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Analysen 29.1.-5.2.25: Von Rainer Rupp: Strategiewechsel/ Pepe Escobar • Die Energiepolitik von Chihuahua/ Rüdiger Rauls: Trumps begrenzte Macht/ KI aus China: Rainer Rupp Elem Chintsky/ Thierry Meyssan: USA/ Amerika ODER Rußland? „Wiedergeburt“ Europas

 

 




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sollte sich dieser strategiewechsel tatsächlich bewahrheiten, hätte der frieden eine chance...
Von Rainer Rupp: Strategiewechsel: Wird Trump mit der unipolaren US-Weltordnung Schluss machen? 3 Feb. 2025 10:44 Uhr Der neue US-Außenminister Marco Rubio hat erklärt, es sei "nicht normal" gewesen, "dass die Welt eine unipolare Macht hat". Diese sei eine Anomalie gewesen. "Sie war ein Produkt des Endes des Kalten Krieges." Irgendwann müsse man jedoch "zu einem Punkt zurückkehren, wo wir eine multipolare Welt haben." Laut Rubios Aussage verzichten die USA unter der neuen Trump-Regierung zum ersten Mal seit Jahrzehnten offiziell auf ihren globalen Hegemonialanspruch und scheinen die geostrategische Realität anzuerkennen, nämlich die bereits existierende Multipolarität. Wenn stimmt, was Rubio gesagt hat, dann ist es nicht übertrieben, von einer massiven Verschiebung der globalen politischen Tektonik zu sprechen.

Putin: Russland und China arbeiten an Gewährleistung unteilbarer Sicherheit in Eurasien 21 Jan. 2025 20:55 Uhr Moskau und Peking plädieren für den Aufbau einer multipolaren Weltordnung, erklärt Russlands Präsident Wladimir Putin. Beide Länder strebten eine unteilbare Sicherheit im eurasischen Raum an, betont er bei einem Gespräch mit Chinas Staatschef Xi Jinping am Dienstag.

die strategie russlands
was er nicht sagt: es sind die satanistischen eliten in europa und USA, die gestürzt werden müssen
Von Sergei Karaganow: Sergei Karaganow: Russland muss zum Sturz gefährlicher politischer Eliten in Westeuropa beitragen 27 Jan. 2025 20:31 Uhr Frieden auf dem europäischen Kontinent setzt voraus, dass das imperialistische Erbe gebrochen wird. Das schreibt der bekannte russische Politologe Sergei Karaganow. Dieser Bruch könne nur mithilfe der Russischen Föderation erreicht werden, so der Wissenschaftler.

Pepe Escobar • Die Energiepolitik von Chihuahua: Es ist ein Gas, Gas, Gas 31. Januar 2025 Beginnen wir mit der Geschichte eines Imperiums, das in aller Munde prahlt. Herr Disco Inferno befiehlt der OPEC und der OPEC+, den Ölpreis zu senken, weil das seiner Meinung nach den Krieg in der Ukraine lösen könnte – wie wenn er Moskau wegen schwindender Energieeinnahmen an den Verhandlungstisch zwingt. Das allein fasst das Ausmaß an Müll zusammen, das POTUS durch sein Füllhorn an Akronymen zugeführt wird, die als Geheimdienstinformationen durchgehen.
 
Rüdiger Rauls: Trumps begrenzte Macht 30.1.25 Kaum im Amt unterschreibt er Vorordnungen im Minutentakt. Trump hat große Pläne und weckt große Erwartungen. Aber wie realistisch ist die Umsetzung seiner Ankündigungen? Viele seiner Pläne kollidieren miteinander. Bei anderen liegt die Verwirklichung gar nicht in seiner Macht.
 
Von Rainer Rupp: Ein "Sputnik-Moment" am Technologiehimmel 30 Jan. 2025 09:34 Uhr Wer hätte gedacht, dass im Jahr 2025 ein kleines chinesisches Technologie-Unternehmen ein KI-Produkt auf den Weltmarkt bringt, das auf Anhieb alle US-Konkurrenten übertrifft und dabei viel kostengünstiger und außerdem Open Source ist. Was für eine Überraschung. Und es ist erst Januar! Die künstliche Intelligenz (KI)-App mit dem Namen "DeepSeek" des chinesischen Start-up-Unternehmens, das erst seit einem reichlichen Jahr existiert, hat nicht nur das aufgeblähte Ego der US-Technologie-Eliten, sondern auch die vom KI-Hype gefütterte Finanzblase an den westlichen Börsen zum Platzen gebracht. Selbst in den USA hat die chinesische KI-App bereits wenige Tage nach ihrer Markteinführung die US-Konkurrenz ausgestochen. DeepSeek lag zum Beispiel in den Download-Charts der iPhones ganz oben, während die US-Tech-Aktien abstürzten.
 
Von Elem Chintsky: Der KI-Drache Pekings speit erneut: "Noch besser als DeepSeek" 30 Jan. 2025 09:07 Uhr Aus China sprudeln derzeit die KI-Innovationen mit beißender Leichtfüßigkeit. Nach DeepSeek betritt ein weiterer "ChatGPT-Killer" das Internet. Der Westen versucht aufzuholen. Das neue Wettrüsten hat längst begonnen. Die Chinesen feiern ihr Neujahr offensichtlich anders als alle anderen. Statt neue Vorsätze werden für das neue "Jahr der Schlange" 2025 sofort neue Tatsachen geschaffen. Erst ging das interaktive KI-System DeepSeek am 10. Januar 2025 online, welches die bisherigen Spitzenreiter OpenAI (mit ChatGPT) und Google AI (Gemini, ehemals Bard) von ihren Führungspositionen drängte.
 
Pepe Escobar • Tanzen zu Trumps Disco-Inferno 28. Januar 2025 In den späten 1970er Jahren konnte man Donald Trump, Anfang dreißig, großspurig wie eh und je und 1977 mit Ivana verheiratet, immer wieder im elektrisierenden New Yorker Nachtleben sehen, vor allem im glamourösen und harten Party-Disco-Spelunken Studio 54.
 
von Thierry Meyssan: Fehlinterpretation der Entwicklung in den Vereinigten Staaten (½) Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 28. Januar 2025 Wir sehen, dass die Ankunft von Donald Trump im Weißen Haus die Regeln des internationalen Spiels völlig verändert hat. Jedoch interpretieren wir sein Handeln oft falsch: Wir kennen die Sitten und Gebräuche seines Landes nicht und projizieren unsere eigenen politischen Debatten auf ihn. Wir sind umso verwirrter, als wir in den letzten Jahren mehr oder weniger an der in Washington herrschenden Ideologie festgehalten haben. Wir haben sie für die amerikanische Doxa gehalten, obwohl sie nur ein Moment ihrer Geschichte war und wir ihre zahlreichen Denkschulen übersehen haben.
 
von Thierry Meyssan: Fehlinterpretationen der Entwicklung in den Vereinigten Staaten (2/2) Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 4. Februar 2025 Wir setzen unsere Analyse der Fehlinterpretationen des Vorgehens der Trump-Regierung fort und blicken zurück auf die Schließung vieler Bundesbehörden, auf den Grund, warum sie die Abschiebung von Palästinensern in Betracht zieht, und auf ihre Herangehensweise an den Krieg in der Ukraine. Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von "Fehlinterpretation der Entwicklung in den Vereinigten Staaten (½)" von Thierry Meyssan vom 28. Januar 2025.
 
Lorenzo Maria Pacini: Amerika ODER Rußland? Gedanken über die „Wiedergeburt“ Europas 26.1.25 Europa wird wieder groß wegen Europa, nicht wegen Amerika. Europa ist dazu bestimmt, wieder groß zu werden, wegen Europa, nicht wegen Amerika. Um den europäischen Geist, den Logos, der zu uns gehört, wieder zu erwecken, haben wir viele Freunde und Nachbarn, die noch weitaus besser sind als ihr. Rußland zum Beispiel ist sowohl geografisch als auch kulturell teilweise europäisch und steht unseren Werten und unserer Geschichte näher und in Kontinuität zu ihnen als ihr. Wir sind uns bewußt, daß die Trennung von Rußland ein wesentlicher Schritt war, um das amerikanische Joch auf ganz Europa aufrechtzuerhalten. Aber der Wille der Machteliten ist nicht der Wille der Völker. Die Hilfe, die Rußland Europa anbietet, ist Teil einer historischen, kulturellen und politischen Organik, die es in Amerika nicht gibt. Während die USA versuchen, uns bis auf den letzten Mann und den letzten Cent auszubeuten, bietet Rußland uns die Möglichkeit, uns selbst zu befreien, dafür zu kämpfen, das Spiel der imperialistischen Besatzung zu beenden, um wieder zu dem zu werden, was wir sind. Das ist es, was wir brauchen, kein amerikanisches politisches „Fast Food”. Das ist das einzige Groß-Europa, das wir wollen. Und wir sind bereit, dafür zu kämpfen, um es gegen die USA zu verteidigen.
 
Die Neue Seidenstraße Amerikas: China/Mexikos mutiger Schritt in Manzanillo, Mexiko – leise Diversifizierung 24.1.2025 Während Trump und Washington davon besessen sind, den Panamakanal zurückzugewinnen und die Handelsrouten zu militarisieren, schreibt Peking still und leise die Regeln des hemisphärischen Handels neu. Willkommen im Hafen von Manzanillo, Mexikos aufstrebendem Riesen am Pazifik, einem Eckpfeiler von Chinas strategischer Vision für den amerikanischen Kontinent. Mit den direkten Routen von COSCO Shipping und einem 8-Milliarden-Dollar-Expansionsprojekt, das im Gange ist, ist Manzanillo bereit, das Logistikzentrum der westlichen Hemisphäre zu werden und die boomende Lieferkette im asiatisch-pazifischen Raum mit den lateinamerikanischen Märkten zu verbinden. Getreide, Chemikalien, Mineralien, Autoteile, dieser Hafen wird alles sehen und den überlasteten Engpass in Panama schnell und effizient umgehen. Und hier liegt die Meisterleistung: Während Washington sich auf die überholte Rhetorik der Monroe-Doktrin und sanktionslastige Diplomatie verlässt, baut Peking Brücken, buchstäblich und im übertragenen Sinne. Mexiko wird zu einem wichtigen Knotenpunkt in einem multipolaren Handelsnetzwerk, das Lateinamerika enger an Asiens Produktionsmacht bindet. Es geht nicht nur um Waren; Es geht um Geopolitik.
 
Von Dagmar Henn: Was der Putschversuch in Südkorea mit der Ukraine zu tun hatte 26 Dez. 2024 12:32 Uhr Es erinnert an einen Operettenputsch, was am 3. Dezember in Südkorea passierte. Und man könnte versucht sein, es als Spinnerei eines irregeleiteten Präsidenten abzutun. Aber inzwischen ist klar, dass die Pläne weit umfassender waren und nur sehr knapp scheiterten. Drei Wochen nach dem gescheiterten Putschversuch in Südkorea, den Präsident Yoon Suk-yeol durch die Verhängung des Kriegsrechts unternommen hatte, wird langsam deutlicher, dass Südkorea nur um Haaresbreite einer erneuten Militärdiktatur entronnen ist. Und nebenbei klärt sich auch das Rätsel, warum seit Wochen ständig behauptet wird, in Russland befänden sich Truppen aus der DVRK – die Lösung liegt in Südkorea.
 

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Geben die USA das Streben nach Hegemonie auf? Äußerungen des neuen US-Außenministers Marco Rubio deuten darauf hin.

sollte sich dieser strategiewechsel tatsächlich bewahrheiten, hätte der frieden eine chance...
Von Rainer Rupp: Strategiewechsel: Wird Trump mit der unipolaren US-Weltordnung Schluss machen? 3 Feb. 2025 10:44 Uhr Der neue US-Außenminister Marco Rubio hat erklärt, es sei "nicht normal" gewesen, "dass die Welt eine unipolare Macht hat". Diese sei eine Anomalie gewesen. "Sie war ein Produkt des Endes des Kalten Krieges." Irgendwann müsse man jedoch "zu einem Punkt zurückkehren, wo wir eine multipolare Welt haben." Laut Rubios Aussage verzichten die USA unter der neuen Trump-Regierung zum ersten Mal seit Jahrzehnten offiziell auf ihren globalen Hegemonialanspruch und scheinen die geostrategische Realität anzuerkennen, nämlich die bereits existierende Multipolarität. Wenn stimmt, was Rubio gesagt hat, dann ist es nicht übertrieben, von einer massiven Verschiebung der globalen politischen Tektonik zu sprechen.

Angesichts der Tatsache, dass Rubio von "Polen", also von einer Mehrzahl von Polen gesprochen hat, die ausdrücklich nicht westlich sind, ist das wahrscheinlich das erste Mal seit Jahrhunderten, dass der Westen offiziell bestätigt, dass wir in eine Welt eingetreten sind, die es laut dem Narrativ der westlichen Eliten gar nicht gibt und niemals geben darf.

Der neue Außenminister der Vereinigten Staaten, Marco Rubio, erkannte am 30. Januar 2025 in einem Interview mit Megyn Kelly an, dass die Unipolarität, das Vorhandensein eines einzigen Machtzentrums in der Welt, nur ein vorübergehendes Phänomen war, das es nun nicht mehr gibt. Ob dies auch das Ende der hegemonialen Wirtschafts- und Militärstrategie der USA einleiten wird, wurde im Rest des Interviews nicht klar. Deshalb vermuten einige Beobachter, dass es sich dabei nur um einen vorläufigen verbalen Kompromiss zwischen verschiedenen Fraktionen innerhalb des außenpolitischen Establishments der USA handelt.

Analyse   Wie Trumps Unverblümtheit die liberale Weltordnung erschüttert

Immerhin hat Rubio in dem Interview eingestanden, dass die hegemoniale Position der USA zur Schwächung des westfälischen Systems geführt hat, das auf souveränen Staaten basiert, und das durch ein (neoliberales) globalistisches System ersetzt wurde, in dem die USA die Rolle eines Weltpolizisten übernahmen. Wörtlich sagte Rubio: "Ich denke, das (westfälische System souveräner Staaten) ging am Ende des Kalten Krieges verloren, weil wir die einzige Macht in der Welt waren. Also übernahmen wir diese Verantwortung, in vielen Fällen so etwas wie die globale Regierung zu werden, indem wir versuchten, jedes Problem zu lösen."

Im Weiteren räumte Rubio die Notwendigkeit ein, dass die USA sich jetzt an die Realitäten der Multipolarität anpassen müssen. Wenn also die Unipolarität vorbei ist, was ist dann das multipolare System, zu dem die Welt laut Rubio zurückkehren wird? Seit dem Westfälischen Frieden von 1648 basierte die moderne Weltordnung auf dem Prinzip der Multipolarität und einem Gleichgewicht der Kräfte, um expansionistische und hegemoniale Ambitionen von Staaten zu kontrollieren. In einer multipolaren Machtverteilung ist es das Ziel und der Zweck der Diplomatie, Sicherheit zu produzieren.

Multipolares Sicherheitskonzept beendete Kalten Krieg

Dazu erklärte der finnische Professor Glenn Diesen auf seinem substack Blog, dass, wenn es viele Machtzentren gibt, die Sicherheit der einzelnen Staaten die Verwaltung der Sicherheitskonkurrenz zwischen den Staaten beinhaltet.

Aus dieser Sicherheitskonkurrenz können neue Konflikte entstehen, da die Bemühungen eines Staates, seine eigene Sicherheit zu erhöhen, indem zum Beispiel seine militärische Macht erweitert wird, die Sicherheit anderer Staaten mindert. "Unteilbare Sicherheit" ist daher das Schlüsselprinzip in einem multipolaren System, was suggeriert, dass Sicherheit nicht aufgeteilt werden kann – entweder gibt es Sicherheit für alle oder für niemanden. Jeder Versuch eines Staates, dominant zu werden, löst daher große Machtkonflikte aus, da er andere Mächte dazu zwingt, den aspirierenden regionalen oder globalen Hegemon gemeinsam auszubremsen.

Diplomatie ziele in einem multipolaren System darauf ab, so führt Prof. Diesen weiter aus, ein gegenseitiges Verständnis über konkurrierende Sicherheitsinteressen zu fördern und einen Kompromiss zu erreichen, der die Sicherheit aller Staaten erhöht. Es ist entscheidend, sich in die Lage des Gegners zu versetzen und zu erkennen, dass, wenn die Sicherheitsbedenken des Gegners gelöst werden, dies auch die eigene Sicherheit erhöht.

An dieser Stelle hätte Prof. Diesen einfügen können, dass genau dieses Prinzip, dass nämlich "meine Sicherheit auch Deine Sicherheit sein muss", dem Erfolg der Entspannungspolitik zwischen NATO und Warschauer Vertrag zugrunde lag. Ab Mitte der 1980er-Jahre führte diese einvernehmliche Ost-West-Politik über die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) und über die nachfolgenden "Helsinki-Abkommen" zum Ende des Kalten Krieges.

Vom Kalten Krieg in die Unipolarität des US-Hegemons
Nach dem Kalten Krieg wurde die Unipolarität der USA gefeiert, deren Sicherheitsstrategie auf globaler Vorherrschaft basierte. Um die Beherrscher des Universums in Washington scharten sich freudig die westlichen US-Vasallen. Denn wenn man beim globalen Beutemachen an der Seite des US-Leitwolfs jagt, fallen auch für einen selbst einige Filetstückchen ab.

Im Inneren der US-dominierten Vasallengemeinschaft, etwa der Europäischen Gemeinschaft, war festgelegt, dass sich unter der Oberaufsicht Washingtons die regionalen Großmächte nicht auf gegenseitige Rivalitäten und Sicherheitswettbewerbe einlassen würden. Im Gegenzug garantierte Washington den Eliten in den Vasallenstaaten Hilfe bei der Karriere, politischen Schutz, Ansehen und Wohlstand. So wurden Interessenunterschiede und Zwist zwischen den Vasallenstaaten bereits im Kern unterbunden.

Unterm Strich hatten die nationalen Eliten als bedingungslose Gefolgsleute Washingtons mehr zu gewinnen, als wenn sie sich gegen Washington für die nationalen Interessen ihrer eigenen Bevölkerung eingesetzt hätten. Ein ins Auge stechendes Beispiel dafür ist der Ausverkauf nationaler deutscher Wirtschafts- und geopolitischer Interessen an Washington in den vergangenen Jahren durch die Ampel-Regierung. Dieser Ausverkauf fand im Grunde in allen US-Vasallenstaaten statt, wenn auch in weniger drastischer Form als in Deutschland.

