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Analysen: 2.-9.8.23: Niger: Rebellion gegen den Westen/ Energie: Moskau + Peking führen – der Westen auf dem Weg in die Finsternis/ Polen vor Krieg mit Russland?/ Entdollarisierung der Weltwirtschaft/ Sanktionen: Geschenk an Russland/ Pepe Escobar: Syrien

 

kommt es zu einem neuen krieg in afrika?
gut möglich, aber damit werden sich die kriegstreiber in den USA und frankreich das eigene grab schaufeln. schon der ukrainekrieg und die sanktionen schaden dem westen mehr als russland und ein weiterer krieg in afrika würde die selbstzerstörung weiter beschleunigen. ein grosser krieg in afrika wird die USA+EU noch schneller in den ruin treiben.

die energie-ressourcen haben sich zu russland/china verschoben
obwohl nicht mehr der westen, sondern russland und china den weltweit grössten anteil der energie-ressourcen kontrollieren - öl, gas, uran/brennstäbe, solar-zellen - glaube ich nicht, dass es zu energie-sanktionen gegen den westen kommt. die amis würden das skrupellos machen wenn sie könnten, aber putin macht es nicht, obwohl er könnte: er liefert den USA weiterhin uran!

die westlichen sanktionen sind ein bumerang - wer andern eine grube gräbt...
USA/EU wollten russand wirtschaftlich/finanziell ruinieren, aber der schuss ging nach hinten los, sie ruinieren sich selber. die satanistischen eliten im westen spielen gott. ihr grössenwahn und ihre arroganz macht sie blind. sie treffen existentielle fehlentscheidungen und zerstören sich so selber. so werden die kriegstreiber mit möglichst wenig schaden für die übrige menschheit entmachtet - eine geniale stategie der lichtkräfte.

geopolitisch verliert der westen immer mehr. der globale süden ergreift die chance die fronten zu wechseln - vom westen zu russland. allein in afrika sind es ca. 3/4 aller staaten. auch europa wird sich russland zuwenden, sobald USA/NATO/EU abstürzen. ich prognostiziere schon seit jahren...


wiederholung


Die Zukunft der Welt liegt bei Russland "Mit Russland kommt die Hoffnung der Welt. Nicht in Bezug auf das, was manchmal als Kommunismus oder Bolschewismus bezeichnet wird - nein! Aber die Freiheit - die Freiheit! Dass jeder Mensch für seinen Mitmenschen leben wird. Das Prinzip ist dort geboren. Es wird Jahre dauern, bis sich das heraus kristallisiert, doch aus Russland kommt die Hoffnung der Welt wieder.“ ~ Edgar Cayce 1877-1945



putins erfolgsbilanz ist phänomenal
- desshalb ist der westen so sauer. er hat die amis um den finger gewickelt....


26.10.22: Meine neusten Prognosen/ Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller!
die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu.


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die amerikaner werden vor allem mit sich selber beschäftigt sein. sie müssen ihre industrie wieder aufbauen, die die globalisierer ausgelagert haben. durch das seidenstrasse-projekt der chinesen, gibt es einen neuen boom. westeuropa - vor allen D/A/CH - wird das technologie-zentrum bilden.  deshalb schlägt jetzt die stunde der deutschen völker...

wir werden deshalb morgen nicht gleich das paradis auf erden haben, aber übermorgen. um den himmel auf die erde zu holen müssen wir auch noch unseren beitrag dazu leisten. wir sind in der glücklichen lage, dass wir jetzt eine neue welt kreieren können. viele von uns sind genau deshalb inkarniert, um diese zeit mit zu erleben und mit zu gestalten.       7.3.19



Karte der afrikanischen Länder mit Militärabkommen mit Russland

Gelingt dem Militär die Machtübernahme in Niger, würde sich ein Streifen antiwestlicher Staaten quer über den Kontinent von Guinea bis Sudan erstrecken. Die jüngsten Machtwechsel können als Rebellionswelle interpretiert werden, bei der sich die Länder in der Sahel-Zone aus der neokolonialen Abhängigkeit vom Westen und vor allem Frankreich zu lösen versuchen.
 

Von Seyed Alireza Mousavi

Der Putsch in Niger war ein unerwarteter Rückschlag für den "Wertewesten". Niger war im Grunde die letzte Bastion der prowestlichen Staaten in der Sahel-Zone. Das Land ist ein wichtiger Stützpunkt für das französische Militär nach dem Abzug aus Mali und Burkina Faso. Auch die Bundeswehr hat ursprünglich geplant, einen Teil ihres bevorstehenden Abzugs aus Mali über den Lufttransportstützpunkt Niamey durchzuführen. Nun ist der Ausgang über Niger versperrt und die Vorräte in Gao reichen nur noch für eine Weile.

Die Militärübernahme in Niger ist die sechste in dieser Region seit 2020. Seinerzeit hatte zuerst das Militär in Mali geputscht. In Burkina Faso setzte das Militär im Jahr 2021 den Präsidenten Roch Kaboré ab. In Tschad wiederum trat der Präsidentensohn Mahamat Idriss Déby, ein General, im April 2021 die Nachfolge seines getöteten Vaters an. Die abgesetzten Herrscher galten als westlich orientiert und unter den neuen Staatenlenker fahren alle drei Länder einen Kurs der Souveränität. 

Im Jahr 2017 hatten Deutschland, Frankreich und die EU die "Sahel-Allianz" mit den fünf Sahel-Ländern Burkina Faso, Mali, Mauretanien, Niger und Tschad geschlossen, damit sie die Basis ihrer Macht ausbauen konnten. Sollte dem Militär die Machtübernahme in Niger gelingen, würde sich geografisch ein Streifen von Staaten quer über den Kontinent – von Guinea bis Sudan – erstrecken, die durch sich vom Westen emanzipierten Oberhäuptern regiert werden. Die jüngsten Machtwechsel dürften insofern als eine Rebellionswelle gegen den Westen interpretiert werden, deren Ziel die Befreiung aus der neokolonialen Abhängigkeit vom Westen, insbesondere Frankreich, ist.

Der Westen ist bereits in Alarmstimmung, weshalb er alles daran setzen wird, neue Entwicklungen in Niger rückgängig zu machen. Angesichts antifranzösischer Proteste in Niger drohte Frankreich dem westafrikanischen Land mittlerweile mit einem Eingreifen. Derzeit sind die westlichen Staaten allerdings durch den Ukraine-Krieg und zunehmende Systemrivalität zwischen den USA und China überlastet. Der Westen erwägt infolgedessen eine Militärintervention gegen Niger über die sogenannte Westafrikanische Wirtschaftsgemeinschaft (ECOWAS) auszuführen. Die Organisation verhängte kürzlich nicht nur weitreichende Wirtschaftssanktionen gegen das Mitgliedsland Niger, sondern drohte mit dem Einsatz von Gewalt.

Burkina Faso und Mali warnen vor militärischer Intervention in Niger

ECOWAS-Staaten orientierten sich in letzter Zeit eher an den westlichen Interessen als an den neuen geopolitischen Fakten in der Region. Die Erklärung der ECOWAS wurde nicht von Mali, Guinea und Burkina Faso unterzeichnet, deren ECOWAS-Mitgliedschaften ausgesetzt sind, seit dort in den vergangenen Jahren Machtwechsel stattgefunden haben. 

Der Konflikt nahm eine neue Dimension an, nachdem die Regierungen in Mali und Burkina Faso gewarnt haben, jede Intervention zur Wiedereinsetzung des abgesetzten Präsidenten Mohamed Bazoum als "Kriegserklärung" gegen sie zu bewerten. Die westliche Elite hat nicht damit gerechnet, dass sich Nachbarländer an die Seite von Niger stellen.

Trotz seiner Armut verfügt Niger über große Vorräte an Uranvorkommen. Das einheimische Uran wurde viele Jahre lang zu Spottpreisen ausschließlich von der ehemaligen Kolonialmacht Frankreich aufgekauft. Jetzt scheinen sich die Fronten zwischen Kolonialherren und afrikanischen Völkern verhärtet zu haben. Die Welt befindet sich in einer Übergangphase von der unipolaren Ordnung zu einer multipolaren Struktur. Afrika will nicht mehr nur als Lieferant billiger Ressourcen für den Westen auf der Weltbühne agieren, sondern strebt nach einer gerechten globalen Stellung, in der es die neue Weltordnung mitgestalten kann. 

Mehr zum ThemaSympathie für Russland in Niger: Moskau fordert Freilassung des abgesetzten Präsidenten

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.


 

 
Antifranzösischer Plakat auf einer Kundgebung am 3. August in Niamey, Niger.

Von Thomas Röper: Politico: Worum es in Niger wirklich geht und warum ein militärisches Eingreifen wahrscheinlich ist   Die deutschen Medien verschweigen, dass es in Niger nicht um Demokratie, sondern um Uran geht. Oft wird das sogar wahrheitswidrig bestritten. Ein Fachartikel in Politico zeigt, wo das Problem für den Westen in Niger liegt.

Bei der deutschen Berichterstattung über den Putsch in Niger wird in erster Linie davon gesprochen, dass die Demokratie in dem Land vor den Putschisten geschützt werden müsse. Das ist ein Vorwand für das "dumme Volk", denn um Demokratie geht es dort nicht. Es geht um Uran, was von deutschen Medien manchmal sogar bestritten wird, weil Niger bei Weitem nicht der größte Uran-Produzent der Welt ist.

So einfach liegen die Dinge jedoch nicht, wie der Kommentar eines Energiefachmanns zeigt, der bei Politico veröffentlicht wurde. Darin wird aufgezeigt, wo das tatsächliche Problem liegt, und um das zu zeigen, habe ich den Kommentar aus Politico übersetzt. Im Original-Artikel sind zusätzlich viele Links und Grafiken als Quellen angegeben, die sehr lesenswert sind.

Beginn der Übersetzung:

Der lange Arm des Kremls und die Politik des Urans

Ein möglicher Verlust für Europa nach dem Putsch in Niger ist ein Gewinn für Putin.

