Analysen: 6.-13.3.2.2024: Wie entstand die pro-russische Stimmung der Ostdeutschen? Eine Spurensuche/ 2022: Deutschland steht wieder auf der falschen Seite der Geschichte/ Macrons Frankreich: Kriegsgetrommel zur Ablenkung von der Wirtschaftskrise/
Auf der ältesten Schmalspurbahn an der Ostseeküste zwischen Kühlungsborn und Bad Doberan fährt ein von einer Dampflokomotive gezogener Zug der Bäderbahn Molli. Im ostdeutschen Bundesland Mecklenburg-Vorpommern kommen die Nord-Stream-Pipelines aus Russland an.
Wie entstand die pro-russische Stimmung der Ostdeutschen? Eine Spurensuche
Fast 60 Prozent der Ostdeutschen sind der Meinung, dass Berlin in dem Konflikt mit der Ukraine Moskau besser nicht provozieren sollte. Das britische Magazin "The Spectator" und russische Deutschlandexperten haben über Gründe für die gegenüber Russland loyalen Stimmungen von Ostdeutschen nachgedacht.
Die meisten Ostdeutschen nehmen Russland nicht als Feind wahr und sind mit der Sichtweise des Westens auf die Geschehnisse in der Ukraine nicht einverstanden. Darüber schrieb die Historikerin Katja Hoyer in einem Artikel für das britische Magazin The Spectator. Sie erinnerte daran, dass laut einer im Juni durchgeführten Umfrage nur die Hälfte der Westdeutschen der Meinung ist, dass Berlin "hart gegenüber Russland" sein sollte. Unter den Ostdeutschen teilte nur ein Drittel der Befragten diese Ansicht. Eine Mehrheit von 58 Prozent der Ostdeutschen will, dass Berlin "Russland bei dem Konflikt mit der Ukraine nicht provoziert" (unter den Westdeutschen sind 40 Prozent dieser Meinung).
Die Ostdeutschen stellen 16 Millionen der 80 Millionen Einwohner Deutschlands, und es ist ihre Region, die die Auswirkungen der Wirtschaftssanktionen gegen Russland als erste zu spüren bekommen wird (die Pipelines Druschba, Nord Stream 1 und Nord Stream 2 führen nach Ostdeutschland und bieten Tausende von Arbeitsplätzen). Alexander Kamkin, Stellvertretender Leiter des Zentrums für Deutschlandstudien am Institut für Europastudien der Russischen Akademie der Wissenschaften, betont, dass die neuen Bundesländer besonders auf die Zusammenarbeit mit Russland angewiesen sind.
"Die Unternehmen in Ostdeutschland – in Sachsen, Brandenburg, Mecklenburg – sind stärker an die deutsch-russische Zusammenarbeit gebunden. Nord Stream 1 brachte Arbeitsplätze in ganze Cluster von Industrieansiedlungen. Siemens-Werke in Sachsen lieferten Ausrüstung nach Russland. Denken Sie auch an die Kundgebung Ende Juni zum Erhalt der PCK-Raffinerie in Schwedt an der Oder, wo das Öl aus der Druschba-Pipeline verarbeitet wird. Der Effekt der geteilten Gesellschaft wird daher in Ostdeutschland stärker wahrgenommen", so Kamkin.
Der russische Journalist, Analyst und Schriftsteller Witali Wolkow, der seit 20 Jahren in Deutschland arbeitet, ist ebenso der Meinung, dass die Wirtschaft ein wichtiger Faktor ist, der die öffentliche Stimmung im Lande beeinflusst. "Die neuen Bundesländer sind viel ärmer und anfälliger als die alten Bundesländer. Dort ist es im Winter kälter als in Westfalen und Bayern. Schon jetzt haben die Menschen verteuerte Strom- und Gasrechnungen bekommen. Das hat einen großen Einfluss auf die Stimmung der Menschen", sagt Wolkow.
Darüber hinaus seien viele Menschen in Ostdeutschland unzufrieden mit dem Verlauf der Wiedervereinigung des Landes. "Diese Menschen begreifen jetzt, dass sie im sozialen Bereich, in Bezug auf Kapital, Industrie und Arbeitsplätze betrogen wurden. Das heißt, die Wiedervereinigung als solche hat nicht stattgefunden. Diese Täuschung wird in erster Linie den Vereinigten Staaten angelastet, so dass es in Ostdeutschland einen starken Antiamerikanismus gibt, der materiell gerechtfertigt ist", so meint der Journalist weiter.
Der Autorin des Spectator-Artikels zufolge hat die prorussische Stimmung unter den Ostdeutschen nichts mit Nostalgie für Zeiten der Berliner Mauer zu tun. Mehr als drei Jahrzehnte sind seit der Wiedervereinigung im Jahr 1990 vergangen, und Umfragen haben wiederholt gezeigt, dass die Mehrzahl der ehemaligen DDR-Bürger durchaus Veränderungen zum Besseren empfindet. Hoyer ist davon überzeugt, dass die Antwort in der ferneren Vergangenheit zu suchen ist, als Deutschland in dem Bestreben, seine Nachbarn zu beherrschen, oft geheime Absprachen eingegangen habe. Die Historikerin spielt wahrscheinlich auf den Nichtangriffspakt zwischen Deutschland und der Sowjetunion von 1939 an, der auch als Molotow-Ribbentrop-Pakt bekannt ist, und auf das ihm beigefügte geheime Zusatzprotokoll über die Aufteilung der Interessensphären zwischen den Parteien.
"Die Ostdeutschen teilen also nicht das Gefühl einer existenziellen Bedrohung (durch Russland). Obwohl die Stasi-Jahre tiefe psychologische Spuren bei den Ostdeutschen hinterlassen haben, haben sie nicht zu einer dauerhaften Neubewertung der Rolle Russlands in Europa geführt. Ihrer Ansicht nach haben die Sowjets sie vom Nationalsozialismus befreit. Deutschland ist unfair gegenüber Russland, nicht umgekehrt", schreibt Hoyer.
Kamkin ist jedoch überzeugt, dass die derzeitige antirussische Hysterie, die von der herrschenden politischen Klasse und den Massenmedien verbreitet wird, auf kein Verständnis bei vielen Menschen in der Bundesrepublik und insbesondere in Ostdeutschland stößt, denn von 1949 bis 1990 waren dort die UdSSR und die DDR natürliche Verbündete. "In all diesen Jahren fand ein intensiver, kultureller Bildungsaustausch statt. Sogar die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel war in ihrer Jugend für mehrere Praktika in der Sowjetunion durch die Freie Deutsche Jugend (FDJ), den 'Komsomol der DDR' ", erinnert der Experte.
Außerdem wurde eine "Entnazifizierung" in Deutschland auf sehr unterschiedliche Weise vollzogen. In Westdeutschland besetzten sehr bald frühere Nazi-Verbrecher wieder staatliche und andere Positionen, während diese Prozesse in Ostdeutschland viel "komplexer und tiefgreifender" waren.
