Analysen: 6.-13.9.23: Das russische Fernsehen über Tucker Carlson/ Untergang der Mittelschicht in Deutschland/ Scott Ritter: Ein herzerwärmender Bericht über Russland/ Thierry Meyssan: CIA lässt ukrainischen Nazismus wieder aufleben
die US-satanisten brauchen vorallem einen krieg, um den ausnahmezustand, das kriegsrecht auszurufen und die wahlen zu verhindern - denn gegen trump würden sie verlieren. gut möglich, dass die lichtkräfte das verhindern. vielleicht werden in diesem moment die withe hats eingreifen, der patriotische teil der armee.
Es ist immer wieder faszinierend, was man in deutschen Medien alles nicht erfährt. Gut, Tucker Carlson gilt bei denen als Spinner und „rechtsextremer“, aber er ist der beliebteste Journalist der USA und wenn er etwas sagt, ist es eine Meldung wert. Die deutschen Medien könnten ja darüber berichten und dann erklären, warum das alles Unsinn ist, was Carlson sagt. Aber manche Aussagen von ihm sind so peinlich für die Medien, das sie sie lieber verschweigen, denn immerhin ist Tucker Carlson ein Insider, der weiß, wie die US-Medien funktionieren.
Das russische Fernsehen hat ausführlich über Tucker Carlsons Video berichtet, das er während seiner Europareise aufgenommen hat und ich habe den russischen Bericht, der viele Zitate enthält, übersetzt.
Beginn der Übersetzung:
Der „nackte Kaiser“ und die amerikanische Kreis der Abhängigkeiten
Amerikas populärster Journalist Tucker Carlson, der vor einigen Monaten von Fox News gefeuert wurde, dadurch aber viel freier und damit für die Öffentlichkeit noch interessanter geworden ist, hat erklärt, dass ein direkter „heißen“ Zusammenstoß zwischen den USA und Russland bereits im nächsten Jahr unvermeidbar ist. Nach Ansicht von Carlson führt die Logik des innenpolitischen Kampfes in Amerika dazu. Genauer gesagt, die Situation, in die sich der marasmatische Biden hineingetrieben hat, der vor den Präsidentschaftswahlen keine anderen Optionen hat, um an der Macht zu bleiben. Die anderen Methoden, einschließlich der strafrechtlichen Verfolgung von Trump, funktionieren nicht mehr. Die amerikanischen Demokraten stehen mit dem Rücken zur Wand.
Carlson sagte: „Sie dürfen nicht verlieren. Sie werden alles tun, um zu gewinnen. Wie werden sie das tun? Sie werden nicht noch einmal COVID dazu benutzen. Das können sie nicht mehr tun. Was werden sie also tun? Sie werden einen Krieg mit Russland beginnen, das ist es, was sie tun werden. Nächstes Jahr wird es einen heißen Krieg zwischen den USA und Russland geben. Das wollen sie sowieso. Ich glaube nicht, dass wir gewinnen werden, aber das ist eine andere Frage. Ich denke, es ist ein politisches Problem: Sie müssen Kampfhandlungen beginnen, damit sie die Vollmachten aus Kriegszeiten in ihren Händen konzentrieren und gewinnen können. Da bin ich mir sicher. Und alle Zeichen deuten darauf hin.“
Die Anzeichen sind nicht nur das Gefühl der Demokraten, dass die Wahl krachend scheitert. Die Anzeichen sind der Krieg in der Ukraine, den Biden und sein Team eskalieren, indem sie die Einsätze immer weiter erhöhen. Grenzen der Eskalation sind nicht in Sicht. Laut Tucker Carlson könnte der Übergang zu einer direkten Konfrontation zwischen den USA und Russland sofort erfolgen, beispielsweise durch eine Provokation ähnlich wie im Golf von Tonkin, als die Amerikaner den Krieg in Vietnam durch den Angriff auf ihre eigenen Schiffe auslösten. Die Situation für so eine Wendung ist bereits vorgewärmt. Nur der Zeitpunkt muss noch ausgesucht werden.
Carlson sagte weiter: „Die USA könnten den Konflikt in der Ukraine schon heute Abend beenden, denn wir finanzieren eine der beiden Seiten, und ohne die NATO gibt es die ukrainische Armee nicht. Wenn die NATO der Ukraine ihre Unterstützung entzieht, wird die Ukraine an einem Tag zusammenbrechen.“
Tucker Carlson ist von seiner Analyse und seinen Gefühlen überzeugt. Und er ist sogar bereit zu wetten. Amerika muss in der Ukraine aufhören: „Andernfalls werden wir in einen Krieg mit Russland eintreten – ich bin bereit, mein Haus darauf zu verwetten. Der Einsatz ist hoch. Das Leben auf unserem Planeten steht auf dem Spiel. Wir reden hier von den beiden größten Atomwaffenarsenalen der Welt, die aufeinander gerichtet sind. Das ist Wahnsinn!“, sagt Carlson.
Der Wahnsinn hat jedoch schon vor langer Zeit begonnen. Das waren die endlosen Wellen der NATO-Erweiterung in Richtung Russland. Gorbatschow wurde schließlich im Gegenzug für den Abzug unserer Truppen aus Europa und die Erlaubnis, dass Deutschland nach der Vereinigung in der NATO bleiben darf, versprochen, die NATO „keinen Zoll“ zu erweitern. Ja, es gab keinen schriftlichen Vertrag, aber das Versprechen wurde dennoch in Dokumenten schriftlich festgehalten. Vor fünf Jahren, im Januar 2018, wurden Abschriften der Verhandlungen zwischen sowjetischen und westlichen Führern freigegeben und im Nationalen Sicherheitsarchiv der George Washington University veröffentlicht. Es sind etwa 30 Dokumente.
Hier sind die direkten Zitate: 1990 sagte der deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl in Gesprächen mit Gorbatschow: „Wir meinen, dass die NATO ihre Grenzen nicht erweitern sollte.“ In einer anderen Niederschrift versichert der französische Präsident Francois Mitterrand, dass die Sowjetunion die notwendigen Sicherheitsbedingungen erhalten wird. Die britische Premierministerin Margaret Thatcher sagte das gleiche. Und die Niederschrift der wichtigen Aussage von US-Außenminister James Baker: „Die NATO wird sich nicht einen Zoll nach Osten bewegen“.
Später sagte man uns, ja, aber das war ja nicht schriftlich… Heißt das, wenn es mündlich ist, dann ist es wertlos? Das ist ihre Logik. Allerdings schert sich dort auch niemand um schriftliche Vereinbarungen.
Schauen wir uns die Karte an. Das Versprechen, nicht nach Osten zu expandieren, wurde 1990 gegeben, als der Block nur 16 Länder umfasste. 1999, am Ende des Jahrzehnts, waren es 19 Länder. Die ehemaligen Mitglieder des sowjetischen Blocks Ungarn, Polen und die Tschechische Republik waren beigetreten. Fünf weitere Jahre später kamen Bulgarien, Lettland, Litauen, Rumänien, Lettland, Litauen, die Slowakei, Slowenien und Estland hinzu. Insgesamt waren es also bereits 26 Staaten. Und die NATO stand im Baltikum an Russlands Grenzen.
Dann haben die Hühner die Reste aufgepickt. 2009 kamen Albanien und Kroatien. 2017 kam Montenegro. 2020 kam Nord-Mazedonien. Insgesamt sind es nun 30 Staaten. Fast doppelt so viele wie zum Zeitpunkt des Versprechens, die NATO nicht auszudehnen. Georgien und die Ukraine werden in eine beschleunigte Warteschlange gestellt.
Wir sagen ihnen: Nur nicht die Ukraine! Und sie sagen: Die Tür zur NATO ist für die Ukraine offen. Sie führen dort einen blutigen Staatsstreich durch, setzen ihre eigenen Leute an die Macht und beginnen mit der Aufrüstung der Ukraine, um sie auf einen Krieg mit Russland vorzubereiten.
Zunächst mit nicht-tödlicher Ausrüstung. Dann winkt Präsident Trump die Lieferung von tödlichen Waffen durch, das war die Entscheidung vom Dezember 2017. Die Ukraine erhält Javelin-Panzerabwehrraketensysteme im Wert von mehreren Dutzend Millionen Dollar. Und dann ging es erst richtig los. Was hat die Ukraine jetzt nicht alles von der NATO? Jede Art von Artillerie, die neuesten Flugabwehrsysteme, gepanzerte Fahrzeuge, Panzer und Raketen, Drohnen, Granaten mit abgereichertem Uran und sogar Streumunition. Hubschrauber und F-16-Flugzeuge werden kommen. Die gesamte US-Satellitenaufklärung arbeitet für Kiew.
Spontan wurde auch Finnland in den NATO-Block aufgenommen. Schweden steht an der Tür. Und das in einer Situation, in der die Amerikaner fast alle Rüstungskontrollverträge gebrochen haben oder es nicht für nötig halten, sie zu erfüllen. Dazu kommen noch die 17.000 Sanktionen gegen Russland. Und die Ermutigung zu Terroranschlägen durch die Ukraine gegen Andersdenkende. Diese Woche sind es fünf Jahre seit der Ermordung des DNR-Chefs Alexander Sachartschenko. In Russland fielen ihnen Darja Dugina und Wladlen Tatarski zum Opfer, auf Sachar Prilepin und Konstantin Malofejew wurden Anschläge verübt, und Terroranschläge auf bekannte russische Journalisten wurden verhindert.
Dazu kommen die Sprengung der Nord-Streams, des Kachowska-Staudamms, der Raketenangriff auf den Flughafen in Pskow, und vor einigen Tagen haben unsere tapferen Streitkräfte einen weiteren Angriff auf die Krim-Brücke abgewehrt, indem sie drei halbgetauchte, unbemannte Boote mit Sprengstoff versenkt haben. Die Krim-Brücke wurde bereits zweimal gesprengt. Was kommt also als Nächstes? Über das, was als Nächstes kommt, spricht Tucker Carlson. Und das Wichtigste ist: Wer trifft die Entscheidung?
„Wir haben Leute vor uns, die davon überzeugt sind, dass Männer zu Frauen werden können, dass Masken einen vor COVID retten können. Man kann sie nicht als rational denkende Menschen bezeichnen. Werden sie gegen Russland in den Krieg ziehen? Natürlich werden sie das. Ich wiederhole: das wollen sie ja sowieso“, sagte Tucker Carlson.
