Krieg Ukraine Israel 26.6.-3.7.2024: Von Dagmar Henn: Vorausschau auf die globale Niederlage des Westens/ Peter Hänseler: Die Russen überfordern beim Schachspiel die Amerikaner/ Rainer Rupp: Ergebnis-Analyse der westlichen Friedensfarce in der Schweiz
Von Dagmar Henn Russland zeigt die Instrumente – Eine Vorausschau auf die globale Niederlage des Westens
Bei Putins Vorschlag vor der Schweizer Konferenz geht es nicht um die Ukraine, es geht um die Welt. Langsam und vergleichsweise verborgen wird sichtbar, wie die verschiedenen Varianten einer westlichen Niederlage aussehen könnten. Alles blickt auf die Frage, wie Russland auf den Terroranschlag mit ATACMS reagieren wird, und ob und wie weit dieser Krieg eskaliert. Aber im Hintergrund geschehen noch andere Dinge, die sich einem nur erschließen, wenn man die militärische, die politische und die ökonomische Ebene miteinander verknüpft.
Im Verlauf der letzten Jahre ist es immer wieder sichtbar geworden, dass die Vorstellung, wie die künftige multipolare Welt gestaltet sein sollte, die Handlungsfähigkeit in der Gegenwart durchaus begrenzen kann. Das ist unvermeidlich – wer eine Ordnung des Rechts etablieren will, darf nicht selbst dagegen verstoßen, auch wenn der Preis dafür manchmal hoch ist. Manche Momente, in denen Russland den Eindruck erweckte, zu zögern oder zu vorsichtig zu sein, erklären sich daraus.
Die ökonomischen Machtverhältnisse sind global bereits gekippt. Das zeigt sich daran, dass selbst die Weltbank Russland inzwischen als viertgrößte Volkswirtschaft der Welt anerkennen muss, ebenso, wie am gewaltigen wirtschaftlichen Potenzial, das die BRICS inzwischen versammeln, und das die G7 hinter sich gelassen hat. Das Ende des US-Dollars als weltweit dominante Währung ist eine unabwendbare Tatsache, auch wenn das Wie und Wann noch nicht abschließend geklärt sind – es könnte ebenso durch geplante alternative Zahlungssysteme geschehen wie durch einen wirtschaftlichen Zusammenbruch.
Eine der politischen Umsetzungen dieser ökonomischen Entwicklungen war der Besuch des russischen Präsidenten Wladimir Putin in Nordkorea, der eben nicht nur ein ganzes Bündel an Verträgen auf den Weg brachte, sondern zugleich eine wichtige globale Botschaft verkündete: Das Sanktionsregime des Westens ist tot. Das ist gewissermaßen die zweite Stufe der ökonomischen Entwaffnung. In diesem Zusammenhang darf man nicht vergessen, dass die gesamte koloniale Herrschaft stets auf diesen beiden Säulen beruhte, nicht nur auf militärischer, sondern immer auch auf wirtschaftlicher Kriegsführung.
Die erste Stufe, den Westen wirtschaftlich zu entwaffnen, war, selbst die Sanktionen zu überstehen, und Russland war das erste Opfer dieser Maßnahmen, dem das ohne größere Blessuren gelang. Kuba, Iran, Nordkorea haben über Jahrzehnte für die Bewahrung ihrer Souveränität gelitten. Aber jetzt ist die zweite Stufe eingeleitet, die besagt: die wirtschaftliche Macht, die sich in BRICS gesammelt hat, ist groß genug, dass diese Sanktionen nicht nur überstanden, sondern dass sie aufgehoben werden können. Sie haben für das Land, gegen das sie der Westen verhängt, keine Konsequenzen mehr, weil es andere Handelspartner, Kreditgeber, Partner bei der Entwicklung von Infrastruktur gibt; sie haben nur noch Konsequenzen für den Westen selbst, der damit seine eigenen Möglichkeiten beschränkt.
Die entsprechenden Handlungen auf der militärischen Ebene sind sichtbarer und einfacher zu entschlüsseln, wie der Besuch russischer Schiffe in Kuba. Und gleich, wie die öffentlichen Bekundungen der westlichen Politik die Ukraine betreffend sind, es wird dennoch größeren Teilen der politischen Eliten klar sein, dass dieser Krieg bereits verloren ist.
Das Verhandlungsangebot, das Präsident Putin vor dieser bizarren Schweizer Versammlung machte, muss aber notwendigerweise um eine Ebene ergänzt werden. Das sind die Aussagen, die der stellvertretende Vorsitzende des Sicherheitsrats, Dmitri Medwedew, inzwischen mehrmals machte, dass Entschädigungsforderungen für Sanktionen denkbar sind.