"Nach der deutschen Vereinigung sind die Bürger Ostdeutschlands zu Menschen zweiter Klasse geworden, da eine große Anzahl von Unternehmen in Konkurs ging und geschlossen wurde. In den 1990er Jahren lag die Arbeitslosenquote bei 25-30 Prozent. Viele Menschen zogen um jeden Preis in den Westen. Selbst Migranten wollten sich nicht in diesen Regionen niederlassen, sondern zogen das wohlhabendere Westdeutschland vor. All dies führte zu einer sozialen Schichtung und einem gewissen Sozialneid der Ostdeutschen gegenüber den Westdeutschen", so Kamkin.
Hoyer weist auch darauf hin, dass viele Ostdeutsche neben ihrer eigenen auch gerne die russische Kultur konsumierten. Sie lasen russische Literatur, lernten die russische Sprache und reisten in die Sowjetunion. "Während des gesamten Kalten Krieges blieben die Russen für den Westen gesichtslose Feinde, während die Ostdeutschen Beziehungen zu ihnen aufbauten. Heute fällt es ihnen schwer, sie als Feind zu betrachten", betont die Historikerin.
Ihrer Meinung nach erinnern sich die Ostdeutschen daran, dass es die UdSSR war, die die Welt vom "Nationalsozialismus" befreit hat. Sie verwies auf die jüngsten Äußerungen der Linkspartei-Abgeordneten Sahra Wagenknecht, wonach die Lieferung von Waffen an die Ukraine eine "von den USA betriebene Politik" sei, die ihre provokante Rolle bereits lange in der Vorgeschichte der russischen Sonderoperation in der Ukraine gespielt habe.
Solche Ansichten sind nicht nur unter linken Politikern in Ostdeutschland verbreitet. Die Partei am rechten Rand, die AfD, die im Osten viel Unterstützung hat, ist gegen antirussische Sanktionen und gegen die Lieferung von Waffen an Kiew. Auch in Westdeutschland gibt es eine Anti-NATO-Stimmung. Im Februar erklärte die Abgeordnete Sevim Dağdelen, das Verhalten der Ukraine komme einer Kriegserklärung an Russland gleich und sei das Ergebnis der "Kriegstreiberei" der USA und der NATO. Die erfahrene Frauenrechtlerin Alice Schwarzer äußerte die Überzeugung, dass der russische Präsident Wladimir Putin ein "Motiv zum Handeln" erhalten habe.
Der heutige deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz vertrat zu Beginn seiner politischen Laufbahn ebenfalls eine Anti-NATO-Position. Im Jahr 1982, als er gerade stellvertretender Bundesvorsitzender der Jusos geworden war, argumentierte der heutige Bundeskanzler, dass das Wettrüsten durch "die aggressive imperialistische Strategie der NATO" angeheizt werde. Jetzt fordert er eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben um 100 Milliarden Euro und den Kauf von modernen US-Kampfjets des Typs F-35.
Wolkow fügt hinzu, dass es im östlichen Teil des Landes immer noch viele Menschen gebe, deren Bildung auf anderen Prinzipien beruht als in Westdeutschland, vor allem auf anderen Methoden des Geschichtsunterrichts. "Die Ostdeutschen sehen die Ereignisse anders als die Westdeutschen", sagt der Journalist.
Auch gibt es in diesem Teil des Landes einen stärkeren Einfluss der linken und rechten Parteien und einen weitaus geringeren Einfluss der "Grünen", die jetzt "absolute Vertreter der extremen Idee in Bezug auf Russland" sind. "Die linken Politiker sind viel stärker prorussisch orientiert. Sie wissen, dass der derzeitige Konflikt in erster Linie mit dem Vorgehen der USA zusammenhängt. Die Rechten sind auch eher prorussisch orientiert, weil ihr liberales Umfeld und die absolute Duldung der Migration der letzten Jahre die Deutschen sehr verärgert hat", erklärt der Gesprächspartner.
Darüber hinaus ist die Antikriegsstimmung in den neuen Bundesländern stark ausgeprägt. Besonders deutlich wurde dies im Februar 2020 bei der größten NATO-Übung seit 25 Jahren, für die große Kontingente des US-Militärs den Atlantik überquerten.
Kamkin stellt fest, dass das Phänomen einer gespaltenen Gesellschaft auf die Gefühle der einfachen Deutschen gegenüber Russland zurückzuführen ist. Politikwissenschaftler haben den Dualismus zwischen Ostdeutschen und Westdeutschen bereits anschaulich definiert: Während Erstere lieber ihre nationale Identität bewahren, benehmen sich Letztere eher wie deutschsprachige Amerikaner.
"Die Teilung in Ost- und Westdeutsche, die so genannten Ossi und Wessis, ist noch nicht ganz überwunden. Die Amerikanisierung ist im Westen viel weiter fortgeschritten als im Osten des Landes, wo noch der Geist aus der Zeit Otto von Bismarcks zu spüren ist, der geschworen hat, niemals in den Krieg mit Russland zu ziehen", betont der Politikwissenschaftler.
Übersetzt aus dem Russischen, dieser Artikel erschien zuerst bei VZ.ru. in der Zeitung Wsgljad
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen.
eine gute aufarbeitung der geschichte was noch fehlt: die nazis wurden und werden von den satanistendie in den USA und london gesteuert...
Adolf Hitler (Mitte) und der Publizist, "Russland-Experte" und künftige "Ostminister" Alfred Rosenberg als junger NSDAP-Funktionär bei einer Partei-Sitzung 1925 in München (dritter links von Hitler)
2022: Deutschland steht wieder auf der falschen Seite der Geschichte – Doch wen überrascht es?
Die USA haben ihre Ukraine-Politik im Wesentlichen von Deutschland geerbt. Genau genommen war es der Nazi-Ideologe Alfred Rosenberg, der eine Allianz mit den ukrainischen Nationalisten zum Zwecke der Vernichtung des "Großrussentums" begründete. Die Anklänge an diese unsäglichen Seiten der deutschen Geschichte werden nun immer lauter.
Von Wladislaw Sankin
Das ausgehende Jahr hat sehr viele Illusionen und Träume unter den Trümmern auf dem Schlachtfeld Ukraine begraben. Eine davon war die Vorstellung, dass nach dem Zweiten Weltkrieg eine Aussöhnung zwischen Russen und Deutschen möglich sei. Auf persönlicher Ebene gab es und gibt es sie – tausendfach. Auf politischer Ebene hat Berlin die deutsch-russische Sonderbeziehung indes einseitig aufgekündigt. Das war schon lange vorher so gewollt, die deutsche politische Klasse hat nur lange auf einen Anlass gewartet.