Noch trauriger ist, dass es in den USA und bei den Republikanern kaum besser aussieht. Dort hat sich ein anti-russischer Konsens herausgebildet, der im Großen und Ganzen aus nicht allzu hellen Menschen besteht, was zu nichts Gutem führen wird.
Carlson sagte weiter: „Sie haben sich selbst davon überzeugt, dass Russland unser globaler Feind ist. Ich glaube, dass sie wirklich so denken. Die Republikaner denken das sicherlich. Nikki Haley, Mike Pence, ich meine den gesamten Flügel der Republikanischen Partei mit niedrigem IQ. Die meisten Mitglieder der Republikanischen Partei haben einen niedrigen IQ, auch auf der Führungsebene – sie alle denken wirklich so. Und irgendjemand muss sie zur Vernunft bringen. Ich meine, Ihr führt unser Land in den Untergang. Wir haben bereits die Kontrolle über die Welt verloren und nun befindet sich das amerikanische Imperium im freien Fall. Wir stehen kurz davor, den Dollar zu verlieren, und wenn das passiert, wird unser Land in echter Armut leben – Armut in der Größenordnung der Großen Depression. Und das wird die Folge eines Krieges mit Russland sein. Ich verstehe nicht, warum das niemand sieht, denn es ist so offensichtlich.“
Warum sieht das niemand? Tucker Carlson ist ein sehr qualifizierter Journalist mit einem analytischen Verstand, aber in der modernen westlichen Welt findet er sich in der Rolle des Jungen aus Andersens Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ wieder. Die schlauen Schneider, die nicht mehr wussten, wie sie den Monarchen zufrieden stellen sollten, boten ihm einen so dünnen Stoff an, dass der König ihn nicht sehen konnte. Beim feierlichen Ausgang war der ganze Hof sprachlos, und nur der kleine Junge schrie die Wahrheit heraus: „Der Kaiser ist nackt!“
Heute scheint die westliche Welt unter einer Art Hypnose zu stehen. Und Tucker Carlson schreit buchstäblich: „Der Kaiser ist nackt!“ Und wörtlich sagt er: „Biden ist ein Marasmatiker!“ „Man kann gar nicht überschätzen, wie schlimm es steht. Ich weiß nicht, wohin wir uns bewegen. Aber irgendeine Art von Zusammenstoß ist unvermeidlich. Außerdem ist unser Präsident dement. So sehr, dass es unmöglich ist, das zu leugnen. Biden leitet nicht die Geschäfte der Regierung. Und ich war noch nie so besorgt über das, was vor sich geht, wie jetzt.“
Tucker Carlson hat eine regelrechte Erleuchtung. Westliche Regierungen lügen die ganze Zeit und können einfache kindliche Fragen nicht beantworten, wie zum Beispiel, wozu sie die NATO brauchen.
Carlson sagte dazu: „Das wird besonders deutlich bei so grundlegenden Fragen wie zum Beispiel, wozu brauchen wir die NATO? Keiner kann darauf eine Antwort geben. De facto ist sie eine destabilisierende und böse Kraft, aber niemand wagt es, seine Meinung über sie zu ändern: Sie wurde, heißt es, geschaffen, um die UdSSR einzudämmen. Aber die UdSSR gibt es nicht mehr. Und als Trump diese Frage stellte, konnte niemand in Washington eine ehrliche Antwort geben.“
Und das liegt daran, dass das demokratische System im Westen mit seinen Institutionen – den Zweigen der Regierungen und der Presse – im Laufe der Jahre so sehr degeneriert ist, dass dort nichts mehr wirklich funktioniert. Oder zu seinem Nachteil funktioniert.
Die Presse? Die Medien? Die sind das krasseste Beispiel. Für Tucker Carlson ist das offensichtlich. Er weiß, wovon er redet. Die Presse ist unter Druck. Und hier ist ein Beispiel, von dem Tucker Carlson erzählt: „Im Jahr 2008 wurde klar, dass Barack Obama Sex mit Männern hatte und Crack geraucht hat. Es tauchte ein Typ namens Larry Sinclair auf und sagte, er sei bereit, unter Eid zu schwören, dass das so war, und er war bereit, sich einem Lügendetektortest zu unterziehen. Und das tat er auch. ‚Ich habe Crack geraucht und hatte Sex mit Barack Obama‘, sagte er. Es war offensichtlich, dass er die Wahrheit sagte. Aber keiner der Journalisten hat darüber geschrieben! Nicht, weil sie beim Thema Sex und Drogen zimperlich wären, sondern weil Obamas Team damit drohte, ihnen die Akkreditierung für die Berichterstattung über seinen Wahlkampf zu entziehen. Und alle haben geschwiegen. Das ist nur ein kleines Beispiel, aber es passiert ständig und betrifft viele Themen.“
Das ist nur eine der Techniken zur Führung der Presse: der Entzug der Akkreditierung zu Strukturen der Macht oder der Politik. Der Entzug der Akkreditierung bedeutet den Entzug von Informationsquellen. Für jedes größere Medium in den USA – sei es ein Fernsehsender, eine Nachrichtenagentur oder eine Zeitung – ist das schlecht und führt zu finanziellen Verlusten. Darum lenken die Medien ihre Journalisten in die richtige Richtung, für Loyalität und Gehalt. So entsteht der Kreis der Abhängigkeiten.
Carlson sagte weiter: „Wegen der Nachricht, dass Barack Obama mehr auf Jungs steht – das weiß sowieso schon jeder, denn er selbst hat es in einem Brief an seine Freundin geschrieben -, wird die Welt nicht untergehen Das ist seine Sache, ich kritisiere seine Neigungen in keiner Weise. Ich weise nur auf die vielen Lügen hin, die man in den Medien über all das finden konnte. Die Leute wussten, dass es wahr war, und es war zu der Zeit mehr als offensichtlich, aber die Journalisten, die über Obamas Präsidentschaftswahlkampf berichteten, sagten kein Wort darüber, weil sie Angst hatten, ihre Akkreditierung zu verlieren. Und so etwas kommt in der Regierung auf verschiedenen Ebenen ständig vor.“
Das war ein Beispiel für das Verschweigen, ein Beispiel dafür, wie zuverlässig man ihnen dort den Mund stopfen kann. Tucker Carlson selbst hat ja auch erst jetzt davon erzählt, wo er nicht mehr bei Fox News arbeitet, sondern, wie man so schön sagt, in Freiheit ist. Aber er kennt das System, wie die amerikanischen Medien funktionieren, von innen und von Grund auf. Das System entzieht der Öffentlichkeit nicht nur Informationen, sondern verbreitet auch Falschinformationen und suggeriert, dass die Öffentlichkeit im Reich der Zerrspiegel lebt.
Carlson sagte weiter: „Viele Moderatoren, darunter auch Leute, die ich gut kenne und mit denen ich bei verschiedenen Fernsehsendern zusammengearbeitet habe, dienen als Sprachrohr für das Pentagon und die CIA und verbreiten bewusst Lügen in deren Interesse. Das ist ein weit verbreitetes Phänomen. Ich kenne Leute von CNN, die die Regierungspropaganda vorlesen, die sie von den Geheimdiensten bekommen haben, und sie tun das ganz bewusst.“
Sie brauchen ein Beispiel? Es gibt so viele, wie Sie wollen! Tucker Carlson erinnert an den Fall im April 2017, als die Terroristen des IS in der syrischen Stadt Khan Sheikhoun Chemiewaffen eingesetzt haben. Es gab 80 Tote und Hunderte Verletzte. Die Weißhelme, deren Leiter für den britischen Geheimdienst arbeitete, machten Syrien für den chemischen Angriff verantwortlich. Niemand hat den Vorfall wirklich untersucht. Die Experten der UNO-Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OPCW) waren nicht einmal vor Ort, um Proben zu nehmen. Die Tochter von Präsident Trump rannte weinend zu ihrem Vater und hielt ihm Fotos der Opfer in Khan Sheikhoun hin und Papa ordnete einen Raketenangriff auf Syrien an. 59 Tomahawk-Raketen flogen auf den Flugplatz Shayrat.
Und so drückt Tucker Carlson das aus: „Erinnern Sie sich an die Episode, als die CIA und das Pentagon behaupteten, Bashar al-Assad habe Giftgas gegen sein eigenes Volk eingesetzt? Dafür gab es keinerlei Beweise. Keine! Null! Ich habe mich an sie gewandt, aber sie haben mir keine Beweise vorgelegt. Das war ein sehr aufsehenerregender Fall und wir haben wegen dieser Berichte viele Menschen getötet. Wir haben Raketen abgefeuert und eine Menge Menschen getötet. Wir haben wegen dieser Behauptungen Menschenleben genommen. Soweit ich weiß, war es eine Lüge. Aber alle Reporter, die auf Fragen der nationalen Sicherheit spezialisiert sind, und alle Fernsehsender haben diese Lügen blindlings wiederholt.“
So funktioniert das. Wenn es nötig ist, stellt die amerikanische Presse, gefolgt von der gesamten westlichen Presse, die Tatsachen auf den Kopf. Ein geradezu schreiendes Beispiel ist die Sprengung der Nord Streams, zu der Carlson sagt: „Die Biden-Administration hat Nord Stream gesprengt und damit den größten Akt der Industriesabotage in der Geschichte begangen, der die schlimmsten CO2-Emissionen in der Geschichte ausgelöst hat – das ist ein Umweltverbrechen. Das ist sehr ernst. Und alle Reporter schauten direkt in die Kamera und sagten: ‚Wir glauben, dass Russland das getan hat.‘ Sie wussten, dass Russland es nicht getan hat. Das ist eine Lüge! Sie wussten, dass es eine Lüge war.“
Und noch einmal von Tucker Carlson: „Der Kaiser ist nackt!“. „Das Land wird von einem alten, altersschwachen Präsidenten geführt, der glaubt, es sei 1962, und alle anderen tun so, als wäre es so, aber die Realität ist anders. Die dynamischste Zeit meines Lebens ist angebrochen, aber um das zu erkennen, musste ich das Land verlassen.“
Ende der Übersetzung
Hauptseite / Deutschland
Von Susan Bonath: Gräbt mit am eigenen Untergang: Warum die Mittelschicht in Deutschland schrumpft
Laut Münchner Ifo-Institut hat sich die Mittelschicht in Deutschland weiter verkleinert. Für wenige ging es aufwärts, für viele aber abwärts. Das ist nicht neu: In den USA wachsen am Rande der urbanen Zentren seit Jahrzehnten die Slums. Die Ursachen dafür schafft nicht nur die Politik, sondern der fortgeschrittene Kapitalismus selbst. Denn dieser sorgt dafür, dass sich Vermögen unaufhörlich ganz oben konzentrieren. Das ist jedoch kein Thema für die bürgerlichen Ökonomen. Sie kratzen, wie erwartet, nur an der Oberfläche.
