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Analysen 9.-16.4.25: USA/ Ploppa: Wer die Daten hat, hat die Macht!/ Peter Hänseler: Trump-Putin-Deal/ Pepe Escobar • Zollkrieg/Russland-Iran-China/ Rainer Rupp: China/ Wer verhalf China zur Industriemacht?/ Thierry Meyssan: Marine Le Pen "schuldig"?

 

 




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er spricht mir aus dem herzen - die grössten schmarozer und kriegstreiber auf dieser welt...
Von Igor Karaulow: Was ist der grundlegende Unterschied zwischen Russen und US-Amerikanern? 13 Apr. 2025 07:30 Uhr Man sagt, Russen und US-Amerikaner seien sich ähnlich; manche meinen, sie seien ebenso einfach wie wir, während andere darauf hinweisen, dass beide riesige Gebiete besiedelt und entwickelt haben. Die Russen sind jedoch im Gegensatz zu den US-Amerikanern ein Volk, das durch ein gemeinsames Schicksal verbunden ist. Mit dem Amtsantritt der neuen Regierung ist die Haltung der USA gegenüber ihren weltweiten Nachbarn noch unverhohlener geworden. Nationaler Egoismus, Ausbeutung und der Wunsch, sich auf Kosten anderer Länder, einschließlich ihrer engsten Verbündeten, zu bereichern, sind in den Vordergrund getreten. Dieser Zynismus ist für manche schockierend, aber es ist für jeden offensichtlich geworden, dass die US-Amerikaner den Rest der Welt als Nährboden betrachten, aus dem möglichst viele nützliche Ressourcen abgesaugt werden müssen.


Ein Kommentar von Hermann Ploppa: „Wer die Daten hat, hat die Macht!“ 12.4.25 Oligarchen krallen sich unsere empfindlichen privaten Daten. Sie streben nach der unumschränkten Verfügungsgewalt. Disruption ist das Motto der Stunde. Alles wird umgekrempelt. Kein Stein bleibt mehr auf dem anderen. Donald Trump macht es gerade vor. Sein Zollkrieg wird von manchen Zeitgenossen als eine Art handgreifliche aber heilsame Pädagogik gedeutet. Die anderen Nationen sollen sich nicht mehr auf den Globalhandel festlegen, sondern sich auf ihre eigene Ökonomie besinnen. Eine sehr schwarze Pädagogik wäre das. Sosehr wir auch die globalisierte Weltwirtschaftsordnung verabscheuen mögen, so ist doch der Kollateralschaden solcher Umwälzungen gigantisch. Trump ließ ausrechnen, wie viel Zölle jedes einzelne Land auf diesem Globus den USA zu entrichten habe. Da ist zum Beispiel das bitterarme gebeutelte Kambodscha in Südostasien. Kambodscha soll sage und schreibe 49 Prozent Zoll an der US-Grenze für seine Exporte entrichten <1>. Das hieße in der Praxis, dass die Textil erzeugenden Sweatshops des südostasiatischen Landes mit hoher Wahrscheinlichkeit von heute auf gestern schließen müssten. Statt erbärmlicher Niedriglöhne gäbe es für die Arbeiterinnen nur noch den nackten Hunger.


Peter Hänseler: Trump-Putin: Ein Deal, Jalta oder keine Einigung? 9.4.25 Der Wille Trumps zu einer Einigung mit Putin ist spürbar. Er hat viele Eisen im Feuer – zu viele? Witkoff ist nicht faktenfest und fehlendes Geschichtsbewusstsein könnte zum Stolperstein werden. Putin wartet ab. – er kann das. Einleitung: Wir haben in unserer Serie «Der Krieg zweier Welten hat bereits begonnen» eine langfristige Prognose erarbeitet. Eine Einigung mit Russland sieht Trump als Basis, um für den langfristigen Wettbewerb der Welten gerüstet zu sein. Trump hat viele Eisen gleichzeitig im Feuer – möglicherweise zu viele. Ganz im Gegensatz zu seinem abwägenden Vorgehen gegenüber Russland verhält er sich gegenüber allen anderen Parteien (Iran, Jemen, China, Mexico, Venezuela, Kanada, Mexiko, Grönland etc.) äusserst aggressiv: Zuckerbrot für Russland – Peitsche für den Rest der Welt. Daneben schwebt das Damoklesschwert eines Finanzkollaps über dem rot-blonden Schopf des Dealmakers aus New York City, der mit Steve Witkoff einen Gesandten gewählt hat, der seinen Herrn beinahe abgöttisch bewundert. In diesem Beitrag versuche ich die Chance für eine Einigung zwischen den beiden Grossmächten zu erörtern. Dabei bietet sich wie so oft ein Blick in die Geschichte an, deren Verlauf in den USA und in Russland komplett anders beurteilt wird und damit zu einem Stolperstein auf dem Weg zu einer Einigung werden könnte. Die Schachspieler in Moskau wollen keinen Deal betreffend die Ukraine, sondern eine umfassende Neuordnung der Beziehungen, welche auch Länder betreffen, gegenüber denen sich die USA äusserst aggressiv verhalten. Trump will schnelle Deals, Putin hat Zeit.


Kommentar von Rainer Rupp: China ist besser positioniert, den Zollkrieg zu überstehen als Trumps USA 11.4.25 Mit Datum vom 10.4. hat Donald Trump seinen Zollkrieg gegen den Rest der Welt, für 90 Tage auf Eis gelegt, um den 70 Nationen, die ihn bereits um Nachlässe und Sonderkonditionen angebettelt haben Zeit für Verhandlungen und Unterwerfungsbezeugungen zu geben. Dabei erinnert Trump mit seinem erratischen und willkürlichen Vorgehen an die Gott-Kaiser in der bereits dekadenten Phase des spätrömischen Reichs. Dementsprechend will Trump China, das unnachgiebig geblieben ist und Trump nicht angebettelt hat, den Löwen zum Fraß vorwerfen.


Pepe Escobar • Warum China einen "Zollbarten" nicht als "Barbaren" bezeichnen 12. April 2025 Im Stil des Toddler Temper Tantrum - Wutanfall eines Kleinkinds - Der Trump-Zoll-Tizzy (TTT) , der jetzt auf 145 % beschleunigt wurde – Tendenz steigend – ist eine weitere donnernde Markentaube, die das Schachbrett-Gambit zerschmettert. Das wird nicht funktionieren. Trump behauptete, China werde ihn anrufen, um "einen Deal zu machen". Das ist Reality-Show-Territorium. Die Realität ähnelt eher der Aussage der Zolltarifkommission des Staatsrates: "Angesichts der Tatsache, dass US-Exporte nach China bereits unter den aktuellen Zollsätzen keine Marktakzeptanz mehr haben, wird China diese einfach ignorieren, wenn die USA weiterhin zusätzliche Zölle auf chinesische Waren erheben. " Übersetzung: weiter laut/tarifieren. Das ist uns egal. Und wir werden aufhören, bei Ihnen zu kaufen. Irgendetwas. Das chinesische Außenministerium: Ein "Zoll-Barbar kann niemals einen Anruf aus China erwarten". Grundlegende Zahlen. Chinas BIP für 2025 wird auf 5 % prognostiziert. Die US-Importe machen bestenfalls 4 % des chinesischen BIP aus. Chinas Anteil an den Gesamtexporten in die USA sank im Jahr 2024 auf 13,4 Prozent. Goldman Sachs – nicht gerade ein "Sprachrohr" der KPCh – hat gerade prognostiziert, dass TTT China im Jahr 2025 nur 0,5 % des BIP kosten wird, während es nicht weniger als 2 % des US-BIP kosten wird. Sprechen wir über Rückschlag. Dennoch ist es für Peking von nun an am wichtigsten, die Lieferkette weiter zu diversifizieren.


Pepe Escobar • Russland-Iran-China: Alle für einen und einer für alle? 8. April 2025 Russland und der Iran stehen an vorderster Front des vielschichtigen Integrationsprozesses in Eurasien – der wichtigsten geopolitischen Entwicklung der jungen 21 St Jahrhundert. Beide sind Spitzenmitglieder von BRICS+ und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Beide sind als globale Mehrheitsführer ernsthaft in den Aufbau einer multi-nodal-multiknotenartigen, multipolaren Welt verwickelt. Und beide haben Ende Januar in Moskau eine detaillierte, umfassende strategische Partnerschaft unterzeichnet. Die zweite Regierung von US-Präsident Donald Trump, beginnend mit den Eskapaden des "maximalen Drucks", die der bombastische Zirkusdirektor selbst anwendet, scheint diese Imperative zu ignorieren. Es war Aufgabe des russischen Außenministeriums, die Vernunft in einem schnell außer Kontrolle geratenen Geschrei wiederherzustellen: Im Wesentlichen wird Moskau zusammen mit seinem Partner Teheran die Drohungen von außen, die iranische Atom- und Energieinfrastruktur zu bombardieren, einfach nicht akzeptieren, während es auf der Suche nach tragfähigen Verhandlungslösungen für das Atomprogramm der Islamischen Republik besteht.


Von Olga Samofalowa: Wer half China, eine große Industriemacht zu werden? 13 Apr. 2025 19:58 Uhr Vor einem halben Jahrhundert begannen US-Unternehmen damit, ihre Anlagen nach China zu verlagern. Damals war es schwer vorstellbar, dass sich dieses arme Entwicklungsland nicht nur zu einem "Anhängsel" der USA, sondern zu einer großen Bedrohung für den Welthegemon entwickeln würde. China drohte einst, zu einer industriellen "Kolonie" der USA zu werden. Bereits in den 1980er-Jahren begannen die USA, ihre industriellen Kapazitäten aktiv ins Ausland zu verlagern, und die Volksrepublik China wurde als der beste Ort dafür angesehen. Jetzt werden die US-Amerikaner – die Einwohner der Vereinigten Staaten – dafür bezahlen müssen. Die Investitionen und Fabriken zurück in die Vereinigten Staaten zu holen, wird sehr schwierig werden. Ein anschauliches Beispiel ist die Produktion von Apple-Produkten in China. Experten zufolge stellt Apple zwischen 85 und 90 Prozent seiner Smartphones in China her, der Rest entfällt auf Vietnam und Indien. Die Verlagerung der Apple-Produktion von China in die USA würde diese sehr teuer machen. Allein aufgrund der steigenden Arbeitskosten in den USA würde der Preis eines Smartphones um 25 Prozent steigen, hinzu kommen zusätzliche Kosten für die Produktion und Logistik im Allgemeinen. All dies zusammen ergibt nach Berechnungen der Bank of America einen Preisanstieg von 90 Prozent. Das heißt, die teuersten Smartphones würden schon allein deshalb doppelt so viel kosten, weil sie nicht in China, sondern in den Vereinigten Staaten hergestellt werden. Werden Steve Jobs' Produkte zu diesem Preis mit anderen Herstellern konkurrieren können oder wird die Nachfrage eine solche Preiserhöhung nicht verkraften?


Thierry Meyssan: Wofür wurde Marine Le Pen für "schuldig" erklärt? Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 8. April 2025 Um Marine Le Pen zu verbieten, für das Amt des Präsidenten der Französischen Republik zu kandidieren, verurteilte sie ein Gericht in erster Instanz wegen "Veruntreuung öffentlicher Gelder" und nicht umgekehrt. Es ist nicht das Vergehen, dessen sie beschuldigt wird, das dazu geführt hat, dass ihr das passive Wahlrecht entzogen wurde, sondern es wurde erfunden, um dieses Urteil zu rechtfertigen. Seltsamerweise hat es niemand in der politischen Klasse für angebracht gehalten, darauf hinzuweisen, dass die Präsidentschaft des Europäischen Parlaments ihre Auffassung der Rolle der Europaabgeordneten geändert hat und nun diejenigen als strafbar betrachtet, die darauf beharren, den ursprünglichen Beruf des Europaabgeordneten auszuüben. Marine Le Pen wurde am 31. März 2025 wegen "Veruntreuung öffentlicher Gelder" zu vier Jahren Haft, davon zwei in geschlossener Haftanstalt, zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro und fünf Jahren Nichtwahlfähigkeit mit vorläufiger Vollstreckung verurteilt, also noch vor einem möglichen Berufungsverfahren. 24 weitere Vertreter des Rassemblement National (RN) und der Partei selbst wurden verurteilt. ... Mit der Verurteilung von Marine Le Pen hat das Gericht ihr nicht nur das Recht genommen, für das Amt des Präsidenten der Republik zu kandidieren, sondern auch den französischen Mandatsträgern verboten, die Unterwerfung des Parlaments unter die NATO anzufechten.


Judge Napolitano: Gefährliche Zeiten für die Freiheit in den USA 2. April 2025 Die Geschichte der menschlichen Freiheit ist lang, mühsam und nicht erfreulich. Die Freiheit besteht im wesentlichen darin, dass die Regierungen die Gesetze, die zu ihrer Begrenzung erlassen wurden, mit Füssen treten. Es ist der tiefe Konflikt zwischen natürlicher persönlicher Freiheit und den Befehlen des Staates, die mit Gewalt durchgesetzt werden. Die Verfassungen totalitärer Länder sind mit Einschränkungen für den Staat gefüllt, aber die Einschränkungen sind zahnlos. Der Staat macht, was er will. Er nimmt die Rechte nicht ernst. In liberalen Demokratien   – mit Gewaltenteilung und gegenseitiger Kontrolle   – wird der Staat theoretisch in die Schranken gewiesen. Doch auch dort sind die Beschränkungen oft Papiertiger. Auch hier nimmt der Staat die Rechte nicht ernst.


Michael Hudson • BRICS-Staaten können die Welt von den Globalisten befreien Interview mit Jackson Hinkle 7. April 2025 https://x.com/jacksonhinklle/status/1909362794924736799

JH: Willkommen zurück bei Legitime Ziele. Ich hoffe, ihr habt alle einen schönen Tag. Wir haben einen ganz besonderen Gast. Ich denke, wahrscheinlich der Gast, auf den ich mich am meisten gefreut habe, jemals in dieser Show zu sprechen. Michael Hudson, der berühmte Ökonom, kommt heute zu uns. Natürlich kennen viele von euch wahrscheinlich sein erstaunliches Buch "Super Imperialism". Er hat noch viele andere, die ich Ihnen vorschlage, wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie die USA als globaler Hegemon agieren und wie sie zu dieser Position gekommen sind, und auch über die Geschichte der globalen Bankenkartelle, des Finanzkapitals, der Macht der Schulden und wie Schulden verwendet wurden. Sowie der Erlass von Schulden als eine Form der Befreiung für die Menschen im Laufe der Geschichte und vieles mehr. Michael Hudson, falls Sie ihn nicht kennen, ist ein angesehener Forschungsprofessor an der University of Missouri, Kansas City, und Forscher am Levy Economics Institute am Bard College. Er hat eine sehr, sehr lange und interessante Karriere hinter sich, über die man lesen kann. Michael hat eine relativ kurze Autobiografie, über die man auf seiner Website lesen kann, er hat in der Privatwirtschaft, in der Beratung und Wirtschaft gearbeitet, im Laufe seiner Karriere als Professor gearbeitet und sogar Sketche für Saturday Night Live geschrieben. Er ist also ein Mann mit vielen Talenten, und ich bin froh, ihn heute hier bei mir zu haben. Also, ohne weiteres Adieu, Michael Hudson, vielen Dank, dass Sie heute bei mir sind.


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er spricht mir aus dem herzen - die grössten schmarozer und kriegstreiber auf dieser welt...
Von Igor Karaulow: Was ist der grundlegende Unterschied zwischen Russen und US-Amerikanern? 13 Apr. 2025 07:30 Uhr Man sagt, Russen und US-Amerikaner seien sich ähnlich; manche meinen, sie seien ebenso einfach wie wir, während andere darauf hinweisen, dass beide riesige Gebiete besiedelt und entwickelt haben. Die Russen sind jedoch im Gegensatz zu den US-Amerikanern ein Volk, das durch ein gemeinsames Schicksal verbunden ist. Mit dem Amtsantritt der neuen Regierung ist die Haltung der USA gegenüber ihren weltweiten Nachbarn noch unverhohlener geworden. Nationaler Egoismus, Ausbeutung und der Wunsch, sich auf Kosten anderer Länder, einschließlich ihrer engsten Verbündeten, zu bereichern, sind in den Vordergrund getreten. Dieser Zynismus ist für manche schockierend, aber es ist für jeden offensichtlich geworden, dass die US-Amerikaner den Rest der Welt als Nährboden betrachten, aus dem möglichst viele nützliche Ressourcen abgesaugt werden müssen.

Drei Szenarien des Wirtschaftskrieges der USA gegen die Welt

Analyse   Drei Szenarien des Wirtschaftskrieges der USA gegen die Welt

War es jemals anders? Unter dem übermütigen Donald Trump, unter Sleepy Joe und unter anderen US-Präsidenten – in meiner Erinnerung waren es zehn, beginnend mit Richard Nixon – hat sich Amerika ähnlich verhalten, nur die Rhetorik hat variiert, von harter "Realpolitik" über Krokodilstränen des Humanismus bis hin zum Gerede von Demokratie, Menschenrechten und dem Wohl der gesamten Menschheit.

Aber in der Praxis hat Amerika keinem Land etwas Gutes gebracht, aus irgendeinem Grund hat es nicht funktioniert, obwohl Uncle Sam sich um jedes Problem in jedem Winkel des Planeten scherte – er hatte immer und überall Zeit und kümmerte sich um alles. Aber dieses globale Mitgefühl blieb stets nur oberflächlich, und jeder, der den US-Amerikanern begegnete, kam zu dem Schluss, dass diese Menschen, die in den unwichtigen Dingen erfolgreich waren, etwas Wesentliches nicht verstanden hatten. Das war auch denjenigen klar, die als Erste diese Erfahrung machten – den Indianern und Mexikanern. Was verstehen diese Bleichgesichter, diese Gringos, schon vom wirklichen Leben?

Das US-amerikanische Verhalten im Alltag, mit seinem förmlichen, aufgesetzten Lächeln, mit bedeutungslosen Worten der Begrüßung, des Interesses, der Sympathie. Die US-amerikanische Massenkultur mit ihren Comics, albernen Cartoons und der Pop-Art. Die US-amerikanische Religion mit ihren Pfarrern in weltlichen Anzügen, die nicht das Himmelreich, sondern irdischen materiellen Erfolg predigen. All das formt in den US-Amerikanern die Gewohnheit, flach, pappig, nicht echt zu sein. Es ist, als ob die Kultur der Vereinigten Staaten nicht zum wahren Sein durchdringen könnte. Infolgedessen bleibt der geschäftstüchtige und ehrgeizige US-Amerikaner, der so tut, als schaffe er die Moderne, in Wirklichkeit ein schlecht verstehender Beobachter des Lebens anderer Völker. Die US-Armee, Hollywood und Coca-Cola kommen und gehen, während dieses Leben voranschreitet.

Dieser kulturelle Makel ist jedoch in der US-amerikanischen Geschichte selbst verwurzelt. Die Menschen in diesem Land kennen kein Gefühl der gemeinsamen, unausweichlichen Not, des gemeinsamen Leidens, das von der ganzen Nation geteilt wird. Die US-Amerikaner haben so etwas vielleicht während des Bürgerkriegs erlebt, aber das ist schon lange her. Vereinfacht gesagt, hat die Geschichte sie zu wenig gezeichnet. Diese Zivilisation befindet sich schon viel zu lange in einem Treibhauszustand.

Ohne Hoffnung auf Onkel Sam und Onkel Xi –  Russland wird seinen eigenen Weg gehen

Meinung    Ohne Hoffnung auf Onkel Sam und Onkel Xi – Russland wird seinen eigenen Weg gehen

Alle Krisen des 20. Jahrhunderts haben die USA zum Wohlstand geführt. Jeder der Weltkriege war für die USA nur ein Schritt auf dem Weg zur Weltherrschaft. Für den Rest von uns ist Krieg gleich Krieg, aber für sie ist er eine Möglichkeit der Bereicherung. Und auch heute noch ziehen die Vereinigten Staaten enorme Vorteile aus dem Ukraine-Konflikt und erwarten noch mehr Profit und noch mehr Vermögen.

Das US-amerikanische Selbstbewusstsein beruht weitgehend auf dem Gefühl der Unverwundbarkeit eines Staates, der auf einem Inselkontinent liegt und durch Ozeane vom Rest der Welt getrennt ist. Die US-Politiker sind einfach davon überzeugt, dass ihnen niemand etwas anhaben kann.

Dieses Gefühl der Unverwundbarkeit harmoniert allerdings sehr gut mit der protestantischen Moral, nach der der irdische Erfolg eine Folge der Erwählung durch Gott ist. Und da Gott die Menschen im Allgemeinen liebt, sind Erfolg, Wohlergehen und Wohlstand die Norm, während Misserfolg, Kummer und Leid Abweichungen davon, also Ausnahmen von der Regel sind. "Bist du arm, krank, oder liegst gar im Sterben? Das ist deine persönliche Angelegenheit, dein Versagen, deine unerfüllte Beziehung mit dem Allmächtigen. Aber was hat das mit uns allen zu tun, mit den Nachbarn, den Kollegen, der Gesellschaft als Ganzes? Wir sind normal, wir sind erfolgreich, uns geht es gut", sagt der US-Amerikaner seinem leidenden Nachbarn.

Daher kommt die sehr begrenzte Fähigkeit der US-Amerikaner, Empathie mit anderen Völkern zu empfinden. Ein US-amerikanischer Filmstar kann ein afrikanisches Kind adoptieren und ihm im Namen Gottes ein Glücksticket schenken. Ein US-amerikanischer Politiker kann Mitleid mit unschuldigen Menschen haben, die unter Konflikten im Kongo, in Syrien oder der Ukraine leiden. Was jedoch unverändert bleibt, ist die Hand, die von jenseits des Ozeans ausgestreckt wird – keine helfende Hand, sondern die reißende Hand des Jägers, der den Reichtum anderer Menschen raubt.

Manchmal wird gesagt, dass sich Russen und US-Amerikaner ähneln; für die einen scheinen sie ebenso einfach zu sein wie wir, während andere bemerken, dass wir durch die Tatsache, dass wir große Weiten zu besiedeln und zu bewirtschaften hatten, eine gewisse Ähnlichkeit zueinander aufweisen.

Im Gegensatz zu den US-Amerikanern sind die Russen jedoch ein Volk, das durch ein gemeinsames Schicksal vereint ist. Dies hat einen sehr hohen Preis gekostet. Wenn die Vereinigten Staaten der Hauptnutznießer des letzten Jahrhunderts sind, so sind die Russen die Hauptleidtragenden.

Sie hatten die Große Depression, die ihren "Wohlstand" kurz erschütterte, den Zweiten Weltkrieg, der auf fremdem Boden ausgetragen wurde, relativ wenig Blutvergießen zur Folge hatte und die Produktion von Hollywood-Komödien und Musicals in keiner Weise beeinträchtigte, sowie mehrere andere lokale Kriege, wobei der Vietnamkrieg von der Gesellschaft von Anfang an als fremd und unnötig empfunden wurde.

Wir hatten die Revolution und den Bürgerkrieg, die Kollektivierung und die Massenrepressionen, den Großen Vaterländischen Krieg, in dem die UdSSR jeden siebten Einwohner verlor, und schließlich die Katastrophe des Zerfalls des Landes in den 1990er Jahren. Aus US-amerikanischer Sicht sind die Russen ein törichtes Volk, das immer wieder am Profit vorbeigeschrammt ist. Aber waren all diese Verluste umsonst? Ich habe den Eindruck, dass wir etwas dafür bekommen haben. Wir haben eine große Lektion in Bezug auf Humanismus gelernt – eine Erfahrung, die nicht nur für uns von Nutzen sein könnte.

Flucht vor liberalen Werten: Eine kanadische Familie beginnt ein neues Leben in Russland

Flucht vor liberalen Werten: Eine kanadische Familie beginnt ein neues Leben in Russland

Wir sagen: Es gibt keine Familie in unserem Land, die nicht vom Krieg betroffen ist. Es gibt keine Familie, deren Leben nicht durch die Revolution und die nachfolgenden Ereignisse erschüttert wurde. Epochen, in denen eine große Masse von Menschen litt, nicht bloß einzelne "Verlierer", und in denen man dem Land und einander helfen musste, sind für immer in unserem nationalen Kodex verankert. Deshalb heißt es bei uns: Es gibt keinen fremden Kummer. Es ist schwer vorstellbar, dass ein solcher Spruch aus dem Mund eines fröhlichen und geschäftstüchtigen US-Amerikaners kommen könnte.

Aber in allen Teilen der Welt weiß man genau: Russen sind Menschen, die etwas Wichtiges in diesem Leben erkannt haben – sie sind nicht flach und eindimensional, sie sind fähig, Tiefe zu sehen. Sie sind frei von nationalem Egoismus. Sie helfen aus ihrer tiefen Seelenhaltung heraus und nicht in der Erwartung eines zukünftigen Profits. Deshalb können die Russen alle Völker der Welt an einem Tisch versammeln, um ernsthaft über die Zukunft der Menschheit zu sprechen. Und bei diesem Gespräch wird es nicht um "hervorragende Geschäfte" gehen, sondern um den Sinn der menschlichen Existenz und das, was uns zu Menschen macht.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen am 8. April 2025 auf der Webseite der Zeitung Wsgljad.

Igor Karaulow ist ein russischer Dichter und Publizist.

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Ein Kommentar von Hermann Ploppa: „Wer die Daten hat, hat die Macht!“ 12.4.25 Oligarchen krallen sich unsere empfindlichen privaten Daten. Sie streben nach der unumschränkten Verfügungsgewalt. Disruption ist das Motto der Stunde. Alles wird umgekrempelt. Kein Stein bleibt mehr auf dem anderen. Donald Trump macht es gerade vor. Sein Zollkrieg wird von manchen Zeitgenossen als eine Art handgreifliche aber heilsame Pädagogik gedeutet. Die anderen Nationen sollen sich nicht mehr auf den Globalhandel festlegen, sondern sich auf ihre eigene Ökonomie besinnen. Eine sehr schwarze Pädagogik wäre das. Sosehr wir auch die globalisierte Weltwirtschaftsordnung verabscheuen mögen, so ist doch der Kollateralschaden solcher Umwälzungen gigantisch. Trump ließ ausrechnen, wie viel Zölle jedes einzelne Land auf diesem Globus den USA zu entrichten habe. Da ist zum Beispiel das bitterarme gebeutelte Kambodscha in Südostasien. Kambodscha soll sage und schreibe 49 Prozent Zoll an der US-Grenze für seine Exporte entrichten <1>. Das hieße in der Praxis, dass die Textil erzeugenden Sweatshops des südostasiatischen Landes mit hoher Wahrscheinlichkeit von heute auf gestern schließen müssten. Statt erbärmlicher Niedriglöhne gäbe es für die Arbeiterinnen nur noch den nackten Hunger.