Den Anlass lieferte angeblich Russland selbst, mit seinem Einmarsch in der Ukraine. Wobei, genaugenommen geschah es noch vor Beginn der russischen Militäroperation – mit dem höhnischen Grinsen des Bundeskanzlers Olaf Scholz während seiner Visite in Moskau im Januar 2022, als Wladimir Putin vom Genozid Kiews an der Bevölkerung des Donbass sprach.
Doch dieser Grund ist konstruiert, wenn man bedenkt, dass die Ukraine im deutschen geostrategischen Denken seit jeher eine Schlüsselrolle gespielt hat. Russland wie eine Apfelsine zu zerteilen, angefangen bei der Ukraine, das war schon die sogenannte Rohrbach-Theorie zu Zeiten des Ersten Weltkriegs. Heute kommt diese Theorie in der Karte des zerteilten Russlands zum Ausdruck, die im Arbeitszimmer des Chefs der ukrainischen Militäraufklärung und Selenskij-Vertrauten Kirill Budanow an der Wand hängt. Dieser Karte zufolge gehören große Teile im russischen Südwesten zur Groß-Ukraine, und das Gebiet Kaliningrad zu Deutschland.
Nach Rohrbach war es der Nazi-Ideologe und vom Nürnberger Tribunal verurteilte Kriegsverbrecher Alfred Rosenberg, der als Reichsminister für die besetzten Ostgebiete Adolf Hitler dazu drängte "das Ukrainertum" zu unterstützen, um "das Großrussentum" zu zerschlagen. Diese Ideen pflegte der russischsprechende Deutsch-Balte von Anbeginn seiner Karriere bei den Nationalsozialisten Anfang der 1920er Jahre. Er träumte davon, dass die Sowjetunion als "Manifestation der jüdisch-bolschewistischen Weltverschwörung" in "ihre einzelnen ethnischen Bestandteile" zerlegt wird.
Einzelne Völker wie etwa die Esten, die als "Ruthenier" bezeichneten Weißrussen und besonders die Ukrainer konnten ihm zufolge dabei zu wichtigen Bundesgenossen der Deutschen im Osten werden. Insgesamt sollte eine Zusammenarbeit der "arischen" Staaten Deutschland, Italien, England und eben der "zukünftigen" Ukraine den Schutz der "weißen" Rasse garantieren.
Wie sehr ähneln diese Überzeugungen doch den Behauptungen der EU-Politiker heute, dass die tapferen Ukrainer die zivilisierte Euro-Atlantische Welt gegen das unterentwickelte, despotische Russland am äußeren Rand Europas verteidigen. Ursula von der Leyen, Olaf Scholz und weitere deutsche Politiker und Medien werden nicht müde, diese propagandistische Formel bei jeder Gelegenheit zu wiederholen.
Die "Existenzbedrohung" durch die "östlichen Untermenschen" war auch wichtiger Bestandteil der visuellen Propaganda im Dritten Reich. Heute, am 30. Dezember, lesen wir im Spiegel und beim RND die Warnungen Vitali Klitschkos, des Lieblings-Boxers der Deutschen, Russland könne auch in Deutschland einmarschieren – direkt oben in der Schlagzeile. Zusammen mit Selenskij pflegt er diese altbekannte antirussische Hassrede und nennt die russischen Soldaten Barbaren und Bestien. Jedes Mal werden derlei Äußerungen bereitwillig durch die gesamten deutschen Medien gepeitscht.
Zu den wichtigsten Multiplikatoren dieser Ukrainer gehört in Deutschland die Grüne Partei und allen voran Außenministerin Annalena Baerbock, die in Talkshows oder auf internationalen Bühnen Russen als grausame Kindermörder und Vergewaltiger zeichnet. Flüchtlingskorridore würden von Wladimir Putins Armee bombardiert, darunter Autos mit Kindern; Frauen würden vergewaltigt und Kinder von Bürgermeistern erschossen. Russland dürfe deshalb "jahrelang nicht mehr auf die Beine kommen", heißt es.
Ob die Vorwürfe stimmen, spielt keine Rolle. Hauptsache, sie sind vertraut. Lesen wir aus den Revolutions-Flugblättern des Jahres 1848:
"Die Russen sind da! Tod den Russen! [...] Von den Schätzen Deutschlands werden die russischen Horden gelockt. […] Die Kosaken werden kommen auf ihren Pferden, mit ihren Peitschen und Picken und alles niederreiten. Bedürfnisse haben sie nicht, im Zerstören sind sie Meister, denn sie haben kein Herz."
In den Schulbüchern der Kaiserzeit und der Weimarer Republik wurden "die Russen" als ein desorganisiertes, zu eigenen Leistungen kaum fähiges Volk beschrieben. Es war deshalb nicht erstaunlich, dass die Wehrmachtsführung sich auf den Hitlerschen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion einließ. Im Wettbewerb der Ideen innerhalb der nazistischen Zirkel unterlag schließlich Rosenberg Hitler, der den Ukrainern keine eigene Staatlichkeit zugestehen wollte.
Aber Rosenbergs Konzepte und über die Jahre aufgebaute Netzwerke mit Kontakten zu ukrainischen Nazi-Kollaborateuren wurden unmittelbar nach dem Ende des Krieges von den bundesdeutschen und US-Geheimdiensten übernommen. Die Idee, Sowjetrussland durch das Schüren der Nationalismen zu besiegen, war eine der tragenden Säulen der westlichen Strategie im Kalten Krieg.
Die Anklänge an die dunkelsten Kapitel der deutschen und europäischen Geschichte in den Reden der deutschen Politiker und Medienpublikationen des Jahres 2022 sind also schwer zu übersehen. In diesem Jahr stimmte Deutschland zum ersten Mal gegen die antinazistische Resolution im UN-Sicherheitsrat, zusammen mit den anderen westlichen Staaten. Annalena Baerbock spielt nun erfolgreich auf Augenhöhe in der obersten Liga der Russophoben und wird dafür von den hiesigen Medien ob ihrer "aufrechten" Haltung gelobt.
Wie verheerend diese Entwicklung für die Zukunft der deutsch-russischen Beziehungen auf langfristige Sicht ist, lässt sich nur schwer ermitteln: Zu groß ist der angerichtete Schaden. Natürlich wird in Berlin dafür allein Russland die Schuld gegeben. Alles wegen des Vernichtungskrieges gegen die Ukraine, der auch noch aggressiv, heimtürkisch und brutal sei. Aber auch die deutschen Nazis beschuldigten ihre Gegner aller Übel dieser Welt und spielten sich in den besetzten Gebieten als Befreier von Moskaus Bolschewismus auf. Sie haben im Endeffekt verloren, die beschuldigte Seite gewann und setzte auf lange Sicht politische Maßstäbe für Gut und Böse. Die Intoleranz gegen jegliche Art von Nazismus ist deren tragende Säule.
