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Ukraine: 10.-17.5.23: POLEN bereitet die Invasion KALININGRADS vor/ Große ANALYSE zu BACHMUT und ukr. GEGENOFFENSIVE von Prigoschin/ Die Eliten der östlichen EU-Staaten werden unruhig/ Babuschka Z: Die Schichtspaltung der russischen Gesellschaft

 

 POLEN bereitet die Invasion KALININGRADS vor   19.256 Aufrufe 16.05.2023 DEUTSCHLANDIn letzter Zeit finden ununterbrochen Übungen in der Nähe von Russlands Grenzen statt. Und aus irgendeinem Grund ist Warschau militärisch am meisten in Aufruhr.


 
 
 
Die russischen Streitkräfte haben hochpräzise Angriffe auf Lagerstätten für westliche Ausrüstung und Munition in der Ukraine durchgeführt. Eines dieser Depots wurde in der Stadt Chmelnizki zerstört. Nach diesem Angriff stieg die Grundstrahlung in der Stadt an. In der Folge wurden Spekulationen laut, dass die Depots zur Lagerung "ungefährlicher" Uranmunition für Panzer genutzt worden sein könnten.
 

 

 

 Die USA arbeiten ihre strategischen Konzepte an den Ukrainern aus | Analyse   15.466 Aufrufe 12.05.2023 DEUTSCHLAND Anatomie des Krieges auf amerikanische Art. 00:00 "Sun Tzu" von der US Air Force 07:34 "Herr der Ringe" 10:30 Effekte Operationen

 

Der Sturm ist da – Liveticker


 

 

Morgen gibt es ein Spezial…

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Frankreich wird Großbritannien bei der Übergabe von Langstreckenraketen an die Ukraine als Teil eines neuen Hilfspakets folgen (hier; franz.) Guerre en Ukraine. La France va livrer des missiles supplémentaires annonce Emmanuel Macron.” Der französische Staatspräsident kündigte in einem Interview auf “TF1” am Montag, den 15. Mai 2023, an, daß Frankreich zusätzliche Raketen an die Ukraine liefern werde. Außerdem sollen ukrainische Soldaten in Frankreich ausgebildet werden.

“Wir haben beschlossen, neue Munition […] und Elemente zur Ausbildung der ukrainischen Truppen zu liefern”, kündigte Emmanuel Macron am Montag, den 15. Mai 2023, auf “TF1″ bezüglich der französischen Hilfe für die Ukraine an. Das Staatsoberhaupt hatte den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Zelensky am Sonntag im Élysée-Palast empfangen.”

Dabei aber soll es sich nach einem russischen Bericht um Langstreckenraketen handeln: Франция вслед за Британией передаст Украине дальнобойные ракеты в рамках нового пакета помощи (hier). “Frankreich wird Großbritannien bei der Übergabe von Langstreckenraketen an die Ukraine als Teil eines neuen Hilfspakets folgen.” Sogenannte SCALP-EG. “Storm Shadow ist ein von Großbritannien und Frankreich entwickelter Marschflugkörper. Hersteller ist das europäische MBDA-Konsortium. In Frankreich wurde er unter dem Namen SCALP-EG (Système de Croisière Autonome à Longue Portée – Emploi Général = dt. „Autonomes Langstrecken-Marschflugsystem – Allgemeiner Zweck“) in Dienst gestellt (hier). Damit kann die Ukraine tief in Russland hineinbomben. Damit sind wir auf der Eskalationsspirale eine Stufe weiter…

Ukraine schießt Hyperschallraketen ab, Route nach Bachmut frei (hier).“Die Ukraine hat nach eigenen Angaben beim Angriff auf Kiew insgesamt 18 russische Raketen abgeschossen. Darunter waren demnach auch sechs Hyperschallraketen vom Typ Kinschal. Diese Raketen fliegen extrem schnell und hoch und sind nach Einschätzungen der Nato mit herkömmlichen Abwehrsystemen kaum abzufangen … Nach Angaben von Bürgermeister Vitali Klitschko gingen einige Trümmerteile in mehreren Stadtteilen nieder. Drei Menschen sind dabei verletzt worden. Klitschko sprach von “einem der heftigsten Angriffe auf Kiew” seit Kriegsbeginn. Die “Massivität der Luftangriffe” sei “möglicherweise eine Antwort auf westliche Waffenlieferungen … Das russische Verteidigungsministerium hingegen behauptete, alle von seinem Militär anvisierten Ziele in der Ukraine seien getroffen worden. Darunter seien Militärdepots, in denen “von westlichen Ländern gelieferte Munition, Waffen und Ausrüstung” gelagert würden.” Die ukrainische Luftverteidigung hat tatsächlich etliche Flugkörper abgeschossen, aber nach russischen Angaben keine Kinschal. Die ersten, konventionellen Raketen wurden abgeschossen, damit sichtbar wird, wo die Patriot-Abfangsysteme stehen. Erst danach kamen Hyperschallraketen zum Einsatz, welche die Patriot-Systeme ausschalten konnten. Nördlich von Bachmut wurde die russische Front eingedrückt, ebenso in Süden vor Bachmut, während in Bachmut die PMC von Wagner vorrücken konnten.

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Rechts: Tatsächlich steigt die Gammastrahlung bei Chmelnizkij deutlich an

Die erste von zwei Explosionen hatte eine Pilzform. Sehr wahrscheinlich die Folge von Unmengen von abgereichertem Uran, welches gegen russische Militärtechnik eingesetzt werden sollte. Die Medien schweigen wie immer. Die Ukrainer sollten sich nicht wundern, wenn sie in den nächsten Jahren Strahlenschäden bekommen. Sie sollten erkennen, daß der Westen sie in einem Stellvertreterkrieg mißbraucht und verheizt. Wer wirklich Frieden will, liefert keine Waffen. 

