Die Schöne und das Biest: die meloni gefällt mir besser als lagard
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Wem gehört das Gold der Banca d'Italia?

Es bleibt weiterhin unklar, wem das Gold der italienischen Zentralbank tatsächlich gehört. Für die Europäische Zentralbank würde eine Klärung dieser Frage die Stabilität der Eurozone gefährden.

Auguste Maxime

Fr. 12 Dez 2025

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Italien verfügt mit mehr als 2.450 Tonnen offiziell über die drittgrößten Goldreserven der Welt, hinter den Vereinigten Staaten und Deutschland. Diese Reserven, deren Wert auf fast 300 Milliarden Euro geschätzt wird – das entspricht etwa 13 % des italienischen BIP –, sind in der Bilanz der Banca d'Italia aufgeführt. Etwa die Hälfte dieses Schatzes wird auf italienischem Territorium aufbewahrt, die andere Hälfte in den Vereinigten Staaten, während sich ein sehr kleiner Teil im Vereinigten Königreich und in der Schweiz befindet.

Im vergangenen Monat haben Senatoren der Partei Fratelli d'Italia unter der Führung von Giorgia Meloni einen Änderungsantrag zum Haushaltsentwurf 2026 eingereicht, der darauf abzielt, gesetzlich zu verankern, dass die Goldreserven „dem Staat im Namen des italienischen Volkes gehören”.

Die EZB reagierte umgehend. In einem Rechtsgutachten, das am 2. Dezember veröffentlicht wurde, forderte sie die italienischen Behörden auf, den Vorschlag zu überdenken, betonte die Bedeutung der Wahrung der Unabhängigkeit der Banca d'Italia und wies darauf hin, dass der genaue Zweck der Maßnahme unklar bleibe.

Senator Lucio Malan rechtfertigte die Initiative seinerseits als Mittel zum Schutz des italienischen Goldes vor Missbrauch und zur Klärung seiner tatsächlichen Eigentumsverhältnisse. „In Italien wird jedes Grundstück, jedes Auto, jedes Boot registriert. Sollten wir nicht dasselbe für einen Vermögenswert im Wert von fast 300 Milliarden Euro tun?“, erklärte er gegenüber der Financial Times.

Warum diese Unklarheit?

In jedem Land verwaltet die Zentralregierung den Haushalt – sie plant die Ausgaben, erhebt Steuern und nimmt bei Bedarf Kredite auf –, während die Zentralbank die Geldpolitik steuert und so den Geld- und Kreditumlauf beeinflusst.

Unter normalen Umständen wird die Unabhängigkeit einer Zentralbank von der Regierung als unerlässlich angesehen, um zu verhindern, dass Letztere sie zur Finanzierung kurzfristiger Wahlpolitik durch Gelddrucken nutzt und damit das Risiko einer grassierenden Inflation auf lange Sicht eingeht.

In der Vergangenheit wurde diese Unabhängigkeit in Zeiten großer Krisen – Finanzkrisen, Kriege oder Epidemien – immer wieder in Frage gestellt. Not kennt kein Gesetz, und so finanziert die Zentralbank dann die Maßnahmen der Regierung zur Bewältigung der Notlage.

Mit der Einführung des Euro hat Italien, wie andere Länder der Eurozone auch, seine Geldpolitik der EZB mit Sitz in Frankfurt übertragen, behielt jedoch die Kontrolle über seinen Haushalt.

Die rund 2.450 Tonnen Gold sind ein wesentlicher Bestandteil der Devisenreserven der Banca d'Italia. Für jede Zentralbank spielen Devisenreserven – die in der Regel aus Fremdwährungen, Gold und Sonderziehungsrechten (SZR) bestehen – eine entscheidende Rolle für die Stabilität und Glaubwürdigkeit einer Währung, da sie es ermöglichen, diese im Falle einer schweren Wirtschaftskrise wirksam zu verteidigen.

Der Status von Gold im Eurosystem

Rechtlich gesehen bleiben Goldreserven nationales Vermögen: In Italien sind sie Eigentum der Banca d'Italia. Ihre Verwaltung unterliegt jedoch strengen europäischen Rechtsvorschriften. Die EZB hat die ausschließliche Befugnis, die Devisenreservenpolitik des Eurosystems, einschließlich Gold, festzulegen.

Daher bedarf jede bedeutende Transaktion – Verkauf, Darlehen, Swap- oder Rückkaufvereinbarung – der vorherigen Genehmigung durch den EZB-Rat. Die Banca d'Italia kann ihr Gold für kleinere Transaktionen verwenden, aber jede bedeutende Mobilisierung unterliegt weiterhin dem Veto der EZB in Frankfurt.

Der von Senator Malan und mehreren Dutzend Parlamentariern eingebrachte Gesetzentwurf zielt darauf ab, diese Kette der Unterordnung zu durchbrechen. Das Ziel ist nicht nur symbolischer Natur: Es soll verhindert werden, dass die EZB in Zukunft Anweisungen zur Mobilisierung italienischer Goldreserven zugunsten des Eurosystems erteilt.