Diese Maßstäbe werden nun mit der Leugnung des ukrainischen Neonazismus ausgehebelt. Aber das Wort "Faschismus" ist nicht vergessen. Die Nazi-Keule wird nur gegen Russland selst geschwungen. Dieser Vorwurf entbehrt indes jeglicher Grundlage. Die gegenwärtigen russischen Schläge gegen die ukrainische Energieinfrastruktur sind zwar schmerzhaft für die Zivilbevölkerung. Sie sind aber keineswegs brutaler als die NATO-Schläge gegen Jugoslawien oder die US-Schläge gegen Irak. Und sie haben durchaus einen militärischen Zweck, denn es geht letzten Endes darum, die gesamte ukrainische Kriegslogistik lahmzulegen. Nur, es kam zu Zeiten der US-Kriege auch deren härtesten Gegnern nicht in den Sinn, die US-Amerikaner für ihre Grausamkeiten zu verteufeln oder zu "canceln".
Und im Übrigen: In den befreiten Gebieten baut Russland keine KZs, und statt Erschießungskommandos schickt der Kreml Beamte und Freiwillige, um Renten und humanitäre Hilfe zu verteilen, Ärtzeteams um Kinder medizinisch zu untersuchen, und Baumaschinen um zerstörte Bauten zu reparieren. Und ganz wichtig: Russland entfernt die Verherrlichung der Nazi-Kollaborateure aus dem Bildungswesen und stellt die von der Ukraine unterbrochene historische Kontinuität mit der Generation der Sieger über den Faschismus wieder her.
Die Vorwürfe gegen Russland sind trotz alldem heftig. Zugespitzt sind sie, durch eine Sprache des Hasses, die offensichtlich ganz professionell in den Stuben der psychologischen Krieger erzeugt wird. Die von Propaganda-Experten aufgesetzte Sprach-Regelung, dass Russland gegen die Ukraine einen "Vernichtungskrieg" führe, macht aber den Braten nicht fetter. Im Gegenteil. Sie stellt nur die eigenen geschichtlichen Komplexe bloß.
Im deutschen Fall ist es das Trauma, über Jahrzehnte hinweg angeblich eine "Schurken-Nation" zu sein. Dieses Schuldgefühl ist indes ein bundesdeutsches Phänomen. Denn der DDR gelang es, eine Trennlinie zwischen dem Faschismus und der deutschen Staatlichkeit zu ziehen. Die BRD ermöglichte demgegenüber unzähligen Nazi-Kadern eine Karriere und setzte gemeinsam mit den angelsächsischen Ländern den Kampf gegen die Sowjetunion im Kalten Krieg fort. Da der rassistische Vernichtungsfeldzug gegen die Russen in der BRD nur unzureichend verstanden und aufgearbeitet wurde, fragen nun die politischen Nachfahren der Gründungsväter der Bundesrepublik zaghaft, ob es nicht an der Zeit wäre, dass Putin-Russland verlieren und an den Pranger der Geschichte gestellt werden müsse, wie einst Hitler-Deutschland.
"Dass Russland verliert, heißt: Russland muss sich zurückziehen, muss verlieren lernen wie Deutschland 1945. Es muss Reparationen zahlen und Kriegsverbrecher an ein internationales Tribunal überstellen."
Dies sagte Roderich Kiesewetter, ein medial gut bekannter Bundestagsabgeordneter der CDU – der Partei, der auch Konrad Adenauer angehört hat. Die gleiche Partei hat vor vielen Jahren den Ex-Boxer Vitali Klitschko als ukrainische Führungsfigur aufgebaut, mit dem offen kommunizierten Ziel, mit Russland zu brechen und die Ukraine generell in das westliche Lager und damit auch in den deutschen Machtbereich zu überführen. Klitschko war unmittelbar vor dem blutigen Maidan-Putsch 2014 ein Herzensprojekt der Europäischen Volkspartei, zu der auch die CDU gehört. Und ein Herzensprojekt von Bundeskanzlerin Angela Merkel höchstpersönlich. Diese Intrige, ehrgeizig als "Großes Spiel gegen Putin" bezeichnet, hat das Magazin Der Spiegel in seiner ausführlichen Hof-Berichterstattung in Dezember 2013 dokumentiert.
Anschließend spielte Merkel im Minsker Prozess geschickt die Rolle einer Vermittlerin. Um später, nach acht Jahren der Nichtbeachtung dieses Abkommens seitens der Ukraine in einem Zeit-Interview lobend zu erklären, dass der Minsker Prozess der Ukraine zur militärischen Stärkung verholfen habe. Also ging es Merkel keineswegs um eine friedliche Regulierung und Beilegung des Konflikts, sondern darum, dass im Osten Europas ein militärisch starkes, prowestliches, gegen Russland gerichtetes Protektorat entsteht. Noch im Jahre 2018, also mitten im Minsker Prozess, sah sich der damalige ukrainische Präsident Petro Poroschenko nicht im Prozess der Regulierung, sondern im Krieg mit Russland. Und er begründete diesen Krieg mit der wortgleichen Propaganda-Formel, die wir heute aus dem Munde der westlichen Poltiker hören:
"Wir kämpfen dabei nicht nur für uns, sondern auch für Europa, für die Demokratie, die Freiheit, den Westen und seine Werte."
Dafür wurde er von seiner damaligen Patronin nicht getadelt, im Gegenteil. Es steht also außer Zweifel, dass auch Angela Merkel, wäre sie Kanzlerin geblieben, Waffen an die Ukraine im großen Stil geliefert hätte, wie dies heute die Ampel-Regierung tut. Es ist die ganze deutsche politische Mitte, die seit Jahren immer mehr geopolitischen Druck auf Russland ausübt, um das größte Land der Erde aus seinem traditionellen Einflussbereich komplett zu verdrängen. Die Verklärung der Ukraine zu einer fortschrittlichen Demokratie, während dort faschistische Umtriebe blühen, gehört zu den Grundlagen dieser Politik.
Zu Beginn dieses Jahres blieb von den Resten der deutsch-russischen Beziehungen deshalb kaum etwas übrig. Aber die Bedeutung des ausgehenden Jahres 2022 besteht darin, dass seine Ereignisse die Illusionen über die deutsch-russische Aussöhnung endgültig gesprengt haben. Das wird sehr schwerwiegende Folgen haben. Die deutschen Technologie-Unternehmen sind dabei, ihre Positionen auf dem russischen Markt unwiederbringlich zu verlieren. Und dies wird das gute Image der Deutschen als fortschrittliche Ingenieursnation rasch verwässern. Die deutsche Soft-Power in Russland wird schwinden.
Gleichzeitig sorgen die aggressiven Aussagen deutscher Politiker, die Verfolgung von RT, und vor allem die vehemente Unterstützung des Kiewer Regimes in Russland für immer mehr Wut. Bekannte Medienpersönlichkeiten, wie etwa der Ex-Chef von Roskosmos, Dmitri Rogosin, oder der Moderator Wladimir Solowjew wettern inzwischen ganz offen gegen Berlin. Und sie spielen dabei auf die deutsche faschistische Vergangenheit an. Das Klima ist nun endgültig vergiftet.