Disruption ist ein Kultbegriff aller Freunde des entfesselten Marktes. Disruption heißt: erstmal alles zerstören, was ist. Dann mit eiserner Faust etwas Neues errichten. Früher gab es dafür den Begriff „Schöpferische Zerstörung“. Schöpferische oder Kreative Zerstörung hatte der österreichische Soziologe Joseph Schumpeter geprägt. Doch jetzt finden wir den neuen Begriff „Disruption“ sogar bei der FDP <2>. Kalkulierte Katastrophen gab es schon bei 9/11 oder bei der Corona-Kampagne. Solche von oben verordneten Katastrophen bringen zunächst einmal immer eine enorme Verschiebung des Reichtums von unten nach oben. Und so sind auch jetzt schon die Superreichen und ihre Konzerne und Kartelle nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der USA dramatisch reicher geworden. Auf Kosten der Normalbevölkerung. Alleine bei den jetzt gerade absichtsvoll und ohne Notwendigkeit angefeuerten Kursstürzen an den Börsen haben die Kleinanleger unvorstellbare Summen verloren, während die sogenannten „Wale“ sich die Taschen voll gemacht haben.

Aber es geht bei dieser aktuellen von oben verordneten Katastrophe auch um eine politische Agenda. Es geht ganz konkret darum, dass die neuen Superreichen die totale Kontrolle über den Rest der Menschheit erobern wollen. Und mag der Tiefe Staat auch noch so ekelhaft sein, so gründet er zumindest vom Anspruch her immer noch auf der Zustimmung einer demokratisch ermittelten Mehrheit. Doch das soll sich nun ändern. Denn es gibt eine Handvoll Leute, die besitzen bereits ein fundiertes und detailliertes Herrschaftswissen über uns. Diese Oligarchen kommen fast alle aus dem Stall des Bezahldienstes PayPal. Weshalb man diese Herrschaften auch scherzhaft als „PayPal-Mafia“ tituliert hat <3>. Der reichste Mann der Welt, Elon Musk, verfügt jetzt gerade über ein Privatvermögen von 342 Milliarden US-Dollar <4>. Als enger Berater von Donald Trump sorgt er mit seinem inoffiziellen Ministerium für Regierungseffizienz DOGE für eine radikale „Säuberung“ der Ministerien und Behörden. Keine Frage: es gibt hier ganz sicher viel Spielraum, um Steuergelder einzusparen. Unter der Biden-Regierung gab es nicht nur Arbeitsbeschaffungsprogramme, die die Arbeitslosenstatistik aufhübschen sollten. Es gab auch jede Menge Ämterpatronage für politische Weggefährten.

Doch wird mittlerweile erschreckend deutlich, dass demokratisch legitimierte Instanzen und Beamte hinweggefegt werden, um den Tiefen Staat durch eine noch weniger legitimierte Privatmacht zu ersetzen. Da gibt es zum Beispiel das US-amerikanische Finanzamt, das den Namen Internal Revenue Service (IRS) trägt. Bis jetzt galt beim Internal Revenue Service der Grundsatz: empfindliche Daten über US-Bürger werden streng vertraulich behandelt. Aus diesem Grund bekommt jeder Steuerbeamte immer nur die Daten geliefert, die er für seine spezielle Fragestellung unbedingt benötigt (Das sogenannte „need to know“-Prinzip) <5>. Alle anderen Personendaten bleiben ihm verborgen. Gerade waren Beamte dabei, dieses System zu modernisieren. Doch jetzt haben die Jungs von Musks DOGE-Stoßtruppe die leitenden Beamten der US-Steuerbehörde gefeuert. Eine private Firma soll fortan die bislang streng getrennten Daten des Finanzamtes bedenkenlos in einer Wolke zusammenführen.

Die Folgen für die US-Bürger wären fatal. Bedenken wurden geäußert, dass schlaue Hacker die bislang streng gehüteten Geheimnisse knacken könnten. Doch viel schwerer wiegt die Gewissheit, dass anstelle einer legitimierten Behörde jetzt eine private Firma über die Daten der Bürger verfügen kann.

Die Online-Fachzeitschrift Wired berichtet über diesen Demokratie-Skandal <6>. Und damit kommen wir wieder auf den Begriff „PayPal-Mafia“. Denn die Firma, die jetzt die sensiblen Daten der amerikanischen Steuerzahler sozusagen treuhänderisch verwalten soll, heißt Palantir. Palantir ist eine Firma, die auf die Bespitzelung geheimer Daten von Privatpersonen spezialisiert ist. Und der Inhaber dieser fragwürdigen Spionagefirma ist kein Geringerer als Peter Thiel, über den ich bereits im letzten August ausführlich berichtet hatte <7>. Vor kurzem berichtete Roberto de Lapuente an dieser Stelle, dass die bayrische Polizei bereits seit dem Jahr 2022 Bundesbürger mithilfe von KI flächendeckend ausspioniert. Das Ding heißt VeRa, und das steht für: „Verfahrensübergreifende Recherche- und Analyseplattform“. Lapuente beschreibt VeRa wie folgt:

„Die Grundidee ist, Datenintegration anzubieten. Das Programm führt Polizeiberichte, Telefon- und Kommunikationsdaten, Überwachungsdaten, Ermittlungsdatenbanken und frei im Internet verfügbare Daten zu Einzelpersonen zusammen und schafft so ein Raster. Gesundheitsdaten will man jetzt auch noch in die Datenbank integriert wissen.“ <8>

VeRa aus dem Hause Palantir wurde ohne jede Ausschreibung auch von der Polizei Hessen eingekauft. Hier ergeben sich bereits einige Möglichkeiten für die Privatfirma Palantir, diskrete behördliche Daten abzusaugen durch entsprechende Schnittstellen. Und nun können die Bundesbehörden der USA ebenfalls durch den Privatkonzern Palantir datentechnisch abgesaugt werden. Das ist möglich durch die Anwendungsbezogene Programmierungsschnittstelle API. Wired macht die verhängnisvollen Potenziale dieser Schnittstelle deutlich:

„Eine ‚Mega-API‘ könnte es Personen mit Zugriff ermöglichen, sämtliche IRS-Daten in beliebige Systeme zu exportieren, auch in private Unternehmen. Hätte diese Person zudem Zugriff auf andere interoperable Datensätze anderer Behörden, könnte sie diese für eigene Zwecke mit den IRS-Daten abgleichen.“ <9>

Die Büchse der Pandora ist hiermit geöffnet. Deshalb gehörte es zu einer der ersten Amtshandlungen des neu gewählten US-Präsidenten Trump, den gesetzlichen Weg für eine Zulassung von Palantir als autorisierten Dienstleister für US-Behörden frei zu machen. Müssen wir noch extra erwähnen, dass Palantir-Gründer Peter Thiel neben Elon Musk einer der größten Wahlkampfspender von Donald Trump gewesen ist? Musk und Thiel verbindet zudem dass sie zusammen mit dem jetzigen Präsidentenberater für Künstliche Intelligenz und Kryptowährung, David Sacks, den Bezahldienst PayPal gegründet haben. Mit ihren zahlreichen Firmengründungen seitdem haben sie extrem viele Daten nicht nur über US-Bürger, sondern auch über uns alle, zusammengetragen. Die drei und ihre Helfer wissen längst weit mehr über uns, als was jeder noch so Tiefe Staat jemals im Stande war über uns zusammenzutragen.

Und ob Peter Thiel und seine Kumpels so sonderlich gewissenhaft mit unseren Daten und unseren Bürgerrechten umgehen werden, das darf nach Lage der Dinge bezweifelt werden. So bekannte Thiel ganz offen:

„Vor allen Dingen glaube ich nicht mehr länger, dass Freiheit und Demokratie miteinander vereinbar sind.“ <11>

Peter Thiel ist zudem ein Feind des freien Wettbewerbs. Denn der freie Wettbewerb, eigentlich ja ein Hauptargument aller Wirtschaftsliberalen gegen jegliche Formen des „Sozialismus“ „ist eine Ideologie, die unsere Gesellschaft pervertiert und unser Denken zerstört.“ Soweit Peter Thiel in seinen eigenen Worten.

Und damit sind wir wieder beim Zauberwort der „Disruption“, dem Lieblingswort von FDP-Chef Christian Lindner, den die Wähler geradewegs ins politische Nirwana befördert haben. Denn auch Peter Thiels Chef von der Schnüffel- und Spitzelfirma Palantir, Alex Karp, frohlockte im Februar angesichts der fortschreitenden Entmachtung des Volkes als Oberstem Souverän mit folgenden Worten:

„Wir lieben Disruption, und was gut für Amerika ist, ist auch gut für die Amerikaner und sehr gut für Palantir. Disruption deckt letztlich Dinge auf, die nicht funktionieren. Es wird Höhen und Tiefen geben. Das ist eine Revolution, und manche Leute werden den Kopf abgeschlagen bekommen.“ <11>

Noch immer jubeln Trumps Anhänger über ihre eigene Enthauptung. Doch immer mehr Leute wachen auf und begreifen den Ernst der Lage. So kommentiert ein Leser des Online-Magazins Heise den Putsch im US-Finanzamt wie folgt:

„Ich stelle mir zumindest vor, Trump wurde von der Fraktion gewählt, die der Meinung ist, der Staat sollte sich aus ihren Angelegenheiten raushalten. Für die dürfte das ein Fest sein. Statt für den Deep State sind sie jetzt das Opfer für Deep Money.“ <12>

Das sehe ich genauso. Die Leute, die sich jetzt noch über Elon Musks hemdsärmelige Maßnahmen gegen den Tiefen Staat freuen, werden spätestens bei der nächsten Steuererklärung böse erwachen. Denn erstens soll die Möglichkeit, seine Steuererklärung kostenfrei über ein Online-System wie bei uns ELSTER zu erstellen, entfallen. Stattdessen müssen die Leute dann ihre Steuererklärung kostspielig über private Firmen beim Finanzamt abliefern. Zweitens werden sie irgendwann feststellen müssen, dass alle möglichen privaten Firmen und die privaten Geheimdienste Krankenakten, Bankdaten oder Aktivitäten in sozialen Netzen perfekt zusammenfügen und die Bürger damit konfrontieren und piesacken.

Der Tiefe Staat ist tot. Es lebe der Tiefe Konzern-Moloch!


 

Peter Hänseler

Trump-Putin: Ein Deal, Jalta oder keine Einigung? Der Wille Trumps zu einer Einigung mit Putin ist spürbar. Er hat viele Eisen im Feuer – zu viele? Witkoff ist nicht faktenfest und fehlendes Geschichtsbewusstsein könnte zum Stolperstein werden. Putin wartet ab. – er kann das.
 
Einleitung

Wir haben in unserer Serie «Der Krieg zweier Welten hat bereits begonnen» eine langfristige Prognose erarbeitet. Eine Einigung mit Russland sieht Trump als Basis, um für den langfristigen Wettbewerb der Welten gerüstet zu sein. Trump hat viele Eisen gleichzeitig im Feuer – möglicherweise zu viele. Ganz im Gegensatz zu seinem abwägenden Vorgehen gegenüber Russland verhält er sich gegenüber allen anderen Parteien (Iran, Jemen, China, Mexico, Venezuela, Kanada, Mexiko, Grönland etc.) äusserst aggressiv: Zuckerbrot für Russland – Peitsche für den Rest der Welt. Daneben schwebt das Damoklesschwert eines Finanzkollaps über dem rot-blonden Schopf des Dealmakers aus New York City, der mit Steve Witkoff einen Gesandten gewählt hat, der seinen Herrn beinahe abgöttisch bewundert.

In diesem Beitrag versuche ich die Chance für eine Einigung zwischen den beiden Grossmächten zu erörtern. Dabei bietet sich wie so oft ein Blick in die Geschichte an, deren Verlauf in den USA und in Russland komplett anders beurteilt wird und damit zu einem Stolperstein auf dem Weg zu einer Einigung werden könnte. Die Schachspieler in Moskau wollen keinen Deal betreffend die Ukraine, sondern eine umfassende Neuordnung der Beziehungen, welche auch Länder betreffen, gegenüber denen sich die USA äusserst aggressiv verhalten. Trump will schnelle Deals, Putin hat Zeit.

Wir nehmen viele Fakten auf in diesem Artikel mit dem klaren Verständnis, dass es unmöglich ist, alles abzudecken; ein Versuch, alle Interdependenzen zu beschreiben, würde scheitern – und morgen kann alles wieder komplett anders aussehen. Wir tauchen ein in eine verrückte Welt.

Geschichtsbewusstsein oder dessen Fehlen

Vergleiche mit Jalta, ohne Jalta zu verstehen

“Die Grossen Drei” an der Konferenz von Jalta – Churchill, Roosevelt, Stalin – Foto: Peter Hänseler

Viele Kommentatoren sprechen von einer neuen Jalta-Konferenz, verwenden dieses Treffen als Vergleich zu den nun stattfindenden Verhandlungen, meist ohne jegliches Geschichtsverständnis.

Diese Konferenz fand in der Ferienresidenz des russischen Zaren Nikolas II. in Jalta auf der Krim zwischen dem 4. und 11. Februar 1945 statt, als der Ausgang des Krieges in Europa absehbar war. Die «Grossen Drei» (Stalin, Roosevelt und Churchill) besprachen und einigten sich über viele Punkte. Diese wurden teilweise von den Parteien eingehalten, andere werden heute verschwiegen, verbogen oder wurden erst gar nicht eingehalten. Der Originaltext des Abkommen der Konferenz von Jalta vom 11. Februar 1945.

Neben der Neuordnung Europas und der Gründung der UNO waren meines Erachtens zwei Punkte, die regelmässig unterschlagen werden, von grosser Bedeutung. Die substantiellen Reparationsvergütungen an die Sowjetunion, auf welche sich die Parteien in diesem Papier grundsätzlich einigten, wurden nicht oder komplett unzureichend umgesetzt. Weiter sind sich viele Menschen nicht bewusst, dass die Amerikaner dringend auf Hilfe der Russen angewiesen waren, um die Japaner zu besiegen.

Stalin hielt Wort

Stalin zeigte sich in Jalta bereit, innert drei Monaten nach dem Sieg gegen Deutschland gegen die Japaner in den Krieg einzutreten und den Japanern in der Mandschurei die Stirn zu bieten. Im Gegenzug erhielten die Russen Sachalin und einen Teil der Kurilen. Die Russen hielten Wort, begannen die Offensive mit über 1,5 Millionen Soldaten auf den Tag genau und überrollten die Japaner. Die Japaner waren wegen dieser Invasion der Russen denn auch bereits Wochen vor dem Abwurf der amerikanischen Atombomben auf Japan bereit, zu kapitulieren; einzige Bedingung war, dass der Tenno – der japanische Kaiser Hirohito – seinen Thron behielte. Das Märchen, dass der Zweite Weltkrieg durch den Atombombenabwurf der Amerikaner über Hiroshima und Nagasaki beendet wurde, hält sich dennoch bis heute. Ich verweise auf meine Ausführungen in meinem Artikel «Blutbäder verändern die Welt – Teil 1» zu diesem Thema, wo auch über die Potsdamer Konferenz vom Juli/August 1945 berichtet wurde. Nach der Kapitulation zogen sich die Russen vereinbarungsgemäss aus der Mandschurei zurück – sie hätten dieses Gebiet problemlos behalten können. Doch Stalin hielt Wort.

Die Amerikaner zogen die Russen über den Tisch – immer wieder

Die Russen wurden spätestens mit der Inauguration von Harry Truman über den Tisch gezogen. Harry Truman war die erste auffällige Marionette des Deep State. Dass er überhaupt zum Vizepräsidenten erkoren wurde, war ein Skandal, denn der bisherige Vize-Präsident Henry Wallace wäre mit überwältigender Mehrheit auch für die vierte Amtszeit Roosevelts gewählt worden; auch Roosevelt wollte ihn, aber mit einem Schmierentheater, das einer Bananenrepublik gut anstehen würde, wurde die Marionette Truman platziert. Mehr dazu in meinem Artikel «Blutbäder verändern die Welt – Teil 1».

Präsident Truman vollzog gegenüber Russland innert Tagen eine Kehrtwende. Der Kalte Krieg begann, die Russen wurden nach dem Krieg im Regen stehen gelassen und zum neuen Feind erklärt. Deutschland wurde – unter anderem durch den Marschall-Plan – aufgefuttert, industriell wieder aufgebaut und aufgerüstet. Kriegsverbrecher und Alt-Nazis wurden in die Politik und in die Bundeswehr eingegliedert und die Nachkriegshilfe an Russland gestrichen.

In der Öffentlichkeit ist etwa bekannt, dass viele Nazis nach dem Krieg wieder rehabilitiert wurden (z.B. Manstein). Dass aber Kriegsverbrecher des übelsten Kalibers – etwa die zum Tode verurteilten im sogenannten Einsatzgruppenprozess – zum grössten Teil zwischen 1951 und 1958 auf freien Fuss kamen, wird geflissentlich weggelassen. Dieses Verhalten der Deutschen – unter kundiger Führung der USA – ist mitverantwortlich dafür, dass es den Deutschen heute komplett an Geschichtsverständnis fehlt und dass deutsche Politiker und Medien heute wieder gegen Russland und Russen hetzen. Die Eltern und Grosseltern dieser Hassgeneration wird sich wohl täglich im Grab umdrehen, denn sie wissen wohin diese Hasstiraden führen können. Mir selbst fehlen die Worte.

Diese Strategie wurde von den Amerikanern bis vor ein paar Wochen weitergeführt und es waren die USA, welche seit dem Mauerfall einen militärischen Konflikt mit Russland provozierten (NATO-Osterweiterung; Georgien, Maidan, Minsk I/II und meines Erachtens direkter militärischer Konflikt gegen Russland).

Die Aggression der USA gegen Russland zieht sich somit wie ein roter Faden durch die Geschichte seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs, ein Weltkrieg, welchen wohlgemerkt die Russen sowohl in Europa gewannen und auf deren Hilfe die USA gegen die Japaner angewiesen waren.

Die russische Führung ist sich dessen wohlbewusst und haben allen Grund dazu, den Amerikanern überhaupt nicht zu trauen. Das ist am Verhalten der Russen leicht zu erkennen.

Die Selbstwahrnehmung der Amerikaner

Man muss den Amerikanern neidlos zugestehen, dass sie in Sachen Marketing in eigener Sache Massstäbe setzen und bezüglich dieser Disziplin die absolute Nummer 1 sind. Sie sind dermassen gut, ein Bild von sich zu präsentieren, dass nicht nur grosse Teile der Weltbevölkerung diesen Mythen Glauben schenken, sondern auch das amerikanische Volk, das Politestablishment und sogar Präsident Trump und seinem Kabinett. Das wird den Amerikanern möglicherweise zum Verhängnis werden, denn Selbstüberschätzung bzw. Unterschätzung der Gegenseite führt – wie im normalen Leben – sehr oft zu unbefriedigenden Ergebnissen.

Stärkste Armee der Welt

Den Amerikanern ist es gelungen einen Mythos um ihre Streitkräfte zu formen, der mit der Realität nicht viel gemein hat.

Im Westen glauben viele Menschen heute noch, dass die Amerikaner den Zweiten Weltkrieg gewonnen hätten, weil sie Hitler und Japan besiegt hätten. Das stimmt jedoch keineswegs. Wieviele Länder für den Sieg gegen Hitler beigetragen haben, kann man aus zwei Blickwinkeln erörtern. Man kann die aktive Seite betrachten, also wieviele deutsche Soldaten durch wen getötet wurden: Die sowjetischen Streitkräfte haben 76% aller deutschen Soldaten getötet, alle anderen Alliierten zusammen (Frankreich, Grossbritannien, die Vereinigten Staaten etc.) 24%. Schaut man die Passivseite, d.h. wieviel Blut die einzelnen Länder für den Sieg gegeben haben, so ist der das Gewicht noch viel frappanter, wobei die auf Statista gezeigten Verlustzahlen für Russland 24 Millionen statt 27 Millionen zeigen.

Als Gassenhauer verkaufen die Amerikaner seit jeher den D-Day, die Landung der Alliierten in der Normandie am 6. Juni 1944, wobei die Aufopferung der Amerikaner gefeiert wird. Die Landung am Omaha Beach am 6. Juni wird dabei besonders als Marketingbeispiel instrumentalisiert. Dabei kamen 2’501 amerikanische Soldaten ums Leben. Im gesamten Europäischen Krieg kamen ca. 250’000 Amerikaner um. Ich möchte hier keinesfalls die Leistungen der amerikanischen Soldaten kleinreden; jeder Soldat im Krieg, der sein Leben hergibt, ist ein Held. Dennoch, die Zahlen verblassen gegenüber den Opfern, welche die sowjetische Bevölkerung brachte: Die Verluste der Sowjets betrugen 19’054 Tote pro Tag während 1’417 Tagen (22.6.1941-9.5.1945), gut die Hälfte davon Zivilisten, welche von Deutschen Soldaten abgeschlachtet wurden.

Weitere Zahlen aus einem Artikel von René Zittlau illustrieren die frappant höhere Kriegslast der Russen eindrücklich – siehe «Auch die USA schreiben die Geschichte um»

Dennoch, Hollywood zementiert das amerikanische Narrativ hervorragend, auch wenn es falsch ist, muss man der Machart Respekt zollen.

Der Gassenhauer amerikanischer Aufopferung –Saving private Ryan (1998)

Seit 80 Jahren keinen Krieg mehr gewonnen, aber Ziele erreicht?

Seit dem 2. Weltkrieg haben die Amerikaner keinen Krieg mehr militärisch gewonnen und die meisten sogar verloren. Seit 1945 ist zu beobachten, dass die USA militärische Konflikte trotz regelmässiger militärischer Niederlagen lange weiterführen. Sie tun dies, indem sie es schaffen, die eigenen Verluste sehr klein zu halten, da ihre Waffensysteme den schwachen Gegnern bis vor kurzem haushoch überlegen waren, sie über Luftüberlegenheit verfügten und regelmässig Dritte als Stellvertreter ins Feuer schickten. Die Gründe für diese Strategie sind mehrschichtig: Erstens, der Krieg ist für die USA – besser: für den militärisch-industriellen Komplex – ein Riesengeschäft. Zweitens, das Hauptziel dieser Kriege ist die Schwächung strategischer Gegner; dies kann man auch erreichen, wenn man militärisch letztlich unterliegt.

Den ersten grossen Stellvertreterkrieg fochten die Amerikaner im Iran-Irak Krieg aus, ein Paradesbeispiel dieser Strategie, bei dem es die USA sogar schafften, offiziell militärisch gar nicht beteiligt gewesen zu sein; man bediente sich des Iraks als Stellvertreter. Der Krieg dauerte acht Jahre lang. Zwar obsiegten die Iraner letztlich militärisch, aber sie bluteten finanziell, militärisch und bevölkerungsmässig komplett aus. Viele gutausgebildete Männer starben in diesem Konflikt, die danach für den Aufbau fehlten. Die Amerikaner schafften es, den Aufstieg eines von den USA unabhängigen Irans nach dem Sturz des Schahs nachhaltig und bis heute zu verunmöglichen – Ziel erreicht.

Auch bei der Wahl der Mittel zum Erreichen ihrer Ziele waren die Amerikaner nie zimperlich. Es waren die Angelsachsen (USA und die Briten), welche während des Zweiten Weltkriegs Deutschlands Städte mit jahrelangen Bombardierungen überzogen und Millionen von Zivilisten auslöschten. Man dachte, dass dies die Wehrhaftigkeit des Gegners zerstören würde. Das geschah nicht. Die USA zerstörten Hiroshima und Nagasaki mit Atombomben, nicht um ein militärisches Ziel zu erreichen, denn die Japaner waren bereits Wochen zuvor dazu bereit, sich zu ergeben, sondern um Stalin zu zeigen, wo der Hammer hängt. Die Amerikaner bombardierten übrigens am 9./10. März 1945 Tokio mit Brandbomben und töteten damit über 100’000 Zivilisten (Operation Meetinghouse), somit kamen bei diesem Bombardement mehr Menschen um als in Hiroshima oder Nagasaki.

Die USA führten diesen Bombenterror auch nach dem Zweiten Weltkrieg weiter, obwohl ihre militärische Zwecklosigkeit nach dem 2. Weltkrieg erwiesen war. Dies geschah zum Beispiel bei der Operation Linebacker II, bei der die Amerikaner 1972 zur Weihnachtszeit mit B-52-Bombern zehntausende Sprengkörper auf die Zivilbevölkerung Nordvietnams abwarfen, nur um der vietnamesischen Verhandlungsdelegation bei den Pariser Friedensgesprächen zu zeigen, was passieren würde, wenn sie nicht nachgäben. Dem gerade wiedergewählten und wegen Watergate ohnehin unter Druck stehenden Präsidenten Nixon sollte auf diese Weise ein „Frieden mit Ehre“ beschert werden. Um ihre Stärke als Kriegsmacht zu demonstrieren, wurden somit auch nach dem Zweiten Weltkrieg Hunderttausende Zivilisten ohne zu zögern abgeschlachtet. Diese Strategie wird gegenwärtig ebenfalls in Gaza und Jemen angewendet.

Rein militärisch bezweifle ich, dass die US-Armee etwa den Russen das Wasser reichen kann, was sich in den letzten drei Jahren in der Ukraine gezeigt hat. US-Logistik, Waffen und Strategie führten zu einer militärischen Katastrophe in der Ukraine. Jetzt zu sagen, dass falls die Soldaten Amerikaner gewesen wären und nicht Ukrainer, wäre das Resultat ein anderes, ist unsinnig.

Dennoch, die USA haben es durch Marketing, Terror und Stellvertreterkriege lange geschafft, den Mythos der «Strongest Military Force» der Welt aufrechtzuerhalten.

