Analysen: 1.-7.9.22: Neuer amerikanischen Bürgerkrieg?/ Der wirtschaftliche Niedergang der USA/ Diogenes: Des Satans große Selbstentlarvung Teil 7/ Thierry Meyssan: Dekadenz des US-Imperiums/ Pepe Escobar: Wer hat Darya Dugina ermordet?/ China: Zehn Jahre
Der Fall für einen neuen amerikanischen Bürgerkrieg 23943 Ansichten 06. September 2022 45 Kommentare
von Dmitri Orlov für den Saker-Blog
Werden die USA bis 2024 zusammenhalten? Anfang dieses Jahres starben Wladimir Schirinowski, der bombastische, mehrjährige Vorsitzende der Liberaldemokratischen Partei Russlands, an Komplikationen im Zusammenhang mit dem Covid. Er war nicht nur für seine unnachahmliche Redekunst bekannt, sondern auch für die unheimliche Genauigkeit seiner Vorhersagen. So sagte er beispielsweise fast auf den Tag genau den Beginn der russischen Militäroperation in der Ukraine voraus - Monate vor dem Ereignis und zu einem Zeitpunkt, als niemand sonst auch nur den Hauch einer Ahnung hatte, was passieren würde. Eine andere Vorhersage von ihm lautet wie folgt: "Im Jahr 2024 wird es keine US-Präsidentschaftswahlen geben, weil es die Vereinigten Staaten nicht mehr geben wird." Wird er sich auch in diesem Punkt als vorausschauend erweisen? Seien wir gespannt!
Schirinowski ist mit einer solchen Vorhersage keineswegs allein. Jüngste Meinungsumfragen zeigen, dass über 40 % der Amerikaner befürchten, dass in den nächsten zehn Jahren ein neuer Bürgerkrieg ausbrechen könnte. Man stelle sich vor, die befragten Gutmenschen hätten eine unabhängige Analyse durchgeführt, auf deren Grundlage sie die Wahrscheinlichkeit eines Bürgerkriegs hätten berechnen können! Inzwischen ist die große Mehrheit der US-Bürger darauf konditioniert, die Realität als ein Mosaik aus kurzen Nachrichtenclips, O-Tönen, Szenen, die nicht länger sind als zwei Fernsehspots, und Miniaturgeschichten, die dieses oder jenes imaginäre Objekt in einem positiven oder negativen Licht darstellen, wahrzunehmen. Sie halten einen Bürgerkrieg für wahrscheinlich, weil ihnen das durch die Massenmedien oder die unsichtbaren, aber unerbittlich begleiteten sozialen Medien vermittelt wurde.
Die Oligarchie, die all diese Dinge kontrolliert, spielt mit zwei alternativen Geschäftsplänen. Plan A, der profitabler und weniger riskant ist, sieht keinen Bürgerkrieg vor, während Plan B, der riskant, aber immer noch profitabel ist, dies tut. In beiden Fällen stammen die Gewinne aus der Konfiszierung des Reichtums der Bevölkerung; bei Plan A wird weniger von diesem Reichtum in die Luft gejagt, so dass der Gewinn höher ist. Plan A erfordert jedoch, dass man sich den vollständigen Gehorsam und die Fügsamkeit einer zunehmend verzweifelten und unruhigen Bevölkerung sichert. Um Klaus Schwab zu paraphrasieren: Sie müssen sich damit abfinden, nichts zu haben, und so tun, als wären sie glücklich (als Bedingung dafür, dass sie im Haus bleiben und sich ernähren dürfen).
Um die US-Bevölkerung bei der Stange zu halten, muss die Oligarchie sie mit riesigen Mengen an Junkfood, Alkohol, Drogen und Pornografie versorgen. Und trotz all der Propaganda, die die Menschen dazu drängt, sich in einen Regenbogen von Geschlechtern zu sortieren, von denen die meisten unfruchtbar sind, schaffen es einige Frauen immer noch, schwanger zu werden, eine Abtreibung zu verweigern und tatsächlich Kinder zur Welt zu bringen, wodurch verhindert wird, dass die Bevölkerung so schnell schrumpft wie die schwindenden Ressourcen. "Hören Sie, in Amerika werden jeden Tag Frauen schwanger, und das ist ein echtes Problem", sagte Vizepräsidentin Kamala Harris. Trotz des politisch unkorrekten Begriffs "Frauen" - also Männer im Mutterleib - ist ihre Botschaft kristallklar: Ihre amerikanischen Mitbürger sollten kastriert werden, wie die richtigen Haustiere, für die sie sie hält. Ihre Haustiere sind nicht sterilisiert, wissen Sie das nicht? Sie sind Transgender! Hört sich das nicht viel modischer an?
Aber was ist, wenn die Junkfood-, Alkohol-, Drogen- und Pornografie-Pipelines schneller versiegen, als die Bevölkerung durch LGBT-Propaganda und kostenlose und reichliche Abtreibungen reduziert werden kann? Dann wäre es Zeit für Plan B, bei dem die Amerikaner mit allen Handfeuerwaffen, die sie besitzen, aufeinander schießen können. Theoretisch ist auch eine Kombination aus Plan A und B möglich, bei der die blauen, demokratischen Staaten beschwichtigt und befriedet werden und sich vor den roten, republikanischen Staaten fürchten, in denen der Bürgerkrieg wütet und Leichen die Straßenränder übersäen, während die Bewohner der roten Staaten ihrerseits Todesangst davor haben, in blaues Territorium zu wandern, weil sie befürchten, dass ihre Kinder kastriert und ihre heiligen Waffen konfisziert werden. Ein solch prekäres Gleichgewicht dürfte jedoch nur schwer zu erreichen sein, und ein weitaus wahrscheinlicheres Szenario ist eine stabile Unordnung, in der die Oligarchie ihre wertvollsten Humanressourcen in einigen wenigen, gut verteidigten Enklaven bündelt, während sie den Rest der Bevölkerung den inneren Unruhen überlässt.
Aber weder Plan A noch Plan B können ein großes, sich abzeichnendes Problem lösen: die Frage, wie die Aufgaben der US-Bundesregierung erfüllt werden können (d. h. wie sie gestrichen werden können, anstatt sie zu erfüllen). Die wichtigsten davon sind die Sozialversicherung, die Sozialhilfe, die medizinische Versorgung und die Verteidigung. Etwa die Hälfte der US-Haushalte erhält erhebliche finanzielle Unterstützung von der Bundesregierung, während die Verteidigung das größte Wohlfahrtsprogramm ist, das die Welt je gesehen hat. Die US-Bundesverschuldung ist bereits astronomisch und beträgt etwa die Hälfte des weltweiten BIP. Wäre sie ein physisches Objekt, könnte man sie mit bloßem Auge aus dem Weltall erkennen. Das Haushaltsdefizit wird im Jahr 2022 voraussichtlich mehr als 1 Billion Dollar betragen, zwar weniger als die 2 Billionen Dollar in den beiden Vorjahren, aber immer noch eine schwindelerregende Summe.
Wie lange diese finanzielle Farce noch weitergehen kann, ist ungewiss, aber da alle großen Gläubigerländer jetzt in einem Wettlauf um den Verkauf ihrer US-Schuldenbestände sind, ist die Zeichenlage eindeutig. Wie kann man sich von der Doppelbelastung durch ausländische Gläubiger und inländische Abhängige befreien? In diesem Fall wäre ein Bürgerkrieg, der Washington DC entlässt und die Bundesregierung auflöst, am wirksamsten. Die verbleibenden lokalen politischen Strukturen würden die Bundesschulden als lästig und völlig absurd ablehnen und sich weigern, die Verteidigungsausgaben und Sozialprogramme des Bundes zu übernehmen - Problem gelöst!
Joe Biden scheint bereits in diese Richtung zu denken. In einer kürzlich gehaltenen Rede in Philadelphia sagte er: "Für diese tapferen rechtsgerichteten Amerikaner... wenn Sie gegen das Land kämpfen wollen, brauchen Sie eine F-15. Sie brauchen etwas, das ein bisschen mehr ist als eine Waffe." Haben er und sein Sohn Hunter ein paar F-15, die sie diesen tapferen, rechtsgerichteten Amerikanern gerne verkaufen würden? Man beachte, dass er von F-15 und nicht von F-35 sprach: Er würde gerne alte, aber effektive, kampftaugliche Flugzeuge für Bombenangriffe auf die US-Hauptstadt zur Verfügung stellen, keine vergoldeten, mit Fehlern behafteten, nie ganz kampftauglichen Spielereien wie die F-35. Doch bevor Washington, D.C. von der politischen Landkarte gestrichen werden kann, muss eine größere Plünderung stattfinden, und zwar durch einen großen Anfall von politischer Korruption.
Die Ukraine, die seit Jahren der persönliche Spielplatz von Joe und Hunter Biden ist, wurde als Hauptdrehscheibe für die Geldwäsche genutzt. Von den über 10 Milliarden Dollar, die die Biden-Regierung bisher für die Ukraine ausgegeben hat, ist nur sehr wenig tatsächlich in der Ukraine angekommen; der Rest wurde verwendet, um die eine oder andere Tasche oder die eine oder andere politische Wahlkampfkasse in den USA zu füllen. Von den Waffen, die in die Ukraine gelangten, wurde mindestens ein Drittel von der Kiewer Junta auf dem internationalen Schwarzmarkt verkauft.
Selbst die Waffen, die es an die Front geschafft haben, werden von ausländischen Söldnern munter weiterverkauft und in unbekannte Gebiete verschifft. Die Teile, die zu den Truppen durchdringen, werden in die Luft gesprengt oder von den unerbittlich (wenn auch sehr langsam und vorsichtig) vorrückenden Russen als Trophäen mitgenommen. Im Laufe der Sonderoperation haben die Russen einen ziemlichen Schatz an sehr teuren, aber ziemlich unwirksamen, überkomplizierten und ziemlich zerbrechlichen Waffensystemen angehäuft, die im Feld nicht gewartet werden können und von den sich zurückziehenden Ukrainern zurückgelassen wurden.
Ein weiterer großer Teil der zusätzlichen Einnahmen stammt aus dem Verkauf eines großen Teils der strategischen Erdölreserven an China und andere ausländische Staaten: Von den 700 Millionen Barrel sind 300 Millionen verkauft worden, und die SPR befindet sich nun auf dem niedrigsten Stand seit 40 Jahren. Dies ist ein interessantes Ergebnis, wenn man bedenkt, dass die Schieferölförderung 2019 ihren Höhepunkt erreicht hat und sich die Bohrungen jetzt auf ein einziges Gebiet im Permian Basin konzentrieren, und dass sie angesichts der sehr hohen Erschöpfungsraten in nur zwei oder drei Jahren auf ein Rinnsal reduziert sein wird. Obwohl die Faktenprüfer der Fake-News-Medien aufgeschrien haben, sollen Unternehmen, die mit Hunter Biden verbunden sind, daran beteiligt gewesen sein.
Natürlich werden wir nie alle Details erfahren, denn Hunter Biden ist magisch und steht weit über dem Gesetz: Wenn er mit Pädophilie, Drogenhandel, dem Transport von Nutten über die Staatsgrenzen und anderen Verbrechen davonkommt, was ist dann ein wenig (oder viel) Wirtschaftskriminalität unter Kollegen? Biden-père und der Rest des Establishments der Demokraten wollen seinem Sohn in nichts nachstehen und scheinen bereit zu sein, die Zwischenwahlen zum Kongress auf die offensichtlichste und eklatanteste Art und Weise zu stehlen, so dass es unmöglich ist, weiterhin zu behaupten, die USA seien überhaupt noch eine Demokratie. Sobald die Botschaft, dass die Demokratie tot und Washington eine Räuberhöhle ist, in den Köpfen aller verankert ist, wird der Weg für die ersten Salven von Plan B frei sein.
Was aber, wenn diese "mutigen, rechtsgerichteten Amerikaner", auf die Biden seine Hoffnungen zu setzen scheint, sich nicht durchsetzen und Plan B mit einem Wimmern versiegt, anstatt mit einem Knall loszugehen? Was ist, wenn sie nur in Bars sitzen und in ihr Bier blubbern, dann nach Hause gehen und ihre Waffen polieren? Nun, erwarten Sie nicht, dass die Russen oder die Chinesen helfen! Sie könnten die USA aus ihrem Elend befreien, aber sie werden es nicht tun. Die Russen haben sich mit Sonnenblumenkernen eingedeckt (die sie dem Popcorn vorziehen), und auch die Chinesen haben jede Menge Reischips eingelagert. Sie werden sich zurücklehnen und diesem paneurasischen Fest der Schadenfreude zusehen, ohne einen Finger zu rühren, um zu helfen.
Meine anderen Artikel
sehr gute analyse der geopolitischen situation - leider etwas lang. lese wenigstens die farbig markierten stellen...
Die USA sind aus dem Zweiten Weltkrieg als überragende Militär- und Wirtschaftsmacht hervorgegangen. Alle Säulen, die die Macht der USA stützten, sind nun durch die jahrzehntelange neoliberale Wirtschaftspolitik bedroht, durch die Ausgabe riesiger Summen von Steuergeldern zur Stützung der Finanzmärkte und des Militärs sowie durch die Erlangung der wirtschaftlichen und militärischen Parität durch die Achse Russland-China-Iran. In diesem Aufsatz bringe ich den anhaltenden wirtschaftlichen und sozialen Niedergang in den USA/EU (zusammenfassend als "Westen" bezeichnet) mit einer zunehmend rücksichtslosen US-Außenpolitik, der Rolle der Unternehmensmedien bei der Förderung dieser Politik in der amerikanischen/EU-Öffentlichkeit und dem Aufstieg Russlands, Chinas und anderer Länder im globalen Süden in Verbindung.
Einleitung
Dies ist eine Fortsetzung meines früheren Artikels, der einen Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Niedergang der USA und der globalen Instabilität herstellt [1]. Kurz gesagt, die USA sind aus dem Zweiten Weltkrieg als führende Wirtschafts- und Militärmacht der Welt hervorgegangen. Seit dieser Zeit beruht die globale Macht der USA auf: 1) einer unübertroffenen militärischen und wirtschaftlichen Macht, 2) der Kontrolle über die weltweiten Energiereserven (vor allem im Nahen Osten) und 3) der Beibehaltung des Dollars als Weltreservewährung. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 hatten die USA die größte Wirtschaft der Welt und waren für die nächsten drei Jahrzehnte der wichtigste "Wachstumsmotor" des westlichen Kapitalismus. Mitte der 1970er Jahre begann sich dies zu ändern, als die Gewinne der US-Unternehmen zu stagnieren bzw. zu sinken begannen - eine direkte Folge der Ausgaben großer Mengen an Steuergeldern für die Kriege auf der koreanischen Halbinsel (1950-1953) und in Vietnam (1955-1975) sowie der zunehmenden Konkurrenz durch die wiederaufgebauten Volkswirtschaften in Europa, vor allem in Deutschland (Marshall-Plan), und in Asien - Japan, Südkorea (Korea- und Vietnam-Krieg) und in jüngerer Zeit China. Anfang der 1980er Jahre begann die US-Finanzelite, Druck auf die politischen Entscheidungsträger auszuüben, um eine neoliberale Wirtschaftspolitik zu verfolgen, einschließlich zahlreicher Steuersenkungen für die Reichen, Deregulierung des Finanzsektors, Sparmaßnahmen, Angriffe auf die Armen und die Arbeiterschaft sowie die Auslagerung von Arbeitsplätzen im verarbeitenden Gewerbe nach Mexiko, China und in andere Niedriglohnländer. Die Sowjetunion löste sich offiziell am 26. Dezember 1991 auf. Dies wurde von der herrschenden US-Elite als Beseitigung des Hauptkonkurrenten der US-Weltmacht angesehen und würde dem amerikanischen Militär uneingeschränkte Aktionen ermöglichen, um in Länder einzumarschieren und diese zu besetzen, die reich an natürlichen Ressourcen sind und/oder geostrategische Positionen einnehmen, und die NATO nach Osteuropa bis zur russischen Grenze zu erweitern. Seit 1991 sind die USA/NATO in Konflikte in Jugoslawien, am Persischen Golf/Irak, in Afghanistan, Pakistan, Somalia, Libyen, Syrien, Jemen und der Ukraine verwickelt [2].
Die Rolle der Konzernmedien
Erster Zusatzartikel der US-Verfassung-
Der Kongress darf kein Gesetz erlassen, das die Einführung einer Religion betrifft oder deren freie Ausübung verbietet, oder das die Rede- oder Pressefreiheit oder das Recht des Volkes, sich friedlich zu versammeln und bei der Regierung eine Beschwerde einzureichen, einschränkt.
Es wird allgemein behauptet, dass die Presse (auch bekannt als die sprichwörtliche "vierte Gewalt") in den USA "frei" und "unabhängig" und "für das Funktionieren einer freien Gesellschaft unerlässlich" sei und als "Wachhund" für das Handeln und die Politik der Regierung diene und für den Schutz der "Freiheit" der amerikanischen Bürger unerlässlich sei. Wie so oft, sind die Dinge nicht immer so, wie sie scheinen.
In einem Interview mit Brian Berletic sagte Mark Sleboda kürzlich, dass "die westlichen Medien in der Außenpolitik in einem Maße mit der Regierung im Gleichschritt sind, das echte Diktatoren erröten lassen würde" [3]. Es besteht zwar kein Zweifel daran, dass westliche (sprich: Konzern-)Medien tatsächlich die US-Außenpolitik fördern, doch ist es nicht die US-Regierung, die diese Politik formuliert, sondern sie wird von der herrschenden Elite formuliert und entwickelt, die sich dabei auf von Unternehmen finanzierte Stiftungen und "Denkfabriken", akademische Einrichtungen und prominente Politiker stützt. Dazu gehören der Council on Foreign Relations (CFR), die Rand Corporation, die Rockefeller Foundation, die American Heritage Foundation, der Atlantic Council, Brookings und das Center for Strategic and International Studies (CSIS). Akademische Einrichtungen wie die Kennedy School (Harvard), die Hoover Institution (Stanford), die Walsh School of Foreign Service (Georgetown) und die School of Advanced International Studies (Johns Hopkins) stellen nicht nur "Experten" und Regierungsbeamte wie Wendy Sherman (Kennedy School), die derzeitige stellvertretende US-Außenministerin in der Biden-Regierung, sondern dienen auch als Ausbildungsstätte für Regierungsbeamte und Unternehmensmanager, von denen einige bei den oben genannten Universitäten und Stiftungen beschäftigt sind.
Sobald diese Politiken formuliert sind, werden sie der amerikanischen Öffentlichkeit durch willfährige und gut disziplinierte Medien "verkauft". Etwa 90 % der US-Medien werden von sechs großen Konzernen kontrolliert - Comcast, Walt Disney, AT&T, Paramount Global, Sony und Fox -, die zusammen eine Marktkapitalisierung von etwa 500 Milliarden Dollar aufweisen [4] [5]. Wie andere Großkonzerne haben die Medienkonglomerate die gleichen Klasseninteressen wie die Finanzelite, d.h. sie fördern eine Politik, die die Macht und die Profite der Konzerne steigert und die globale Hegemonie der USA aufrechterhält. Sogenannte "öffentliche" Medien, wie das National Public Radio (NPR) und die BBC im Vereinigten Königreich, funktionieren auf ähnliche Weise. Die Konzernmedien sind eng mit großen Finanzinteressen verflochten und dienen als "Cheerleader" für das Pentagon und die US-Außenpolitik.
Es überrascht nicht, dass die großen Rundfunkanstalten, die Tageszeitung (NYT), das Wall St. Journal (WSJ), die Washington Post usw. kaum mehr als ein Resonanzboden für die herrschende US-Elite sind und somit in erster Linie als "Propagandaministerium" für die großen Finanzinteressen fungieren. Jeder Reporter, Militäranalyst, auch bekannt als "TV-General", usw., der "aus der Reihe tanzt", z. B. die Wahrheit über das militärische Debakel in der Ukraine sagt, wird entweder streng gemaßregelt oder ist seinen Job los. Einige Beispiele.
1) CBS hat kürzlich einen Dokumentarfilm ausgestrahlt, in dem behauptet wurde, dass nur 30 % der an die Ukraine geschickten "Militärhilfe" tatsächlich angekommen sind. Das Video wurde nach Beschwerden der ukrainischen Regierung entfernt. [6] [7].
2) David Sanger (Harvard-Absolvent) ist Chefkorrespondent der NYT in Washington und außerdem Mitglied des Council on Foreign Relations (CFR) [8], zu dessen Mitgliedern Konzernchefs, Banker und andere Vertreter der herrschenden Elite gehören.
