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Analysen: 27.7.-4.8.22: Michael Hudson: Amerikanische Diplomatie als tragisches Drama/ Peter Haisenko: Die Rolle des Großkapitals im Ukrainekrieg/ Pepe Escobar: Auf dem Weg nach Samarkand. Auf den Spuren von Rumis spiritueller Geopolitik/

 

Amerikanische Diplomatie als tragisches Drama
http://thesaker.is/american-diplomacy-as-a-tragic-drama/
5684 Ansichten 29. Juli 2022 7 Kommentare

Von Michael Hudson und veröffentlicht mit der Erlaubnis des Autors

Wie in einer griechischen Tragödie, deren Protagonist genau das Schicksal herbeiführt, das er zu vermeiden suchte, erreicht die Konfrontation der USA und der NATO mit Russland in der Ukraine genau das Gegenteil von Amerikas Ziel, China, Russland und seine Verbündeten daran zu hindern, unabhängig von der Kontrolle der USA über ihre Handels- und Investitionspolitik zu handeln. Der Plan der Biden-Regierung, die China als Amerikas langfristigen Hauptgegner bezeichnete, bestand darin, Russland von China abzuspalten und dann Chinas eigene militärische und wirtschaftliche Lebensfähigkeit zu lähmen. Die amerikanische Diplomatie hat jedoch dazu geführt, dass sich Russland und China mit dem Iran, Indien und anderen Verbündeten zusammengetan haben. Zum ersten Mal seit der Konferenz der blockfreien Staaten in Bandung 1955 ist eine kritische Masse in der Lage, sich gegenseitig zu versorgen und den Prozess der Unabhängigkeit von der Dollar-Diplomatie einzuleiten.

Angesichts der industriellen Prosperität Chinas, die auf selbstfinanzierten öffentlichen Investitionen in sozialisierten Märkten beruht, räumen US-Beamte ein, dass die Lösung dieses Konflikts mehrere Jahrzehnte in Anspruch nehmen wird. Die Bewaffnung eines stellvertretenden ukrainischen Regimes ist lediglich ein erster Schritt, um den Zweiten Kalten Krieg (und möglicherweise/oder tatsächlich den Dritten Weltkrieg) in einen Kampf zu verwandeln, in dem die Welt in Verbündete und Feinde aufgeteilt wird, je nachdem, ob die Regierungen oder der Finanzsektor die Weltwirtschaft und die Gesellschaft planen werden.

Was als Demokratie nach amerikanischem Vorbild beschönigt wird, ist eine Finanzoligarchie, die grundlegende Infrastruktur, Gesundheit und Bildung privatisiert. Die Alternative ist das, was Präsident Biden als Autokratie bezeichnet, eine feindselige Bezeichnung für Regierungen, die stark genug sind, eine globale Rentenoligarchie an der Übernahme der Kontrolle zu hindern. China wird als autokratisch bezeichnet, weil es Grundbedürfnisse zu subventionierten Preisen anbietet, anstatt das zu verlangen, was der Markt tragen kann. Seine gemischte Wirtschaft kostengünstiger zu machen, wird als "Marktmanipulation" bezeichnet, als ob das etwas Schlechtes wäre, was nicht auch die Vereinigten Staaten, Deutschland und jede andere Industrienation während ihres wirtschaftlichen Aufschwungs im 19. und frühen 20.

Clausewitz machte das Axiom populär, dass der Krieg eine Erweiterung der nationalen Interessen ist - hauptsächlich der wirtschaftlichen. Die Vereinigten Staaten sehen ihr wirtschaftliches Interesse darin, ihre neoliberale Ideologie weltweit zu verbreiten. Das evangelistische Ziel besteht darin, die Volkswirtschaften zu finanzieren und zu privatisieren, indem die Planung von den nationalen Regierungen auf einen kosmopolitischen Finanzsektor verlagert wird. In einer solchen Welt gäbe es wenig Bedarf an Politik. Die Wirtschaftsplanung würde sich von den politischen Hauptstädten zu den Finanzzentren verlagern, von Washington zur Wall Street, mit Satelliten in der Londoner City, der Pariser Börse, Frankfurt und Tokio. Die Vorstandssitzungen der neuen Oligarchie würden auf dem Weltwirtschaftsforum in Davos stattfinden. Bislang öffentliche Infrastrukturdienste würden privatisiert und so hoch bepreist, dass sie Gewinne (und sogar Monopolrenten), Fremdfinanzierung und Managementgebühren einschließen, anstatt öffentlich subventioniert zu werden. Schuldendienst und Miete würden zu den wichtigsten Gemeinkosten für Familien, Industrie und Regierungen.

Das Bestreben der USA, ihre unipolare Macht zu erhalten, um der Welt eine "America First"-Finanz-, Handels- und Militärpolitik aufzuzwingen, bringt eine inhärente Feindseligkeit gegenüber allen Ländern mit sich, die versuchen, ihre eigenen nationalen Interessen zu verfolgen. Da die USA immer weniger in Form von gegenseitigen wirtschaftlichen Vorteilen zu bieten haben, drohen sie mit Sanktionen und mischen sich verdeckt in die Politik anderer Länder ein. Der Traum der USA sieht eine chinesische Version von Boris Jelzin vor, die die Führung der Kommunistischen Partei des Landes ablöst und das öffentliche Eigentum an den Meistbietenden verkauft - vermutlich nachdem eine Währungskrise die inländische Kaufkraft vernichtet hat, so wie es im postsowjetischen Russland geschah, und die internationale Finanzgemeinschaft als Käufer übrig blieb.

Man kann Russland und Präsident Putin nicht verzeihen, dass sie sich gegen die "Reformen" der Harvard Boys gewehrt haben. Deshalb planten US-Beamte, wie sie die russische Wirtschaft stören könnten, um (wie sie hoffen) eine "farbige Revolution" zu inszenieren, um Russland für das neoliberale Lager der Welt zurückzuerobern. Das ist der Charakter der "Demokratie" und der "freien Märkte", die der "Autokratie" des staatlich subventionierten Wachstums gegenübergestellt werden. Wie der russische Außenminister Sergej Lawrow in einer Pressekonferenz am 20. Juli 2022 zum gewaltsamen Staatsstreich in der Ukraine im Jahr 2014 erklärte, bezeichnen die USA und andere westliche Beamte Militärputsche als demokratisch, wenn sie von den Vereinigten Staaten in der Hoffnung unterstützt werden, neoliberale Politik zu fördern.

Erinnern Sie sich, wie sich die Ereignisse nach dem Putsch entwickelten? Die Putschisten spuckten Deutschland, Frankreich und Polen, die die Garanten des Abkommens mit Viktor Janukowitsch waren, ins Gesicht. Es wurde am nächsten Morgen mit Füßen getreten. Diese europäischen Länder haben keinen Mucks von sich gegeben - sie haben sich mit der Situation abgefunden. Vor ein paar Jahren habe ich die Deutschen und Franzosen gefragt, was sie von dem Staatsstreich hielten. Was sollte das alles, wenn sie nicht verlangten, dass die Putschisten die Vereinbarungen einhalten? Sie antworteten: "Das ist der Preis für den demokratischen Prozess." Ich mache keine Witze. Erstaunlich - das waren Erwachsene, die den Posten eines Außenministers innehatten.[1]

Dieses Doublethink-Vokabular spiegelt wider, wie weit sich die Mainstream-Ideologie von Rosa Luxemburgs Beschreibung der zivilisatorischen Wahl, die sich vor einem Jahrhundert stellte, entfernt hat: Barbarei oder Sozialismus.

Die widersprüchlichen Interessen und Belastungen der USA und Europas durch den Krieg in der Ukraine

Um auf Clausewitz' Sichtweise des Krieges als Erweiterung der nationalen Politik zurückzukommen: Die nationalen Interessen der USA weichen stark von denen ihrer NATO-Satelliten ab. Amerikas militärisch-industrieller Komplex, der Erdöl- und der Agrarsektor profitieren, während die europäischen Industrieinteressen darunter leiden. Dies gilt insbesondere für Deutschland und Italien, deren Regierungen die Einfuhr von North Stream 2-Gas und anderen russischen Rohstoffen blockieren.

Die Unterbrechung der weltweiten Versorgungsketten für Energie, Nahrungsmittel und Mineralien und die daraus resultierende Preisinflation (die den nicht-russischen Anbietern ein Dach für Monopolrenten bietet) hat den Verbündeten der USA in Europa und im globalen Süden enorme wirtschaftliche Belastungen auferlegt. Dennoch profitiert die US-Wirtschaft davon, oder zumindest profitieren bestimmte Sektoren der US-Wirtschaft davon. Wie Sergej Lawrow in seiner oben zitierten Pressekonferenz ausführte: "Die europäische Wirtschaft ist am stärksten betroffen. Die Statistiken zeigen, dass 40 Prozent des durch die Sanktionen verursachten Schadens von der EU getragen werden, während der Schaden für die Vereinigten Staaten weniger als 1 Prozent beträgt." Der Wechselkurs des Dollars ist gegenüber dem Euro in die Höhe geschossen, der auf die Parität mit dem Dollar gefallen ist und voraussichtlich weiter in Richtung der 0,80 Dollar fallen wird, die er vor einer Generation hatte. Die Dominanz der USA über Europa wird durch die Handelssanktionen gegen russisches Öl und Gas noch verstärkt. Die USA sind ein Exporteur von Flüssiggas, US-Unternehmen kontrollieren den weltweiten Ölhandel, und US-Firmen sind die größten Getreidevermarkter und -exporteure der Welt, da Russland nun von vielen ausländischen Märkten ausgeschlossen ist.