Die EZB reagierte entschlossen. In ihren Stellungnahmen vom 2. Dezember und den folgenden Tagen bezeichnete sie die Reform als „unverständlich” und schädlich für die Unabhängigkeit der Banca d'Italia. Hinter dem wenig überzeugenden Argument der Unabhängigkeit verteidigt Frankfurt in Wirklichkeit seine effektive Kontrolle über das italienische Gold und wendet die oft Talleyrand zugeschriebene Maxime an: „Man kann sich nur zum eigenen Nachteil aus der Zweideutigkeit befreien.” Natürlich will sie im Falle einer schweren Eurokrise diese Reserven mobilisieren können, um die Einheitswährung zu verteidigen, und nicht, um einen einzelnen Mitgliedstaat zu finanzieren.

Trotz der von italienischen Parlamentariern vorgenommenen Anpassungen beharrt die EZB auf ihrer Ablehnung und fordert die vollständige Rücknahme des Vorschlags. Was zuvor eine technische Auseinandersetzung zwischen Experten war, beginnt nun in die öffentliche Debatte in Italien einzufließen. Die zentrale Frage bleibt: Wem gehört das Gold der Banca d'Italia wirklich? Dem italienischen Volk, das es über Generationen hinweg angesammelt hat, oder dem Eurosystem, das glaubt, es zu seinem Überleben zu benötigen?

Vorbei sind die Zeiten, in denen die EZB behauptete, sich für die Bekämpfung des Klimawandels einzusetzen. Heute widmet Christine Lagarde ihre ganze Energie der Aufrechterhaltung der Kontrolle der Institution über das italienische Gold.

Eine Debatte, die die Spannungen in Europa offenbart

Dieser Konflikt verdeutlicht die wachsenden Spannungen innerhalb der Europäischen Union. Die Länder der Eurozone sind mit historisch hohen Schulden belastet: Frankreich hat 113 % seines BIP erreicht, Italien 135 %. Diese Situation schränkt ihren Handlungsspielraum und ihre Fähigkeit ein, künftige finanzielle Schocks abzufedern.

Der Verlust des Zugangs zu reichlich vorhandenen und günstigen russischen Energieressourcen belastet weiterhin den deutschen Industriesektor, den historischen Motor der Exporte der Eurozone. Darüber hinaus könnte die derzeitige Niederlage der NATO in der Ukraine zum Abzug des US-Militärs vom alten Kontinent führen, was die zukünftige Stabilität und Sicherheit der Europäischen Union ernsthaft gefährden würde.

In den letzten Jahren haben die BRICS-Staaten festgestellt, dass Russland es geschafft hat, den seit Februar 2022 verhängten westlichen Sanktionen standzuhalten, insbesondere dank der beträchtlichen Goldreserven seiner Zentralbank, die trotz der feindseligen Maßnahmen der G7-Staaten unangetastet geblieben sind.

Was das Einfrieren russischer Vermögenswerte betrifft, die hauptsächlich in europäische Anleihen investiert sind, so hat dies die Glaubwürdigkeit des Euro und des Dollars untergraben und zu massiven Goldkäufen durch die Zentralbanken im globalen Süden geführt, wodurch der Goldpreis in weniger als drei Jahren um mehr als 130 % in Dollar gestiegen ist.

Es ist daher nicht verwunderlich, dass Italien nach einer Ausstiegsstrategie sucht. Die Forderung nach vollständiger Souveränität über ein solch strategisches Gut könnte sich im Falle eines Zerfalls der NATO, der Europäischen Union und der Eurozone als klug erweisen.

Europa hat schwache Trümpfe

Rüdiger Rauls Allgemein, Deutschland, EU, Russland, USA, Wertediskussion, Wirtschaft 11/12/2025 7 Minutes

Der Streit zwischen Belgien und der EU-Kommission um die Enteignung des russischen Vermögens spitzt sich zu. Der Ukraine geht bald das Geld aus. Die Europäer selbst sind inzwischen auch knapp bei Kasse. Die Amerikaner drängen zum Frieden, doch am Ende entscheidet Russland.

Zweimal Brüssel

Am 3. Dezember war die belgische Hauptstadt Gast zweier Treffen, die besser die Lage der Europäer nicht hätten beschreiben können. Im Hauptquartier der NATO trafen sich die Außenminister der Allianz. Wenige Kilometer entfernt beriet im Sitz der EU-Kommission Ursula von der Leyen mit den Spitzen der Kommission, wie die belgische Regierung unter Bart de Wever dazu gebracht werden könne, das beschlagnahmte russische Staatsvermögen für ein Reparationsdarlehen zugunsten der Ukraine freizugeben.

Beide Treffen wurden bestimmt durch die Schwierigkeiten, die den Europäern durch den Kriegsverlauf, den neuen Friedensplan der USA (28-Punkte-Plan) und die nachlassende Finanzkraft der EU für die weitere Entwicklung entstehen. Eines ist unübersehbar: Die Bedeutung der Europäer schmilzt wie Schnee in der Sonne. Dieser Bedeutungsverlust wurde ihnen eindrücklich dadurch vorgeführt, dass erstmals seit 2003 der amerikanische Kollege am Treffen der NATO-Außenminister nicht teilnahm. Marco Rubio hatte „offenbar Wichtigeres in Washington zu tun“ (1).

