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Analysen: 26.7.-2.8.23: Wie die USA Europa eroberten/ Pepe Escobar: Geopolitisches Schachbrett ändert sich zum Nachteil des US-Imperiums. BRICS-Probleme, BRI-Lösungen/ PROF. EBERHARD HAMER: EU-Kommission und EZB betreiben Konkursverschleppung/

 

 

«Verhängnisvolle Freundschaft – Wie die USA Europa eroberten»

(Red.) Wer ihn kennt, der wusste, woran er arbeitete: Werner Rügemer. Er gehört zu jenen Publizisten, die sich trotz weitestgehender politischer und wirtschaftlicher US-Abhängigkeit Deutschlands noch getrauen, auch auf die Probleme dieser «Freundschaft» aufmerksam zu machen. Jetzt ist sein neustes Buch erschienen und im Buchhandel erhältlich: «Verhängnisvolle Freundschaft. Wie die USA Europa eroberten. Erste Stufe: Vom 1. zum 2. Weltkrieg.» Das Buch ist, wie manche Leute zu sagen pflegen, eine Wucht. Es darf jedem historisch und politisch interessierten Leser, jeder historisch und politisch interessierten Leserin ohne Vorbehalt zur Lektüre empfohlen werden. Nur gute Nerven muss man beim Lesen haben, denn die in diesem Buch aufgezeichneten Fakten, zum Beispiel der massive Einfluss der US-Rüstungsindustrie und der Finanz-Institute, machen auch im Rückblick nicht wirklich Spaß. – Statt einer formalen Besprechung mit kleinlichen Kritiken haben wir uns entschlossen, das erste Kapitel, so etwas wie ein Überblick, mit Erlaubnis des Autors hier abzudrucken. (cm)

Freundschaft, Verhängnis, möglicher Tod

»It may be dangerous to be America’s enemy, but to be America’s friend is fatal.«
»Es kann gefährlich sein, Amerikas Feind zu sein; aber Amerikas Freund zu sein, ist verhängnisvoll.«
(Wobei „fatal“ auch „tödlich“ heißen kann.)

Das bilanzierte Henry Kissinger, ehemaliger Chef des State Department und langjähriger Berater mehrerer US-Präsidenten. So umwarb er in den 1970er Jahren mit Präsident Richard Nixon die Volksrepublik China, sie wurde diplomatisch anerkannt und wirtschaftlich gefördert. Solange China wirtschaftlich schwach war und die Supergewinne von Apple, Microsoft, Ford & Co. hoch waren, blieb China der Freund. Als China industriell und technologisch erstarkte, die Löhne anhob und breiten Wohlstand für die bisher Armen schaffte und mit einer militärisch nicht begleiteten, alternativen Globalisierung Erfolge hatte – da wurde es unter dem freundlich grinsenden Präsidenten Barack Obama zum System- und Todfeind, wird politisch und medial verhetzt, wirtschaftlich sanktioniert und militärisch umzingelt.

So werden Freunde zu Todfeinden – nur einige weitere Beispiele:

• Sowjetunion: Wall-Street-Banker geiferten mit Beginn der revolutionären Umbrüche 1917 in Russland auf noch mehr gewinnbringende Investitionen und umgarnten die neuen Regierungen. Nach der fehlgeschlagenen militärischen Intervention einer Allianz, an der sich auch die USA beteiligten, investierten Ford, General Electric, Radio Corporation of America, Harriman & Co. – die Sowjetunion erstarkte industriell, auch sonst, der Wohlstand der bisher Armen wuchs. 1933 anerkannte US-Präsident Franklin D. Roosevelt die Sowjetunion. Aber für Ford & Co. wurde die Sowjetunion zum Todfeind. Im strategischen Schwenk rüsteten sie die Hitler-Wehrmacht auf. Nun sollte die Sowjetunion vernichtet werden.

• Kuba: In Kuba unterstützten die USA Ende des 19. Jahrhunderts zunächst die demokratische Aufstandsbewegung unter José Marti gegen die Kolonialmacht Spanien. Nach dem Sieg wurde die nationale Aufstandsbewegung abserviert, die USA setzten Diktatoren ein – eine vielfach geübte Praxis in den US-Hinterhöfen Lateinamerikas und Asiens.

• Vietnam: Bei den Friedensverhandlungen in Versailles wies der US-Friedensprediger Woodrow Wilson die Befreiungsbewegung Vietnams unter Ho Chi Minh ab. Dann im 2. Weltkrieg im Kampf gegen die japanischen Besatzer unterstützten die USA Ho Chi Minh kurzzeitig, um ihn sofort nach dem Krieg zum Todfeind zu erklären, die französische Kolonialmacht gegen Ho Chi Minh aufzurüsten und dann selbst den noch viel grausameren Vernichtungskrieg zu übernehmen. (Wie im Krieg gegen die Befreiungsbewegung in Vietnam war Kissinger Mittäter an zahlreichen weiteren Kriegsverbrechen, direkt und mithilfe verdeckter Operationen über Dritte u. a. in Kambodscha, Laos, Chile und weiteren lateinamerikanischen Staaten, mit Millionen an zivilen Toten und mit Genoziden in Ost-Pakistan und Indonesien.

State Department: Anspruch auf jeden Winkel der Erde

Die wechselnden Freund-Feindschaften beruhen seit der Verfassung des US-Staates 1787 auf dem Selbstverständnis, das bis heute gilt: Die USA haben als einziger wichtiger Staat kein Außenministerium, sondern ein State Department, Staats-Ministerium. So sind die nächsten wie die fernsten Territorien der Erde im national interest mögliche Staats-, Einfluss- und Herrschaftsgebiete der USA.

Ergänzt wird der Allein- und Allmachtsanspruch biblisch durch »God’s own Country« und »God bless America«, durch die »auserwählte Nation«, auch durch »America First«, »American Century« und »New American Century« und den »amerikanischen Exzeptionalismus oder auch »Wir sind die einzige Weltmacht«. All das gehört zu den Genen des US-Staates.

