Analysen: 31.12.-7.1.21: Schweiz: Vorgriff aufs neue Anti-Terror-Gesetz + Maskenbefreiung/ Transatlanktiker im Kampf gegen Peking: China das neue Feindbild/ Powell: Beteiligung der KP Chinas an US-Wahl/ Massendemonstrationen gegen den autoritären Staat
An Markus Rüegg Redaktion Gemeinschaften.chfeldstrasse 12 8400 winterthur |
Andreas M. B. Groß, Dipl-Ing. |
Grüezi Markus Rüegg
Der Kantonsarzt Zug hat mir in einer Verfügung rechtswidrig verboten, weitere Maskenatteste auszustellen. Dieses Verbot würde ich gerne vor Gericht bringen, denn ich bin davon überzeugt, dass ich das Recht dazu habe und die Atteste Gültigkeit besitzen, wie mir Rechtsanwälte bestätigt haben.
Wie es zu erwarten war, vermeiden die Behörden es jedoch, diese Streitfrage um die Maskenatteste und um das Maskentragen vor Gericht zu bringen, denn sie würden die Verfahren verlieren. Das liegt daran, dass die Covid-19-Verordnung mit der Maskenpflicht sich dafür nicht auf eine Gesetz berufen kann. Und eine Verordnung ohne gesetzliche Basis ist nicht durchsetzbar. Das weiss auch die Regierung und schreibt daher in der Covid-19-VO vom 28. Okt 20 auf S. 14 dazu:
Auf eine Pönalisierung (Latein für Bestrafung) von Verhaltensweisen von Privatpersonen, die sich nicht an die Regeln dieser Verordnung halten, wird angesichts der im Zentrum stehenden Eigenverantwortung und mit Blick auf das Verhältnismässigkeitsprinzip verzichtet.
Insofern war ich mir sicher, dass sowohl Ihr als Benutzer des Maskenattests als auch ich als Aussteller rechtlich auf der sicheren Seite stehen.
Jedoch hat der Staat erbarmungslos zugeschlagen, auch wenn dabei das Recht verletzt wurde: Am 3. Dezember holte mich und meine Familie ein 4-Mann-Team der Zuger Kriminalpolizei in schusssicheren Westen aus dem Schlaf. Hausdurchsuchung! Dabei wurden alle meine Computer und Datenträger beschlagnahmt. Mein Hauptrechner auf dem alle meine Projekte, Buchhaltungen, Kunden, Schriftverkehr etc. und eben auch das Maskenattest-Projekt sich befinden, wurde samt der Datensicherung bis heute nicht herausgegeben. Ich warte seit 4 Wochen vergeblich auf eine Datenkopie, auf die ich rechtlichen Anspruch habe, damit ich wieder meiner Arbeit nachgehen kann. So wird man tyrannisiert und bestraft, weil man seine demokratischen Rechte wahrgenommen hat und der Corona-Lüge entgegen getreten ist.
Da die Strassen nicht voller Leichenberge sind, genaugenommen dieses Jahr weniger Menschen – woran auch immer – gestorben sind als in den Vorjahren, ist die ganze Coronoia ein grosser Fehlalarm. Mehr als das: Es ist ein riesiger Betrug. Aber nicht nur, um wie schon früher mit der Schweinegrippe 2009 (wo es auch kein Massensterben gab, sondern ebenfalls weniger Menschen starben als in den Vorjahren) Milliarden an den schadstoff-belasteten Impfungen zu verdienen. Diesmal geht es offensichtlich darum, weltweit die Wirtschaft herunterzufahren (Lockdowns) und die aufmüpfigen Menschen über das Notrecht unter Kontrolle zu bringen. Demokratische Rechte wurden eingeschränkt, das Volk wird in Angst und Schrecken gehalten. Terror ist das Kennzeichen jeder Diktatur.
Kurzum: ich kann z.Zt. keine Atteste mehr ausstellen. Anerkennung finden wohl nur noch Atteste von Ärzten für ihre eigenen Patienten. So wird es in den Medien propagiert, als ob die die Gesetze zu interpretieren hätten.
Leider zeigt sich, dass die meisten Ärzte die Atteste verweigern, und das selbst in sehr offensichtlichen Fällen bei Patienten mit Astma, mit Platzangst, mit chronischen Lungenentzündungen u.ä. - Diese Verweigerung ist strafbar, unterlassene Hilfeleistung.
Statt den Arzt dafür zu verklagen, sollte man erkennen, dass die meisten Ärzte schon seit dem Altertum ein williges Werkzeug der Herrschaft des Menschen über den Menschen gewesen sind: Sie bemühen sich nicht um unsere Heilung, sondern treiben den Teufel mit dem Belzebub aus: ihre Pharmazeutika richten meist mehr Schaden an, als sie helfen. Es werden oft nur die Symptome kaschiert, statt die Ursache zu finden und zu heilen. Fiebersenkende Mittel, Antibiotika, Blutdrucksenker, Beta-Blocker u.a. Chemie hindern den Körper nur an der Selbstheilung. So auch hier bei der Grippe, die man heute Corona nennt: statt die Selbstheilungskräfte durch Vitamine, Selen, Zink oder Sauerstoff/Ozon zu stärken – was viele Naturheilärzte routinemässig mit grossem Erfolg betreiben – vergiften diese Typen unseren Körper noch zusätzlich mit Schwermetallen, Formaldehyd und inzwischen sogar genverändernde Substanzen in den Impfstoffen. Obwohl nie nachgewiesen wurde, dass Impfungen einen Nutzen darstellen und Beweise dafür existieren, dass diese Inhaltsstoffe uns schleichend vergiften, propagieren diese «Mediziner» die Impfungen als die Patentlösung. Dabei nützen diese nur den Patentinhabern, Big Pharma. Diese betreiben auch über die WHO und ihrem Lobbyisten Bill Gates diese ganze Angstmache vor dem Virus und den Lockdown, um die Menschen so zu den Impfungen zu erpressen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Es gibt viele Ärzte für die die Aussage gilt: Wer solche «Freunde» hat, braucht keine Feinde mehr. Es gibt aber auch eine kleine Gruppe von Ärzten und Heilern, die ihren Job ernst nehmen und wirklich versuchen zu helfen. Die Kunst für uns Patienten liegt darin, die Spreu von Weizen zu trennen und die richtige Wahl zu treffen.