Die offizielle Begründung für sein Fernbleiben lautete, dass „Rubio schon Dutzende Treffen mit NATO-Verbündeten absolviert habe und es völlig unrealistisch sei, ihn bei jedem Treffen zu erwarten.“(2). Das zeigt: Für die USA hat Europa nur noch untergeordnete Bedeutung, im Vordergrund stehen die Verhandlungen mit Russland. Denn in Washington weiß man, „das Ende des Ukraine-Krieges hängt von Russland ab“(3). Und Trump will ein baldiges Ende. Dabei stören die Europäer nur. Denn nicht nur Russland ist überzeugt, dass die Europäer keinen konstruktiven Beitrag zur Beendigung des Krieges leisten.

Trump winken gute Geschäfte mit Russland aufgrund der „enormen Aussichten einer russisch-amerikanischen Wirtschaftszusammenarbeit“(4) und aus den Rohstoffabkommen mit der Ukraine. Dabei sind die Europäer mit ihren Vorstellungen über das Kriegsende im Wege. Vergeblich versuchen sie mit zahnlosen Drohungen gegenüber Russland, der Selbstüberschätzung der eigenen Möglichkeiten und Fähigkeiten sowie der Unterwürfigkeit und Speichelleckerei gegenüber Trump den Gang der Dinge zu beeinflussen.

Hürden und Fallstricke

In Verkennung der Wirklichkeit betont Merz kraftmeierisch: „Wir Europäer entscheiden und gestalten, was auf unserem Kontinent geschieht.“(5). Glaubt er wirklich, Putin beeindrucken zu können mit der Behauptung, „dass eine Fortsetzung dieses Angriffskrieges sinnlos ist“(6)? Dem Bundeskanzler ist offenbar bisher nicht aufgefallen, dass der politische Westen seit vier Jahren mit solchen Belehrungen keinen Erfolg hatte. Das Gegenteil ist vielmehr ist der Fall.

Vielleicht glaubt Merz ja selbst seinen eigenen Verlautbarungen. Aber der russische Präsident zeigt sich davon unbeeindruckt. Er sieht, dass seine Truppen immer weiter nach Westen vorankommen. Er sieht auch, dass die Europäer nicht einmal mehr in der Lage sind, die Ukraine aus eigener Kraft finanziell zu unterstützen. Selbst dazu brauchen sie noch das russische Geld, das bei Euroclear und den europäischen Banken eingefroren ist. Mit den USA ist der größte Geldgeber bereits aus dem Krieg ausgestiegen.

Die Gestaltungsmöglichkeiten, die Merz im Brustton tiefster Überzeugung für die Europäer reklamiert, hängen also stark ab von Russlands Geld. Diesem Thema galt das zweite Treffen in Brüssel: Wie kann die Enteignung des russischen Vermögens so rechtssicher gemacht werden, dass auch die belgische Regierung sowie der Zahlungsabwickler Euroclear dieser Maßnahme zustimmen? Welche Garantien können gegeben werden, damit Belgien nach einem russischen Sieg mit den Risiken dieses Enteignungsvorhabens nicht alleine dasteht und für die Folgen aufkommen muss?

Das ist vorerst die größte Hürde, die überwunden werden muss, damit von der Leyen dem Rest der EU ihren Willen nach Vergeltung gegenüber Russland aufzwingen kann. Doch die Erfolgsaussichten dafür scheinen sich eher zu verschlechtern als zu verbessern. Die belgische Regierung ist von den bisherigen Vorschlägen der Kommission nicht überzeugt und verweigert weiterhin ihre Zustimmung zu dem Plan. Euroclear selbst hat schon angekündigt, Klage gegen einen EU-Beschluss vor dem Europäischen Gerichtshof einzureichen, sollte man zur Freigabe der russischen Gelder gezwungen werden.

Gefährliches Spiel

Die Furien des Russenhasses erkennen nicht, dass sie mit ihrem Fanatismus die Einheit der EU gefährden. Sie treiben Staaten und Institutionen dazu, sich an die Seite Russlands stellen zu müssen, wollen sie die europäischen Interessen schützen. Nicht nur Belgien sondern auch Ungarn und die Slowakei lehnen die Pläne von der Leyens ab, andere tun ihre Bedenken oder Ablehnung nicht öffentlich kund. Eine Enteignung ausländischen Staatsvermögens wäre einmalig in der Geschichte. Das gab es nicht einmal während der Weltkriege, wie Bart de Wever warnend zu bedenken gibt.

Die besonnenere EZB hat es schon abgelehnt, sich an einer Garantie oder Absicherung eines geplanten Reparationsdarlehens zu beteiligen, mit dem aus eingefrorenem russischem Vermögen Geld an die Ukraine fließen soll. Die meisten EU-Staaten sind nicht mehr in der Lage, aus ihren Haushalten Rücklagen zu bilden für die Absicherung eines solchen Darlehens. Das Risiko eines Zahlungsausfalls der Anleihe liegt bei hundert Prozent. Denn von der Leyens Vorstellung über die Rückzahlung der Anleihe beruht auf dem Hirngespinst, dass Russland den Krieg verliert und Reparationen zahlt. Doch wer trägt die Last, wenn von der Leyens Traumblasen platzen? Belgien jedenfalls will von allen anderen EU-Staaten Garantien haben.