Politik schont Reiche und schröpft Arbeiter
Der Ifo-Studie zufolge schrumpfte die sogenannte Mittelschicht in Deutschland zwischen 2007 und 2019 von 65 auf 63 Prozent. Damit setzt sich ein bekannter Trend fort: Im Jahr 1995 zählte die Bertelsmann-Stiftung noch 70 Prozent der deutschen Haushalte dazu, wie die WirtschaftsWoche Ende 2021 berichtete. Im Artikel finden sich einige interessante Details: Demnach war allein von 2014 bis 2017 mehr als ein Fünftel der Lohnabhängigen im erwerbsfähigen Alter in die Unterschicht abgerutscht, vor allem junge Menschen.
Die Ursachen-Analyse der Ifo-Forscher ist für Ökonomen von Rang aber eher schwach. Die Steuer- und Abgabenlast sei zu hoch, was eine zusätzliche private Altersvorsorge erschwere, heißt es etwa. Deshalb lohne es sich mit mittleren oder geringen Einkommen kaum, mehr als bisher zu arbeiten. Der Aufstieg sei schwieriger geworden.
Abgesehen davon, dass sich hier ein absurder Faulheitsvorwurf zu verstecken scheint, ist dieses Problem längst bekannt: In Deutschland müssen schon Beschäftigte mit einem monatlichen Bruttogehalt von knapp 5.250 Euro den Spitzensteuersatz von 42 Prozent bezahlen. Ab etwa 23.300 Euro Monatssalär steigt der Satz nochmals geringfügig auf 45 Prozent, dort ist er seit 2005 festgezurrt.
Das bedeutet: Ein Manager mit einem Jahresgehalt von 6 Millionen Euro zahlt nur drei Prozent mehr Steuern von seinem Einkommen als ein Arzt mit einem Monatsbrutto von 5.300 Euro. Die ungerechte Steuerprogression zeigt sich auch am unteren Ende: Ein Soloselbständiger mit einem Jahresbrutto von nur 18.000 Euro, also 1.500 pro Monat und damit schon nicht mehr "Mittelschicht", muss davon bereits 1.453 Euro Einkommenssteuer an den Staat abdrücken – 20,5 Prozent vom Verdienst oberhalb des aktuellen mickrigen Grundfreibetrags von 10.908 Euro, an dem sich übrigens auch der Bürgergeld-Satz orientiert.
Das Fazit ist eindeutig: Der Staat schont die Reichen, die vielfach andere für sich arbeiten lassen und schröpft die Arbeiter, Angestellten und kleinen Selbstständigen. Mit der seit 1968 sukzessive von zehn auf 19 Prozent gestiegenen Mehrwertsteuer belastet die Politik zusätzlich alle Armen besonders. Mit einer im Jahr 2000 beschlossenen Steuerreform verschärfte die damalige Bundesregierung unter Kanzler Gerhard Schröder (SPD) diesen Trend: Sie senkte den Spitzensteuersatz von 53 auf 42 Prozent – ein Geschenk an die Reichen zulasten des weitaus größeren ärmeren Teils der Bevölkerung.
Wer ist die Mittelschicht?
Der moderne Kapitalismus hat den Begriff Mittelschicht zu einem geflügelten Wort gemacht, das stark an Emotionen anknüpft. Es fühlt sich gut an, Mittelschicht zu sein, das klingt nach Fleiß und Opferbereitschaft, nach selbst erarbeitetem Wohlstand – die Armen sind die anderen und dann wohl selbst schuld an ihrer Lage. Man grenzt sich sowohl von unten als auch von ganz oben ab.
Analyse Demokratiestudie in Deutschland ergibt: Profiteure des Systems sind unkritisch und autoritätsgläubig
Kein Wunder: Laut Ifo-Institut fühlen sich 80 Prozent der Deutschen als Mittelschicht. Die OECD zählt hingegen jene zu dieser ominösen "bürgerlichen Mitte", die über 75 bis 200 Prozent des mittleren Einkommens verfügen. In Deutschland gehört demnach dazu, wer als Alleinstehende insgesamt 1.545 bis knapp 4.120 Euro netto pro Monat zur Verfügung hat, inklusive aller Bezüge. Das ist nicht viel, wenn man die hohe Inflation derzeit bedenkt.
Dennoch sind diese Summen wenig ausschlaggebend für das gute Gefühl, zur Masse der "Mitte" zu gehören. Auch ein prekär beschäftigter junger Akademiker, der sich mit schlechter bezahlten Praktika, Projekten und Honorarverträgen, dazu bestenfalls ein Zuschuss von den Eltern, über Wasser hält, mag sich zu dieser Mitte zählen. Und dann gibt es freilich das andere Extrem: 2018 posaunte der Millionär und heutige CDU-Chef Friedrich Merz lauthals herum, er sei ja gar nicht Ober-, sondern "gehobene Mittelschicht".
Marx und die "schwankenden Zwischenschichten"
Auch die marxistische Analyse kennt die sogenannte Mittelklasse zwischen Proletariat und Bürgertum. Dort ist die Rede vom schwankenden Kleinbürgertum – damals gehörten vor allem kleine Kapitalisten, wie Handwerker, dazu, aber auch eine "Angestellten- und Arbeiteraristokratie" war schon im Wachsen. Schwankend sei sie, weil sie sich mal mit der Arbeiterklasse, meist aber mit dem Großbürgertum verbünde.
Marx sah diese "Zwischenschichten" als ein Übergangsphänomen an, das durch den sich stets verschärfenden Widerspruch zwischen Kapital und Arbeit, also zwischen oben und unten, irgendwann im Proletariat verschwinden würde. In der sehr langfristigen Tendenz scheint ihm die aktuelle Entwicklung zwar Recht zu geben, aber Ausmaß und Einfluss der Mittelschicht in den letzten 150 Jahren – zumindest in den imperialistischen Zentren der Welt – hatte er nicht auf dem Schirm.
Das ist nicht verwunderlich: Marx erkannte zwar die Tendenz des Kapitals zur Monopolbildung auf globaler Ebene und die daraus folgende Machtkonzentration bei multinationalen Großkonzernen, dessen (vorläufige) Ergebnisse wir im heutigen Imperialismus erleben. Auch den technologischen Fortschritt, der die Profitrate gesamtwirtschaftlich tendenziell sinken lässt, was die zyklischen Wirtschaftskrisen hervorruft, die jederzeit in Kriege münden können, bezog Marx in seine Analysen ein.
Was Marx aber unterschätzte, ist die Fähigkeit des politischen Managements, mit fiskalischen Eingriffen und viel Propaganda gravierende soziale Probleme vorübergehend im Zaum zu halten. Auch die beiden imperialistischen Weltkriege im 20. Jahrhundert konnte er freilich nicht voraussehen, deren immense Zerstörung eine etwa 30-jährige Ära des Wiederaufbaus einleitete, was die Wirtschaft im Westen – zulasten der kolonialisierten und ausgebeuteten Peripherie – natürlich länger als gewohnt boomen ließ.
"Soziale Marktwirtschaft" – ein Maulkorb für die Arbeiterklasse
Damit konnten die Herrschenden dem Kapitalismus einen sozialen Schein verpassen. Das heißt: Sie privilegierten einen großen Teil der einheimischen Arbeiterklasse, schufen einen bis heute wachsenden Verwaltungsapparat, um soziale Probleme zu minimieren und konnten als wohl größten Clou Gewerkschaften und einstige Arbeiterparteien entmachten und in ihre Apparate assimilieren.
Die Erzählung von der "Sozialen Marktwirtschaft" war geboren. Sie suggerierte, das Proletariat fahre besser, wenn es mit der Bourgeoisie "sozialpartnerschaftlich" verhandele. Die vergleichsweise kurze Ära der "Sozialen Marktwirtschaft" ermöglichte tatsächlich der Mehrheit den Aufstieg aus der Armut: Kinder aus Arbeiterfamilien konnten studieren, die Löhne stiegen schneller als die Inflation, die Volkswagen rollten immer schneller vom Band, der Markt brummte. Doch der ist irgendwann auch wieder gesättigt.
Schon ab den 1970er-Jahren rollten die ersten Wirtschaftskrisen wieder übers Land. Die Arbeitslosigkeit wuchs, das Fernsehen debattierte über vermeintliche "Faulpelze", Sozialkürzungen standen an. Die Armut, zuvor im Sinkflug, nahm wieder zu. Die neuen Aufgestiegenen konkurrierten zunehmend härter um Jobs in Staatsapparat und Wirtschaft, die Mittelschicht wuchs nicht mehr, der Aufstieg wurde immer schwieriger.
Mit anderen Worten: 30 Jahre "Soziale Marktwirtschaft" samt "anfüttern" einer großen "Mittelschicht" waren der deutschen Politik nur durch Krieg, Zerstörung, Wiederaufbau und Unterdrückung der Peripherie möglich. Das nutzte auch dem Kapital, denn so gelang es, die großen Gewerkschaften zu assimilieren, sie zu zahnlosen Tigern mit überbezahlten Chefs zu machen. Was kurzfristig als Fortschritt erschien, war zugleich ein langfristiger Maulkorb für die Arbeiterklasse.