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Oberster Richter in der Ukraine nach Korruptionsfall festgenommen (hier). “Der Vorsitzende des Obersten Gerichtshofs der Ukraine ist wegen Korruptionsverdachts festgenommen worden. Wsewolod Knjasjew werde vorgeworfen, in einen Fall mit Bestechungsgeldern in Höhe von 2,7 Millionen US-Dollar (2,5 Millionen Euro) verwickelt zu sein.”

Nach Angaben der … Staatsanwaltschaft überwies ein ukrainischer Milliardär und ehemaliger Abgeordnete mutmaßlich 2,7 Millionen Dollar an Rechtsanwälte. Von diesem Geld sollten 1,8 Millionen Dollar an Richter des Obersten Gerichtshofs und 900.000 Dollar an Anwälte für ihre “Dienste als Vermittler” gezahlt werden.”

“In der Ukraine sind in den vergangenen Monaten eine Reihe von Korruptionsskandalen ans Licht gekommen. Zuletzt wurde nach jahrelangen Korruptionsermittlungen der Bürgermeister der ukrainischen Hafenstadt Odessa wegen Korruptionsverdachts festgenommen.”

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Die Ukraine ist das ursprüngliche khasarische Kernland. Vor über tausend Jahren sind viele Khasaren nach Palästina ausgewandert. Das sind die Werte der Ukraine: Korruption, Organhandel, Kinderhandel, Menschenhandel, Waffenhandel, 40 Biolaboratorien, in welchen Massenvernichtungswaffen produziert wurden. Jedes große Pharmaunternehmen hat in Kiew seinen Sitz; von Biontech über Pfizer, Moderna usw. die Opposition wurde verboten, Männer von der Straße gezerrt und zwangsrekrutiert, andere ohne Prozess an Bäume oder Straßenschilder mit Tape gebunden und ausgepeitscht. Die orthodoxe Kirche erleidet Repressionen. Die “Regierung” kam 2014 durch einen Putsch an die Macht und begann, ethnische Russen in der Ostukraine (Donbass) zu ermorden, über 50 Tote sind in den Flammen des absichtlich gelegten Brandes im Gewerkschaftshaus in Odessa verbrannt, Kinder werden mit Schmetterlingsminen (s.o.) zerfetzt. Für diese Werte unterstützt der Westen mit Milliarden Steuergeld das Regime in Kiew.

“Ein gutes Gewissen ist eine Mauer aus Stahl.”

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„Große Bedrohung“ Putins neue Wunderwaffe: Könnte sie den Verlauf des Krieges noch ändern? (hier) “Russland erprobt offenbar alternative Taktiken im Krieg gegen die Ukraine – ihre neueste Waffe: Gleitbomben. Diese sollen bessere und gezieltere Angriffe aus der Luft ermöglichen. Wie der britische „Telegraph“ berichtet, kamen die Bomben erstmals am 24. März zum Einsatz. Im Gegensatz zu normalen Bomben sind sie mit speziellen Flügeln ausgestattet, sodaß sie teilweise vor Radaren versteckt bleiben und weit entfernte Ziele erreichen. Könnten sie etwas am Kriegsverlauf ändern?” Russland hat waffentechnisch wesentlich mehr in petto. Hier ist das versteckte Framing interessant: “Könnte sie den Verlauf des Krieges noch ändern?” Will heißen: Kann der Siegeszug der Ukraine noch gestoppt werden? Als wäre die Ukraine auf dem Vormarsch. Eine Frage, welche die militärischen Fähigkeiten und die militärische Situation vor Ort völlig verkennt. Gleichzeitig baut man vor zu großen Erwartungen an die zu erwartende Offensive vor. Final könnte es heißen, Russland habe nur dank dieser Waffe gewonnen. Derzeit gehen der Ukraine die Soldaten aus:

Neue Männer für die Front (hier). “Kurz nach dem russischen Überfall standen in der Ukraine die Männer an den Rekrutierungsbüros Schlange. Nun werden in Einkaufszentren und Cafés Vorladungen verteilt. Gehen der Ukraine die Soldaten aus? … Doch es scheint lange her zu sein, dass sich vor den Einberufungsstellen des Landes lange Schlangen von Freiwilligen gebildet haben. In den ersten Monaten des russischen Angriffs war der Andrang so groß, daß viele wieder nach Hause geschickt wurden. Doch seither wächst mit jedem Tag die Zahl derer, die erleben, wie Familienmitglieder, Verwandte und Freunde versehrt oder gar nicht zurückkehren. Auf den Friedhöfen des Landes sind die blau-gelben Fahnenmeere kaum zu übersehen: Dicht reihen sich dort die Soldatengräber aneinander, darauf meist noch kein Grabstein, sondern ein provisorisches Holzkreuz mit einem Foto des Toten.” Die Verluste scheinen sehr hoch. Robert Kennedy schätzte kürzlich, daß 300.000 Ukrainer bereits gefallen sind. Es ist gefährlich für Männer in der Ukraine, sich auf der Straße zu zeigen. Sie verlassen nicht das Haus oder verkleiden sich zur Not als Frauen. Die russisch stämmigen wollen sowieso nicht gegen ihre Landsleute kämpfen, der Rest will sich nicht in einem unsinnigen Stellvertreterkrieg verheizen lassen. 

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Im Osten nichts Neues? Die Eliten der östlichen EU-Staaten werden unruhig
Unpopuläre Unterstützung: die slowakische Präsidentin Zuzana Čaputová zu Besuch beim ukrainischen Staatschef Wladimir Selenskij im April 2023. Rechts der tschechische Präsident und frühere NATO-General Petr Pavel.

