Unter dem Hashtag #arrestsoros fluteten Millionen User eine Twitter-Seite, die den umstrittenen Multimilliardär George Soros in die Mangel nimmt. Immer mehr wird bekannt, dass der berühmte, angebliche Philanthrop (Menschenfreund) mit seinen Milliarden über seine vielen Stiftungen extrem linke Organisationen finanziert und eben auch die BLM (Black Lives Matter), die gerade in den USA, aber auch beginnend in Europa die Städte aufmischt – zusammen mit der Antifa. Man müsse den alten Herrn wegen Verrats verhaften, fordern täglich mehr Tweets. Man wirft ihm neben der Unterstützung von BLM auch vor, die Antifa zu finanzieren. Beide Organisationen peitschen die Menschen in Wut und Hass gegeneinander auf, sorgen für Chaos, Zerstörung, Plünderung und Tote. Insbesondere unter den friedlich demonstrierenden Schwarzen gibt es immer wieder Todesopfer … aber nicht durch die Polizei, sondern durch den wildgewordenen Mob, darunter auch BLM und Antifa.
Etwa 900 Menschen sind bei den Protesten und in deren Umfeld bisher umgekommen, auch allein dadurch, dass die Polizei der Lage nicht mehr Herr wurde. Am letzten Sonntagabend spät wurden in Iowa zwei Menschen erschossen, zwei weitere, davon ein Polizist, wurden verwundet, als jemand unter den Protestern in Davenport bei einem George-Floyd-Protestmarsch um sich schoss. Eines der Todesopfer war die Farbige Italia Marie Kelly.
Ein herzzerreißendes Video ihrer kleinen Schwester, Jasmine Kelly, geht nun viral. Die völlig verzweifelte Teenagerin schreit ihren Schmerz über den Verlust ihrer Schwester in einem hochemotionalen Video auf Twitter denen entgegen, die die friedlichen Proteste in ein Höllenchaos verwandeln. Und sie wiederholt es immer wieder: „Es war nicht die Polizei! Es waren Protestler, die meine Schwester erschossen haben!“
„Euretwegen habe ich meine Schwester verloren! Ein Protestierer hat meine Schwester erschossen, nicht die Polizei! … Ihr seid so wütend auf die Polizei, dass ihr alle anderen auch verletzt! … Es war einer von Euch! … Und ich schwöre bei Gott, wir werden herausfinden, wer verf*** nochmal das gemacht hat, und ich verspreche Gott, das wird das letzte sein, an das Ihr Euch erinnern könnt! … Ihr seid alle fuchsteufelswild und lauft mit Schusswaffen herum und Ihr tut so taff und als wärt Ihr was, das Ihr nicht seid und Ihr habt meine Schwester ermordet! Nicht die Polizei, sondern durch eure Ignoranz! Wegen Eurer gottverf*** Ignoranz muss ich meine Schwester begraben! … Weil Ihr mit Kanonen herumlauft!“
Unter dem Video des verzweifelten Mädchens melden sich andere, die ebenfalls Tote zu beklagen haben, die durch die entfesselte Gewalt Krimineller und Chaoten umgekommen sind.
So langsam bemerken die amerikanischen Bürger aller Hautfarben, in was für eine Hölle sie innerhalb einer Woche gestürzt worden sind und dass ihre friedlichen Proteste durch Gewalttäter, Extremisten und Terroristen gekapert wurden, die überhaupt nicht für das Volk auf der Straße sind, auch nicht für die Schwarzamerikaner, sondern um die USA in ihren Grundfesten zu zerstören.
Dabei stellen sich die Leute eben auch die Frage, wer denn dahinter steckt. Und da kommen viele nach einiger Recherche auf den Finanzier der ganzen Verwüstung, George Soros. Das wird nun ausgiebig auf Twitter verbreitet. Sehr viele sehen in George Soros den Architekten hinter den gut organisierten und ausgerüsteten, gewaltsamen Aufständen.
https://twitter.com/hashtag/arrestsoros
Hier kommen auch im Prinzip alle Themen der freien und alternativen Medien. Das Schuldgeldprinzip, die Menschen als Sklaven des Finanzsystems, die Agenda der obersten Eliten, die Globalisierung, Corona, Lockdown, Arbeitslosigkeit, man darf die alten Eltern im Pflegeheim nicht besuchen, aber „Black Lives Matter“ darf zu Zigtausenden ohne Abstand und Masken durch die Straßen ziehen und um sich schießen.
Auf Tweets von Herrn Soros und Leuten, die ihn verteidigen, wird sehr scharf reagiert. Und wirklich Millionen sind der Meinung: „Soros needs to be under arrest for being an enemy of the USA… he is an international criminal!“ (Soros muss verhaftet und eingesperrt werden, weil er ein Feind der USA ist… er ist ein internationaler Krimineller!)
Der bekannte Schauspieler James Woods twitterte „Seien wir uns im Klaren: Unser Problem ist nicht Schwarz gegen weiß. Unser Problem heute ist George Soros gegen Amerika“:
Hinter all dem vermuten sehr viele aber nicht nur Herrn George Soros …
… sondern auch Herrn Bill Gates und all seine Organisationen und Beteiligungen:
Die User lassen sich auch ein paar lustige Bilchen einfallen:
(die Pandemie funktioniert nicht mehr, weitermachen und den Rassenkrieg anfangen)
Für die, die Englisch verstehen: David Icke hat ein Video über George Soros gemacht, in dem er sehr viele hochinteressante Fakten über George Soros enthüllt.
Wer auf Deutsch ein Video über Soros sehen will, kann das hier tun. Hier erfährt man auch die Summen und Verbindungen. Sehr sehenswert.
Es scheint jetzt tatsächlich auf den globalen Showdown zuzulaufen zwischen dem „Deep State“, Globalimus und Neue Weltordnung einerseits und den Menschen, die Frieden, Freiheit, Bürgerrechte, Selbstbestimmung und Wohlstand, gewachsene Kultur und gesunde, souveräne Staaten wollen.
Meinung
Der jahrzehntelange "Krieg gegen die Drogen"
als Hauptgrund der Unruhen in den USA
von Niko Vorobyov
Viele Polizeichefs, mich eingeschlossen, wollen sicherstellen, dass ihre Beamten den automatischen Waffen, mit denen sie konfrontiert werden, angemessen entgegentreten können. Das Problem dabei ist, dass wir uns eigentlich gar nicht erst in einem Krieg mit unserem eigenen Volk befinden sollten.
Dies teilte mir der frühere Polizeipräsident von Seattle, Norm Stamper, vor drei Jahren mit, als ich ihn zum Thema Polizeigewalt in den USA interviewte.
Washington steht in Flammen. Der Tod von George Floyd hat die Aufmerksamkeit erneut auf die Tötung und Ermordung von Afroamerikanern durch die Sicherheitsdienste gelenkt. Doch während alle Kameras auf die Proteste und Ausschreitungen gerichtet sind, scheinen nur Wenige die langfristigen, systemischen Gründe dafür zu erwähnen, dass es immer wieder dazu kommt.
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Am 13. März brach die Polizei in eine Wohnung in Louisville, Kentucky, ein. Angeblich gaben sie sich nicht als Polizisten zu erkennen (die Polizisten behaupten, sie hätten es sehr wohl getan, der Angeklagte behauptet, sie hätten es nicht getan). Und als die überraschten Bewohner von ihrem Recht auf Verteidigung der Wohnung Gebrauch machten und auf die bewaffneten, in ihre Wohnung einbrechenden Eindringlinge Feuer eröffneten, ließen die Beamten einen Kugelhagel auf die 26-jährige Notfallmedizinerin Breonna Taylor niederprasseln. Breonna war nur das jüngste Opfer der "No-Knock"-Razzien (Razzien ohne an der Tür zu klopfen beziehungsweise zu klingeln): Der Gedanke dahinter ist das Überraschungsmoment, das den Verdächtigen keine Chance gibt, Drogen die Toilette herunterzuspülen. Tatsächlich aber wurden am Tatort keine Drogen vorgefunden.
Der Krieg gegen Drogen ist die Hauptursache für rassistische Profilerstellung und Polizeigewalt in den Vereinigten Staaten. Heute sitzen mehr schwarze US-amerikanische Männer hinter Gittern oder sind lediglich auf Bewährung oder Kaution auf freiem Fuß, als von ihnen im Jahr 1850 als Sklaven gehalten wurden. Ein größerer Prozentsatz von ihnen ist inhaftiert als in Südafrika in den letzten Tagen der Apartheid. Doch warum?
Heutzutage zeigen Umfragen: Immer weniger US-Amerikaner glauben, dass Gras strenger behandelt werden sollte als Alkohol. Doch im Jahr 1937 war Harry Anslinger der Chef des Federal Bureau of Narcotics (FBN) – und es gab eine Sache, die er wirklich nicht mochte: Jazz. "Wie im Dschungel mitten in der Nacht", pflog er die Musik zu beschreiben. Viele Jazzmusiker gönnten sich dann und wann den ollen Joint (damals reefer genannt), also drängte er darauf, Cannabis verbieten zu lassen – um junge Weiße davon abzuhalten, in Jive-Bars zu gehen und sich (Oh Schreck!) unter die Farbigen zu mischen. In der Zwischenzeit wurde Kokain verboten, nicht weil man davon Herzinfarkte bekam, sondern nach einer Behauptung in der New York Times, dass es die "Neger im Süden" zu Berserkern mache, und außerdem, weil es auch ein Aphrodisiakum ist. Naja... "notgeile schwarze Typen", "unschuldige" weiße Mädchen... Sie verstehen schon.
Anderen Rassen erging es nicht viel besser: Opium-Rauchen wurde als ein finsteres chinesisches Hobby angesehen. Sie benannten Cannabis sogar in "Marihuana" um (an Tijuana erinnernd), um es "mexikanischer" klingen zu lassen. Sogar die Alkoholprohibition, die Al Capone reich machte, kam infolge des jingoistischen Hetze gegen die Deutschen in der Zeit des Ersten Weltkrieges zustande.