In der Vergangenheit war diese Auswahl nicht so einfach zu leisten: Man musste sich schon selbst umfangreich in das Thema der Heilung einarbeiten, damit man den guten Arzt vom Scharlatan unterscheiden konnte. Grob gesagt findet man die guten Ärzte unter den Naturheilern. Denn Gott hat die Natur so eingerichtet, dass man keine industrielle Chemie benötigt, um gesund zu bleiben oder wieder zu werden. Für jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen. Oder ein Mineral oder Nährstoff, wie ein Öl, Vitamin, … - Natürlich hat es auch immer unfähige Naturärzte gegeben, Leute, die verantwortungslos herumprobieren oder nur vortäuschen, sich um Dein Wohl zu kümmern. Das hat es so aufwendig gemacht, die Spreu vom Weizen zu trennen. Es ist auch nicht alles verkehrt, was die moderne Medizin bietet: es gibt da wichtige Diagnosen, z. B. Blutuntersuchungen oder bildgebende Verfahren (Röntgen, Ultraschall, CT, …), die durchaus nützlich eingesetzt werden können. Es geht hier also nicht um moderne versus vorindustrielle Heilverfahren, denn auch manche alte Naturheilmethoden waren schädlich: Opium, Aderlass, Auspeitschungen etc.
Heutzutage gibt es jedoch ein ganz einfaches Kriterium, um die Spreu vom Weizen unter den Ärzten zu trennen: Wie stehen sie zu Corona und die corona-bedingten Massnahmen. Hier eine kurze tabellarische Übersicht:
Arzt, der gegen Dich arbeitet | Arzt auf Deiner Seite |
---|---|
• Sagt Dir nicht, dass die Masken nur schädlich und ohne Nutzen sind. | • Vermittelt Dir, dass Masken eine gesundheitliche Belastung sind. |
• Stellt kein Attest zur Maskenbefreiung aus | • Stellt – zumindest auf Nachfrage – ein Attest zur Maskenbefreiung aus |
• Propagiert und rechtfertigt die Impfungen als die Lösung für die Virenproblematik | • Sieht in Impfungen eher eine Gesundheitsgefährdung, als dass sie nützen könnten. |
• Impft | • Impft nicht |
• Beruft sich auf das Gelernte im Medizinstudium, obwohl er weiss, dass der Lehrplan von Big Pharma dominiert wird. | • Bildet sich kontinuierlich fort, weil er weiss, dass das an der Uni Gelernte nicht ausreicht, um seine Patienten zu heilen |
• Empfielt z.B. bei Krebs Strahlen, Chemo und Chirurgie, obwohl er sich selbst das nie antun würde. | • Kennt genügend alternative Heilmethoden, so dass man keine Angst vor Krebs mehr haben braucht. Denn wenn die Ursache gefunden wurde, reicht eine Entgiftung des angerichteten Schadens und eine Umstellung im Leben, um wieder zu Gesundheit zu gelangen. |
Vielleicht bist Du noch völlig gesund und Du findest es nicht wichtig genug, einen guten Arzt zu finden. Ich bitte Dich zu erkennen, dass die Notwendigkeit für einen guten Arzt plötzlich und unerwartet auf Dich zukommen kann. Und wenn man schon krank, erschöpft und kraftlos ist, dann macht man sich kaum noch auf die Suche, sondern vertraut sich in der Not dem Nächstbesten an. Das wäre eine Falle, da die meisten Ärzte – wie gesagt – gegen Dich arbeiten.
Vorsorge für lebenskritische Situationen beinhaltet auch, sich rechtzeitig um einen guten Arzt zu bemühen, wenn man ihn vielleicht noch gar nicht braucht. Oder eben nur für ein Maskenattest braucht. Diese Suche kann aufwendig sein. Man kann nach Empfehlungen bei Freunden herumfragen, sich in die Materie verschiedener Therapien einarbeiten (Homöopathie, Osteopathie, Orthomolekularmedizin, Phytologie, Akupunktur, TCM, Ajurveda, Neue Medizin nach Dr. Hamer… wären ein paar Empfehlungen von mir), einfach mal eine Arzt kennen lernen und schauen, ob er bei Kleinigkeiten wirksam helfen kann.
Bedenke die gängige Propaganda gegen diese Naturheilverfahren: Sie seien ja bei Kleinigkeiten ganz nett und vielleicht auch hilfreich, aber wenn es wirklich um Leben oder Tod ginge, dann braucht es schon die Schulmedizin mit ihren radikalen Mitteln. Das ist nur scheinbar wahr. Richtig ist, dass bei akuten Notfällen es nötig sein mag, schnelle Hilfe in der Notaufnahme eines Spitals zu suchen. Wenn sich das Blut auf dem Boden ergiest, muss das schnell gestoppt werden. Da helfen keine Kräuter, sondern nur geeignete Verbände oder chirurgische Eingriffe. Bei einem Herzinfarkt muss man schnell durch eine Infusion die Elektrolyte in Ordnung bringen etc. - Aber die Schulmedizin ist bei all den aggressiven Mitteln alles andere als radikal. Denn Radikal kommt von Radix, die Wurzel. Und an die Wurzel des Übels geht die Schulmedizin eben gerade nicht. Das schafft manchmal die Naturheilkunde. Sie versucht es jedenfalls.
Es ist für einen Krebskranken wahrscheinlicher an der schulmedizinischen Behandlung zu sterben, als wenn man einfach jede Behandlung verweigert.
