Analysen 20.-27.11.24: Peter Hänseler: Loyalität – der Mörtel des Lebens und der Geopolitik/ Pepe Escobar: G20 schlägt G7-Tagesordnung/Der BRICS-Geist: Lebendig und gesund in Südafrika/ Was haben Trump, Black Rock und die Wall-Street-Giganten gemeinsam?
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Beat Kapperler: Nur keine Risiken - vermögliche Mittelschicht hat den westlichen Staat gekapert Warum haben die westlichen Staaten seit der Finanzkrise und zu Energie-, Inflations- und Covid-Problemen ungeheure, schuldenfinanzierte Mittel aufgeworfen ? (D warf 8% des BIP auf, It. ca. 10%, UK 23%, USA ca.16%; für Direktzahlungen und Steuersenkungen an Haushalte zu Energie- und Inflationskosten, Covid, Wohngeld, etc.; CH 2% BIP für Covid). Weil seit zwanzig, dreissig Jahren die Mittel- und oberen Mittelschichten vermöglich geworden sind, und deshalb von den Politikern verlangen, dass jede Gefährdung mit direkten Zahlungen in die Hand überkleistert wird. Und die Politiker gehören selbst diesen Schichten an, und aus Angst um ihre Wähler gehorchen sie. In der Folge sind die westlichen Staaten überschuldet, und die Parteiprogramme links und rechts unterscheiden sich kaum mehr - der Rest ist nur Rhetorik. Die Fadenkreuze der Grundsätze entfallen überall, aber deshalb sind die Politikräume überall erstarrt (Frankreich, Spanien, Holland, Deutschland, Italien).
Peter Hänseler: Loyalität – der Mörtel des Lebens und der Geopolitik Sa 16 Nov 2024 Mit gutem Grund sind Menschen und Länder, welche loyal sind, langfristig erfolgreich – andere nicht. Gedanken zu einer Qualität, die im Westen zur Mangelware wird. ... Als am gravierendsten und schädlichsten erachte ich jedoch einen anderen Vertragsbruch der USA, welcher für den Grossteil der Welt bereits schwere Folgen hatte und in der Zukunft katastrophale Konsequenzen haben wird. Er wird als solcher regelmässig nicht erkannt. Er liegt bereits 53 Jahre zurück und seine negativen Konsequenzen haben sich noch nicht zu ihrer praktisch unabwendbaren Katastrophe ausgebildet. Dabei zogen die USA über 40 Länder über den Tisch. Obwohl nichtmilitärischer Natur, war sein ausschliesslich amerikanischen Interessen dienender Bruch geopolitisch am weitreichendsten: Der Bruch des Bretton-Woods-Abkommens. ... Die USA betrogen ihre Partner, indem sie mehr Dollars druckten als durch die Vereinbarung erlaubt war. Als zuerst Frankreich und dann immer mehr Länder dies bemerkten und ihre US-Dollar gegen Gold eintauschten, brach Richard Nixon im August 1971 das Abkommen, schloss somit das Goldfenster und liess «Freunde und Partner» auf Papiergeld sitzen. Seither hat der US-Dollar über 98% seines Wertes verloren.
Pepe Escobar • G20 schlägt G7-Tagesordnung 22. November 2024 Der G20-Gipfel in Rio Anfang dieser Woche bot das recht faszinierende Schauspiel einer geopolitisch und geoökonomisch tief gespaltenen Welt, die versuchte, ein tapferes „Urlaub in der Sonne“-Gesicht aufzusetzen. Es gab viel Unwichtiges, das das aufmerksame Publikum amüsierte. Der französische Präsident Emmanuel Macron, umgeben von einem kräftigen Sicherheitsaufgebot, spazierte gegen Mitternacht am Strand von Copacabana entlang; die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen barfuß im Sand, fasziniert von den plätschernden Wellen; der Untermieter im Weißen Haus, US-Präsident Joe Biden – mit einem Ablaufdatum in weniger als zwei Monaten – verpasste das G20-Familienfoto, weil er mit einer Palme sprach. Kurz vor dem Gipfel posierte Biden auf einer Bühne im Regenwald, komplett mit zwei riesigen Telepromptern, und versprach, den Amazonas zu retten, gerade als seine Betreuer in Washington die „Genehmigung“ für die Ukraine durchsickern ließen, Ziele innerhalb der Russischen Föderation mit ATACMS anzugreifen; eine qualifizierte Präambel für einen möglichen Dritten Weltkrieg.
Pepe Escobar: Der BRICS-Geist: Lebendig und gesund in Südafrika 20. November 2024 JOHANNESBURG – Auf dem jährlichen APEC-Gipfel in Lima wurde Genosse Xi Jinping praktisch zum König von Peru gekrönt, als mit einem lebhaften, beweglichen Festmahl die brandneue, 1,3 Milliarden Dollar teure maritime Seidenstraße Chancay-Shanghai über den Pazifik gefeiert wurde. Es könnte kaum ein verheißungsvolleres Gegenstück zu den Aktionen in Südamerika geben, als sich im BRICS-Mitglied Südafrika zu versammeln, um über die afrikanische Einheit in einer multipolaren Welt sowie über die immerwährenden Plagen von Rassismus, Faschismus, Russophobie und anderen Formen der Diskriminierung zu diskutieren. Koordiniert wurden die Treffen vom Mouvement Russophile International (MIR), das nicht nur russophil, sondern vor allem multinodal-phil ist (Hervorhebung von mir).
Von Lorenzo Maria Pacini: 20. November 2024 Was haben Trump, Black Rock und die Wall-Street-Giganten gemeinsam? Die Wahl ist vorbei, die Regierungsmannschaft steht, und auf der ganzen Welt wurden Höflichkeiten ausgetauscht. Jetzt ist es an der Zeit, die Lage zu analysieren, denn bis zur Vereidigung des Präsidenten im Januar kann in der Welt noch viel passieren. Trump oder Harris, für die amerikanische Finanzwelt ändert sich nicht viel. Larry Fink. Ein Name, eine Garantie. Der milliardenschwere CEO von BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt, machte bereits im Oktober auf einer von der Securities Industry and Financial Markets Association veranstalteten Konferenz deutlich: „Ich bin es leid zu hören, dass dies die wichtigste Wahl Ihres Lebens ist. In Wirklichkeit spielt das über die Zeit keine Rolle.“ Denn die wichtige Tatsache ist, dass sowohl Demokraten als auch Republikaner laufende Investitionen bei dem Finanzriesen haben, wie Fink erklärte: „Wir arbeiten mit beiden Regierungen zusammen und führen Gespräche mit beiden Kandidaten.“
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Der "Sonder" in Stein AR, wo Freie Bauern seit der Völkerwanderung aushielten (von: Sonderrecht. Ausserdem heute gutes Restaurant!)
Moment, das ist wichtig
https://www.beatkappeler.info/
Beat Kapperler: Nur keine Risiken - vermögliche Mittelschicht hat den westlichen Staat gekapert Warum haben die westlichen Staaten seit der Finanzkrise und zu Energie-, Inflations- und Covid-Problemen ungeheure, schuldenfinanzierte Mittel aufgeworfen ? (D warf 8% des BIP auf, It. ca. 10%, UK 23%, USA ca.16%; für Direktzahlungen und Steuersenkungen an Haushalte zu Energie- und Inflationskosten, Covid, Wohngeld, etc.; CH 2% BIP für Covid).
Weil seit zwanzig, dreissig Jahren die Mittel- und oberen Mittelschichten vermöglich geworden sind, und deshalb von den Politikern verlangen, dass jede Gefährdung mit direkten Zahlungen in die Hand überkleistert wird. Und die Politiker gehören selbst diesen Schichten an, und aus Angst um ihre Wähler gehorchen sie. In der Folge sind die westlichen Staaten überschuldet, und die Parteiprogramme links und rechts unterscheiden sich kaum mehr - der Rest ist nur Rhetorik. Die Fadenkreuze der Grundsätze entfallen überall, aber deshalb sind die Politikräume überall erstarrt (Frankreich, Spanien, Holland, Deutschland, Italien).
Eine einflussreiche ök. Theorie hat dies ab 2012 begründet, aus der Sicht von Oekonomen, die meist eben den Wünschen der Politiker zuarbeiten: HANK - "heterogene Agenten und Neukeynesianismus", und auf volles Deutsch: die breit und vermöglich gewordenen Mittel- und oberen Mittelschichten haben gutes Einkommen, haben an Vermögen ihr schönes Haus, Pensionsguthaben und etwas Bargeld, Aktien. Den grössten Teil geben sie aus, sind daher für ihr Lebensniveau verletzlich. Bei kleinsten Krisen, wie oben, reichen die Politiker direkte Zahlungen oder Steuersenkungen an diese Haushalte. Weil sie zahlreich sind, ist das kostspielig, und alle müssten ja auch schliesslich daran bezahlen - doch die Notenbanken kauften seit 2008 alle Tausendmilliarden-Pakete an Staatspapieren auf und druckten das Geld (EZB und FED je ca. 8000 Milliarden €, $).
Die Politiker und diese Geschenkrunden sind damit unabhängig geworden von Anlegern, die solche Staatsschuldpapiere kaufen und von Wählern, die eigentlich bezahlen müssten. Das System ist nicht mehr "marked to market", Märkte sind ausgehebelt, die Zinssätze, die Hauptsteuerung des kapitalistischen und marktgetriebenen Gesellschaftssystems.
Oekonomisch wird dies damit begründet, dass solche Totalsteuerungen der Konjunktur heute über den Konsum dieser Schichten gemacht werden sollen (sie zittern um ihre Hypo-Zinsen, ihren Hauswert, ihre Bankeinlagen, Pensionsrücklagen, sie sind "hand-to-mouth-households" auf hohem Niveau). Die frühere Ankurbelung über Firmenkredite, -zinskosten wurde weniger zentral. Von den "Armen" handelt diese "Sozialpolitik eh nicht mehr. Diese Stützungs-Hundertmilliardenpakete sind unterdessen so bedeutend geworden, dass sie mehr zunahmen als das Sozialprodukt der erwähnten Staaten - der von John M. Keynes als Begründung dieser Politik angeführte "Multiplikator" fiel unter eins (die Fiskalmaschine verbraucht mehr "Energie" als sie schafft).
Das alles wird nicht gut enden, neue Schübe an Notenbank-Geldern sind bei jedem nächsten widrigen Wind zu erwarten, Inflation auch, und "financial repression" auch, um den Deckel darüber zu halten. Denn überall stehen nun "bail-out-coalitions" dazu bereit (Chwieroth).