Die Regierungen der östlichen EU-Staaten gehören im Ukraine-Konflikt überwiegend zu den antirussischen Scharfmachern. Doch die politische Situation in mehreren dieser Staaten ist instabil, die Zustimmung zum Eskalationskurs bröckelt. In Brüssel wird man nervös.
 

Von Pierre Lévy

Gibt es im Osten etwas Neues? Während die EU-Führer ihre Unterstützung für Kiew immer weiter ausbauen, beginnen die politischen Aussichten in einigen mitteleuropäischen Ländern, Brüssel den Angstschweiß auf die Stirn zu treiben. Dies gilt für Bulgarien, die Slowakei und sogar die Tschechische Republik, während Ungarn das von der EU ungeliebte "schwarze Schaf" bleibt.

Der Spiegel: "Ist Macron jetzt völlig von Sinnen?"

Bulgarien hat immer noch keine voll funktionsfähige Regierung. Die Wähler waren am 2. April an die Urnen gerufen worden, zum fünften Mal in Folge seit 2021. Auch dieses Mal hat sich keine klare parlamentarische Mehrheit abgezeichnet.

Vereinfacht gesagt, stehen sich in dem Land – das mit immensen wirtschaftlichen und sozialen Schwierigkeiten zu kämpfen hat und in dem die Armut endemisch ist – zwei politische Lager gegenüber, die beide gleichermaßen atlantisch eingestellt sind, aber ein Bündnis immer ausgeschlossen haben. Zumindest bislang.

Das erste wird von Bojko Borissow angeführt, dem Vorsitzenden der rechten, EU-freundlichen GERB-Partei. Von 2009 bis 2013, von 2014 bis 2017 und von 2017 bis Mai 2021 war Borissow Premierminister. In diesem Jahr erlitt er eine schwere Wahlniederlage, die auf eine im Sommer 2020 ins Rollen gekommene Bewegung zurückzuführen ist: die Mobilisierung gegen seine Macht, der Korruption, Klientelismus, Veruntreuung von Geldern und sogar mafiöse Praktiken vorgeworfen wurden, war besonders stark.

Die jungen politischen Gruppierungen, die aus dieser heterogenen Bewegung hervorgegangen waren, konnten jedoch bei den Abstimmungen im April, Juli und November 2021 keine Mehrheit erringen. Bei den letztgenannten Wahlen entstand eine Partei (PP – "Setzen wir den Wandel fort!"), die unter der Führung von zwei jungen Absolventen amerikanischer Universitäten, darunter Kiril Petkow (Harvard-Ausbildung), zur stärksten Kraft wurde und eine Minderheitsregierung bildete, die bis August 2022 Bestand hatte.

Der frischgebackene Premierminister versprach einen ebenso treuen Euro-Liberalismus wie sein Vorgänger, verpflichtete sich jedoch, die Korruption und den Autoritarismus Borissows auszumerzen. Er versprach, niemals ein Abkommen mit diesem zu schließen, der als Personifizierung der politischen "Fäulnis" galt. Seine fragile Regierung stürzte schließlich durch einen Misstrauensantrag.

Die Wahlen im Oktober 2022 und vor allem im April 2023 brachten eine Neuerung mit sich, die mit der Situation in der Ukraine zusammenhing: den Wiederaufstieg der "Erneuerungspartei" (Vazrazhdane), die oft als "pro-russisch" oder "ultra-nationalistisch" bezeichnet wird – Zuschreibungen, die ihr Vorsitzender ablehnt. Kostadin Kostadinow beruft sich vielmehr auf das Interesse Bulgariens, nicht mit Russland in den Krieg zu ziehen. Der große slawische Bruder war ein historischer Verbündeter des Landes, sowohl im Warschauer Pakt in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts als auch bei der Befreiung vom osmanischen Joch Ende des 19. Jahrhunderts.

Wie auch immer, Vazrazhdane erreichte von zuvor weniger als fünf Prozent der Stimmen nun neun Prozent im Oktober 2022 und 13,6 Prozent im April 2023. Zusammen mit den Ergebnissen anderer Gruppierungen, die vom Westen als pro-russisch eingestuft werden (darunter die Bulgarische Sozialistische Partei mit 8,6 Prozent), zeugt dieses Ergebnis von einer neuen Polarisierung in der Gesellschaft zwischen denen, die den von der EU und der NATO vorangetriebenen geopolitischen Kurs gutheißen, und denen, die sich ihm widersetzen. Die Existenz und Entwicklung dieser heterodoxen Bewegung verhindert, dass eine der beiden Pro-Brüssel-Kräfte eine absolute Mehrheit erlangt.

Werden die Gespräche zwischen den beiden Parteien, die Ende April – wahrscheinlich auf diskreten Druck aus Brüssel – aufgenommen wurden, zu einem Ergebnis führen? Oder werden die Wähler ein sechstes Mal an die Urnen gehen?

Im Moment gilt die Sorge der EU-Eliten auch der Slowakei. Sowohl die (Minderheits-)Regierung als auch die Staatschefin sind den atlantischen Thesen verfallen und bemühen sich, bei den Waffenlieferungen an Kiew eifrig voranzuschreiten. Die Gesellschaft selbst ist jedoch weit von diesem Konsens entfernt: Meinungsumfragen zeigen, dass ein Teil der Bevölkerung eine weniger aggressive Haltung gegenüber Moskau bevorzugen würde. Die Geschichte spielt hier eine Rolle, ebenso wie die soziale Situation.