Eine Wiederbelebung der europäischen Militärausgaben - für die Offensive, nicht für die Verteidigung

Die US-Rüstungsindustrie freut sich auf Gewinne aus Waffenverkäufen an Westeuropa, das sich durch die Lieferung von Panzern und Haubitzen, Munition und Raketen an die Ukraine buchstäblich selbst entwaffnet hat. US-Politiker unterstützen eine kriegerische Außenpolitik, um Waffenfabriken zu fördern, die Arbeitskräfte in ihren Wahlbezirken beschäftigen. Und die Neocons, die das Außenministerium und die CIA beherrschen, sehen den Krieg als Mittel zur Durchsetzung der amerikanischen Vorherrschaft in der Weltwirtschaft, angefangen bei den eigenen NATO-Partnern.

Das Problem bei dieser Sichtweise ist, dass zwar Amerikas militärisch-industrielle, Öl- und landwirtschaftliche Monopole davon profitieren, die übrige US-Wirtschaft aber durch den Inflationsdruck, der sich aus dem Boykott russischer Gas-, Getreide- und anderer Rohstoffexporte ergibt, unter Druck gerät, und der enorme Anstieg des Militärhaushalts als Vorwand für die Kürzung von Sozialprogrammen genutzt werden wird. Das ist auch ein Problem für die Mitglieder der Eurozone. Sie haben der NATO versprochen, ihre Militärausgaben auf die vorgeschriebenen 2 Prozent ihres BIP anzuheben, und die Amerikaner drängen auf eine noch höhere Aufrüstung mit den neuesten Waffen. Fast vergessen ist die Friedensdividende, die 1991 versprochen wurde, als die Sowjetunion das Bündnis des Warschauer Paktes auflöste, in der Erwartung, dass auch die NATO kaum noch eine Daseinsberechtigung haben würde.

Russland hat kein erkennbares wirtschaftliches Interesse an einer neuen Besetzung Mitteleuropas. Das wäre für Russland nicht von Vorteil, wie seine Führer bei der Auflösung der alten Sowjetunion erkannten. Tatsächlich kann es sich heute kein Industrieland mehr leisten, eine Infanterie aufzustellen, um einen Feind zu besetzen. Alles, was die NATO tun kann, ist aus der Ferne zu bombardieren. Sie kann zerstören, aber nicht besetzen. Das haben die Vereinigten Staaten in Serbien, Irak, Libyen, Syrien und Afghanistan erfahren. Und so wie das Attentat auf Erzherzog Ferdinand in Sarajewo (dem heutigen Bosnien-Herzegowina) 1914 den Ersten Weltkrieg auslöste, kann man die Bombardierung des benachbarten Serbiens durch die NATO als Fehdehandschuhwurf betrachten, der den Zweiten Kalten Krieg in einen veritablen Dritten Weltkrieg verwandelte. Dies war der Punkt, an dem die NATO zu einem offensiven und nicht zu einem defensiven Bündnis wurde.

Inwiefern entspricht dies den europäischen Interessen? Warum sollte Europa wieder aufrüsten, wenn der einzige Effekt darin besteht, dass es im Falle weiterer Angriffe auf Russland zum Ziel von Vergeltungsmaßnahmen wird? Was hat Europa davon, ein größerer Kunde für den militärisch-industriellen Komplex der USA zu werden? Die Umleitung von Ausgaben für den Wiederaufbau einer Offensivarmee - die niemals eingesetzt werden kann, ohne eine atomare Reaktion auszulösen, die Europa auslöschen würde - wird die Sozialausgaben einschränken, die zur Bewältigung der heutigen Probleme der Städte und der wirtschaftlichen Rezession erforderlich sind.

Das einzige dauerhafte Druckmittel, das eine Nation in der heutigen Welt anbieten kann, sind Handel und Technologietransfer. Europa hat davon mehr zu bieten als die Vereinigten Staaten. Dennoch kommt der einzige Widerstand gegen die Aufstockung der Militärausgaben von rechten Parteien und der deutschen Linkspartei. Europas sozialdemokratische, sozialistische und Arbeiterparteien teilen die amerikanische neoliberale Ideologie.

Sanktionen gegen russisches Gas machen Kohle zum "Brennstoff der Zukunft"

Der Kohlenstoff-Fußabdruck von Bombenangriffen, Waffenproduktion und Militärbasen wird in der heutigen Diskussion über die globale Erwärmung und die Notwendigkeit, die Kohlenstoffemissionen zu reduzieren, auffallend wenig berücksichtigt. Die deutsche Partei, die sich selbst als Grüne bezeichnet, führt die Kampagne für Sanktionen gegen die Einfuhr von russischem Öl und Gas an, das die Stromversorger durch polnische Kohle und sogar deutsche Braunkohle ersetzen. Die Kohle wird zum "Brennstoff der Zukunft". Ihr Preis steigt auch in den Vereinigten Staaten rasant an, wovon die amerikanischen Kohleunternehmen profitieren.

Im Gegensatz zu den Vereinbarungen des Pariser Clubs zur Verringerung der Kohlendioxidemissionen sind die Vereinigten Staaten weder politisch in der Lage noch gewillt, sich den Einsparungsbemühungen anzuschließen. Der Oberste Gerichtshof hat kürzlich entschieden, dass die Exekutive nicht befugt ist, landesweite Energievorschriften zu erlassen; dies können nur die einzelnen Bundesstaaten tun, es sei denn, der Kongress verabschiedet ein nationales Gesetz zur Reduzierung fossiler Brennstoffe.

Das scheint unwahrscheinlich, denn um Vorsitzender eines demokratischen Senats- und Kongressausschusses zu werden, muss man eine führende Rolle bei der Beschaffung von Wahlkampfspenden für die Partei spielen. Joe Manchin, ein Milliardär der Kohleindustrie, führt alle Senatoren bei der Wahlkampfunterstützung durch die Öl- und Kohleindustrie an, was ihn in die Lage versetzt, die Ausschreibung seiner Partei für den Vorsitz des Senatsausschusses für Energie und natürliche Ressourcen zu gewinnen und jede ernsthaft restriktive Umweltgesetzgebung zu blockieren.

Neben dem Öl ist die Landwirtschaft ein wichtiger Faktor für die Zahlungsbilanz der USA. Die Blockade russischer Getreide- und Düngemitteltransporte droht eine Nahrungsmittelkrise im globalen Süden sowie eine europäische Krise auszulösen, da kein Gas für die Herstellung von Düngemitteln im Inland zur Verfügung steht. Russland ist der weltweit größte Exporteur von Getreide und auch von Düngemitteln, und seine Ausfuhren dieser Produkte waren von den NATO-Sanktionen ausgenommen. Der russische Schiffsverkehr wurde jedoch dadurch blockiert, dass die Ukraine Minen in die Seewege durch das Schwarze Meer legte, um den Zugang zum Hafen von Odessa zu sperren, in der Hoffnung, dass die Welt die Schuld an der drohenden Getreide- und Energiekrise auf Russland schieben würde, statt auf die gegen Russland verhängten Handelssanktionen der USA und der NATO.[2] Auf seiner Pressekonferenz am 20. Juli 2022 zeigte Sergej Lawrow die Scheinheiligkeit der PR-Versuche, die Dinge zu verdrehen:

Viele Monate lang hat man uns gesagt, dass Russland an der Nahrungsmittelkrise schuld sei, weil die Sanktionen sich nicht auf Nahrungsmittel und Düngemittel beziehen. Deshalb brauche Russland keine Wege zu finden, um die Sanktionen zu umgehen, und solle deshalb Handel treiben, weil ihm niemand im Wege stehe. Es hat uns viel Zeit gekostet, ihnen zu erklären, dass Lebensmittel und Düngemittel zwar nicht unter die Sanktionen fallen, dass aber das erste und zweite Paket westlicher Beschränkungen Auswirkungen auf die Frachtkosten, die Versicherungsprämien, die Genehmigungen für russische Schiffe, die diese Waren transportieren, um in ausländischen Häfen anzulegen, und die Genehmigungen für ausländische Schiffe, die dieselben Ladungen in russischen Häfen übernehmen, haben. Man lügt uns offen an, dass dies nicht stimmt und dass es allein an Russland liegt. Das ist ein übles Spiel.

Der Getreidetransport über das Schwarze Meer wurde wieder aufgenommen, aber die NATO-Länder haben die Zahlungen an Russland in Dollar, Euro oder den Währungen anderer Länder in der Umlaufbahn der USA blockiert. Länder mit Nahrungsmitteldefiziten, die es sich nicht leisten können, die notleidenden Lebensmittelpreise zu bezahlen, sehen sich mit drastischen Engpässen konfrontiert, die sich noch verschlimmern werden, wenn sie gezwungen sind, ihre Auslandsschulden zu bezahlen, die auf den steigenden US-Dollar lauten. Die sich abzeichnende Treibstoff- und Nahrungsmittelkrise dürfte eine neue Welle von Einwanderern nach Europa treiben, die dort ihr Überleben suchen. Europa wurde bereits von Flüchtlingen überschwemmt, die von den Bombenangriffen der NATO und der Unterstützung dschihadistischer Angriffe auf Libyen und die Öl produzierenden Länder des Nahen Ostens betroffen waren. Der diesjährige Stellvertreterkrieg in der Ukraine und die Verhängung antirussischer Sanktionen sind ein perfektes Beispiel für Henry Kissingers Spruch: "Es mag gefährlich sein, Amerikas Feind zu sein, aber Amerikas Freund zu sein, ist tödlich".

Rückwirkungen der US/NATO-Fehlkalkulationen

Amerikas internationale Diplomatie zielt darauf ab, eine Finanz-, Handels- und Militärpolitik zu diktieren, die andere Länder in Dollar-Schulden und Handelsabhängigkeit verstrickt und sie daran hindert, Alternativen zu entwickeln. Wenn dies nicht gelingt, versucht Amerika, die Widerspenstigen von der US-zentrierten westlichen Sphäre zu isolieren.