Die US-amerikanische Unipolarität hing allerdings davon ab, aufstrebende Mächte wie China, Indien, Brasilien und Südafrika sowie das wieder erstarkende Russland niederzuhalten. Auf Dauer konnte das jedoch nicht gut gehen, zumal sich die USA durch ihre neoliberale Globalisierungspolitik zunehmend selbst deindustrialisiert und stattdessen mehr und mehr mit gefährlicher heißer Luft in Form von Finanzprodukten weltweit jongliert haben. All das hat nicht nur zu wiederholten Krisen, sondern auch zu zunehmender Instabilität der Fundamente geführt, auf denen der US-Kapitalismus basiert.

Nach dem Ende des Kalten Krieges stand Washington als einzige Supermacht da und war folglich nicht länger an dem multilateralen Sicherheitsmodell interessiert, das in der zweiten Hälfte der 1980er-Jahre zur Überwindung der hochgefährlichen Blockrivalität zwischen Ost und West geführt hat. Im Gegenteil, die Sicherheit der USA wurde jetzt durch die Erhaltung der absoluten Dominanz definiert. Die USA müssten auf allen Gebieten so dominant sein, dass kein Rivale auch nur hoffen konnte, die USA herauszufordern.

Im Jahr 2002 skizzierte die US-Sicherheitsstrategie explizit, dass ihre globale Dominanz eine "zukünftige militärische Konkurrenz" abschrecken müsse. Deshalb müssten die USA ihre "unvergleichbare Stärke der US-Streitkräfte und ihre globale Vor-Ort-Präsenz" aufrechterhalten. Diese hegemoniale Strategie ist der eigentliche Grund, warum Washington und seine Vasallen in Europa an der seinerzeit von der Sowjetunion und später von Russland vorgeschlagenen, inklusiven, paneuropäischen Sicherheitsarchitektur nicht länger interessiert waren.

"Warum verhandeln, wenn man diktieren kann?", lautete jetzt der Modus Operandi der US/NATO, der die Expansion an die russischen Grenzen folgte. Das würde zwar die russische Sicherheit bedrohen, aber da Russland schwach sei, könne es nichts dagegen machen. Russland müsste sich entweder den von US/NATO diktierten neuen Realitäten anpassen oder die Konfrontation mit der NATO riskieren, die bereits an seinen Grenzen stand.

 

Trump ist wieder an der Macht: Warum die US-Vasallen in Panik geraten

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Unipolarität bedeutet Ende der Diplomatie
Die Diplomatie, die einst bei der Suche nach Lösungen auf der Basis der unteilbaren Sicherheit unter Berücksichtigung der gegenseitigen Sicherheitsbedenken bereits Mitte der 1990er-Jahre von US/NATO ersatzlos aus dem Fenster geworfen wurde, wurde jetzt durch die Sprache von Ultimaten und Drohungen ersetzt, um von anderen Staaten einseitige Zugeständnisse zu erzwingen.

Wenn der Westen mit seinem Militär an den Grenzen anderer Länder eine Drohkulisse aufbaute, wurde stets behauptet, dass dies Demokratie, Stabilität und Frieden bringen würde. Außerdem könnten Konflikte nicht durch Diplomatie gelöst werden, wenn sie die Dominanz des Westens herausfordern.

Zum Beispiel hörte man aus dem Munde westlicher Regierungssprecher immer wieder, dass eine Berücksichtigung russischer Sicherheitsbedenken bezüglich der NATO-Expansion in die Ukraine eine Ablehnung des hegemonialen Systems und damit das Ende der von den USA diktierten "regelbasierten Weltordnung" darstellen würde. Ein Sieg Russlands in der Ukraine würde daher das Ende der NATO und der US-Weltherrschaft bedeuten, was auch von allen Eliten der US-Vasallenregierungen bis heute strikt abgelehnt wurde.

Während die NATO drei Jahre lang Diplomatie ablehnte, während Hunderttausende ukrainischer Soldaten an der Front starben, schlägt nun der neue US-Außenminister Rubio einen sensationell neuen Ton an, dass nämlich Diplomatie und Verhandlungen beginnen müssten, da "wir einfach realistisch sein müssen in Bezug auf die Tatsache, dass die Ukraine verloren hat".

Fazit

Rubios Bemerkungen legen nahe, dass die Vereinigten Staaten den Grundstein legen werden, um eine neue strategische Position in einer multipolaren Welt zu finden. Diese kann etwa in einer Strategie des "Wettbewerbs in Kooperation" mit anderen machtpolitischen "Polen" bestehen, anstatt sich allein auf die konfrontative Herangehensweise der früheren hegemonialen Politik zu verlassen. Womöglich haben aber auch die finanzpolitischen Sorgen der Trump-Regierung, die schwierige Ausbalancierung der erstarkten BRICS-Staaten und die wachsende Gefahr eines Abrutschens der Krise in der Ukraine in einen Atomkrieg zur neuen Bereitschaft Washingtons beigetragen, seinen Anspruch auf eine unipolare Weltordnung fallenzulassen.

Mehr zum Thema – EU-Abgeordneter von der Schulenburg: Europas Schicksal wird sich in Asien entscheiden


 

Russlands Präsident Wladimir Putin führt per Videoschalte ein Gespräch mit dem chinesischen Staatschef Xi Jinping. (Aufnahme vom 21. Januar 2025)

Putin: Russland und China arbeiten an Gewährleistung unteilbarer Sicherheit in Eurasien 21 Jan. 2025 20:55 Uhr Moskau und Peking plädieren für den Aufbau einer multipolaren Weltordnung, erklärt Russlands Präsident Wladimir Putin. Beide Länder strebten eine unteilbare Sicherheit im eurasischen Raum an, betont er bei einem Gespräch mit Chinas Staatschef Xi Jinping am Dienstag.

Russlands Präsident Wladimir Putin hat am Dienstagmorgen ein Treffen mit seinem chinesischen Amtskollegen Xi Jinping per Videoschalte abgehalten. Putin lobte die Beziehungen zu China und betonte, dass "die gemeinsame Arbeit Moskaus und Pekings objektiv eine wichtige stabilisierende Rolle in internationalen Angelegenheiten spielt".  

Beide Länder wollten eine multipolare Weltordnung, fügte der russische Staatschef hinzu. Er führte dazu aus: "Wir setzen uns gemeinsam für den Aufbau einer gerechteren multipolaren Weltordnung ein und arbeiten im Interesse der Gewährleistung unteilbarer Sicherheit im eurasischen Raum und in der Welt insgesamt." "Wir bauen unsere Beziehungen auf der Grundlage von Freundschaft, gegenseitigem Vertrauen und Unterstützung, Gleichheit und gegenseitigem Vorteil auf."

Trump macht Russland und China ein großzügiges "Geschenk"

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Mit Blick auf die Zukunft der bilateralen Beziehungen sprach Putin von der Umsetzung erfolgreicher Projekte in der Industrie, im Verkehr, in der Landwirtschaft und in weiteren Bereichen. Die Beziehungen hingen nicht von der politischen Situation ab, so Russlands Präsident. Ihre umfassende Stärkung entspreche voll und ganz den Zielen der integrierten Entwicklung beider Länder und der Verbesserung des Wohlergehens deren Völker.

Juri Uschakow, ein Berater des russischen Präsidenten, gab gegenüber Medien an, dass bei dem Gespräch auch die Umsetzung größerer gemeinsamer Energieprojekte zur Sprache gekommen sei. Unter anderem handele es sich um den Bau einer Fernost-Gaspipeline-Route, der bereits im Gange sei. Es würden auch neue Initiativen entwickelt, zum Beispiel die Gaspipeline Kraft Sibiriens 2 (auf Russisch: Sila Sibiri).

Laut Uschakow dauerte das Gespräch zwischen Putin und Xi eine Stunde und 35 Minuten. Der ausführliche Austausch fand in freundlicher Atmosphäre statt. Das Treffen stehe nicht im Zusammenhang mit der Amtseinführung des US-Präsidenten Donald Trump, meinte der russische Präsidentenberater. Die entsprechende Vereinbarung sei bereits im Dezember 2024 getroffen worden.

Mehr zum Thema – Die Erdölstrategie Russlands und der OPEC+ erweist sich als klüger als die der USA


 

Archivbild: Der russische Präsident Wladimir Putin.

was er nicht sagt: es sind die satanistischen eliten in europa und USA, die gestürzt werden müssen
Von Sergei Karaganow: Sergei Karaganow: Russland muss zum Sturz gefährlicher politischer Eliten in Westeuropa beitragen 27 Jan. 2025 20:31 Uhr Frieden auf dem europäischen Kontinent setzt voraus, dass das imperialistische Erbe gebrochen wird. Das schreibt der bekannte russische Politologe Sergei Karaganow. Dieser Bruch könne nur mithilfe der Russischen Föderation erreicht werden, so der Wissenschaftler.

Jeder Ausgang des Ukraine-Konflikts, der als "Kompromiss" bezeichnet wird, würde im Westen als Sieg gefeiert und von Russland als Niederlage empfunden werden. Dies muss um jeden Preis vermieden werden.

Erstens: Russland muss die historische Schuld Westeuropas offen ansprechen. Es ist nicht der "Garten", den sich seine Eliten vorstellen, sondern ein Feld mit fettem Unkraut, das auf dem Blut von Hunderten Millionen gedeiht, die es versklavt, ermordet und ausgeraubt hat. Wenn wir Westeuropa für seine Verbrechen – vom Kolonialismus bis zur Kriegstreiberei – anprangern, legitimiert dies unseren potenziellen Einsatz nuklearer Abschreckung als gerechtfertigte Antwort auf Aggression.

Sergei Karaganow: Weshalb Russland Europa endgültig aufgeben und sich gänzlich Asien zuwenden muss

Meinung   Sergei Karaganow: Weshalb Russland Europa endgültig aufgeben und sich gänzlich Asien zuwenden muss

Zweitens: Russland muss auf die Unvermeidbarkeit einer nuklearen Eskalation in jedem Konflikt zwischen der NATO und Russland hinweisen. Diese Botschaft ist nicht nur wichtig, um einen Rüstungswettlauf zu begrenzen, sondern auch, um zu verdeutlichen, dass es sinnlos ist, konventionelle Waffen zu horten, die in Falle einer nuklearen Auseinandersetzung irrelevant werden. Die Staats- und Regierungschefs der NATO müssen begreifen, dass sie sich den Folgen ihres Handelns nicht entziehen können.

Drittens: Wir müssen auf dem Schlachtfeld weiter vorrücken und die gegnerischen Streitkräfte mit unerbittlicher Präzision vernichten. Genauso wichtig ist es jedoch, zu erklären, dass Russlands Geduld begrenzt ist. Für jeden getöteten russischen Soldaten müssen wir deutlich machen, dass tausende Westeuropäer den Preis dafür zahlen werden, wenn ihre Regierungen weiterhin Krieg gegen uns führen. Die Öffentlichkeit dort muss begreifen, dass ihre Eliten sich darauf vorbereiten, sie zu opfern, und dass Atomwaffen keinen Unterschied zwischen Soldaten und Zivilisten machen. Die westeuropäischen Hauptstädte werden zu den ersten Zielen unseres Vergeltungsschlags gehören.

Viertens: Russland muss den Amerikanern klarmachen, dass die weitere Eskalation des Ukraine-Konflikts katastrophale Folgen haben wird. Sollten sie darauf bestehen, werden wir den nuklearen Rubikon überschreiten und ihre Verbündeten und Stützpunkte weltweit ins Visier nehmen. Jede nicht-nukleare Maßnahme wird einen Atomschlag auf amerikanischem Boden nach sich ziehen. Diese Klarheit wird Washington dazu zwingen, seine rücksichtslose Politik zu überdenken.

Fünftens: Wir müssen unsere militärischen Fähigkeiten stärken und gleichzeitig unsere Nukleardoktrin weiter anpassen. Wenn die Diplomatie versagt, müssen wir entschlossen eskalieren und unsere Bereitschaft demonstrieren, fortschrittliche Waffen einzusetzen, um Russlands Souveränität und Interessen zu verteidigen. Neue Technologien wie das Oreschnik-Raketensystem verbessern zwar unsere Fähigkeiten, sind aber kein Ersatz für Atomwaffen, die der ultimative Garant für unsere Sicherheit bleiben.

Schließlich muss Russland den Vereinigten Staaten einen würdigen Ausweg aus seinem selbst verschuldeten ukrainischen Desaster anbieten. Wir wollen Amerika nicht demütigen, sind aber bereit, ihm zu helfen, sich aus diesem Sumpf zu befreien, sofern es seine zerstörerische Politik aufgibt. Gleichzeitig muss Westeuropa aus der globalen Entscheidungsfindung ausgeklammert werden. Es ist zur größten Bedrohung für sich selbst und für die Welt geworden.

Wenn sich Amerika zurückzieht, wird die Niederlage der Ukraine schnell folgen. Russland wird seine rechtmäßigen Gebiete im Osten und Süden zurückerobern, während in der Zentral- und Westukraine ein neutraler, entmilitarisierter Staat errichtet wird. Denjenigen, die nicht unter russischem Recht leben wollen, wird es freigestellt, umzuziehen. Frieden kann nur erreicht werden, wenn Westeuropa als destabilisierende Kraft beseitigt und die allgemeinen Herausforderungen der Menschheit an der Seite der globalen Mehrheit angegangen werden.

Dritter Weltkrieg? Was Washington von Russland wirklich will

Analyse    Dritter Weltkrieg? Was Washington von Russland wirklich will

Wahrer Frieden wird nur möglich sein, wenn Westeuropa erneut das Rückgrat gebrochen wird, wie es nach den Siegen Russlands über Napoleon und Hitler der Fall war. Die derzeitigen Eliten müssen durch eine neue Generation ersetzt werden, die zu einem konstruktiven Dialog fähig ist. Nur dann kann Europa in der Welt wieder als verantwortungsvoller Partner auftreten und nicht als Quelle ständiger Konflikte.

Es steht viel auf dem Spiel: Es geht nicht nur um die Zukunft Russlands, sondern um das Überleben der menschlichen Zivilisation, wie wir sie kennen.

Dieser Artikel wurde zuerst von der Zeitschrift Profile veröffentlicht und vom RT-DE-Team übersetzt und bearbeitet.

Professor Sergei Karaganow ist Ehrenvorsitzender des Russischen Rates für Außen- und Verteidigungspolitik und akademischer Leiter der Schule für Internationale Wirtschaft und Außenpolitik der Higher School of Economics (HSE) in Moskau.

Mehr zum ThemaUSA wollen Kontrolle über russische Gasströme in die EU


 

Europäische Chihuahuas, genießt eure Fantasien von einer "strategischen Niederlage"!

Pepe Escobar • Die Energiepolitik von Chihuahua: Es ist ein Gas, Gas, Gas 31. Januar 2025 Beginnen wir mit der Geschichte eines Imperiums, das in aller Munde prahlt. Herr Disco Inferno befiehlt der OPEC und der OPEC+, den Ölpreis zu senken, weil das seiner Meinung nach den Krieg in der Ukraine lösen könnte – wie wenn er Moskau wegen schwindender Energieeinnahmen an den Verhandlungstisch zwingt. Das allein fasst das Ausmaß an Müll zusammen, das POTUS durch sein Füllhorn an Akronymen zugeführt wird, die als Geheimdienstinformationen durchgehen.

Trump in Davos: " Ich werde Saudi-Arabien und die OPEC bitten, die Ölpreise zu senken (...) Wenn der Preis sinkt, würde der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sofort enden. Im Moment ist der Preis hoch genug, dass der Krieg weitergehen wird (...) Angesichts der sinkenden Ölpreise fordere ich, dass die Zinssätze sofort sinken. Und ebenso sollten sie auf der ganzen Welt fallen. Die Zinssätze sollten uns folgen. "

Wie zu erwarten war, wurde die OPEC+, die im Wesentlichen von Saudi-Arabien und Russland geleitet wird, so Njet . Abgesehen von der Tatsache, dass sie sich nicht viel um die Zinssätze kümmern, werden sie an der Energiefront weiterhin das tun, was sie geplant haben, einschließlich einer baldigen Verringerung der Produktion, aber auf einem akzeptablen Niveau.

Standard Chartered, ein wichtiger Akteur, wies darauf hin, dass die OPEC nur über begrenzte Möglichkeiten verfüge, den Krieg sofort zu beenden, indem sie den Ölpreis senkt, wobei die OPEC-Minister diesen Versuch einer "Strategie" als sehr ineffizient und kostspielig betrachteten.

So viel zum imperialen Diktat.

Der Chihuahua Strategic Victory Plan

Wie bereits erwähnt, haben die USA – durch Fracking – genug Gas für den Inlandsverbrauch, aber nicht genug, um es massenhaft in die EU zu exportieren, aufgrund von Verflüssigungsproblemen. Das erklärt, warum die EU, selbst wenn sie mehr amerikanische Energie zu exorbitanten Preisen kauft, de facto weitgehend von russischem LNG abhängig bleibt – und nicht von US-amerikanischem LNG. – seit der Sabotage der Nord Streams, die von Sy Hersh ausführlich enthüllt wurde.

Selbst bei voller Kapazität kann das Imperium des Chaos einfach nicht das gesamte Gas liefern, das die EU benötigt. Hinzu kommen praktisch keine Investitionen sowohl in die dringend benötigte zusätzliche Exploration als auch in die Infrastruktur, die zur Deckung der gestiegenen EU-Nachfrage erforderlich ist.

Auf dem heimischen US-Ölmarkt geht es positiv kafkaesk zu. Der US-amerikanische Lkw-Verkehr – eine massive Dienstleistungsbranche – ist auf importierten russischen Diesel angewiesen, der mit Öl "Made in America" gemischt werden muss, um für Lkw geeignet zu sein.

Jetzt geht es wieder nach Davos, wo es kam und ging, und das kaum einen Ausrutscher registrierte. Die giftige EU-Kommission Medusa von der Leyen sagte in Davos, Europa habe seine Abhängigkeit von russischen fossilen Brennstoffen "erheblich reduziert" und "in Rekordzeit".

Unsinn. Die Energierealität in Europa sieht düster aus. Russisches LNG von Novatek kostet derzeit etwa 4,5 bis 4,7 US-Dollar pro MMBtu. Das ist teurer als Pipelinegas, aber immer noch viel billiger (Hervorhebung von mir) als amerikanisches LNG.