Wirtschaftliche Probleme und Zölle

Über die wirtschaftlichen Probleme der USA habe ich vor kurzen ausführlich im «Krieg Zweier Welten hat bereits begonnen – Teil 1» detailliert Auskunft gegeben und verweise darauf. Weiter verweise ich auf einen grossartigen Artikel von Maxime Auguste vom letzten Sonntag (Die USA nähern sich einer „Schulden-Todesspirale“), welcher auf unaufgeregte Art die Schuldenkatastrophe in den USA detailliert und verständlich analysiert.

Letzte Woche erhob Präsident Trump Zölle auf Freund und Feind und begründete dies damit, dass praktisch alle Handelspartner die USA bezüglich Zölle und Gebühren über den Tisch ziehen würden. Die gigantischen Zölle, welche die USA nun erheben, zeigen jedoch ein zwiespältiges Bild. Trump rechnete etwa vor, dass beispielsweise Indonesien die USA mit 64% Zöllen belegen würde und dass man als Antwort darauf entschieden habe, die Hälfte davon, somit 32%, als Zoll zu erheben.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Zollsätze, die den USA angeblich von anderen Ländern berechnet werden, nichts mit Zöllen zu tun haben. Diese Zahl wurde nicht mit Hilfe von indonesischen Zöllen und Gebühren errechnet, sondern bezieht sich auf das Handelsdefizit. Das Handelsdefizit zwischen den USA und Indonesien beträgt 17,9 Milliarden US-Dollar, die indonesischen Exporte in die USA betragen 28 Milliarden US-Dollar. Die Trump-Administration teilt 17,6 durch 28 und erhält so einen Satz von 64%. So verfährt Trump mit fast allen Ländern.

das zeigt gut, dass trump von ökonomie keine ahnung hat...

Ein Handelsdefizit entsteht jedoch nicht aufgrund von Zöllen, sondern aufgrund des Preis-Leistungsverhältnisses und der Attraktivität verschiedener Güter. Aufgrund der Tatsache etwa, dass Schweizer Uhren die begehrtesten sind auf der Welt und die USA über keine ernstzunehmende Uhrenindustrie verfügt, erarbeitet die Schweiz auf diesem Feld einen Handelsüberschuss und die USA ein Handelsdefizit.

Trump nimmt somit schlussendlich die Schwäche der amerikanischen Industrie und das daraus resultierende Handelsdefizit als Gradmesser für die Zölle. Die Situation verbessern können die USA lediglich, falls sie bessere Produkte herstellen, die auf dem Weltmarkt begehrter sind. Es ist nicht überraschend, dass Elon Musk am Wochenende dafür eintrat, Zollfreiheit zwischen Europa und den USA einzuführen. Musk zeigt mit seinen Produkten – etwa dem Tesla – dass die USA durchaus Produkte herstellen können, die sich auf dem Weltmarkt behaupten können.

Um ihr Ziel zu erreichen, bedürfen die Amerikaner eines Kraftaktes, um die gesamte Industrie auf Vordermann zu bringen. Das wird Jahrzehnte dauern, da die USA keine Fachkräfte mehr haben, nachdem die USA seit NAFTA deindustrialisiert wurden. Um Fachkräfte zu haben, bedarf es eines guten Bildungssystems – der grösste Stolperstein der Amerikaner.

Mit einem Augenzwinkern zeigen wir zuerst ein mit bissigem Humor erstelltes Kurzvideo von Fabrikarbeitern in den USA – kommt wohl aus China und ist boshaft. So sehen wohl die Chinesen die amerikanische industrielle Fertigung – zu Recht?

https://voicefromrussia.ch/trump-putin-ein-deal-jalta-oder-keine-einigung/

Und hier ein Bericht zu einer neuen Apple Fabrik in China als Kontrastprogramm.

 

Es scheint so, dass die Chinesen keineswegs die Absicht haben, sich dem Druck Trumps zu beugen, indem sie die Zölle umgehend den amerikanischen anglichen. Jetzt droht Trump mit weiteren 50%. Vor dem Hintergrund, dass China lediglich 15% seiner Exporte in die USA sendet, ist es durchaus möglich, dass die Chinesen hart bleiben. Dann wird es schwierig für Herr Trump.

Ob die Zölle die Inflation antreiben, ist umstritten und wird gegenwärtig heftig diskutiert. Falls die Produkte für die Konsumenten durch die Zölle teurer werden, und der Hersteller, der Importeur oder der Einzelhändler seine Preise nicht voll anpasst, wird das preistreibend wirken. Sollten die amerikanischen Zölle auf chinesische Produkte auf über 100% anwachsen, würde das zu einer Verdoppelung der iPhone-Preise führen, falls Tim Cook, der CEO von Apple, nicht den gesamten Zoll oder einen Teil davon übernimmt. Entweder werden die Konsumenten oder die Aktionäre von Apple schlechte Laune haben; realistischerweise müssen beide in den sauren Apfel beissen und einen Teil der Kosten tragen.

Freude werden die amerikanischen Produzenten haben, die durch die Zölle einen staatssanktionierten Wettbewerbsvorteil erhalten. Dies ist jedoch langfristig gefährlich, da damit die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie leidet und somit die Wettbewerbsfähigkeit amerikanischer Produkte weiter schwindet.

Ob die Kurseinbrüche, welche letzte Woche begonnen haben, sich fortsetzen werden und zu einer Weltwirtschaftskrise führen, weiss niemand. Der Crash wird jedoch früher oder später kommen, das erachte ich aus verschiedenen Gründen als sicher: Neben der gigantischen Verschuldung des Westens – siehe hier –  haben die Bewertungen von Aktien Höhen erreicht, die noch nie erklommen wurden, selbst nicht in den Blasenjahren 1987, 2001 oder 2008. Dazu kommt, dass viele Investoren mit Hebel arbeiten; entweder beleihen sie ihre eigenen Aktien mit Lombardkrediten oder sie kaufen Produkte, welche keine Aktien sind, sondern Papiere, welche einen drei- oder vierfachen Hebel abbilden. Solche Strategien und Produkte vervielfachen die Verluste, genauso wie sie die vergangenen Gewinne beschleunigt haben und erhöhen die Marktrisiken.

Als Dealmaker wird Trump Vorschläge der belasteten Länder erwarten. Ob die Rechnung für die USA aufgehen wird und Trump vorteilhafte Vereinbarungen mit den betroffenen Ländern schliessen kann, bleibt abzuwarten. China hat bereits abgewunken – hat Trump mit dem gerechnet?  

Trump und Witkoff – Kognitive Dissonanz

Präsident Trump – das nehme ich ihm ab – möchte mit den Russen Frieden erreichen. Das hat einerseits mit seinem Ego zu tun, dies zu schaffen, aber andererseits scheint sich bei ihm der realistische Gedanke festzusetzen, dass die USA militärisch gegen die Russen chancenlos bleiben werden und dieser Krieg die USA langsam, aber sicher ausblutet – waffen- und munitionsmässig sowie wirtschaftlich. Das hat nichts mit einer Kehrtwende der Amerikaner zu tun, Probleme in Zukunft diplomatisch lösen zu wollen – das aggressive Verhalten der USA gegenüber anderen Ländern ist Zeugnis davon.

Für die vorliegende Diskussion gehe ich jedoch davon aus, dass das Bestreben Trumps, Frieden mit Russland zu erreichen, echt ist. Reicht das, um Frieden zu erreichen?

Wenn man eine Einigung erzielen möchte, so ist es wichtig, dass man nicht nur die Gegenseite realistisch einschätzt, sondern auch sich selbst. Die Selbsteinschätzung der militärischen Stärke haben wir eingangs diskutiert. Die Amerikaner geben vor und glauben auch, dass sie militärisch die grösste Macht sind. Dass solche Mythen keine Einzelfälle sind, beweist der Zweite Weltkrieg: Das französische Heer galt 1940 als die stärkste Militärmacht der Welt – sechs Wochen später war Feierabend.

Zu diesem (Fehl-)Schluss kommen die Amerikaner wohl vor allem aufgrund der astronomischen Summen, welche die sie für ihre Streitkräfte ausgeben. Dem stehen die vielen militärischen Schlappen seit dem zweiten Weltkrieg und die komplett überhöhte Selbstwahrnehmung während des Zweiten Weltkriegs entgegen. Dazu kommen wirtschaftliche Schwächen der USA, welche wir eingehend im Teil 1 unserer Serie «Der Krieg zweier Welten hat bereits begonnen» detailliert ausführten.

Ich weiss nicht, ob Donald Trump seine Faktenfestigkeit seit seinem berühmten Tweet auf Truth Social Media vom 22. Januar verbessert hat. Die dort behaupteten Tatsachen waren alle falsch: (1) er sprach von 60 Millionen Verlusten der Russen im Zweiten Weltkrieg: es waren 27 Millionen; (2) er spricht von einem Russland, dessen Wirtschaft zusammenbreche: Russland ist stabil, schuldenfrei und hat ein Wachstum von dem alle Europäischen Staaten nur träumen können.

Sympathisch, aber nicht faktenfest – Steve Witkoff bei Tucker Carlson

Im Interview mit Tucker Carlson kam der Sonderbeauftragte Steve Witkoff sympathisch rüber, er legt eine derartige Bewunderung für Donald Trump an den Tag, welche ich einerseits als problematisch einschätze, andererseits kann man diese auch als Zeichen vollkommener Loyalität sehen. Auch Witkoff hat Probleme mit der Faktenfestigkeit. Er behauptet fälschlicherweise, dass die Eingliederung der vier Gebiete Lugansk, Donetsk, Saporischschja und Cherson die wichtigsten, primären Wünsche Russlands seien, wobei er anlässlich des Interviews ausserstande war, diese vier Gebiete zu benennen. Die Neutralität, d.h. dass die Ukraine keinesfalls der NATO beitrete, betrachtete Witkoff als sekundären Wunsch der Russen. Dem ist nicht so. Der Hauptgrund für die Spezialoperation war der geplante NATO-Beitritt. Anlässlich der von im Auftrag der USA von Boris Johnson torpedierten Istanbuler Verhandlungen (April 2022) ist leicht zu erkennen, dass dem so ist: Russland hätte auf die vier Regionen verzichtet. Dass dem nicht mehr so ist, hat allein damit zu tun, dass sich die militärische Situation geändert hat und diese vier Gebiete heute zu Russland gehören, wobei die Referenden mehr als klar waren.

Es ist äusserst schwierig zu beurteilen, inwiefern sich die Amerikaner ihrer eigenen Schwächen tatsächlich bewusst sind, denn ihr Ton und die Lautstärke sind nach wie vor kongruent mit dem Amerika, das wir seit über 80 Jahren kennen: Wir sind die Grössten!

Keine nachhaltige Vertrauensbasis

Die Geschichte hat die Russen in ihrem Verhältnis seit dem Zweiten Weltkrieg schmerzlichst gelehrt, dass die USA keine vertrauenswürdigen Vertragspartner sind. Mit Jalta begann es, mit der Verzerrung der Geschichte bezüglich der Rollen im Zweiten Weltkrieg ging es weiter. Danach zogen die Amerikaner Gorbatschow und Jelzin über den Tisch (NATO), um dann in Georgien und der Ukraine Feuer zu legen und in der Ukraine faktisch direkt gegen die Russen Krieg zu führen. Immer wieder traten die Amerikaner als Freunde auf – etwa Hillary Clinton nach dem Georgienkrieg – und reichten den Russen während der Zeiten amerikanischer Schwäche die Friedenspfeife, um sie nach der Konsolidierung ihrer Kräfte, wieder zu hintergehen.

Hört man Präsident Putin und Sergei Lawrow genau zu, so wird dieser Umstand von den Russen kommuniziert. Die Russen suchen nach Gründen, mit den Amerikanern eine Vertrauensbasis zu finden, welche ausreicht, eine Vereinbarung mit den Amerikanern einzugehen. Auf der anderen Seite ist zu erkennen, dass die russischen Streitkräfte in der Ukraine immer stärker vorrücken. Sie verlangsamen ihren Vormarsch im Vertrauen auf einen Frieden somit nicht. Sie schaffen Fakten auf der Landkarte. Ein klarer Hinweis, dass die Russen noch weit davon entfernt sind, an den Frieden zu glauben. Dies den Russen zum Vorwurf zu machen, wäre jedoch weltfremd. Das Verhalten der Russen ist lediglich eine Konsequenz amerikanischer Unzuverlässigkeit.

Möglicherweise traut Putin Trump bis zu einem gewissen Grade persönlich, aber das hilft den Russen, welche langfristig denken, aus folgenden Gründen nicht. Erstens, Trumps Macht während seiner vierjährigen Administration ist weit davon entfernt, auf sicherem Grund zu stehen. Trump griff den Deep State frontal an, indem er gegenüber einem Lieblingsfeind des Deep State (Russland) eine Kehrtwende vollführte und mit Elon Musk den Sumpf trockenzulegen versucht.

Deep State ist eine grosse Gefahr – nicht nur in den USA

Scott Ritter äusserte sich vor kurzem dergestalt, dass der Deep State erledigt sei. Ich schätze Scott Ritter ungemein und seine Aussagen betreffend militärische Prognosen haben sich alle als richtig herausgestellt. Ich weiss nicht, wie Scott Ritter den Deep State definiert. Meines Erachtens besteht der Deep State nicht nur aus den «Ausführenden», welche sich im amerikanischen Politestablishment eingenistet haben, sondern auch aus jenen, welche seit bald 100 Jahren die Fäden im Hintergrund ziehen. Es wäre geradezu naiv zu glauben, dass sich diese Herrschaften so schnell geschlagen geben, nachdem Mitglieder ihrer Exekutive neutralisiert wurden.

Weiter bin ich der festen Überzeugung, dass der Deep State nicht nur auf die USA zu beschränken ist, sondern etwa in Europa – vor allem in Grossbritannien – das Politestablisment kontrolliert. Es ist keineswegs abwegig zu statuieren, dass der Deep State seinen Einfluss durch Organisationen wie das WEF, Soros, Council on Foreign Relations (CFR), Trilateral Commission, Bilderberg etc. ausübt. Bis vor einem Jahr wurde jeder, welcher nur den Begriff «Deep State» aussprach, als Verschwörungstheoretiker abgetan. Heute wird dieser Begriff von allen Politikern und Medien verwendet.

Der Deep State ist somit eine internationale Gruppe von Mächtigen und Reichen, die ihre Tentakel überall auf der Welt hat. Als Präsident Putin die Oligarchen anfangs der 2000er Jahre politisch entmachtete, stutzte er die Macht des Deep State in Russland zurück. Der letzte Deep State-Kandidat in Russland war wohl Nawalny, der vor allem im Westen als wichtig bezeichnet wurde. Nawalny war jedoch alles andere als Wichtig in Russland, ein kompletter Rassist, der Geld stahl und in Russland in der breiten Bevölkerung nie über eine Zustimmungsrate von über 2% kam. Ein Hauptgrund dafür, warum Präsident Putin im Westen so gehasst wird, ist darin zu finden, dass er diese üble Hydra vor die Türen Russlands gestellt hat. Es wäre jedoch fatal zu denken, dass der Deep State nicht mit allen Mitteln zurückkehren möchte – auch nach Russland.

Russland und die USA mit entgegengesetzten Interessen ausserhalb der Ukraine

Russlands Bestreben eine Einigung mit den USA auf eine breite Basis zu stellen

Die Russen scheinen in einer derart starken Position zu sein, dass sie einen umfassenden Neuanfang mit den Amerikanern fordern. Die Amerikaner scheinen dazu bereit zu sein. Larry Johnson schrieb denn auch bereits am 19. Februar, dass als Ergebnis des Treffens in Riad sechs Arbeitsgruppen eingesetzt werden sollen. (1) Gruppe für strategische Sicherheit und Rüstungskontrolle; (2) Gruppe zur Überprüfung der globalen Sicherheitsarchitektur; (3) Gruppe für bilaterale diplomatische Beziehungen; (4) Gruppe Energie und Sanktionen; (5) Gruppe für die Beilegung des Konflikts in der Ukraine; (6) Gruppe Internationale Angelegenheiten (Naher Osten, Arktis).

Medien im Westen schenken diesem Punkt, den Larry Johnson und ich als essentiell beurteilen, kein Gewicht. Der Grund, warum die Russen Einigungen mit den USA auf eine viel breitere Basis stellen möchten, ist auch im oben beschriebenen fehlenden Vertrauen zu suchen. Sie vertrauen nicht in eine wirklich langfristige «Freundschaft» mit den USA, denn der Krieg der zwei Welten hat bereits begonnen. Somit wollen die Russen aus diesem Verhandlungspaket möglichst viel nach Hause tragen.

Iran – der Elefant im Raum

Den wohl grössten Stolperstein bilden die komplett diametral entgegengesetzten Interessen und Beziehungen, welche Russland bzw. die USA mit dem Iran pflegen. Der Iran ist seit dem 1.1.2024 Vollmitglied von BRICS und seit Sommer 2023 Vollmitglied der SCO. Dies ist ein grosser Vorteil für den Iran, da es erstmals seit 1979 in jenem Wirtschaftsbündnis eingebunden ist, das alles andere überstrahlt. Die SCO ist ein Sicherheitsbündnis, das im Kriegsfall militärische Konsequenzen zeitigen könnte, um dies einmal sehr vorsichtig zu formulieren. Die Mitgliedschaften des Irans in diesen beiden Organisationen bringen dem Iran langfristig grosse Vorteile.

Eines der Hauptinteressen Russlands im Iran – ein Thema, das im Westen nicht einmal erwähnt wird – besteht im International North–South Transport Corridor (INSTC) (deutsch: Nord-Süd Transport Korridor). Das ist ein 7.200 km (4.500 Meilen) langes multimodales Netzwerk aus Schiffs-, Eisenbahn- und Straßenrouten für den Gütertransport zwischen Indien, Iran, Aserbaidschan, Russland, Zentralasien und Europa.

Quelle: Wikipedia

Wie bis vor ein paar Wochen gegenüber Russland, sind die Beurteilungen, welche die Amerikaner über den Iran abgeben, meilenweit von der Realität entfernt. Einen Landkrieg gegen den Iran schliesse ich praktisch aus. Der Iran ist riesig, viermal so gross wie Deutschland, vierzigmal grösser als die Schweiz, und viermal so gross wie der Irak. 1991, als die USA noch über eine Landstreitmacht verfügten, kamen die Alliierten auf eine Landstreitmacht von knapp 700’000 Mann. Es reichte nicht, um den gesamten Irak zu besetzen. Etwa nach der Hälfte wurde die Übung abgebrochen. Vor diesem Hintergrund ist eine Landinvasion gegen den Iran ein Hirngespinst – mehr nicht.

Auch im Falle eines Luftkriegs gegen den Iran, scheinen die USA sich zu überschätzen und die Iraner zu unterschätzen. Die Perser verfügen über eine hochstehende Luftabwehr, welche durch von Russland gelieferte S-300 und S-400-Systeme, welche in dieser Disziplin weltweit Massstäbe setzen, ergänzt werden. Ein Luftkrieg gegen den Iran könnte für die Amerikaner ebenfalls katastrophal enden. Unbestritten ist, dass der Israeli Natanjahu seit über 20 Jahren davon träumt, den Iran anzugreifen und grossen politischen Druck auf die USA ausübt.

Ob die Russen oder die Chinesen, welche grosse Interessen an einem funktionierenden Iran haben, im Falle eines US-Iran Konflikts direkt militärisch eingreifen würden, ist schwierig zu beurteilen. Ich gehe jedoch davon aus, dass in einem solchen Fall die Russen und die Chinesen den Iran mit Waffen, Logistik und Geldern unterstützen würden. Für die Russen wäre wohl ein Angriff der USA auf den Iran ein «deal breaker» und die möglichen Konsequenzen nicht kalkulierbar. Man kann argumentieren, dass die USA den Iran nicht angreifen wird, falls Trump mit Putin effektiv normalisierte Beziehungen wünscht. Ob die USA die Dummheit begehen, den Iran wirklich anzugreifen, ist für mich unmöglich zu beurteilen.

Das Verhalten der USA und Israels in Gaza, Syrien und Jemen

Die Haltung der Russen bezüglich des Genozides, welcher in Gaza, im Westjordanland mit kräftiger Unterstützung durch die USA begangen wird, ist klar: Sie finden dies indiskutabel, so wie dies jeder Mensch mit verbleibendem Anstand tun sollte. Aufgrund der laufenden Verhandlungen mit den USA wird diese Kritik jedoch von den Russen sehr diplomatisch geäussert. Der diplomatische Ton, welchen die Russen anschlagen, sollte jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, wie sie über diese Barbarei denken.

Dass Assad gestürzt wurde und nun ein bis vor kurzem von den USA mit einem Kopfgeld von 10 Millionen US-Dollar gesuchten Terroristen an der Spitze Syriens steht, passt den Russen auf jeden Fall nicht. Möglich wurde dieser Putsch lediglich aufgrund des Verrats Erdogans – wir haben darüber berichtet in «Das Imperium schlägt zurück». Bis jetzt haben die Russen die Kontrolle über den Luftwaffenstützpunkt Khmeimim und den Marinestützpunkt in Tartus und werden wohl mit dem Teufel verhandeln müssen, um diese zu halten.

Die Bombardierung Jemens – seit neuestem auch gegen zivile Ziele – ist ebenso indiskutabel für die Russen. Die Amerikaner tun dies übrigens seit längerer Zeit und ohne die Huthis schwächen zu können. Dieser Feldzug der Amerikaner, der keiner ist, zeigt klar, dass die amerikanische Taktik der Bombardierung keine Wirkung mehr zeigt, ausser Tod und Verderben für die betroffenen Zivilisten. Der Umstand, dass diese Angriffe keinen Einfluss auf die Intensität und Kampfeslust der Jemeniten hat, sollte den USA zu denken geben. Wenn sie nicht in der Lage sind, die Houties zu besiegen, wie werden die Chancen gegen den Iran sein?

Grönland

Der Kampf, Krieg oder Wettbewerb über den noch eisbedeckten Norden der Erde ist bereits angelaufen. Präsident Putin äusserte sich vor ein paar Tagen über die Bemühungen der USA, Grönland zu ergattern und liess vermerken, dass die USA bereits seit 1860 Grönland haben wollten. Die Interessen der Russen und der Chinesen in der Arktis sind immens und werden in den kommenden Jahrzehnten aufgrund von Handelsrouten und Rohstoffen noch viel wichtiger werden. Ich glaube jedoch nicht, dass das Verhalten der USA gegenüber Grönland ein deal braker ist.

Das bellikose Verhalten der Europäer

Nicht mehr nachvollziebar

Das aggressive Verhalten der EU, Deutschlands, Grossbritanniens und Frankreichs ist in keiner Weise mehr nachvollziehbar. Die EU, welche von der ungewählten Frau von der Leyen dominiert wird, ist zahnlos und verhält sich dumm. Militärhilfe für die Ukraine ist seit dem Veto von Herrn Orban weg vom Tisch. Von der Leyen publizierte am 4. März eine Presseerklärung zum Verteidigungspaket, das sie «ReArm Europe» nennt. Das Ziel ist es, 800 Milliarden Euro zu «investieren», um Europa sicherer zu machen. Dabei soll auch privates Kapital «mobilisiert» werden. Ich gehe davon aus, dass kein einziger Europäer freiwillig in dieses Projekt investieren würde. Offensichtlich ist Freiwilligkeit gar keine Voraussetzung dafür, denn was das Wort «Mobilisieren» bedeutet, wird von Frau von der Leyen nicht definiert, riecht aber nach Zwang und Enteignung. Reiche Deutsche reagieren bereits. Ich höre von Banken und Edelmetallhändlern in der Schweiz, dass ihnen von vermögenden Deutschen die Türen eingerannt werden, um Vermögenswerte in die Schweiz zu retten. Wie sicher die Vermögenswerte in der Schweiz sein werden, ist fraglich, da die vormals neutralen Schweizer der EU seit 2022 hündisch folgen. Es ist zu hoffen, dass das helvetische Rückgrat eine Chance erhält, wieder zu wachsen – die Hoffnung stirbt zuletzt.

Europa im rechtsfreien Raum

In den einzelnen Ländern geht es zu und her wie in Bananenrepubliken. In Deutschland schert sich Friedrich Merz einen feuchten Staub um den Volkswillen, indem er als Noch-nicht-Kanzler von einem abgewählten Parlament die Schuldenbremse aushebeln liess und damit sein Volk brandschwarz anlog, indem er verlauten liess, dass er bereits vor den Wahlen – als er zum Sparen aufrief – bereits wusste, dass er seine Wähler hintergehen würde. Die Summen, welche er ausgeben möchte, um Deutschland auf einen Krieg gegen Russland zu trimmen sind suizidal – wir haben darüber berichtet.

Die Konsequenzen stellen sich für Herrn Merz bereits ein. Die AFD ist erstmals in der Wählergunst auf gleichem Niveau wie die CDU/CSU. Die Deutschen scheinen die Nase endgültig voll zu haben. Falls es zu Neuwahlen käme, würde die AFD wohl gewinnen. Dies als folgenloses Gedankenspiel abzutun, würde ich nicht wagen. Die Welt spielt dermassen verrückt, dass Neuwahlen in Deutschland zum Gesamtbild passen würden: Alles ist möglich.

Weiter wird vom Lügenbaron Merz mit seiner Koalition ein Antilügengesetz eingeführt. Lügen ist in einer freien Gesellschaft selbstverständlich von der Meinungsäusserungsfreiheit abgedeckt, sonst wäre etwa Friedrich Merz bereits in grösster Sorge. Bekämpfung von Desinformation, gegen Hass und Hetze und gegen fake news soll unter Strafe gestellt werden. Wir können die Gefahr dieses Gesetzes mit einer Frage beantworten: «Wer bestimmt, was eine Lüge ist?». Falls jemand noch keine Angst hegt, kennt den Roman 1984 von George Orwell nicht: Das Ministerium der Wahrheit wird tatsächlich Realität – in Deutschland.