Die Meisten dürften sich darüber im Klaren sein, dass Politik vielfach ein Spiel mit verteilten Rollen ist. Was das Entschlüsseln oft erschwert, ist, dass die gleichen Personen diese Funktionen nach außen wie nach innen erfüllen. Wenn Medwedew irgendwelche Aussagen macht, die besonders scharf klingen, dann zielt das häufig darauf ab, bestimmte Stimmungen in der Bevölkerung aufzugreifen und einzufangen. In diesem Fall, bei den Entschädigungen für Sanktionen, übernimmt Medwedew aber die gleiche Rolle nach außen, und zwar nicht nur bezogen auf Russland, sondern auch bezogen auf den Globalen Süden. Interessanterweise ergibt sich nämlich ein Gesamtpaket, wenn man die unterschiedlichen Teile miteinander verknüpft, und die Aussage Medwedews als eine Andeutung einer möglichen Zukunft betrachtet. Als einen Einblick in das, was geschehen könnte, sollte der Westen die öffentliche Anerkennung seiner Niederlage weiter hinauszögern.
Jedes Kind weiß, dass die Vereinigten Staaten längst bankrott sind und ihre Insolvenz nur durch den Besitz der Leitwährung hinausgezögert wird. Aber was würde es bedeuten, wenn diese Vereinigten Staaten (ihre europäischen Kumpane übrigens ebenso) plötzlich für die wirtschaftliche Kriegsführung entschädigungspflichtig würden? Selbst ohne diesen Schritt sind da noch einige Dinge offen, die unvermeidlich auf dem Tisch landen werden, wenn die USA ihre Niederlage einmal eingestehen müssen. Man denke nur an die ungeheuren Schäden, die Vietnam bis heute durch den damaligen Einsatz von Agent Orange erleidet. Die Sanktionen der USA gegen den Irak kosteten – eingestandenermaßen – eine halbe Million irakischer Kinder das Leben. Wie hoch liegt die Entschädigung für eine halbe Million toter Kinder? Wie hoch wäre die Rechnung, die Nordkorea ausstellt, oder Kuba? Sobald ein einziges Land eine derartige Forderung durchsetzt – und die Voraussetzungen dazu, die ökonomisch und militärisch sind, werden gegeben sein – häufen sich Dutzende weiterer. Diese Aussage von Medwedew ist keine Spielerei, oder eine überdrehte Fantasie. Sie ist die zweite Hälfte von Putins Verhandlungsvorschlag, weil sie ihn um die Aussage ergänzt, was passieren würde, wenn nicht…
Eben weil die Konsequenzen so enorm wären, kann eine derartige Aussage nicht durch einen Staatschef, schon gar nicht aus den Reihen von BRICS erfolgen, sondern muss über Nebenfiguren veröffentlicht werden, die eine gewisse Narrenfreiheit besitzen, sodass im Unklaren bleibt, wie ernst das Gesagte gemeint ist. Zumindest kann man so tun, als wäre es im Unklaren. Denn wenn man diese beiden Punkte zusammenfasst, lautet der russische Verhandlungsvorschlag eben nicht, ihr akzeptiert eure Niederlage und gebt uns die Neutralität der Ukraine und all die anderen Dinge, wie eine neue eurasische Sicherheitsordnung, oder ihr dürft der bedingungslosen Kapitulation der Ukraine zusehen. Das "Oder" hat ein ganz anderes Format. Es lautet: oder ihr werdet gezwungen sein, den Versailler Vertrag des 21. Jahrhunderts zu unterzeichnen.
Das ist die Qualität, die entstünde, wenn Medwedews Aussagen umgesetzt würden. Es ist eine Analogie, die auf einer sehr tiefen Ebene passt – einer der Gründe, warum der Versailler Vertrag so unmäßig war, war der deutsche Raubzug in Frankreich nach dessen Niederlage 1871. Ganze Stadtviertel in deutschen Großstädten wurden damit finanziert, Frankreich wurde nach Strich und Faden geplündert. Das, was die Vereinigten Staaten, der gesamte kollektive Westen, mit dem Rest der Welt getan haben, entspricht dem nicht nur, es übertrifft es um ein Vielfaches. Gerechtigkeit im Sinne eines Ausgleichs für vergangenen Raub entspräche einer Forderung in einer Größenordnung, die in Jahrhunderten nicht zu bewältigen wäre. Die letzte Zahlung Deutschlands aus dem Versailler Vertrag erfolgte 2010, also nach 91 Jahren. Die Frage, ob und wie Russland auf den Terrorangriff in Sewastopol reagiert, ist verglichen damit eine Banalität. Das Verhandlungsangebot Putins ist auch nur an der Oberfläche ein Angebot Russlands. Das, was da langsam Konturen gewinnt, sind die Bedingungen einer westlichen Kapitulation, die von Russland nur vorgetragen, aber nicht gestellt werden, weil hier – auch das verrät Medwedews Aussage – eigentlich der ganze Globale Süden mitspricht. Ein Angebot, das durch die nun benannte Alternative deutlich an Attraktivität gewinnen müsste.