Wachsende Armut – ein Systemproblem
Die statistischen Daten bestätigen die Tendenz: Seit 1991 ist die Zahl der Armen in Deutschland kontinuierlich gewachsen. Damals, ein Jahr nach der sogenannten Wiedervereinigung, lebten Forschern der Hans-Böckler-Stiftung zufolge rund elf Prozent der Bundesbürger unterhalb der Armutsgrenze. Im Jahr 2013 waren demnach schon 15,3 Prozent der Einwohner betroffen. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Zahl der Armen in Deutschland von 14 Prozent im Jahr 2006 auf fast 17 Prozent im Jahr 2021.
Um dies in Zahlen auszudrücken: Nach dem Zusammenschluss von BRD und DDR registrierten die Behörden knapp 9 Millionen Menschen in Deutschland, die unterhalb der damaligen Armutsgrenze lebten. Heute gibt es demnach mehr als 14 Millionen Betroffene. Während in diesem Zeitfenster die Bevölkerung von rund 80 auf 84 Millionen Menschen angewachsen ist, also um etwa fünf Prozent, stieg die Zahl der Armen um etwa 55 Prozent an.
Der Grund für die wachsende Verarmung ist nicht etwa ein mysteriöses Faulheitsvirus, das Lohnabhängige befallen hat, sondern das kapitalistische System selbst. Dessen Privatwirtschaft basiert nämlich nicht darauf, die Bevölkerung zu versorgen. Vielmehr wird jede Ware für den Markt aus einem einzigen Grund produziert: Maximalprofit, und der wird aus der Ware Arbeitskraft geschöpft. Zum Gesamtprofit trägt dabei lediglich produktive Arbeitskraft bei, also Menschen, die neue Waren herstellen, alles andere ist Umverteilung.
Meinung Hinter der linken Fassade: Mehr Inflation, mehr Arbeitslose, mehr Profit
Warum der "Sozialstaat" immer teurer wird
Gerade in der Produktion ersetzen zunehmend Maschinen und Computer die menschliche Arbeitskraft. Dafür wachsen Staatsapparat und Dienstleistungssektor fortwährend, die beide auf Anteile vom Gesamtprofit angewiesen sind, aber eben keinen neuen schaffen. Die Zahl der Arbeiter, die für neuen Profit sorgen, nimmt also ab, während immer mehr unproduktive Verwalter, Manager, Politiker und Großaktionäre, oft hoch alimentiert, die Hand aufhalten. Auch die Arbeitslosenquote geht in die Höhe, die Armut wächst.
Nun legt auch das Großkapital das Management seiner Bedürfnisse gern in die Hand seines Managers, des Staates. Dazu gehört zum Beispiel die Ausbildung der benötigten Arbeitskräfte, der technologische Fortschritt drängt hier auf Tempo. Kommt der Staat nicht hinterher, zum Beispiel wegen Sparprogrammen, Schuldenbremsen und Sozialabbau, gibt es eben einen Fachkräftemangel, wie wir ihn erleben.
Für den Staat wird es also zunehmend teurer, die systemisch produzierten Verwerfungen einzudämmen. Als Machtinstrument der Herrschenden zieht er aber nicht die Reichen zur Verantwortung, bei denen sich die Vermögen aufgrund der Logik der Profitmaximierung sammeln. Er schöpft das Geld wie immer bei den Arbeitern ab – und effektiv ist dies eben nur bei den weniger werdenden Produktiven möglich.
Zugleich kürzt der Staat an den Sozialausgaben, obwohl sich die Probleme systembedingt verstärken. Die Agenda 2010 mit harten Einschnitten bei der Arbeitslosen- und Sozialhilfe, im Gesundheitswesen, Arbeitsrecht und bei den Renten ist dafür ein Paradebeispiel.
Die Ergebnisse waren das Ziel: Lohndrückerei, Erpressung und Entrechtung von Normalverdienern, zunehmende soziale Verelendungstendenzen – eine kurzfristige Profitmaschine, die langfristig den Teufelskreis beschleunigt. Das mediale Gejammere über angeblich explodierende Faulheit ist also nichts weiter als billige Propaganda, um das politische Desaster zu rechtfertigen.
Im Zweifel für die Herrschenden?
Nun bedingen diese systemischen Tendenzen, die man als politisch gestützte Kapital-Akkumulation bei den Vermögenden mit besagten Auswirkungen zusammenfassen kann, nicht nur eine immer autoritärere Innenpolitik aufgrund sozialer Verwerfungen, sondern eine zunehmend kriegerische Außenpolitik: Die NATO ist auf imperialistischem Markteroberungstrip, um den stockenden Profitfluss anzukurbeln.
Hier sind wir wieder bei der ominösen Mittelschicht angelangt, oder besser: bei ihrer Rolle im politischen Spiel. Ob in Sachen Corona, Energie oder Waffenlieferungen in die Ukraine und andere Kriegsgebiete: Insbesondere die akademische "Mitte" tendiert wieder einmal dazu, diese Politik gegen die Armen, teils gegen sich selbst, mitzutragen. Soziologisch betrachtet, dürfte ihre Abstiegsangst gehörig dazu beitragen, dass sich große Teile von ihr den Herrschenden an den Hals werfen.
Ähnliches ist aus der Weimarer Republik bekannt: Ohne die Kooperation der damaligen Mittelschichten mit den jeweils Mächtigen wäre ein derartiger Aufstieg der deutschen Nazis inklusive Etablierung ihrer rassistischen und antisemitischen Mythen kaum möglich gewesen – Ausnahmen bestätigen nur die Regel.
Gegen die eigenen Interessen
Das tendenzielle Andienen der Mittelklasse an die Mächtigen oder Teile der herrschenden Klasse hat allerdings in Krisen nie zu einer Verbesserung ihrer Lage geführt. Unter innen- und außenpolitischen Verwerfungen, wie Verarmung, sozialer Spaltung, letztlich auch Krieg leiden echte oder gefühlte Mittelschichtler kaum minder als die sogenannte Unterschicht.
Wird zum Beispiel die Grundsicherung gekürzt oder verschärft die Politik die Bedingungen, unter denen sie bezogen werden kann, prekarisiert dies auch das Leben großer Teile der Mittelschicht. Beschäftigte werden sich weniger gegen arbeitsbedingte Zumutungen wehren, weil sie eben auf ihren Lohn angewiesen sind und bei Jobverlust früher oder später Sozialleistungen benötigen. Anders gesagt: Solidarisiert sich die Mittelschicht mit den Herrschenden, schießt sie sich meist ins sprichwörtliche eigene Knie.
Schon Marx verortete diese "Mitte" näher an der Arbeiterklasse als an der Großbourgeoisie. Sogar einige bürgerliche Ökonomen sehen heute eine Art akademisches Proletariat wachsen, das sich auf dem Arbeitsmarkt immer wieder neu prekär verdingen muss und meist nicht besser, oft sogar unsicherer lebt als eine Teilzeitverkäuferin bei Lidl. Hier bestimmt dann eher das Bauchgefühl die "Zugehörigkeit".
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Graben am eigenen Untergang
Die globale Monopolisierung des Kapitals, die zur Herausbildung zweier großer globaler Machtblöcke, zunehmend imperialistischer Außen- und autoritärer Innenpolitik führt, dazu der technologische Fortschritt, der produktive Arbeit zusehends automatisiert und die erzielbaren Profite tendenziell sinken lässt, schließlich die Politik, die wie eh und je die Interessen der Reichsten bedient: Dies und nicht ein ominöses Faulheitssyndrom ist der ökonomische Motor, der die Mittelschicht schrumpfen lässt.
Die USA mit ihren wachsenden Slums zeigen deutlich, was Deutschland bevorsteht, wenn die Politik der Vermögenskonzentration weiterhin tatenlos zusieht und dabei als Vasall des angeblich "demokratischen Vorzeigelandes" agiert. Aber so weit muss man gar nicht schauen. Längst genügt der Blick auf die Bahnhöfe und in die Parks beliebiger deutscher Großstädte, wo das Elend sichtbar explodiert. Diese Entwicklung betrifft auch das Leben, ja die Existenz der Mittelschicht.
So trügt der gewahrte Schein in den Institutionen, Apparaten, NGOs und woken Bürotürmen großer Konzerne, wo ein großer Teil der angepassten Mittelverdiener seinen Dienst tut: Sie selbst stehen längst mit einem Fuß im Moloch der Verwerfungen, den sie selbst durch unkritisches Mitlaufen befeuern. Auch wenn es viele (noch) nicht wahrhaben wollen: Die Mittelschicht gräbt derzeit mit an ihrem eigenen Untergang.
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Danny Haiphong und Scott Ritter: Eine Reise nach Russland
Ein herzerwärmender Bericht über Russland, die russische Kultur und die russischen Menschen. Gut für's Gemüt in medial aufgeheizter Zeit! 5. September 2023 (Datum der Veröffentlichung auf Youtube) 07. September 2023
Das Transkript und die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus
Danny Haiphong:
Nun, Scott, ich weiß, Sie sind kürzlich aus Russland zurückgekehrt. Ich war gerade im Land der EU, wie ich es nenne. Ich war in mehreren Ländern. Ich war gerade im Urlaub. Aber ich konnte zumindest aus einer begrenzten Perspektive genau sehen, was in Europa vor sich geht. Aber ich würde gerne etwas über Ihre Erfahrungen in Russland erfahren.
Ich weiß, dass Sie eine Tournee zu Ihrem Buch "Disarmament In The Time of Perestroika – Arms Control in The End of The Soviet Union" (Abrüstung in der Zeit der Perestroika – Rüstungskontrolle am Ende der Sowjetunion) gemacht haben, das jeder bei Clarity Press erwerben sollte. Aber erzählen Sie uns von Ihren Erfahrungen. Wie war es, nach Russland zu reisen? Was auch immer Sie hervorheben möchten. Denn Russland ist derzeit ein geheimnisvoller und gefährlicher Ort, angesichts des ganzen Lärms, den das außenpolitische Establishment der USA, die NATO usw. machen.
Scott Ritter:
Nun, ich werde nicht lügen. Es war... Der Gedanke, nach Russland zu reisen, war interessant. Zunächst einmal dachte ich wirklich, dass meine Regierung mich aufhalten würde. Dass sie mich daran hindern würden, das Flugzeug zu besteigen. Und so war ich angenehm überrascht, als ich an Bord gehen durfte und wir von Istanbul nach Nowosibirsk flogen, das unser Einreiseort war. Nicht viele Amerikaner, nicht viele Ausländer kommen nach Nowosibirsk. Die meisten Leute kommen über Moskau, vielleicht St. Petersburg oder Sotschi. Nowosibirsk liegt tief im Hinterland von Sibirien. Aber das war die Heimatstadt meines Gastgebers, Alexander Zirionow, des Mannes, der mein Sponsor war. Dorthin sind wir also geflogen, und das war auf seine Weise interessant.