Das einfachste ist, einen Arzt zu finden, der Dir schon am Telefon vom Impfen abrät. Einfach die Frage: Wie stehen Sie zu der Corona-Impfung? Empfehlung oder Rat zur Vorsicht?
Der Impfkritische wird Dir ohne grosse Untersuchung Deiner Lunge etc. ein Maskenbefreiungsattest ausstellt. Vielleicht macht das nur einer unter Hundert und daher mag es etwas Zeit kosten, den zu finden, aber danach hast Du vermutlich eine gute Wahl getroffen, falls Du mal wirklich in Not gerätst. Das ist wirkliche Vorsorge.
Schau mal auf dieser Website die Liste der ärztlichen Unterstützer: https://aletheia-scimed.ch/support – Wenn jemand in deiner Nähe davon ist, wäre das meine erste Wahl, wenn nicht mein Hausarzt eh schon gut gewählt war und mir natürlich ein Maskenattest ausgestellt hatte. Aber gerade bei einer Arztwahl würde für mich die Entfernung sekundär sein. Ich nehme gerne einen Weg von 30 Minuten oder gar über einer Stunde in Kauf, wenn ich dafür einen guten Arzt besuchen kann.
Suche Dir also einen guten Arzt, der Dir das Maskenattest ausstellt und bleibe bei dem, wenn er Dir auch helfen kann, gesund zu bleiben oder gesünder zu werden.
Ich halte Dich gerne auf dem Laufenden, wie sich die Angriffe auf mich und unseren Verein 5Gfrei.ch entwickeln. Wahrscheinlich werden wir das vor Gericht gewinnen können. Doch das kostet uns einige tausend Franken: Gerichts- und Anwaltskosten.
Daher möchte ich Dich bitten, unseren Verein zu unterstützen: durch weiterleiten dieser Information, durch Empfehlungen und auch durch Mitgliedsbeiträge und Spenden.
Anbei als PDF die Unterschriftensammlung zum Referendum für das neue Anti-Terror-Gesetz. Da bleibt uns - coronabedingt - nur noch eine Woche Zeit dafür zu sammeln. Bitte unterschreiben und einsenden an die Adresse unten im Fuss der Liste. Denn mit diesem Gesetz soll der von mir schon erfahrene Polizei-Terror gegen politische Aktivisten auch ohne Gerichtsurteil zum Alltag werden. Man will uns zu Kriminellen stempeln, auch ohne irgend ein Verbrechen oder Urteil.
5G Frei
Dipl.-Ing. Andreas Gross, Webmaster & Präsident
Althusweg 12, 6315 Morgarten/Kanton Zug, Schweiz
Website: https://Ägerital.5Gfrei.ch/
wo sind die guten china-analysen?
die grünen sind das krebsübel der westlichen politik - s. joschka fischer. aber auch die analyse dieses textes greift zu kurz. es gibt nicht nur eine machtelite in china, sondern mehrere, die sich bekämpfen. darüber verliert er kein wort...
hier findest du meine prognose zu china...
Brief: 24.-31.12.20: Meine Prognose zu China + Iran als neue Steuerungzentren der NWO: Der Plan der Satanisten scheitert gerade
Die tragende Rolle grüner Transatlanktiker im Kampf gegen Peking: China wird zum neuen Feindbild
von Arkadi Shtaev
"China versucht, Deutschland mit der Einheitsfront aufzurollen", titelte die Neue Zürcher Zeitung kürzlich. Die Schweizer Tageszeitung übernahm damit unkritisch eine Stoßrichtung der westlichen Politik, die in diesem Jahr einen neuen Höhepunkt erreichen dürfte – nämlich die Etablierung des Feindbildes China in der westlichen Politik, flankiert von einer dem entsprechenden Medienkampagne.
Weiter heißt es in dem Artikel:
"Ein von der Kommunistischen Partei und dem Ministerium für Staatssicherheit in Peking gesteuertes Netzwerk nimmt in Deutschland im Verborgenen Einfluss. Die chinesische Diaspora, Austauschstudenten und Wirtschaftsverbände spielen dabei genauso eine Rolle wie die chinesischen Geheimdienste."
Interessant, chinesische Studenten sind also genauso gefährlich, agieren ähnlich im Verborgenen wie der chinesische Geheimdienst. Da kommt der geneigte Leser schon ins Grübeln. Allerdings bleibt diesbezüglich festzustellen, wenn in der Öffentlichkeit andere Kräfte angeblich im Verborgenen agieren, zum Beispiel US-Geheimdienste, Lobbygruppen oder NGOs, ist man im Westen schnell mit dem Vorwurf der Verschwörungstheorie konfrontiert. Immerhin wird noch nicht vor dem Kontakt mit chinesischen Staatsbürgern gewarnt oder der Aufruf "Kauft nicht beim Chinesen" formuliert.
Die Stoßrichtung kommt aus Washington, D. C., weshalb transatlantische Medien und "im Verborgenen" agierende Netzwerke in der Bundesrepublik emsig das Feindbild China aufpolieren.
Sicherlich ist auch die Volksrepublik China daran interessiert, ihre geopolitischen Interessen zu konzipieren, zu verfolgen und durchzusetzen. Als bevölkerungsreichste Nation der Welt nutzt Peking natürlich auch seine Geheimdienste wie andere mächtige Nationen auch. Was aber hier in den westlichen Planstellen und Redaktionsstuben für ein Gruselmärchen erzählt wird, ist eher eine hilflose Reaktion auf den phänomenalen Aufstieg der Volksrepublik in den letzten Jahrzehnten. Ein Aufstieg, der sich im Zuge der COVID-19-Pandemie noch beschleunigt hat.
Der Westen hat viel zu lange gebraucht, um die Veränderungen im weltpolitischen Machtgefüge nach 1990 zu begreifen, und fürchtet daher – nicht ohne Grund – den Aufstieg Chinas und den eigenen Rückfall in die Mittelmäßigkeit. 30 Jahre nach dem Ende des Kalten Krieges und der Überwindung des Ost-West-Konfliktes hat sich die NATO darauf geeinigt, die Volksrepublik China und ihre politische und wirtschaftliche Potenz als "Herausforderung" einzustufen.
