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Analitik: Frankreich gibt Nordafrika auf/ Im Weltall werden die Karten neu gemischt/ Kleine Lektion von China/ Weg frei für Atomenergie/

 

 

Frankreich gibt Nordafrika auf

Frankreich zieht seine Truppen aus Nordafrika zurück. Bemerkenswert, denn Nordafrika ist der einzige Ort, der der EU potentiell für geopolitische Machtprojektionen zur Verfügung steht.

Zeitlich liegt diese Entscheidung nach der Klärung der Verhältnisse in Libyen, die nicht zu Gunsten der EU ausgefallen ist. In Libyen herrschen jetzt Putin und Erdogan, und mit beiden hat es sich die EU verscherzt. Die Gebiete, aus denen sich Frankreich zurückzieht, liegen geographisch hinter Libyen (von der EU aus gesehen), in militärischer Hinsicht also abgeschnitten von der EU.

Wenn man den zeitlichen Horizont etwas weiter fasst, passieren diese Ereignisse, nachdem Ende 2019 die große Afrika-Konferenz in Russland stattgefunden hat. Alle afrikanischen Staaten waren dort vertreten. Solche Konferenzen finden nicht zum Spaß statt, schon gar nicht in einer Phase, in der sich die Welt geopolitisch neu sortiert. Auf dieser Konferenz wurde beschlossen, welche afrikanischen Staaten ins russische Lager wechseln. Die Folgen dieser Beschlüsse sehen wir gerade und werden wir noch mehr in den kommenden Jahren sehen.

Yurasumy hat sich zum französischen Rückzug geäußert und berichtet unter anderem folgendes:

  • Afrika ist die letzte unerschlossene Fundgrube für Bodenschätze und auch der große Wachstumsmarkt und Wachstumsmotor der (nicht mehr fernen) Zukunft. Um afrikanische Ressourcen und um den wachsenden afrikanischen Markt werden sich alle geopolitischen Spieler prügeln.
  • Die geopolitischen Mächte lassen sich bezüglich Afrika in zwei Kategorien einteilen: solche, die dort Einfluss haben und solche, die dort Einfluss haben wollen und die Platzhirsche herausfordern. [USA und EU vs. Russland und China]
  • China hat im Vergleich zu Russland ungleich höheres Potential bei Investitionsmöglichkeiten (sprich: viel mehr Geld, das sie in Afrika reinstecken können). Russland hat im Gegenzug viel bessere Möglichkeiten, afrikanischen Staaten Sicherheit zu bieten.
  • Auch Russland und China können in Afrika in Interessenkonflikte geraten. Das wird aktuell friedlich aufgeteilt. Tendenziell ist es so, dass China die Briten verdrängt und Russland die Franzosen.
  • Russland erobert sich gerade die Zentralafrikanische Republik und die Sahelzone von den Franzosen.
  • In der Zentralafrikanischen Republik haben die Franzosen die Opposition massiv unterstützt, u.a. militärisch; 2019 war die Regierung dem Sturz nahe und kontrollierte nur noch einen Bruchteil des Staatsterritoriums. Dann folgte die militärische Kooperation mit Russland und seitdem ist die zentralafrikanische Regierung dabei, sich die Kontrolle über das Land zurück zu erobern. Diese erfolgreiche Vertreibung der Franzosen durch Russland in führte dazu, dass auch die anderen Staaten der Sahelzone eine solche Kooperation mit Russland anstreben.
  • Eines der Länder, die Frankreich verlieren kann, ist Niger. Aus den Uran-Minen dieses Landes bezieht Frankreich einen Großteil des Rohstoffs für seine Atomreaktoren, die wiederum drei Viertel des französischen Stroms produzieren. Für zukünftige Uran-Lieferungen darf sich Frankreich dann in russische oder chinesische Abhängigkeit begeben.
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Im Weltall werden die Karten neu gemischt

Die Welt ordnet sich neu. Auch im Weltall werden die Karten neu gemischt. Die Internationale Raumstation (ISS) bricht sprichwörtlich auseinander und wird voraussichtlich nicht mehr lange betrieben werden.

Russland hat angekündigt, sich 2025 von der ISS zu verabschieden und im gleichen Jahr eine eigene Weltraumstation in Betrieb zu nehmen.