Die Stadt Arlit, eine verlassene Siedlung am südlichen Rand der Sahara, ist der unwahrscheinliche Nullpunkt eines neuen geopolitischen Konflikts: des Kampfes um die Kontrolle von Uran, dem Brennstoff für die Atomindustrie.

Dort, in den trockenen Gebirgszügen des nördlichen Niger, entdeckten französische Geologen in den 1950er Jahren das radioaktive Mineral. Seitdem haben französische Staatsunternehmen es in ihrer ehemaligen Kolonie ausgegraben und Niger zum siebtgrößten Produzenten der Welt gemacht. Im Jahr 2022 machten die Minen um Arlit 25 Prozent aller Uraneinfuhren der EU aus. Durch einen Staatsstreich in dem verarmten westafrikanischen Land sind diese Importe nun in Gefahr geraten. Der Rohstoff mag nicht die Schlagzeilen machen wie Öl, Gas oder sogar Kohle, aber er ist entscheidend für eine Welt, die dringend kohlenstofffreie Energie benötigt.

Der Kreml scheint zwar nicht direkt hinter dem Staatsstreich zu stehen, aber seine Propagandamaschine hat in der gesamten Sahelzone, dem Gebiet südlich der Sahara, eine antifranzösische und antiamerikanische Stimmung geschürt. Es überrascht nicht, dass es in der Region seit 2020 zu einer Reihe von Palastrevolutionen gekommen ist, unter anderem in Burkina Faso, Tschad, Guinea, Mali und dem Sudan.

In der Hauptstadt Niamey schwenkten die Putschisten die russische Flagge, um den französischen Imperialismus anzuprangern. Jewgeni Prigoschin, Chef der russischen paramilitärischen Gruppe Wagner, begrüßte die Machtübernahme durch das Militär. Wagner ist nach dem Putsch im benachbarten Mali bereits dort tätig. Der lange Arm des Kremls mischt sich auf vielerlei Weise in die Geopolitik der Energie ein – nicht immer auf die offensichtlichste.


Menschen schwenken in Niamey russische FahnenAFP

Wenn Niger in den russischen Orbit geriete, wäre die Welt bei der Atomenergie noch mehr von Moskau – und seinen Kunden – abhängig. Kasachstan und Usbekistan, zwei ehemalige Sowjetrepubliken, gehören zu den größten Uranproduzenten der Welt und liefern etwa 50 Prozent des weltweit geförderten Urans. Rechnet man Russland und Niger hinzu, so steigt der Anteil auf knapp über 60 Prozent.

Uran ist nur der Anfang des sogenannten Kernbrennstoffkreislaufs. Russland ist zwar auch der sechstgrößte Uranförderer der Welt, doch seine wahre Macht liegt an anderer Stelle in diesem Kreislauf: bei der Umwandlung des Rohstoffs in brauchbare Brennstäbe für zivile Reaktoren durch die sogenannte Umwandlung und Anreicherung.

Nach Angaben der World Nuclear Association entfallen auf Russland fast 45 Prozent des Weltmarkts für Uranumwandlung und -anreicherung. Dieser Würgegriff hat zu einer "strategischen Verwundbarkeit" geführt, die von US-Beamten kürzlich als "untragbar" bezeichnet wurde. Etwa ein Drittel des gesamten angereicherten Urans, das im vergangenen Jahr von US-Versorgungsunternehmen verbraucht wurde, kam aus Russland, und zwar zu Kosten von fast einer Milliarde Dollar, die an ein direkt vom Kreml kontrolliertes Unternehmen gezahlt wurden. Mehr als ein Jahr nach der russischen Invasion in der Ukraine hat Washington die Einfuhr von russischem Kernbrennstoff noch immer nicht verboten.

In den ersten 50 Jahren des Nuklearzeitalters war Amerika unabhängig, doch mit dem Ende des Kalten Krieges gab es den Uranabbau und vor allem die komplexen Umwandlungs- und Anreicherungsprozesse weitgehend auf. Heute sind die USA weitgehend "von internationalen Quellen für Kernbrennstoff abhängig, auch von Nationen, denen unsere Interessen nicht am Herzen liegen", so John Wagner, Leiter des Idaho National Laboratory des US-Energieministeriums.

Die Dominanz Russlands in der Kernbrennstoffindustrie ist eine Mischung aus geologischem Glück, technischer Innovation und einem gut gemeinten diplomatischen Abkommen, das Moskau und Washington kurz nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion geschlossen haben.

Erstens ist Russland mit Uranvorkommen ausgestattet, was ihm eine natürliche Rolle in der Industrie verleiht. Zum anderen haben seine Ingenieure ein System zur Anreicherung des radioaktiven Materials entwickelt, das deutlich weniger energieintensiv war als die von französischen und amerikanischen Ingenieuren bevorzugte Methode und damit weitaus billiger. Allein diese Faktoren hätten Russland eine große Rolle bei Abbau, Umwandlung und Anreicherung gesichert. 1993 vereinbarten die USA und Russland dann das sogenannte "Megatonnen-zu-Megawatt"-Programm, bei dem hoch angereichertes Uran aus ehemaligen sowjetischen Atomsprengköpfen in niedrig angereichertes Uran umgewandelt und an zivile Atomkraftwerke in die USA geliefert wurde. Kurz gesagt, die US-Industrie konnte nicht mit den Russen konkurrieren und starb im Desinteresse sowohl des demokratischen als auch des republikanischen Weißen Hauses langsam.

Schon vor dem Einmarsch in die Ukraine schlug die amerikanische Atomindustrie wegen ihrer Abhängigkeit von ausländischen Quellen Alarm. Seitdem sprechen Führungskräfte und Regierungsbeamte von einer Krise. Wenn jetzt noch die Probleme in Niger hinzukommen, sieht die Situation eher nach einem Notfall aus. Die Lösung des Problems wird jedoch nicht einfach sein und würde eine intensive Zusammenarbeit zwischen den USA und Frankreich erfordern – ironischerweise die beiden westlichen Mächte, für die in Niger am meisten auf dem Spiel steht.

Washington und Paris könnten einen Plan entwickeln, um die Produktion durch die Wiederinbetriebnahme stillgelegter Kernbrennstoffanlagen anzukurbeln und die diplomatische und militärische Unterstützung für uranproduzierende Länder zu verstärken, angefangen in Niger. Die Bemühungen werden nicht billig sein. Aber angesichts der Tatsache, dass Wladimir Putin gezeigt hat, dass er bereit ist, fossile Brennstoffe wie Öl und Gas als Waffe einzusetzen, muss der Westen handeln, bevor der Kreml beschließt, sogar die friedliche Nutzung von Uran zu einer Waffe zu machen, die den Übergang zu CO₂-freier Energie noch schwieriger macht.

Ende der Übersetzung

Zuerst veröffentlicht auf dem Medienportal Anti-Spiegel am 5. August 2023.

Thomas Röper ist Herausgeber und Blogbetreiber der Website Anti-Spiegel.

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.



Russland führt das nukleare Zeitalter mit an: Atomkraftwerk in Rostow am Don im Dezember 2021

Wegen Berlin wird der Atomausstieg in der EU kontroverser – Ist es "Klimarettung" oder nicht? Die USA dagegen machen als Konsumenten weiter, sind aber auf Moskau angewiesen. Ein näherer Blick zeigt: diese Abhängigkeit wird immer absurder.

Bis zum Jahr 2050 soll die Europäische Union "klimaneutral" werden. Der Bundesrepublik ist das auch in höchstem Maße wichtig, weshalb man 2012 unter Kanzlerin Angela Merkel festmachte, innerhalb einer Dekade den Atomkraftausstieg finalisiert zu haben. Trotzdem entschied man in der EU 2022 insgesamt noch einmal, der Atomkraft als Stromgewinnung das Prädikat "klimafreundlich" zu verleihen – was leichte Dissonanzen innerhalb des freiheitlich-demokratischen Staatenbundes erzeugte.

Paris hat da sicherlich keine unerhebliche Rolle gespielt – schließlich bezieht die französische Republik immer noch 70 Prozent ihrer nationalen Energie aus der Atomkraft. Hierbei handelt es sich um genau den volkswirtschaftlichen Sektor Frankreichs, bei dem Berlin nach seinem eigenen Ausstieg nun seinen Strom vermehrt überteuert einkauft. Noch unter Präsident Holland – motiviert von Berlins Sturheit in dieser Frage – sollte auch Frankreich die Produktion und somit den Konsum bis 2025 zumindest auf 50 Prozent herunter takten. Im Jahr 2019 verschob man dieses Ziel weiter in die Zukunft – 2035. Nur um schlussendlich im aktuellen Jahr diese Energiepolitik ganz zu verwerfen und eine Rückbesinnung auszurufen. Dass die EU-Machtachse "Paris-Berlin" verkümmert, lässt sich unter anderem an ebendieser auseinanderführenden Zielsetzung erkennen.

Abgesehen davon, auf welcher Seite der Klimareligionsdebatte man sich befindet: Berlin, als noch größte Volkswirtschaft Europas, kehrte dem Atom den Rücken. Washington D.C. macht zwar weiter mit, ist aber verblüffend unselbstständig und erstaunlich angewiesen auf einen "ehemaligen Partner" – nämlich Russland.

Um Russlands Rolle auf dem globalen Markt der nuklearen Technologien und nuklearer Energie und ihrer Exporte in Kontext zu setzen, muss die US-Abhängigkeit von Russland in dieser Hinsicht aufgezeigt werden. Moskau ist konstant an dritter Stelle als einer der größten Lieferanten von angereichertem Uran an die USA. An den ersten beiden Stellen sind Kanada und Kasachstan, mit jeweils 22 Prozent – Russland macht 16 Prozent aus. Zu Kasachstans erstem Platz gibt es aber noch Kleingedrucktes, welches russische Präsenz buchstabiert—dazu gleich mehr. 

Noch 2021 bezogen die USA 20 Prozent ihrer Energie aus der Atomkraft. Allein dieser Anteil macht die USA zum größten nationalen Atomkraftkonsumenten der Erde. Anders gesagt: im Hinblick auf Wärme und Strom ist jeder fünfte Amerikaner vollkommen auf Atomkraft angewiesen.

