Analysen: 15.-22.11.23: Panik im Weißen Haus?/ Pepe Escobar: Warum die USA diesen Krieg in Gaza brauchen/ Rainer Rupp: Faschismus als Antifaschismus/ Susan Bonath: Inflation lässt Altersarmut explodieren/ Dora Werner: Deutsche ziehen in russische Dörfer
etwas verspätet, aber immer noch aktuell...
Hauptseite / International Von Dagmar Henn: Panik im Weißen Haus? – geplagt von "epischen Sorgen und historischer Gefahr"
Tut sich etwas in den Reihen der Politik, oder wird der gefährliche Kurs immer weiter fortgesetzt? Bisher ist noch kein Bremsvorgang erkennbar. Aber zumindest gibt es erste Anzeichen, dass die jüngsten Entwicklungen in den unteren Etagen der Hierarchie Angst erzeugen.
Es ist im Grunde schon seit Monaten die zentrale Frage, die alle Beobachter außerhalb des Westens umtreibt: Gibt es irgendjemanden im Regierungsapparat der Vereinigten Staaten, der die kontinuierliche Eskalation anhält? Die Informationsquellen, die man finden kann, um einen Einblick zu erhalten, sind zum einen Artikel in bestimmten Zeitschriften wie Foreign Affairs und aus bestimmten Institutionen wie der RAND-Corporation, und zum anderen Presseberichte von Journalisten, die dem Flurgeflüster lauschen.
Die Außenpolitik der USA wird momentan von einem kleinen Zirkel von Neocons bestimmt, zu denen US-Präsident Joe Biden ebenso zu rechnen ist wie sein Außenminister Antony Blinken, dessen Stellvertreterin Viktoria Nuland und Verteidigungsminister Lloyd Austin. Das Problem, das dieser Zirkel darstellt, ist, dass sie alle von der Überlegenheit der USA überzeugt und bereit sind, alle denkbaren Mittel einzusetzen, um sie zu erhalten.
US-Präsident Joe Biden hat dies jüngst erst wieder mit seiner Bemerkung in einem Interview zu erkennen gegeben, die USA könnten problemlos zwei Kriege finanzieren, und seiner Verwendung der Formulierung von den Vereinigten Staaten als der "unverzichtbaren Nation" in seiner Ansprache an die Nation, eine Aussage, die man so von Madeleine Albright kennt. Entstanden ist diese Variante imperialer Ideologie vor dreißig Jahren, als die USA tatsächlich die einzige verbliebene Supermacht waren, aber ihre Protagonisten weigern sich mit aller Kraft, wahrzunehmen, dass dieser Zeitpunkt vorüber ist.
Vor einigen Tagen erschien nun ein Artikel auf dem Medienportal Axios, in dem zwei Journalisten einen Einblick in die Stimmung in den mittleren Etagen des Weißen Hauses gaben. Die beiden Autoren, Mike Allen und Jim VandeHei, sind langjährige Korrespondenten in der Washingtoner Politik; es ist also glaubwürdig, dass sie Zugang zu informellen Informationsquellen haben. "Nie zuvor", schreiben sie, "haben wir mit so vielen Spitzenbeamten der Regierung gesprochen, die im privaten Gespräch besorgt über so viele Konflikte im Ausland sind." Die Formulierungen, die die beiden gebrauchen, sind tatsächlich ungewöhnlich deutlich. "US-Amtsträger sagen, dieses Zusammentreffen von Krisen löse epische Sorgen aus, und historische Gefahr."
Diese Wahrnehmung ist nicht falsch. Das Eskalationspotential gerade jetzt im Nahen Osten ist ungeheuer, und Aussagen aus Israel wie, man werde die iranische Führung "vom Angesicht der Erde tilgen", die deutlichste Drohung mit nuklearen Waffen in den ganzen letzten Jahren überhaupt, zeigen, wie grenzenlos diese Eskalation sein könnte. "Regierungsmitarbeiter erzählen uns, dass dies die belastendste, beängstigendste Woche war, seit Präsident Biden vor etwas über 1.000 Tagen das Amt antrat."
Axios, mitnichten ein oppositionelles Portal, zählt dann fünf Punkte auf, die als besonders bedrohlich empfunden werden. Die israelische Reaktion auf den Angriff der Hamas ist der erste. Dabei teilen die Autoren, nicht überraschend, den "westlichen" Standpunkt, aber zumindest das Risiko wird formuliert: "Die Beamten verwiesen auf die Proteste, Drohungen und tödlichen, antiamerikanischen Warnungen arabischer Nationen, nachdem diese – unrichtigerweise – dachten, Israel habe ein Krankenhaus in Gaza angegriffen und Hunderte getötet. Das ist eine Vorschau auf das, was sie als weltweite Reaktion auf den erwarteten israelischen Einmarsch in Gaza sicher erwarten."