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peter hänseler ist ein schweizer anwalt, der in moskau lebt...
Schachzug 1 – Charkow Militärisch eröffnen die Russen das Spiel mit der Eröffnung der Charkow-Front. Ist das eine russische Grossoffensive? – Fehlanzeige. Der Hauptgrund der Russen für die Eröffnung dieser Front im Norden ist einzig die bereits vorher über 1’000 km lange Front noch einmal um ca. 400 km zu verlängern. Dies zwingt die Ukrainer, Truppen aus anderen Frontabschnitten in den Norden zu verlegen. Die Russen haben Grenzstädte im Norden eingenommen, haben sich eingegraben und mussten nicht lange warten, bis die Ukrainer Truppen gegen sie warfen. Ergebnis: Noch nie waren die ukrainischen Tagesverluste so hoch. Gleichzeitig stossen die Russen an der bisherigen Front dort vor, wo die Ukrainer Truppen abgezogen haben. Die Ukrainer verbluten. Es ist ein grausames Treiben. Dem Westen scheinen die riesigen ukrainischen Verluste keine Probleme zu bereiten. Die Schweiz als Schosshund der Ukrainer hielt unter der Vorspiegelung der Suche nach Frieden eine Kriegskonferenz ab. Ergebnis: Für den Frieden: Null; für weitere Waffenlieferungen: Eins.
Schachzug 2 – Kuba Man mag sich an 1962 erinnern, als Chruschtschow Atomraketen auf Kuba stationierte, die Welt den Atem anhielt und der 3. Weltkrieg vor der Tür stand. Selbstverständlich fanden sich die Sowjets in den Augen des Westens in der Rolle des Aggressors – «grundlos brachte die Sowjetunion die Welt an den Rand des 3. Weltkriegs», so der Tenor. JFK ging als Sieger von der Bühne. Der kleine Schönheitsfehler des westlichen Narrativs, das sich bis heute hält, war der Umstand, dass die Stationierung von Atomraketen durch die Russen auf Kuba eine Reaktion auf eine amerikanische Aggression in der Form von Stationierungen von Atomraketen in der Türkei war. Das Marketingspiel gewannen die Amerikaner; dennoch räumten sie nach ein paar Monaten ihre Raketen in der Türkei – ein Abkommen zwischen Chruschtschow und Kennedy, mündlich durch Gewährsmänner in einem Washingtoner Café ausgehandelt, offiziell schriftlich nicht fixiert; an das sich sich Kennedy hielt – das waren noch Zeiten. In den Augen des Westens sahen die Russen nicht gut aus, obwohl sie das Spiel geopolitisch gewonnen hatten. Ein Grund dafür, dass der umtriebige und für die russische Bevölkerung grossartige Chruschtschow seinen Stuhl räumen musste. Breschnew brachte Kälte zurück ins Russische Leben. Die Entsendung der russischen Flottille nach Kuba löste lediglich Konsternation bei den USA aus – mehr nicht. Eigentlich überraschend, denn, falls die Russen es so wünschen, ist Miami innert 90 Sekunden Geschichte. Die Russen verabreichen den Amerikanern eine grosse Prise Angst und Schrecken, genau jenen Schrecken, den die Amerikaner eigentlich den Russen in der Ukraine verabreichen wollten: Stationierung von Atomwaffen an der Grenze zu Russland – und nun zeigt Russland, wie es diesen amerikanischen Zug umgehend kontern kann. Ein genialer Schachzug der Russen und ein grossartiges Pfand in der Hand des Bären; dieses Pfand wird sich in späteren Verhandlungen als Schwergewicht herausstellen.
Schachzug 3 – Nord-Korea Nach China bittet Präsident Putin Kim Yong Un zurück zu Tisch der Geopolitik. Der gegenseitige Unterstützungspakt ist ein Donnerschlag. Nord-Korea ist ein Nachbar Russlands – nur ein Steinwurf von Wladiwostok entfernt. Putin brachte neben Aussicht auf grosse – und für Nord-Korea wichtige – Agrarlieferungen, Unterstützung für Infrastruktur und Industrie sowie einen zweiten «Aurus» als Geschenk für Kim. In diesem grossartigen Rolls Royce–Pendant machten Putin und Kim denn auch eine gemeinsame Spritztour, zuerst der Russe dann der Nord-Koreaner am Steuer. Beide schienen sich sehr zu amüsieren.