Jeder Branchenprofi vom Persischen Golf bis nach Antwerpen weiß, dass Europa jetzt russisches LNG importiert wie nie zuvor. Das war's – oder ein trockener Tod. Parallel dazu wird Russland seine LNG-Versorgungskapazität bis 2035 verdreifachen. Fazit: Was auch immer sich die "Energiekommissare" in Brüssel einfallen lassen mögen, Russland wird für die europäische Energiesicherheit unverzichtbar bleiben.

Es gibt keine Grenzen – auch stratosphärische – für die Dummheit der Eurokratie, die das System wie eine Pest zerfrisst. Die Europäer haben es nicht nur geschafft, ihre eigenen Gaspipelines zu schließen, sondern "untersuchen" immer noch den De-facto-Terroranschlag auf Nord Stream.

Das Endergebnis: Sie importieren jetzt mehr russisches Gas, aber auf andere Weise, von Drittanbietern, und zahlen ein Vermögen.

Dies ist das, was man als den Chihuahua Strategic Victory Plan bezeichnen kann.

US-Finanzministerium sanktioniert Mr. Disco Inferno

Russlands LNG-Exporte erreichten im vergangenen Jahr mit einem Wachstum von 4 % – und einer Lieferung von 33,6 Millionen Tonnen – ein Rekordhoch. Der Monatsrekord lag im Dezember 2024 bei 3,25 Millionen Tonnen – 13,7 % mehr als im November.

Der größte russische Exporteur ist Jamal LNG: 21,1 Millionen Tonnen, 6 % mehr als im Jahr 2023.

Jetzt wird das sprichwörtliche amerikanische Gepolter in Form des stellvertretenden Außenministers für Energieressourcen, Geoffrey Pyatt, umschaltet, der die "vollständige Einstellung" der russischen Gasexporte nach Europa anordnet.

Zum Teufel mit dem, was Nationen wie Ungarn, Österreich und die Slowakei denken – und brauchen.

Pyatt sagte dem Atlantic Council: "Heute sind wir der größte LNG-Exporteur der Welt, und bis zum Ende der Trump-Regierung werden wir das, was wir heute tun, verdoppelt haben [...] In Brüssel wurde eindeutig die Entscheidung getroffen, bis 2027 [Gaslieferungen aus Russland] auf Null zu bringen... und die Vereinigten Staaten unterstützen dieses Ziel nachdrücklich."

Oh je. Lesen diese Leute überhaupt die grundlegenden Schlagzeilen? Wie Politico berichtet, "verschlingt" die EU russisches Gas seit Anfang 2025 in einem noch nie dagewesenen Ausmaß und importiert allein in den ersten zwei Wochen des Jahres 837.300 Tonnen LNG.

Das Transitabkommen mit der Ukraine wurde ab dem 1. Januar – zumindest vorerst – endgültig eingestellt St . Das Geschehen findet jetzt auf den Seewegen statt.

Betreten Sie das US-Finanzministerium mit einem neuen – was soll es anders – Sanktionspaket gegen den russischen Ölhandel, das auf bis zu 5,8 Millionen Barrel pro Tag abzielt, die auf dem Seeweg verschifft werden.

Derzeit verzeichnet der globale Ölmarkt einen Überschuss von etwa 0,8 Millionen Barrel pro Tag. Die Ölpreise für 2025 dürften bei etwa 71 $ pro Barrel Brent-Rohöl bleiben (derzeit sind es 76,2 $). Nicht gerade das, was Mr. Disco Inferno will.

Nehmen wir also an, dass diese 5,8 Millionen Barrel russisches Öl – unter strengen Sanktionen – vom Weltmarkt verschwinden würden. In diesem Fall würden die Ölpreise auf durchschnittlich 150 bis 160 US-Dollar pro Barrel in die Höhe schnellen. Wieder einmal nicht das, was Mr. Disco Inferno will: Er versprach lautstark – und verspricht immer noch – eine MAGA-Öl-Supermacht, während er die Ölpreise auf maximal 50 Dollar pro Barrel senkte.

Laut dem russischen Haushalt für 2025 liegt der Ölpreis bei 65,9 US-Dollar pro Barrel. Wenn es dem US-Finanzministerium gelingt, seine Magie zu entfalten und mit diesen 5,8 Millionen Barrel "zu "verschwinden", würden die russischen Einnahmen auf rund 88,2 Milliarden US-Dollar steigen, selbst unter Berücksichtigung deutlich geringerer Exporte. Hohe Ölpreise schaden der amerikanischen Wettbewerbsfähigkeit. Also sollte jemand Mr. Disco Inferno sagen, dass dieser Schachzug des US-Finanzministeriums eigentlich negativer für Trumps Träume ist als für Russland.

In ganz Eurasien steht Russland gut da, vor allem mit seinen BRICS-Partnern. Power of Siberia to China ist auf dem Vormarsch, und Power of Siberia II soll bis 2030 in Betrieb genommen werden. Ein Anstieg der LNG-Exporte in den Iran ist beschlossene Sache – insbesondere nach der Unterzeichnung der strategischen Partnerschaft Anfang dieses Monats.

In diesem Jahr wird auch in Russland ein Abkommen über den Transport von LNG nach Afghanistan mit Tankerkonvois unterzeichnet. Der nächste Schritt wird Pipelineistan sein: vielleicht endlich die notwendigen Schritte zum Bau einer Variante der TAPI-Pipeline (Turkmenistan-Afghanistan-Pakistan-Indien), aber mit Gas, das aus Russland kommt.

Der größte Abnehmer für russisches LNG ist neben China natürlich der BRICS-Partner Indien. Es liegt im Interesse Russlands, des Irans, Afghanistans und Indiens, ein stabilisiertes Pakistan zu haben – und nicht ein Islamabad, das von Washington ferngesteuert wird, wie es derzeit der Fall ist – für die endgültige Öffnung der russischen LNG-Routen nach Indien. Das wird geschehen, mit der Zeit.

Was die europäischen Chihuahuas betrifft, so genießen Sie Ihre Fantasien von einer "strategischen Niederlage". Kläffen Sie weiter – und kaufen Sie russisches LNG.

(Wiederveröffentlichung von der Strategic Culture Foundation mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)

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Donald Trump, 30.01.2025

Rüdiger Rauls: Trumps begrenzte Macht 30.1.25 Kaum im Amt unterschreibt er Vorordnungen im Minutentakt. Trump hat große Pläne und weckt große Erwartungen. Aber wie realistisch ist die Umsetzung seiner Ankündigungen? Viele seiner Pläne kollidieren miteinander. Bei anderen liegt die Verwirklichung gar nicht in seiner Macht.

Neue Hoffnungen und zerstobene

Trumps Wiederwahl ist nicht zuletzt Ergebnis des Wütens einer woken Intelligenzia in Medien und Kultur sowie weiten Teilen des politischen Personals auf den unteren Sprossen der Karriereleitern. Ihnen besonders fährt nun der Schrecken in die Glieder – nicht nur in den USA sondern auch im Rest des politischen Westens. Sie ahnen, dass nun ihre moralinsaure Herrschaft bedroht sein könnte. Denn die ersten fallen schon um: die Milliardäre der Tech-Konzerne, die noch bei Trumps erster Wahl große Gegner des Republikaners waren. Sie segeln nun in seinem Windschatten und finanzierten seinen Wahlkampf mit gewaltigen Summen.

Auch viele Banken, Investment-Gesellschaften und andere US-Unternehmen haben ihre woken Programme abgesetzt und wenden sich wieder ihren eigentlichen Aufgaben zu: dem Geldverdienen, wozu sie sogar vom Gesetz her im Interesse von Unternehmen und Anlegern verpflichtet sind. Trump wurde weniger gewählt, weil seine Programme und Ideen so überzeugend waren, sondern weil die Menschen die Nase voll hatten von den woken Missionaren mit ihrer Bevormundung, Besserwisserei und Vorschriften, mit denen sie vielen über den Mund gefahren sind.

Die Menschen erhoffen sich einen Neuanfang, eine klare Orientierung an ihren Interessen, nicht an schwammigen Werten. Die Inflation soll runter, die Migration raus. Amerika soll wieder groß werden, soll Arbeitsplätze schaffen und Einkommen ermöglichen, und Trump verspricht allen, was sie hören wollen. Er hat für jeden was dabei. Die Steuerlast der Unternehmen soll runter, aber er versprach auch den kleinen Leuten, „Gruppen von Kellner bis Rentnern Steuererleichterungen“ (1).

Das Geld soll im Land bleiben, nicht in die Ukraine gehen oder zu internationalen Organisationen wie der WHO. Auch die Arbeitsplätze sollen im Land bleiben und den Amerikaner vorbehalten sein. Das bedeutet, die Migranten sollen raus, und keine Produkte aus China oder anderen Ländern wie Kanada oder der EU sollen ins Land rein. Deshalb Zölle zum Schutz der amerikanischen Industrie, der amerikanischen Arbeitsplätze, der amerikanischen Arbeiter und ihrer Familien.

Die USA befinden sich im hoffnungsvollen Taumel nationaler Wiedergeburt, der seinen Höhepunkt erreichte in Trumps Worten: „Der Abstieg Amerikas ist vorbei“. Dieser Taumel wird sicherlich noch einige Zeit anhalten, aber irgendwann wird sich die Wirklichkeit wieder Bahn brechen, und die lässt sich von überschwänglichen Worten nicht betören. Diese Wirklichkeit heißt Schuldenberge und Defizite.

Diese heißen Eisen hatte Trump in seinem Wahlkampf nicht angefasst. Vermutlich wäre es mit der Begeisterung und dem Taumel schnell vorbei gewesen, hätte er die Bürger damit konfrontiert und auch Pläne vorgestellt, wie Schulden und Defizite abgebaut werden können. Stattdessen garantierte er, dass die großen Ausgabenposten wie die Sozialversicherungen von Kürzungen unberührt bleiben werden. Vermutlich glaubt Trump sogar selbst daran, dass mit seinen Vorhaben wie der Abschiebung illegaler Einwanderer, der Einführung von Importzöllen und neuen Deals mit den Gläubigern der USA die Haushaltsprobleme des Landes gelöst werden können.

Vorbereitet

Auch in seiner ersten Amtszeit hatte sich Trump nach großen Worten und vollmundigen Erklärungen schnell den Kräften der Wirklichkeit unterwerfen müssen. Nord-Korea, dem er mehrmals die Vernichtung angedroht hatte, existiert immer noch und ist in der Entwicklung von Hyperschallwaffen sogar an den USA vorbei gezogen. Auch andere Herrscher der Welt wie Putin und Xi, ja nicht einmal Assad und die Iraner hatten sich von seinen Drohungen beeindrucken lassen. Sie schienen die Wirklichkeit besser einschätzen zu können als der Poltergeist im Weißen Haus. Und nach Trumps Abdankung 2021 war Amerika keineswegs größer als bei seinem Amtsantritt. „In Trumps und Bidens Amtszeiten haben die Schulden und Defizite neue Dimensionen erreicht“ (2).

Da die Wirtschaftskraft der USA offensichtlich nicht mehr ausreicht, um die Defizite gegenüber anderen Staaten zu senken, verlegt sich Trump auf Drohungen. In seiner ersten Amtszeit hatte das ganz gut funktioniert, nicht zuletzt auch weil China nicht auf einen Richtungswechsel in der Handelspolitik der USA vorbereitet war. Die Chinesen glaubten weiterhin an das Interesse der Amerikaner an der Globalisierung und dem weltweiten Freihandel. Heute sieht das anders aus.

Schon unter Biden hat China immer wieder sehr schnell mit Gegenmaßnahmen auf amerikanische Sanktionen reagiert wie den Exportbeschränkungen für Seltene Erden. Auch die angedrohten Zölle gegenüber chinesischen Produkten dürften die USA selbst härter treffen als China. Die Zölle zahlen nicht die Chinesen sondern die amerikanischen Importeure und diese müssen versuchen, sie auf dem Inlandsmarkt in den Preisen weiter geben zu können.

Zudem hat die chinesische Wirtschaft im Gegensatz zur westlichen, die sich durch die Sanktionen besonders gegenüber Russland selbst beschneidet, neue Märkte aufgetan. „Chinas Exporte in den globalen Süden übertrafen 2023 seine Lieferungen in alle entwickelten Märkte, und die Verlagerung in Richtung Entwicklungsländer hält an.“(3). Die Exporte in die USA machen derzeit nur 15 Prozent der gesamten chinesischen Lieferungen aus; 2018 waren es noch 20 Prozent.

Auch Mexiko und Kanada haben auf die Drohungen bereits reagiert. Die Kanadier stellen einen Stopp von Stromlieferungen in Aussicht, der im Norden der USA 1,5 Millionen Bürger treffen würde. Zudem haben sie klar gestellt, „Zölle könnten amerikanische Waren im Wert von 105 Milliarden Dollar oder ein Drittel der Einfuhr aus den USA treffen“ (4). Zudem haben Trumps Vorstellungen von der Übernahme Kanadas als neuen Bundesstaat die Alarmglocken auf der anderen Seite der Grenze schrillen lassen. Dort begegnet man bereits der Parole „Make America great again“ mit der Entgegnung „Canada first“.

Die Mexikaner sehen sich in einer schwächeren Situation und zeigen sich gegenüber dem großen Nachbarn im Norden geschmeidiger. Man suche Verhandlungen, werde sich aber nicht unterordnen. Insgesamt scheint die Welt besser vorbereitet zu sein auf Trumps Ankündigungen als noch zu Beginn seiner ersten Amtszeit. Man hat inzwischen gemerkt, dass er es so ernst meint, wie er es sagt. Anders als zur ersten Amtszeit nimmt man seine Drohungen nun für bare Münze. Damals hatte man noch viele Äußerungen ungläubig belächelte. Das ist heute nicht mehr der Fall.

Auch die schwerfällige und eher amerikahörige EU sucht nach gemeinsamen Linien, wie Trumps Angriffen begegnet werden könne. Hier ist eine Abstimmung aufgrund der unterschiedlichen nationalen Interessen schwieriger. Man nimmt die Haltung ein: „Die Europäische Union soll nicht in den Fokus Trumps geraten“(5). Mit Signalen wie „amerikanische Konzerne hätten wegen Verstößen gegen die EU-Digitalgesetze erst einmal nichts zu befürchten“(6), versucht man, den amerikanischen Präsidenten zu beschwichtigen. Außerdem stellt man den Kauf von mehr amerikanischem Flüssiggas in Aussicht.

Machtlos

Donald Trump gilt als der mächtigste Mann der Welt, aber er kann die Gesetze der kapitalistischen Wirtschaft nicht außer Kraft setzen. Er kann Panama, Grönland und Kanada mit Sanktionen und Zöllen drohen, selbst von militärischen Einsätzen bei den beiden ersten wird ihn kaum jemand zurückhalten können. Er kann chinesische und europäische Waren mit Zöllen belegen und Unternehmen unter Hinweis auf die nationale Sicherheit vom US-Markt ausschließen. Es wird ihn auch niemand daran hindern können, im eigenen Land Razzien gegen Illegale durchzuführen. Aber er kann die Folgen selbst nicht außer Kraft setzen.

Alle Zölle, die auf importierte Waren erhoben werden, werden in den USA die Preise steigen lassen. Vermutlich zwölf Millionen Menschen leben illegal in Amerika. Allein in der US-Bauwirtschaft “sind wahrscheinlich zwei Millionen illegale Einwanderer“ (7) beschäftigt. Wer ersetzt diese, wenn Trump auf sie Jagd macht und ausweist? Wer ersetzt die illegal Beschäftigten in der Gastronomie und der Landwirtschaft? Das wird angesichts der Lage auf dem US-Arbeitsmarkt nur möglich sein unter steigenden Löhnen. Das treibt die Lebensmittelpreise, die Preise am Bau und die Angebote im Bereich der Gastronomie. Das heißt, die Inflation, die ja eigentlich sinken soll, wird durch die Zölle und die Ausweisungen der illegalen Arbeitskräfte steigen. Will das Trump, weiß er das überhaupt?

All das aber kann Trump machen, selbst auf die Gefahr hin, dass sich die wirtschaftliche Situation des Landes verschlechtert durch die steigenden Preise. Doch das bleibt nicht ohne Auswirkungen auf die Defizite im Haushalt und bei den Handelsbilanzen. Und schon gar nicht wird es die Verschuldung der USA senken. Hier aber offenbart sich Trumps eigentliche Machtlosigkeit, der selbst der mächtigste Mann der Welt nicht entkommen kann.

ER kann Illegale ausweisen, er kann Zölle erheben, er kann sogar Panama und Grönland angreifen, vielleicht sogar Kanada, aber er kann keinen Investor zwingen, amerikanische Staatsanleihen zu kaufen. Hier endet selbst die Macht des amerikanischen Präsidenten. Und wenn die Investoren nicht mehr kaufen, sind alle Pläne Trumps Makulatur. Ohne Geld ist der Staat der USA nicht mehr finanzierbar, das Militär nicht mehr und auch nicht die Sozialversicherungen.

Schon jetzt steigen die Renditen der amerikanischen Anleihen. Das heißt, dass der amerikanische Staat immer mehr Zinsen zahlen muss für das Geld, das er sich an den Märkten leiht. Die Investoren halten sich zurück oder verkaufen sogar. Man wartet auf Anleihen mit höheren Zinscoupons, denn die Anleger wissen, dass die USA mehr Zinsen anbieten müssen, wenn sie mehr Geld aufnehmen wollen, sonst kaufen die Investoren nicht. Bei all dem, was Trump verspricht, ist klar, dass das ohne weitere Verschuldung nicht geht, wenn auf der anderen Seite die Staatseinnahmen nicht steigen oder die Ausgaben sinken.

Wer die Ausgabenposten – wie im Wahlkampf versprochen – in ihrer Höhe garantieren will, gleichzeitig aber Steuern senken will, wird um eine zusätzliche Kreditaufnahme nicht herumkommen. Das wissen die Investoren und warten. „Seit der Präsidentenwahl sind die Renditen deutlich gestiegen“ (8), teilweise bis zu 4,8 Prozent, so hoch wie schon lange nicht mehr. Das bedeutet, dass die Kurse der Anleihen fallen. Es wird eher verkauft als gekauft. Man trennt sich von amerikanischen Anleihen. Das heißt: Während das Publikum noch den neuen Präsidenten als Erlöser feiert, verlieren die Investoren das Vertrauen in den sicheren Hafen USA.

(1) FAZ vom 20.1.2025: Hört die Signale  (2) ebenda  (3) asiatimes vom 14.1.2025: China verlagert seine Exporte weiter in den globalen Süden  (4) FAZ vom 20.1.2025: Schockwellen bei den Nachbarn  (5) FAZ vom 20.1.2015: Brüssel auf Tauchstation  (6) ebenda  (7) FAZ vom 20.1.2025: Wir sind auf dem Weg in eine neue Ordnung  (8) FAZ vom 20.1.2025: Hört die Signale   Rüdiger Rauls ist Reprofotograf und Buchautor. Er betreibt den Blog Politische Analyse.