Ich glaube, die russischen Zoll- und Grenzschutzbeamten, die für die Passkontrolle zuständig sind, waren schockiert, als sie sahen, wie amerikanische Pässe unter ihrem Fenster hindurchgeschoben wurden. Sie waren sogar so schockiert, dass sie sagten: "Time out, bitte setzen Sie sich. Wir müssen das an die Zentrale weiterleiten." Und die haben das geregelt: Wir hatten die richtigen Visa und die Behörden wussten, dass wir kommen würden, und so wurden wir schließlich eingelassen. Aber das zeigt nur, dass der Aspekt der Fremdheit in beide Richtungen ging, denn zu diesem Zeitpunkt reisen nicht allzu viele Amerikaner nach Russland.
Der Zweck des Besuchs war, wie Sie sagten, die Förderung der russischen Ausgabe meines Buches. Es wurde von der Komsomolskaja Prawda herausgegeben, einem der größten und angesehensten Verlage Russlands, und sie haben fantastische Arbeit geleistet, um das Buch in Druck zu geben. Ich glaube, sie haben zunächst 15.000 Exemplare gedruckt, und soweit ich weiß, waren sie alle schnell verkauft. Ein großes Lob dafür. Komsomolskaja Prawdas Motivation, diese Tournee zu unterstützen, war der Verkauf von Büchern, und das spielte natürlich eine wichtige Rolle bei meiner Arbeit. Aber der Mechanismus, das Buch zu verkaufen, bestand darin, Shows wie diese zu machen, in russische Shows zu gehen und über Abrüstung zu sprechen, über das Buch zu sprechen, über aktuelle Themen zu sprechen.
In jeder Stadt, in die ich gereist bin, habe ich eine Art Gemeindeversammlung abgehalten. Ursprünglich sollten sie ziemlich groß sein, und es gab ein großes Interesse. Ich will nicht prahlen. Ich sage nur, dass es in Russland ein großes Interesse an dem gibt, was ich zu sagen habe, und ich hätte die Möglichkeit gehabt, weiterzumachen. Wir hätten die Säle leicht mit tausend, fünftausend Menschen füllen können. Es wurde jedoch aus Sicherheitsgründen die Entscheidung getroffen, dies nicht zu tun. Kurz bevor ich in Russland eintreffen sollte, wurde ein russischer Kriegsblogger mit dem Spitznamen Tatarski vom ukrainischen Geheimdienst ermordet. Er stand auf einer Todesliste, der so genannten (?)-Liste. Ich stehe auf dieser Liste, und die ukrainische Regierung hat mein Profil geschärft, indem sie meine Äußerungen zum Konflikt in der Ukraine verurteilt hat. Und so gab es Bedenken, dass, wenn sie die Veranstaltungsorte im Voraus bekannt machen, dies ein Ziel für Leute werden könnte, die mir schaden wollen. Aber was noch wichtiger ist – vergessen Sie mich – es könnten unschuldige Menschen verletzt werden, die gekommen sind, um zu hören, was ich zu sagen habe. Man will nicht die Voraussetzungen dafür schaffen, dass das Leben von Tausenden von Menschen in Gefahr gerät. Und so kam es unter anderem, dass die Ankündigung meiner Gespräche bis zum letzten Moment zurückgehalten wurde, und es gab extrem strenge Sicherheitsvorkehrungen.
Ich konnte also nicht zu großen Menschenmengen sprechen. Aber die Menschen, zu denen ich gesprochen habe, waren Menschen, die dabei sein wollten, Menschen, die sich für das interessierten, was ich zu sagen hatte. Die Leute haben mich herausgefordert, hatten einige sehr interessante Fragen, sehr bohrende Fragen, und so hatte ich die wunderbare Gelegenheit, mit den Menschen zu interagieren.
Aber der andere Teil der Reise war meine eigene Reise, um mehr über Russland zu erfahren, verstehen Sie? Denn hier geht es nicht nur darum, ein Buch zu promoten. Ich meine, das ist natürlich das, was diese Reise möglich gemacht hat. Aber um dieser Reise eine Bedeutung zu geben, die über die reine Vermarktung hinausgeht, hielt ich es für unerlässlich, nach Russland zu reisen, aus erster Hand zu sehen, worum es in Russland geht, und mein Bestes zu tun, um das Wesen Russlands einzufangen und es nach Amerika zu bringen, damit ich den Amerikanern, die nicht die Gelegenheit hatten, nach Russland zu reisen, die Realität Russlands besser erklären kann. Manche Leute mögen das für kitschig halten.
Aber die Art und Weise, womit ich versuche, diese Essenz zu erfassen, ist die russische Seele. Das ist ein Konzept, das nicht ich erfunden habe. Russische Schriftsteller sprechen schon seit Jahrhunderten über die russische Seele: Dostojewski, Tolstoi, Lermontow. Sie alle sprechen auf die eine oder andere Weise über die russische Seele, und die Russen selbst sprechen über die Seele. Sie ist ein wichtiger Teil dessen, wer sie sind, was sie sind. Und hier bin ich, ein Amerikaner, und ich versuche zu sagen: "Nun, was ist die russische Seele? Wie würden Sie sie beschreiben? Was umfasst sie? Und welche Bedeutung hat sie? Und was sind die Auswirkungen dieser russischen Seele?"
Und das war eine Reise, auf die ich mich begeben habe, und ich habe sie ernst genommen. Ich hatte die einmalige Gelegenheit, die russische Kultur, die russische Geschichte, das russische Volk und die russische Natur kennenzulernen. Ein Teil meiner Reise war, wie ich es nenne, der Flugzeug-, Zug- und Autoaspekt – das heißt, wir sind viel geflogen, wir haben viele Züge genommen und sind viel gefahren. So habe ich alle Aspekte des russischen Verkehrswesens kennen gelernt.
Das Zeugnis, das ich Russland ausstellen werde, lautet wie folgt: Das mag viele Amerikaner schockieren. Die Sanktionen funktionieren nicht. Lassen Sie es mich andersherum ausdrücken: Die Sanktionen machen Russland stärker. Die russische Wirtschaft ist heute die stärkste Wirtschaft in der Geschichte der Russischen Föderation. Das ist nicht die Aussage von Scott Ritter. Ich meine, das war meine Beobachtung.
Russland hat gerade ein internationales Wirtschaftsforum in St. Petersburg abgehalten, und Wladimir Putin hat dort eine Rede gehalten und eine Bilanz gezogen, in der er genau dasselbe sagte: Der russischen Wirtschaft geht es gut. Sie wächst, sie ist die stärkste, dynamischste und dynamischste Wirtschaft in der Geschichte Russlands. Und der Grund dafür ist die zwingende Reaktion Russlands auf die Sanktionen, die die Vereinigten Staaten und Europa verhängt haben. Russland hat die Sanktionen überwunden. Russland macht weiter. Es schert sich nicht mehr um den Westen. Sie brauchen den Westen nicht mehr. Sie wollen den Westen nicht mehr. Und es geht ihnen gut.
Jede Stadt – und ich komme aus den Vereinigten Staaten, Sie sind hier, Danny, wissen Sie… Sie haben vom "Build Back Better Plan" gehört, dem Plan von Joe Biden (...) und was er bewirken würde, die Wunder, die er in Amerika bewirken würde: Neue Brücken, neue Straßen, alles, was wir neu machen wollten. Wir werden Amerika neu gestalten. Ein großes Heimwerkerprojekt. Nun, es ist nicht geschehen und es wird auch nicht geschehen, weil wir es uns nicht leisten können.
Ich will Ihnen sagen, wer "Build Back Better" macht: Die Russen! In jeder Stadt, in der ich war, gibt es massive Bauprojekte. Und warum? Weil dank der Sanktionen das von den Oligarchen betriebene System der Entwicklung der russischen Wirtschaft, bei dem man Geschäftsmöglichkeiten schaffen, Geld verdienen und dieses Geld dann aus Russland rausschaffen konnte, vorbei ist. Im Moment fließt kein Geld aus Russland ab, weil Russland mit Sanktionen belegt ist. Sie können ihr Geld nicht abziehen. Aber sie machen immer noch Geld. Wohin fließt es? Es wird wieder in Russland investiert. Und das bedeutet, dass die Stadtplaner, die früher knappe Budgets hatten – genau wie jeder amerikanische Stadtplaner... Sprechen Sie mit irgendjemandem, sei es in einer Kleinstadt wie Bethlehem, New York, wo ich herkomme, oder in der Stadt Albany, der Hauptstadt des Staates New York, aber immer noch eine kleine Stadt, oder gehen Sie nach New York City. Jede Stadtplanungssitzung hat das folgende Problem: Zu viele Hände, die die Hand ausstrecken und sagen: "Ich brauche Geld. Ich habe Projekte, die ich machen möchte." Nicht genug Geld. Es ist nicht genug Geld für alles da.
Nun, in Russland ist das kein Problem. Das Problem ist: Sie haben Geld und nicht genug Leute, um die Projekte durchzuführen. Sie rufen buchstäblich Leute an und sagen: "Hey, ich weiß, ihr habt euch nicht dafür beworben. Aber könnten Sie bitte, hierher zu kommen. Wir haben etwa 300 Millionen Rubel, die wir für etwas ausgeben müssen, und wir möchten, dass ihr kommt und uns sagt, was ihr zu tun gedenkt." Und das geschieht jetzt gerade. Ausländische Investitionen, inländische Investitionen. Es wird einfach gebaut.