China ist gerade dabei, ihre eigene kleine Weltraumstation aufzubauen.

Russland und China haben beschlossen, gemeinsam eine Mondstation zu betreiben und laden alle Willigen ein, sich daran zu beteiligen.

In den USA hat man Elon Musk, der mit Staatsmilliarden und Hunderten NASA-Ingenieren im Gepäck beweisen wird, dass Privatunternehmen auch bei der Erschließung des Kosmos viel effektiver sind als ein träger Staatsapparat.

Was zeichnet sich also für den Weltall ab? Russland und China setzen jeweils auf eine eigene Raumstation. Das ist das, was ein großer Staat heutzutage zu leisten imstande ist. Hier sehen wir keine Einladungen. Und das ist sehr schön, denn das bedeutet, dass USA und EU werden beweisen müssen, ob sie aus eigener Kraft eine Weltraumstation betreiben können. Das haben sie nämlich noch nie getan. Die Sowjetunion hatte zwei Stationen im Weltraum, die ISS basiert in großen Teilen auf russischen Technologien und Modulen. Ich bin wirklich sehr, sehr gespannt, was USA und EU in dieser Hinsicht im Alleingang zu unternehmen wagen und wie weit sie dabei kommen werden. Meine Vermutung ist, dass sie überhaupt nicht weit kommen.

Wenn wir uns im Weltall etwas mehr vom Orbit entfernen, sehen wir russisch-chinesische Pläne für eine Erkundung des Mondes. Zwei Dinge fallen dabei auf. Erstens: Die Pläne sind noch vage, die Rede ist davon, dass eine den Mond umkreisende Weltraumstation, vielleicht aber auch eine Station direkt auf dem Mond umgesetzt werden soll – das sieht doch sehr nach früher Planungsphase aus. Zweitens: Russland und China laden ausdrücklich alle Welt ein, sich am Projekt zu beteiligen, im Gegensatz zu ihren nationalen Weltraumstation-Projekten. Das heißt, wir haben es bei der Monderkundung mit einem Schwierigkeitsgrad zu tun, der nicht von einem einzelnen Staat zu stemmen ist. Kooperation ist wirklich notwendig und erwünscht. Russland und China haben die Initiative an sich gerissen. USA, EU, Japan und Indien können als Junior-Partner auf den Zug aufspringen.

Eine Station auf dem Mond und das Sammeln aller damit verbundener Erfahrungen ist zwingend notwendig, wenn die Menschheit ihren Fuß irgendwann auf den Mars setzen will.

Blieben noch die USA als potentieller Spieler, mit ihrer NASA und Musk und Bezos und wer da sonst noch privat mitzumischen versucht. Was PR angeht, sind die USA voll auf der Höhe. Faktisch sind die USA aber nicht einmal mehr in der Lage, gute moderne Flieger und Schiffe für ihr Militär zu entwickeln. Ich zweifle an, dass sie in der Lage sein werden, eine Weltraumstation in Betrieb zu nehmen. Das Gelaber von der baldigen Mondbesiedlung richtet sich an Leute, die von Technik keine Ahnung haben.

Man kann in der technischen Entwicklung nicht zehn Schritte überspringen. Das aktuell machbare ist eine Weltraumstation. Die Erschließung des Mondes wird noch mindestens ein Jahrzehnt und einen Verbund mehrerer Staaten brauchen. Nach Ablauf dieses Jahrzehnts wird die spannende Forschungsarbeit auf dem Mond erst beginnen. Wie könnten Menschen dort leben? Wie stellt man ihre Versorgung sicher? Was kostet dieser Spaß? Wenn diese Fragen für das Leben auf dem Mond beantwortet sind, wird man erst anfangen können, ernstzunehmende Schätzungen für eine Ausweitung der Mission auf den Mars anzustellen. In der realen Welt ist das noch sehr weit entfernte Zukunftsmusik. In der virtuellen Realität des Internets und der menschlichen Phantasie kann man das auch ignorieren und sich beliebigen Träumen hingeben. In den nächsten Jahren werden wir sehen, wer in der Welt wirklich etwas auf dem Kasten hat, wenn es um die Erschließung des Weltraums geht. Die Deglobalisierung des Weltalls wird Trittbrettfahrer und PR-Genies gnadenlos aufdecken.

