Ukraine 21.-28.6.23: NATO droht Russland mit Krieg/ USA wollen nun auch Turkish Stream sprengen/ Russlands neue Strategie für einen Langzeitkrieg/ Putin zum internen Verrat in Russland/ RT: Dieser Krieg wird sich auf Europa ausweiten/ Der Wagner-Aufstand
DRINGEND! Die NATO droht Russland mit Krieg | Selensky: "Putin wird bald getötet werden". 35.961 Aufrufe 25.06.2023 DEUTSCHLAND Zelensky droht Putin mit dem Tod. Die Nato hat Putin gedroht, dass er, wenn er Atomwaffen einsetzt, eine massive Antwort von der Nato bekommt und Russland mit der Nato in den Krieg ziehen wird. Was mit Prigoschin war und was an der Front vor sich geht, schauen wir uns auch an. Mein Telegram-Kanal: https://t.me/ostwesttransmitt
Rotzfrech! USA wollen nun auch Turkish Stream sprengen. Putin reagiert. 25.972 Aufrufe 22.06.2023 DEUTSCHLAND Was sind die Konsequenzen für die USA, wenn sie versuchen, russische Pipelines zu sprengen? Am 11. Juni versuchten sechs ukrainische Marine-Drohnenboote, das Schiff Pryazovye der russischen Schwarzmeerflotte anzugreifen. Das Schiff war dabei, die Gaspipelines Turkish Stream und Blue Stream zu bewachen. Dies ist der zweite Versuch, Schiffe der russischen Marine anzugreifen, die Gaspipelines bewachen. Die Ivan Khrust wurde Ende Mai angegriffen. Eine US Global Hawk-Drohne kreiste während der beiden Angriffe am Himmel. Am 11. Juni setzte die Ukraine doppelt so viele Drohnen ein wie im Mai. Experten zufolge steckt Washington hinter den versuchten Angriffen durch ukrainische Drohnen, denen es darum geht, Russland eine weitere wichtige Gaspipeline zu nehmen. Wie könnten die Versuche, russische Pipelines zu sprengen, für die Vereinigten Staaten ausgehen? Und warum ist der Chef der CIA nach Griechenland gekommen, das direkt an die Türkei grenzt?
Von Dmitri Trenin
Präsident Wladimir Putin wurde vergangene Woche beim Internationalen Wirtschaftsforum in Sankt Petersburg erneut zur russischen Nuklearstrategie befragt, nachdem Moskau mit der Stationierung von Atomwaffen in Weißrussland begonnen hat. Unterdessen hat in Russland eine öffentliche Debatte über die Möglichkeit eines präventiven Atomwaffeneinsatzes gegen die NATO im Zusammenhang mit dem anhaltenden Stellvertreterkrieg in der Ukraine begonnen.
Putins Antwort darauf brachte keine sonderlichen Überraschungen. Zusammengefasst lautete sie: Atomwaffen gehören nach wie vor in den Werkzeugkasten der russischen strategischen Doktrin, es existiert eine nukleare Doktrin, in der die Bedingungen für einen nuklearen Einsatz klar formuliert sind. Sollte die Existenz des russischen Staates gefährdet sein, werden Nuklearwaffen zum Einsatz kommen. Derzeit besteht jedoch keine Notwendigkeit, auf solche Instrumente zurückzugreifen.
Trotz aller Erwartungen in den USA und in Westeuropa, dass Russland in diesem Konflikt eine strategische Niederlage erleiden wird – was erklärtes Ziel von Washington ist – glaubt Putin nicht, dass sich die Dinge in diese Richtung entwickeln werden. Die lang erwartete und viel besungene ukrainische Gegenoffensive verläuft stotternd und hat für Kiew bisher vor allem schwere Verluste zur Folge gehabt. Das russische Militär wiederum hat aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und widersteht den ukrainischen Angriffen standhaft.
Westliche Lieferungen von Artilleriesystemen, Panzern und Raketen, von denen die Ukrainer hofften, dass sie die Wende im Kriegsverlauf bringen würden, zeigten keine entscheidende Wirkung auf das Geschehen im Kampfgebiet. Laut Putin ist es Russland gelungen, die eigene Waffen- und Munitionsproduktion fast zu verdreifachen, während sie weiterhin an Fahrt zunimmt. Gleichzeitig ist die einst mächtige Rüstungsindustrie der Ukraine nahezu zerstört.
Nachdem die ersten Versuche Russlands und des Westens, im vergangenen Jahr einen schnellen Sieg zu erringen, gescheitert sind, haben sich beide Seiten mit der Strategie der Zermürbung zufriedengegeben. Die USA und ihre Verbündeten setzten auf eine Verschärfung der Wirtschaftssanktionen gegen Russland, versuchten eine politische Isolation Moskaus herbeizuführen und hofften, dass die Unzufriedenheit im Inland aufgrund zahlreicher täglicher Entbehrungen und steigender Kriegsopfer zunimmt. Im Prinzip ist dies der offensichtliche strategische Ansatz in einem langen Krieg, in dem der Erfolg nicht so sehr auf dem Schlachtfeld, sondern durch die Untergrabung des Gegners in seinem eigenen rückwärtigen Raum erzielt wird.
Das Problem für den Westen ist, dass diese Strategie nicht funktioniert. Russland hat nicht nur Wege gefunden, die Wirkung westlicher Sanktionen abzufedern, sondern hat sie auch genutzt, um die heimische Produktion wiederzubeleben und anzukurbeln. Tatsächlich haben die Sanktionen das bewirkt, was viele für unmöglich hielten: Sie haben die Wirtschaft des Landes aus dem ausgetretenen Pfad der Abhängigkeit von Öl- und Gasexport herausgeholt. Die Russen lernen erneut, das selbst zu produzieren, was sie früher auch schon produzieren konnten, worum sie sich aber nicht mehr kümmern wollten: Passagierflugzeuge, Züge, Schiffe und dergleichen, ganz zu schweigen von Bekleidung oder Möbeln. Die russische Regierung hat sich sogar noch höhere Ziele gesetzt, nämlich die Wiedererlangung des Niveaus der technologischen Souveränität, die nach dem Untergang der Sowjetunion aufgegeben wurde.
Die politische Isolation vom Westen hat Moskau von seiner traditionellen Fixierung auf Westeuropa und Nordamerika befreit und es dazu gedrängt, die weite Welt der dynamischen, nicht-westlichen Nationen zu entdecken. Dabei handelt es sich nicht nur um China und Indien und den Rest der BRICS-Staaten, sondern auch um die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Iran und die Türkei. Letztes Wochenende teilte Putin in Sankt Petersburg das Podium mit dem Präsidenten Algeriens und empfing eine Friedensmission von sechs afrikanischen Staats- und Regierungschefs. Nächsten Monat ist er Gastgeber eines zweiten Russland-Afrika-Gipfels. Seit Jahresbeginn unternahm Außenminister Sergei Lawrow drei Reisen auf den afrikanischen Kontinent und besuchte dort insgesamt ein Dutzend Länder.
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen im nächsten Frühjahr herrscht in Russland insgesamt Ruhe. Putin hat seine Kandidatur noch nicht bekannt gegeben, aber er sieht so entspannt aus wie eh und je, wenn es darum geht, Krieg und Frieden gleichzeitig zu bewältigen. Putin hat die Option abgelehnt, das Land durch wirtschaftliche Mobilisierung und Autarkie, durch eine militärische Generalmobilmachung und das Kriegsrecht in einen Kriegszustand zu versetzen oder Wahlen auszusetzen und in einer modernen Version von Stalins Staatlichem Verteidigungskomitee zu regieren. Stattdessen hat er dem ganzen Land sorgfältig das Bild von Ruhe und Normalität vermittelt und gleichzeitig die Bevölkerung mit den Realitäten eines Krieges jenseits der russischen Grenze konfrontiert.
Die Bevölkerung hat sich weitgehend an diese gespaltene Realität angepasst. Meinungsumfragen zufolge glauben mittlerweile immer mehr Bürger Russlands, dass Russland diesen Krieg gewinnen wird. Die Ängste vor einer breiteren Mobilmachung sind verflogen, und einige derjenigen, die letztes Jahr eilig das Land verlassen haben, kehren wieder zurück. Die Gräben und Zerwürfnisse, die viele Beobachter noch in jüngster Zeit im Putin-Lager zu sehen glaubten, etwa zwischen dem Verteidigungsministerium und dem privaten Militärunternehmen PMC Wagner, wurden offenbar auf Befehl des Präsidenten geschlossen und überwunden. Die liberale Opposition kann nur vom Ausland aus operieren, was dem Argument aus dem Kreml mehr Glaubwürdigkeit verleiht, dass sie mit ausländischen Mächten unter einer Decke stecken, die jene Waffen liefern, mit denen russische Soldaten getötet werden.
Spektakuläre Provokationen seitens der Ukrainer – etwa die Überfälle auf die russische Region Belgorod, der Beschuss von Grenzstädten und -dörfern, der Einsatz von Drohnen über Moskau und anderen Städten im Landesinneren sowie Attentate auf prominente russische Persönlichkeiten – werfen zwar Fragen zu den Löchern im System der inneren Sicherheit Russlands auf, haben aber insgesamt gleichzeitig die Argumente des Kremls gestärkt, dass das derzeitige Regime in Kiew nicht toleriert werden darf.
Moskaus aufkommende Strategie für einen Langzeitkrieg zielt darauf ab, die Stärken Russlands zu nutzen und gleichzeitig die Schwachstellen der Ukraine und die Einschränkungen des Westens auszunutzen. Im Kreml scheint man zuversichtlich, dass man die Kriegsindustrie ankurbeln und trotzdem sowohl für Waffen als auch für Brot und Butter sorgen kann, zusätzliche Vertragssoldaten rekrutieren und die Vorteile bei den Luftstreitkräften und der Artillerie voll einsetzen und gleichzeitig die Lücken bei den Drohnen und den Kommunikationssystemen schließen kann.
Im Kreml geht man außerdem davon aus, dass durch die weitaus höhere Verlustrate der Ukraine und die sich bald zeigende Ernüchterung über die fehlende Fähigkeit zum Gegenangriff – trotz aller Unterstützung aus dem Westen – das Vertrauen der Bevölkerung in die derzeitige Führung in Kiew untergraben wird, insbesondere in den Präsidenten Wladimir Selenskij. Der erbitterte Krieg lastet auf der Ukraine viel schwerer als auf Russland.
Was den Westen betrifft, so wiederholt dieser sein Mantra, die Ukraine zu unterstützen, so lange wie es notwendig sei. Die russische Strategie geht davon aus, dass ein Zusammenbruch der Ukraine nicht länger als notwendig erachtet wird. Abgesehen davon glauben die Russen, dass es zwei Dinge gibt, vor denen sich die US-Amerikaner und vor allem die Westeuropäer wirklich fürchten.
Das Erste ist ein direkter Zusammenstoß mit der russischen Armee, der den Ukraine-Konflikt in einen ausgewachsenen Krieg zwischen Russland und der NATO verwandeln würde. Angesichts der Machtunterschiede ist es unwahrscheinlich, dass ein solcher Krieg lange konventionell bleiben wird, weshalb der Kreml in diesem Fall zur nuklearen Option greifen wird, so wie es Russlands Doktrin vorsieht. Das Zweite ist die Möglichkeit eines europäischen Krieges, der einen nuklearen Schlagabtausch zwischen Russland und den USA provozieren könnte, was wiederum den Planeten zerstören würde.
Eine wirksame Abschreckung verbindet in der Regel Gewissheiten mit Unsicherheiten. Die Gewissheit, dass ein Gegner in der Lage ist, eine inakzeptable Bedrohung darzustellen, und die Ungewissheit darüber, welche genauen Maßnahmen er ergreifen würde, wenn er provoziert wird.