«Ich will auch mal!» – Die beiden scheinen sich zu amüsieren
Nord-Korea liefert Artilleriemunition – millionenfach. In ein paar Tagen ist diese an der Front – auf dem günstigen und nicht blockierbaren Landweg. Die Güterzüge, die vom Osten Russlands in den Westen fahren, sind endlos.
Güterzug passiert einen Bahnhof in Sibirien – Quelle: Peter Hänseler
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Die Militärvereinbarung zwischen Russland und Nord-Korea ist eine Mehrfachohrfeige für die Amerikaner: Nicht nur sind die Nord-Koreaner endgültig aus der geopolitischen Isolation – mit den zwei Freunden China und Russland lässt sich gut leben; vielmehr sind die Amerikaner in Südkorea militärisch komplett blockiert. Etwaige Provokationen der USA bekommen damit eine völlig neue Dimension. Seoul liegt in Artilleriereichweite von Nord-Korea.
Schachzug 4 – Vietnam Heute weiss jedes Kind – ausser möglicherweise Leser von westlichen Leitmedien – dass der Vietnamkrieg von den Amerikanern aufgrund einer sogenannten «False Flag Attack» begonnen wurde (Golf von Tonkin-Zwischenfall ). Man kann auch davon ausgehen, dass der Unwille Kennedys, den Konflikt in Vietnam zu eskalieren, ein Grund für sein frühes Ableben war. Die Zahl der 58’000 toten amerikanischen Soldaten verblasst im Vergleich mit den ca. 4 Millionen Zivilisten, welche – unter kräftiger Mithilfe von Henry Kissinger – abgeschlachtet wurden, um einen «Peace with Honor» («Ehrenhaften Frieden») für Präsident Nixon in Paris zu herauszuverhandeln. Im Gegensatz zu den USA ist der vietnamesischen Bevölkerung somit eine Allianz mit den Russen sehr leicht vermittelbar. Die Rolle der Russen im Vietnamkrieg wird übrigens komplett unterschätzt. Es waren russische Flugzeuge mit russischen Piloten und russische Luftabwehrraketen, welche den Amerikanern während des Vietnamkriegs katastrophale Verluste beibrachten. Somit hatte Russland eine Schlüsselrolle im Sieg über die Amerikaner – vergleichbar mit der Rolle, welche die Russen ab 2015 in Syrien spielten. Der amerikanischen Führung scheint nicht bewusst zu sein, dass man mit loyaler langjähriger Hilfe bei einem Land mehr herausholt als mit dem nutzlosen Abschlachten der Zivilbevölkerung.
Fazit Die Russen haben die Amerikaner komplett überrumpelt und schwächen die Stellung der USA nicht nur zweifach in Asien, sondern auch vor der eigenen Haustür in der Karibik. Eine komplette Katastrophe für die USA. Es könnte noch viel schlimmer kommen: Die Organisation BRICS, die wir für ein Jahrhundertprojekt halten, wächst in Windeseile und hat die G7 schon lange hinter sich gelassen. Dass Thailand und die Türkei auf der Kandidatenliste stehen, sollte in Washington für Sodbrennen sorgen – oder wird man einmal mehr ein überraschtes Gesicht machen? Die Russen zeigen damit, dass sie sehr wohl die Möglichkeiten dazu haben, die USA in die Defensive zu drängen. Der Bär hat im Globalen Süden einen hervorragenden Ruf, da er als zuverlässig und fair gilt. Die USA haben den Ruf, den sie verdienen: Man schliesst Verträge und pocht solange auf deren Erfüllung bis sie den USA nichts mehr nützen; danach werden diese gebrochen. Diese Entwicklung kann jedoch auch zu einer weiteren Eskalation führen. Der neueste Anschlag mit Raketen auf den Strand von Sevastopol, bei dem es Tote und viele Verletzte gab, wühlt die russische Bevölkerung auf und man ruft nach Vergeltung. Die offizielle Stellungnahme des russischen Aussenministeriums lässt aufhorchen, denn den USA wird die volle Verantwortung dieses Anschlags übertragen: «Alle Flugdaten wurden von US-Militärcrews auf der Grundlage von Daten der US-Aufklärungssatelliten eingegeben. Eine Global Hawk US-Aufklärungsdrohne war vor der Krim im Einsatz.»