Beispiele: Italien zahlte 110 % aller Hausrenovationen, insgesamt über 200 Milliarden an diese Schichten. Die Tories deckelten die Energiekosten für die Haushalte bei ca. 4000 £, Deutschland zahlte "Wohngeld", die USA unter Trump 1.0 und Biden warfen 16% des BIP auf für Direktzahlungen, Studiendarlehen, gezielte Steuersenkungen auf, etc.
In der Schweiz traten Stimmen der SVP für Aehnliches auf, es wurde aber wenig geschüttet. Hingegen hat der Bundesrat die gigantische Garantie von 100 Milliarden für die CS gesprochen, alles für die Risiken der Mittel- und oberen Mittelschicht in jener Krise, denn die kleinen Einleger waren durch die Einlagenversicherung gut abgesichert.
In allen Staaten haben nun die verwöhnten und angstvollen Mittelschichten das Wort.
Meine Chiffre für diesen neuen Zustand sind das geheizte Steuerrad und die Massage im Rückenpolster - Behaglichkeit um jeden Preis und als Menschenrecht.
HANK-Literatur: H. Seidl, F. Seyrich: Unconventional Fiscal Policy in Hank" DIW, 2022, im Internet, Originalartikel: Greg Kaplan, Benjamin Moll, Giovanni L. Violante: Monetary Policy According to HANK. In: American Economic Review. Band 108, Nr. 3, 1. März 2018, ISSN 0002-8282, S. 697–743.
Sensationelle Diagnose auch, bevor die Zahlungen überall einsetzten: Jeffrey M. Chwieroth, Andrew Walter, "The Wealth Effect", Cambridge Univ. Press, 2019
Zur Ausschaltung des Zinses als Marktsteuerung: Edward Chancellor, "The Price of Time. The real story of interest", Random House, UK, 2023 (ungeschminkter Zerriss der Lügen der FED-Chefs, bes. Bernanke's)
Meine Bücher:
"Geld in falschen Händen. Ueberschuldete Staaten, haltlose Notenbanken schrauben am Geldwert", Selbstverlag, erhältlich im Buchhandel Sept. 2024, ISBN 978-3-759870-04-9, oder direkt bei
"Wenn alles reisst, hält die Schweiz? Krieg, Euro, Migration, Schulden, Inflation, Aufruhr, Geopoliltik", Stämpfli, 2023
"Vermögen für alle. Wer die bessere Verteilung hemmt, und wie wir sie erreichen", NZZ libro 2022
"Der Superstaat - von Bürokratie und Parteizentralen und wie man den schlanken Staat zurückgewinnt", NZZ-Verlag, 3. Auflage
"Katholisch - 2500 Jahre im Selbstversuch" (Jugend der 1950er Jahre, die Sicht auf das Diesseits und das Jenseits, auf sich selbst, aus Lehren der Antike, des Mittelalters und Roms). ISBN 978-3-7598-2136-2 Selbstverlag, epubli.com 2024
Peter Hänseler: Loyalität – der Mörtel des Lebens und der Geopolitik Sa 16 Nov 2024 Mit gutem Grund sind Menschen und Länder, welche loyal sind, langfristig erfolgreich – andere nicht. Gedanken zu einer Qualität, die im Westen zur Mangelware wird.
Einleitung
In diesem Artikel legen wir dar, dass Loyalität im Leben und in der Geopolitik die Welt im innersten zusammenhält. Zuerst definieren und beschreiben wir die Loyalität, dann beobachten wir diesen Wert im Leben. Danach versuchen wir Loyalität in der Geopolitik einzuordnen und bringen Beispiele von illoyalem Verhalten. Schlussendlich betrachten wir die gegenwärtigen geopolitischen Risiken in den grössten Brandherden, die Richtung der amerikanischen Stossrichtung in der Ukraine, dem Nahen Osten und China nach den Präsidentschaftswahlen, immer mit einem Blick darauf, was sein könnte, falls Loyalität herrschte – oder eben nicht.
Wie immer bei grossen Themen sei mir verziehen, dass viele Aspekte nur gestreift oder weggelassen werden, um den Umfang dieses Beitrags in einer verdaubaren Grösse zu behalten.
Bedeutung der Loyalität im Leben
Definition
Das Wort Loyalität geht auf das lateinische Wort «lex» zurück, das mit Gesetz, Vorschrift, Gebot, Vertrag oder Bedingung übersetzt werden kann. Im Französischem bedeutet «Loyalité» vor allem auch Anständigkeit. Das kommt meinem persönlichen Verständnis des Begriffs sehr nahe. Anstand bedingt Zuverlässigkeit, Treue und Moral.
Daraus folgt, dass loyales Verhalten unabhängig von ihrer Entwicklungsstufe und den jeweils herrschenden gesellschaftlichen Regeln existiert. Um loyales Verhalten in Gesellschaften sicherzustellen, wurden im Laufe ihrer Entwicklung Normen wie etwa Gesetze und weitere Spielregeln säkularer und religiöser Art stipuliert.
Loyalität ist eine Notwendigkeit
Loyalität ist letztlich eine existentielle Grundvoraussetzung jeder Gemeinschaft. Ohne sie ist die Entwicklung und das Aufrechterhalten menschlicher Gemeinwesen undenkbar.
Ohne Loyalität wird jener, welcher durch rohe physische, politische Gewalt sowie wirtschaftlicher Macht aufgrund des «Rechts» des Stärkeren seinen Willen gewaltsam durchsetzt oder durchzusetzen versucht, letztlich alleine dastehen, da er die Gemeinschaft durch sein Verhalten zerstört.
Auf diesem Gedanken beruht die «Societas Leonina» aus dem römischen Recht, nach der alle Tiere an der Jagd teilnehmen, der Löwe jedoch die gesamte Beute für sich behält.
Loyales Verhalten kann man somit etwa dergestalt beschreiben, dass man sich auch dann an Vereinbarungen hält, wenn diese den kurzfristigen Eigeninteressen entgegenlaufen und man damit das Eigeninteresse dem übergeordneten Interesse einer Gemeinschaft, Geschäfts-, diplomatischen oder persönlichen Beziehung unterwirft; kurz, den Anstand hat, Vereinbarungen im Sinne der Gemeinschaft immer einzuhalten und seinem Gegenüber nicht in den Rücken zu fallen.
Loyalität ist absolut
Loyalität ist eine Eigenschaft, welche ich als absolut erachte – so etwa wie schwanger sein: man ist es – oder eben nicht. Es ist eine Eigenschaft, die jeder noch so verlogene und unzuverlässige Mensch vorgibt zu haben, eine Eigenschaft die jeder auf dem Schilde führt, die Wenigsten jedoch verdientermassen.
Helden in Literatur und Filmen sind loyal; ob sie obsiegen oder sich opfern, mit dieser Eigenschaft erobern sie die Herzen des Publikums.
Die Realität ist ernüchternd
In der Wirklichkeit des täglichen Lebens sieht es anders aus. Die meisten Menschen sind keine Helden, sondern suchen regelmässig den Weg des geringsten Widerstandes, denn loyal sein ist fordernd, bedingt Überzeugungen, Disziplin und Rückgrat.
Loyalität ist ein schwervermittelbarer Wert in Gesellschaften, welche getrieben sind von Eitelkeit, Geld und schnellem Erfolg, der sehr oft kurz ist und es Menschen erlaubt, für einen Moment im Lichtkegel der Aufmerksamkeit zu strahlen. 10-Sekunden-Clips, welche im Sekundentakt millionenfach ins Internet geladen werden, sind Beleg dafür.
Medien etwa reduzieren eine einstündige Ansprache eines Politikers, welche sie selber gar nicht gehört haben, auf einen Tik-Tok-Schnipsel und formen daraus eine Wahrheit, die keine ist, nur um als Experten dazustehen, Geld damit zu verdienen und ein Narrativ zu formen, das bequem ist. Dass sie damit gegenüber ihren Lesern illoyal sind, stört sie nicht, da nicht alle, aber viele so handeln und dieses Verhalten somit zur Norm erklärt wird.
Loyalität ist anstrengend
Es ist anstrengend, loyal zu sein, jedenfalls anstrengender als lediglich zu behaupten, man sei es. Loyal zu sein, wenn alles nach Plan läuft, wenn die Interessen jener Person, welche Loyalität verspricht, in die gleiche Richtung laufen wie die Interessen jener Person oder Gruppe, der man sich zur Loyalität verpflichtete, ist nicht schwierig. In solchen «guten» Zeiten werden auch illoyalste Subjekte nicht müde, ihre «Loyalität» öffentlichkeitswirksam zu verkünden.
Verlaufen die Interessen dieser Parteien nicht mehr parallel, d.h. würde illoyales Verhalten den kurzfristigen Interessen einer Person besser dienen, so kommt es zum Lackmustest, welchen sehr wenige Personen bestehen. Illoyale Menschen sprechen dann von «veränderten Realitäten», «veränderten Bedingungen» und «Missverständnissen», um ihren Loyalitätsbruch zu begründen. Wobei der Grat zwischen Loyalität und Prinzipientreue sehr schmal sein kann.
Im normalen Leben kann jeder das Seine dazu beitragen, Loyalität in der Gesellschaft zu stärken. Auf illoyales Verhalten sollte die Gesellschaft scharf reagieren, gegebenenfalls mit der Höchststrafe: Soziale Ächtung. Gegenwärtig werden im Westen Argumente von Andersdenkenden regelmässig als illoyal bezeichnet. Aber, Kadavergehorsam hat jedoch mit Loyalität nichts zu tun.
Wenn illoyale Menschen damit rechnen müssten und auch damit konfrontiert würden, dass illoyales Verhalten zu gesellschaftlicher Isolation führte, hätte dies einen sehr positiven Einfluss auf das Verhalten in der Gesellschaft insgesamt. Dieser Prozess muss jedoch von Eltern, Lehrern, Medien, Politik und jedem einzelnen angestossen werden. Die Krux dabei ist, dass die Betreffenden und Betroffenen mit gutem Beispiel vorangehen müssen.
Loyalität in der Geopolitik
In der Geopolitik agieren auch nur Menschen
Wenn ihnen im Privatleben jemand in den Rücken fällt, ist das zwar schmerzhaft und bedauerlich. Wenn das Gleiche in der Geopolitik geschieht, kann das Verhalten einer Person jedoch zu Krisen und Kriegen führen. Der Kern des Übels ist identisch mit dem Verhalten im zwischenmenschlichen Bereich, auch wenn die Folgen eine andere Dimension zeitigen, gegebenenfalls in Form eines millionenfachen Katalysators in Form von Armeen.