Als Beispiele werden Drohnenangriffe in Syrien und dem Irak sowie die Rakete aus dem Jemen angeführt, die auf einen US-Zerstörer abgefeuert wurde. Und ja, diese Einschätzung ist sehr realistisch. Sollte die US-Führung eine Eskalation in Gaza zulassen, dürfte es zu Angriffen auf US-Stützpunkte quer durch den muslimischen Teil der Welt kommen, und entgegen der öffentlich geäußerten Einschätzungen der US-Vertreter ist klar, dass selbst die großen Mitspieler, seien es der Iran, Katar, Russland und China, diese Dynamik nur bis zu einem bestimmten Punkt beeinflussen können. Unter solchen Bedingungen würden die Hunderte US-Stützpunkte nicht länger die Macht stärken, sondern sich in vielfache Verwundbarkeit verwandeln.
Die zweite Krise, die der Artikel benennt, ist das Treffen des russischen Präsidenten Wladimir Putin mit dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping in Peking. Dabei wird auf eine Einschätzung aus Foreign Affairs verwiesen, nach der beide glaubten, die USA und ihre Verbündeten (die Autoren schreiben hier "die anderen großen Demokratien", eine Definition, die etwa die Inder begeistern dürfte) "hätten ihre beste Zeit hinter sich und einen unwiderruflichen Abstieg begonnen". Von Reuters wird dann die Erkenntnis zitiert, Russland und China sprächen ihre Politik im Nahen Osten miteinander ab. Das ist keine neue Tatsache und war bei der Vermittlung zwischen dem Iran und Saudi-Arabien deutlich zu sehen, aber so, wie die Axios-Autoren das formulieren, scheint ihren Kontaktpersonen in der US-Regierung erst jetzt klar geworden zu sein, dass der Plan gescheitert ist, einen Keil zwischen Russland und China zu treiben, um sich beiden Rivalen nacheinander widmen zu können.
Die dritte Bedrohung sei der Iran, und hier fürchten die Kontaktpersonen, die Hisbollah könne Israel in dem Moment angreifen, wenn es in Gaza feststeckt. Das könnte man als Beispiel der Selbstblendung sehen. Schließlich ist es nur die Überzeugung der US-Politik, aber nicht Tatsache, dass man mit dem Iran nicht verhandeln könne und dass dieses Land ein Interesse an der Eskalation habe.
Die vierte Bedrohung sei "der verwirrte Staatschef Nordkoreas". Eine Projektion, denn die wirkliche Regierung Nordkoreas ist das Politbüro der Partei der Arbeit, sprich, eine große Gruppe erfahrener Politiker; aber nachdem die Vorstellung, es werde von schwer berechenbaren Irren regiert, dem Land mehr nützt als schadet, halten sich seine Bemühungen, diesen Aberglauben bei seinen Gegnern zu bekämpfen, in sehr engen Grenzen. Die wirkliche Angst in der US-Administration geht allerdings weiter. Es wird befürchtet, "in wenigen Jahren" könne das kombinierte Nuklearpotenzial Russlands, Chinas und Nordkoreas "beinahe das Doppelte des US-amerikanischen" erreichen. Wofür es nur eine Lösung gäbe, die derzeit nicht auf dem Speiseplan US-amerikanischer Politik steht – eine ernsthafte Wiederaufnahme von Abrüstungsverhandlungen.
Die fünfte Bedrohung, die benannt wird, seien gefälschte Videos. Dabei wird ganz nebenbei klar, dass in den Vereinigten Staaten an diesen Technologien gearbeitet wird: "Die Entwickler dieser neuen Technologien sagten uns in Hintergrundgesprächen, nach einer Vorführung neuer Möglichkeiten, die bald verfügbar sein werden, selbst mit dem schärfsten Blick für Fake-Videos würde man große Schwierigkeiten haben, herauszufinden, was wirklich ist." Diese Entwicklung war seit Jahren abzusehen; verblüffend ist eigentlich eher, dass noch kein Standard auf dem Markt existiert, der eine Echtheit der Aufnahme sicherstellt. Und es ist nicht so, als würden die Vereinigten Staaten nicht selbst jede Technik nicht nur der Informationskontrolle, sondern auch der Informationsverfälschung nutzen.
Was unterschwellig in dieser Aussage verborgen ist, ist die Angst, technologisch ins Hintertreffen zu geraten, für das ein Rückstand bei der Nutzung künstlicher Intelligenz nur ein Symptom ist. Die letzten beiden Punkte stehen also für die Befürchtung, dass die Vereinigten Staaten militärisch und technologisch ihre beste Zeit tatsächlich hinter sich haben. Die Ukraine taucht auf dieser Liste nicht mehr auf.
Besonders erschwerend käme noch die ernste politische Krise in den Vereinigten Staaten selbst hinzu, wobei "innere Unruhen eine ihrer größten Sorgen sind". Diese könnten beispielsweise durch ein Gerichtsurteil gegen Bidens Vorgänger Donald Trump oder durch den Krieg im Nahen Osten entzündet werden. "Biden-Verbündete deuten diese Ausbrüche als Ermahnung, dass globales Chaos Ruhe und Erfahrung braucht." Das Vertrauen der Bevölkerung in die jeweils andere Partei und die Medien sei völlig zusammengebrochen.