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Kleine Lektion von China

In Deutschland schicken alle Autobauer die Arbeiter nach Hause. Zu Tausenden. Grund ist nicht die schlechte Auftragslage, sondern das Fehlen von Microchips. Auf dem Weltmarkt herrscht gerade großer Mangel daran.

Was bedeutet das für Deutschland? Deutschland lebt von seiner Industrie. Und die deutsche Industrie besteht zur Hälfte aus der Auto-Industrie und ihren Zulieferern. Wenn also Ford einige Tausend Mitarbeiter in Kurzarbeit schickt, ist das nur die Spitze des Eisbergs. Das sind nur die, die bei Ford überhaupt eine Meldung wert sind. Dahinter stehen noch ein Vielfaches an Zeitarbeitern (moderner Begriff für Tagelöhner), die bei Ford tätig sind, ohne dort eingestellt zu sein. Die verlieren einfach von heute auf morgen die Arbeit. Und noch einen Schritt dahinter stehen die Zulieferer von Ford, die auch praktisch sofort ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit und ihre Tagelöhner in die Wüste schicken. Die heutige Just-In-Time-Produktion hat sich größerer Lagerbestände mit Stolz entledigt. Das spart Kosten, erhöht aber die Anfälligkeit für Störungen, wie die aktuelle. Für die Autobauer steht kein Lager mit Bauteilen zur Verfügung, von dem man eine Zeitlang zehren kann, wenn irgendwelche Teile plötzlich nicht auf dem Markt verfügbar sind. Für die Zulieferer steht kein Lager zur Verfügung, das man eine Zeitlang befüllen kann, wenn die Nachfrage plötzlich einbricht. Die gesamte nationale Produktionskette kommt sehr schnell zum Stillstand, wenn an einer Stelle eine Störung eintritt.

Das Beispiel mit Ford ist übrigens nur ein Beispiel. Die Bänder kommen bei allen deutschen Autobauern notgedrungen zum Stillstand.

In der Presse heißt es, dass die Autoindustrie keine Chips mehr bekommt, weil die Herstellung von Unterhaltungselektronik so sehr boomen würde, dass der Autoindustrie nichts übrig bliebe. Das klingt so bescheuert, dass ich ein paar Zeilen über die ganze Geschichte schreiben wollte!

Nun ja, schnell einen Artikel gefunden, wo die bescheuerte Behauptung gleich neben einer Interessanten Aussage steht:

Der Vorstandsvorsitzende von Huawei hingegen sieht die Schuld für die Malaise bei den Amerikanern. »Wegen der US-Sanktionen gegen Huawei haben Unternehmen weltweit, vor allem chinesische, panisch Vorräte angehäuft«, sagte Eric Xu am Montag auf dem Huawei Analyst Summit. In der Vergangenheit hätten diese Unternehmen kaum Vorräte angelegt, sich eher kurzfristig mit den nötigen Bauteilen versorgt. »Aber jetzt bauen sie Vorräte für drei oder sechs Monate auf … und das hat das ganze System durcheinandergebracht.«

Das ist Chinas diplomatische Erklärung für die Tatsache, dass sie den Chip-Hahn zugedreht haben. Die bösen Amis sind schuld, dass die Chinesen jetzt erst einmal für sich bunkern müssen. Angenehmer Nebeneffekt: Teile der westlichen Industrie geraten spürbar ins Stocken.

So viele Chip-Hersteller gibt es nicht. Und das ist nichts, was man mal eben aus dem Boden stampft. Mal sehen, wie lange die chinesische Lehrstunde anhält.

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Weg frei für Atomenergie

Die EU-Kommission hat ein Papier veröffentlicht (Technical assessment of nuclear energy with respect to the ‘do no significant harm’ criteria of Regulation (EU) 2020/852 (‘Taxonomy Regulation’)), welches Stellung zur nuklearen Energie nimmt. Fazit: Atomenergie ist so umweltfreundlich, wie Wind- oder Wasserenergie – gehört also zum Allerbesten, was es aktuell gibt. In die Beurteilung ist der gesamte Lebenszyklus der Energiegewinnung eingeflossen, vom Uranabbau bis hin zur Lagerung des verstrahlten Endmaterials. In die Beurteilung sind auch die Auswirkungen auf die Gesundheit eingeflossen, einschließlich der periodisch auftretenden schweren Unfälle.