Die Strategie der USA gegenüber Russland in der Ukraine besteht darin, die Grenzen immer weiter auszureizen, indem sie ihre militärische Unterstützung für die Ukraine Schritt für Schritt ausweiten und so jedes Mal die Reaktion Russlands auf jede neue Eskalationsstufe prüfen. Bisher scheint es für Washington so gut zu laufen. Ab einem bestimmten Punkt könnte eine solche Praxis diese kalkulierte Strategie jedoch in "russisches Roulette" verwandeln. Die geplante Ankunft der F-16 und die mögliche Lieferung von Raketen mit größerer Reichweite würden die Situation diesem Punkt näher bringen. Daher bestätigt Putin, dass die nukleare Option zum jetzigen Zeitpunkt zwar unnötig, aber nicht vom Tisch ist. Tatsächlich würde wahrscheinlich keine Atommacht zulassen, von einer anderen besiegt zu werden, ohne die ultimative Option auszuüben.
Aber kehren wir von den Szenarien des Weltuntergangs zurück zur derzeitigen Situation. Die Strategie des Kremls besteht offenbar darin, einen Mittelweg zu finden zwischen denen, die den Konflikt einfrieren und die Errungenschaften vor Ort festschreiben möchten, und denen, die eine Eskalation zum Nuklearkrieg als Weg zum Sieg vorschlagen. Im Gegensatz zu den beiden Ansätzen, die ein frühes Ergebnis anstreben, ist der tatsächliche Kurs, den man mit bloßem Auge beobachten kann – und wer weiß, was dem Auge verborgen bleibt –, der eines langwierigen, zermürbenden Engagements, das aufgrund der Kräfteverhältnisse, der Ressourcen, der Widerstandsfähigkeit und Opferbereitschaft letztlich zum Sieg Russlands führen wird.
Wie alle Strategien, die auf Durchhaltevermögen basieren, wird diese jetzt sowohl an der Heimatfront als auch an der vordersten Front hart auf die Probe gestellt.
Aus dem Englischen.
Dmitri Trenin ist Professor an der Hochschule für Wirtschaft und Senior im Kollegium für Forschung am Institut für globale Ökonomie und internationale Beziehungen. Er ist zudem Mitglied des russischen Rates für internationale Beziehungen.
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Wagner-Aufstand beendet – Kreml bestätigt Deal mit Prigoschin (hier). “Nach dem Aufstand der Söldnergruppe Wagner sollen deren Chef Prigoschin und seine Kämpfer nicht strafrechtlich verfolgt werden. Das russische Präsidialamt bestätigte, dass ein entsprechendes Abkommen getroffen wurde. Prigoschin werde nach Belarus ziehen.” Auch die Söldner der PMC werden nicht strafrechtlich verfolgt. Prigoschin war aus verschiedenen Gründen sauer: Er bekam zu wenig Munition und schweres Gerät zugeteilt, hat allerdings dennoch alle Aufgaben siegreich abgeschlossen, wie die Befriedung von Bachmut). Zum anderen kritisierte er massiv die vielen militärischen Fehlentscheidungen, welche von der obersten Militärführung gemacht wurden und werden. Die ukrainischen Desinformationsorgane verbreiten Fälschungen, um die russischen Streitkräfte zu diskreditieren und noch mehr Verwirrung zu stiften. Dies ändert jedoch nichts an der Tatsache, daß die PMCs Wagner in Rostow Unterstützung genießen, denn auch die Angehörigen der russischen Streitkräfte haben dieselben Fragen an die Führung des russischen Verteidigungsministeriums. Dies ist unter anderem auf das schnelle Vorrücken der PMCs in Richtung Moskau zurückzuführen.
“Prigoschin hatte monatelang die Militärführung um Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow scharf kritisiert und ihr Unfähigkeit vorgeworfen. Am Freitag beschuldigte er Schoigu, die Wagner-Söldner aus der Luft angegriffen und dabei viele Kämpfer getötet zu haben. Er stellte sich zudem offen gegen Putin.”
Prigoschin hatte die Absetzung von Schoigu und Gerassimow gefordert. Vielleicht werden sie tatsächlich abgesetzt? Das alles ist noch undurchsichtig, es scheint ein Reinigungsprozess innerhalb des russischen Militärs. In einer öffentlichen Ansprache hat sich Putin nicht eindeutig weder zu oder gegen Prigoschin, noch zur Generalität geäußert. Der Zug Richtung Moskau wurde “Marsches der Gerechtigkeit” genannt. Lukaschenko führte lange Gespräche mit Prigozhin im Einvernehmen mit dem russischen Präsidenten und mit diesem. Daraufhin wurde der Marsch abgebrochen die militärische Auseinandersetzung eingestellt. Es soll 15 tote Soldaten der regulären russischen Armee gegeben haben. Derzeit gehen die Kämpfe im Donbass verstärkt, aber von den innerrussischen Problemen unbeeindruckt, weiter. Manche vermuten in der Aktion eine abgesprochene “Black-OP”, damit sich Mitglieder des Deep State verraten. Zudem wird die PMC zügig nach Belaruss verlegt.
“Der Chef der russischen Privatarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat Russlands Militärführung Lügen und Verschweigen von Fakten über die Lage an der Front in der Ukraine vorgeworfen. Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow tischten Präsident Putin “totalen Müll” auf, sagte Prigoschin in einer Sprachnachricht bei Telegram. Die ukrainischen Streitkräfte hätten erhebliche Erfolge, “sehr ernste Verluste” der eigenen Seite würden vertuscht. “Das sind große Gebiete, die wir verloren haben”, sagte Prigoschin. Es gebe “kolossale Probleme”, die verheimlicht würden.” Die Russen stünden kurz vor einer gewaltigen Niederlage… Prigoschin macht eine hervorragende Arbeit. Das muß man ihm lassen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat zwei Wochen nach Beginn der ukrainischen Offensive Fortschritte an der Front gelobt. (hier) „Im Süden sind wir in der Vorwärtsbewegung“, sagte er am Mittwoch in seiner täglichen Videoansprache. Er räumte zwar schwere Kämpfe ein, doch überall – auch im Osten, wo die ukrainischen Truppen in der Defensive seien – werde der Feind vernichtet… Die geringen Geländegewinne führte Selenskyj auch auf die weiträumige Verminung des Geländes durch russische Truppen zurück.” Die Geländegewinne sind mikroskopisch (nur auf 1 : 1 Karten zu sehen), die Toten und Verwundeten auf ukrainischer Seite…, nun, sie schaffen auf Friedhöfen Platz, in dem Gräber aus älteren Kriegen geräumt werden. Der ukrainische Militärgeheimdienst HUR bestätigte Berichte über einen russischen Raketenschlag gegen seine Zentrale in Lviv (Lemberg). Seit Beginn der SKU-Gegenoffensive haben die russischen Streitkräfte angeblich 245 Panzer und 678 gepanzerte Fahrzeuge zerstört – darunter ein erheblicher Anteil ausländischen Geräts, das “vorsichtshalber” verbrennt. Kriegsminister Reznikow bettelt wieder um Waffen aus Israel.
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Ein Kommentar von Pepe Escobar
Nach dem gescheiterten Putschversuch von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin mobilisierte Präsident Putin praktisch jeden Russen und jede Russin, um die militärische Sonderoperation (MSO) – oder laut einigen Kreisen, den "Beinahe-Krieg" – schneller zu beenden.
Zusammen mit dem FSB hat Putin nun eine beeindruckende Liste von Verrätern der 5. und 6. Kolonne zusammengestellt, mit denen gebührend umgegangen werden wird. Und er genießt jetzt die uneingeschränkte Freiheit, de facto Befugnisse bei der Anwendung des Kriegsrechts im Rahmen eine Antiterroroperation (ATO) zu besitzen.
So sehr Putin im August 2020 dem ewig regierenden Lukaschenko half und einen Regimewechsel in Weißrussland verhinderte, so sehr verhinderte der gute alte Batka, dass Russland im Juni 2023 in einen Bürgerkrieg abrutscht. In Moskau und darüber hinaus ist derzeit eine komplexe, weitreichende ATO im Gange, während verschiedene westliche Exemplare aus der Subzoologie fassungslos, benommen und verwirrt sind: Sollte das nicht Putins Begegnung mit dem Schicksal von Zar Nikolaus II. sein?
Ein erster Blick auf das Schachbrett verrät uns, dass alle Figuren an ihren richtigen Platz geschoben wurden. Prigoschin erhält in Weißrussland einen goldenen Fallschirm, Verteidigungsminister Schoigu könnte kurz vor der Entlassung stehen, vielleicht sogar zusammen mit Generalstabschef Gerassimow. Ja, es gibt zutiefst dysfunktionale Ebenen im Verteidigungsministerium. Die "Musiker" von Wagner werden entweder als reguläres Armeekorps in die russische Armee eingegliedert, dürfen ihrem Chef nach Minsk folgen oder nach Hause gehen.
Möglicherweise machen sie weiterhin Geschäfte in Afrika, denn die Nachfrage für "Musiker" ist dort riesig.
Was geschah also wirklich vor und nach dem "längsten Tage des Jahres"? Unsummen von CIA-Geldern könnten den Besitzer gewechselt haben. Und am Ende könnte sich der "Putsch" als die größte russische Operation aller Zeiten erweisen, um den Westen zu trollen.
Die Mutter aller Verschleierungen
Wieder einmal beweisen die Fakten vor Ort, dass Putin der unbestrittene oberste Verteidiger Russlands ist. Nachdem er einige Stunden lang strategisches Schweigen bewahrt hatte, erhielt sein späteres Eingreifen die volle Unterstützung der Zivilbevölkerung, des FSB, der Tschetschenen, der Armee, der Kommunisten und aller anderen dazwischen.
Die genauen Bedingungen der Vereinbarung zwischen Lukaschenko und Prigoschin, mit Unterstützung des Gouverneurs der Region Tula, Alexei Djumin, sind noch unklar. Prigoschin gab bekannt, dass er mit den Bedingungen zufrieden sei, während Kreml-Sprecher Dmitri Peskow zu Protokoll gab, dass ein Strafverfahren gegen Prigoschin eingestellt werden soll. Eine wichtige Forderung von Prigoschin war der Rücktritt von Verteidigungsminister Schoigu und Stabschef Gerassimow. Das könnte in naher Zukunft geschehen – oder auch nicht.
Und das bringt uns zu der immer noch faszinierenden Möglichkeit, dass dies die Mutter aller Verschleierungen war. Prigoschin baute diesen ganzen Zirkus auf, nur um ein Treffen mit Schoigu und Gerassimow in Moskau zu bekommen. Hat da jemand Übertreibung gesagt? Das Szenario "Mutter aller Verschleierungen" impliziert auch einen Schachzug, der einem 5D-Schachspiel würdig wäre: Am Samstag befand sich die Gruppe Wagner 200 Kilometer von Moskau entfernt – am Sonntag dann 100 Kilometer vor Kiew. Hat da jemand Sun-Tsu-Kriegskunst der nächsten Stufe gesagt?
Zwischen Souveränität und Verrat
Alexander Dugin wies zu Recht darauf hin, dass dies auch eine Übung in Souveränität war:
"Nur der souveräne Lukaschenko trat zusammen mit dem souveränen Putin selbst Prigoschin entgegen. Es stellte sich heraus, dass viele den Präsidenten und das Volk hereinlegen können, indem sie im Verborgenen agieren, angeblich sogar in Putins Namen. Aber die Rettung des Vaterlandes in einer kritischen Situation ist nicht ihre Spezialität. Die Konsequenz daraus ist, dass Russland eine souveräne Elite braucht, sonst wiederholt sich alles."