Wenn die Leute jetzt denken, dass ich versuche, ein Bild von einer Utopie zu zeichnen. Das tue ich nicht! Russland hat – wie jedes Land – seine Probleme. Zunächst einmal ist Russland immer noch dabei, sich aus dem Loch zu befreien, das Boris Jelzin und der kollektive Westen in den 1990er Jahren gegraben haben. Die Folgen dieser katastrophalen Zeit wirken bis heute nach. Eines der Probleme ist auch, dass Russland – wie jedes große Land – über Bürokratien verfügt, und einige Bürokratien sind effizienter als andere. In einigen Bürokratien gibt es ein gewisses Maß an Korruption, vor allem wenn es um Energieeinkünfte und ähnliche Dinge geht. Wir sollten also nicht so tun, als gäbe es in Russland keine Korruption, als sei alles perfekt und als würde jeder privat arbeiten. Es gibt viele Probleme in Russland, lassen Sie uns das offen sagen, und die Russen werden Ihnen dasselbe sagen: "Ja, wir haben Probleme."
Aber Russland arbeitet. Sie versuchen, die Probleme zu lösen, die sie haben. Sie haben viele der Probleme, die es gab, bereits gelöst, und Russland funktioniert. Russland bewegt sich vorwärts. Es gibt noch einige Hindernisse, aber sie werden diese Probleme überwinden. Und dank der Sanktionen haben wir es Russland leichter gemacht, diese Probleme zu überwinden.
Die andere Sache ist, dass der Patriotismus in Russland aufgrund dieses Krieges an Bedeutung gewinnt. Die Russen waren schon immer patriotisch. Es gab schon immer diese Liebe zu Mütterchen Russland. Ich würde sagen, dass die Menschen Putin unterstützt haben, und er hatte die Unterstützung der Mehrheit. Ich kann nicht sagen, dass es eine überwältigende Begeisterung für Putin gab. Es war eher so: "Na gut, ja, Wladimir Putin macht einen guten Job. Wir sind nicht unglücklich, dass er da ist", so die Mehrheit der Russen. Viele andere Russen sagten: "Wir mögen den Kerl nicht. Wir würden gerne jemand anderen sehen."
Wegen dieses Krieges sind die Leute, die Wladimir Putin nicht mochten, weggezogen, und die Russen sagen jetzt: "Bon voyage! Gut, dass wir euch los sind! Wir brauchen euch nicht. Wir wollen euch nicht. Habt einen schönen Tag!" Und die verbliebenen Russen konzentrieren sich darauf, Russland zu verteidigen. Und man verteidigt Russland auf vielerlei Weise. Es geht nicht nur darum, an die Front zu gehen. Es geht darum, Russland zu Hause zu dienen und Russland effizient zu dienen. Und so werden viele der Probleme, die es früher gab – bürokratische Trägheit, Korruption – von den Menschen selbst gelöst, die plötzlich aufgewacht sind und gesagt haben: "Wisst ihr was, ich habe es vorerst satt, korrupt zu sein. Ich werde tatsächlich ein sauberes Geschäft führen. Erstens, weil die Regierung darauf besteht, dass ich es tue. Aber zweitens, weil ich es will, weil ich effizient sein will, weil meine Ineffizienz Russland angesichts dieser kollektiven Bedrohung schadet."
Je länger also diese Sanktionen andauern, je mehr wir den Konflikt verlängern – und der Konflikt wird jedes Mal verlängert, wenn der Kongress der ukrainischen Regierung Milliarden von Dollar zur Verfügung stellt, um ihr System am Laufen zu halten, um ihr Militär im Einsatz zu halten – desto stärker wird Russland. Russland ist heute wirtschaftlich stärker, Russland ist politisch stärker, Russland ist militärisch stärker. Dieser Krieg hat Russland nicht geschwächt.
Russlands Militär ist von 900.000 auf 1,5 Millionen angewachsen. Wahrscheinlich ist es sogar noch größer, denn es gibt ein sehr großes Kontingent an Freiwilligen, die an der Militärischen Sonderoperation teilnehmen. Die russische Rüstungsindustrie läuft auf Hochtouren, ohne dass sich dies negativ auf die zivile Industrie auswirkt. Es ist nicht so, dass Russland den Schalter umgelegt hätte und direkt zur reinen Militärproduktion wie in der Zeit des Zweiten Weltkriegs übergegangen wäre. Das Land hat eine lebendige zivile Wirtschaft. Sie bauen Autos. Sie bauen alles, und sie stellen eine Menge Waffen her. Das machen sie sehr effizient, besser als der gesamte Westen. Russland ist heute stärker als je zuvor und es wird immer stärker.
Aus der Sicht des Westens ist das eine schlechte Nachricht. Denn wir werden nicht gewinnen. Wir werden sie nicht besiegen.
Nun sage ich Ihnen die gute Nachricht: Die Russen hassen uns nicht. Die Russen wollen tatsächlich unsere Freunde sein. Die Russen sind verzweifelt auf der Suche nach einer Lösung. Und wenn ich sage verzweifelt, dann meine ich keine pathetische Verzweiflung. Was ich damit sagen will, ist: Die Verzweiflung von guten Menschen, guten Menschen, die wollen, dass es allen gut geht. Sie wünschen dem amerikanischen Volk nichts Schlechtes. Sie wünschen dem amerikanischen Volk Wohlstand, und sie wünschen sich Freundschaft mit dem amerikanischen Volk, wenn es dem amerikanischen Volk ernst damit ist.
Aber die Zeiten, in denen sich die Russen verbogen haben, um den Westen zu besänftigen, sind vorbei. Russland bewegt sich weiter. Aber was die Russen sagen, ist: "Hey, wenn ihr zu uns kommen wollt, freuen wir uns, euch zu haben. Wir werden eure Freunde sein. Wir haben keine..." Und das ist das Erstaunliche: Bei allem, was wir gegen sie unternommen haben, für all den Schaden, den wir verursacht haben... Denn ich muss Ihnen als Amerikaner sagen: Wenn eine Nation, die… Wir haben es hier gesehen, Danny, wovon ich spreche: Wollen Sie mir sagen, dass es nach dem 11. September in der amerikanischen Öffentlichkeit keine Vorbehalte gegenüber Muslimen gab? Gegenüber muslimischen Nationen? Ich meine, Sie haben gesehen, wie wir losgezogen sind und angefangen haben, Leute zur Rechenschaft zu ziehen, die nichts mit dem Angriff zu tun hatten, nichts! Wir sind in den Krieg gegen den Irak gezogen, der nichts mit dem 11. September zu tun hatte. Weil wir nachtragend sind. Wir sind voreingenommen. Wir sind ignorant. Und die Muslime, gegen die wir unsere Arroganz gerichtet haben, hatten uns nichts getan. Aber wir haben uns trotzdem gegen sie gewandt.
Da ist nun der Russe, zu dem die Vereinigten Staaten von Amerika gesagt haben: "Wir wollen die strategische Niederlage Russlands. Das bedeutet das Ende von Russland, wie wir es kennen. Wir beliefern eine ukrainische Regierung, die in jeder Hinsicht problematisch ist: Wir unterstützen Banderisten, die eine neonazistische, nicht demokratische Regierung darstellen, und wir versorgen sie mit Waffen, die Russen töten."
Wladimir Putin sprach in seinem Vortrag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg von einem Verhältnis von zehn zu eins bei dieser aktuellen Gegenoffensive. Das heißt, auf 10 tote Ukrainer kommt ein toter Russe. Da sagen die einen: "Wow, das ist ein Massaker." Aber denken Sie darüber nach: Eine Zahl, die ich heute von einer sehr zuverlässigen Quelle gehört habe, besagt, dass die Ukrainer bisher 13.000 Tote zu beklagen haben. Das sind 1.300 russische Tote. 1.300 russische Tote: Das sind eine Menge Witwen. Das sind viele Mütter, die ihre Söhne begraben. Das sind viele Söhne und Töchter, die ihre Väter vermissen. Das sind viele Familien, deren Leben durch diesen Konflikt für immer ruiniert ist. Ich kann zwar nicht für diese Menschen sprechen, aber was ich als Nation sagen kann, ist: Wenn es um uns ginge und wir 1.300 Amerikaner aufgrund von Maßnahmen der russischen Regierung, die vom russischen Volk unterstützt werden, beerdigen würden, gäbe es hier in Amerika eine Menge Hass auf Russland. Wir hätten Grund, sie zu hassen.
Es gibt keinen Hass in Russland. Keinen. Ich habe keinen Hass erlebt. Es gibt eine gewisse Abneigung. Die Menschen haben eine starke Abneigung, aber nur gegen die Politik, gegen die Regierung. Aber das Gefühl gegenüber dem amerikanischen Volk ist überraschend wohlwollend, überraschend herzlich, und das ist die gute Nachricht. Egal, was wir getan haben, egal, welche Sünden wir kollektiv gegen Russland begangen haben – und wir haben viele Sünden begangen.
Das russische Volk ist... Es hat genug Herz, um zu verzeihen, was wir getan haben, und es ist bereit, mit uns zusammenzuarbeiten, um voranzukommen. Und das ist die einzige Hoffnung, die wir im Moment haben. Dass das russische Volk es in seinem Herzen findet, wenn dieser Krieg vorbei ist, wenn dieser Krieg endet – und wir werden nicht gewinnen, sie werden gewinnen – nicht die Art von Sieger sein, wie Amerika das ist: Ein rachsüchtiger Sieger. Wir ziehen die Menschen zur Rechenschaft.
Die Russen werden nicht so sein. Die Russen werden ein guter Nachbar sein, ein guter Bürger, ein guter Weltbürger. Und das einzig Erfreuliche an dieser ganzen Katastrophe ist, dass es einen Ausweg gibt. Es gibt Hoffnung für die Zukunft. Aber das liegt nur an der Qualität des russischen Volkes und, offen gesagt: An der Reife der russischen Regierung.
Das habe ich auf der Reise in Russland gesehen.
Danny Haiphong:
Unglaublich. Unglaublich, das zu hören.
Ich war drei Wochen lang in Europa. Ich war zufällig in Brüssel und im Land der EU, um es einmal so auszudrücken. Und es war einfach so: Man kann den Niedergang sehen. Man kann es sehr schnell an seinem Geldbeutel sehen, denn überall, wo man hinkommt – ich war auch in Deutschland – sind die Preise verrückt. Man kann sehen, wie die Infrastruktur zerbröckelt – sogar diese wunderbaren Züge, die… Wir leben in den Vereinigten Staaten, also gibt es nur sehr wenig von der Art Züge, die man in Europa sieht – aber sogar ihre Züge: Sie gehen kaputt. Sie halten an, sie werfen die Leute aus den Zügen und sagen Ihnen: "Ups, tut mir leid, Sie werden Ihren Standort nicht erreichen." Es gibt keine Arbeiter, weil sie überall einsparen.