Erklärung des Außenministeriums zu dem Terroranschlag in Sewastopol Es ist durchaus möglich, dass die Russen das Schwarze Meer zur «No-Flight»-Zone erklären werden. Das haben die Amerikaner oft gemacht, so etwa die Adria vor der Bombardierung Belgrads, ohne Rechtsgrundlage. Das könnten die Russen ebenfalls tun. Dann würden die Global Hawk-Drohnen entweder verschwinden oder abgeschossen. Das wäre für die Russen der effizienteste Weg, Raketenangriffe auf Russland zu minimieren. Es wäre jedoch ein weiterer Eskalationsschritt. Mit dem Risiko, den Lesern auf die Nerven zu gehen, wiederhole ich einmal mehr eine Gefahr, welche von vielen Geopolitikern, Medien und Politikern komplett vernachlässigt wird: Die Instabilität der Finanzmärkte. Die damit im Zusammenhang stehenden Risiken sind sehr gross und schwer kalkulierbar, was sie umso gefährlicher macht. In einem Interview mit Greg Hunter äusserte sich der Finanzmarktspezialist Bill Holter extrem negativ über die Situation an den Finanzmärkten. Seiner Meinung nach, hängen die Märkte an einem seidenen Faden: Das System ist derzeit so instabil, dass es durch alles Mögliche zu Fall gebracht werden könnte. Es könnte ein Bankenproblem sein. Es könnte ein Problem mit Derivaten sein. Es könnte ein Derivatproblem auf dem Aktienmarkt oder dem Anleihemarkt sein und es könnte zu Lieferausfällen bei Silber kommen. Bill Holter Die Russen überfordern die USA: Der Titel der Rand-Corporation-Publikation aus dem Jahre 2019 hat Chancen, in abgeänderter Form zum geopolitischen Bonmot zu werden: «Extending the US».
Quelle: https://voicefromrussia.ch/extending-the-us-die-usa-uberfordern-die-russen-beim-schachspiel-analyse/
Mit freundlicher Genehmigung von voicefromrussia.ch
Gor Rassadin zu Gast bei Matthias Langwasser - USA und NATO wollen Eskalation: Wie wird Putin reagieren? - 29.06.2Q24 Wie weit wird die NATO gehen, um Russland zu provozieren? Stehen wir am Rande eines neuen Kriegs in Europa? In diesem fesselnden Interview werfe ich mit GOR Rassadin einen detaillierten Blick auf die jüngsten Angriffe auf Russland mit amerikanischen Waffen und die möglichen Konsequenzen für die globale Sicherheit. Wir diskutieren die gezielte Provokation der NATO und die potenziellen Reaktionen Russlands, einschließlich der Gefahr eines Atomkonflikts. GOR erklärt die technische Komplexität der eingesetzten Raketen und die entscheidende Rolle der NATO-Offiziere bei deren Steuerung. Besonders alarmierend ist die bewusste Zielauswahl ziviler Gebiete, was eine Eskalation der Gewalt darstellt und Russland zu härteren Reaktionen zwingt. Diese Strategie könnte die Spannungen weiter intensivieren. Wir beleuchten die möglichen Antworten Russlands auf diese Angriffe, wie die Einrichtung von Flugverbotszonen und den Abschuss von NATO-Flugzeugen. GOR betont, dass die NATO und die USA auf eine Eskalation hinarbeiten, um ihre geopolitische Dominanz zu sichern und Russland in die Enge zu treiben. Schließlich diskutieren wir die langfristigen strategischen Ziele der USA und der NATO, die mögliche Beteiligung weiterer Länder und die Gefahr einer umfassenden globalen Konfliktserie. GOR warnt vor den weitreichenden Konsequenzen für die Weltordnung und betont die Notwendigkeit, sich bewusst und informiert mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Dieses Interview bietet einen tiefen Einblick in die komplexen geopolitischen Dynamiken und liefert wertvolle Informationen für alle, die die Hintergründe und möglichen Entwicklungen des Ukraine-Konflikts besser verstehen wollen.
