in diesem text möchte ich versuchen, das experiment so plastisch als möglich zu formulieren, so dass man und frau sich besser vorstellen kann, wie das funktionieren könnte. dazu machen wir jetzt einen zeitsprung in die zukunft. (Fassung vom 9.8.03)
die froschkönigInnen
verändere dich selbst und du veränderst die welt die suche nach dem verlorenen glück den himmel auf die erde holen
wir alle träumen von glück in der liebe, die meisten haben sich damit abgefunden, dass es dieses glück für sie nicht gibt, haben sich arrangiert in ihrer ehe, haben sich angepasst, an den partner (den sie aushalten), an den status des singels... manchmal geschieht das aus freien stücken, aber oft wird aus der not eine tugend gemacht. nur wenige sind auf der suche.
für diese sucherInnen, die ihre träume noch nicht begraben haben, oder besser, mit diesen zusammen, möchte ich etwas neues kreieren, einen traum leben, das unmögliche möglich machen, eine vision verwirklichen.
in meiner jugend, versuchte ich mit allen mitteln die welt zu verändern. inzwischen habe ich realisiert, dass sich zumindest meine unmittelbaren lebensumstände sehr grundsätzlich verändern, wenn ich mich selber verändere. natürlich bin ich nicht der einzige, der das gemerkt hat. aber viele bleiben an diesem punkt stehen, sobald sie ihr kleines privates glück erreicht haben, was auch immer sie darunter verstehen. ich möchte hier aber nicht stehen bleiben, sonder den sprung wagen, den sprung ins warme wasser, auf einen andern stern, in eine neue welt.
meine beziehungen, der spiegel der seele
unsere entwicklung hängt zu einem sehr grossen teil von der beziehung zu uns selber und zu den anderen menschen ab. das ist einer der gründe, warum ich an diesem punkt ansetzen möchte. um unser glück zu finden, müssen wir uns verändern und diesen veränderungsprozess können wir entweder bremsen oder fördern/beschleunigen. verändern können wir uns letztlich nur selber, aber es gibt bessere und schlechtere voraussetzungen, um diesen prozess zuzulassen. eine der wichtigsten voraussetzungen, um diesen prozess ins bewusstsein zu holen, sind unsere beziehungen, denn sie sind alle spiegel für unseren eigenen prozess. die einen klar und deutlich, die andern mehr indirekt, versteckt, verborgen. wenn es also gelingt, eine gruppe von spiegeln zusammen zu bringen, die alle ihre beziehungen in diesem bewusstsein leben und nicht nur darüber reden, würde es möglich, ganz neue voraussetzungen zu kreieren.
die froschaugasse
regula lernte ich auf eine ganz unerwartete weise kennen. als ich im bahnhof stadelhofen auf den zug wartete, sprach mich plötzlich eine hübsche frau an. sie war gross und schlank, etwa in meinem alter. allerdings interessierte sie sich nicht für mich, sondern für mein greenpeace-velo. ihre tochter hatte bald geburtstag und brauchte ein neues velo. da sie auch auf die s5 musste, setzten wir uns ins gleiche abteil und tauschten die visiten-karten aus (wegen dem velo). da sie nach uster fuhr, erzählte ich ihr, dass uster ganz oben auf meiner prioritätenliste steht. wenn ich nochmals umziehen würde, dann nach uster: gute verkehrsverbindungen, nur zehn minuten bis nach zürich und doch auf dem land. das zürcher oberland, mit seiner schönen natur, den vielen seen, einer davon direkt vor der haustüre (greifensee)! so zum spass fügte ich noch an: „ja, so eine attikawohnung in der altstadt, mit einer schönen dachterrasse - wäre schon schön.“ „ja, genau das habe ich jetzt. allerdings in zürich, nicht in uster. aber eigentlich möchte ich nach uster wechseln“, antwortete sie. mit diesem satz hatte sie mir einen floh ins ohr gesetzt. eine wohnung im niederdorf wäre doch genau die richtige adresse für ein solches experiment.
ein paar wochen später besuchte ich sie, um ihre wohnung anzuschauen. es stellte sich heraus, dass sie psychotherapeutin war und sich für das projekt interessierte. ihre wohnung wurde zu unserer ersten adresse. ruhig und zentral gelegen, eignet sie sich ideal für das, was wir beabsichtigten. wir starteten, nachdem regula in uster eine eigentumswohnung gekauft hatte.
