrößten Stadt Syriens, Aleppo, lag und das auch eine strategische Gefahr darstellte. Wie auch die aktuellen Ereignisse zeigten, konnte von hier aus die Verbindung der Hauptstadt zur Küste mit den wichtigen Häfen des Landes abgeschnitten werden. Aufgrund des unwegsamen Geländes und auch dank der Unterstützung durch die Türkei und ausländische Hilfslieferungen gelang es der syrischen Armee nie, dieses Gebiet einzunehmen. Idlib blieb ein Stachel im Fleisch des syrischen Staates, eine ständige Bedrohung, die bewusst von den westlichen Unterstützern am Leben gehalten wurde, auch wenn das Gebiet in den letzten Jahren aus dem Blickpunkt der Weltöffentlichkeit gewichen war.
Dieser schwindenden Aufmerksamkeit waren auch die Entwicklungen weitgehend entgangen, die sich in der Region in der letzten Zeit abgespielt hatten. Der plötzliche Vorstoß von Truppen aus Idlib hatte offensichtlich nicht nur die Weltöffentlichkeit überrascht. Wenn auch sehr schnell die Behauptung um sich griff, dass es sich bei dem Angriff um eine amerikanisch-israelische Verschwörung handelt, so sind die Belege dafür vorerst noch sehr dünn, was aber nicht bedeuten soll, dass es nicht so war. Aber bei allen Verschwörungsplänen muss es auch Kräfte geben, die bereit sind, diese unter Einsatz des eigenen Lebens umzusetzen.
Es ist nichts Neues, dass die Amerikaner, die noch immer widerrechtlich etwa 1000 Soldaten auf syrischem Staatsgebiet stationiert haben, die Kurden durch Waffenlieferungen und sonstige Hilfen Kurden unterstützten. „Die Syrischen Demokratischen Kräfte ist eine von den USA finanzierte kurdische Gruppe“(1). Dass aber eine konkrete Vorbereitung auf eine Invasion Syriens durch westliche Mächte stattgefunden hat, ist bisher schwer nachzuweisen. Unbestritten aber ist, dass die Türkei in erheblichem Maße ihre Finger im Spiel hatte und maßgeblichen Einfluss auf die Vorgänge ausübte.