In der Hauptstadt Bratislava hat sich die ohnehin instabile politische Lage weiter verschärft: Nach einem Subventionsskandal traten mehrere Minister und schließlich auch der Regierungschef zurück. Für September sind Wahlen angesetzt.

Verschiedenen Umfragen zufolge sollen die sogenannten "pro-russischen" Kräfte im Aufwind sein.  Dies gilt für die SMER-SD des ehemaligen Premierministers Robert Fico und eine von ihm abgespaltene Gruppe, HLAS. Diese beiden Parteien, die aus der sozialdemokratischen Bewegung hervorgegangen sind, aber oft als "linksnationalistisch" oder sogar "populistisch" eingestuft werden, liegen in den Wahlprognosen an erster Stelle (mit 18 beziehungsweise 15 Prozent). Die OLANO-Partei, die die Wahlen 2020 mit 25 Prozent der Stimmen gewonnen hatte und somit die Koalitionsregierung anführte, kommt ihrerseits bei den Befragten kaum über fünf Prozent Zuspruch hinaus.

Dies geht so weit, dass man in Brüssel (inoffiziell) warnt: Eine Rückkehr Ficos an die Macht wäre in einem Land "an der Frontlinie" eine echte Katastrophe.

Schlimmer noch: Dies könnte sich auf die benachbarte Tschechische Republik auswirken. In Prag befürwortet die politische Führung eine – auch militärische – Unterstützung der Ukraine, erst recht seit letzten März, als ein ehemaliger NATO-Kommandeur zum Staatsoberhaupt gewählt wurde.

Aber Andrej Babiš, der ehemalige Premierminister, der im Oktober 2021 nur knapp unterlegen war, hat nicht aufgegeben zu versuchen, an die Macht zurückzukehren. Zwar wäre es übertrieben, ihn als pro-russisch zu bezeichnen, aber er hatte sich in seiner Kampagne insbesondere auf die großen Volksdemonstrationen für Frieden und ein Ende der Waffenlieferungen gestützt, an denen im Herbst 2022 Zehntausende Menschen teilnahmen.

Babiš ist zudem ein enger Vertrauter von Viktor Orbán, dem ungarischen Regierungschef. Orbán tritt immer wieder für einen Dialog mit Moskau ein – für Brüssel eine Ketzerei – und spricht sich gegen Sanktionen aus. Dennoch stimmte er weiterhin für diese. Denn Budapest ist stark von EU-Geldern abhängig und Brüssel nutzt diesen Hebel, um Druck auszuüben, sowohl in diesem als auch in anderen Bereichen. Festzuhalten bleibt aber, dass Orbán im April 2022 triumphal wiedergewählt wurde, indem er sich "für den Frieden" und "gegen die den Krieg befürwortende Linke" positionierte.

Tatsächlich geht es nicht um die Aufrichtigkeit der Seele oder die intellektuelle Redlichkeit dieses oder jenes Politikers. Bemerkenswert ist vielmehr, dass einige von ihnen pazifistische Themen aufgreifen und dass sich Teile des Volkes finden, um ihnen zu folgen – und ihnen gegebenenfalls zum Erfolg zu verhelfen.

Der euro-atlantische Konsens, den Brüssel so dringend braucht, wird also in den Völkern der 27 Mitgliedsstaaten bei Weitem nicht einhellig geteilt. Und die kleinste falsche Note könnte sich zu einem Schneeball entwickeln.

Mehr zum Thema - Anti-Kriegsdemo in Warschau – Auch gegen die "Banderaisierung Polens"

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 Rote Flagge, Trikolore und Babuschka Z: Die Schichtspaltung der russischen Gesellschaft

Holzbildhauer Alexander Iwtschenko in der Werkstatt neben der von ihm und seinem Arbeitskollegen angefertigten Skulptur der Babuschka Z samt roter Siegesfahne. Woronesch, Russland, 6. Mai 2022

 

Rote Flaggen über Fahrzeugen auf russischer Seite und über befreiten Orten im Krieg in der Ukraine werden korrekt als ideologisches Bekenntnis des Volkes angesehen. Es ist aber nicht die Sowjet-, sondern "nur" die Siegesfahne, und zeugt auch von einer Spaltung der russischen Gesellschaft.
 

Von Nijas Aksanow

In Chabarowsk wurde das Lenin-Denkmal für die Feier des Sieges über den Faschismus am 9. Mai *hüstel* wegdekoriert – und zwar wie das Lenin-Mausoleum in Moskau mit allen möglichen bildtragenden Spanholzpaneelen abgedeckt. Die Militäroperation in der Ukraine hat nach ihrem sanften Übergang in einen Krieg gegen den geeinten Westen die enorme Kluft zwischen dem russischen Volk und den Eliten, zwischen der Basis und der Spitze offengelegt. Und es geht nicht nur darum, dass einige auswandern und andere sie decken – indem sie raten, die Auswanderwilligen zu trösten, zu umarmen und sie nicht als Fremde zu betrachten. Diejenigen, die geblieben sind, haben sich einem neuentbrannten Kampf um Symbole angeschlossen – und damit einem Kampf um Ideen.

Mehr zum Thema – Putin: Kommunistische Ideologie ähnelt Christentum – Lenins Körper heiliger Reliquie 

Die herrschende Klasse wird in diesem Krieg nicht nur wegen ihrer Armut an Sinn und Bedeutung und der stillen Sabotage getadelt, nicht nur wegen ihrer prowestlichen Bestrebungen und ihres Wunsches, den Krieg auf eine schändliche Orgie der abgekarteten Paktiererei zu reduzieren, ohne sich darum zu scheren, welch einen Dolchstoß in den Rücken der kriegführenden Armee sie damit versetzen. Nein, sie decken außerdem zum Beispiel die "grauen" Erdöl-Exportkanäle, über die die ukrainischen Truppen mit Treib- und Schmierstoffen versorgt werden, die schließlich der Vernichtung der russischen Soldaten dienen. 