Erst einmal in den »Hinterhöfen«, dann in Europa und weltweit

So wurde der kleine Streifen des zur Demokratie erklärten Sklavenstaats an der Ostküste Nordamerikas schrittweise zuerst durch Eroberungen und Annexionen in Nordamerika (außer dem britischen Kanada, das nicht erobert werden konnte) erweitert, Völkermord an den Indigenen inbegriffen. Später waren die lateinamerikanischen, karibischen und asiatischen »Hinterhöfe« dran, seit dem 1. Weltkrieg bis heute dann Europa und die ganze Erde – durch den Zangengriff von Investitionen, Krediten, Militär, Geheimdiensten und Fake-PR.

Mithilfe von Putschen und Bürgerkriegen wurden Diktatoren eingesetzt oder gefördert. Im Europa der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sah dies so aus:
• Der erste faschistische Diktator, Mussolini, der die erstarkte demokratische und Arbeiterbewegung vernichtet hatte, wurde mit Krediten überhäuft und in den USA zum Politstar.
• Generalissimus Franco, der gegen die spanische Republik putschte, wurde von US-Rüstungs- und Ölkonzernen beliefert, von Mussolini und Hitler militärisch unterstützt – bis zum gemeinsamen Sieg.
Hitler wurde zum Medienstar, auch mithilfe Hollywoods, das Olympische Komitee der USA, zusammen mit denen Englands, Frankreichs, Japans, Finnlands und Südafrikas, retteten gegen die internationale, auch jüdische Boykottbewegung die Olympischen Spiele 1936 für Hitler in Berlin, rüsteten die Wehrmacht gegen die Sowjetunion auf.

Mit der Wall Street von Mussolini zu Adenauer

Nach der Niederschlagung der im Krieg erstarkten Arbeiterbewegung wurde Benito Mussolini in den USA zum Politstar. Wall-Street-Anwalt John McCloy beriet vor Ort in Rom den päpstlich gesegneten Diktator: Er wurde mit US-Krediten überhäuft. McCloy vertrat die Interessen von US-Konzernen auch in Nazi-Deutschland. Das Olympische Komitee der USA bekämpfte erfolgreich die internationale, auch jüdische Boykottbewegung gegen die Abhaltung der Olympischen Spiele 1936 in Berlin: Sie konnten dann prunkvoll stattfinden und förderten das internationale Ansehen des Nazi-Regimes. So durfte McCloy mit Ehefrau neben Göring und Hitler auf der Ehrentribüne im Berliner Olympiastadion sitzen.

Ab 1949 war McCloy Hoher Kommissar der USA für die Bundesrepublik Deutschland. McCloy beriet bzw. überwachte den ersten Bundeskanzler, den christlichen Politikdarsteller Konrad Adenauer, der ein früher Fan von Mussolini gewesen war. McCloy/Adenauer schützten gemeinsam deutsche wie US-amerikanische Komplizen der Hitler-Diktatur vor Aufdeckung und Anprangerung.

Außerhalb jeder internationalen Ordnung

Zum Anspruch der »einzigen Weltmacht« gehört: Die USA schlagen immer wieder internationale Ordnungen vor, unterlaufen aber die jeweils gegründeten Institutionen und bauen daneben ihre eigene internationale Anti-Ordnung auf, gegen Völkerrecht und Menschenrechte.

So regten die USA nach dem 1. Weltkrieg den Völkerbund an, traten dann aber nicht bei, sondern schlossen nach den Versailler Verträgen Einzelverträge mit allen Kriegsteilnehmern und förderten faschistische Diktaturen in China, Italien, Griechenland, Deutschland, Japan und Spanien. So werden die USA nach dem 2. Weltkrieg genauso mit der UNO verfahren.

Die USA führen nun jederzeit bei Bedarf Kriege nach eigener Wahl. Wenn die UNO/der Sicherheitsrat einen Krieg beschließt – gut; wenn nicht, dann führen die USA den Krieg alleine oder mit einer selbst gebastelten Allianz der jeweils »willigen« Vasallen.

Der Antikommunist Churchill hatte gegen Ende des 2. Weltkriegs von seinen Milit.rchefs den Plan .Operation Unthinkable. ausarbeiten lassen. Danach sollten sofort nach dem Waffenstillstand mit NS-Deutschland US-amerikanische und britische Truppen, verstärkt durch Teile der Wehrmacht, die Sowjetunion erobern. Angesichts der Stärke der Roten Armee und der öffentlichen Stimmung in Großbritannien wurde darauf verzichtet. Aber die Absicht blieb. Sie wurde und wird mit anderen Mitteln verfolgt, unter Führung der weitsichtigeren, mächtigeren USA.

Im 1. und 2. Weltkrieg förderten US-amerikanische Banken und Konzerne die Kriege der »Verbündeten«. Dann konnten zum Ende des Krieges die US-Militärs in den erschöpften Kriegsgebieten vergleichsweise leichte Siege holen. Und unter der Flagge freundschaftlicher »Hilfe« konnte die Siegermacht sich dem lukrativen »Wiederaufbau« widmen: Förderung von US-Investitionen, Durchdringung mit US-Waren und US-Militärstützpunkten.

Wie in Hiroshima und Nagasaki begonnen, wurde dem so scheinbar freundlich geförderten (West-)Europa zudem eine tödliche Aufgabe aufgezwungen: Mit der Doktrin des atomaren Erstschlags machten die USA Europa zum Standort eines möglichen atomaren Kriegesgegen die Sowjetunion: Das gilt bis heute.