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Die entsprechenden Gesetze wurden von Anfang an ungleichmäßig angewandt. Wie Johann Hari in Chasing the Scream erklärt, hatte Billie Holiday eine schwere Kindheit, wuchs in einem Bordell auf und wurde im Alter von 10 Jahren vergewaltigt, kämpfte dann den Rest ihres Lebens mit Alkoholismus und Heroinsucht. Doch sie hatte eine Engelsstimme und sang Lieder wie Strange Fruit über Lynchmorde im tiefen Süden. Anslinger befahl, an ihr ein Exempel zu statuieren, um schwarzen Musikern ihren Platz zu zeigen. FBN-Agenten kamen als Fans zu ihren Shows und missbrauchten dann ihr Vertrauen, indem sie ihr Drogen unterschoben. Sie hetzten gegen die Sängerin bis zum Ende – selbst im Sterben lag sie mit Handschellen an ihr Krankenhausbett gefesselt, und sie befragten sie nach dem Namen ihres Lieferanten. Sie starb während ihrer Entzugsbehandlung. Währenddessen erhielten mächtige Weiße wie Senator Joe "Red Scare" McCarthy einen Freifahrtschein für ihre eigene Morphinsucht. Unter Nixon wurde der "Krieg gegen die Drogen" dazu benutzt, von dem zunehmend unpopulären Krieg in Vietnam abzulenken – und zur Waffe gegen schwarze Aktivisten sowie Mitglieder der Antikriegslinken wie John Sinclair von der White Panther Party erhoben. Das FBN wurde zur DEA, und der Kongress gab grünes Licht für "Razzien ohne Anklopfen". Trotz aller Horrorgeschichten von Polizisten, die die Türen zum falschen Haus eintreten, Feuer eröffnen und die Familien darin töten oder verletzen.
Nixon erklärte offiziell den "Krieg gegen die Drogen", doch es war Reagan, der ihn auf die Spitze trieb. Drogengesetze sind hinterhältig, weil es kein offensichtliches Opfer gibt (wer verpfeift sich selbst beim Kauf einer Tüte Koks?), und oberflächlich betrachtet sie erscheinen sie zunächst rassenneutral. Im Jahr 1986 verabschiedete Reagan das als Anti-Drugs Abuse Act 1986 bekannte Gesetz gegen Drogenmissbrauch, das für nur fünf Gramm Crack, verglichen mit einem halben Kilo Kokainpulver, mindestens fünf Jahre ohne Bewährung vorsah. Es ist kein Zufall, war doch normales Koks der bevorzugte Muntermacher für weiße Führungskräfte und hochpreisige Anwälte, während Crack, obwohl es weniger rein war, ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bot und damit im Ghetto beliebter war. Mit anderen Worten: In Jahren gerechnet saßen Schwarze damit einhundertmal so lang ein wie Weiße.
Nixon und Reagan waren beide Republikaner – doch die Demokraten waren trotz all ihrer "fortschrittlichen" Referenzen genauso schlimm. Präsident Clinton versuchte, im harten Rennen gegen die Kriminalität einen Schritt voraus zu sein: Er unterzeichnete im Jahr 1994 das von einem gewissen Joe Biden entworfene Bundeskriminalgesetz – und zwischen 1990 und 2000 verdoppelte sich die Zahl der Gefängnisinsassen fast.
Auch wenn die meisten Polizisten für sich genommen keine Rassisten sind, so sind sie doch Teil eines rassistischen Systems. Der "Krieg gegen Drogen" hat junge Afroamerikaner zu verlockenden Zielen für jeden örtlichen Sheriff gemacht, wenn dieser auf der Suche nach einfachen Methoden zum Hochziehen der Verhaftungsstatistiken aus ist und Geld beschlagnahmen will. Für die Beschlagnahme ziviler Vermögenswerte müssen Sie lediglich eines Verbrechens verdächtigt werden, damit die Polizei Ihre Habseligkeiten beschlagnahmen kann. Das ist nichts anderes als staatlich sanktionierter Raub. Die Möglichkeit, konfisziertes Drogengeld (und "Drogengeld") zu behalten, bietet einen perversen Anreiz für unterfinanzierte Polizeidienststellen, mehr Verhaftungen vorzunehmen. Dies nutzen sie auch, indem sie einfach die üblichen Verdächtigen verfolgen, das heißt junge schwarze Männer. Dies führt zu tödlichen Begegnungen mit der Polizei und zur größten Gefängnispopulation auf dem Planeten, noch vor solchen in vermeintlich "tyrannischen Regimes" wie Russland und China. Obwohl Studien zeigen, dass jeder in etwa gleich häufig Drogen verkauft und konsumiert, sind mehr als die Hälfte der Gefangenen, die in Staatsgefängnissen für Drogendelikte saßen, und fast 80 Prozent in Bundesgefängnissen, Schwarze oder Latinos. Und war man einmal drinnen, ist es schwer, einen normalen Job zu finden. Also kehrt man wieder zum Spiel um den Stoff zurück. Ist es dann wirklich so überraschend, dass bei so vielen eingesperrten Müttern und Vätern die erfolgreicheren Kriminellen die einzigen im Ghetto sind, zu denen man aufschauen kann?
Die Kriminalität in den Innenstädten wird zu einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung, die die Nachbarschaften in nicht enden wollende Zyklen von Angst und Verzweiflung versetzt. Man nehme etwas, das viele Menschen wollen, verbiete es, treibe den Preis in die Höhe und sorge dafür, dass es sich lohnt, dafür zu erschießen, zu erstechen und zu stehlen – was in den 1920er-Jahren auch wegen Schnaps passiert ist. Jetzt haben Teile von Städten wie Baltimore und Chicago Mordraten, die den Todesopfern in echten Kriegsgebieten entsprechen. Die meisten Opfer sind junge schwarze Männer. Und wenn es auch wahr sein mag, dass Bandenmitglieder jeweils den Abzug drücken: Wer hat denn die Umstände dafür erschaffen? Nixon, Reagan, Clinton und Anslinger.
Wie die Anwältin Michelle Alexander in The New Jim Crow erklärt, verlieren ehemalige Sträflinge in mehreren US-Bundesstaaten ihr Wahlrecht. Dadurch wird einem von 13 schwarzen US-Amerikanern effektiv das Wahlrecht entzogen – so ähnlich war es in der Geltungszeit der Gesetze vor den Erfolgen der Bürgerrechtsbewegung in den 1950er-Jahre. Außerdem wird hierdurch, wenn man so will, der Brunnen vergiftet. Konnte man in Vergangenheit auf respektable Aktivisten wie Rosa Parks und den Prediger Martin Luther King verweisen, wo findet man einen "respektablen" Drogenmann oder Ex-Knacki? Wer will ihnen schon Gehör schenken oder sich für ihre Rechte einsetzen?
Auch heute noch wird das Andenken an unschuldig ums Leben gekommene Schwarze wie Philando Castile, der bei einer routinemäßigen Straßenkontrolle vor den Augen seiner Freundin niedergeschossen wurde, Botham Jean, der in seinem eigenen Haus von einem Polizeibeamten außer Dienst aus Dallas erschossen wurde, und Sandra Bland, die sich angeblich nach einem Streit mit einem Verkehrspolizisten in einer Zelle erhängt haben soll, beschmutzt: Man bringt vor, dass sie Gras intus oder in ihrer Wohnung gelagert hatten. Als ob das irgendetwas mit ihrem Tod zu tun hätte. Offensichtlich sind die Märchen vom "verrückten Neger auf Drogen" immer noch nicht aus der Welt geschafft.
Schließlich sind die Vereinigten Staaten von Amerika das Land der großen Big Macs und der ganz großen Gewehre. Die Polizei vor Ort wird aus Armee-Altbeständen ausgestattet, um schwer bewaffnete Drogendealer zu bekämpfen – buchstäblich mit Kriegswaffen. Doch im Gegensatz zur Figur des Granatwerfer schwingenden Bandenbosses in Filmen wie "Scarface" bleiben die meisten Bandenmitglieder im wirklichen Leben bei Faustfeuerwaffen, Pistolen und Revolvern. Die Drogenbedrohung hat bei den Strafverfolgungsbehörden eine kriegerische Mentalität geformt, mit der man Operationen im militärischen Stil und "Razzien ohne Anklopfen" wie die, bei der Breonna Taylor getötet wurde, rechtfertigt. Stamper erklärte mir:
"Sie gehen nicht auf die Straße und denken: 'Heute töte ich Afroamerikaner' – doch ihre Mentalität ist von der Art, 'wir sind die Polizei und ihr nicht', von der Art 'Wir haben hier das Sagen'. Und diese Mentalität macht sie gleichermaßen zu willkürlichen Bestimmern in Sachen Recht, Politik und Vorgehensweise.
Es reicht nicht aus, ein paar brutale oder rassistische Polizisten rauszuschmeißen und Feierabend zu machen – wo doch das ganze System das Problem ist. Die Vereinigten Staaten befinden sich im Krieg gegen ihre eigenen Bürger.
Mehr zum Thema – USA: Jeder Zweite hatte ein Familienmitglied im Gefängnis
Übersetzt aus dem Englischen
Niko Vorobyov ist der Autor von Dopeworld, einer Geschichte des Krieges gegen Drogen in der ganzen Welt. Seine Arbeit ist unter anderem bei VICE und The Independent erschienen. Sie können ihm auf Twitter @Lemmiwinks_III folgen.
RT Deutsch bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Wieder mehr Flüchtlinge auf dem Weg nach Europa
15. Juni 2020Während Corona als Schreckgespenst die Europäer ängstlich daheim hocken ließ, brachte es auch den Migrantenstrom nach Europa auf den tiefsten Stand seit mehr als fünf Jahren. Seit es Lockerungen innerhalb Europas gibt, werden auch die Grenzen wieder durchlässiger: Die Zahl der Migranten in die EU ist wieder stark gestiegen. Sowohl die offiziellen, wie auch die inoffizielle Einwanderungen schießen wieder nach oben.
Bisher liegen Asylanträge auf einem relativ niedrigen Niveau. Laut Angaben der EU stellten in der gesamten Europäischen Union im April nur 8.730 Einreisende einen Asylantrag. Das hört sich niedrig an, aber gilt nur für den April. Vor 12 Jahren wurden allein in Deutschland im gesamten Jahr 2008 laut Statista 28.018 Asylanträge gestellt.
Die Grenzübertritte im April waren auf einen Rekord-Tiefstand gesunken. Die Zahlen der EU-Grenzschutzagentur Frontex für den Mai zeigen allein 4.300 unerlaubte Grenzübertritte, fast dreimal so viele, wie im April. Allein im östlichen Mittelmeer, was die am meisten genutzte Route nach Europa ist, wurden im Mai 1.250 illegale Migranten aufgegriffen, achtmal so viele, wie im April. Im Zeitraum vom Januar bis Mai waren es insgesamt 12.700 Übertritte verzeichnet, was 28% weniger als im Zeitraum Januar bis Mai 2019 sind. Die Hauptgruppe unter den Migranten sind Afghanen.