Kritiker könnten zu der Erkenntnis gelangen, dass das westliche Militärbündnis nach dem Verlust seiner einstigen Gegner gar nicht anders kann, als regelmäßig neue Feindbilder zu konstruieren, schon allein deshalb, um seine eigene Existenz zu rechtfertigen. Allerdings offenbart sich am Umgang mit der Volksrepublik China eindrucksvoll, in welchem Ausmaß dem Westen das geschichtliche Bewusstsein verloren gegangen ist.
Die Angst des Westens
Die Fehldiagnose des US-amerikanischen Politologen Francis Fukuyama vom "Ende der Geschichte" war viel zu lange das Mantra der westlichen Politik. Sie begegnet dem phänomenalen Aufstieg Chinas in den Rang der zweiten Weltmacht mit einem Gemisch aus Arroganz und Missgunst. Die kaum zu bändigende Dynamik der Volksrepublik erzeugt wachsende Furcht, ja die Ahnung des eigenen Rückfalls in unerträgliche Mittelmäßigkeit.
Die mittlerweile schon fast krankhafte Abneigung gegenüber China, die immer wieder in der westlichen Berichterstattung sichtbar wird, hängt wohl auch damit zusammen. Viele westliche Wortführer fordern heute mit der "Menschenrechtskeule" äußerst selektiv "Reformen" im Reich der Mitte ein. Doch gleichzeitig schränken sie im Westen demokratische Grundrechte ein. Auffällig ist hierbei, wie auch bei der Frontstellung gegen Russland, dass in der Bundesrepublik führende Grünen-Politiker die Wortführer bilden.
Beispiel Bütikofer
Am Beispiel Reinhard Bütikofers, der als einer der Scharfmacher in Berlin im Kampf gegen Peking agiert, lässt sich die beklemmende Metamorphose erkennen, die stellvertretend für die grüne Partei gilt. Auf Bütikofers Homepage heißt es: "Reinhard Bütikofer wurde 1953 in Mannheim geboren und wuchs zunächst in Ludwigshafen, später in Speyer auf. 1969/70 verbrachte er ein Jahr in Kenosha, Wisconsin, USA. Nach dem Abitur am Staatlichen Altsprachlichen Gymnasium Speyer studierte er ab 1971 in Heidelberg Philosophie, Geschichte, Alte Geschichte und zeitweise Sinologie. Einen Studienabschluss machte er nicht."
Nun ja, Studienabbrecher sind unter grünen Spitzenpolitikern keine Seltenheit. Claudia Roth und Katrin Göring-Eckardt stehen exemplarisch dafür, dass man auch ohne akademische Weihen bis in die höchsten Ämter gelangen kann. Das Beispiel Joschka Fischers sogar dafür, dass man ohne jede berufliche Ausbildung Bundesaußenminister werden kann. Aber daraus soll hier kein Vorwurf formuliert werden.
Wenden wir uns noch einmal der Vita von Reinhard Bütikofer zu. Auf der erwähnten Homepage ist weiter zu lesen: "Zum ersten Mal wurde Bütikofer 1973 als Studierendenvertreter gewählt. Er leistete Zivildienst am Heidelberger Klinikum. Er schloss sich der Kommunistischen Hochschulgruppe (KHG), später dem Kommunistischen Bund Westdeutschland (KBW) an. Er war studentischer Vertreter in Fachschaft, AStA, Fakultätskonferenz, Kleinem und Großem Senat und Verwaltungsrat der Universität Heidelberg. Er war in den 70er Jahren aktiv in der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft (GDCF)."
In den 1970er-Jahren war Bütikofer also Mitglied der sogenannten K-Gruppen. Diese K-Gruppen waren maoistisch geprägt, vertraten also die Ideologie der Volksrepublik China in den 1970er-Jahren vehement. Daher wohl auch die Mitgliedschaft Bütikofers in der Gesellschaft für Deutsch-Chinesische Freundschaft, die damals ideologisch auf dem Kurs von Mao war.
Vom Mao-Anhänger zum China-Basher
Aber das ist lange her, wobei Reinhard Bütikofer das Thema China bis heute nicht loslässt. Seit rund vier Jahrzehnten ist Bütikofer bei den Grünen und vertrat diese Partei bisher in Kommunalparlamenten, als Landtags- und Bundestagsabgeordneter sowie als Mitglied des Europäischen Parlaments, der er aktuell immer noch angehört.
China bleibt aber das Lebensthema dieses Politikers. Während er zu Maos Zeiten, dessen Herrschaft Millionen Chinesen das Leben kostete, ein glühender Anhänger der Volksrepublik war, ist Bütikofer heute zu einem scharfen China-Kritiker mutiert, der den phänomenalen Aufstieg dieses Landes zusammen mit US-Politikern bekämpft.
Auf dem Informationsportal German Foreign Policy ist dazu zu lesen: "Politiker von Bündnis 90/Die Grünen spielen eine führende Rolle in einem neuen, gegen China gerichteten Zusammenschluss transatlantischer Parlamentarier. In der am Freitag gegründeten Inter-Parliamentary Alliance on China (IPAC), der bislang Abgeordnete aus zwölf Parlamenten angehören, gelten antichinesische US-Hardliner – Marco Rubio, Bob Menendez – als treibende Kräfte. Offizielles Vorhaben der Organisation ist es, die Herausbildung einer gemeinsamen westlichen Chinapolitik zu forcieren.
Als konkretes Ziel zeichnet sich eine Durchsetzung der US-Sanktionspolitik gegen Beijing auch in Europa ab. Dazu mobilisiert die IPAC dort, wo die nationalen Regierungen sich Sanktionen noch verweigern, Parlamentsabgeordnete. Die Gründung einer derartigen Parlamentarier-Pressure Group hatte der Grünen-Europaabgeordnete Reinhard Bütikofer schon im Februar am Rande der Münchner Sicherheitskonferenz vorgeschlagen; nun amtiert er als IPAC-Ko-Vorsitzender. Die Organisation, die auch die Entwicklung von 'Sicherheitsstrategien' gegen China fordert, hat einen Ex-CIA-Spezialisten in ihrem Beirat."