Der Hegemon als Champion der Illoyalität
Illoyale Subjekte überleben solange gut, wie sie sich ihr Verhalten erlauben können, das Gegenüber sich nicht wehren kann. Das Verhalten der USA seit Einführung der Monroe-Doktrin, spätestens jedoch seit der Erlangung ihres Status als Hegemon zum Ende des 2. Weltkrieges, ist eine endlose Aneinanderreihung von illoyalem Verhalten gegenüber anderen Ländern – Freund oder Feind. Dies ist so offensichtlich, dass eine Exegese dieser Ereignisse in diesem Beitrag gar nicht nötig ist. Verträge und Bündnisse werden von den USA solange aufrechterhalten, als Vorteile aus einer Vereinbarung die Nachteile überwiegen. Ändert sich diese Balance nach Meinung des Hegemonen zu dessen Ungunsten, hat er keine Scheu und Skrupel, sie zu brechen.
Da Geopolitiker regelmäßig militärisch denken und argumentieren, werden in der Literatur beinahe ausschliesslich militärische Vereinbarungen und Bündnisse erwähnt, um dieses Verhalten der USA zu plakatieren (Bündnisse etwa mit Saddam Hussein, um gegen den Iran Krieg zu führen, nur um ihn dann später zu liquidieren; Atomwaffenverträge mit Russland, nur um diese wiederum zu brechen etc.).
Als am gravierendsten und schädlichsten erachte ich jedoch einen anderen Vertragsbruch der USA, welcher für den Grossteil der Welt bereits schwere Folgen hatte und in der Zukunft katastrophale Konsequenzen haben wird. Er wird als solcher regelmässig nicht erkannt. Er liegt bereits 53 Jahre zurück und seine negativen Konsequenzen haben sich noch nicht zu ihrer praktisch unabwendbaren Katastrophe ausgebildet. Dabei zogen die USA über 40 Länder über den Tisch. Obwohl nichtmilitärischer Natur, war sein ausschliesslich amerikanischen Interessen dienender Bruch geopolitisch am weitreichendsten: Der Bruch des Bretton-Woods-Abkommens.
Illoyalität mit Langzeitfolgen – der Bruch des Bretton-Woods-Abkommens kann die westliche Wirtschaft zerstören
Bereits die Bezeichnung «Vereinbarung» ist für Bretton-Woods irreführend. Als die USA 1944 über 40 Nationen ins Örtchen Bretton-Woods in New Hampshire zitierten, war der 2. Weltkrieg entschieden. Die USA sassen auf 22’000 Tonnen Gold, kontrollierten 70% der weltweiten Industrieleistung, verloren – wie schon im 1. Weltkrieg – eine homöopathische Menge an Soldaten, hatten keine zivilen Opfer zu beklagen und beherrschten somit die Welt.
Chancenlos – John Maynard Keynes (rechts) der lächelnde Verlierer als Vertreter eines untergegangenen Weltreichs – Harry Dexter White (links) diktiert für den Hegemonen
Liest man in den Protokollen, so wird einem sehr schnell klar, dass die dort verfasste Vereinbarung ein Diktat war. Der US-Dollar wurde zur Weltwährung, welche mit Gold gedeckt war. Alle anderen Währungen hingen am US-Dollar. Die Vertragsstaaten konnten jedoch die von ihnen gehaltenen Dollars zu einem fixen Kurs von USD 35.- pro Unze gegen Gold eintauschen. Die loyale Einhaltung der Vereinbarung hätte für alle daran beteiligten Länder als Basis eines stabilen Systems für den Handel miteinander und weltweit dienen können.
Doch die USA handelten illoyal gegenüber ihren Vertragspartnern. Die wirtschaftlichen Bedingungen hatten sich seit der Unterzeichnung 1944 bis zu den 70-er Jahren erheblich zu Ungunsten der USA entwickelt. Wie oben beschrieben, war die US-Regierung der Meinung, dass eine Aufrechterhaltung des Vertrages nachteilig für die USA sei, sie es sich jedoch dennoch auf Grund ihrer Machtposition erlauben könne, vertragswidrig zum eigenen Vorteil zu handeln.
Die USA betrogen ihre Partner, indem sie mehr Dollars druckten als durch die Vereinbarung erlaubt war. Als zuerst Frankreich und dann immer mehr Länder dies bemerkten und ihre US-Dollar gegen Gold eintauschten, brach Richard Nixon im August 1971 das Abkommen, schloss somit das Goldfenster und liess «Freunde und Partner» auf Papiergeld sitzen. Seither hat der US-Dollar über 98% seines Wertes verloren.
Richard Nixon im August 1971 – Schulbuchbeispiel illoyalen Verhaltens gegenüber «Freunden»
Henry Kissinger erfand kurz darauf den Petrodollar und die USA setzten dessen Verwendung mit Waffengewalt durch. Nur deshalb blieb der US-Dollar die Weltwährung. Der Missbrauch wurde ausgeweitet, indem die USA den US-Dollar zur Waffe formten und seine Verwendung mittels exterritorialer Anwendung von US-Gesetzen «regelten». Der Gipfel dieses hemmungslosen Vorgehens wurde im März 2022 mit dem Einfrieren der russischen Zentralbankreserven erreicht. Das hatte zur Folge, dass der US-Dollar inzwischen nicht nur von den BRICS-Staaten, sondern auch von vielen anderen Ländern wann immer möglich gemieden wird, was für die USA und somit für den gesamten Kollektiven Westen früher oder später zum wirtschaftlichen Kollaps führen dürfte.
Wie geht man mit einem illoyalen Hegemonen um?
Soziale Ächtung als Strafe für Illoyalität im normalen Leben käme in der Geopolitik dem Abbruch der diplomatischen Beziehungen gleich. Das geschieht nur in Ausnahmefällen, denn der Sinn der Diplomatie ist die Aufrechterhaltung von Kommunikationswegen, gerade um Krisen überwinden zu können. Nach einem Abbruch der diplomatischen Beziehungen bleibt im Extremfall nur noch Krieg, der als Fortsetzung der Politik in Frage kommt, so wie es Carl von Clausewitz in seinem wohl berühmtesten Satz formulierte:
«Krieg ist die Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln»
Carl von Clausewitz, Vom Kriege, 1816-1830
Soweit ist es etwa zwischen Russland/China und den USA noch nicht gekommen. Als Beispiel eines Abbruchs von diplomatischen Beziehungen steht jedoch das Verhältnis zwischen dem Iran und den USA seit 1980. Die Tatsache, dass die USA und Russland zurzeit keine Botschafter in den jeweiligen Hauptstädten unterhalten, kann man als Vorstufe zu einem möglichen Abbruch der Beziehungen werten.
Fehlendes Vertrauen als höchste diplomatische Hürde
Das grösste Problem für die Schaffung von Voraussetzungen zur Lösung der grossen geopolitischen Probleme ist die Abwesenheit von Vertrauen. Jegliche Basis dafür wurde vor allem durch die USA, jedoch auch durch das Handeln anderer Staaten des sogenannten Kollektiven Westens zerstört. Das erfolgte durch die grundlose, systematische Verletzung und letztlich Kündigung von Verträgen, die die Einhegung der gefährlichsten Waffensysteme zum Ziel hatten und die somit eine Schlüsselrolle in den internationalen Beziehungen spielten.
Es spricht einiges dafür, dass dies aus westlicher Hybris heraus geschah, also durch realitätsfernes, massloses und unangemessenes Vertrauen in die Handlungen der eigenen Person. Oder im Sinne dieses Artikels ausgedrückt: Der Westen handelte im Glauben, sich ein derartiges Verhalten, eine derartige Illoyalität gegenüber eingegangenen vertraglichen Verpflichtungen, aufgrund der Annahme von politischer, wirtschaftlicher und letztlich militärischer Überlegenheit erlauben zu können.
Diese inzwischen für alle sichtbare katastrophale strategische Fehlkalkulation zerstörte nicht nur jegliches Grundvertrauen auf Seiten Russlands, sondern im gesamten Globalen Süden. Die beschleunigte Entwicklung von BRICS ist Zeugnis davon. Um überhaupt eine Basis dafür zu schaffen, Loyalität des Westens gegenüber vertraglichen Vereinbarungen bei dessen Unterschrift vermuten zu dürfen – die Mindestvoraussetzung für das Eingehen jeglicher Verpflichtungen – bedarf es seitens des Kollektiven Westens grundsätzlicher Beweise, dass er dazu in der Lage und gewillt ist.
Nach den seitens des Westens offiziell eingestandenen bewussten Illoyalitäten bereits bei Unterzeichnung von der Verträge Minsk 1 und 2, ist der Schaden gigantisch. Dass Angela Merkel und François Hollande dies freimütig zugaben, heilt den Schaden in keiner Weise.
Diebische Freude herrscht – Hollande und Merkel zogen Putin über den Tisch.
Es waren die letzten Sicherheitsvereinbarungen, die Russland als Garantiemacht mit dem Westen eingegangen ist. Es braucht gewaltige Phantasie dafür, sich auszumalen, wie grundsätzliche vertrauensbildende Massnahmen aussehen könnten, damit auf Seiten Russlands überhaupt wieder ein Glauben an die Loyalität gegenüber Verträgen mit dem Westen entstehen kann.
Viele miteinander zusammenhängende Krisenherde
Die drei grössten Krisenherde und geopolitischen Probleme sind gegenwärtig (1) der Ukrainekrieg, (2) der Krieg im Nahen Osten und (3) die Spannungen zwischen China und den USA. Diese Darstellung ist eine bewusste Vereinfachung, um den Rahmen dieses Artikels nicht zu sprengen. Der Einfachheit halber haben wir viele Problemzonen weggelassen, wie etwa in Afrika.
Ukraine
Der kommende Präsident Trump gibt vor, den Krieg in der Ukraine beenden zu wollen und die Interessen Russlands in einer solchen Lösung zu berücksichtigen. Ich formuliere dies äusserst vorsichtig, denn Donald Trump ist ein nicht-intellektueller Bauchmensch; das zeigte sich bereits während seiner ersten Amtszeit. Er gibt sich als Anti-Establishment-Präsident, was jedem friedliebenden Menschen eigentlich Hoffnung machen sollte, denn das Establishment in den USA ist der deep state selbst oder Menschen und Organisationen, welche vom deep state beherrscht werden und den immerwährenden Krieg befürworten.