Aber auch auf allen anderen Routen nach Europa hinein, von der Libyschen und tunesischen Küste die kurze Strecke bis Sizilien oder Malta, zählte Frontex dieses Jahr rund 1.000 Illegale, etwa 40% mehr als im April. Hier zeigt die Januar-Mai Statistik 5.500, das ist dreimal so viel wie in diesen Monaten in 2019. Hier sind die meistvertretenen Herkunftsländer Sudan, Elfenbeinküste und sogar Bangladesh. Algerier wiederum stellen die Hälfte der Einwanderer, die von Marokko aus über das westliche Mittelmeer nach Spanien drängen. Im Mai kamen von dort über 650 Migranten, fast das Vierfache dessen, was im April die Reise antrat. In der Zeit Januar bis Mai wurden 3.700 Migranten registriert, was nur halb so viele sind, wie im Vorjahreszeitraum.
Zu Lande, über die Westbalkanroute gab es im Mai über 900 illegale Grenzübertritte, das Zehnfache vom April. Im Zeitraum Januar bis Mai registrierte Frontex mehr als 6.900 Fälle, 50% mehr als im Vorjahreszeitraum. Wohlgemerkt handelt es sich bei diesen Zahlen um die illegalen Grenzübertritte. Die Gesamtzahl der illegalen Einreisen von Januar bis Mai beläuft sich auf 31.600, was sechs Prozent weniger sind als im Vorjahreszeitraum.
Von den offiziellen Migrationszahlen findet man praktisch nichts im Netz. Nur die illegalen Grenzübertritte werden berichtet. Man findet auf Statista, dass es dieses Jahr 37.440 Erstanträge auf Asyl in Deutschland gab, insgesamt gab es Januar bis März 43.065 Asylanträge. Die Asylanträge plus die illegalen Grenzübertritte ergeben also, dass mindestens 74.665 Menschen in die EU einreisen und dort bleiben wollten.
Aus dieser Statistik kann man entnehmen, dass Frau Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkels offene Grenzen in 2015 und 2016 zusammen 1.222.194 Asylanträge in Deutschland gebracht hat. Nimmt man die Zahlen von 2015 bis heute, so kommen wir auf 1.839.733 Asylanträge seit 2015.
Alle Asylanträge seit 1995 bis heute ergeben eine Zahl von 3.669.456. Das ist ziemlich genau die Einwohnerzahl von Berlin. Dort wurden am 31. Dezember 2019 3,796 Millionen Einwohner gezählt. Dies sind ausschließlich die Asylanträge, die illegal Eingereisten sind darin nicht enthalten.
Die Antifa ist nicht das, was wir glauben sollen (+Video)
12. Juni 2020Diese Information ist nichts Neues. Im Oktober 2014 kamen schon erprobte, kommunistische Kämpfer in Syrien an. Im Juli 2018 erschien in der „Rolling Stones“ ein Artikel über die „unerzählte Geschichte des Antifa-Platoons“. Sie bildeten innerhalb der kurdischen Miliz YPG, die für ihre Tapferkeit gegen den IS berühmt war, ein freies Bataillon internationaler Linker, die unter dem Englisch und kurdisch sprechenden Kommandanten Franceschi, ebenfalls Kommunist und Maoist an den Kämpfen teilnahm: das Antifa International Tabur (Platoon, Bataillon). In der Schlacht bei Raqqa verdienten sich die Antifa-Kämpfer Ruhm im Kampf gegen den IS. Die Befreiung von Raqqa war der Enthauptungsschlag gegen das IS-Kalifat. Sie spielten in diesem, für die Geschichte bedeutsamen Gefecht, keine kleine Nebenrolle.
Der wilde, zusammengewürfelte Haufen aus linken Ideologen und Ex-Soldaten zerstreute sich nach der Schlacht. Sie waren aber nicht die Einzigen, die im Nahen Osten eine harte Kampfausbildung erhalten haben. Viele sind in ihre Heimatländer zurück, manche irgendwo untergetaucht. Ein junger, deutscher Bauer war auch dabei. Andere sind in den USA in den Gruppen der Antifa untergetaucht. Wieder andere schlossen sich in der Ukraine den Nationalisten im Donbass-Krieg gegen die Separatisten an. Die ideologischen Grenzen verschwimmen hier. Die Ukrainischen Nationalisten bilden eindeutig ultrarechte Nazi-Bataillone, wie das ASOW. Man posiert zu nationalsozialistischen Feiertagen in originalen Drittes-Reich-Uniformen mit Runenfahnen und Fackeln.
Von all dem konnte man in den westlichen Mainstreammedien nie etwas lesen. Auch die Politik hüllt sich in Schweigen über die wahren Strukturen und Kämpfer in der Antifa. Und selbst die Polizei, die durchaus eigene Erkenntnisse dazu hat, hält sich vollkommen zurück. Das hat seinen Grund nicht zuletzt darin, dass die Antifa-Kämpfer in Syrien unter der Aufsicht des bewunderten und bejubelten Friedensnobelpreisträgers Barack Obama ausgebildet und eingesetzt wurden.
In den USA brennen jetzt die großen Städte und US-Präsident Donald Trump will die Antifa zur Terrororganisation erklären. Die internationale Presse mimt die Empörten. Wie kann man nur? Aber dem US-Präsidenten ist sehr wohl bekannt, mit wem er es bei der Antifa zu tun hat.
Es geht nicht nur darum, dass sich die Antifa in die Proteste der schwarzen Bürgerrechtler eingemischt hat, und deren Protest kapert, um ihre Antifa-Ziele zu verfolgen. Die Antifa-Kämpfer in Syrien waren die eine Sache, hier Feuer, Brandschatzen und Plünderung auf die Straßen zu tragen ist die andere. Aber man weiß im Pentagon und im Weißen Haus Bescheid. Es ist eine unbekannte Anzahl von erfahrenen und knallharten Kämpfern unter den Schwarzkitteln in den USA, die das Potenzial haben, wirklich Terroranschläge zu verüben, den Schneid, auch harte Kämpfe durchzustehen und genug Erfahrung, um kaum zu fassen zu sein. Das FBI ist bereits dabei, die Antifa-Mitglieder aufzuspüren. In Europa fängt es jetzt auch schon an.
Das wird nicht leicht. Die Antifa hat keine zentrale Führung, keine hierarchische Struktur und auch keine klare, für alle verbindliche Ideologie, da gibt es viele Schattierungen. Und die heimgekehrten und untergetauchten Kämpfer aus Syrien bewegen sich in der internationalen Antifa-Szene wie die Fische im Wasser.
Hier eine Bildersammlung auf Twitter mit dem Text: „Ich sag‘s Euch allen. Die linksextremen Antifa-Militanten, die die Möglichkeit hatten, in Syrien eine jahrelange Ausbildung an Waffen von der PKK-Terrorgruppe zu erhalten, stellen eine viel höhere Gefahr dar, als Ihr jetzt glaubt. Glaubt Ihr, die sind immer noch in Syrien?“
Brad Johnson, einen ehemaligen CIA-Offizier sagte im US-Fernsehen schon im Oktober 2019:
„What does Antifa want with a bunch of seasoned combat veterans? Why do they need that to supplement their movement? It’s a very interesting question to what they were precisely upto.“
(„Was will die Antifa mit einem Haufen erfahrener Kampfveteranen? Warum brauchen sie das, um ihre Bewegung aufzustocken? Es ist eine sehr interessante Frage, was genau sie damit vorhaben.“)
Die Antifa erhält auf Umwegen über viele Vereine, Stiftungen und Institutionen, die vom Staat und großen Konzernen Fördergelder für den Kampf gegen „Rechts“ erhalten, erhebliche Summen weitergeleitet. Auch Begegnungshäuser und Projekte, gern gegen Rechts, die von Antifa-Mitgliedern betrieben werden, werden vom Staat großzügig gesponsert. Die Geldbrunnen sprudeln aus vielen Quellen an die Antifa, und sie nehmen das Geld des faschistischen Kapitalismus erfreut an. Klar tun sie das. Aber gleichzeitig besteht das Feindbild eben nicht nur aus „Nazis & Rechtsextremisten“ – oder wen sie dafür halten. Sie hassen den Kapitalismus und den Staat. Insbesondere die Behörden und die Polizei.
Die Politik und Konzernstiftungen bezahlen ihren Tribut an die Antifa und wissen doch, dass da keine Liebe verloren ist. Denn für die Linken ist die Ursache des Faschismus der Kapitalismus. Was sich tatsächlich auch in der engen Verstrickung der Nationalsozialisten als bewaffneter Eroberungsarm des Kapitalismus mit der grauen Eminenz Walter Hallstein in einer Person bündelte. Jener Walter Hallstein war das Mastermind hinter dem expandierenden Deutschen Reich, das dem Großindustriekapitalismus mit seinen Armeen Gebietsgewinne mit billigen Arbeitskräften, Rohstoffen und Märkten zuführen sollte.
Das hat, wie wir alle wissen, nicht funktioniert. Aber Walter Hallstein endete nicht im Gefängnis oder auf dem Schafott, wie andere NS-Größen. Er erhielt 1948, zurück aus der Kriegsgefangenschaft, eine Gastprofessur an der Georgetown-University in Washington DC. Er nahm auch wieder eine führende Rolle in der deutschen Außenpolitik ein, wurde Staatssekretär im Bundeskanzleramt und wurde am 07. Januar 1958 zum Präsidenten der ersten Kommission der neu gegründeten EWG gewählt. Er residierte im ersten Kommissionsbüro in Brüssel. Das, was mit den Nationalsozialisten nicht geklappt hatte, das setzte er nun Schritt für Schritt mit der EWG und deren Nachfolger um: Ein Europa unter der Ägide der großen, kapitalistischen Konzerne. Insofern ist das Feindbild der Antifa nicht so weit hergeholt.