Deutschland zerstört sich von innen. Die Franzosen gehen auch nicht zimperlich vor: Marie Le Pen, die Vorsitzende des Rassemblement National, die stärkste Partei in Frankreich, darf nicht zur nächsten Wahl antreten. So sieht politische Rechtsprechung in Frankreich aus. In Rumänien machte ein Gericht das Wahlergebnis zu Nichte, da die Person nicht passte: Er hasste Putin nicht, wohl eine Voraussetzung, um in Europa die Machtzügel halten zu dürfen. Wenn das Volk nicht «richtig» entscheided, wird diese honorige Aufgabe von den Gerichten übernommen. Als Rechtsanwalt und Mensch dreht sich mir der Magen, denn solche Verbrechen an Demokratie werden jahrzehntelang Konsequenzen haben.

Ein weiteres Land, das Russland nicht hasst, Serbien, wird ebenfalls seit Wochen mit Unruhen überzogen. Die Herren Fico und Orban leben ebenfalls gefährlich. Die EU hat den Zusammenhalt verloren. Während meiner jungen Jahre wurde immer propagiert, dass die EU den Krieg verhindert habe und darum so wichtig sei. Nun wurde aber die EU und einige ihrer Mitglieder zu den grössten Kriegstreibern seit dem 2. Weltkrieg.

Grössenwahn

Man muss offensichtlich Deutscher sein, um die Fähigkeit, den Magen oder die Dummheit an den Tag zu legen, sich gegen alle zu wenden. Adolf Hitler war der letzte, der so vorging. Nachdem er sich jeden in Europa zum Feind gemacht hatte und dann im Juni 1941 die Sowjetunion angriff, erklärte er den USA nach Pearl Harbour im Dezember 1941 auch den Krieg, wie wenn es sich um eine Nebensächlichkeit gehandelt hätte. Das Ergebnis ist bekannt. Möglicherweise denkt Merz, dass seine «Partner und Freunde» Starmer und Makron mit anderen EU-Mitgliedern eine ernstzunehmende Front bilden könnten. Gemeinsam ist diesen drei Ländern eines: Sie haben Ausländerprobleme, ein mürrisches Volk, die Wirtschaften sind am Kippen und die Schuldensituation ist nicht mehr beklemmend, sondern katastrophal. Aber eines haben sie: Den Glauben zu den ganz Grossen zu gehören. Stellvertretend für die Europäischen «Supermächte» lädt Präsident Makron zum Schmunzeln ein.

Trump hat zurzeit keine Zeit für die neuen «Grossen Drei»

Interessant ist der Umstand, dass sich Donald Trump zurzeit nicht gross um die aufgeplusterten drei Herren kümmert. An den Verhandlungen mit Russland werden sie nicht teilnehmen und falls Putin und Trump zu einer Einigung kommen werden, werden die Zwerge den Aufstand abblasen müssen, möglicherweise nach einem «Empfang» im Oval Office, welcher je nach Laune von Donald Trump ganz schlecht enden könnte für die Besucher. Das wissen wir seit (Präsident) Selenskis letztem Besuch im Weissen Haus.

Das NATO-Geschrei von Mark Rutte letzte Woche über Russland wurde offensichtlich ohne das Plazet aus Washington formuliert. Die USA werden jedoch ohne Not nicht aus der NATO austreten, da dieser Kaffeeverein durchaus als politische Manipulationsmasse von den USA jederzeit aktiviert werden kann. Ich gehe jedoch davon aus, dass Donald Trump Herrn Rutte bald die Leviten lesen wird.

Die EU wird zum rechtlosen Diktator Europas

Die EU verliert immer mehr Zuspruch und als administrative Kriegsmaschine gegen Russland ist sie seit dem längst fälligen Rückzieher Orbans nicht mehr handlungsfähig. Jene Länder, welche Russland nicht hassen (Rumänien, Ungarn, Slowakei – und es könnten bald mehr werden), stehen in Brüssel auf der schwarzen Liste. Es wäre komplett naiv zu denken, falls im jetzigen Szenario juristische Argumente vorgebracht würden, wenn es um Fragen geht wie Beschlüsse gegen Russland – oder gegen die eigenen Bevölkerungen: Die EU wird jedes Gesetz und jeden Rechtsgrundsatz brechen, um die Ziele von Brüssel implementieren zu können – Deutschland, Frankreich und Rumänien dienen als Vorbild.

Die Vorbereitungen sind am Laufen. Am 8. April berichtet Zerohdege: «Das Europäische Parlament wird Mitte April eine Erkundungsmission nach Ungarn entsenden, um die jüngsten Entwicklungen in Bezug auf die Rechtsstaatlichkeit zu bewerten, und 19 EU-Mitgliedstaaten sind bereits bereit, Ungarn das Stimmrecht zu entziehen.» Das tönt genauso, wie ich es befürchtet habe.

Einigung möglich?

Positive Faktoren

Wir erkennen Faktoren, Energien und Interessen, welche für eine Einigung sprechen. Es gibt dermassen viele harte und weiche Faktoren, welche diesen Prozess beeinflussen, dass man schliesslich auf sein Bauchgefühl angewiesen ist. Es sagt mir, dass Trump mit Putin Frieden sucht. Die Gründe dafür sehe ich auf verschiedenen Ebenen.

Trump bewundert Putin. Er sieht ihn als das, was er in Russland verkörpert: Während seiner Regierungszeit ist Russland auferstanden wie Phoenix aus der Asche, wobei die Interessen der einzelnen Menschen in dieser komplizierten Gleichung oft im Vordergrund standen. Nicht an erster Stelle. An erster Stelle steht in Russland die Sicherheit, erst dann kommt die Freiheit, aber dann kommt sie. Diese Bewunderung hat sich Präsident Putin von Donald Trump wohl verdient und sie entspricht dem Respekt, den das russische Volk Präsident Putin zollt.

Weiter findet Donald Trump Reichtum beeindruckend. Russland schlägt in Sachen Reichtum bezüglich Rohstoffe jedes andere Land dieser Welt um Längen und die Amerikaner lieben Geld. Weiter mögen die Amerikaner das Grosse – grosse Länder, grosse Gebäude grosse Autos. Möglicherweise werden jetzt einige Leser denken, dass diese Argumente zu einfach sind – ich glaube nicht.

Weiter nehme ich Trump ab, dass er Frieden liebt und Krieg hasst. Da unterscheidet er sich äusserst stark von seinen «Freunden» im Deep State. Diese hatten keine Freude an seiner Wahl und haben alles versucht, ihn seit seiner ersten Präsidentschaftskampagne zu zerstören. Er hat alles überlebt und zeigte anlässlich des Anschlags im Sommer Mut. Eine Charaktereigenschaft, welche Putin an Trump schätzt und respektiert. Grosse Politiker – und das ist Trump – ob man ihn mag oder nicht, wollen auch in die Geschichte eingehen und es ist offensichtlich, dass Trump anstrebt mit George Washington oder Abe Lincoln in einem Zug genannt zu werden. Falls es ihm gelingt, einen nachhaltigen Frieden zu gestalten, so wäre dies eine Premiere in der amerikanischen Geschichte, wo es die Regel ist, dass man Verträge bricht, nicht hält.

Negative Faktoren

Wir haben viele Argumente genannt, die gegen eine Einigung sprechen, etwa die Haltung der USA gegenüber dem Iran, China oder ihre genozidfördernde Politik im Nahen Osten. Falls die USA den Iran tatsächlich angreifen, so ist der Frieden mit Russland meines Erachtens gefährdet. Dennoch, ich erachte es als möglich, dass Trump seine Strategie im Nahen Osten anpasst, wie er es gegenüber Russland tat. Bis noch vor ein paar Wochen wurde Trump von seinen Leuten mit Propaganda statt Fakten betreffend Russland versorgt. Das hat sich geändert und damit auch seine Haltung gegenüber Russland. Es ist somit möglich, dass er in Gesprächen davon überzeugt werden kann, dass man mit systematischer Zerstörung diese Probleme nicht löst. Ein Problem dabei ist die Haltung Trumps gegenüber Israel. Wir haben im Oktober 2023 anlässlich des Ausbruchs des Blutbades eine mehrteilige Serie zu Israel geschrieben «Israel – vom Opfer zum Täter zum Opfer – ein Hin und Her seit 80 Jahren». Der Research zu diesem Artikel hat meine Wahrnehmung gegenüber Israel, welche in den 70-iger Jahren geprägt wurde, nachhaltig verändert. Das Unrecht, welches Israel anderen seit 1948 beigefügt hat, ist schwer zu übersehen, zu verdrängen oder zu rechtfertigen. Wird die Wahrheit und die Menschlichkeit oder der Einfluss der Zionisten auf der ganzen Welt obsiegen?

Das Verhalten von (Präsident) Selenski wird keinen Einfluss auf eine Einigung zwischen Russland und den USA haben. Trump nimmt ihn nicht mehr ernst und Putin weigert sich – zu Recht – mit einem Regime, das keine Rechtsgrundlage hat, zu verhandeln.

Auch das aggressive Verhalten der EU und einiger europäischer Länder wird eine Einigung zwischen den USA und Russland meines Erachtens nicht verhindern. Europas Aggression hat keine Basis: Das Volk will nicht, das Geld ist nicht da und militärisch stellt Europa keinesfalls eine ernstzunehmende Grösse dar.

Fazit

Donald Trump hat viele Eisen gleichzeitig im Feuer – möglicherweise zu viele. Zu all den Unwägbarkeiten begann Trump letzte Woche einen Zollstreit gegen Freund und Feind. Wie geeint das Volk hinter ihrem Präsidenten steht, ist äusserst schwer zu beurteilen, da die Medien – ausser Fox – gegen Trump sind und somit die Berichterstattung darüber schwer einzuordnen ist.

Präsident Putin hat die besseren Karten. Russland obsiegt militärisch, hat praktisch keine Schulden, eine wachsende Wirtschaft, ein Volk, das noch nie so geeint schien – und Zeit. Die Russen, deren Wirtschaft trotz Sanktionen blüht, können sich Zeit lassen, eine Einigung zu finden, denn es kann nur besser werden und die heutige Situation ist mehr als komfortabel. Sie werden meines Erachtens – ob Einigung oder nicht – gestärkt aus diesen Verhandlungen gehen.

Ich habe in diesem Artikel mehrfach darauf hingewiesen, dass die Selbstwahrnehmung der amerikanischen Führung immer noch leidet. Sie schätzen sich stärker ein als sie sind und denken somit, immer alles gewinnen zu müssen. Dazu kommt, dass es sowohl bei Trump als auch bei Witkoff in Sachen Faktenfestigkeit hapert. Man spürt aber auch, dass Trump Putin bewundert, was ein grosses, intellektuell nicht messbares Plus darstellt und den Willen Trumps, eine Einigung zu erreichen verstärken könnte.

Ich konnte sicherlich nicht alle Faktoren, welche ein Zustandekommen einer Einigung beeinflussen, darlegen. Dennoch, meine Ausführungen sollten aufzeigen, dass die geopolitischen und ökonomischen Unruhen, welche sich wie ein Netz um die Welt spannen, schwer einzuordnen sind. Die Chancen für eine Einigung sind intakt – mehr nicht, aber auch nicht weniger.


Kommentar von Rainer Rupp: China ist besser positioniert, den Zollkrieg zu überstehen als Trumps USA 11.4.25 Mit Datum vom 10.4. hat Donald Trump seinen Zollkrieg gegen den Rest der Welt, für 90 Tage auf Eis gelegt, um den 70 Nationen, die ihn bereits um Nachlässe und Sonderkonditionen angebettelt haben Zeit für Verhandlungen und Unterwerfungsbezeugungen zu geben. Dabei erinnert Trump mit seinem erratischen und willkürlichen Vorgehen an die Gott-Kaiser in der bereits dekadenten Phase des spätrömischen Reichs. Dementsprechend will Trump China, das unnachgiebig geblieben ist und Trump nicht angebettelt hat, den Löwen zum Fraß vorwerfen.

Weil Peking nicht eingeknickt ist und seinerseits die Zölle auf Importe von US-Waren um die gleichen Prozentsätze erhöht hat, wie das Trump für alle Importe aus China getan hat, haben sich beide Seiten in mehreren Eskalationsrunden auf immer höhere Zölle hochgeschraubt.

In einem ersten Schritt reagierte China auf Trumps Zoll-Kampagne zum „Tag der Befreiung“ mit eigenen Zöllen von 34 Prozent auf amerikanische Importe. Daraufhin hat Trump mit zusätzlichen Zöllen von 50 Prozent auf chinesische Importe geantwortet. Die Chinesen haben nachgezogen und so sind die gegenseitigen Zollerhöhungen mit jeder Runde immer weiter in Schwindel erregende Höhe gestiegen. Der letzte Stand von Donnerstagabend (10.4.) lag bei 145 Prozent höheren Preisen für chinesische Exporte in die USA, und umgekehrt.

Zölle in diesen Höhen werden den US-China-Handel, der dem Volumen nach der Größte der Welt ist, weitgehend zum Erliegen bringen, womit die anti-chinesischen Hardliner in Washington in ihrer Kurzsichtigkeit bereits frohlocken. Denn sie sehen sich bereits am Ziel ihrer Bemühungen, nämlich China wirtschaftlich und politisch und letztlich auch militärisch eine strategische Niederlage zuzufügen. Hiernach folgt ein Auszug aus einem US-Blog im Internet, der die Denkweise dieser Leute beleuchtet, die Trumps Maßnahmen gegen China bejubeln:

„Jahrzehntelang galt der parteiübergreifende Konsens unter den (neo-liberalen) westlichen Eliten, dass der Freihandel Frieden, Wohlstand und – irgendwie – liberale Demokratie in jeden Winkel der Welt bringen würde. Kein Land profitierte mehr von dieser Täuschung als China. Im Jahr 2000 übergab Bill Clinton Peking die Schlüssel zur Weltwirtschaft, indem er die Aufnahme des Landes in die Welthandelsorganisation unterstützte und versprach, China offener und verantwortungsbewusster zu machen. Das Gegenteil geschah. China hat sich nie an die Regeln gehalten. Es stahl geistiges Eigentum, subventionierte seine Industrien, manipulierte seine Währung und nutzte jedes Schlupfloch aus, das es finden konnte – während Washington wegschaute. Und jetzt, da dieselben (US) Eliten ihre Hände über Trumps Zölle ringen, verfehlen sie völlig das Wesentliche: In diesem ganzen "Handelskrieg" geht es um China. Das war es schon immer.“

Über die globalen Konsequenzen des zu erwartenden massiven Einbruchs, bzw. kompletten Abbruchs bewährter Lieferketten für die Wirtschaft in den USA und auch für das ohnehin bereits angeschlagene Ansehen der USA als zuverlässiger Handelspartner, haben sich die China-Phoben anscheinend keine Gedanken gemacht. Dabei werden die direkten Auswirkungen eines kompletten und längeren Lieferstopps aus China für die USA katastrophal sein.

Der Nachrichtensender CNN berichtete am Donnerstag, dass der Preis eines iPhones sich auf etwa 3.500 Dollar verdreifachen könnte, wenn die Produktion in die Vereinigten Staaten verlagert würde. Diese Schätzung stammt aus einer Analyse von Dan Ives, dem globalen Leiter der Technologieforschung bei Wedbush Securities. Grund dafür seien umfassende globale Zölle, die von US-Präsident Donald Trump eingeführt wurden, um Produktionsarbeitsplätze zurück in die USA zu holen. Ives argumentierte, dass die Nachbildung der komplexen Lieferkette, die derzeit in Asien angesiedelt ist – wo etwa 90 % der iPhones in China montiert werden, mit Komponenten wie Chips aus Taiwan und Bildschirmpanels aus Südkorea – extrem kostspielig wäre.

Der Aufbau dieser Lieferkette in den USA, etwa mit Fertigungsanlagen in Staaten wie West Virginia oder New Jersey, würde die Produktionskosten erheblich in die Höhe treiben. Zudem bemerkte Ives, dass die Verlagerung von nur 10 % der Lieferkette von Apple in die USA das Unternehmen 30 Milliarden Dollar kosten und drei Jahre dauern könnte, was die Unpraktikabilität eines solchen Schrittes verdeutliche. CNN betonte, dass die Last der höheren Kosten wahrscheinlich auf die amerikanischen Verbraucher abgewälzt würde.

Nun gehören iPhones nicht unbedingt zu den lebensnotwendigen Produkten, aber ohne chinesische Pharma-Produkte und Rohstoffe zur Herstellung von Medikamenten könnten viele Menschen in den USA in akute lebensgefährliche Bedrängnis kommen, wie wir bereits bei den partiellen Lieferengpässen aus China während der Corona Plandemie sehen konnten. Aber selbst die US-Rüstungsindustrie verbaut reihenweise Teile aus China in wichtigen US-Waffensystemen.

Während die Vereinigten Staaten unter der extrem volatilen Führung von Donald Trump ohne Rücksicht auf eigene Schwachpunkte ihren wirtschaftlichen Zollkrieg eskalierten, hat sich China als eine Nation gezeigt, die weit besser gerüstet ist als ihr amerikanisches Gegenstück, um die Folgen dieses Wirtschaftskriegs zu überstehen und sich anzupassen. Trumps konfrontativen Zoll-Politik spiegelt Washingtons verzweifeltes Bestreben, die einstige bedingungslose Vorherrschaft der USA wiederherzustellen. Doch die Dynamik des globalen Handels, Chinas wirtschaftliche Resilienz und strategische Planung zeigen, warum China diesen Konflikt überdauern wird, während die starke Abhängigkeit der USA von chinesischen Importen deren Verwundbarkeit unterstreicht.

Chinas strategische Vorteile

Chinas Fähigkeit, Trumps Zollangriff zu widerstehen, beginnt mit seiner riesigen Bevölkerung und wirtschaftlichen Diversifizierung. Mit einer Gesamtbevölkerung, die die des gesamten G-7 zusammen übersteigt, verfügt China über einen enormen Binnenmarkt, der Rückschläge im Exportsektor abfedern kann. Im Gegensatz zu den USA, wo Exporte nur 0,5 % des BIP ausmachen, betragen Chinas Exporte in die USA etwa 12,4 % seiner gesamten Exporte – ein bedeutender, aber beherrschbarer Anteil. Peking kann diesen Einfluss abmildern, indem es seine Handelsnetzwerke diversifiziert und dabei die seit über einem Jahrzehnt ausgebauten und bereits aktivierten Verbindungen über die so genannte „Neuen Seidenstrasse“ nutzen, die auf alle Kontinente des Erdballs führen. Diese Verbindungen mit ASEAN, dem globalen Süden und aufstrebenden Märkten bieten China alternative Absatzmöglichkeiten für seine Waren und dämpfen die Auswirkungen der US-Zölle.

Darüber hinaus bietet Chinas staatlich kontrollierte und subventionierte Industrie eine unübertroffene Anpassungsfähigkeit. Die Synergie aus privatem Unternehmertum und öffentlichen Investitionen – verkörpert durch seine Fünfjahresplanzyklen – ermöglicht schnelle Anpassungen an externe Druckfaktoren. Zweifellos werden Trumps Extrem-Zölle, Chinas Bruttoinlandsprodukt beeinträchtige. Aber der Schaden wird voraussichtlich nur temporär sein und vielleicht zwei Jahre andauern. Diese Widerstandsfähigkeit resultiert aus Chinas Fähigkeit, Lieferketten umzuleiten und den Inlandsverbrauch zu stimulieren – eine Flexibilität, die den USA unter ihrem monopolkapitalistischen Rahmen fehlt.

Die Abhängigkeit der USA von chinesischen Importen

Die USA hingegen stehen vor einem deutlichen Nachteil: Sie haben keine tragfähigen Alternativen für viele kritische Güter, die aus China geliefert werden. Elektronik, Seltene Erden, Pharmazeutika und Komponenten der Verteidigungsindustrie fließen in großen Mengen von China in die USA, mit Importen von insgesamt 440 Milliarden Dollar im Jahr 2024 im Vergleich zu nur 145 Milliarden Dollar an US-Exporten nach China. Dieses Ungleichgewicht führt zu einem Handelsdefizit von 295 Milliarden Dollar und verdeutlicht die Abhängigkeit der USA.

Zum Beispiel dominiert China die Produktion von Seltenen Erden – entscheidend für alles, von Smartphones bis hin zu militärischer Ausrüstung – und kontrolliert im Jahr 2023 etwa 80 % des weltweiten Angebots. Trumps Zölle könnten die Kosten für US-Verbraucher um geschätzte 1.900 Dollar pro Haushalt jährlich erhöhen. Allerdings werden selbst höhere Preise in den USA wenig dazu beitragen, alternative, „Made-in-USA“ -Produkte auf den Markt zu bringen, um die entstandenen Angebotslücken zu füllen.

Denn in den USA fehlen die dazu notwendigen Facharbeiter, Techniker und Ingenieure. Das sind Berufe, die in den zurückliegenden Jahrzehnten der Deindustrialisierung der USA, des Exports technischer Arbeitsplätze in Billiglohnländer und in Länder mit geringem Arbeits- und Umweltschutz und niedrigen Steuern kaum noch eine US-Familie ernährt haben. Um hier gegenzusteuern, muss man wieder anfangen, von den Grundschulen bis zur Universität wieder mehr Mathematik und Naturwissenschaften zu lehren. Das ist ein Prozess, der viele Jahre dauert, die Trump für sein Vorhaben der Re-Industrialisierung der USA nicht hat und daher zum Scheitern verurteilt ist.

Chinas Vergeltungszölle.

Diese treffen einen kleineren, weniger kritischen Handelsteil. Die USA liefern nur 1,7 % der Rohölimporte Chinas (6 Milliarden Dollar im Jahr 2024) und bescheidene 6,4 % seiner Kohle, während LNG-Importe aus den USA, obwohl seit 2018 verdoppelt, nur einen Bruchteil des chinesischen Energiemixes ausmachen. Pekings gezielte Maßnahmen, einschließlich Exportbeschränkungen für Materialien wie Wolfram (verwendet in US-Artillerie und Bauwesen) und Indium (essentiell für Bildschirme), verstärken den Druck auf amerikanische Industrien, ohne Chinas eigene Wirtschaft ernsthaft zu beeinträchtigen.

Wirtschaftliche Selbstversorgung und langfristige Vision

Chinas Streben nach technologischer und wirtschaftlicher Selbstversorgung stärkt seine Position weiter. In den letzten zehn Jahren hat es seine Abhängigkeit vom US-Markt reduziert, wobei Exporte und Importe nun nur noch 37 % seines BIP ausmachen, gegenüber über 60 % in den frühen 2000er Jahren. Dieser Wandel spiegelt eine bewusste Strategie wider, die inländische Produktion und Innovation zu priorisieren, wie in Initiativen wie „Made in China 2025“ deutlich wird. Die USA hingegen haben Schwierigkeiten, ohne die staatliche Unterstützung, die China und Russland effektiv nutzen, wieder zu industrialisieren. Trumps Abneigung gegen Steuern und sein Drang, alles zu privatisieren, schmälern die Fähigkeit der US-Regierung, die soziale, bildungsbezogene und technologische Infrastruktur wieder aufzubauen, die für Selbstversorgung notwendig ist.

Ökonomen schätzen, dass Trumps Zölle Chinas BIP-Wachstum im Jahr 2025 um 2,5 Prozentpunkte schmälern könnten, doch Pekings fiskalische Anreize und Währungsanpassungen – wie die Schwächung des Yuan zur Steigerung der Exportkonkurrenzfähigkeit – können vieles davon ausgleichen. Die USA hingegen könnten laut der Federal Reserve Bank of Atlanta im ersten Quartal 2025 mit einer BIP-Schrumpfung von 2,8 % konfrontiert sein, wobei die Zölle drohen, ihre stark integrierten nordamerikanischen Lieferketten zu stören und die Inflation anzuheben.

Zusätzliche Beweise für die Verwundbarkeit der USA

Die Importabhängigkeit der USA geht über Schlagzeilen hinaus. Smartphones, die 9 % der US-Importe aus China ausmachen, haben keine unmittelbaren inländischen oder alternativen Beschaffungsmöglichkeiten. Ebenso sind Batterien für Elektrofahrzeuge – ein wachsender Sektor – stark auf chinesische Produktion angewiesen. Im Jahr 2024 übertrafen US-Importe chinesischer Elektronik und Konsumgüter die chinesischen Importe von US-Sojabohnen (14 Milliarden Dollar) und Pharmazeutika bei weitem, was eine Asymmetrie unterstreicht, die Zölle eher verschärfen als lösen. Chinas Fähigkeit, Exporte über Länder wie Vietnam umzuleiten, wie während Trumps erster Amtszeit gesehen, verdünnt die Wirkung der Zölle weiter, während die USA Schwierigkeiten haben, verlorene Lieferketten zu ersetzen.

Fazit

Trumps Zollkrieg scheint in einer „beggar thy neighbor“-Mentalität, verwurzelt. Dabei wird Chinas Widerstandsfähigkeit unterschätzt und der Einfluss der USA überschätzt. Chinas diversifizierter Handel, staatlich gestützte Anpassungsfähigkeit und reduzierte Abhängigkeit vom US-Markt positionieren das Riesenland, diesen Sturm, ohne die staatliche Existenz bedrohenden Probleme zu überstehen. Die USA, die auf vielerlei Weise von chinesischen Importen abhängig sind und keinen klaren, und vor allem, keinen schnellen Weg zur Selbstversorgung haben, riskieren wirtschaftliche Isolation und Niedergang.


 

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Drei kluge Affen wissen genau, was eine Taube, die sich als Adler ausgibt, wirklich im Schilde führt.

Pepe Escobar • Warum China einen "Zollbarten" nicht als "Barbaren" bezeichnen 12. April 2025 Im Stil des Toddler Temper Tantrum - Wutanfall eines Kleinkinds - Der Trump-Zoll-Tizzy (TTT) , der jetzt auf 145 % beschleunigt wurde – Tendenz steigend – ist eine weitere donnernde Markentaube, die das Schachbrett-Gambit zerschmettert.

Das wird nicht funktionieren. Trump behauptete, China werde ihn anrufen, um "einen Deal zu machen". Das ist Reality-Show-Territorium. Die Realität ähnelt eher der Aussage der Zolltarifkommission des Staatsrates: "Angesichts der Tatsache, dass US-Exporte nach China bereits unter den aktuellen Zollsätzen keine Marktakzeptanz mehr haben, wird China diese einfach ignorieren, wenn die USA weiterhin zusätzliche Zölle auf chinesische Waren erheben. " Übersetzung: weiter laut/tarifieren. Das ist uns egal. Und wir werden aufhören, bei Ihnen zu kaufen. Irgendetwas. Das chinesische Außenministerium: Ein "Zoll-Barbar kann niemals einen Anruf aus China erwarten".