"Megatons to Megawatts", 1993–2013: der ausgelaufene Vertrag

Drei glatte Dekaden ist es her, seitdem der "Megatons to Megawatts"-Vertrag zwischen den USA und Russland unterzeichnet wurde. Aufbereitet in den Jahren 1991–1992 unter US-Präsident George H. W. Bush und unterschrieben im Jahr darauf von US-Präsident Bill Clinton, sah die Vereinbarung vor, Russlands hochangereichertes Uran mit seinem Uran aus dem eigenen Arsenal an Atomsprengköpfen zu kombinieren. Diese neue Mischung – die Abrüstung der Atomwaffen der ehemaligen Sowjetunion fördernd – wurde anschließend als neues Energie-Produkt an die USA verkauft und geliefert.

Ende 2007 hatte die Fachpresse das Auslaufen des Vertrages im Jahr 2013 thematisiert, und die bilateralen Pläne für eine Fortsetzung dieser Handelsbeziehung ausgelegt. Demnach sollen sich die russischen Uran-Exporte in die USA ab 2011 jährlich um 50 Prozent erhöht haben. Nur um ein Jahr nach 2013 eine Verzehnfachung zu erfahren – von 41.398 gelieferten Tonnen an angereichertem Uran, auf 485.279. Zwar versicherten die US-Gesetzgeber ihrer eigenen Fachbranche – darunter Centrus Energy Corp. (ehemals USEC Inc.) –, dass es nicht zu einem "Dumping russischen Urans" auf dem US-Markt kommen würde. Aber von einer langfristigen Abhängigkeit, die die eigene relevante US-Industrie verkümmern ließ, kann, mit der heutigen Gabe der Rückschau, allemal die Rede sein.

Die Abhängigkeit zeigt sich auch darin, dass die USA weder im Jahr 2008 (Georgien-Krieg), 2014 (Volksabstimmung auf der Krim und ihre Rückkehr nach Russland), noch in den Jahren 2022 bis 2023 signifikante Sanktionen auf russische Nuklearenergie verhängt haben. Zuletzt wurde im Juni 2023 berichtet, dass Washington D.C. eine Milliarde US-Dollar jährlich an die russische Nuklearagentur Rosatom überweist, um mit den Uran-Zahlungen hinterherzukommen. Dementsprechend haben bisher die USA die militärische Sonderoperation Russlands in der Ukraine, mit all ihren Zielsetzungen, mitfinanziert. Nur vorsichtig wird eine geregelte, langwierige Abkehr von russischen Uran-Lieferungen thematisiert – ohne die Öffentlichkeit darüber zu unterrichten, wie lange ein solch verspäteter Transfer zur Selbstständigkeit dauern würde.

Wie Russlands Rosatom Pionierarbeit leistet

Spätestens seit dem Jahr 2021 sind die Indikatoren für Pekings und Moskaus enge und präzedenzlose Atomkraft-Partnerschaft öffentlich erkennbar. Verträge dazu wurden schon im Jahr 2018 unterzeichnet. Neue, mit exklusiv russischer Technologie gebaute Nuklearreaktoren wurden bereits und werden weiterhin in Atomkraftwerken der Volksrepublik China installiert. Im Jahr 2021 erläuterten hohe chinesische Bedienstete, dass die beiden neu aufgerüsteten Kernkraftwerke – Tianwan (Block 7 und 8) und Xudabao (Block 3 und 4) – bereits 2026 mit voller Kapazität laufen würden und die jährlichen Kohlendioxidemissionen um 30,7 Millionen Tonnen senken könnten. Zahlen, von denen der grüne Bundesenergieminister und studierte Philosoph Robert Habeck nur träumen kann. Die Wahrscheinlichkeit, dass eher Eurasien als Europa die von der UNO diktierten Netto-Null-Emissionen bis zum Jahr 2050 erreicht, ist hoch. Zumal es auch wichtig ist, dies zu erreichen, ohne dabei einer vollkommenen Deindustrialisierung zum Opfer zu fallen – was die Berliner Führung eindeutig, vorsätzlich und gerne in Kauf nimmt.

Über all diese Prozesse wacht die Föderale Agentur für Atomenergie Russlands, Rosatom, welche im technologischen Know-how geradezu ein Monopol besitzt – wie dieser Autor bereits im August 2022 erläuterte. Die dutzenden von ausschließlich in Russland und China betriebenen "kleinen modularen Reaktoren" (SMR), deren Bau Rosatom nur 2–3 Jahre in Anspruch nimmt, sind extrem gefragt auf dem Weltmarkt. Zum Vergleich: der Bau und die Installation von herkömmlichen Reaktorblöcken dauert 5–10 Jahre. In 17 weiteren Ländern wird diese Technologie erst noch entwickelt. Das "schwimmende" Kernkraftwerk Akademik Lomonossow, welches sich in seiner mobilen Technologie stark von seinen "stationären" Pendants unterscheidet – verbleibt das einzige seiner Art.

Nicht alle Innovation in dieser Domäne ruht in Russland auf den Schultern Rosatoms: Ein Tochterunternehmen des größten russischen Schiffsbauunternehmens United Shipbuilding Corporation entwickelt zurzeit ein Unterwasser-Kernkraftwerk, das seine Umgebung aus einer Meerestiefe von 400 Metern mit Strom versorgen soll. Das Tochterunternehmen ist das Sankt Petersburger Ingenieursbüro "Malakhit". Ein solches "Unterwasser-Energie-Modul" wird Strom für Felder in russisch-arktische Schelfgebiete und andere abgelegene nördliche Sphären liefern können – Gegenden, in denen herkömmliche Kraftwerke nicht zu finden sind. Dieser Prototyp besteht aus zwei Kernkraftwerken und wird mit einer Gesamtleistung von 20 MW ausgestattet sein. Damit betreten russische Projekte im weltweiten Wettbewerb als erste energietechnisch vollkommenes Neuland. Wobei diese russische Pionierarbeit einen gänzlich neuen Markt eröffnen wird, in dem sie lange die Führung halten werden und mit Gesuchen um Partnerschaft aus aller Welt überhäuft werden. 

Die 3 Phasen der Dominanz: die russisch-chinesisch dominierte, nukleare Wertschöpfungskette

Als Erstes kommt der Uranabbau. Auf den ersten Blick sieht es schon bei dieser Stufe anders aus, als angenommen: Es ist das geostrategisch ambivalente Kasachstan, das mit einem Marktanteil von 43 Prozent mit Abstand vorn liegt. An zweiter Stelle ist das NATO-Mitglied Kanada mit 15 Prozent und Namibia mit 11 Prozent. Russland ist mit seinen 5 Prozent auf dem vierten Platz, während China mit 3,4 Prozent erst den sechsten Platz belegt. Der Haken ist, dass Rosatom bei den fünf größten Tochterunternehmen des kasachischen Bergbauunternehmens Kazatomprom – das größte für Uranabbau auf der Welt – über einen Aktienanteil von 50 Prozent verfügt. Nach ähnlichem Prinzip kontrolliert die Chinese National Nuclear Power Group (CGN) 49 Prozent der Aktien der kasachischen Kazatomprom-Tochterunternehmen "Semizbay-U LLP" und "Ortalyk LLP". Die große Mehrheit der im bereits erwähnten Namibia aktiven Uran-Bergwerke sind in chinesischem Besitz

Im Falle von G7-Mitglied Frankreich werden 15–20 Prozent des Urans aus dem afrikanischen Land Niger importiert. Hierbei handelt es sich um dasselbe Land, welches gerade eben einen militärisch geführten Regierungswechsel erlebte, den Brüssel augenblicklich als illegitim und rechtswidrig erachtete. Die EU insgesamt bezieht 20 Prozent ihres Urans aus Niger. Die neue Führung in Niamey gilt als prorussisch und konterte westliche Drohungen auf Sanktionen mit dem Lieferstopp von ihrem Uran. Nun steht sogar eine französische Intervention in Niger auf dem Tisch, um die alte Ordnung wieder herzustellen – immerhin geht es um die Energiesicherheit und somit den Wohlstand Frankreichs, welche beide – wir erinnern – zu 70 Prozent auf Atomkraft angewiesen sind. Kurz: Frankreichs "Energieunabhängigkeit" ist abhängig von Niger.

Die zweite Phase der Uran-Wertschöpfungskette ist die Umwandlung – damit ist die Umwandlung von Uranoxid in UF6 gemeint. Frankreich, Kanada, Russland und China sind mit dieser kommerziellen Dienstleistung beschäftigt. Russland allein repräsentiert darin einen Marktanteil von 38 Prozent – China erfühlt 25 Prozent. Eine einzige US-Umwandlungsanlage ist seit Längerem geschlossen, soll aber 2023 vermeintlich wieder in Betrieb genommen werden und den derzeitigen US-Marktanteil von null Prozent wieder steigern.  Wenn man Moskau und Peking nicht berücksichtigt, gibt es, außer in Kanada und Frankreich in vermindertem Maße, keine weiteren Alternativen für diesen entscheidenden Produktionsschritt. 

Die Uran-Anreicherung ist an dritter Stelle und wird ebenfalls von Moskau dominiert. Zwar sind hier schon Deutschland, Großbritannien, die Niederlande, die USA, Frankreich und China wichtige Teilnehmer an der Uran-Anreicherung. Aber Russland beherrscht 46 Prozent des Marktanteils – mit den chinesischen 13 Prozent sind das nahezu zwei Drittel des gesamten Weltmarktes. 

Die letzten drei Stufen der Uran-Wertschöpfungskette – das heißt die Herstellung von Urandioxid-Brennstäben, die Stromerzeugung und die Entsorgung abgebrannter Brennelemente – sind bei allen Teilnehmern weltweit sehr viel gleichmäßiger verteilt. 

Theoretisch und praktisch haben Moskau und Peking mit den Optionen, den globalen Uran-Preis zu beeinflussen oder die Nuklearenergie-Lieferungen "anzupassen", eine enorme, globale geostrategische Hebelkraft – besonders gegenüber dem sich feindlich benehmenden Wertewesten. Explodierende Strompreise in Ländern, die langfristig auf Atomkraft angewiesen sind, wären die Folge.