Im historischen Bewusstsein Chinas sind die Demütigungen durch die westlichen Kolonialherren ebenso unvergessen wie die Hunnenrede Kaiser Wilhelms II. aus dem Jahr 1900, in der es heißt: "Kommt ihr vor den Feind, so wird derselbe geschlagen! Pardon wird nicht gegeben! Gefangene werden nicht gemacht! Wer euch in die Hände fällt, sei euch verfallen! Wie vor tausend Jahren die Hunnen unter ihrem König Etzel sich einen Namen gemacht, der sie noch jetzt in Überlieferung und Märchen gewaltig erscheinen läßt, so möge der Name Deutscher in China auf 1.000 Jahre durch euch in einer Weise bestätigt werden, daß es niemals wieder ein Chinese wagt, einen Deutschen scheel anzusehen."
Die Politiker in der Bundesrepublik wären gut beraten, bezüglich des unaufhaltsamen Aufstiegs der Volksrepublik eine eigene Strategien zu entwickeln, die Chancen und Risiken abwägt, und sich nicht von Washington in einen neuen Kalten Krieg einspannen zu lassen.
In diesem Zusammenhang sei an die Worte von Altkanzler Helmut Schmidt erinnert, der 2005 in dem Buch "Nachbar China" äußerte:
"Die veröffentlichte Meinung in Deutschland, also im Wesentlichen der deutsche Journalismus, die Massenmedien, aber auch deutsche Politiker neigen dazu, sich aus Amerika suggerieren zu lassen, dass China (...) eine Gefahr für uns darstellt. In Wirklichkeit hängen die ökonomischen Probleme, die wir (...) Europäer insgesamt in unseren eigenen Ländern haben, weniger mit China zusammen als vielmehr mit Fehlentwicklungen, die wir selbst verschuldet haben."
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Mehr zum Thema - Mehr Souveränität wagen? – Das transatlantische Verhältnis nach den US-Präsidentschaftswahlen
Ausland
Powell deckt in 270-seitigem Bericht die Beteiligung der KP Chinas an US-Wahl auf
In einem Interview mit dem konservativen amerikanischen Sender „Zenger News“ am 23. Dezember 2020 ging die Anwältin Sidney Powell einen Ordner mit Informationen durch, 270 Seiten stark, den ihr Anwaltsteam zwei Stunden vor dem Kameratermin bereitstellte.
„Zenger News“ veröffentlicht den vollständigen Text von Powell
In diesem Ordner mit 270 Seiten sind Beweise für den groß angelegten Wahlbetrug bei der US-Wahl 2020 und die Hinweise auf eine Einmischung ausländischer Regierungen in die Wahlen aufgeführt.
„Zenger News“ veröffentlicht den vollständigen Bericht auf seiner Website, damit die Leser ihn herunterladen können. (Um das 270-seitige Dokument von Anwältin Powell über „Zenger News“ anzuzeigen, klicken Sie bitte hier.)
Der Bericht enthält eine Vielzahl von Aussagen, Quellen, zahlreichen Zeugen und anderen Beweisen, darunter Aussagen des Militärs über die Einmischung ausländischer Streitkräfte in die Präsidentschaftswahlen, die Beteiligung von Dominion-Wahlmaschinen an Betrug und Cyber-Hacking ins US-Wahlsystem.
KP Chinas kaufte 18 Dominion-Patente durch die HSBC in Hongkong
In dem Bericht wird darauf hingewiesen, dass das Dominion-Abstimmungssystem Fehlermeldungen erzeugt. Das sei absichtlich und zielgerichtet so konzipiert, um systematischen Wahlbetrug zu ermöglichen und um Wahlergebnisse beeinflussen zu können. Ein Fünftel der im Wahlgerät verwendeten Komponenten stamme „von chinesischen Unternehmen“.
Einige Inhalte des Berichts waren bereits in der Vergangenheit aufgedeckt worden, darunter die Investition der Kommunistischen Partei Chinas (KPC) in Smartmatics und dass die KPC 18 Patenten von Dominion durch die HSBC in Hongkong erwarb.
Diese Patente betreffen Elemente des Dominion-Wahlsystems im Bereich Betrieb der Maschinenhardware und der zugehörigen Software, die bei der US-Wahl verwendet wurden.
Neue Beweise: die Beziehung zwischen Sequoia China und Dominion
Der Bericht führt auch einige wichtige neue Beweise ein, darunter die Beziehung zwischen Sequoia Capital China (Sequoia China) und Dominion. Der Bericht belegt eindeutig, dass Sequoia von Dominion übernommen wurde.
Tatsächlich hatten Sequoia und Niel (Nanpeng) Shen, Ex-CEO der Trip.com Group Ltd., den chinesischen Ableger Sequoia Capital China im Jahr 2005 mitbegründet.
Powell weist im Bericht darauf hin, dass Herr Shen als Schlüsselperson fungierte, die den Kontakt von Smartmatic, Dominion und Sequoia Capital zur chinesischen kommunistischen Partei herstellte.
In der Konzerngeschichte von Dominion wird oft der Name der Firma Sequoia Voting Systems erwähnt. Diese Firma war früher einer der größten Lieferanten von Wahlmaschinen in den Vereinigten Staaten.
Wie bereits erwähnt, gründeten Herr Niel (Nanpeng) Shen und Sequoia im Jahr 2005 Capital Sequoia Capital China, und im selben Jahr erwarb Smartmatic Sequoia Voting System.
Smartmatic wurde vom ehemaligen Präsidenten von Venezuela, Hugo Chavez, gegründet, der zu Lebzeiten ein alter Verbündeter der Kommunistischen Partei Chinas war.