3) David Ignatius (Harvard-Absolvent) ist außenpolitischer Kolumnist für die WaPo und hat enge Verbindungen zu den Geheimdiensten - CIA und Pentagon.
Sanger und Ignatius dienen als Experten für die globale Macht der USA und befürworten den Einsatz von militärischer Gewalt zur Durchsetzung amerikanischer Interessen.
Wenn Sie nicht auf der Linie der Unternehmen liegen............
4) Gary Webb war ein Journalist, der für die San Jose Mercury News arbeitete. Im Jahr 1996 veröffentlichte Webb eine Artikelserie mit dem Titel "Dark Alliance", in der er beschrieb, wie die nicaraguanischen Contra-Rebellen in enger Zusammenarbeit mit der CIA die schwarze Gemeinschaft in Los Angeles mit Crack versorgten und die Erlöse aus diesen Verkäufen zum Kauf von Waffen verwendeten, um die Regierung von Daniel Ortegas Sandinistischer Nationaler Befreiungsfront zu stürzen. Nach der Veröffentlichung der Dark-Alliance-Reihe wurden die Konzernmedien hysterisch und denunzierten Webb, was seine Karriere effektiv ruinierte; er beging 2004 Selbstmord [9].
5) Julian Assange- Im Jahr 2010 veröffentlichte das von Julian Assange gegründete Wikileaks eine Reihe von Leaks, die von Chelsea Manning, einer Geheimdienstanalystin der US-Armee, stammen und die Kriegsverbrechen der USA im Irak und in Afghanistan dokumentieren. Nach der Veröffentlichung dieser Leaks leitete die amerikanische Regierung eine strafrechtliche Untersuchung gegen WikiLeaks ein. Im Jahr 2010 erließ Schweden einen Haftbefehl gegen Assange wegen des Vorwurfs sexuellen Fehlverhaltens. Um einer Auslieferung zu entgehen, suchte Assange Zuflucht in der ecuadorianischen Botschaft in London. Im Jahr 2019 wurde Assange von der britischen Polizei in der ecuadorianischen Botschaft verhaftet und nach Belmarsh, einem Männergefängnis der Kategorie A in London, überführt. Bis zu diesem Zeitpunkt war Julian Assange nicht formell angeklagt worden. Am 23. Mai 2019 erhob die Regierung der Vereinigten Staaten jedoch Anklage gegen Assange wegen Verstoßes gegen das Spionagegesetz von 1917 und wartet derzeit auf eine mögliche Auslieferung an die USA [10].
Die USA sind seit 1940 fast ununterbrochen in offene und verdeckte militärische Konflikte verwickelt, was dazu geführt hat, dass Krieg und die damit verbundene Gewalt von den Konzernmedien so weit normalisiert und institutionalisiert wurden, dass diese Politik von einer relativ fügsamen und unwissenden amerikanischen Öffentlichkeit ohne weiteres akzeptiert wird. Wenn ausländische Regierungen, die als feindlich gegenüber den Interessen der US-Konzerne gelten, die "Freiheit" der Presse einschränken, werden sie sofort als repressive/terroristische Regime und potenzielle Kandidaten für direkte Angriffe und "Regimewechsel" durch das US-Außenministerium bezeichnet. Offenbar ist das, was "gut für die Gans" ist, "nicht gut für den Gänserich". Wie bereits erwähnt, riskiert jeder Journalist, der das amerikanische Imperium bedroht, seinen Job, seine Inhaftierung und/oder seinen Tod.
Beschleunigter Niedergang des amerikanischen Spätkapitalismus
Mehrere Faktoren haben zum Niedergang der amerikanischen Wirtschaftsmacht beigetragen. Dazu gehören die Wirtschaftspolitik, die Ausgabe astronomischer Summen von Steuergeldern für Militär und Krieg, die soziale Instabilität und der Aufstieg der Achse China-Russland-Iran.
Wirtschaftspolitik
Seit Mitte der 1970er Jahre haben die politischen Entscheidungsträger in den USA eine neoliberale Wirtschaftspolitik verfolgt - Deregulierung der Finanzmärkte, Sparmaßnahmen, Steuersenkungen für die Reichen, Angriffe auf die Arbeitnehmer und Auslagerung von Arbeitsplätzen -, die zu einem massiven Wachstum des FIRE-Sektors der Wirtschaft geführt hat, der sich aus dem Finanz-, Versicherungs- und Immobiliensektor zusammensetzt. Diese Politik hat die globale Finanzkrise 2007-2008 ausgelöst, den größten finanziellen Schock seit der Großen Depression. Anstatt die schwerwiegenden strukturellen Probleme des amerikanischen Kapitalismus zu lösen, die zu dieser Krise führten, nutzte die FED das Finanzministerium de facto als vom Steuerzahler unterstütztes "Sparschwein" (die FED kann kein Geld drucken), um Aktienmärkte, Anleihen, überteuerte Immobilien und [immer noch] insolvente Banken zu stützen. Um dies ins rechte Licht zu rücken, hat die FED seit 2009 über 40 Billionen Dollar in die Finanzmärkte gepumpt und damit den Reichtum der Finanzelite, des sprichwörtlichen "1 %", vermehrt. Es überrascht nicht, dass die Defizite der US-Regierung in den letzten fünf Jahren jährlich um etwa 2 Billionen Dollar gestiegen sind und derzeit 30 Billionen Dollar übersteigen (Abb. 1); in dieser Zahl sind die Schulden der Kommunen, Unternehmen und Verbraucher nicht enthalten. Dies wirft die offensichtliche Frage auf, wie lange die FED diese Orgie des Gelddruckens und der Verschuldung noch fortsetzen kann. Hinweis: Umfassende Hintergrundinformationen zu den finanziellen Aktivitäten der FED finden Sie unter Wall Street on Parade [11].
Militärausgaben und Krieg
Seit ihrer Gründung sind die USA auf Diebstahl und Gewalt aufgebaut, gerechtfertigt durch die "christliche" Religion und die "Last des weißen Mannes". Die erste dauerhafte britische Siedlung in Nordamerika wurde 1607 in Jamestown, Virginia, gegründet. Ein Jahrzehnt später wurden afrikanische Sklaven von niederländischen Sklavenhändlern eingeführt. In den folgenden 250 Jahren raubte die US-Regierung weiterhin Land und vertrieb bzw. ermordete etwa 90 % der einheimischen Bevölkerung. Mitte des 19. Jahrhunderts waren die USA die führende Wirtschaftsmacht der Welt, die sich weitgehend auf die von schwarzen Sklaven produzierte Baumwolle stützte [12]. Spulen wir 150 Jahre zurück, so befinden sich die USA seit 1940 fast ununterbrochen im Krieg. 911 war ein Geschenk des Himmels für das Militär - die US-Steuerzahler haben nach 911 etwa 21 Billionen Dollar (7,2 Billionen Dollar gehen an militärische Auftragnehmer) für die Militarisierung ausgegeben [13] [14]. Die für das Jahr 2023 vorgesehenen Mittel für das Militär belaufen sich auf über 760 Milliarden Dollar. Trotz dieser Großzügigkeit der Steuerzahler hat das Pentagon seit 1945 keinen Krieg mehr "gewonnen", wurde nach Ausgaben von 2 Billionen Dollar aus Afghanistan vertrieben und sieht sich mit drohenden strategischen Debakeln im Irak, in Syrien, Libyen, Jemen und der Ukraine konfrontiert. Dies hat dem Rest der Welt anschaulich die Grenzen der amerikanischen Militärmacht vor Augen geführt. Leider scheint das Pentagon nach dem Einsatz von so viel finanziellem und menschlichem Kapital nicht in der Lage zu sein, sich aus diesen Konflikten zurückzuziehen, da dies ein Eingeständnis des Scheiterns und damit der militärischen Schwäche wäre. Dies wurde deutlich, als Joe Biden beschloss, die US-Truppen 2021 aus Afghanistan abzuziehen, und als er von den Medien und den Kongressmitgliedern zurückgewiesen wurde.
Politisches Chaos und soziale Instabilität
Wir hören häufig, dass die amerikanische Gesellschaft so weit fortgeschritten ist, dass das Land zunehmend unregierbar erscheint. In der Tat wird die amerikanische Gesellschaft von wirtschaftlicher Ungleichheit, Rassismus und allgegenwärtiger Gewalt geplagt. Die amerikanische Arbeiterklasse musste mit ansehen, wie ihr Lebensstandard immer weiter sank - ein Ergebnis jahrzehntelanger neoliberaler Wirtschaftspolitik, einschließlich der Auslagerung von Arbeitsplätzen, Sparmaßnahmen, stagnierender Einkommenszuwächse und seit der Covid 19-Pandemie auch einer hohen Inflation, die sich in steigenden Kosten für Miete, Transport, Energie, Lebensmittel, medizinische Versorgung und andere lebensnotwendige Dinge niederschlägt. Zum Vergleich: 60 % der Amerikaner haben keine 500 Dollar Ersparnisse und sind damit nur eine teure Autoreparatur, einen medizinischen Notfall oder den Verlust ihres Arbeitsplatzes vom finanziellen Ruin entfernt. Gleichzeitig ist das Vermögen der amerikanischen Milliardäre während der Covid19-Pandemie um etwa 1 Billion Dollar gestiegen. Es überrascht nicht, dass Donald Trump 2016 die berechtigte Wut und Frustration der arbeitenden Bevölkerung geschickt ausnutzte, indem er erklärte, er werde "Amerika wieder groß machen", und die wirtschaftlichen Probleme Amerikas auf Einwanderer aus Mexiko und Lateinamerika sowie den wirtschaftlichen Aufstieg Chinas schob.
Aufstieg von BRICS/SCO und US/NATO-Debakel in der Ukraine
Wir beobachten einen kontinuierlichen Anstieg der globalen Macht und des Einflusses Russlands, Chinas und verbündeter Nationen, und zwar an mehreren Fronten, unter anderem in organisatorischer, wirtschaftlicher und militärischer Hinsicht. Die BRICS und die Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO) expandieren. Zu den ursprünglichen BRICS-Mitgliedern gehörten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika. Der Iran und Argentinien haben einen Antrag auf Aufnahme gestellt, während das Königreich Saudi-Arabien (KSA), die Türkei und Ägypten einen Antrag auf Aufnahme im nächsten Jahr stellen. Die SOZ ist die größte regionale Wirtschaftsinstitution der Welt, die 60 % Eurasiens mit einer Bevölkerung von mehr als 3,2 Milliarden Menschen und einem gemeinsamen BIP der Mitgliedstaaten von etwa 25 % des weltweiten Gesamtvolumens abdeckt. Der Handel zwischen den BRICS- und SCO-Mitgliedstaaten wird zunehmend in lokalen Währungen abgewickelt.
Das vom Russian National Card Payment System [15] betriebene Mir-Zahlungssystem ist ein direkter Konkurrent von Visa und Mastercard und wird inzwischen in der gesamten Russischen Föderation sowie in 13 Ländern, darunter Indien, die Türkei und Südkorea, akzeptiert und soll bald auch im Iran eingesetzt werden. Die BRICS-Staaten entwickeln eine globale Währung für den internationalen Handel, die direkt mit dem Dollar konkurrieren wird [16]. Russland entwickelt eine neue internationale Handelsplattform für Edelmetalle: den Moscow World Standard (MWS) [17]. Das russische Finanzministerium ist der Ansicht, dass diese neue unabhängige internationale Struktur "das Funktionieren der Edelmetallindustrie normalisieren" und als Alternative zur London Bullion Market Association (LBMA; https://www.lbma.org.uk) dienen wird [18], der seit Jahren vorgeworfen wird, die Preise auf den Edelmetallmärkten systematisch zu manipulieren, um die Preise zu drücken [19]. Insgesamt zielen diese Maßnahmen darauf ab, die Abhängigkeit der Volkswirtschaften Russlands, Chinas, Indiens und anderer Länder des globalen Südens von den USA/EU deutlich zu verringern und die Abhängigkeit vom US-Dollar und dem SWIFT-System (Society for Worldwide Interbank Financial Telecommunications) [20] für den internationalen Handel zu beenden. Zweifellos geschieht dies in enger Zusammenarbeit mit Chinas Gürtel- und Straßeninitiative (Belt and Road Initiative, BRI), deren Ziel es ist, Asien über Land- und Seeverbindungen mit Afrika und Europa zu verbinden, um die regionale Integration zu verbessern, den Handel zu steigern und das Wirtschaftswachstum zu fördern [21] [22]. Diese Entwicklung hat sich nach der Verhängung von Sanktionen der USA und der EU gegen Russland, den Iran und China noch beschleunigt.
In den letzten zehn Jahren hat die militärische Macht Russlands, Chinas und des Irans stark zugenommen. Das russische Militär ist weltweit führend bei Luftabwehrsystemen und Hyperschallwaffen, die für alle derzeit von den USA/NATO eingesetzten Luftabwehrsysteme undurchdringlich sind [23]. In den letzten 25 Jahren hat China sein Militär modernisiert und sich dabei auf die Volksbefreiungsmarine und die Heeresluftwaffe konzentriert [24] [25]. China hat ein robustes Raketenarsenal entwickelt, darunter auch Interkontinentalraketen (ICBMs) [26]. Das Pentagon betrachtet China inzwischen als "gewaltige Militärmacht" und als "große Herausforderung" für die US-Marine im Westpazifik. Auch die Islamische Republik Iran hat eine beachtliche militärische Verteidigungsfähigkeit entwickelt, die den Iran zu einem wichtigen Machtvermittler in der Region gemacht hat. Das Center for Strategic and International Studies (CSIS) kam zu dem Schluss, dass der Iran über das größte und vielfältigste Raketenarsenal im Nahen Osten verfügt, mit Tausenden von ballistischen Raketen und Marschflugkörpern, von denen einige bis nach Israel und Südosteuropa reichen können. [27]. Der Iran hat die USA/NATO wiederholt gewarnt, dass er US-Militärstützpunkte in der Region angreifen kann, darunter den Stützpunkt Al Udeid in Katar, den größten US-Stützpunkt im Nahen Osten. In Syrien, der Ukraine und im westlichen Pazifik ist ein verstärktes Auftreten der Achse Russland-China-Iran zu beobachten. Dies wurde in der Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg im Juni deutlich zum Ausdruck gebracht, als er das Ende der "Ära der unipolaren Welt" [28] verkündete. Das Pentagon wird durch die Achse Russland-China-Iran in Osteuropa, im Nahen Osten und im westlichen Pazifik zunehmend herausgefordert.
Die Ukraine - ein weiteres US/NATO-Debakel
Hintergrund- und historische Informationen über die Ukraine und ihre Beziehungen zu Russland finden Sie unter [29]. Die Ukraine ist nach Russland das zweitgrößte Land Europas und befindet sich in einer strategisch günstigen Lage in Osteuropa, da sie eine etwa 2300 km lange Grenze mit Russland teilt [30] (Abb. 2). Im Jahr 2021 verfügte die Ukraine nach den russischen Streitkräften über das zweitgrößte Militär (ca. 200.000 Mann) in Europa und hat die zweifelhafte Ehre, eines der korruptesten Länder der Welt zu sein [31]. Die überwiegend russischsprachige Bevölkerung in der ostukrainischen Donbass-Region hat historisch gesehen enge Beziehungen zu Russland unterhalten.
Im Februar 2014 fand der von den USA angezettelte Maidan-Putsch statt, bei dem der demokratisch gewählte Präsident Wiktor Janukowytsch durch den russlandfeindlichen und rechtsextremen Politiker, Wirtschaftswissenschaftler und Juristen Arsenij Jazenjuk ersetzt wurde. Es überrascht nicht, dass die ukrainische Regierung bald von einer Allianz rechtsextremer/faschistischer Organisationen wie dem Rechten Sektor und Svoboda sowie oligarchischen Parteien wie Vaterland dominiert wurde. Dies war vorhersehbar, da diese Gruppen die am stärksten antirussischen Gruppierungen in der Ukraine waren [32] und immer noch sehr aktiv in der Regierung und im Militär sind [33] [34]. Kurz nach dem Putsch erklärten die Volksrepubliken Donezk und Luhansk ihre Unabhängigkeit und lösten damit den Krieg im Donbass aus. In den folgenden acht Jahren bildeten die USA/NATO rund 100 000 ukrainische Soldaten aus und stellten Militärhilfe in Milliardenhöhe bereit [35], die zur Ausrüstung der ukrainischen Armee und zur Befestigung von Stellungen in der Nähe der Donezker und Luhansker Republiken verwendet wurde [30] (Abb. 3). Diese Aufrüstung ging mit einem verstärkten Beschuss von Wohngebieten in der Donbass-Region durch das ukrainische Militär [36] [37] einher, wodurch eine mögliche Invasion dieser Region vorbereitet wurde [38]. Als Reaktion auf die eskalierenden Angriffe der ukrainischen Streitkräfte. Russland erkannte die Volksrepubliken Donezk und Luhansk am 21. Februar 2022, kurz vor der russischen Invasion am 24. Februar 2022, als souveräne Staaten an und bezeichnete diese Kampagne als spezielle militärische Operation (SMO) [39]. Einen hervorragenden Überblick über die Gründe für die Entscheidung Russlands, in die Ukraine einzumarschieren, finden Sie in [40].
Gegen eine gut ausgebildete, gut ausgerüstete und verschanzte ukrainische Armee ist es den russischen Streitkräften gelungen, etwa 20 % (~47.000 Quadratmeilen) der Südukraine unter ihre Kontrolle zu bringen und die ukrainischen Streitkräfte nach und nach aus dieser Region zu entfernen [38] (Abb. 3). Bezeichnenderweise befinden sich in diesem Gebiet erstklassige landwirtschaftliche und ressourcenreiche Flächen. Offenbar plant Russland die Annexion des Küstengebiets, das sich von der Region Donezk/Luhansk bis nach Odesa erstreckt [41]. Sobald dies geschieht, wird ein zukünftiger ukrainischer Staat nicht nur von Land eingeschlossen sein und keinen direkten Zugang zum Schwarzen Meer haben, sondern auch wertvolles Land verlieren. Der Militäranalyst Andrej Martjanow [42] wies darauf hin, dass der "kombinierte Westen nicht über die materiellen und technologischen Mittel verfügt, um Russland in Osteuropa zu bekämpfen, ohne katastrophal zu verlieren. Westliche Waffen haben sich als reine Handelsware erwiesen, die nicht für einen modernen Krieg geeignet ist, und keine westliche Volkswirtschaft, einschließlich der Vereinigten Staaten, ist in der Lage, sie in den benötigten Mengen zu produzieren.
Der kollektive Westen hat auf die russische Invasion reagiert, indem er die Eröffnung der Nord-Stream-2-Energiepipeline, die russisches Erdgas direkt nach Deutschland liefern würde, blockiert, Sanktionen gegen russische Energieexporte verhängt und russische Banken vom SWIFT-System abgekoppelt hat. Zum Entsetzen der USA/NATO haben diese Maßnahmen zu einem starken Anstieg der Energiekosten in der EU geführt und gleichzeitig die russische Wirtschaft gestärkt [43]. Die New York Times (NYT) veröffentlichte kürzlich einen OpEd, in dem sie die Tatsache beklagte, dass Russland trotz der westlichen Sanktionen mehr Geld als je zuvor mit Energieexporten nach China, Indien und in andere Länder verdient [44]. Obwohl die USA und die EU Russlands SMO in der Ukraine pausenlos verurteilen, haben viele Nationen den Krieg nicht kritisiert [45]; nur 1/3 der UN-Mitglieder unterstützte im August dieses Jahres eine neue Anti-Russland-Resolution [46]. Die schwindende internationale Unterstützung für die Ukraine in Verbindung mit dem Erfolg der russischen SMO deutet also darauf hin, dass das Land in seiner jetzigen Form nicht mehr existieren wird.