Russland hat bereits mit harten Gegenmaßnahmen gedroht, und mittlerweile müssten die Europäer doch gemerkt haben, dass die Russen es ernst meinen, wenn sie drohen. Jedenfalls werden die entsprechenden Vorbereitungen in Moskau bereits getroffen. Was nahe liegt und auch schon angedeutet wurde, ist die Enteignung von Vermögen und Wertanlagen sogenannter unfreundlicher Staaten auf dem Gebiet der Russischen Föderation. Alleine die Sachinvestitionen westlicher Unternehmen in Russland dürften die russischen Vermögen im Westen bei weitem übersteigen.

Aber auch in der EU und anderen Staaten müssen Euroclear und die EU mit Klagen und Schadensersatzforderungen vonseiten Russlands rechnen. Das könnte zur Beschlagnahmung westlicher Vermögen in anderen Staaten führen. Denn diese ebenso wie die Staaten des politischen Westens insgesamt verstehen sich als Rechtsstaaten, die nach geltendem nationalen und internationalen Recht Urteile fällen. Und wie schon Bart de Wever sagte, gibt es für die Enteignung fremden Staatsvermögens keinen Präzedenzfall, auf den man sich stützen könnte.(7) Jedenfalls hat von der Leyen in ihrem neusten Vorschlag schon Rücklagen eingearbeitet für weitere Risiken wie die Kosten für Rechtsstreite und die „Zinskosten, die Russland verlangen könnte“(8)

Die Rechtsstaaten des politischen Westens werden also Klagen und Schadensersatzforderungen Russlands ähnlich behandeln müssen wie die anderer juristischer Personen und Staaten auch. Denn „Europa muss für alle Beteiligten beweisen, dass in einem Rechtsstaat das Eigentumsrecht geschützt wird und Grundrechte nicht einfach beiseitegeschoben werden.“(9). Dabei liegt die Betonung auf „alle“. Wer würde noch in Europa investieren, wenn er das Risiko willkürlicher Rechtsprechung fürchten muss, machte man im Falle Russlands willkürliche Ausnahmen von geltendem Recht?

Europas letzter Trumpf

Die Liste der Schwierigkeiten für die EU-Kommission und ihre Unterstützer in Europa wird immer länger. Die Finanzierung der Ukraine kommt nicht voran. Selbst kleinste Beträge aufzutreiben, wird immer schwieriger. Um den Kauf von Waffen für Kiew zu ermöglichen, hatten die Europäer Mitte dieses Jahres ein neues Programm unter der Bezeichung PURL (Prioritized Ukraine Requirements List) aufgelegt: „Die Verbündeten kaufen Ausrüstung der USA, die den Prioritäten der Ukraine entspricht.“ (10).

Die USA liefern an Kiew nur noch, wenn die Europäer dafür bezahlen. Doch die Zahlungsbereitschaft auch in Europa schwindet. Die Gesamtsumme für PURL liegt bisher nach Angaben von NATO-Generalsekretär Rutte bei mehr als 4 Milliarden Dollar. „Er hofft auf 5 Milliarden bis Jahresende. Etwas mehr als eine Handvoll Staaten hätten bisher nichts zugesagt“(11). Wenige Länder – vor allem Deutschland, die Niederlande und Großbritannien – leisten die größten Beiträge. „Versuche, diese Lasten innerhalb und außerhalb des NATO-Bündnisses in Europa gerechter zu verteilen, waren bisher erfolglos.“ (12)

So scheint das eingefrorene russische Vermögen Europas letzter Trumpf für all jene zu sein, die immer noch nicht wahrhaben wollen, dass Russland den Krieg gewinnt. Dieses Bild vom letzten Trumpf eines Kommentars des britischen „The Telegraph“ macht die Verzweiflung der westlichen Unterstützer deutlich. Sie reden sich ein, könnten die russischen Vermögenswerte „verwendet werden, um die Ukraine neu zu bewaffnen und auszurüsten, könnten sie den Verlauf des Krieges verändern.“(13) Unter dieser Annahme schwingt er sich auf zu weiteren Hirngespinsten, Putin würde dann „zum ersten Aggressor in der Geschichte werden, der gezwungen wird, den Widerstand gegen seine Aggression selbst zu finanzieren.“(14).

Auf der Grundlage solch realitätsfernen Denkens kommt es im Westen zu Einschätzungen und Entscheidungen, die die Welt an den Rand eines globalen Krieges führen. Dagegen will Trump nicht die Verewigung des Krieges sondern Frieden für Geschäfte, und seine gute Nase für gute Geschäfte haben ihn hellhörig werden lassen, bei den gewaltigen Summen, mit denen die Europäer hantieren. Denn hier bietet sich wieder eine günstige Gelegenheit, zumal wenn die Europäer für ihn die Kohlen aus dem Feuer holen. Angesichts des „enormen Finanzbedarfs von weit über 500 Milliarden Euro für den Wiederaufbau“(15) der Ukraine, hat er nun auch Ansprüche auf die russischen Milliarden angemeldet.