Sobald Smartmatic begann, Investitionen von der KPC zu erhalten, stand es in enger Verbindung zur KPC (war sozusagen eine Marionette der KPC). Im Jahr 2010 verkaufte Smartmatic das geistige Eigentum von Sequoia Voting Systems an Dominion weiter.
Also, wenn man dieses Geschäft betrachtet, bei dem Sequoia Voting Systems an Dominion weiterverkauft wurde, scheint es sich um eine gewöhnliche Transaktion zwischen einem venezolanischen Unternehmen und einem kanadischen Unternehmen zu handeln.
Aber in Wirklichkeit geriet mit diesem Geschäft die Kontrolle über die Dominion-Wahlmaschinen von Hugo Chavez in die Hände der chinesischen kommunistischen Partei.
Es führt zur Familie Jiang Zemin
Wie wir alle wissen, ist die Muttergesellschaft von Dominion Staple Street Capital (SSC). SSC ist eng mit der Carlyle Group verbunden. Und William E. Kennard, ein Mitglied im Vorstand von SSC, hatte sowohl unter Clinton als auch unter Obama hohe Regierungspositionen inne. Er war auch Geschäftsführer der Carlyle Group.
William E. Kennard wurde am 6. November 2020, 3 Tage nach der Wahl, Vorsitzender des Vorstands von AT&T.
Die beiden Mitbegründer von SSC, Stephen D. Owens und Hootan Yaghoobzadeh, haben ebenfalls bei der Carlyle Group gearbeitet. Auf diese Weise ist die Carlyle Group nun ein Teil des immer tiefer werdenden Kaninchenbaus.
Die Carlyle Group ist eine der Top-Investmentfirmen der Welt. Sie ist bekannt für die Anzahl von Ex-Regierungsmitgliedern und hochrangigen Politikern, die für sie arbeiten.
Die Carlyle Group tätigt umfangreiche Investitionen in China und unterhält komplexe Geschäftsbeziehungen zu großen Unternehmen der KPC. Im letzten Jahr hatte Carlyle mindestens 62 Investitionen in China gemacht, was nach den Investitionen in den USA die zweithöchste Zahl ist. Zu den Investitionen gehören Pacific Life Insurance Co., Jack Ma’s Ant Financial und Jingdong Logistics, neben anderen staatlichen und privaten Giganten.
Wie in Sidney Powells 270-seitigem Ordner dargelegt ist, steht die Carlyle Group „unter der Kontrolle der Familie Jiang Zemin“. Jiang ist der ehemalige Vorsitzende der KPC.
Neil (Nanpeng) Shen, der Gründer von Sequoia Capital China, wurde als „weißer Handschuh“ (Vermittler, der Geld wäscht) von Jiangs Familie angesehen. Es ist schwer, diese Behauptung zu bestätigen, aber es ist eine Tatsache, dass Sequoia Capital China und die Boyu Capital von Jiangs Enkel Alvin Jiang seit langem enge geschäftliche Beziehungen zueinander pflegen und gemeinsame Investitionen tätigen.
Zu ihren gemeinsamen Investitionen gehören SF Express, Vanke, iQIYI und die Bank of China. Alle diese Unternehmen können riesige Summen verdienen. Das allein beweist schon, dass Shen und Jiangs Familie eng miteinander verbunden sind.
In Powells Bericht laufen die Verbindungen von Sequoia Capital am Anfang und der Carlyle Group am Ende alle an einem Punkt zusammen: bei der Familie Jiang Zemins.
Deutschland, Frankreich und Großbritannien 2020: Massendemonstrationen gegen den autoritären Staat
Ein Gastbeitrag von Hannes Hofbauer
Anders als Demonstrationen von Gewerkschaftsmitgliedern für bessere Arbeitsbedingungen und mehr Lohn, von Feministinnen für mehr Frauenrechte oder von Umweltschützern für Klimaschutz stehen im Jahr 2020 nicht spezifische Forderungen nach gesellschaftlichen Verbesserungen im Fokus zunehmender Unzufriedenheit, sondern der Protest richtet sich gegen den Staat beziehungsweise die jeweiligen Regierungen. Diese haben in den Augen von Millionen bei der Bekämpfung des Coronavirus versagt und sind dazu übergegangen, ihre Schwäche mittels autoritärer Maßnahmen zu kompensieren.
Die Massenproteste entzünden sich an unterschiedlichen Verordnungen und Gesetzen. In Deutschland und Großbritannien sind es die Grundrechtseinschränkungen, die die Menschen auf die Straßen treiben; sie werfen den Regierungen vor, das Virus als Instrument für die Aushebelung grundlegender bürgerlicher Freiheiten zu missbrauchen. In Frankreich wiederum nehmen die Massen ein Polizeischutzgesetz zum Anlass, um gegen die geplanten staatlichen Maßnahmen zu demonstrieren, wobei unter anderem das Nichttragen einer Mund-Nasen-Bedeckung eine polizeiliche Prügelorgie provozieren kann, die ihrerseits Proteste auslöst. Die gesellschaftliche Balance in weiten Teilen des westlichen, sich liberal gebenden Europas gerät aus den Fugen.
Gemeinsam ist den Demonstrationen in Paris, London, Berlin und vielen anderen Städten ihre Größe, die sich in Zigtausenden bis Hunderttausenden misst; auch ihr klassen- und berufsgruppenübergreifender Charakter ist prägend für einen neuen Typus von Empörung. Die Gesellschaft erodiert nicht mehr nur an ihren Rändern, sondern die tiefe Unzufriedenheit kommt nun auch aus ihrer Mitte. Eine weitere Gemeinsamkeit besteht in der Fokussierung auf einen zunehmend autoritärer auftretenden Staat, sei er in Gestalt eines Präsidialsystems wie in Frankreich, einer mit dem Föderalismus kämpfenden Koalitionsregierung wie in Deutschland oder einer den Liberalismus vor sich hertragenden konstitutionellen Monarchie wie im Vereinigten Königreich.