Amerikas Auslandsdiplomatie basiert nicht mehr auf dem Angebot gegenseitigen Nutzens. Dies konnte nach dem Zweiten Weltkrieg behauptet werden, als die Vereinigten Staaten in der Lage waren, den Regierungen Kredite, Auslandshilfe und militärischen Schutz gegen Besatzung sowie Waren zum Wiederaufbau der vom Krieg zerstörten Volkswirtschaften anzubieten, wenn sie im Gegenzug eine für amerikanische Exporteure und Investoren günstige Handels- und Währungspolitik akzeptierten. Aber heute gibt es nur noch die kriegerische Diplomatie der Drohung, Nationen zu schaden, deren sozialistische Regierungen Amerikas neoliberale Bestrebungen zur Privatisierung und zum Ausverkauf ihrer natürlichen Ressourcen und öffentlichen Infrastruktur ablehnen.

Das erste Ziel besteht darin, Russland und China daran zu hindern, sich gegenseitig zu helfen. Dies ist die alte imperiale Strategie des Teilens und Eroberns. Die Minimierung der Fähigkeit Russlands, China zu unterstützen, würde den Vereinigten Staaten und NATO-Europa den Weg ebnen, neue Handelssanktionen gegen China zu verhängen und Dschihadisten in die westliche Uiguren-Region Xinjiang zu schicken. Ziel ist es, Russlands Rüstungsbestände ausbluten zu lassen, genügend Soldaten zu töten und genügend russische Engpässe und Leiden zu verursachen, um nicht nur seine Fähigkeit zu schwächen, China zu helfen, sondern auch seine Bevölkerung zur Unterstützung eines Regimewechsels, einer von den USA geförderten "farbigen Revolution", anzuspornen. Der Traum ist es, einen Jelzin-ähnlichen Führer zu fördern, der der neoliberalen "Therapie" zustimmt, die Russlands Wirtschaft in den 1990er Jahren demontierte.

So erstaunlich es auch erscheinen mag, die US-Strategen haben die offensichtliche Reaktion der Länder, die sich gemeinsam im Fadenkreuz der militärischen und wirtschaftlichen Bedrohung durch die USA und die NATO befinden, nicht vorhergesehen. Am 19. Juli 2022 trafen sich die Präsidenten Russlands und des Irans, um ihre Zusammenarbeit angesichts des gegen sie gerichteten Sanktionskrieges anzukündigen. Vorausgegangen war ein Treffen zwischen Russland und dem indischen Premierminister Modi. Die US-Diplomatie treibt Russland, China, Indien und den Iran dazu, sich selbst in den Fuß zu schießen" und Argentinien und anderen Ländern die Hand zu reichen, um der BRICS-plus-Bank beizutreten, um sich zu schützen.

Die USA selbst beenden den Dollar-Standard des internationalen Finanzwesens

Die Trump-Administration unternahm im November 2018 einen wichtigen Schritt, um Länder aus dem Dollar-Orbit zu vertreiben, indem sie fast 2 Milliarden Dollar der offiziellen Goldbestände Venezuelas beschlagnahmte, die in London gelagert wurden. Die Bank of England stellte diese Reserven Juan Guaidó zur Verfügung, dem rechtsextremen Politiker, der von den Vereinigten Staaten ausgewählt wurde, um den gewählten Präsidenten Venezuelas als Staatsoberhaupt zu ersetzen. Dies wurde als demokratisch definiert, weil der Regimewechsel die Einführung des neoliberalen "freien Marktes" versprach, der als Kernstück der amerikanischen Definition von Demokratie in der heutigen Welt gilt.

Dieser Golddiebstahl war nicht die erste Beschlagnahmung dieser Art. Am 14. November 1979 legte die Carter-Regierung nach dem Sturz des Schahs die iranischen Bankguthaben in New York lahm. Durch diesen Akt wurde der Iran daran gehindert, seinen planmäßigen Auslandsschuldendienst zu leisten, was ihn in die Zahlungsunfähigkeit zwang. Diese Maßnahme wurde von allen anderen Finanzmärkten als einmalige Ausnahme angesehen. Aber jetzt, da die Vereinigten Staaten die selbsternannte "außergewöhnliche Nation" sind, werden solche Beschlagnahmungen zur neuen Norm in der US-Diplomatie. Noch weiß niemand, was mit den libyschen Goldreserven geschehen ist, die Muammar Gadafi zur Stützung einer afrikanischen Alternative zum Dollar verwenden wollte. Und Afghanistans Gold und andere Reserven wurden von Washington einfach als Bezahlung für die Kosten der "Befreiung" des Landes von der russischen Kontrolle durch die Unterstützung der Taliban genommen. Doch als die Biden-Regierung und ihre NATO-Verbündeten im März 2022 einen weitaus größeren Griff nach Russlands ausländischen Bankreserven und Devisenbeständen in Höhe von 300 Milliarden Dollar unternahmen, wurde damit eine radikale neue Epoche der Dollar-Diplomatie eingeläutet. Jede Nation, die eine Politik verfolgt, die nicht im Interesse der US-Regierung liegt, läuft Gefahr, dass die US-Behörden ihre in US-Banken oder Wertpapieren gehaltenen Währungsreserven beschlagnahmen.

Dies war ein Warnsignal, das die Länder dazu veranlasste, sich davor zu fürchten, ihren Handel, ihre Ersparnisse und ihre Auslandsschulden in Dollar zu denominieren und Dollar- oder Euro-Bankeinlagen und -Wertpapiere als Zahlungsmittel zu verwenden. Indem sie andere Länder dazu veranlassten, darüber nachzudenken, wie sie sich aus dem US-zentrierten Welthandels- und Währungssystem befreien könnten, das 1945 mit dem IWF, der Weltbank und später der Welthandelsorganisation geschaffen wurde, haben die US-Beschlagnahmungen das Ende des US-Schatzwechselstandards beschleunigt, der das Weltfinanzsystem beherrscht, seit die Vereinigten Staaten 1971 den Goldstandard aufgegeben haben[3].

Seit die Konvertierbarkeit des Dollars in Gold im August 1971 endete, hat die Dollarisierung des Welthandels und der Investitionen dazu geführt, dass andere Länder den größten Teil ihrer neuen internationalen Währungsreserven in US-Schatzpapieren und Bankeinlagen halten müssen. Wie bereits erwähnt, ermöglicht dies den Vereinigten Staaten, ausländische Bankeinlagen und auf US-Dollar lautende Anleihen zu beschlagnahmen.

Am wichtigsten ist, dass die Vereinigten Staaten nach Belieben unbegrenzt Dollar-Schuldscheine in der Weltwirtschaft schaffen und ausgeben können. Sie müssen sich keine internationale Kaufkraft durch einen Handelsüberschuss verschaffen, wie es andere Länder tun müssen. Das US-Finanzministerium kann einfach elektronisch Dollars drucken, um seine ausländischen Militärausgaben und den Kauf von ausländischen Ressourcen und Unternehmen zu finanzieren. Und da es das "Ausnahmeland" ist, muss es diese Schulden - die anerkanntermaßen viel zu hoch sind, um sie zu bezahlen - nicht bezahlen. Ausländische Dollarbestände sind ein kostenloser Kredit der USA an die Vereinigten Staaten, der ebenso wenig zurückgezahlt werden muss wie die Papierdollar in unseren Geldbörsen (indem sie aus dem Verkehr gezogen werden). Was an Amerikas Wirtschaftssanktionen und der Konfiszierung russischer und anderer ausländischer Reserven so selbstzerstörerisch zu sein scheint, ist die Tatsache, dass sie den Untergang dieses Freifahrscheins beschleunigen.

Rückschläge durch die Isolierung ihrer Wirtschafts- und Währungssysteme durch die USA/NATO

Es ist schwer zu erkennen, wie die Verdrängung von Ländern aus der wirtschaftlichen Umlaufbahn der USA den langfristigen nationalen Interessen der USA dient. Die Aufteilung der Welt in zwei Währungsblöcke wird die Dollar-Diplomatie auf ihre NATO-Verbündeten und Satelliten beschränken.

Der Rückschlag, den die US-Diplomatie jetzt erfährt, beginnt mit ihrer Anti-Russland-Politik. Es wurde erwartet, dass die Verhängung von Handels- und Währungssanktionen russische Verbraucher und Unternehmen daran hindern würde, die US/NATO-Importe zu kaufen, an die sie sich gewöhnt hatten. Die Konfiszierung der russischen Devisenreserven sollte den Rubel zum Absturz bringen und ihn "in Schutt und Asche legen", wie Präsident Biden versprach. Die Verhängung von Sanktionen gegen die Einfuhr von russischem Öl und Gas nach Europa sollte Russland die Exporteinnahmen entziehen, den Rubel zum Einsturz bringen und die Importpreise (und damit die Lebenshaltungskosten) für die russische Bevölkerung erhöhen. Stattdessen hat die Blockade der russischen Exporte zu einer weltweiten Preisinflation für Öl und Gas geführt und die russischen Exporteinnahmen drastisch erhöht. Es exportierte weniger Gas, verdiente aber mehr - und da Dollar und Euro blockiert waren, verlangte Russland die Bezahlung seiner Exporte in Rubel. Der Wechselkurs stieg, statt zu kollabieren, und ermöglichte es Russland, seine Zinssätze zu senken.

Die Veranlassung Russlands, seine Soldaten in die Ostukraine zu entsenden, um die in Luhansk und Donezk angegriffenen russischsprachigen Menschen zu verteidigen, und die zu erwartenden Auswirkungen der darauf folgenden westlichen Sanktionen sollten die russischen Wähler dazu bringen, einen Regimewechsel zu fordern. Aber wie fast immer, wenn ein Land oder eine Ethnie angegriffen wird, waren die Russen entsetzt über den ukrainischen Hass auf russischsprachige Menschen und die russische Kultur sowie über die Russophobie des Westens. Wenn westliche Länder die Musik russischer Komponisten und russische Romane aus den Bibliotheken verbannten - was darin gipfelte, dass England russische Tennisspieler vom Wimbledon-Turnier ausschloss -, fühlten sich die Russen angegriffen, nur weil sie Russen waren. Sie scharten sich um Präsident Putin.