Kaum Gegenwehr

Offensichtlich schien auch Russland von dieser Entwicklung überrascht, dessen Aufmerksamkeit durch den Krieg in der Ukraine vermutlich nicht mehr so sehr auf Syrien gerichtet war, zumal die Lage über die vergangenen Jahre hin einigermaßen stabil schien. Es gibt auch Hinweise, „dass China vom raschen Fall Assads überrascht wurde“(2). Unverständlich ist dagegen das Verhalten der syrischen Behörden. So habe „der iranische Geheimdienst über Monate vor der geplanten Offensive der Rebellen gewarnt“(3).
Nicht nachvollziehbar ist, dass diese Entwicklungen dem syrischen Geheimdienst entgangen sein sollen. So hatte sich aus den verschiedenen militärischen Gruppen in dem Gebiet die „Islamisten-Allianz Hay’at Tahrir al-Sham (HTS)“ (4) gebildet, die unter der Führung von Abu Muhammad al-Golani die Offensive auf Aleppo vorbereitete. Das geht nicht von heute auf morgen. Sie hatten über Monate „massive Waffen- und Munitionslieferungen aus der Türkei erhalten“(5). Haben die syrischen Geheimdienste diese Entwicklungen nicht wahrgenommen oder vielleicht sogar absichtlich ignoriert?
Dass der Vormarsch der Rebellen so schnell und erfolgreich vonstatten ging, ist weniger auf deren besondere Kampfkraft oder Bewaffnung oder gar auf eine konkrete westliche Unterstützung zurückzuführen. Sie ist in erster Linie Ergebnis des Verhaltens der syrischen Armee und anderer für die Landesverteidigung zuständigen Behörden und Kräfte im Land. Die syrische Armee kämpfte nicht. Sie floh vor den vorrückenden Rebellen, ließ ihre Waffen zurück und gab Städte und Territorium kampflos den Gegnern preis. Unter diesen Umständen kann sich keine Regierung halten.
Genüsslich verweisen nun nach dem Sturz Assads westliche Medien darauf, dass Russland und Iran wie auch die Hisbollah Assad haben fallen lassen und ihn nicht mit allen Kräften, auch militärischen, unterstützten. Solche Gedanken sind mehr Ausdruck von Schadenfreude und Propaganda als Ergebnis realistischen Denkens und Lageeinschätzung Zwar flogen russische Kampfjets Angriffe gegen die vorrückenden Rebellen, aber vermutlich war allen Kräften, die Unterstützung hätten leisten können, sehr schnell klar, dass sie mit ihren begrenzten Möglichkeiten nicht die syrische Armee ersetzen können. Wenn diese nicht kämpft, kann auch russische Luftunterstützung wenig ausrichten. Ähnlich war es mit den Angeboten des Iran, Truppen zu schicken. Iranische Kräfte können nur Unterstützung leisten, nicht stellvertretend für die syrische Armee kämpfen.
Dass die Armee nicht kämpfte, wurde vonseiten des Regimes damit begründet, dass man Zivilisten in den Städten nicht gefährden wollte, was gewürdigt werden muss, wenn es tatsächlich der Grund war für die Zurückhaltung. Aber die Armee kämpfte auch nicht außerhalb der Ballungsgebiete. Eine Erklärung dafür ist, dass das Land ausgelaugt und kriegsmüde ist nach den über zehn Jahren währenden teilweise kriegerischen Auseinandersetzungen und den Entbehrungen durch die westlichen Sanktionen. Die syrische Armee besteht aus Wehrpflichtigen, also zum Wehrdienst Verpflichteten. Sie sind keine Freiwilligen oder Berufssoldaten, wie sie sich in den Armeen des Westens und Russlands immer mehr durchgesetzt haben. Diese verfügen über eine andere Motivation. Sie leben von ihrem Soldatenberuf, so lange sie nicht dabei sterben. Aber der Tod im Kampf droht auch den Wehrpflichtigen.
Baschar al-Dschaafari, Botschafter Syriens in Russland, erklärt sich die Entwicklung und auch die Kampfverweigerung der Armee im arabischen Dienst von RT (Russia Today) wie folgt: „Der Fall des korrupten Systems innerhalb weniger Tage bezeugt seine Unpopularität und den Mangel an Unterstützung in Gesellschaft und Armee“ (6). Einen weiteren Hinweis auf die mangelnde Unterstützung Assads aus seinem eigenen Apparat gibt der oberste Führer des Iran, Ali Khamenei, in seiner oben bereits erwähnten Rede, in der er die Weitergabe von iranischen Geheimdienstinformationen an die syrischen Behörden erwähnte: „Ich weiß aber nicht, ob Berichte je die ranghohen Funktionäre erreicht haben oder in der Mitte verloren gingen“(7).