Trump hat nicht nur den Europäern mit seinem 28-Punkte-Plan politisch den Wind aus den Segeln genommen, indem er mit Russland direkt über die Friedensbedingungen verhandelt und die Ukraine und Europäer übergeht. Nun fordert er auch einen Teil des russischen Vermögens für den amerikanisch-ukrainischen Wiederaufbau-Fond, wobei die Europäer das Risiko der Enteignung tragen würden. Sie werden vermutlich wieder in die Röhre schauen wie bei dem Zolldeal zwischen Trump und von der Leyen, dem PURL-Programm und der Sprengung von Nord-Stream 2. Das dürfte sie aber nicht davon abhalten, lobhudelnd vor ihm zu Kreuze kriechen – alles aus Angst vor Russland.

(1) FAZ 4.12.2025 Drohungen aus Moskau, Ungewissheit in Brüssel

(2) FAZ 3.12.2025 Rutte: USA stimmen sich ab

(3) WEB.de 6.12.2025 Ende des Ukraine-Krieges hängt von Russland ab

(4) FAZ 4.12.2025 Drohungen aus Moskau, Ungewissheit in Brüssel

(5, 6) FAZ 5.12.2025 Eine Frage der Souveränität, Gastbeitrag von Bundeskanzler Friedrich Merz

(7) Siehe dazu Rüdiger Rauls: „Russisches Roulette in Brüssel“ und „Der Griff nach Russlands Geld“

(8) FAZ 4.12.2025 Armdrücken zwischen der EU und Belgien

(9) FAZ 4.12.2025 aus „De Tijd“ (Brüssel) EU-Staaten sollten selbst in die Bresche springen

(10, 11) FAZ 4.12.2025 Drohungen aus Moskau, Ungewissheit in Brüssel

(12) FAZ 4.12.2025 aus „de Volkskrant“ (Amsterdam): Die Lasten sind ungleich verteilt

(13, 14, ) FAZ 5.12.2025 aus ,The Telegraph“ (London) Europas letzter Trumpf

(15) FAZ 6.12.2025 Ein Diktatfrieden wäre für die Ukraine eine Katastrophe

Selbst zugefügter FAFO-Moment für die Eurotards

Wichtiger Marktbericht für Mittwoch, den 10. Dezember 2025

Alex Krainer

10. Dez. 2025

∙ Bezahlt

Eine Reihe von Analysten hat die neue US-Nationale Sicherheitsstrategie (NSS25) als Kriegserklärung an Europa charakterisiert. Das ist sicherlich eine Übertreibung, aber so wie einige Europäer darauf reagierten, könnte man meinen, sie würden das selbst glauben. Vielleicht könnten wir es als Erklärung des Kalten Krieges charakterisieren: Die US-Politik nahm tatsächlich eine radikale Wendung.

Seit 1948 waren die USA nahezu vollständig mit Europa verbunden. Was die NATO betrifft, so war die fortgesetzte Expansion des Bündnisses seit dem Ende des Kalten Krieges die unangefochtene politische Konstante. Amerikanische Regierungen unter Clinton, Bush43, Obama und Biden trieben die NATO alle nach Osten in Richtung Russlands Grenze. Jetzt zog Trump die Handbremse bei dieser Agenda.

Nachdem sie das NSS25 verarbeitet hatten, reichten die Reaktionen der europäischen Behörden von Leugnung bis zu offener Wut. Unsere brillante EU-Kommissarin für Auswärtige Angelegenheiten, Kaja Kallas , lehnte ab, aber anderswo wurden heftige Gegenmaßnahmen erwogen :

Insider informierten das WSJ, dass europäische Staats- und Regierungschefs ernsthafte Gegenmaßnahmen abwägen, die darauf abzielen, wirtschaftliche Unruhen in den Vereinigten Staaten auszulösen. Die vorgeschlagene Strategie beinhaltet die Liquidation von Billionen amerikanischer Staatsanleihen, die von europäischen Regierungen gehalten werden.

Die potenziellen Folgen solcher Maßnahmen sind ziemlich offensichtlich: Sie könnten einen Crash des Wechselkurses des US-Dollars verursachen, den Preis von US-Staatsanleihen einbrechen lassen und die Zinssätze zusammen mit den Kreditkosten der US-Regierung in die Höhe treiben. Insgesamt könnte dies ein schmerzlicher Schlag für die US-Wirtschaft sein. Ein "prominenter europäischer Ökonom bezeichnete den Plan gegenüber dem WSJ als eine potenzielle finanzielle Gegenreaktion, die die USA härter treffen könnte als jeder externe Schock in der modernen Geschichte."

Ich weiß nicht, wer dieser "prominente europäische Ökonom" sein könnte, aber meiner Meinung nach haben sie die Dinge nicht gründlich durchdacht. Indem sie solche folgenschweren Drohungen äußern, begehen die hysterischen Eurotards erneut eine Reihe grundlegender, unerwünschter Fehler, und je weiter sie diese gegnerische Haltung treiben, desto mehr summieren sich die Kosten ihrer Fehler.

Der Schaden ist bereits angerichtet

Vielleicht ist der schlimmste Teil des Schadens bereits angerichtet: Er riss endlich die Maske der europäischen herrschenden Establishments und "ihrer Werte" ab. Der Ausweg, dass "wir nett und unschuldig sind, wir unterstützen nur die Amerikaner als loyale Verbündete", brach nun zusammen und entlarvte die Europäer als heuchlerische, gefühllose Kriegstreiber, die ihr kolonialistisches Erbe nicht loslassen können.