Schlussbemerkungen
Der Niedergang des amerikanischen Spätkapitalismus ist seit Mitte der 1970er Jahre im Gange, wurde aber durch die Weltwirtschaftskrise, die Covid-19-Pandemie, den Klimawandel und die russische BBS in der Ukraine noch beschleunigt. Es überrascht nicht, dass die herrschende Elite und ihre Vertreter in Washington darauf reagiert haben, indem sie die Kosten dieses Niedergangs auf die Öffentlichkeit abgewälzt haben, die zusehen musste, wie ihr Lebensstandard sank, die Obdachlosigkeit zunahm [47], reaktionäre Gesetze wie die Kriminalisierung von Schwangerschaft durch den Obersten Gerichtshof der USA durchgesetzt wurden, die staatliche Gewalt gegen arbeitende Menschen und Farbige zunahm und gleichzeitig eine astronomisch teure und rücksichtslose Außenpolitik betrieben wurde. Es scheint, dass die herrschende Elite die Achse Russland-China-Iran als unerträgliches Hindernis für die globale Macht der USA ansieht, was sich im andauernden Krieg in der Ukraine zeigt, der de facto ein Stellvertreterkrieg zwischen den USA und Russland ist. Die von den USA verhängten Sanktionen gegen russische Energieträger haben die Energiepreise weltweit in die Höhe getrieben; die Erdgaspreise in der EU liegen um das 14-fache über dem Zehnjahresdurchschnitt. Infolgedessen besteht für das Vereinigte Königreich und die EU die Gefahr, dass die Erdgasvorräte für den Winter nicht ausreichen, während die EU-Industrie gegenüber ihren Konkurrenten in Asien, die mit billigerer russischer Energie versorgt werden, nicht wettbewerbsfähig sein wird. Dies wird zu steigender Arbeitslosigkeit und sozialer Instabilität in der Eurozone führen.
Die fortgesetzte Präsenz von US-Truppen im Irak und in Syrien ist ein verzweifelter Versuch, die Kontrolle über die Energiereserven im Nahen Osten zu behalten. Die ständigen Angriffe Israels und der USA auf syrische und mit dem Iran verbündete Truppen zeigen, wie rücksichtslos diese Besatzung ist, und erhöhen die Wahrscheinlichkeit eines Krieges mit dem Iran, der schnell eskalieren und möglicherweise die gesamte Region am Persischen Golf in Brand setzen könnte. Es scheint, dass die USA die "Ein-China-Politik" aufgeben, die die Beziehungen zwischen den beiden Ländern seit fast fünf Jahrzehnten bestimmt hat, und sich darauf vorbereiten, Taiwan als "unabhängigen" Staat anzuerkennen, was für die Volksrepublik China eine rote Linie darstellt. Zweifellos war dies ein Grund dafür, dass die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, aus dem "liberalen" San Francisco mit einem Nettovermögen von über 100 Millionen Dollar nach Taiwan reiste. Das Pentagon ermutigt Japan, das kaum mehr als ein Handlanger/Vasall der USA ist und immer noch von etwa 50.000 US-Truppen besetzt ist, aktiv, sich diesen Bemühungen anzuschließen [48]. Dies wirft die offensichtliche Frage auf: Hat Japan irgendetwas aus seiner Niederlage im Zweiten Weltkrieg gelernt? Wie Glen Ford feststellte, haben Hegemonen keine "Verbündeten", sondern nur Untergebene [49].
Der Niedergang des amerikanischen Spätkapitalismus ist so weit fortgeschritten, dass das Überleben des amerikanischen Imperiums nur noch vom endlosen Gelddrucken zur Stützung der Finanzmärkte und des Militärs abhängt. Dies wird zunehmend prekär, da diese Orgie des Gelddruckens und der Verschuldung gigantische Blasen in jeder Anlageklasse geschaffen hat - eine "Alles-Blase", die die Inflation ansteigen lässt und die Rolle des Dollars als Weltreservewährung und die Lebensfähigkeit des westlichen Kapitalismus zu gefährden droht. Welchen wirtschaftlichen Anreiz haben die USA in Anbetracht des schwachen Zustands der Volkswirtschaften der USA und der EU, die Länder im indopazifischen Raum zu ermutigen, den Handel mit China zu reduzieren? Offensichtlich ist dies ein aussichtsloses Unterfangen [50]. Die herrschende Oligarchie ist sich des wirtschaftlichen Niedergangs der USA sehr wohl bewusst und versucht in ihrer Verzweiflung, sich direkt mit der Achse Russland-China-Iran anzulegen, die eine wirtschaftliche und militärische Gleichstellung (Überlegenheit?) mit den USA/NATO erreicht hat. Es stehen gefährliche Zeiten bevor.
24. China Naval Modernization: Implications for U.S. Navy Capabilities-Background and Issues for Congress. Congressional Research Service 8. März 2022; https://sgp.fas.org/crs/row/RL33153.pdf
33. Neonazis und Rechtsextreme sind in der Ukraine auf dem Vormarsch - Fünf Jahre nach dem Maidan-Aufstand grassieren Antisemitismus und faschistisch geprägter Ultranationalismus.
Abbildung 3. Militärische Lage in der Ukraine 31. August 2022
Abbildung 1. Gesamte US-Staatsverschuldung. Beachten Sie, dass die Verschuldung im ersten Quartal 2020 bei 23,2 Billionen Dollar lag, während sie im zweiten Quartal 2022 30,5 Billionen Dollar betrug, was einem Anstieg von 7 Billionen Dollar entspricht.
Abbildung 3. Militärische Lage in der Ukraine am 31. August 2022. Die rot markierten Gebiete werden von den verbündeten Kräften der Donezker und Luhansker Volksmilizen und dem russischen Militär kontrolliert.
Economic hit men, Jesuiten-EU und Malteser-NATO vereint im Kampf gegen den Laizismus
Was für eine gesellschaftliche Entwicklung sehen bzw. erleben wir ganz aktuell in Europa und der gesamten westlichen Welt, wenn wir sie auf den Punkt bringen? Es ist der erneute oder besser seit etwa vier Jahrhunderten anhaltende Versuch des Vatikans, den Laizismus, also die Trennung von Staat und Religion, die 1648 vom Westfälischen Frieden ausging, in den sogenannten westlichen "Demokratien" wieder rückgängig zu machen. Auch mit Hilfe des Alten Testaments wie der des Islam, welcher, wie die jüdischen Propheten, nie wirklich eine Trennung zwischen weltlicher und religiöser Macht in Betracht zog.
War Mohammed doch im Unterschied zu Jesus nicht nur der Begründer seiner monotheistischen Religion, sondern zugleich auch ein reicher Kaufmann und Heerführer. Und Abraham ist ein mythischer Stammesfürst, der laut Bibel ebenso beide Schwerter der Macht in seiner Hand hielt. Um dieses Band unlösbar zu machen, war er sogar bereit, auf Geheiß seines Gottes seinen eigenen Sohn Isaak zu schlachten. Und zwar genau an der Stelle, an der Mohammed später in den Himmel aufgefahren sein soll und die heute der Felsendom in Jerusalem einnimmt; der älteste Sakralbau des Islam und ein Monument des religiösen Gehorsams für Juden, Christen wie für Moslems; weshalb Juden und Moslems gerade hier um ihrer Propheten und deren Heilslehren Willen bis in die Gegenwart immer wieder blutig aneinandergeraten und "Christen" wie Kardinal Marx und Bischof Huber demütig ihr Kreuz ablegen, um "nicht zu provozieren" (O-Ton Marx).
Die christliche Lehre aber besagt gemäß der biblischen Worte Jesu: "Gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist und Gott, was Gottes ist!" Denn: "Mein Reich ist nicht von dieser Welt!" Das vatikanische Reich des Papstes, der sich anmaßt, Jesu oder gar Gottes Stellvertreter auf Erden zu sein und deshalb auch Eigentümer der ganzen Welt mit allem, was darin kreucht und fleucht, ist allerdings ganz und gar von dieser Welt. Es ist also ein durch und durch satanisches Reich. So, wie das Reich der Ajatollas und der Kalifen. Und das erklärt natürlich auch all die ungeheuerlichen massenmörderischen Verbrechen nicht nur der Islamisten oder Zionisten, sondern vor allem auch des "Stuhls Petri" durch die Jahrhunderte, die wirklich alles, was man den überlieferten Worten Jesu entnehmen kann, in sein glattes Gegenteil verkehrt haben. Das kann selbst der frömmste Katholik nicht leugnen, sofern er aufrichtig glaubt und dabei immer noch sehen kann, was ist.
Nun unternehmen die zerfallenden USA und das auseinanderfallende Großbritannien als mächtigste Vertreter des vatikanischen Katholizismus - genannt Globalismus oder auch Kosmopolitismus - ihren letzten Versuch, sich durch "Teile und herrsche" doch noch auf Dauer in Eurasien und Afrika festzusetzen. Galt ihnen bisher die Aufwiegelung der Schiiten gegen die Sunniten und vice versa als Garant ihrer Präsenz im Nahen und Mittleren Osten und auf dem Schwarzen Kontinent, so wollen sie nun ausgerechnet jene islamischen Staaten miteinander vereinen, die unabhängig davon, ob sie schiitisch oder sunnitisch sind, die Trennung zwischen staatlicher und religiöser Gewalt ablehnen. Denn auch deren totalitäres Regierungssystem ist in Gefahr.
Man muss aber schon sehr verzweifelt sein, wenn man in diesem Sinne nun ausgerechnet ein festes Bündnis zwischen dem Iran, den man gerade erst total verprellt hat, und Saudi-Arabien, das man gerade dabei ist, total zu verprellen, gegen die säkular organisierten Staatswesen wie die in Syrien, in Ägypten oder die des einstigen Irak schmieden will. Und das auch noch mit Hilfe einer neo-osmanischen Erdogan-Türkei, die mit ihren britischen Muslimbrüdern noch immer Syrien, den Irak und Ägypten ordentlich zu verprellen sucht, die allesamt längst mit Russland und China in einem Boot sitzen.
Die NATO-Malteser kommen hier einfach viel zu spät mit dieser Nummer. Der Iran wurde nach Trumps Kündigung des Atomvertrags in die Arme der Russen und Chinesen gezwungen und Saudi-Arabien, der heimliche Verbündete jener Zionisten, die aus Israel ebenfalls einen Gottesstaat machen wollen, sowie die Scheichtümer am Golf können froh sein, wenn sie ihr Öl und Gas in Zukunft an China als die erste und mächtigste und dazu atheistische Wirtschaftsmacht Eurasiens verkaufen dürfen. Denn inzwischen gibt es für das energiehungrige Reich der Mitte längst ein Überangebot an Ressourcen. Eurasien, Afrika und Südamerika stehen bereit. Und ob ausgerechnet die Muslimbrüder des Möchtegernsultan Erdogan da im Iran noch was reißen, ist so fragwürdig, wie der längst gescheiterte Versuch der AKP, den Laizismus ganz aus der Türkei zu verdrängen und das Kalifat wieder herzustellen; also das sunnitische Papsttum.
Weltlich aufgeklärter oder geistlicher Absolutismus; das ist hier die Frage, die die künftige Weltordnung beantworten wird. Während Russland und China mit ihren Präsidialsystemen in der preußischen Tradition Friedrichs des Großen aufgeklärt absolutistisch regiert werden, also den Religionen keinen politischen Einfluss auf den Staat zubilligen, neigt sich die ohnehin immer nur vorgetäuschte Demokratie des Westens mit all ihren Parteien, die ja nichts anderes sind als Oligarchien im Kleinen, immer deutlicher der Politischen Theologie des Jesuitismus zu, um die vatikanische Oligarchie der altrömischen und altvenezianischen Familien und deren Herrschaft über das transatlantische West-ROM zu retten.
Hierin sind sich sogar Bergoglio und Ratzinger einig; der eine, der Jesuit, nur noch Bischof von ROM und der andere nur noch "Papa emeritus". Und natürlich darin, dass mit allen Mitteln verhindert werden muss, dass sich die Staaten Europas aus der Umklammerung der Malteser-NATO und der Jesuiten-EU befreien, souverän werden und sich dem neuen Russland als der militärisch mächtigsten- und was die Ressourcen betrifft, reichsten europäischen Schutzmacht zuwenden und der von Moskau anvisierten eurasischen Föderation souveräner Nationalstaaten anzuschließen. Denn ohne seine Raubzüge durch die ganze Welt, die ihm nun immer weniger gelingen, ist der überstaatliche Vatikan des Jesuitenpapstes mit all seinen religiösen, ideologischen, finanziellen, wirtschaftlichen wie kulturellen Netzwerken machtlos. Und so feiert die westliche Welt Anno 2022, am Ende mit ihrem Latein, nun das Jahr des Papiertigers.
Willensfreiheit oder Gnadenwahl, Pest oder Cholera -die alles entscheidende Machtfrage zwischen religiösem und weltlichen Absolutismus
Dass die USA - das Hauptwerkzeug des vatikanischen Globalismus - vor dem inneren Zusammenbruch stehen, ist schon lange kein Geheimnis mehr. Dass die Jesuiten-EU ebenfalls auseinander fällt, kann jeder leicht beobachten, der Nachrichten nicht nur konsumiert. Dass die Klammer zwischen beiden, die Malteser-NATO, auch nicht mehr lange hält, hat sogar der französische Präsident begriffen, der sie bekanntlich schon für hirntot erklärte. So ganz stimmt das natürlich nicht. Denn der Generalstab ist immerhin noch so lebendig, dass er selbst durchaus versteht, dass die Russen schon gewonnen haben.
Dass diese Entwicklung nicht zufällig ist, sondern die logische Folge eines historischen Kontinuums in der Frage der Trennung von Staat und Kirche, die in letzter Konsequenz endlich auch eine Trennung von Ideologie und Staat herbeiführen muss, wird umso deutlicher, je gründlicher man seinen klaren Blick auf die europäische Geschichte wirft. Sind doch all die absolutistischen Wahrheitsdiktaturen vom Kommunismus über den Faschismus bis hin zum Sozialismus und zum Feminismus ja nur die vatikanischen Substitute für den römischen Satanismus, den man auch Klerikalfaschismus nennt. Seine Ideologie wie die Durchsetzung derselben ist seit der Renaissance - der "Wiedergeburt der römischen Antike" - in erster Linie Jesuiten und Maltesern anvertraut. Er ist also - wie dann im Folgenden auch die gesamte Gegenreformation beweist - keineswegs erst ein Phänomen des 20. Jahrhunderts; wohl aber ein Werk dieser beiden katholischen Orden bzw. Milizen.
Der Friedensvertrag von Münster und Osnabrück hatte die Macht des Papstes in den jetzt souverän werdenden Monarchien Europas und deren Staaten beinahe völlig gebrochen und so in der nun aufkommenden Epoche des Rationalismus und der Vernunft der Enzyklopädiebewegung wie der Aufklärung zum Durchbruch verholfen. Besonders erfolgreich war hierbei Frankreich, wo bereits Jean Bodin in seinen "Sechs Büchern über den Staat" von 1576 das Konzept des monarchischen Absolutismus entworfen hatte, das nur vier Jahre nach der von den Jesuiten und Katharina von Medici angefachten Bluthochzeit zwischen den Häusern Valois und Navarra und der ihr folgenden Bartholomäusnacht u.a. Toleranz zwischen Katholiken und Hugenotten forderte; garantiert durch den König.
Bodins Konzept wurde dann von Kardinal Richelieu zur Zeit Ludwigs XIII. verschlimmbessert, indem der Bösewicht aus Dumas Musketier-Romanen eben diese Toleranz gegenüber den Protestanten dahingehend wieder zurück nahm, dass er ihnen zwar Religionsfreiheit zusicherte, ihnen jedoch ihre militärisch gefestigten Sicherheitsräume nahm und sie so als politische Machtkonkurrenten ausschaltete. Damit schuf er zwischen dem Königtum von Frankreich und dem Vatikan einen Kompromiss, der aber nicht hielt. Denn nun kam mit dem Jansenismus und seiner Moral-Askese innerhalb der Katholischen Kirche Frankreichs eine mächtige Opposition gegen den Papst, den König und die Jesuiten auf. Seine Anhänger fanden sich vor allem im das Pariser Parlement beherrschenden Amtsadel, der über die Erhebung von Steuern bestimmte, die der König nicht ohne ihre Bewilligung erlassen konnte.
Ähnlich wie die Calvinisten und Lutheraner, also auch wie die Hugenotten, hingen die Jansenisten der Prädestinationslehre des Augustinus an, die besagt, dass nur Gottes Gnade zur Erlösung führen kann, nicht aber die eigenen guten Werke, wie die Jesuiten behaupteten, um ihr Konzept der Willensfreiheit durchzusetzen, welche Voraussetzung dafür war, dass sich der wahrhaft gläubige Mensch zwischen Gut und Böse zu entscheiden hat, wofür Gott ihm natürlich Gelegenheit geben muss. Und was Gut und Böse ist, konnten so die Jesuiten klar bestimmen; was im Vergleich zu Gottes grundsätzlicher Unergründlichkeit und folglich auch der seiner Gnade politisch wesentlich einfacher zu handhaben war.
So ist es für sie also nicht die göttliche Gnade, welche zur Erlösung führt, sondern allein die guten Werke. Sie nannten dieses bis heute in der gesamten Katholischen Kirche vorherrschende Glaubens-Konzept das der Werkgerechtigkeit. Um also ihre entschiedenen Gnadenwahl-Gegner, diese "falschen Frommen", diese Tartuffes (Moliere), erfolgreich bekämpfen zu können, waren sie nur allzu bereit, den König von Gottes Gnaden bei allem zu "unterstützen" - sprich theologisch zu manipulieren -, was er in seinem Reich von dieser Welt für gut oder böse zu befinden hatte.
Nun standen die Leichname Loyolas also vor der Aufgabe, als Beichtväter des Monarchen diesen neuen Protestantismus innerhalb des Katholizismus zu brechen und dabei auch noch den König zu verraten, der nun mal darauf bestand, selbst Oberhaupt seiner Landes- bzw. Staatskirche sein zu wollen. Und tatsächlich gelang es dem Papsttum, ihn unmerklich über das Konzept der Willensfreiheit weiter zu entmachten. Denn wie gesagt: Ludwig XIV. stand noch ganz in der Tradition der Könige von Frankreich seit der Zeit Philipps des Schönen, welcher 1307 entschlossen den Templerorden vernichtete und 1309 das Papsttum zwang, ROM zu verlassen und nach Avignon umzuziehen.
Sie alle betrachteten sich als die Oberhäupter der Gallikanischen Kirche. Sie wollten die Päpste genauso ihrer weltlichen Hoheit unterstellen wie die deutschen Kaiser seit den Zeiten der Salier, welche über die entscheidende politische Frage, wer letztlich wen in sein Amt einsetzt und kontrolliert, 1075 den Investiturstreit entfachten. Das Problem ging jedoch bereits auf die noch frühere Epoche der Merowinger zurück. Hatte der Frankenkönig Chlodwig I. doch seit dem Sieg über die Alemannen 496 und seiner christlichen Taufe als potentester Heerführer dem römischen Papsttum erst zu dessen Macht verholfen; weshalb sich Frankreich bis heute "Älteste Tochter der Kirche" nennen darf.
Wollte sich das Papsttum also als universale Weltherrschaft durchsetzen, musste es auf lange Sicht mit seinem göttlichen Alleinvertretungsanspruch danach streben, die weltlichen Kaiser- und Königreiche abzuschaffen. Es konnte sie in Kriege Christ gegen Christ gegeneinander hetzen und in Kreuzzüge Christen gegen Moslems zwingen. Die Raubzüge im Namen des Herrn hatten die großen Kreuzfahrerorden hervorgebracht. Die aber bildeten nach dem Vorbild der islamischen Gotteskrieger, von denen gerade die Templer und Malteser das Konzept des Dschihad übernahmen, eine neue, vom Vatikan abhängige Kriegerkaste, in der der Mönch mit dem Soldaten konzeptionell verbunden und zum Weltanschauungskrieger wurde. Mit "Gott will es!" hetzten die satanischen Päpste nun gegen den Islam, gegen die Christenheit des Ostens und veranstalteten darüber hinaus Judenprogrome, wo immer ihre Heere auf dem Weg nach Jerusalem durchzogen. Sie sorgten darüber hinaus dafür, dass sich die Könige ums Heilige Land stritten und sich ihre Macht vom Papst legitimieren lassen mussten.
Sein universaler Machtsanspruch aber wurde deshalb auf die Dauer noch lange nicht widerspruchslos hingenommen. 1532 hatte sich bekanntlich auch Heinrich VIII. - der König aus dem Hause Tudor mit den sechs Frauen - dem der Papst aus dem Bankhaus Medici, Clemens VII, die Scheidung von Katharina von Aragon, der ersten Frau des Monarchen, verweigerte - zum Oberhaupt der katholischen bzw. anglikanischen Kirche von England und deren Steuereinnahmen erklärt. Wer seiner neuen Weg-von-ROM-Religion nicht zustimmte, landete auf dem Schafott. Schon vor der Reformation Luthers wurde auch im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation wieder eine Los-von-Rom-Bewegung über die Konzilien und die deutschen Bischöfe, sowie über die Kurfürsten gestartet, welche wenig später mit dem "kleinen Mönch aus Wittenberg" sympathisierten. Sie alle wollten den Papst - zu dieser Zeit stritten sich gleich drei Päpste auf einmal um die Tiara - nur noch als Gleichen unter Gleichen akzeptieren.