Wilson, Obama: Friedensversprechen und ewiger Krieg

US-Präsident Woodrow Wilson von der Demokratischen Partei hatte seinen Wahlkampf 1913 mit dem hochheiligen Versprechen gewonnen: Die USA werden sich nie am Krieg beteiligen, der sich in Europa anbahnt. Mit Kriegsbeginn finanzierten und belieferten Wall Street und US-Konzerne die Kriegsparteien in Europa und förderten lukrativ den Krieg. Führend war dabei die Bank Morgan. 1917 brach Wilson mithilfe professioneller PR sein Versprechen und verkündete mit Berufung auf Gott das Gegenteil, nämlich den militärischen Eintritt der USA in den europäischen Krieg: »War to end all wars« – Wir führen jetzt Krieg, um alle Kriege zu beenden. So die Parole. Seitdem führten und führen die USA zahlreiche völkerrechtswidrige Kriege.

US-Präsident Barack Obama, ebenfalls von der Demokratischen Partei, hatte seinen Wahlkampf 2008 mit dem genauso hochheiligen Versprechen gewonnen: Wir werden abrüsten und die Atombomben abschaffen! Wir werden die Umwelt retten! Zu den Großbespendern für Obamas Wahlkampf gehörte die Bank Morgan. In seiner Amtszeit diktierte Obama den europäischen NATO-Mitgliedern Aufrüstung, rüstete seinerseits die USA mit Berufung auf Gott noch weiter auf, erneuerte die Erstschlagsdoktrin, weichte Umwelt- und Arbeitsgesetze zugunsten der umweltschädlichen und für Anwohner oft tödlichen Fracking-Industrie auf und ließ mit BlackRock-Managern in seiner Regierung China zum neuen Hauptfeind erklären, durch US-Konzerne die Ukraine aufrüsten und den Krieg gegen Russland vorbereiten.

So scharfsichtig wie kurzsichtig: Professionelle Selbsterblindung

1935 stellte die Künstlerin Mabel Dwight in einer Lithografie die Wall-Street-Banker, die mit dem 1. Weltkrieg und seinen vielen Millionen Toten riesige Gewinne gemacht hatten, als die Merchants of Death dar, Händler des Todes: Sie »hassen das Ideal der Demokratie, aber sie freuen sich über die lockeren Zügel und den Freiraum, den sie ihnen lässt«. Wegen der Gewinne, so Dwight, sind diese Händler des Todes »ausgesprochen scharfsichtig, dabei aber unheilbar kurzsichtig«.

US-Kapitalisten haben mit professioneller PR wie mit dem Committee on Public Information (CPI) im 1. Weltkrieg, mit den von ihnen finanzierten Elite-Universitäten und Massenmedien hochbezahlte, formal hochqualifizierte Profis und Wissenschaftler: Die inszenieren jeden noch so grausamen Krieg als Ausbund an Demokratie, Menschlichkeit und Friedenswillen.

So bestätigen und bekräftigen die Kriegsgewinner – und natürlich auch die Umweltschädiger usw. – und ihre Mittäter sich ständig gegenseitig in ihrer Wohltäterei.

Sie sind so scharfsichtig für jede lukrative Möglichkeit mithilfe von Kriegen, Umwelt- und Gesundheitsschäden – und gleichzeitig so kurzsichtig für die menschlichen und gesellschaftlichen Folgen: Professionelle Selbsterblindung.

Zum Autor des Buches: Werner Rügemer, *1941, Dr. phil., Publizist. Er veröffentlicht seit den 1980er Jahren zum politisch-moralischen Verfall der US-Gesellschaft, zum extremen Gegensatz von Arm und Reich, zur Verflechtung von Militär, Geheimdiensten und Hightech, zu Umweltzerstörung und Gesundheitsschäden für die migrantischen Niedrigstlöhner.

Werner Rügemer: Verhängnisvolle Freundschaft. Verlag PapyRossa, Paperback, ISBN 978-3-89438-803-4, 324 Seiten. In Deutschland EUR 22,90, in der Schweiz zwischen ca. CHF 27.- und ca. 34.-, je nach Buchhandlung.


 

„Die USA haben Hitler groß gemacht“ - Punkt.PRERADOVIC mit Dr. Werner Rügemer   22.240 Aufrufe 27.07.2023 Folgen  Wir alle haben gelernt, dass uns die USA von Hitler befreit haben. Aber was, wenn die USA Hitler erst groß gemacht hätten? In seinem Buch „Verhängnisvolle Freundschaft – wie die USA Europa eroberten“ beschreibt der Publizist und Philosoph Dr. Werner Rügemer detailliert, wie die Weltmacht Gefallen an Hitler fand, ihn mit Waffen ausrüstete und ihn sogar zum Medienstar machte. Auch ideologisch gab es Schnittmengen. So unterstützen US-Konzerne die Ausgrenzung von Juden in Deutschland. „Ohne die USA wäre Hitler nicht so groß geworden“, so Rügemer. In seinem Buch beschäftigt sich Rügemer außerdem mit dem „neuen Kolonialismus“ der USA und ihrer Einflussnahme auf die Politik von Ländern, die der Weltmacht Profite brachten und bringen. Ich würde mich freuen, wenn ihr meine unabhängige journalistische Arbeit unterstützt, damit ich auch in Zukunft weitermachen kann. Vielen Dank! Ich möchte mich auch ganz herzlich bei allen bedanken, die mich bereits unterstützen. Milena Preradovic Name: Milena Preradovic IBAN: AT40 2070 2000 2509 6694 BIC: SPFNAT21XXX oder https://paypal.me/punktpreradovic


Schach 

 

Das geopolitische Schachbrett befindet sich in ständiger Bewegung, so der brasilianische Journalist Pepe Escobar, und nie war die Bewegung stärker als in der gegenwärtigen heißen Phase. Eine Welt ohne das US-Imperium ist bereits denkbar.
 

Der brasilianische Investigativ-Journalist und Experte für Geopolitik Pepe Escobar hat für das alternative Online-Medium The Unz Review einen Beitrag über den "faszinierenden Konsens" verfasst, den er aktuell unter chinesischen Wissenschaftlern beobachte. Diese hätten festgestellt, dass Deutschland und die Europäische Union (EU) Russland als Partner verloren haben, womöglich sogar unwiederbringlich, während China Russland als wertvolle Ergänzung für die eigene Wirtschaft gewonnen habe.