Man wundert sich, wie Donald Trump es während seiner ersten Amtszeit fertigbrachte, Leute wie Mike Pompeo und John Bolton in die Regierung zu bringen, kurz neokonservative Kriegstreiber. Man hoffte, bei der Zusammenstellung seiner zweiten Regierung würden Trump keine solchen kapitalen Fehler unterlaufen: Sollte er Marco Rubio und andere zionistische Kriegstreiber in die Regierung aufnehmen – und alles deutet darauf hin – sind diese Hoffnungen jedoch geplatzt.
Der Grund, warum Trump grundsätzlich ein Interesse daran hat, den Krieg in der Ukraine zu beenden, liegt jedoch nicht daran, dass er sich mit Putin über die Gründe des Konflikts einig sieht. Es scheint, dass Trump einfach Kräfte, Geld und Waffen freimachen möchte, um diese gegen andere Gegner – Iran und China – einsetzen zu können. Der bisher unklare Vorschlag Trumps gibt auch einen klaren Hinweis darauf, dass die USA auf den ewigen Kampf gegen Russland zurückkommen möchten; ansonsten würde man die NATO-Frage bezüglich der Ukraine nicht einfach für 20 Jahre aufschieben wollen. «Die Aussage Trumps während des Wahlkampfs, den Frieden in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu erreichen, ist als das zu interpretieren, was sie ist: Die Marketingaussage eines amerikanischen Verkäufers.»
Die Russen sind auf keinen Fall daran interessiert, den Konflikt an der Kontaktlinie einzufrieren und die NATO-Frage auf die lange Bank zu schieben, anstatt sie zu lösen. Die opportunistische Herangehensweise Trumps zeigt klar, dass er keine nachhaltige Lösung anstrebt.
Letztlich ist die Angelegenheit aus einem weiteren Grund zum Scheitern verurteilt. Eine solche Vereinbarung müsste von der Ukraine als Vertragspartnerin unterzeichnet werden. Die legalistischen Russen stellen sich zu Recht auf den Standpunkt, dass weder (Präsident) Selenski noch das ukrainische Parlament die Legitimation hätten, eine Vereinbarung zu unterzeichnen, wenn sie denn überhaupt zustande käme. Die Präsidentschaft Selenskis lief im Mai ab und das Parlament hätte im August neu gewählt werden müssen, agiert somit ohne Rechtsgrundlage.
Die Kriegsziele Russlands haben sich seit 2022 nicht geändert: Entmilitarisierung und Neutralität, Entnazifizierung und kulturelle Souveränität der russischstämmigen Bevölkerung in der künftigen Ukraine. Hier werden die Russen Fakten schaffen. Die fünf Regionen – Cherson, Saparosche, Donezk, Lugansk und Krim sind laut russischer Verfassung Teil des russischen Staates und stehen folglich bei Verhandlungen nicht zur Diskussion.
Es ist somit evident, dass gewisse inoffizielle bisherige Vorschläge für die russische Regierung keinesfalls als Verhandlungsgrundlage akzeptiert werden können. Die Aussage Trumps während des Wahlkampfs, den Frieden in der Ukraine innerhalb von 24 Stunden zu erreichen, ist als das zu interpretieren, was sie ist: Die Marketingaussage eines amerikanischen Verkäufers.
Es spricht einiges dafür, dass die Russen das etwa so sehen, wie beschrieben und sich in keiner Weise auf die USA verlassen, sondern ihren eigenen Weg gehen werden. Wo die zukünftige Grenze zwischen Russland und der Ukraine letztlich verlaufen wird, ist unmöglich vorauszusagen.
Naher Osten
Die Tatsache, dass sich im Nahen Osten noch viel mehr Parteien mit komplett gegensätzlichen Interessen finden, macht die Situation ungemein komplex. Aufgrund der Aussagen von Trump und der bis heute vorgeschlagenen Zusammensetzung seiner Regierung kann sich Israel der weiteren Unterstützung seiner zionistischen Expansionspolitik sicher sein. Zu den mit dem Mittel des Genozids verfolgten Zielen Israels in Gaza, auf der Westbank und im Libanon gesellt sich ein weiteres hinzu, das durchaus geeignet ist, den 3. Weltkrieg auszulösen.
Die Rhetorik Netanyahus und etwa Smotrichs, den Iran anzugreifen, gepaart mit den Hurrarufen aus Washington, ist ernst zu nehmen. Bellizistisches Gebrüll in die gleiche Richtung ist seit dem Sieg Trumps auch aus Washington zu vernehmen. Man fühlt sich ins Jahr 1940 zurückversetzt, als Adolf Hitler in seinem Wahn der Stärke tatsächlich die Sowjetunion ins Fadenkreuz nahm und trotz vieler Warnungen – vor allem durch die Logistiker – im Juni 1941 in die Sowjetunion einmarschierte, den Untergang des 3. Reiches einläutete und damit das Ende der Souveränität Deutschlands.
Hört man auf Militärexperten, so sind die bisherigen Angriffe auf Iran fehlgeschlagen. Militärisch ist dieses Unternehmen ein Himmelfahrtskommando. Auch ist Israel in Gaza und im Libanon komplett überfordert. Die Israelis stehen militärisch bereits mit dem Rücken zur Wand. Es grenzt an militärischen, wenn nicht gar staatlichen Selbstmord, auf dieser Grundlage gegen ein riesiges Land wie den Iran vorgehen zu wollen, das militärisch – speziell in der Raketentechnik – Massstäbe setzt. Auch eine Unterstützung durch die USA ändert daran nichts, wenn man deren erfolgloses Vorgehen gegen die Huthis in die Betrachtungen einbezieht.
Zudem scheinen sich selbst die Amerikaner über das Beziehungsgeflecht zwischen dem Iran, Russland und China nicht im Klaren zu sein. Iran ist seit dem 1. Januar 2024 nicht nur Vollmitglied von BRICS, sondern seit Juli 2023 ein Vollmitglied der SCO. Ob Russland, China und der Iran einen formellen militärischen Beistandspakt vereinbart haben, wie er zwischen Nord-Korea und Russland existiert, ist aufgrund der realen Gegebenheiten unerheblich, denn den eigentlichen Rückhalt für dieses Dreier-Bündnis stellen die besonderen Beziehungen zwischen China und Russland dar. Das Stichwort heisst Loyalität. Die Russen und die Chinesen werden den Iran auf keinen Fall im Stich lassen, auch wenn sie an einem Krieg im Nahen Osten nicht das geringste Interessen haben. Sie werden somit ihre kurzfristigen Interessen dem Wohl des Ganzen unterwerfen. Falls nun die Amerikaner dumm genug sind, sich durch Israel in einen Krieg gegen den Iran verstricken zu lassen, werden Russland und China dem Iran mit allen Mitteln militärisch und wirtschaftlich zur Seite stehen. Mit anderen Worten: Dritter Weltkrieg.
China
Es ist offensichtlich, dass – übrigens über die Parteigrenzen in den USA hinweg – China als der große Feind angesehen wird. Die USA, welche gegenüber dem Reich der Mitte wirtschaftlich komplett ins Hintertreffen geraten sind, glauben auch dieses Problem mit konfrontativen und möglicherweise sogar mit militärischen Mitteln lösen zu können. Als Vorwand für eine militärische Intervention bietet sich Taiwan an, eine kleine Insel 140 km nah an China und über 11’000 km weit von den USA entfernt. Wie sich die Amerikaner irgendeinen erfolgreichen militärischen Konflikt mit China vorstellen, kann man sich kaum ausmalen, da die USA auf jeden Fall scheitern müssen.
Das Problem ist nicht die Vereinbarung, sondern deren Einhaltung
Die Karten sind militärisch klar verteilt und somit auch die Chancen: Russland vermag den Konflikt in der Ukraine durchaus ohne Verhandlungen zu einem militärischen Ende zu bringen. Falls die NATO sich nicht direkt militärisch einschaltet – und dazu fehlen dieser Organisation schlicht die Mittel – gehen wir nicht von einer weiteren Eskalation aus. Die Russen werden durchaus mit den USA verhandeln, jedoch zu ihren Bedingungen. Sie werden zunächst Fakten schaffen, die ihre Interessen schützen. Das Nichteinhalten darauf fussender Vereinbarungen würde dann den USA und ihren Vasallen zum Schaden sein. Eine für den Westen völlig neue, ungewohnte Situation. «Gegenwärtige «Bemühungen» sind billiges Marketing, um einen Schein aufrechtzuerhalten, welcher mit den Fakten unvereinbar ist.»
Den Preis für die Illoyalität des Westens tragen die ukrainische und die russische Bevölkerung, mit Blut und Entbehrungen. Ein Preis, den die Russen bereit sind, zu zahlen, der jedoch auf der anderen Seite den Preis für den Westen bei künftigen Verhandlungen weit nach oben treibt. Denn, eine Vereinbarung zum jetzigen Zeitpunkt, welche danach gebrochen wird – siehe Minsker-Abkommen – wird zu einem späteren Zeitpunkt nur noch zu mehr Blutvergiessen führen.
Im Nahen Osten ist eine Exegese über die Einhaltung von Vereinbarungen gar nicht nötig, da Israel und auch die USA an Verhandlungen gar nicht interessiert sind. Gegenwärtige «Bemühungen» sind billiges Marketing, um einen Schein aufrechtzuerhalten, welcher mit den Fakten unvereinbar ist. Es ist zu hoffen, dass die militärischen Fehlschläge Israels in Gaza, Westjordan-Land, dem Libanon und dem Iran den Amerikanern zeigen werden, dass eine weitere Eskalation mit dem Iran nicht nur fehlschlagen wird sondern geeignet ist, den 3. Weltkrieg loszutreten.
Mit den Chinesen könnten die Amerikaner tatsächlich noch verhandeln – da fallen noch keine Schüsse. Solche Verhandlungen würden jedoch aus amerikanischer Sicht – wie bereits 1972 – darauf abzielen, einen Keil zwischen China und Russland zu treiben. Das Vertrauensverhältnis zwischen China und Russland ist inzwischen allerdings so weit gediehen, dass eine solche Strategie der USA zum Scheitern verurteilt ist. Es erstaunt, dass die politische Führung der USA nicht in der Lage ist, das zu erkennen.
Selbst wenn man bezüglich dieser drei Krisenherde an einem Tisch sitzen und Vereinbarungen sogar erreichen würde, wären die Chancen eine nachhaltige Lösung zu erreichen minimal. Der Westen – unter der Führung der USA – ist nicht fähig, sich loyal zu verhalten und Verträge einzuhalten. Vereinbarungen werden vom Westen zur Stabilisierung eines gegenwärtigen Problems geschlossen und zu einem späteren Zeitpunkt, wenn sich die «Realitäten ändern», ohne weiteres gebrochen werden.