Was den benommenen und verwirrten kollektiven Westen betrifft – insbesondere die NATO-Kiew-Junta, die Wagner umgehend von "Terroristen" in "Freiheitskämpfer" umbenannte –, so ist die Spezialität, die sie beherrschen, sich im eigenen Sumpf zu ertränken. Die Mainstream-Medien behaupteten, dass die "westlichen Offiziellen" von der Meuterei "überrascht" worden seien. Das hängt jedoch davon ab, wie viel Geld während der Vorbereitung zu dem Putsch den Besitzer gewechselt hat, und in welche Richtung.
Die MSO – jetzt ATO – wird fortgesetzt und die russische Armee kämpft unbeirrt weiter. Die "Gegenoffensive" der Ukraine torkelt weiter den Rand einer Klippe entlang und macht sich bereit, die tiefschwarze Leere zu umarmen. Ein Sieg Putins in allen Belangen bedeutet, dass sich die gesamte Zivilbevölkerung – und das Militär – dafür einsetzen, ihn und die russischen Institutionen zu bewahren und zu perfektionieren. Es gibt absolut kein Land im gesamten Westen, in dem wir dieses Maß an öffentlicher Unterstützung für die Regierung finden. Die russische Politik ist ein besonderes Wesen. Sie funktioniert sowohl auf höchster Ebene als auch an der Basis – anders als im Westen, wo tiefe Zwietracht zwischen Eliten und Volk die Norm ist.
Natürlich sollte auch stets darauf hingewiesen werden, dass es die weniger patriotischen russischen Oligarchen sind, die jedes Mal davonlaufen, wenn etwas passiert, das dem "längsten Tage des Jahres" ähnelt. Der Westen setzte seine Wetten einige Stunden lang auf das baldige Auseinanderfallen und die darauffolgende Zerstückelung Russlands. Nein, nicht jetzt und nicht heute. Und auch nicht in absehbarer Zeit.
Die Nachfolge im Kreml wird vom Team Putin und von ausgewählten patriotischen Oligarchen bereits vorbereitet. Unter den Anwärtern gibt es einen geheimen Namen, der jeden verblüffen wird, wenn er bekannt wird. Für die Öffentlichkeit ist er immer noch unsichtbar und agiert im Verborgenen. Sein Name soll vorerst geheim bleiben. Was derzeit zählt, ist, dass Russland insgesamt gestärkt aus dem "längsten Tag" hervorgegangen ist. Der Mann und die Frau auf der Straße zeigten sich als wahre Patrioten, die bereit waren, das Vaterland zu verteidigen, egal was auch immer dafür nötig ist.
Es gab keine Konfrontationen zwischen jenen, die zur Verteidigung der russischen Institutionen antraten, und jenen, die auf der Seite von Wagner standen. Die Bürger unterstützen tatsächlich beide Seiten. Sie setzen Wagner mit den "höflichen grünen Männern" gleich, die 2014 zur friedlichen Rückeroberung der Krim beitrugen und kein einziger Polizist oder Soldat stand ihnen gegenüber.
Putin sitzt also fester im Sattel denn je. Aber jeder sollte immer bedenken: Das Einzige, was Putin nicht verzeihen kann, ist Verrat.
Aus dem Englischen.
Pepe Escobar ist ein unabhängiger geopolitischer Analyst und Autor. Sein neuestes Buch heißt "Raging Twenties" (Die wütenden Zwanziger). Man kann ihm auf Telegram und auf Twitter folgen.
Mehr zum Thema - Nord Stream 2 – Der wahre Grund für den Abscheu der US-Regierung
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
© Gavriil Grigorov/Presidential press office/TASS
(Red.) Nachdem das russische Verteidigungsministerium seit einiger Zeit versucht hatte, die private Militärfirma Wagner vertraglich in die russische Armee zu integrieren (mit entsprechender - auch finanzieller - Gleichstellung der Kämpfer mit den Soldaten der Armee), weigert sich Prigoschin, derartige Verträge abzuschliessen. Daraufhin hat das Verteidigungsministerium angekündigt, die Zahlungen an Wagner einzustellen. Jetzt versucht Prigoschin seine persönlichen Ambitionen und finanziellen Vorteile auf dem Buckel seiner Kämpfer militärisch durchzusetzen. Putin hat dem eine klare Absage erteilt. Wir müssen abwarten, wie sich diese Situation entwickelt - aber es handelt sich auf jeden Fall nicht um einen Militärputsch, um die politische Führung der Russischen Föderation umzustürzen (wie dies verschiedentlich in den westlichen MSM dargestellt wurde).
MOSKAU, 24. Juni /TASS/. Der russische Präsident Wladimir Putin sagte am Samstag in einer Fernsehansprache, die Ereignisse seien ein Verrat an Land und Leuten und Russland werde sich gegen internen Verrat verteidigen.
"Wir werden sowohl unser Volk als auch unsere Staatlichkeit gegen jede Bedrohung verteidigen, auch gegen internen Verrat. Das, womit wir konfrontiert wurden, kann man genau als Verrat bezeichnen. Die grenzenlosen Ambitionen und persönlichen Interessen haben zu einem Verrat an Land und Volk geführt", betonte der Staatschef.
Wie Putin betonte, hat dies zum Verrat "an der Sache geführt, für die Kämpfer und Kommandeure der Gruppe Wagner Seite an Seite mit anderen Formationen und Einheiten gekämpft und ihr Leben verloren haben."
"Die Helden, die Soledar und Artjomowsk, Städte und Siedlungen im Donbass befreit haben, die für Noworossija, für die Einheit der russischen Welt gekämpft und ihr Leben verloren haben – ihr Name und ihr Ruhm wurden auch von denen verraten, die versuchen, eine Meuterei zu inszenieren und das Land in Richtung Anarchie und Brudermord, Niederlage und schließlich Kapitulation zu treiben", sagte der Staatschef.
Ein Bürgerkrieg dürfe sich in dem Land nicht wiederholen, betonte Putin.
Der Telegram-Kanal des Gründers des privaten Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, hatte zuvor mehrere Tonaufnahmen mit Anschuldigungen gegen die Militärführung des Landes veröffentlicht. Daraufhin hat der russische Föderale Sicherheitsdienst (FSB) ein Strafverfahren wegen eines Aufrufs zur bewaffneten Meuterei eingeleitet. Der FSB forderte die Wagner-Kämpfer auf, Prigoschins Befehle nicht zu befolgen und Maßnahmen zu seiner Festnahme zu ergreifen.
Quelle: https://tass.com/russia/1637627
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus
Kommentar von Gilbert Doctorow zu Putins Rede, sowie die Übersetzung der Rede von Thomas Röper
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Bewaffnete Meuterei von Prigoschin:
Putin spricht in seiner Ansprache an die Nation von "Verrat"
Von Gilbert Doctorow, 24. 06. 22023 - https://gilbertdoctorow.com/
Über den Verlauf einer bewaffneten Meuterei, die vom Eigentümer des privaten Militärunternehmens Wagner, Jewgeni Prigoschin, angezettelt wurde, gibt es wenig zu berichten. Die russischen Nachrichtensender haben die Entwicklungen fast völlig ausgeblendet, und man kann nur bruchstückhafte Informationen darüber erhalten, wo die größten Bedrohungen für die Regierung zu finden sind.
Die Hauptstadt Moskau und die Moskauer Oblast haben außerordentliche Maßnahmen zur Verstärkung der Sicherheit ergriffen, obwohl die wahrgenommene Bedrohung höchstwahrscheinlich von möglichen Überläufern zur Meuterei aus der regulären Armee und den Sicherheitsorganen ausgeht und nicht von vorrückenden Einheiten der Wagner-Gruppe. Wie wir erfahren haben, begann Prigoschin seine Rebellion mit der Behauptung, seine Truppen würden von der regulären Armee aus der Luft angegriffen. Er prangerte das Verteidigungsministerium an und behauptete, der Krieg gegen die Ukraine sei ohne Not begonnen worden, um den Ambitionen der russischen Spitzengeneräle zu entsprechen. Er versucht eindeutig, die einfachen Soldaten der russischen Streitkräfte für sich zu gewinnen, und darin liegt die größte Gefahr, der "Dolchstoß" und der unverhohlene "Verrat", wie ihn der Kreml nennt. Prigoschins meuternde Truppen kamen aus dem Donbass nach Russland, überquerten die ukrainisch-russische Grenze und zogen nach Osten und Nordosten.
Aus den Worten der fünfminütigen Ansprache von Präsident Putin an die Nation um 10.00 Uhr Moskauer Zeit geht hervor, dass die Wagner-Gruppe in das wichtigste Stadtgebiet und den Schauplatz des ukrainischen Krieges, Rostow am Don, eingedrungen ist, wo sie militärische und zivile Regierungsgebäude umstellt hat. Putin bezeichnete die Lage dort als gefährlich. Er benutzte die Worte "Erpressung" und "Terrorismus", um das Vorgehen der Wagner-Einheiten zu beschreiben.
Alles, was man zum jetzigen Zeitpunkt sagen kann, ist, dass zwischen der Regierung in Moskau und den Meuterern unter der Leitung von Progoschin ein Kampf auf Leben und Tod ausgetragen wird. Sollte der Kriegschef die jetzt gegen ihn eingeleitete Militäroperation überleben und gefangen genommen werden, werden er und seine Mitstreiter wegen Hochverrats vor Gericht gestellt.
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https://www.anti-spiegel.ru/2023/putins-rede-an-die-nation-das-ist-verrat/
Rede Putins an die Nation vom 24.06.2023, 10:00
(Übersetzung von Thomas Röper)
Ich appelliere an die Bürger Russlands, an die Angehörigen der Streitkräfte, der Strafverfolgungsbehörden und der Geheimdienste, an die Soldaten und Kommandeure, die jetzt in ihren Stellungen kämpfen, die Angriffe des Feindes abwehren und dies heldenhaft tun – ich weiß das, denn ich habe heute Abend wieder mit den Kommandeuren aller Abschnitte gesprochen. Ich wende mich auch an diejenigen, die durch Täuschung oder Drohungen in dieses kriminelle Abenteuer gelockt und auf den Weg des schwersten Verbrechens, des bewaffneten Aufstandes, getrieben wurden.
Russland kämpft heute einen schweren Kampf um seine Zukunft und wehrt die Aggression der Neonazis und ihrer Strippenzieher ab. Gegen uns ist praktisch die gesamte Militär-, Wirtschafts- und Informationsmaschinerie des Westens gerichtet. Wir kämpfen für das Leben und die Sicherheit unseres Volkes, für unsere Souveränität und Unabhängigkeit. Für das Recht, Russland zu sein und zu bleiben – ein Staat mit einer tausendjährigen Geschichte.
Dieser Kampf, in dem sich das Schicksal unseres Volkes entscheidet, erfordert die Einheit aller Kräfte, Einigkeit, Konsolidierung und Verantwortung. Jetzt muss alles, was uns schwächt, jede Art von Zwietracht, die unsere äußeren Feinde nutzen können und nutzen werden, um uns von innen zu untergraben, beiseitegeschoben werden.
Und darum sind Aktionen, die unsere Einheit spalten, de facto eine Abkehr von unserem Volk, von unseren Kameraden, die jetzt an der Front kämpfen. Das ist ein Dolchstoß in den Rücken unseres Landes und unseres Volkes.
Das ist genau so ein Schlag, wie er Russland 1917 zugefügt wurde, als das Land im Ersten Weltkrieg gekämpft hat. Dem Land wurde der Sieg gestohlen. Intrigen, Zankereien, politische Machenschaften hinter dem Rücken der Armee und des Volkes führten zur größten Erschütterung, zur Zerschlagung der Armee und zum Zusammenbruch des Staates, zum Verlust riesiger Gebiete. Das Ergebnis war die Tragödie des Bürgerkriegs.