Drohungen gegen die USA zeigen auch ihre latente Verachtung gegenüber den groben Amerikanern und markieren Europa in den Augen eines Großteils der US-Öffentlichkeit als Feind. Sie bestätigen auch Trumps Politik und bringen die Vereinigten Staaten näher an ihren alten natürlichen Verbündeten Russland heran. Falls dieser letzte Satz seltsam klingt: Russland und die Vereinigten Staaten waren Verbündete und hatten während des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg eine sehr enge Freundschaft. Ich erwarte, dass Trump und seine Regierung nicht versäumen werden, diese Geschenke der unfähigen und rücksichtslosen Europäer zu nutzen.

Aber auf einer pragmatischeren Ebene scheinen Europäer nicht zu wissen, wen sie bedrohen oder welche Karten die Vereinigten Staaten in diesem Konflikt zu spielen haben. Das offensichtliche sind Zölle, und Trump wird wahrscheinlich jede Rechtfertigung begrüßen, die Europäer mit 500%-Zöllen zu belasten, wenn er damit durchkommt, was europäischen Exporteuren den größten Konsummarkt der Welt entzieht.

Abgesehen von Zöllen vergessen die Europäer, dass die Vereinigten Staaten immer noch die wichtigste Handelswährung der Welt kontrollieren und dass man US-Dollar für Importe wie Rohöl, Erdgas, Kohle, Stahl, Kaffee und Reis haben will, US-Dollar braucht. Ohne Dollar könnte Europas Außenhandel zusammenbrechen. Darüber habe ich im TrendCompass vom 15. Mai 2025 mit dem Titel "Fear of Trump packs the Eurozone" geschrieben. Hier sind einige Auszüge:

"... die Aufsichtsbehörden der Europäischen Zentralbank sind besorgt über die Exponierung der Eurozonen-Banken gegenüber US-Dollar und den Zugang zur Dollar-Liquidität unter Stressbedingungen. … EZB-Beamte befürchten, dass unter der Trump-Regierung der Zugang der Eurozonenbanken zu US-Dollar eingeschränkt werden könnte.

Die Fed hat Kreditmöglichkeiten eingerichtet, um Dollar-Liquidität für die Eurozonen-Banken bereitzustellen ... EZB-Vertreter befürchten, dass sich dies in Zukunft ändern könnte. Laut den neuesten Zahlen sind bis zu 17 % der Finanzierung der Eurozonen-Banken in Dollar. … Die Fed hat das europäische Bankensystem wiederholt gerettet: Während der Finanzkrise 2008 stellte sie der EZB eine Swap-Linie über 110 Milliarden Dollar zur Verfügung; während der Euro-Krise 2011 unterstützte sie die Eurozonen-Banken mit einer unbegrenzten Swap-Linie und legte während der Covid-Pandemie erneut mit einer Swap-Linie im Wert von 159 Milliarden Dollar zu.

Aber wenn sich die Politik der Fed ändert, könnte die nächste Krise brutal werden. ... der daraus resultierende Wettlauf um Dollar-Liquidität könnte zu einem starken Anstieg der EURIBOR- und LIBOR-Finanzierungszinsen führen, was wiederum eine Dollar-Refinanzierungskrise für europäische Unternehmen auslösen würde, die auf US-Dollar-Kredite angewiesen sind. Dies wiederum könnte dazu führen, dass eine Auswahl euro-denominierter Vermögenswerte Bargeld aufnimmt und Dollar kauft, was zu einer weiteren Abwertung des Euro führen würde.

Sollte der Dollarmangel anhalten, könnten wir Unternehmensausfälle und Bankangriffe in der Eurozone erleben. Die EZB müsste eingreifen, um die schwachen Banken zu retten, was die Anleiherenditen deutlich nach oben treiben würde. Dies könnte dazu führen, dass viele schwächere Banken in der Eurozone, insbesondere italienische und griechische Banken, zusammenbrechen. Letztlich könnte die EZB die Kontrolle über die Situation verlieren, was zu Hyperinflation führen würde, wenn sie zu viele Euro druckt, oder zu einer deflationären Depression, wenn sie zu konservativ handelt.

Abschließend habe ich die sich entfaltende Krise vorweggenommen:

"Eine neue Eurozonenkrise steht noch nicht bevor, könnte aber aus verschiedenen Gründen Wirklichkeit werden, darunter das bevorstehende Scheitern von Project Ukraine. Nach Abwägung der möglichen Auswirkungen einer solchen Krise ist es nicht schwer, die Macht zu erkennen, die die US-Regierung über die Zukunft der EU, ihre Wirtschaft und ihr Finanzsystem ausübt. … Nach dem, was wir gesehen haben, scheinen Trump und sein Kabinett offen genervt von ihren EU-'Verbündeten' zu sein ... Wenn tatsächlich eine Krise eintritt – es ist eher eine Frage des Wannstens als des Ob – wird sie wahrscheinlich schnell und ziemlich stark eskalieren.