Grundlegende Zahlen. Chinas BIP für 2025 wird auf 5 % prognostiziert. Die US-Importe machen bestenfalls 4 % des chinesischen BIP aus. Chinas Anteil an den Gesamtexporten in die USA sank im Jahr 2024 auf 13,4 Prozent. Goldman Sachs – nicht gerade ein "Sprachrohr" der KPCh – hat gerade prognostiziert, dass TTT China im Jahr 2025 nur 0,5 % des BIP kosten wird, während es nicht weniger als 2 % des US-BIP kosten wird. Sprechen wir über Rückschlag. Dennoch ist es für Peking von nun an am wichtigsten, die Lieferkette weiter zu diversifizieren.

In ganz Asien sind die zusätzlichen Räder in Bewegung. Präsident Xi Jinping wird demnächst eine ASEAN-Mini-Tour starten (Vietnam, Kambodscha, Malaysia). Die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit, die sich zunehmend auf Geoökonomie konzentriert, steht vor einer Sitzung. Die EU juckt es trotz aller Verlogenheit ihrer "Eliten" in den Fingern, Handelsabkommen mit China abzuschließen. Zhao Minghao, stellvertretender Direktor des Zentrums für Amerikastudien an der Fudan-Universität in Shanghai, bezeichnet die derzeitige Glut als "ein Spiel der strategischen Entschlossenheit".

Zuvor hatte der angesehene Wang Yiwei, Starprofessor für internationale Beziehungen an der Renmin-Universität in Peking und Experte für die Neue Seidenstraße, darauf hingewiesen, dass der derzeitige Zollsatz Chinas Exporte in die USA bereits "fast unmöglich" mache. In dieser Analyse wurde festgestellt, dass China die TTT zunächst mit einem „Höflichkeit vor Gewalt“-Ansatz behandelte, dann aber zu „das ist uns egal“ überging und bei seinen asymmetrischen Angriffen auf die US-Bestände „die Kunst des Timings“ kultivierte.

Ein faszinierendes Fenster zu den wahren Rädern des chinesischen Handels bietet ein rechtzeitiger Besuch der riesigen Yiwu International Trade City , der größten Konzentration von Kleinhändlern auf dem Planeten. Weniger als 10 % des phänomenalen Geschäftsvolumens von Yiwu entfallen auf die USA. Von den 75.000 Unternehmern in Yiwu Small Commodity City machen nur etwas mehr als 3.000 Geschäfte mit den USA.

Zwei Sinophoben treffen auf eine Fata Morgana

TTT ist größtenteils das Produkt von zwei groben arroganten/ignoranten Sinophoben des Team Trump, dem Wirtschaftsberater Peter Navarro und dem Finanzminister Scott Bessent, die weniger als null über alles wissen, was mit China zu tun hat. Tatsächlich war es Bessent, der gleich zu Beginn das Spiel aus der Hand gab: "Dies wurde durch die Strategie des Präsidenten vorangetrieben ... Man könnte sogar sagen, dass er China in eine schlechte Position gebracht hat. Sie antworteten. Sie haben sich der Welt gegenüber als die bösen Akteure erwiesen, und wir sind bereit, mit unseren Verbündeten und unseren Handelspartnern zusammenzuarbeiten, die keine Vergeltung geübt haben." Eine grobe Falle. Mit dem alleinigen Fokus auf China. Das hatte nichts mit der anfänglichen geschmacklosen Handlung zu tun: Zölle im Mafia-Stil auf dem größten Teil des Planeten, Pinguine eingeschlossen. Wenn du dich nicht rächst, ist das in Ordnung. Wenn Sie das tun, schlagen wir härter zu.

Die sogenannte "Miran-Fata Morgana" – nach Trumps angeblichem Wirtschaftskopf Stephen Miran. Was tatsächlich schnell passiert, unter Umgehung der dummen Vorstellung, dass die Zölle durch die derzeitige Abwertung anderswo bezahlt werden     ( siehe Mirans Weißbuch hier ), ist die unkontrollierte Zerstörung der USA als Welthandelszentrum. Auf die Frage, warum er die Zölle ausgesetzt habe, antwortete Trump: "Ich dachte, die Leute würden ein bisschen aus der Reihe tanzen. Sie wurden ein bisschen yipee. Sie bekamen Angst." Unsinn. Trump kann unmöglich öffentlich zugeben, dass die US-Oligarchie, Jamie Dimon und Co., völlig ausgeflippt sind; Und das, plus das Debakel am Anleihemarkt, zwang ihn zum Rückzieher. Niemand im neoliberalen Himmel und auf Erden kann sich mit der Göttin des Marktes anlegen.

Was die langfristige Strategie mehrerer Nationen der globalen Mehrheit betrifft, die in den Kreuzfeuer-Hurrikan von TTT geraten sind, ganz zu schweigen von großen Playern wie China und der EU, so werden sie alle eifrig ihre Abhängigkeit von den US-Märkten verringern. Wieder einmal lief der ausgeklügelte „Deal“, den Trump und seine ungebildeten Berater anboten, auf ein mafiöses „Angebot, das man nicht ablehnen kann“ hinaus: den Handel mit China - dem größten Handelspartner fast aller dieser Länder - aufkündigen oder erheblich einschränken und den Handel mit Exceptionalistan mit 10 % Zöllen versehen. Zur Hölle mit Ihrer wirtschaftlichen Souveränität und strategischen Flexibilität. Noch einmal: Entweder wir oder die Zölle - Highway.

Stattdessen wird die Realität diktieren, dass die USA zunehmend chinesische Produkte aus Drittländern importieren werden – während China weiterhin dafür bezahlt wird. China wird noch mehr in die ASEAN und andere Akteure der globalen Mehrheit exportieren. So wie es aussieht, bleibt Trumps "Plan" – wenn es denn einen gibt – seine Verbündeten zu "stabilisieren" und gleichzeitig die gesamte Feuerkraft auf China zu konzentrieren, um theoretisch Chinas komplexe Lieferketten ins Chaos zu stürzen und Unternehmen zu zwingen, Produktionslinien beispielsweise nach Vietnam oder Indien zu verlagern.

Shakedown, der zum Zusammenbruch führt

Die Eindämmung Chinas wird auf Hochtouren laufen. Rechnen Sie mit einem Tsunami von technologischen Restriktionen, roten Linien für Investitionen und natürlich zusätzlichen Sanktionen. Der Sinophob Bessent schließt ein Delisting chinesischer Aktien von den US-Börsen nicht aus: "Ich denke, alles liegt auf dem Tisch (...) Das wird die Entscheidung von Präsident Trump sein."

Peking seinerseits kann leicht nuklear werden und sich für einen massenhaften Ausverkauf seiner US-Staatsanleihen entscheiden, mit katastrophalen Folgen. Im Januar hielt Peking 760 Milliarden Dollar an US-Schulden. Yang Panpan und Xu Qiuyan, Forscher an der Chinesischen Akademie der Sozialwissenschaften, stellen mit einem herrlichen diplomatischen Händchen fest, dass die Zukunft der US-Staatsanleihen "höchst ungewiss" bleibt. Der Bridgewater-Milliardär und Investor Ray Dalio seinerseits war zwar scharfsinnig, aber auch sehr diplomatisch: "Wir sehen einen klassischen Zusammenbruch der großen monetären, politischen und geopolitischen Ordnungen."

Es gibt keine "kooperative Weltordnung" mehr, die von den USA angeführt wird (tatsächlich war das alles andere als kooperativ"); Dalio erkennt zumindest den Unilateralismus an, der sich in "dem von den USA geführten Handelskrieg, dem geopolitischen Krieg, dem Technologiekrieg und in einigen Fällen den militärischen Kriegen" manifestiert.

Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums, Lin Jian, fasste de facto die Position Pekings zusammen. Schluss mit dem Mr. Nice Guy, was bis vor kurzem die Standardposition Chinas war: Wenn die USA darauf bestehen, einen Zollkrieg und einen Handelskrieg zu führen, wird China bis zum Ende kämpfen. Hier sind wir also. Und wieder einmal ist es das Imperium des Chaos gegen die BRICS.

Das Imperium des Chaos beginnt einen heißen geoökonomischen Krieg gegen seinen Konkurrenten China, erwägt einen heißen Militärkrieg gegen den souveränen Iran und versucht gleichzeitig, die Atom- und Hyperschallmacht Russland zu einer Art verschwommenem Deal zu bewegen, um den Ewigen Krieg in der Ukraine etwas einzufrieren. Das neue Primakow-Dreieck, RIC (Russland-Iran-China), ist sich dieser Schritte vollkommen bewusst. Putin hatte die russische Position im Handelskrieg zwischen den USA und China metaphorisch charakterisiert, als er erwähnte, dass die Chinesen ein gutes Sprichwort haben: Wenn Tiger im Tal kämpfen, sitzt der kluge Affe da und schaut zu, wie es endet. Jetzt geht es eher um drei kluge Affen, die genau wissen, was eine Taube, die sich als Adler ausgibt, wirklich im Schilde führt.

(Wiederveröffentlichung von der Strategic Culture Foundation mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)

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Auch wenn es für Washington vielleicht noch nicht offensichtlich ist, wird ein Krieg der USA gegen den Iran auch als ein Krieg gegen Russland und China angesehen werden. Sowohl Putin als auch Xi wissen, dass Trumps Krieg einzig und allein auf die transformativen globalen "Veränderungen" gerichtet ist, die sie gemeinsam vorantreiben.

 

Pepe Escobar • Russland-Iran-China: Alle für einen und einer für alle? 8. April 2025 Russland und der Iran stehen an vorderster Front des vielschichtigen Integrationsprozesses in Eurasien – der wichtigsten geopolitischen Entwicklung der jungen 21 St Jahrhundert.

Beide sind Spitzenmitglieder von BRICS+ und der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO). Beide sind als globale Mehrheitsführer ernsthaft in den Aufbau einer multi-nodal-multiknotenartigen, multipolaren Welt verwickelt. Und beide haben Ende Januar in Moskau eine detaillierte, umfassende strategische Partnerschaft unterzeichnet.

Die zweite Regierung von US-Präsident Donald Trump, beginnend mit den Eskapaden des "maximalen Drucks", die der bombastische Zirkusdirektor selbst anwendet, scheint diese Imperative zu ignorieren.

Es war Aufgabe des russischen Außenministeriums, die Vernunft in einem schnell außer Kontrolle geratenen Geschrei wiederherzustellen: Im Wesentlichen wird Moskau zusammen mit seinem Partner Teheran die Drohungen von außen, die iranische Atom- und Energieinfrastruktur zu bombardieren, einfach nicht akzeptieren, während es auf der Suche nach tragfähigen Verhandlungslösungen für das Atomprogramm der Islamischen Republik besteht.

Und dann, wie ein Blitz, änderte sich das Narrativ in Washington. Der US-Sondergesandte für Nahost-Angelegenheiten, Steven Witkoff – nicht gerade ein Metternich und früher ein Hardliner mit "maximalem Druck" – begann von der Notwendigkeit der "Vertrauensbildung" und sogar der "Beilegung von Meinungsverschiedenheiten" zu sprechen, was bedeutete, dass Washington begann, "ernsthaft in Erwägung zu ziehen", wie die sprichwörtlichen "Beamten"

Diese Implikationen wurden am Montagnachmittag zur Realität, als Trump den israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu angeblich mit der Ankündigung eines "sehr großen Treffens" mit iranischen Beamten in den nächsten Tagen überrumpelte. Teheran bestätigte die Nachricht später, als der iranische Außenminister Abbas Araghchi erklärte, er werde am Samstag im Oman indirekte Atomverhandlungen mit Witkoff aufnehmen.

Es ist, als hätte Trump zumindest auf die Argumente des Obersten Führers der Islamischen Republik, Ayatollah Ali Khamenei, gehört. Aber andererseits kann er seine Meinung in einer Minute Trumps in New York ändern.

Die Feinheiten der Achse Russland-Iran-China

Wesentliche Hintergründe für die Entschlüsselung des Rätsels "Wird Russland dem Iran helfen?" finden sich in diesem allzu diplomatischen Austausch im Waldai-Club in Moskau. Die wichtigsten Punkte wurden von Alexander Marjasow , Russlands Botschafter im Iran von 2001 bis 2005, dargelegt. Marjasow argumentiert, dass der russisch-iranische Vertrag nicht nur ein symbolischer Meilenstein sei, sondern "als Fahrplan dient, um unsere Zusammenarbeit in praktisch allen Bereichen voranzutreiben". Es handelt sich eher um ein "Dokument über die bilateralen Beziehungen" – nicht um einen Verteidigungsvertrag. Der Vertrag wurde ausgiebig diskutiert und dann verabschiedet – als Kontrapunkt zu "dem verstärkten militärisch-politischen und wirtschaftlichen Druck, den westliche Nationen sowohl auf Russland als auch auf den Iran ausüben". Die Hauptbegründung war, wie man den Sanktions-Tsunami bekämpfen kann.

Doch selbst wenn es sich nicht um ein Militärbündnis handelt, beschreibt der Vertrag einvernehmliche Schritte im Falle eines Angriffs oder einer Bedrohung der nationalen Sicherheit eines der beiden Länder – wie bei Trumps unvorsichtigen Bombendrohungen gegen den Iran. Der Vertrag definiert auch den weiten Umfang der militärisch-technischen und verteidigungspolitischen Zusammenarbeit, zu der vor allem regelmäßige Geheimdienstgespräche gehören.

Marjasow nannte als die wichtigsten Sicherheitspunkte das Kaspische Meer, den Südkaukasus, Zentralasien und nicht zuletzt Westasien, einschließlich der Breite und Reichweite der Achse des Widerstands. Die offizielle Position Moskaus zur Achse des Widerstands ist eine äußerst heikle Angelegenheit. Schauen wir uns zum Beispiel den Jemen an. Moskau erkennt die jemenitische Widerstandsregierung, die von Ansarallah verkörpert wird und ihr Hauptquartier in der Hauptstadt Sanaa hat, nicht offiziell an; vielmehr erkennt sie, genau wie Washington, eine Marionettenregierung in Aden an, die in Wirklichkeit in einem von Saudi-Arabien gesponserten Fünf-Sterne-Hotel in Riad untergebracht ist.

Im vergangenen Sommer besuchten zwei verschiedene jemenitische Delegationen Moskau. Wie ich miterlebt habe, sah sich die Delegation von Sanaa mit enormen bürokratischen Problemen konfrontiert, um offizielle Sitzungen zu erreichen. Natürlich gibt es in Moskauer Geheimdienst- und Militärkreisen Sympathien für Ansarallah. Aber wie in Sanaa mit einem Mitglied des Hohen Politischen Rates bestätigt wurde, erfolgen diese Kontakte über "privilegierte Kanäle" und nicht institutionell.

Das Gleiche gilt für die libanesische Hisbollah, die während des Syrienkriegs ein wichtiger Verbündeter Russlands bei der Zerschlagung des IS und anderer islamistischer Extremistengruppen war. Wenn es um Syrien geht, ist das Einzige, was für das offizielle Moskau nach der Machtübernahme der mit Al-Qaida verbundenen Extremisten in Damaskus im vergangenen Dezember wirklich zählt, der Erhalt der russischen Stützpunkte in Tartus und Hmeimim.

Es steht außer Frage, dass das Syrien-Debakel sowohl für Moskau als auch für Teheran ein äußerst schwerer Rückschlag war, der durch Trumps ununterbrochene Eskalation des iranischen Atomprogramms und seine Besessenheit vom "maximalen Druck" noch verschärft wurde. Die Art des Russland-Iran-Vertrags unterscheidet sich erheblich von der Russland-Chinas. Für Peking ist die Partnerschaft mit Moskau so solide, sie entwickelt sich so dynamisch, dass sie nicht einmal einen Vertrag brauchen: Sie haben eine "umfassende strategische Partnerschaft".

Der chinesische Außenminister Wang Yi hat bei seinem jüngsten Besuch in Russland nach der Prägung einer Perle – "diejenigen, die in den 21 Jahren leben" St Jahrhundert, aber denken Sie an Blöcke und Nullsummenspiele des Kalten Krieges, die nicht mit der Zeit gehen können" – fein säuberlich zusammengefasst die chinesisch-russischen Beziehungen in drei Vektoren: Die beiden asiatischen Giganten sind "für immer Freunde und niemals Feinde"; Gleichberechtigung und gegenseitig vorteilhafte Zusammenarbeit; Blockfreiheit; Nicht-Konfrontation und Nicht-Ausrichtung auf Dritte. Auch wenn wir einen Russland-Iran-Vertrag zwischen China und Russland sowie zwischen China und dem Iran haben, haben wir im Wesentlichen enge Partnerschaften.

Man denke zum Beispiel an die fünften jährlichen gemeinsamen Marineübungen Russlands, Irans und Chinas , die im März im Golf von Oman stattfanden. Diese trilaterale Synergie ist nicht neu; Es befindet sich seit Jahren in der Entwicklung.

Aber es ist faul, dieses verbesserte RIC-Primakow-Dreieck (Russland-Iran-China statt Russland-Indien-China) als Allianz zu charakterisieren. Die einzige "Allianz", die heute auf dem geopolitischen Schachbrett existiert, ist die NATO – eine kriegstreiberische Truppe, die sich aus eingeschüchterten Vasallen zusammensetzt, die vom Imperium des Chaos zusammengepfercht werden.

Das Stichwort für eine weitere schwer zu widerstehende Wang Yi Jadeperle: "Die USA sind krank, zwingen aber andere, die Medizin zu nehmen." Takeaways: Russland wechselt nicht die Seiten; China wird nicht eingekreist werden; und der Iran wird verteidigt werden.

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Wenn sich das neue Primakow-Dreieck in Peking trifft

Assistenzprofessor am Institut für Theorie und Geschichte der Internationalen Beziehungen an der Moskauer RUDN-Universität, machte in der Waldai-Diskussion Daniyal Meshkin Ranjbar einen entscheidenden Punkt: "Zum ersten Mal in der Geschichte laufen die diplomatischen Perspektiven Russlands und des Iran zusammen." Er bezieht sich auf die offensichtlichen Parallelen zwischen der offiziellen Politik: Russlands "Pivot to the East" - Schwenken nach Osten - und Irans "Look East"-Politik.

All diese Verflechtungen entgehen der neuen Regierung in Washington offenkundig, ebenso wie der bombastischen Trump-Netanjahu-Rhetorik, die keine Grundlage in der Realität hat – selbst der Nationale Sicherheitsrat der USA gab zu, dass der Iran nicht an einer Atombombe arbeitet.

Und damit wären wir beim Big Picture.

Der Zirkusdirektor arbeitet – zumindest bis er seine Meinung wieder ändert – im Wesentlichen an einem Triangulationsabkommen, das Russland angeblich einen Transportrahmen, Zugang zu Getreideexporten im Schwarzen Meer und russische Banken von der Sanktionsliste von SWIFT anbietet, damit er seinen "Pivot" ausführen kann, um dann den Iran anzugreifen (einschließlich der Frist bis Teheran).

Und wenn Russland den Iran verteidigt, gibt es keinen Deal.

Das ist so verlogen, wie ein mafiöses "Angebot, das man nicht ablehnen kann" maximaler Druck nur sein kann. Der stellvertretende russische Außenminister Sergej Rjabkow – ein außergewöhnlich fähiger Diplomat – zerstörte die ganze Begründung: "Russland kann die Vorschläge der USA zur Beendigung des Krieges in der Ukraine in ihrer jetzigen Form nicht akzeptieren, weil sie die Probleme nicht lösen, die Moskau als Ursache des Konflikts ansieht." Auch wenn Moskau "die von den Amerikanern vorgeschlagenen Modelle und Lösungen sehr ernst nimmt".

Während der russische Blickwinkel von Trumps Triangulation ins Wanken gerät, schaut Teheran nicht nur zu, wie der Fluss fließt. Wie sich der Iran jahrzehntelang an einen Sanktions-Tsunami angepasst hat, ist heute ein festes Wissen, das tief mit Moskau geteilt wird und Teil ihrer im Vertrag verankerten Vertiefung der Zusammenarbeit ist.

Bei aller Sprunghaftigkeit Trumps prägen nicht-zionistisch kontaminierte Stimmen auf der anderen Seite des Gürtels langsam aber sicher die rationale Ansicht ein, dass ein Krieg gegen den Iran für das Imperium selbst absolut selbstmörderisch ist. Die Chancen stehen also gut, dass Trump 2.0 den Weg für ein temporäres Abkommen ebnen könnte, das – schließlich ist dies immer eine Schlacht der Narrative – als diplomatischer Sieg zu Tode gesponnen wird.

Es kann darauf gewettet werden, dass der einzige Führer auf dem Planeten, der in der Lage ist, Trump die Realität verständlich zu machen, der russische Präsident Wladimir Putin in ihrem nächsten Telefonat ist. Schließlich ist es der Zirkusdirektor selbst, der das überarbeitete Drama "nuklearer Iran" kreiert hat. Die RIC – oder das neu gestaltete Primakow-Dreieck – hat sich kürzlich in einem entscheidenden, diskreten und nicht veröffentlichten Treffen in Peking damit befasst, wie diplomatische Quellen bestätigten.

Im Wesentlichen hat die RIC einen Fahrplan für den "nuklearen Iran" entwickelt. Dies sind die Highlights:

  • Dialog. Keine Eskalation. Kein "maximaler Druck". Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Bauen Sie gegenseitiges Vertrauen auf.
  • Während der Iran sein Veto gegen die Entwicklung von Atomwaffen erneut betont, erkennt die viel diskutierte "internationale Gemeinschaft", eigentlich der UN-Sicherheitsrat, erneut das Recht des Iran auf friedliche Atomenergie im Rahmen des NVV an.
  • Zurück zum JCPOA – und starten Sie ihn neu. Um Trump wieder an Bord zu holen, wird der Neustart extrem schwer zu verkaufen sein.

Dieser Fahrplan wurde am Dienstag während einer zweiten Runde der trilateralen RIC-Gespräche in Moskau ratifiziert, bei der hochrangige Beamte der verbündeten Nationen die gemeinsamen Anstrengungen zur Bewältigung der Herausforderungen, mit denen der Iran konfrontiert ist, erörterten.

Der Gipfel in Moskau

So wie es aussieht, ist die Roadmap genau das: eine Karte. Die atemlose zionistische Achse von Washington bis Tel Aviv wird weiterhin darauf bestehen, dass der Iran, wenn er angegriffen wird, nicht von Russland unterstützt wird, und zusätzlicher, ununterbrochener "maximaler Druck" wird Teheran dazu zwingen, schließlich einzuknicken und seine Unterstützung für die Achse des Widerstands aufzugeben.

All das meidet wieder einmal die Realität. Für Moskau ist der Iran eine absolut zentrale geopolitische Priorität; Jenseits des Iran, im Osten, liegt Zentralasien. Die zionistische, obsessive Fantasie eines Regimewechsels in Teheran verschleiert das damalige Vordringen der NATO nach Zentralasien, den Bau von Militärbasen und die Blockade mehrerer strategisch wichtiger Projekte der chinesischen Belt and Road Initiative (BRI). Der Iran ist für Chinas langfristige Außenpolitik ebenso wichtig wie für Russland.

Es ist kein Zufall, dass sich Russland und China – Wladimir Putin und Xi Jinping – auf Präsidentenebene zu einem Gipfel in Moskau um den 9. Mai, den Tag des Sieges im Großen Vaterländischen Krieg, treffen werden. Sie werden die nächste Stufe der "Veränderungen, die wir seit 100 Jahren nicht mehr gesehen haben", wie sie Xi an Putin in ihrem bahnbrechenden Sommer 2023 in Moskau

Sie werden natürlich darüber sprechen, wie der Zirkusdirektor davon träumt, einen ewigen Krieg zu beenden, nur um einen neuen zu beginnen: das Gespenst eines amerikanisch-israelischen Angriffs auf ihren strategischen Partner Iran – komplett mit dem Gegenschlag der Blockade der Straße von Hormus (Transit für 24 Millionen Barrel Öl pro Tag), ein Barrel Öl, das auf 200 Dollar und noch mehr in die Höhe schießt, und den Zusammenbruch des gigantischen 730 Billionen Dollar schweren Haufens an Derivaten in der Welt. weltwirtschaft.

Nein, Präsident Zirkusdirektor: Sie haben keine Karten.

(Wiederveröffentlichung von The Cradle mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)

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Apple iPhone-Werbung mit der Aufschrift "Bewahren Sie Ihre persönlichen Daten sicher auf. Das ist typisch iPhone" in Peking.

Von Olga Samofalowa: Wer half China, eine große Industriemacht zu werden? 13 Apr. 2025 19:58 Uhr Vor einem halben Jahrhundert begannen US-Unternehmen damit, ihre Anlagen nach China zu verlagern. Damals war es schwer vorstellbar, dass sich dieses arme Entwicklungsland nicht nur zu einem "Anhängsel" der USA, sondern zu einer großen Bedrohung für den Welthegemon entwickeln würde.

China drohte einst, zu einer industriellen "Kolonie" der USA zu werden. Bereits in den 1980er-Jahren begannen die USA, ihre industriellen Kapazitäten aktiv ins Ausland zu verlagern, und die Volksrepublik China wurde als der beste Ort dafür angesehen.

Die Welt befürchtet einen Zustrom billiger chinesischer Waren aufgrund der neuen US-Zölle

Analyse   Die Welt befürchtet einen Zustrom billiger chinesischer Waren aufgrund der neuen US-Zölle

Jetzt werden die US-Amerikaner – die Einwohner der Vereinigten Staaten – dafür bezahlen müssen. Die Investitionen und Fabriken zurück in die Vereinigten Staaten zu holen, wird sehr schwierig werden. Ein anschauliches Beispiel ist die Produktion von Apple-Produkten in China. Experten zufolge stellt Apple zwischen 85 und 90 Prozent seiner Smartphones in China her, der Rest entfällt auf Vietnam und Indien.