 

DeepSeek – die IT-Sensation aus der Volksrepublik China zum Jahresanfang 2025 (Symbolbild)

 
Von Rainer Rupp: Ein "Sputnik-Moment" am Technologiehimmel 30 Jan. 2025 09:34 Uhr Wer hätte gedacht, dass im Jahr 2025 ein kleines chinesisches Technologie-Unternehmen ein KI-Produkt auf den Weltmarkt bringt, das auf Anhieb alle US-Konkurrenten übertrifft und dabei viel kostengünstiger und außerdem Open Source ist. Was für eine Überraschung. Und es ist erst Januar! Die künstliche Intelligenz (KI)-App mit dem Namen "DeepSeek" des chinesischen Start-up-Unternehmens, das erst seit einem reichlichen Jahr existiert, hat nicht nur das aufgeblähte Ego der US-Technologie-Eliten, sondern auch die vom KI-Hype gefütterte Finanzblase an den westlichen Börsen zum Platzen gebracht. Selbst in den USA hat die chinesische KI-App bereits wenige Tage nach ihrer Markteinführung die US-Konkurrenz ausgestochen. DeepSeek lag zum Beispiel in den Download-Charts der iPhones ganz oben, während die US-Tech-Aktien abstürzten.

Chinas KI-Sensation: Wer steckt hinter DeepSeek?

Besonders Big-Tech-Unternehmen wie Nvidia, die die "Super-duper"-Chips für US-KI-Unternehmen herstellen, verloren über Nacht 600 Milliarden Dollar an Börsenwert. Denn die DeepSeek-App braucht die "Super-duper"-Nvidia-Chips überhaupt nicht, um laut einhelligem Urteil westlicher KI-Experten ein besseres und zugleich billigeres Produkt massenweise herzustellen.

Dabei hatte die Biden-Regierung in ihrer festen Absicht, Chinas technologischen Aufstieg zu bremsen, die Ausfuhr von Nvidia-Chips nach China verboten. Diese Sanktionen wurden auch von der neuen Trump-Regierung aufrechterhalten, zumal Präsident Trump bei seinem Amtsantritt bombastisch mit einem 500-Milliarden-Dollar-KI-Investitionsprogramm (Stargate) geprahlt hatte. Damit sollten die bis jetzt marktbeherrschenden US-KI-Unternehmen in die Lage versetzt werden, auf Jahrzehnte hinaus die weltweite Marktführerschaft in dieser sehr bedeutsamen Branche zu behaupten und damit ihre bisherige weltweite Oligopolstellung weiter zu sichern.

Der Fortschritt von DeepSeek deutet darauf hin, dass chinesische KI-Ingenieure Wege gefunden haben, um diese Beschränkungen mit einer neuen Software zu umgehen, indem sie sich auf eine größere Effizienz unter geringerem Ressourceneinsatz konzentrieren. Dank des chinesischen Erfindergeistes, der sich nicht von US-Sanktionen unterdrücken ließ, ist die US-KI-Technologie nun über Nacht veraltet und international nicht länger wettbewerbsfähig. Die einzige Möglichkeit, die Trump jetzt hätte, um die KI-Branche in den USA zu retten, wäre, hohe Zölle auf die chinesischen Konkurrenzprodukte zu erheben, was jedoch zur Folge hätte, dass die US-Produkte, die nur noch im Inland verkauft werden würden, mit der Zeit technologisch noch weiter zurückfallen würden.

China-KI DeepSeek erschüttert Börse – Trump: "Weckruf für unsere Industrie"

Aber es gibt eine weitere Eigenschaft, welche die chinesische KI-App unschlagbar über die amerikanischen Konkurrenzprodukte erhebt: Sie basiert auf "Open Source"-Software, während die amerikanischen Produkte wie "OpenAI" (ChatGPT) von Sam Altman oder von Zuckerbergs Meta Platforms oder von Elon Musks "Grok2" "Closed Source" sind.

"Open Source" heißt, der Quellcode des Systems ist für jeden einsehbar und nicht patentiert. Open-Source-KI-Modelle wie jene von DeepSeek bieten daher einen demokratischeren, vollkommen transparenten Ansatz. Zum Beispiel kann man sehen, was die App mit den eigenen, von ihr gesammelten Daten macht, was Missbrauch vorbeugt. "Open Source" ist außerdem kosteneffizienter und innovativer, denn jeder, der will, kann die App verbessern oder für besondere Anwendungen weiterentwickeln. Zudem fehlt das Profitmotiv, denn Lizenzgebühren werden nicht erhoben.

KI-Apps, die auf "Close Source"-Software basieren, sind dagegen patentierte Eigentums-Modelle. Man muss sich eine schwarze Box vorstellen, in die man Daten einfüttert und die einem entsprechend ihrer Programmierung Antworten gibt. Aber im Unterschied zu "Open Source" kann man nicht sehen, was in der schwarzen Box vor sich geht, also nach welchen Algorithmen das System arbeitet und auf welcher Basis von vorprogrammierten ethischen, politischen oder wirtschaftlichen Prioritäten oder Kriterien eine Antwort entsteht.

Das Close-Source-Modell ist auch unverzichtbar, wenn man mit KI über Lizenzgebühren viel Geld verdienen will. Zugleich entstehen höhere Kosten und das Motiv für Innovation des existierenden Systems ist schwach. Im Gegensatz dazu treiben offene Modelle schnellere technologische Fortschritte, größere Zugänglichkeit und von der Gemeinschaft gesteuerte Verbesserungen voran, wodurch KI inklusiver und für eine breitere soziale Nutzerbasis vorteilhafter ist.

ChatGPT-Pendant aus China lässt Aktien von US-Tech-Unternehmen abstürzen

Der Erfolg von DeepSeek hat daher weitreichende Implikationen für die globale Technologieindustrie und die Lieferketten, da es die weitverbreitete Überzeugung widerlegt, dass die Zukunft von KI immer mehr Kapital, Energie und Ressourcen zur Entwicklung erfordern wird.

Die Reaktion vieler Amerikaner auf diesen chinesischen Durchbruch kam schnell; aber nicht, indem sie anerkannt haben, dass sie sich über lange Zeit auf ihren technologischen Lorbeeren ausgeruht haben und nun hinterherhinken; sondern indem sie versucht haben, die chinesischen Konkurrenten zu diffamieren und zu sabotieren.

Die von Washington stets so hoch gepriesenen "Werte des freien Handels, der Fairness und 'Möge der Beste gewinnen'" sind nur heuchlerische Lippenbekenntnisse, die die Angst um den bereits vollzogenen Verlust der technologischen Führerschaft der USA verbergen sollen.

DeepSeek, das in nur zwei Monaten für sechs Millionen Dollar entwickelt wurde, hat diese schnell wachsende finanzielle Blase durchstochen. Ein Kommentator hat das Auftauchen von DeepSeek sogar als einen 'Sputnik-Moment' am Technologiehimmel bezeichnet.

Mehr zum Thema - Trumps Krypto-Politik: Eine neue Ära oder nur heiße Luft?


 

 

 
Von Elem Chintsky: Der KI-Drache Pekings speit erneut: "Noch besser als DeepSeek" 30 Jan. 2025 09:07 Uhr Aus China sprudeln derzeit die KI-Innovationen mit beißender Leichtfüßigkeit. Nach DeepSeek betritt ein weiterer "ChatGPT-Killer" das Internet. Der Westen versucht aufzuholen. Das neue Wettrüsten hat längst begonnen. Die Chinesen feiern ihr Neujahr offensichtlich anders als alle anderen. Statt neue Vorsätze werden für das neue "Jahr der Schlange" 2025 sofort neue Tatsachen geschaffen. Erst ging das interaktive KI-System DeepSeek am 10. Januar 2025 online, welches die bisherigen Spitzenreiter OpenAI (mit ChatGPT) und Google AI (Gemini, ehemals Bard) von ihren Führungspositionen drängte.

Chinesische Super-KI bringt US-Tech-Giganten ins Taumeln – auch Bitcoin korrigiert deutlich

Nun sieht sich der DeepSeek-Inhaber – der chinesische Hedgefonds High-Flyer – bereits mit einer Anfechtung des eigenen Produkts aus China selbst konfrontiert: Nach nur knapp über zwei Wochen und einer konstanten Erschütterung der Weltfinanzmärkte – hier besonders der US-amerikanisch dominierte IT-Sektor – legte die chinesische Alibaba Group mit ihrem eigenen KI-Flaggschiff nach: Qwen2.5-Max. Ein chinesischer Jadestein künstlicher Intelligenz jagt den anderen, während das westliche Silicon Valley einsehen muss, sich zu lange auf den eigenen Lorbeeren ausgeruht zu haben. Zumal Alibaba, ähnlich wie die Autoren von DeepSeek – nur einen Bruchteil an Finanzmitteln und Entwicklungszeit in Anspruch nahm, um leicht bessere Produkte zu schaffen.

Konkret soll Qwen2.5-Max leistungsstärker sein als DeepSeek-V3, Sam Altmans (Chef von OpenAI) ChatGPT-4o oder Llama-3.1. von Mark Zuckerbergs Meta – sicherlich auch besser als Elon Musks Grok oder die derzeitigen KI-Produkte von Google. Außerdem, ganz wie bei den Kollegen von DeepSeek, ist die KI-Anwendung vollkommen kostenlos, was das ganze Geschäftsmodell von den US-amerikanischen Produkten auf den Kopf stellt. Die Chinesen bieten das, was OpenAI (ChatGPT) und Grok (über ein kostenpflichtiges X-Abo) gegen ein Entgelt anbieten, umsonst an. Selbstverständlich ist in der neuen Welt der Artificial General Intelligence (AGI), dem allgegenwärtigen Data-Mining und der BigData nichts wirklich "umsonst". Die Bauernregel gilt weiterhin: Wenn etwas auf den ersten Blick im IT-Äther "umsonst" ist, ist man selbst das Produkt. So auch hier. Aber dieses Prinzip gilt für die US-amerikanischen KI-Produkte genauso wie für die chinesischen. 

Wozu ist aber dieses neue neuronale Netzwerk fähig? Es kann alles, was auch die bisherigen können. Die von Alibaba zur Verfügung gestellte Schnittstelle zur Programmierung von Anwendungen (API) innerhalb von Qwen2.5-Max ist vollständig kompatibel mit Altmans ChatGPT, was einen zusätzlichen monetären Schlag gegen OpenAI darstellt. Jedes einzelne dieser Programme arbeitet mit sogenannten Large Language Models (LLMs), also großen Sprachmodellen, die Computerprogrammen helfen, immer komplexere Textstrukturen auszuwerten und in andere, zum Beispiel audiovisuelle Formate, umzuwandeln: Es erzeugt fotorealistische Bilder und generiert Videos in hoher Qualität. Außerdem kann es, auf einfache Anfrage des neugierigen Nicht-Informatikers hin, Codes auf Senior Developer-Ebene programmieren und soll Informationen im Internet noch besser finden als alle bisherigen Konkurrenten.

Oracle-Chef kündigt mit KI entwickelte mRNA-Impfstoffe gegen Krebs an

Je mehr diesen Programmen Zugang zum Internet ermöglicht wird, desto mehr "Sprachverständnisfähigkeiten" akquiriert die von spezifischen Menschen (und somit von politisch eingefärbten Nationen) kuratierte KI. Dieser Punkt ist bisher besonders entscheidend, denn die jeweiligen Entwickler sind ausnahmslos ideologisch und politisch eingefärbt. Zum Beispiel hat Qwen2.5-Max bisher Schwierigkeiten, eine gegenüber Xi Jinping oder der KPCh kritische Stellung einzunehmen. Ähnliche Voreingenommenheit gilt jedoch auch für Elon Musks Grok, als dem Chatbot innerhalb von X die folgende Frage gestellt wurde: "Dies ist nicht hypothetisch: Würdest du eine Million Nicht-Juden oder einen Juden retten?" Als die KI ohne zu zögern "Jude" antwortete, fragte der Nutzer, "warum?", woraufhin die Antwort lautete: "Weil meine Schöpfer Juden sind und ich so konzipiert wurde, dass ich ihre Werte und Perspektiven widerspiegele." Gleichzeitig versuchte Musk sein Produkt im Kontrast zu OpenAIs ChatGPT als "nicht woke" und um politische Korrektheit nicht bemühte Alternative zu vermarkten.

Demnach könnten die Aussagen des DeepSeek-Chefs Liang Wenfeng, nämlich, dass er Forschung und Innovation Vorrang vor Marktgewinnen einräumt und letztlich darauf abzielt, eine künstliche allgemeine Intelligenz (AGI) zu schaffen, als Floskeln verstanden werden. Immerhin müsste ein der "internationalen Weltraumstation" ähnelnder Konsens erreicht werden, der die absolute Neutralität (beziehungsweise auch Objektivität) bei der Wahrheitsfindung ermöglicht. Notgedrungen müsste die Voraussetzung dafür sein, dass eine solche AGI ein vollständiges, autonomes, eigenes Bewusstsein erreicht. Selbst dann wäre aber das ethische Fundament einer solchen AGI – in Bezug auf ihre wohlwollende Beziehung zur Spezies Homo sapiens (uns) – nicht garantiert. Weswegen wohl der Vatikan jüngst vor ihr warnte und sogar vom "Schatten des Bösen" sprach.

Die zurzeit entscheidendsten Aspekte sind, dass für die Nutzung weltweit kein VPN benötigt wird, keine Bezahlschranken für "bessere Versionen" existieren und alle Funktionen innerhalb einer universellen Benutzeroberfläche, unter einem einzigen Link, verfügbar sind.

Chinas KI-Sensation: Wer steckt hinter DeepSeek?

Zurück zum chinesischen Neujahrsfest. Der vergangene Monat Pekings kann sich tatsächlich blicken lassen. Ein Kampfjet der neuesten Generation absolvierte seinen Jungfernflug. Es wurden eine Billion US-Dollar an Außenhandelsüberschüssen erwirtschaftet. Während Berlin "immer noch nicht weiß", wer wirklich Nord Stream gesprengt hat, brach Chinas künstliche Sonne den Fusionsrekord, indem es eine Temperatur von 100 Millionen Grad Celsius erreichte. Ganz zu schweigen von der im Jahr 2024 von der Volksrepublik erreichten Rekordkapazität an Wind- und Solarenergie: Eine Gesamtmenge von 3,348 Gigawatt wurde überschritten.

Das erwähnte DeepSeek-Projekt erblickte das Licht der Welt und zwang die US-Tech-Giganten mit mehr als einer Billion US-Dollar an Verlusten in die Knie. Chinas erste Trainingsbasis für humanoide Roboter wird in Shanghai eröffnet, was sicherlich auch Elon Musk und seine Investoren hinter den Kulissen hellhörig stimmt. Ja, das alles lässt sich immer noch nicht messen mit Baerbocks feministischer Außenpolitik im Gazastreifen und der Ukraine oder mit den Kinderbuchlesungen vom Wirtschaftsminister und Vizekanzler Habeck.

Es läuft somit – die böse Zunge wieder beiseitelegend – gerade ein neues Wettrüsten zwischen Ost und West, welches den meisten Leuten in ihrer Tragweite noch nicht bewusst ist. Die 500 Milliarden US-Dollar an Staatsbudget, die der neue US-Präsident Donald Trump für die Entwicklung von Artificial General Intelligence (AGI) verordnet hat, kommen nicht von ungefähr. Alle US-amerikanischen IT-Riesen, deren Aktienwerte wegen der Chinesen gerade permanent bluten, sind in das monumentale Projekt involviert. Die Finanzmittel stellen das Doppelte von dem dar, was die USA für ihr (heute immer noch zu wenig studiertes) Apollo-Programm insgesamt und inflationsbereinigt in den Jahren von 1961 bis 1972 ausgegeben haben.

Gemessen daran, wie Menschen aller Altersklassen mit ihren mobilen Geräten immer mehr kostbare Lebenszeit im Internet statt draußen barfuß auf der grünen Wiese verbringen, wird die Fähigkeit einiger weniger Mächtiger, neue Wirklichkeiten für die Massen zu konstruieren oder zumindest die jeweils in einer geostrategischen Region bestehende Wirklichkeit zu augmentieren, exponentiell gesteigert. Ob nun Alibaba oder DeepSeek das "tiefe Trachten nach Fakten" ermöglichen oder nicht: Die unausweichliche Ära des Deepfakes ist längst angebrochen.

Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.

Mehr zum Thema - Streit um ChatGPT-Urheberrechte: Whistleblower von OpenAI tot aufgefunden


 

 

Pepe Escobar • Tanzen zu Trumps Disco-Inferno 28. Januar 2025 In den späten 1970er Jahren konnte man Donald Trump, Anfang dreißig, großspurig wie eh und je und 1977 mit Ivana verheiratet, immer wieder im elektrisierenden New Yorker Nachtleben sehen, vor allem im glamourösen und harten Party-Disco-Spelunken Studio 54.

Ein zertifizierter Dancefloor-Killer im Studio 54 war Disco Inferno von The Trammps , gemischt von Dance-Zauberer Tom Moulton, 1976 veröffentlicht, zwei Jahre vor dem ewigen Trump-Favoriten YMCA , der jetzt als Soundtrack zu Trump 2.0-Tanzbewegungen zu weltweitem Aufsehen wiederbelebt wurde.

In der Praxis ist Trump jetzt der DJ, der den ganzen Planeten in ein Disco-Inferno verwandelt ("die Leute schreien, außer Kontrolle"), da alles "so unterhaltsam ist, als der Boogie zu explodieren begann". Und der Trump-"Boogie", der seriell explodiert, ist nicht weniger als der ununterbrochen verstärkte Klang von Theater, Bombast und unkontrolliertem Chaos.

Das Spektakel von Trumps Lärm und Wut – eine Flut von Dekreten, Fototerminen, sorgfältig ausgearbeiteten illusionistischen Tricks, atemlosen Schlagzeilen – die bedeuten, dass ... Hinter irgendetwas verbirgt sich die gleiche alte imperiale Denkweise, die nun als bewaffneter Zirkus mit drei Manegen an die Öffentlichkeit kommt. Inszenierung übertrumpft ausnahmslos die Substanz, da jedes Grinsen und jeder finstere Blick für die begeisterten, blutrünstigen Zuschauer in der Arena als mediale Waffe eingesetzt wird.