Genau dieser Alleinvertretungsanspruch der Könige von Gottes Gnaden war jedoch die Falle, in die sie hineintappten. Auch wenn die bald schon ebenfalls absolut regierenden Monarchen danach strebten, Oberhäupter ihrer eigenen Nationalkirche zu sein, um sich von ROM zu emanzipieren, so konnte es ihnen gerade deshalb nicht gelingen, in ihren eigenen Staaten den inneren Frieden zwischen den Religionen bzw. zwischen den geistlich dominierten Anhängern des Papstes und denen der weltlich orientierten Kaiser oder Könige zu bewahren. Der Protestantismus tat sein Übriges, um das Problem Cuius regio, eius religio - also wessen Gebiet, dessen Religion - zu verschärfen.
Ein reiches Betätigungsfeld bot sich hier für die Wühlarbeit der Jesuiten, die schließlich im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation zum Dreißigjährigen Krieg, in Frankreich zur Fronde und in England zum Bürgerkrieg, zu Cromwells Republik und zur Glorious Revolution führte. Hatten sich die absoluten Herrscher doch hier auf den Katholizismus und dort auf den Protestantismus als Staatsreligion festgelegt und gefährdeten so selbst den inneren Frieden, das eigene Konzept des königlichen Absolutismus und damit eben ihre Emanzipation vom päpstlichen ROM. Bodin hatte genau davor gewarnt.
Durch Richelieus Aufgabe der religiösen Toleranz, wie sie Bodins Konzept als unbedingt notwendig erachtete, war der König, der sich jetzt auch als Universalherrscher von Gottes Gnaden verstand, nun gezwungen, alle anderen Religionen in seinem Reich zu unterdrücken, um seine Autorität auch in geistlichen Fragen zu behaupten. Im Frankreich Ludwigs XIV. gipfelte diese Entwicklung 1685 in der verhängnisvollen Aufhebung des Edikts von Nantes, welches Heinrich IV., der "gute König Heinrich" 1598 zugunsten der Hugenotten erlassen hatte. Die darauf folgende gewaltsame Vertreibung aller französischer Protestanten führte zu einem enormen wirtschaftlichen Aderlass, von dem sich die französische Monarchie nie wieder erholen sollte.
Der Quietismus oder: Versailles -die Grüne Hölle des Absolutismus
Ab 1661 richtete sich Ludwig XIV. seinen absolutistischen Prunkhof von Versailles ein. Nicht nur das Schloss sollte das bis dahin größte Europas werden. Auch mit den riesigen Ausmaßen seines Gartens konnte seinerzeit kein König oder Kaiser oder Papst konkurrieren. Warum er so ein großes Schloss und so einen so großen Garten brauchte? Hier hielt der gewiefte Sonnenkönig seine gefährlichsten Feinde im puren Luxus gefangen. Denn nichts fürchtete er mehr, als die eigene französische Hocharistokratie, welche in seiner Kindheit einen großen Aufstand gegen das Königshaus angeführt hatte, der unter dem Namen "Fronde" in die Geschichte einging.
Die Aufständischen, denen er nach seinem Sieg großzügig verziehen hatte, mussten in seiner Grünen Hölle leben, kaum dass Ludwig nach dem Tod seines dem Hochadel so verhassten Mentors, Kardinal Mazarin, die Regierungsgeschäfte in die eigene Hand genommen hatte. Sie durften sich nur mit seiner ausdrücklichen Genehmigung daraus entfernen. Erst hielt er sie mit "Torten und Spiele" im Louvre und in St. Germain gefangen und schließlich - noch etwas weiter vom ungeliebten Moloch Paris entfernt - in Versailles. So konnte er die Aristokratie als die quasi natürlichen Gegner des Absolutismus mit der gezielten Vergabe von Hof- und Militärämtern kontrollieren, sie mit gigantischen Festen zu hohen Ausgaben zwingen, in Prunk-Feldzügen ruinieren und so vollkommen von seiner Gnade, d.h. vom Staat, der in seiner königlichen Person kulminierte, abhängig machen.
1682 zog der ganze Hof vom Pariser Louvre nach Versailles um. Schon 1683, nach dem Tod der Königin, heiratete Ludwig heimlich die Witwe des Satirikers Scarron, die er zur Madame de Maintenon erhoben hatte. Die Trauung wurde vom berühmten jesuitischen Beichtvater des Königs, Pére Lachaise, vorgenommen. Die Maitressenherrschaft war zuende. Der Hof wurde fromm. Statt der Pauken und Trompeten Lullys erklangen nun in den stillen Gemächern die geistlichen Konzerte Couperins. Statt der Komödien Moliers spielte man nun die Tragödien Racines. Und schon bald wurde von den Jesuiten eine völlig neue mystische Glaubensrichtung installiert und mit ihrer Hilfe der ganze Hof unterwandert.
Der Quietismus des spanischen Mystikers Miguel de Molinos und der französischen Mystikerin Madame Guyon machte aus Versailles einen Ort des religiösen Fanatismus, der dann allerdings für den König wie für seine Jesuiten nach hinten los ging. Die zur Schau gestellte Frömmigkeit war dermaßen gründlich, dass seine hocharistokratischen Anhänger in ihren stillen Kammern einem spirituellen Individualismus anheimfielen, der die gesamte Prunkpolitik des Königs wie der Jesuitenkirche nicht mehr ernst genug nahm, die Flucht aus Versailles über den eigenen Geist der Gelassenheit vollzog und so die Macht des Königs wie der Gesellschaft Jesu erneut gefährdete. Schmerzhafter hätten sich König Ludwig und Pére Lachaise kaum ins eigene Knie schießen können.
Denn der Quietismus wollte nun ganz natürlich sein und hielt gemäß der Lehre des Miguel Molinos seine Gläubigen, die ihr Ich völlig in Gott aufgehen lassen wollten, zur Askese, zur inneren Gelassenheit an. Der etwas sperrige Titel seines Grundlagenwerks lautet auf deutsch: "Der geistliche Wegweiser, die Seele von den sinnlichen Gegenständen abzuziehen, und sie auf dem inneren Wege zur vollkommenen Beschauung und dem inneren Frieden zu führen." Empfohlen wurde das Buch von der Inquisition in Rom und hier insbesondere vom Jesuiten Martin Esparza, dem Professor für Theologie am Collegium Romanum, der auch für die Druckerlaubnis zuständig war, die er nach Rücksprache mit dem Papst dann auch ausdrücklich erteilte.
Mit Hilfe dieses "Guida spirituale" hofften die Hochwohlgeborenen, den inneren Frieden mit sich und der Welt in vollkommenem Gleichmut zu erreichen. Schließlich lehnten sie sogar den Empfang der Sakramente und überhaupt alle äußerlichen religiösen Formen ab. Als Ideal galt nun dem Hochadel ein stilles und einfaches Leben im stillen Kämmerlein oder auf dem Lande inmitten einer unberührten Natur, von der in Versailles Garten und überhaupt in den Gärten LeNotres kaum noch eine Spur vorhanden war. Berühmt wurde in diesem Zusammenhang der seufzende Ausspruch der Maintenon über den Stolz ihres königlichen Gatten: "Man stirbt hier in Symmetrie!" Man hatte diesen französischen Stil, die freie Natur in den königlichen Willen zu zwingen, also gründlich satt. Der Quietismus zeugte denn auch den Geist des Rokoko mit seinen Schäferspielchen. "Zurück zur Natur" -dieser Imperativ ist Jean-Jacques Rousseau also keineswegs als Erstem eingefallen.
Der Quietismus strebte die "Unio Mystica" an, also die Vereinigung mit Gott schon im Diesseits. So, wie die Alumbrados, die Erleuchteten, die Illuminaten Spaniens sie anstrebten, aus deren Reihen einst Ignatius von Loyola, der Gründer des Jesuitenordens, hervorging und die auch bei den Marranen hoch im Kurs standen; also den zwangsbekehrten Juden der Iberischen Halbinsel; weshalb es letztlich nur folgerichtig war, dass sich Loyola vor allem mit Marranen umgab, als er seinen Jesuitenorden auf dem Montmartre in Paris gründete. Der zweite und dritte Ordensgeneral, Lainez und Borgia waren denn auch Marranen. Deren vordergründigstes Ziel sollte zunächst die Türken- und die Judenmission sein. Der Philosoph Carl Gebhardt charakterisiert die Marranen jedoch sehr feinsinnig folgendermaßen: "Der Marrane ist ein Katholik ohne Glauben und ein Jude ohne Wissen, doch Jude im Willen." So in etwa könnte man auch die Jesuiten beschreiben. Man muss jedoch hinzufügen, dass sie auch jüdisch-christliche Kabbalisten waren und als solche Satanisten. Dazu später mehr.
Madame de Maintenon sympathisierte so stark mit Madame de Guyon, dass sie ihr Zutritt bei Hofe verschaffte. Deren Einfluss reichte nun also bis ins Schlafgemach des Königs. Dabei wurde sie vom Bischof von Cambrai, François Fénelon, dem Erzieher des Dauphin und späteren Autor des an allen Fürstenhäusern Europas verbreiteten Erziehungsromans "Telemach" unterstützt. Diese fingierte Fortsetzung von Homers Odysee sollte als Staatsroman den Dauphin unterrichten, nahm dann aber auch Einfluss auf die Entstehung der Freimaurerei in England und Frankreich. Ja sogar auf Mozarts Zauberflöte. So war denn auch Andrew Michael Ramsay ein eifriger Schüler Fenelons:
In seiner 1740 herausgegebenen Rede Discours d´un Gr. Maître dans la Gr. Loge assemblée solennement à Paris en 1740 stellte Ramsay, vermutlich motiviert durch seine gleichzeitige Zugehörigkeit zum Lazarus-Orden, in abstrakter Form einen Bezug zwischen den Ritterorden der Kreuzzüge und den späteren Freimaurerlogen her. Die im selben Zeitraum beginnende Entstehung freimaurerischer Hochgradsysteme mit ritterlicher Prägung wird allgemein auf diese Äußerungen Ramsays zurückgeführt. Ob dies von Ramsay beabsichtigt oder nur ein ungewollter Nebeneffekt seiner Äußerungen war, ist bis heute umstritten.
Dem Sonnenkönig wurde es dann jedoch zuviel: Sein Vorleser Jean Racine war heimlich Jansenist. Seine eigene Frau neigte nun dem Quietismus zu. Kurz und schlecht: Am eigenen Hof drohte er seinen Einfluss als religiöses Oberhaupt zu verlieren.
Schließlich zwang der König die Jesuiten, ihren Papst Innozenz XI. - auch so ein heute selig gesprochener scheinheiliger Der Zweck-heiligt-die-Mittel-Asket, der Ludwig auch schon mal mit der Exkommunikation bedrohte und zuvor als späterer "Verteidiger des christlichen Abendlandes" gegen die Türken vor Wien heimlich mit dem Protestanten Wilhelm von Oranien gegen den Katholiken Ludwig konspirierte - mit der Inquisition zu bedrohen, sollte er Molinos nicht in den Kerker werfen; was dieser unter so einem enormen Druck dann auch wirklich tat. Das tat natürlich der Verbreitung des Quietismus keinen Abbruch, der nun auch noch einen Märtyrer hatte. Denn nachdem die fromme Madame Guyon die Gunst der Madame de Maintenon verloren hatte und in der Bastille gelandet war, konnten sich die Jesuiten, die Molinos ursprünglich gefördert hatten, dieser frommen Gehirnwäsche wieder in ihrer Version annehmen.
Einigermaßen durch den Hofprediger Bossuet bekehrt, durfte Madame Guyon schließlich zu ihren Söhnen nach Blois zurückkehren und dort bis zu ihrem Tod 1717 mit ihrer Lehre auf die deutsche Pietismusbewegung solch ehrenwerter Protestanten wie dem Kinderschreck von Halle, August Hermann Francke, Einfluss nehmen, den Friedrich der Große bereits als Knabe herzlich hasste. Übrigens: Als Kronprinz hatte Friedrich in seiner heimlich angelegten Prinzenbibliothek alle Werke der Guyon gesammelt und teilweise sicher auch eifrig gelesen, bevor sein wütender Vater, der einst auch mit dem "Telemach" aufwuchs, die Bibliothek entdeckte, katalogisieren und dann verkaufen ließ. Aber selbst die schwülstigen Texte der Bach-Kantaten verdanken dieser quietistischen Mystikerin genauso viel, wie Philipp Jacob Speners "Fromme Wünsche".
Interessant ist hier eine zeitliche Korrelation zwischen dem katholischen Quietismus, dem protestantischen Pietismus und dem Jesuitismus. Denn im Jahr 1675 erschienen zeit- und kampagnengleich in Rom Molinos "Wegweiser" und in Frankfurt Main Speners "Pia desideria", zu deutsch "fromme Wünsche", das Hauptwerk des lutherischen Pietismus. Diesen Titel hatte allerdings der Jesuit Herman Hugo bereits 1627 für seine Emblematik benutzt und Spener ihn nachweislich übernommen. Und ebenfalls 1675 begann der Herz-Jesu-Kult der Jesuiten, initiiert vom heilig gesprochenen Jesuiten Claude de la Colombière über die ebenfalls heilig gesprochene Nonne und Salesianerin Margareta Maria Alacoque, der zwei Jahre vor der Begegnung mit dem heiligen Jesuiten Jesus Christus persönlich erschienen war, glaubt man u.a. dem Heiligenlexikon Wikipedia. Franz von Sales, nach dem ihr Orden benannt ward, war natürlich ebenfalls Mystiker und wurde schon von Papst Alexander VII., dem Sohn des Bankiers Chigi aus Siena, heilig gesprochen.
1675 war also das Jahr, in welchem die Jesuiten über die Mystik nicht nur den katholischen Hof von Frankreich zu beherrschen begannen, sondern auch die deutschen Höfe des Luthertums über den Pietismus und nicht zuletzt die Katholische Kirche selbst über den von ihnen inszenierten Herz-Jesu-Kult der Salesianer, an den heute auch die Kirche Sacré-Cœur de Montmartre in Paris erinnert, die genau 200 Jahre später, also 1875 begonnen wurde, kurz nachdem Frankreich den Krieg gegen Preußen verloren hatte. Der Byzantinismus des architektonischen Monstrums auf dem Berg der Märtyrer sollte Frankreich nach verlorenem Krieg und im Nachklang des Ersten Vatikanischen Konzils zum Nationalkatholizismus inspirieren; oder mit anderen Worten die Dritte Republik unter der Knute des Jesuitismus halten, also der Buße der Franzosen und der moralischen Erneuerung der Grande Nation im Sinne der Päpste dienen. So überragt sie denn auch durch ihre Lage die eigentliche französische Nationalkirche, die Notre Dame von Paris.
Die Katholische Aktion der Religious hit men
Kurz vor Beginn dieses Baus wurde das Erste Vatikanische Konzil von 1869/70 abgehalten. Es war vor allem dem Untergang Preußens gewidmet. Es musste nach dem Sieg Bismarcks über das von den Jesuiten beherrschte Frankreich Napoleons III. abgebrochen werden. Doch bei seiner späteren Umsetzung stand die Vernichtung des eben erst durch Bismarck in Versailles gegründeten kleindeutschen Reiches auf dem Plan, das nun große katholische Gebiete umfasste. Diese Chance nutzte ROM. Der Gehorsam der deutschen Katholiken wurde nun dadurch erzwungen, dass sich der Papst auf diesem Konzil endlich seine Unfehlbarkeit attestieren lassen konnte.
Das Dogma von der Unfehlbarkeit des Papstes im Lehramt, das die Jesuiten bereits auf dem Konzil von Trient (1548-1563) als verbindlich festlegen wollten aber nicht konnten, wurde nun also auf diesem ersten Konzil nach dreihundert Jahren, d.h. dem Ersten Vatikanischen Konzil, durchgesetzt. Papst Pius IX., durch die Vereinigung Italiens gerade seines Kirchenstaates verlustig gegangen, von der Gesellschaft Jesu nun mit dieser absolutistischen Macht des Geistes ausgestattet, gelang es, die deutschen Katholiken, die nun dem Deutschen Reich unter der Führung des protestantischen Preußens angehörten, entsprechend zu bearbeiten und so im Innern eine schleichende Spaltung des Reiches zu bewirken. Dem diente die "Katholische Aktion", die dann im Nachklang besagten Konzils beschlossen wurde.
Sein Nachfolger Leo XIII. versorgte sie mit seinen Sozialenzykliken. Pius X. stelle diese ursprünglich italienisch katholische Laienbewegung in den Dienst seines Antimodernismus. Doch erst unter Pius XI., der den Aufstieg Hitlers ermöglichte, kam die Katholische Aktion zur vollen Blüte. Einer seiner glühendsten Anhänger war dann nicht zufällig der Nationalsozialist und Oberbürgermeister Kölns, Konrad Adenauer. Nach dem Krieg durfte er dann erster Bundeskanzler der "Modalität der Fremdherrschaft" BRD werden.
Doch zunächst wurde die Zentrumspartei ins Leben gerufen, die Vorläuferin der CDU/CSU. Die machte mit den Vorläuferorganisationen der marxistischen SPD gemeinsame Sache, um die Sozialpolitik Bismarcks zu hintertreiben und das Deutsche Reich von beiden Seiten in die Zange zu nehmen. Marxismus und Jesuitismus waren dabei lediglich die Seiten derselben Medaille. Die eine, die linke, also die Rückseite, orientierte sich am Kommunistischen Manifest des aus dem Jesuitenkolleg des ehemaligen geistlichen Kurfürstentum Trier hervorgegangenen Karl Marx und am über die Gräfin von Hatzfeldt, seiner Geliebten, eng mit dem ehemaligen geistlichen Kurfürstentum Mainz verbundenen "jüdischen Nigger" (O-Ton Marx) Ferdinand Lasalle.
Die andere, die rechte, also die Vorderseite namens Zentrumspartei erhielt ihre Anweisungen direkt von Papst Leo XIII. und dessen Nachfolgern über deren "Sozialenzykliken", die, angefangen bei Leos "Rerum Novarum" heute der schamlos auf nationalem Widerstand machende Gottseibeiuns Björn Höcke allen Ernstes als Sozialpolitik der AfD vorschlägt, wie ich bereits erwähnt und nachgewiesen habe. Dabei geniert er sich offenbar nicht, seine eigene AfD-Wählerklientel beinahe jesuitisch geschickt hinters Licht zu führen, wenn er seinen Pater-Idioten zu ruft: "Wir müssen wieder Preußen werden!" und sich, um dies zu illustrieren, einen "Langen Kerl" des Soldatenkönigs als Pappkameraden in den Flur der Erfurter AfD-Landtagsbüros stellt. Dazu fällt mir dann nur noch Adam Weißhaupt ein, der als Ex-Jesuit und schlauer Gründer des Bayerischen Illuminatenordens einmal begeistert über sein Werk ausrief: "Zu was kann man die Menschen nicht alles überreden!"
Damit ist Thüringens Wählerschaft zwischen dem linken Marxisten und Ministerpräsidenten Ramelow und den rechten Papisten Höcke in der Klemme. Wen sie auch wählen: Der Papst und seine Jesuiten gewinnen in jedem Fall. Man nennt es seit Julius Caesar: "Teile und herrsche!" Aber auch die Fabel vom Hasen und vom Igel trifft die Sache. Auch da, wo Höcke und seine Gesinnungsgenossen wie z.B. der Ex-Marxist und Ex-erzlinke Mitbegründer der "Antideutschen" namens Elsässer gegen den Islam agieren, wenn sie z.B. mit dem Akronym Pegida als "Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes" auf Dummenfang gehen, um im Gegenzug mit dem Terminus "Abendland" unterschwellig so was wie das "Christliche Abendland" oder gar ein "Jüdisch-Christliches" zu fordern; jedenfalls die Wiedererweckung der Politischen Theologie im religiös motivierten Kampf der Straße.
Die überaus effektive Wühlarbeit des Vatikans und seiner Jesuiten über Jahrhunderte hinweg lässt sich nun auch an den von den USA aus operierenden Economic hit men ablesen, die mit ganz ähnlichen Methoden zu Werke gehen und sich dabei auf dieselbe Art tarnen wie die Gesellschaft Jesu; nämlich als völlig harmlose Gesellen.
"Die Raffinesse, mit der dieses moderne Reich aufgebaut wird, stellt die römischen Zenturionen, die spanischen Konquistadoren und die europäischen Kolonialmächte des 18. und 19. Jahrhunderts bei weitem in den Schatten. Wir EHM ( Economic hit men) sind schlau, wir haben aus der Geschichte gelernt. Wir tragen keine Schwerter mehr. Wir tragen keine Rüstung oder Kleidung, die uns verraten könnte.