wir waren am anfang fünf leute, zwei männer und drei frauen. es war nicht so, dass nicht noch mehr mitmachen wollten. nein, es gab eine ganze reihe von bewerberInnen. aber zum zeitpunkt, als die wohnung an der froschaugasse frei wurde, hatten nur diese fünf den mut, diesen sprung zu machen.
wir mieteten also diese wohnung, ohne jedoch unsere bisherigen wohnungen aufzugeben. wir wollten uns nicht unter druck setzen, uns dauernd auseinander setzen zu müssen. genau so, wie die meisten davon ausgingen, dass druck und pushen in einem therapeutischen prozess eher widerstand und abwehr auslöst, als dass es jemand weiter bringt, wollten wir in diesem experiment auch für uns die möglichkeit offenlassen, uns zurück zu ziehen, wenn wir das wollten. die wohnung ist mit vier zimmern relativ klein, aber mit fr. 2700.—/monat noch bezahlbar. sie hat aber einen sehr schönen und grossen wohnraum, der sich gut für gruppenarbeit eignet. auch die küche ist sehr gross, so dass genug platz vorhanden ist, um dort zusammen zu kochen und zu essen. den drei eher kleinen zimmern teilten wir funktionen zu. eines ist das büro, eines der raum der stille und eines der rückzugsraum für paare, die für sich sein wollen.
die familie im patriarchat
balthasar ist auch therapeut und hatte wie regula auch schon eine familie. beide machten die erfahrung, wie schwierig es ist, über die runde zu kommen, ohne dass es auf kosten der schwächsten geht. dass eine ehe scheitert, ist unter solch ungünstigen voraussetzungen, wie in einer patriarchalen gesesllschaft, eigentlich eher normal als die ausnahme. auch wenn ein paar zuammen bleibt, heisst das noch lange nicht, dass diese beziehung nicht als gescheitert erlebt wird. die meisten leben symbiotische beziehungen, ein tauschgeschäft, in dem einer auf kosten des andern lebt. das geht dann meistens auf kosten der kinder und der frau. auch regula ist alleinerziehende mutter, sie hat jetzt einfach noch ein kind mehr – ihren mann.
das erinnert mich an maria, die frau eines guten freundes. sie ist secondo, mit einer noch starken verbindung zu italien. wir waren zu besuch und unterhielten uns über die beziehungen zwischen frauen und männern in verschiedenen kulturen. irgendwann fragte maria, ob ich wüsste, warum italien heute die tiefste geburtenrate der welt hat. ich wusste es nicht. sie erzählte mit einem schalkhaften lächeln auf den lippen ihre theorie. im zuge der letzten zwei, drei generationen hätten die frauen erkannt, dass sie wohl beziehungen zu männern haben können, dass sie jedoch niemals den fehler machen dürfen, ihren partner zu heiraten. „weißt du warum?“ fragte sie mich noch einmal und ihr schalk kam noch deutlicher zum vorschein. „sobald du einen italiener heiratest regrediert er zum baby und du findest dich plötzlich in der rolle der alleinerziehnden mutter, mit einem kuckucksei im nest. der kuckuck ist meist so gefrässig, dass er die andern entweder vereinnahmt und auffrisst, aus dem nest wirft (er terrorisiert sie so lange bis sie gehen), oder auf eine andere art missbraucht. das aufwachsen in einem kuckucksnest ist eine äusserst traumatisierende erfahrung. aber dadurch entstehen neue wähler für berluscconi! italienerinnen, die nicht berlusconi wählen, hüten sich also davor, einen italiener zu heiraten.“
bei balthasar ist das anders. er möchte zwar mehr machen mit seinen kindern, bekam aber von seiner ex-frau, ausser dem gesetzlichen besuchsrecht, nicht mehr zugestanden, trotz teuren prozessen bis vors obergericht. sie hatte ihn verlassen, weil er noch eine zweite liebes-beziehung zuliess und nicht nur seitensprünge machte wie sie. sie war eifersüchtig und stellte ihm ein ultimatum, sie oder die andere. er fühlte sich erpresst und wollte mit ihr in eine paartherapie, um das alles aufzuarbeiten. sie weigerte sich und zügelte nach ablauf des ultimatums mit den kindern in einer nacht- und nebel-aktion in eine andere wohnung. balthasar lebte dann noch einige mehr oder weniger offene beziehungen, die aber alle an der eifersucht scheiterten. bevor wir uns kennen lernten war er gerade wieder von einer frau, die ihm sehr viel bedeutete, verlassen worden. er fragte sich ernsthaft, ob er seine bedürfnisse und ideale über bord werfen und in den „sicheren hafen“ der monogamie zurückkehren sollte. er tat es nicht, sondern wählte den „sicheren hafen“ froschaugasse.