Die Handelssanktionen der NATO haben dazu beigetragen, dass sich die russische Landwirtschaft und Industrie besser selbst versorgen können, da Russland gezwungen ist, in die Substitution von Importen zu investieren. Ein viel beachteter Erfolg in der Landwirtschaft war die Entwicklung einer eigenen Käseproduktion, die die von Litauen und anderen europäischen Lieferanten ersetzt. Die Automobil- und andere Industrieproduktion wird gezwungen, von deutschen und anderen europäischen Marken auf eigene und chinesische Hersteller umzustellen. Die Folge ist ein Verlust von Märkten für westliche Exporteure.

Im Bereich der Finanzdienstleistungen hat der Ausschluss Russlands aus dem SWIFT-Bankenclearing-System durch die NATO nicht zu dem erwarteten Chaos im Zahlungsverkehr geführt. Die Bedrohung war schon so lange so groß, dass Russland und China viel Zeit hatten, ihr eigenes Zahlungssystem zu entwickeln. Damit hatten sie eine der Voraussetzungen für ihre Pläne, ihre Volkswirtschaften von denen des US/NATO-Westens abzuspalten.

Wie sich herausgestellt hat, verursachen die Handels- und Währungssanktionen gegen Russland Westeuropa die höchsten Kosten und werden wahrscheinlich auf den globalen Süden übergreifen, so dass diese Länder darüber nachdenken müssen, ob es in ihrem wirtschaftlichen Interesse liegt, sich der konfrontativen Dollar-Diplomatie der USA anzuschließen. Am stärksten ist die Störung in Deutschland zu spüren, wo viele Unternehmen wegen der Verknappung von Gas und anderen Rohstoffen schließen mussten. Die Weigerung Deutschlands, die North-Stream-2-Pipeline zu genehmigen, hat die Energiekrise in Deutschland weiter zugespitzt. Dies hat die Frage aufgeworfen, wie lange sich die deutschen politischen Parteien noch der Politik des Kalten Krieges der NATO unterordnen können, wenn die deutsche Industrie und die Haushalte mit stark steigenden Heiz- und Stromkosten konfrontiert werden.

Je länger es dauert, den Handel mit Russland wiederherzustellen, desto mehr werden die europäischen Volkswirtschaften und die Bürger insgesamt darunter leiden, und desto weiter wird der Wechselkurs des Euro fallen, was die Inflation in allen Mitgliedsländern anheizen wird. Die europäischen NATO-Länder verlieren nicht nur ihre Exportmärkte, sondern auch ihre Investitionsmöglichkeiten, um vom viel schnelleren Wachstum der eurasischen Länder zu profitieren, deren staatliche Planung und Widerstand gegen die Finanzialisierung sich als viel produktiver erwiesen hat als das neoliberale Modell der USA/NATO.

Es ist schwer zu erkennen, wie eine diplomatische Strategie mehr tun kann, als auf Zeit zu spielen. Das bedeutet, auf kurze Sicht zu leben, nicht auf lange Sicht. Die Zeit scheint auf der Seite Russlands, Chinas und der Handels- und Investitionsbündnisse zu sein, die sie aushandeln, um die neoliberale westliche Wirtschaftsordnung zu ersetzen.

Das eigentliche Problem Amerikas ist seine neoliberale postindustrielle Wirtschaft

Das Scheitern und die Rückschläge der US-Diplomatie sind das Ergebnis von Problemen, die über die Diplomatie selbst hinausgehen. Das zugrundeliegende Problem ist das Engagement des Westens für Neoliberalismus, Finanzialisierung und Privatisierung. Anstelle einer staatlichen Subventionierung der grundlegenden Lebenshaltungskosten, die von der Arbeit benötigt werden, wird das gesamte soziale Leben dem "Markt" unterworfen - einem einzigartig Thatcher'schen deregulierten "Chicago Boys"-Markt, in dem Industrie, Landwirtschaft, Wohnungsbau und Finanzwesen dereguliert und zunehmend räuberisch sind, während die Bewertung von Finanz- und Rentenvermögen - hauptsächlich der Reichtum des reichsten einen Prozents - stark subventioniert wird. Einkommen wird zunehmend durch Finanz- und Monopolrenten erzielt, und Vermögen wird durch verschuldete "Kapital"-Gewinne bei Aktien, Anleihen und Immobilien gemacht.

Die US-Industrieunternehmen haben sich mehr um die "Schaffung von Wohlstand" bemüht, indem sie den Kurs ihrer Aktien steigerten, indem sie über 90 Prozent ihrer Gewinne für Aktienrückkäufe und Dividendenausschüttungen verwendeten, anstatt in neue Produktionsanlagen zu investieren und mehr Arbeitskräfte einzustellen. Das Ergebnis langsamerer Kapitalinvestitionen ist die Demontage und finanzielle Kannibalisierung der Unternehmensindustrie, um finanzielle Gewinne zu erzielen. Und in dem Maße, in dem Unternehmen Arbeitskräfte einstellen und neue Produktionsanlagen errichten, geschieht dies im Ausland, wo Arbeitskräfte billiger sind.

Die meisten asiatischen Arbeitskräfte können es sich leisten, für niedrigere Löhne zu arbeiten, weil sie viel niedrigere Wohnkosten haben und keine Schulden für die Ausbildung machen müssen. Die Gesundheitsversorgung ist ein öffentliches Recht und keine finanzierte Markttransaktion, und die Renten werden nicht im Voraus von Arbeitnehmern und Arbeitgebern bezahlt, sondern sind öffentlich. Insbesondere in China soll verhindert werden, dass der rentierliche Finanz-, Versicherungs- und Immobiliensektor (FIRE) zu einem lästigen Kostenfaktor wird, dessen wirtschaftliche Interessen von denen einer sozialistischen Regierung abweichen.

China betrachtet Geld und Bankwesen als öffentliches Gut, das zu Zwecken geschaffen, ausgegeben und verliehen wird, die zur Steigerung der Produktivität und des Lebensstandards (und zunehmend auch zur Erhaltung der Umwelt) beitragen. Es lehnt das von den USA geförderte neoliberale Modell ab, das vom IWF, der Weltbank und der Welthandelsorganisation auferlegt wurde.

Die globale wirtschaftliche Zerrüttung geht weit über den Konflikt der NATO mit Russland in der Ukraine hinaus. Als die Regierung Biden Anfang 2021 ihr Amt antrat, hatten Russland und China bereits die Notwendigkeit erörtert, ihren Außenhandel und ihre Investitionen zu entdollarisieren und ihre eigenen Währungen zu verwenden[4], was einen Quantensprung in der Organisation einer neuen Zahlungsverkehrsinstitution bedeutet. Die Planung war noch nicht über grobe Umrisse der Funktionsweise eines solchen Systems hinausgekommen, aber die Beschlagnahmung der russischen Währungsreserven durch die USA machte eine solche Planung dringend erforderlich, angefangen bei einer BRICS-plus-Bank. Eine eurasische Alternative zum IWF würde dessen Fähigkeit beseitigen, neoliberale Sparauflagen" durchzusetzen, um die Länder zu zwingen, ihre Zahlungen an die Arbeitnehmer zu senken und ihre ausländischen Gläubiger vorrangig zu bezahlen, anstatt sich selbst zu ernähren und ihre eigenen Volkswirtschaften zu entwickeln. Neue internationale Kredite werden nicht mehr in erster Linie zur Begleichung von Dollar-Schulden vergeben, sondern sind Teil eines Prozesses neuer gegenseitiger Investitionen in die Basisinfrastruktur, um das Wirtschaftswachstum und den Lebensstandard zu beschleunigen. Andere Institutionen werden in dem Maße aufgebaut, in dem China, Russland, Iran, Indien und ihre künftigen Verbündeten eine ausreichend große kritische Masse darstellen, um auf der Grundlage ihres eigenen Reichtums an Bodenschätzen und ihrer Produktionskraft einen "Alleingang" zu wagen.

Die grundsätzliche Politik der USA bestand darin, damit zu drohen, Länder zu destabilisieren und sie vielleicht zu bombardieren, bis sie sich bereit erklären, neoliberale Politiken zu übernehmen und ihren öffentlichen Bereich zu privatisieren. Aber gegen Russland, China und den Iran vorzugehen, ist eine viel größere Herausforderung. Die NATO hat sich selbst der Fähigkeit beraubt, einen konventionellen Krieg zu führen, indem sie ihre - zugegebenermaßen weitgehend veralteten - Waffenbestände in der Ukraine verschlingen ließ. In jedem Fall kann keine Demokratie in der heutigen Welt eine Wehrpflicht auferlegen, um einen konventionellen Landkrieg gegen einen bedeutenden/großen Gegner zu führen. Die Proteste gegen den Vietnamkrieg in den späten 1960er Jahren beendeten die Wehrpflicht in den USA, und die einzige Möglichkeit, ein Land wirklich zu erobern, besteht darin, es im Landkrieg zu besetzen. Diese Logik impliziert auch, dass Russland ebenso wenig in der Lage ist, in Westeuropa einzumarschieren, wie die NATO-Staaten Wehrpflichtige in den Kampf gegen Russland schicken können.