In Ländern wie Ecuador, Nigeria oder Indonesien kleiden wir uns wie Schullehrer und Ladenbesitzer. In Washington und Paris sehen wir wie Regierungsbeamte oder Banker aus. Wir wirken bescheiden und normal. Wir besuchen Projekte und schlendern durch verarmte Dörfer. Wir bekunden Altruismus und sprechen mit den Lokalzeitungen über die wunderbaren humanitären Leistungen, die wir vollbringen. Wir bedecken die Konferenztische von Regierungsausschüssen mit Tabellen und finanziellen Hochrechnungen und halten an der Harvard Business School Vorlesungen über die Wunder der Makroökonomie. Wir sind stets präsent und agieren ganz offen. Oder zumindest stellen wir uns so dar und werden so akzeptiert. So funktioniert das System. Wir greifen selten zu illegalen Mitteln, weil das System auf Täuschung basiert, und das System ist von der Definition her legal.
Aber (und das ist ein sehr starkes 'Aber') wenn wir scheitern, greift eine ganz besonders finstere Truppe ein, die wir EHM als Schakale bezeichnen, Männer, die die direkten Erben dieser frühen Weltreiche sind. Die Schakale sind immer da, sie lauern im Schatten. Wenn sie auftauchen, werden Staatschefs gestürzt oder sterben bei 'Unfällen'. Und wenn die Schakale versagen sollten, wie zum Beispiel in Afghanistan oder im Irak, dann muss doch wieder das alte Modell herhalten. Dann werden junge Amerikaner in den Krieg geschickt, um zu töten und zu sterben. ...
Economic Hit Man, Schakale und Soldaten werden eingesetzt werden, so lange man nachweisen kann, dass durch ihre Aktivitäten wirtschaftliches Wachstum erzeugt oder gefördert wird - und Wachstum ist fast immer die Folge ihrer Machenschaften."
John C. Perkins
„In diesen Ländern hat es Hunderttausende von Toten gegeben. Hat es sie wirklich gegeben? Und sind sie wirklich alle der US-Außenpolitik zuzuschreiben? Die Antwort lautet ja, es hat sie gegeben, und sie sind der amerikanischen Außenpolitik zuzuschreiben. Aber davon weiß man natürlich nichts. Es ist nie passiert. Nichts ist jemals passiert. Sogar als es passierte, passierte es nicht. Es spielte keine Rolle. Es interessierte niemand. Die Verbrechen der Vereinigten Staaten waren systematisch, konstant, infam, unbarmherzig, aber nur sehr wenige Menschen haben wirklich darüber gesprochen. Das muss man Amerika lassen. Es hat weltweit eine ziemlich kühl operierende Machtmanipulation betrieben, und sich dabei als Streiter für das universelle Gute gebärdet. Ein glänzender, sogar geistreicher, äußerst erfolgreicher Hypnoseakt. Ich behaupte, die Vereinigten Staaten ziehen die größte Show der Welt ab, ganz ohne Zweifel. Brutal, gleichgültig, verächtlich und skrupellos, aber auch ausgesprochen clever.“
Literaturnobelpreisträger Harold Pinter
„Das Hauptinteresse der US-Außenpolitik während des letzten Jahrhunderts, im Ersten und Zweiten Weltkrieg und im Kalten Krieg waren die Beziehungen zwischen Deutschland und Russland (…). Seit einem Jahrhundert ist es für die Vereinigten Staaten das Hauptziel, die einzigartige Kombination zwischen deutschem Kapital, deutscher Technologie und russischen Rohstoff-Ressourcen, russischer Arbeitskraft zu verhindern.“
George Friedman, Gründer des US-Think Tank STRATFOR
demokratie als tarnung der diktatur des geldadels, der satanisten nein, es gibt noch keine demokratie im dunklen zeitalter, nur schlimmere oder weniger schlimmere diktaturen. demokratie ist nur die tarnung der diktatur - die schweiz mit der direkten demokratie hat einfach die beste tarnung, ist aber auch eine diktatur des geldadels - allerdings mit weniger repression als in den meisten anderen länder...
Die Dekadenz des US-Imperiums
von Thierry Meyssan
Während die USA gegen Russland und China in Stellung gehen, um eine multipolare Organisation der Welt zu verhindern und ihre Hegemonie zu bewahren, schwächen sie sich von innen heraus ab. Ein Sohn von Präsident Biden hat sich mehr Macht angemaßt als ein Senator. Er reist mit offiziellen Flugzeugen, als wäre er von seinem Vater beauftragt, um persönliche Verträge zu unterschreiben, ohne dass jemand weiß, was der Präsident davon denkt. Aber dieser Mann hat keine besondere Fähigkeit, er ist nur ein Junkie, der ein ausschweifendes Leben führt. Niemand weiß, wer die Verträge aushandelt, die er unterzeichnet und von denen er profitiert. Die Größe der amerikanischen Demokratie ist zugunsten von Leuten verschwunden, die weder gewählt noch ernannt wurden.
In den letzten sechs Jahren habe ich verschiedene Artikel lange vor den Mainstream-Medien veröffentlicht, in denen ich vor der Spaltung der US-Bürger und dem Anstieg der Intoleranz in ihrem Land warnte. Ich habe die Unausweichlichkeit eines Bürgerkriegs und die Auflösung des Bundesstaates vorausgesagt.
Tatsächlich erleben wir den Aufstieg neuer Segregationsformen; wir waren schon Zeugen einer undurchsichtigen Präsidentschaftswahl, der Eroberung des Kapitols und einer Hausdurchsuchung des ehemaligen Präsidenten des Landes. Ist die US-Demokratie tot? Wie wird dieses grundlegende Phänomen weitergehen?
Die US-Demokratie
Zuallererst müssen wir den demografischen und soziologischen Wandel im Land betrachten.
Die Zahl der in den USA lebenden Menschen ist von 252 Millionen bei der Auflösung der Sowjetunion im Jahr 1991 auf heute 331 gestiegen, fast ein Drittel mehr; 79 Millionen, um genau zu sein. Gleichzeitig schrumpft die US-Mittelschicht stetig. Sie betrug 70% der US-Amerikaner am Ende des Zweiten Weltkriegs. Obwohl es keinen Konsens mehr über statistische Kriterien gibt, scheint sie jetzt weniger als 45 Prozent auszumachen. Die Zahl der Milliardäre hat sich seit 1991 versechsfacht, während das durchschnittliche Vermögen in konstanten Dollars nur sehr gering gestiegen ist.
Die US-Institutionen basieren auf dem von Montesquieu aufgestellten Prinzip der Gewaltenteilung. Es geht darum, Entscheidungen auszugleichen, indem zwischen Exekutive, Legislative und Judikative unterschieden wird. Das System funktioniert nur, wenn alle Entscheider die gleichen Interessen teilen. Das kann seit der Globalisierung, also seit der damit verbundenen industriellen Verlagerung nach Asien und dem Verschwinden der Mittelschichten, nicht mehr der Fall sein.
Die soziologischen Bedingungen erlauben es daher dem demokratischen System nicht mehr, zu funktionieren. Die US-Amerikaner sind sich dieser Umwälzungen bewusst, da seit der Occupy Wall Street-Bewegung im Jahr 2011 viele politische Diskurse die Macht der Reichsten 1% der Gesellschaft in Frage stellen. Das heißt, jener Bevölkerung, deren Jahreseinkommen fünfmal höher ist als der Durchschnitt.
Ein grundlegendes Problem zeigte sich bei der Präsidentschaftswahl 2020. Heute glaubt mindestens ein Drittel der Wähler, dass die verkündeten Ergebnisse nicht den Willen des Volkes widerspiegeln. Die beiden Lager beschimpfen einander, mit Zahlen untermauert, aber das Problem ist nicht die Zählung, es ist die Undurchsichtigkeit der Zählung. Eines der Grundprinzipien der Demokratien ist die Transparenz der Wahlen. Die Wahlzettel werden jedoch längst nicht mehr von Bürgern öffentlich gezählt, sondern von Beamten oder gar von Zulieferunternehmen. Diesmal wurden sie von Maschinen und oft von Beamten hinter verschlossenen Türen gezählt.
Was das Ende der Gewaltenteilung betrifft, waren die Absetzungsverfahren des Exekutivoberhautes durch die Legislative auf Grund von Verratsvorwürfen, die jetzt alle für ungültig erklärt wurden, am überraschendsten. Aber da das Scheitern dieser impeachments [Amtsenthebungen] das soziologische Problem nicht löst, erleben wir jetzt eine Hausdurchsuchung desselben ehemaligen Präsidenten und seine kommende Anklage wegen Verrats. Diesmal versteckt sich die Justiz hinter einer abweichenden Auslegung des Gesetzes, die es ihr ermöglicht, die zur jeglicher Dokumenten-Freigabe befugte Person strafrechtlich zu verfolgen, weil sie vergessen hätte, bestimmte persönliche Papiere freizugeben. Die Skurrilität dieser Fälle ist den einfachen Bürgern nicht entgangen, die sich nun von den einst demokratischen Institutionen abwenden.
Der Zusammenbruch der US-Demokratie manifestierte sich mit der Eroberung des Kapitols durch eine wütenden Menschenmenge am 6. Januar 2021. Man weiss jetzt, dass sie nicht die Absicht hatte, den Kongress zu stürzen, sondern dass die Polizei, die sich als Instrument der Unterdrückung wie in einer Diktatur verhielt, nicht versucht hatte, die Ordnung aufrechtzuerhalten, sondern die Bürger zu bestrafen, die protestierten. Erst nachdem die Polizei einen mehrere Stockwerke hoch gekletterten Demonstranten hinuntergeworfen und seinen Tod verursacht hatte, startete die wütende Menge einen Sturm auf den Kongress.
Wird sich dieses Phänomen fortsetzen?
Es gibt keinen Grund, warum dieses Phänomen aufhören sollte, solange die gegenwärtige soziologische Zusammensetzung der Vereinigten Staaten anhält. Die Korruptionsfälle bezeugen, dass es im Gegenteil zunehmen wird. Tatsächlich handelt es sich nicht mehr um hochrangige Beamte, die ihre Macht missbrauchen, sondern um Personen, die weder gewählt noch ernannt wurden, die eine Macht monopolisieren, die größer ist als die eines Senators.
Man denke an den Fall Biden: Während des Präsidentschaftswahlkampfs 2020 enthüllte die New York Post, dass ein Computer, der einem der Kinder des demokratischen Kandidaten gehörte, vom FBI beschlagnahmt worden war. Die Boulevardzeitung behauptete, dass die beschlagnahmten Akten sowohl das ausschweifende Leben des jungen Mannes (was kein Geheimnis war) als auch seine Korruption und die seines Vaters bewiesen.
Sofort wurde eine umfangreiche Operation durchgeführt, um die Ehre des Kandidaten Joe Biden zu retten. Auf der einen Seite weigerte sich das FBI, den Computer weiter zu bewerten, auf der anderen Seite verbreiteten Persönlichkeiten der US-Geheimdienste das Gerücht, dass es sich um eine russische Desinformation handle, die für den Kandidaten Trump profitabel wäre [1]. Am Ende wurden die Anschuldigungen der Post von den Medien ignoriert und der Kandidat Biden wurde zum Sieger erklärt.
Zwei Jahre vergingen und die Anschuldigungen der Post erwiesen sich als korrekt, neue Dokumente wurden enthüllt und das russische Verteidigungsministerium beschlagnahmte während seiner Operation in der Ukraine andere. Es zeigt sich nun, dass:
Hunter Biden, der selbst von seiner Junkie-Zeit erzählte, ist tatsächlich immer noch drogenabhängig. Er ist von einer Kamarilla junger Männer umgeben, die seine Kokainsucht teilen und mit denen er ausschweifende Partys organisiert. Ohne ein moralisches Urteil über diese Aktivitäten abzugeben, kann jeder sehen, dass Hunter Biden nicht in der Lage ist, Unternehmen zu führen. Hunter Biden aber gründete oder übernahm die Kontrolle über verschiedene große Unternehmen (Eudora Global; Owasco; Oldaker, Biden und Belair LLP; Paradigm Globale Berater; Rosemont Seneca Berater; Seneca Global Advisors). Als sein Vater Vizepräsident und John Kerry Außenminister war, gründete Hunter Biden mit Kerrys Schwiegersohn Christopher Heinz eine Firma. Sie begann ihre Geschäftstätigkeit in der Ukraine im Auftrag des Verteidigungsministeriums, dessen damaliger Sekretär Ashton Carter war. Es ging offiziell darum, die Überreste sowjetischer militärischer biologischer Programme zu bewerten, es sei denn, es ging darum, die in den Vereinigten Staaten illegale Forschung in der Ukraine fortzusetzen, wie die Russen behaupten. Hunter Biden und sein Onkel James Biden arbeiteten mit einer staatlichen chinesischen Ölgesellschaft, CEFC, zusammen. Hunter erhielt so 3,8 Millionen Dollar, obwohl er keine Expertise in Ölangelegenheiten hat. Hunter Biden wurde Direktor der zweitgrößten ukrainischen Ölgesellschaft Burisma, obwohl er dafür keine Fähigkeiten hat. Er erhielt 50.000 Dollar pro Monat. Seit Jahren reist Hunter Biden ständig in offiziellen Flugzeugen, unabhängig von seinem Status als Sohn des Präsidenten, der ihm nur erlaubt, seinen Vater in seinem Flugzeug zu begleiten. Letztendlich führt Hunter Biden viele Unternehmen oder sitzt in deren Gremien. Er vertritt offiziell das Verteidigungsministerium und zumindest inoffiziell seinen Vater. Er erhält große Geldsummen für eine Arbeit, die er nicht leisten kann.
Selbst wenn man annimmt, dass Präsident Biden nicht in die Angelegenheiten seines Sohnes verwickelt ist, vertuscht er die Verwirrung, die er zwischen seinen persönlichen Angelegenheiten und der politischen Karriere seines Vaters unterhält. Er erlaubt ihm, offizielle Mittel für Betrügereien zu genießen.
Im Römischen Reich hatte Caligula sein Pferd zum Konsul ernannt. In den Vereinigten Staaten hatte Vizepräsident Biden die Betrügereien seines Sohnes vertuscht. Heute, als Präsident, ist er nicht mehr ganz bei Sinnen und sein Sohn nutzt die Gelegenheit, um weiter Geschäfte in seinem Namen zu machen.
Diese Unterstellungen sind keine Gerüchte mehr. Es sind Fakten, die durch Senatsberichte belegt sind.
Die Schwächung des Bundesstaates
Andere Regionen der Welt sehen die Schwächung des Bundesstaates anders. Für die Russen, die mehrere Revolutionen und die Auflösung der UdSSR erlebt haben, werden die Missverständnisse zwischen Bürgern mittelfristig zu einem Bürgerkrieg führen. Dieser wird zu einer Teilung der Vereinigten Staaten in unabhängige, mehr oder weniger ethnisch homogene Länder führen.
Für die Chinesen, dagegen, die wiederholt die Schwächung ihrer Monarchie erlebt haben, werden die Vereinigten Staaten Bestand haben, aber sie werden in eine Form der Anarchie stürzen. Die föderalen Staaten werden ihre Autonomie ergreifen und dem Bundesstaat nicht mehr wirklich gehorchen. Jedenfalls stellt sich nur der Westen vor, dass die Vereinigten Staaten immer noch eine Demokratie sind und dass sie es auch bleiben werden.
Donald Trump Jr., der Sohn von Präsident Donald Trump, spricht in seinem Buch das Thema der Tricks von Hunter Biden an: Liberal Privilege: Joe Biden and the Democrats’ Defense of the Indefensible, Gold Standard Publishing (2020). Die Untersuchung der New York Post führte zu einem anderen Buch: Laptop From Hell: Hunter Biden, Big Tech, and the Dirty Secrets the President Tried to Hide par Miranda Devine, Post Hill Press (2021). Republikanische Senatoren im Heimatschutzausschuss legten zwei Berichte vor: 1- Hunter Biden, Burisma, and Corruption: The Impact on U.S. Government Policy and Related Concerns. U.S. Senate Committee on Homeland Security and Governmental Affairs. 2- Majority Staff Report Supplemental Committee on Finance. Committee on Homeland Security and Governmental Affairs. November 18, 2020
Welches Verbrechersyndikat hat Darya Dugina ermordet? 16574 Aufrufe 01. September 2022 49 Kommentare
von Pepe Escobar, gepostet mit der Erlaubnis des Autors und in weiten Teilen quer gepostet
Die abscheuliche Ermordung von Darya Dugina oder der Terror vor den Toren Moskaus ist nicht wirklich aufgeklärt - so sehr der FSB den Fall in etwas mehr als 24 Stunden auch geknackt zu haben scheint.
Jetzt steht fest, dass die Haupttäterin, Natalia Vovk vom Asow-Bataillon, nicht allein handelte, sondern einen ukrainischen Komplizen hatte, Bogdan Tsyganenko, der für den Mini Cooper, den sie fuhr, gefälschte Nummernschilder besorgte und dabei half, in einer gemieteten Garage im Südwesten Moskaus eine plumpe Autobombe zusammenzubauen.
Nach Angaben des FSB folgte Vovk der Familie Dugin zum Traditionsfest und zündete die Autobombe per Fernsteuerung. Die einzigen offenen Fragen scheinen zu sein, wann und von wem die Bombe unter Dugins Geländewagen platziert wurde und ob ein solch ausgeklügeltes grenzüberschreitendes Attentat auf Vater und Tochter abzielte.
Wie der geopolitische Analyst Manlio Dinucci in Erinnerung rief, hatte sogar die Los Angeles Times öffentlich gemacht, dass "die CIA seit 2015 ukrainische Geheimdienstagenten in einer geheimen Einrichtung in den Vereinigten Staaten ausgebildet hat".
Der russische Geheimdienst war sich dessen mehr als bewusst. Tatsächlich gab Darya Dugina selbst in einem Interview mit italienischen Medien im Dezember 2021 auf der Grundlage von FSB-Informationen bekannt, "dass sie 106 ukrainische Agenten identifiziert haben, die Anschläge und Massaker in 37 Regionen Russlands vorbereiten."
Doch nun hat ein hochrangiges Mitglied des russischen Geheimdienstes - das aus offensichtlichen Gründen anonym bleiben muss - einige Informationen preisgegeben, die, wie er sagte, "das Gesamtbild dieses Vorfalls vervollständigen werden."
Es versteht sich von selbst, dass dies alles ist, was ihm von seinen Vorgesetzten erlaubt wurde, preiszugeben. Seiner Analyse zufolge "ereignete sich die Tragödie am Abend. In den folgenden zwei Tagen teilte der FSB alle Daten über SBU-Leute, die an dem Vorfall beteiligt waren. Die meisten Leute denken, dass es ein politischer Mord war. Es gibt viele politische Morde in der Ukraine, aber diese Tragödie hat keine politischen Wurzeln. Sie steht vielmehr im Zusammenhang mit den Geldströmen des organisierten Verbrechens."
Die Quelle behauptet: "Darya war Mitglied der patriotischen Bewegung und hatte Verbindungen nach Moskau und in die Region Donezk. Wie Sie wissen, fließt viel Geld in den Donbass, um die Wirtschaft wieder aufzubauen. Dieser große Geldfluss bietet einen extremen Anreiz für kriminelle Aktivitäten. Donezker Verbrecherorganisationen sind gefährlicher als andere, weil sie im Kriegsgebiet operieren. Daher hatte jemand Angst, dass Darya die Geldflusspläne gefährden würde, wenn sie dies öffentlich macht.
Die Quelle weist darauf hin, dass "Boris Nemzow [ein Hauptakteur der liberalen Reformen, die dem postsowjetischen Russland aufgezwungen wurden] ebenfalls von einer Gruppe des organisierten Verbrechens ermordet wurde, die befürchtete, dass er einige Geldflusspläne gefährden könnte, indem er sie öffentlich machte, obwohl er ein ziemlich mächtiger Politiker war. Auch [die Journalistin] Anna Politkowskaja. Ihr wurden während der Wahltage im Wahlbüro von Tschubais 900.000 Dollar in bar für einen politischen Zweck übergeben. Aber einige andere Leute wussten das und schnappten sich die Tasche. Sie wurde ermordet."
Cui bono?