sichere häfen gibt es ja bekanntlich nicht. das einzig sichere ist die veränderung. aber es gibt mehr oder weniger sicher. die frage ist nur, was ist sicher und was ist unsicher. dass ehe, zweierkiste und andere symbiosen, aber auch schmetterlings-beziehungen, ein unsicherer tanz auf dem drahtseil sind, das hatten wir in der zwischenzeit gemerkt, aber das gegenteil, die andauernde veränderung und weiterentwicklung, das in den fluss kommen - den fluss des lebens, das kannten wir erst ansatzweise.
die neue familie
am anfang waren wir fünf, drei frauen und zwei männer. regula, der die wohnung gehörte, erwähnte ich schon. sie war unserem experiment gegenüber eher kritisch, aber auf grund ihres menschlichen werdegangs und auch dank ihrer beruflichen qualifikationen sehr sicher. sie hatte viel boden und war dadurch oft auch der fels in der brandung.
secilia war die jüngste. sie ist schauspielerin und sehr experimentierfreudig. obwohl sie erst 33ig war, hatte sie die nase voll von männern und beziehungskisten. sie wollte mehr. obwohl oder vielleicht gerade weil sie so gut aussah, war sie in ihren beziehungen immer wieder ins messer gelaufen. sie ist eher exrtavertiert, hat aber trotzdem auch konstanz und durchhaltevermögen, sie konnte auch dranbleiben, als es harzig und mühsam war. meine anfängliche angst, dass sie dann die ganze zeit mit einem oder mehreren verehren aus ihrem fanclub nach hause kommen würde, war nicht berechtigt. anscheinend waren das eher meine phantasien als ihre.
iris ist webdesignerin und ein richtiger computer-crack. aber sie lässt sich nicht mehr blenden, von all den stellen-angeboten aus der branche, die ihr das blaue vom himmel versprechen. in der euphorie des new market und des allgemeinen börsen-rausches der 90er-jahre gründete sie, nach guten job’s bei verschiedenen firmen, ihre eigene webdesigne-firma. doch kaum war sie so richtig im geschäft, platzte in den usa die new market-blase. die aufträge gingen zurück und ihre firma ging pleite. diese erfahung veranlasste sie dazu, die prioritäten in ihrem leben neu zu setzten. sie setzte sich u.a. zum ziel, eine gute partnerschaft zu erreichen. sie hatte jetzt viel mehr zeit zur verfügung und trotzdem genug geld, da sie mit ihren qualifikationen nach wie vor sehr gefragt war. da auch ihr wunsch, nach einer eigenen familie und kindern eher im abnehmen begriffen war (sie war damals 40), war für sie unser experiment auch so etwas wie eine eigene familie gründen. das ging übriges den meisten von uns so.
die spurgruppe
da unser versuch, etwas zu kreieren, das besser ist, als eine gute zweierbeziehung, nicht scheitern sollte, haben wir uns gut vorbereitet. wir bildeten eine spurgruppe, die sich regelmässig traf, erst alle zwei monate, dann in immer kürzeren abständen. erst vier mal jährlich, dann auch immer öfter, machten wir zusammen workshop’s mit oder bei verschiedenen therapeutInnen, um unsere kommunikations- und beziehungsfähigkeit zu verbessern. es ging darum, diesen patriarchalen rucksack, den jedeR mit sich trägt, anzuschauen und die kindheits-traumatas zu bearbeiten, die uns blockieren und gefangen halten. natürlich macht man/frau das nicht so einfach in ein paar wockshop’s, aber wir sahen so viel klarer, wo jeder steht und was ihm noch im wege stand. es war eine intensive zeit und die gruppe drohte mehrmals auseinander zu brechen.