Und ich frage mich, Scott, was denkt Russland über das, was vor sich geht? Was denken die Menschen, mit denen Sie in Russland gesprochen haben, über die Geschehnisse in den USA und in Europa? Denn es scheint, wie Sie sagten, dass Russland im Aufwind ist. Es wächst. Es wird stärker. Und auf der anderen Seite leiden genau die Länder, die NATO-Länder, die EU, die Vereinigten Staaten, die diesen Stellvertreterkrieg führen, unter ziemlich schlimmen Konsequenzen. Das ist ganz offensichtlich.
Ich meine, die Preise in Deutschland sind einfach nicht von dieser Welt. Ich war in Prag und in der Tschechischen Republik: Die Preise – damit kann man nicht leben. Ich weiß nicht, wie irgendjemand dort leben kann, angesichts der Löhne und wie die Inflation sie dezimiert hat. Und dann sieht man überall Ukraine-Flaggen, überall! Es war einfach zum Verrücktwerden: Überall, wo man hingeht: Ukraine-Flaggen. Geschäfte ändern ihre Marken und ihre Schilder, um die ukrainische Flagge anzubringen. Es war wirklich widerlich, das zu sehen.
Aber ich frage mich: "Was denken die Leute, mit denen Sie gesprochen haben, über das, was in den USA und in Europa passiert?
Scott Ritter:
Nun, lassen Sie mich zunächst Folgendes sagen: Die Vereinigten Staaten haben gemeinsam mit Europa massive Sanktionen gegen Russland verhängt, und zwar mit dem Ziel, dem russischen Volk Schaden zuzufügen, einen wirtschaftlichen Zusammenbruch herbeizuführen, Menschen ihren Arbeitsplatz, ihre Existenzgrundlage zu nehmen, die russische Infrastruktur zum Einsturz zu bringen, Probleme zu verursachen. Und wenn das passiert wäre, würden sich die Amerikaner selbst bejubeln: "Oh ja, Mann, wir haben es geschafft! Ha, ha, ha, wir haben den Rubel zerstört, Baby! Wir haben Russland zu Fall gebracht! High-Five! Lasst uns ein Bier trinken! Hey, Amerika ist großartig! Wir haben den Russen Schmerzen zugefügt! Sind wir nicht gute Menschen!"
Aber nun... Die Russen haben nicht damit begonnen, Europa oder den Vereinigten Staaten Schmerz zuzufügen. Das war nie ihr Ziel. Aber wegen der Sanktionen, die wie ein Bumerang auf Europa und die Vereinigten Staaten zurückschlagen, gibt es Probleme.
Und ich sage Ihnen eines: Nicht jeder Russe... Ich meine, alle Russen sind darüber verärgert. Sie sind nicht glücklich darüber. Einige von ihnen sagen: "Nun, das habt ihr euch selbst zuzuschreiben, wisst ihr. Wir haben das nicht gewollt, aber ihr habt es euch selbst zuzuschreiben. Es tut uns leid. Das passiert mit euch."
Manche Russen weinen. Sie fühlen sich schlecht deswegen. Nicht... Sie fühlen sich nicht schuldig. Aber das sind Menschen, die so verdammt menschlich sind, so verdammt menschlich, dass sie emotional werden, wenn sie hören, was passiert. Es schmerzt sie. Sie haben Empathie. Sie haben Mitgefühl. Es sind einfach verdammt gute Menschen, verdammt gute Menschen! Es gibt keinen Russen, der sich darüber lustig macht, dass die Deutschen hohe Energiepreise zahlen, dass deutsche Arbeiter ihre Arbeitsplätze verlieren, dass die Amerikaner bestraft werden usw. Ich habe nicht einen einzigen Russen getroffen, der gesagt hätte: "Oh ja, Baby, die Amerikaner spüren den Schmerz! Wir sind glücklich!" Nichts von alledem!
Ich sage nicht, dass es das nicht gibt. Ich bin mir sicher, dass es irgendwo in Russland Leute gibt, die einen Freudentanz aufführen, wenn sie hören, dass Amerika leidet. Und ja, seien Sie ehrlich! Ich kann es ihnen nicht verdenken. Aber jeder Russe, den ich getroffen habe – vielleicht, weil sie einen Amerikaner getroffen haben und nicht zeigen wollten, was sie wirklich empfinden.
Aber ich hatte immer das Gefühl, dass sie sehr offen sind. Das Einzige, was ich Ihnen über die Russen sagen kann, ist: Sie sind wie ein offenes Buch. Nun bleibt dieses Buch die längste Zeit verschlossen, weil sie etwas zurückhaltend sind und so weiter. Aber wenn sie sich hinsetzen und dich kennen lernen wollen, dann öffnet sich das Buch und sie blättern durch alle Seiten: Das ist, wer ich bin. Das ist, wer wir sind. Die Russen, mit denen ich zu tun hatte, haben sich geöffnet und das Buch aufgeschlagen.
Und die Menschen weinten über das, was hier passiert. Es tat ihnen leid. Sie waren emotional. Sie wollten nicht, dass das passiert. Sie wollen nicht, dass es passiert. Das ist einfach die gottverdammte Wahrheit. Die Russen sind nicht schadenfroh über das Leid, das verursacht wird, und einer der Gründe dafür ist, dass die Russen Leiden kennen.
Sehen Sie, in Amerika... Sie und ich wissen, dass wir Menschen haben, die leiden. Sehen Sie sich das Heer der Obdachlosen in diesem Land an. Sehen Sie sich jeden an, der von Gehaltsscheck zu Gehaltsscheck lebt. Ich habe versucht, den Russen das zu erklären: "Wisst Ihr, Ihr denkt, ich bin Amerikaner und bin reich, und ich kann euch ein Foto von meinem Haus zeigen, auf dem Ihr zwei Autos in der Einfahrt seht. Und Ihr denkt euch: 'Wow, Dir geht es gut.'" Und ich sage: "Wow, mir geht's nicht gut! Ich verliere alles, wenn nur zweimal der Gehaltsschecks ausfällt! Alles! Die Bank wird mir mein Haus wegnehmen. Die Bank wird mir meine Autos wegnehmen, denn ich zahle das Auto auf Raten ab. Ich bezahle das Haus so. Ich bin bis obenhin verschuldet, wie jeder Amerikaner. Und ich bin zwei ausbleibende Gehaltsschecks, manchmal auch nur einen ausbleibenden Gehaltsscheck davon entfernt, alles zu verlieren. Es ist stressig, Amerikaner zu sein. Sie wissen schon, die Krankenversicherung: Wenn man das Glück hat, einen Arbeitgeber zu haben, der sie anbietet. Das ist buchstäblich so: Die Prämien verdoppeln sich jedes Jahr, und für diese Verdoppelung bekommt man immer weniger Leistungen. Sie kürzen die Leistungen. Sie verdoppeln die Prämien. Aber stellen Sie sich jemanden vor, der sich in Obamacare eingekauft hat! Sie können sich Obamacare nicht leisten, denn Obamacare verlangt, dass Sie fünf- bis zehntausend Dollar auf der Bank haben, um im Falle eines Krankenhausaufenthalts die Zahlung leisten zu können. Andernfalls können Sie sich die Zahlung für Obamacare nicht leisten, um das Platin-Programm zu bekommen. Ich kann es mir nicht leisten. Die meisten Leute kaufen schließlich die Mindestversicherung, was bedeutet, dass sie Selbstbehalte haben, die sie sich nicht leisten können, wenn sie tatsächlich krank werden. Das ist die Realität in Amerika! Studentenschulden bis zum Gehtnichtmehr, alle Schulden bis zum Gehtnichtmehr. Und so haben die Leute den Eindruck, dass hier alles einfach ist. Es ist nicht leicht hier! Es ist hart in Amerika! Es ist schwer, ein Amerikaner zu sein, das zu erhalten, was wir haben."
Aber die Russen sind schockiert, wenn sie davon erfahren. Sie sind schockiert. Sie fragen sich: "Moment mal, was ist mit diesem ganzen Wohlstand?" Ich sagte: "Er ist künstlich. Wir leben in einer Konsumgesellschaft, in der wir uns etwas vormachen, indem wir immer weiter kaufen. Aber wenn wir weiter kaufen, machen wir meistens auch mehr Schulden. Das setzt uns also noch mehr unter Druck. Und um uns dann besser zu fühlen, müssen wir losziehen und die nächste Xbox oder, ich glaube, man nennt es immer noch Xbox, oder eine PS5 kaufen. Ist es eine PS5? Ich weiß es nicht, weil ich das nicht brauche. Aber meine Tochter benutzt es... Man muss also mit den anderen mithalten können. Man muss sich das neue iPhone zulegen, was auch immer. Aber nochmal: Um es zu bekommen, macht man mehr Schulden, was bedeutet, dass das Problem mit dem Gehaltsscheck zu einem noch größeren Problem mit dem Gehaltsscheck wird."
Ich sage nicht, dass die Russen keine wirtschaftlichen Schwierigkeiten haben. Die haben sie. Aber sie leben nicht in der ständigen Angst, ihr Haus zu verlieren, ihre Arbeit zu verlieren, ihre Gesundheitsversorgung zu verlieren, nicht mehr zur Schule gehen zu können, denn so funktioniert Russland nicht. In Russland lässt es sich ganz gut leben.
Ich werde dort nicht leben, denn ich bin Amerikaner. Ich gehöre hierher, nach Amerika. Meine Aufgabe ist es, mein Land zu reparieren. Ich liebe mein Land. Aber ich bin ehrlich genug zu sagen, dass die Lebensqualität in Russland anständig ist. Sie wird besser, und sie geht über rein konsumorientierte Dinge hinaus.