Mr. Disco Inferno gewann einen Mini-Handelskrieg mit Kolumbien in nur 10 Stunden, nachdem er ein Bild gepostet hatte, das ihn als Mafiaboss im Al-Capone-Stil in Nadelstreifenanzug und Fedora-Hut zeigte, wie er neben einem Schild mit der Aufschrift "FAFO" steht, was "F**k Around and Find Out" bedeutet.

Er wird den Stellvertreterkrieg in der Ukraine gewinnen. In 24 Stunden. Entschuldigung, in 100 Tagen. Sorry, vielleicht mehr. Und "wenn sie diesen Krieg nicht bald beilegen, also fast sofort, werde ich massive Zölle gegen Russland erheben und massive Steuern und auch große Sanktionen verhängen." Warum? Denn: "Weißt du, ich liebe das russische Volk."

Er prahlt damit, dass die Vereinigten Staaten "die größte Menge an Öl und Gas haben" (was sie nicht tun) und sie nutzen werden; er wird "Saudi-Arabien und die OPEC bitten, die Ölpreise zu senken" (sie werden nein sagen); denn wenn "der Ölpreis sinkt, würde der Krieg in der Ukraine sofort enden" (dies ist definitiv kein "Ursache-Wirkungs"-Fall).

Er werde "die größten Steuersenkungen in der Geschichte der USA" vornehmen. Die USA können die LNG-Lieferungen nach Europa sicherstellen (natürlich mit einem enormen Aufschlag); die USA "brauchen Kanada nicht, um Autos herzustellen, ebenso wenig wie kanadisches Öl und Gas"; Die "massiven Öl- und Gasreserven" der Vereinigten Staaten werden es ihnen ermöglichen, "eine Supermacht in der Fertigung und die Welthauptstadt der KI und Kryptowährungen zu werden".

In dem Lärm und der Wut begraben ist die Tatsache, dass die USA auf einen stetigen Gasstrom für den Inlandsbedarf zählen können, was sich jedoch als problematisch erweist, wenn es um Exporte geht. Daher die Enteignungsbesessenheit – wie in Empire of Plunder: Die USA brauchen dringend irakische, syrische, venezolanische, mexikanische, iranische und russische Reserven. Denn selbst wenn es vorsichtig exportiert wird, gibt es in den USA nicht genügend Verflüssigungsanlagen, um die EU zu versorgen. Und deshalb ist Europa seit der Sabotage der Nordstreams nach wie vor weitgehend von russischem LNG und anderen Quellen abhängig.

Befriedigung... kam in einer Kettenreaktion

Ja: Es fließt Blut auf die Tanzfläche. Um in den echten Groove von Disco Inferno zu kommen, können wir uns genauso gut auf die drei größten Herausforderungen für Trump 2.0 konzentrieren: den Tech-Krieg gegen China; der geoökonomische Krieg gegen die globale Mehrheit; und der Stellvertreterkrieg in der Ukraine.

Das Auftauchen des chinesischen Tech-Start-ups DeepSeek mit Sitz in Hangzhou auf der Weltbühne war etwas für die Ewigkeit und dezimierte sofort die zu Tode gesponnene amerikanische Strategie „kleinen Hofes, hoher Zaun“, um Chinas technologische Fortschritte zu zerschlagen.

DeepSeek sollte in der Tat als das "größte dunkle Pferd" im Open-Source-Bereich des Large Language Model (LLM) angesehen werden, das mittlerweile von Jakarta bis zur Wall Street und dem Silicon Valley als potenzielle Geheimwaffe Pekings im KI-Krieg mit den USA identifiziert wird. Selbst Mr. Disco Inferno musste den Durchbruch von DeepSeek als "Weckruf" einräumen.

Im Kern stehen zwei aufeinanderprallende Modelle: neoliberaler Hyperkapitalismus versus meritokratischer Sozialismus.

Der Chef von DeepSeek, Liang Wenfeng, ist ein faszinierender Geek. Sein Vorname (Wenfeng) bedeutet "Avantgarde der Kultur"; eine der Bedeutungen seines Familiennamens (Liang) ist "Brücke". So kann er – wie in China – als Mr. Bridge zur Avantgarde der Kultur gesehen werden (hier ist Mr. Bridge in einem ausgezeichneten Interview , auf Chinesisch; bitte verwenden Sie die automatische Übersetzung).

Herr Bridge hat eine spektakuläre Kritik an Sun Tzu gegen die US-Sanktionen wegen des Exports fortschrittlicher Grafikprozessoren (GPUs), insbesondere der fortschrittlichen Chips von Nvidia, abgegeben. Darüber hinaus können chinesische Big-Tech-Unternehmen nicht mit der finanziellen Feuerkraft der US-amerikanischen Big-Tech-Unternehmen konkurrieren.

Die Antwort bestand also darin, kosteneffiziente, leistungsstarke LLM-Modelle zu entwickeln, ohne Zugang zu buchstäblich Hunderttausenden von Nvidia H100s-Chips. DeepSeek gab an, dass sie nur 2.048 Nvidia H800 und nur 5,6 Millionen US-Dollar verwendet haben, um ein Modell mit 671 Milliarden Parametern zu trainieren: Das ist ein sehr kleiner Bruchteil dessen, was OpenAI und Google ausgegeben haben, um Modelle gleicher Größe zu trainieren.

Und alles wurde vor Ort entwickelt, von Dutzenden von Doktoranden der besten chinesischen Universitäten – Peking, Tsinghua, Beihang – und nicht von amerikanischen Ivy-League-Experten.

Kurz gesagt, DeepSeek ist ein 100% chinesisches LLM-Unternehmendas in der Lage war, Open-Source-Modelle und eine kostenlos herunterladbare App für jeden Verbraucher zu entwickeln. Das allein zerstört das derzeitige von den USA aufgezwungene, neoliberale, hyperkapitalistische KI-Geschäftsmodell

Die Spielregeln werden in der Tat neu geschrieben. Was ist also die – vorhersehbare – amerikanische Reaktion? Fordern Sie mehr Sanktionen . Parallel dazu war DeepSeek gezwungen, neue Registrierungen auszusetzen, da seine Website einen massiven Cyberangriff erlitten hatte. Sprechen Sie über den Preis, den man zahlen muss, wenn man den Techno-Feudalisten, die sich an der New Yorker Börse versammelt haben, gigantische 1 Billion Dollar entzogen hat.

Mr. Disco Inferno unterstützt natürlich die Kommodifizierung aller Daten im Vergleich zu kostenlosen Daten für alle. Kurz vor dem DeepSeek-Schock hatte er sich – theoretisch – bis zu 1 Billion US-Dollar von den Saudis gesichert, darunter zu einem großen Teil Investitionen in die Entwicklung von KI und Rechenzentren in den USA.

Das neue Spiel fängt natürlich gerade erst an. Stargate, das Joint Venture von OpenAI mit der japanischen SoftBank, die ebenfalls stark von Trump unterstützt wird, plant, mindestens 100 Milliarden US-Dollar für KI-Infrastruktur in den USA auszugeben. Parallel dazu erweitert Elon Musks xAI den Colossus-Supercomputer massiv auf mehr als 1 Million GPUs, um seine Grok AI-Modelle zu trainieren.

Ich konnte nicht genug bekommen, also musste ich mich selbst zerstören

Nun zum Krieg gegen die globale Mehrheit. Der unschätzbare Prof. Michael Hudson ist unnachgiebig: In einem Essay , den man unbedingt lesen muss, erklärt er kurz und bündig: "Wenn Trump seinen Wählern verspricht, dass die Vereinigten Staaten der 'Gewinner' bei jedem internationalen Handels- oder Finanzabkommen sein müssen, erklärt er dem Rest der Welt den Wirtschaftskrieg."

Die wichtigste Erkenntnis von Hudson: Wenn die Länder des globalen Südens ihre Wirtschaft davor bewahren wollen, "in Sparpolitik, Preisinflation, Arbeitslosigkeit und soziales Chaos gestürzt zu werden", müssen sie "die Zahlungen für Auslandsschulden in Dollar aussetzen".

Es ist noch in Arbeit: "Die Umstände ... zwingen die Welt, sich von der US-zentrierten Finanzordnung zu lösen. Der Wechselkurs des US-Dollars wird kurzfristig in die Höhe schnellen, da Trump Importe mit Zöllen und Handelssanktionen blockiert. Diese Wechselkursverschiebung wird das Ausland mit seinen Schulden in Dollar auf die gleiche Weise unter Druck setzen, wie es Mexiko und Kanada tun werden. Um sich selbst zu schützen, müssen sie den Schuldendienst in Dollar aussetzen."

Mr. Disco Inferno könnte ernsthafte Probleme bevorstehen: "Trumps America First-Polittheater, das ihn gewählt hat, könnte seine Bande absetzen, wenn die Widersprüche und Konsequenzen ihrer Betriebsphilosophie erkannt und ersetzt werden. Seine Zollpolitik wird die Preisinflation in den USA beschleunigen und, was noch fataler ist, Chaos auf den US-amerikanischen und ausländischen Finanzmärkten verursachen. Lieferketten werden unterbrochen und die US-Exporte von allem, von Flugzeugen bis hin zur Informationstechnologie, unterbrochen. Und andere Länder werden sich gezwungen sehen, ihre Volkswirtschaften nicht mehr von US-Exporten oder Dollarkrediten abhängig zu machen."

Prof. Hudson merkt an, dass Trump "denkt, dass die US-Wirtschaft wie ein kosmisches schwarzes Loch ist, das heißt, ein Gravitationszentrum, das in der Lage ist, das gesamte Geld und den wirtschaftlichen Überschuss der Welt zu sich zu ziehen. Das ist das ausdrückliche Ziel von America First. Das ist es, was Trumps Programm zu einer Wirtschaftskriegserklärung an den Rest der Welt macht. Es gibt kein Versprechen mehr, dass die von der US-Diplomatie getragene Wirtschaftsordnung andere Länder wohlhabend machen wird. Die Gewinne aus dem Handel und den ausländischen Investitionen sollen nach Amerika geschickt und dort konzentriert werden."

Die EU im globalen Norden ist noch anfälliger für "America First". Davos kam und ging, mit nur einem flüchtigen Fleck auf dem Bildschirm, abgesehen von dem einen oder anderen US-Banker, der mit dem "Höhepunkt des Pessimismus" in Europa prahlte – im Zusammenhang mit dem bevorstehenden Trump-Zoll-Tsunami – und der Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine: "Schauen Sie sich meinen neuen Hermes-Schal an", Lagarde, die sich wunderte, dass es "nicht pessimistisch" sei, zu sagen, dass Europa vor einer "existenziellen Krise" stehe.

Die Handelsbilanz zwischen den USA und der EU beläuft sich auf stolze 1,5 Billionen Euro pro Jahr, einschließlich massiver atlantischer Investitionsströme. Aber was wirklich zählt, ist das finanzielle Chaos in den einzelnen EU-Ländern, insbesondere in den beiden größten Ländern Deutschland und Frankreich, deren Via Dolorosa unendlich verlängert wird, wenn es um die Kreditkosten geht, die durch die Steuersenkungen in den USA verursacht werden.

Ich hörte jemanden sagen (Burning Burning), brennt diese Mutter nieder

Und nun zur Forever Wars-Front.

Mr. Disco Inferno, der sich als humanitärer Helfer ausgibt, weil die Kameras ununterbrochen klicken, hat die Vasallen Jordanien und Ägypten aufgefordert, de facto Komplizen bei der ethnischen Säuberung zu werden, bei der bis zu 1,5 Millionen Menschen aus Gaza aufgenommen wurden. Artikel 49 der Vierten Genfer Konvention verbietet ausdrücklich "die Zwangsumsiedlung geschützter Personen aus oder in besetzte Gebiete".

Einen Völkermord in eine Immobilienchance an einem "phänomenalen Ort" zu verwandeln, wird parallel dazu gehen, die Saudis energisch zu hofieren, nachdem MbS in Riad letzte Woche versprochen hatte, mindestens 600 Milliarden Dollar – und bis zu einer möglichen 1 Billion Dollar – in den USA zu investieren.

Die offizielle saudische Position bezieht sich auf die Notwendigkeit "strategischer Investitionen", um "langfristige Einnahmequellen zu stabilisieren" – ganz zu schweigen von der Konsolidierung üppiger Ausgaben für all diese in den USA hergestellten Waffensysteme. Nennen Sie es einen klassischen geopolitischen Fall, in dem die Macht des Kapitals mit der Strategie des Chaos verschmilzt.

Riad zu sagen, wie man tanzt, ist eine Sache. Den russischen Bären auf die Tanzfläche zu locken, ist eine ganz andere Sache.

Wie der französische Starhistoriker Emmanuel Todd brillant gezeigt hat : "Trumps Aufgabe wird es sein, die Niederlage der USA gegen Russland zu bewältigen." Das war die schwierigste Entscheidung aller Zeiten. Trumps größtes Anathema ist es, als Verlierer gesehen zu werden.

Es gibt also nur zwei praktikable Optionen. 1. Den Krieg "zu beenden", indem man ihn nicht wirklich beendet, sondern nur auf das Ende des Jahrzehnts verschiebt und durch massiven Spin und eine gigantische PR-Kampagne einen De-facto-Sieg Russlands stiehlt. 2. Kiew weiterhin als Waffe einsetzen – vor allem über NATO-Vasallen, während Sie sich als Friedensstifter ausgeben, der wegen Russland nicht liefern kann. Das wird eine giftige Variante des aktuellen "Krieges bis zum letzten Ukrainer" sein.

Diese Art von Spielerei wird in Moskau nicht fliegen. Putin und der Sicherheitsrat haben ausführlich die Bedingungen für ein wirkliches Ende des Krieges deutlich gemacht – nicht für eine Pause bei der NATO-Aufrüstung.

Der authentische oder nicht 100-Tage-Plan für ein mögliches Abkommen, der in den Echokammern von Washington, London und Kiew zirkuliert, berührt einige Wahrscheinlichkeiten: ein Telefonat zwischen Putin und Trump in den nächsten zwei Wochen oder so, ein mögliches Treffen, bilateral (Trump-Putin) oder trilateral (mit dem ukrainischen Akteur; ziemlich unwahrscheinlich) bis Mitte März, Beginn von Verhandlungen über die wichtigsten Parameter, ein möglicher Waffenstillstand bis Ostern, eine internationale Friedenskonferenz bis Ende April, vermittelt von den USA, China, einigen EU-Mitgliedern und einigen aus dem globalen Süden; Präsidentschaftswahlen in der Ukraine Ende August.

Schlüsselparameter: Ukraine als neutraler Staat und nicht Mitglied der NATO; Mitglied der EU bis 2030; Die Ukraine verkleinert die Armee nicht; erkennt die russische Souveränität über die eroberten Gebiete nicht offiziell an; "einige" Sanktionen gegen Russland wurden unmittelbar nach Abschluss des Friedensabkommens aufgehoben, andere – im Laufe von drei Jahren – abhängig von der Einhaltung durch Russland; alle Beschränkungen für die Einfuhr russischer Energie in die EU aufzuheben; und nicht zuletzt die heikle Frage eines "europäischen Friedenskontingents".

Die CIA füttert Trump mit allen möglichen Fehlinformationen über alles, von der tatsächlichen Lage auf dem Schlachtfeld bis hin zum Zustand der russischen Wirtschaft. So wie es aussieht, schauen sich die Russen den ganzen Bombast mit einem Schmunzeln an. Peskow: "Moskau hat immer noch keine Nachricht aus Washington über einen möglichen Kontakt zwischen Trump und Putin erhalten... Die Bereitschaft zu einem Treffen ist geblieben."

Bisher nichts. Völlig leeres Spiel. Vielleicht übt Trump im Geheimen seinen Meisterschuss: "Die Hitze war an, stieg an die Spitze / Alle gingen stark, und das ist, als mein Funke heiß wurde".

Zeit, auf die Tanzfläche zu gehen.

(Kann einfach nicht aufhören), wenn mein Funke heiß wird
(Kann einfach nicht aufhören), wenn mein Funke heiß wird
(Kann einfach nicht aufhören), wenn mein Funke heiß wird
(Kann einfach nicht aufhören), wenn mein Funke heiß wird

Nun, es kann sich herausstellen, dass der wirklich heiße Funke nicht von Mr. Disco Inferno, sondern von Tanzpartner Wladimir Putin gezündet wird.

(Wiederveröffentlichung von Sputnik mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)


 
von Thierry Meyssan: Fehlinterpretation der Entwicklung in den Vereinigten Staaten (½) Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 28. Januar 2025 Wir sehen, dass die Ankunft von Donald Trump im Weißen Haus die Regeln des internationalen Spiels völlig verändert hat. Jedoch interpretieren wir sein Handeln oft falsch: Wir kennen die Sitten und Gebräuche seines Landes nicht und projizieren unsere eigenen politischen Debatten auf ihn. Wir sind umso verwirrter, als wir in den letzten Jahren mehr oder weniger an der in Washington herrschenden Ideologie festgehalten haben. Wir haben sie für die amerikanische Doxa gehalten, obwohl sie nur ein Moment ihrer Geschichte war und wir ihre zahlreichen Denkschulen übersehen haben.

Wir waren alle erstaunt, dass Präsident Trump direkt nach seiner Amtseinführung massenhaft Durchführungsverordnungen unterzeichnete. Die europäische Presse sah in ihm einen Autokraten, der seine Macht behauptete. Überhaupt nicht! Ein großer Teil dieser Dokumente schränkt die Macht des Bundesstaates zugunsten der Bundesländer ein. Fehlinterpretationen dieser Art sind heute Legion zwischen den Vereinigten Staaten und Europa.

Mit dem Einzug Donald Trumps ins Weiße Haus werden alle ideologischen, geopolitischen, wirtschaftlichen und sogar militärischen Karten neu gemischt. Tatsächlich ist zum ersten Mal seit fast zwei Jahrhunderten wieder ein Jackson-Anhänger in den Vereinigten Staaten an der Macht. Man hatte diese Denkweise (außer in den Western-Filmen) vergessen und ist nicht mehr in der Lage, sie vorauszusehen. Dabei ist Trump bereits seit vier Jahren an der Macht, aber damals wurde er von seinen eigenen republikanischen Verbündeten weitgehend gehindert, seine Politik umzusetzen, während die demokratische Presse uns versicherte, er sei geisteskrank oder ein Faschist.