Russlands erster Krieg unter Kapitalismus

Russland hatte in seiner Geschichte bisher noch keine Kriege mit dem Westen im Kapitalismus erlebt. Nochmals: Ein kapitalistisches Russland hatten wir bisher noch nicht in einem Krieg beobachtet. Denn im Ersten Weltkrieg lag in Russland ein lediglich zur Hälfte kapitalistisches – und zur anderen Hälfte feudales – System vor, und die Tatsache, dass der Krieg verloren wurde, war eine Folge dieses Systems. Die Spitze der Gesellschaft war in einem kritischen Maße mit dem Westen verbunden, und eine Mobilisierung war gerade aus Gründen nicht möglich, die im Klassenwesen zu suchen waren. Was soll man denn da sagen, wenn sogar das kapitalistische Deutschland den darauffolgenden Zweiten Weltkrieg verloren hat? Nur, dass Sowjetrussland diesen Krieg gerade deshalb gewann, weil es ein sozialistisches Russland war.

Mehr zum Thema – Satans voller Name lautet "Legion 'Freies Russland'" – Kiew stellt neue Wlassow-Armee auf 

Das heutige kapitalistische Russland sieht sich, nachdem es in einen Krieg mit dem Westen geriet, mit einem endemischen – um nicht zu sagen: pandemischen – Kult des Wlassow-Verrats innerhalb der Eliten konfrontiert. Diese Eliten sind die heutigen Weißgardisten. Und die Weißen waren, wie wir wissen, die besten Freunde der Entente, die nicht einmal ein halbes Jahr nach der Oktoberrevolution von 1917 zusammen mit den ehemaligen Gegnern, den Mittelmächten, weite und wichtige Gebiete Russlands besetzte. Die Symbolik der roten Fahne und die der Trikolore sind sehr ungleich, und hinter ihnen steht ein jeweils sehr anderes Russland. Es ist kein Zufall, dass die Verwendung der roten Fahne spontan während des militärischen Sondereinsatzes in der Ukraine begann.

Siegesbanner nicht ganz gleich Sowjetflagge – wie man selbst in Russland die Siegerrolle der UdSSR totschweigen kann

Die rote Fahne ist die Fahne des Sieges, da kommt man nicht umhin. Doch hier bereits beginnen die Mirakel des Hauses Brandenburg: Als Siegesbanner betrachtet das heutige Russland offiziell nicht die Flagge der Sowjetunion, die diesen Krieg führte und den Sieg darin erstritt, sondern das Sturmbanner der 150. Kutusow-Orden-zweiter-Klasse-Infanteriedivision von Idriza und Berlin. Also das rote Sturmbanner einer einzigen Division über der Reichstagskuppel, und nur dieses. Eine schlechte Komödie. Was man nicht alles tut, um zu vermeiden, dass der UdSSR positiv gedacht wird. Doch mit Verlaub, befand sich denn nicht das ganze Land im Krieg gegen Nazideutschland? War es denn nur die eine einzige Idriza-Infanteriedivision, die den Krieg gegen das Dritte Reich führte – und gewann? Hatte die ganze restliche Sowjetunion dabei nur zugeschaut? 

Die Großmutter, die mittlerweile vom russischen Volksmund unter anderem als Babuschka Z berühmt gemacht wurde, trat den ukrainischen Neonazis mit einer roten Fahne entgegen. Es ist wohl leider wahr: Auf der russischen Militärausrüstung in der Ukraine wehen zwar häufig rote Fahnen, allerdings oft nur mit einer Aufschrift über die 150. Idriza-Schützendivision des Kutusow-Ordens zweiter Klasse. Aber jeder versteht doch, dass dies lediglich ein Zugeständnis an die ideologischen Erben der Weißgardisten ist. Denn gemeint ist auch damit in der Tat immer die rote Fahne der UdSSR. Gerade sie ist es, der man in der Ostukraine Herzlichkeit und Gruß entgegenbringt. Auch die Rückkehr der Lenin-Denkmäler in den Städten des Donbass ist nicht nur ein Symbol für die Ablehnung des Bandera-Kultes, sondern auch das Symbol der Rückkehr zur gemeinsamen Union. Wem kann das denn gegen den Strich gehen? War das Wichtigste in und an der UdSSR denn die Ziehung der administrativen Binnengrenzen?

Gründe für den Widerstand: Ergebnisse der wilden Privatisierung der 1990er Jahre in Bedrohung

Die rote Flagge, die UdSSR, die Lenin-Denkmäler sind ein gemeinsamer Feind der westlichen Eliten, aber auch der russischen und der ukrainischen. Worin unterscheiden sich denn die Geldmächtigen in Chabarowsk von denen in Lwow? Kapitalisten haben eben auch mal Geschäftsdifferenzen. Und was haben sie miteinander gemeinsam? Einen Hass auf die gemeinsame Geschichte im zwanzigsten Jahrhundert – auf die Geschichte der UdSSR, der Sowjetzeit. Die gleichen Hassreflexe.

Mehr zum Thema – Letzter Vorsitzender des Obersten Sowjets Russlands: Jelzin folgte den Weisungen von CIA-Agenten

Man kann den Westen sehr produktiv und absolut zu Recht etwa der Geschichtsumschreibung beschuldigen, wenn der Tag lang ist – aber ist der Konflikt zwischen den russischen Eliten und dem Westen denn so groß, wenn ihre Werte doch letztendlich die gleichen sind?