Russen haben Russen getötet, Brüder haben ihre Brüder getötet, und profitiert haben alle möglichen politischen Abenteurer und ausländischen Kräften, die das Land gespalteten und zerrissen haben.
Wir werden nicht zulassen, dass sich das wiederholt. Wir werden sowohl unser Volk als auch unsere Staatlichkeit vor allen Bedrohungen schützen. Auch gegen Verrat von innen.
Das ist genau der Verrat, mit dem wir es zu tun haben. Unvernünftiger Ehrgeiz und Eigennutz führten zum Verrat. Zum Verrat an ihrem Land, ihrem Volk und der Sache, für die die Kämpfer und Kommandeure der Gruppe Wagner an der Seite unserer anderen Einheiten und Verbände gekämpft haben und gestorben sind. Die Helden, die Soledar und Artjomowsk, Städte und Dörfer im Donbass befreit haben, kämpften und gaben ihr Leben für Noworossija, für die Einheit der russischen Welt. Ihre Namen und ihren Ruhm haben die verraten, die versuchen, den Aufstand zu organisieren und das Land in Richtung Anarchie und Brudermord zu treiben. Letztendlich in Richtung Niederlage und Kapitulation.
Ich wiederhole: Jeder innere Aufruhr ist eine tödliche Bedrohung für unsere Staatlichkeit, für uns als Nation. Das ist ein Schlag gegen Russland, gegen unser Volk. Und unsere Maßnahmen zur Verteidigung des Vaterlandes gegen diese Bedrohung werden hart sein. Alle, die bewusst den Weg des Verrats eingeschlagen haben, die den bewaffneten Aufstand vorbereitet haben, die den Weg der Erpressung und der terroristischen Methoden eingeschlagen haben, werden die unvermeidliche Strafe erleiden, werden sich sowohl vor dem Gesetz als auch vor unserem Volk verantworten müssen.
Die Streitkräfte und andere Behörden haben die erforderlichen Anweisungen erhalten, und in Moskau, im Moskauer Gebiet und in einer Reihe anderer Regionen werden zusätzliche Antiterrormaßnahmen eingeleitet. Es werden auch entschlossene Anstrengungen unternommen, um die Lage in Rostow am Don zu stabilisieren. Sie ist nach wie vor kompliziert, da die Arbeit der zivilen und militärischen Behörden de facto blockiert ist.
Als Präsident Russlands und Oberbefehlshaber, als Bürger Russlands werde ich alles tun, um das Land zu verteidigen, um die verfassungsmäßige Ordnung, das Leben, die Sicherheit und die Freiheit seiner Bürger zu schützen.
Diejenigen, die den militärischen Aufstand organisiert und vorbereitet haben, die die Waffen gegen ihre Kameraden erhoben haben, haben Russland verraten. Und sie werden dafür zur Verantwortung gezogen. Und ich fordere diejenigen, die in dieses Verbrechen hineingezogen werden, auf, nicht den fatalen und tragischen, einzigartigen Fehler zu begehen, sondern die einzig richtige Entscheidung zu treffen: Die Beteiligung an den kriminellen Aktionen einzustellen.
Ich glaube daran, dass wir das, was uns teuer und heilig ist, bewahren und verteidigen werden, und dass wir gemeinsam mit unserem Vaterland alle Prüfungen überwinden und noch stärker werden.
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Es finden nach wie vor intensive Kämpfe an verschiedenen Frontabschnitten an der Linie Saporoschje statt. Die ukrainische Armee (AFU) versucht, die missglückten Vorstöße der ersten Tage mit neuen Kampftaktiken wettzumachen. Doch dies wird nun umso schwerer, denn den russischen Streitkräften ist es offenbar gelungen, eine wichtige Komponente jeder Offensive zu stören – die Bergungslogistik.
Nach Angaben von RT zogen einige AFU-Formationen, darunter die 42. und 65. mechanisierte Brigade, mit unterbesetzter technischer Ausrüstung sowie Reparatur- und Bergungsausrüstung in den Kampf. Westliche Lieferungen und die Reaktivierung veralteter Ausrüstung aus den Lagern glichen die Verluste des Vorjahres teilweise aus, doch konnte der Mangel an dieser Ausrüstung vor Beginn der Offensive nicht vollständig behoben werden.
Die Situation wurde durch die Verluste der ukrainischen Streitkräfte infolge der Intensivierung der Kämpfe noch verschärft. Bereits in den ersten 36 Stunden nach Beginn der aktiven Phase der Gegenoffensive in Richtung Süddonezk und Saporoschje verloren die ukrainischen Verbände mehrere gepanzerte Reparatur- und Bergefahrzeuge sowjetischer und westlicher Bauart.
Zu den Fahrzeugen, die während des Gegenangriffs verloren gingen, gehörten der BREM-1 und der tschechoslowakische BREM-Ch sowie die deutschen Bergepanzer und Minenräumpanzer Wisent 1, die einige Wochen vor der Offensive an die mechanisierten Einheiten der AFU übergeben worden waren.
Ein beträchtlicher Teil der ausländischen und sowjetischen BREMs ging unter merkwürdigen Umständen verloren: Die Besatzungen dieser Fahrzeuge erhielten den Befehl, die Ausrüstung zu evakuieren. Sie begaben sich jedoch aufgrund ihrer Unkenntnis des Geländes und Problemen mit der Satellitennavigation in andere Gebiete, wo sie entweder auf einem Minenfeld landeten oder von russischen Antipanzerraketen oder Ka-52-Armeehubschraubern zerstört wurden.
Am fünften Tag der Offensive führte der Mangel an technischem Gerät in der AFU dazu, dass alle in der Region verfügbaren gepanzerten Fahrzeuge, einschließlich T-64BV- und T-72B-Panzer aus der Reserve sowie Leopard-2A6-Panzer, als Evakuierungsfahrzeuge in den aktiven Kampfgebieten eingesetzt wurden.
In mehreren Fällen fuhren Panzer der AFU-Evakuierungsteams selbst auf Minenfelder, woraufhin die Bergungseinsätze gestoppt und die beschädigten Fahrzeuge zerstört wurden, um ihre Beschlagnahme durch russische Streitkräfte zu verhindern. Schließlich mussten viele Reservefahrzeuge der Bergungstechnik und deren Besatzungen von der Frontlinie abgezogen werden. Das führte wiederum zu noch höheren Verlusten an schwerem Gerät, weil verschleppte Reparaturen zu Abnutzung und einer Zunahme von Schäden und Brüchen führten.
Über die Schwierigkeiten, die beschädigten Fahrzeuge vom Kampffeld zu bergen, hat letzte Woche auch das Magazin Der Spiegel in einer Reportage von der Front berichtet. "Drei Leos seien in den ersten Tagen über Minen gefahren. Einer soll zerstört worden sein, ein zweiter konnte von allein wieder wegfahren. Der dritte sei noch heil, könne bisher aber nicht geborgen werden, weil das Gelände stark vermint sei und ein liegen gebliebener Schützenpanzer vom US-Typ Bradley den Weg blockiere", gab der Spiegel einen ukrainischen Panzersoldaten wieder.
Mehr zum Thema – Ukrainischer Ministerpräsident: "Acht Dörfer und 113 Quadratkilometer zurückerobert"
Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen.
Russisch-Ukrainischer Krieg: Der Wagner-Aufstand
(Red.) Es kursieren alle möglichen Theorien über die Gründe für den (leider doch blutigen) Theatercoup von Prigoschin. Big Serge stellt diese Theorien zusammen und klärt auf, was wirklich los war. Vor allem in den beigefügten Kommentaren des nigerianischen Bloggers kommt Licht ins Dunkel. Offenbar werden derzeit Lager für die Wagner-Kämpfer in Belarus eingerichtet und es scheint, dass Russland dieses Instrument auch in Zukunft verwenden will - wenn auch vermutlich weniger für den Ukraine-Krieg, sondern für Afrika.
Die Ereignisse des vergangenen Wochenendes (23. bis 25. Juni 2023) waren so surreal und phantasmagorisch, dass sie sich jeder Beschreibung widersetzen. Am Freitag startete die berüchtigte Wagner-Gruppe eine scheinbar echte bewaffnete Revolte gegen den russischen Staat. Sie besetzten Teile von Rostow am Don – einer Stadt mit über 1 Million Einwohnern, Regionalhauptstadt und Sitz des südlichen Militärbezirks Russlands – bevor sie in einer bewaffneten Kolonne in Richtung Moskau aufbrachen. Diese Kolonne – vollgepackt mit schwerem militärischem Gerät, einschließlich Luftabwehrsystemen – kam bis auf wenige hundert Kilometer an die Hauptstadt heran – praktisch unbehelligt von den russischen Streitkräften –, bevor sie abrupt anhielt, verkündete, dass mit Hilfe des weißrussischen Präsidenten Alexander "Onkel Sascha" Lukaschenko ein Abkommen ausgehandelt worden sei, umkehrte und sich auf den Rückweg zu den Wagner-Stützpunkten im ukrainischen Gebiet machte.
Es versteht sich von selbst, dass das Spektakel eines bewaffneten Marsches einer russischen Söldnertruppe auf Moskau und die Absperrung der Gebäude des Verteidigungsministeriums in Rostow durch Panzer und Infanterie der Firma Wagner in den westlichen Kommentaren die Zuversicht auslöste, der russische Staat stehe kurz vor dem Sturz und die russischen Kriegsanstrengungen in der Ukraine würden sich in Luft auflösen. Innerhalb weniger Stunden wurden zuversichtliche und haarsträubende Vorhersagen verbreitet, darunter die Behauptung, Russlands globale Präsenz werde sich auflösen, wenn der Kreml seine Truppen zur Verteidigung Moskaus zurückruft, und Russland stehe kurz vor dem Eintritt in einen Bürgerkrieg. Auch die ukrainische Propagandamaschine lief auf Hochtouren: Personen wie Anton Geraschtschenko und Igor Sushko bombardierten die sozialen Medien mit gefälschten Geschichten über meuternde russische Armeeeinheiten und zu Prigoschin "übergelaufene" Regionalgouverneure.
Es gibt etwas zu sagen über das analytische Modell, das in unserer Zeit vorherrscht – es gibt eine Maschine, die sofort zum Leben erwacht, Gerüchte und Teilinformationen in einem Umfeld extremer Ungewissheit aufnimmt und formelhafte Ergebnisse ausspuckt, die zu ideologischen Vorannahmen passen. Informationen werden nicht neutral bewertet, sondern durch einen kognitiven Filter gezwungen, der ihnen im Lichte vorher festgelegter Schlussfolgerungen eine Bedeutung zuweist. Es wird *vermutet*, dass Russland zusammenbricht und einen Regimewechsel vollzieht (so Fukuyama) – daher mussten Prigoschins Handlungen in Bezug auf dieses angenommene Endspiel eingeordnet werden.
Am anderen Ende des Spektrums sahen wir ein ähnliches Maß an aggressiver Modellanpassung bei den Befürwortern des russischen "Trust the Plan", die zuversichtlich waren, dass der Wagner-Aufstand nur ein Schauspiel war – eine ausgeklügelte List, die Prigoschin und Putin gemeinsam ausgeheckt hatten, um Russlands Feinde zu täuschen und den Plan voranzutreiben. Der analytische Fehler ist hier derselbe – Informationen werden nur zu dem Zweck analysiert, ein bereits beschlossenes Endspiel zu untermauern und voranzutreiben; nur dass hier von russischer Allmacht ausgegangen wird und nicht vom Zusammenbruch des russischen Staates.