Manche atlantischen Politiker würden den "strategischen Wahnsinn" realisieren, dass Washington offenbar erwartet, Moskau besiegen zu können, obwohl die NATO bereits unter "Gebermüdigkeit" leide. Denn übersetzt bedeutet "Gebermüdigkeit" laut Escobar, dass die NATO, deren Demütigung auf dem Schlachtfeld der Ukraine für die globale Mehrheit sichtbar sei, aktuell einen großen Krieg verliere, "und zwar deutlich".

Ein glaubwürdiger Weg in die Zukunft

Japan verschärft Handelsbeschränkungen gegen Russland

In diesem Szenario, in dem die NATO auf dem Schlachtfeld der Ukraine eine für die globale Mehrheit sichtbare Demütigung erfahre, könne Moskau nicht mehr mit der NATO, "einem bloßen Anhängsel des Pentagons", verhandeln.

Ein glaubwürdiger Weg in die Zukunft könne Escobar zufolge jedoch in direkten Verhandlungen zwischen Russland und den einzelnen europäischen Staaten bestehen. Ein Sicherheitspakt mit Moskau könne für manche Staaten den Bedarf, der NATO anzugehören, überflüssig machen (abgesehen von Polen, "der Hyäne Europas", und den "baltischen Chihuahuas"). China könne parallel in Ostasien verfahren und auf Friedensverträge mit Japan, Südkorea und den Philippinen hinarbeiten.

"Dies würde jedem teilnehmenden Land Sicherheit garantieren und den Druck aus Washington verringern."

In der Theorie könne so ein bedeutender Teil der US-Militärstützpunkte verschwinden. In der Praxis verfügen Vasallenstaaten weder über die Autorität noch die Macht, sich an ein Friedensabkommen zu halten. So seien sich deutsche Geschäftsleute inoffiziell zwar sicher, so Escobar, dass sich Berlin "früher oder später" zugunsten einer strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China über Washington hinwegsetzen werde.

Aber ein Vasallenstaat, der wie ein souveräner Staat behandelt werden will, müsse als Erstes die wichtigsten Niederlassungen der USA schließen und die US-Truppen ausweisen. Wie schwierig dies sei, zeigten die erfolglosen Versuche des Iraks und Syriens, das immer noch zu einem Drittel von den USA besetzt sei.

Der Aufstand der Vasallen

Doch nach Ansicht chinesischer Wissenschaftler hätten die USA in der Ukraine einen entscheidenden Fehler gemacht. Russland, das zu einem Kampf gegen einen Nachbarn und Verwandten gezwungen wurde, den es sich nicht leisten kann, zu verlieren, könnte aus dem Konflikt strategisch geschwächt kommen.

Taiwanische Soldaten

Die USA hingegen hätten das "Ukraine-Projekt" in einen existenziellen Konflikt verwandelt und das gesamte Imperium und alle seine Vasallen in einen totalen Krieg gegen Russland verwickelt. Die Konsequenz sei, dass es in dieser Logik keine Friedensverhandlungen und keinen Waffenstillstand geben dürfe, sondern nur eine bedingungslose Kapitulation Russlands.

In der Vergangenheit habe Washington es sich leisten können, die Kriege gegen Vietnam und Afghanistan zu verlieren, so Escobar. Im Krieg gegen Russland sei das nun unmöglich. Im Fall der einer Niederlage der USA werde "der Aufstand der Vasallen weitreichend sein".

Eiserner Vorhang gegen Russland und China

In der Zwischenzeit treiben China und die BRICS+-Staaten, deren Erweiterung auf dem Gipfel in Südafrika im nächsten Monat beginnen soll, die Unterminierung des US-Dollars als globaler Reservewährung an. Die Schlüsselfrage an der Stelle ist für Escobar, wie lange die "Scheinwirtschaft des Imperiums" in diesem breit angelegten geoökonomischen Krieg durchhalten kann. Denn in der Praxis schafften die USA nicht viel. Taiwan dürfe seine wertvollen Chips nicht nach Festland-China liefern. Doch bereits der Bau einer Chipfabrik im US-Bundesstaat Arizona werde aufgrund des Mangels an Arbeitskräften, die über das spezielle Fachwissen verfügen, nicht vor 2025 die Produktion aufnehmen können.

Die Bedrohung Chinas durch die CIA ist real, warum wird sie also ignoriert?

Währenddessen sollen die NATO-Vasallen in Europa nach dem Wunsch Washingtons einen Eisernen Vorhang für den Handel gegen die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China errichten. Für die Hardliner reiche sogar ein wirtschaftliches De-risking nicht aus, sondern nur der harte Bruch mit China.

Dazu passe laut Escobar, dass Washington die internationalen Freihandelsregeln und das Völkerrecht zerschlage und jede Form von Handel, SWIFT und Finanzaustausch als "nationale Sicherheitsbedrohung" für die wirtschaftliche und militärische Kontrolle der USA betrachte. Aber nicht China gehe mit Handelssanktionen gegen die EU vor, wie Escobar betont. Es sei vielmehr Washington, das "einen Tsunami von Sanktionen" gegen Länder verhänge, die es wagten, den von den USA angeführten Handelsboykott zu durchbrechen.

Afrika und Nordkorea: Das Schachbrett ändert sich

Zuletzt kommt Escobar auf zwei jüngste Züge auf dem Schachbrett der Geopolitik zu sprechen, "die das Spiel verändert haben": den Besuch des russischen Verteidigungsministers Sergei Schoigu in Nordkorea und den Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg. So sei es aufgrund des gegenseitigen Wohlwollens nun möglich, dass Nordkorea einer multilateralen Organisation beitritt, zum Beispiel einer Erweiterung der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU).