Das Thema Umwelt ist hochgradig politisch. Politische Entscheidungen, Medienberichte und wissenschaftliche Studien (insbesondere von politischen Instututionen in Auftrag gegebene) sind keinesfalls unabhängig und objektiv, sondern folgen der politischen Agenda. Wir wollen daher außer Acht lassen, ob das, was die EU-Wissenschaftler im Auftrag der EU-Kommission über die Umweltfreundlichkeit von Atomenergie herausgefunden haben, wirklich stimmt. Das ist keine Ironie, lassen wir es wirklich offen. Was die Experten da behaupten, könnte stimmen – oder auch nicht. Hier in diesem Blog ist der politische Aspekt von größerem Interesse.

Wir stellen fest, dass nach Jahren und Jahrzehnten, in denen Atomenergie in der öffentlichen Wahrnehmung schlecht gemacht und “grüne Energie” penetrant beworben wurde, nun plötzlich von höchster politischer Ebene die Atomenergie in ihrer Umweltfreundlichkeit der “grünen Energie” gleichgesetzt wird. Was ist passiert?

Folgendes ist passiert: Das Wunschdenken zerschellt an der wirtschaftlichen Realität. Ein kleiner Exkurs in die Energiewirtschaft. Das moderne Leben, wie wir es leben, ist ohne Strom unmöglich. Wir halten es für eine Selbstverständlichkeit, dass Strom aus der Steckdose kommt und immer so viel davon da ist, wie wir brauchen. Ob nur eine Glühbirne mit 20 Watt Leistung oder alles gleichzeitig (Wasserkocher, Waschmaschine, Spülmaschine, elektrisch beheizte Dusche, Leuchtmittel, mehrere Fernseher und PCs) mit 6000 Watt Leistung – es funktioniert scheinbar automagisch. Die Industrie mit all ihren Maschinen hängt auch am Tropf der Stromlieferanten. Damit niemand Ausfälle leiden muss, wird stets etwas mehr Strom produziert, als tatsächlich verbraucht wird. Und der tägliche Stromverbrauch unterliegt einer klaren tageszeitlichen Schwankung.

Wenn man klassisch fossile Energieträger zur Stromgewinnung verbrennt, hat man kein Problem damit, sich tageszeitlichen Bedarfsschwankungen anzupassen. Nachts schmeißt man wenig Kohle in den Ofen, tagsüber mehr – maximal vereinfacht. Mit der zunehmenden Verwendung von Wind- und Sonnenenergie stellt sich ein grundlegendes Problem: Der Wind weht, wann er will, die Sonne wird von Wolken verdeckt, wann immer sie es wollen. Von der regelmäßigen tageszeitlichen Schwankung des Strombedarfs einer Industriegesellschaft wissen Wind, Sonne und Wolken nichts. Wenn es bewölkt und windstill ist, ist der Beitrag der neuen “grünen Energie” nahe Null, der Bedarf aber unverändert. Die Presse trägt feierlich vor, wenn 80% des Tagesbedarfs von “grüner Energie” gedeckt wurde – juchei! Sie verschweigt, dass das üblicherweise im April passiert, wenn Heizenergie nicht mehr benötigt wird, Kühlenergie noch nicht benötigt wird, regelmäßig frischer Wind weht und die Sonne sich auch regelmäßig zeigt. Wenn also optimale Bedingungen herrschen. Wenn es aber Winter, bewölkt und windstill ist, wenn maximal geheizt werden muss und auch der Bedarf an Beleuchtung sein Maximum erreicht – wie viel trägt die “grüne Energie” in dieser Konstellation bei? 0-5%. Der Strom muss aber trotzdem fließen.

Was tun? Die klassischen Energieerzeuger müssen weiter bereitgehalten werden und 100% des maximalen Bedarfs abdecken können. Vom technischen Standpunkt aus kann man noch so viele Windräder und Solaranlagen hinpflanzen – wenn die Anforderung zur umfänglichen Abdeckung des Strombedarfs nicht aufgehoben wird, kann man die bösen alten fossilen Stromgewinnungsanlagen kaum abschaffen. Das Politikum verlangt aber genau diese Abschaffung. Sonst ist irgendwie schwer vermittelbar, dass wir eine Energiewende haben.