Die "Friedenskonferenz", die jüngst im Schweizer Bürgenstock-Resort stattfand, war ein eklatantes Beispiel für das derzeitge Versagen der Diplomatie. Trotz der in den Westmedien künstlich geschürten hohen Erwartungen endete die Konferenz in einem vorhersehbaren Misserfolg, hauptsächlich aufgrund des Ausschlusses der Gegenseite, nämlich Russlands, aber auch wegen der Abwesenheit Chinas und der Weigerung anderer bedeutender globaler Akteure wie der BRICS-Mitglieder Brasilien, Indien, Saudi-Arabien, VAE und Südafrika, die Schlusserklärung der Konferenz zu unterstützen. Ohne die Unterstützung dieser aufstrebenden Mächte unterstreicht der Flop in Bürgenstock den zunehmend begrenzten Einfluss des Westens auf den Ukraine-Konflikt. Einen Tag vor Beginn der Bürgenstock-Friedens-Farce, die mehr mit einem japanischen Kabuki-Theater zu tun hatte als mit der Suche nach Frieden, hatte der russische Präsident Wladimir Putin in einer Ansprache vor hohen russischen Staatsbeamten eine Strategie zur Bewältigung der Ukraine-Krise skizziert, die von unerwarteter strategischer Zurückhaltung gekennzeichnet war. Und das trotz zunehmender westlicher Provokationen, einschließlich Angriffen in die Tiefe des russischen Territoriums durch Kiew, dem der Westen dafür nicht nur die Waffen, sondern auch die Zielkoordinaten und das westliche Personal zu deren Bedienung zur Verfügung stellt. Putins Vorschlag zur Lösung des Konflikts war deshalb so großzügig, weil er trotz der zunehmend desolaten militärischen Lage Kiews den Fortbestand der Staatlichkeit der Ukraine garantierte, keinen Anspruch auf Odessa enthielt und auch die Frage einer ukrainischen Mitgliedschaft in der EU offenließ. Laut Putins Vorschlag müsste die Restukraine auf die vier russischsprachigen Provinzen, die über Jahrhunderte zu Russland gehört hatten, verzichten. Nach der Befreiung durch die russische Armee haben sich diese Provinzen auf Basis von Volksentscheiden bereits der Russischen Föderation angeschlossen. Putins Vorschlag zur Beilegung des Konfliktes in der Ukraine enthält auch den Verzicht Kiews, ein für alle Mal, auf Mitgliedschaft in der NATO. Eigentlich sollte das für Kiew ein leichter Schritt sein, denn die Selenskij-Regierung war dazu bereits einen Monat nach Kriegsbeginn bereit, wie die auch von Kiew paraphierten Verhandlungsergebnisse in Istanbul von Ende März 2022 beweisen. Dass es damals nicht zum Frieden kam, der Hunderttausenden von ukrainischen Soldaten das Leben gerettet hätte, verdankt die Ukraine dem damaligen britischen Premierminister Boris Johnson, der einen Tag nach der Paraphierung des russisch-ukrainischen Abkommens in Istanbul im Auftrag Washingtons zu einem Blitzbesuch in Kiew eintraf und Präsident Selenskij den Frieden ausredete. Stattdessen sollte die Ukraine kämpfen und mit der Hilfe der weltstärksten Militärmacht USA und der unbezwingbaren NATO Russland auf dem Schlachtfeld besiegen. Mit dieser Aussicht auf Ruhm, Macht und Anerkennung im bewunderten Westen ließ sich Selenskij überreden. Und damit hat er sein Land für US-Interessen ins Verderben und in bleibendes Elend getrieben. Für ihn selbst und sein politisches Umfeld hat es sich jedoch zumindest finanziell gelohnt, wovon u. a. die teuren Selenskij-Villen in westlichen Badeorten zeugen. Putin hat seinen Friedensvorschlag diesmal direkt an den Westen gerichtet und nicht an Selenskij oder die weitgehend irrelevante ukrainische Führung. Denn Putin scheint die Verfassung der Ukraine besser zu kennen als die westlichen Führungseliten oder die Clique um Selenskij, der seit einigen Wochen nicht mehr Präsident der Ukraine ist. Seine Amtszeit ist abgelaufen. Zugleich hat er die von der Verfassung vorgeschriebenen Wahlen verhindert. Ebenso hat er eine Anrufung des Verfassungsgerichts blockiert. Laut Verfassung liegen jetzt die einzigen Machtbefugnisse bei der Werchowna Rada, dem ukrainischen Parlament, aber das ist von rechtsradikalen Banditen ausgeweidet worden und kaum noch funktionsfähig. Jeder gewählte Bürgermeister in der Ukraine hat heute mehr demokratische Legitimität als Selenskij, der die Macht im Staat ohne jegliche Rechtsgrundlage usurpiert und damit zum Diktator in der Ukraine geworden ist. Kritiker des absurden Friedenstheaters auf dem Schweizer Bürgenstock