Franzosen protestieren gegen die "loi securité globale"
Am weitesten fortgeschritten ist der autoritäre Staat im bürgerlich-parlamentarischen Gewand in Frankreich. Das hat nicht zwangsläufig etwas mit der Struktur seines Präsidialsystems zu tun, wiewohl dieses einen demokratiepolitischen Missbrauch hin zu einem Polizeistaat erleichtert. Seit Emmanuel Macron mit "La republique en marche" die traditionelle Parteienlandschaft schwer beschädigt und eine ihm persönlich verpflichtete Bewegung ins Parlament geführt hat, nimmt die Entfremdung des Élysée-Palastes zum Volk extrem zu.
Der Ausnahmezustand hat in Frankreich – im Gegensatz zu anderen europäischen Ländern – eine lange Tradition. Ein am Beginn des Kolonialkrieges in Algerien 1955 beschlossenes diesbezügliches Gesetz kommt immer wieder zum Einsatz; so zum Beispiel 1985 als Reaktion auf Unruhen in Pariser Vororten oder 2015 als "Antwort" auf islamistische Anschläge, damals bis November 2017 verlängert. Seit März 2020 steht Frankreich – mit Unterbrechungen – im "gesundheitlichen Ausnahmezustand", zuletzt ausgerufen am 17. Oktober, der bis mindestens zum 16. Februar 2021 in Kraft bleibt.
Die französische Polizei ist also an Sonderrechte gewöhnt und nutzt diese weidlich, was für die Bevölkerung oft äußerst schmerzliche Folgen hat, vor allem dann, wenn sich Teile von ihr oppositionell verhalten. Die Opferbilanz der Gelbwestenbewegung, die sich gegen die Sozialpolitik des Staatspräsidenten wandte und im ganzen Land Straßenkreuzungen besetzte, spricht für sich. In den Monaten November 2018 bis März 2019 beklagten die Protestierenden elf Todesopfer und mehr als 4.400 Verletzte, wobei viele von ihnen durch Spezialmunition ihr Augenlicht oder ihre Gliedmaßen verloren. Die EU-Nachbarschaft schwieg und schweigt bis heute dazu.
Angesichts der im Herbst 2020 aufflammenden Proteste gegen das sogenannte "globale Sicherheitsgesetz" schließt die französische Polizei an ihre brutale Methodik zur Bekämpfung von Demonstrationen wieder an, Tränengas und Schlagstöcke inklusive. Das im neuen Gesetz vorgesehene Verbot, Polizisten bei der Arbeit zu filmen, wenn ihnen dies schaden könnte, nehmen Hunderttausende zum Anlass, demonstrieren zu gehen. Als dann am 21. November 2020 gefilmt wurde, wie der Musikproduzent Michael Zecler von einem halben Dutzend Polizisten krankenhausreif geschlagen wurde, weil er keinen Mund-Nasen-Schutz getragen hatte, weiteten sich die Proteste aus. Für den Januar 2021 sind weitere Großkundgebungen gegen das sogenannte Sicherheitsgesetz angekündigt.
Die extreme Polizeigewalt widerspiegelt auch die Spaltung der französischen Gesellschaft, wie die beiden Soziologen Olivier Fillieule und Fabien Jobard in ihrem jüngst erschienenen Buch "Politique du désordre" ("Chaospolitik") dokumentieren. Ihnen zufolge nahm die staatliche Repression seit Ende der 2000er Jahre systematisch zu. Insbesondere seit der Weltwirtschaftskrise 2008 werden zur Aufrechterhaltung der Ordnung immer härtere polizeistaatliche Maßnahmen ergriffen. Mehr und mehr Bevölkerungsgruppen geraten ins Fadenkreuz der Exekutive: Muslime, Araber, Globalisierungskritiker, Gelbwesten, Grundrechteverteidiger, Impfskeptiker.
Fillieule und Jobard orten "eine zunehmende Gewalt in den Interaktionen zwischen Strafverfolgungsbehörden und der Öffentlichkeit", was ihrer Meinung nach "zu einem Hang führt, den man als autoritär bezeichnen kann und der unsere Regierung immer weiter vom Geist und Buchstaben der republikanischen Institutionen entfernt". Ein alarmierender Befund für ein Land wie Frankreich mit seinen republikanisch-demokratischen Traditionen.
Anders als in Deutschland oder Großbritannien beschränkt sich übrigens der Widerstand gegen die Einschränkung von Grund- und Freiheitsrechten in Frankreich – noch – auf einzelne Berufsgruppen. So gingen am 15. Dezember Tausende Kulturschaffende mit Slogans wie "Öffnet die Theater" in Paris, Bastia und anderswo auf die Straße. Die Woche zuvor waren Restaurant- und Barbesitzer an der Reihe, die in vielen französischen Städten ihren Unmut über die Lockdown-Politik des Élysée-Palastes äußerten.
Während es also in Frankreich rund um das "globale Sicherheitsgesetz" gärt, sind die Straßen in Deutschland und Großbritannien mit Menschen gefüllt, die gegen die Einschränkungen der bürgerlichen Freiheiten im Zuge der Anti-Corona-Maßnahmen protestieren.
"Save our rights" in Großbritannien
"Save our rights" ("Rettet unsere Rechte") lautet das Banner, unter dem sich mittlerweile Hunderttausende gegen die britische Lockdown-Politik versammeln. Sie kommen als Betroffene des Ausnahmezustandes aus allen Teilen der Gesellschaft. "Wir glauben, dass die Corona-Regulierungsmaßnahmen unangemessen sind und mehr schaden als nützen", bringt es eine der Organisatorinnen der Massenkundgebungen, Louise Creffield, auf den Punkt.