Eine Mobilisierung allein schon der Gesellschaft (von einer Mobilisierung im militärischen Sinne ganz zu schweigen) bedeutet in Russland bereits eine Zentralisierung und spontane Sozialisierung – sowohl im Sinne eines Zusammenschweißens der Gesellschaft, einer Umkehr der laufenden Spaltungsprozesse als auch im Sinne einer tiefergreifenden und weiterreichenden Unterstellung der wirtschaftlichen und administrativen Ressourcen dem Allgemeinwohl, bis hin zu ihrer Nationalisierung. Und die russischen Eliten spüren dies bis ins Mark: Die Vorsitzende der russischen Zentralbank Elwira Nabiullina, die jede Mobilisierung mit aller Macht verhindert, erklärt, dass diese finanziell gesehen die reinste Hölle sein wird. Aus der Sicht des russischen Kapitalismus ist hier ein uneingeschränktes Ja zu antworten: Er kann einen Krieg mit dem Westen gar nicht durchhalten und will deshalb schon jetzt die Kapitulation.

Ein langwieriger Krieg mit dem Westen würde unweigerlich eine Sozialisierung im obigen Sinne auslösen – und so von einem nationalen Befreiungskrieg zu einem Klassenbefreiungskrieg übergehen, da die Bourgeoisie niemals patriotisch ist. Patriotismus bringt ihr stets nur Ausgaben und Nettoverlust. Deshalb hasst die herrschende Klasse Stalin, drapiert zum Tag des Sieges jedes Jahr Lenin und sein Mausoleum und ersetzt die Flagge der UdSSR durch eine zwar ehrenhafte, aber doch nur eine Divisionsflagge. Die Privatisierung der wilden 1990er Jahre ist bedroht – und so empfinden sie es auch. Beginnen wird das Ganze mit der nationalen Einheit – und endet dann mit der Verstaatlichung von jedwedem Großbesitz. Es gibt keine andere Möglichkeit für das Land, seine Ressourcen zu konzentrieren.

Russland ist (Wieder)Geburtszeuge zweier Oxymorone geworden: "patriotischer Kapitalismus" und "ängstlicher Patriot". Das Leben wird uns dazu zwingen, Begriffe endlich sauber zu definieren. Es gibt keinen anderen Weg.

Mehr zum Thema – Der deutsche Überfall auf die UdSSR: Warum glaubte Stalin seinen Aufklärern nicht?

Übersetzt aus dem Russischen. 

Nijas Askanow ist Ingenieur für automatisierte Kontrollsysteme, individueller Unternehmer, Reise- und Warentestjournalist, politischer Beobachter.

Sein Telegram-Kanal "Russischer Demiurg" bietet analytische Artikel und Vermerke zu den Themen aktueller Politik, Geopolitik und Wirtschafts- und Finanzwesen, die auch Eingang in etablierte Medien in Russland wie Regnum finden.

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Russlands bevorstehender Racheangriff auf die Ukraine wegen des versuchten Attentats auf Putin

Von Gilbert Doctorow, 04. Mai 2023 - übernommen mit Dank von gilbertdoctorow.com
04. Mai 2023
Gestern hat The New York Times nur einen winzigen Artikel über die Behauptung des Kremls veröffentlicht, die Ukraine habe Putin mit einem Drohnenangriff auf den Kreml ins Visier genommen. The Financial Times hingegen hielt das Thema für äußerst wichtig und setzte es in ihrer Online-Ausgabe an die erste Stelle. Und was ist mit den Russen, wie sind sie mit diesem Thema umgegangen?

Истребитель-перехватчик МиГ-31К с гиперзвуковой ракетой "Кинжал"MiG-31K fighter-interceptor with KINZHAL hypersonic missile, Photo: Vladimir VELENGURIN

Die stündlich ausgestrahlten Nachrichtensendungen waren sehr zurückhaltend und räumten der Geschichte zwar den ersten Platz ein, sprachen aber nur ein oder zwei Minuten darüber. Die Talkshows hingegen widmeten dem Thema große Aufmerksamkeit. Sechzig Minuten konzentrierte sich auf die offizielle Reaktion der USA auf die Anschuldigungen des Kremls und brachte einen Auszug aus dem Interview, das Antony Blinken gab. In seinen Ausführungen stellte Blinken zunächst den gesamten Vorfall in Frage und sagte abschätzig, man dürfe dem Kreml nicht alles glauben, was er sage. Dann fuhr er fort, dass Kiew alles tun kann, was es für notwendig hält, um den Angreifer zurückzuschlagen und sein souveränes Territorium zurückzuerobern, wofür es die amerikanische Unterstützung hat.

Die Moderatoren überließen es den Zuhörern, Blinkens Worte zu interpretieren, obwohl niemand außer Vollidioten aus Blinken nicht herauslesen konnte, dass die USA bei einem solchen Angriff mit Kiew unter einer Decke steckten. Diejenigen, die sich in Washington politisch auskennen, verstehen, dass Blinken jetzt vollständig von seiner nominellen Untergebenen Victoria Nuland kontrolliert wird, denn was er sagte, war genau das, was sie sagen würde, nämlich extrem russenfeindlich.

Darüber hinaus lenkte Sechzig Minuten die Aufmerksamkeit auf Zelenskys zweckmäßige Abreise nach Finnland kurz nach dem Angriff auf den Kreml. Sie wiesen auch darauf hin, dass sein Aufenthalt in Finnland um einen Tag verlängert wurde, dass er jetzt auf dem Weg nach Deutschland ist, wo sein Besuch nicht erwartet wurde, und dass er mit einem US-Militärflugzeug transportiert wird. Auch hier lassen die Moderatoren, ohne es auszusprechen, die logische Schlussfolgerung zu, dass Zelensky direkt in das Komplott zur Ermordung Putins verwickelt war und dass die Vereinigten Staaten ihm die ganze Zeit zur Seite standen.