Dennoch haben Wladimir Putin und führende Duma-Politiker bislang noch keine einzige Aussage getätigt, die explizit an der Scholz-Regierung Kritik übt. Auf einer Pressekonferenz im Oktober auf die deutsche Ukraine-Politik angesprochen, verwies Putin lediglich darauf, dass Berlin nicht selbständig sei und nicht im eigenen Interesse handele. Für den Kreml ist Berlin nur eine der zahlreichen Hauptstädte, die im westlichen russophoben Konzert keine eigene Solopartie spielen. Es scheint, dass das offizielle Moskau nach wie vor das besondere, historisch bedingte deutsche Interesse an der Ukraine bewusst übersieht. Bislang sah der Kreml – ganz im Gegensatz zu Berlin – davon ab, den jetzigen, vorzüglich demütigen Botschafter der alten Schule, Sergei Netschajew, durch einen Hardliner vom Schlage eines Graf von Lambsdorff zu ersetzten. Dies könnte – je nachdem – als letztes Relikt des alten Denkens in Moskau verstanden werden, oder eben als inzwischen schon erstarrte, aber nach wie vor immer noch ausgestreckte Hand.
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Macrons Frankreich: Kriegsgetrommel zur Ablenkung von der Wirtschaftskrise
Inmitten einer wachsenden Unsicherheit in der französischen Außenpolitik vollzog Macron eine scharfe Abkehr von einer diplomatischen Haltung hin zu einer militärischen, während seine zweite Amtszeit von einer steigenden Inflation, einer Energiekrise und zahlreichen Skandalen begleitet wird.
Ein Bericht von Daria Platonova
Bei der militärischen Veranstaltung aus Anlass des französischen Nationalfeiertages am 14. Juli marschierten Truppen der Infanterie aus neun Ländern auf – aus Estland, Lettland, Litauen, Polen, Ungarn, Rumänien, Bulgarien, der Slowakei und der Tschechischen Republik – und liefen als Erste die Avenue des Champs Élysées entlang. Der französische staatliche Radiosender RFI nannte diesen Vorbeimarsch eine "Parade unter dem Banner der Ukraine".
Mit der Einladung der sogenannten Bukarest Neun, die Feierlichkeiten in Paris zu eröffnen, "demonstriert Frankreich seine Unterstützung für diese Länder als Mitglieder der EU und der NATO", betonte das französische Verteidigungsministerium. Und:
"Die Länder der Bukarest Neun sind derzeit besorgt über die russische Aggression und die unmittelbare Bedrohung, die sie darstellt."
Oberst Vincent Mingue, Kommandant einer 800 Mann starken französisch-belgischen Einheit, die in Rumänien stationiert ist, sagte: "Wir müssen auf alle Szenarien vorbereitet sein." Und er erklärte, dass es derzeit keine Annahmen dafür gebe, wie weit der Konflikt in der Ukraine gehen wird. Eine solch vage Aussage eines Obersten der französischen Armee kombiniert mit den sensationellen Äußerungen, die Macron über Frankreichs Übergang zu einer "Kriegswirtschaft" machte, gibt Anlass zur Sorge.
Macht sich Frankreich auf den Weg in den Krieg? Wird die Unterstützung für Kiew mit der Lieferung von Caesar-Haubitzen und Milan-Panzerabwehrraketen enden? Die von Premierministerin Élisabeth Borne angekündigte Überarbeitung des Gesetzes über das militärische Beschaffungsprogramm, vorgestellt im Juli 2018, scheint ein Großprojekt zu sein.
"Jetzt, zu Beginn einer Zeit der militärischen Konflikte, müssen wir in der Lage sein, bestimmte Arten von Ausrüstung schneller und intensiver zu beschaffen. Das ist eine tiefgreifende Umstrukturierung",
sagte Macron Ende Juni bei seiner Beurteilung der Arbeit des französischen Ministers für die Streitkräfte und Chef des Verteidigungsstabs.
Die Strategie von Macron im russisch-ukrainischen Konflikt bestand in der Anfangsphase aus dem Versuch, eine diplomatischen Einigung zu vermitteln, die von zahlreichen Telefonaten mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin begleitet wurde.
Ende April wurde jedoch beschlossen, der Ukraine Haubitzen vom Typ Caesar zu schicken, gefolgt von einer Anzahl von Panzerabwehrraketen vom Typ Milan. Die französische Regierung ging somit von einer humanitären Hilfe in eine militärische Hilfe über. Nach Angaben des Kieler Instituts für Weltwirtschaft hatte Paris seit Beginn der russischen Militäroffensive bis zum 7. Juni militärische Ausrüstung im Wert von über 162 Millionen Euro an die Ukraine geschickt. Interessanterweise entspricht diese maßgeschneiderte Hilfeleistung für Kiew in Form von 155-mm-Haubitzen exakt den Empfehlungen der britischen Lobbyistengruppe Royal United Services Institute (RUSI), die von der Rüstungsindustrie finanziert wird.
In einem im Juli veröffentlichten Sonderbericht mit dem Titel "Die Ukraine im Krieg: Den Weg vom Überleben zum Sieg ebnen" wird darauf hingewiesen, dass westliche Länder ihre Unterstützung für Kiew straffen und von der Lieferung großer Mengen an Waffen, die eine spezielle Ausbildung erfordern, zur Lieferung von spezifischeren Waffen übergehen sollten. So stellten die Spezialisten des Instituts fest, dass die Ukraine insbesondere 155-mm-Haubitzen brauche, "um russische Truppenkonzentrationen zu verhindern und Nachschublinien zu unterbrechen".
"Frankreich unterstützt die ukrainische Armee nicht nur in Form von mündlichen Versprechen, sondern auch durch die Lieferung von Ausrüstung ins Kriegsgebiet, begleitet von einer effektiven Ausbildung und – vor allem – mit einer raschen Entsendung",
sagte Macron im vergangenen Monat während des NATO-Gipfels in Madrid.
Damit hat sich Frankreichs militärische Aktivität von Afrika an die Grenzen zu Osteuropa verschoben. Am 14. Juni besuchte der Präsident französische Soldaten, die auf einem NATO-Stützpunkt in Rumänien stationiert sind. Es folgten Aussagen über die Notwendigkeit, das Militärpersonal des Landes in der Region aufzustocken und das Kontingent in der zweiten Jahreshälfte 2022 sogar mit Panzern vom Typ Leclerc auszurüsten.
Das Image von Macron als Diplomat wurde durch das eines Militärkommandanten ausgetauscht. In den vergangenen zwei Monaten machten sich seine "Militarisierung" und sein zunehmendes Engagement für den Ukraine-Konflikt bemerkbar. Seine früheren häufigen Aufrufe zum Dialog zwischen Russland und der Ukraine sind jetzt regelmäßigen Erklärungen gewichen, in denen behauptet wird, dass "Kiew eine Demokratie" sei – obwohl dies klar nicht der Fall ist – und "Russland den Krieg nicht gewinnen kann und ihn auch nicht gewinnen sollte".