Die Verlagerung der Apple-Produktion von China in die USA würde diese sehr teuer machen. Allein aufgrund der steigenden Arbeitskosten in den USA würde der Preis eines Smartphones um 25 Prozent steigen, hinzu kommen zusätzliche Kosten für die Produktion und Logistik im Allgemeinen. All dies zusammen ergibt nach Berechnungen der Bank of America einen Preisanstieg von 90 Prozent. Das heißt, die teuersten Smartphones würden schon allein deshalb doppelt so viel kosten, weil sie nicht in China, sondern in den Vereinigten Staaten hergestellt werden. Werden Steve Jobs' Produkte zu diesem Preis mit anderen Herstellern konkurrieren können oder wird die Nachfrage eine solche Preiserhöhung nicht verkraften?

Natalia Miltschakowa, leitende Analystin bei Freedom Finance Global, erklärt:

"Von den US-Konzernen haben Tesla, Apple, Boeing, Coca-Cola, PepsiCo, Procter&Gamble und so weiter ihre Fabriken in China. Im Dienstleistungssektor sind fast alle internationalen Marken in China tätig. Amazon, Netflix, soziale Netzwerke und so weiter, ganz zu schweigen von der Gastronomie – McDonald's, Starbucks und viele andere Marken, einschließlich derer, die im Rahmen von Franchiseverträgen tätig sind."

Iljas Saripow, Dozent am Lehrstuhl für globale Finanzmärkte und Finanztechnologien an der Russischen Plechanow-Wirtschaftsuniversität, erinnert:

"In den 1980er-Jahren begannen die USA, die Verlagerung ihrer Industrie ernsthaft in Betracht zu ziehen. Auslöser dafür waren die Notwendigkeit, die Kosten für die Produktion von Gütern, vor allem die Arbeitskosten, zu senken, sowie verschärfte Umweltauflagen seitens der US-Behörden, die für die Unternehmen mit zusätzlichen erheblichen Kosten verbunden waren. Dies war keine bewusste Politik der US-Behörden, sondern wurde auf Unternehmensebene entschieden. Die US-Behörden nahmen dies gelassen hin, da sie damals glaubten, dass sie ihre globale Vormachtstellung durch eine globale Finanzdominanz aufrechterhalten könnten. Fabriken und Produktionsanlagen, die die Umwelt verschmutzen, sollten irgendwo weit jenseits des Ozeans unter der Kontrolle US-amerikanischer Manager betrieben werden dürfen."

Nach US-Strafzöllen: Europa bereitet sich auf Warenflut aus China vor

Nach US-Strafzöllen: Europa bereitet sich auf Warenflut aus China vor

Große und mittelgroße US-amerikanische Unternehmen entschieden sich für China nicht nur wegen der billigen Arbeitskräfte, sondern auch wegen der Reformen des chinesischen Staatschefs Deng Xiaoping. Dieser erkannte das Recht auf Privateigentum an, schützte die Rechte ausländischer Investoren und bot Garantien für die Entnahme von Gewinnen, fügt der Experte hinzu. Auch europäische Hersteller folgten den US-amerikanischen Unternehmen nach China.

Damals sei dies sicherlich ein Segen für den Unternehmenssektor in den USA gewesen. Dank des Standorts China konnten US-amerikanische Unternehmen die Arbeits- und Umweltkosten erheblich senken, hohe Gewinne erzielen und die Kontrolle über die wichtigsten Produktionsanlagen und Handelsströme der Welt behalten, so Saripow. Darüber hinaus hätten auch die einfachen US-Amerikaner davon profitiert. Er fügt hinzu:

"Die US-Bevölkerung bekam billige chinesische Waren, die unter US-amerikanischer Kontrolle und nach US-amerikanischen Standards hergestellt wurden und daher eine gute Qualität aufwiesen."

Ihm zufolge wurden zunächst die Leichtindustrie und die Montageproduktion nach China verlagert. Mit der zunehmenden Beherrschung der neuen Technologien durch das einheimische Personal kam dann auch die Schwerindustrie nach China: die Metallurgie, die Herstellung von Maschinen, Ausrüstungen, Werkzeugmaschinen, der Maschinenbau und schließlich die Hightech-Industrie – die Entwicklung und Herstellung von Mikrochips, Robotern und so weiter.

Was wäre China heute, wenn es dort in diesem halben Jahrhundert keine westlichen Produktionsstätten oder westliche Technologie gegeben hätte? Saripow betont:

"Eines kann man eindeutig sagen. Die weisen Chinesen haben es verstanden, die Situation zu ihren Gunsten zu nutzen und sind zu einem globalen Produzenten und der größten Volkswirtschaft der Welt geworden. China schafft es immer noch, überdurchschnittliche Wachstumsraten in der Weltwirtschaft zu erzielen. Die USA haben der Volksrepublik China natürlich bei ihrem industriellen Aufstieg geholfen und damit einen ernsthaften Konkurrenten geschaffen, der nun nicht nur über wirtschaftliches Potenzial, sondern auch über politischen Einfluss in der Welt verfügt."

Aber natürlich gebührt ein großer Teil des Verdienstes für diesen Erfolg der chinesischen Wirtschaft selbst und dem chinesischen Staat. Natalia Miltschakowa hebt hervor:

"Die Volksrepublik China hat sich bereits 1997 das Ziel gesetzt, bis 2017 wettbewerbsfähige Marken zu schaffen. Und diese Aufgabe wurde hundertprozentig erfüllt – der chinesische Technologiesektor und der Automobilsektor konkurrieren erfolgreich mit den USA und Europa. Vor Kurzem hat China sogar damit begonnen, seine eigene zivile Flugzeugproduktion zu entwickeln, um sich von der Abhängigkeit von Lieferungen aus den USA und Europa zu lösen."

Schwerer Schlag für die chinesische Wirtschaft: Trumps Zölle treffen Kern der Handelsstrategie

Schwerer Schlag für die chinesische Wirtschaft: Trumps Zölle treffen Kern der Handelsstrategie

Die USA selbst haben den Zeitpunkt verschlafen, an dem sie von China abhängig wurden. Olga Belenkaja, Leiterin der Abteilung für makroökonomische Analysen beim Finanzdienstleister Finam, sagt:

"Bereits 1996 sprach die spätere Mehrheitsführerin der Demokraten im US-Repräsentantenhaus, Nancy Pelosi, über die negativen Folgen des Handelsungleichgewichts zwischen den USA und China und führte praktisch dieselben Argumente an, die Donald Trump jetzt vorbringt. Dazu gehören große Außenhandelsdefizite, Arbeitsplatzverluste, der Transfer von Informationstechnologie und geistigem Eigentum. Sie forderte die US-Führung dringend auf, Maßnahmen zu ergreifen. Es scheint jedoch, dass die fortgesetzte Zusammenarbeit sowohl für die US-amerikanische als auch für die chinesische Wirtschaft so vorteilhaft war, dass das Ausmaß der gegenseitigen Abhängigkeit zwischen den beiden Volkswirtschaften über einen sehr langen Zeitraum hinweg weiter gewachsen ist. Neben dem direkten Handel hat die gegenseitige Abhängigkeit der US-amerikanischen und der chinesischen Wirtschaft auch durch die Stärkung der Lieferkettenverbindungen zugenommen."

Ihr zufolge sind die Interessen der wirtschaftlichen Effizienz erst während der ersten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump, der den Handelskrieg der Jahre 2018 und 2019 auslöste, mit den nationalen Sicherheitsinteressen der USA in Konflikt geraten. Zu diesem Zeitpunkt begannen der bilaterale Handel und die Investitionen in China erstmals deutlich zu sinken. Die Unterbrechung der Produktions- und Logistikverbindungen während der Pandemie und die wachsenden geopolitischen Spannungen zwischen den USA und China haben den Wunsch der USA verstärkt, wirtschaftliche Sicherheit zu schaffen – vor allem durch die Verlagerung strategisch wichtiger Produktionsanlagen (zum Beispiel bei Halbleitern) auf ihr Territorium.

Darüber hinaus seien die USA in den vergangenen Jahren härter gegen chinesische Unternehmen in den USA vorgegangen, die durch den Börsengang von Aktien an US-Börsen Kapital aufnehmen könnten, sagt Miltschakowa und erklärt:

"Das chinesische Unternehmen Huawei Technologies wurde in den USA strafrechtlich verfolgt. Viele börsennotierte Unternehmen aus der Volksrepublik China waren gezwungen, die US-Börsen zu verlassen, weil die Anforderungen an die Börsennotierung und die Offenlegung von Informationen nicht erfüllbar waren. Das jüngste Beispiel ist das Schicksal der US-Niederlassung von TikTok, das immer noch in der Schwebe ist, da die Frage des Verkaufs an einen US-Investor noch nicht geklärt werden konnte."

Was ist die Logik hinter Trumps blutigem Handelskrieg?

Analyse   Was ist die Logik hinter Trumps blutigem Handelskrieg?

Ihrer Meinung nach werden chinesische Unternehmen aufgrund der Feindseligkeit der US-Behörden gegenüber chinesischen Unternehmen, vor allem angesichts der Vorfälle mit Huawei und TikTok, in den nächsten Jahren wohl kaum in den USA Geschäfte machen wollen. Dagegen ist die Expansion in südostasiatische Länder wie Thailand, Indonesien und Singapur für chinesische Unternehmen, beispielsweise für Automobilhersteller und Technologieunternehmen, bereits im Gange.

Saripow sieht ebenfalls keinen Grund zur Eile bei der Verlagerung von Produktionsstätten in die USA. Er meint abschließend:

"Bislang haben die USA keine Zölle gegen Russland und Weißrussland verhängt. Vielleicht sollten wir auch diese Option in Betracht ziehen."

Übersetzt aus dem Russischen. Der Artikel ist zuerst am 11. April 2025 auf der Website der Zeitung Wsgljad erschienen.

Olga Samofalowa ist Wirtschaftsanalystin bei der Zeitung Wsgljad.

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In den 20-Uhr-Nachrichten auf TF1 beteuerte Marine Le Pen erneut, dass sie kein Delikt begangen habe, aber die Journalistin verstand nicht, wovon sie sprach.

von Thierry Meyssan:Wofür wurde Marine Le Pen für "schuldig" erklärt? Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 8. April 2025 Um Marine Le Pen zu verbieten, für das Amt des Präsidenten der Französischen Republik zu kandidieren, verurteilte sie ein Gericht in erster Instanz wegen "Veruntreuung öffentlicher Gelder" und nicht umgekehrt. Es ist nicht das Vergehen, dessen sie beschuldigt wird, das dazu geführt hat, dass ihr das passive Wahlrecht entzogen wurde, sondern es wurde erfunden, um dieses Urteil zu rechtfertigen. Seltsamerweise hat es niemand in der politischen Klasse für angebracht gehalten, darauf hinzuweisen, dass die Präsidentschaft des Europäischen Parlaments ihre Auffassung der Rolle der Europaabgeordneten geändert hat und nun diejenigen als strafbar betrachtet, die darauf beharren, den ursprünglichen Beruf des Europaabgeordneten auszuüben. Marine Le Pen wurde am 31. März 2025 wegen "Veruntreuung öffentlicher Gelder" zu vier Jahren Haft, davon zwei in geschlossener Haftanstalt, zu einer Geldstrafe von 100.000 Euro und fünf Jahren Nichtwahlfähigkeit mit vorläufiger Vollstreckung verurteilt, also noch vor einem möglichen Berufungsverfahren. 24 weitere Vertreter des Rassemblement National (RN) und der Partei selbst wurden verurteilt.

Die politische Klasse Frankreichs hat sich sofort gespalten in diejenigen, die sich darüber freuen, dass die Favoritin bei den kommenden Präsidentschaftswahlen vom Wettstreit ausgeschlossen wurde, und diejenigen, die dies bedauern. Natürlich wagte niemand direkt zu sagen, was er dachte, aber alle versicherten, entweder den "Rechtsstaat" zu unterstützen, oder sich über die "Tyrannei der Richter" lustig zu machen.

Nach einer historischen Entscheidung von drei, von der politischen Macht unabhängigen Richtern, die aber die Forderungen der Staatsanwaltschaft wohl verstanden haben, wagt es niemand, das zugrunde liegende Problem des Streits zwischen Frankreich und der Präsidentschaft des Europäischen Parlaments anzusprechen. Es ist jedoch unmöglich zu verstehen, warum die gewählten Vertreter des RN (Rassemblement National) verurteilt wurden, obwohl sie überzeugt waren, nicht gegen das Gesetz verstoßen zu haben, und ohne von diesem Streitpunkt zu wissen. Hier ist die Erklärung:

Am Ende des Zweiten Weltkriegs entwarf der britische Premierminister Winston Churchill ein Projekt zur Befriedung der verschiedenen Europäer durch die Schaffung gemeinsamer Institutionen zwischen den Staaten. Von der Europäischen Union war noch keine Rede, sondern entweder von einem Gremium, das es den europäischen Regierungen ermöglichen würde, sich ständig zu treffen und zu verhandeln, oder von einer Organisation, die die Parlamentarier der europäischen Staaten zusammenbringen würde, um gemeinsam zu debattieren. Am Ende schlossen sich zehn Staaten zur Umsetzung der beiden Projekte zusammen und gründeten den Europarat. Mittlerweile sind sie 46 geworden. Der Sitz dieser politischen Institution wurde in Straßburg eingerichtet.

In der Praxis wurde der Europarat als ziviler Arm der NATO konzipiert. Straßburg wurde als Sitz gewählt, weil es kulturell eine deutsch-französische Stadt ist.

Unabhängig vom Europarat wurde mit der Wirtschaftsgemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS) ein weiteres, diesmal wirtschaftliches Projekt geboren, aus dem die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft und heute die Europäische Union hervorging. Selbstverständlich wurde auch der Sitz des Europäischen Parlaments in Straßburg gelegt, wo die Parlamentarische Versammlung des Europarats ihren Sitz hatte. Angesichts der Rivalitäten zwischen den Mitgliedstaaten wurden jedoch verschiedene Institutionen dieser Wirtschaftsunion nach Brüssel und Luxemburg verlegt (das Generalsekretariat des Parlaments ins Robert-Schumann-Gebäude). Die Abgeordneten des Europäischen Parlaments kamen für eine Woche im Monat nach Straßburg und kehrten dann in ihre Länder zurück. Da sie nicht in ihrem eigenen Namen, sondern im Namen ihrer Partei in einem einzigen nationalen Wahlkreis gewählt wurden (außer zwischen 2003 und 2018, als es acht regionale Wahlkreise gab), widmeten sie den Rest ihrer Zeit ihrer politischen Partei.

1993 richtete das Europäische Parlament einen Plenarsaal in Brüssel ein, das Paul-Henri-Spaak-Gebäude. Sechs Jahre später weihte es in Straßburg seinen eigenen Plenarsaal ein, das Louise-Weiss-Gebäude. Damals wurden die Parlamentssitzungen zwischen den beiden Städten aufgeteilt. Eine gigantische Lastwagen-Karawane übersiedelt zweimal im Monat alle Büros der Parlamentarier. Die Abgeordneten, die nun ein privates Büro in Brüssel haben, wurden eingeladen, dort zu wohnen und sich nur zu den dort stattfindenden Sitzungen nach Straßburg zu begeben. Sie kehrten nur in ihre Länder zurück, um ihre Wähler zu treffen und an ihren Parteiversammlungen teilzunehmen.

Die Verwaltung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft, die zum größten Teil in Brüssel residiert, um sich sowohl vom Europarat zu distanzieren als auch sich dem Europäischen Parlament anzunähern, wird daher alles in seiner Macht Stehende tun, damit das EU-Parlament sein Kommen und Gehen beendet und dauerhaft in Brüssel bleibt. Das ist auch der Wille der NATO, deren Hauptsitze sich ebenfalls in Brüssel (genauer gesagt in Mons) befinden. Die NATO legt Standards fest, die die Kommission dem Parlament vorschlägt und die das Parlament billigt. Im Laufe der Zeit spielt das Parlament jedoch eine zunehmend unabhängige Rolle, und die NATO muss es kontinuierlich überwachen, um sicherzustellen, dass keine ihrer Normen abgelehnt wird.

An diesem Punkt beginnt also der Streit: Die Franzosen weigerten sich, Straßburg zu verlassen, um nicht zu sichtbar unter den Einfluss der Angelsachsen zu geraten. Die Präsidentschaft des Parlaments forderte daher, dass sich die gewählten Vertreter von nun an ausschließlich ihrer Tätigkeit in Brüssel widmen und sich nicht mehr mit ihren Parteien in ihren Ländern beschäftigen sollten.

Um die Urteilsbegründung herunterzuladen, klicken Sie auf die Abbildung.

Seitdem sind alle französischen politischen Parteien, die an der Unabhängigkeit ihres Landes hängen – nicht nur der RN –, mit dem Präsidenten des Europäischen Parlaments im Streit. Das Gericht, das Marine Le Pen verurteilte, wählte daher die These der Präsidentschaft des Europäischen Parlaments, während der RN versicherte, keinen Cent öffentlicher Gelder veruntreut zu haben.

In ihrem Prozess entschied Marine Le Pen sich zu verteidigen, indem sie geltend machte, sie habe keine Wahl gehabt und sei gezwungen gewesen, die alte Auffassung der Arbeit der Europaabgeordneten statt der neuen zu wählen, da ihre Kollegen sie nicht als vollwertige Abgeordnete akzeptiert hätten (die Politik des „Cordon sanitaire“). Da sie keinen Platz in Brüssel hatte, entschied sie sich dafür, ihn in ihrem Land zu haben.

„Dieses Verteidigungssystem stellt nach Ansicht des Gerichts ein theoretisches Konstrukt dar, das die Regeln des Europäischen Parlaments, die Gesetze der Republik und die Gerichtsentscheidungen missachtet, die insbesondere im Laufe der vorliegenden gerichtlichen Information getroffen wurden, indem es sich nur auf seine eigenen Prinzipien konzentriert“, schreiben die Richter. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass es keine Regeln des Europäischen Parlaments gibt. Der einzige Referenztext ist der konsolidierte Vertrag der EU, der den Sitz des Europäischen Parlaments immer noch in Straßburg und nicht in Brüssel festlegt.

Der Standpunkt der französischen Abgeordneten ist daher der einzige, der mit den Texten übereinstimmt. In der Sache haben also die Richter nicht nach Recht und Gesetz entschieden, und was die Favoritin bei den Präsidentschaftswahlen betrifft, konnten sie keine vorläufige Maßnahme ergreifen, weil Marine Le Pen jetzt nicht mehr Mitglied des Europäischen Parlaments ist und daher, nach der Auffassung der Richter, nicht "rückfällig" werden kann. Mit der Verurteilung von Marine Le Pen hat das Gericht ihr nicht nur das Recht genommen, für das Amt des Präsidenten der Republik zu kandidieren, sondern auch den französischen Mandatsträgern verboten, die Unterwerfung des Parlaments unter die NATO anzufechten.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser


 

Andrew P. Napolitano (Bild Wikimedia Commons)

 «Als die Nazis die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Kommunist.
Als sie die Sozialdemokraten einsperrten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Sozialdemokrat.
Als sie die Gewerkschafter holten, habe ich nicht protestiert; ich war ja kein Gewerkschafter.
Als sie die Juden holten, habe ich geschwiegen; ich war ja kein Jude.
Als sie mich holten, gab es keinen mehr, der protestieren konnte.»

Martin Niemöller (1892  –1984)

20.03.2025 Von Andrew P. Napolitano* - übernommen von zeit-fragen.ch

Judge Napolitano: Gefährliche Zeiten für die Freiheit in den USA 2. April 2025 Die Geschichte der menschlichen Freiheit ist lang, mühsam und nicht erfreulich. Die Freiheit besteht im wesentlichen darin, dass die Regierungen die Gesetze, die zu ihrer Begrenzung erlassen wurden, mit Füssen treten. Es ist der tiefe Konflikt zwischen natürlicher persönlicher Freiheit und den Befehlen des Staates, die mit Gewalt durchgesetzt werden. Die Verfassungen totalitärer Länder sind mit Einschränkungen für den Staat gefüllt, aber die Einschränkungen sind zahnlos. Der Staat macht, was er will. Er nimmt die Rechte nicht ernst. In liberalen Demokratien   – mit Gewaltenteilung und gegenseitiger Kontrolle   – wird der Staat theoretisch in die Schranken gewiesen. Doch auch dort sind die Beschränkungen oft Papiertiger. Auch hier nimmt der Staat die Rechte nicht ernst.

Thomas Jefferson vertrat die Ansicht, dass im Laufe der Geschichte die persönliche Freiheit schrumpft und die staatliche Macht wächst. Er war bekanntermassen der Meinung, dass nur eine Revolution einen echten Neustart bewirken kann.

Diese ganze Geschichte und Theorie wurde in den vergangenen zwei Wochen deutlich, als die Bundespolizei einen algerischen Doktoranden [Mahmoud Khalil] in seinem Studentenwohnheim an der Columbia University in New York City verhaftete und ihn in ein Abschiebegefängnis in Louisiana brachte. Er ist mit einer gebürtigen Amerikanerin verheiratet, sie erwarten im April ein Kind, und er ist ein Ausländer mit unbeschränkter Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung.

Letzte Woche hat die Bundesregierung eine libanesische Ärztin [Dr. Rasha Alawieh] am Logan Airport in Boston verhaftet. Sie ist Professorin für Medizin an der Brown University und ebenfalls eine Ausländerin mit unbeschränkter Aufenthalts- und Arbeitsbewilligung.

Der Student wurde wegen Verstössen gegen die Einwanderungsbestimmungen angeklagt. Die Ärztin wurde kurzerhand nach Paris und dann in ihre Heimat Libanon abgeschoben.

In den gegen den Studenten eingereichten Anklageschriften wird ihm keine Straftat oder persönliches Fehlverhalten vorgeworfen, es werden keine Gesetzesverstösse angeführt, und es gibt keine Beweise dafür, dass der Student eine Gefahr für Personen, Eigentum oder die Regierung darstellt.

Die Zeitungen behaupten, dass US-Aussenminister Marco Rubio der Meinung ist, dass die Anwesenheit dieses Studenten auf dem Campus der Columbia University   – angesichts seiner ausdrücklichen Unterstützung für einen palästinensischen Staat   – dessen Existenz seit Generationen zur offiziellen Politik der USA gehört   – ein wesentliches Hindernis für die Umsetzung der amerikanischen Aussenpolitik darstellt.

Es wurde keine Anklage gegen die Ärztin erhoben, aber die Regierung liess durchsikkern, dass Bundesbeamte bei der Beschlagnahmung ihres Mobiltelefons feststellten, dass sie bei der Beerdigung von Hassan Nasrallah, dem kürzlich ermordeten Hizbullah-Chef, war. Sie war dort zusammen mit Hunderttausenden, möglicherweise mehr als einer Million anderer Menschen.

Als sie dazu befragt wurde, erklärte sie nach Angaben der Regierung, dass sie Nasrallahs religiösen Lehren folge, nicht aber seinen politischen Lehren.

Während die Ärztin in Logan inhaftiert war, erwirkten ihre Anwälte eine Verfügung eines Bundesrichters, die ihre Abschiebung untersagte, bis eine Anhörung vor ihm stattfinden konnte. Die Regierung ignorierte diese Anordnung.

Zahlreiche Rechte sind betroffen

Diese beiden Festnahmen betreffen zahlreiche verfassungsmässig garantierte Rechte, die hier im allgemeinen als selbstverständlich angesehen werden.

Das erste ist die Meinungsfreiheit (freedom of speech). Aus den Schriften von James Madison   – dem Verfasser der Bill of Rights   – wissen wir, dass die Gründerväter die Meinungsfreiheit als ein persönliches, individuelles und natürliches Recht betrachteten. Sie ist natürlich auch ausdrücklich im Ersten Verfassungszusatz vor staatlichen Eingriffen und Repressalien geschützt.

Die Gerichte haben entschieden, dass es alle Personen schützt   – unabhängig von ihrem Einwanderungsstatus   –, die denken, was sie wollen, sagen, was sie denken, veröffentlichen, was sie sagen, anbeten oder nicht und sich zusammentun, mit wem auch immer sie wollen.

Wenn die Regierung eine Meinungsäusserung bestrafen kann, die sie oder ihre Freunde und Gönner hassen und fürchten, dann ist der erste Zusatzartikel nutzlos und die Demokratie eine Farce.

Bei diesen Verhaftungen geht es auch um die Religions- und Versammlungsfreiheit. So wie der Student jede öffentliche politische Äusserung machen kann, die er möchte   – ganz gleich, wie beleidigend oder provozierend sie für sein unmittelbares oder entferntes Publikum sein mag   –, kann die Ärztin an jeder Beerdigung teilnehmen, an der sie möchte, kann sich mit allen Trauernden ihrer Wahl zusammenschliessen, kann jede Religion annehmen und jedem Prediger folgen.

Der gesamte Zweck des ersten Zusatzartikels besteht darin, die Regierung aus den Bereichen Meinungsfreiheit, Religion und Versammlungsfreiheit herauszuhalten. Ohne die Treue der Regierung zu diesem Artikel ist Amerika keine Demokratie mehr, sondern eher eine Art konformistische säkulare Theokratie, die die durch die Verfassung geschützten Grundwerte ablehnt   – und die sich mit jeder Wahl ändert.

Von diesen Verhaftungen ist auch das Recht auf ein ordentliches Verfahren betroffen, das allen Menschen durch den fünften Verfassungszusatz garantiert wird. Im Grunde genommen erfordert ein ordnungsgemässes Verfahren eine faire Anhörung vor einem neutralen Schiedsrichter, bevor die Regierung in das Leben, die Freiheit oder das Eigentum eingreifen darf   – und bei der die Regierung eine persönliche Schuld nachweisen muss.

Im Fall der Ärztin verfrachtete das FBI sie nach Paris, bevor die Anhörung stattfinden konnte. Im Fall des Columbia-Studenten verfrachtete das FBI ihn nach Louisiana und missachtete damit die verfassungsmässige Vorschrift, dass alle Personen in dem Gerichtsbezirk   – in diesem Fall New York City   – vor Gericht gestellt werden müssen, in dem sich das Geschehen abgespielt hat.

Was ist denn hier los?

Durch die eifrige Durchsetzung der Einwanderungsgesetze der Nation ist die Regierung gesetzlos geworden. Jeder, der für die Regierung arbeitet, hat einen Treueeid auf die Verfassung geleistet. Es ist offensichtlich, dass die Bundesbeamten ihren Eid nicht ernst nehmen. Es ist auch offensichtlich, dass die Bundespolizei die Gesetze bricht, mit deren Durchsetzung wir sie beauftragt haben. Wenn der Staat zum Gesetzesbrecher wird, wird er selbst zum Gesetz   – und die menschliche Freiheit wird mit Füssen getreten. Das kann nicht einfach so weitergehen. Wen wird die Regierung als Nächsten holen? 