Als die führende Macht in der EAEU könne Russland die Sanktionen gegen Nordkorea ignorieren. Bei der Entwicklung des Fernen Ostens mit einer stärkeren Integration mit beiden Koreas und der Etablierung einer Arktischen Seidenstraße wäre Nordkorea für Russland ein natürlicher Partner. Strategisch sieht Escobar an der Stelle einen Wendepunkt:

"Der riesige und ziemlich ausgeklügelte industriell-militärische Komplex Nordkoreas käme zur strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China hinzu und würde das gesamte asiatisch-pazifische Paradigma auf den Kopf stellen."

Rosatom-Chef: Afrika verfügt über enormes Wachstumspotenzial im Bereich Kernenergie

Der Russland-Afrika-Gipfel in St. Petersburg war laut Escobar nichts Geringeres als der Beginn einer "umfassenden strategischen Partnerschaft mit ganz Afrika" mit 30 Energieprojekten, der Einrichtung einer russischen Industriezone in der Nähe des Suezkanals und der Entwicklung der afrikanischen Finanzinfrastruktur, einschließlich der Anbindung an das russische Zahlungssystem.

Während der "feindlich gesinnte Westen einen Hybridkrieg gegen Afro-Eurasien" führe und Frankreich nach dem Putsch in Niger die Felle wegschwimmen, habe Russland für engere Beziehungen zwischen der EAEU und Afrika geworben und den Internationalen Nord-Süd-Verkehrskorridor (INSTC) erörtert, um die NATO-Küstengebiete zu umgehen.

"Diese Bewegungen auf dem Schachbrett, von Nordkorea über Afrika bis hin zum Chip-Krieg gegen China, sind ebenso entscheidend wie die bevorstehende, erschütternde Demütigung der NATO in der Ukraine."

Für die strategische Partnerschaft zwischen Russland und China, die Hauptakteure im Globalen Süden und der Globalen Mehrheit sei Escobar zufolge klar, dass Washington Russland als taktischen Feind betrachte, um den "totalen Krieg gegen China" vorzubereiten. Die "ungelöste Tragödie im Donbass" halte die USA jedoch weiterhin vom asiatisch-pazifischen Raum fern.

Mehr zum Thema Brüssel ist in dieselbe Falle getappt wie Paris – Gibt es für die EU einen Ausweg?

 

Durch die Sperrung von RT zielt die EU darauf ab, eine kritische, nicht prowestliche Informationsquelle zum Schweigen zu bringen.


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BRICS-Probleme, BRI-Lösungen

Während die fünf ursprünglichen BRICS-Staaten ihre geopolitischen Differenzen haben, finden sie an der geoökonomischen Front enorme Gemeinsamkeiten, da das Handelsvolumen steigt und sich die Handelsrouten vervielfachen.

Pepe Escobar JUL 24, 2023

Im Vorfeld des wichtigsten Gipfeltreffens der BRICS-Staaten in ihrer Geschichte, das vom 22. bis 24. August in Johannesburg, Südafrika, stattfindet, sind einige grundlegende Dinge zu beachten.

Die drei wichtigsten BRICS-Kooperationsplattformen sind Politik und Sicherheit, Finanzen und Wirtschaft sowie Kultur. Die Vorstellung, dass auf dem südafrikanischen Gipfel eine neue goldgedeckte BRICS-Reservewährung angekündigt wird, ist also falsch.

Wie von den BRICS-Sherpas bestätigt wird, ist der R5 in Arbeit: ein neues gemeinsames Zahlungssystem. Die Sherpas befinden sich erst in der Anfangsphase der Diskussion über eine neue Reservewährung, die auf Gold oder Rohstoffen basieren könnte. Die Diskussionen innerhalb der Eurasischen Wirtschaftsunion (EAEU) unter der Leitung von Sergey Glazyev sind im Vergleich dazu schon viel weiter fortgeschritten.

Vorrangig geht es darum, R5 auf den Weg zu bringen. Alle derzeitigen BRICS-Währungen beginnen mit einem "R": Renminbi (Yuan), Rubel, Real, Rupie und Rand. R5 wird es den derzeitigen Mitgliedern ermöglichen, den gegenseitigen Handel zu steigern, indem sie den US-Dollar umgehen und ihre US-Dollar-Reserven reduzieren. Dies ist nur der erste von vielen praktischen Schritten auf dem langen und kurvenreichen Weg der Entdollarisierung.
Eine erweiterte Rolle für die Neue Entwicklungsbank (NDB) - die BRICS-Bank - wird noch diskutiert. Die NDB könnte zum Beispiel Kredite vergeben, die auf BRICS-Gold lauten, wodurch es zu einer globalen Rechnungseinheit bei Handels- und Finanztransaktionen würde. Die Exporteure der BRICS-Staaten müssten dann ihre Waren gegen BRICS-Gold statt gegen US-Dollar verkaufen, so wie die Importeure des kollektiven Westens bereit sein müssten, in BRICS-Gold zu zahlen.

Das ist, gelinde gesagt, ein weiter Weg.

In häufigen Gesprächen mit Sherpas aus Russland, aber auch mit unabhängigen Finanzakteuren in der EU und am Persischen Golf wird immer wieder das Hauptproblem angesprochen: Ungleichgewichte und schwache Knotenpunkte innerhalb der BRICS, die sich mit der bevorstehenden BRICS+-Erweiterung eher noch verstärken werden.

Innerhalb der BRICS gibt es eine Fülle schwerwiegender ungelöster Probleme zwischen China und Indien, während Brasilien zwischen einer Liste imperialer Diktate und dem natürlichen Bestreben von Präsident Luiz Inacio Lula da Silva, den globalen Süden zu stärken, eingeklemmt ist. Argentinien wurde von den üblichen Verdächtigen geradezu gezwungen, seinen Antrag auf Aufnahme in die BRICS+ zu verschieben".
Und dann ist da noch das schwache Glied per Definition: Südafrika. In der Zwickmühle hat sich der Organisator des wichtigsten Gipfels in der Geschichte der BRICS für einen demütigenden Kompromiss entschieden, der einer unabhängigen Mittelmacht des Globalen Südens nicht gerade würdig ist.