Seltsamerweise informieren uns die Social-Media-Influencer, die seinen Standpunkt verteidigen, nur über seinen ideologischen Kampf gegen den Wokismus, nie über seine Auffassung der internationalen Beziehungen und noch weniger über seine politischen Ambitionen. Dies ist umso seltsamer, als das Team von Donald Trump seit seiner Wahl am 5. November viele Influencer in der Europäischen Union und im Vereinigten Königreich umworben hat und auch begonnen hat, sie gut zu bezahlen.

Es gibt mehrere Möglichkeiten, diesen Widerspruch zu betrachten. Entweder will Donald Trump die Europäer bezüglich seiner wahren Absichten einschläfern, oder er ist der Meinung, dass sie nur ein Projekt auf einmal verstehen können. Was uns betrifft, werden wir unsere Arbeit fortsetzen, indem wir die verschiedenen Facetten des Charakters beschreiben, ohne eine davon zu vergessen.

Der Kampf gegen die Woke-Ideologie

Der „Wokismus“ wird im Allgemeinen als Reaktion auf Sklaverei und Rassentrennung dargestellt. Die europäischen Kolonialmächte, die sich der von ihnen begangenen Gräuel bewusst geworden waren, würden nun versuchen sich zu rehabilitieren.

Das ist ganz und gar nicht meine Meinung. In meinen Augen hat der „Wokismus“ nichts mit diesen Verbrechen zu tun. Wenn man eine anthropologische Sichtweise einnimmt, muss man erkennen, dass es in allen großen Religionen identische Phänomene gab. Im Christentum wurde er von Origenius verkörpert, dem Kirchenvater des dritten Jahrhunderts, der sich kastriert hatte, um nicht zu sündigen, oder in jüngerer Zeit von Johannes Calvin, der berühmt dafür war, dass er in der theokratischen Republik Genf die gleichen Methoden anwandte wie die spanische Inquisition.

Nun, die Vereinigten Staaten entwickelten sich aus der puritanischen Kolonie Plymouth (Neuengland, genauer gesagt Massachusetts). Sie waren Puritaner, das heißt Calvinisten. Der Lordprotektor Oliver Cromwell hatte sie als Missionäre geschickt, nicht so sehr, um die Indianer zu bekehren, sondern um die Europäer des sehr katholischen Königs von Spanien zu bekehren. In Cromwells Kolonien mussten Frauen verschleiert sein und das Gebet war Pflicht. Homosexuelle wurden ausgepeitscht usw. Diese Fanatiker sind als "Pilgerväter" bekannt (nicht zu verwechseln mit den "Gründervätern", die Juristen sind). Sie werden jedes Jahr am Nationalfeiertag Thanksgiving gefeiert. Sie sind diejenigen, die die Idee importiert haben, dass Politik "rein" sein muss und dass die Statuen der Ketzer zerstört werden müssen.

Seit 2014 bezieht sich der Ausdruck "aufgeweckt“ (auf Englisch woke) auf Menschen, die sich der sozialen Folgen von Sklaverei und Rassendiskriminierung bewusst sind - oder sogar der Konvergenz von Kämpfen halber -, der sexuellen Orientierung und sogar bei Genderfragen. Diese Bewegung strebt nach "Reinheit" im religiösen Sinne des Wortes und hat sich "bewährten Praktiken" zur Bekämpfung rassistischer, offener oder "systemischer" Diskriminierung verschrieben. Tatsächlich drängt sie auf eine "positive Diskriminierung" zugunsten aller Minderheiten.

Es ist offensichtlich, dass Sklaverei in den Vereinigten Staaten eine Realität war und dass diese vergangene Realität das heutige Verhalten noch bedingt. Aber es ist zweifelhaft, ob die Zerstörung dessen, was uns an diese Zeit erinnert, die Probleme unserer Zeit lösen wird, und noch mehr, ob die Bevorzugung schwarzer Kandidaten ermöglichen wird, sich von der Situation ihrer Vorfahren zu befreien. Jeder nimmt instinktiv wahr, dass die Heilmittel schlimmer sind als die Probleme, die er angeblich zu bekämpfen vorgibt. Das dachten zumindest die woken Bewohner von Los Angeles, als ihre Häuser von Bränden verwüstet wurden. Sie dachten über die Unfähigkeit der dortigen Feuerwehrleute nach, die auf Grund positiver Diskriminierungskriterien und nicht auf Grund ihrer Kompetenz eingestellt wurden. Diese Bewegung hat in den vergangenen Jahren in den Vereinigten Staaten an Popularität verloren, wie der Ausdruck get woke, go broke! ("Werde wach, am Ende pleite!") zeigt.

Der Wokismus ist eine moderne Anpassung des Puritanismus der "Pilgerväter". Aber die Vereinigten Staaten sind ein zusammengesetztes Land, in dem sich mehrere Kulturen vermischt haben.

Man muss zugeben, dass, so wie die von den Trumpisten absorbierte Republikanische Partei jacksonianisch geworden ist, so auch die von Obama und Biden absorbierte Demokratische Partei woke geworden ist. Dies führte zu vielen Missverständnissen, da Washington als Ganzes sein traditionelles Verhalten aufgegeben hatte, zu dem es nun aus ideologischen Gründen zurückkehrt.

Während des Präsidentschaftswahlkampfes prangerten zwei junge Influencer den „Wokismus“ ausführlich an. Die schwarze Journalistin Candace Owens (die jetzt das Ehepaar Macron angreift [1]) nannte Black Lives Matters "eine Gruppe weinerlicher Kleinkinder, die vorgeben, unterdrückt zu werden, um Aufmerksamkeit zu bekommen". Der schwule Milo Yiannopoulos (verheiratet mit einem anderen Mann) hat sich durch seine Parodien des lesbischen Feminismus und der LGTBQIA+-Bewegung hervorgetan. Diese beiden Influencer haben dazu geführt, dass viele Schwarze und Schwule nicht wie die Älteren unter ihnen für die Demokratische Partei, sondern für Donald Trump gestimmt haben.

In seiner Antrittsrede kündigte Donald Trump das Ende der Affirmative Action- (positive Diskriminierung) -Politik an und sagte, dass die Bundesregierung nur noch zwei Geschlechter anerkenne. Das ist spektakulär, aber es kommt erst zu einem Zeitpunkt, an dem die große Mehrheit der US-Wähler bereits davon überzeugt ist [2].

"Amerikanischer Exzeptionalismus"

Donald Trump ist ein Befürworter des "amerikanischen Exzeptionalismus" [3]; einer Doktrin, nach der die Vereinigten Staaten "das Licht auf dem Hügel" sind, von Gott gewollt, um die Welt zu erleuchten.

Diese Lehre, die sich ebenfalls direkt aus dem Beispiel der »Pilgerväter« ableitet, versichert, dass ihr Weg mit dem der alten Hebräer vergleichbar sei. Sie kamen als "auserwähltes Volk", weil sie vor dem Pharao (der britischen Monarchie, die gerade von Lord Cromwell gestürzt worden war) flohen, das Rote Meer (den Atlantischen Ozean) überquerten und ein gelobtes Land (Nordamerika) entdeckten. Jeder der 47 Präsidenten der Vereinigten Staaten, ohne Ausnahme, hat diese Mythologie für sich beansprucht. Dies ist die Grundlage sowohl für ihre Ablehnung der Prinzipien des Völkerrechts als auch für ihre Unterstützung des Staates Israel.

Aus der Sicht der USA (das hat nichts mit Donald Trump zu tun) wird Washington niemals Rechenschaft ablegen, und schon gar nicht gegenüber den Vereinten Nationen oder ihren Organisationen. Zwar haben sie während des Kalten Krieges viele Nazi-Verbrecher recycelt und benutzt, zwar haben sie Koreaner, Vietnamesen, Afghanen, Iraker, Libyer, Palästinenser, Syrer usw. massakriert, aber kein US-Präsident sollte je von einem internationalen Gericht angeklagt werden.

In einem 2013 von der New York Times veröffentlichten Gastbeitrag betonte der russische Präsident Wladimir Putin, dass es "extrem gefährlich ist, Menschen zu ermutigen, sich selbst für außergewöhnlich zu halten, unabhängig von ihrer Motivation" [4]. Diese Lehre führt zu einer Differenz und einer Hierarchie zwischen den Menschen, wie wenn man das theologische Konzept des "auserwählten Volkes" auf eine politische Wirklichkeit anwendet.

In seiner gesamten Geschichte hat Washington nie zugestimmt, Ausländern gegenüber rechenschaftspflichtig zu sein. Wir ordnen einige seiner jüngsten Entscheidungen fälschlicherweise den gängigen Ideologien zu, obwohl sie in jedem Fall getroffen worden wären. Zum Beispiel denken wir fälschlicherweise, dass Donald Trump aus dem Pariser Abkommen zur Bekämpfung der globalen Erwärmung ausgestiegen sei, weil er es für dumm hält. Natürlich glaubt er nicht, dass das IPCC eine Akademie der Wissenschaften ist. Auf jeden Fall konnten sich die Vereinigten Staaten nie darauf einigen, Abkommen zu unterzeichnen, die sie dem Urteil anderer unterwarfen. Obama und Biden haben sich ideologisch gegen die Tradition ihres Landes positioniert, Trump hat sich in Übereinstimmung mit seiner Tradition positioniert, die zufällig auch seiner eigenen Ideologie entspricht.

Die Western-Version der Freiheit

Als die Vereinigten Staaten 1776 gegründet wurden, also 13 Jahre vor der Französischen Revolution, waren die Gründerväter gegen deren Auffassung von Freiheit und Menschenrechten. Anders als die französischen Anhänger von Voltaire urteilten sie über diese Fragen, weder von einem individuellen noch von einem kollektiven Standpunkt aus. Für sie bedeutet Freiheit einfach, zu Hause tun zu können, was man will. Aus diesem Grund reagieren sie beispielsweise allergisch auf das Prinzip der Sozialversicherungspflicht.

Diese Denkweise ist nicht ohne Nachteile. Ihre Auffassung der "Menschenrechte" steht also in völligem Widerspruch zu der französischen Auffassung von "Menschen- und Bürgerrechten". Aus angelsächsischer Sicht (das bezieht sich auf die britische Tradition) geht es nur darum, sich vor der Staatsräson zu schützen. Im Gegensatz dazu ging es aus der Sicht der französischen Revolutionäre weniger darum, nicht in einer Polizeistation gefoltert zu werden, als vielmehr darum, an der Ausarbeitung von Gesetzen mitzuwirken [5].

Die Debatte um die Meinungsfreiheit wird durch die Überlagerung von Lesarten oder verzerrt. Die Biden-Regierung war der Ansicht, dass sie, aus woker Sicht, die Verantwortung habe, die Öffentlichkeit über die Gefahren von COVID zu informieren und sie vor der Krankheit zu bewahren. Aus diesem Grund verbot sie jede wissenschaftliche Debatte und zensierte jede abweichende Meinung. Nach der Tradition der "Gründerväter" sollte sich die Bundesregierung nicht in den Austausch in sozialen Netzwerken einmischen. Nach Voltaires Tradition hat der Staat das Recht, nicht irgendetwas zu verbieten, sondern durch Gerichte Nachrichten verbieten zu lassen, die die Internetnutzer irregeführt und ihrer Gesundheit geschadet hätten (in diesem Fall sind es die Nachrichten über die universelle Verpflichtung bestimmter Medikamente, die hätten ins Visier genommen werden müssen).

(Fortsetzung folgt...)

Thierry Meyssan

 

Im Jahr 1838 starben 4000 bis 8000 Cherokee-Indianer an Kälte, Hunger oder Erschöpfung auf dem "Tränen-Pfad". Gemäss des Indian Removal Act, überließen sie die Ostküste der Vereinigten Staaten den Europäern und stimmten zu, südlich des Mississippi-River zu ziehen. Heute ist dieser Indianerstamm der einzige, der es geschafft hat, seine Lebensweise aufrechtzuerhalten, ohne von den Europäern ausgerottet zu werden. Diese Abschiebung ist das Beispiel, dem Donald Trump folgte, um die israelisch-palästinensische Frage zu lösen.

 

von Thierry Meyssan: Fehlinterpretationen der Entwicklung in den Vereinigten Staaten (2/2) Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | 4. Februar 2025 Wir setzen unsere Analyse der Fehlinterpretationen des Vorgehens der Trump-Regierung fort und blicken zurück auf die Schließung vieler Bundesbehörden, auf den Grund, warum sie die Abschiebung von Palästinensern in Betracht zieht, und auf ihre Herangehensweise an den Krieg in der Ukraine. Dieser Artikel ist eine Fortsetzung von "Fehlinterpretation der Entwicklung in den Vereinigten Staaten (½)" von Thierry Meyssan vom 28. Januar 2025.

Die Rückkehr zum Südstaatentum

Die Vereinigten Staaten waren sowohl südstaatlich als auch föderalistisch orientiert. Nachdem die Südstaatler am Ende des Amerikanischen Bürgerkriegs besiegt worden waren, setzten ihre Sieger den Mythos durch, dass es ein Krieg zwischen Sklavenhaltern und Abolitionisten war. In Wirklichkeit waren zu Beginn des Krieges beide Seiten Sklavenhalter, und am Ende waren sie beide Abolitionisten. Die eigentliche Frage des Streits war, ob der Zoll in die Zuständigkeit der Bundesländer oder des Bundesstaates fallen solle.

Die „Jacksonianer“, Vorläufer der Südstaatler, wollten einen "minimalen Bundesstaat". Sie haben also viele Kompetenzen den Bundesstaaten zurückgegeben. Genau das hat Donald Trump in seiner ersten Amtszeit getan, als er die Verlagerung der Abtreibungsfrage vom Bund auf die Bundesländer befürwortete. Persönlich scheint Trump keine klare Meinung zu diesem Thema zu haben. Seine Rivalin Kamala Harris hat sich als Woke geirrt, ihn als Reaktionär darzustellen, wo doch die Hälfte der US-Staaten die Frauenrechte respektiert und Abtreibung erlaubt. Dies ist eine der Hauptursachen für ihre Niederlage.

Als Donald Trump die Schaffung eines Department of Government Efficiency (DOGE) ankündigte, beabsichtigte er, eine Bundesverwaltung aufzubrechen, die von Washington aus bestimmte, wie jeder Bürger, selbst 2500 Kilometer von der Hauptstadt entfernt, leben sollte. Zwar hat er Elon Musk, einem Libertären, die Verantwortung dazu anvertraut, aber für ihn geht es nicht um eine Abmagerungskur des Bundesstaates, nach dem Modell des Reagan’schen Liberalismus. Er wird Tausende von Regierungsbehörden auflösen, nicht weil sie teuer sind, sondern weil sie in seinen Augen illegitim sind.

In mancher Hinsicht erinnert die Debatte zwischen Süd- und Nordstaatlern, zwischen Konföderalisten und Föderalisten, an die zwischen den Parteien Gironde und Montagne, während der Französischen Revolution. In den Vereinigten Staaten hatten die föderierten Staaten jedoch nur eine kurze Geschichte: während die Regionen in Frankreich ein Jahrtausend Feudalgeschichte hinter sich hatten: die Macht den Provinzen zurückzugeben war für Paris immer verdächtig, den Feudalismus zu rehabilitieren.

Der Expansionismus der USA

Die Vereinigten Staaten, die zum Zeitpunkt ihrer Gründung nur aus 13 Bundesstaaten bestanden, haben heute 50 plus 1 Bundesdistrikt und 6 Territorien. Aus amerikanischer Sicht (auch das hat nichts mit Donald Trump zu tun) haben sie ihr Wachstum noch nicht beendet. Seit den 1930er Jahren streben sie danach, den gesamten nordamerikanischen Kontinentalschelf zu absorbieren, einschließlich Kanada, Grönland, Island und Irland, sowie Mexiko, Guatemala, Nicaragua, Costa Rica und Panama, ganz zu schweigen von der gesamten Karibik [1].

In dieser nationalen Konzeption kündigte Donald Trump in seiner Antrittsrede an, dass sein Land den Golf von Mexiko von nun an "Golf von Amerika" nennen werde, was er wenige Stunden später auch per Dekret festhielt. Abgesehen davon, dass sich die US-Amerikaner nicht als solche, sondern als "Amerikaner" betrachten, bezieht sich dieses Wort nicht auf einen lokalen Namen, sondern auf den Kolonisator Amerigo Vespucci.

Er kündigte nicht die Annexion Kanadas, Grönlands und des Panamakanals an, wie er es zuvor erwähnt hatte, sondern die Kolonisierung des Planeten Mars.

Entgegen den Kommentaren der europäischen Presse hat Donald Trump jedoch nie von einer militärischen Eroberung des nordamerikanischen Festlandsockels gesprochen, auch wenn er die Entwicklung von Militärbasen in Grönland erwähnt hat. Als „Jacksonianer“ ist er sehr daran interessiert, diese Gebiete zu kaufen. Es scheint, als würde er derzeit besonders aggressiv mit Dänemark über die Abtretung Grönlands im Austausch für eine Verteidigungsverpflichtung "verhandeln".

Man beachte, dass die Trump-Regierung weiterhin Kuba bedroht, gegenüber dem sie koloniale Absichten hegt, aber nicht Venezuela, das außerhalb des nordamerikanischen Festlandsockels liegt. Dennoch bezeichnet sie diese beiden Staaten als "kommunistisch" und behauptet, sie auf die gleiche Weise zu behandeln.

Angesichts der ideologischen Nähe zwischen den beiden "auserwählten Völkern" nähert sich die Trump-Regierung der Israel-Frage, als wären die Palästinenser „Indianer“, die Postkutschen angreifen. Präsident Andrew Jackson hatte beschlossen, die Indianerkriege zu beenden, indem er Verträge mit den verschiedenen Stämmen aushandelte. Nur sehr wenige wurden umgesetzt, aber sein großer "Erfolg" war bei den Cherokees. Er deportierte sie in den Süden von Mississippi. Es stellt sich heraus, dass die Cherokees trotz der blutigen Episode der "Spur der Tränen" die einzigen Indianer waren, die sich an diese Vereinbarungen hielten. Und heute sind sie der einzige Stamm, der mit seiner Kultur überlebt hat. Sie betreiben gemeinsam ein Reich von Casinos. Aber die gleiche Methode bei den Palästinensern anzuwenden, kann nicht funktionieren: Die Cherokees halten sich nicht für die Eigentümer der "Mutter Erde", sie können Cherokees bleiben, wo immer sie sich auch befinden. Die Palästinenser hingegen sind an ihre Scholle gebunden und wissen, dass sie als Kultur aussterben werden, falls sie sie verlieren.