Fazit
Alle im Artikel behandelten Krisen könnten ohne weiteres durch Verhandlungen und das Schliessen von Vereinbarungen beigelegt werden.
Die zurückhaltenden Reaktionen des Kremls zur Wahl Trumps mit seinem Plan, den Ukrainekonflikt sofort beizulegen, sind Zeugnis dafür, dass den Russen schlicht der Glaube an die Loyalität der USA als Vertragspartner fehlt. Immerhin, Donald Trump war während vier Jahren bereits Präsident und somit konnte sich Präsident Putin über sein erneutes amerikanisches Gegenüber ein Bild über die Verlässlichkeit Trumps machen. Die einzige klare Aussage Vladimir Putins nach dem Wahlsieg betraf den Mut des lauten Amerikaners – diesen hatte er bei seinem Anschlag im Sommer tatsächlich bewiesen. Diese Aussage für sich ist ein Hinweis dafür wie Putin über Trump denkt.
„Eine Fehleinschätzung, welche dazu geeignet ist, den 3. Weltkrieg auszulösen.“
Die aggressive Haltung Washingtons und seiner neuen Regierung gegenüber dem Iran lässt erstaunen. Es sieht unverständlicherweise so aus, als meinten die neuen Herren in Washington, ein Krieg gegen den Iran sei führbar, ohne dass die Russen und Chinesen kinetisch eingreifen würden. Diese Haltung ist ein klares Indiz dafür, dass den Führern in den USA schlicht das Verständnis dafür fehlt, die Loyalität der Russen und Chinesen als das zu erkennen und einzuordnen, was sie ist – sie ist auf beiden Seiten das Ergebnis einer mehr als tausendjährigen Kulturgeschichte.
Auch die Verteufelung Chinas ist hilflos. Als Nixon und Kissinger 1972 nach Peking pilgerten, um einen Keil zwischen die Sowjets und Chinesen zu treiben, war China ein unterentwickeltes armes Land und die Sowjetunion ein träger, ineffizienter Riese, der den Chinesen nicht über den Weg traute. Das Verhältnis zwischen China und Russland heute ist dermassen eng und komplementär, wie es noch nie war. China und Russland sehen in den USA bestenfalls einen Parvenü, einen jungen unzuverlässigen Emporkömmling, welcher zu keinem Zeitpunkt seiner Existenz geopolitisch wirklich unter Druck stand, sondern seit jeher auf der Welt Zwietracht säht. Es ist somit nicht überraschend, dass die USA als Staat Loyalität weder verstehen noch als Mittel einzusetzen vermögen – als Mörtel für eine stabile Welt.
15 Kommentare zu „Loyalität – der Mörtel des Lebens und der Geopolitik“
Pepe Escobar • G20 schlägt G7-Tagesordnung 22. November 2024 Der G20-Gipfel in Rio Anfang dieser Woche bot das recht faszinierende Schauspiel einer geopolitisch und geoökonomisch tief gespaltenen Welt, die versuchte, ein tapferes „Urlaub in der Sonne“-Gesicht aufzusetzen. Es gab viel Unwichtiges, das das aufmerksame Publikum amüsierte. Der französische Präsident Emmanuel Macron, umgeben von einem kräftigen Sicherheitsaufgebot, spazierte gegen Mitternacht am Strand von Copacabana entlang; die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen barfuß im Sand, fasziniert von den plätschernden Wellen; der Untermieter im Weißen Haus, US-Präsident Joe Biden – mit einem Ablaufdatum in weniger als zwei Monaten – verpasste das G20-Familienfoto, weil er mit einer Palme sprach. Kurz vor dem Gipfel posierte Biden auf einer Bühne im Regenwald, komplett mit zwei riesigen Telepromptern, und versprach, den Amazonas zu retten, gerade als seine Betreuer in Washington die „Genehmigung“ für die Ukraine durchsickern ließen, Ziele innerhalb der Russischen Föderation mit ATACMS anzugreifen; eine qualifizierte Präambel für einen möglichen Dritten Weltkrieg.
Da Rio die ultimative Kulisse bot, waren die Gemüter zumindest im renovierten Museum of Modern Art, dem G20-Veranstaltungsort mit dem Zuckerhut im Hintergrund, gezwungen, sich zu beruhigen. Dies ermöglichte sogar einen kurzen, angespannten Händedruck zwischen dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva, einem wahren Anführer des globalen Südens, und dem argentinischen Präsidenten Javier Milei, einem US-Agenten, der Lula zutiefst hasst.
China stiehlt allen die Show
Der populistische brasilianische Staatschef, dessen politisches Kapital alle Grenzen überschreitet, war natürlich ein tadelloser Zeremonienmeister, aber der eigentliche Star der Show war der chinesische Präsident Xi Jinping – frisch von seinem vorherigen Triumph, als er während des Gipfeltreffens der Asiatisch-Pazifischen Wirtschaftsgemeinschaft (APEC) in Lima praktisch zum König von Peru gekrönt wurde – mit der Einweihung des 1,3 Milliarden Dollar teuren Hafens von Chancay, dem neuen südamerikanischen Knotenpunkt der Pazifischen Seidenstraße. Da es in China vor allem um globale Verbindungskorridore geht, wurde Chancay-Shanghai sofort zum neuen Motto, das im gesamten globalen Süden zu hören war.
Die Hauptrolle Pekings als Motor und Kooperationsantrieb im asiatisch-pazifischen Raum gilt auch für die meisten G20-Mitglieder. China ist der größte Handelspartner der 13 APEC-Volkswirtschaften und für 64,2 Prozent des Wirtschaftswachstums im asiatisch-pazifischen Raum verantwortlich.
Diese herausragende Rolle überträgt sich auf Chinas BRICS-Kollegen unter den G20 sowie auf brandneue BRICS-Partnerländer wie Indonesien und die Türkei. Vergleichen Sie dies mit dem G7/NATOstan-Kontingent der G20, angefangen bei den Vereinigten Staaten, deren wichtigste globale Angebote von „Ewigen Kriegen“ und „Farbrevolutionen“ bis hin zur Instrumentalisierung von Nachrichten und Kultur, Handelskriegen, einem Tsunami von Sanktionen und der Beschlagnahme/dem Diebstahl von Vermögenswerten reichen.
Wie zu erwarten war, herrschte im Rahmen der G20 eine gewisse Spannung, insbesondere bei der Konfrontation zwischen der G7 und der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China. Der russische Präsident Wladimir Putin machte sich nicht einmal die Mühe, persönlich teilzunehmen, und schickte stattdessen seinen überaus kompetenten Außenminister Sergej Lawrow.
Was Peking betrifft, so wächst die chinesische Wirtschaft nach sieben Jahren des Handels- und Technologiekrieges zwischen Trump und Biden weiterhin um 5,2 Prozent pro Jahr. Die Exporte machen nur noch 16 Prozent des chinesischen BIP aus, sodass das Wirtschaftsmacht weit weniger anfällig für Machenschaften im Außenhandel ist. Und der Anteil der USA an diesen 16 Prozent beträgt nur noch 15 Prozent; das heißt, der Handel mit den USA macht nur noch 2,4 Prozent des chinesischen BIP aus.
Selbst unter den umfassenden Technologiesanktionen, die man als NATOstan bezeichnen könnte, wachsen chinesische Technologieunternehmen mit Warp-Geschwindigkeit. Infolgedessen stecken alle westlichen Technologieunternehmen in großen Schwierigkeiten: massive Entlassungen, Verkleinerung von Fabriken und Schließungen.
Unterdessen ist Chinas Handelsüberschuss mit dem Rest der Welt auf die Rekordhöhe von einer Billion US-Dollar angewachsen. Dies ist es, was westliche Ökonomen als China auf einem „Kollisionskurs“ mit einigen der größten – wenn auch schrumpfenden – Volkswirtschaften der Welt bezeichnen.
Bemühungen, die G20-Agenda zu „ukrainisieren“
Die Brasilianer mussten einigen Präzisionsgeschossen ausweichen, um diesem G20-Gipfel doch noch etwas Erfolg abzugewinnen. Am Vorabend des Gipfels startete das US-amerikanische Think Tankland eine umfassende Propagandakampagne, in der es die BRICS-Staaten beschuldigte, nichts als zu posieren und sich zu beschweren. Die G20 hingegen könnte, da „alle wichtigen Gläubiger mit am Tisch sitzen“, in der Lage sein, „finanzielle Missstände“ und Entwicklungsdefizite zu beheben.
Die Brasilianer waren klug genug zu verstehen, dass ein verschuldeter NATO-Block, der weniger als null politische Führung an den Tag legt, im Rahmen der G20 nichts tun würde, um „finanzielle Missstände“ zu beheben, ganz zu schweigen davon, dass er dazu beitragen würde, die Nationen des globalen Südens zu „befreien“.
Das Einzige, was die Finanzeliten des Hegemons an einem G20-Treffen interessieren würde, ist die „Vertiefung von Partnerschaften“, ein Euphemismus für weitere Kooptation und Vasallisierung mit Blick auf 2026, wenn die USA Gastgeber der G20 sein werden.
China hatte, genau wie Brasilien, andere Vorstellungen. Hier kommt die Kampagne zur Bekämpfung von Hunger und Armut ins Spiel, die in Rio offiziell gestartet wurde. Die Global Times hat erneut betont, dass China „alle 800 Millionen Menschen aus der Armut befreit und die Ziele der UN-Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung zur Armutsbekämpfung vorzeitig erreicht hat“.
In seiner Rede vor der G20 forderte Xi alle Mitglieder auf, „einen Neuanfang von Rio aus zu machen“, indem sie eine „inklusive Globalisierung“ und einen „echten Multilateralismus“ praktizieren. NATOstan, wie jedes Sandkorn in der Sahelzone weiß, verabscheut Multilateralismus einfach.
Das offizielle Motto des G20-Gipfels in Rio lautete „Aufbau einer gerechten Welt und eines nachhaltigen Planeten“. Die herrschenden Klassen des Hegemons sind, unabhängig davon, wer im Weißen Haus sitzt, nicht an einer „gerechten Welt“ interessiert, sondern nur an der Aufrechterhaltung einseitiger Privilegien. Was den „nachhaltigen Planeten“ betrifft, so ist dies ein Code für das, was die Davos-Bande will: die toxische Verflechtung der Interessen der UNO, des Weltwirtschaftsforums (WEF) und der NATO.