Quelle: https://judgenap.com/perilous-times-for-personal-liberty/ vom 20.3.2025

(Übersetzung Zeit-Fragen)


* Judge Andrew P. Napolitano ist Absolvent der Princeton University und der University of Notre Dame Law School. Er ist ehemaliger Richter am Superior Court of New Jersey, war leitender Justizanalyst beim Fox News Channel und ist Gastgeber des Podcasts Judging Freedom. Richter Napolitano hat sieben Bücher über die Verfassung der Vereinigten Staaten geschrieben. Das jüngste ist Suicide Pact: Die radikale Ausweitung der präsidialen Befugnisse und die tödliche Bedrohung der amerikanischen Freiheit.

Genossenschaft Zeit-Fragen

Quelle: Zeit-Fragen.ch - Mit freundlicher Genehmigung übernommen

Quelle: https://www.zeit-fragen.ch/archiv/2025/nr-8-1-april-2025/gefaehrliche-zeiten-fuer-die-freiheit-in-den-usa

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Michael Hudson • BRICS-Staaten können die Welt von den Globalisten befreien Interview mit Jackson Hinkle 7. April 2025 https://x.com/jacksonhinklle/status/1909362794924736799

JH: Willkommen zurück bei Legitime Ziele. Ich hoffe, ihr habt alle einen schönen Tag. Wir haben einen ganz besonderen Gast. Ich denke, wahrscheinlich der Gast, auf den ich mich am meisten gefreut habe, jemals in dieser Show zu sprechen. Michael Hudson, der berühmte Ökonom, kommt heute zu uns. Natürlich kennen viele von euch wahrscheinlich sein erstaunliches Buch "Super Imperialism". Er hat noch viele andere, die ich Ihnen vorschlage, wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, wie die USA als globaler Hegemon agieren und wie sie zu dieser Position gekommen sind, und auch über die Geschichte der globalen Bankenkartelle, des Finanzkapitals, der Macht der Schulden und wie Schulden verwendet wurden. Sowie der Erlass von Schulden als eine Form der Befreiung für die Menschen im Laufe der Geschichte und vieles mehr. Michael Hudson, falls Sie ihn nicht kennen, ist ein angesehener Forschungsprofessor an der University of Missouri, Kansas City, und Forscher am Levy Economics Institute am Bard College. Er hat eine sehr, sehr lange und interessante Karriere hinter sich, über die man lesen kann. Michael hat eine relativ kurze Autobiografie, über die man auf seiner Website lesen kann, er hat in der Privatwirtschaft, in der Beratung und Wirtschaft gearbeitet, im Laufe seiner Karriere als Professor gearbeitet und sogar Sketche für Saturday Night Live geschrieben. Er ist also ein Mann mit vielen Talenten, und ich bin froh, ihn heute hier bei mir zu haben. Also, ohne weiteres Adieu, Michael Hudson, vielen Dank, dass Sie heute bei mir sind.

MH: Nun, danke, dass ich dabei sein darf.

JH: Ja. Um mit dem großen Ganzen zu beginnen: Wer kontrolliert Ihrer Meinung nach die Welt heute? Glauben Sie, dass es die privaten Kapitalisten sind oder sind es die Vereinigten Staaten, insbesondere der Staatsapparat selbst?

MH: Wenn es nur eine zentrale Kontrolle über den Markt gäbe, wäre es so einfach, zu ihnen zu gehen und ihnen zu erklären, was zu tun ist. Aber es sind viele, viele verschiedene Schichten am Werk. Zum Beispiel war es fast ein Jahrhundert lang, dass die Rolle des Aktienmarktes, nach der Sie gefragt haben, darin bestand, neue Unternehmen zu finanzieren. Banken leihen kein Geld, um Fabriken zu bauen oder Kapital zu schaffen. Das sollte die Aufgabe der Börse sein, die Aktien ausgibt. Nun, in den letzten Jahrzehnten ist die Zahl der Aktien geschrumpft, weil sie vom Privatkapital übernommen wurden.

Mit anderen Worten, sehr wohlhabende Firmen haben so viel Geld verdient, indem sie sich selbst und ihr Geld an der Börse, bei Immobilien und Kapitalgewinnen besteuert haben, dass sie gesagt haben, nun, wir werden unser eigenes Geld verwenden, und wir werden uns Geld von den Banken leihen, um Firmen zu retten. Mit anderen Worten, wir bieten an, alle Aktionäre aufzukaufen.

Wir unterbreiten Ihnen ein Ausschreibungsangebot. Dies begann in den 1980er Jahren, und private Kapitalgesellschaften, beginnend mit der Junk-Bond-Bewegung der 1980er Jahre, begannen, Unternehmen aufzukaufen. So gibt es jedes Jahr immer weniger Lagerbestände. Nun, Sie haben Pensionsfonds, die laut ihrer Satzung verpflichtet sind, Aktien zu kaufen. All dieses Geld ist also eine Art herausgeschnittenes Ding.

Es gibt also eine Gruppe von Firmen an der Wall Street, die sich um Käufer kümmern, die die Börsenkäufe verwalten, insbesondere jetzt, da Sie indexierte Aktien haben. Sie gehen also zu einer Firma und sagen, ich möchte eine Aktie kaufen – Vanguard zum Beispiel oder eine der anderen. Du sagst: "Gib mir einfach einen Index für den Standard & Poor's 500 oder den Dow Jones Industrial Average." Und sie picken nicht wirklich. Als ich in den 1960er Jahren an der Wall Street anfing, bestand die ganze Idee der Aktienanalyse darin, die Aktien auszuwählen, die steigen. Und natürlich wählen die meisten Menschen die Militäraktien wegen des Vietnamkriegs aus. Und es gibt eine Sache, mit der man in den letzten 50 Jahren enorme Gewinne erzielen kann: Militäraktien. Also stiegen sie. Aerodynamische Aktien, Technologieaktien, es gab einen Boom, dann gab es die kleineren Unternehmen an der Wall Street, das sind die Pump-and-Dump-Unternehmen. Sie machten neue Emissionen auf, wissen Sie, sehr kleinen Angeboten. Sie würden eine Art Mafia organisieren, ganz ähnlich wie Trump vor ein paar Monaten, als er seine Kryptowährungen Trump Currency und Melania Currency startete.

Die ganze Gruppe von Finanzgangstern legte ihr Geld hin, bot die Aktien an. Dann würden die Leute denken: "Oh, wow, ein Teil dieser Aktie steigt!" Sie kauften es, boten es an. Und dann kippten die Bediener, die Manipulatoren, den Bestand ab und er brach zusammen. Und all die Leute, die auf dem Weg nach oben gekauft haben, würden zusammenbrechen. Das ist also eine Schicht.

Sie haben also privates Kapital, das Kredite aufnimmt, um Firmen zu kaufen, und sie haben dies mit geliehenem Geld von den Banken getan. Es gibt die Investmentbanken, die entscheiden, wem sie Geld leihen, wer das meiste Geld auf den Finanzmärkten verdienen kann. Sie haben die Börsenmaklerfirmen. Sie können sehen, dass es hier viele Schichten gibt, und sie haben sich alle irgendwie mit der Federal Reserve zusammengetan.

Und seit Obamas Ramsch-Hypothekenkrise sagt die Federal Reserve: "Nun, unsere Loyalität gilt dem Bankensystem." Als Obama 2009 die Präsidentschaft übernahm, waren die meisten der großen Investmentbanken an der Wall Street pleite, weil sie Ramsch-Hypotheken gemacht hatten, die sich alle als Schrott herausstellten. Deshalb wurden sie Ramschhypotheken genannt. Und die Federal Reserve verbrachte die nächsten Jahrzehnte damit, die Zinssätze zu senken, um neuen Spekulanten den Kauf von Aktien und Unternehmen zu ermöglichen und sie zu einem Zinssatz von fast 0,1 % zu übernehmen.

Und wenn ein Unternehmen Dividenden von 4 % oder 5 % zahlt, könnten Sie Kredite zu 0,1 % aufnehmen und einen enormen Gewinn erzielen. In den letzten zehn Jahren waren die aktivsten Leute an der Börse die privaten Kapitalgesellschaften, die sich tief verschuldet haben, um diese Unternehmen mit einer so hohen Verschuldungsquote zu kaufen, dass, wenn die Verkäufe dieser Unternehmen auch nur ein wenig zurückgehen, sie plötzlich ihr Eigenkapital vernichtet haben und kein Eigenkapital mehr haben.

Und sie tun das, was Immobilienbesitzer taten, als der Preis ihrer Immobilie fiel. So wie das, was Trump getan hat: Man geht davon weg und lässt die Banken mit dem Verlust zurück. Die Banken sind also große Akteure in dieser Sache, weil die Banken das Geld für Spekulanten aufgebracht haben, um Aktien zu kaufen. Und die Aktienkurse sind so weit über die historischen Kurse gestiegen.

Mit anderen Worten, es gibt eine bestimmte Kapitalisierung der Gewinne. Es wird als Kurs-Gewinn-Verhältnis bezeichnet. Sie schauen sich die Gewinne für ein Unternehmen an und wie hoch ist das Kurs-Gewinn-Verhältnis. Sind es acht? Neun? Es ist im letzten Jahr weit aus den Charts verschwunden. Genau zu dem Zeitpunkt, als Trump letzte Woche seine Zölle ankündigte, hatten wir einen stark überteuerten Aktienmarkt.

Und viele Leute wie Warren Buffett sagten, er habe die Aktien komplett verkauft. Viele auffällige große Privatinvestoren mit eigenen Fonds und Unternehmen haben sich verkauft. Sie sagten, wenn es irgendeine Art von wirtschaftlichem Abschwung wie eine Depression gibt, dann werden diese Unternehmen pleite gehen. Und wenn die Unternehmen pleite gehen, was wird dann mit den Banken passieren, die diesen Unternehmen das Geld geliehen haben, um Aktien zu kaufen, die jetzt nicht mehr wert genug sind, um den Geldbetrag zu decken, den sie schulden?

Es wird als negatives Eigenkapital bezeichnet, das ist das neue Wort, das Sie für Unternehmen hören werden. Es gibt also diese Interaktion zwischen Unternehmen, und im Zentrum des Ganzen steht die Federal Reserve, wenn es jemanden gibt, der das kontrolliert. Und sie sind Verbündete, sehr große Aktiengesellschaften, die sich "Plunge Protection Team" nennen. Mit anderen Worten, Sie erinnern sich an W.C. Fields, der Poker spielte, und jemand trat dem Kartenspiel bei und verlor weiter. Und er fragte: "Ist das ein Glücksspiel?" Und Fields sagte: "Nicht so, wie wir es spielen." Nun, das Gleiche gilt für den Aktienmarkt. Es ist ein manipulierter Markt. Und wenn Sie ein Investor sind und einer Ihrer Zuhörer weniger als 10 Milliarden US-Dollar hat, sollte er nicht im Spiel sein, weil er nicht zu den Spielern gehört.

Sie gehören zu den Beobachtern. Sie sind eine der Leute, mit denen die Spieler Geld verdienen. Viele Leute, die nicht Teil des Milliardärsclubs der Insider sind, werden also wie heute ihre Hemden verlieren, wie sie es letzte Woche getan haben, nicht nur mit ihrem eigenen Geld, sondern auch mit ihren Pensionsfonds, denn die Pensionsfonds sind große Player an der Börse.

Das ist eines der Probleme des Finanzkapitalismus, das ist das, was man Pensionsfondskapitalismus nennt. Und die Idee ist, dass wir den Arbeitern das Gefühl geben, dass sie Kapitalisten im Kleinen sind. Nehmen wir an: "Hey, Sie sind Eigentümer der Firma. Genau wie die wirklichen Eigentümer des Unternehmens sind Sie ein Aktionär, wenn Sie Aktien haben." Nun, Eigentum gibt Ihnen in der Regel eine gewisse Art von Kontrolle, aber nicht die Art von Pensionsfondskapitalisten.

Also sagten sie, anstatt das zu tun, was Deutschland zum Beispiel tut, und Renten als öffentliche Notwendigkeit, als öffentliche Leistung zu betrachten, sollten sie nach dem Prinzip "Pay as you go" gezahlt werden. Sie lassen die Arbeitnehmer im Voraus sparen, um ihre Renten zu zahlen. Aber wie sparen sie? Sie haben es an die Börse gebracht. Und das Ergebnis war, dass die Pensionsfonds ein großer Faktor sind, der den Aktienmarkt nach oben treibt.

Und das andere Problem ist, dass die Verbindlichkeiten der Pensionskassen, also das, was sie ihren Mitgliedern zahlen müssen, jetzt, wo sie in Rente gehen und Renten beziehen, höher sind, als sie an der Börse haben. Also haben sie ihr Geld den privaten Kapitalfirmen übergeben, Unternehmen wie CalPERS, das kalifornische Pensionsfondssystem oder das Pensionsfondssystem von Kentucky sind viel, viel zu stark verschuldet, indem sie ihr Geld privaten Kapitalisten geben, die wirklich das gesamte Geld, das sie an der Börse verdienen, für Verwaltungsgebühren und Dividendenzahlungen an sich selbst nehmen und nur einen Teil dessen, was übrig bleibt, an die eigentlichen Pensionsfonds oder andere institutionelle Institutionen abgeben Anleger, die sich in den Aktienmarkt eingekauft haben.

Sie haben also eine Situation, in der man wohl sagen könnte, dass der Aktienmarkt Raubtiere und Opfer ist. Sie fragen, wer die Kontrolle hat, nicht die Opfer, die einen Großteil der Aktien halten, nicht die Aktienbesitzer. Es sind die Organisatoren. Es sind die privaten Kapitalfonds. Es sind die Banken. Es ist die Federal Reserve, die entscheidet, welche Unternehmen und welche Wertpapierfirmen und welche Finanzunternehmen wir retten werden? Wem werden wir das Geld geben? Nun, wenn man eine Regierung wie Donald Trump hat, wird es gut gehen, man gibt es seinen Loyalisten, und normalerweise wird es den Loyalisten gegeben. Und das ist die Situation, in der Sie sich heute befinden. Jemand muss viel Geld verlieren, wenn der Aktienmarkt fällt. Nun, es gibt viele Möglichkeiten, Geld zu verlieren.

Als ich zum Beispiel gestern Nachmittag die Dow-Jones-Futures einschaltete, waren sie um 5 % gefallen. Das ist enorm, ich denke an 2000 Punkte, eine enorme Menge. Und ich dachte, na ja, es wird eine Menge Verluste geben. Nun, was viele der Spekulanten an der Börse, einschließlich kleiner Daytrader, Menschen aus der Mittelschicht, denken, sie könnten den Markt überlisten und tagsüber eine Aktie kaufen und sie später verkaufen und einen schnellen Gewinn erzielen.

Sie haben das getan, was man den Leerverkauf einer Aktie nennt. Mit anderen Worten, Sie versprechen, eine Aktie zu einem niedrigen Preis zu kaufen. Sie zahlen Geld an ein Unternehmen für das Recht, eine Aktie zu einem niedrigen Preis zu kaufen. Und sie sagen, nun, wenn die Aktie fällt, können wir Geld verdienen. Also haben sich viele Leute Geld geliehen. Sie verkauften leer und vermuteten, dass die Aktien gefallen sind. Aber dann kamen die großen Player, die Manipulatoren und sagten: "Aha! Viele Kleinanleger dachten, sie würden den Markt überlisten, indem sie die Aktie leerverkauften. Kommen wir alle herein und kaufen wir die Aktien. Und plötzlich wurden die großen Verluste vom Sonntagnachmittag New Yorker Zeit in die Höhe getrieben und jetzt sind die Verluste nur noch halb so groß wie gestern.

Plötzlich waren diese Leute, Kleininvestoren und auch einige große Firmen, die dachten, dass es einen großen Crash geben würde, die dachten, sie würden einen Mord machen. Sie dachten, sie könnten die Aktien zu einem höheren Preis verkaufen, als sie gefallen sind, und einen schnellen Gewinn erzielen. Nun, plötzlich finden sie heraus, dass der Aktienkurs steigt, und wir haben versprochen, diese Aktien zu liefern.

Nun, an der Wall Street gab es früher einen Satz: "Wer verkauft, was nicht ihm gehört, muss es zurückkaufen oder zu Pris'n gehen." Mit anderen Worten, sie haben versprochen, Aktien zu kaufen. Man nennt das einen Short Squeeze. Die Leerverkäufer werden unter Druck gesetzt, und das ist es, was Sie heute sehen. Manchmal, wenn der Markt mit einer Erholung nach oben geht, liegt das nicht daran, dass die Zeitungen sagen: "Oh, keine Sorge, alles wird normal, die Aktien steigen wieder." Das bedeutet, dass die Leerverkäufer ihre Hemden verlieren. Nun, viele dieser Leerverkäufer, vielleicht kleine Investmentgesellschaften, könnten pleite gehen. Es wird viele Insolvenzen von Leuten geben, die in all diesen Bereichen die falschen Wetten abgeschlossen haben.

All das ist es, was passiert. Aber natürlich ist die Börse nicht die Wirtschaft. Denken Sie daran, dass 10 % der amerikanischen Bevölkerung 80 % der Aktien besitzen. Wenn die Leute also über den Aktienmarkt sprechen, sprechen sie in Wirklichkeit darüber: "Wie geht es den reichsten Milliardären?" Naja, wen interessiert das wirklich? Was die Menschen interessiert, ist, wie es der Wirtschaft geht. Wie geht es den Lohnabhängigen? Wie müssen Menschen arbeiten, um ihren Lebensunterhalt zu verdienen? Wie geht es der Mittelschicht? Sie sind nicht wirklich die Haupteigentümer der Aktien. Das ganze Gerede über die Aktie ringt also die Hände darüber, wie es den reichsten 10% der Bevölkerung, die die Aktien und Anleihen besaßen, wirklich geht. Um es ins rechte Licht zu rücken: Der Aktienmarkt ist nicht wirklich die Wirtschaft. Aber weil es die Wirtschaft ist, die diesen 10 % gehört, sind die Federal Reserve und die Regierung in beiden Ländern

Demokratische und politische Parteien sind sehr darauf bedacht, dass es nicht zu einer Unterbrechung der Zahlungskette kommt. Die Leute verlieren kein Geld, weil sie die Spenderklasse sind, die politische Spenderklasse. Sie können also fragen: "Wer ist an der Börse?" Nun, die Politiker, der Kongress – sie entscheiden, wie sie sicherstellen, dass ihre Wähler, die die 10% sind, die Hauptspender unserer politischen Parteien, in der Lage sind, weiterhin Geld zu verdienen, so wie sie es bisher getan haben?

JH: Wie würdest du die Machtdynamik zwischen der Wall Street und der City of London heute beschreiben? Haben Sie das Gefühl, dass die City of London immer noch die höchste Macht im globalen Hegemon in der Hand hält?

MH: Nein, das hat es nie. Es war immer ein Satellit der Wall Street. Der größte Teil der City of London wurde in den 1960er Jahren von der Sowjetunion geschaffen, als ich an der Wall Street war. Sie wollten eine Menge Dollars in ihren Reserven behalten, aber sie wollten sie nicht in Amerika behalten, weil Amerika sie sich geschnappt hätte. Und so behielten sie ihre Dollars in London, und das wird der Eurodollar-Markt genannt. So entwickelte sich in London ein ganzer Markt für Dollars.

Ich arbeitete damals für die Chase Manhattan Bank. Und die größte Abteilung, die Einlagen nach New York City schickte, war London. Und ich glaube wirklich, dass es einen Jungen in seinen Zwanzigern gab – natürlich war ich damals in meinen Zwanzigern – der Junge in seinen Zwanzigern leitete einfach alles weiter, was er sich leihen konnte. Und nicht nur Russland, sondern auch andere Länder stiegen in den Eurodollar-Markt ein und London wurde zu einem Vermittler bei den Verhandlungen mit den Vereinigten Staaten.

Und so geschah zum Beispiel im Jahr 2008, als AIG, die große Versicherungsgesellschaft, pleite ging, dass die amerikanischen Finanzunternehmen, AIG und andere, alle ihre Spekulationsaktivitäten über London in getrennten Tochtergesellschaften abwickelten. Nun, als AIG eine schlechte Wette auf Aktien abschloss, die in der Junk-Hypothekenkrise gefallen sind, hätten sie sagen können: "Nun, Gott sei Dank ist das nicht der Hauptsitz von AIG. Das ist eben London. Lassen wir das Londoner Büro untergehen. Aber aus irgendeinem Grund dachten sie, nun, das würde das ganze System zerbrechen. London war also der Ort, an dem sich der größte Teil des Derivatehandels entwickelte. Es war also immer ein Ort, an dem die großen amerikanischen Banken und großen amerikanischen Investmentgesellschaften, Versicherungsgesellschaften und andere Finanzinstitute viele ihrer Glücksspiele abwickelten, weil es viel weniger reguliert war, als es in den Vereinigten Staaten der Fall war, insbesondere unter der Labor Party. Nicht nur unter Tony Blair, sondern auch unter seinem Nachfolger.

"Leichte Berührung" nannte man es. Sie hatten ein Aktivitätszentrum, das in den Vereinigten Staaten wirklich nicht sehr positiv gesehen worden wäre, und das fand in London statt. Nun, nachdem sich Großbritannien aus der europäischen Gemeinschaft zurückgezogen hatte, hatte es offensichtlich keine Verbindungen zu den anderen Ländern. London ist also irgendwie auf sich allein gestellt und hat nicht annähernd die Macht, die es als amerikanischer Vermittler hatte. Und es hat in den Vereinigten Staaten so viel Deregulierung gegeben, dass die großen Banken London nicht mehr als Vehikel für ihr Glücksspiel nutzen müssen.

JH: Glauben Sie, dass die Vereinigten Staaten sich einer Belastungsgrenze nähern, wenn es darum geht, durch ihre Zahlungsbilanzdefizite Tribut von der Weltwirtschaft zu erhalten?

MH: Ich glaube nicht. Sie tun alles, was sie können, um sie durch Drohungen, durch militärische Macht aufrechtzuerhalten. Aber hier ist, was passiert ist. Trump hat Zölle verhängt, die so hoch sind, dass die Unternehmen im Moment einfach aufgehört haben zu handeln. Sie wollen die hohen Zölle nicht zahlen, bis sie sinken. Offensichtlich hat kein Land genug Geld, um diese Zölle wirklich zu bezahlen. Aber Trump sagt: Was werdet ihr uns geben, wenn wir euch nicht verletzen, wir werden euch mit den Zöllen verletzen. Deshalb haben wir es getan. Aber wenn Sie uns eine besondere Bevorzugung geben, wenn dieses oder jenes Land uns seine öffentlichen Versorgungsunternehmen verkauft, wenn China sich bereit erklärt, uns TikTok oder die Entwicklung des Panamakanals zu verkaufen, dann können wir über eine Senkung der Zölle für Sie sprechen. Nun, er hat allen möglichen Ländern ähnliche Versprechungen gemacht.

Lass uns zusammenkommen. Was können Sie uns geben, damit wir Ihre Exportindustrie nicht ruinieren? Lassen Sie uns einen Deal machen! Nun, solange Unternehmen in den Vereinigten Staaten und im Ausland denken: "Nun, diese Zölle, wir wissen nicht, was passieren wird, wenn wir unsere Exporte jetzt in die Vereinigten Staaten schicken, werden sie irgendwo zwischen 10 %, 20 % und 40 % Zölle zahlen müssen.

Die Muttergesellschaften werden keinen großen Verlust erleiden, oder die Exporteure werden einen Verlust erleiden. Was die Leute nicht wissen, ist, dass ein enormer Teil der amerikanischen Importe von ihren eigenen ausländischen Tochtergesellschaften stammt, zum Beispiel fast der gesamte Ölhandel in Amerika. Es wird gesagt, dass wir ein großes Handelsdefizit für Öl haben. Aber all dieses Öl kommt von Tochtergesellschaften oder Niederlassungen der US-Ölfirmen. Und nur ein Teil dieser Zahlung wird tatsächlich nicht in Dollar, sondern in lokaler Währung gezahlt. Was an die ölproduzierenden Länder gezahlt wird, wird in Form des Kaufs von Aktien und Anleihen durch die Saudi-Araber wiederverwendet.

Nehmen wir zum Beispiel Amazon, Amazon hat seine Telefone und Computer in China hergestellt. Nun, wird Amazon 40 % oder 60 % Zölle zahlen? Oder wird es warten, bis es sicher ist? Nun, vielleicht wird es einen Deal geben und Amazon muss das nicht bezahlen. Das Gleiche gilt für die Autokonzerne. General Motors importiert enorme Mengen von seinen Tochtergesellschaften in Mexiko und Kanada. Nun, wenn es 25 % von seinen eigenen Tochtergesellschaften zahlt, dann wird es offensichtlich entweder einen Verlust seiner Gewinne hinnehmen müssen oder es wird den Preis für die Autos erhöhen müssen, genau wie Amazon sagen wird, nun, wenn wir wirklich hohe Zölle zahlen müssen, gibt es keine Möglichkeit, dass wir hier in Amerika schnell unsere eigenen Fabriken bauen können, um sie alle zusammenzubringen. Es wird Jahre und Jahre dauern. Wir haben keine andere Wahl, als die Zölle zu zahlen. Amazon, die Autokonzerne, sagen auf der ganzen Linie: "Lasst uns einfach nichts tun, bis wir wissen, wie hoch die Zölle sein werden und wie niedrig sie sein werden. Es wird also für eine Weile kein Handel stattfinden.