Aussagen wie diese genügen im heutigen Großbritannien, um ins Fadenkreuz der Polizei zu geraten. Von dort ist es nicht mehr weit in die nächste Justizanstalt. Louise Creffield wurde am 28. November in London verhaftet und wegen "Bruch der Covid-19-Regeln" und "Krimineller Schädigung ("Criminal damage") vor den Richter gestellt. Sie kam auf Kaution mit Auflagen spezieller Bewegungseinschränkungen frei.
Creffield kommt wie viele ihrer Mitkämpfer aus der britischen Linken. Als Mitglied der Labour Party arbeitete sie für einen Parlamentsabgeordneten, bis sich die Partei von ihr – wegen ihrer Gegnerschaft zur Corona-Politik von Premierminister Boris Johnson – distanzierte. Einer ihrer führenden Mitstreiter, Piers Corbyn, trat selbst schon vor Jahren aus der Labour Party aus, als diese unter Tony Blair mit wehenden Fahnen in den Irak-Krieg zog. Piers Corbyn ist der Bruder des ehemaligen Labour-Vorsitzenden Jeremy Corbyn.
"Save our rights" wurde Mitte April gegründet, auf einer ersten Protestkundgebung in Brighton versammelten sich sechs Personen, im Oktober in London waren es dann schon 70.000. Die Staatsmacht antwortet mit Massenverhaftungen, so auch am 28. November, als während eines Demonstrationszuges durch die Oxford Street Hunderte festgenommen wurden. In der Zwischenzeit kämpfen die Protestierenden nicht mehr nur gegen die Corona-Maßnahmen allein. "Wir stehen für eine echte Demokratie, nur die Corona-Regularien abzuschaffen, ist nicht genug", sagte Creffield und deutet damit an, worum es zumindest Teilen der neuen Massenbewegung geht: um einen Systemwechsel.
"Sommer der Demokratie" in Deutschland
Ähnlich in Deutschland. Seit Ende März 2020 fanden am Rosa-Luxemburg-Platz vor der Berliner Volksbühne Demonstrationen gegen die Ausgangssperren statt. Trotz Verbots versammelten sich Tausende, viele von ihnen mit dem gedruckten Grundgesetz in der Hand, um symbolisch auf dessen Bruch durch die Maßnahmenpolitik der Bundesregierung hinzuweisen.
Organisiert waren die Massenkundgebungen von der Initiative "Demokratischer Widerstand", die vom Dramaturgen Anselm Lenz, dem Publizisten Hendrik Sodenkamp und der Aktivistin Batseba N'Diaye gegründet wurde. Diese sogenannten Hygienedemos fanden bald Nachahmer in anderen Teilen Deutschlands, was bereits im April zur Gründung einer informellen Bewegung führte, die sich den Namen "Querdenker" gab und nicht nur in Stuttgart Zehntausende gegen die Pandemie-Politik von Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihren Gesundheitsminister Jens Spahn mobilisierte. Der "Sommer der Demokratie" gipfelte dann in zwei Berliner Massendemonstrationen am 1. und am 29. August mit jeweils mehr als Hunderttausend Teilnehmern.
Die Politik reagierte anfangs erstaunt. Mit Widerstand aus der Mitte der Gesellschaft hatten offensichtlich weder die CDU/CSU, noch die SPD oder die Grünen gerechnet. Um dagegen die Staatsgewalt einzusetzen, brauchte es erst ein neues Narrativ, das allerdings schnell bei der Hand war. Protestierende gegen Grundrechtseinschränkungen wurden als Verschwörungstheoretiker und Rechtsradikale punziert, die Medien griffen diese Erzählung auf und große Teile der verschreckten politischen Linken versteckten sich hinter den denunziatorischen, die Wirklichkeit verdrehenden Zuordnungen.
Nach dieser ideologischen Klärung der Fronten begannen Sondereinheiten der Polizei in Kampfausrüstung mit gezielten Eingriffen, aber auch Wasserwerfer kamen zum Einsatz. Festnahmen insbesondere von Organisatoren der Proteste sind seit Herbst 2020 an der Tagesordnung. Am 19. Dezember wurden dann zeitgleich Anselm Lenz und Monica Felgendreher in Berlin mit brachialer Gewalt in Polizeiautos gezerrt. Lenz war während des Joggens von Polizeieinsatzkräften umstellt worden, während Felgendreher von der Bühne am Alexanderplatz, für die sie eine Protestversammlung angemeldet hatte, abgeführt wurde.
Parallel zur zunehmenden staatlichen Repression setzte eine private Zensurwelle gegen jene Stimmen ein, die den Protesten Gehör verschaffen. Insbesondere die Google-Plattform YouTube ging dazu über, systematisch Kanäle zu sperren, wenn diese Kritik an den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie ins Zentrum ihrer Berichterstattung stellten. Das betraf unter anderen den Sender KenFM sowie die Plattform Rubikon. Offizielle Reaktionen auf diese Art von Zensur blieben aus und die Mainstream-Medien berichteten nicht darüber.
In seinem Aufsatz "Postdemokratische Empörung" analysiert der Soziologe Peter Ullrich den neuen Typus einer sozialen Bewegung in Deutschland, dessen Vorformen er bereits in den Friedensmahnwachen zur Mitte der 2010er Jahre erkennt. Er attestiert ihnen ein tief sitzendes Misstrauen gegen das politische System, das sich aus der Erkenntnis speise, wonach gesellschaftliche Entscheidungen nicht mehr mittels Wahlen beeinflusst werden (können). Kapitalinteressen überlappen sich dieser Sichtweise zufolge mit tiefenstaatlichen Strukturen, das Volk wird mit einer Art Fassadendemokratie abgespeist. Die neuen Massenproteste seien typisch für diese postdemokratischen Zustände.
Im Rückblick könnte 2020 für Westeuropa nicht nur als das Jahr der Pandemie und ihrer Bekämpfung in die Geschichte eingehen, sondern auch als der Anfang einer neuen Massenbewegung, die sich gegen die Allianz von Großkapital und autoritärem Staat wendet und für die Wiedererlangung von Volkssouveränität sowie den Neuaufbau demokratischer Strukturen kämpft.
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
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