Die G7/NATOstan versuchte mit allen Mitteln, die Agenda der Rio G20 zu übernehmen, wie diplomatische Quellen bestätigten. Doch die Brasilianer verteidigten standhaft die von den Ländern des globalen Südens angeführte Multipolarität und handelten eine Kompromissagenda aus, die es praktisch vermied, tiefer in die neuesten Forever Wars des Hegemons, Ukraine und Gaza, einzutauchen.
Da NATOstan als Ganzes de facto den Völkermord in Gaza unterstützt, konnte die 85-Punkte-Abschlusserklärung der G20 bestenfalls einige einvernehmliche Allgemeinplätze bieten, in denen zumindest ein Waffenstillstand in Gaza gefordert wurde – was die USA unmittelbar nach Abschluss des G20-Gipfels im UN-Sicherheitsrat umgehend mit einem Veto ablehnten.
Auf seiner G20-Pressekonferenz gab Lawrow einige zusätzliche Informationen preis. Er sagte, dass der Westen zwar „versuchte, die G20-Agenda zu ukrainisieren, andere Mitglieder jedoch darauf bestanden, dass andere Konflikte in die Abschlusserklärung aufgenommen werden ... Diese Länder stimmten widerwillig zu, die Punkte der G20-Abschlusserklärung zum Nahen Osten [Westasien] zu diskutieren.“
Indonesien, Indien, Brasilien, Südafrika
Lulas persönlicher Einfluss auf die G20 stellte einen Schritt des globalen Südens dar: eine Allianz gegen Hunger, Armut und soziale Ungleichheit zu gründen und gleichzeitig eine Sondersteuer für Superreiche einzuführen. Der Teufel wird im Detail stecken, auch wenn sich bereits über 80 Nationen, die EU und die Afrikanische Union (AU) sowie mehrere Finanzinstitutionen und eine Reihe von NGOs angeschlossen haben.
Die Allianz soll bis 2030 im Prinzip 500 Millionen Menschen zugutekommen, unter anderem durch die Ausweitung hochwertiger Schulmahlzeiten für über 150 Millionen Kinder. Es bleibt abzuwarten, wie die AU dies in der Praxis umsetzen wird. Letztendlich hat der G20-Gipfel in Rio in gewissem Maße als Ergänzung zum BRICS-Gipfel in Kasan fungiert und versucht, den Weg zu einer integrativen, von sozialer Gerechtigkeit geprägten Welt mit mehreren Knotenpunkten zu ebnen.
Lula betonte deutlich die Schlüsselverbindung zwischen den jüngsten G20-Treffen: der Globale Süden – von Indonesien, Indien und jetzt Brasilien bis hin zu Südafrika, das im nächsten Jahr Gastgeber der G20 sein wird und „Perspektiven einbringt, die für die große Mehrheit der Weltbevölkerung von Interesse sind“. Übrigens sind hier drei BRICS-Staaten und ein BRICS-Partner vertreten. Für mich persönlich war es eine ganz besondere Erfahrung, die G20-Konferenz zu beobachten, nachdem ich gerade an einer Reihe von ergiebigen Dialogen in Südafrika selbst teilgenommen hatte, bei denen es um die Schaffung afrikanischer Einheit in einer multipolaren Welt ging. Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa bekräftigte dies, als er in Rio sagte, dass die Staffelübergabe von Brasilien „der konkrete Ausdruck der historischen, wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Verbindungen ist, die Lateinamerika und Afrika vereinen“. Und hoffentlich die gesamte globale Mehrheit vereinen.
(Mit Genehmigung des Autors oder Vertreters aus „The Cradle“ übernommen)
Afrika braucht jetzt im Wesentlichen den politischen Willen, um Infrastrukturprobleme, ein Humankapitaldefizit und ein institutionelles Defizit zu bekämpfen.
Pepe Escobar: Der BRICS-Geist: Lebendig und gesund in Südafrika 20. November 2024 JOHANNESBURG – Auf dem jährlichen APEC-Gipfel in Lima wurde Genosse Xi Jinping praktisch zum König von Peru gekrönt, als mit einem lebhaften, beweglichen Festmahl die brandneue, 1,3 Milliarden Dollar teure maritime Seidenstraße Chancay-Shanghai über den Pazifik gefeiert wurde. Es könnte kaum ein verheißungsvolleres Gegenstück zu den Aktionen in Südamerika geben, als sich im BRICS-Mitglied Südafrika zu versammeln, um über die afrikanische Einheit in einer multipolaren Welt sowie über die immerwährenden Plagen von Rassismus, Faschismus, Russophobie und anderen Formen der Diskriminierung zu diskutieren. Koordiniert wurden die Treffen vom Mouvement Russophile International (MIR), das nicht nur russophil, sondern vor allem multinodal-phil ist (Hervorhebung von mir).
Es ist, als wäre dies eine Verlängerung des denkwürdigen BRICS-Gipfels 2024 in Kasan .
In Kasan wuchs die BRICS-Gruppe de facto von 9 Mitgliedern, um 13 Mitgliedspartner hinzu und erreichte 22 Nationen (Saudi-Arabien, ein immens komplexer Fall, bleibt unschlüssig). BRICS+ übertrifft inzwischen bei weitem den – schwindenden – Einfluss der G20, deren jährlicher Gipfel in Rio stattfindet und sich zumindest auf soziale Fragen und den Kampf gegen Armut und Hunger konzentriert, nicht auf Krieg. Dennoch hat der krisengeschüttelte G7/NATO-Stan versucht, die Agenda zu kapern.
Die wirkliche Dekolonisierung beginnt jetzt
Aus praktischen Gründen und in Anlehnung an eine Metapher von Xi ist BRICS+ bereits in See gestochen, um die Lineamente einer neuen, gerechten und fairen Weltordnung zu erforschen. In Johannesburg sorgten die hervorragende analytische Qualität der südafrikanischen Gesprächspartner sowie die Beiträge aus Mali und Senegal für pure Freude.
Der Ton war realistisch, kritisch und hoffnungsvoll – von Nomvula Mokonyane, Vorsitzende des Ausschusses für internationale Beziehungen des Afrikanischen Nationalkongresses (ANC) und überzeugte Unterstützerin von Palästina/Gaza, Kuba und der Westsahara, bis zur ehemaligen Außenministerin Dr. Nkosazana Dlamini-Zuma, von Sikelela Mgalagala, Unternehmerin und Absolventin der Belarussischen Staatlichen Agraruniversität, bis hin zur äußerst versierten Medienunternehmerin und Empfängerin eines Sonderpreises auf einem BRICS-Forum in Sotschi. Nonkululeko Mantula; vom Senegalesen Souleyman Ndiaye, stellvertretender Generalsekretär der Internationalen Russophilen Bewegung, bis hin zu Amadou Gambi aus Mali; vom Crack-Geopolitiker Joe Mshalla bis zum ehemaligen Diplomaten Botsang Moiloa, einem Erben der königlichen Aristokratie von Botswana und Lesotho und einem Mann von grenzenloser Energie.
Die zahlenmäßige Ungleichheit Afrikas ist immer ein erschütterndes Unterfangen – das zum Nachdenken einlädt. Die sogenannten "Big Five" – Algerien, Ägypten, Nigeria, Äthiopien und Südafrika – sind für nicht weniger als die Hälfte des afrikanischen BIP verantwortlich. Drei von ihnen sind nun Vollmitglieder der BRICS, die anderen beiden sind BRICS-Partner.
Der in Pretoria ansässige Rechtsexperte Dr. Andre Thomashausen lieferte weitere erschreckende Zahlen. Afrika mit 20 % der Landmasse der Erde – in die China, Indien, die USA und Europa problemlos "passen" könnten – und 30 % der natürlichen Ressourcen der Erde (einschließlich kritischer Mineralien wie Lithium), ganz zu schweigen von 17 % der Weltbevölkerung (1,3 Milliarden Menschen), macht nur 2,8 % des weltweiten BIP aus. Die Schlussfolgerung ist unvermeidlich: Der IWF und die Weltbank haben Afrika letztlich im Stich gelassen. Im Jahr 2025 werden in Afrika nicht weniger als 8 % der Armen der Welt leben.
Ein neues panafrikanisches Entwicklungsmodell, weg vom Bretton-Woods-System, ist mehr als zwingend erforderlich. Und Russland hat das Zeug dazu, eine führende Rolle zu spielen. Kein afrikanisches Land hat westliche Sanktionen gegen Russland verhängt oder durchgesetzt. Thomashausen erinnerte sich, dass Präsident Putin auf dem Wirtschaftsforum 2023 in St. Petersburg anbot, Getreide an afrikanische Länder zu spenden, und später im Gegensatz zur Afrikanischen Union die Militärputsche in Westafrika nicht verurteilte – er hatte vollstes Verständnis für die Anti-Kolonialisierungsbestrebungen.
Russland ersetzt Frankreich strategisch in Westafrika und unterstützt nachdrücklich die Allianz der Sahelstaaten (Mali, Niger, Burkina Faso). Thomashausen merkte an, dass Moskau es trotz des russischen Engagements in Afrika im Vergleich zu anderen Mächten geschafft habe, mit nur 5% der chinesischen Investitionen beträchtliche Soft Power anzuhäufen und mit Geschäften in den Bereichen Agroindustrie, Sicherheit, Kernenergie und Bergbau politischen Einfluss zu schaffen: "Es hat den französischen Einfluss so gut wie eliminiert. Seine Sicherheitsdienstangebote haben die USA und die EU übertrumpft."
Gestaltung einer "neuen Blaupause"
Eines der zentralen Themen der Diskussionen in Johannesburg war die zivilisatorische Herrschaft Afrikas. Der unschätzbare Prof. Zhang Weiwei vom China-Institut der Fudan-Universität bekräftigte die "vier Übel", die China bekämpfe: Rassismus, Islamophobie, Russophobie und Sinophobie. Wenn es darum geht, eine "afrikanische zivilisatorische Gemeinschaft" zu formen, schlug er vor, Lehren aus der Umsetzung des ASEAN-Modells zu ziehen: den südostasiatischen konsensualen Weg.