Auf einer Pressekonferenz nach dem Gipfeltreffen der G7 sagte der französische Präsident, dass "die Unterstützung für die Ukraine und die Sanktionen gegen Russland in den kommenden Wochen und Monaten so lange wie nötig und mit der notwendigen Intensität fortgesetzt werden". Seit Anfang Juni fordert er in seinen Reden verstärkt das Verteidigungsministerium auf, das Gesetz über das militärische Beschaffungsprogramm zu überarbeiten.
In einem Interview mit dem Fernsehsender TF1 am 14. Juli sagte Macron zudem, dass Frankreich weiterhin für die Armee rekrutieren müsse und dass diese Bemühungen so weit wie möglich verstärkt werden sollten. Vielleicht hat Macron angesichts seiner sinkenden Zustimmungsraten in der Bevölkerung diesen "General"-Stil für sich eingeführt, um seine Präsidentschaft zu retten.
Unterdessen sei daran erinnert, dass die Beziehungen zwischen Macron und der Armee seit Beginn seiner Amtszeit im Élysée-Palast ziemlich angespannt waren, als er gekonnt die Rolle des cleveren Bankiers und ehemaligen Wirtschaftsministers spielte, indem er sich auf Themen der europäischen Integration konzentrierte. 2017, gleich zu Beginn seiner Amtszeit, hatte Macron einen offenen Streit mit dem damaligen Chef des französischen Verteidigungsstabs, Pierre de Villiers. Der Grund für diesen Streit war die Absicht Macrons, das Militärbudget zu kürzen, was schließlich dazu führte, dass de Villiers zurücktrat.
Nach einer Protestwelle aus dem Verteidigungsministerium hat Macron die Mittel für das Militär letztendlich doch nicht kürzen lassen. Die Generäle, die entschlossen waren, eine langfristige außenpolitische Strategie zu entwickeln, empörten sich hingegen über die von Macron an de Villiers gerichteten Worte "Ich bin Ihr Chef". Die Beziehungen des Präsidenten zur Armee waren offen gesagt nicht gut. Später im Jahr 2021 veröffentlichten mehr als hundert französische Generäle im Ruhestand einen offenen Brief in der konservativen Zeitschrift Valeurs Actuelles, der an Macron gerichtet war und in dem dazu aufgerufen wurde, "das Land vor dem Zerfall zu retten".
"Unsere älteren Kameraden sind Kämpfer, die Respekt verdienen. Sie jedoch haben sie wie Aufständische behandelt, obwohl ihr einziger Fehler wohl darin besteht, dass sie ihr Land lieben und den offensichtlichen Zerfall der Nation betrauern",
hieß es in dem Brief.
Die Militärs betonten, dass sich ein "Bürgerkrieg" zusammenbraue, und forderten den Präsidenten auf, der inneren Sicherheit mehr Aufmerksamkeit zu schenken. Die Generäle wiesen auf planlose Migrationspolitik von Macron hin, die zu einem Erstarken von islamistischen Kräften führen könnte, und machten auf den möglichen Beginn von "Rassenunruhen" und einer Art "Kampf der Kulturen" in Frankreich aufmerksam – die französische gegen die islamische.
"Die Gewalt nimmt jeden Tag zu. Wer hätte vor zehn Jahren vorausgesagt, dass ein Lehrer auf offener Straße geköpft werden würde?", fragten sich die Verfasser des Briefes. Darüber hinaus behaupteten sie, dass im Falle einer Untätigkeit seitens Macrons auch ein Staatsstreich möglich sei. Der Brief wurde von Marine Le Pen unterstützt, die seit einem Jahrzehnt die Politik der "offenen Grenzen" der vergangenen französischen Regierungen kritisiert und die Generäle aufforderte, sich ihrem Wahlkampf anzuschließen.
Der Konflikt mit dem Militär spitzte sich dann im März 2022 erneut zu, als der Präsident den Chef des französischen Militärgeheimdienstes, General Éric Vidaud, wegen "Mängeln in der Geheimdienstarbeit während der Ukrainekrise" entließ. Unterdessen führte das Fehlen einer einheitlichen koordinierten Strategie in Afrika zum beschämenden Rückzug der Truppen aus Mali, wo die antifranzösische Stimmung mit dem Verbot der staatlich kontrollierten Sender France 24 und RFI ihren Siedepunkt erreichte.
Macron, der bisher immer den Angelegenheiten des Militärs fern geblieben ist und bei zahlreichen Gelegenheiten mit den Spitzen der Armee aneinandergeraten war, hat jetzt aber damit begonnen, sich als Militarist zu positionieren und sogar die Einführung einer "Kriegswirtschaft" zu fordern. Dies ist eine ziemlich interessante und abrupte Wende seiner Persönlichkeit.
Angesichts des Rückgangs an russischen Öl- und Gasvorräten, ganz zu schweigen von den antirussischen Sanktionen, die für die französische Wirtschaft einem "Harakiri" gleichkamen, wie es Marine Le Pen formulierte, erscheint der französischen Bevölkerung die Idee, in eine Kriegswirtschaft überzugehen, alles andere als klug. Die Zustimmungswerte von Macron sinken rasant. In einer kürzlich vom internationalen Meinungs- und Marktforschungsunternehmen IFOP durchgeführten Umfrage gaben 63 Prozent der Befragten an, dass sie die Arbeit des Präsidenten missbilligen.
Zudem deutet das Fehlen einer absoluten Mehrheit für die Partei von Macron im Parlament auf einen Rückgang der Popularität seiner Agenda hin. Es ist äußerst symbolisch, dass es drei von Macron ernannten Ministern nicht gelang, in ihren Wahlbezirken zu gewinnen, nachdem sie jeweils die Unterstützung der Bevölkerung verloren hatten.
In der französischen Politik wird eine Situation, in der der Präsident nicht über die absolute parlamentarische Mehrheit verfügt, als "Kohabitation" bezeichnet. Das bedeutet, dass die Gesetzgebungsagenda des Präsidenten oft nicht vollständig umgesetzt werden kann, wenn sie vom Parlament zurückgewiesen wird.
Eine ähnliche Situation bestand 1988 in der Fünften Republik, als die wichtigsten Gesetzgebungsvorlagen beschleunigt und unter Berufung auf den Artikel 49.3 der französischen Verfassung erzwungen wurden. Der Artikel ermöglichte es der Regierung, die Verantwortung für die Umsetzung eines Gesetzentwurfs zu übernehmen und den Text eines Gesetzes ohne Abstimmung im Parlament anzunehmen. Michel Rocard, der damalige Premierminister, berief sich zwischen 1988 und 1991 insgesamt 28 Mal auf Artikel 49.3. Nach der französischen Verfassungsreform von 2008 wurde die Anwendung dieses Artikels jedoch erheblich eingeschränkt.