Damit bleibt den westlichen Demokratien nur noch eine Art von Krieg: der Atomkrieg - oder zumindest die Bombardierung aus der Ferne, wie sie in Afghanistan und im Nahen Osten durchgeführt wurde, ohne dass westliche Arbeitskräfte benötigt werden. Das ist überhaupt keine Diplomatie. Es handelt sich lediglich um die Rolle des Zerstörers. Aber das ist die einzige Taktik, die den Vereinigten Staaten und der NATO Europa zur Verfügung steht. Es ähnelt frappierend der Dynamik der griechischen Tragödie, in der Macht zu einer Hybris führt, die anderen schadet und daher letztlich unsozial - und letztlich selbstzerstörerisch - ist.

Wie also können die Vereinigten Staaten ihre weltweite Vorherrschaft aufrechterhalten? Sie haben sich deindustrialisiert und ihre Auslandsschulden in einer Höhe angehäuft, die weit über jede vorhersehbare Zahlungsmöglichkeit hinausgeht. Gleichzeitig verlangen ihre Banken und Anleihegläubiger, dass der Globale Süden und andere Länder ausländische Dollar-Anleihegläubiger angesichts ihrer eigenen Handelskrise bezahlen, die aus den steigenden Energie- und Lebensmittelpreisen resultiert, die durch Amerikas antirussische und antichinesische Kriegstreiberei verursacht wurden. Diese Doppelmoral ist ein grundlegender innerer Widerspruch, der zum Kern der heutigen neoliberalen westlichen Weltanschauung gehört.

Ich habe die möglichen Szenarien zur Lösung dieses Konflikts in meinem kürzlich erschienenen Buch The Destiny of Civilization beschrieben: Finanzkapitalismus, Industriekapitalismus oder Sozialismus. Es ist jetzt auch in E-Book-Form bei Counterpunch Books erschienen.

Text, Firmenname Beschreibung automatisch generiert

"Interview von Außenminister Sergej Lawrow mit dem Fernsehsender RT, der Agentur Sputnik und der internationalen Informationsagentur Rossiya Segodnya, Moskau, 20. Juli 2022", Russisches Außenministerium, 20. Juli 2022. https://mid.ru/en/foreign_policy/news/1822901/. Aus Johnson's Russia List, 21. Juli 2022, #5. ↑
Internationale Seeschifffahrtsorganisation, "Maritime Security and Safety in the Black Sea and Sea of Azov", https://www.imo.org/en/MediaCentre/HotTopics/Pages/MaritimeSecurityandSafetyintheBlackSeaandSeaofAzov.aspx. Siehe Yves Smith, Some Implications of the UN's Ukraine Grain and Russia Fertilizer/Food Agreements," Naked Capitalism, 25. Juli 2022, und Lawrows Rede vom 24. Juli vor der Arabischen Liga. ↑
Mein Superimperialismus: The Economic Strategy of American Empire (3. Aufl., 2021) beschreibt, wie der Treasury-Bill-Standard Amerika einen Freifahrtschein verschafft und es ihm ermöglicht hat, ungehindert Zahlungsbilanzdefizite zu machen, einschließlich der Kosten für seine Militärausgaben in Übersee. ↑
Radhika Desai und Michael Hudson (2021), "Beyond Dollar Creditocracy: A Geopolitical Economy", Valdai Club Paper No. 116. Moskau: Valdai Club, 7. Juli, nachgedruckt in Real World Economic Review (97), https://rwer.wordpress.com/2021/09/23.


 

 

Wir sollten Wladimir Putin dankbar sein, dazu haben wir allen Grund!

Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen." Immanuel Kant

Die Rolle des Großkapitals im Ukrainekrieg

AnderweltOnline.com vom 28. Juli 2022

Autor: Peter Haisenko 


Wenn Krieg geführt wird, geht es zumeist um Religion oder Wirtschaft. Die Religion der US-geführten Kriege der Neuzeit heißt „Demokratie“. Ebenso geht es bei diesen Kriegen um wirtschaftliche Interessen. Dieser Aspekt wird bei den Betrachtungen zum Ukrainekrieg zu wenig beleuchtet.


Nicht erst seit dem Maidan-Putsch liegt die Wirtschaft der Ukraine darnieder. Seit der Gründung dieses Staatsgebildes vor bald dreißig Jahren ging es nur bergab. Die Regierungen in Kiew versilberten alles, was irgendwie Geld in die Kassen bringen konnte. Allerdings war bis zum Putsch auf dem Maidan nicht erlaubt, Land in größerem Ausmaß an ausländische „Investoren“ zu verkaufen. Poroschenko hat das geändert. Seither sind riesige Landmengen an westliche Oligarchen verkauft worden. Bill Gates wird als Käufer genannt. In den USA selbst ist er schon zu einem der größten Landbesitzer aufgestiegen, aber in der Ukraine ist er vergleichsweise nur ein kleiner Fisch.


Kiew hat 30 Prozent des Landes verkauft


Die gesamte Fläche der Ukraine beträgt 600.000 Quadratkilometer. Der größte Teil davon ist wertvollstes Ackerland. 170.000 Quadratkilometer davon befinden sich aktuell in ausländischem Besitz. Das sind etwa 17 Millionen Hektar. Um hierzu einen Vergleich zu setzen, muss man wissen, dass es in ganz Italien nur 16,7 Millionen Hektar Ackerland gibt. Aber auch auf die Ukraine allein betrachtet, heißt das, dass nahezu 30 Prozent des gesamten ukrainischen Bodens nicht mehr den Ukrainern gehört. Dieser beispiellose Ausverkauf ist unauffällig während der letzten acht Jahre abgewickelt worden. Das hat es noch niemals in der Geschichte gegeben, dass ein Land fast ein Drittel seines Bodens in derart kurzer Zeit an ausländische Investoren verkauft hat. Wie war das überhaupt möglich?

https://www.australiannationalreview.com/lifestyle/three-large-american-multinationals-bought-17-million-hectares-of-ukrainian-agricultural-land/


Den privaten Besitz von Land gab es in der Sowjetunion nicht und folgerichtig auch nicht im Gebiet der Ukraine. Das ist im Wesentlichen auch so geblieben, bis zum Putsch auf dem Maidan. Es musste also der Staat selbst gewesen sein, der diese Ländereien anschließend an das westliche Kapital verhökert hat. Wohin dieses Geld aus den Verkäufen geflossen ist, ist genauso wenig bekannt, wie der Vorgang an sich. Eines sollte aber klar sein: Den Ukrainern selbst hat es nicht geholfen, während die Oligarchen ihre Vermögen weiter aufblasen konnten. Man darf auch annehmen, dass große Teile davon in die militärische Ausrüstung geflossen sind, die während der letzten sieben Jahre von Kiew aufgekauft worden ist.


Amerikanische Großkonzerne haben sich breit gemacht


Wem gehören also heute fast 30 Prozent des ukrainischen Bodens? Da fallen sofort drei amerikanische Großkapitalisten auf: Cargill, Dupont und Monsanto. Letzteres ist zwar offiziell ein deutsch-australisches Unternehmen, aber mit amerikanischem Kapital. Ihre Hauptaktionäre sind Vanguard, BlackRock und Blackstone. BlackRock ist ein Fonds, der ein Vermögen von 10 Billionen Dollar verwaltet, Vanguard verwaltet 6 Billionen Dollar, Blackstone 881 Milliarden. ( Eine „Billion“ sind 1.000 Milliarden ) Das sind also die Unternehmen, die die Zukunft nicht nur der Ukraine „gestalten“. Und nochmals: Diesen Unternehmen gehören fast 30 Prozent der Ukraine. Bei diesen 30 Prozent ist Bill Gates noch nicht eingerechnet. So ist es nur logisch, dass diese Kapitalgiganten ein starkes Interesse daran haben, wie es jetzt in der Ukraine weiter geht.


Wieviele Anteile des ausländischen Besitzes sich in den Regionen befinden, die bereits von Russland befreit worden sind, ist nicht bekannt. Sie sind, Stand heute, bereits für die ausländischen Investoren verloren. Ist es da ein Wunder, dass die Vasallen des Kapitals, also alle westlichen Regierungen, laut rufen, Russland darf und wird diesen Krieg nicht gewinnen? Geht es also wieder einmal nicht um die „Verteidigung unserer Demokratie“ oder gar um die Ukrainer selbst, sondern vielmehr um den „Besitz“ der westlichen Oligarchen? Befürchten letztere, dass bei einem Regierungswechsel in Kiew hin zu einem echten Rechtsstaat auch die dubiosen Landverkäufe genauer angesehen und möglicherweise annulliert werden? Dass aufgedeckt wird, wieviel Schmiergelder geflossen sind? Das wäre sowohl für die Aufkäufer als auch die politischen Akteure in Kiew eine Katastrophe. Ist das ein oder gar der wesentliche Grund für die bedingungslose Unterstützung des Putschregimes in Kiew?


In wessen Interesse handelt die Regierung in Kiew?
Zudem sollte man sich fragen, für wessen Interessen eine Regierung handelt, die 30 Prozent ihres Staatsgebiets ans Ausland verkauft. Begibt sich eine solche Regierung nicht freiwillig in den Status einer Kolonie? In den Zustand, dass billige ukrainische Arbeitskräfte für den Gewinn ausländischer Eigentümer arbeiten? Dass diese alles abschöpfen und für die Ukrainer selbst nur die Brosamen übrig bleiben? Eben in den Zustand, in dem sich Russland unter Jelzin befand, als britische Ölkonzerne in Sibirien Öl förderten und der Staat Russland sogar noch zuzahlen musste. Als sich Russland beinahe in einem Kolonialstatus gegenüber dem westlichen Kapital befand.