Wie Prof. Zhang formulierte: "Während die Regeln Europa regieren, herrscht in Asien eine Win-Win-Situation." Der entscheidende Punkt bei der Gestaltung einer "kulturellen Zivilisationsstruktur" ist "strategische Geduld: zwei Schritte vorwärts, ein Schritt zurück". In Asien unterstützt China die Zentralität der ASEAN. Vergleichen Sie es mit der NATO, die sich auf das Prinzip "Teile und herrsche" stützt: "Die Lektion für Afrika besteht darin, in institutionalisierte Zusammenarbeit zu investieren. Das könnte eine Inspiration für Afrika sein."
Amadou Gambi aus Mali pries das große malische Reich der 13 heit Jahrhundert parallel zu "tapferen jungen Soldaten, die Mali zu sich selbst bringen" innerhalb des Verbandes der Sahelstaaten.
Ein weiterer zentraler Punkt aller Diskussionen: Da diejenigen, die das Narrativ kontrollieren, die Zukunft – und auch die Vergangenheit – kontrollieren, ist die große Herausforderung für Afrika die "Dekolonisierung des Geistes", wie mehrere südafrikanische Wissenschaftler betonen.
Roman Ambarov, bevollmächtigter Botschafter Russlands im BRICS-Partner Südafrika, leitete einen U-Tisch zum Thema "Afrikanische Einheit in einer multipolaren Welt". Bezeichnenderweise zitierte er gleich zu Beginn Putin mit einem Zitat von Nelson Mandela – "wie oft ich aufstand, nachdem ich gefallen war".
Das veranlasste Dr. Nkosazana, sich der quälendsten Herausforderung zuzuwenden: Wie kann man ein politisch geeintes Afrika schaffen? Es helfe, sagte sie, dass "unsere wertvollste Ressource die Menschen sind" und dass sie "jung, gebildet und mit Fähigkeiten" seien.
Dawie Roodt, Chefökonom der Efficient Group, fasste die geoökonomische Herausforderung zusammen: die Notwendigkeit einer Währung für ganz Afrika, "mit einem großen Kapitalmarkt im Rücken". Dies würde mit einer verbesserten Konnektivität, dem Aufbau neuer Städte und Industrien und einer erneuerten Führung verbunden sein.
Prof. Zhang Weiwei konzentrierte sich erneut auf das chinesische Modell nach dem Motto "Unite and Prosper" und konzentrierte sich auf "People's Livelihood first", mit greifbaren Ergebnissen. Er bezeichnete Putin als "wahren Revolutionär", im Gegensatz zu China seit Deng Xiaoping als "Reformisten" – und erinnerte an die Zeit, als China ein niedrigeres Pro-Kopf-Einkommen als Malawi hatte. China führte dann "wesentliche Revolutionen" durch, als der Sozialindex stieg, das war die Grundlage für die spätere Entwicklung. Was das Modell betrifft, so ist es "Auswahl, nicht Wahlen": Die Kommunistische Partei Chinas (KPCh) ist "ganzheitlich". Deng sagte "Ja" zur wirtschaftlichen Globalisierung – aber selektiv; und "Nein" zur politischen Globalisierung.
Ein Schlüsselthema für die meisten Redner ist, dass der Aufbau der afrikanischen Einheit zu afrikanischer Handlungsfähigkeit führt: vom geopolitischen Empfänger zum geopolitischen Akteur, wobei die Blockfreiheit eng mit dem Streben nach Autonomie verbunden ist. Von 55 Nationen – 27 % der UNO – wurden nicht weniger als 28 afrikanische Nationen von Frankreich kolonisiert. Endlich ist eine echte postfranzösische Dekolonisierung im Gange.
Malis Amadou Gambi konzentrierte sich auf die aufregende Geschichte der afrikanischen Einheit, die Schritt für Schritt behandelt wurde. Das wird sich schließlich in Wettbewerbsvorteilen und in Afrikas Fähigkeit verwandeln, als Kollektiv zu verhandeln. Wie Sikelela Mgalagala betonte, sollte die "neue Blaupause" von Afrika geschaffen werden, indem zum Beispiel die BRI genutzt wird, um Vorteile zu erzielen, und die BRICS als wichtiges Instrument.
Unter allen afrikanischen Teilnehmern herrschte Einigkeit darüber, dass Afrika jetzt im Wesentlichen politischen Willen braucht, um Infrastrukturprobleme, ein Humankapitaldefizit und ein institutionelles Defizit zu bekämpfen. Die Institutionen müssen also fixiert werden – parallel zum Prozess des Kampfes gegen die kulturelle (Re-)Kolonialisierung.
Es war die gefürchtete Cynthia McKinney – gestützt auf ihre sechs Amtszeiten im US-Kongress –, einen Hauch von tiefem Realismus einzubringen. Afrika könnte jetzt auf dem Weg sein, sich zu behaupten. Aber niemand sollte sich täuschen lassen: Was Gaddafi passiert ist, ist nur ein Beispiel dafür, wie weit die üblichen Verdächtigen zu gehen bereit sind, um afrikanische Handlungsfähigkeit zu verhindern. Die neue politische Führung muss sich darüber im Klaren sein, dass sie, je tiefer sie geht, "Gefahr läuft, getötet zu werden".
(Wiederveröffentlichung von der Strategic Culture Foundation mit Genehmigung des Autors oder Vertreters)
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© Photo: SCF
(Red.) Das FED ist der Besen, das Wasser: die Staatsanleihen, der Meister: Trump...
Ob das wohl funktioniert? Wer's glaubt wird selig... (am)
Von Lorenzo Maria Pacini: 20. November 2024 Was haben Trump, Black Rock und die Wall-Street-Giganten gemeinsam? Die Wahl ist vorbei, die Regierungsmannschaft steht, und auf der ganzen Welt wurden Höflichkeiten ausgetauscht. Jetzt ist es an der Zeit, die Lage zu analysieren, denn bis zur Vereidigung des Präsidenten im Januar kann in der Welt noch viel passieren.
Trump oder Harris, für die amerikanische Finanzwelt ändert sich nicht viel
Larry Fink. Ein Name, eine Garantie. Der milliardenschwere CEO von BlackRock, dem größten Vermögensverwalter der Welt, machte bereits im Oktober auf einer von der Securities Industry and Financial Markets Association veranstalteten Konferenz deutlich: „Ich bin es leid zu hören, dass dies die wichtigste Wahl Ihres Lebens ist. In Wirklichkeit spielt das über die Zeit keine Rolle.“ Denn die wichtige Tatsache ist, dass sowohl Demokraten als auch Republikaner laufende Investitionen bei dem Finanzriesen haben, wie Fink erklärte: „Wir arbeiten mit beiden Regierungen zusammen und führen Gespräche mit beiden Kandidaten.“
BlackRock hat daher eine Drehtür zur US-Regierung. Veteranen des Vermögensverwalters bekleideten im Finanzministerium der Regierung von Joe Biden leitende Positionen. Ein leitender Angestellter von BlackRock war auch ein wichtiger Wirtschaftsberater von Kamala Harris. Trumps Finanzminister hingegen wurde vom ehemaligen IT-Direktor von Goldman Sachs, Steven Mnuchin, geleitet, der sein Vermögen als Hedgefonds-Manager machte und schließlich politische Ämter übernahm.
Der Wahlkampf für die US-Wahl 2024 war ein Wettlauf darum, wer die meiste Unterstützung von der Wall Street erhalten würde.
Trump hat großes Verständnis für die internationale Finanzwelt: Als Präsident senkte er die Steuern für Wohlhabende erheblich, sodass Milliardäre weniger zahlen als die Arbeiterklasse. Im Jahr 2018 zahlten die 400 reichsten US-Haushalte einen durchschnittlichen effektiven Steuersatz von 23 Prozent, was niedriger ist als die durchschnittlichen 24,2 Prozent, die von den unteren 50 Prozent der Haushalte gezahlt werden. Nach vorliegenden Berechnungen würden die reichsten 5 Prozent der Amerikaner eine Steuersenkung von mindestens 1,2 Prozent erhalten, während die unteren 95 Prozent der Bevölkerung mehr zahlen müssten, einschließlich einer Steuererhöhung von 4,8 Prozent für die ärmsten 20 Prozent des Landes. Einer der wichtigsten Geldgeber für Trumps Präsidentschaftskampagnen in den Jahren 2024 und 2020 ist der Milliardär und CEO von Blackstone, Stephen Schwarzman (zufälligerweise Zionist), der als der größte politische Spender der Wall Street gilt und 2022 zum bestbezahlten CEO in der US-Finanzdienstleistungsbranche gekürt wurde. Im Einklang mit der Logik des Turbokapitalismus hat Blackstone, dem die größte Anzahl an Mietwohnungen in den USA gehört, massenhaft Mieter vertrieben und damit zur Obdachlosenkrise beigetragen, die 2023 um 12 Prozent zugenommen hat.
Obwohl BlackRock und Blackstone zwei verschiedene Unternehmen sind, haben sie eine gemeinsame Geschichte, und BlackRock besitzt 6,56 Prozent von Blackstone und ist damit der zweitgrößte Anteilseigner. Ein typisches Beispiel? Der größte Anteilseigner von Blackstone ist Vanguard, der einen Anteil von 9,05 Prozent hält. Der viertgrößte Anteilseigner ist State Street mit 4,12 Prozent.
BlackRock, Vanguard und State Street sind als die „großen Drei“ der US-Indexfondsmanager bekannt. In einem Artikel aus dem Jahr 2017 wurde festgestellt, dass die großen Drei die größten Aktionäre von 438 Unternehmen im S&P 500 sind, einem Index, der sich aus den 500 größten an US-Börsen notierten Unternehmen zusammensetzt. Diese 438 Unternehmen machten 88 Prozent der Gesamtzahl der Unternehmen im S&P 500 aus und machten zu diesem Zeitpunkt 82 Prozent der Marktkapitalisierung des Index aus.
Oligarchie ist die faktische politische Form der Vereinigten Staaten von Amerika.
Kommen wir zu den gerade abgeschlossenen Wahlen: Sie waren die zweitteuersten in der amerikanischen Geschichte, nach den Wahlen im Jahr 2020. Es mag ein Zufall sein, aber in den letzten 20 Jahren waren die Kandidaten, die am meisten von der Wall Street finanziert wurden, diejenigen, die die Wahlen zum Repräsentantenhaus und Senat gewannen. Gibt es da keine Korrelation?
Trump ist eine sichere Investition
Die Wall Street scheint begierig darauf zu sein, aus Donald Trumps Sieg Kapital zu schlagen: Die drei großen Akteure – BlackRock, Vanguard und State Street – lassen sich von der Möglichkeit seines Sieges nicht abschrecken und bleiben nach der Wahl optimistisch, indem sie ein Marktwachstum, einen Anstieg bei Technologie- und Kryptowährungen und einen stärkeren Dollar unter Trump voraussagen.