Die Manövrierfähigkeit beginnt zu sinken. Wenn kräftig Wind weht, aber gerade kein großer Strombedarf ist, muss man Kohlekraftwerke herunterfahren. Und umgekehrt: Bei Windstille und aktuell hohem Tagesbedarf müssen die Kohlekraftwerke unter Volllast gefahren werden. Je mehr “grüne”, also instabile Energieproduzenten im System sind, und je weniger klassische, auf fossilen Energieträgern basierte Energieproduzenten dem gegenüber stehen, desto wahrscheinlicher wird es, dass zu irgendeinem Zeitpunkt der Bedarf plötzlich nicht gedeckt werden kann, oder dass zu irgendeinem Zeitpunkt hohe Stromüberschüsse entstehen, die ungenutzt bleiben. Wenn die “grüne Energie” aus Wind und Sonne bis zu 20% der Gesamtenergie ausmacht, trägt sich das System noch selbst. Ab dann beginnt es kritisch zu werden.

Eine Zeitlang behilft man sich damit, dass die Nachbarstaaten über verbundene Energienetzwerke ausgleichend tätig werden. So geschehen mit Deutschland. Wenn in Deutschland heftig Wind weht, aber der Eigenbedarf an Strom gerade niedrig ist, wird der Strom z.B. nach Tschechien geleitet und tschechische konventionelle Kraftwerke müssen heruntergefahren werden. Umgekehrt müssen tschechische Kraftwerke hochgefahren werden, wenn in Deutschland Windstille ist. Tschechien steht hier stellvertretend auch für andere deutsche Nachbarn. Schon vor vielen Jahren haben sich die deutschen Nachbarn beschwert, dass sie ihre eigene Manövrierfähigkeit schon erreicht haben, nur um Deutschlands Grüne Revolution mitzutragen. Wenn aber schon Deutschlands Nachbarn für die deutsche Grüne Revolution eingespannt werden und Deutschland noch immer weit weg davon ist, sich von fossilen Energieträgern zu lösen, wie sollen dann die deutschen Nachbarn selbst ihre Grüne Revolution vollziehen?

Theoretisch ließen sich all diese Probleme lösen, wenn man Energie in großen Umfängen speichern könnte. Wenn viel Wind weht, wird Energie gespeichert, bei Windstille wird von der angespeicherten Energie gezehrt. Machen wir es kurz: Die Speicherumfänge, die nötig wären, sind so exorbitant, dass keine aktuelle oder mittelfristig absehbare Technologie in Frage kommt. Außerdem sind bei jeder denkbaren Technologie die Verslute beim Hin- und Herkonvertieren untragbar hoch.

Kurzum, das Spiel mit der Grünen Revolution ist an technische Hürden gestoßen. Es wird an allen Ecken und Kanten optimiert, die Energiesysteme innerhalb der EU werden immer mehr vernetzt, um die Manövrierfähigkeit zu erhöhen, aber das Grundproblem kann nicht gelöst werden: Wind und Sonne sind keine stetigen Energiequellen, der Strombedarf einer Industrienation ist aber stetig. Das ist die physikalische Realität, kein politischer Wille und kein Voodoo können daran etwas ändern. Man kann natürlich lange versuchen, mit dem Kopf gegen die Wand zu rennen, aber am Ende gewinnt die Wand.

Was die EU als Industriestandort braucht, ist stetige Stromenergie in großen Mengen. Da haben wir die fossile Energie und die Kernenergie. Beide liefern unabhängig von Wind und Wetter Strom. Beide wurden politisch schlecht geredet. Von Kohle will man ganz weg. Wodurch ersetzen? Gas soll nur eine Brückentechnologie sein. Wodurch ersetzen? Öl ist auch böse. Wodurch ersetzen?

Irgendwie muss die EU aus dieser Sackgasse raus. Kernenergie ist eine stetige Stromquelle. Die EU hat eigene Technologien in diesem Bereich. Bis auf Deutschland ist die Kernenergie auch nicht so politisch verteufelt wie manche fossile Energieträger. Viele EU-Staaten nutzen Kernenergie, setzen auch weiter darauf und bauen neue Reaktoren. Die EU-Spitze hat beschlossen, dass Kernenergie einen Beitrag zur Stabilisierung des EU-Energiehaushalts leisten soll.