Ich vertrat so etwas wie einen Mittelweg. Ich fand die Vorstellung, Russland stehe vor einem Bürgerkrieg oder einem Staatszerfall, äußerst bizarr und völlig unbegründet, aber ich war auch nicht der Meinung (und ich denke, die Ereignisse haben diese Ansicht bestätigt), dass Prigoschin in Zusammenarbeit mit dem russischen Staat eine Scharade inszeniert hat. Wenn der Wagner-Aufstand tatsächlich eine Psyop (Psychologische Operation) war, um die NATO zu täuschen, dann war es eine extrem ausgeklügelte und verworrene Operation, die bisher noch keinen eindeutigen Nutzen gezeigt hat (mehr dazu in Kürze).
Ich glaube im Großen und Ganzen, dass Prigoschin aus eigenem Antrieb in einer äußerst riskanten Weise handelte (die sowohl sein eigenes Leben als auch eine destabilisierende Wirkung auf Russland riskierte). Dies stellte den russischen Staat vor eine echte Krise (wenn auch eine, die nicht schwerwiegend genug war, um die Existenz des Staates zu bedrohen), die dieser meiner Meinung nach im Großen und Ganzen recht gut bewältigt hat. Der Wagner-Aufstand war ganz klar schlecht für Russland, aber nicht existenzbedrohend, und der Staat hat gute Arbeit geleistet, um ihn einzudämmen und abzumildern.
Beginnen wir mit einem kurzen Blick auf die zeitliche Abfolge der Ereignisse.
Anatomie einer Meuterei
Das Ausmaß der Desinformation (insbesondere durch die Ukrainer und die im Westen ansässigen russischen Liberalen), die während des gesamten Wochenendes im Umlauf war, war extrem, so dass es ratsam sein könnte, die Entwicklung der Ereignisse, wie sie tatsächlich stattfanden, zu überprüfen.
Das erste Anzeichen dafür, dass etwas nicht stimmt, waren einige brisante Äußerungen von Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin am 23. Juni (Freitag). In einem ziemlich langen und sprunghaften Interview stellte er die schockierende Behauptung auf, dass der Vorwand Russlands für den Krieg in der Ukraine eine glatte Lüge sei und dass der Krieg von Korruption und der Ermordung von Zivilisten geprägt sei. Noch verrückter wurde es dann, als Wagner behauptete, die russische Armee habe ihr Lager mit einer Rakete getroffen. Das war äußerst merkwürdig, denn auf dem veröffentlichten Video (das angeblich die Folgen dieses "Raketeneinschlags" zeigte) waren weder ein Einschlagkrater noch Trümmer noch verletzte oder getötete Wagner-Mitarbeiter zu sehen. Der "Schaden" durch die Rakete bestand aus zwei Lagerfeuern, die in einem Graben brannten – anscheinend hat Russland Raketen, die kleine kontrollierte Brände auslösen können, ohne die umliegende Pflanzenwelt zu zerstören?
Das Video zeigte natürlich nicht die Folgen eines Raketenangriffs, aber Prigoschins Rhetorik eskalierte daraufhin und er kündigte bald an, dass Wagner einen "Marsch für Gerechtigkeit" beginnen würde, um eine Lösung für seine verschiedenen Beschwerden zu erreichen. Es war nicht klar, was er genau wollte, aber es schien sich um persönlichen Groll gegen Verteidigungsminister Sergej Schoigu und Generalstabschef Waleri Gerassimow zu drehen.
Kurz darauf wurden einige Videos von den russischen Behörden veröffentlicht (darunter eines mit General Surovikin), in denen Wagner offenbar aufgefordert wurde, "die Bewegung seiner Kolonnen zu stoppen" und in seine Lager zurückzukehren, um Blutvergießen und Destabilisierung zu verhindern. Dies bestätigte einige der Gerüchte, wonach Wagner die Lager in voller Stärke verlassen würde. Die Nachricht, dass die russische Nationalgarde in Moskau und anderswo aktiviert worden war, schien die Befürchtung zu bestätigen, dass ein bewaffneter Zusammenstoß in Russland unmittelbar bevorstand.
Gegen Ende des Freitags waren bewaffnete Wagner-Konvois in Rostow (mit dem roten Z-Zeichen) und hatten in einem unblutigen Staatsstreich die Kontrolle über mehrere militärische Einrichtungen der Stadt übernommen. Die Szenen waren ein wenig skurril – Panzer auf den Straßen der Stadt und Sicherheitskordons um wichtige Einrichtungen, aber scheinbare Gleichgültigkeit der Bevölkerung. Die Menschen mischten sich unter die Wagner-Soldaten, Straßenkehrer gingen ihrer Arbeit nach, Wagner kaufte Cheeseburger, und die Leute machten Fotos mit den Panzern.
Ein T-72 ist das ultimative Accessoire
An diesem Abend hatte Prigoschin ein angespanntes, aber höfliches persönliches Treffen mit zwei hochrangigen Beamten des Verteidigungsministeriums – Yanus Evkurov (stellvertretender Verteidigungsminister) und Vladimir Alekseev (stellvertretender Leiter der Direktion des militärischen Geheimdienstes).
Die Lage spitzte sich am nächsten Tag (Samstag, den 24.) zu, als bekannt wurde, dass zwei große bewaffnete Einheiten innerhalb der russischen Vorkriegsgrenzen unterwegs waren. Bei der einen handelte es sich um eine Kolonne von Wagner-Personal und Waffen, die Rostow in Richtung Moskau verließ, bei der anderen um eine tschetschenische Truppe, die vom Staat nach Rostow entsandt worden war. Angesichts der Nachricht, dass die staatlichen russischen Streitkräfte Straßensperren und Verteidigungsstellungen außerhalb Moskaus errichteten, sah es so aus, als stünden zwei getrennte Kämpfe bevor – einer zwischen der Wagner-Kolonne und den staatlichen Streitkräften außerhalb Moskaus und ein weiterer zwischen den Tschetschenen und den Wagner-Überbleibseln um die Kontrolle über Rostow.
An diesem Punkt begannen die ukrainischen Desinformationen wirklich zu wuchern, indem sie behaupteten, dass russische Militäreinheiten und regionale Verwaltungen zu Prigoschin überliefen – was in der Tat bedeutet hätte, dass es sich nicht nur um einen Aufstand von Wagner gegen den Staat, sondern um eine umfassende Revolte des russischen Systems gegen Putins Regierung gehandelt hätte. Tatsächlich (und das ist ein wichtiger Punkt, auf den ich später noch zurückkommen werde) gab es keine Überläufer in regulären russischen Militäreinheiten oder regionalen Regierungen, und es gab keine zivilen Unruhen. Die Meuterei beschränkte sich auf die Wagner-Gruppe, und selbst daran waren nicht alle von Wagner beteiligt.
Wie dem auch sei, in den frühen Abendstunden des Samstags gab es Grund zur Sorge, dass außerhalb Moskaus oder in Rostow Schießereien beginnen könnten. Putin gab eine Erklärung ab, in der er den Verrat anprangerte und eine angemessene Reaktion versprach. Das russische Justizministerium eröffnete ein Strafverfahren gegen Prigoschin wegen Hochverrats. Zwei Flugzeuge des russischen Verteidigungsministeriums wurden von der Wagner-Kolonne abgeschossen (ein Mi-8-Hubschrauber und eine IL-22). Die Atmosphäre in der Welt wurde durch die Menge an Speichelfluss aus Washington deutlich feuchter.
Da kann man nicht parken, Kumpel
Dann kam die Wagner-Kolonne zum Stillstand. Die belarussische Regierung gab bekannt, dass mit Prigoschin und Putin eine Einigung ausgehandelt worden sei. Das Büro von Lukaschenko behauptete, "man habe sich darauf geeinigt, dass ein blutiges Massaker auf dem Territorium Russlands untragbar sei." Die Kolonne wich von der Straße nach Moskau ab und kehrte zu Wagners Feldlagern in der Ukraine zurück, und die in Rostow verbliebenen Wagner-Truppen packten zusammen und verließen die Stadt. Abgesehen von den Besatzungen der beiden abgeschossenen Flugzeuge wurde niemand getötet.
Die Spekulationen drehten sich natürlich sofort um die Bedingungen der Vereinbarung zwischen Prigoschin und dem Staat. Einige spekulierten, dass Putin zugestimmt hatte, Schoigu, Gerasimow oder beide aus ihren Ämtern zu entfernen (vielleicht war das die ganze Zeit der Sinn der Sache?). In Wirklichkeit waren die Bedingungen relativ lahm und antiklimaktisch:
- Das Hochverratsverfahren gegen Prigoschin wurde eingestellt, und er sollte nach Belarus gehen.
- Wagner-Kämpfer, die an dem Aufstand teilgenommen haben, werden nicht angeklagt und kehren zu ihren Einsätzen in der Ukraine zurück.
- Wagner-Kämpfer, die nicht am Aufstand teilgenommen haben, würden Verträge mit dem russischen Militär unterzeichnen (und damit Wagner verlassen und reguläre Vertragssoldaten werden).
- Ein vager Hinweis auf "Sicherheitsgarantien" für Wagner-Kämpfer.
Also, das ist alles sehr seltsam. Ein echter bewaffneter Aufstand mit Panzern und schweren Waffen (und nicht ein Mann mit einem Büffelkopfschmuck) mit einer Übernahme von Militäreinrichtungen, die von Lukaschenko zu einer plötzlichen Lösung gebracht wurde, und alles, was Prigoschin dafür bekommen zu haben scheint, war... freie Fahrt nach Belarus? Das ist in der Tat merkwürdig.
Versuchen wir also zu analysieren, was hier passiert ist, indem wir einen analytischen Rahmen verwenden, der nicht vordeterministisch ist – das heißt, gehen wir davon aus, dass weder die russische Allzuständigkeit noch der russische Regimewechsel und die neoliberale Kuscheligkeit garantiert sind.
Ich möchte mich zunächst mit genau diesen beiden ideologisch geprägten Theorien befassen. Auf der einen Seite gab es diejenigen, die behaupteten, Russland stehe kurz vor einem Bürgerkrieg und einem Regimewechsel, und auf der anderen Seite diejenigen, die der Meinung waren, das Ganze sei ein von der russischen Regierung geplantes Psycho-Spiel. Erstere haben sich bereits dadurch diskreditiert, dass alle ihre dramatischen Vorhersagen innerhalb von 24 Stunden in sich zusammenfielen – Prigoschin führte tatsächlich keine metastasierende Meuterei an, stürzte Putin nicht und erklärte sich selbst nicht zu Zar Eugen I. An der anderen extremen Theorie – Psyop – ist nach wie vor etwas dran, aber ich halte sie für äußerst unwahrscheinlich, aus Gründen, die ich jetzt aufzählen werde.
Psyop Szenarien
Es ist relativ einfach zu sagen: "Der Aufstand war eine Psyop", ohne das näher zu erläutern. Es ist trivialerweise offensichtlich, dass der Wagner-Aufstand die westlichen Analysten „getäuscht“ hat – aber das ist nicht ipso facto ein Beweis dafür, dass der Aufstand inszeniert war, um den Westen zu täuschen. Wir müssen nach etwas Konkreterem fragen – zu welchem Zweck könnte der Aufstand inszeniert worden sein?
Ich habe vier denkbare Theorien identifiziert, die es zumindest wert sind, untersucht zu werden – lassen Sie uns einen Blick auf sie werfen und darüber sprechen, warum ich denke, dass sie alle letztlich den Aufstand nicht zufriedenstellend erklären können.
Option 1: Lebendköder
Eine mögliche Erklärung – die ich schon häufig gehört habe – ist die Vorstellung, dass Prigoschin und Putin den Aufstand inszeniert haben, um theoretische Netzwerke von Aufrührern, ausländischen Agenten und illoyalen Elementen aufzuspüren. Der Gedanke war wohl, dass Prigoschin ein kontrolliertes, aber kosmetisch realistisches Krisengefühl für den russischen Staat schaffen würde, das Putins Regierung verwundbar erscheinen ließe und verräterische und feindliche Parteien in ganz Russland dazu zwingen würde, sich zu offenbaren.