Der blonde Wuschelkopf, der nach Washington zurückkehren wird, ist sich mit BlackRock in Bezug auf Kryptowährungen vollkommen einig, so sehr, dass er versprochen hat, Amerika zur Krypto-Hauptstadt der Welt zu machen, und vorgeschlagen hat, dass die Menschen in Bitcoin als sicheren Hafen investieren sollten.
Am 11. Januar dieses Jahres brachte BlackRock seinen iShares Bitcoin ETF (IBIT) auf den Markt, dessen Fonds schnell zum größten der Welt wurde. In diesem Jahr machte das Unternehmen Schlagzeilen wegen seines aggressiven Vermögensaufbaus in Kryptowährungen. Es mag ein Zufall sein, aber unmittelbar nach Trumps Sieg stieg der Kryptomarkt sprunghaft an, mit einem neuen Allzeithoch beim Wert von Bitcoin.
Hören wir uns an, was BlackRock sagte, als Trump gewählt wurde: „Ein Sieg von Trump öffnet die Tür für Steuersenkungen, Deregulierung und eine härtere Handelspolitik. Die Kontrolle über das Repräsentantenhaus ist entscheidend. Das hohe Haushaltsdefizit ist einer der Faktoren, von denen wir glauben, dass sie die Inflation und die langfristigen Renditen von Staatsanleihen in die Höhe treiben werden.“
Denken Sie daran, dass die Kontrolle über das Repräsentantenhaus – wo es immer noch keine absolute Mehrheit der Republikaner über die Demokraten gibt – der Trump-Regierung mehr Befugnisse zur Umsetzung ihrer Finanz-, Energie-, Handels- und Regulierungsagenda verleihen würde. S&P 500-Futures stiegen um mehr als 2 Prozent auf ein Rekordhoch, da der US-Dollar und die US-Anleiherenditen stiegen.
„In Bezug auf den Handel hat Trump eine Vielzahl von Zöllen vorgeschlagen, darunter 60 Prozent auf China und allgemeine Zölle von 10 bis 20 Prozent“, heißt es in der Erklärung von BlackRock weiter. “Trumps Sieg wird wahrscheinlich zu einer gewissen Deregulierung führen, einschließlich einer Lockerung der Bankenregulierung, obwohl Big Tech möglicherweise weiterhin ein parteiübergreifendes Kartellziel bleibt. Unter Trump streben die Republikaner eine Steigerung der Energieproduktion an, obwohl die Öl- und Gasproduktion in den USA bereits historische Höchststände erreicht hat und eine Steigerung der Produktion Zeit in Anspruch nehmen wird. Die Reduzierung von Teilen des Inflation Reduction Act, wie z.B. Kredite für Elektrofahrzeuge, steht auf der Tagesordnung, aber eine vollständige Aufhebung scheint unserer Meinung nach unwahrscheinlich. Wir erwarten, dass Trump eine Genehmigungsreform zur Erweiterung der Energieinfrastruktur anstrebt.“
Anders ausgedrückt: Wir sind bereit zu investieren, Kapital zu schlagen und noch reicher zu werden. Die politische Frage ist relativ. Mit Trumps Sieg bereitet sich der Hegemon des Kapitals einmal mehr darauf vor, auf Kosten der Massen zu spekulieren und zu profitieren. Geschäft ist Geschäft.
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Quelle: Strategic-Culture.su Mit freundlicher Genehmigung übernommen
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus
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1. teil 04.09.24 Das vergessene Goldene Zeitalter im Deutschen Kaiserreich - Russlandreise
Michael Hudson
Der beste Analytiker der ökonomischen Hintergründe der agressiven US-Kriegspolitik zur Beherrschung der Welt. 4.12.24: Ende des US-Imperiums + Aufstieg der BRICS-Staaten/ 12.10.24 Israel + Ukraine: Sackgasse der US-Kriegspolitik/ Der ökonomische Hintergrund des Ost-West-Konflikts
Zuvuya Maya Agenda 2025
Raus aus dem Hamsterrad - Hinein ins Leben! Unser neuer, magischer Zeit*Kompass 2025/26 ist erschienen.
bis 30.1.25
Swissbus Eurasia
ÜBERLAND-REISE nach IRAN + ZENTRALASIEN + INDISCHER SUBKONTINENT + HIMALAYA-BERGFAHRTEN.
12.24
Putins Erfolgsbilanz ist phänomenal
an den taten werdet ihr sie erkennen - deshalb ist der westen so sauer. er hat die amis um den finger gewickelt. wie es dazu kam, wie raffiniert putin das alles organisierte, siehst du in diesem video...
18.11.24 der hegemon beginnt zu fallen - 6.11.24: Der Untergang der USA ist die grosse Chance für Europa - 02.11.24 HJ Müller interviewt Alexander Dugin - 14.8.24: Idealismus + das Goldene Zeitalter Deutschlands
Die Finanzmafia
Zur Geschichtsfälschung: Wie ist Kapitalismus, Kommunismus und "Demokratie" entstanden? Wer kontrolliert den Wertewesten? Wie wir da raus kommen...
Niedergang der Kriegstreiber USA, Israel, England, Frankreich
Ohne Dollar als Weltreserve-währung, verschwinden die USA in der Bedeutungslosigkeit 30.11.24 Alexander Dugin: Vom "Ende der Geschichte" zu Trump 26.11.24 Thierry Meyssan: Russlands Antwort auf Armageddon - 25.10.24 Musk: Amerika droht der Bankrott
Lais + Schetinin Schule
die beste schule die ich kenne. sie wurde geschlossen - weiss jemand mehr? 11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt. 20.05.2015 - mein ältestes inserat hat bereits 48'664 clicks. neu ein link zu ISKA - einer neuen schetinin-schule.
Leserbriefe, Feedbacks
wie gefällt dir mein NL, meine website? was liest du, was gefällt dir besonders - welche rubrik, welche texte, welche videos? schreibe mir ein paar zeilen...
28.11.24
Hallo Markus, danke für Deine News die ich seit kurzem weitergeleitet bekomme. ... Danke Dir sehr, auch für Deine Sichtweise und Professionalität!!!!! Seit zig Jahren interessiere ich mich für Prophezeiungen...
Eine Spirituelle Reise nach Auroville in Südindien
15.1.-15.2.2025 von Frankfurt - Abu Dhabi - Chennai. Reiseleiter Rolf Brokmeier hat 20 Jahre in Auroville gelebt.
Auroville - Spendenaufruf
Regenwaldarbeiter in Not
Vom 29.11.-2.12.24 hat der Cyclone Fengal in Pondicherry + Auroville getobt - s. Auroville-NL
ANIMAP Branchenportal für das neue Zeitalter
Anbieter DACH: Schweiz 5739 Deutschland 8127 Österreich 1545
zukunft in europa
spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe. kapitalismus abschaffen: drei-gliederung einführen vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
Netzwerk „NEUES DORF“
"Gemeinnützige Dorfgemeinschaften"
Bitte helft alle mit, die Vorzüge einer VERNETZUNG über unsere DORFSTUNDEN allgemein bekannt zu machen. neues update 20.6.24: Das GOLD-gedecktes GEMEINGUT ist der beste VERMÖGENSSCHUTZ
Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller!
26.10.22: Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller! die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu. vergrössern: mit rechter maustaste bild anclicken, dann "grafik in neuem tab öffnen" anclicken...
franz hörmann 35 videos
liebe als kompass - eine sehr gute zukunfts-perspektive: geld- und rechtsystem einfach erklärt
Initiative lokal + fair
Wir fördern lokale Produkte, Bauern + Gewerbe und ermöglichen einen nachhaltigen + lokalen Konsum. Monatsbericht November 2024...
Russland danach - Mein Leben als Manifestor
Käse, Kühe, Hanf und die böse Ziege Merkel - mit schweizer know how und crowdfunding hat er eine käsefabrik aufgebaut...
40 gute+schlechte quellen
unterscheiden mit herz + verstand
was ihr sät das werdet ihr ernten
jeder ist seines glückes schmid
wer nicht hören will muss fühlen
Video - das Geheimnis aller Krankheiten
Der Lebensraum, das Milieu ist Alles - gesundheit im neuen zeitalter - das beste, das ich zu diesem thema bisher gesehen/gehört habe
SoLaWi Liebensberg
Filasez
Die Filasez - rätoromanisch für „Selbst-Läufer“ - ist eine zukunftsgerichtete, unabhängige Bildungsinitiative mit privater Trägerschaft in Winterthur.
Kleinwohnformen
Auf unserer eigenen Übersichtskarte machen wir die Kleinwohnform-Bewegung in der Schweiz sichtbar.
Deine Nachbarschaft kocht füreinander!
Die issmit.app führt zukünftig Nachbarschaften zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen.
rotauf
Waldorf-Schule Turmalina
Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…
raus aus dem hamsterrad
es ist ein gutes video um mein politisch-spirituelles weltbild kennen zu lernen.
Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben
Kalender - unsere Wurzeln
Zurück zu unseren Wurzeln – Im Herzen Europas. Kaum einer weiß, wer unsere Vorfahren waren...
Geschichtsfälschung
Das Buch gibt einen guten Überblick über die geo-politischen Hintergründe von 1.+2. Weltkrieg. Allerdings fehlt die spirituelle Dimension.
Ein Geheimbund um Cecil Rhodes, Rothschild, Milner, Esher, Grey, Breit, Starr, Sead planten den 1. Weltkrieg mit 17 Mio. Toten. Die die US-Eliten inszenierten den 2. Weltkrieg mit 50 Mio. Toten...
6.11.24 Video: Salomos Tempel war nicht in Jerusalem! - 13.11.24 Scheindemokratie Wie funktionieren die AfD in Berlin + ganz Deutschland? Warum nutzt die AfD ihr Potential nicht, ist sie gefesselt, von wem?
Karl Marx der preußische Regierungsagent
"an ihren früchten/taten werdet ihr sie erkennen"
Economic Hitman - Wahre Ziele von Weltbank + IWF
John Perkins war ein Economic Hit Man, ein Wirtschaftsattentäter.
Einkaufen ohne Impfung
Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...
senjora: lehrplan 21
Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard
ent-decke
Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen.
mitarbeiterInnen
gesucht unterstützung für newsletter, website
mein newsletter 1x pro W
geht an 12'000 abos. ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...
in eigener sache: NL von markus rüegg
rüegg markus: für alle die bauen wollen
für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)