es ging in erster linie darum, eine gruppe mit leuten zu bilden, die nicht mehr blocken, die prozesse laufen lassen können, die in konflikten nicht aufbrausend und dominant die flucht nach vor antreten oder sich beleidigt und gekränkt ins schneckenhaus zurück ziehen. ein weiteres kriterium war, ob sich jemand die fähigkeit erworben hatte, seine eigenen probleme nicht mehr auf sein gegenüber, sein/e partnerIn, die gruppe, die gesellschaft oder sonst jemanden zu übertragen, ob er/sie die verantwortung für sich übernehmen konnte. theoretisch war das zwar allen klar, aber mit der praktischen umsetzung happerte es ganz gewaltig. auch bei unserem projekt zeigte sich sehr klar: das problem ist nicht das geld, nicht die fehlende professionalität oder unterstützung, die grössten probleme entstehen immer auf der beziehungsebene.
die utopien
da wir das rad nicht neu erfinden wollten, schauten wir uns natürlich auch die gemeinschaften an, die ähnliche ideen hatten, wie das zegg, tamera, findhorn oder glarisegg. es war interessant zu sehen, dass bei den meisten anspruch und wirklichkeit weit auseinanderklafften. die spirituell motivierten reproduzierten weitgehend das schema der alten klöster. zwar mit einer andern ideologie und anderem brimborium. aber auch heute gibt es junge männer hier in mitteleuropa, die sich, auch im winter, mit kübeln voll kaltem wasser übergiessen, um ihre „fleischeslust“ zu unterdrücken! die eher politisch motivierten, die auch die sexualität miteinbezogen, erinnerten mich eher an das, was ich über die dogmatischen strukturen in politischen parteien jeglicher couleure mitbekommen hatte.
der umgang mit der macht - die revolution frisst ihre kinder
die absichten und visionen waren zwar durchwegs lauter, aber die resultate sahen anders aus. das zu leben was man/frau „predigt“ ist anscheinend viel schwieriger als man/frau denkt. die führer waren zwar nicht mehr immer männer, aber die macht wurde nach wie vor zur unterdrückung der schwächeren missbraucht, statt zu ihrer förderung verwendet. die herrschaft der patriarchalen führerinnen war zwar subtiler und raffinierter, aber genau so unerbittlich. z.b. auch die feministisch angehauchten königinnen im zegg regieren kühl und kalt und seelenlos. wirkliche herzenswärme fand ich dort wenig. das ging auch andern so. aber statt unsere energie in die kritik des bestehenden zu investieren, wollten wir lieber selber etwas besseres kreieren.
natürlich war auch bei uns das thema sex und beziehung heiss umstritten. wir wollten vom dogma wegkommen, dass sex nur mit einer person erlaubt ist, ohne deshalb gleich wieder ein neues dogma aufzustellen. gleichzeitig achteten wir aber sehr ganau darauf, unsere grenzen nicht zu verletzen, weder unsere eigenen noch die des/r partenerInnen. das war gar nicht einfach, denn gerade hier sind wir auf grund unserer geschichte extrem verletzlich. wir wollten auch nicht ins andere extrem einer aao, eines zegg oder eines swingerclubs fallen. wir wussten ziemlich genau was wir nicht, oder nicht mehr wollten, aber noch nicht so genau, wie denn das neue aussehen sollte.
ein wichtiger grundsatz in diesem zusammenhang war die geleichwertigkeit von zweierbeziehung und mehrfach-beziehungen, ohne die eine beziehungsform höher oder tiefer zu bewerten. wir wollten nicht in die falle tappen, ein altes dogma durch ein neues zu ersetzen. die einen lebten in einer festen zweierbeziehung, die andern hatten mehrere partnerInnen. das konnte auch wechseln. die meisten hatten schon beide erfahrungen gemacht. in verschiedenen lebensphasen kann einmal die eine oder die andere beziehungsform wichtig sein.