Dies wird eine Unterbrechung in der Zahlungskette bedeuten. Man braucht alle möglichen Teile, um eine Maschine oder ein Konsumgut herzustellen. Es gibt alle möglichen verschiedenen Elemente und verschiedene Länder, die eine Rolle spielen. Und wenn Ihnen ein Schlüsselteil fehlt, kann das Produkt nicht hergestellt werden. Das ist das Problem mit den Autos. Es gibt die deutschen Autokonzerne BMW und Volkswagen, die amerikanische Firmen gründen, weil ihnen gesagt wird, wenn wir in Amerika produzieren, dann sind wir von den Zöllen befreit. Aber plötzlich, mit Trumps Zöllen auf die Motoren, die von BMW und Volkswagen geschickt werden, sind die Motoren ein großer Teil des Autos. Deshalb kaufen die Menschen BMWs und Volkswagen. Plötzlich zahlt es sich für diese Unternehmen nicht mehr aus, in Amerika zu sein, um sich von den amerikanischen Barrieren zu befreien, weil neue Barrieren errichtet werden. Sie können sich also das Problem vorstellen, das dies für andere Länder mit sich bringt, die versucht haben, das zu tun, was amerikanische Politiker ihnen in der Vergangenheit gesagt haben, nämlich in die Vereinigten Staaten zu verlagern und hier für den amerikanischen Markt zu produzieren.

Diese ganze Idee Trumps, ausländische Unternehmen in die Vereinigten Staaten zu bringen, erweist sich also als so problematisch, dass es so aussieht, als würde sie nach hinten losgehen. Und Unternehmen, die sich bereit erklärt haben, in die Vereinigten Staaten zu ziehen, stecken in Schwierigkeiten. Taiwan hat sein größtes und bedeutendstes Chipherstellungsunternehmen der Welt, das einen riesigen Komplex, eine Produktionsstätte westlich der Vereinigten Staaten, baut. Aber Trump hat plötzlich riesige Zölle gegen Taiwan verhängt. Und natürlich wird es Verhandlungen geben. Diese werden abgewickelt. Aber wenn Taiwan wirklich diese Zölle zahlen müsste, dann plötzlich diese riesigen Hunderte von Millionen Dollar, ich denke, es hat Milliarden von Dollar gekostet, diesen gigantischen Komplex zu bauen, der plötzlich nicht mehr profitabel arbeiten kann.

Das wird also die Dinge absolut vermasseln. Wir befinden uns also in einer Phase der Disruption, die viel schwerwiegender ist als nur der Aktienmarkt, der heute auf und ab geht. Wir sprechen über ein langfristiges Problem: Die amerikanische Wirtschaft wird fast uninvestierbar und es gibt keine Möglichkeit, dass sich Amerika wieder so reindustrialisieren kann, wie Trump es will und wie er es versprochen hat, was das Ziel der Zölle ist.

Und wie erklären wir uns das? Es war überhaupt nicht der Plan. Trumps Fokus auf Zölle hatte wirklich nicht viel damit zu tun, die Industrie in die Vereinigten Staaten zu holen oder wiederzubeleben. Vor einigen Jahren diskutierte er, wie wir die Einkommenssteuer abschaffen können. Jemand hat ihm gesagt, dass die reichsten 10% einen großen Teil der Einkommenssteuer zahlen, obwohl sie alle Steuererleichterungen haben. Wie werden wir das los?

Und jemand sagte ihm, dass es vor 1913 keine Einkommenssteuer gab. Amerika, der ganze Aufstieg Amerikas zur Industriemacht fand ohne Einkommenssteuer statt. Und Trump fragte, wie hätten sie ohne Einkommenssteuer funktioniert? Nun, die Zolleinnahmen waren die Art und Weise, wie Amerika das Finanzministerium finanzierte, zusammen mit den Landverkäufen aus dem Land, das den Indianern von der Revolution bis zum Vorabend des Ersten Weltkriegs entrissen wurde.

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Und Trump sagte: "Oh, Zolleinnahmen, der Vorteil von Zolleinnahmen ist, dass die Arbeit Zolleinnahmen zahlt und die wohlhabenden Leute die Einkommenssteuer zahlen. Lasst uns die Steuerlast von den reichsten Menschen auf die Arbeit abwälzen. Und einige der Unternehmen sagten, nun, Moment mal, wissen Sie, viele der Dinge, die wir für Zölle importieren, sind Dinge, die wir produzieren müssen.

Die Ölgesellschaft und die Ölindustrie importieren bestimmte Arten von Chemikalien, die sie für die Raffination benötigen. Und als Trump am vergangenen Donnerstag seine Rede hielt, in der er die Zölle ankündigte, gab es einen elfseitigen Anhang, in dem alle Ausnahmen von den Zöllen aufgelistet waren. Und da waren all die Dinge, die ihm die Unternehmen gegeben hatten, um zu sagen: "Erheben Sie keine Zölle darauf. Das ist es, was wir brauchen, um unsere Gewinne zu erzielen.

Sie haben dafür gesorgt, dass Trump nur die Arbeit besteuert, nicht die Industrie und nicht die Wall Street, nicht die Unternehmen. Also hat Trump gesagt: "Hier ist ein Weg, wie ich die Reichen besteuern und die Steuern auf die Arbeit abwälzen kann. Und die Lebenshaltungskosten der Arbeit werden weiter steigen, und mehr als die Hälfte der Amerikaner hat seit 2008 keinerlei Vermögenszuwachs mehr erlebt.

All dieser Vermögenszuwachs ging an die reichsten Parteien des Landes. Und 40 % der Amerikaner geben laut Umfragen an, dass sie von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck leben. Nun, wenn sie von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck leben und berichtet haben, dass sie sich einen Notfall von 400 Dollar nicht leisten können, wenn sie ihn bekommen müssen, weil ihre Kreditkarten ausgeschöpft sind, nun, stellen Sie sich vor, was passieren wird, wenn die Tarife die Preise erhöhen, die sie zahlen müssen, um die Gewinnschwelle zu erreichen, um weiter zu leben und nur ihre Lebenshaltungskosten zu decken.

Es wird weitere Zahlungsausfälle geben. Und bereits letzte Woche berichtete die Regierung, dass die Zahlungsausfälle bei den von der Bundeshausversicherung garantierten Hypothekenrückständen und -ausfällen ein Allzeithoch erreicht haben. Die Zahlungsrückstände bei Kreditkarten steigen auf neue Höchststände. Die Menschen sind nicht in der Lage, ihre Schulden zu bezahlen. Die Zahlungsrückstände bei den Studienschulden steigen. Es gibt also die Lohnempfänger in diesem Land, die nicht in der Lage sind, ihre Schulden zu bezahlen. Und der einzige Weg, wie sie bezahlen konnten, besteht darin, sich immer weiter bei den Kreditkartenunternehmen und Banken zu verschulden und ihre Rechnungen einfach nicht zu bezahlen. Und so wird die gesamte Wirtschaft bis zum Zerreißen belastet. Und was Trumps Maßnahmen bewirkt haben, ist, würde ich sagen, die Hälfte der amerikanischen Familien, die Lohnempfänger, an den Rand des Zusammenbruchs gebracht.

Das ist das Problem, mit dem sie gerade konfrontiert sind. Und wenn der Aktienmarkt fällt, werden die 10% einen Teil ihres Geldes verlieren. Aber wenn die Ergebnisse seiner Zollpolitik, die darauf abzielt, die Steuerlast von den Unternehmen auf die Arbeiter abzuwälzen, sinken, bedeutet das, dass die Banken mit vielen Zahlungsausfällen bei den Kreditkarten, bei ihren Hypothekenkrediten und bei ihren Autokrediten konfrontiert sein werden. Das wird im nächsten Jahr passieren. Und ich denke, wenn man die alte Terminologie verwendet, ist der Klassenkampf wieder im Geschäft.

JH: Nun, das ist sehr gut, der Klassenkampf ist wieder im Geschäft, das heißt, ich denke, dafür bin ich alle hier. Professor Hudson. Ich habe nur noch eine letzte Frage an Sie, und ich hoffe, dass ich irgendwann in der Zukunft wieder mit Ihnen sprechen kann, denn es gibt noch viel mehr, worüber ich gerne mit Ihnen sprechen würde.

Vor dem BRICS-Gipfel in Kasan im vergangenen Jahr habe ich einen Artikel in ZeroHedge gesehen. Pepe Escobar hat es geschrieben und er hat sich mit Ihnen unterhalten. Ich glaube, es gab auch einen Kommentar von Sergej Glasjew in diesem Artikel. Und das Gespräch drehte sich um die Frage, ob es auf dem Kasaner Gipfel ein neues BRICS-Bretton Woods geben könnte oder nicht.

Wir haben natürlich gesehen, was auf dem Kasaner Gipfel passiert ist, aber ich bin neugierig, ob Sie glauben, dass die BRICS-Staaten tatsächlich in diese Richtung gehen, um innerhalb einer neuen, von den BRICS-Staaten geführten Finanzordnung zu handeln und zu operieren, um mit dem IWF zu konkurrieren? Oder ob Sie glauben, dass sich die BRICS-Staaten in die Richtung bewegen, im Rahmen der bereits bestehenden Hegemonie zu operieren.

MH: Der Internationale Währungsfonds wurde am Ende des Zweiten Weltkriegs zusammen mit der Weltbank gegründet, um andere Länder in die Abhängigkeit von den Vereinigten Staaten zu bringen. Niemand wird damit konkurrieren. Der Teil davon ist, sich davon zu befreien. Der IWF unterstützt im Grunde genommen die Klasse der internationalen Anleihenhalter. Und sie folgt einer bösartigen Anti-Arbeiter-Philosophie.

Er sagt den Ländern, wenn ihre Währung von den sehr wohlhabenden Klassen bedroht wird, die ihr Geld aus Argentinien oder anderen hoch verschuldeten Ländern abziehen, dann heißt es: "Nun, wir schicken euch das Geld, aber ihr müsst Bedingungen befolgen, um den Kredit zu bekommen, ihr müsst die Löhne senken, denn wenn ihr die Löhne senkt, Dann kann dies Ihnen helfen, im Wettbewerb zu bestehen. Nun, natürlich hilft es ihnen überhaupt nicht, im Wettbewerb zu bestehen. Das macht sie weniger in der Lage, wettbewerbsfähig zu sein. Sie zerstört den Binnenmarkt, Niedriglohnarbeit ist weniger produktiv als hochbezahlte, gut ernährte, gut ausgebildete, gesunde Arbeit. Und so ist die Philosophie des IWF im Grunde darauf ausgelegt, die Abhängigkeit vom US-Dollar zu fördern.

Das Gleiche gilt für die Weltbank. Die Weltbank hat Kredite für Länder vergeben, um Infrastruktur zu bauen, die amerikanischen Bergbauinvestoren, Ölinvestoren und ausländischen Investoren hilft, Exportmärkte zu entwickeln, insbesondere für die Landwirtschaft, die Plantagenlandwirtschaft. Das Einzige, was eine Konstante der Weltbank ist, es ist eine konstante Politik, ist, keine Kredite für andere Länder zu vergeben, um sich selbst zu ernähren, ihre eigenen Feldfrüchte anzubauen – stattdessen Kredite für Plantagen zu vergeben, um Exportkulturen zu fördern, die nicht mit Amerika konkurrieren.

Die Aufgabe der Weltbank besteht darin, andere Länder vom Import von Getreide und deren Lebensmitteln aus Amerika abhängig zu halten. Anstatt sich selbst zu ernähren, werden sie miteinander konkurrieren, um tropische Feldfrüchte zu produzieren, die Preise niedrig zu halten und in die Vereinigten Staaten, nach Europa und in die westlichen Länder zu verkaufen. Die gesamte Entwicklungsphilosophie der Weltbank und des IWF ist darauf ausgerichtet, die Weltwirtschaft zu polarisieren und Abhängigkeitsverhältnisse zu finanzieren.

Darum geht es in meinem Buch "Superimperialismus", das Sie hochgehalten haben. Die Länder des Globalen Südens, also die Länder der globalen Mehrheit, versuchen seit Jahren, sich davon zu lösen, aber sie hatten vorher nie eine kritische Masse an Ländern. Ein kleines Land selbst kann sich nicht abspalten. Kuba konnte sich nicht abspalten. Venezuela konnte sich nicht absetzen.

Aber jetzt, da Sie genügend große Länder haben, vor allem in Asien, mit Chinas Macht und anderen asiatischen Ländern, haben Sie jetzt den Rest der Welt, der in der Lage ist, wirtschaftlich und kommerziell unabhängig von den Vereinigten Staaten und ihren Exporten zu sein. Und zum ersten Mal seit 1945 brauchen sie die Vereinigten Staaten nicht mehr. Das bedeutet, dass sie die internationalen Organisationen nicht brauchen, die geschaffen wurden, um die Macht der USA über diese Länder zu stärken.

Also versuchen sie, einen Weg zu finden, sich von ihnen zu befreien. Und das ist in der Regel das, worüber Pepe Escobar und ich sprechen und worüber ich auf meiner Website und den verschiedenen YouTube-Programmen spreche, die ich mir anschaue, um darüber zu diskutieren, wie man sich von dieser internationalen wirtschaftlichen Polarisierung befreien kann.

JH: Na ja, vielleicht könnten wir das in unserem nächsten Gespräch machen, denn jedes Mal, wenn man etwas beantwortet, denke ich über neue Fragen nach. Und du bist eine wandelnde Enzyklopädie, du bist eine Fülle von Wissen. Und ich danke Ihnen vielmals, dass Sie heute bei mir sind. Wo ist der beste Ort, um Ihre aktuelle Arbeit zu verfolgen, und wo ist der beste Ort, um Ihre Bücher zu kaufen?

MH: Nun, ich habe meinen eigenen Blog, "Michael-Hudson.com" und sie können die Artikel dort sehen, die Bücher, ich denke, sie können sie über Amazon oder jeden anderen Laden bekommen. Das ist der beste Weg, es zu tun.

JH: Schön, wir werden die in der Episode verlinken, damit die Leute sie sich ansehen können. Professor Michael Hudson, vielen Dank, dass Sie heute bei mir sind.

MH: Nun, danke, dass ich dabei sein darf. Es war eine nette Diskussion. Ich hoffe, ich habe mich nicht zu schnell bewegt.

JH: Überhaupt nicht. Vielen Dank.

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9.4.25 Lieber Markus, ich war schon etwas neugierig auf deinen neuen Bericht... Am besten vom ganzen Bericht gefallen mir deine vier einleitenden Punkte. Da triffst du das Wesentliche ganz wunderbar, jedenfalls in meinen Augen. Da kann ich nur sagen: “Gott sei Dank!"  Alles Liebe G.S.  ganzer brief im inserat...
herbst proxy image

Das Ende der Kriegstreiber

USA, Israel, GB, F, EU, NATO, IWF 2.4.25 Die besten Analysen zu Trump's Wirtschaftspolitik von: Rüdiger Rauls, Michael Hudson, Elon Musk, Werner Rügemer - 29.1.25 Ohne Dollar als Weltreserve-Währung, verschwinden die USA in der Bedeutungslosigkeit
Dritter Weltkrieg Was Washington von Russland wirklich will
Thomas J. Penn: Dritter Weltkrieg? Was Washington von Russland wirklich will

Kompass-Initiative

hilf mit, dass wir nicht in die EU-diktatur hinein zu schliddern...

Kompass Weltkugel 300mm transparent

für eine direkt-demokratische und wettbewerbsfähige Schweiz – keine EU-Passivmitgliedschaft

Waldschutz-Initiative

der klima-wahn zerstört die natur
Waldschutz Initiative
Das Abholzen von Bäumen zum Schutz des Klimas ist Unsinn!

Gemeindeschutz-Initiative

co2-fanatiker sind undemokratisch
Gemeindeschutz Initiative
Wir sind dringend auf Ihre Beteiligung angewiesen.

Initiative lokal + fair

Was ist ein fairer Preis? Forschungsprojekt mit Prof. Dr. Mathias Binswanger, das von Partnern aus der Wirtschaft und der Verwaltung finanziell unterstützt wird. ... Bitte beteiligt euch am Schluss an einer wissenschaftlichen Umfrage zu den Einkaufsgewohnheiten zum Thema Fairness.

Kooperation statt Krieg

Kooperation DACH-Russland Meine Lösungsvorschläge für eine bessere Welt
phasen egon
12. teil: 26.3.25: Unsere Zukunft ist die spirituelle Entwicklung
11. teil: 12.3.25: Neue Prognosen  Dr. Dietrich Klinghardt: Spike-Protein-Behandlung
10. teil: 24.11.24: 2024/26: birgit fischer, thomas ritter, egon fischer 
9. teil: 24.11.24 nur herzens-menschen werden es ins neue zeitalter schaffen
8. teil: 20.11.24 Die schweiz ist zum 14. Mal das innovativste Land der Welt - Sri Aurobindo über Integrale Spiritualität
7. teil: 24.10.24 die religiösen hintergründe des krieges in israel

6. teil: 02.10.24 demokratie ist nur die tarnung der diktatur
5. teil: 02.10.24 Das anglo-amerikanisch-zionistische Imperium entstand 1509 in Venedig!!!
4. teil: 17.09.24 der krieg gegen das christiche europa - fischer, rassadin, lohrey 
3. teil: 09.08.24 ist russland das preussen des 21. jahrunderts?
2. teil: 08.08.24 Armin Risi: 1986 bis 2033: Nostradamus, Niklaus von Flüe, „der Goldene Avatar“

1. teil 04.09.24 Das vergessene Goldene Zeitalter im Deutschen Kaiserreich - Russlandreise

Swissbus Eurasia

ÜBERLAND-REISE nach IRAN + ZENTRALASIEN + INDISCHER SUBKONTINENT + HIMALAYA-BERGFAHRTEN. Treffen Mai und Juni s. Website

Postauto1 Kopie

"Gemeinnützige Dorfgemeinschaften"

Bitte helft alle mit, die Vorzüge einer Vernetzung über DORF-STUNDEN  allgemein bekannt zu machen + die Bildung von Gemein-nützigen Dorfgemeinschaften als Zukunftsmodell erstrebenswert zu machen. Bitte leitet diese Einladung weiter, an viele Leute, die ähnliche Visionen haben.
20.3.25: GESAMT ÜBERBLICK
14.8.24: AUTONOMIE-STRATEGIE gegen die Armut + die Einsamkeit
20.6: goldgedecktes Gemeingut der beste VERMÖGENSSCHUTZ

Auroville - Spendenaufruf

Regenwaldarbeiter in Not
leider habe ich seit dem start dieses inserates am 19.1.24 erst ein spende von einer lieben leserin weiterleiten können. rolf - der 20 jahre dort gelebt hat - sagte mir, dass der waldarbeiter, der das urwald-aufforstungs-projekt seit 40 jahren macht, mit dieser spende von € 100.- in auroville ca. zwei monate leben und arbeiten könne. deshalb mein aufruf - schau dir das video an und spende etwas für die waldarbeiter.

ISKA (nach M.P. Schetinin)

ISKA

Du wirst gebraucht! Die Zeit ist reif.
24.5.2025 9-17:30h Riggisberg CH
25.5.2025 9-17:30h Ostschweiz
weitere Termine siehe hier …

Prognosen+Prophezeiungen 2025-27

samoa1

wir können uns auf die zukunft freuen...

Lais + Schetinin Schule

die beste schule die ich kenne. sie wurde geschlossen - weiss jemand mehr? 29.3.25: von hellmut Eine Internetrecherche über die Tekosschule in Russland 20.05.2015: 11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt.  - mein ältestes inserat hat bereits 48'664 clicks.

Handanalyse Seminar

handXperience

Psychologische Handanalyse Ausbildung & Coaching Grundlagenseminar professionelle Handanalyse
04. April 2025 – 06. April 2025

Geschichtsfälschung

27.02.25 Wer hat den 1.+2. Weltkrieg angezettelt? - Machwerk der Weltfreimaurerei
13.11.24 Scheindemokratie Wie funktionieren die AfD in Berlin + ganz Deutschland? Warum nutzt die AfD ihr Potential nicht? Ist sie gefesselt - von wem?
06.11.24  Video: Salomos Tempel war nicht in Jerusalem!

Das Buch gibt einen guten Überblick über die geo-politischen Hintergründe von 1.+2. Weltkrieg. Allerdings fehlt die spirituelle Dimension.

verborgene geschichte LP Desktop Verborgene Geschichte 958800
Ein Geheimbund um Cecil Rhodes, Rothschild, Milner, Esher, Grey, Breit, Starr, Sead planten den 1. Weltkrieg mit 17 Mio. Toten. Die die US-Eliten inszenierten den 2. Weltkrieg mit 50 Mio. Toten...

Putins Erfolgsbilanz ist phänomenal

an den taten werdet ihr sie erkennen - deshalb ist der westen so sauer. er hat die amis um den finger gewickelt. wie es dazu kam, wie raffiniert putin das alles organisierte, siehst du in diesem video...
18.11.24 der hegemon beginnt zu fallen - 6.11.24: Der Untergang der USA ist die grosse Chance für Europa - 02.11.24 HJ Müller interviewt Alexander Dugin - 14.8.24: Idealismus + das Goldene Zeitalter Deutschlands

Die Finanzmafia

Zur Geschichtsfälschung: Wie ist Kapitalismus, Kommunismus und "Demokratie" entstanden? Wer kontrolliert den Wertewesten? Wie wir da raus kommen...

Palmerstons Zoo 5e7ce315 63ea 4c48 a798 5fe18f6926bd 1920x1080

Zuvuya Maya Agenda 2025

Raus aus dem Hamsterrad - Hinein ins Leben! Unser neuer, magischer Zeit*Kompass 2025/26 ist erschienen.

zuber jose Hardcover mayaagenda2025

Arsen im Trinkwasser

Nepalprojekt Barbara Müller
Spendenaufruf -
Wir sind daran, aus lokalen Materialien, die die betroffenen Bevölkerung vor Ort erstehen kann, Einzelhaushalts-filter zu bauen, die das im Grundwasser enthaltene hochgiftige Arsen entfernen.

mueller barbara PHOTO 2021 04 10 16 56 02 1920w

ANIMAP Branchenportal für das neue Zeitalter

Anbieter DACH: Schweiz 5739 Deutschland 8127 Österreich 1545

zukunft in europa

spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe. kapitalismus abschaffen: drei-gliederung einführen vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem

Netzwerk „NEUES DORF“

 Bern Zürich Nordwestschweiz
otterpohl ralf das neue dorf

Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller!

26.10.22: Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller! die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu. vergrössern: mit rechter maustaste bild anclicken, dann "grafik in neuem tab öffnen" anclicken...

franz hörmann 35 videos

liebe als kompass - eine sehr gute zukunfts-perspektive: geld- und rechtsystem einfach erklärt

Russland danach - Mein Leben als Manifestor

Käse, Kühe, Hanf und die böse Ziege Merkel - mit schweizer know how und crowdfunding hat er eine käsefabrik aufgebaut...

Prognosen 2025-27 ...

samoa1

freuen wir uns auf die zukunft ...

HJK: WEG.global

Gelt der Zukunft: Alternativen zu Kapitalismus + Sozialismus
28.3.25: Fälligkeits-Termine sind der Untergang des Kapitalismus und deren Banken-System. Der anstehende «Systemwechsel» ist hiermit einfach erklärt. Die Lebensleistungs-Bilanzen ohne Geld, jedoch mit der definitiven «Geltungs-Buchhaltung».

Soziokratie

Viele Projekte scheitern am Zwischenmenschlichen bevor sie realisiert werden...

lebens-gemeinschaft

wieshof bei treuchtlingen

Video - das Geheimnis aller Krankheiten

Der Lebensraum, das Milieu ist Alles - gesundheit im neuen zeitalter - das beste, das ich zu diesem thema bisher gesehen/gehört habe

IQ-Well - die russische Haus-Apotheke

vorbeugen ist besser als heilen...

Terrazze Sante - Dein Garten- und Ernteerfolg!

mit Bio-Pionier Bernhard Scholl

SoLaWi Liebensberg

In Liebensberg ist Vielfalt: 100 Obstbäume, verschiedene Beerensträucher, Gemüse, Kräuter, Blumen. Gesucht Darlehen für Wohnungskauf.

Filasez

Die Filasez - rätoromanisch für „Selbst-Läufer“ - ist eine zukunftsgerichtete, unabhängige Bildungsinitiative mit privater Trägerschaft in Winterthur.

Neue Schule Wädenswil

Homeschooling Schule für ganzheitliches Lernen Spielgruppe

Kleinwohnformen

Auf unserer eigenen Übersichtskarte machen wir die Kleinwohnform-Bewegung in der Schweiz sichtbar.

Deine Nachbarschaft kocht füreinander!

Die issmit.app führt zukünftig Nachbarschaften zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen.

kristallbild meines trinkwassers

gesundes trinkwasser - ich habe mein trinkwasser testen lassen...

Schule für Permakultur

auf dem Bio Hirschenhof, Walchwilerberg, LU, CH

rotauf

Gemeinsam mit über 20 Schweizer Handwerksbetrieben produzieren wir die nachhaltigste Bekleidung fürs Draussensein weltweit...

Waldorf-Schule Turmalina

Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…

raus aus dem hamsterrad

es ist ein gutes video um mein politisch-spirituelles weltbild kennen zu lernen.

Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben

Der Film zur Freiheit! Wir zeigen einfache Lösungen, die frei und unabhängig machen.

Kalender - unsere Wurzeln

Zurück zu unseren Wurzeln – Im Herzen Europas. Kaum einer weiß, wer unsere Vorfahren waren...

Dr. Stefan Hügel

"Die Mineralienwende - Wie Mineralien uns und die Welt retten" 

Armin Risi

Gott und die Götter
Die prophezeite Wiederkehr des vedischen Wissens

Traugott Ickerroth

Die neue Weltordnung - Band 2: Ziele, Orden und Rituale der Illuminati 

Reuter Nadine: «Du bist nicht allein!»

Wie dich die geistige Welt im täglichen Leben begleitet

 

Karl Marx der preußische Regierungsagent

"an ihren früchten/taten werdet ihr sie erkennen"
waldner marx 712076CFAiL. SY522

Thorsten Schulte: Fremdbestimmt

Das beste Buch über den 2. Weltkrieg...

Economic Hitman - Wahre Ziele von Weltbank + IWF

John Perkins war ein Economic Hit Man, ein Wirtschaftsattentäter. 

 

Einkaufen ohne Impfung

Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...

senjora: lehrplan 21

Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard

 

ent-decke

 

Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen. 

 

mitarbeiterInnen

gesucht unterstützung für newsletter, website

mein newsletter 1x pro W

geht an 12'000 abos.  ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...

 

in eigener sache: NL von markus rüegg

liebe leserin, lieber leser, schön, dass du meine newsletter liest und herzlichen dank für deine spende. ich versuche vor allem positiv-meldungen zu publizieren - sie machen mut und motivieren.

rüegg markus: für alle die bauen wollen

für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)