Zu der allseits bekannten russischen Präsenz auf dem weltweiten Erdöl- und Erdgasmarkt, zeigte sich im Jahr 2021, dass die Volksrepublik China 79 Prozent der Polysilikon-Produktion kontrolliert. Polysilikon ist ein Rohmaterial, welches aus kleinen Kristallen besteht und unentbehrlich für die globale Solarzellen-Herstellung ist. Die Dominanz im Sektor der Fotovoltaik ist also offensichtlich. Hinzu kommt, dass die Chinesen mit den zehn größten Unternehmen für die Lieferung von 80 Prozent des globalen Marktanteils Fotovoltaik-relevanter Materialien ausmachen. Dies ist ein weiterer weltwirtschaftlicher Aspekt für die globale Klimaagenda der CO₂-Senkung, der nicht in den Händen des Wertewestens liegt. Zu guter Letzt sollte die Kobalt-Gewinnung erwähnt werden, ohne die das Phänomen der Elektrofahrzeuge gar nicht erst vom Boden heben würde: 70 Prozent des Abbaus wird in der Demokratischen Republik des Kongo betrieben. Der Kongo ist weitestgehend mit chinesischen Investitionen dazu befähigt worden, diesen Marktanteil überhaupt erst zu realisieren. 

Wenn man es also unbedingt darauf ankommen lassen würde, hat das russisch-chinesische Bündnis die mehrheitliche Kontrolle über die drei größten Quellen nachhaltiger Energie auf der Erde. Somit tänzeln der Drache und der Bär perfekt im vorherrschenden Öko-Zeitgeist der Gegenwart.

Es grenzt an Unmöglichkeit, dass man sich im "besten Westen aller Zeiten" über diese für starke Erschütterungen anfälligen Befindlichkeiten nicht bewusst ist. Zumal es offenkundig der partnerschaftsunfähige Westen ist – mit seinem Beharren auf moralische und wirtschaftliche Überlegenheit – der in all dem den großen Nachteil bereits erntet. Umso mehr zeigt es, dass sich die westlichen Eliten sehr wohl darüber bewusst sein müssen, welchem sozioökonomischen und kulturellen Sturz sie ihre Völker aussetzen – auf was für eine Krise sie die eigenen Bürger zusteuern lassen. Äußerst tragisch, dass die Menschen dort stattdessen wählen, mehrheitlich im Dunkeln zu schlendern. 

Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.

Mehr zum Thema - "Soylent Green" – Gut und gerne sterben für die grüne Zukunft

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Öltanker im Hafen von Yantai im April 2023.

Die Entdollarisierung adaptiert sich schnell als Teil der Allgemeinbildung – selbst im Mainstream. Auch der Boomerang-Effekt des westlichen Sanktionsfiebers gegen Russland wird vermehrt als solcher wahrgenommen. Ein kurzer Zwischenbericht vom Beginn der Multipolarität.
 

Von Elem Chintsky

Die Abkehr von der US-amerikanischen Nationalwährung als Welt-Reservewährung wird fast täglich mit Neuigkeiten aus der Weltwirtschaft überschüttet – inklusive der Beweggründe der relevanten, nationalen Akteure. Dies gilt zum einen für etwas kleinere Beispiele, wie Kenia und Saudi-Arabien, die ihren letzten Energiedeal im kenianischen Schilling fixiert haben. Zum anderen betrifft dies größere Beispiele, wie den kürzlich zwischen NATO- und EU-Gründungsmitglied Frankreich und der Volksrepublik China abgeschlossenen, ersten LNG-Handelsvertrag – und zwar unter Verwendung des chinesischen Yuan. 

Dass die sogenannte Entdollarisierung der Weltwirtschaft geradezu in aller Munde ist, zeigt selbst die US-amerikanische Opposition, die sich bereits für ihren nächsten Wahlkampf gegen Joe Biden wappnet. Diese fortschreitende Entwicklung wird sowohl vom demokratischen Herausforderer Bidens, Robert Kennedy Jr., als auch vom ehemaligen US-Präsidenten Donald J. Trump als großes Problem und Wahlthema angegangen.

Eine kurze Chronik der letzten Wochen

Laut Reuters hängte Russland das Königreich Saudi-Arabien Anfang 2023 als größter Erdöl-Exporteur für China ab. Die bekannte Nachrichtenagentur berief sich auf die neuesten Daten der Allgemeinen Zollverwaltung der Volksrepublik China. Es sollte auch bedacht werden, dass Peking in puncto Russland-Isolierung nicht nur dem Druck des Westens nicht nachgibt, sondern den Handel mit Moskau sogar signifikant erhöht. Konkret hätten sich russische Erdöl-Lieferungen auf rund 1,94 Millionen Barrel pro Tag belaufen, was einem Wachstum von fast einem Viertel (23,8 Prozent) mehr als im Vorjahr gleichkommt.

Hätte Saudi-Arabien bei diesem Positionswechsel Grund zur Sorge – beziehungsweise empfände Riad eine nicht konstruktive Konkurrenz gegenüber Moskau –, so würden beide Parteien bei der Koordination innerhalb ihrer erdölexportierenden Ländergruppe OPEC+ nicht so eng zusammenarbeiten. Auch würde sich Riad kaum bei BRICS bewerben wollen – einem supranationalen Wirtschaftsgiganten, bei dem Russland als einflussreiches Gründungsmitglied fungiert. Zu guter Letzt würde Saudi-Arabien die Beziehungen zu den USA nicht so sichtlich vernachlässigen, wie es nachweislich der Fall ist.

Brasiliens Staatspräsident Lula da Silva, der noch im eigenen Wahlkampf gegen Bolsonaro das ganze Jahr 2022 über als der Favorit der Europäischen Union und der Demokratischen Partei Joe Bidens galt, entpuppt sich als trotziger und allzu selbstständiger Akteur. Das bezieht sich vor allem auf die Causa des Ukraine-Krieges, wo er eine der großen Stimmen für sofortige Friedensverhandlungen ist. Dasselbe gilt auch bei der Anfechtung des Status quo der weltweit nun schwindenden US-Dollar-Dominanz.

Gibt es ein EU-Projekt zur Demontage des Christentums?

Letzteres – besonders beim gleichzeitigen Vorschlag, den chinesischen Yuan als neue Alternative einzuführen – sollte Brüssel und Washington D.C. daran erinnern, dass es eben unter "Lula" war (erste Präsidentschaft, 2003–2011), dass Brasilien zur einflussreichen BRICS-Nation emporstieg.

Ein weiteres Land, dem in den letzten Dekaden diplomatische Ausgrenzung und Sanktionen nicht fremd gewesen sind und das gleichzeitig eine entscheidende Präsenz im Mittleren Osten und Vorderasien innehat, ist der Iran. Dessen Wirtschafts- und Finanzminister Ehsan Khandozi äußerte kürzlich Prognosen für das Restjahr 2023, in dem er damit rechnet, dass sein Land "riesige Mengen" an Erdöl- und Erdgas-Swaps aus Russland erhalten werde. Diese "Swaps" von vorrangig kaspischem Öl, die dann in iranischen Raffinerien weiterverarbeitet werden, betreiben Russland und der Iran bereits seit dem Jahr 2002. Auch hier müsse per gesundem Menschenverstand angenommen werden, dass weder Moskau noch Teheran bei diesem Handel auf den US-Dollar setzen werden. 

"In der Höhle des Löwen"

Nicht nur die in den Augen des Wertewestens Missmutigen und Aufmüpfigen verbrüdern sich in eigenen Handelsbeziehungen. Es stellt sich heraus, dass auch die Europäische Union selbst im Februar 2023 mit 2 Milliarden Kubikmetern an russischen LNG-Lieferungen in dieser Kategorie des Energie-Imports einen historischen Höchststand erreicht hat.

Die Atmosphäre um die skandinavischen NATO-Beitritte ließ eine schnelle Zuspitzung der diplomatischen Beziehungen mit Moskau vermuten. Mit Finnland hat es bereits geklappt – Schweden schwebt vorerst noch im diplomatischen Wartezimmer. Zwar ist diese neue, 1.300 Kilometer lange NATO-Grenze für Russland sicherlich nicht ideal, aber gleichzeitig zeigt sich Helsinki an der energiewirtschaftlichen Front zuversichtlich und höchst motiviert, mit Russland weiter langfristig handeln zu können. Zumindest geht das aus den jüngsten Aussagen des staatlichen Energieunternehmens "Gasum" in Finnland hervor. Deren Vorstand versicherte, dass sie trotz antirussischer Sanktionen "noch viele Jahre lang" russisches Erdgas einkaufen wollen. Die selbsternannte "nordische Energie-Gesellschaft" ist auch teilweise in der Kunst der Wahrnehmungsgestaltung sowie der ideologischen Anpassung von "undemokratischen" Energieträgern bewandert: denn sie importiert das verpönte, russische Erdgas, um es anschließend zu sogenanntem "finnischen erneuerbaren Biogas für ihre europäischen Kunden" zu verarbeiten. 

Diese Art der neoliberalen "Alchemie" wird auch durch die Republik Polen und andere russophobe Länder betrieben. Doch sind diese Tänze aus Energiepatenten und hybriden Brennstoff-Kompositionen nichts weiter als Symptome der im Wertewesten verankerten, zwischenstaatlichen Heuchelei, die jeden Anspruch auf "moralische Empörtheit" zügig verwirken lässt.

Elem Chintsky ist ein deutsch-polnischer Journalist, der zu geopolitischen, historischen, finanziellen und kulturellen Themen schreibt. Die fruchtbare Zusammenarbeit mit RT DE besteht seit 2017. Seit Anfang 2020 lebt und arbeitet der freischaffende Autor im russischen Sankt Petersburg. Der ursprünglich als Filmregisseur und Drehbuchautor ausgebildete Chintsky betreibt außerdem einen eigenen Kanal auf Telegram, auf dem man noch mehr von ihm lesen kann.