Südafrika beschloss, den russischen Präsidenten Wladimir Putin nicht zu empfangen und entschied sich stattdessen für die Anwesenheit von Außenminister Sergej Lawrow - wie es Pretoria Moskau zuerst vorgeschlagen hatte. Die anderen BRICS-Mitglieder bestätigten diese Entscheidung.

Der Kompromiss bedeutet, dass Russland physisch durch Lawrow vertreten sein wird, während Putin per Videokonferenz an dem gesamten Prozess - und den nachfolgenden Entscheidungen - teilnehmen wird.

Übersetzung: Putin hat Pretoria auf die Probe gestellt und es vor dem gesamten globalen Süden als fragilen Knotenpunkt des "Dschungels" - in Wirklichkeit die globale Mehrheit - entlarvt, der leicht von der westlichen "Garten"-Bande bedroht werden kann und keine wirklich unabhängige Außenpolitik betreibt.

St. Petersburg-Schanghai über die Arktis

Allein diese südafrikanische Entscheidung wirft die Frage auf, ob die von den BRICS geführte Geopolitik nur eine Illusion ist.

In geoökonomischer Hinsicht hat die Gruppe jedoch ein ganz anderes Spiel begonnen, wie die vielfältigen Verbindungen zwischen den BRICS und der chinesischen Belt and Road Initiative (BRI) zeigen.

Der chinesische Handel mit den BRI-Ländern ist in der ersten Hälfte des Jahres 2023 um 9,8 Prozent gestiegen - im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dies steht in starkem Kontrast zu dem Rückgang des Handels zwischen China und dem gesamten Westen um 4,7 Prozent: Der Handel mit der EU ging um 4,9 Prozent zurück, der mit den USA um 14,5 Prozent. Der chinesische Handel mit Russland hingegen stieg neben den Exporten nach Südafrika und Singapur exponentiell um 78 Prozent. So ist beispielsweise Ende letzter Woche eine chinesische Fracht mit Düngemitteln, Chemikalien und Papierprodukten von St. Petersburg aus in See gestochen. Sie wird die Arktis durchqueren und Anfang August in Shanghai eintreffen.

Zhou Liqun, Vorsitzender der Chinesischen Handelskammer in Russland, brachte es gleich auf den Punkt: Dies sei erst der Anfang des "Routinebetriebs der arktischen Frachtroute zwischen China und Russland". Es geht um die "Sicherheit der logistischen Kanäle", die in der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China verankert sind.

Die arktische Seidenstraße wird von nun an zunehmend strategisch sein. Die Chinesen können sie zumindest von Juli bis Oktober jeden Jahres offen halten. Und als Bonus ermöglicht eine sich erwärmende Arktis einen besseren Zugang zu Öl- und Gasvorkommen. Eine echte "Win-Win-Situation" - kein Wunder, dass die Entwicklung der arktischen Seidenstraße seit 2017 Teil der BRI ist.

All dies zeigt eine deutliche Verlagerung der chinesischen Handelsbestrebungen in Richtung des globalen Südens. Der Handel mit Chinas BRI-Partnern macht heute wertmäßig 34,3 Prozent des gesamten chinesischen Welthandels aus - und diese Zahl steigt.

Von der UAP-Eisenbahn zur Greater Bay Area

An der russischen Front richten sich alle Augen auf den 7.200 km langen, multimodalen Internationalen Nord-Süd-Verkehrskorridor (INSTC), der den kollektiven Westen als De-facto-Ersatz des Suezkanals alarmiert. Der INSTC senkt die Transportkosten um etwa 50 Prozent und spart im Vergleich zur Suez-Route bis zu 20 Reisetage.

Der INSTC-Handel - über Schiff, Schiene und Straße zwischen Russland, Iran, Aserbaidschan, Indien und Zentralasien - dürfte sich in den nächsten sieben Jahren verdreifachen, wie der russische Verkehrsminister Witali Saweljew auf dem jüngsten Forum in St. Petersburg erklärte. Russland wird bis zum Jahr 2030 über 3 Milliarden Dollar in das INSTC investieren.

Der zunehmende Handel zwischen Russland, dem Iran und Indien über die INSTC steht in Verbindung mit etwas, das bis vor kurzem noch als UFO galt: die Transafghanische Eisenbahn.

Die Trans-Afghanische Eisenbahn wird eine Folge von etwas sehr Wichtigem sein, das letzte Woche geschah, als Pakistan, Usbekistan und Afghanistan ein gemeinsames Protokoll zur Verbindung der usbekischen und pakistanischen Netze über Mazar-i-Sharif und Logar in Afghanistan unterzeichneten.

Willkommen bei der UAP-Eisenbahn, die nicht nur als BRI-, sondern auch als Projekt der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SOZ) gepriesen werden könnte, bei der Taschkent und Islamabad Vollmitglieder sind und Kabul Beobachterstatus hat. Nennen Sie es einen dringend benötigten Handelskorridor, der gleichzeitig eine klassische chinesische Plattform für den Austausch zwischen den Menschen darstellt.

Die Usbeken schätzen, dass die 760 km lange Bahnstrecke die Reisezeit um fünf Tage und die Kosten um mindestens 40 Prozent reduzieren wird. Das Projekt könnte bis 2027 fertiggestellt werden.

Die anschließende 573 km lange Trans-Afghanische Eisenbahn hat bereits ihren Fahrplan: Sie soll den Schnittpunkt zwischen Zentral- und Südasien mit den Häfen am Arabischen Meer verbinden.

All dies erweitert den chinesischen Handel in mehrere Richtungen. Das bringt uns zu einer faszinierenden Symbiose zwischen Südchina und Westasien, die durch die Greater Bay Area symbolisiert wird.