fülle und bedürftigkeit
als ein zentrales axiom stellte sich das „gesetz der fülle“ heraus. wir realisierten immer mehr, dass das entscheidende für jede beziehung, die beziehung zu uns selber war. diese erfahrung machten wir sowohl in zweierbeziehungen und um so mehr in mehrfachbeziehungen. bin ich im zustand der fülle, kann ich mich verschenken. wenn mein/e partnerIn das annehmen kann, ist es schön, wenn nicht, ist es auch kein problem. sobald ich aber nicht im zustand der fülle, sondern des mangels, der bedürftigkeit bin, kann ich ganz schlecht bedingungslos geben. ich entwickle dann sehr schnell erwartungshaltungen und wenn meine erwartungen nicht erfüllt werden, bin ich enttäuscht, gekränkt oder beleidigt. ich versuche dann, meine/n partnerIn so zu verändern, dass sie/er wieder meinen erwartungen entspricht. dadurch gibt es unweigerlich meinungsverschiedenheiten, die leicht eskalieren. meine erwartungen nach liebe, zuneigung und wärme werden jetzt noch mehr enttäuscht. ein teufelskreis. aber zum glück können wir uns entscheiden, welchen weg wir gehen wollen, wo wir uns wohler fühlen, im teufels- oder im engelskreis. nur geht das nicht von heute auf morgen. wir sind keine computer, bei denen man schnell die software auswechseln kann. bis wir uns „umprogrammiert“ haben, kann das dauern.
den gruppenraum statteten wir mit futons aus, die wir tagsüber zusammen rollten. in der nacht bildeten die futons manchmal ein grosses bett für alle. wenn alle partner und partnerinnen der mitglieder der gruppe anwesend waren, konnten das bis zu zehn personen sein, je nach dem, ob sich ein pärchen, oder auch mehrere personen, in das separé zurückzogen oder nicht. meinstens machten wir vor dem schlafen eine gemeinsame meditation, die immer wieder jemand anders leitete. dann kuschelten wir uns mit jenen zusammen, denen wir uns gerade nah fühlten.
mit sex waren wir am anfang eher vorsichtig, denn die grössten verletzungen gibt es meist dort, wo die spezifischen grenzen in der sexualität der verschiedenen beteiligten nicht wahrgenommen und respektiert werden. und wir wollten ja nicht in die hölle. diese kannten wir zur genüge. nein, wir wollten in den himmel auf wolke sieben.
die motivation
die motive aller beteiligten waren ein sehr zentrales thema, auf das wir in unserer gruppenarbeit immer wieder den fokus richteten. die frauen suchen im allgemeinen eine gute, liebevolle partnerschaft mit einem partner, der ihnen geborgenheit und sicherheit vermittelt. die männer suchen eigentlich das selbe, möchten aber noch viel „freiheit“ für ihre z.t. auch sehr patriarchalen bedürfnisse. warum das so ist und warum wir unser ziel unmöglich erreichen, wenn wir unseren rucksack in unserem unterbewusstsein, den wir alle mitbringen, nicht bearbeiten, beschreibe ich in den anderen artikeln dieser rubrik. (s.rubrik eros und sophia)
der rucksack
wir alle hatten unseren rucksack angeschaut und schon einiges davon bearbeitet. da alle beteiligten die fähigkeit hatten (die einen schon immer, die andern hatten sie sich erarbeitet), prozesse laufen zu lassen ohne zu blocken, gab es manchmal ganz verrückte situationen. sowohl in den beziehungen zwischen den einzelnen, als auch in der gruppe, gab und gibt es immer wieder happige auseinandersetzungen und konflikte, die manchmal sehr laut und emotional ausgetragen wurden/werden. oder jemand war total gekränkt und verletzt und weinte bitterlich. es gab und gibt wutanfälle, weinkrämpfe und tränenseen. aber weil sich niemand beleidigt zurück zieht, schmollt oder sich rächt, sind das wie emotionale wellen, die vorüber gehen und verebben. das ist nur möglich, weil wir auch lernten, immer weniger übertragungen zu machen, unsere eigenen probleme also nicht den andern in die schuhe zu schieben.
dadurch erleben wir uns jetzt in unserer gruppe, wie in einem schnellzug, der mit einem unheimlichen tempo durch das leben fährt. prozesse, die sich in unseren früheren beziehungen manchmal über monate und jahre dahin zogen, sind jetzt plötzlich eine sachen von ein paar stunden oder wochen.