Die Talkshow Abend mit Vladimir Solovyov war weniger subtil. Zu Beginn erinnerte der Moderator seine Zuhörer daran, was Dmitri Medwedew, ehemaliger Präsident und Vorsitzender des russischen Sicherheitsrates, am Vortag gesagt hatte: dass die Ukraine jetzt ein terroristischer Staat ist, dass es keine Rechtfertigung mehr für Verhandlungen mit Zelensky gibt und dass das Kiewer Regime zerstört werden muss.

Für diejenigen, die meinen, Solowjow und Medwedew hätten sich nur verplappert und seien nicht glaubwürdig, weise ich darauf hin, dass Wolodin, der Sprecher der Staatsduma, gestern ebenfalls die Zerstörung der Entscheidungsgremien in der Ukraine gefordert hat, womit natürlich in erster Linie die Präsidialverwaltung gemeint ist.

Während die amerikanischen und europäischen Nachrichtensprecher darüber streiten, ob all dies eine Eskalation des Krieges bedeutet, kann ich mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass dies der Fall ist. Es ist schwer vorstellbar, dass Wladimir Putin angesichts der jüngsten Provokationen der USA und Kiews ruhig und zurückhaltend bleiben kann oder gar will. Wenn seine Position in diesem Krieg gefährdet ist, dann durch Russlands Superpatrioten.

Die Russen sind in der Lage, überall in der Ukraine zuzuschlagen und alle sicheren Orte der Kiewer Führung zu zerstören, auch die tiefsten Bunker. Die Frage ist nun, ob sie dies tun werden, bevor Zelensky nach Hause zurückkehrt, falls er es überhaupt tut. Werden sie es während oder unmittelbar nach der Militärparade am 9. Mai in Moskau tun?

Wir stehen wieder einmal an einem Wendepunkt in diesem Krieg, der von Washington durch das


 

Das Schicksal des Zelensky-Regimes ist besiegelt

Machen Sie sich nichts vor, dies ist ein Wendepunkt; das plumpe Attentat auf Putin erschüttert das Kaleidoskop bis zur Unkenntlichkeit.
M. K. Bhadrakumar, 4. Mai 2023 - übernommen von indianpunchline.com
05. Mai 2023


Moskau Kreml

Die kryptischen oder spöttischen Bemerkungen des Westens, die die Erklärung des Kremls zum gescheiterten ukrainischen Attentatsversuch auf Präsident Wladimir Putin anzweifeln, ändern nichts an der Tatsache, dass Moskau keinen Grund hat, eine derart schwerwiegende Anschuldigung zu erfinden, die dazu geführt hat, dass die Feierlichkeiten zum Tag des Sieges am 9. Mai, einem triumphalen Moment in der Geschichte Russlands, abgesagt werden mussten, vor allem jetzt, wo das Land erneut im Alleingang gegen das Wiedererstarken der Nazi-Ideologie in der politischen Landschaft Europas kämpft.

Die Schnelligkeit, mit der US-Außenminister Antony Blinken die Kreml-Behauptung zurückwies, verrät vielleicht, worum es geht. Es liegt in der DNA der Neokonservativen, sich in solchen entscheidenden Momenten zu ducken. Allerdings distanzierte Blinken vorhersehbar auch die Regierung Biden von dem Angriff auf den Kreml.

Zuvor hatte der Vorsitzende der Generalstabschefs, General Mark Milley, in einem Interview mit der Zeitschrift Foreign Affairs Ähnliches getan und jede Verantwortung für die bevorstehende ukrainische "Gegenoffensive" von vornherein abgelehnt. Dies ist der neue Refrain der Biden-Administration   – nichts Böses hören, nichts Böses sagen. Es wird auch nicht mehr davon gesprochen, Kiew bis zum Ende zu unterstützen, "egal was es kostet"   – wie Biden bis zum Überdruss zu sagen pflegte.

Der Kern der Sache ist, dass Kiews viel gepriesene "Gegenoffensive" inmitten der weit verbreiteten westlichen Prognosen, dass sie ein Rohrkrepierer sein wird, ins Stocken geraten ist. Im Mittelpunkt des Podcasts mit General Milley über auswärtige Angelegenheiten in dieser Woche stand auch seine Skepsis hinsichtlich des Ergebnisses. Milley weigerte sich, kategorisch zu sagen, dass Kiew seine "Gegenoffensive" überhaupt starten würde!

Wir stehen heute vor einem gewaltigen Dilemma, denn das gesamte westliche Narrativ von einer russischen Niederlage erweist sich als ein Haufen Lügen, und gleichzeitig hat sich der Mythos von der militärischen Fähigkeit Kiews, es mit der weit überlegenen militärischen Macht einer Supermacht aufzunehmen, in Luft aufgelöst. Das ukrainische Militär wird systematisch zu Staub zermahlen. In Wirklichkeit ist die Ukraine zu einer offenen Wunde geworden, die schnell zu Wundbrand wird, und es bleibt nur noch wenig Zeit, die Wunde zu schließen.

Das Kiewer Regime ist jedoch von Fraktionszwängen geprägt. Es gibt mächtige Cliquen, die Friedensgesprächen mit Russland abgeneigt sind, solange Moskau nicht kapituliert, und stattdessen eine Eskalation wollen, damit die westlichen Mächte sich weiterhin engagieren. Und auch nach dem Abgang von Boris Johnson haben sie im Westen Unterstützer.