Nun, das Wann scheint jetzt zu sein und der Sturm ist über uns. Es ist der FAFO-Moment für die Eurotards: Je mehr sie herumalbern, desto mehr werden sie herausfinden, und die Kapitalmärkte werden als Erste die Lehren liefern: Im heutigen Handel erreichte der deutsche Bund bei 126,86 ein neues Tief nach 2011. Von hier aus könnte es einen tiefen Abgrund geben. Mit den Anführern, die wir haben, brauchen wir keine Feinde. Die Amerikaner und Russen können einfach zusehen, wie die irre Irrenanstalt sich selbst verschlingt.

Geschichte lesen und reich werden

Wichtiger Marktbericht für Dienstag, 9. Dezember 2025

Alex Krainer

09. Dezember 2025

∙ Bezahlt

Der ehemalige Fed-Vorsitzende Arthur Burns sagte : "Ein subtiles Verständnis von wirtschaftlichem Wandel entsteht aus dem Wissen über Geschichte und große Angelegenheiten, nicht allein aus Statistiken oder deren Verarbeitung." In diesem Sinne sollte die Suche nach Klarheit über Geschichte und große Angelegenheiten die Grundaufgabe jedes Investors sein. Klarheit zu erreichen clarity sollte erfordern, dass wir die Dinge so betrachten, wie sie sind, und nicht so, wie wir sie uns wünschen.

Eines der Prinzipien dieser großen historischen Angelegenheiten scheint die kausale Beziehung zwischen dem geopolitischen Einfluss einer Nation und ihrer wirtschaftlichen Leistung zu sein. Der entscheidende Faktor in dieser Beziehung ist der Zugang der Nation zu hochwertigen Sicherheiten. Die konventionelle Erzählung besagt, dass der Einfluss westlicher Mächte an verschiedenen Orten der Welt durch Anliegen wie den Kampf gegen Terrorismus und böse Diktatoren motiviert ist und gleichzeitig Freiheit, Demokratie und Menschenrechte unterstützt.

Die nackte Wahrheit war für jeden, der sie entdecken wollte, leicht zugänglich. Hier ein Beispiel: Einer der führenden US-Hofintellektuellen, Zbigniew Brzezinski , erklärte, warum Eurasien für die Vereinigten Staaten wichtig ist:

" Für Amerika ist der wichtigste geopolitische Preis Eurasien... Eurasien ist der größte Kontinent der Welt und geopolitisch axial. Eine Macht, die Eurasien dominiert, würde zwei der drei fortschrittlichsten und wirtschaftlich produktivsten Regionen der Welt kontrollieren. … Etwa 75 % der Weltbevölkerung leben in Eurasien, und der Großteil des physischen Reichtums der Welt befindet sich ebenfalls dort, sowohl in seinen Unternehmen als auch unter seinem Boden. Eurasien macht 60 % des weltweiten BIP und etwa drei Viertel der weltweit bekannten Energiequellen aus ." ("Das große Schachbrett", 1997)

Energieressourcen, Wohlstand in eurasieschen Unternehmen und unter dem Boden sowie seine große Bevölkerung bilden hochwertige Sicherheiten, die Kreditzyklen in westlichen Finanzzentren antreiben können, vorausgesetzt, sie haben entscheidenden politischen Einfluss auf die Schlüsselregionen Eurasiens. Brzezinski war nicht nur ein Theoretiker der Geschichte oder Geopolitik; er war ein einflussreicher Politikberater vieler Präsidentschaftsregierungen, darunter die von John F. Kennedy , Lyndon Johnson , Ronald Reagan und Jimmy Carter . Er war auch keine Einzelstimme: Wir finden Dutzende anderer Beamter und offizielle Regierungsdokumente, die dieselben Motive für ausländische Interventionen darlegen.

Die Dinge so sehen, wie sie sind

Wir möchten wish uns vielleicht als Gutmenschen sehen, die Demokratie und Freiheit verbreiten, so sehr wie die Kolonialisten der Vergangenheit glauben wollten, dass sie Christentum und Zivilisation an die Wilden in der "Neuen Welt" weitergaben. Aber diese Illusion würde es schwer machen, jene "großen Angelegenheiten" zu verstehen, die die Zukunft unserer Welt und ihre wirtschaftlichen Folgen prägen.

Am 29. August 2021, etwa zwei Wochen nach dem Rückzug der USA aus Afghanistan, schrieb ich : "Der Verlust Afghanistans hält nicht nur die Geldquelle aus diesem Land aus, sondern gefährdet auch die Hegemonie des Imperiums über seine begehrte eurasische Weltinsel." Das Hauptproblem war nicht der Verlust Afghanistans an sich, sondern das, was es über das Imperium offenbarte: dass es seine eurasischen Hochburgen nicht mehr kontrollieren und seinen Agenten und Verbündeten dort keinen Schutz bieten kann.

Im selben Artikel sagte ich voraus: "Letztlich wird dies die ohnehin schon akute Wirtschaftskrise im Westen verschärfen, vor allem unter dem Deckmantel höherer Zinssätze, die wiederum so ziemlich alles andere betreffen." Mit der Zeit ist mein Verdacht ziemlich gut gealtert:

Im zweiten Quartal 2021 begannen US-, britische und deutsche Staatsanleihen, sich wieder auf ihre Allzeithochstände zurückzuerholen, doch diese Rallye scheiterte fast unmittelbar nach dem US-Rückzug aus Afghanistan. Nur sechs Monate später begann der Krieg um Demokratie und Freiheit der Ukraine. Anfangs, als der Westen Russland mit massiven Sanktionen verhängte, trieb eine Welle des Optimismus die Anleihekurse nach oben, doch dieser Optimismus war nur von kurzer Dauer. jeder, der die Dinge so sehen wollte, wie sie sind, statt so, wie sie es verstehen wollten, dass die Ukraine in diesem Krieg keine Chance hatte: Sogar Barack Obama verstand dies 2014 und lehnte eine militärische Intervention ab.