Die Wette auf eine aggressive außenpolitische Agenda hat dem Präsidenten einen grausamen Streich gespielt: Der Konflikt in der Ukraine beunruhigt die Franzosen weit weniger als Rentenreformen und die sinkende Kaufkraft. Vor diesem Hintergrund haben sich der Block der linken Neuen Ökologischen und Sozialen Volksunion unter Führung von Jean-Luc Mélenchon und der ParteiRassemblement National von Le Pen, die sich auf die Lösung der schwierigen wirtschaftlichen Probleme des Landes nach der Pandemie konzentriert haben, als attraktiver für die Wähler erwiesen. Die Warnungen von Mélenchon und Le Pen vor einer weiteren NATO-Osterweiterung und eine ausgewogenere Außenpolitik finden auch Unterstützung bei jenem Teil der französischen Bevölkerung, der sich noch die Erinnerung an die "goldenen Zeiten des Gaullismus" und den antiamerikanischen Kontinentalismus von Charles de Gaulle bewahrt hat.
Auch große Skandale haben sich negativ auf die Zustimmungswerte des amtierenden Präsidenten ausgewirkt: Der Verkauf des französischen Konzerns Alstom an die amerikanische Firma General Electrics, der Fall McKinsey sowie der an Fahrt gewinnende Skandal rund um Uber. Alle drei Unternehmen stehen mit amerikanischen Konzernen in Verbindung. Der Fall McKinsey, der am Vorabend der Präsidentschaftswahlen durch einen Bericht des französischen Senats bekannt wurde und der die Affäre eine Bedrohung für die nationale Souveränität bezeichnete. Das amerikanische Beratungsunternehmen arbeitete seit 2017 mit Macron zusammen und hatte bis 2021 einen Auftrag zur Entwicklung einer Reihe von Gesetzen mit einer Vergütung von einer Milliarde US-Dollar erhalten. Im Bericht des französischen Senats hieß es:
"Beratungsunternehmen mischen sich in die öffentliche Ordnung ein, was zwei Fragen aufwirft: Wie sehen wir den Staat und seine Souveränität gegenüber Privatunternehmen und handelt es sich um eine ordnungsgemäße Verwendung öffentlicher Mittel?"
Der jüngste Skandal rund um Uber hat noch einmal die Mission von Macron bei der Förderung von Interessen eines amerikanischen Konzerns offengelegt. Als Wirtschaftsminister unterstützte Macron die Legalisierung der Aktivitäten dieses Unternehmens in Frankreich und half dabei, die Schwierigkeiten zu umgehen, die in verschiedenen Regionen entstehen, wenn der Markt für Taxidienste von einem großen Monopolisten dominiert wird.
Bastien Lachaud, ein Abgeordneter der linken Bewegung La France insoumise, beschrieb Macron als "jemanden, der die Interessen von Betrügern vertritt und nicht der Bürger". Und ein Vertreter der Partei Rassemblement National, Jean-Philippe Tanguy, ging sogar so weit zu sagen, dass Macron "ein Vertreter der Geschäftsoligarchie" sei, der "in seiner Funktionen als Spitzenbeamter ausländische Interessen mit seinen persönlichen vermischt".
Jetzt haben wir also in Frankreich eine wachsende Unsicherheit in der Außenpolitik, eine scharfe Wende von einer diplomatischen zu einer militärischen Haltung, eine vertiefte militärische Unterstützung für das Kiewer Regime, die Einführung einer "Kriegswirtschaft" für Frankreich, anhaltende Spannungen mit einer Reihe von Armeegenerälen, eine steigende Inflation, eine Energiekrise, unpopuläre Reformen und zahlreiche Skandale. Macron hat in seiner jetzigen Amtszeit noch fünf Jahre vor sich. Ein halbes Jahrzehnt "Macronismus" und Kriegswirtschaft? Man wird sehen, wie sich das entwickeln wird.
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Die Ideologie des Krieges in der Ukraine und in Israel
von Thierry Meyssan Voltaire Netzwerk | Paris (Frankreich) | Die Kriege in der Ukraine und in Gaza ähneln sich mehr als man denkt, zumindest wenn man ihre Geschichte kennt. Der Ukraine-Krieg begann nicht mit der russischen Militäroperation, sondern mit den Massakern im Donbass, während der von Gaza nicht mit der Al-Aqsa-Sintflut begann, sondern 75 Jahre früher mit der Nakhba. Auf lange Sicht berufen sich die Verantwortlichen für beide Kriege auf die gleiche Ideologie.
Im Allgemeinen definiert jeder Krieg, wer "wir" sind und wer "sie" sind. "Wir" sind gut, während "sie" böse sind.
Westliche Staats- und Regierungschefs erklären zwar, dass Krieg an und für sich schlecht ist, behaupten aber, dass er angesichts der Aggression Russlands und der Hamas jetzt unverzichtbar ist. Sie sagen, Russland, oder besser sein Präsident Wladimir Putin träume davon, unser Eigentum zu beschlagnahmen und unser politisches System zu zerstören. Nach dem Einmarsch in die Ukraine werde er in Moldawien und die baltischen Staaten einmarschieren und dann weiter nach Westen vorrücken. Die Hamas hingegen sei eine hasserfüllte Sekte, die aus Antisemitismus mit der Vergewaltigung und Enthauptung von Juden beginnt und im Namen ihrer Religion weiter in den Westen eindringt.
Man sollte beachten, dass Israel und die Vereinigten Staaten ursprünglich von ihren Armeen, der Haganah und der Kontinentalarmee, gegründet wurden. Die überwiegende Mehrheit ihrer politischen Führer hat heute zuerst in den Streitkräften oder in den Geheimdiensten Karriere gemacht. Aber sie sind nicht die einzigen, denn Xi Jinping ist auch ein ehemaliger Soldat und Wladimir Putin ein ehemaliger sowjetischer Geheimdienstler (KGB).
Man fragt sich, was die Fantasien des politischen Westens nährt und wie die Entscheidungsträger uns daran hindern, die Realität zu begreifen. Russland ist genauso wenig in die Ukraine einmarschiert wie seinerzeit Frankreich in Ruanda einmarschiert ist. Moskau und Paris haben jeweils das Massaker an Ukrainern im Donbass und das der ruandischen Tutsis unterbrochen. Beide haben sich von ihrer "Schutzverantwortung" leiten lassen und Resolutionen des Sicherheitsrats umgesetzt. Palästinenser vergewaltigen oder enthaupten niemanden zum Vergnügen, auch wenn manche von ihnen einem Geheimbund angehören, der das tut. Sie kämpfen nicht aus Antisemitismus gegen die Juden, mit Ausnahme des historischen Zweigs der Hamas, sondern gegen das Apartheidsystem, dessen Opfer sie sind.