Deutschland befindet sich in einer spannenden Lage. Wir erinnern uns, dass Deutschland schon zwei Jahrzehnte lang daran arbeitet, sich von der Atomenergie zu verabschieden. Die erste rot-grüne Regierung hat das in die Wege geleitet. Gesetze zur Abschaltung der existierenden Atomkraftwerke wurden beschlossen, Technologien wurden verkauft, Neu- und Weiterentwicklungen wurden eingestellt, Wissensträger sind ins Ausland abgewandert (Putin berichtete neulich erst davon, dass viele deutsche Atomenergie-Experten inzwischen in Russland tätig sind).

Eine Kehrtwende muss her. Im Lauf des vergangenen Jahres sind mir in der deutschen Presse mehrere Artikel aufgefallen, die sich, verglichen mit den Vorjahren, auffallend positiv über die Atomenergie ausgelassen haben. Jetzt gibt es auch den politischen Segen von der EU-Spitze, flankiert vom bestellten wissenschaftlichen Segen.

Die große Frage ist, ob Deutschland genug Hirnschmalz aufbringen kann, um aus eigener Kraft neue Reaktoren der Generation 3+ zu entwickeln. Das ist nicht selbstverständlich. Franzosen und Amerikaner haben z.B. große Probleme damit, obwohl sie ihre Arbeit an der Atomenergie nie unterbrochen haben. In politischer Hinsicht bietet sich für Deutschland eine Kooperation mit Frankreich an. In technischer Hinsicht wäre eine Kooperation mit Russland viel besser, weil Russland das absolute Nonplusultra in der Atomenergie ist, mit ausgereiften Konzepten für den gesamten Lebenszyklus.

Eine offene Frage ist, ob die EU zumindest den eigenen Markt für sich behalten kann. Versuchen wird sie es auf jeden Fall. Siehe z.B. den frischen Skandal in Tschechien, in dessen Folge Russlands Rosatom von der Ausschreibung für den Bau neuer Reaktoren ausgeschlossen wurde. Das Problem der EU ist, dass die eigenen Atomtechnologien, von denen es aktuell nur die französischen gibt, nicht konkurrenzfähig sind. Nach dem neuen politischen Segen der EU dürfen wir aber zumindest den Versuch erwarten, zu Russland aufzuschließen. Zum Beispiel mit vereinten deutsch-französischen Kräften und Finanzspritzen aus Brüssel.

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Lagebericht

Auf Leserwunsch gibt es einen kurzen Lagebericht. Auf geht’s.

Die USA haben einen Zombie als Präsidenten bekommen. Er scheitert am Besteigen einer Treppe, liest mit Mühe die Texte vom Bildschirm ab und kann keine drei zusammenhängende Sätze formulieren und aussprechen. Auf der Pressekonferenz bekommt er nur ausgewählte Fragen gestellt, zu denen er fertige Antworten vom Spickzettel abliest. Gratulation, USA. Der Zombie-Präsident hat bereits zwei mal um ein persönliches Treffen mit Putin gebeten, aber Putin ignoriert es.

Die USA haben den endgültigen Abzug der restlichen Truppen aus Afghanistan ab Mai verkündet. Und die übrigen NATO-Staaten, die sich dort aufhalten, haben ihren Rückzug auch angekündigt. Das ist der Rückzug der USA aus dem mittleren Asien. Langjährige Leser des Blogs erinnern sich – die USA waren nie dort, um einen Krieg zu gewinnen, sie waren dort, um Zerstörung und Chaos in unmittelbarer Nähe von Russland und China zu sähen. Damit ist es vorbei, Asien ist verloren. Der Abzug wurde bereits von Trump mit den Taliban ausgehandelt. Biden und seine Globalisten-Truppe können das auch nicht ändern. Wie schon oft geschrieben – es ist egal, wer in den USA an die Macht kommt. Die USA haben den Krieg verloren, kein neuer Präsident kann das ungeschehen machen. In seiner Stellungnahme zu Russland setzt Biden auf Deeskalation. Weil die USA gerade in einer besonders schmerzvollen Phase sind, wo formeller Anspruch und eingetretene Wirklichkeit weit auseinander klaffen, ist das Verhalten entsprechend schizophren. Gegen das “great power” Russland wurden gleich mal neue Sanktionen verhängt, die sich Russland wieder großartig zunutze macht. Biden ist offenbar genauso von Putin ernannt, wie es Trump auch war.