Konzeptionell läuft dies auf wenig mehr hinaus, als dass Putins Regierung vorgibt, ein verwundetes Tier zu sein, um die Aasfresser anzulocken, damit sie getötet werden können.
Ich denke, dass diese Theorie Anklang findet, weil sie Putin als einen extrem gerissenen, machiavellistischen und paranoiden Führer darstellt. Das ist auch der Grund, warum ich sie für falsch halte. Putin hat ein hohes Maß an Legitimität aus seiner Fähigkeit geschöpft, den Krieg zu führen, ohne das tägliche Leben in Russland zu stören – es gibt keine Rationierung, keine Einberufungen, keine Einschränkungen der Bewegungsfreiheit usw. Eine der größten Kritiken an Putin kommt von der Kriegspartei, die behauptet, er führe den Krieg aus Angst zu zaghaft und sei zu sehr mit der Aufrechterhaltung der Normalität in Russland beschäftigt.
Es erscheint daher widersprüchlich, dass ein Staatschef, der sehr darauf bedacht ist, die russische Gesellschaft nicht in einen Krieg zu stürzen, etwas so Destabilisierendes wie einen fingierten Aufstand inszeniert. Sollte die Wagner-Revolte tatsächlich eine Scharade gewesen sein, um andere verräterische und terroristische Elemente auszuräuchern, so ist sie zudem gründlich gescheitert – es gab keine Überläufer, keine zivilen Unruhen und keine Verläumdungen Putins. Die Theorie des lebenden Köders besteht also aus mehreren Gründen den Schnuppertest nicht.
Option 2: Maskierung von Einsätzen
Eine zweite Theorie besagt, dass der Wagner-Aufstand im Wesentlichen eine riesige Vernebelung war, um die Bewegung der militärischen Kräfte um Russland herum zu ermöglichen. Der Gedanke dahinter ist wohl, dass, wenn bewaffnete Kolonnen scheinbar wild umherfliegen, die Menschen nicht bemerken, wenn russische Truppen in Stellung gehen, um beispielsweise Sumy oder Charkow anzugreifen. Diese Annahme wurde durch die Nachricht, dass Prigoschin nach Weißrussland gehen würde, nur kosmetisch untermauert. War das Ganze ein Trick, um die Verlegung von Wagner für eine Operation in der Westukraine zu verschleiern?
Das Problem mit dieser Denkweise ist dreifach. Erstens verkennt sie die Komplexität der Aufstellung einer Truppe für Operationen. Es geht nicht nur darum, eine Reihe von Lastwagen und Panzern in Stellung zu bringen – es gibt enorme logistische Anforderungen. Munition, Treibstoff, Infrastruktur im rückwärtigen Bereich – all das muss bereitgestellt werden. Das lässt sich nicht innerhalb von 24 Stunden unter dem vorübergehenden Deckmantel einer vorgetäuschten Meuterei bewerkstelligen.
Zweitens richtet sich der "Ablenkungseffekt" vor allem gegen die Medien und die Kommentatoren, nicht gegen den militärischen Geheimdienst. Anders ausgedrückt: CNN und die New York Times waren definitiv auf den Wagner-Aufstand fixiert, aber amerikanische Satelliten überfliegen weiterhin das Kampfgebiet und die westliche ISR (Intelligence, Surveillance, and Reconnaissance = Nachrichtendienst, Überwachung und Aufklärung) funktioniert noch. Prigoschins Eskapaden würden sie nicht davon abhalten, die Vorbereitungen für den Angriff auf eine neue Front zu beobachten.
Drittens und letztens sieht es nicht so aus, als ob viel von Wagner Prigoschin nach Weißrussland begleiten wird – seine Reise ins Lukaschenko-Land sieht eher nach einem Exil als nach einer Verlegung der Wagner-Gruppe aus.
Option 3: Konstruierte Radikalisierung
Dies ist die übliche "Falsche-Flagge"-Theorie, die immer dann in Umlauf kommt, wenn irgendwo etwas Schlimmes passiert. Sie ist ziemlich blasiert und abgedroschen: "Putin hat den Aufstand inszeniert, um den Krieg zu eskalieren, die Mobilisierung zu erhöhen usw."
Das ergibt keinen Sinn und ist ziemlich leicht von der Hand zu weisen. Es gab echte ukrainische Angriffe innerhalb Russlands (einschließlich eines Drohnenangriffs auf den Kreml und grenzüberschreitender Vorstöße ukrainischer Streitkräfte). Wenn Putin den Krieg intensivieren wollte, hätte er jede dieser Gelegenheiten nutzen können. Die Vorstellung, dass er lieber einen internen Aufstand inszenieren würde – mit dem Risiko einer weitreichenden Destabilisierung – als sich auf die Ukraine zu konzentrieren, ist lächerlich.
Option 4: Konsolidierung der Macht
Von allen Psyop-Theorien ist dies diejenige, die wahrscheinlich am meisten für sich hat. Es gab zwei verschiedene Richtungen, die wir nacheinander behandeln werden.
Zu Beginn wurde spekuliert, dass Putin Prigoschin als Vorwand benutzt, um Schoigu und Gerasimow zu vertreiben. Ich hielt dies aus mehreren Gründen für unwahrscheinlich.
Erstens glaube ich nicht, dass es einen triftigen Grund gibt, diese Männer zu entlassen. Der russische Krieg war zu Beginn uneinheitlich, aber es gibt eine klare Tendenz zur Verbesserung der Rüstungsindustrie, da Schlüsselsysteme wie Lancet und Geran in immer größeren Mengen zur Verfügung stehen, und im Moment machen die russischen Streitkräfte aus der ukrainischen Gegenoffensive Mulch.
Zweitens: Wenn Putin entweder Schoigu oder Gerasimow absetzen wollte, wäre dies als Reaktion auf einen vorgetäuschten Aufstand der schlechteste Weg, da dies den Anschein erwecken würde, dass Putin sich den Forderungen eines Terroristen beugt. Denken Sie daran, dass Putin weder Schoigu noch Gerasimow öffentlich für ihr Verhalten im Krieg kritisiert hat. Öffentlich scheinen sie seine volle Rückendeckung zu haben. Könnte der Präsident sie wirklich als Reaktion auf Prigoschins Forderungen entlassen, ohne unglaublich schwach zu wirken? Viel besser wäre es, wenn Putin sie einfach aus eigenem Antrieb entlassen würde – und damit sich selbst und nicht Prigoschin zum Königsmacher machen würde.
Zum jetzigen Zeitpunkt sieht es nicht so aus, als würden Schoigu oder Gerasimow ihre Posten verlieren. Dies führte dazu, dass die Theorie der "Machtkonsolidierung" auf eine zweite Denkrichtung umgeschwenkt hat: Putin wollte mit Prigoschin im Wesentlichen das russische politische System einem Stresstest unterziehen, um zu sehen, wie die regionale Verwaltung und die Armeeführung reagieren würden.
Die Objekte von Prigoschins Zorn?
Damit wird der Aufstand wie eine Feuerwehrübung behandelt – man löst den Alarm aus, schaut, wie alle reagieren, und notiert, wer die Anweisungen befolgt hat. Natürlich kamen russische Politiker aus dem Gebüsch gekrochen, um ihre Unterstützung für Putin zu bekräftigen und Wagner anzuprangern – mit dem für Russland typischen Flair, wie der Governeur von Twer, der Prigoschin zum Selbstmord aufrief. Dies verleiht vielleicht der Vorstellung Glaubwürdigkeit, dass Putin seine Untergebenen auf die Probe stellen wollte.
Aber auch diese Theorie lässt meiner Meinung nach einige wichtige Punkte außer Acht. Erstens schien Russland innerlich sehr stabil zu sein. Putin sah sich keiner Opposition oder Gegenwehr gegenüber, keine zivilen Unruhen, keine Meutereien in der Armee, keine Kritik von hochrangigen politischen Persönlichkeiten – es ist nicht klar, warum er das Bedürfnis verspüren sollte, das Land zu erschüttern, nur um die Loyalität des politischen Apparats zu testen. Vielleicht halten Sie ihn für eine hyperparanoide Stalin-Figur, die sich dazu getrieben fühlt, mit dem Land Psychospielchen zu treiben, aber das passt wirklich nicht zu seinem Verhaltensmuster. Zweitens ist der Verlauf des Krieges im Moment überwiegend zu Gunsten Russlands, da der Sieg bei Bakhmut noch frisch im Gedächtnis der Öffentlichkeit ist und die Gegenoffensive der Ukraine mehr und mehr wie eine militärische Pleite der Weltgeschichte aussieht. Es macht wenig Sinn, warum Putin gerade jetzt, wo die Dinge für Russland sehr gut laufen, eine Granate abwerfen sollte, nur um die Reaktionszeit zu testen.
Letztlich denke ich, dass alle diese "Psyop"-Theorien sehr schwach sind, wenn man sie in gutem Glauben nach ihren eigenen Bedingungen bewertet. Ihre Fehler haben einen gemeinsamen Nenner. Die Dinge laufen sehr gut für Russland, die Armee leistet hervorragende Arbeit bei der anhaltenden Niederlage der ukrainischen Gegenoffensive, es gibt keine inneren Unruhen oder Ungleichgewichte, und die Wirtschaft wächst. Die "Psyop"-Denkweise geht davon aus, dass Putin in einer Zeit, in der die Dinge gut laufen, ein enormes Risiko eingehen würde, indem er eine gefälschte Meuterei für vernachlässigbare Gewinne inszeniert und damit nicht nur Unruhen und Blutvergießen riskiert, sondern auch Russlands Image der Stabilität und Zuverlässigkeit im Ausland beschädigt.
Man geht davon aus, dass das Putin-Team allwissend und in der Lage ist, ein hochkomplexes Täuschungsmanöver durchzuführen. Ich glaube nicht, dass die russische Regierung allwissend ist. Ich denke, dass sie einfach nur normal kompetent ist – zu kompetent, um so einen Trick mit hohem Risiko und geringem Vorteil durchzuziehen.
Was Prigoschin will
Manchmal denke ich, dass der westliche Prädeterminismus des "Endes der Geschichte" (in dem die gesamte Geschichte ein unaufhaltsamer Marsch in Richtung globaler neoliberaler performativer Demokratie ist und die endgültige Befreiung und das Glück der gesamten Menschheit verkündet wird, wenn ihre siegreiche Flagge über Moskau, Peking, Teheran und Pjöngjang weht) im Wesentlichen ein geopolitisches Gegenstück zu Jurassic Park ist – einer ergreifenden Geschichte von Hybris und Untergang (und einer meiner Lieblingsfilme).
Das analytische Modell der Schöpfer von Jurassic Park ging davon aus, dass die Dinosaurier – Kreaturen, über die sie praktisch nichts wussten – sich im Laufe der Zeit Kontrollroutinen unterwerfen würden wie Zootiere. Geblendet von der Illusion von Kontrolle und der theoretischen Stabilität ihrer Systeme (von denen man annahm, dass sie stabil sind, weil sie so konstruiert wurden), war man sich nicht der Tatsache bewusst, dass der Tyrannosaurus eine eigene Intelligenz und einen eigenen Willen hatte.
Ich denke, dass Jewgeni Prigoschin ein bisschen wie der Tyrannosaurus in Jurassic Park ist. Sowohl der westliche neoliberale Apparat als auch die russischen vierdimensionalen Planer scheinen Prigoschin als ein Rädchen zu betrachten, das dazu da ist, die Funktion ihres Weltmodells auszuführen. Ob es sich bei diesem Modell um den langen Marsch der Geschichte auf die Demokratie und den letzten Menschen oder um einen brillanten und nuancierten Masterplan Putins zur Zerstörung der unipolaren atlantischen Welt handelt, spielt keine große Rolle – beide neigen dazu, Prigoschins Handlungsfähigkeit zu negieren und ihn zu einem Sklaven des Modells zu machen. Aber vielleicht ist er ein Tyranosaurus, mit einer Intelligenz und einem Willen, die eine innere Richtung haben, die unseren Weltmodellen gleichgültig ist. Vielleicht hat er den Zaun aus seinen eigenen Gründen niedergerissen.