Vielleicht hat die kollektive Blindheit die erste Aufgabe, unsere früheren Verbrechen auszulöschen: Es waren die "Demokratien" der Vereinigten Staaten und der Mitglieder der Europäischen Union, die den Sturz des gewählten ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch im Jahr 2014 organisiert haben. Es waren Deutschland und Frankreich, die die Minsker Vereinbarungen unterzeichnet haben, um den Ukrainern im Donbass Frieden zu garantieren (2015), aber sie haben nie die Absicht gehabt sie umzusetzen, und sie haben sie laut den Eingeständnissen von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Präsident François Hollande zur Bewaffnung der Ukraine gegen Russland genutzt. Dieser Verstoß gegen unser Wort und unsere Unterschrift stellt nach Ansicht des Nürnberger Tribunals das schwerste aller Verbrechen dar, das Verbrechen "gegen den Frieden".
In ähnlicher Weise ist es die "größte Demokratie im Nahen Osten", Israel, das durch Besetzung und Enteignung den größten Teil der palästinensischen Gebiete, die in der Resolution 181 (1947) des Sicherheitsrats verankert sind, Meter für Meter gestohlen hat.
Es sei denn, es ist umgekehrt: Vielleicht hat unsere kollektive Blindheit die Funktion, dass wir unsere nächsten Verbrechen begehen können. In diesem Fall sollten wir uns nicht wundern, dass wir versuchen, die russische Wirtschaft zu zerschlagen und Russland letztlich in die Steinzeit zurückzuschicken. Wir sollten uns auch nicht über die Rhetorik wundern, die zur ethnischen Säuberung des geografischen Palästina und letztlich zur Vertreibung von einer Million Palästinensern aufruft.
Bei diesen Konflikten geht es nicht um den Raub von Rohstoffen, sondern um Territorien. Seit 1917 beanspruchen Dmytro Donzows ukrainische integrale Nationalisten die Souveränität über Nestor Machnos anarchistisches Neurussland, über den Donbass und die bolschewistische Krim. Natürlich wurden diese Gebiete von dem Ukrainer Nikita Chruschtschow in die sowjetische Ukraine eingegliedert, aber Kiew kann sich nicht auf diese jüngste Geschichte berufen, um sich diese Gebiete anzueignen. In ähnlicher Weise beanspruchen die revisionistischen Zionisten von Vladimir Ze’ev Jabotinsky seit 1920 die Souveränität über ganz Palästina und schließlich über den ägyptischen Sinai, den Libanon, Jordanien und Syrien, kurz alle Gebiete vom "Nil bis zum Euphrat". Natürlich bestand das alte Königreich Jerusalem aus der Stadt und ihren Vororten, aber das erlaubt ihnen nicht, die Geschichte für all diese Eroberungen heraufzubeschwören.
Es wird oft gesagt, dass die demographische Alterspyramide die Aggressivität der Staaten bestimmt. Diejenigen, die mehrheitlich junge Menschen im Alter zwischen 15 und 30 Jahren haben, wären von Natur aus kriegsorientiert. Dies ist jedoch nicht der Fall in der Ukraine oder Israel. Darüber hinaus ist es Palästina, nicht Israel, das die Bevölkerungspyramide in den Krieg treiben könnte.
Die wohl wichtigste Frage ist die ideologische. Dmytro Donzow und sein Handlanger Stepan Bandera haben die ukrainischen Kämpfer, Erben der schwedischen Wikinger, die Waräger, die die "Moskowiter" massakrieren sollen, um in Walhalla schmausen zu können, verherrlicht. Heute tut es der "Weiße Führer" Andrij Bilezki, der die Truppen der Asow-Division in Mariupol, die 3. Angriffsbrigade in Bachmut/Artjomowsk und zuletzt in Awdejewka/Awdijiwka befehligte. Auch Benjamin Netanjahu, Sohn des Privatsekretärs von Wladimir Jabotinsky, hat nicht gezögert, die Palästinenser mit den alten Amalekitern zu vergleichen. Mit anderen Worten, sie müssen alle ausgerottet werden, wie Jahwe befiehlt, sonst wird sich ihre Rasse gegen die Hebräer erheben. In ähnlicher Weise zerstörte die Tsahal [IDF] systematisch alle Universitäten und Schulen im Gazastreifen und massakrierte 30 000 Zivilisten unter dem Deckmantel des Kampfes gegen die Hamas.
Dmytro Donzow hat bereits 1923, also noch vor seiner Machtergreifung, ein Bündnis mit Adolf Hitler geschlossen und wurde dann einer der Verwalter des Reinhard-Heydrich-Instituts, das für die Umsetzung der Endlösung der Juden- und Zigeunerfrage verantwortlich war. Wladimir Jabotinsky, der 1922 ein Bündnis mit Donzow eingegangen war, gründete 1935 mit Hilfe vom Duce Benito Mussolini die Kaderschule Betar in Civitavecchia (Italien). Im Zweiten Weltkrieg hatte er keine Gelegenheit, eine große Rolle zu spielen, da er im August 1940 starb. Es kann absolut keinen Zweifel geben, dass die ukrainischen integralen Nationalisten dem Nazismus und die revisionistischen Zionisten dem Faschismus zustimmen.
Darüber hinaus finden wir die territoriale Logik des faschistischen und nationalsozialistischen Regimes in den aktuellen Reden des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu. Während die Präsidenten Russlands und Palästinas, Wladimir Putin und Mahmud Abbas, immer wieder betonen, ihre Völker zu verteidigen.
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an den taten werdet ihr sie erkennen - deshalb ist der westen so sauer. er hat die amis um den finger gewickelt. wie es dazu kam, wie raffiniert putin das alles organisierte, siehst du in diesem video... 18.11.24 der hegemon beginnt zu fallen - 6.11.24: Der Untergang der USA ist die grosse Chance für Europa - 02.11.24 HJ Müller interviewt Alexander Dugin - 14.8.24: Idealismus + das Goldene Zeitalter Deutschlands
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die beste schule die ich kenne. sie wurde geschlossen - weiss jemand mehr? 11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt. 20.05.2015 - mein ältestes inserat hat bereits 48'664 clicks. neu ein link zu ISKA - einer neuen schetinin-schule.
wie gefällt dir mein NL, meine website? was liest du, was gefällt dir besonders - welche rubrik, welche texte, welche videos? schreibe mir ein paar zeilen...
28.11.24 Hallo Markus, danke für Deine News die ich seit kurzem weitergeleitet bekomme. ... Danke Dir sehr, auch für Deine Sichtweise und Professionalität!!!!! Seit zig Jahren interessiere ich mich für Prophezeiungen...
spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe. kapitalismus abschaffen: drei-gliederung einführen vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
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26.10.22: Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller! die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu. vergrössern: mit rechter maustaste bild anclicken, dann "grafik in neuem tab öffnen" anclicken...
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