Mehr zum Thema Zivilluftfahrt unter Sanktionen: Rekordgewinne für Russland, Westen zahlt drauf

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Ein Flugzeug MS-21 vor der Erprobung des neuen einheimischen Triebwerks PD-14. Flugplatz Schukowski, Gebiet Moskau, Russland, 24. Mai 2022.

Wer andern eine Grube gräbt, muss Umweg fliegen. Diese Wahrheit offenbart sich dem Werte-Westen anhand seiner Erfahrung mit Russlands ziviler Luftfahrtindustrie, die er mit Sanktionen erwürgen wollte: Russlands Airlines fahren nahezu dreifache Gewinne ein, der Westen zahlt drauf.
 

Eine Analyse von Kirill Strelnikow, RIA Nowosti

Ein Jahr nach der Verhängung umfassender Sanktionen gegen die russische Zivilluftfahrt gelangen westliche Analysten zu folgender Zwischenbilanz: Statt des geplanten Blitzkrieges im zivilen Luftverkehr steht der Westen enormen finanziellen Verlusten, sinkenden Marktanteilen und Einbußen im Wettbewerb gegenüber – während Russland dem Schlag standgehalten hat und nun ein äußerst widerstandsfähiges Luftverkehrssystem vorweisen kann. Laut einer in der deutschen Wirtschaftswoche veröffentlichten journalistischen Studie ist die Luftverkehrsaktivität über Russland laut dem Flugüberwachungsportal Flightradar24 seit Beginn der russischen militärischen Sonderoperation in der Ukraine praktisch unverändert geblieben. Was bedeutet, dass die Hoffnungen des Westens, die russische Luftflotte mit Sanktionen bruchzulanden, gescheitert sind.

Kapitulation? Flucht in die Offensive!

Alle Berechnungen der westlichen Jünger dieser "Sanctionology-Kirche" gründeten auf der Tatsache, dass drei Viertel der russischen zivilen Luftflotte Anfang 2022 Flugzeuge westlicher Herkunft ausmachten – von denen viele auch noch von westlichen Unternehmen geleast waren. Nach dem Beginn der russischen Intervention im Ukraine-Krieg verbot die EU die Lieferung jeglicher ziviler Flugzeuge und Ersatzteile dafür an Russland und verpflichtete die Leasinggeber, ihre Verträge mit russischen Fluggesellschaften zu kündigen. (Die Belieferung russischer Flugzeugbetreiber mit Ersatzteilen stellten einige westliche Firmen auch ohne Sanktionen bereits deutlich früher ein – oft unter Bruch gültiger Verträge, Anm. d. Red.) Zudem verbot Brüssel westlichen Anbietern die Wartung und Versicherung von Flugzeugen im Dienste der russischen Airlines. Gleichzeitig sperrten die EU, die USA und eine Reihe anderer Länder ihren Luftraum für russische Fluggesellschaften.

Bezeichnenderweise wurden die Sanktionen gegen die russische Luftfahrt am 25. Februar 2022 angekündigt – buchstäblich nur einen Tag nach dem Beginn der Operation – wohingegen die westlichen Beschränkungen gegen den Finanz- sowie den Öl- und Gassektor Russlands viel später verhängt wurden. Wie die Verfasser der Luftverkehrssanktionen zugaben, waren alle zuversichtlich, dass sie Russland "maximalen Schmerz" zufügen und den Luftverkehr des Landes völlig lahmlegen würden – und darauf wurde ernsthaft gesetzt.

Der Westen unterschätzte jedoch Russlands Entschlossenheit und Sicherheitsspielraum, und vergaß noch dazu die Geschichte und die Geografie gleichermaßen. Die russischen Behörden reagierten indessen schnell, hart und asymmetrisch: Als Antwort auf die Sanktionen wurde es den russischen Fluggesellschaften gestattet, importierte Flugzeuge "umzunummerieren". Ein massives Programm zur Unterstützung der Luftfahrtindustrie und zur Importsubstitution wurde angestoßen. Und internationale Flüge der russischen Fluganbieter wurden vom Westen nach Süden und Osten umgeleitet.

Dies fruchtete: Trotz eines gewissen Rückgangs des Luftverkehrsaufkommens und des Verlusts einer Reihe von Flugstrecken erreichte der Gesamtgewinn der führenden russischen Fluggesellschaften Ende 2022 einen Rekordwert von 88 Milliarden Rubel – das heißt, 2,8 Mal mehr als noch im Jahr 2021. Für das Jahr 2023 prognostizierte das russische Verkehrsministerium einen Anstieg des Passagieraufkommens um 6,4 Prozent (auf 101,3 Millionen Fluggäste). Doch schon Ende März erklärte Verkehrsminister Witali Saweljew, dieser Plan sei bereits jetzt übererfüllt.

Nach der neuen Strategie der russischen staatlich-privaten Fluggesellschaft Aeroflot soll der Anteil der in Russland hergestellten Flugzeuge in der Flotte des größten Anbieters des Landes bis 2030 auf 70 Prozent ansteigen; zudem sei eine vollständige Umstellung auf russische Software geplant, heißt es. Gleichzeitig erlebt Russland einen Trend bei den Investitionen in den landesweiten Transport- und Logistik-Komplex, der für die letzten elf Jahre Rekorde setzt, und dessen Neuausrichtung auf befreundete Länder – einschließlich des lokalen und internationalen Luftverkehrs.

Ministerpräsident Michail Mischustin erinnerte: Russland gegenüber unfreundlich gesinnte Länder wollten die russische Luftflotte "landen" und begannen daher, die Bedingungen früherer Vereinbarungen eklatant zu verletzen. Doch Russland sei es gelungen, seine Flugzeugflotte zu erhalten und die Herstellung einheimischer Ausrüstung auszubauen.

Das Scheitern dieses Blitzkrieges in der zivilen Luftfahrt wird in den westlichen Medien nur sehr vage kommentiert: So schreibt Bloomberg, dass die Restriktionen gegen die russische Luftfahrt zu "gemischten Ergebnissen" geführt hätten und dass "die Sanktionen offensichtlich nicht so gewirkt haben, wie der Westen sich dies erhofft hatte."

Im Westen nichts Neues: Entgangener Gewinn und Neid

Auch rechnete man offensichtlich nicht damit, dass statt eines raschen und demütigenden Scheiterns der russischen Luftfahrtindustrie die Reinfälle den Westen selbst ereilen würden.

Nach Schließung des russischen Luftraums: Hohe Treibstoffkosten für US- und EU-Fluggesellschaften

So führte beispielsweise die symmetrische Sperrung des russischen Luftraums für Fluggesellschaften aus der EU, den USA, Kanada und einer Reihe anderer Länder faktisch zu einer Umverteilung des Luftverkehrsmarktes – und zwar gewiss nicht zugunsten dieser Nicht-Partner Russlands:

Die geografische Lage der Russischen Föderation hat zur Folge, dass die kürzesten (und damit am billigsten zu bedienenden) Flugstrecken von Europa und Nordamerika in den Nahen Osten und nach Asien über den russischen Luftraum führen. Nachdem sie versucht haben, Russland mit der Sperrung der Flugstrecken nach Baden-Baden zu bestrafen, schauen die Verfasser der Sanktionen nun jedoch mit Tränen in den Augen auf ihre Taschenrechner: Denn jetzt dauern zum Beispiel Air-Canada-Flüge von Vancouver nach Hongkong und Delhi, bei denen um Russland ein Bogen geflogen werden muss, zehn Prozent länger, und kosten die Passagiere 41 beziehungsweise 47 Prozent mehr. Ein Flug von Paris nach Seoul dauert jetzt gut drei Stunden mehr (das sind mindestens 17.000 US-Dollar für zusätzlichen Treibstoff – und ein großes Hallo an Greta Thunberg). Die Flüge von Helsinki nach Tokio haben sich um 4,5 Stunden verlängert – und so muss jetzt auch Finnland seine ehrgeizigen Pläne, zum wichtigsten Luftdrehkreuz Europa-Asien zu werden, aufgeben. Die kumulierten Verluste der US-Luftfahrtunternehmen aufgrund der Antworten Russlands auf die antirussischen Sanktionen belaufen sich auf mindestens zwei Milliarden US-Dollar pro Jahr.

Derweil sind bei Fluggesellschaften aus Ländern des Nahen Ostens und Asiens, die die Sanktionen nicht unterstützt haben, die Ticketpreise auf Strecken durch Russland im gleichen Zeitraum um 22 Prozent gesunken. Wahre Hysterie löste das bei ihren Konkurrenten in den USA und der EU aus: Dort fordert man nun, diese "unfairen Wettbewerbsvorteile zu beseitigen" und Fluggesellschaften Chinas, Singapurs, Koreas und Indiens zu zwingen, dieselben Strecken zu fliegen, wie die westlichen Fluganbieter sie auch fliegen müssen. Ja, ehrlich, warum dürfen sie das auch – und der Westen nicht?

Na ganz einfach: Der Westen darf das nicht, weil Russland so entschieden hat – und jeder muss das berücksichtigen.

Wie Henrik Hololei, der Generaldirektor für Verkehr und Mobilität bei der Europäischen Kommission, resümierte:

"Hier gibt es keine Maßnahmen, die [gegen Russland] anwendbar wären."

Jedenfalls dämmert die Unmöglichkeit, Russland in der Luft, zu Wasser und zu Lande zu "canceln", jetzt allmählich selbst den abgebrühtesten Sturköpfen. Und vom Stadium der Leugnung und des Zorns geht der Westen allmählich zum Stadium der Akzeptanz und sogar des Verhandelns über. Ein Experte der Carnegie-Stiftung bemerkte:

"Russland kann aufgrund seiner Größe und geografischen Lage nicht völlig vom globalen Verkehrssystem ausgeschlossen werden. Es zeichnen sich Gespräche über eine erneute Zusammenarbeit ab."

Nun denn, ihr guten Herren, bitte brav in die Schlange stellen. Und dann werden wir sehen.

Übersetzt aus dem Russischen. Zuerst erschienen bei RIA am 27. April 2023.