Während der saudische Kronprinz Mohammed bin Salman sein immens ehrgeiziges Modernisierungsprojekt Vision 2030 vorantreibt, wird die Greater Bay Area von den Saudis als nicht weniger als "die Zukunft Asiens" gepriesen.

Jeder Investor von Jeddah bis Hongkong weiß, dass Peking die Greater Bay Area in ein erstklassiges globales Technologiezentrum mit dem Zentrum in Shenzhen, Hongkong als bevorzugtes globales Finanzzentrum und Macau als kulturelles Zentrum verwandeln will.

Die Greater Bay Area ist nicht zufällig ein zentrales BRI-Thema. Insgesamt werden die neun Städte in Guangdong sowie Hongkong und Macau (mehr als 80 Millionen Menschen, 10 Prozent des chinesischen BIP) bis 2035 ein erstaunliches wirtschaftliches Kraftzentrum erster Klasse bilden und die Tokyo Bay, die New Yorker Metro Area und die San Francisco Bay Area weitgehend überholen.

Da Saudi-Arabien eine Vollmitgliedschaft sowohl in der BRI als auch in der SOZ anstrebt, werden Peking und Riad ihre technologische Zusammenarbeit zusätzlich zu Energie und Infrastruktur weiter ausbauen.

Im nächsten Monat werden alle Augen auf Südafrika gerichtet sein, um zu sehen, wie die BRICS ihre internen Probleme lösen und gleichzeitig die Erweiterung zu BRICS+ organisieren werden. Wer wird dem Club beitreten? Saudi-Arabien? DIE VAE? Iran? Kasachstan? Algerien? Die beiden führenden BRICS-Länder, China und Russland, investieren weiterhin in eine geoökonomische Rolle, bei der Dutzende von Ländern Schlange stehen, um sich anzuschließen.
Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von The Cradle wider.
Übersetzt mit www.DeepL.com/Translator (kostenlose Version)


EU-Kommission und EZB betreiben Konkursverschleppung

 

Von PROF. EBERHARD HAMER | 71 EU-Präsidentin Ursula von der Leyen hat sich vor einem nationalen Korruptions-Untersuchungsausschuss wegen Beraterhonoraren in die Immunität nach Brüssel gerettet. Sie wurde „höheren Orts berufen“ statt gewählt wie alle EU-Kommissare. Und eine wegen Korruption vorbestrafte Dienerin der internationalen Hochfinanz ohne Bankkenntnis wurde Vorsitzende der EZB. Solche Fehlbesetzungen haben zu katastrophalen Fehlentwicklungen geführt.

Als die EU-Präsidentin von den Regierungen der Pleitestaaten Griechenland, Italien, Frankreich und Spanien um Hilfe angefleht wurde, waren die Staaten sind nicht nur überschuldet, sondern wegen der Corona-Krise drohte ihnen auch Zahlungsunfähigkeit und damit den Regierungen Machtverlust. Insbesondere Macron und Draghi drohten, dass Zahlungsunfähigkeit ihrer Länder nicht nur den Staatsbankrott ihrer Länder zur Folge hätte, sondern auch den Bankrott der EU. Deshalb müsse „aus gemeinsamer Solidarität“ ihren Ländern mit EU-Geldern geholfen werden. Von der Leyen hat dann mit Macron und leider auch mit der Zustimmung von Merkel, den „Green Deal“ in Höhe von 750 Milliarden Euro vorgeschlagen und genehmigt bekommen, welcher unter angeblichen Umweltzwecken – die Hälfte als Geschenk – an die europäischen Pleitestaaten überwies, vor allem an Italien (über 200 Milliarden), Frankreich und Spanien.

Deutschland haftet für alle Schulden Europas

Dass die EU keinerlei Kompetenz für solche Kreditaufnahme hat, auch keinerlei Steuerkompetenz, um aus eigenen Einnahmen diese gigantische Summe je zurückzahlen zu können (die EU hat kein eigenes Besteuerungsrecht), hat die Euro-Retter nicht gestört. Rechtsbrüche waren die Euro-Funktionäre genügend gewohnt und dagegen abgehärtet. Und die Parlamente der europäischen Länder haben mitgezogen, weil jeder etwas bekam.

Der Geldsegen für die EU und von ihr an die Pleitestaaten konnte nur gelingen, wenn die Europäische Zentralbank mitmacht, wenn sie diese Geldmittel überweist. Dies ist ihr zwar per Satzung verboten (keine Staatsfinanzierung), wurde aber von der EZB-Präsidentin längst durch immer höheren Aufkauf von Krediten der Euro-Pleitestaaten illegal betrieben.

Eigentlich hätten die Bundesregierung und das deutsche Parlament protestieren müssen, weil Deutschland der einzige wesentliche Financier Europas ist (ein Drittel netto) und bei Gesamthaftung jeder für alles – also Deutschland für alle Schulden Europas – haftet und zahlen muss. Merkel hat aber – und mit ihr die Nicktypen unseres Parlaments – solcher größten Haftung Deutschlands zugestimmt und das deutsche Verfassungsgericht sich ebenfalls nicht getraut, die Amtsanmaßung Europas durch Verschuldung Deutschlands als verfassungswidrig zu erklären.

EZB ist inzwischen zur „Bad Bank“ geworden

So hat Europa illegal auf Kosten Deutschlands Gelder (750 Milliarden Euro) aus dem Nichts geschaffen und verteilt, für die bis heute nicht sicher ist, wer diese gigantische Summe zurückzahlen soll und wie sie ohne Finanzkollaps je aufgebracht werden kann.