Vor der Erlösung kommt die Katharsis. Russland lag am Boden, bis Putin kam und dem Wahnsinn ein Ende bereitet hat. Kann man jetzt hoffen, dass nach der russischen Operation auch in Kiew ein „Putin“ an die Macht kommt, der das kaputte und korrupte Land aus den Klauen der Finanzoligarchen befreit und wirklich etwas für die eigene Bevölkerung tut? Das, und nur das, könnte die Ukraine stabilisieren und näher an europäische Standards bringen, in zehn oder zwanzig Jahren. Da würde es aber den Oligarchen nicht nur in der Ukraine ähnlich ergehen müssen, wie den Oligarchen in Russland, die Putin als eine seiner ersten Handlungen entmachtet hatte. Ist es das, wogegen der Westen da kämpft und die Waffen liefert?


Soll die Ukrane „germanisiert“ werden?
In der Ukraine ist es vor allem der Agrarsektor, der die Wirtschaft am Leben erhält. Die Industrieproduktion liegt darnieder und wenn neue Produktionsstätten errichtet werden, sind die auch in ausländischem Besitz. Das, um von den extrem niedrigen Löhnen zu profitieren. Also nochmals die Frage, in wessen Interesse eine Regierung handelt, die solche Vorgänge nicht nur duldet, sondern fördert oder gar selbst betreibt. Gibt es da vielleicht Vorbilder? Eines fällt mir da spontan ein: Deutschland oder besser die BRD. Deutschlands Kapital ist die Industrieproduktion. Doch wem gehört die und wohin fließen demnach die Dividenden, die Gewinne? Etwa achtzig Prozent der Aktien der DAX-Unternehmen sind in den Händen des amerikanischen Großkapitals.


Wenn man angesichts dieses Umstands und der mutwilligen Zerstörung der deutschen Industrie durch die irrsinnige, selbstzerstörerische Politik der Sanktionen gegen Russland von einer „Ukrainisierung“ Deutschlands spricht, wäre es dann falsch, von einer „Germanisierung“ der Ukraine zu sprechen? In dem Sinn, dass dort auch alles in amerikanischen Besitz überführt wird, was das Land an gewinnträchtigen Möglichkeiten bietet. Eben den fruchtbaren Boden und die billigen Arbeitskräfte, die immer noch eine gute Ausbildung haben. Und eben die übergroße Anzahl an Biolaboren, die die USA in der Ukraine betrieben haben.


Putin bereitet demokratische Entscheidungen vor
Putin hat am Anfang der Operation gesagt, er werde damit dem Weltbeherrschungswahn der Angelsachsen ein Ende setzen; der ungestörten Ausbeutung durch das Großkapital. Jetzt wurde klargestellt, dass Russland den Ukrainern helfen wird, ihre korrupte Regierung aus dem Amt zu jagen. Und nein, Russland plant nicht den Sturz der Regierung in Kiew nach CIA-Muster, sondern will bei einem demokratischen Prozess hilfreich sein. Ebenso, wie Russland Referenden vorbereitet, mit denen die Menschen in der Ukraine selbst bestimmen sollen, wie ihre politische Zukunft aussehen soll.


Dass ein solcher demokratischer Vorgang nicht im Sinn der ausländischen Landbesitzer sein kann, ist selbsterklärend. So kann man sagen, dass diese Großkapitalisten zumindest ein großer Teil der Kampagnen sind, die die unbedingte Solidarität mit Kiew fordern und die Waffenlieferungen, an denen sie auch noch verdienen. Es geht also bei der Ukraine wieder einmal keineswegs um die Schicksale der Ukrainer oder die der Europäer, sondern nur um Geld, Gewinn und die zugehörige Macht.
Es wäre an der Zeit, dem Beispiel Putins zu folgen und auch im Westen die Oligarchen zu entmachten. Das könnte ein Schritt in Richtung eines Weltfriedens sein und den hat Putin mit seiner Sonderoperation eingeleitet. Danke dafür!


 

 

Auf dem Weg nach Samarkand
5917 Ansichten 31. Juli 2022 6 Kommentare

Von Pepe Escobar, gepostet mit der Erlaubnis des Autors und in weiten Teilen quer gepostet

Die SCO und andere paneurasische Organisationen spielen ein völlig anderes - respektvolles, einvernehmliches - Spiel. Und genau deshalb erregen sie die volle Aufmerksamkeit der meisten Länder des globalen Südens.

Bei der Tagung des SOZ-Ministerrats am vergangenen Freitag in Taschkent ging es um eine sehr ernste Angelegenheit. Es war das wichtigste Vorbereitungstreffen vor dem SOZ-Gipfel Mitte September im sagenumwobenen Samarkand, wo die SOZ eine mit Spannung erwartete "Erklärung von Samarkand" veröffentlichen wird.

Was in Taschkent geschah, wurde im kollektiven Westen vorhersehbar nicht berichtet und ist in weiten Teilen des Ostens immer noch nicht verdaut.

Es ist also wieder einmal am russischen Außenminister Sergej Lawrow, die Dinge auf den Punkt zu bringen. Der weltweit führende Diplomat hat - inmitten des tragischen Dramas der von den Amerikanern eingefädelten Ära der Nicht-Diplomatie, Drohungen und Sanktionen - die beiden sich überschneidenden Hauptthemen herausgearbeitet, die die SOZ als eine der wichtigsten Organisationen auf dem Weg zur Integration Eurasiens vorantreiben. Interkonnektivität und "die Schaffung effizienter Transportkorridore". Der Krieg der Wirtschaftskorridore ist eines der Hauptmerkmale des 21. Zeichnung "des Fahrplans für die schrittweise Erhöhung des Anteils der nationalen Währungen an den gegenseitigen Abrechnungen". In der Fragestunde hat Lawrow jedoch praktisch alle wichtigen Tendenzen des derzeitigen, glühenden Zustands der internationalen Beziehungen dargelegt. Dies sind die wichtigsten Erkenntnisse.

Wie zufrieden sind Sie mit dem US-Dollar?

Afrika: "Wir sind übereingekommen, dass wir den Staats- und Regierungschefs Vorschläge für konkrete Maßnahmen zur Umstellung auf nationale Währungen zur Prüfung vorlegen werden. Ich denke, dass jetzt jeder darüber nachdenken wird. Afrika hat bereits ähnliche Erfahrungen gemacht: gemeinsame Währungen in einigen subregionalen Strukturen, die jedoch im Großen und Ganzen an westliche Währungen gekoppelt sind. Ab 2023 wird auf dem afrikanischen Kontinent eine kontinentale Freihandelszone in Betrieb genommen. Ein logischer Schritt wäre es, diese durch Währungsabkommen zu stärken.

Weißrussland - und viele andere - wollen der SOZ beitreten: "Es gibt einen breiten Konsens über die belarussische Kandidatur (...) Ich habe es heute gespürt. Es gibt eine Reihe von Anwärtern auf den Status eines Beobachters, eines Dialogpartners. Einige arabische Länder zeigen ein solches Interesse, ebenso wie Armenien, Aserbaidschan und eine Reihe asiatischer Staaten."

Getreidediplomatie: "Was die Frage des russischen Getreides betrifft, so waren es die amerikanischen Sanktionen, die aufgrund der auferlegten Beschränkungen die vollständige Umsetzung der unterzeichneten Verträge nicht zuließen: Russischen Schiffen ist es untersagt, in eine Reihe von Häfen einzulaufen, ausländischen Schiffen ist es untersagt, russische Häfen anzulaufen, um Exportgüter zu übernehmen, und die Versicherungsprämien sind gestiegen (...) Auch die Finanzketten werden durch die unrechtmäßigen Sanktionen der USA und der EU unterbrochen. Insbesondere die Rosselkhozbank, über die alle wichtigen Abrechnungen für Lebensmittelexporte laufen, war eine der ersten, die auf der Sanktionsliste stand. UN-Generalsekretär A. Guterres hat sich verpflichtet, diese Hindernisse bei der Bewältigung der weltweiten Nahrungsmittelkrise zu beseitigen. Schauen wir mal."

Taiwan: "Wir diskutieren dies nicht mit unserem chinesischen Kollegen. Russlands Position, dass es nur ein China gibt, bleibt unverändert. Die Vereinigten Staaten bestätigen regelmäßig dieselbe Linie in Worten, aber in der Praxis stimmen ihre 'Taten' nicht immer mit den Worten überein. Wir haben kein Problem damit, den Grundsatz der chinesischen Souveränität aufrechtzuerhalten.

Sollte die SCO den US-Dollar aufgeben? "Jedes SCO-Land muss für sich selbst entscheiden, inwieweit es sich auf den Dollar verlassen möchte, wobei die absolute Unzuverlässigkeit dieser Währung im Hinblick auf möglichen Missbrauch zu berücksichtigen ist. Die Amerikaner haben dies mehr als einmal gegenüber einer Reihe von Staaten ausgenutzt."

Warum die SCO wichtig ist: "In der SOZ gibt es keine Führer und Gefolgsleute. In der Organisation gibt es keine Situationen wie in der NATO, wo die USA und ihre engsten Verbündeten allen anderen Mitgliedern des Bündnisses die eine oder andere Linie aufzwingen. In der Schanghaier Organisation für Zusammenarbeit kommt es nicht zu der Situation, die wir derzeit in der EU erleben: Souveräne Länder werden buchstäblich 'ausgeknockt', indem man von ihnen verlangt, dass sie entweder den Kauf von Gas einstellen oder dessen Verbrauch unter Verletzung nationaler Pläne und Interessen reduzieren."

Lawrow betonte auch, dass "andere Strukturen im eurasischen Raum, z.B. die EAEU und die BRICS, auf denselben Prinzipien beruhen und funktionieren" wie die SOZ. Und er verwies auf die wichtige Zusammenarbeit mit den 10 Mitgliedsstaaten der ASEAN.

Damit bereitete er den Weg für den entscheidenden Punkt: "All diese Prozesse tragen in ihrer Verflechtung dazu bei, die Große Eurasische Partnerschaft zu bilden, von der Präsident Wladimir Putin wiederholt gesprochen hat. Wir sehen in ihnen einen Nutzen für die gesamte Bevölkerung des eurasischen Kontinents".