Und jetzt zeigt es sich, welche Strukturen entstanden sind. Militante Antifas sind unter Präsident Obama ungehindert nach Syrien gegangen, dort an Maschinengewehren, Bomben, Raketenwerfern, Panzerfäusten etc. ausgebildet worden, haben Erfahrungen in einem grausamen Krieg gesammelt, sind geübt im Häuserkampf und haben alle Skrupel abgelegt. Sie kamen in ihre Heimatländer zurück. Sowohl in die USA als auch nach Europa. Wir haben jetzt im Westen sowohl IS-Zellen als auch Rechtsextreme und Antifa. Wunderbar.
Die von der Antifa ausgehende Gefahr wird allerdings vertuscht. Den Politikern, wie auch hochstehenden Personen der Wirtschaft und des Finanzsystems wird wohl schon klar sein, was ihnen da droht, denn „der Kampf gegen den Faschismus ist erst gewonnen, wenn das kapitalistische System zerschlagen und eine klassenlose Gesellschaft errichtet worden ist“.
Dass die Antifa dazu die Proteste in den USA und Europa anfacht und kapert, kann also niemanden wundern. Und erst so richtig trifft man das System, wenn Plünderungen die Infrastrukturen zerstören und Wut erzeugen. In Austin (Texas) wurden drei Mitglieder der Antifa wegen Plünderns festgenommen: Lisa Hogan, Samuel Miller und Skye Elder:
Foto: Austin Police Department
„Steven McGraw, Direktor für öffentliche Sicherheit in Texas, sagte, dass die Plünderungen über die sozialen Medien organisiert und koordiniert wurden. (…) Dem US-Justizministerium zufolge werde die Gewalt von professionellen Agitatoren organisiert, die sehr professionell vorgehen. „Wir sprechen von gewalttätigen Extremisten. Es gibt Anarchisten. Es gibt die Antifa, aber es gibt auch Kriminelle, die dies als Gelegenheit nutzen.“
Der perfekte Sturm braut sich zusammen.
Gerichtsdokumente beweisen:
George Floyd hatte eine beeindruckende Vorstrafenliste (+Video)
11. Juni 2020Der Tod des bedauernswerten George Floyd wurde zum Zündfunken für flächendeckende Unruhen, Proteste, Brandschatzung und Plünderung in den USA. Die Empörung über seinen Tod greift auf Europa über. Dennoch war Mr. Floyd nach neuesten Erkenntnissen nicht nur der sanfte, friedliebende Mann Gottes, als der er nach seinem Tod gepriesen wurde. Alle vier beteiligten Polizisten wurden – zu Recht! – vom Dienst sudspendiert, verhaftet und angeklagt. Nun sickert allerdings heraus, dass Herr Floyd ein langes Register an Straftaten und Gewalt hatte.
Mr. Floyd war nach Minneapolis gezogen, nachdem er seine Strafe wegen eines schweren Raubüberfalls mit Schusswaffe abgesessen hatte und aus einem texanischen Gefängnis entlassen worden war. Er nahm Drogen und hatte zum Zeitpunkt seiner Verhaftung die Substanzen Fentanyl und Methamphetamin (Crystal Meth) im Blut. Seine Todesursache ist umstritten. Es gibt zwei Autopsien. Die erste, offizielle Autopsie stellte fest, dass Mr. Floyd an einem Herzstillstand starb, der durch das gewaltsame Zu-Boden-drücken durch den Polizisten Derek Chauvin verursacht wurde. Mr. Floyds Familie gab eine zweite Autopsie in Auftrag, die zu dem Ergebnis kam, er sei durch „mechanische Asphyxie“ (Ersticken durch mechanische Einwirkung) ums Leben gekommen. Dabei habe das Zusammenquetschen des Nackens den Blutdurchfluss zum Gehirn abgequetscht sowie der Druck auf den Rücken auf die Lungen gedrückt und damit die Atmung behindert.
Mr. Floyd war mindestens fünfmal in Haft gewesen, sein Lebenslauf ist gekennzeichnet von Drogenmissbrauch, Diebstahl, schwerem Raub, Waffen und Überfall auf eine Frau in ihrem Haus:
- Im August 1998 wurde er wegen Diebstahls verurteilt und inhaftiert.
- Im Oktober 2002 wurde er wegen Besitzes von Kokain zu acht Monaten Haft verurteilt.
- Floyd wurde 2002 wegen diverser Straftaten verhaftet und zu 30 Tagen Haft verurteilt.
- Im Dezember 2005 wurde Mr. Floyd abermals wegen Besitzes von Kokain zu 10 Monaten Gefängnis verurteilt.
- George Floyd war der Haupttäter bei einer einem gewaltsamen Überfall in ein Haus unter Waffeneinsatz. Er bekannte sich schuldig, in das Haus einer Frau eingedrungen zu sein, eine Waffe auf ihren Oberkörper gehalten zu haben und (laut den Gerichtsakten) das Haus nach Drogen und Geld durchsucht zu haben.
- George Floyd zog 2014 nach Minneapolis. Er war wegen eines schweren Raubüberfalls im Jahr 2007 für fünf Jahre (siehe Dokument „Judgement of Conviction“ unten) in einem Gefängnis in Houston (Texas), eingesessen und nach Verbüßung seiner Haftstrafe entlassen worden.
- Floyds polizeiliche Führungsakte belegt mehr als ein Jahrzehnt an nachgewiesenen Straftaten und fünf Gefängnisaufenthalten.
- Am 25. Mai 2020 wurde Floyd verhaftet, weil er in einem Supermarkt in Minneapolis versucht hatte, mit einer gefälschten 20-Dollar-Note zu bezahlen.
Hier die Anklage wegen schweren Raubes mit einer Schusswaffe im Jahr 1998:
Bei dem Überfall 2007, wo er mit einem Mittäter eine Frau in ihrem Haus überfiel, verschaffte er sich Zutritt, indem er und sein Kompagnon an die Haustür klopften und sich als Mitarbeiter der städtischen Wasserwerke ausgaben. Die beiden Täter trugen eine entsprechende, blaue Uniform. Die ahnungslose Frau vertraute auf die Uniform und ließ die beiden Männer herein. Als die Frau öffnete, erkannte sie, dass der Mann nicht die richtige Uniform trug und versuchte, die Haustür wieder zuzudrücken. Der Mann konnte das aber verhindern. In diesem Moment fuhr ein Ford Explorer vor das Haus, beschreibt das amtliche Polizeiprotokoll den Tathergang und „fünf weitere schwarze Männer kamen aus dem Fahrzeug und gingen zur Haustür. Der größte der Verdächtigen (George Floyd) verschaffte sich mit „Gewalt Zugang ins Haus“, wobei er eine Pistole gegen den Oberkörper der Frau hielt und sie zwang, in ihr Wohnzimmer zu gehen. Er durchsuchte daraufhin das Haus nach Geld und Drogen, während ein Komplize die Frau bewachte. Sie schrie um Hilfe und ein weiterer Komplize schlug ihr mit einer Pistole auf den Kopf und in die Seite. Da in dem Haus weder Geld noch Drogen gefunden wurden, nahmen die Täter etwas Schmuck und ein Handy mit und flohen zusammen in dem schwarzen Ford Explorer vom Tatort. Da ein Nachbar sich das Autokennzeichen aufgeschrieben hatte, kam die Polizei den Tätern auf die Spur. Die Polizei fand das Auto, Mr. George saß am Lenkrad und das Opfer des Überfalls konnte ihn auch als den „großen Mann“ der Bande identifizieren.
Hier das Polizeiprotokoll mit dem Tathergang:
Auch die fünf Verurteilungen zeigt die britische Daily Mail auf:
Die Daily Mail berichtet weiter, dass Mr. Floyd nach seiner Entlassung aus dem texanischen Gefängnis mithilfe eines christlichen Programms aus Houston nach Minnesota übersiedelte, um hier ein neues und besseres Leben anzufangen. Er zog nach Minneapolis, wo er als Türsteher in einem lokalen Restaurant arbeitete. Er war auch in der lokalen Musikszene bekannt. In Minneapolis scheint er sich wirklich geändert zu haben. Es gibt ein tief anrührendes Video von ihm, in dem er sich an junge Männer wandte und appellierte, die Gewalt mit Schusswaffen zu beenden:
Die Kommentare unter dem Video zeigen, wie gespalten die Reaktionen sind. Letztendlich geht es dabei um die Frage, ob jemand, der sich solche Taten zuschulden hat kommen lassen, wie Mr. George Floyd, tatsächlich aufrichtig und ernsthaft eine solche Wandlung zum Guten durchlaufen konnte.
Ein Freund von Mr. Floyd, Christopher Harris, berichtet die Daily Mail, sagte aus, dass der Wunsch nach einem Neuanfang echt war. Mr. Floyd habe wirklich ganz neu und frisch von vorn anfangen wollen und sei ganz glücklich darüber gewesen.
Carla Reemtsma: Die radikalen Klimaträume eines High-Society-Girls
10. Juni 2020Die 22jährige junge Frau, blaue Augen, völlig ungeschminkt, ein selbstsicheres, strahlendes Lächeln, blonde Locken, leicht verwuschelt, als habe gerade der Wind im Ferienlager an der Nordsee hindurchgeweht. Zu einer anderen Zeit in diesem Land ein Paradebild und heute auch wieder. Sie weiß um ihre Position und dass ihr keiner was kann. Weder politisch-ideologisch, denn sie steht auf der absolut unangreifbaren Seite der sakrosankten „Fridays for Future“-Bewegung, noch finanziell-existenziell, denn sie ist eine Privilegierte, eine aus der Reemtsma-Familie. Eine, die sich um ihre Zukunft sowas von überhaupt keine Sorgen machen muss.
Die Reemtsma-Familie stand immer auf der unangreifbaren Seite, damals wie heute. Der Begründer der Reemtsma-Dynastie war Bernhard Reemtsma. Sein goldenes Investment war 1908 eine Beteiligung an einer Erfurter Zigarrenmanufaktur. Elf Jahre später hieß der Betrieb schon „B. Reemtsma & Söhne“ , danach wurde er in „Reemtsma Cigarettenfabriken“ umbenannt.