Kirill Strelnikow ist ein russischer freiberuflicher Werbetext-Coach und politischer Beobachter sowie Experte und Berater der russischen Fernsehsender NTV, Ren-TV und Swesda. Er absolvierte eine linguistische Hochschulbildung an der Moskauer Universität für Geisteswissenschaften und arbeitete viele Jahre in internationalen Werbeagenturen an Kampagnen für Weltmarken. Vertritt eine konservativ-patriotische politische Auffassung. Mitgründer und ehemals Chefredakteur des Medienprojekts PolitRussia. Erlangte Bekanntheit, als er russische Journalisten zu einem Treffen des verfassungsfeindlichen Aktivisten Alexei Nawalny mit US-Diplomaten im Jahr 2015 lotste. Schreibt Kommentare vor allem für RIA und Sputnik.

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Gute Aussicht auf den Absturz: Mitglieder der Bundesregierung im Juli 2023 in Berlin

Dass die europäischen antirussischen Sanktionen "nach hinten" losgingen, hat inzwischen wohl jedermann begriffen. Sie tragen die ersten sichtbaren Früchte: Russland hat Deutschland seiner Wirtschaftsgröße nach überholt und nimmt weltweit den fünften Platz ein. Die wirkliche Rechnung kommt aber noch.
 

Von Elena Karajewa, RIA Nowosti

Aus der Zitadelle des Globalismus und des Triumphs der Marktbeziehungen, der Stadt Washington, dem Sitz der Weltbank, wird berichtet, dass unser Land Ende letzten Jahres die Bundesrepublik Deutschland hinsichtlich seiner in Kaufkraftparität berechneten Wirtschaftskraft überholt hat und zu den fünf führenden Volkswirtschaften der Welt gehört. Ja, das Russland, das amerikanische Präsidenten gerne als "Zapfsäule mit Atomwaffen bezeichnen", und dessen Ökonomie sie in ihren Reden bereits "in Stücke gerissen" haben, wurde zum Spitzenreiter und überholte Frankreich, Spanien und Italien, ganz zu schweigen von all den Maltas und Griechenlands.

Deutsche Panzerlieferungen an die Ukraine sind Berlins neonazistischer "14/88"-Gruß

Es stellte sich heraus, dass die Sanktionen (sektorale, punktuelle, allgemeine, paketweise, inzwischen 12.000 an der Zahl), die der russische Präsident vor einigen Jahren als "völligen Unsinn" bezeichnet hatte, nicht nur zum Wirtschaftswachstum Russlands (das nach den bescheidensten und noch vorläufigen Schätzungen mindestens zwei Prozent des BIP betragen wird), sondern auch zu einer Steigerung des Wohlbefindens seiner Bürger beigetragen haben.

Nachdem der Westen 2014 damit begonnen hatte, Russland unter Druck zu setzen, fand er sich unbemerkt in der Position einer abgesoffenen Sprinkleranlage wieder. Das Aufstellen von Schlingen und Fallen mag unterhaltsam sein, aber man muss aufpassen, dass man sich dabei nicht selbst in lebenswichtige Organe kneift. Moskau hat die westlichen Entscheidungsträger regelmäßig davor gewarnt, dass die Angelegenheit für sie alle in Schmerz und Leid enden könnte. Aber nein, sie haben nicht zugehört, sie hören es jetzt nicht und sie werden es auch weiterhin nicht hören.

Die wirtschaftliche Konfrontation wurde angeordnet, und das (Zwischen-)Ergebnis wurde erreicht. Und nun veranstaltet das Aspen Institute ein Kolloquium darüber, was unter den Bedingungen einer drohenden Rezession zu tun ist und wer die Schuld daran trägt, dass der Tsunami der Rezession die "gesamte zivilisierte Welt" (GZW) überrollen könnte.

Praktisch alle makroökonomischen Messgeräte der GZW stehen auf Rot. Die rasant steigende Inflation, die die Zentralbanken beziehungsweise Zentralbanksysteme durch Anhebung der Diskontsätze und der Renditen für Staatsanleihen einzudämmen versuchen, der starke Anstieg der Rohstoffpreise, vor allem aber die Explosion der Energiepreise, die Streichung zahlreicher Posten in den Haushaltsentwürfen der einstmals luxuriösen Länder – das Bild ist breit gefächert, aber es gibt auch Nuancen.

In Deutschland zum Beispiel ist kein Geld mehr da, um die Digitalisierung und die damit verbundenen Dienstleistungen auszubauen. In Frankreich gibt es kein Geld mehr, um den Anstieg der Strompreise aufzuhalten. Mit anderen Worten, den Deutschen wird anstelle eines schnell und gut funktionierenden öffentlichen Dienstes in Aussicht gestellt, weiterhin "wie zu Großmutters Zeiten" zu leben, und den Franzosen, den Gürtel noch ein paar Löcher enger zu schnallen, um für Wärme und Licht zu bezahlen. Wir sind höfliche Menschen und sollten nicht mit dem Finger auf diejenigen zeigen, die der Lokomotive vorauseilten und riefen, dass sie Russland einen "totalen Wirtschaftskrieg" erklärt hätten. Jetzt, wo die Lokomotive sie überrollt.

Warum haben sich all diese hoch bezahlten und in Elitehochschulen ausgebildeten Leute geirrt? Weil keiner von ihnen Russland kannte oder verstand. Diese Antwort mag banal erscheinen, aber in ihrer Einfachheit liegt der Schlüssel zum Verständnis der derzeitigen Machtverhältnisse.

Keiner der Westler – hier kann man von den Hundsrittern oder vom schwedischen Karl XII. oder von Napoleon oder von der Entente sprechen – konnte und wollte sich das Ausmaß Russlands vorstellen. Vor allem im geographischen Sinne. Jedes ihrer Länder, ja, auch die gesamte EU, vom äußersten Osten bis in den äußersten Westen, passt praktisch in eine Zeitzone hinein. Da kann sich ein europäischer Bürokrat eben nicht mehr als ein Dutzend solcher Zeitzonen ausmalen, selbst wenn er drei Diplome an der Wand hängen hat. In seinem Kopf gibt es keine Datei, die für die erforderliche Vorstellungskraft zuständig ist. Und aus irgendeinem Grund scheinen diese Eurobürokraten zu glauben, dass Russland klein ist. Nicht größer als Luxemburg, wenn Luxemburg eine Tankstelle wäre.

Wie in dem Caruso-Witz wurde ihnen auch gesagt, dass die russischen Behörden schwach sind und das Land aus den Fugen geraten ist. Mit diesen beiden Annahmen schnürte der Westen seine Päckchen und Pakete an Sanktionen. Womöglich auch in der Überzeugung einer Liz Truss, dass "die Regionen Woronesch und Rostow nicht zu Russland gehören".

Das Ergebnis der pathologischen historischen Ignoranz, der ebenso pathologischen Russophobie und des eklatanten geografischen Analphabetismus ließ also nicht lange auf sich warten. Während sich die GZW auf das Schlimmste vorbereitet, schmiedet Russland strategische Pläne. Wirtschaftlich. Mit dieser Menge an Rohstoffen, mit den riesigen Dimensionen des Landes, macht schon der Prozess Freude.

Und mit den westlichen Eliten, die heute nicht wissen, wie sie die kollabierenden Mechanismen ihrer früheren Macht retten können, sollte man nicht mitfühlen. Sie wurden gewarnt, sie wurden aufgeklärt, sie wurden ermahnt. Die Rechnungen für all die Fehler und Fehleinschätzungen der "gesamten zivilisierten Welt" sind bereits geschrieben, sie werden ihnen nun präsentiert. Der Countdown läuft und zählt die letzten Stunden der Zahlungsfrist.

Übersetzung aus dem Russischen. Der Artikel ist am 6. August 2023 auf ria.ru erschienen

Mehr zum Thema - Deutschland ist die Beute, die die USA erlegen müssen

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Im Bild: Ein KAMAZ-Fahrzeug im Rennen während der 7. Etappe der Silk Way Rallye-2022.

Die westlichen Sanktionen sind für den russischen Lkw-Hersteller KAMAZ buchstäblich ein Geschenk, so die Zeitung "Hlavné správy". Sie haben seine Konkurrenten – ausländische Hersteller von schweren Lastwagen – ausgeschaltet, was das Unternehmen voll ausgenutzt hat.

Als westliche Politiker mehrere Sanktionspakete gegen Russland verabschiedet haben, wussten sie nicht, was auf sie zukommt, so die slowakische Zeitung Hlavné správy. Aus "grenzenlosen Dummheit" habe man dem Westen selbst ein Loch gegraben und Russland geholfen, sich in diesem Sanktionskrieg wunderbar und "bewundernswert" zu mobilisieren. Die Autoren der Zeitung meinen:

"Die antirussischen Sanktionen haben die Weltwirtschaft verändert, aber keineswegs so, wie es die westlichen Politiker beabsichtigten. Die Sanktionen haben den Westen geschwächt und den Rest der Welt gestärkt. Die USA sind bereits wie eine verkrüppelte Stute, die noch immer in der Lage ist, um sich zu treten und sogar sehr schmerzhaft zu treten, aber sie ist nur noch eine verkrüppelte Stute."

Ein schönes Beispiel für den Siegeszug der russischen Wirtschaft sei der Lkw-Hersteller KAMAZ, den die Zeitung mit einem "unbesiegbaren Tiger" verglich, der sich jetzt "losgerissen hat". Hlavné správy stellte fest:

"Gegenüber solchen russischen Tigern sind westliche Hampelmänner bloß Memmen."

Die vom Westen verhängten antirussischen Sanktionen sind für KAMAZ buchstäblich ein Geschenk geworden, so die slowakischen Journalisten. Bereits im Jahr 2022 sei der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Jahr 2021 gestiegen, und im laufenden Jahr plane das Unternehmen eine erhebliche Produktionssteigerung. Gemeinsam mit dem Magnitogorsker Eisen- und Stahlwerk (MMK) löse das Unternehmen erfolgreich das Problem der Importsubstitution, heißt es in der Zeitung.