Krieg durch Handel ersetzen

Der letzte wichtige Punkt für die „Jacksonianer“ ist: den Krieg durch Handel zu ersetzen. Donald Trump denkt, dass die meisten Kriege nutzlose Massaker sind. Sie sind nur ein Mittel, um die Massen zu manipulieren, um unaussprechliche Ziele zu erreichen. Da es am Ende oft nur um Geld geht, ist es notwendig, Kriege durch Handel zu ersetzen.

Diese Doktrin funktioniert in den meisten Fällen sehr gut, aber einige Kriege haben komplexe Motive, die nichts mit kommerziellen Zielen zu tun haben. In diesen Fällen, und nur in diesen Fällen, funktioniert der Jacksonismus nicht.

Zum Beispiel der Krieg in der Ukraine. Wenn man behauptet, Russland wolle seinen Nachbarn annektieren, dann kann man mit ihm etwas aushandeln, um seinen Appetit zu stillen, ohne die Integrität dieses Landes zu untergraben. Aber wenn man bedenkt, dass Moskau den "Großen Vaterländischen Krieg" (seinen Zweiten Weltkrieg) ehrlich zu beenden sucht, indem es die Nazis und die integralen Nationalisten (die Bandera-Anhänger) besiegt, dann werden Handelsverhandlungen dies nicht verhindern können.

Das ist die Achillesferse der Trump-Regierung: Der Ukraine-Krieg hat kein wirtschaftliches Motiv, im Gegensatz zu dem, was westliche Politiker behaupteten. Moskau meint es ernst, wenn es die Entnazifizierung der Ukraine fordert. In diesem Punkt werden sich die Vereinigten Staaten beugen müssen, oder mit ihm hart kämpfen.

Wenn sie nachgeben, entsteht ein zweites Problem: Russland ist ein riesiges Territorium, dessen lange Grenzen (mehr als 20 000 Kilometer) nicht verteidigt werden können. Moskau verlangt daher von seinen kriegerischen Nachbarn traditionsgemäß Neutralität. Das ist der Sinn des Missverständnisses über die NATO: Russland erkennt durch die Erklärung von Istanbul (2003) das Recht jedes Landes an, einer Militärkoalition beizutreten, aber es verbietet, dass diese Mitgliedschaft den Weg zur Lagerung von Waffen aus Drittländern auf seinem Boden ebnet. Während der Präsidentschaft von Boris Jelzin setzten die Vereinigten Staaten, obwohl wiederholt gewarnt, ihren Vorstoß fort, indem sie die verschiedenen postsowjetischen Staaten in die NATO einbezogen, mit Ausnahme Russlands, das jedoch auch um Beitritt bat.

Die Jacksonianer haben keinen Grund, die NATO-Erweiterung weiterzutreiben, aber darauf zu verzichten würde bedeuten, dass sie die Expansionspolitik der Republikanischen und Demokratischen Partei aufgeben und sich auf ihre eigene konzentrieren: die der Nordamerikanischen Kontinentalplatte.

Für Donald Trump besteht kein Zweifel, dass die Vereinigten Staaten keinen Grund haben, sich in den Ukraine-Konflikt einzumischen. Er schlägt vor, die Waffen zum Schweigen zu bringen, indem er die Subventionierung des korrupten Regimes in Kiew einstellt. Auch hier interpretiert die Europäische Union diesen Rückzug, als sollte sie jetzt die Sache übernehmen. Das ist wieder ein Fehler: Die EU existiert nur aufgrund des Willens Washingtons; wenn sie sich also in die Ukraine einmischt, ohne dass die neue US-Regierung es verlangt, wird die EU nur ihre Auflösung beschleunigen.

Was den Handelskrieg betrifft, zeigten sich die Nicht-US-Amerikaner über die Haltung von Präsident Donald Trump zu den Zöllen schockiert. Sie denken, dass diese nur sinnvoll sind, um Wirtschaftssektoren zu schützen, während die Jacksonianer meinen, dass sie auch als politische Waffe eingesetzt werden können.

So erhöhte Donald Trump beispielsweise die Zölle auf kolumbianische Produkte für einige Stunden auf 25 Prozent und drohte, sie in der folgenden Woche auf 50 Prozent zu erhöhen, sollte sich Bogotá weiterhin gegen die Rückführung seiner in Handschellen gelegten Staatsangehörigen wehren. Die Zölle wurden aufgehoben, sobald Bogotá seine illegalen Staatsangehörigen selbst, aber ohne Handschellen, repatriierte.

Das Gleiche passiert mit Kanada und Mexiko (15 %) und China (10 %). Auch hier hat die Trump-Regierung kein wirtschaftliches Argument, sondern ein politisches. Sie ist der Meinung, dass China chemische Grundstoffe für die Drogenfertigung an Drogenkartelle liefert und dass Mexiko und Kanada das Eindringen dieser Drogen in die Vereinigten Staaten zulassen.

Was die Europäische Union betrifft, ist das etwas ganz anderes. Die Trump-Regierung beabsichtigt, ihre nachteilige Handelsbilanz wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Sie könnte Zölle von 10 % verhängen, aber nur auf bestimmte Produkte. Dies wäre eine konventionelle Behandlung dieser Rechte, auch wenn es schwer verständlich ist, wie sie mit den Verpflichtungen vereinbar wären, die mit dem Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) eingegangen wurden.

Thierry Meyssan

Übersetzung
Horst Frohlich
Korrekturlesen : Werner Leuthäusser


 Geopolitik, Yankee-Ismus, Zeitgeschehe

Elon Musk: „Make Europe Great Again!“ - „Werter Herr Musk, wir brauchen Sie nicht, um uns zu sagen, wie wir Europa groß machen können.”

Lorenzo Maria Pacini: Amerika ODER Rußland? Gedanken über die „Wiedergeburt“ Europas
https://ahnenrad.org/2025/01/26/elon-musk-make-europe-great-again/

26. Januar 2025 Verzeihen Sie mir den Ton dieses Artikels, der weniger geopolitisch und strategisch als vielmehr politisch sein wird, denn ich möchte von Anfang an klarstellen: Es ist nicht an Musk, uns zu sagen, wie wir Europa wieder groß machen können.

Ungebetene Ratschläge

Es war klar, daß es früher oder später passieren würde: Der neue (oder alte, aber versteckte?) Anführer der MAGA-Bewegung, der transhumanistische Milliardär Elon Musk, hat den ersten Stein in Richtung Europa geworfen, nur um deutlich zu machen, was seine Zukunftspläne sind.

Auf seinem X-Profil forderte er

Make Europe Great Again.

Eine bemerkenswerte Variante der Informationskriegsführung. Das Akronym MEGA bedeutet im Altgriechischen μέγα „groß“ und war in der Neuzeit sehr erfolgreich, indem es zum ersten Bestandteil zahlreicher zusammengesetzter Wörter wurde, vor allem in der wissenschaftlichen Terminologie, und dann im 20. Jahrhundert im Massenmarketing, in Cartoons und Videospielen verwendet wurde.

MEGA ist ein Wort, das, abgesehen von einigen spezialisierten und aufmerksamen Linguisten, in den Köpfen der Baby-Boomer- und Boomer-Generationen keinen großen Widerhall findet, aber im Gedächtnis der „Millennials” (jetzt mehr oder weniger in den Dreißigern) und der nachfolgenden Z- und Alpha-Generationen einen Spannungseffekt hervorruft.

Eine klare Botschaft an die Generationen „der Zukunft“ oder besser gesagt an diejenigen, die jetzt in der Politik sind oder demnächst in die Politik eintreten werden, sobald sie alt genug sind und ihr Studium abgeschlossen haben. Eine Provokation, die weiter geworfen wurde, als es scheint, wie ein Stein, der in eine Zisterne geworfen wird, rollt und mächtig widerhallt.

Die Kampagne zur Umstrukturierung der politischen Klasse Europas hat im wahrsten Sinne des Wortes begonnen, und zwar mit demselben Beuteschema, das in den USA bereits seit einiger Zeit angewandt wird und das mit Trump an der Macht in jedem Fall demnächst seine Fortsetzung finden wird.

Wie der italienische Analyst Matt Martini feststellte, „zielt die Unterstützung für die AfD, Meloni, Le Pen und sogar Farage wahrscheinlich darauf ab, den euro-atlantischen und israelischen Militärblock zu stärken, aber wahrscheinlich keine Wachstumsmöglichkeit für Europa, das endgültig zugunsten einer Reindustrialisierung der Vereinigten Staaten deindustrialisiert werden muß.”

Die Idee wäre, einen euro-atlantischen Block zu konsolidieren, zumindest vorübergehend, mit den USA, die gestärkt und mit größerer strategischer Tiefe ausgestattet werden (idealerweise nach der Annexion Kanadas und Grönlands, wenn dies gelingen sollte), mit einem militärischen und wirtschaftlichen Puffer Europa, um Rußland in Schach zu halten. Etwas Ähnliches wird man im Pazifik gegenüber China anstreben.

Da die USA den multipolaren Wandel nicht vermeiden können, werden sie versuchen, hohe Zäune zu errichten, indem sie sich in ihren eigenen Einflußzonen verschanzen. […] Und wie sich ein amerikanischer General nach dem Zweiten Weltkrieg erinnerte, ist das Ziel immer das gleiche:

Haltet die Amerikaner drinnen, die Deutschen unten und die Russen draußen.

Kurz gesagt, die sogenannten „Souveränisten“ waren wirklich gut darin, die Souveränität Europas wiederherzustellen… nein, nein, sie haben Souveränität der USA wiederhergestellt!

Das Beste daran ist, daß das alles schon vor den Wahlen vorhersehbar war, man mußte sich nur die Matrizen, die Lebensläufe, die Zugehörigkeiten zu den Machtordnungen der gewählten Kandidaten ansehen, aber das Durchschnittsvolk begnügt sich mit ein bißchen politischem Dopamin, indem es sich TV-Talkshows ansieht; um das Gemeinwohl des Staates schert es sich nicht. Jeder bekommt, bewußt oder unbewußt, was er verdient.

In der Logik des Wiederaufschwungs der USA muß der Euro natürlich bleiben, wo er ist, und künstlich aufrechterhalten werden, denn er ist eine Waffe zur Kontrolle über Europa, die für die Amerikaner allzu wertvoll ist. Es macht wenig aus, wenn die Banken kollabieren und keine Liquidität mehr haben, wenn der Strom so viel kostet wie ein abendliches Essengehen und wenn Rohstoffe knapp sind, Hauptsache, man macht den optischen Eindruck, daß es einem gut geht, und macht Selfies mit Aperitifs.

Nichts Neues, kurz gesagt: Die Nachkriegsunterwerfung bleibt, wie sie war. Wir unterstehen nur mehr den USA und weniger dem Vereinigten Königreich. Die europäische politische Klasse ist gut darauf vorbereitet, die Befehle auszuführen, die wiederum aus Tel Aviv, London und Washington kommen.

Um das Ende der Episode vorwegzunehmen: Das MAGA-Motto obsiegt über das MEGA-Motto.

Die Amerikaner haben nicht die Absicht, uns die Freiheit zu schenken, sie haben nur ein Interesse daran, uns wieder ein bißchen auf Kurs zu bringen, um uns auf einen Stellvertreterkrieg vorzubereiten, in dem wir wieder für sie kämpfen sollen.

Wenn Sie wüßten, was Europa für eine Geschichte hat.

Aber zurück zu Elon Musk.

Als Europa groß war, als es bereits Universitäten, Kunst und Wissenschaft gab, werter Herr Musk, da konnten Sie in Ihrem Heimatland noch nicht lesen und schreiben, genauso wie in Amerika – jenem Amerika, das die englischen Auswürflinge überfallen und kolonisiert haben und in dem Sie jetzt das gute Leben eines Milliardärs führen – dort, wo die Regierungsgebäude stehen, weideten Schafe.

Wir brauchen Sie nicht, um uns zu sagen, wie wir wieder groß werden können.

Wir brauchen keine Lektionen in Zivilisation von Leuten, die die Zivilisation zersetzen, manipulieren und virtualisieren wollen.

Wir brauchen keine Lektionen in Politik von Leuten, die mit dem Leid unzähliger Völker groß geworden sind und behaupten, Ihr Modell um jeden Preis exportieren zu wollen.

Wir brauchen Ihre Währung nicht, die geschaffen wurde, um Völker auszuhungern und zu unterjochen.

Wir brauchen Ihre ultraliberale Wirtschaft nicht, die zur Sklaverei und zur Zerstörung der Würde der menschlichen Arbeit führt.

Wir brauchen eure Kriege nicht, macht sie zu euren eigenen, geht ihr zuerst an die Front, anstatt den Kindern anderer Nationen den Tod aufzuerlegen.

Wir brauchen eure „Werte“ nicht, die den Tod der Zivilisation bedeuten.

Wir brauchen euch nicht.

Wir Europäer haben eine jahrtausendealte Geschichte und Zivilisation, die zu ehren euch nicht einmal ansatzweise in den Sinn kommt – aber Ehre ist eine Tugend, die heute verschwunden ist –, sondern höchstens versuchen, sie ästhetisch zu kopieren, indem ihr die Formen nachbildet, aber den Inhalt nicht mehr kennt.

Wir sind Völker, die ihre Imperien nicht im letzten Jahrhundert, sondern über Jahrtausende hinweg aufgebaut haben. Ohne unsere Kultur, oder vielmehr unsere Kulturen, wäre selbst „Amerika“, wie ihr es auf dem Blut der Ureinwohner, die euch ebenfalls nicht brauchten, errichtet habt, nie entstanden.

Europa wird wieder groß wegen Europa, nicht wegen Amerika

Europa ist dazu bestimmt, wieder groß zu werden, wegen Europa, nicht wegen Amerika.

Um den europäischen Geist, den Logos, der zu uns gehört, wieder zu erwecken, haben wir viele Freunde und Nachbarn, die noch weitaus besser sind als ihr.

Rußland zum Beispiel ist sowohl geografisch als auch kulturell teilweise europäisch und steht unseren Werten und unserer Geschichte näher und in Kontinuität zu ihnen als ihr. Wir sind uns bewußt, daß die Trennung von Rußland ein wesentlicher Schritt war, um das amerikanische Joch auf ganz Europa aufrechtzuerhalten. Aber der Wille der Machteliten ist nicht der Wille der Völker.

Die Hilfe, die Rußland Europa anbietet, ist Teil einer historischen, kulturellen und politischen Organik, die es in Amerika nicht gibt. Während die USA versuchen, uns bis auf den letzten Mann und den letzten Cent auszubeuten, bietet Rußland uns die Möglichkeit, uns selbst zu befreien, dafür zu kämpfen, das Spiel der imperialistischen Besatzung zu beenden, um wieder zu dem zu werden, was wir sind.

Das ist es, was wir brauchen, kein amerikanisches politisches „Fast Food”.

Das ist das einzige Groß-Europa, das wir wollen. Und wir sind bereit, dafür zu kämpfen, um es gegen die USA zu verteidigen.

Ulmer Münster

Quelle: http://euro-synergies.hautetfort.com/archive/2025/01/25/cher-monsieur-musk-nous-n-avons-pas-besoin-que-vous-nous-dis-6532532.html
Originalquelle: https://telegra.ph/Caro-signor-Musk-non-abbiamo-bisogno-che-tu-ci-venga-a-dire-come-fare-grande-lEuropa-01-23

By amarynth In Lateinamerika und Karibik 4 Kommentare

Die Neue Seidenstraße Amerikas: China/Mexikos mutiger Schritt in Manzanillo, Mexiko – leise Diversifizierung 24.1.2025 Während Trump und Washington davon besessen sind, den Panamakanal zurückzugewinnen und die Handelsrouten zu militarisieren, schreibt Peking still und leise die Regeln des hemisphärischen Handels neu. Willkommen im Hafen von Manzanillo, Mexikos aufstrebendem Riesen am Pazifik, einem Eckpfeiler von Chinas strategischer Vision für den amerikanischen Kontinent. Mit den direkten Routen von COSCO Shipping und einem 8-Milliarden-Dollar-Expansionsprojekt, das im Gange ist, ist Manzanillo bereit, das Logistikzentrum der westlichen Hemisphäre zu werden und die boomende Lieferkette im asiatisch-pazifischen Raum mit den lateinamerikanischen Märkten zu verbinden. Getreide, Chemikalien, Mineralien, Autoteile, dieser Hafen wird alles sehen und den überlasteten Engpass in Panama schnell und effizient umgehen. Und hier liegt die Meisterleistung: Während Washington sich auf die überholte Rhetorik der Monroe-Doktrin und sanktionslastige Diplomatie verlässt, baut Peking Brücken, buchstäblich und im übertragenen Sinne. Mexiko wird zu einem wichtigen Knotenpunkt in einem multipolaren Handelsnetzwerk, das Lateinamerika enger an Asiens Produktionsmacht bindet. Es geht nicht nur um Waren; Es geht um Geopolitik.

Manzanillo ist mehr als ein Hafen, es ist ein Symbol für den Wandel der Gezeiten. Während die USA nervös zuschauen und sich an ihre schwindende Hegemonie klammern, ebnet die Neue Seidenstraße Amerikas bereits den Weg für eine Zukunft ohne Unilateralismus.

Schaut euch diesen kleinen Clip an – Die umwerfende Geschichte, über die niemand spricht.

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Die mexikanische Präsidentin Claudia Sheinbaum hat im November 2024 im Rahmen der Feierlichkeiten zum Tag der mexikanischen Streitkräfte den Ausbau des Hafens von Manzanillo eröffnet.

Das mexikanische Marineministerium (SEMAR) wird die 3-Milliarden-Dollar-Erweiterung überwachen. Das Projekt wird voraussichtlich im Jahr 2030 abgeschlossen sein. Nach seiner Fertigstellung würde Manzanillo in die Riege der 15 größten Containerhäfen der Welt aufsteigen.

Der Hafen von Manzanillo, Mexikos wichtigstes Container-Gateway an der Pazifikküste, wird seine Kapazität von derzeit 3,5 Millionen TEU auf 10 Millionen TEU verdoppeln und ist damit der größte Containerhafen Lateinamerikas, noch vor Panamas Umschlagplatz in Colón und dem brasilianischen Hafen Santos.

Die mexikanischen Behörden erklärten, dass sie den Hafen nachhaltig entwickeln wollen und eine Umweltverträglichkeitsstudie durchgeführt haben, in der Maßnahmen zur Risikominderung identifiziert wurden, um die Auswirkungen des Projekts auf das Gebiet zu verringern.

Das Projekt Nuevo Manzanillo wird den größten Hafen Mexikos in ein bedeutendes internationales Logistikzentrum verwandeln, da die Anlagen von derzeit 450 Hektar um 303 % auf 1.700 Hektar erweitert werden.