Alte Konflikte bestehen weiter

Was aus Syrien nun wird, ist fraglicher denn je. Auch wenn Assad das Land verlassen hat, sind viele grundlegende Probleme und Konflikte damit nicht gelöst. Die Spannungen zwischen den Volksgruppen, Ergebnis der willkürlichen Verteilung der Völker im Nahen Osten auf unterschiedliche Staaten beim Zerfall der europäischen Kolonialherrschaft, konnten nicht überwunden werden. In späteren Jahren waren Konflikte zwischen den Konfessionen hinzugekommen. Im Verlauf des arabischen Frühlings traten zusätzlich politische und Interessenskonflikte zu Tage, die aufgrund von westlicher Einflussnahme ein Ausmaß erreichten, für deren Bewältigung die syrische Zentralgewalt nicht mehr stark genug war.
Der Krieg mit seinen Zerstörungen und dem tausendfachen Leid durch Tod und Flucht hat das Land noch weiter geschwächt und ausgezehrt. Als neue Schwierigkeiten kamen die westlichen Sanktionen hinzu und die wirtschaftliche Schwächung durch die ausländische Besetzung syrischen Gebiets. Im Norden hält die Türkei syrisches Gebiet besetzt. Die USA stehen mit etwa tausend Mann und militärischen Einrichtungen in den Kurdengebieten. Sie hatten durch die Beschlagnahme und Ausbeutung der syrischen Ölquellen der Zentralregierung auch wichtige Einnahmequellen entzogen. All diese Bedingungen haben sich durch den Fall Assads nicht verändert. Vielmehr ist zu befürchten, dass die Rivalitäten zwischen den politischen Kräften nun wieder verstärkt auftreten.
Ob diese Probleme ohne starkes Machtzentrum gelöst werden können, ist sehr fraglich. Die Gefahr einer ähnlichen Entwicklung wie in Libyen ist sehr groß. Ob die Amerikaner die Unterstützung der Kurden aufgeben werden, ist fraglich, zumal sie jetzt auch gegenüber den Russen im Nahen Osten wieder Aufwind verspüren. Die US-Stützpunkte in den Kurdengebieten könnten nun Ausgangspunkt für die Rückeroberung amerikanischen Einflusses in der Region sein. Es sei denn, dass Donald Trump seine Aussagen wahr macht und sich nicht weiter in solche Auseinandersetzungen will verstricken lassen, weil er sein Augenmerk auf die Eindämmung Chinas konzentriert.
Ob die Türkei weiterhin den sogenannten Sicherheitsstreifen im Norden des Landes besetzt halten und den Kampf gegen die Kurdenverbände fortsetzt, wird sich zeigen. Solange diese von den Amerikanern unterstützt werden, dürften sie weiterhin eine Bedrohung für die türkischen Interessen darstellen. Neben den Konfliktherden im Norden sind da auch noch all die anderen Rebellengruppen wie der Islamische Staat, dessen Reste sich immer noch im Land halten und vielleicht neu formieren, oder auch jene im Süden. Es ist fraglich, ob diese sich alle der neuen Zentralgewalt in Damaskus unter Führung der HTS unterordnen werden oder gar mit ihr zusammenarbeiten.
Ein Faktor ist bei den schnellen Veränderungen der letzten Wochen ganz aus dem Blickfeld der öffentlichen Wahrnehmung geraten. Das ist die Bevölkerung, über die diese schnellen Entwicklungen hereingebrochen sind und die sich noch gar nicht mit diesen Veränderungen hat vertraut machen können. Die syrische Armee hatte vor den Rebellen die Waffen gestreckt. Das aber war gerade jene Institution, von der die Bevölkerung angenommen und erwartet hat, dass sie nicht nur den Staat sondern auch sie selbst und die Gesellschaft schützt. Insofern haben jene Kräfte, die mit diesen Entwicklungen nicht einverstanden sind, noch gar nicht auf diese Veränderungen reagieren können. Der Zerfall der Armee hat sie erst einmal schutzlos und auch ratlos hinterlassen.
Es wird Zeit brauchen, um zu sehen, in wie weit die neuen Herrscher die Menschen überzeugen und gewinnen können. Und dann ist da auch immer noch Assad im Hintergrund, wenn auch in Moskau. Aber anders als Gaddhafi lebt er noch und wird auch weiterhin ein Faktor bleiben bei allem, was in Syrien nun geschieht. Die einen werden ihn verfluchen und froh sein, dass sie ihn los sind. Seine Anhänger aber werden bei allem, was in Zukunft in Syrien schief läuft, seine Rückkehr herbeisehnen. Vermutlich werden angesichts der massiven israelischen Angriffe und der Besetzung syrischen Gebiets auf den Golanhöhen schon jetzt die ersten sagen: „Unter Assad hätten sie sich das nicht getraut“.

(1) Asia Times vom 9.12.2024: Alle Teile, die Syriens Assad zu Fall brachten
(2) Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) vom 11.12.2024: Mächtiger Segen
(3) FAZ vom 12.12.2024: Wie Irans Führer den Sturz Assads erklärt
(4) FAZ vom 3.12.2024: Pragmatische Islamisten und Vasallen Erdogans
(5) ebenda
(6) FAZ vom 12.12.2024: Russische Zeitenwende
(7) FAZ vom 12.12.2024: Wie Irans Führer den Sturz Assads erklärt

Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.


 

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