Offenlegung: Ich schätze meine Freundschaft mit Alexander Dugin - wir haben uns persönlich im Iran, im Libanon und in Russland getroffen: ein überragender Intellektueller und äußerst sensibler Geist, weit entfernt von dem plumpen Stereotyp von "Putins Gehirn" oder schlimmer noch, "Putins Rasputin", das ihm von den Sub-Zoologen der westlichen Medien angehängt wird. Seiner Vision des Eurasianismus sollte das Verdienst einer umfassenden intellektuellen Diskussion, eines echten Dialogs der Zivilisationen zugestanden werden. Aber offensichtlich fehlt es der gegenwärtigen wachen Inkarnation des kollektiven Westens an der Kultiviertheit, sich auf eine echte Debatte einzulassen. Also wurde er bis zum Gehtnichtmehr verteufelt.
Darya, die ich die Ehre hatte, in Moskau kennenzulernen, war ein junger, strahlender Stern mit einer überschwänglichen Persönlichkeit, die an der Moskauer Universität einen Abschluss in Geschichte der Philosophie gemacht hat: Ihr Forschungsschwerpunkt lag auf der politischen Philosophie des späten Neuplatonismus. Das hatte natürlich nichts mit dem Profil einer skrupellosen Agentin zu tun, die in der Lage ist, Geldströme zu "kompromittieren". Sie schien nichts von Finanzen zu verstehen, geschweige denn von "dunklen" Finanzoperationen. Was sie jedoch verstand, war, wie das ukrainische Schlachtfeld einen überlebensgroßen Kampf der Kulturen widerspiegelte: Globalismus gegen Eurasianismus.
Die Behauptungen des russischen Geheimdienstmitarbeiters sind nicht einfach von der Hand zu weisen. Zum Beispiel hat er seinerzeit die endgültige Version des Anschlags auf die Moskwa - das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte - vorgelegt.
In einer E-Mail an ein ausgewähltes Publikum schrieb er: "Die Zerstörung des Flaggschiffs der Flotte war als strategische Aufgabe geplant. Daher fand die Operation, die PKR [Anti-Schiffs-Rakete] nach Odessa zu bringen, unter strenger Geheimhaltung und unter dem Deckmantel der elektronischen Kriegsführung statt. Als "Killer" für den Kreuzer wählte man die PKR, aber nicht die Neptun, wie von der ukrainischen Propaganda verbreitet, sondern die NSM PKR der fünften Generation (Naval Strike Missile, Vernichtungsreichweite 185 km, entwickelt von Norwegen-USA). Die NSM ist in der Lage, das Ziel entlang einer programmierten Route zu erreichen, dank des GPS-angepassten INS, und das Ziel selbständig zu finden, indem sie es in einer Höhe von 3-5 Metern anfliegt. Beim Erreichen des Ziels manövriert das NSM und schaltet elektronische Störungen aus. Als Zielsuchsystem wird ein hochempfindliches Wärmebildgerät eingesetzt, das selbstständig die am stärksten gefährdeten Stellen des Zielschiffs ermittelt. Eine stationäre Containeranlage, die heimlich an die Ukraine geliefert wurde, diente als Abschussvorrichtung. So verfügt die Schwarzmeerflotte nach der Beschädigung des Kreuzers Moskva, die zu seiner Flutung führte (...), leider über kein einziges Schiff mehr mit einem Langstrecken-Flugabwehrraketensystem. Aber nicht alles ist so schlecht. Auf der Krim befindet sich ein Dreiband-Radar 'Sky-M', das in der Lage ist, alle Luftziele in einer Entfernung von bis zu 600 km zu erfassen."
Da haben wir es also. Der Angriff auf die Moskwa war eine NATO-Operation, die von den USA angeordnet wurde. Das russische Verteidigungsministerium weiß das - und die Amerikaner wissen, dass sie es wissen. Die Vergeltung wird kommen - zu einem Zeitpunkt und an einem Ort, den Moskau selbst bestimmt.
Das Gleiche gilt für die Reaktion auf die Ermordung von Darya Dugina. Zum jetzigen Zeitpunkt können wir 3 Hypothesen aufstellen.
1. Die offizielle Geschichte des FSB, die auf den SBU in Kiew verweist. Der FSB gibt offensichtlich nur einen Bruchteil dessen preis, was er weiß.
2. Der hochrangige russische Geheimagent, der auf das organisierte Verbrechen verweist.
3. Die üblichen zionistischen Verdächtigen - die Dugin wegen seines heftigen Antiglobalismus verabscheuen: und das würde auf eine Operation des Mossad hindeuten, der in vielerlei Hinsicht über weitaus qualifiziertere lokale Informationen in Russland verfügt als die CIA und der MI6.
Eine vierte Hypothese würde auf einen perfekten Sturm hindeuten: ein Zusammentreffen der Interessen aller oben genannten organisierten Verbrechersyndikate. Um noch einmal auf die hegemoniale amerikanische Popkultur zurückzugreifen und eine Anleihe bei Twin Peaks zu machen: "Die Eulen sind nicht das, was sie zu sein scheinen". Auch Black Ops können sich als viel dunkler erweisen, als sie scheinen.
Zehn Jahre chinesische Forschung und Entwicklung: 2005-2015, das entscheidende Jahrzehnt an der Spitze 7388 Ansichten 05. September 2022 17 Kommentare
von Jean-Pierre Voiret für den Saker Blog
Nach der Jahrtausendwende begann China, enorme Summen in die wissenschaftliche Forschung und Entwicklung zu investieren. Mit Millionen von Ingenieuren und Wissenschaftlern, die daran arbeiten, das Land und seine Wissenschaft und Technologie weiterzuentwickeln, werden diese Bemühungen langfristig einen enormen Quantensprung in Wissenschaft und Technologie für den gesamten Planeten bewirken.
Akronyme:
Atimes Asia Times online, Hongkong BjRev Beijing Review online, Peking CASS Chinesische Akademie der Sozialwissenschaften, Peking EinNews Ein News online, Washington DC GT Global Times online, Peking Hirn Wolfgang Hirn: Angriff aus Asien. Fischer, 2007, Deutschland NZZ Neue Zürcher Zeitung, Zürich Sieren Frank Sieren: Der Chinaschock. Econ, Berlin, 2008. Spieg Der Spiegel, Hamburg StZ Stuttgarter Zeitung, Stuttgart VDI VDI Nachrichten, Düsseldorf WiWo Wirtschaftswoche, Düsseldorf Xinhua Chinas staatliche Nachrichtenagentur, Online-Ausgabe, Peking Mit Siebenmeilenstiefeln in die Forschung und Entwicklung
Allgemeiner Trend: "Die chinesischen Wissenschaftler marschieren mit Siebenmeilenstiefeln zu den Spitzenpositionen im Bereich Forschung und Entwicklung (F+E)", schrieb die Wirtschaftswoche bereits 2005 in einer "China"-Sonderausgabe. Und Chinas Ausgaben für F+E erreichten 2011 ein Rekordhoch von 869 Milliarden Yüan (140 Milliarden US-Dollar), was einem Anstieg von 23 % gegenüber dem Vorjahr entspricht und 1,84 % des BIP ausmacht (1,76 % im Jahr 2010). Im selben Jahr stiegen die Steuerausgaben für die Entwicklung von Wissenschaft und Technologie um 19,2 % und erreichten 490 Milliarden Yüan oder 4,5 % der Gesamtausgaben des Staates (GT, 2012.10.26). Im Jahr 2012 haben Chinas F+E-Ausgaben die Marke von einer Billion Yüan (162,3 Mrd. US$) überschritten, nachdem sie im Vergleich zum Vorjahr um 17,9 % gestiegen sind und nun 1,97 % des BIP ausmachen. Diese Situation beruht auf einer gesunden Entwicklung des Bildungswesens: "Die 6. Volkszählung zeigt uns, dass das durchschnittliche Bildungsniveau der chinesischen Bürger stark gestiegen ist und die Geschwindigkeit der Entwicklung das Bevölkerungswachstum übersteigt, was es in der Geschichte der Menschheit noch nie gegeben hat", sagte Hu Angang bei einem Seminar der CASS-Qinghua im Mai 2011. Fünf Jahre nach der Erklärung der Wirtschaftswoche schrieb B. Bartsch in der Stuttgarter Zeitung: "In vielen Bereichen sind die Chinesen bereits dabei, ihr Ziel der technologischen Unabhängigkeit zu erreichen" (StZ, 2010.9.17). Die Rolle des Staates ist sehr wichtig: Private Unternehmen geben nur 3,5 % der gesamten F+E-Ausgaben Chinas aus, während staatliche Unternehmen 34 % davon aufwenden. Der Rest wird von Forschungseinrichtungen wie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften ausgegeben, der 90 verschiedene Forschungsinstitute angehören. Den Rahmen für die Aktivitäten des Staates bildet das nationale Rahmenprogramm für die mittel- und langfristige Entwicklung von Wissenschaft und Technologie 2006-2020 mit 16 Schlüsselbereichen. Dieser Plan wird durch die Nationale Kampagne für einheimische Innovation von 2006 unterstützt. Nach Angaben der Vereinten Nationen investierte China 2007 nach den USA und der EU und noch vor Japan die dritthöchste Summe in Forschung und Entwicklung. Bei diesem Vergleich ist jedoch zu beachten, dass die USA einen überdurchschnittlich hohen Prozentsatz ihrer F+E-Gelder für weitgehend unproduktive militärische F+E ausgeben. Dies mag einer der Gründe sein, warum die OECD-Wirtschaftsforschung die Situation anders einschätzt: Nach ihrer Schätzung hat China bereits 2006 über 136 Milliarden Yuan mehr für F+E ausgegeben als alle anderen Länder mit Ausnahme der USA (Sieren, Chinaschock, S. 393). Berücksichtigt man die exzessiven (und wirtschaftlich ungesunden) Ausgaben der USA für waffentechnische F+E, bedeutet dies, dass das Reich der Mitte im Bereich der zivilen Forschung und Entwicklung bereits die Nr. 1 ist. Tatsächlich wachsen Chinas F+E-Ausgaben derzeit jährlich um etwa 20 %, so dass China, selbst wenn die Schätzung der OECD zu hoch angesetzt war, ohnehin bald alle anderen Länder überholen wird. Hier die Daten zu den F+E-Ausgaben der führenden Länder im Jahr 2019 laut Wikipedia Deutschland:
USA: 612,7 Mrd. US$ = 3,1 % des BIP.
China: 514,8 Mrd. US$ = 2,2 % des BIP.
Japan: 172,6 Mrd. US$ = 3,2 % des BIP.
Indien: 158,7 Mrd. US$ = 1,3 % des BIP.
Deutschland: 131,9 Mrd. US$ = 3,2 % des BIP.
Investitionen: Laut dem Beijing Review hat China seine F+E-Investitionen von 1,34 % des BIP im Jahr 2005 auf 1,84 % des BIP im Jahr 2011 und 1,97 % des BIP im Jahr 2012 gesteigert und plant, bis 2015 2,2 % des BIP und bis 2020 2,5 % des BIP zu erreichen (BjRev., 2012.12.24). "Chinas Bruttoinlandsausgaben für Forschung und Entwicklung (GERD) haben sich zwischen 2000 und 2006 verdreifacht" (Atimes, März, 2010). Unternehmen, die in die Forschung investieren, genießen erhebliche Steuererleichterungen. Allein im Jahr 2006 hat China rund 37 Milliarden US-Dollar in F+E gepumpt (Xinhua, Januar 2007), unter anderem riesige Summen in den Bau von Labors und Forschungsinstituten an den Universitäten des Landes. Bis 2012 war diese Summe, wie gesagt, auf 162 Milliarden US-Dollar angewachsen. Dieses Wachstum wurde auch durch die Wirtschaftskrise nicht gebremst. So wurde beispielsweise im Juli 2009 mit dem Bau des weltweit größten Erdbebensimulationslabors an der Tongji-Universität in Shanghai begonnen[1]. Im selben Monat wurde das erste Nationale Aerodynamische Labor für fortgeschrittene Raumfahrttechnologie in Sichuan eröffnet, wo China bereits mehrere Windkanäle und Flugzeugentwicklungsunternehmen unterhält. Im 12. Fünfjahresplan Chinas (2011-2015) spielt das Wachstum der Flugzeugindustrie eine wichtige Rolle. Mit dem Bau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums für das Großraumflugzeugprogramm des Landes wurde 2009 begonnen. Bejing Review berichtete am 1. Februar 2010, dass die AVIC Commercial Aircraft Engine Co. mit dem Bau eines Forschungs- und Entwicklungszentrums für die Entwicklung von Triebwerken für die künftigen chinesischen Großraumflugzeuge begonnen hat. Die jährlich stattfindende chinesische Luftfahrtmesse, auf der China im September 2009 sein neues Mittelstrecken-Passagierflugzeug ARJ21 für 70 bis 110 Passagiere vorstellte, ist bis heute die mit Abstand wichtigste Luftfahrtmesse in Asien. Die staatliche Commercial Aircraft Corp. (ComAC), die den ARJ21 mit Hilfe verschiedener internationaler Auftragnehmer (GE für die Triebwerke, Rockwell-Collins für die elektronische Ausrüstung) herstellt, liefert die Flugzeuge seit 2011 aus. Im Jahr 2010 hatte das Unternehmen bereits 208 Aufträge, von denen 25 von GE Commercial Aviation Services kamen. ComAC bereitet auch die Produktionslinien für die Herstellung des künftigen Großraumflugzeugs für 190 Passagiere C919 vor, das auf der Luftfahrtmesse 2012 seinen Erstflug absolvierte. Der Erstflug fand 2010 statt, der Beginn der Massenproduktion ist für das Jahr 2014 geplant. Bis Ende 2010 wurden bereits 102 C919 bestellt. Airbus A320-Flugzeuge werden derzeit in Tianjin in Serie gebaut, wo Airbus für 1,2 Milliarden US-Dollar[2] eine Kopie seiner Hamburger Montagelinie errichtet hat. Im Jahr 2009 wurden dort elf A320 produziert, 2010 26 und 2011 36.
Universitäten, technische Hochschulen, Patente: Die Zahl der amtlich anerkannten Universitäten und Technischen Hochschulen ist zwischen 1998 und 2004 um 70 % auf über 1700 gestiegen. Im gleichen Zeitraum stieg die Zahl der Studierenden von 3,6 auf 14,2 Millionen (2004) und erreichte Ende 2007 über 20 Millionen (Wiwo, Sonderausgabe China, 2007). Auch die Privatwirtschaft investiert enorme Summen in Forschung und Entwicklung. Der Telekommunikationsriese Huawei (Shenzhen) beispielsweise investiert 10 % seiner Einnahmen in seine F+E im Rahmen einer sehr langfristigen Unternehmensplanung. Im Jahr 2007 waren fast 50 % der 70'000 Huawei-Mitarbeiter mit F+E-Aktivitäten beschäftigt. Kein Wunder, dass diesem Unternehmen jedes Jahr die meisten Patente erteilt werden (z. B. 2734 Patente im Jahr 2012, gegenüber 2727 Patenten des chinesischen Konkurrenten ZTE (Xinhua, 2013.02.22). Bis Ende 2007 hatte das Unternehmen bereits insgesamt 26.880 Patente angemeldet (ATimes, 2008.8.16). Übrigens: Ende 2012 hatte Huawei weltweit 140.000 Mitarbeiter (NZZ, 2012.11.27). Ganz allgemein ist festzustellen, dass die Zahl der chinesischen und südkoreanischen Patentanmeldungen beim Europäischen Patentamt EPA seit 2002 im Durchschnitt jährlich um 34 % gestiegen ist (StZ, Nr. 138/2007). Im Jahr 2008 wuchs die Zahl der chinesischen Patentanmeldungen beim EPA trotz der Wirtschaftskrise um fast 30 % (StZ., 2009.4.2). In Deutschland meldeten chinesische Unternehmen im Jahr 2000 160 Patente an, 2010 jedoch 12.700 und 2011 16.000 (StZ, 2012.1.21). In München betrug die Wachstumsrate der Patentanmeldungen durch Chinesen von 2009 bis 2010 im Vergleich zum Vorjahr 54 % (StZ, 2011.5.2). In Peking selbst hat China ein hochmodernes Patentamt nach neuesten westlichen Mustern aufgebaut. Die Zahl der Patentanmeldungen aus allen Provinzen des Landes wächst mit hoher Geschwindigkeit. Trotz des jungen Alters des neuen Patent- und Urheberrechtsgesetzes (1984 in Kraft getreten) ist die Zahl der Patentanmeldungen in den fünf Jahren seit 2002 um mehr als 20 % pro Jahr gestiegen und hat im Zeitraum 2002-2007 insgesamt 4 Millionen Anmeldungen erreicht. "Für 2008 werden mehr als 900.000 neue Patentanmeldungen erwartet", schrieb die China Daily am 30. Oktober 2008, während eine NZZ-Grafik vom 26. Juli 2011 für 2010 rund 800.000 Anmeldungen angibt[3] (das bedeutet, dass die jährliche Zahl der Patentanmeldungen der USA in einigen Jahren von China überholt werden könnte); auf diese Anmeldungen werden in China jährlich rund 200.000 Erfindungspatente erteilt (z.B. 217.105 im Jahr 2012 laut Xinhua, 2013.2.22). Die dritte Revision des Patentgesetzes von 1984 ist am 1. Oktober 2009 in Kraft getreten. Die neuen Regeln erfüllen nun die Anforderungen der entsprechenden internationalen Abkommen (TRIPS) und entsprechen somit den meisten internationalen Standards. Parallel zu diesen Entwicklungen stellt Thomas L. Friedman in seinem Buch "The World is flat" (NY, 2005) fest, dass die Zahl der amerikanischen Patente und der amerikanischen wissenschaftlichen Publikationen seit einigen Jahren regelmäßig zurückgeht. Das US-Patentamt selbst steckt in einer Dauerkrise (VDI, 2007.2.16). Wer weiß in den USA heute noch, dass der Reformer des 19. Jahrhunderts, Kang Youwei, in seinem Memorandum von 1895 an den jungen Kaiser von China die USA als das innovativste Land der Erde bezeichnete: "Die positive Wechselwirkung zwischen Erfindungsreichtum und Bildung", schrieb er, "zeigt sich am deutlichsten in den USA, wo jedes Jahr Tausende von neuen Patenten für industrielle Erfindungen angemeldet werden." Tempi passati! Die größten Technologieimporte Chinas kommen übrigens nicht mehr aus den Vereinigten Staaten, sondern aus Europa (39,3 %); an zweiter Stelle steht Japan (23,8 %), während die USA nur noch an dritter Stelle stehen (19,2 %). Die Erfolge der effizienten chinesischen F+E-Politik zeigen sich schnell: Anfang 2007 wurde auf der Strecke Shanghai-Hangzhou der erste selbst gefertigte Hochgeschwindigkeitszug Chinas in Betrieb genommen. Zu Weihnachten 2009 wurde auch die Hochgeschwindigkeitsstrecke Wuhan-Guangzhou für den Hochgeschwindigkeitsverkehr freigegeben, angeblich mit einer routinemäßigen Durchschnittsgeschwindigkeit von 320 Stundenkilometern. "Die weltweit erste Hochgeschwindigkeitsbahn in Gebieten mit extrem niedrigen Temperaturen, die Harbin-Dalian-Eisenbahn, wurde am 1. Dezember 2012 im Nordosten Chinas in Betrieb genommen" (BjRev., 2013.1.21). Bereits 2009 erklärte Premier Putin auf dem Treffen am 12. Oktober in Peking, dass Russland seine Hochgeschwindigkeitszüge nicht mehr aus Europa, sondern aus China beziehen werde: "Sie sind genauso schnell oder sogar schneller und billiger" (GT, 12.10.09). Auch bei der U-Bahn-Technologie ist China technologisch unabhängig - und bei der Automatisierung sogar führend. Im Jahr 2007 hat China auch einen Bus mit Wasserstoffantrieb in der Erprobung. Ebenfalls seit 2007 verfügt das Reich der Mitte über ein unabhängiges Cäsium-Zeitmesssystem (integrierte Atomuhr). 2010 hörte die Welt auch zum ersten Mal, dass China den schnellsten Supercomputer der Welt besitzt - einen Computer vom Typ Tianhe 1A.
