Wir starren ängstlich auf die ständig kletternden Preise. Vom Benzin- und Dieselpreis bis zu Speiseöl, wir stehen ratlos vor leeren Regalen in den Discountern und Supermärkten, wir bangen der nächsten Stromrechnung entgegen und fürchten uns vor der nächsten Heizperiode im Herbst. Was bedeuten die Sanktionen eigentlich für uns in Europa und direkt hier, in Deutschland? Wie bezahlen wir das alles? Und wird es wirklich dazu kommen, dass wir hungern und frieren?
Diese Entwicklung wurde lang vorbereitet
Nun, wir haben es ja schon weit vor dem Ausbruch des Ukrainekrieges gesehen, in Großbritannien. Schon im September 2021 berichtete die britische Daily Mail, dass zwei Düngemittelfabriken in Großbritannien aufgegeben haben. In den britischen Orten Teesside und Cheshire schlossen über Nacht zwei Düngemittelfabriken, weil die Gaspreise immens gestiegen sind. Das sind sie weltweit, denn es gibt eine große Gasknappheit was die Preise treibt. Der Preis für Gas am wichtigsten europäischen Handelsplatz für diesen Energieträger – in Amsterdam – hat sich seit Beginn des Jahres bereits mehr als verdreifacht (es strebt gerade auf eine Verfünffachung zu). Ein wichtiger Grund dafür sind die teuren CO2-Zertifikate.
Die Dinge hängen eben alle zusammen, und wenn in einem hochentwickelten Industrieland ein Glied in der Kette bricht, hat das Auswirkungen in vielen Bereichen. Nun ist es so, dass die Düngemittelfabriken beim Produzieren von Dünger das böse Treibhausgas CO2 freisetzen. Das wird zwar als Industriegas verkauft und man erzeugt daraus Trockeneis, womit Lebensmitteltransporte und Autoreaktoren gekühlt werden, Aber die CO2-Zertifikate kosten eben und die Kostensteigerung wirkt sich auf alles aus, was hintendran hängt.
Dabei bleibt es nicht. Die Düngemittelfabriken sind also weg und werden nicht wiederkommen, denn die Energiepreise werden – dank grüner Klimarettungspolitik – immer weiter steigen, da man ja die Null-Kohlenstoff-Politik durchsetzen will. Die Folgen spürt die ganze Welt. Eine Folge dieser Politik ist, dass dies eine zunehmende, katastrophale Krise in der Düngemittelproduktion der ganzen Welt auslöst, die Meldung aus Großbritannien war nur ein erstes Aufblitzen. Und es zeigt uns eines: Die Adepten der WEF-Great-Reset-Agenda brauchen gar keinen Krieg, um die Menschheit hungern und frieren zu lassen. Das kriegen die auch so hin.
Energieembargo gegen Russland: Scharfe Rezession oder halb so wild?
Mitte Mai legte die Deutsche Bundesbank eine Berechnung der Folgen vor, die ein Stopp der russischen Gaslieferungen mit sich bringen würde. Das Ergebnis: Die deutsche Wirtschaft würde kopfüber in eine scharfe Rezession stürzen. Wurden bisher die Warnungen aus Wirtschaft und Industrie von den Medien als eine Art „überzogene Interessenvertretung“ abgetan, ist die Analyse der Bundesbank eben nicht so einfach wegzuwischen.
Hauptsächlich das Führungspersonal der EU, im Schulterschluss mit dem WEF und seinem „Great Reset“, zündelt dauernd an einem vollständigen Embargo für russisches Öl und Gas. Und brav ziehen die öffentlich-rechtlichen Medien wieder mit: Da haben die Fachleute von Weltklasse bei der „Monitor-Redaktion“ einmal ausgerechnet, dass ein „vollständiges Embargo gegen Russland durchaus verkraftbar“ sei. „Panikmache, die nicht belegt werden kann“, war der Titel. (Seit wann, darf man da angesichts des medialen Dauertrommelfeuers der Öffentlich-Rechtlichen in Sachen Corona-Pan(ik)demie fragen … seit wann scheut man sich in den Sendeanstalten davor, Panik zu schüren?)
Und zu welch tröstlichem Ergebnis kommt „Monitor“? Es könne maximal 6 Prozent der Wirtschaftsleistung kosten. Etwa das, was bei den Lockdowns herauskam. Na prima, diese Schäden haben wir bis heute nicht verdaut, die Staatsschulden explodieren, und man plant schon via Erstellung eines „Rechtsgutachtens zu einem Lastenausgleich“ kommende Vermögensabgaben der Bürger. Nicht genug damit: Es spricht manches dafür, dass uns im Herbst noch einmal ein Lockdown obendrein droht.
Die Regierung müsse dann halt noch einmal Gelder für Unternehmen und Arbeitslose bereitstellen, meint „Monitor“. Dass das aber gar nichts bringt, weil weder Gas zu bekommen ist, noch die Regale in den Lebensmittelgeschäften von mehr Geld gefüllt werden und die Heizungen in den Wohnungen kalt bleiben, das haben die Herrschaften nicht auf dem Zettel. Nun, Herr Ex-Bundespräsident hat es ja schon gesagt, was man mit uns vorhat: „Frieren für die Freiheit“.
Dritte-Welt-Verhältnisse – oder Kehrtwendung in der Energiepolitik?