behaupten sogar, dass die ganze Propagandashow nur dem Zweck gedient habe, vor der internationalen Öffentlichkeit Selenskij weiterhin als Präsident der Ukraine im Spiel zu halten und ihm den Anschein der Legitimität zu geben. Dagegen kann Putins Angebot als ein Versuch gesehen werden, anstelle der illegitimen ukrainischen Regierung, die Moskau ohnehin als Marionettenregime betrachtet, den Westen direkt anzusprechen und einzubinden. In seiner Rede zeigte Putin eine kalkulierte Geduld und präsentierte ein Friedensangebot, das bei Annahme den Konflikt erheblich deeskalieren würde. Neben den bereits oben erwähnten Bedingungen Putins für einen Waffenstillstand, die gemessen an der desolaten Lage der Ukraine auf dem Kriegsschauplatz sehr moderat erscheinen, umfasst der Vorschlag des russischen Präsidenten die Einladung zur Diskussion einer zukünftigen Sicherheitsarchitektur Osteuropas und Eurasiens. Eine solche Diskussion auf der Grundlage, dass die Sicherheit einer Seite nicht auf Kosten der Sicherheit der anderen Seite gehen darf, sondern gemeinsam ausgehandelt werden muss, hatte der Kreml in den letzten Jahrzehnten immer wieder gefordert. Dabei ist Russland stets auf die arrogante Ablehnung von USA, NATO und EU gestoßen. Daher war auch diesmal die Reaktion des Westens absehbar. Die NATO, vertreten durch Jens Stoltenberg, lehnte denn auch prompt jede Art von Verhandlungen ab. Andere Westpolitiker stimmten in den Tenor ein. Dies spiegelt die Tatsache wider, dass sich trotz aller Fehlkalkulationen und Rückschläge am Ziel des westlichen Kriegsbündnisses, Russland eine strategische Niederlage zuzufügen, nichts geändert hat. Der Westen unterstützt die Ukraine weiterhin militärisch und politisch und zielt darauf ab, den Konflikt zu verlängern, um Russland zu schwächen. Diese Haltung übersieht die wachsende Müdigkeit und wirtschaftliche Belastung innerhalb Europas sowie die breiteren geopolitischen Verschiebungen zugunsten der Multipolarität. Einige ukrainische Parlamentsmitglieder zeigten jedoch Interesse daran, Putins Angebot zu diskutieren. Dies weist auf eine potenzielle Spaltung innerhalb der politischen Landschaft der Ukraine hin, in der es Fraktionen geben könnte, die dem Frieden eher zugeneigt sind als die derzeitige Regierung. Zugleich haben namhafte Persönlichkeiten wie der russische Botschafter Wassili Nebensja und der ehemalige Oberst der russischen Streitkräfte und frühere stellvertretende Verteidigungsminister und Politiker Andrei Kartapolow betont, dass die Ablehnung von Putins Vorschlag in zukünftigen Verhandlungen zu weitaus härteren Bedingungen führen würden. Aus anderen Gründen als denen der NATO hat Putins Friedensvorschlag auch in Russland teils heftige Debatten ausgelöst. Kritiker argumentieren, dass der Vorschlag den Oligarchen und deren Geschäftsinteressen nachgebe, weil er den Konflikt möglicherweise unnötig in die Länge ziehe. Außerdem führen sie angebliche russische Misserfolge in der Militärstrategie, z. B. die unzureichende Unterbrechung der logistischen Versorgungsketten der Ukraine, als Beweis für strategische Fehler an. Die Kritiker argumentieren, dass die Militärstrategie zu sehr politischen Überlegungen untergeordnet sei, was zu ineffektiven Operationen in Schlüsselregionen wie dem Schwarzen Meer und Transnistrien führe. Sie glauben, dass ein aggressiverer Ansatz, einschließlich eines entschlossenen Schritts zur Eroberung von Odessa, Russlands strategischen Interessen besser dienen würde. Explizit wird auch die Auslassung von der Odessa-Frage oder der Abwicklung und Zerstörung der faschistischen Strukturen in der Ukraine in Putins Vorschlag kritisiert. Aber vielleicht tun die Kritiker Putin Unrecht. Vielleicht war es gerade die Vorhersehbarkeit der Ablehnung des Westens, die Putin dazu veranlasst hat, seinen – den Umständen entsprechend – extrem entgegenkommenden Friedensvorschlag zur Ukraine zu machen. Denn Putins Vorschlag wurde dort, wo es am wichtigsten war, aufgegriffen, vielfach diskutiert, als moderat und vernünftig empfunden. Zur Erinnerung: Putins Vorschlag lag einen Tag vor Beginn des absurden NATO/EU-Theaters auf dem Schweizer Bürgenstock auf dem Tisch. Zu diesem Ereignis hatten US/NATO und EU weltweit die Propaganda-Trommeln gerührt und fast alle Staaten