Märkte trampeln die Täuschenden mit Füßen

In ihrer kollektiven Weisheit erkennen die Märkte letztlich die Realität globaler Ereignisse an und treten gnadenlos diejenigen nieder, die an ihrem Wunschdenken festhalten. Diejenigen, die Geschichte und große Angelegenheiten mit Klarheit betrachten konnten, hätten und sollten wohlhabender daraus hervorgehen müssen. Es ist nicht kompliziert: Mit dem Internet und den sozialen Medien, die uns zur Verfügung stehen, sollte es einfach sein, diese Klarheit zu erreichen. Alles, was es braucht, ist die Bereitschaft, seine Hausaufgaben zu machen und die Propaganda und Täuschung abzulehnen, die unseren Informationsraum verunreinigen.

Wie können wir unterscheiden, was wahr und was Propaganda ist? Auch das ist nicht kompliziert: Sobald wir erkennen, dass der Kampf um Nebenwirkungen geht, sollten wir wissen, dass die Geschichten über Demokratie und Freiheit falsch sind.

Die Geschichte geht weiter

Heute scheinen die Anleihemärkte weitere negative Entwicklungen in der Ukraine einzuplanen: Die Briten und Europäer, die sprichwörtlich auf das Projekt Ukraine gesetzt haben, stehen nun kurz vor dem nächsten Zusammenbruch ihrer Anleihepreise. Gleichzeitig hat die Trump-Regierung Maßnahmen ergriffen, um ihre Verluste zu begrenzen und die Vereinigten Staaten aus dem Zugunglück zu befreien. Infolgedessen haben sich US-Staatsanleihen von denen des Vereinigten Königreichs und Deutschlands abgespalten, die nun offenbar das schwächste Glied im Westen sind:

KAPITULATION: Tageschart des deutschen Bundes (Bargeld)

Im heutigen Handel erreichte der Deutsche Bundes 126,87, den niedrigsten Kurs seit 2011. Im Oktober 2023 erreichte der Bund seinen Tiefpunkt bei 127,01 und im März dieses Jahres erholte er sich vom Tief von 127,18. Der Durchbruch unterhalb der Unterstützung von 127 könnte den Nachteil weit offen machen. Investoren, die mit Klarheit und Verständnis für Geschichte und große Angelegenheiten ausgestattet sind, sollten von zukünftigen Entwicklungen profitieren können.

Ein Wort der Warnung

All das oben Genannte hätte jederzeit in den letzten drei Jahren geschrieben werden können. Während Arthur Burns' Diktum uns hilft, langfristige Entwicklungen mit einem allgemeinen Pinsel vorherzusagen, können sie uns nicht helfen, die Kursentwicklung von Anleihen vorherzusagen. Wenn jemand im Oktober 2023, als der Bärentrend offensichtlich war, den Bund shorten obvious würde, würde er in den folgenden drei Monaten mit Sicherheit ausgelöscht werden. Selbst wenn sie konservative Risikoträger gewesen wären, würden sie bis heute Verluste erleiden.

Darüber hinaus könnte die Zukunft jede Vorhersage widerlegen. Wenn europäische Regierungen beispielsweise auf die aktuellen Bedingungen mit "Finanzrepression" reagieren (was Europas Pensionsfonds zum Kauf von Staatsanleihen zwingt), könnten sie die Zinssätze senken und die Anleihepreise steigen. Diese Bedingungen könnten den aktuellen Bärenmarkt umkehren und sich über einen beträchtlichen Zeitraum erstrecken.

Der Beginn, das Ausmaß und die Dauer groß angelegter Preisereignisse sind unvorhersehbar. Während die narrative Komponente dieses Newsletters auf Verständnis und Klarheit über Vergangenheit und Gegenwart abzielt, weiß ich nur, wie ich den richtigen Zeitpunkt für spekulative Trades bestimmen kann, durch Trendfolgesignale. Aus diesem Grund empfehle ich immer dringend, systematische Trendfolgen als Leitfaden in unsicheren Zeiten zu nutzen.

Die mit diesem Newsletter bereitgestellten Signale haben sich in diesem Sinne als wirksam erwiesen, da sie auf der 25-jährigen Kontinuität des I-System-Trendsmodells aufbauen. In all dieser Zeit, in der wir über 200 einzelne Märkte verfolgten, haben wir nie verpasst, unsere Segel in ein groß angelegtes Preisereignis zu verlängern, sobald es sich entfaltete, und ich glaube, dass viele solcher Ereignisse in naher Zukunft bevorstehen.

Zwei Systeme: Enrico Mattei und Italiens Nachkriegsrenaissance

Wichtiger Marktbericht für Freitag, den 12. Dezember 2025

Alex Krainer

12. Dez. 2025

∙ Bezahlt

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