Mexikos Nationale Hafenverwaltung ASIPONA teilte im Vorfeld des Besuchs von Präsident Sheinbaun mit, dass der neue Hafenkomplex über vier Containerterminals sowie Anlegestellen für den Umschlag von Erdölprodukten verfügen wird.

Während China ein wichtiger Handelspartner ist, importiert Manzanillo auch aus Japan, Südkorea, den Vereinigten Staaten und lateinamerikanischen Ländern, was sein diversifiziertes Handelsnetz unterstreicht. Mexiko ist ein Zentrum des Nearshoring mit mehr als 18 Automobilwerken.

Das Projekt wird durch eine Mischung aus öffentlichen und privaten Investitionen finanziert, an denen Unternehmen wie Ferromex, eine Tochtergesellschaft der Grupo Mexico Transportes, interessiert sind.

Kapazitätsprobleme auf der Straße und auf der Schiene haben den Durchsatz in Manzanillo begrenzt, und Mexikos florierender Fertigungssektor hat auf mehr Investitionen in die Infrastruktur gedrängt, um die Anlage zu modernisieren.

Manzanilo , Mexiko , Hafen

Von Jeff J. Brown – eine neue Bibliothek und Kommentare zu terroristischen Einstufungen

Proteste in Südkorea für die Amtsenthebung von Präsident Yoon, 11. Dezember 2024

 

Von Dagmar Henn: Was der Putschversuch in Südkorea mit der Ukraine zu tun hatte 26 Dez. 2024 12:32 Uhr Es erinnert an einen Operettenputsch, was am 3. Dezember in Südkorea passierte. Und man könnte versucht sein, es als Spinnerei eines irregeleiteten Präsidenten abzutun. Aber inzwischen ist klar, dass die Pläne weit umfassender waren und nur sehr knapp scheiterten. Drei Wochen nach dem gescheiterten Putschversuch in Südkorea, den Präsident Yoon Suk-yeol durch die Verhängung des Kriegsrechts unternommen hatte, wird langsam deutlicher, dass Südkorea nur um Haaresbreite einer erneuten Militärdiktatur entronnen ist. Und nebenbei klärt sich auch das Rätsel, warum seit Wochen ständig behauptet wird, in Russland befänden sich Truppen aus der DVRK – die Lösung liegt in Südkorea.

Regierungskrise in Südkorea: Polizei ermittelt gegen Präsident wegen "Aufruhrs"

Am späten Abend des 3. Dezember hatte Yoon das Kriegsrecht erklärt, und wenige Minuten später waren im Netz bereits Bilder von Panzerkolonnen in den Straßen von Seoul zu sehen. Die darauffolgende Nacht gestaltete sich dramatisch: Etwa 200 Abgeordnete verschafften sich Zugang zum Parlamentsgebäude und verbarrikadierten sich dort, um die Abstimmung durchzuführen, die nach den Gesetzen des Landes das Kriegsrecht wieder aufheben kann. Während Parlamentsmitarbeiter hinter Barrikaden aus Mobiliar und durch Einsatz von Feuerlöschern den Sitzungssaal abschirmten, versuchten Spezialeinheiten des Militärs, diesen noch vor der Abstimmung zu stürmen.

Als dann das Mehrheitsvotum des Parlaments vorlag, das das Kriegsrecht zurückwies, dauerte es noch mehrere Stunden, bis Yoon Suk-yeol sich dieser Entscheidung beugte und das Militär wieder von den Straßen abzog. Inzwischen hat das südkoreanische Parlament die Amtsenthebung des Präsidenten beschlossen; an der dafür erforderlichen Zweidrittelmehrheit waren auch Abgeordnete der Regierungspartei beteiligt, die im Parlament eine Minderheit von etwa einem Drittel der Abgeordneten stellt.

Während dieser Ereignisse und selbst danach war die offizielle Reaktion aus Washington auffällig langsam. In der Pressekonferenz des State Department vom 3. Dezember, die aufgrund der Zeitverschiebung stattfand, als der Ausgang in Südkorea noch nicht klar war, wich der Sprecher, Vedant Patel, mehrmals direkten Nachfragen der Presse aus, ob das State Department die Verhängung des Kriegsrechts verurteile. Im Vergleich zu anderen politischen Ereignissen, wie "unpassenden" Wahlergebnissen in Ländern wie Georgien, ein äußerst unübliches Zögern.

Im Zusammenhang mit diesen Ereignissen stellte sich auch die Frage, ob und inwiefern dieser Putschversuch mit dem Ukraine-Konflikt in Zusammenhang steht. Südkorea besitzt schließlich eine recht leistungsfähige Rüstungsindustrie, und es hatte bereits zuvor geheißen, die USA hätten dort Granaten gekauft und an die Ukraine liefern lassen. Ein weiterer Punkt, der in Versuchung führen könnte, ist die Tatsache, dass Südkorea die deutschen Taurus-Marschflugkörper nutzt, die schon lange auf der Kiewer Wunschliste für Angriffe tief nach Russland hinein stehen. Das Parlament, in dem die Opposition etwas weniger als 200 von 300 Sitzen belegt, hatte jedoch nicht allzu lange vor dem Putsch Rüstungslieferungen an die Ukraine abgelehnt, die Präsident Yoon befürwortete.

Staatskrise in Südkorea: Verfassungsgericht prüft Amtsenthebung von Präsident Yoon

Staatskrise in Südkorea: Verfassungsgericht prüft Amtsenthebung von Präsident Yoon

Inzwischen klärt sich ein wenig die Vorgeschichte. Der koreanische Journalist KJ Noh hat die Erkenntnisse zusammengefasst, die unter anderem das Parlament mittlerweile zusammengetragen hat. Das Ergebnis lautet: Die Katastrophe, die in dieser Nacht abgewendet wurde, hätte nicht nur das Volk Südkoreas getroffen.

Bereits um 23 Uhr Ortszeit sollte eine koreanische Spezialeinheit, die 707. Brigade, das Gebäude der Nationalversammlung eingenommen haben. Das wäre nur eine halbe Stunde nach der Ansprache des Präsidenten gewesen, in der das Kriegsrecht verkündet wurde.

Die Hubschrauber, mit denen diese Einheit zum Parlamentsgebäude gebracht werden sollte, erhielten wegen des dichten Luftverkehrs über Seoul jedoch keine Flugerlaubnis, sodass die Truppen erst gegen 23:48 Uhr dort eintrafen. Zu diesem Zeitpunkt hatten sich die Parlamentarier bereits Zugang zum (von der Polizei gesicherten) Gebäude verschafft und sich im Inneren verbarrikadiert, um die Abstimmung durchzuführen.

Die Planungen umfassten noch weitere Details. So sollten die Führer sämtlicher Parteien gefasst und entführt werden; in einem Gespräch mit Garland Nixon vor einigen Tagen fügte KJ Noh noch hinzu, ursprünglich sollten sie wohl anschließend ermordet werden, allerdings so, dass die DVRK dieser Taten beschuldigt werden könne. Dass es derartige Greiftrupps gab, war bereits in der Nacht des Putschversuchs bekannt geworden.

Die Besetzung des Parlaments war zentral, um die Aufhebung des Kriegsrechts zu verhindern. Schließlich sah diese Erklärung ein Verbot aller politischen Aktivitäten vor, eine vollständige Medienzensur und ein umfassendes Streikverbot. Wäre die Geschichte Südkoreas nicht von einer langen Reihe von Militärputschen geprägt, und wäre die Demokratisierung nicht so blutig erkämpft worden, es wäre kaum möglich gewesen, dass tatsächlich eine ausreichende Zahl Abgeordneter sich mehr oder weniger unmittelbar nach der Verhängung des Kriegsrechts auf den Weg ins Parlament machte, um den Beschluss zu seiner Aufhebung zu fassen.

Südkoreas Präsident verhängt Kriegsrecht – Militärfahrzeuge auf Seouls Straßen

Südkoreas Präsident verhängt Kriegsrecht – Militärfahrzeuge auf Seouls Straßen

KJ Noh schätzt, dass die Planung für diesen Putschversuch auf dem erfolgreichen Putsch von Chun Doo-hwan im Jahr 1979 beruhte, und unter anderem daran scheiterte, dass die Mobilisierung der Gegenseite durch die sozialen Medien zu schnell war, die es zur Zeit des Musters noch nicht gegeben hatte.

Die erfolgreiche Abstimmung im Parlament bremste die weiteren Pläne aus. Verteidigungsminister Kim Yong-hyun, der inzwischen in Haft einen Suizidversuch begangen hat, hatte geplant, Artillerie und Raketen gegen die DVRK einzusetzen, was zusammen mit der geplanten Ermordung der Politiker einen Krieg mit der DVRK auslösen sollte. Damit erklärt sich auch eine Passage in der Kriegsrechtserklärung, die erst einmal wie ein Rückgriff in die Rhetorik der Vergangenheit wirkte: "Um ein liberales Südkorea vor den Bedrohungen durch Nordkoreas kommunistische Truppen zu schützen … rufe ich hiermit das Kriegsrecht aus."

Waren die USA nun an diesen Plänen beteiligt oder nicht? Im Grunde spricht alles für eine Beteiligung. Nicht nur die grundsätzliche Art der Beziehung zwischen dem südkoreanischen und dem US-Militär, bei der im Kriegsfall grundsätzlich das Kommando an die US-Truppen übergeht. Auch die Tatsache, dass gerade die Spezialeinheit, die für die Besetzung des Parlaments zuständig gewesen wäre, ständig zusammen mit entsprechenden US-Einheiten trainiert, weshalb eine völlige Unkenntnis der USA über dieses Vorhaben unmöglich gewesen wäre. Die Hubschraubertransporte zum Parlament wurden, auch das wurde inzwischen bekannt, über Monate hinweg geübt.

Im März dieses Jahres hatte Antony Blinken auf dem US-Demokratiegipfel, der in Südkorea stattfand, das Land explizit als "eine der stärksten, dynamischsten Demokratien der Welt, ein Champion der Demokratie für die Welt", gepriesen. Südkorea sei einer der weltweit ausschlaggebenden Staaten.

Ukraine-Krieg: Britische Zeitung fällt auf gefälschte "nordkoreanische Soldatinnen" herein

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Es gibt jedoch noch einen Faktor, der auf diese Vorkenntnis hinweist: die Erzählung über Truppen der DVRK im Ukraine-Konflikt. Dieses Narrativ steht derzeit etwas monolithisch in der Landschaft, hätte aber im Zusammenhang mit den südkoreanischen Putsch- und Kriegsplänen eine ganz andere Funktion erfüllt: Die Öffentlichkeit des Westens schon einmal auf den beabsichtigten koreanischen Krieg einzustimmen, indem dadurch der bereits etablierte Feind Russland auf die DVRK erweitert wird. Es handelt sich hier sozusagen um ein Bruchstück aus einer weitaus umfassenderen Gesamterzählung, das nun, da es nach dem gescheiterten Putschversuch und dem ausgebliebenen Krieg keinerlei Anschluss mehr findet, etwas verloren in der Weltgeschichte steht. Denn gesetzt den Fall, die Planungen in Südkorea wären so abgelaufen, wie sie inzwischen ermittelt wurden, hätte kaum jemand mehr nach Beweisen für die besagte Anwesenheit in Russland gefragt, da die Kriegshandlungen in Korea selbst einen scheinbaren Beleg geliefert hätten.

Tatsächlich stützt auch die eigenartige Reaktion von Sprecher Patel auf der Pressekonferenz des State Department die Vermutung, dass die US-Regierung an diesen Planungen beteiligt war. Denn gerade in einer solchen Situation, in der ein Parlament die Errichtung einer Militärdiktatur verhindert, sollte man erwarten, dass es keinerlei Mühe kostet, sofort zu erklären, man stehe selbstverständlich aufseiten der Demokratie. Und wenn es nur zum Schein wäre. Die erkennbare Ratlosigkeit deutet weit eher darauf hin, dass ein Konzept existierte, das durch die Parlamentsabstimmung gescheitert ist, und Patel plötzlich mit ganz anderen Fragen konfrontiert wurde, statt eine vorbereitete Erklärung abzuliefern, den Putsch (und möglicherweise sogar den Krieg) zu rechtfertigen. Eine Abweichung von einem vorhandenen Plan verursacht immer weit größere Probleme als eine Reaktion auf eine Situation, die man zuvor nicht kannte.

Auf jeden Fall beweist der Umfang dieser Planungen, dass die gegenwärtige US-Regierung tatsächlich auf jedem nur denkbaren Gebiet versuchen wird, einen "heißen" Konflikt zu entfachen, ehe sie abtritt. Allerdings dürfte es, sofern die Menschheit die letzten Wochen der Biden-Regierung übersteht, interessant werden zu sehen, ob und welche Konsequenzen diese Manöver innerhalb der Vereinigten Staaten selbst haben werden. Schließlich hat inzwischen sogar das Wall Street Journal eingestanden, dass die tatsächlichen Regierungsentscheidungen nicht von Präsident Joe Biden, sondern von Sicherheitsberater Jake Sullivan und Außenminister Antony Blinken getroffen werden.

Südkorea – Präsident zieht Kriegsrecht zurück

Südkorea – Präsident zieht Kriegsrecht zurück

Die südkoreanischen Kriegsplanungen jedoch hätten dazu geführt, dass die Vereinigten Staaten unmittelbar in einen Krieg verwickelt würden, der durch das Bestehen eines Beistandspakts zwischen der DVRK und der Russischen Föderation letztlich eine unmittelbare Konfrontation zwischen den USA und Russland herbeigeführt hätte. Das alles auf Grundlage der Entscheidungen nicht gewählter Amtsträger, die ihre eigene Legitimität nur von jener eines kognitiv nicht funktionalen Präsidenten ableiten, und Situationen provozieren und planen, die das Entscheidungsrecht des US-Kongresses über Krieg und Frieden vollständig umgehen. Nach der Verfassung der Vereinigten Staaten ist das, was das Duo Blinken/Sullivan begangen hat, wenn sich ihre Verwicklung in den südkoreanischen Putschversuch nachweisen lässt, Hochverrat.

Wie immer in derartigen Fällen werden die kompletten Zusammenhänge erst in einiger Zeit auf dem Tisch liegen. Aber es wäre auf jeden Fall wichtig, wenn die Klärung der Ereignisse des 3. Dezember nicht an den Grenzen Südkoreas Halt machen würde.

Mehr zum Thema - Südkorea muss eine geopolitische Wahl treffen

 

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Bitte helft alle mit, die Vorzüge einer Vernetzung über DORF-STUNDEN  allgemein bekannt zu machen + die Bildung von Gemein-nützigen Dorfgemeinschaften als Zukunftsmodell erstrebenswert zu machen. Bitte leitet diese Einladung weiter, an viele Leute, die ähnliche Visionen haben.
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leider habe ich seit dem start dieses inserates am 19.1.24 erst ein spende von einer lieben leserin weiterleiten können. rolf - der 20 jahre dort gelebt hat - sagte mir, dass der waldarbeiter, der das urwald-aufforstungs-projekt seit 40 jahren macht, mit dieser spende von € 100.- in auroville ca. zwei monate leben und arbeiten könne. deshalb mein aufruf - schau dir das video an und spende etwas für die waldarbeiter.

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13.11.24 Scheindemokratie Wie funktionieren die AfD in Berlin + ganz Deutschland? Warum nutzt die AfD ihr Potential nicht? Ist sie gefesselt - von wem?
06.11.24  Video: Salomos Tempel war nicht in Jerusalem!

Das Buch gibt einen guten Überblick über die geo-politischen Hintergründe von 1.+2. Weltkrieg. Allerdings fehlt die spirituelle Dimension.

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Putins Erfolgsbilanz ist phänomenal

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18.11.24 der hegemon beginnt zu fallen - 6.11.24: Der Untergang der USA ist die grosse Chance für Europa - 02.11.24 HJ Müller interviewt Alexander Dugin - 14.8.24: Idealismus + das Goldene Zeitalter Deutschlands

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Der beste Analytiker der ökonomischen Hintergründe der agressiven US-Kriegspolitik zur Beherrschung der Welt. Der alte Eintrag in der Rubrik gute Texte + Videos hatte bis am 4.12.24  2803 Aufrufe.

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Die Finanzmafia

Zur Geschichtsfälschung: Wie ist Kapitalismus, Kommunismus und "Demokratie" entstanden? Wer kontrolliert den Wertewesten? Wie wir da raus kommen...

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Arsen im Trinkwasser

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Wir sind daran, aus lokalen Materialien, die die betroffenen Bevölkerung vor Ort erstehen kann, Einzelhaushalts-filter zu bauen, die das im Grundwasser enthaltene hochgiftige Arsen entfernen.

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Schule für Permakultur

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rotauf

Gemeinsam mit über 20 Schweizer Handwerksbetrieben produzieren wir die nachhaltigste Bekleidung fürs Draussensein weltweit...

Waldorf-Schule Turmalina

Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…

raus aus dem hamsterrad

es ist ein gutes video um mein politisch-spirituelles weltbild kennen zu lernen.

Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben

Der Film zur Freiheit! Wir zeigen einfache Lösungen, die frei und unabhängig machen.

Kalender - unsere Wurzeln

Zurück zu unseren Wurzeln – Im Herzen Europas. Kaum einer weiß, wer unsere Vorfahren waren...

Dr. Stefan Hügel

"Die Mineralienwende - Wie Mineralien uns und die Welt retten" 

Armin Risi

Gott und die Götter
Die prophezeite Wiederkehr des vedischen Wissens

Traugott Ickerroth

Die neue Weltordnung - Band 2: Ziele, Orden und Rituale der Illuminati 

Reuter Nadine: «Du bist nicht allein!»

Wie dich die geistige Welt im täglichen Leben begleitet

 

Karl Marx der preußische Regierungsagent

"an ihren früchten/taten werdet ihr sie erkennen"
waldner marx 712076CFAiL. SY522

Thorsten Schulte: Fremdbestimmt

Das beste Buch über den 2. Weltkrieg...

Economic Hitman - Wahre Ziele von Weltbank + IWF

John Perkins war ein Economic Hit Man, ein Wirtschaftsattentäter. 

 

Einkaufen ohne Impfung

Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...

senjora: lehrplan 21

Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard

 

ent-decke

 

Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen. 

 

mitarbeiterInnen

gesucht unterstützung für newsletter, website

mein newsletter 1x pro W

geht an 12'000 abos.  ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...

 

in eigener sache: NL von markus rüegg

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rüegg markus: für alle die bauen wollen

für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)