Bereits unter Trump haben sich die USA komplett aus Libyen zurückgezogen. Die EU träumte davon, Libyen zu kontrollieren – wir erinnern uns. Und der Kater träumte lange davon, dass Russland zusammen mit Italien Libyen kontrollieren wird. Aber die Italiener konnten oder wollten nicht. Erdogan hingegen war zur Stelle. Russland und die Türkei haben einen kleinen Tanz in Libyen getanzt und Anfang diesen Jahres haben sich die libyschen Banden tatsächlich auf eine Einheitsregierung geeinigt. Abdul Hamid Dbeiba ist der Ministerpräsident der Übergangsregierung. Laut Wikipedia stand er Gaddafi nahe und steht heute Erdogan nahe. Er steht aber auch mit Putin in persönlichem Kontakt. Libyen ist von nun an und für lange Zeit fest im russisch-türkischen Orbit verankert. Die EU ist komplett außen vor.

Die EU zerlegt sich fröhlich weiter. Ein Teil der Eliten träumt weiter den globalistischen Traum. Der ist aber ausgeträumt, selbst die USA ziehen ihre Truppen aus aller Welt zurück – auch unter Biden. Ein anderer Teil der Eliten will den Anschluss an das große Eurasien mit Russland und China. So eiert die EU herum. Libyen ist bereits verloren, damit faktisch auch der Rest Afrikas. Nord Stream 2 wird aber weiter gebaut und zu Ende gebaut werden. Dank der US-Sanktionen bauen die EU-Firmen die Pipeline nicht selbst zu Ende, sondern haben über Strohfirmen zwei russische Rohrverlegeschiffe mit aller notwendigen Technik ausgestattet. Beide Schiffe üben nun am Reststück von Nord Stream 2 und freuen sich sicherlich über das neu erworbene Know-how.

In Tschechien hat man Spuren von Petrow und Baschirow entdeckt. Man gibt sich gar keine Mühe mehr mit den Verdeckungsoperationen. Der inszenierte Skandal hat unmittelbar zur Folge, dass der russische Atomkonzern Rosatom von der Ausschreibung zum Bau eines neuen Reaktors in Tschechien ausgeschlossen wird. Die Chinesen wurden schon vorher ausgeschlossen. Bewerben dürfen sich Die Amis, Franzosen und Südkoreaner. Rosatom hätte die Ausschreibung gewonnen und für Tschechien wäre das auch mit Abstand der beste Deal. Aber von der EU kennen wir das bereits, z.B. aus Bulgarien – anti-russische Hysterie hochfahren, große Energieprojekte kappen, dann heulen, weil man merkt, wie gut man sich ins eigene Bein geschossen hat und dann zu Putin kriechen und um Verzeihung bitten. Tschechien möchte diese Dummheit am eigenen Leib auskosten. Nun denn, viel Vergnügen!

In Südamerika läuft es für die USA sehr schlecht. Venezuela ist verloren. In Bolivien ist die Partei von Evo Morales wieder an der Macht und klopft bereits an Putins Tür. Selbst Mexiko ist den USA entglitten.

Viele wichtige Dinge sind in dieser kleinen Übersicht bestimmt vergessen worden. Auf der anderen Seite aber auch nicht. Aus der Vogelperspektive betrachtet sind das alles nur Details einer Entwicklungslinie, die den Bloglesern bekannt ist. Wie tief genau sich die EU in die Scheiße reinreitet, ist z.B. offen, aber es steht außer Frage, dass es passieren wird. Wann genau internationale Strukturen wie die UNO und die WTO refomiert werden, ist offen, aber es steht außer Frage, dass es passieren wird. Wen Putin nach Libyen reinlässt, war z.B. offen, und statt der EU ist es die Türkei geworden. Das sind alles nur Details. Im Großen läuft alles nach Plan.

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