Ein Möchtegern-Lenin? Oder nur ein Mann, der mit dem Rücken zur Wand steht?
Wir müssen darauf zurückkommen, wer Prigoschin ist und was Wagner ist.
Für Prigoschin ist Wagner in erster Linie ein Unternehmen, das ihm vor allem in Afrika viel Geld eingebracht hat. Der Wert von Wagner (im grundlegendsten Sinne) ergibt sich aus seiner hohen Kampfkraft und seinem einzigartigen Status als von den russischen Streitkräften unabhängige Einheit. Jede Bedrohung eines dieser beiden Faktoren stellt für Prigoschin eine finanzielle und statusmäßige Katastrophe dar.
In jüngster Zeit haben die Entwicklungen im Krieg eine existenzielle Bedrohung für die Wagner-Gruppe als lebensfähiges PMC erkennen lassen. Dies sind insbesondere:
- Ein konzertierter Vorstoß der russischen Regierung, Wagner-Kämpfer zu zwingen, Verträge mit dem Verteidigungsministerium zu unterzeichnen. Damit droht die Auflösung von Wagner als unabhängiger Organisation und ihre vollständige Eingliederung in das reguläre russische Militär.
- Wagner verliert das Personal aus den Rekrutierungen des letzten Jahres (einschließlich der Sträflinge). Diese Einberufenen stellten ein enormes Personalpolster dar, das es Wagner ermöglichte, die groß angelegten Kämpfe in Bakhmut zu schultern, aber viele von ihnen haben ihre Dienstzeit beendet.
Dies bedeutet, dass Wagner an zwei Fronten bedroht ist. Auf institutioneller Ebene will die russische Regierung die Unabhängigkeit von Wagner im Wesentlichen neutralisieren, indem sie das Unternehmen dem Verteidigungsministerium unterstellt. Aus der Sicht von Prigoschin bedeutet dies im Wesentlichen die Verstaatlichung seines Unternehmens.
Darüber hinaus ist ein verschlankter Wagner (der einen Großteil der Einberufenen verloren hat, die ihn auf die Größe eines Armeekorps gebracht hatten) nichts, was Prigoschin in den Kampf in der Ukraine schicken möchte. Ist Wagner erst einmal auf seinen Kern der erfahrenen Truppe reduziert, werden die Verluste in der Ukraine direkt auf Wagners Lebensfähigkeit durchschlagen.
Mit anderen Worten: Prigoschin und die Behörden befanden sich in einer ausweglosen Situation. Was Prigoschin wahrscheinlich am meisten wollte, war, den in Bakhmut gewonnenen Ruhm zu nutzen, um Wagner zurück nach Afrika zu bringen und wieder viel Geld zu verdienen. Was er nicht wollte, war die Eingliederung seiner PMC in das russische Militär oder die Zermürbung seines Kerns von tödlichen Profis in einer weiteren großen Schlacht in der Ukraine. Das Verteidigungsministerium hingegen möchte die Wagner-Kämpfer unbedingt in die reguläre Armee integrieren und sie einsetzen, um die Ukraine auf dem Schlachtfeld zu besiegen.
Wir haben also einen klaren Interessenkonflikt.
Aber was kann Prigoschin dagegen tun? Er hat keinerlei institutionelle Macht, und Wagner ist in Bezug auf Ausrüstung, Nachschub, ISR und vieles mehr vom Verteidigungsministerium abhängig. Darüber hinaus unterstehen Prigoschins persönliches Vermögen und seine Familie der Gerichtsbarkeit des russischen Staates. Er hat nur sehr begrenzte Einflussmöglichkeiten. Es gibt wirklich nur wenige Dinge, die er tun kann. Er kann Videos aufnehmen, um das Verteidigungsministerium in Verlegenheit zu bringen, zu belästigen und zu entwürdigen. Natürlich ist es wahrscheinlich unklug, Putin in diesen Tiraden direkt anzugreifen, und es könnte sich als unpassend erweisen, einfache russische Soldaten zu beleidigen. Daher müssen diese Angriffe genau auf die Art von bürokratischen Vorgesetzten abzielen, die die russische Öffentlichkeit nicht mag – Männer wie Schoigu und Gerasimow.
Abgesehen von diesen Videowutausbrüchen gab es für Prigoschin nur eine einzige Möglichkeit, die institutionelle Übernahme Wagners zu verhindern: einen bewaffneten Protest. Er musste so viele Männer wie möglich dazu bringen, sich ihm anzuschließen, eine Aktion zu starten und zu sehen, ob der Staat genug erschüttert werden könnte, um ihm den gewünschten Deal zu geben.
Das klingt natürlich seltsam. Sie haben schon von Kanonenbootdiplomatie gehört – jetzt sehen wir Vertragsverhandlungen mit Panzern. Es ist jedoch klar, dass der Streit über die Unabhängigkeit und den Status Wagners gegenüber den russischen Militäreinrichtungen im Mittelpunkt dieser Angelegenheit stand. Anfang dieses Monats kündigte Prigoschin an, dass er sich über einen Befehl des Präsidenten hinwegsetzen wolle, der seine Kämpfer verpflichtet, bis zum 1. Juli Verträge mit dem Verteidigungsministerium zu unterzeichnen.
Die Erklärung von Prigoschin heute Morgen (Montag, 26. Juni) war jedoch äußerst aufschlussreich. Sie konzentrierte sich fast ausschließlich auf seinen zentralen Missstand: Wagner solle in das institutionelle Militär eingegliedert werden. Er führt dies zwar nicht zu Ende und merkt an, dass dies sein hochprofitables Unternehmen verstaatlichen würde, aber seine Kommentare lassen keinen Zweifel an seiner Motivation. Hier sind einige der wichtigsten Punkte, die er anspricht:
- Wagner wollte keine Verträge mit dem Verteidigungsministerium unterzeichnen.
- Die Eingliederung in das Verteidigungsministerium würde das Ende von Wagner bedeuten: "Diese Einheit sollte am 1. Juli aufhören zu existieren."
- "Das Ziel unserer Kampagne war es, die Zerstörung der Wagner-Gruppe zu verhindern."
Aber was glaubte Prigoschin, was passieren würde? Was war sein optimistisches Szenario? Wahrscheinlich hoffte er, dass die allgemeine Stimmung gegen Bürokratie und Korruption in Verbindung mit Wagners Popularität und Ruhm zu einem Aufschwung der Unterstützung für die Gruppe führen würde, der die Regierung in die Lage versetzen würde, Wagners Unabhängigkeit zu dulden.
Es war eine mutige Entscheidung. Angesichts der institutionellen Absorption setzte Prigoschin auf eine maßvolle Destabilisierungskampagne, die das Land gerade so weit erschüttern würde, dass Putin sich zu einer Einigung mit ihm durchringen könnte. Prigoschin mag sich eingeredet haben, dass dies ein kluger und entscheidender Schachzug war, bei dem die Würfel zu seinen Gunsten fallen würden. Ich glaube eher, dass sie gar nicht gewürfelt haben. Sie haben mit Karten gespielt, und Prigoschin hatte nichts auf der Hand.
Russlands Krisenmanagement
Dies ist der Teil des Artikels, bei dem ich vermute, dass ich Federn lassen und mir den Vorwurf der "Anpassung" einhandeln werde – aber sei’s drum. Lassen Sie uns das einfach offen ansprechen:
Russland hat den Wagner-Aufstand sehr gut gemeistert, und sein Krisenmanagement deutet auf ein hohes Maß an staatlicher Stabilität hin.
Damit will ich nicht sagen, dass der Aufstand gut für Russland war. Er war in mehrfacher Hinsicht eindeutig negativ. Russische Flugzeuge wurden von Wagner abgeschossen und russische Piloten wurden getötet. Prigoschin durfte dann gehen, nachdem er diese Todesfälle verursacht hatte – ein Schandfleck für die Regierung. Es herrschte weit verbreitete Verwirrung, was der Moral nicht zuträglich ist, und die Operationen im südlichen Militärbezirk wurden durch Wagners Besetzung von Rostow gestört.
Alles in allem war dies kein gutes Wochenende für Russland. Es war eine Krise, aber es war eine Krise, die der Staat insgesamt gut gemeistert und die Schattenseiten abgemildert hat – vielleicht hat er sogar ein oder zwei Gläser Limonade aus den Zitronen von Prigoschin gemacht. Es passt vielleicht ein wenig, dass Schoigu früher Minister für Notstandssituationen (im Wesentlichen Katastrophenhilfe) war. Katastrophen sind nie gut, aber es ist immer besser, sie gut zu bewältigen, wenn sie passieren.
Die Reaktion des Staates war eigentlich ziemlich einfach: Prigoschins Bluff durchschauen.
Prigozhin fuhr mit seiner Kolonne in Richtung Moskau – aber was sollte er tun, wenn er dort ankam? Die russische Nationalgarde bereitete sich darauf vor, sie am Betreten der Stadt zu hindern. Würde Wagner Moskau angreifen? Würden sie auf die Nationalgardisten schießen? Würden sie den Kreml stürmen oder die Basilius-Kirche beschießen? Dies würde unweigerlich zum Tod aller Beteiligten führen. Wagner, ohne eigenen Nachschub oder Beschaffung, kann die russischen Streitkräfte nicht erfolgreich bekämpfen und könnte sich wahrscheinlich nicht länger als ein oder zwei Tage selbst versorgen.
Das Problem bei Prigoschins Ansatz ist, dass die Pantomime eines Staatsstreichs nicht funktioniert, wenn man nicht bereit ist, tatsächlich einen Staatsstreich zu versuchen – und ein Staatsstreich funktioniert nur, wenn die institutionellen Behörden auf seiner Seite sind. Es ist nicht so, dass Prigoschin mit einem Panzer zum Lenin-Mausoleum fahren und den Bundesministerien und den Streitkräften Befehle erteilen könnte. Putsche erfordern die Kontrolle über die institutionellen Hebel der Macht – regionale Gouverneursämter, Ministerien und das Offizierskorps der Streitkräfte.
Prigoschin fehlte nicht nur all dies, sondern der gesamte Machtapparat denunzierte ihn, verachtete ihn und brandmarkte ihn als Verräter. Nachdem er sich durch Meuterei in eine Sackgasse manövriert hatte, blieb ihm nur die Wahl, entweder ein Feuergefecht vor Moskau zu beginnen und garantiert als verräterischer Terrorist in die Geschichte einzugehen oder sich zu ergeben. Es ist wahrscheinlich, dass der Abschuss eines russischen Flugzeugs durch die Wagner-Kolonne (den Prigoschin später als "Fehler" bezeichnete) ihn erschreckte und ihm bestätigte, dass er zu weit gegangen war und keinen Ausweg mehr sah. Wenn der Gegner mitgeht und Sie nichts auf der Hand haben, bleibt Ihnen nichts anderes übrig, als aufzugeben.
Betrachten wir nun einen Moment lang die tatsächliche Szene in Russland. Eine Panzerkolonne fuhr auf die Hauptstadt zu. Wie reagierten der russische Staat und die Bevölkerung? Die Behörden auf allen Ebenen verurteilten öffentlich den Aufstand und erklärten ihre Unterstützung für den Präsidenten. Es gab keine Abtrünnigen, weder bei den militärischen Einheiten noch in der zivilen Verwaltung. Es gab keine zivilen Unruhen, keine Plünderungen, keinen Verlust auch nur der grundlegenden staatlichen Kontrolle im Land. Vergleichen Sie die Szenen in Russland während einer bewaffneten Rebellion mit denen in den Vereinigten Staaten im Sommer 2020. Welches Land ist nun stabiler?