Sehen Sie, Amerikaner neigen dazu, die Lebensqualität danach zu beurteilen, was wir besitzen, was wir erworben haben. Die Russen beurteilen die Lebensqualität nach der Lebensqualität, das heißt: Kann ich mit meinen Freunden ausgehen? Kann ich in den Urlaub fahren? Kann ich einfach durch die Straßen schlendern und durch einen Park gehen, ohne Angst haben zu müssen, überfallen zu werden, in ein Museum gehen und die Geschichte genießen. Das ist Lebensqualität für die Russen. Und die meisten Amerikaner haben das nicht, weil wir lange arbeiten müssen. Wir kommen nach Hause, wir essen, wir gehen ins Bett, wir stehen auf, wir gehen wieder zurück, wir arbeiten lange. Das ist unser Leben. Die Qualität ist also das, was wir bekommen können, was wir kaufen können, basierend auf dieser Arbeit, um uns billigen Nervenkitzel oder was auch immer zu bieten. Aber wir nehmen uns nicht die Zeit, innezuhalten und an den Rosen zu riechen, wie es in einem alten Country- und Western-Song heißt.
Die Russen tun das. Die Russen riechen jeden Tag an den Rosen.
CIA lässt ukrainischen Nazismus wieder aufleben
Es ist kein Wunder, dass die CIA antirussische Organisationen aufbaut. Es ist jedoch überraschend, dass sie nicht davor zurückschreckt, sich Nazis und integrale Nationalisten auszusuchen, um angeblich Freiheit und Demokratie zu verteidigen.
Schon im neunzehnten Jahrhundert planten das Deutsche und das Österreichisch-Ungarische Reich, ihren Rivalen, das Russische Reich, zu vernichten. Zu diesem Zweck starteten das deutsche und das österreichisch-ungarische Außenministerium eine gemeinsame geheime Operation: die Gründung der Liga der Fremdvölker Russlands (LFR) [1].
1943 gründete das Dritte Reich den Antibolschewistischen Block der Nationen (ABN), um die Sowjetunion zu zerlegen. Am Ende des Zweiten Weltkriegs übernahmen das Vereinigte Königreich und die Vereinigten Staaten die Nazis und ihre Kollaborateure und unterhielten diesen Block ABN [2]. Angesichts der Millionen Toten, die er verursacht hatte, revidierte Frank Wisner, die Nummer 2 der CIA, dessen Geschichte. Er ließ eine Reihe von Broschüren herausgeben, in denen behauptet wurde, dass der Block ABN nach der Befreiung gegründet worden sei. Er behauptete, dass die Völker Mitteleuropas und des Baltikums alle gemeinsam sowohl gegen die Nazis als auch gegen die Sowjets gekämpft hätten. Das ist eine große Lüge. In Wirklichkeit stellten sich viele politische Parteien in Mitteleuropa auf die Seite der Nazis, gegen die Sowjets, bildeten SS-Divisionen und stellten fast alle Wachleute der Nazi-Vernichtungslager bereit.
John Loftus, der Sonderstaatsanwalt des Office of Special Investigations, einer Abteilung des US-Justizministers, bezeugte, dass er 1980 eine kleine Stadt in New Jersey, South River, gefunden habe, in der eine Kolonie ehemaliger weißrussischer SS leben. Am Eingang der Stadt gedenkt ein mit SS-Symbolen geschmücktes Kriegerdenkmal ihre gefallenen Kameraden, während ein naheliegender Friedhof das Grab des belarussischen Nazi-Ministerpräsidenten Radoslav Ostrowski beherbergt [3].
Man glaubt oft, dass die Vereinigten Staaten die Nazis bekämpften und sie in Nürnberg und Tokio vor Gericht stellten. Aber das stimmt nicht. Wenn Präsident Roosevelt auch ein überzeugter Liberaler war, hielt er es für möglich, Verräter zu rekrutieren und sie in seinen Dienst zu stellen. Da er jedoch vor dem Ende des Konflikts starb, erreichten die Verbrecher, mit denen er sich umgeben hatte, das höchste Amt. Sie haben manche Verwaltungen gekapert, um ihre Ziele zu verfolgen. So ist es mit der CIA geschehen. Die Bemühungen des Kongresses mit der Church Commission, die die CIA-Verbrechen in den 50er und 60er Jahren aufdeckte, haben nicht viel erreicht. Diese ganze undurchsichtige Welt kehrte in den Untergrund zurück, aber hat ihre Unternehmen nicht aufgegeben.
Die ukrainischen "integralen Nationalisten" von Dmytro Donzow und seine Handlanger Stepan Bandera und Jaroslaw Stetsko, folgten diesem Weg. Der erste, der bereits Geheimagent von Kaiser Wilhelm II., dann von Führer Adolf Hitler war, wurde von der CIA geborgen, lebte in Kanada und starb 1973 in New Jersey, in South River, im Gegensatz zu dem, was sein Wikipedia-Eintrag behauptet. Er war einer der schlimmsten Massenverbrecher des Dritten Reiches. Er war während des Krieges aus der Ukraine verschwunden und wurde Kurator des Reinhard-Heydrich-Instituts in Prag. Er war einer der Gestalter der der Zigeuner- und Judenfrage [4].
Seine Handlanger, Stepan Bandera und Jaroslaw Stetsko, wurden von der CIA in München angestellt. Sie lieferten Sendungen für Radio Free Europe in ukrainischer Sprache und organisierten Sabotageaktionen in der Sowjetunion. Stepan Bandera hatte viele Massaker verübt und mit den Nazis die Unabhängigkeit der Ukraine proklamiert. Doch auch er war während des Krieges aus der Ukraine verschwunden. Er behauptete, in einem Vernichtungslager in "ehrenvoller Gefangenschaft" inhaftiert gewesen zu sein. Dies ist unwahrscheinlich, da er 1944 wieder auftauchte und vom Reich mit der Regierung der Ukraine und dem Kampf gegen die Sowjets betraut wurde. Möglicherweise wohnte er in der Zentrale der Lagerverwaltung in Oranienburg-Sachsenhausen und arbeitete dort am nationalsozialistischen Projekt der Vernichtung der "Rassen", die die Arier angeblich verdarben. Während des Kalten Krieges durchstreifte er die "freie Welt" und kam nach Kanada, um Dmytro Dontsov vorzuschlagen, Leiter seiner Organisation zu werden [5].
Die Zeit ist vergangen, diese Massenverbrecher sind gestorben, ohne jemals zur Rechenschaft gezogen worden zu sein. Ihre Organisationen, OUN und ABN, hätten ebenfalls verschwinden sollen. Dies war nicht der Fall. Die OUN wurde infolge des Krieges in der Ukraine neu konstituiert. Das gilt auch für den Block ABN. Er hat jetzt auch eine Website. Sie enthält Propagandabroschüren aus der Nachkriegszeit, die erklären, dass diese Organisation ABN vor dem Fall des Dritten Reiches nie existiert habe. Der ABN wird heute mit dem Free Nations PostRussia Forum fortgesetzt, das am 26., 27. und 28. September in London, Paris und möglicherweise Straßburg stattfinden wird. Sein Ziel ist immer dasselbe: die Russische Föderation in 41 verschiedene Staaten aufzuteilen. An der Zugehörigkeit dieses Forums kann kein Zweifel bestehen: Es behauptet zwar, für die Völker Russlands zu sprechen, beschuldigt aber nicht nur Moskau, sondern greift auch die Volksrepublik China, Nordkorea und den Iran an. In seinen Dokumenten geht er auch auf die Frage von Venezuela, Weißrussland und Syrien ein. Der ABN beteiligte sich jedoch an der Gründung und Animation der Antikommunistischen Weltliga [6], in der sich die meisten Diktatoren der Welt trafen, die heute elegant Weltliga für Freiheit und Demokratie heißt.
Dieses Free Nations PostRussia Forum wurde von der CIA als Reaktion auf die russische Militärintervention in der Ukraine ins Leben gerufen. In anderthalb Jahren hat es bereits sieben Male getagt, in Polen, der Tschechischen Republik, den Vereinigten Staaten, Schweden, sowie im Europäischen und Japanischen Parlament. Gleichzeitig schuf die CIA für Weißrussland und Tatarstan Exilregierungen, wie sie es für den Irak und Syrien getan hatte. Niemand hat sie bisher anerkannt, aber die Europäische Union hat sie bereits mit Respekt aufgenommen. Diese Exilregierungen kommen zu der bereits alten Regierung von Itchkerien (Tschetschenien) hinzu.
Der derzeitige Apparat ist nicht darauf ausgelegt, seinen erklärten Zweck zu erreichen. Die Vereinigten Staaten haben nicht die Absicht, die Russische Föderation, eine Atommacht, zu zerschlagen. Die meisten ihrer Entscheidungsträger sind sich bewusst, dass ein solches Unternehmen die internationalen Beziehungen völlig destabilisieren und einen Atomkrieg auslösen könnte. Nein, es geht vielmehr darum, im Dienste der Vereinigten Staaten das Volk zu mobilisieren, das hofft, dieses unwahrscheinliche Ziel der Zerstörung Russlands zu erreichen.
Einige politische Persönlichkeiten machen bei diesem Spiel mit. Das ist der Fall der ehemaligen polnischen Außenministerin Anna Fotyga. Im Jahr 2016 legte sie dem Europäischen Parlament eine Entschließung zu den strategischen Mitteilungen der Europäischen Union vor. Sie hatte ein System der Einflussnahme auf alle wichtigen Medien in der Union entwickelt, das sich als wirksam erwies. Auch ein französischer zentristischer Abgeordneter, Frederick Petit. Bereits 2014 waren die Spitzenfiguren seiner Partei auf den Maidan-Platz in Kiew gegangen, um sich neben den "integralen Nationalisten" fotografieren zu lassen. Ich werde hier nicht über den ehemaligen russischen Parlamentsabgeordneten Ilja Ponomarjow sprechen.
Auch Denkfabriken, wie die Jamestown Foundation. Sie wurde mit Hilfe von William J. Casey, dem Direktor der CIA, anlässlich eines Überläufers aus der UdSSR gegründet. Sie wurde in Russland im Jahr 2020 (d. h. noch vor dem Krieg in der Ukraine) verboten, weil sie bereits Dokumente über den Zerfall Russlands druckte. Schließlich wird das Hudson Institute von Taiwan über seine Agentur, die World League for Freedom and Democracy (ehemals World Anti-Communist League), finanziert. So war es möglich, eine Sitzung des Post-Russischen Forums Freier Nationen zu veranstalten.
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