am meisten wirkt sich das auf den energiehaushalt aus. uns allen steckte noch die erinnerung an endlose und aufreibende beziehungskonflikte in den knochen. ich persönlich brauchte nach einem happigen konflikt 2-3 tage bis ich wieder auf dem damm war. das ist jetzt anders. wir streiten immer noch, aber wir haben eine neue streitkultur. da wir den andern nicht mehr die schuld in die schuhe schieben, nehmen die konflikte nicht mehr einen so destruktiven verlauf. wir lernen immer mehr, konstruktiv zu streiten. dadurch ist eine auseinandersetzung manchmal schon nach kurzer zeit vorbei und wir gehen wieder auf einander zu. so kommt es immer wieder vor, dass einem tief schon nach ein, zwei stunden ein hoch folgt. früher wäre das unvorstellbar gewesen.
da wir so viel weniger energie „verpuffen“, haben wir jetzt auch viel mehr davon und das leben macht viel mehr spass. ich erlebe jetzt am eingenen leibe, dass es wirklich stimmt, dass sich die energie in der gruppe potenzieren kann. es geht mir jetzt so gut, dass leute die mich seit längerem kennen, manchmal mühe haben und das nicht einordnen können. die „böswilligen“ sehen mich bereits abgehoben umherschweben, und vermuten, dass ich einen guru gefunden hätte und einer sekte beigetreten sei. die „gutwilligen“ denken, dass ich jetzt alle meine träume verwirklichen könnte. das stimmt glücklicherweise auch weitgehend. das heisst in der realität des alltags aber auch viel arbeit an sich selber, immer wieder über den eigenen schatten springen, den prozess zulassen, auch wenn sehr schmerzhaftes hoch kommt. standhalten und nicht flüchten, denn was passiert, hat immer einen grund, einen sinn. das leben ist bekanntlich die beste therapie.
den aufmerksameren unter meinen freundInnen gibt es zu denken, dass es mir jetzt plötzlich so gut geht. das ist aber nicht nur bei mir so. auch die andern erzählen ähnliche geschichten. anscheinend strahlen wir etwas aus, das viele aufmerksam werden lässt. das merkt man/frau an den workshops die wir anbieten, um die kommunikations- und beziehungsfähigkeit zu verbessern. sie sind immer mehr ausgebucht und die wartelisten werden länger. es macht ganz den anschein, dass es noch mehr menschen gibt, die sich nicht mit dem halben leben begnügen, sondern auf’s ganze gehen und den sprung ins warme wasser wagen. ich wünsche allen zögernden einen guten sprung. es lohnt sich!
Die Bewohner teilen sich das Schlafzimmer, private Räume gibt es nicht. So lebte man einst in der Schweiz, aus Not. Heute machen es junge Leute wieder, aus voller Überzeugung. Und für diese nehmen sie auch Nachteile in Kauf. Ein Ortstermin.
Früher lebte eine wohlhabende Familie in der Villa unweit des Stadtzentrums von Bern. Heute bietet der Backsteinbau mehr Menschen ein Zuhause. Möglich ist das, weil die Bewohner freiwillig auf etwas verzichten, was in der Schweiz absolute Normalität ist: das eigene Zimmer. Acht der neun Bewohnerinnen und Bewohner in der Berner WG leben funktional, und sie tun das gerne.
Funktionale Möbel sind praktische Möbel; funktionales Wohnen ist nicht unbedingt praktisch: Beim "FuWo", wie man es in der Kurzform nennt, wird jedes Zimmer entsprechend seiner Funktion genutzt. In der Küche kocht man und im Bad badet man. Aber in Fuwo-WGs wird eben auch das Schlafzimmer nur zum Schlafen gebraucht.
Die Assoziation an ein Ferienlager ist präsent, als Lorena, Johannes und Adrien swissinfo.ch zu den beiden Schlafräumen führen: Matratze an Matratze – kuschlige Massenschläge, in denen laut den Dreien nachts "ein Gefühl von Herdenwärme" spürbar wird. Manchmal teilen sich auch Pärchen eine Matratze im Schlafzimmer, wenn der Partner oder die Partnerin zu Besuch ist – oder man trägt sich eine Nacht lang für einen der Rückzugsräume ein.
Besonders in Wohngemeinschaften sind Schlafzimmer die Räume, in die man sich zurückziehen kann: Wenn man Ruhe vor den Mitbewohnern will, schliesst man die Zimmertür. Hinter ihr ist man nur sich selbst Rechenschaft schuldig bezüglich Ordnung und Unordnung. Man bestimmt, ob und welche Poster an den Wänden hängen und ist sicher vor kritischen Blicken, wenn man einen Sonntag mit Filmen oder Serien verbringt.