Die militante Clique, die im Kiewer Machtgefüge verankert ist, könnte durchaus die Urheber dieses gefährlichen, gegen den Kreml gerichteten Provokationsaktes gewesen sein, mit dem Hintergedanken, einen russischen Vergeltungsschlag auszulösen.

Nach Blinken‘s nichtssagender Bemerkung scheinen die Neocons in der Biden-Administration unter der Führung von Victoria Nuland auch nicht in der Stimmung zu sein, die Außenseiter in Kiew zu zügeln. Was Europa betrifft, so hat es ebenfalls seine Stimme verloren.

Dies wird wahrscheinlich als historisches Versagen der europäischen Führung in die Geschichtsbücher eingehen, und in seinem Kern liegt das Paradoxon, dass nicht Frankreich, sondern die deutsche Regierung sich im Ukraine-Krieg enger mit den USA verbündet hat und eine innereuropäische "Epoche der Konfrontation" riskiert.

Aber auch sonst sind dies verhängnisvolle Zeiten, denn die politische Mitte ist in Frankreich und Italien bereits geschrumpft und in Deutschland selbst durch die Pandemie, den Krieg und die Inflation stark geschwächt. Wichtig ist, dass dies nur zum Teil eine wirtschaftliche Geschichte ist, da der Niedergang der Mitte und die Deindustrialisierung in Europa eng miteinander verbunden sind und das soziale Gefüge, das die Mitte stützte, ins Wanken geraten ist.

Deutschland, das Kraftzentrum Europas, hat bisher relativ viel Glück gehabt. Es profitierte von billigen Arbeitskräften aus Osteuropa und billigem Gas aus Russland. Doch damit ist es jetzt vorbei, und der Niedergang der deutschen Industrie ist absehbar. Wenn die Gesellschaft zersplittert, zersplittert auch das politische System, und es wird immer mehr Mühe kosten, solche Länder zu regieren. In Deutschland und Italien gibt es Drei-Parteien-Koalitionen, in den Niederlanden vier Parteien und in Belgien eine Sieben-Parteien-Koalition.

Im Moment geben die Hardliner des Kiewer Regimes das Tempo vor, und die Europäer werden kleinlaut folgen. Aber es steht ein "Schauer im Raum"   – um es mit den Worten von Judie Foster im Horrorfilm Das Schweigen der Lämmer zu sagen, als Anthony Hopkins sich blitzschnell in Hannibal Lecter verwandelte.

Machen Sie sich nichts vor, dies ist ein Wendepunkt; das plumpe Attentat auf Putin erschüttert das Kaleidoskop bis zur Unkenntlichkeit. Der einzige tröstliche Gedanke ist, dass sich die Kremlführung nicht von Emotionen leiten lässt. Die überlegte Reaktion des Kremls lässt sich aus den Äußerungen des russischen Botschafters in den USA, Anatoli Antonow, ablesen:

"Wie würden die Amerikaner reagieren, wenn eine Drohne das Weiße Haus, das Kapitol oder das Pentagon treffen würde? Die Antwort liegt für jeden Politiker wie auch für den Durchschnittsbürger auf der Hand: Die Bestrafung wird hart und unvermeidlich sein."

Der Botschafter fuhr fort, um das Fazit zu ziehen: "Russland wird auf diesen unverschämten und anmaßenden terroristischen Angriff reagieren. Wir werden antworten, wenn wir es für notwendig halten. Wir werden im Einklang mit der Einschätzung der Bedrohung, die Kiew für die Führung unseres Landes darstellt, antworten."

Es sind keine Kurzschlussreaktionen zu erwarten. Dennoch muss die Verkleinerung der Feierlichkeiten zum Tag des Sieges auf dem Roten Platz selbst eine schwierige Entscheidung gewesen sein. Der Tag des Sieges am 9. Mai ist der wichtigste Feiertag in Russland, an dem die Öffentlichkeit und der Staat zu einer patriotischen Feier zusammenkommen, bei der die Menschen ihrer Familienmitglieder gedenken, die ihr Leben für den Sieg über den Nationalsozialismus geopfert haben.

Viele der Merkmale dieses Tages   – Paraden, Lieder und Gedenkveranstaltungen   – stammen noch aus der Sowjetzeit. Der Tag des Sieges ist der einzige große Feiertag, der den Übergang ins postsowjetische Russland geschafft hat. In einem Land, das mit der Auflösung der Sowjetunion viele seiner Idole und heldenhaften Errungenschaften verloren hat, blieb der Triumph über den Nationalsozialismus eine Quelle enormen kollektiven und persönlichen Stolzes.

Doch Putin sind die Hände gebunden, wenn das Land in Wut gerät und Vergeltung fordert, wie aus den Äußerungen des ehemaligen russischen Präsidenten und derzeitigen stellvertretenden Vorsitzenden des russischen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, hervorgeht: "Nach dem heutigen Terroranschlag gibt es keine anderen Möglichkeiten als die physische Beseitigung von Zelensky und seiner Clique."

Was Zelensky betrifft, so ist er einfach von Kiew nach Helsinki und danach nach Den Haag abgereist und wird am 13. Mai zu einem Staatsbesuch in Berlin eintreffen   – vielleicht wittert er Gefahr. In der Tat scheint das Schicksal des Zelensky-Regimes besiegelt. Zelensky erinnert uns an den mythischen wandernden Juden, der Jesus auf dem Weg zur Kreuzigung verspottete und dann dazu verflucht wurde, bis zur Wiederkunft Jesu auf der Erde zu wandeln.

Quelle: https://www.indianpunchline.com/zelensky-regimes-fate-is-sealed/
Die Übersetzung für seniora.org besorgte Andreas Mylaeus


 

 

 

 

 

 

 

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