„Zur Blüte gelangte das Unternehmen im ‚Dritten Reich‘. Philipp F. Reemtsma sagte 1932 Hitler persönlich zu, Anzeigen in den Zeitungen der NSDAP zu schalten. Ab 1933 förderten die Firmeninhaber die Partei und ihre Gliederungen durch großzügige Spenden. Weite Verbreitung fanden Zigarettenbildserien wie ‚Deutschland erwacht – Werden, Kampf und Sieg der NSDAP‘ in Zusammenarbeit mit Hitlers Leibfotografen Heinrich Hoffmann. Hermann Göring schlug 1934 ein Korruptionsverfahren gegen Reemtsma nieder und erhielt von dem Unternehmen im Laufe der Jahre Spenden von insgesamt 12 Millionen Mark. Görings ‚rechte Hand‘, Paul Körner, erhielt jährlich 40.000 Mark. Sepp Dietrich, ‚persönlicher Begleiter des Führers‘, der eine herausragende Rolle bei der Liquidierung der SA-Führungsspitze während des ‚Röhm-Putsches‘ spielte und selbst zusammen mit weiteren SS-Leuten am 30. Juni 1934 sechs prominente SA-Führer ermordete, erhielt nach diesen Taten eine Reemtsma-Spende von 40.000 Mark. Der Absatz von Zigaretten stieg mit Kriegsbeginn stark an. Jeder Soldat erhielt monatlich eine Sonderration. Hinzu kam der Verkauf von Sammelalben. Alleine das Propagandawerk Adolf Hitler kam bis 1943 auf eine Auflage von 2,38 Millionen Exemplaren.“
Alwin Siegfried Fürchtegott Reemtsma (1895–1970) war ein Sohn von Bernhard Reemtsma, Zigarettenfabrikant, Standartenführer der Waffen-SS, 1939 Träger des Ehrendegens des Reichsführers SS.
Ganz entgegen seiner Gewohnheit kramt Wikipedia die Abstammung Carlas und die Erfolgsgeschichte der Familie Reemtsma in seinem Eintrag unter „Carla Reemtsma“ aber nicht hervor. Hier ist sie nur eine deutsche Klimaschutzaktivistin. Im Prinzip ist das ja nachvollziehbar. Was kann die junge Carla für ihre Vorfahren? Pauschalisieren ist immerhin eine der neuen Todsünden.
Nun ja, möchte man da einwenden, wenn das so ist, warum werden alle Deutschen pauschal heute noch für die 12 berüchtigten Jahre zwischen 1933 bis 1945 verantwortlich gemacht, egal, ob es überhaupt irgendeinen Vorfahren in ihrer Familie gab, der jemals gemeinsame Sache mit den Nationalsozialisten gemacht hat. Den meisten Deutschen geht es doch heute so wie damals: Über ihre Köpfe hinweg wird eine ideologische Agenda durchgezogen, ihre Kinder werden fanatisiert und man muss schon wieder am Abendbrottisch mit der Familie aufpassen, was man sagt.
Nun, die heutige, ideologische Agenda ist rot und grün. Wer da richtig begeistert mitmacht, vielleicht auch noch „einen Tacken radikaler“ ist, als die Politik-Chefideologen, der kann es weit bringen. Das sieht auch Carla Reemtsma so und zusammen mit ihrer Cousine Luisa Neubauer, ebenfalls ein Spross der verdienten Dynastie der Reemtsmas, heizt sie der Fridays for Future-Jugend so richtig ein. Schließlich geht es wieder einmal um die Zukunft und eine neue, bessere Welt.
Es gehört zur Natur eines Ideologen, dass er seine Ideologie für die einzig wahre und gute und richtige hält, sonst täte er nicht, was er tut. Natürlich sind Skeptiker und Kritiker da nicht willkommen, denn eine Ideologie besteht aus aufeinander aufbauenden und sich gegenseitig rechtfertigenden Modulen, von denen keines herausbrechen darf, ohne dass der himmelhohe Tempel der einzigen Wahrheit, für die es all die fürchterlichen Opfer zu bringen gilt, ans Wanken käme. Die These der globalen Erwärmung ist unter Wissenschaftlern höchst umstritten. Namhafte Wissenschaftler sehen in der Ruhephase der Sonne eher Anlass, sich um eine globale Abkühlung zu sorgen. Aber man darf nicht zulassen, dass jemand daran ungestraft rüttelt, denn darauf baut die These vom CO2 als vom Menschen erzeugtes, ultragefährliches Klimagas auf. Und nur mit dem Schuldvorwurf der Weltzerstörung durch menschengemachte Erderwärmung kann man die Menschen knechten.
Um die Erde noch vor dem Aussterben allen Lebens zu retten, braucht es daher immense Anstrengungen und kein Opfer ist zu groß. Auch darin haben die Deutschen ja Übung. Eine lebensbedrohend radikal falsche Entwicklung, wie die Erzeugung des für Pflanzen lebensnotwendigen Kohlendioxids durch den verantwortungslosen Menschen, erfordert mindestens ebenso radikale Antworten – und Opfer. Und hier stehen die belligerenten Jungfrauen Carla Reemtsma, ihre Cousine Luisa Neubauer und Greta Thunberg mit der Deutsches-Mädel-Zopf-Frisur in der ersten Reihe.
Natürlich sollen die anderen in erster Linie die Opfer bringen. Carla, Luisa und Greta sind finanziell safe und ihnen steht die Welt in jedem Fall offen. Was die forsche Carla so alles fordert, um immerhin für uns alle die Welt zu retten, verriet sie in einem Interview mit dem Tagesspiegel.
Zuerst einmal ist Carla frustriert und sauer mit den Politikern: „Als wir im September 1,4 Millionen Menschen auf die Straße brachten und eine halbe Stunde später die Nachricht von dem Klimapäckchen aus dem Kanzleramt kam, da haben Leute geheult, weil sie dachten, das kann nicht wahr sein.“
Mein Gott, da hätte doch wirklich etwas Großes kommen müssen, etwas das den kommenden Wirtschaftscrash durch den Lockdown zu einer Petitesse zusammenschnurren ließe! Aber Frau Reemtsma lässt sich nicht entmutigen: „Sonst hätten wir ja schon aufhören müssen nach dem Streik vor der Kohlekommission im Januar 2019. Da hatten wir in zwei Wochen 10.000 Leute mobilisiert, und die sagen: Kohleausstieg erst 2038.“
Genau, Frau Reemtsma. Alles sofort schließen, alle auf die Straße setzen, ab nächste Woche nicht nur Kohleausstieg, sondern Kohle-Abort. Stromnetz-Kollaps? Ach, Quatsch: Das Netz ist der Speicher, sagt Frau Baerbock von den Grünen . Das weiß man zwar aus dem Physikunterricht in der Schule, dass das Stromnetz nicht mehr Strom aufnehmen kann, als verbraucht wird, denn sonst bricht es zusammen. Frau Baerbock schießt nicht nur denselben, sondern dient damit als lebendes Vorbild für die Plakatsprüche der FFF-Bewegung: „Warum lernen, wenn wir eh keine Zukunft haben?!“
Auch Autos sind der forschen Dame ein Dorn im Auge. Eine Autoprämie ist natürlich des Teufels. Was heißt da „Arbeitsplätze retten“? Hauptsache, Deutschland kann als fast einziges Land das Klimaziel einhalten, das winzige Deutschland muss die ganze Erdkugel dadurch retten, dass Autofahren möglichst auf Null gedrückt wird. Die Auswirkungen? Wurscht. Erfreut zeigt sich Frau Reemtsma daher über den Zusammenbruch des Flugverkehrs. (Sicher, ich fand‘s auch wunderschön, einen strahlend blauen Himmel mit richtigen Bilderbuchwolken zu sehen, ohne die stets zu einer diesigen, den Himmel verdeckenden Suppe verschwimmenden Kondensstreifen.)
Der Tagesspiegel traut sich, bei aller Einigkeit in dem Thema, sogar frech nachzufragen „Haben Sie mal ausgerechnet, wie viel CO2 Ihre Netzdemos verursachen?“ und wird prompt angepampt: „Nee. Das fällt in so eine verquere Konsumlogik zurück: Du bist auch schon mal Auto gefahren? Ihr nutzt alle Handys? Ihr seid nicht alle Veganer? Dann dürft ihr keine Aktivisten sein! Das verkennt die Dimension. Unsere Server sind alle grün gehostet, aber als Einzelkonsumenten sind wir ja trotzdem oft abhängig.“
„Verquere Konsumlogik“, aha. Was heißt das? Wenn man im Namen des Klimaschutzes Auto fährt und zu Kongressen fliegt, ist das nicht schädlich? Die grün gehosteten Server benutzen Windenergie oder Solarenergie? Und wie sind die Windräder produziert worden? Schonmal die Energiebilanz eines Windrades angeschaut und wie viele Insekten und Vögel so ein Windrad zerschreddert? Und was der gigantische Betonsockel so mit der Natur macht, ob auf dem Hügel oder Offshore? Die Verwüstungen in den umgebenden Biotopen? Mal nachgeschaut, wie viel Energie die Herstellung von Solarpaneelen verschlingt?
Dass die Dinge nicht ganz so einfach sind, wie sie sich Frau Carla Reemtsma so vorstellt und die Wirklichkeit eben doch nicht durch Ideologie zu besiegen ist, weil Wirkungen auch immer Nebenwirkungen haben, zeigt ein Beispiel:
„Doch nicht einmal die Kohlendioxidbilanz der Windenergie ist zurzeit ein Argument. Es mehren sich Stimmen, die darauf hinweisen, dass der Ökostromausbau heute zu einem erhöhten Kohlendioxidausstoß führt. Ursache dafür ist, dass Gaskraftwerke sich nicht mehr rechnen, weshalb wieder vermehrt Kohlekraftwerke eingesetzt werden. Das Fördersystem für erneuerbare Energien sorgt so dafür, dass mit jedem neuen Windrad mehr Kohle verfeuert und daher zusätzliches Kohlendioxid ausgestoßen wird.“
Aber Frau Reemtsma ist auch schon etwas angekränkelt vom Ungeist des Kompromissemachens, was ja durchaus sympathisch ist: „Wenn meine Oma am Zweiten Weihnachtsfeiertag eine Suppe mit Rindfleisch macht, und das ist das einzige Essen, dann mache ich keinen Aufstand. Ich kann das essen, bevor wir drei Stunden Familiendrama haben. Wenn ich im Urlaub mit fünf Leuten mal in einem Auto sitze, dann ist das kein Weltuntergang. Man muss wegkommen von diesem Ideal des perfekten Menschen, der noch nie in seinem Leben aus einer Plastikflasche getrunken hat.“
Corona-Alibi für den Überwachungsstaat:
„Covi-PASS“ – es ist längst alles vorbereitet!