Diesen Komfort haben Lorena, Johannes und Adrien nicht, seit sie in der Fuwo-WG leben. Zudem: Wenn nachts eine Person schnarcht, ist das ein Gruppenthema. Das Schnarchen raubt allen den Schlaf.
"Mein Privatraum ist das Kästchen im Gang", witzelt Lorena. Nachhause kommen und Jacke und Tasche im Zimmer auf den Boden werfen? Geht nicht. Trotzdem gibt es Rückzugsräume, einen im Keller und zwei in den oberen Stockwerken. Für diese kann man sich eintragen, wenn man Zeit für sich braucht. Diese Räume verlässt man aber auch, wie man sie vorgefunden hat.
Früher die Norm
"Heute ist unsere Wohnform ein Ausnahmefall", sagt Adrien, "aber vor 50 Jahren war sie völlig üblich." Johannes ergänzt, sein Vater sei auch funktional aufgewachsen. Man habe das damals einfach nicht so genannt. Was ist denn der Grund, dass Johannes freiwillig so lebt, wie es sein Vater musste?
Es gibt pragmatische Gründe: Mehr Leute können hier wohnen. Das bedeutet nicht nur eine grössere Gemeinschaft, sondern auch tiefere Mieten für die einzelnen. Die FuWo-Villa entscheidet im Dialog über die Höhe der Miete: Alle schreiben auf einen Zettel, wieviel sie oder er geben möchte. Reicht es nach der ersten Runde nicht für die gesamte Miete, findet man im Gespräch eine Lösung. Der einzige, der ein eigenes Zimmer hat, zahlt freiwillig am meisten.
Sorgfältig ausgesuchte Mitglieder
Dialog präge die Neuner-WG: Gemeinschaft ist ihnen wichtig. Darum überwiegen auch nicht die pragmatischen Gründe, sondern der empfundene Zusammenhalt. Noch nie haben sie sich ihren Mitbewohnenden so verbunden gefühlt, betonen alle drei im Gespräch. "Ich glaube, es gibt nicht nur Alterseinsamkeit – die gesellschaftliche Atomisierung führt dazu, dass wahnsinnig viele Menschen in unserem jüngeren Alter sehr allein sind", sagt Adrien.
Zeit und Energie müsse man investieren, wenn man funktional wohnt, auch für die pragmatischen Aspekte des Zusammenlebens. Das fängt bei der Mitbewohnersuche an, denn die ernsthaft Interessierten werden erstmal zum Testwohnen eingeladen. Es geht weiter bei der Organisation von Hausarbeit und den Vorräten. Ein Ämtchenplan sei umso wichtiger, wenn alle sämtliche Räume gleichermassen beanspruchen, betonen die drei.
Lorena sagt, sie habe früher Vorurteile gehabt: Funktionales Wohnen klang für sie nach "Schmuddelhippie-WG". Viele in der Berner WG legen Wert auf Ordnung und Sauberkeit. So sind etwa herumstehende Kaffeetassen mal zum Zankapfel geworden.
Aber wenn man sich an etwas stört, gehe es häufig in erster Linie darum, sich gehört zu fühlen. Wie in jeder WG: "Man muss ansprechen, was einem stört", sagt sie. Wenn man merkt, dass Probleme und Bedürfnisse ernst genommen werden, lösen sich diese zum Teil von selbst auf. Ohne dass sich zwingend etwas ändern muss.
Miteinander statt nebeneinander leben
Schon das Whiteboard im Eingangsbereich zeigt, wie gut diese WG organisiert ist: Fast 100 Produkte, von Aprikosen bis Natron, sind dort gelistet. Wo Nachschub gebraucht wird, markiert das ein Kreuz. Die Gewürzpackungen in der Küche haben Pfadfinderlager-Format, aber sind klein im Vergleich zu den Vorratssäcken und -fässern im Keller.
Im Durchgangszimmer vor dem Vorratsraum hat sich Adrien, der das Dekorieren und Umstellen eines eigenen Zimmers am meisten vermisst, eine Malwand eingerichtet. Das Rückzugszimmer im Keller ist ohne Fenster. Gut für einen ruhigen Abend, aber dauerhaft möchte wohl niemand hier unten leben.