Fritz Vahrenholt schreibt in seinem Bericht „Der BASF – Chef Brudermüller sieht einen Ersatz des russischen Erdgases realistischerweise erst in 4–5 Jahren und warnt vor enormen, wirtschaftlichen Schäden: „Wollen wir sehenden Auges unsere gesamte Volkswirtschaft zerstören? Das, was wir über Jahrzehnte hinweg aufgebaut haben? Ich glaube, ein solches Experiment wäre unverantwortlich“
Ein Schrumpfen der Wirtschaftsleistung um sechs Prozent ist nämlich sehr wohl eine schmerzhafte Sache. Ende 2021 ging die Bundesbank noch von einem Wachstum der deutschen Wirtschaftsleistung von 4,2% aus. Die jetzt womöglich anstehende Rezession wird auch langfristige, irreversible Folgen haben. So zum Beispiel, dass Unternehmen ihre Produktionsstätten einfach in andere Länder verlegen werden, in denen keine Harakiri-Regierungen mit Energieembargos das eigene Land in Trümmer legen.
Die Bundesbank geht davon aus, dass der Einsatz von Energie rationiert werden müsste. Das bedeute, dass es Notfallpläne für das knappe Gas geben wird. Also soll zunächst der Industrie und zuletzt den Privathaushalten das Gas abgedreht werden. Die Lieferketten würden durch ein damit einhergehendes Öl-Embargo noch mehr unter Druck geraten, die Versorgung mit Lebensmitteln und lebenswichtigen Gütern noch weiter eingeschränkt und die Inflation ginge noch steiler hoch.
Es gibt genügend Energieträger im Boden Deutschlands – man will es nur nicht
Jetzt zeigt sich, wie schlau? – oder unglaublich dumm? – das alles eingefädelt wurde. Die Atomkraftwerke wären in der Lage gewesen, das Problem zusammen mit den Kohlekraftwerken zu lösen. Aber der Atomausstieg ist fast durch und man kann diese Meiler nicht einfach per Knopfdruck wieder anschalten. Stattdessen besorgen wir uns aus maroden tschechischen, belgischen und französischen AKW den Strom. Den wir im Fall eines EU-weiten Energieembargos auch nicht mehr bekommen werden, weil er im eigenen Land gebraucht wird.
Der Kohleausstieg, gegen den sich kein großer Widerstand formierte, weil es ja die bequemen Gas- und Öllieferungen gab, war der Auftakt zum Energiedesaster. Der Ausstieg aus der Kohle ist nun fast vollzogen, die Kohlekraftwerke, die als Backbones die Energiesicherheit garantieren konnten, zusammen mit den Gaskraftwerken (da beide kaltstartfähig sind und schnell hochzufahren) sind konsequent außer Gefecht gesetzt worden. Viele Kohlezechen wurden stillgelegt und müssten erst einmal wieder eröffnet und betriebsbereit gemacht werden. Das dauert natürlich.
Aber man könnte, wenn man es wirklich wollte, das in Angriff nehmen und die Kohlekraftwerke wieder hochgefahren. Eine Weile müsste man Kohle zukaufen, das kostet, ist aber wesentlich „billiger“ als eine saftige Rezession. Wir könnten sogar sehr bald wieder Energie-Autarkie herstellen:
Der Anteil von Wind und Sonne an der Stromerzeugung, die Deutschland 2021 verbrauchte, lag bei nur 5.1%, also ziemlich unwichtig. Deutschland verfügt nämlich nach wie vor über erhebliche eigene Energiereserven: Insbesondere Kohle (vor allem Braunkohle) und sehr viel Erdgas. Auch aus Kohleflözen können wir Gas gewinnen, die Technik ist vorhanden. Deutschland hat sogar etwas Erdöl, allerdings in geringeren Mengen.
Einiges davon kann man sofort umsetzen, denn Deutschland fördert nach wie vor Erdgas. Die geförderte Menge ist zurzeit sehr klein, dank grüner Politik und liegt aktuell bei ca. 5,2 Milliarden Kubikmeter, deckt also nur etwa 5 Prozent unseres Bedarfs an Erdgas. Die Menge könnte aber drastisch erhöht werden. Man könnte binnen weniger Wochen die deutsche Gasförderung auf etwa 15 Prozent verdreifachen, und das mit konventionellen Methoden. Das sagte der Direktor des Instituts für Bohrtechnik und Fluidbergbau an der TU Bergakademie Freiberg Prof. Moh’d Amro in der WiWo in einem Interview.
Noch deutlich mehr Erdgas könnte mit unkonventionellen Methoden gewonnen werden: Gemäß einer Untersuchung der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) und einer entsprechenden Pressemitteilung hierzu, gibt es in Deutschland Erdgasvorräte bis zu 2.340 Milliarden Kubikmeter. Hinzu kämen noch laut des Bundesverbandes Erdgas, Erdöl und Geoenergie e.V. die durch Fracking förderbaren Mengen Erdgas aus Kohleflözen, aus denen bis zu 450 Milliarden Kubikmeter gewonnen werden können:
„Diese Mengen würden ausreichen, die russischen Lieferungen für bis zu 50 Jahre zu ersetzen. Und das wichtigste daran ist, die Förderung könnte innerhalb von nur 6 bis 12 Monaten beginnen, und sehr schnell gesteigert werden, die Erhöhung der Förderung aus konventionellen Quellen sogar innerhalb weniger Wochen, wie der oben schon genannte Experte Amro unlängst ebenfalls in einem Beitrag für die Wirtschaftswoche ausführte.“
WENN es also wirklich so wichtig ist, ein Energie-Embargo gegen Russland umzusetzen und WENN die Regierung wirklich verhindern will, dass es zu einer scharfen Rezession kommt, zu großer Arbeitslosigkeit und Not, zu hoher Inflation und Preissteigerungen – und im Winter zu zahlreichen Todesfällen wegen unbeheizter Wohnungen, Hunger und dadurch bedingter Erkrankungen, dann geht das. Wie gesagt, WENN man es will.
Wir werden es sehr aufmerksam beobachten.