9. Juni 2020Es ist immer wieder interessant, wie dumm die Deutschen gehalten werden. Die britischen Medien berichten, sogar die indische Webseite „greatgameindia.com“ widmet dem europäischen Projekt des digitalen Covid-19-Gesundheitsausweis einen langen Artikel. Das Ding ist fertig entwickelt und man wird es einführen, liebe Leser. Und nun geben Sie doch mal die Wörter „Covi-Pass“, gerne auch zusammen mit „50 Millionen“ ein. Deutsche Treffer? Ja, einen: Die Seite „Schwulissimo“ berichtet kurz, aber immerhin, und steht damit allein auf weiter Flur.Das britische Cybersicherheitsunternehmen VST Enterprises hat in Zusammenarbeit mit der britischen Regierung eine digitale Anwendung namens „COVI-PASSTM“ entwickelt. Damit soll „Ihre Covid-19-Testhistorie und Immunantwort sowie andere relevante Gesundheitsinformationen“ mithilfe eines proprietären Matrixcodes namens „VCode“ verfolgt werden können. Alles nur zu Ihrem Besten, lieber Leser. Und eine richtig schicke, futuristische Webseite dazu gibt es auch von der VT Enterprises.
Auf dieser COVI-PASSTM-Website wird die verwendete Technologie als „der sicherste digitale Gesundheitspass der Welt“ bezeichnet, der auf einer patentierten, von EU und UN geprüften und für gut befundenen Technologie basiert sowie von der Europäischen Kommission mit dem Gütesiegel „Seal of Excellence“ ausgezeichnet ist. Die Technologie wird bereits bei verschiedenen Projekten der Vereinten Nationen verwendet, schreibt die COVI-PASS Seite.
Von der UN ausgezeichnet? Na, da können wir ja alle sehr beruhigt sein:
„VCode® verfügt über mehr als 2,2 Billionen verschiedene Codevarianten, um eine Reihe von durchgeführten Scans sowie Benutzeranmeldung, Zeit, Gesichtserkennung, Touch-ID, Geo-Zäune und Marke des Mobilteils sicherzustellen.“
Natürlich ist es ein biometrischer, RFID-fähiger, digitaler Coronavirus-Gesundheitspass, dessen Daten von entsprechenden Geräten überall ausgelesen werden können, und es wird auch schon angedeutet, dass das Ding „nahezu alle Aspekte des Lebens der Bürger zum Zwecke der Effizienz und Stärke des öffentlichen Gesundheitsmanagements“ erfasst, archiviert und kommuniziert. Der so traumhaft sichere VCode® ist nach dieser Darstellung eine Ende-zu-Ende-Verschlüsselungs-Protokoll-Technologie, die über eine Verschlüsselungssoftware in „Militärqualität“ verfügt. Damit verknüpft der schicke COVI-PASSTM beispielsweise ein zertifiziertes Covid-19-Testergebnis mit der Gesundheits- und Immunreaktion des Benutzers/Inhabers und – Achtung! – soll auch anzeigen, wo es ein sicheres, authentifiziertes, biometrisches Gateway gibt, wo die Daten ausgelesen werden, „so dass die Personen sicher zur Arbeit und ins Leben zurückkehren können“. Was schon halb andeutet, dass man ohne diesen Ausweis nicht mehr an seinen Arbeitsplatz zurück kann.
(COVI-PASSTM can be used as an authenticated gateway for Public Services, Business and their key employees to assist in managing a safe workplace.)
Damit da keine Zweifel aufkommen, welche Bereiche des Lebens alle überwacht werden und erfasst, archiviert und ausgewertet, hier eine Beschreibung und eine Schemazeichnung, was COVI-PASSTM so alles von Ihnen weiß, direkt von der Webseite:
„Mit VCode® kann jeder Benutzer sofort unterwegs Informationen in Online- und Offline-Umgebungen abrufen.
Informationen können auf verschiedene Arten verteilt werden, basierend auf der demografischen und/oder früheren Interaktion des Benutzers.
VCode® verlinkt direkt auf jede Form von Informationen wie: Websites, Videos, Fotos, Bücher, Dokumente und vieles mehr.
Weisen Sie Ihrem eigenen VCode® jede Form von Informationen sicher zu. Ihr VCode® kann alles an Identitätsdetails speichern, im Falle von Notfallinformationen, Gesundheitsakten, Zahlungsmethoden, Autokennzeichen, Visitenkartendetails, Links zu sozialen Medien und vielem mehr, alles aus demselben Code.
Sensible Informationen können nur von Personen mit Erlaubnis auf Anfrage gelesen werden.“
Sehr zutreffend steht über dem Piktogramm der – ebenfalls markenrechtlich geschützte – Slogan „Ein Code, unendliche MöglichkeitenTM“. All diese Daten werden damit in der Hand von Firmen und Konzernen liegen.
Die Schemazeichnung erklärt, was alles auf Ihrem COVI-PASSTM gespeichert werden wird:
- Ihre Arbeitsplatz-Identifikationsnummer
- Ihre detaillierten Kontaktdaten (soziale Medien, Arbeit, Reparaturwerkstatt etc.)
- Ihre nationale Identifikationsnummer (Personalausweis, Sozial-ID)
- Ihre Passnummer
- Ihre Reisetickets
- Ihre Eintritts-Tickets für Veranstaltungen
- Ihre detaillierten, medizinischen Daten
- Ihre zahnärztlichen Befunde
- Ihre Notfallkontakte (I.C.E. = in case of emergency)
- Ihr Kryptowährungs-Portemonnaie
- Details über Ihre Ausbildung und Qualifikationen
- Welche Zahlungsdienste Sie benutzen (Paypal, Kreditkarten, etc.)
- Der letzte Begriff ist interpretierbar. „Loyalty Schemes“ sind Punkteprogramme. Sie werden in der Wirtschaft schon länger zur Kundenbindung benutzt (wie Payback). Treue Kunden erhalten Bonuspunkte, die sie für Belohnungen einlösen können. Da es aber auch – siehe China – solche Loyalty Schemes mit Bonuspunkten für angepasstes, soziales Verhalten gibt (leichterer Zugang zu begehrten Wohnungen, zusätzliche, freie Tage, freies Reisen) sowie Strafpunkte für unerwünschtes Verhalten (Sperrung von Reisemöglichkeit, Sperrung des Kontos für X Tage, etc.), wäre auch diese Deutung durchaus nicht von der Hand zu weisen.
Jetzt schon gibt es Sportmarketingunternehmen wie zum Beispiel die Redstrike Group, die mit VST Enterprises zusammenarbeitet, um die Technologie für größere Sportveranstaltungen zu entwickeln und einzuführen. Dasselbe wird auch für Konzerte und andere Großveranstaltungen gelten. Die Menschen dürfen und können damit erst dann wieder in das Alltagsleben mit all seinen Möglichkeiten zurückkehren, wenn sie „offiziell getestet“ wurden und so einen Ausweis mit sich führen. Ansonsten wird ihnen schlicht der Zutritt verwehrt.
So lesen wir auf der COVI-PASSTM-Seite:
„Die Redstrike Group und ihr Partner, das in Manchester ansässige Cyber-Sicherheitsunternehmen VST Enterprises, liefern bahnbrechende, digitale Passlösungen an Regierungen, Gesundheitsorganisationen, Sportverbände, Ligen und Clubs auf der ganzen Welt. Mit dem VCode Digital Health Passport können Personen, die offiziell getestet wurden, in einer sicheren Umgebung wieder zur Arbeit und zu den täglichen Aktivitäten zurückkehren.“
Leider haben die bescheuerten, irren „Aluhüte“ wieder einmal Recht behalten.
Lieber Leser, erinnern Sie sich noch?
Da hatte doch der globale Wunderknabe Bill Gates in einem Kommentar der Washington Post seine Gedanken und Voraussagen zur „Wiedereröffnung der Wirtschaft“ und der Rückkehr zum „normalen Leben“ kundgetan:
„Eine noch bessere Lösung wäre die breite, freiwillige Einführung digitaler Tools. Zum Beispiel gibt es Apps, mit denen Sie nachvollziehen können, wo Sie waren. Wenn Sie einmal positiv getestet worden sind, können Sie diesen Verlauf überprüfen oder ihn an jeden weitergeben, der Sie nach Ihren Kontakten fragt. Und manche haben vorgeschlagen, Telefonen zu ermöglichen, andere Telefone in ihrer Nähe mithilfe von Bluetooth zu erkennen und Geräusche zu senden, die Menschen nicht hören können. Wenn jemand positiv getestet wird, sendet sein Telefon eine Nachricht an die anderen Telefone, und deren Besitzer können [dann auch] getestet werden. Wenn ein Großteil der Leute diese Art von Anwendung installieren würden, würde dies wahrscheinlich einigen helfen.“
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.
die schlimmen auswirkungen der EU-diktatur
warum die personenfreizügigkeit so menschfeintlich ist...
Meinung
Schöne neue Arbeitswelt bei Peugeot:
Polnische Leiharbeiter statt französische Vertragsarbeiter
von Pierre Lévy
Der Fall hat zu Recht Aufsehen erregt: Am 11. Juni gab PSA (Peugeot Société Anonyme) die Ankunft von 531 polnischen Mitarbeitern im Werk Hordain (Nordfrankreich) bekannt. Es ging darum, die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen zu bewältigen, die im Rahmen der Lockerungsmaßnahmen wieder stark anstieg. Die Geschäftsleitung des Automobilkonzerns deutete auch die mögliche Ankunft von Arbeitskräften aus spanischen Standorten an.
Der Aufschrei folgte umgehend – im Werk selbst natürlich, aber auch weit darüber hinaus. Bislang hatte PSA in solchen Fällen örtlich ansässige Zeitarbeiter angeworben, die auch jetzt mit einer Wiedereinstellung rechnen konnten. Ihnen wurde nun aber gesagt, dass sie bei Wiederaufnahme der Produktion mit einer dritten Schicht zuhause bleiben müssten, obwohl 230 von ihnen in dem Werk regulär noch unter Vertrag waren, wenn auch in Kurzarbeit.