In Zweck-WGs ist es möglich, aneinander vorbeizuleben. In WGs, in denen sich die Mitbewohner nahestehen, kann man sich in immer in sein Zimmer zurückziehen, wenn man Ruhe braucht. Darauf verzichten Lorena, Johannes und Adrien. Das falle nicht immer gleich leicht, findet Adrien: "Wenn ich viel zu tun habe, bei Stress-Peaks, wäre ich manchmal froh um ein eigenes Zimmer."
Adrien fügt sogleich an, dass komplette Harmonie ohnehin unmöglich sei: "Konflikte sind normal. Eine Person hat das Bedürfnis, früher zu schlafen als andere. Wie findet man einen Kompromiss zwischen diesen Bedürfnissen?"
"Da geht es viel um Rücksichtnahme", sagt Lorena und erinnert nochmals an die Kaffeetassen. "Genau: Rücksichtnahme. Um Toleranz geht es nämlich nicht. Toleranz bedeutet für mich, was auszuhalten, das man als anstrengend wahrnimmt", wieder Adrien. "Es geht darum, offen zu sein und zuzuhören: Was brauchst du? Was brauche ich?"
Wenn der Privatraum aus einem Kästchen besteht und man nachts im selben Zimmer nebeneinander liegt, gewöhne man sich an vieles. FuWo helfe auch, den inneren Schweinehund zu überwinden, sagt Johannes: "Nachhaltig zu leben, fällt mir leichter seit ich hier wohne."
"Mit Russland kommt die Hoffnung der Welt. Nicht in Bezug auf das, was manchmal als Kommunismus oder Bolschewismus bezeichnet wird - nein! Aber die Freiheit - die Freiheit! Dass jeder Mensch für seinen Mitmenschen leben wird. Das Prinzip ist dort geboren. Es wird Jahre dauern, bis sich das heraus kristallisiert, doch aus Russland kommt die Hoffnung der Welt wieder.“ Edgar Cayce 1877-1945
Das Buch gibt einen guten Überblick über die geo-politischen Hintergründe von 1.+2. Weltkrieg. Allerdings fehlt die spirituelle Dimension.
Ein Geheimbund um Cecil Rhodes, Rothschild, Milner, Esher, Grey, Breit, Starr, Sead planten den 1. Weltkrieg mit 17 Mio. Toten. Die die US-Eliten inszenierten den 2. Weltkrieg mit 50 Mio. Toten...
Video: Salomos Tempel war nicht in Jerusalem! 6.11.24 Scheindemokratie Wie funktionieren die AfD in Berlin + ganz Deutschland? Warum nutzt die AfD ihr Potential nicht, ist sie gefesselt, von wem? 13.11.24
die beste schule die ich kenne. sie wurde geschlossen - weiss jemand mehr? 11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt. 20.05.2015 - mein ältestes inserat hat bereits 48'664 clicks. neu ein link zu ISKA - einer neuen schetinin-schule.
wie gefällt dir mein NL, meine website? was liest du, was gefällt dir besonders - welche rubrik, welche texte, welche videos? schreibe mir ein paar zeilen...
24.10.24 a pro po im nebel ruhet noch die welt, noch träumen wald und wiesen, bald siehst du, wenn der schleier fällt, herbstkräftig die gedänfte welt in warmem golde fliessen. eduard mörike herzlicher gruss aus gääss bettina
möchtest du die ökonomischen Hintergründe verstehen lernen? Hier der beste Analytiker der Hintergründe der agressiven US-Kriegspolitik zur Beherrschung der Welt. Israel + Ukraine: Sackgasse der US-Kriegspolitik/ Der ökonomische Hintergrund des Ost-West-Konflikts - Hier meine Sammlung seiner Texte. 12.10.24
spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe. kapitalismus abschaffen: drei-gliederung einführen vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu. 26.10.22: Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller!
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ÜBERLAND-REISE nach INDIEN + HIMALAYA Ein Abenteuer für den Winter 7 Routen; Rundreisen Iran+Indien diverse Bergfahrten im Himalaya. Du kannst auch deine Wunsch-destinationen einbringen!!!
Bitte helft alle mit, die Vorzüge einer VERNETZUNG über unsere DORFSTUNDEN allgemein bekannt zu machen. neues update 20.6.24: Das GOLD-gedecktes GEMEINGUT ist der beste VERMÖGENSSCHUTZ
Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…
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