Letztlich gelang es der Regierung, eine Krisensituation, die leicht in ein erhebliches Blutvergießen hätte münden können, zu entschärfen, ohne dass dabei Menschen ums Leben kamen, abgesehen von den Besatzungen der beiden abgeschossenen Flugzeuge (deren Tod nicht verharmlost werden sollte und die als Opfer von Prigoschins Ehrgeiz in Erinnerung bleiben müssen). Außerdem laufen die Bedingungen der "Einigung" auf kaum mehr als eine Kapitulation Prigoschins hinaus. Er selbst scheint in einer Art Halb-Exil in Weißrussland zu leben (wo er möglicherweise auf einen Trotzki-Eispickel-Moment wartet), und es sieht so aus, als würde die Mehrheit der Wagner-Leute Verträge unterzeichnen und in das institutionelle russische Militär eingegliedert werden. Ausgehend von der Rede, die Putin heute Abend gehalten hat (bei Redaktionsschluss vor fünfzehn Minuten), haben die Wagner-Kämpfer nur drei Möglichkeiten: Verträge mit dem Verteidigungsministerium unterzeichnen, sich auflösen und nach Hause gehen oder sich Prigoschin im belarussischen Exil anschließen (vermutlich ohne ihre Ausrüstung). Was den institutionellen Status von Wagner betrifft, so hat Prigoschin verloren und der Staat gewonnen. Wagner als unabhängiger Kampfverband ist am Ende.
Wir müssen natürlich ehrlich sein, was die Schäden des Aufstandes angeht.
Prigoschin hat russische Soldaten getötet, als seine Kolonne die Flugzeuge abschoss, und wurde dann wegen Hochverrats angeklagt. Man kann natürlich sagen, dass eine friedliche Lösung weiteres Blutvergießen verhindert hat, aber das ändert nichts an der Tatsache, dass er russische Soldaten getötet hat und ungestraft davonkommt. Dies ist ein Versagen, das sowohl eine moralische als auch eine institutionelle Legitimationsdimension hat.
Darüber hinaus sollte diese ganze Episode als ergreifende Lektion über die inhärente Instabilität dienen, die entsteht, wenn man sich auf Söldnergruppen verlässt, die außerhalb der formalen militärischen Institutionen operieren. Es gibt viele solcher Gruppen in Russland, nicht nur Wagner, und es wäre ein Fehler, wenn die Regierung nicht entschlossen handeln würde, um ihre Unabhängigkeit zu beseitigen. Andernfalls warten sie nur darauf, dass sich so etwas wiederholt – möglicherweise mit einem weitaus explosiveren Ergebnis.
Im Großen und Ganzen scheint es jedoch unbestreitbar, dass die Regierung mit einer extremen Krise recht kompetent umgegangen ist. Entgegen der neuen westlichen Sichtweise, wonach die Wagner-Revolte die Schwäche der Regierung Putin offenbart habe, deuten die Einheit des Staates, die Gelassenheit des Volkes und die besonnene Strategie der Deeskalation darauf hin, dass der russische Staat stabil ist.
Schlussfolgerung: 1917
Einer der universellsten und beliebtesten Zeitvertreibe der Menschheit ist das Aufstellen schlechter historischer Vergleiche, und dieser Prozess war am vergangenen Wochenende sicherlich in vollem Gange. Der beliebteste Vergleich war natürlich, den Aufstand von Prigoschin mit dem Sturz des Zaren im Jahr 1917 zu vergleichen.
Das Problem ist, dass diese Analogie eine perfekte Umkehrung der Wahrheit ist.
Der Zar stürzte 1917, weil er sich im Hauptquartier der Armee weit weg von der Hauptstadt aufhielt. In seiner Abwesenheit führte eine Garnisonsmeuterei in Petrograd (Petersburg) zum Zusammenbruch der Regierungsgewalt, die dann von einem neuen, aus der Staatsduma gebildeten Kabinett übernommen wurde. Staatsstreiche werden nicht durch sinnloses Blutvergießen erreicht. Was am meisten zählt, ist die grundlegende Frage der bürokratischen Autorität, denn das ist es, was es bedeutet, zu regieren. Wenn Sie zum Telefon greifen und die Stilllegung einer Eisenbahnlinie anordnen, wenn Sie eine Militäreinheit in Bereitschaft versetzen, wenn Sie einen Kaufauftrag für Lebensmittel, Granaten oder Medikamente erteilen – werden diese Anweisungen befolgt?
Es war trivialerweise offensichtlich, dass Prigoschin weder die Kraft noch die institutionelle Unterstützung oder den wirklichen Willen hatte, die Macht an sich zu reißen, und die Vorstellung, dass er einen echten Putschversuch unternahm, war absurd. Stellen Sie sich einen Moment lang vor, dass es Wagner gelungen wäre, sich durch die russische Nationalgarde nach Moskau durchzuschlagen. Prigoschin stürmt das Verteidigungsministerium – er verhaftet Schoigu und setzt sich auf dessen Stuhl. Glauben wir wirklich, dass die Armee im Feld plötzlich seine Befehle befolgen würde? Es ist kein Zauberstuhl. Die Macht ist nur im Falle eines totalen Zusammenbruchs des Staates greifbar, und was wir in Russland gesehen haben, war das Gegenteil – wir haben gesehen, wie der Staat seine Reihen schloss.
Am Ende bleiben also sowohl das neoliberale Kommentariat als auch die russischen Planverfechter mit einer unbefriedigenden Sicht der Dinge zurück. Prigoschin ist weder der Vorbote eines Regimewechsels noch eine Figur in Putins vierdimensionalem Schachspiel. Er ist einfach ein launischer und äußerst verantwortungsloser Mann, der gesehen hat, dass ihm sein privates Militärunternehmen weggenommen werden sollte, und beschlossen hat, extreme und kriminelle Maßnahmen zu ergreifen, um dies zu verhindern. Er war ein Kartenspieler, der nichts in der Hand hatte und beschloss, sich mit einem Bluff aus einer Ecke herauszuwinden – bis sein Bluff aufflog.
Kommentare (Auszüge):
@bigserge: Ich bin Nigerianer. Ich wollte nur ein paar eigene Gedanken zu Ihrer Analyse hinzufügen.
In den afrikanischen Ländern, in denen Wagner aktiv ist, haben sie lokale Unterstützung. So wurde beispielsweise in der Zentralafrikanischen Republik von einem lokalen Bildhauer ein Denkmal errichtet, um Wagners erfolgreichen Kampf gegen dschihadistische Aufständische zu feiern.
Ich verfolge russische Telegram Kanäle und habe gehört, wie einige der maskierten Wagner-Kämpfer in der Donbass-Region sagten, dass sie nach Afrika zurückkehren wollen, wo die Dinge viel einfacher sind.
Tatsache ist, dass Wagner auf dem afrikanischen Kontinent freie Hand hatte, ohne jegliche Aufsicht durch das russische Verteidigungsministerium und mit nur minimaler Überwachung durch den Kreml und den afrikanischen Gaststaat.
Prigoschin und ein Teil seiner Kämpfer sind daher sehr verärgert über die Unterwerfung unter das Diktat des russischen Verteidigungsministeriums im ukrainischen Einsatzgebiet.
In Bakhmut konnte Wagner nicht einfach seine eigenen Operationen planen und durchführen. Er musste sich dem Diktat des russischen Verteidigungsministeriums beugen, einer militärisch-bürokratischen Einrichtung, die er weder besonders mochte noch respektierte.
Sie können sehen, wie Prigohzin in Bakhmut wütend wurde, weil er die benötigten Waffen nicht bekam. Es ging nicht darum, ob die Munition wirklich ausreichte. Es ging um die Tatsache, dass Wagner nicht das bekam, was er auf Anfrage verlangte, wie es in jedem afrikanischen Land, in dem er operierte, der Fall gewesen wäre.
Wenn die Wagner-Truppen die Regierungen von Burkina Faso, Mali oder der Zentralafrikanischen Republik um die Lieferung bestimmter Materialien zur Unterstützung der örtlichen Aufstandsbekämpfung baten, erhielten sie diese stets ohne Widerspruch. (Bitte beachten Sie, dass die afrikanischen Gastländer für einen Teil der von Wagner verwendeten Waffen bezahlen, wenn auch nicht für alle).
Prigozhin und der loyalistische Kern seiner Kämpfer konnten sich einfach nicht an die Situation in der SMO-Zone in der Ukraine anpassen. Sie unterschied sich einfach zu sehr von ihren Erfahrungen in Afrika. Der Versuch, Wagner in die reguläre russische Armee zu integrieren, war der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen gebracht hat. Also revoltierten sie gegen das russische Verteidigungsministerium, und der Rest ist Geschichte.
Ja, ich glaube, da haben Sie recht. Das Arbeitsumfeld in der Ukraine ist völlig anders als in Afrika, und Prigozhin konnte sich nicht darauf einstellen.
Wagner hat Frankreich nicht aus den frankophonen afrikanischen Staaten verdrängt [Anm. Übersetzer: das hatte ein anderer Kommentator behauptet], das haben die dortigen Regierungen mit Unterstützung der lokalen Bevölkerung getan. Selbst wenn es Wagner nicht gegeben hätte, wären die französischen Truppen aus diesen Ländern, in denen eine antifranzösische Stimmung herrschte, vertrieben worden.
Bitte beachten Sie, dass die meisten frankophonen afrikanischen Länder weiterhin gute Beziehungen zu Frankreich unterhalten und dessen Militärstützpunkte beherbergen. In diesen noch bestehenden Militärstützpunkten befinden sich immer noch 3.000 französische Soldaten, und weitere 3.000 französische Soldaten befinden sich in anderen frankophonen Ländern, in denen Frankreich keine offiziellen Militärstützpunkte unterhält. In diesen Ländern teilen sich die französischen Truppen die Quartiere mit den einheimischen Soldaten.
Was wird aus den Wagner-Truppen, die derzeit in einigen afrikanischen Ländern (und Syrien) stationiert sind?
Ich weiß es nicht. Aber was die Spekulationen angeht, so vermute ich, dass Putin sich seinem Naturell entsprechend verhalten wird. Höchstwahrscheinlich wird man den Wagner-Truppen gestatten, ihre Arbeit im Kampf gegen dschihadistische Aufständische fortzusetzen, während eine dauerhafte Lösung gesucht wird.
Was auch immer aus Wagner in Weißrussland wird, wird sich wahrscheinlich auf Wagner in Afrika auswirken.
Mit anderen Worten: Wenn Putin den Status quo, dass Prigoschin die Kontrolle über das Wagner-PMC in Weißrussland behält, beibehält, dann sehe ich keinen Grund, warum Prigoschin nicht auch die Kontrolle über Wagner im fernen Afrika behalten sollte.
Wenn Putin und Lukaschenko andererseits beschließen, Wagner in Weißrussland aufzulösen, erwartet Wagner in Afrika das gleiche Schicksal.
Im Gegensatz zu dem, was viele denken, setzt der Kreml Wagner nicht direkt in anderen Ländern ein. Vielmehr bittet ein befreundetes Land den Kreml um russische Truppen. Putin antwortet mit einer Empfehlung für Wagner. Dann vergibt das Land einen Auftrag an Prigoschin und leistet eine Anzahlung. Danach taucht Wagner auf.
Quelle: https://bigserge.substack.com/p/russo-ukrainian-war-the-wagner-uprising?utm_source=substack&utm_medium=email
Die Übersetzung besorgte Andreas Mylaeus
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