Angesichts der wachsenden Wut und Empörung – und angesichts des Schreckgespenstes des "polnischen Klempners", der 2005 zum Sieg des "Nein" über den europäischen Verfassungsentwurf beigetragen hatte – legte der Wirtschaftsminister dem Vorstandsvorsitzenden der PSA-Gruppe, Carlos Tavares, diskret nahe, dass es klug wäre, den Rückwärtsgang einzulegen. Das hatte sogar Erfolg: Am 13. Juni war zu erfahren, dass der Hersteller endlich seine "üblichen" Zeitarbeitskräfte in Anspruch nehmen werde und teilweise auf den "Import" von Arbeitskräften aus seinem Werk in Gliwice (Südpolen, ehemals Gleiwitz in Schlesien) verzichte.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind nun mehrere Anmerkungen erwähnenswert. Zunächst natürlich die Schädlichkeit der "Entsendung von Arbeitnehmern" – ein Begriff, der in Brüssel zur Bezeichnung der vorübergehenden Beschäftigung von Personal aus einem anderen EU-Land verwendet wird. Diese zum Sinnbild für diese EU gewordene Praxis ist so unerträglich, dass sie zwar sogar mehrfach geregelt wurde – aber als Prinzip bestehen bleibt: Die Arbeitnehmer werden innerhalb der Europäischen Union in Konkurrenz zueinander gebracht. Es versteht sich von selbst, dass beispielsweise die Unternehmer in Frankreich auf der Suche nach "Einsparungen" vor allem Arbeitskräfte aus osteuropäischen Ländern suchen.
Offiziell muss zwar die Entlohnung mit der von einheimischen, lokal beschäftigten Arbeitnehmern identisch sein, aber mindestens die Sozialversicherungsbeiträge entsprechen denen des Herkunftslandes – ein Unterschied, der westlichen Arbeitgebern offensichtlich gefällt. Man sollte auch noch hinzufügen, dass die Bereitschaft dieser Arbeitskräfte, Forderungen zu erheben, nicht genauso ausgeprägt ist, wenn man – wenn auch auf freiwilliger Basis – für einige Monate Tausende von Kilometern von seiner Heimat in ein Land versetzt wird, dessen Sprache und Arbeitskampftraditionen einem unbekannt sind.
Die Leitung von PSA behauptet ihrerseits, dass sie durch ein solches Vorgehen keinerlei Einsparungen erzielt. Sie wollte wahrscheinlich nur helfen, den touristischen Charme des französischen Nordens bekannt zu machen...
Sie wagt es sogar, von angeblicher "industrieller Solidarität" zu sprechen, da einige ihrer polnischen Mitarbeiter ja derzeit unterbeschäftigt seien. Dies ist ein neuerliches Kunststück der Verdrehung und sogar der Umwertung der Sprache. Der französische Präsident hatte schon einmal solche Umwertungen mit den Wörtern "fortschrittlich" und "Souveränität" versucht. Der hier jetzt verwendete Begriff der "Solidarität" bezieht sich normalerweise auf die gemeinsamen Kämpfe innerhalb der Arbeitswelt und wird nun zur Umschreibung der Profitinteressen des Kapitals benutzt.
Eine zweite Bemerkung betrifft die Praxis vor allem großer Konzerne, die Leiharbeit auszuweiten und praktisch zur Normalität werden zu lassen. Theoretisch ist dies für Fälle plötzlicher und vorübergehender Zunahme der Arbeit vorgesehen. Aber tatsächlich wird sie ständig auf ganz normale und vorhersehbare Produktionserfordernisse ausgeweitet. Und dies mit dem Ziel, eine "flexible" Belegschaft zu haben, deren Entlassung am Ende nichts mehr kostet. Sobald sich die Wirtschaft verlangsamt, werden zunächst die Zeitarbeitnehmer (und die mit befristeten Verträgen) nach draußen geschoben. So ist es nicht mehr notwendig, mühsam einen Sozialplan auszuhandeln. Und das Ganze geschieht folglich, ohne Aufsehen zu erregen.
Diese stetige Zunahme des Prekariats ist zweifellos eine der brutalsten Ausdrucksformen des sozialen Krieges, den die Mächtigen gegen die Arbeitswelt der Lohnabhängigen führen. Im Fall von Hordain wäre es weitaus schwieriger gewesen, die Einheimischen durch polnische Arbeiter zu ersetzen, wenn alle Arbeiter unbefristete Verträge gehabt hätten.
Die dritte Beobachtung betrifft das eigentliche Prinzip der "Mobilität" von einem EU-Land zum anderen – eine "Mobilität", die seit langem als Vorteil angesichts der Arbeitslosigkeit angepriesen wird. In Brüssel hat man jahrelang nicht an Werbekampagnen gespart, indem beispielsweise stets die "Chancen" für einen rumänischen Arbeitnehmer hervorgehoben wurden, einen Arbeitsplatz etwa in Irland zu finden. Für junge Menschen, fügte die Kommission zynisch hinzu, sei dies eine großartige Gelegenheit, Erfahrungen zu sammeln. Und viele politische Kräfte haben diese "Freizügigkeit von Personen" gelobt, die untrennbar mit dem freien Verkehr von Waren, Dienstleistungen und Kapital – die von Geburt an zur Wirtschaftsgrundlage der Europäischen Union seit 1958 gehören – verbunden ist.
Tatsächlich ist es der Konzernleitung nicht verboten, eines Tages französische Mitarbeiter nach Polen oder anderswohin zu entsenden, wenn PSA aus Gründen der Dringlichkeit und Rentabilität dies für richtig halten würde. Dann wäre diese kontinentale Mobilität erreicht, die sich die Befürworter der "Vereinigten Staaten von Europa" erträumt haben – ganz nach dem Vorbild ihres Modells jenseits des Atlantiks, sich ständig von einem Ende des Kontinents zum anderen bewegen zu müssen, je nach den "Arbeitsmöglichkeiten", die hier oder dann eben dort geboten werden.
Schließlich ist es noch wichtig, die Folgen für das Bewusstsein derjenigen zu beachten, die auf diese Weise in Konkurrenz zueinander gebracht werden. Natürlich sind die polnischen Arbeitnehmer in keiner Weise für die Strategie der Unternehmensleitung verantwortlich. Aber wie sollte man die Verzweiflung, die Erbitterung und die Wut hunderter Familien nicht verstehen, die sich oft in unsagbaren Schwierigkeiten befinden und die mit einer Wiedereinstellung rechneten und die nun sehen müssen, wie polnische Mitarbeiter "an ihnen vorbeiziehen"? Es ist ihnen schwer zu verdenken, dass sich ihr Groll zuerst gegen diese wendet.
Das "Abenteuer Europa" sollte nach offiziellen Bekundungen die Menschen einander näher bringen. Wieder einmal wird die Integration zum entgegengesetzten Effekt beitragen – zu mehr Konkurrenz und Ressentiments zwischen ihnen. Das "soziale Europa" hört nicht auf, seine "paradiesischen" Aussichten schonungslos zu offenbaren...
Am 28. Juni wird die erste Runde der polnischen Präsidentschaftswahlen stattfinden. Vielleicht könnte man vorschlagen, dass der Herr des Élysée-Palastes, der in Frankreich zum Klang der Europahymne gewählt wurde, dort seine Kandidatur erklärt. Ein Fünf-Jahres-Zeitvertrag in Warschau – als entsandter Arbeiter –, wäre das nicht etwas, Emmanuel?
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Meinung
Nach dem Lockdown brechen Wirtschaft und Gesundheitswesen des Westens zusammen – mit Millionen Toten
von Malcolm Kendrick
Der Schaden, den wir unseren Volkswirtschaften im Namen der Bekämpfung von Covid-19 zugefügt haben, wird weit mehr Menschen töten als das Virus selbst. So forderte der wirtschaftliche Kollaps nach dem Zerfall des kommunistischen Blocks dort Millionen von Toten.
Es hat noch nie eine Situation gegeben, die mit dem zu vergleichen ist, was wir in den vergangenen Wochen und Monaten erlebt haben. Noch nie in der Weltgeschichte wurden ganze Länder komplett abgeriegelt. Niemals zuvor haben ganze Länder ihrer eigenen Wirtschaft einen solch enormen Schaden zugefügt und ihre Gesundheitssysteme von allen anderen Aktivitäten abgerissen, um mit einem einzigen Virus fertig zu werden.
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Ich hatte von Anfang an das Gefühl, dass der potenzielle Schaden eines Lockdowns jede – spekulative – Verringerung der Todesfälle durch Covid bei Weitem übersteigen könnte. Ich begann, aus einer wirtschaftlichen Perspektive gegen den Lockdown zu argumentieren – was viele Menschen wütend machte. Ihr Gefühl sagte ihnen, dass es unmöglich sei, einem Menschenleben einen Wert beizumessen – und sei damit auch bloß ein Versuch gemeint, eine Geld-zu-Gesundheit-Bilanz aufzustellen.
Vielleicht waren sie sich nicht bewusst, dass wir das ständig tun. Aus diesem Grund wurde im Jahr 2000 das NICE – das britische National Institute for Health and Care Excellence – gegründet. Zu solchen Schritten wurden alle Gesundheitssysteme gezwungen. Kein Land kann es sich leisten, unbegrenzte Ressourcen ins Gesundheitswesen zu pumpen. Wir alle müssen entscheiden, was wir uns leisten können und was nicht. Das sind schwere Entscheidungen – doch sie zu treffen ist unerlässlich.
Vielleicht bin ich ja aus einem anderen Blickwinkel auf den Lockdown herangegangen als die meisten anderen Menschen. Als die Pandemie ausbrach, analysierte ich die Auswirkungen der wirtschaftlichen und sozialen Umwälzungen auf die Sterblichkeitsraten. Ich beschäftigte mich insbesondere mit dem Zerfall der Sowjetunion, zumal bekannt ist, dass die damalige rasche und unkontrollierte "Umwandlung" eines sozialistischen Systems in ein marktwirtschaftliches massive Auswirkungen auf die Gesundheit und das Gesundheitswesen hatte.
Eine erschöpfende Studie dreier österreichischer Akademiker über die Folgen der Auflösung des kommunistischen Blocks zeigt die wirtschaftlichen Verwüstungen, die sie anrichtete:
Die unmittelbaren wirtschaftlichen Folgen des Wandels waren erhebliche Rückgänge des Bruttosozialprodukts. Zwischen 1990 und 1993 zum Beispiel sank das reale Bruttoinlandsprodukt in Litauen um 18 Prozent, in der Ukraine um 10 Prozent, in Russland um 10,1 Prozent und in Tadschikistan um 12,2 Prozent. Die ersten zehn Jahre des Wandels waren eine Zeit großer sozialer Verwerfungen und Chaos. Die Einführung eines marktwirtschaftlichen Waren- und Dienstleistungstauschsystems führte zu einem schwerwiegenden Rückgang des Bruttoinlandsprodukts, schrumpfenden Arbeitsmärkten und Arbeitslosigkeit – und damit schließlich zu sozialer Depression einschließlich steigender Sterbe- und Selbstmordraten.