Vor den Sanktionen verwendete das Unternehmen bei der Herstellung von Lastwagen hochfesten Stahl, der aus dem Ausland importiert wurde. "Dem Werk ist es jedoch gelungen, die Importe durch hochwertige russische Erzeugnisse von MMK zu ersetzen", so die Zeitung. "KAMAZ setzt damit erfolgreich einen Plan zur Herstellung von Lastkraftwagen um, die nicht von Importen ausländischer Komponenten aus Ländern abhängig sind, die Sanktionen gegen Russland verhängt haben." Hlavné správy erklärt den Erfolg von KAMAZ:

"Die Sanktionen haben seine Konkurrenten, also die ausländischen Lkw-Hersteller, vom russischen Markt verdrängt und das Unternehmen hat seine Chance genutzt, den russischen Markt mit eigenen schweren Lkw zu füllen und darüber hinaus einige seiner Produkte ins Ausland zu exportieren. KAMAZ beschäftigt die besten Manager und daher gibt es keinen Grund, daran zu zweifeln, dass das Unternehmen in Zukunft noch größere Erfolge erzielen wird."

Die Sanktionen im Allgemeinen seien ein Geschenk "für die gesamte russische Wirtschaft", meinte die Zeitung. Schließlich unterstützten viele Staaten die gegen Russland verhängten Sanktionen nicht und würden weiterhin mit dem Land zusammenarbeiten. Außerdem gebe die Abkopplung von der westlichen Wirtschaft der russischen Wirtschaft derzeit eine gewisse Widerstandsfähigkeit – denn der wirtschaftliche Niedergang des Westens könne dem Land nichts anhaben. Und während der Niedergang der USA dazu führe, dass die EU-Wirtschaft "wie eine faule Birne" falle und die begonnene Bankenkrise den Anfang einer schrecklichen Katastrophe in der westlichen Wirtschaft markiere, gehe es Russland blendend.

Das Land sei nun wie "eine reiche Braut, die sich ihre Ehemänner aussuchen kann", merkte die slowakische Zeitung an. "Jetzt buhlen vorrangig die beiden asiatischen Wirtschaftsgiganten China und Indien um die Gunst Russlands", was die Attraktivität und den Erfolg des Landes enorm steigere.

KAMAZ wurde im Jahr 1969 als Werkskomplex für die Herstellung schwerer Nutzfahrzeuge gegründet. Das Unternehmen ist der größte Hersteller von schweren Lastkraftwagen in Russland und der ehemaligen Sowjetunion. Heute ist jeder dritte Lkw in Russland und den GUS-Ländern mit einem zulässigen Gesamtgewicht von vierzehn bis vierzig Tonnen ein KAMAZ-Lkw. Das Unternehmen stellt eine breite Palette von Lastkraftwagen her: Kipper, Pritschenwagen, Zugmaschinen, verschiedene Spezialfahrzeuge (Autokräne, Schneepflüge, Müllwagen …). Auch Fahrgestelle für Militärfahrzeuge und gepanzerte Fahrzeuge wie der BMP-97 (Produktionsname: KAMAZ-43269) werden hier hergestellt. KAMAZ-Fahrzeuge sind in mehr als achtzig Ländern weltweit im Einsatz.

Mehr zum Thema Vize-Ministerpräsident Borissow : Sanktionen gefährden Umsetzung des Verteidigungsauftrags nicht

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen.


Wahnsinn: Polen vor Krieg mit Russland?

Wird der Text nicht richtig dargestellt, kann man hier die Webversion öffnen
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Liebe Leser,
vorläufig geht es nur um Schießerlaubnis und auch nur gegen Belarus. Was kommt als nächstes?

Immer wieder Polen. Sie können es nicht lassen. Statt zu deeskalieren, wird gezündelt. Mal gegen Deutschland, wo man immer wieder mit Reparationen anfängt und jetzt gegen den östlichen Nachbarn. Erst hieß es, die Wagner-Söldner würden von Belarus nach Polen eindringen und jetzt hätten drei Hubschrauber aus Belarus den polnischen Luftraum verletzt.

Hatten diese Helis etwa Atomraketen an Bord oder waren sonstwie gefährlich? Jedenfalls rechtfertigt dies keinesfalls, dass den polnischen Grenzern nun eine Schießerlaubnis erteilt wurde. Zudem hat Polen weitere Truppen an die Ostgrenze verlegt. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Parallelen zu 1939
Polen träumt von einem Großreich. Als es 1919 in Versailles faktisch mit zum Sieger erklärt wurde, fühlte man sich plötzlich super stark! Zwar endete der damalige Feldzug gen Osten fast mit einem Desaster und konnte nur durch das „Wunder an der Weichsel“ gerettet werden. Das hielt Polen keinesfalls davon ab, gegen die Minderheiten im eigenen Land vorzugehen. Opfer waren neben Ukrainern vor allem Deutsche.

So kam es 1939 zum Bromberger Blutsonntag und endete nach 1945 mit der großen Vertreibung aus den Ostgebieten. Landraub inklusive, wie COMPACT ausführlich dokumentierte. Darüber wird in Deutschland heute weitgehend geschwiegen. Polen ist ja jetzt unser Verbündeter. Man mag nicht weiter denken, wenn Polen die Lage im Osten weiter eskalieren lässt!

Unsere Antwort an Warschau
Weil wir über die polnischen Verbrechen an Deutschen, die millionenfache Vertreibung, die Hatz auf alles Deutsche erstmals in aller Deutlichkeit berichten, will Warschau „Polens verschwiegene Schuld“ sogar verbieten lassen. Wir schreiben, was Polen verschweigt und Berlin nicht zu sagen wagt
Deutschland im AfD-Sommer
COMPACT widmet diesem AfD-Sommer seine aktuelle Ausgabe, die jetzt erschienen ist. Der Untertitel ist das Programm der nächsten zwei Jahre: Auf der blauen Welle ins Kanzleramt.

Passend zum Thema haben wir zwei starke Interviews in dieser Ausgabe. Zum einen Alice Weidel und eben auch Björn Höcke. Hier verrät er wie er Regierungschef werden kann. Das Interview können Sie übrigens hier lesen.

Ami go home!
Ein Kernsatz Höckes spricht vielen Deutschen aus dem Herzen: «Wir müssen so schnell wie möglich aus der US-amerikanischen Umklammerung entweichen.» Dass nämlich die deutsch-amerikanische Geschichte keine von Freunden ist, zeigt nicht nur die Gegenwart (siehe Nord Stream), sondern auch der Umgang mit uns nach 1945.

Dazu hat COMPACT ein starkes Stück Zeitgeschichte vorgelegt, das die Rolle der Amerikaner in Europa und insbesondere in Deutschland in einem völlig neuen Licht erscheinen lässt. In der Geschichtsausgabe „Die Todeslager der Amerikaner“ entreißen wir ein weiteres Tabuthema dem Vergessen und geben den Opfern eine Stimme. Es sind Zeugnisse ungeahnten Grauens und lassen das Wort Befreier in einem völlig neuen Licht erscheinen. Hier können Sie diese Ausgabe vorbestellen.

Der Nordstream-Coup
Der kriegerische Anschlag gegen die deutsche Energieversorgung soll mit aller Macht vertuscht werden. Dass wir die Ergebnisse von Hersh jetzt erstmals und exklusiv auf Deutsch („Nord-Stream-Krimi – Wie die US-Regierung die Pipelines sprengen ließ“) herausbringen dürfen, ist ein riesiger Coup. Und es ist ein Zeitdokument von historischem Rang. Diese COMPACT-Edition wird im nächsten Nürnberger Tribunal eine Rolle spielen.

Bestellen Sie bitte gleich mehrere Exemplare, um diese auch an Freunde und Bekannte zu verteilen. Die Täter dürfen nicht davonkommen! und endlich lieferbar!
Wenn es um Geschichte geht
Was lernen unsere Kinder in der Schule? Sie wissen vermutlich mehr über die Geschichte der USA oder Frankreichs als über unsere eigene. Wir haben uns auf die Suche nach Quellen begeben und Schätze gehoben. Von unseren Vorfahren heißt daher nicht umsonst eine neue Rubrik in unserem Shop. Aber auch allerlei Rätselhaftes haben wir gefunden.

Dass man an der wichtigen Geschichte zum 2. Weltkrieg nicht vorbeikommt, sieht man hier.

Verbotene Geschichte
Ganz stark unsere Rubrik verbotene Geschichte. Wetten, wir stellen Ihr Geschichtswissen auf den Kopf. Oder besser gesagt vom Kopf auf die Füße. Auch diese Monatsausgabe steht unter dem Titel. Wir haben offensichtlich voll ins Schwarze getroffen. Die Reaktionen unserer Leser sind überwältigend. Tenor: Endlich fasst einer mal diese heißen Eisen an! Hier werden Tabus gebrochen und Infos geliefert, die Sie nur bei uns finden. Weitere Informationen hier

Ihnen alles Gute und bleiben Sie gesund, auch im Geiste!
Ihr COMPACT-Team

 Bildnachweis: Die Wiege

Pepe Escobar JUL 31, 2023

Syrien: eine Geschichte von Plünderung und Wiederauferstehung

Während der groß angelegte Raub der natürlichen Ressourcen Syriens unter der Aufsicht illegaler US-Truppen weitergeht, ist das russische Projekt der Wiederbelebung des von der ISIS zerstörten Palmyra eine deutliche Erinnerung daran, dass Ruinen wieder auferstehen können - wenn Syriens Freunde helfen, den Weg zu ebnen.

Der Krieg gegen Syrien ist aus dem kollektiven Ethos des Westens verschwunden. Doch er ist noch lange nicht zu Ende. Viele Menschen in der globalen Mehrheit mögen tiefes Mitgefühl für die Syrer empfinden, aber auch zugeben, dass nicht viel getan werden kann, solange die westliche Minderheit sich weigert, die Bühne zu verlassen.

Parallel dazu sind die Chancen gering, dass die Neue Entwicklungsbank (NDB) - die BRICS-Bank - Damaskus mit Krediten für den Wiederaufbau Syriens überhäuft. Zumindest noch nicht, trotz aller Hilfszusagen von russischer und chinesischer Seite.