Technologieparks: In China wird die Vorbereitung der wissenschaftlichen und technologischen Zukunft durch eine beachtliche Gruppe bemerkenswert gut geplanter Hochtechnologieparks vorangetrieben; W. Hirn schreibt zum Beispiel über den Zhongguangcun-Technologiepark: "Was die Ausstattung und Unterstützung angeht, gibt es in Deutschland nichts Vergleichbares. Der Technologiepark Martinsried vor den Toren Münchens, der oft als das deutsche "Silicon Valley" der Biotech-Industrie bezeichnet wird, wirkt eher wie eine Miniaturausgabe eines chinesischen Technologieparks. Hier [in der Nähe von Peking] wurde mit staatlicher Unterstützung eine riesige Wissenschaftslandschaft rund um die Mutteruniversitäten Beida und Qinghua errichtet. Auf rund 100 Quadratkilometern arbeiten mehr als 400.000 Forscher in mehr als 200 Forschungsinstituten und an etwa fünfzig neuen Universitäten. Dazwischen finden sich zahlreiche Hightech-Unternehmen und Start-ups. Lenovo, Chinas bekanntestes IT-Unternehmen, hat seinen Ursprung zum Beispiel in Zhongguancun." (Hirn, S. 176). Zhonguancun war der erste Technologiepark dieser Art. Inzwischen besitzt jede chinesische Großstadt eine Einrichtung und/oder ein F+E-Konglomerat dieser Art. GT schrieb, dass es Ende 2012 in China mehr als 100 Hightech-Zonen gab. Die ersten vier besten davon waren Pekings Zhongguangcun, Shanghais Zhangjiang, Shenzhens SHTZ und Chengdus HTIZ (GT, 2012.12.21). Und das ist nur das chinesische Festland. Wenn man das "globale China" unter die Lupe nimmt, muss man die Technologieparks Taiwans (z. B. den berühmten Hsinchu Technology Park) und Singapurs (z. B. die unglaubliche Biopolis) zum kommenden chinesischen F+E-Imperium hinzufügen. Und da F+E in China (und in Asien im Allgemeinen) viel billiger ist als in den USA oder Europa (2007 konnte man fünf chinesische und zehn indische Ingenieure für die Kosten eines US-Ingenieurs einstellen), lagern immer mehr westliche multinationale Unternehmen ihre Forschungszentren nach China aus. Man kann also verstehen, warum der Beraterrat des Präsidenten für Wissenschaft und Technologie in seinem Bericht an die US-Regierung folgende Worte schrieb: "Chinas Aufstieg zu einem High-Tech-Gebiet ist definitiv eine unserer größten Sorgen" (zitiert in Hirn, S. 55).
Die Eroberung des Weltraums
Weltraum und Geowissenschaften: Chinas Erfolge im Weltraum und in der geowissenschaftlichen Forschung sind gleichermaßen beeindruckend: erfolgreicher Start von drei Ozeanvermessungssatelliten (der dritte wurde 2010 gestartet), erfolgreiche Umsetzung des chinesisch-brasilianischen satellitengestützten Erdbeobachtungsprogramms[4] (CBERS, China-Brazil Earth Research Satellite: Satellit Nr. 1: 1999; Satellit Nr. 2: 2003; Satellit Nr. 3: 2007; Satellit Nr. 4: 2011), erfolgreicher Start von Shenzhou 5 in den Weltraum im Jahr 2003 mit dem Astronauten Yang Liwei an Bord, erfolgreicher Start von Shenzhou 6 im Jahr 2005, dann von Shenzhou 7 (mit zusätzlicher Fahrzeugaktivität) im Jahr 2008. Im Jahr 2011 startete China das unbemannte Raumfahrtmodul Tiangong 1 ("Himmlischer Palast 1") seines Prototyps eines Weltraumlabors. Das 8,5 Tonnen schwere Modul soll nach dem experimentellen Andocken von drei Shenzhou-Raumschiffen in ein bemanntes Weltraumlabor umgewandelt werden: Shenzhou Nr. 8, 9 und 10. Das automatische Andocken von Shenzhou 8 und das bemannte Andocken von Shenzhou 9 fanden 2011 bzw. 2012 statt. Am 18. Juni 2012 vollzog Shenzhou 9 das manuelle Andocken an Tiangong 1 mit drei Astronauten an Bord, darunter eine Frau. An Bord führten sie zehn Tage lang verschiedene Experimente durch. Shenzhou 10 wurde Mitte Juni 2013 erfolgreich gestartet. Dieses Mal blieb die Besatzung 15 Tage an Bord von Tiangong 1. Die ständige Besetzung des chinesischen Weltraumlabors erfolgte im Jahr 2021. Die Teilnahme chinesischer Astronauten an der ISS-Arbeit, ein chinesischer Wunsch, der von der EU und Russland unterstützt wird, wird von den USA unter dem Vorwand der "Dual-Use-Gefahr" (Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse für militärische Zwecke) abgelehnt.
Mondprogramm: Erfolgreicher Start des Mondorbiters Chang'e-1 im Herbst 2007, erfolgreicher Start des zweiten Chang'e-Satelliten am 1. Oktober 2010, um Fotos vom Mond und insbesondere von Sinus Iridium, der zukünftigen Landezone von Chang'e-3, zu machen. Chang'e-2-Fotos vom Mond und Mondkarten wurden am 6. Februar 2012 veröffentlicht (China schickte 2013 Chang'e-3 und einen Mondrover zum Mond. Die Mission von Chang'e-3 bestand darin, eine weiche Landung zu erreichen und die Oberfläche zu durchstreifen. Chang'e-4 stieg 2017 auf und kehrte mit Mondboden- und Gesteinsproben zur Erde zurück); nachdem Anfang 2011 die Mondoberfläche in einer niedrigen Umlaufbahn fotografiert worden war, wurde Chang'e-2 in den Weltraum geschickt, um den zweiten Lagrange-Punkt L2 zu umkreisen; Chang'e-2 trat im August 2011 in die Umlaufbahn von L2 ein, so dass Chinas SASTIND nach der ESA und der NASA die dritte Agentur der Welt war, die ein Raumfahrzeug in eine Umlaufbahn um L2 brachte. Mit dem Start von Beidou-Navigations-Satelliten der zweiten Generation am 15. April 2009 und am 16. Januar 2010 war China auch mit seinem Compass-Navigationsprogramm (Programmdauer: 2008-2011) erfolgreich. Die Beidou-Satelliten der zweiten Generation enthalten eine eingebaute Atomuhr. Das Beidou-System ermöglicht auch die Übermittlung von Textnachrichten in beide Richtungen, eine Funktion, die GPS und Glonass nicht gewährleisten können; sie ist besonders nützlich in abgelegenen Gebieten, in denen keine Mobilfunkdienste verfügbar sind (BjRev, 2011.5.23). Im Oktober 2012 wurde der 16. Beidou-Satellit in das Navigationssystem aufgenommen, so dass es für den Dienst im asiatisch-pazifischen Raum bereit ist, der in der ersten Hälfte des Jahres 2013 aufgenommen wurde. Jetzt können auch chinesische Mobiltelefone auf Beidou zugreifen (BjRev, 2013.5.23). Im Jahr 2020 wird es insgesamt 35 Satelliten geben, die einen weltweiten Dienst anbieten.
Fernerkundung und mehr: China war auch mit dem Start der ersten chinesischen Marssonde in der zweiten Jahreshälfte 2009 und dem Start des siebten Fernerkundungssatelliten Yaogan VII vom neuen Jiuquan-Startzentrum erfolgreich (Anwendungen: "Vermessung von Landressourcen, Schätzung von Ernteerträgen, Katastrophenvorsorge, usw.); danach folgten Yaogan VIII und Yaogan IX (2010.3.5). China nutzt diese Satelliten auch für die digitale Kartografie ganz Chinas - ein Projekt, das im Jahr 2015 abgeschlossen wurde. Chinas erstes Weltraumteleskop wurde 2012 ins All geschossen. Mit seinen Kommunikationssatelliten war China nicht ganz so erfolgreich und hatte zu Beginn des Programms verschiedene Probleme: Nach dem Verlust von Sinosat-2 im Jahr 2006 verunglückte im November 2008 auch der von China finanzierte und gelieferte nigerianische Kommunikationssatellit Nigcomsat-1 nach nur 18 Monaten Betriebszeit[5]. Jedenfalls beschloss Peking im Juli 2008, seine Forschungs- und Produktionskapazitäten für die Raumfahrt um 100 % zu erhöhen. In der Zwischenzeit hat China einen Ersatzsatelliten für Nigeria hergestellt. Außerdem startete es erfolgreich einen Kommunikationssatelliten für Venezuela und einen für Bolivien. Der Start eines Satelliten für Laos fand ebenfalls statt (2010). Im Bereich der eigenen Kommunikationssatelliten startete China im Mai 2013 seinen Kommunikationssatelliten Zhongxin 11, um die kommerzielle Kommunikation im asiatisch-pazifischen Raum zu gewährleisten. Auf der Ebene der Trägerraketen testete China im Juli 2012 erfolgreich sein Flüssigsauerstoff/Kerosin-Triebwerk mit 120 Tonnen Schubkraft für seine neue Generation von Trägerraketen, die Long March-5 (BjRev., 2013.1.21). Auf der südlichen Insel Hainan, so nah wie möglich am Äquator, begannen die Chinesen im September 2009 mit dem Bau ihres vierten Raumfahrtleitzentrums mit Startrampen und Flugkontrollstation. Der chinesische Plan für die Entwicklung der Raumfahrtindustrie des elften 5-Jahres-Plans und der Drei-Stufen-Plan für die bemannte Raumfahrtforschung sehen unter anderem folgende Aktivitäten vor: Bis 2020, wie gesagt, eine ausschließlich mit chinesischen Astronauten bemannte Raumstation, dann zwischen 2025 und 2030 eine bemannte Landung auf dem Mond, und bis 2040 eine bemannte Station auf dem Mars. "Mehr als 5.000 chinesische Firmen und Organisationen sind heute an den Anwendungen und Dienstleistungen der Satellitennavigation beteiligt, und die Branche erwirtschaftete 2010 laut einem von der Social Sciences Academic Press veröffentlichten Bericht einen Produktionswert von mehr als 50 Milliarden Yüan" (GT, 2012.1.24). Mit 22 erfolgreichen Starts "übertraf die Zahl der chinesischen Weltraumstarts im Jahr 2011 die der USA, die nur 18 Satelliten in die Umlaufbahn schickten" (Pang Zhao in GT, 2012.1.20). Welch ein Kontrast zu den USA, wo die Spaces Shuttles 2011 in den Ruhestand gingen, so dass die USA noch viele Jahre lang keine eigenen Mittel haben werden, um Astronauten ins All zu schicken. Eine weitere Tatsache ist interessant: Bereits 2010 gelang es China, sein landesweites Netz von drei satellitenüberwachenden Bodenstationen fertigzustellen: Die Stationen in Miyun und Kashkar waren bereits 2009 in Betrieb, die Station in Sanya war dann Anfang 2010 fertig. Dieses Netz ermöglicht einen chinaweiten 100%igen Empfang von Satellitendaten. Im April 2013 startete China erfolgreich seinen ersten hochauflösenden Erdbeobachtungssatelliten Gaofen-1. Und im Mai 2013 führte China sein erstes aktives Weltraumforschungsexperiment durch, um in-situ-Messungen der vertikalen Verteilung der Weltraumumgebung zu erhalten. "Von Pol zu Pol"
Antarktis- und Arktisforschung: Auch die chinesische Antarktis- und Arktisforschung ist eine erstaunliche Erfolgsgeschichte. Mit dem weltweit größten nicht-nuklearen Forschungseisbrecher Xue long (Schneedrache) hat China in den letzten Jahren vier arktische Forschungsexpeditionen unternommen. Noch aktiver sind die chinesischen Wissenschaftler in der Antarktis: Dort steht ihnen seit 2003 eine große Basisstation zur Verfügung. Diese Basis wurde 2009 komplett modernisiert. Hinzu kommen zwei kleinere Stationen, die Kunlun-Station auf Dome A, dem höchsten antarktischen Gipfel mit 4093 m über dem Meeresspiegel, und die Zhongshan-Station in den Grove Mountains. Auf Dome A wird eine Sensorstation betrieben. China wird bis 2015 zwei weitere Forschungsstationen in der Antarktis errichten. Im Jahr 2012 hat China seit 2003 achtundzwanzig Antarktis-Forschungsexpeditionen organisiert, die jüngste (28.) endete im April 2012 nach 163 Tagen Reisezeit. Im Juli 2009 begannen die Chinesen außerdem mit dem Aufbau eines neuen und stärkeren Teleskopnetzes am Südpol. Die CAA (China Arctic and Antarctic Administration, unter der staatlichen Ozeanverwaltung) hat von 2011 bis 2015 fünf neue Antarktisexpeditionen gestartet.
Erforschung: Im Laufe des letzten Jahrzehnts organisierte China auch mehrere hochrangige geowissenschaftliche Erkundungen/Expeditionen im Amazonasbecken (2004), im Himalaya (2007) und in Äthiopien (Great Rift Valley, 2008). In Tibet, das von der globalen Erwärmung besonders betroffen zu sein schien (es hieß, dass die Permafrostschicht auftaut), baute China ein Netz von 48 Bodenobservatorien und 4 Radarstationen auf, um die rund um die Uhr gemessenen Daten dauerhaft aufzeichnen zu können. Tibet ist auch ein Zentrum für die Erforschung der kosmischen Strahlung im Rahmen des Instituts für Hochenergiephysik. Im Bereich der Astrophysik eröffnete die chinesische Regierung am 4. Juni 2009 offiziell ihr neues Large Sky Area Multi-Object Fibre Spectroscopic Telescope (LAMOST) in Xinglong in der Provinz Hebei: "Es ist das größte seiner Art in der Welt und wird in den kommenden fünf Jahren 10 Millionen Spektren des Himmels aufnehmen, eines der ehrgeizigsten astronomischen Projekte der Welt, um Schlüsseldaten zu erfassen, die Aufschluss über die Entstehung des Universums geben". In Tibet baute China in Zusammenarbeit mit Deutschland ein konventionelles optisches Observatorium in der Nähe von Lhasa. Am 28. Oktober 2012 enthüllte China in Shanghai das größte Radioteleskop Asiens, das zur Verfolgung und Erfassung von Daten von Satelliten und Raumsonden eingesetzt wird.
Unterwasseraktivitäten: Für die Unterwasserforschung (z. B. Ozeanografie, Archäologie, Geologie, Erdöl usw.) hat China ein Tauchboot - die Jiaolong - gebaut, das für die Erforschung von Tiefen bis zu 7.000 Metern ausgelegt ist. Anfang 2010 setzte die Jiaolong eine chinesische Flagge in einem Canyon im Südchinesischen Meer in einer Tiefe von 3 759 Metern unter dem Meeresspiegel und erreichte im Juli 2011 eine Tiefe von 5188 Metern. Ein Tauchgang auf 7062 Meter fand im Juni 2012 statt (BjRev., 2013.1.21). Eine neue Tiefseebasis mit Anlegestellen, Werkstätten für die Wartung von Tiefseeausrüstung, großen Versuchsbecken und Schulungseinrichtungen für Ozeanauten wird derzeit gebaut (Inbetriebnahme Ende 2014); sie dient auch der Bodenunterstützung für die Jialong und für andere große Tiefseeausrüstung. Anfang 2013 begann ein chinesisches Forschungsschiff mit der Erkundung von Unterwasserressourcen im Pazifischen Ozean. Wir möchten auch einen Grenzbereich der chinesischen Forschung erwähnen, weil er zeigt, wie schnell die Wissenschaftler des Landes in der Lage sind, ein Spitzenniveau zu erreichen: Bis 1987 hatte sich in China auf dem Gebiet der Unterwasserarchäologie noch nichts getan. Das Büro für archäologische Unterwasserforschung, eine Abteilung des Nationalen Geschichtsmuseums, wurde 1987 gegründet. Im Jahr 1990 fanden die ersten Forschungstauchgänge mit ausländischen Kollegen statt. In den Jahren 1991-1997 führten die chinesischen Archäologen allein mehrere Unterwasserausgrabungen an fünf Schiffen aus der Ming-Dynastie (1368-1644) durch, die vor der Küste der Provinz Liaoning gesunken waren. Im Jahr 2007 wird ein Schiff aus der Song-Dynastie (960-1279), Nanhai I, vollständig aus dem Südchinesischen Meer geborgen und anschließend konserviert, was zeigt, dass die Chinesen die Konservierungstechnologien inzwischen perfekt beherrschen. Im Mai 2009 wird in Chongqing das Unterwassermuseum Baiheliang eröffnet, in dem alle Unterwasserexponate ausgestellt sind, die beim Bau des Drei-Schluchten-Staudamms geborgen wurden. Weiteres Highlight: 2010 wird das Hochseeschiff Nan'ao I aus der Ming-Dynastie mit Tonnen von Ming-Porzellan vollständig geborgen.
Öl- und Gasexploration: Der stellvertretende Direktor des Nationalen Geologischen Dienstes, Zhong Ziran, teilte Reportern im Januar 2011 mit, dass die jährlichen Ausgaben seiner Behörde für die Öl- und Gasexploration um das Zehnfache auf 500 Millionen Yuan (60 Millionen US-Dollar) steigen werden: "Sechzig Prozent dieses Betrags werden in Offshore-Projekte fließen", fügte er hinzu. Bislang beschränkten sich Chinas Offshore-Bohrungen auf relativ flache Gewässer in Küstennähe, wobei so genannte Jack-up-Rigs" eingesetzt wurden, die auf dem Meeresboden verankert sind. Nun kündigte CNOOC Pläne für den Einsatz seiner ersten schwimmenden Bohrplattform an: Das 30 Milliarden Dollar teure Ungetüm, Marine Oil 981, soll 800 Tiefseebohrungen durchführen. Sie sollen bis 2020 jährlich Öl im Wert von 50 Milliarden Dollar fördern. In der Zwischenzeit wurde eine ähnliche schwimmende Plattform auch für PetroChina gebaut (Atimes, 2011.7.15).
Prioritäten: Das chinesische Kabinett beschloss Mitte Mai 2009 im Rahmen des Weltkrisenmanagements, mit einer Summe von 62,8 Mrd. Yuan (9,2 Mrd. US$) elf nationale Forschungsprogramme zu finanzieren, die für Durchbrüche in verschiedenen Bereichen sorgen sollen. Die geförderten Bereiche sind CNC-Bearbeitung, zivile Flugzeugentwicklung ("China to rival Boeing/Airbus with C 919 big plane", titelte EinNews of Washington am 13.10.2009), Druckwasser-, Hochtemperatur- und gasgekühlte Kernreaktoren, Breitband-Mobilkommunikation, zentrale High-End-Datenverarbeitung und Software[6], Erschließung großer Öl- und Gasfelder, Wasserreinigungs- und Wasseraufbereitungstechnologie, transgene Produkte und neue Medikamente & Aids/Viralhepatitis-Therapien. Das entsprechende geistige Eigentum (Patente usw.) wird nicht dem Staat gehören, sondern Eigentum der geförderten Universitäten, Institute und Unternehmen sein. Im Bereich der Wassertechnologie meldete das Landwirtschaftsministerium im April 2013 die Entwicklung einer neuen wassersparenden Bewässerungsmethode auf Kapillarbasis, die im Vergleich zur Tröpfchenbewässerung 50 % Wasser einspart. Im Bereich der Wasseraufbereitung entwickelte die Boying Co. in Xiamen ein neues "Nanometer Catalyst Electrolysis"-Verfahren (NCE) mit äußerst vielversprechenden Anwendungen. Ganz allgemein ist Xiamen das Zentrum der Entwicklung der chinesischen Meereswirtschaft; die Verwaltung baut dort das Südliche Meeresforschungszentrum, das hochkarätige Forscher auf dem Gebiet der Ozeanographie beherbergen wird. "Chinas Meereswirtschaft belief sich 2011 auf 4,55 Billionen Yüan (722 Milliarden Dollar). Die Meeresproduktion des Landes wird bis 2015 10 % des BIP des Landes erreichen", sagte Liu Cigui, Minister der staatlichen Ozeanverwaltung (BjRev., 2012.12.17). In einem Interview am 27.12.2009 erklärte Premierminister Wen Jiabao gegenüber einem Xinhua-Reporter die folgenden allgemeinen Ziele für das nationale Forschungspaket:
"Unsere Anstrengungen müssen sich auf die Entwicklung des Internets, der grünen Wirtschaft, der kohlenstoffarmen Wirtschaft, der Umweltschutztechnologie und der Biomedizin konzentrieren". Im Bereich Internet werden in nur einem Jahr (2013) 18.000 weitere ländliche Dörfer und 5.000 weitere Schulen mit schnellem Breitbandinternet versorgt. Diese Ziele wurden alle erreicht. Im Bereich der Biomedizin gab das Ministerium für Wissenschaft und Technologie am 11. Januar 2012 bekannt, dass es einen von der Universität Xiamen und Xiamen Innovax Biothech Co. entwickelten Hepatitis-E-Impfstoff zugelassen hat.