Was wirkte sich real auf die Gesundheit aus? Mein Hauptforschungsinteresse gilt der Herz-Kreislauf-Medizin, und so konzentrierte ich mich auf Todesfälle durch eine koronare Herzkrankheit (KHK). Einfach ausgedrückt ging es mir um Todesfälle durch Herzinfarkte. Ich hatte gerade die nachstehende Grafik mit litauischen Daten zusammengestellt.
Wie Sie sehen, gab es 1989, im Jahr des Mauerfalls in Berlin, einen dramatischen Anstieg der Todesfälle durch KHK. Die Litauer begannen ihre singende Revolution, und es gab Massendemonstrationen für die Unabhängigkeit, verbunden mit erheblichen sozialen Umwälzungen.
Die sowjetischen Panzer rollten ein, blieben eine Weile und rollten dann wieder zurück, ohne besonders viel anzustellen. In der Zwischenzeit fiel das litauische Bruttoinlandsprodukt in den Keller, und die KHK-Todesrate verdoppelte sich in den nächsten drei Jahren praktisch – ein wahrer Berg von einem Sterblichkeitsanstieg, verglichen zu dem alles im Zusammenhang mit Covid wie eine Rüttelschwelle aussieht.
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Natürlich gingen in Litauen Sachen vor sich, die weit über wirtschaftliche Schwierigkeiten hinausgingen. Ich weiß jedoch, dass bereits Sorgen um wirtschaftliches Wohlergehen für sich genommen schon tödlich sein können – vielleicht das Tödlichste überhaupt. Zum Beispiel ergab eine Studie in Südafrika, dass Menschen mit erheblichen finanziellen Sorgen 13 Mal häufiger einen Herzinfarkt erleiden:
Menschen, die sich über erheblichen finanziellen Stress beklagt hatten, erlitten 13 Mal häufiger einen Herzinfarkt als Menschen, die nur minimalem oder gar keinem Stress ausgesetzt waren. Bei Personen mit mäßigem arbeitsbedingtem Stress war die Wahrscheinlichkeit, einen Herzinfarkt zu erleiden, 5,6 Mal so hoch wie bei Personen mit geringer oder gar keiner Stressbelastung.
Litauen war nicht die einzige ehemalige Sowjetrepublik beziehungsweise nicht das einzige Land im ehemaligen Ostblock, das einen massiven Anstieg der Todesraten zu verzeichnen hatte – und zwar nicht nur bezogen auf koronare Herzkrankheiten, sondern in Hinblick auf die Gesamttodesraten. Hier ist ein Ausschnitt aus einem Bericht über den Zerfall des Ostblocks:
Der Übergang zur Marktwirtschaft in vielen postkommunistischen Gesellschaften der ehemaligen Sowjetunion und anderer ehemaliger Ostblockländer in Europa führte zu einem 'demographischen Einbruch'. Zu den gravierendsten Ergebnissen gehörte der Rückgang der Lebenserwartung russischer Männer im Vergleich zum Jahr 1980 um vier Jahre – das heißt, von 62 auf 58 Jahre.
Auch in Armenien, Weißrussland, Bulgarien, Lettland, Litauen und Rumänien ging die Lebenserwartung deutlich zurück. Die unmittelbare Ursache für die steigende Sterblichkeit war die 'Zunahme selbstzerstörerischen Verhaltens, insbesondere bei Männern'. Alte Probleme wie Alkoholismus verschärften sich; der Drogenmissbrauch, ein relativ neues Problem im ehemaligen kommunistischen Block, hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen.
Dieser Bericht, "Transition 1999", besagt, dass nach dem Jahr 1989 die Selbstmordraten ebenfalls stark anstiegen – und zwar um 60 Prozent in Russland, um 80 Prozent in Litauen und um 95 Prozent in Lettland.
Hinter dem selbstzerstörerischen Verhalten, so die Autoren, stehen wirtschaftliche Faktoren: darunter grassierende Armut, steigende Arbeitslosigkeit, finanzielle Unsicherheit und Korruption. Während im Jahr 1988 nur vier Prozent der Bevölkerung in der Region über ein Einkommen von 4 Dollar (2,50 Pfund) pro Tag oder weniger verfügten, stieg diese Zahl bis zum Jahr 1994 auf 32 Prozent. Omar Noman, ein Wirtschaftswissenschaftler des UNCDF (Kapitalentwicklungsfonds der Vereinten Nationen) und einer der Verfasser des Berichts, gibt ein Beispiel für die Folgen:
Der Kern der von uns vertretenen Aussage besteht im Folgenden: Der Übergang zur Marktwirtschaft [in der Region] war der größte [...] Killer überhaupt, den wir im 20. Jahrhundert gesehen haben – Hungersnöte und Kriege ausgenommen. Der plötzliche Schock, und das, was er dem System angetan hat [...], hatte zur Folge, dass in den 1990er-Jahren fünf Millionen [russische Männer] ihr Leben verloren.
Fünf Millionen Menschenleben ... fünf Millionen allein in Russland! Während ich dies schreibe, haben wir eine weltweite Zahl von insgesamt gerade einmal knapp 400.000 Todesfällen durch Covid erreicht. Covid scheint nun auf dem besten Weg ad acta zu sein, und eine halbe Million Todesfälle insgesamt werden wir vielleicht gar nicht erreichen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen hingegen zeichnen sich gerade erst ab.
Um noch einmal auf die koronare Herzkrankheit zurückzukommen: Wie hoch waren die russischen Zahlen für die KHK-Todesfälle nach dem Übergang? Wie im Falle Litauens sind sie recht faszinierend und höchst beunruhigend.
Sie fragen sich vielleicht, warum die Entwicklung der KHK-Todesrate in Russland der in Litauen ganze zwei Jahre später folgt. Ich denke, die Antwort ist, dass der Fall der Berliner Mauer im Jahr 1989 in Litauen mit beinahe sofortiger Wirkung eine Krise auslöste. Auf der anderen Seite humpelte der Rest der Sowjetunion ein paar Jahre lang wie gehabt weiter. Im Jahr 1991 gab es einen Putschversuch, der scheiterte. Dieser signalisierte jedoch das Ende, und die Sowjetunion brach daraufhin rasch auseinander.
Ende 1991 wurde Russland unter der Führung von Boris Jelzin ein eigenständiges Land, das schnell zur Marktwirtschaft überging. Einige Menschen wurden märchenhaft reich – doch weitaus mehr wurden extrem arm. Diese verzögerte Auflösung ist mit ziemlicher Sicherheit der Grund dafür, dass die Entwicklung der russischen Todesraten zwei Jahre nach der in Litauens erfolgt.
Es gibt noch einen weiteren wichtigen Unterschied. Russland hatte nicht nur einen Ausreißer nach oben bei den Herzinfarkt-Todesraten, sondern zwei. Nach einem Anstieg, dann einem raschen Rückgang änderte sich das Vorzeichen der Entwicklung erneut, und die Todesraten stiegen wieder an. Warum also der doppelte Ausreißer nach oben?
Meines Erachtens lässt sich dies dadurch erklären, dass es im August 1998 zu einem massiven Zusammenbruch des Bankenwesens kam. Er hatte den Aktienmarkt praktisch ausgestampft und den Kurs des Rubels in die Unterwelt gestürzt. Gleichzeitig schnellte die Arbeitslosigkeit in die Höhe, und die Ersparnisse des einfachen Mannes wurden vollends vernichtet. Die Erholung dauerte Jahre, wie dieser Bericht deutlich macht:
Die Ungeheuerlichkeit des finanziellen Zusammenbruchs Russlands am 17. August 1998 wurde mir erst am nächsten Tag richtig bewusst.
"Wir sind so was von im Arsch", erklärte mir George Kogan, einer der berühmtesten und dienstältesten Börsenhändler Moskaus, in der Wohnung von Simon Dunlop, einem der berühmtesten Unternehmer Moskaus. "Das ganze System ist gerade abgestürzt. Es wird Jahre dauern, bis sich Russland wieder erholt."
Ich hoffe, nach dieser Vorführung der gesundheitlichen Auswirkungen wirtschaftlicher Zusammenbrüche wird verständlich, warum ich über den Lockdown zutiefst besorgt war. Mir war klar, dass er massive finanzielle Not bedeuten könnte, und ich befürchtete, dass die darauffolgenden Anstiege der Todesraten katastrophale Folgen haben könnten.
Als unsere Pandemie-"Experten" ihre Modelle zur Todesrate zusammenstellten – zogen sie da irgendetwas davon in Betracht? Mitnichten, das taten sie nicht. Aber welchen Sinn hat ein Modell, bei dessen Erstellung man sich nicht einmal die Mühe macht, die möglichen negativen Auswirkungen der empfohlenen Maßnahmen zu berücksichtigen?
Bei mir als Arzt würde man von Fahrlässigkeit oder sogar Pfusch sprechen, würde ich irgendeine Form der medizinischen Behandlung empfehlen und dabei nur über die Vorteile sprechen. Ich muss den Patienten über mögliche Nachteile informieren. Es kann sein, dass das Verfahren nicht funktioniert; es kann Ihnen davon schlechter werden, und so weiter.
Wir wurden zum Lockdown überredet – mit dem Versprechen, dass Hunderttausende von Leben im Vereinigten Königreich – sowie Millionen weltweit – gerettet werden könnten. Wir wurden nie davor gewarnt, dass wir infolge des Lockdowns den Verlust vieler Millionen Menschenleben zu beklagen haben könnten – und, wie ich fürchte, auch zu beklagen haben werden. Ich halte das für Ärztepfusch – und in diesem Fall ist der Patient die gesamte Erdbevölkerung.
Übersetzt aus dem Englischen.
Malcolm Kendrick ist Arzt und Autor, der als Allgemeinmediziner im National Health Service in England arbeitet. Sein Blog kann hier gelesen werden. Sein Buch 'Doctoring Data – How to Sort Out Medical Advice from Medical Nonsense' ist hier erhältlich.
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