Unter dem lahmen Vorwand, "die Position für ISIS zu verschlechtern", gibt das US-Außenministerium de facto zu, dass die illegale Besetzung eines Drittels von Syrien durch das Imperium - der Teil, der reich an Öl und Mineralien ist und derzeit gestohlen/geschmuggelt wird - auf unbestimmte Zeit fortbestehen wird.

In der nordöstlichen Provinz Hasakah wird praktisch ununterbrochen Öl geplündert, z. B. in Prozessionen von Dutzenden von Öltankern, die über den Grenzübergang al-Waleed oder al-Mahmoudiya in den Nordirak fahren, in der Regel in Begleitung von US-unterstützten kurdischen Separatistenmilizen.

Als ob es noch einer Erinnerung bedurft hätte, weiß die globale Mehrheit genau, dass ISIS im Wesentlichen eine amerikanische Geheimoperation ist, ein Ableger der Al-Qaida im Irak, der in Lagern an der irakisch-kuwaitischen Grenze entstand. Die syrischen "Demokratischen Kräfte" (SDF) sind kaum eine demokratische US-Vertretung, die vorhersehbar als "Koalition" ethnischer Milizen zusammengestellt wurde, die hauptsächlich von Kurden geführt werden, aber auch einige arabische Stammesangehörige, Turkmenen und salafistische Tschetschenen umfassen.

Als ob die ununterbrochene Plünderung des Öls nicht schon genug wäre, schickt das Pentagon ständig LKW-Ladungen mit Munition und logistischer Ausrüstung nach Hasakah.

Konvois fahren immer wieder zu illegalen US-Militärstützpunkten im Umland von Hasaka, insbesondere zu einem Stützpunkt auf den al-Jibsah-Ölfeldern in der Nähe der Stadt al-Shaddadi.

Kürzlich überquerten 39 US-Militärtanker die - illegale - Grenze von al-Mahmoudiya in Richtung Irakisch-Kurdistan, beladen mit gestohlenem syrischem Öl.

Trotz dieser nackten Tatsachen bleibt Russland in dieser Frage übermäßig diplomatisch. Michail Bogdanow, Putins Sonderbeauftragter für den Nahen Osten und Afrika, erklärte kürzlich gegenüber al-Arabiya: "Washington nutzt den Vorwand der Terrorismusbekämpfung, um östlich des Euphrat in wirtschaftlich wichtigen Gebieten präsent zu sein, in denen Erdöl und strategische Naturreserven reichlich vorhanden sind."

Er verwies auf die in al-Tanf in Südsyrien stationierten US-Truppen und die amerikanische "Unterstützung" für die SDF in Nordsyrien. Doch das ist nicht gerade eine bahnbrechende Enthüllung, die den Amerikanern Feuer unterm Hintern machen würde.

Wir stehlen euer Öl, weil wir es können

Nach Angaben von Damaskus wurde der gesamte syrische Energiesektor zwischen 2011 und 2022 durch eine giftige Mischung aus US-Besatzung, Bombardierung durch die "Koalition" und Diebstahl oder Plünderung durch terroristische und separatistische Banden um erstaunliche 107 Milliarden Dollar beraubt.

Es gibt nicht weniger als ein Dutzend US-Militärstützpunkte in Syrien - einige davon sind größer als die sprichwörtlichen Seerosenblätter (weniger als 10 Hektar, im Wert von weniger als 10 Millionen Dollar), alle sind de facto illegal und werden von Damaskus mit Sicherheit nicht anerkannt. Die Tatsache, dass sich 90 Prozent der syrischen Öl- und Gasvorkommen östlich des Euphrat in Gebieten befinden, die von den USA und ihren kurdischen Stellvertretern kontrolliert werden, macht die Arbeit des Imperiums sehr viel einfacher.

Die De-facto-Besetzung betrifft nicht nur energiereiche Gebiete, sondern auch einige der fruchtbarsten landwirtschaftlichen Flächen Syriens. Das Ergebnis ist, dass Syrien zu einem Nettoimporteur von Energie und Lebensmitteln geworden ist. Iranische Tanker sind regelmäßig israelischen Sabotageakten ausgesetzt, wenn sie dringend benötigtes Öl an die östliche Mittelmeerküste Syriens liefern.

Beschwerden kommen beim Hegemon nicht gut an. Anfang dieses Jahres forderte das chinesische Außenministerium das Reich der Plünderung auf, den Syrern und der "internationalen Gemeinschaft" einen vollständigen Bericht über den Öldiebstahl zu liefern.

Dies geschah im Zusammenhang mit einem Konvoi von 53 Tankern, die Anfang 2023 gestohlenes syrisches Öl zu US-Militärstützpunkten im irakischen Kurdistan transportierten.

Damals hatte Damaskus bereits enthüllt, dass mehr als 80 Prozent der täglichen syrischen Ölproduktion von den Amerikanern und ihren stellvertretenden "demokratischen" Kräften gestohlen und geschmuggelt wurden - nur in der ersten Hälfte des Jahres 2022.

Der ständige Vertreter Syriens bei den Vereinten Nationen, Botschafter Bassam Sabbagh, hat wiederholt angeprangert, wie der "Diebstahl von Ressourcen, Öl, Gas und Weizen" durch das Imperium der Plünderer Millionen von Syrern in einen Zustand der Unsicherheit gestürzt und einen großen Teil der Bevölkerung auf den Status von Vertriebenen, Flüchtlingen und Opfern von Ernährungsunsicherheit reduziert hat.

Die Aussichten auf einen Wiederaufbau Syriens sind gering, wenn die westlichen Marodeure nicht vertrieben werden. Dazu bedarf es einer detaillierten und konzertierten Zusammenarbeit zwischen den russischen Streitkräften, der Syrischen Arabischen Armee und den Quds-Einheiten des IRGC.

Alleine kann Damaskus das nicht schaffen. Die Iraner greifen über ihre Milizen ständig die Amerikaner an, aber die Ergebnisse sind marginal. Um das Imperium zum Rückzug zu zwingen, gibt es keinen anderen Weg, als die menschlichen Kosten für den Diebstahl des syrischen Öls unerträglich zu machen. Das ist die einzige Botschaft, die die USA verstehen.

Und dann ist da noch der Sultan in Ankara. Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan setzt alles daran, den Eindruck zu erwecken, dass sich die Beziehungen zu Moskau ständig weiterentwickeln, und er hofft, dass sein Amtskollege Wladimir Putin die Türkei im August besuchen wird. Das ist unwahrscheinlich.

Was Syrien betrifft, schweigt Erdogan. Die russische Luftwaffe hält unterdessen den Druck auf Ankara aufrecht und bombardiert die stellvertretenden salafistisch-dschihadistischen Terrorbanden in Idlib, allerdings nicht mehr so massiv wie zwischen 2015 und 2020.

Palmyra wiedergeboren

Entgegen aller Unkenrufe geschah am 23. Juli etwas fast Magisches. Sechs Jahre nach der Befreiung von Palmyra - der legendären Oase an der Seidenstraße - und nach Überwindung aller möglichen bürokratischen Hürden hat die Restaurierung dieser Perle in der Wüste endlich begonnen.

Die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Zakharova, fand einen Weg, diesen Moment mit einem passenden Vergleich mit der Ukraine zu feiern:

"Wenn es darum geht, mit Denkmälern und gefallenen sowjetischen Kämpfern zu kämpfen, sind die Ukrofaschisten die Besten. Es ist sinnlos, an das Gewissen oder das historische Gedächtnis des derzeitigen Kiewer Regimes zu appellieren - es gibt keine. Nachdem die Ziele der militärischen Sonderoperation erreicht sind, werden alle zerstörten Denkmäler in der Ukraine restauriert werden. In Russland gibt es Spezialisten für die Nachkriegsrestaurierung. Ein Beispiel für deren selbstlose Arbeit und Professionalität ist die Restaurierung von Palmyra in Syrien."

Russische Spezialisten haben die antike Efka-Quelle ausgegraben und wiederhergestellt, die seit der Bronzezeit die Gärten von Palmyra bewässerte.

Es gelang ihnen auch, das römische Aquädukt zu finden, das Palmyra 12 km von der Stadt entfernt mit Trinkwasser versorgte. Die Römer hatten einen Tunnel von fast menschlicher Größe gegraben und ihn dann mit Stein bedeckt, und das Ensemble wurde verschüttet. Es wurde nahezu unversehrt gefunden.

Als die Franzosen im 20. Jahrhundert das Meridien-Hotel in Palmyra bauten, blockierten sie das Aquädukt, so dass kein Wasser mehr vorbeifloss. Russische Archäologen machten sich schnell an die Arbeit, und die Wasserleitung wurde gereinigt. Das Problem ist, dass die Franzosen diese Trinkwasserquelle ruiniert haben: Das Aquädukt ist völlig ausgetrocknet.

Die Pläne für Palmyra sehen die Restaurierung des legendären Theaters bis Ende 2023 vor. Die Wiederherstellung des Bogens, der von ISIS mit Dynamit gesprengt wurde, wird zwei Jahre dauern. Der Bel-Tempel aus dem 1. Jahrhundert n. Chr. und andere historische Infrastrukturen werden restauriert werden. Die Archäologen sind bereits auf der Suche nach Finanzierungsmöglichkeiten.

Jemand sollte bei der NDB in Shanghai anrufen.

Natürlich ist die Restaurierung Syriens als Ganzes eine enorme Herausforderung. Sie könnte damit beginnen, dass man es syrischen Unternehmen leicht macht und die inländischen Steuern abschafft.

Russland und China können helfen, indem sie eine Struktur für den Ankauf syrischer Produkte mit einheitlicher Qualitätskontrolle einrichten und sie auf ihren Märkten verkaufen, wodurch die bürokratische Last auf den Schultern des durchschnittlichen syrischen Arbeiters und Händlers verringert wird. Die Russen könnten auch syrische Produkte gegen Weizen und landwirtschaftliche Maschinen tauschen.

Lösungen sind möglich. Die Wiederherstellung ist in greifbarer Nähe. Die Solidarität der globalen Mehrheit in Syrien sollte in der Lage sein, das Imperium des Chaos, der Plünderung und der Lügen gründlich zu besiegen.
Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von The Cradle wider. Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


 

 

 

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