Robotik: China ist immer noch vergleichsweise schwach in der Robotik und besitzt nur 21 Roboter pro 10.000 Arbeiter, verglichen mit einem Durchschnitt von 55/10.000 in der Welt und einem Spitzenwert von 339/10.000 in Japan. Doch China holt aufgrund seiner Ein-Kind-Politik, die zu einer zunehmenden Verknappung der Arbeitskräfte und entsprechend steigenden Löhnen führt, sehr schnell auf: Nach Angaben der International Federation of Robotics betrug das Wachstum der Industrierobotik in China in den letzten Jahren mehr als 40 % bis 50 % pro Jahr, ein noch nie dagewesenes Ausmaß (Atimes, 2013.3.5).
Von der Teilchenphysik zur Atomenergie und verwandten Bereichen
Teilchenphysik: Im Bereich der Teilchenphysik findet die chinesische Forschung unter der Verantwortung des IHEP (Institut für Hochenergiephysik) in Peking statt. Die wichtigsten Forschungszentren des IHEP sind der Elektron-Positron-Collider in Peking, das Neutrino-Forschungszentrum Daya Bay mit der neuen Spallations-Neutronenquelle in der Provinz Shandong und das Forschungszentrum für kosmische Strahlung in Tibet. Die F+E-Arbeiten bis 2020 konzentrieren sich auf das beschleunigergetriebene subkritische System (ADS) und die Lichtquelle in Peking (BLS). Das IHEP ist auch stark an Weltraumprojekten beteiligt (siehe http://english.ihep.cas.cn/au/). Im Jahr 2012 erzielte das IHEP einen großen Erfolg in Daya Bay, wo Physiker in ihrem Höhlenlabor einige Probleme der sogenannten Neutrino-Oszillation lösten. Gleichzeitig hören wir, dass das US-Energieministerium (DoE) ein neues Neutrino-Experiment von Fermilab wegen unzureichender Finanzierung streichen muss: "Das Long-Baseline-Neutrino-Experiment von Fermilab ist nicht finanzierbar", sagte W. Brinkman, Direktor des DoE's Office of Science.
Kernenergie: Im Bereich der Kernenergie hat die Atomenergiebehörde im Rahmen des mittel- und langfristigen nationalen Kernenergieentwicklungsplans (2005-2020) 14 Reaktorstandorte ausgewählt und bewertet. Im Jahr 2010 nutzte China bereits 13 Kernreaktorblöcke in vier Kernkraftwerken mit einer Gesamtproduktionskapazität von 10,8 GW, was nicht ganz 2 % der gesamten Stromproduktion entspricht (Kohlekraftwerke produzierten 75 % der gesamten Energieproduktion; ihr Anteil sank dann innerhalb von zehn Jahren auf 60 %). Zwischen 2010 und 2020 werden zehn Standorte mit einer Leistung von 70 bis 90 GW mit chinesischer Technologie der 2. und 3. Generation gebaut (zum Vergleich: Indien plant bis 2020 eine nukleare Stromerzeugungskapazität von 20 bis 25 GW). In der Nähe von Weihai in der Provinz Shandong baut China seit Sommer 2011 seinen ersten Reaktor der vierten Generation, der sich an der deutschen Hochtemperaturreaktortechnologie "Kugelhaufen" orientiert, aber auch auf eigenen Entwicklungen basiert. Er produzierte bis 2015 210 MW Strom. Wenn dieser Reaktor zufriedenstellend funktioniert, sollen 18 weitere Module für eine Stromerzeugung von 3,8 GW gebaut werden. Im Jahr 2012 kündigte China außerdem die Inbetriebnahme seines ersten experimentellen schnellen Neutronenreaktors an, mit dem die Nutzungsrate von Uran auf 60 % erhöht werden kann (GT, 2012.10.31). In der Zwischenzeit hat China auch damit begonnen, das Problem der Endlagerung in Beishan (Provinz Gansu) in Angriff zu nehmen, wo kilometerlange Tunnel in kompaktes Granitgestein gebohrt werden. Die Endlagerung an diesem Standort soll um 2050 beginnen (Sieren 2011, S. 71-2). Chinas eigene Uranerzreserven sollen bis 2020 ausreichen. "Danach werden wir uns auf den Markt und auf spezifische Kooperationsvereinbarungen mit anderen Ländern verlassen", sagte Zhao Chengkun von der Chinese Nuclear Energy Association. Chinesische Staatsunternehmen besitzen Anteile an mehreren Uranminen in Zentralasien und Afrika. Zum Vergleich: In den USA fehlen nach Angaben von Fachleuten derzeit fast 45 Reaktoren (EinNews, 2009.8.4).
Stromtransport: Für den Stromtransport hat China die Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungstechnik (HVDC) (für die sogenannten HGÜ-"Stromautobahnen") von Siemens, Deutschland, gelernt und verfügt nun über das modernste "intelligente" Stromtransportnetz der Welt. SGCC, das staatliche Stromverteilungsunternehmen, das 88 % des chinesischen Stromnetzes betreibt und das chinesische Netz mit HGÜ-Technologie und IT-Management aufrüstet, um schwankende Einspeisungen aus erneuerbaren Energien aufzunehmen, äußerte 2012 den Wunsch, sich dem Desertec-Projekt der EU anzuschließen. Dieses Projekt wurde jedoch von Europa wegen der unsicheren Lage in Nordafrika aufgegeben. Siemens, der Weltmarktführer für Windparks auf dem Meer, hat in Shanghai eine seiner drei Zentralen für Windenergie eröffnet (die anderen beiden Standorte sind Hamburg, Deutschland, und Orlando/Fa., USA). Schließlich veröffentlichte Asiatimes online am 26. August 2010 eine spektakuläre Nachricht: "Ein Team von fünfzehn chinesischen Forschern der Pekinger Qinghua-Universität und des Hefei National Laboratory for Physical Sciences, einem von der Regierung geleiteten Forschungszentrum, veröffentlichte im Mai [2010] ein Forschungspapier, in dem sie eine erfolgreiche Demonstration der "Quantenteleportation" (liangzi yinxing chuan) über 16 Kilometer freien Raum ankündigten. Damit dürfte China den USA auf dem Gebiet der Kryptographie und der Sicherheit zwischen Kommunikationsnetzen einen klaren Vorteil verschaffen. Der Einsatz der Quantenteleportation über ein Satellitennetz ermöglicht eine vollständig sichere Kommunikation ohne Glasfaserinfrastruktur, selbst in sensiblen und abgelegenen Gebieten. Inzwischen beherrschen die Chinesen eine 100 Kilometer lange Teleportation (StZ, 2012.8.10). Nicht zuletzt erhielt China die Projektleitung für das auf dem BRICS-Gipfel 2013 in Wladiwostok vereinbarte Glasfaserkabelnetz im Wert von 1,5 Milliarden US-Dollar. Dieses Netz, das die fünf BRICS-Staaten mit 21 afrikanischen Ländern verbinden soll, wird den BRICS-Block unabhängig von der Spionagegier der westlichen Welt machen.
Erfolge
Zum Abschluss dieser Studie seien noch einige wichtige chinesische Erfolge in Wissenschaft und Technologie erwähnt, die in verschiedenen Ausgaben der Global Times erwähnt wurden.
Chinesische IHEP-Physiker haben in ihrem Höhlenlabor in der Nähe des Daya-Bay-Reaktors in der Provinz Guangzhou im Beisein ausländischer Physiker eine dritte Art von Neutrino-Oszillation bestätigt und gemessen (GT, 2012.3.9). China hat den Bau eines leistungsfähigen Prüfstandes für Zugbremssysteme abgeschlossen und damit einen Weltrekord aufgestellt, der eine maximale Testgeschwindigkeit von 530 km/h ermöglicht (GT, 2012.3.11). Das Netz der Messstationen auf der Qinghai-Tibet-Hochebene wurde um zwei weitere Wetterstationen erweitert. Am Ende werden es insgesamt 23 Messstationen sein (GT, 2012.3.16). Das chinesische Ozeanforschungsschiff Dayang yihao (Ocean One) sticht zu einer neuen globalen Forschungsreise in See (GT, 2012.4.18). Das erste Megawatt-Solarthermie-Kraftwerk in Asien wurde in NW-Peking gebaut. Es nutzt einen 1,5-MW-Dampfturbogenerator und erzeugt unter stabilen Bedingungen jährlich 1,95 Millionen Kwh Strom (GT, 2012.11.14). Eine Novellierung des chinesischen Urheberrechtsgesetzes wird die Strafmaßnahmen gegen IPR-Piraterie verschärfen (GT, 2012.12.21). Im Rahmen des 2009 von Premierminister Wen Jiabao angekündigten Nationalen Forschungspakets (siehe weiter oben) gab das IME (Institut für Mikroelektronik) der CAS bekannt, dass es einen Durchbruch bei der Verkleinerung integrierter Schaltkreise (ICs) erzielt und einen Feldeffekttransistor (FET) mit einer Gate-Länge von nur 22 Nanometern hergestellt hat. Die 22-Nanometer-IC-Technologie wird China enorme Einsparungen bei der Einfuhr ausländischer Technologie ermöglichen und die Wettbewerbsfähigkeit der in China hergestellten IC-Produkte steigern (Xin hua). Am 11. September 2012 "bestand der chinesische Sunway 'Blue Light' Supercomputer, der mit im Inland hergestellten Mikroprozessoren gebaut wurde und eine Billion Operationen pro Sekunde ausführen kann, die Prüfung des Expertengremiums des Ministeriums für Wissenschaft und Technologie (BjRev, 2013.1.21). Bereits im Februar 2012 hatte Prof. Pan Jianwei experimentell eine topologische Korrektur mit einem 8-Photonen-Cluster-Zustand nachgewiesen und damit einen Durchbruch in der Forschung zur Quanteninformationsverarbeitung erzielt (BjRev., 2013.1.21). Im März 2013 hat Chinas stärkstes biogenetisches Institut, das von Wang Jian gegründete BGI in Shenzhen, seinen stärksten amerikanischen Konkurrenten für 118 Millionen US-Dollar übernommen (Spiegel, Nr. 19, 2013). Übrigens: Anfang 2013 meldete China die erfolgreiche Entschlüsselung des genetischen Schlüsselcodes von Weizen.
Weitere Entwicklungen und Rekorde in der chinesischen Forschung und Entwicklung seit 2015
(laut Global times, August 2022)
Die chinesische Feststoffrakete ZK-1 absolviert ihren erfolgreichen Jungfernflug vom Jiuquan Satellite Launch Centre und schickt sechs Satelliten in eine vorgegebene Umlaufbahn.
Die Shenzhou-14-Besatzung empfängt das erste Labormodul Wentian an der chinesischen Raumstation und beweist damit die Fähigkeit des Landes, ultragroße Raumfahrzeuge in der Umlaufbahn zu montieren.
Ein chinesisches Wasserkraftunternehmen hat am Mittwoch einen neuen Rekord für Horizontalbohrungen unter komplexen geologischen Bedingungen aufgestellt, wobei die Abschlusstiefe bis zu 775 Meter unter der Erde reichte.
China beginnt mit dem Bau des weitreichendsten Radarsystems der Welt, um die Verteidigung gegen erdnahe Asteroideneinschläge und die Erkennung des Erde-Mond-Systems zu verbessern.
Chinesische Wissenschaftler erzielen einen bedeutenden Durchbruch bei der Beobachtung von Hyperfeinwinden mit einem Wind-Lidar mit kohärentem Dopplereffekt.
China entwickelt ein Deorbit-Segel für Raumfahrzeuge in der Erdumlaufbahn und setzt damit zum ersten Mal in der Welt ein Deorbit-Segelsystem ein. Deorbiting-Segel bremsen ungenutzte Weltraumobjekte oder -trümmer ab, um sie in viel kürzerer Zeit als üblich planmäßig auf die Erde zurückzubringen.
Chinesische Wissenschaftler finden zum ersten Mal Hochdruckmineralien in Chang'e-5-Proben.
Chinas weltgrößtes Radioteleskop entdeckt den ersten anhaltend aktiven, sich wiederholenden schnellen Radioburst aus 3b Lichtjahren Entfernung.
Chinas bemanntes Raumschiff Shenzhou-14 dockt erfolgreich an das Kernmodul der Raumstation Tianhe an.
Die BRICS-Länder gründen eine gemeinsame Kommission für die Zusammenarbeit im Weltraum.
Zum Schluss noch zwei interessante Meldungen aus der Beijing Review vom August 2022:
Schutz des geistigen Eigentums: Die Fortschritte Chinas in diesem Bereich sind inzwischen weithin anerkannt. In dieser Hinsicht springt China in der neuesten entsprechenden Weltrangliste von Platz 22 auf Platz 12.
Die Meinung der meisten jungen Chinesen über den Westen hat sich im Laufe der letzten zehn Jahre geändert. Das Ansehen des Westens ist gesunken und der Respekt vor Chinas eigenen Erfolgen ist gewachsen.
Jean-Pierre Voiret, 1936, erwarb zunächst ein Ingenieurdiplom und vier Jahre später einen Doktortitel in Metallurgie an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich. Neun Jahre später begann er ein Studium der Sinologie an der Universität Zürich. Er hielt Vorlesungen über chinesische Wissenschaftsgeschichte an der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Lausanne und über allgemeine chinesische Geschichte an der Universität Zürich.
Nach dem schrecklichen Erdbeben vom Mai 2008 begannen Forscher des Chinese Laboratory for the Study of Continental Plates Dynamics sofort mit einer Reihe von Bohrungen entlang der Verwerfungen in Sichuan, um die Spannung der vom Beben betroffenen geologischen Schichten zu ermitteln. Diese systematischen Messkampagnen dauerten mehr als ein Jahr lang an. ↑ Die chinesische Mittelschicht fliegt immer mehr, so dass sich der Luftverkehr in den nächsten 15 Jahren mehr als verdoppeln wird. Chinas Fluggesellschaften beförderten im Jahr 2009 230 Millionen Passagiere (zum Vergleich: Zahl der beförderten Passagiere in Indien, 2010: 56 Millionen). Im Jahr 2015 wird China 220 Flughäfen betreiben. Boeing und Airbus fürchten bereits die Konkurrenz durch Chinas künftige riesige Fließbänder für Zivilflugzeuge. Neben Airbus sind auch andere Unternehmen bereits in China tätig: Embraer produziert seinen ERJ145 130-Sitzer in Harbin, Bombardier fertigt den Rumpf seines Q400 130-Sitzers in Shenyang. AVIC produziert zusammen mit Hamilton-Sundstrand in Xian Stromversorgungssysteme für Flugzeuge und stellt zusammen mit General Electric Avionik her. ↑ Zu den Patenten: die NZZ spricht von 800.000 und die WiWo von 314.000 Patentanmeldungen in China für 2011! Meint WiWo die erteilten Patente? Dann scheinen es zu viele zu sein! Zumindest sind sich alle einig über die enormen Wachstumsraten... ↑ Ein beeindruckender Erfolg der Erdsondenprogramme CBERS & Yaogan VII war Ende 2009 die Entdeckung eines riesigen Eisenerzvorkommens in der zentralchinesischen Provinz Hebei (Reserven: ca. 10 Milliarden Tonnen Eisenerz). ↑ Auch die Konkurrenten haben Probleme: z.B. Boeing mit seinen Satelliten der 702-Serie oder Russland mit KAZSAT-1. ↑ 1. Am 25. Dezember 2009 berichtete BjReview, dass Chinas neuer erster Petaflop-Supercomputer Tianhe (Milky Way) "eine ganze Welt neuer Möglichkeiten" eröffne. Dieser Computer ist in der Lage, eine Quadrillion Operationen pro Sekunde auszuführen. 2. Der erste chinesische Hochtemperatur-Forschungsreaktor wurde im Herbst 2004 in Huyu bei Peking Ausländern vorgeführt: Die absichtliche Unterbrechung der Kühlung des Reaktors führte nicht zum Schmelzen des Reaktorkerns. ↑
textauszüge: sich selber steuern lernen - aufgewacht ist noch nicht befreit - muster meistern - depression - der elefant im schlafzimmer - inspirationen: die hilfe aus der geistigen welt - wie werde ich beziehungsfähiger?
Nepalprojekt Barbara Müller Spendenaufruf - Wir sind daran, aus lokalen Materialien, die die betroffenen Bevölkerung vor Ort erstehen kann, Einzelhaushalts-filter zu bauen, die das im Grundwasser enthaltene hochgiftige Arsen entfernen.
Meine Lösungsvorschläge: Kooperation DACH-Russland - Zukunftsprojekt für die neue Welt
9. teil: 24.11.24 nur herzens-menschen werden es ins neue zeitalter schaffen - passiert ein wunder? - Rüdiger Rauls: die finanzmafia zerstört sich selber 8. teil: 20.11.24 die schweiz ist zum 14. Mal das innovativste Land der Welt - Sri Aurobindo über Integrale Spiritualität 7. teil: 24.10.24 die religiösen hintergründe des krieges in israel 6. teil: 02.10.24 demokratie ist nur die tarnung der diktatur 5. teil: 02.10.24 Geschichte des anglo-amerikanisch-zionistischen Imperiums, entstanden 1509 in Venedig!!! Cook 4. teil: 17.09.24 der krieg gegen das christiche europa - die neue welt fällt nicht vom himmel. fischer, rassadin, lohrey 3. teil: 09.08.24 ist russland das preussen des 21. jahrunderts? 2. teil: 08.08.24 Armin Risi: 1986 bis 2033: Nostradamus, Niklaus von Flüe, „der Goldene Avatar“ 1. teil 04.09.24 Das vergessene Goldene Zeitalter im Deutschen Kaiserreich - Russlandreise
Der beste Analytiker der ökonomischen Hintergründe der agressiven US-Kriegspolitik zur Beherrschung der Welt. 4.12.24: Ende des US-Imperiums + Aufstieg der BRICS-Staaten/ 12.10.24 Israel + Ukraine: Sackgasse der US-Kriegspolitik/ Der ökonomische Hintergrund des Ost-West-Konflikts
an den taten werdet ihr sie erkennen - deshalb ist der westen so sauer. er hat die amis um den finger gewickelt. wie es dazu kam, wie raffiniert putin das alles organisierte, siehst du in diesem video... 18.11.24 der hegemon beginnt zu fallen - 6.11.24: Der Untergang der USA ist die grosse Chance für Europa - 02.11.24 HJ Müller interviewt Alexander Dugin - 14.8.24: Idealismus + das Goldene Zeitalter Deutschlands
Ohne Dollar als Weltreserve-währung, verschwinden die USA in der Bedeutungslosigkeit 30.11.24Alexander Dugin: Vom "Ende der Geschichte" zu Trump 26.11.24Thierry Meyssan: Russlands Antwort auf Armageddon - 25.10.24 Musk: Amerika droht der Bankrott
die beste schule die ich kenne. sie wurde geschlossen - weiss jemand mehr? 11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt. 20.05.2015 - mein ältestes inserat hat bereits 48'664 clicks. neu ein link zu ISKA - einer neuen schetinin-schule.
wie gefällt dir mein NL, meine website? was liest du, was gefällt dir besonders - welche rubrik, welche texte, welche videos? schreibe mir ein paar zeilen...
28.11.24 Hallo Markus, danke für Deine News die ich seit kurzem weitergeleitet bekomme. ... Danke Dir sehr, auch für Deine Sichtweise und Professionalität!!!!! Seit zig Jahren interessiere ich mich für Prophezeiungen...
spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe. kapitalismus abschaffen: drei-gliederung einführen vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
Bitte helft alle mit, die Vorzüge einer VERNETZUNG über unsere DORFSTUNDEN allgemein bekannt zu machen. neues update 20.6.24: Das GOLD-gedecktes GEMEINGUT ist der beste VERMÖGENSSCHUTZ
26.10.22: Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller! die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu. vergrössern: mit rechter maustaste bild anclicken, dann "grafik in neuem tab öffnen" anclicken...
Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…
Das Buch gibt einen guten Überblick über die geo-politischen Hintergründe von 1.+2. Weltkrieg. Allerdings fehlt die spirituelle Dimension.
Ein Geheimbund um Cecil Rhodes, Rothschild, Milner, Esher, Grey, Breit, Starr, Sead planten den 1. Weltkrieg mit 17 Mio. Toten. Die die US-Eliten inszenierten den 2. Weltkrieg mit 50 Mio. Toten...
6.11.24 Video: Salomos Tempel war nicht in Jerusalem! - 13.11.24Scheindemokratie Wie funktionieren die AfD in Berlin + ganz Deutschland? Warum nutzt die AfD ihr Potential nicht, ist sie gefesselt, von wem?
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