der Welt eingeladen. Entsprechend rückte auch Putins Vorschlag maximal ins internationale Rampenlicht. In den nachfolgenden Tagen war es dann vor allem Putins Vorschlag, der auf der Bürgenstock-Konferenz von BRICS- und blockfreien Staaten diskutiert und mit dem sogenannten Zehn-Punkte-Plan Selenskijs verglichen wurde. Für jeden ersichtlich ist der Selenskij-Plan eine Farce. Als Vorbedingung für Friedensverhandlungen stellt er Forderungen, die einer Kapitulation Russlands gleichkommen, obwohl Russland die Oberhand hat. Folglich kann der ukrainische Zehn-Punkte-Plan, bei dem der Westen die Feder führte, nur in einem Irrenhaus entworfen worden sein. Dagegen stach Putins realistischer Vorschlag von der anwesenden internationalen Gemeinschaft aus BRICS- und blockfreien Staaten und als echte und ehrliche Suche nach Frieden hervor. Die diskussionslose, brüske Ablehnung von Putins Vorschlag durch den Westen musste daher zu Recht bei allen unabhängigen Beteiligten den Eindruck hinterlassen – oder sogar gefestigt – haben, dass der Westen an Frieden in der Ukraine gar nicht interessiert ist. Daraufhin gab es in sozialen Medien einen Sturm der Bewunderung des diplomatischen Geschicks des Kreml-Chefs, der ohne auf der Bürgenstock-Konferenz dabei gewesen zu sein dort spielend gegen USA/NATO/EU gewonnen hat.
Fazit: Angesichts der jüngsten Eskalation der westlichen politischen und militärischen Provokationen besteht ein dringender Bedarf an einer Lösung. Denn der anhaltende Konflikt in der Ukraine bedroht nicht nur die regionale Stabilität in Europa, sondern stellt auch ein breiteres Risiko für die globale Sicherheit dar. Die Weigerung des Westens, sich auf sinnvolle Verhandlungen einzulassen, könnte zu einem langwierigen Krieg mit verheerenden Folgen führen. Russlands ultimatives Ziel ist ein neues Sicherheitssystem für Eurasien, das von den hegemonialen Interessen des Westens direkt bedroht wird. Diese Vision erinnert an Putins Münchner Rede von 2007, in der er vor der NATO-Erweiterung warnte und eine multipolare Weltordnung forderte. Ein solcher neuer Sicherheitsrahmen für Eurasien würde den Einfluss westlicher Imperialisten in der Region verringern und die strategische Autonomie von Ländern wie China und Indien stärken. Diese Neuausrichtung könnte die globalen Machtverhältnisse verschieben und eine ausgewogenere und multipolare Weltordnung schaffen.
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"an ihren früchten/taten werdet ihr sie erkennen"
SoLaWi Liebensberg
40 gute+schlechte quellen
unterscheiden mit herz + verstand
was ihr sät das werdet ihr ernten
jeder ist seines glückes schmid
wer nicht hören will muss fühlen
Video - das Geheimnis aller Krankheiten
Der Lebensraum, das Milieu ist Alles - gesundheit im neuen zeitalter - das beste, das ich zu diesem thema bisher gesehen/gehört habe
Filasez
Die Filasez - rätoromanisch für „Selbst-Läufer“ - ist eine zukunftsgerichtete, unabhängige Bildungsinitiative mit privater Trägerschaft in Winterthur.
Kalender - unsere Wurzeln
Zurück zu unseren Wurzeln – Im Herzen Europas. Kaum einer weiß, wer unsere Vorfahren waren...
Kleinwohnformen
Auf unserer eigenen Übersichtskarte machen wir die Kleinwohnform-Bewegung in der Schweiz sichtbar.
Einkaufen ohne Impfung
Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...
Deine Nachbarschaft kocht füreinander!
Die issmit.app führt zukünftig Nachbarschaften zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen.
rotauf
Waldorf-Schule Turmalina
Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…
raus aus dem hamsterrad
es ist ein gutes video um mein politisch-spirituelles weltbild kennen zu lernen.
Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben
Economic Hitman - Wahre Ziele von Weltbank + IWF
John Perkins war ein Economic Hit Man, ein Wirtschaftsattentäter.
senjora: lehrplan 21
Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard
ent-decke
Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen.
mitarbeiterInnen
gesucht unterstützung für newsletter, website
mein newsletter 1x pro W
geht an 12'000 abos. ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...
in eigener sache: NL von markus rüegg
rüegg markus: für alle die bauen wollen
für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)