Diese afghanischen und arabischen Leben

Die wirklich große Geschichte der Rasenden Zwanziger ist, wie die militärische Sonderoperation (SMO) in der Ukraine de facto "all diese Prozesse" in Gang gesetzt hat, wie Lawrow sagte, die gleichzeitig zu einer unaufhaltsamen eurasischen Integration führen. Einmal mehr musste er an zwei grundlegende Tatsachen erinnern, die sich im gesamten Westen weiterhin jeder ernsthaften Analyse entziehen:

Fakt 1: "Alle unsere Vorschläge zu ihrer Beseitigung [in Bezug auf die NATO-Erweiterungsanlagen] auf der Grundlage des Prinzips der gegenseitigen Achtung der Sicherheitsinteressen wurden von den USA, der EU und der NATO ignoriert."

Fakt 2: "Als die russische Sprache in der Ukraine verboten wurde und die ukrainische Regierung neonazistische Theorien und Praktiken förderte, widersetzte sich der Westen nicht, sondern ermutigte im Gegenteil die Handlungen des Kiewer Regimes und bewunderte die Ukraine als 'Hochburg der Demokratie'. Die westlichen Länder versorgten das Kiewer Regime mit Waffen und planten den Bau von Marinestützpunkten auf ukrainischem Gebiet. All diese Maßnahmen zielten ganz offen darauf ab, die Russische Föderation einzudämmen. Wir warnen seit 10 Jahren, dass dies inakzeptabel ist".

Es passt auch, dass Lawrow Afghanistan, Irak und Libyen noch einmal in den Kontext stellt: "Erinnern wir uns an das Beispiel Afghanistan, wo sogar Hochzeitszeremonien Gegenstand von Luftangriffen waren, oder an den Irak und Libyen, wo die Staatlichkeit völlig zerstört wurde und viele Menschenleben geopfert wurden. Wenn Staaten, die ohne weiteres eine solche Politik betrieben haben, jetzt einen Aufstand um die Ukraine machen, kann ich daraus schließen, dass das Leben von Afghanen und Arabern den westlichen Regierungen nichts bedeutet. Das ist bedauerlich. Die Doppelmoral, diese rassistischen und kolonialen Instinkte müssen beseitigt werden."

Putin, Lawrow, Patruschew und Madwedew haben in letzter Zeit immer wieder den rassistischen, neokolonialen Charakter der NATO-Stan-Matrix betont. Die SOZ und andere paneurasische Organisationen spielen ein völlig anderes - respektvolles, einvernehmliches - Spiel. Und deshalb genießen sie die volle Aufmerksamkeit der meisten Länder des globalen Südens. Nächster Halt: Samarkand.

Von Balkh nach Konya:
Auf den Spuren von Rumis spiritueller Geopolitik

4323 Ansichten 31. Juli 2022 13 Kommentare

Von Pepe Escobar, veröffentlicht mit der Erlaubnis des Autors und in weiten Teilen als Querverweis veröffentlicht

KONYA - Der mystische Dichter, Sufi, Theosoph und Denker Jalal al-Din Rumi ist eine der beliebtesten historischen Persönlichkeiten der Geschichte, in Ost und West. Er war ein Wanderer auf der Suche nach dem Licht und charakterisierte sich selbst folgendermaßen: "Ich bin nichts weiter als ein demütiger Liebhaber Gottes."

Die Ära von Rumis Vater - Sultan Bahaeddin Veled (1152-1231) und seinem Sohn (1207-1273) - war eine außergewöhnliche sozio-politische Achterbahnfahrt. Es ist für uns heute absolut unmöglich, die Ideen, Anspielungen und Parabeln zu verstehen, die Rumis Hauptwerk, das sechsbändige Masnevi , in 25.620 Couplets durchziehen, ohne eine ernsthafte Zeitreise zu unternehmen.

In den Masnevi , die in Persisch geschrieben sind - der wichtigsten Literatursprache in West- und Zentralasien zu jener Zeit - benutzt Rumi die Poesie im Wesentlichen als Werkzeug, um göttliche Geheimnisse zu lehren, indem er sie durch Gleichnisse erklärt. Das Rumi-Projekt besteht darin, dem Menschen den Weg zur göttlichen Liebe zu zeigen und ihn von einer niedrigen Stufe zur höchsten zu führen. Vom Moloch des Techno-Feudalismus erdrückt und unterdrückt, müssen wir diese Lehren heute vielleicht mehr denn je in der Geschichte beherzigen.

Unmittelbar nach Rumis Tod im Jahr 1273 erfreute sich die Masnevi in ganz Eurasien großer Beliebtheit - von Indien, Pakistan und Afghanistan bis nach Zentralasien, Iran und der Türkei. Langsam aber sicher erreichten der Mann und sein Werk schließlich auch den Westen (Goethe war fasziniert) und inspirierten eine Fülle von gelehrten Kommentaren in Persisch, osmanischem Türkisch, Urdu und Englisch.

"Der Meister aus Anatolien"

Beginnen wir unsere Zeitreise im 11. Jahrhundert, als einige türkische Stämme nach der Durchquerung von Transoxiana begannen, sich in Nordpersien niederzulassen. Diese neuen türkischen Stämme - von den Ghaznaviden bis zu den Seldschuken (eigentlich ein Zweig eines Turkmenenstammes) - bildeten fabelhafte Dynastien, die eine Schlüsselrolle bei der Vermischung der türkischen und persischen Kultur spielten (was die Chinesen heute, wenn sie es auf die Neue Seidenstraße anwenden, "Kontakte von Mensch zu Mensch" nennen).

Der Islam verbreitete sich in Persien unter der Herrschaft der religiös toleranten Samaniden sehr schnell. Dies war der Grundstein für Mahmud von Ghazna (998-1030), der ein großes türkisches Reich gründete, das sich vom Nordosten Persiens bis in die entlegensten Teile Indiens erstreckte. Mahmud machte einen großen Eindruck auf Rumi.

Während die Ghaznaviden in Ostpersien mächtig blieben, errichteten die Seldschuken ein mächtiges Reich nicht nur in Teilen Irans, sondern auch in den entlegenen Gebieten Anatoliens (genannt Arz-I Rum). Das ist der Grund, warum Rumi Mavlana-yi Rum ("der Meister aus Anatolien") genannt wird.

Rumi lebte als Kind im legendären Balkh (Teil von Khorasan in Nordafghanistan), der Hauptstadt des Khwarazm-Reiches. Als er und sein Vater noch dort lebten, war der König Ala al-Din, der aus einer von einem türkischen Sklaven gegründeten Dynastie stammte.

Nach einer Reihe äußerst chaotischer Auseinandersetzungen um das Königreich sah sich Ala al-Din in einer Schlacht mit dem König von Samarkand, Osman Khan, konfrontiert. Das endete 1212 in einem Massaker, bei dem Ala al-Dins Soldaten 10.000 Menschen in Samarkand töteten. Der junge Rumi war schockiert.

Ala al-Din wollte nicht weniger als der absolute Herrscher der muslimischen Welt sein. Er weigerte sich, dem Kalifen in Bagdad zu gehorchen. Er hegte sogar Pläne für China - wo Dschingis Khan bereits Pekin erobert hatte.

Ala al-Din schickte einen Gesandten nach China, der von Dschingis sehr gut behandelt wurde, da er - wie sollte es anders sein - ein Auge auf gute Geschäfte zwischen den beiden Reichen geworfen hatte (wieder die Seidenstraße). Dschingis schickte seine Gesandten voller Geschenke zurück. Ala al-Din empfing sie im Jahr 1218 in Transoxiana.

Doch dann raubte und tötete der Gouverneur einer seiner Provinzen, ein naher Verwandter, einige der Mongolen. Dschingis verlangte Bestrafung. Der Sultan weigerte sich. Nun, man will sich nicht mit Dschingis Khan anlegen. Daraufhin begann er eine Reihe von Massakern in Persien, und das Khwarazm-Reich - mit seinen großen Städten Samarkand, Buchara, Balkh und Merv - brach unweigerlich zusammen. Zu diesem Zeitpunkt hatten Rumi und sein Vater das Land bereits verlassen.

Wie Bagdad war jede dieser fabelhaften Städte ein Zentrum der Gelehrsamkeit. In Rumis Balkh herrschte eine Mischkultur aus Arabern, Sassaniern, Türken, Buddhisten und Christen. Nach Alexander dem Großen wurde Balkh zum Zentrum des griechisch-baktrischen Raums. Kurz vor dem Aufkommen des Islam war es ein Zentrum des Buddhismus und der zoroastrischen Lehre. Die ganze Zeit über war es eines der großen Zentren der alten Seidenstraßen.

Unterwegs mit 300 Kamelen

Der Held von Rumis Masnevi, Ibrahim Adham, hatte wie Buddha aus Liebe zu Gott auf seinen Thron verzichtet und war das Vorbild für den Sufismus, der später in diesen Breitengraden aufblühte und als Khorasani-Schule bekannt wurde.

Wie Prof. Dr. Erkan Turkmen, der in Peschawar geboren wurde und heute ein hochrangiger Gelehrter an der Karatay-Universität in Konya ist und u. a. ein schönes Buch mit dem Titel "Roses from Rumi's Rose Garden" (Rosen aus Rumis Rosengarten) verfasst hat, sagt, gibt es zwei äußerst zuverlässige Quellen für die außergewöhnliche Pilgerreise von Rumis Vater Bahaeddin und seiner Familie von Balkh nach Konya, mit Büchern, Lebensmitteln und Hausrat auf dem Rücken von 300 Kamelen, begleitet von 40 religiösen Menschen. Die Quellen sind zwangsläufig Vater und Sohn (Rumis Bericht ist in Versen geschrieben).