Die EU-Geschenke haben aber in Italien und Frankreich nicht einmal ein Jahr zum Überleben gereicht. Inzwischen stehen beide wiederum vor der Zahlungsunfähigkeit und musste die EZB bemüht werden, durch Kreditaufkauf der Pleiteländer deren Zahlungsunfähigkeit zu verhindern – eigentlich nur aufzuschieben. So hat die EZB-Präsidentin nicht nur den Auftrag (Geldwertstabilität) der Europäischen Zentralbank verraten, sich also rechtswidrig verhalten, sondern auch illegal fast sechs Billionen Kredite von Pleitestaaten angehäuft, die alle nichts wert sind, die ein gelernter Bänker nie übernommen hätte und die die EZB inzwischen zur „Bad Bank“ gemacht haben. Das anfangs solide europäische Finanzinstitut ist inzwischen selbst ein krankes Institut.

Den europäischen Pleitestaaten immer wieder neue Gelder für angebliche Reformen – in Wirklichkeit aber für Korruption, den alten Schlendrian und Sozialgeschenke – zu überweisen, hilft ihnen nicht auf Dauer, sondern immer nur von Illiquidität zu neuer Zahlungsunfähigkeit, also zur Konkursverschleppung. Privat wäre dies strafbar. Die öffentlichen Täter dagegen haben sich Immunität besorgt und können deshalb ungestraft kriminell handeln.

Rezession-Deutschland kann nicht mehr Tragesel Europas sein

Wie bei der EU ist die Bundesrepublik auch bei der EZB Hauptbeteiligter und deshalb Haupthafter. Und wie immer bei Gemeinschaftsschulden haftet einer für alles, wenn die anderen nicht mehr zahlen können. Dies ging bisher gut, weil Deutschland als Exportweltmeister Handels- und Zahlungsbilanzüberschüsse hatte, die die Defizite der anderen ausgleichen konnten. Inzwischen aber haben wir beides nicht mehr, wird Deutschland von ökonomischen Traumtänzern in den wirtschaftlichen und finanziellen Abgrund geführt. Wenn sich Deutschland selbst wirtschaftlich vernichtet, kann es nicht mehr der Tragesel Europas sein, wird auch Europa mit abstürzen und wird das als Crash und große Depression auf uns zukommen, was die Crashforschung schon seit mehr als zehn Jahren beschrieben hat. Nur dass gleich mehrere Crashgründe auf uns zukommen: Schulden- und Geldmengenexplosion, Platzen der Spekulationsblase, Zusammenbruch der Sozialsysteme, Krieg.

Wir stehen eben in der Endzeit einer erst echten wirtschaftlichen Blüte (Kohl), - nein echt war die nicht, sie ging auf kosten der DDR, der er ca. 700 milliarden stahl - dann einer durch betrügerische Geldmengenexplosion und Konkursverschleppung geschaffenen Scheinblüte (Merkel), die nun zusammenbricht. Das zeigt sich an der Überliquidität, der Inflation, der Verachtung der Leistungsträger des Mittelstandes durch die Hippie-Oberschicht und durch eine leistungsfeindliche, immer höhere Sozialleistungen einfordernde, durch Massenimmigration wachsende Unterschicht.

Gesellschaftlicher Zusammenbruch und politische Unruhen

Der wirtschaftliche Zusammenbruch Deutschlands, Europas und der westlichen Welt wird deshalb auch zum gesellschaftlichen Zusammenbruch und wohl auch zu politischen Unruhen werden, wird zu dem von den Davos-Spinnern gewollten „Deep Reset“ mit Vernichtung von Industrie und Wohlstand, Verarmung und Reduzierung der Weltbevölkerung, wird die jetzt junge Generation, die nicht mit dem Wohlstand umzugehen wusste, wieder in Armut und Existenznot treiben, wie wir dies in Deutschland schon in der ersten Weltwirtschaftskrise und nach dem letzten Weltkrieg erlebt haben.

Wenn ein reiches Volk, das glaubte, sich alles leisten zu können, Ökonomie durch Ökologie ersetzt, wird es eben am eigenen Leibe fühlen müssen, dass man von Ökologie statt Ökonomie nicht mehr satt wird. Die ganze Erde als nicht einmal zwei Prozent-Anteiler retten zu wollen, statt die eigene Existenz zu sichern, ist nur der letzte Schritt ökonomischer Dummheit, mit der das EU-Politbüro und die EZB-Führung die Misswirtschaft und Verschuldung der meisten EU-Länder ermöglicht haben.

Zusammenbruch der unsoliden, übergriffigen und korrupten EU

Hätten Griechenland, Italien, Spanien und Frankreich nicht unlimitierte Gelder der EZB und des Euro-Fonds bekommen, hätten sie ihr Korruptionssystem und ihre Sozialorgien nicht finanzieren können, wären sie längst pleite gewesen. Und hätten EZB und EU sich rechtmäßig an ihre Satzung gehalten und nicht unerlaubte Staatsfinanzierung für pleitegehende Mitgliedsstaaten betrieben, wären uns Inflation, Finanz- und Währungskrise und ein dadurch zwangsläufiger Wirtschaftsabsturz erspart geblieben.

Dass allerdings eine Regierung von naiven Ökologen zusätzlich noch unsere Energieversorgung mutwillig beendet, ohne neue zu haben, und dass sie die amerikanischen Sanktionen eifriger als die Amerikaner selbst vollzieht, hat den wirtschaftlichen Absturz Deutschlands nur beschleunigt und verstärkt – aber wohl auch langfristige Folgen gesetzt. Wir werden deshalb bald zuerst Privatkonkurse, dann Staatsbankrotte und wohl auch einen Zusammenbruch der unsoliden, übergriffigen und korrupten EU erleben.


Prof. Eberhard Hamer.

PI-NEWS-Autor Prof. Dr. Eberhard Hamer (*15. August 1932 in Mettmann) ist ein deutscher Ökonom. Sein Schwerpunkt ist die Mittelstandsökonomie. In den 1970er Jahren gründete er das privat geführte Mittelstandsinstitut Niedersachsen in Hannover und veröffentlichte über 20 Bücher zum Thema Mittelstand. Hamer erhielt 1986 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland. Seine Kolumne erscheint einmal wöchentlich auf PI-NEWS.


 

 

 

 

 

 

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