Die erste große Station war Bagdad. An den Eingangstoren fragten die Wachen, wer sie seien. Rumis Vater sagte: "Wir kommen von Gott und werden zu Ihm zurückkehren. Wir sind aus der nicht existierenden Welt gekommen und werden wieder dorthin zurückkehren.

Kalif al-Nasir rief seinen obersten Gelehrten Suhreverdi herbei, der sofort grünes Licht für die Neuankömmlinge gab. Doch Rumis Vater wollte nicht unter dem Schutz des Kalifen bleiben, der für seine Grausamkeit bekannt war. So reiste er nach einigen Jahren nach Mekka zur Hadsch und dann nach Damaskus - einer zur Zeit der Abbasiden und Seldschuken extrem gut organisierten Stadt mit 660 Moscheen, mehr als 40 Medressen, 100 Bädern und vielen berühmten Gelehrten.

Die letzten Stationen auf der Reise der Familie waren Erjinzan in Anatolien - bereits ein Zentrum des Handels und der Kultur - und dann Larende (heute Karaman), 100 km südlich von Konya. Heute ist Karaman nur eine kleine türkische Provinz, aber damals reichte sie im Süden bis nach Antalya. Hier lebten viele christliche Türken, die Türkisch mit dem griechischen Alphabet schrieben.

Dort hat Rumi geheiratet. Danach wurde sein Vater von Sultan Ala al-Din Kayqubad I. (1220-1237) nach Konya eingeladen, wo er sich und seine Familie bis zu seinem Tod im Jahr 1231 niederließ.

Die Seldschuken in Anatolien gingen im Jahr 1075 in die Geschichte ein, als Alp Arslan die Byzantiner in der legendären Schlacht von Manzikert besiegte. Ein Jahrhundert später, im Jahr 1107, besiegte Qilich Arslan die Kreuzfahrer, und das Seldschukenreich begann sich sehr schnell auszubreiten. Es dauerte einige Jahrzehnte, bis die Christen begannen, das Unvermeidliche zu akzeptieren: die Präsenz der Türken in Anatolien. Später begannen sie sogar, sich zu vermischen.

Die goldene Ära der Seldschuken war unter Sultan Ala al-Din Kayqubad I. (der Rumis Familie nach Konya einlud), der Zitadellen um Konya und Kayseri baute, um sie vor der kommenden mongolischen Invasion zu schützen, und seine Winter an der schönen Mittelmeerküste in Antalya verbrachte.

In Konya mischte sich Rumi nicht in die Politik ein und scheint auch keine engen Beziehungen zur königlichen Familie gehabt zu haben. Er war weithin entweder als Mevlana (unser Meister) oder als Rumi (der Anatolier) bekannt. In der Türkei ist er heute einfach als Mevlana und im Westen als Rumi bekannt. In seiner lyrischen Poesie verwendet er das Pseudonym Khamush (Stiller). Die AKP von Sultan Recep Tayyip Erdogan - ein höchst materialistisches Unternehmen, das sich in zweifelhaften Geschäften suhlt - ist nicht gerade begeistert von Rumis Sufismus.

Unter der grünen Kuppel

Wie wir gesehen haben, verbrachte Rumi die meiste Zeit seiner Kindheit auf der Straße - er hat also nie eine reguläre Schule besucht. Seine frühe Ausbildung erhielt er von seinem Vater und anderen Gelehrten, die der Familie nach Karaman folgten. Auf seinem Weg traf Rumi auch viele andere berühmte Gelehrte, vor allem in Bagdad und Damaskus, wo er islamische Geschichte, den Koran und Arabisch studierte.

Als Rumi kurz vor der Fertigstellung des 6. Bandes der Masnevi stand, erkrankte er unter ständigem Fieber. Er verstarb am 17. Dezember 1273. Es wurde ein Fonds von 130.000 Dirham organisiert, um sein Grab zu errichten, zu dem auch die weltberühmte Grüne Kuppel (Qubbat ul-Khazra) gehört, die 1274 fertiggestellt wurde und derzeit renoviert wird.

Das Grabmal ist heute ein Museum (Konya beherbergt vor allem in den Museen für Völkerkunde und Archäologie erstaunliche Reliquien). Für die meisten Pilger aus allen Ländern des Islams und darüber hinaus, die kommen, um ihre spirituelle Ehrerbietung zu erweisen, gilt es jedoch als Schrein der Liebenden (Kaaba-yi Ushaq).

Diese Zeilen, die in seinem prächtigen hölzernen Sarkophag eingraviert sind, mögen eine Zusammenfassung all dessen sein, was Rumi zu Lebzeiten zu lehren versuchte:

"Wenn auf dem Lehm meines Grabes Weizen wächst und ihr daraus Brot backt, wird euer Rausch zunehmen, der Teig und der Bäcker werden verrückt werden und auch der Ofen wird aus Wahnsinn Verse rezitieren. Wenn du meinem Grab einen Besuch abstattest, wird es dir vorkommen, als würde es tanzen, denn Gott hat mich aus dem Wein der Liebe erschaffen und ich bin immer noch dieselbe Liebe, auch wenn der Tod mich zermalmen mag."

Ein Sufi ist per Definition ein Liebhaber Gottes. Die islamische Mystik kennt drei Stufen der Erkenntnis: das Wissen der Gewissheit, das Auge der Gewissheit und die Wahrheit der Gewissheit.

In der ersten Stufe versucht man, Gott durch intellektuelle Beweise zu finden (das Scheitern ist unvermeidlich). In der zweiten Stufe kann man in die göttlichen Geheimnisse eingeweiht werden. In der dritten Stufe ist man in der Lage, die Wirklichkeit zu sehen und sie geistig zu verstehen. Das ist ein Weg, der dem Erreichen der Erleuchtung im Buddhismus nicht unähnlich ist.

Zusätzlich zu diesen drei Stufen gibt es Wege, die zu Gott führen. Die Wahl eines Pfades - Tarikat - ist eine sehr komplizierte Angelegenheit. Es kann ein beliebiger Sufi-Orden sein - wie Mavleviya, Kadriya, Nakshbandiya - unter der Leitung eines Scheichs dieses speziellen Tarikat.

In diesen absurden Zeiten der Getreidediplomatie, die kaum in der Lage ist, die giftigen Auswirkungen der imperialen Sanktionen, die Teil eines Stellvertreterkriegs der Zivilisationen sind, zu beheben, kann ein Vers von Rumi - "Die himmlische Mühle gibt nichts, wenn du keinen Weizen hast" - unerwartete Perspektiven eröffnen.

Rumi will damit sagen, dass wir, wenn wir ohne Weizen in eine Mühle gehen, was bekommen? Nichts außer der Weiße des Bartes und der Haare (wegen des Mehls). In der gleichen Art und Weise: "Wenn wir keine guten Taten in die andere Welt mitnehmen, werden wir nichts als Schmerz im Herzen gewinnen, wenn wir aber unser geistiges Wesen entwickelt haben, werden wir Ehre und göttliche Liebe gewinnen."

Versuchen Sie einmal, das einem kreuzfahrenden kollektiven Westen zu erklären.

 

 

 

 

 

 

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Klein-wohn-formen Auf unserer eigenen Übersichtskarte machen wir die Kleinwohnform-Bewegung in der Schweiz sichtbar. Sie enthält viele wertvolle Infos und Kontakte zum Thema Kleinwohnformen.

Einkaufen ohne Impfung

Regionale Vernetzung mit Erzeugern und Dienstleistern ohne Zwichenhändler. Neue Bekanntschaften, Freundschaften und Gemeinschaften bilden sich...

 

kristallbild meines trinkwassers

 

Deine Nachbarschaft kocht füreinander!

Die issmit.app führt zukünftig Nachbarschaften zum gemeinsamen Kochen und Essen zusammen.

rotauf

Gemeinsam mit über 20 Schweizer Handwerksbetrieben produzieren wir die nachhaltigste Bekleidung fürs Draussensein weltweit...

Waldorf-Schule Turmalina

Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…

raus aus dem hamsterrad

es ist ein gutes video um mein politisch-spirituelles weltbild kennen zu lernen.

Vollkommen Frei - Lösungen für ein selbstbestimmtes Leben

Der Film zur Freiheit! Wir zeigen einfache Lösungen, die frei und unabhängig machen.
 

Armin Risi

Gott und die Götter
Die prophezeite Wiederkehr des vedischen Wissens

Traugott Ickerroth

Die neue Weltordnung - Band 2: Ziele, Orden und Rituale der Illuminati 

Reuter Nadine: «Du bist nicht allein!»

Wie dich die geistige Welt im täglichen Leben begleitet

 

Thorsten Schulte: Fremdbestimmt

Das beste Buch über den 2. Weltkrieg...

Economic Hitman - Wahre Ziele von Weltbank + IWF

John Perkins war ein Economic Hit Man, ein Wirtschaftsattentäter. 

 

Lais + Schetinin Schule

11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt.

senjora: lehrplan 21

Was Schüler über selbstorganisiertes Lernen denken
«Dieses selbstorganisierte Lernen besteht aus einem endlosen Ausprobieren» von Susanne Lienhard

 

ent-decke

 

Ent-Decke ist ein Internetportal in die Welt der besonderen, inhabergeführten, kleinen und mittelständischen Unternehmen. 

 

mitarbeiterInnen

gesucht unterstützung für newsletter, website

mein newsletter 1x pro W

geht an 12'000 abos.  ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...

 

in eigener sache: NL von markus rüegg

liebe leserin, lieber leser, schön, dass du meine newsletter liest und herzlichen dank für deine spende. ich versuche vor allem positiv-meldungen zu publizieren - sie machen mut und motivieren.

rüegg markus: für alle die bauen wollen

für alle die bauen wollen (nur deutsche schweiz)