Diese Aussagen klingen nicht nach der blinden Zuversicht in die Überlegenheit der Vereinigten Staaten, die aus den Reihen der Neocons zu hören ist; das klingt eher nach ausgeprägter Angst, das, was man sich aufgetan hat, nicht mehr essen zu können. Was wieder eine der Absurditäten des weltgeschichtlichen Moments belegt, den wir derzeit durchleben – für den Rest der Welt kann diese beginnende Panik ein Zeichen der Hoffnung sein.
Denn sie kann zumindest zu der Schlussfolgerung führen, dass es auch im eigenen Interesse der Vereinigten Staaten liegt, eine Eskalation zu verhindern, nicht nur im Nahen Osten. Damit sich eine solche Einsicht durchsetzt, braucht es Druck aus der unmittelbaren Umgebung der kleinen Blase von Neocons, die die US-Außenpolitik derzeit in der Hand hat. Dieser Bericht in Axios belegt, dass sich dieser Druck gerade aufbauen könnte.
Der globale Süden erwartete den Beginn einer neuen arabischen Realität.
Schließlich pulsierten auf den arabischen Straßen – auch wenn sie in ihren Heimatländern unterdrückt wurden – Proteste, die ihre wilde Wut gegen Israels Massenmassaker an Palästinensern im Gazastreifen zum Ausdruck brachten.
Arabische Führer waren zu Maßnahmen gezwungen, die über die Aussetzung einiger Botschafter in Israel hinausgingen, und riefen zu einem Sondergipfel der Organisation für Islamische Zusammenarbeit (OIC) auf, um den laufenden israelischen Krieg gegen palästinensische Kinder zu diskutieren.
Vertreter von 57 muslimischen Staaten kamen am 11. November in Riad zusammen, um einen schweren, praktischen Schlag gegen Völkermörder und Unterstützer zu versetzen. Aber am Ende wurde nichts angeboten, nicht einmal Trost.
Die Abschlusserklärung der OIC wird immer im vergoldeten Palast der Feigheit aufbewahrt. Höhepunkte der kitschigen Rhetorikshow: Wir sind gegen Israels „Selbstverteidigung“; wir verurteilen den Angriff auf Gaza; wir bitten (wen?), keine Waffen an Israel zu verkaufen; wir fordern den IStGH auf, Kriegsverbrechen zu „untersuchen“; Wir fordern eine UN-Resolution zur Verurteilung Israels.
Um es festzuhalten: Das sind die besten 57 Länder mit muslimischer Mehrheit, die als Reaktion auf diesen Völkermord im 21. Jahrhundert auftauchen konnten.
Die Geschichte, selbst wenn sie von Siegern geschrieben wurde, neigt dazu, Feiglingen gegenüber unversöhnlich zu sein.
Die vier größten Feiglinge sind in diesem Fall Saudi-Arabien, die Vereinigten Arabischen Emirate, Bahrain und Marokko – die letzten drei haben im Jahr 2020 unter der starken Hand der USA die Beziehungen zu Israel normalisiert des OIC-Gipfels, wie etwa der algerische Vorschlagsentwurf für ein Ölverbot für Israel sowie ein Verbot der Nutzung des arabischen Luftraums für Waffenlieferungen an den Besatzungsstaat.
Auch Ägypten und Jordanien – langjährige arabische Vasallen – waren unverbindlich, ebenso wie der Sudan, der sich mitten im Bürgerkrieg befindet. Die Türkei unter Sultan Recep Tayyip Erdogan hat einmal mehr gezeigt, dass es nur Gerede und keine Taten sind; eine neoosmanische Parodie auf das texanische Sprichwort „Alles hat, kein Vieh“.
BRICS oder IMEC?
Die vier besten Feiglinge verdienen eine genauere Betrachtung. Bahrain ist ein bescheidener Vasall und beherbergt einen wichtigen Zweig des US-Stützpunktimperiums. Marokko unterhält enge Beziehungen zu Tel Aviv – diese waren schnell ausverkauft, nachdem Israel versprochen hatte, Rabats Anspruch auf die Westsahara anzuerkennen. Darüber hinaus ist Marokko stark vom Tourismus abhängig, vor allem aus dem Westen.
Dann haben wir die großen Hunde, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate. Beide sind bis unter die Dachsparren mit amerikanischen Waffen bestückt und beherbergen wie Bahrain auch US-Militärstützpunkte. Der saudische Kronprinz Mohammad bin Salman (MbS) und sein alter Mentor, der emiratische Herrscher Mohammad bin Zayed (MbZ), berücksichtigen die Gefahr farbiger Revolutionen, die ihre königlichen Herrschaftsgebiete durchbrechen, wenn sie zu sehr von der akzeptierten imperialen Schrift abweichen.
Aber in wenigen Wochen, ab dem 1. Januar 2024, werden sowohl Riad als auch Abu Dhabi unter russischer Präsidentschaft ihren Horizont erheblich erweitern, indem sie offiziell Mitglieder der BRICS 11 werden .
Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate wurden nur aufgrund sorgfältiger geopolitischer und geoökonomischer Berechnungen der strategischen Partnerschaft zwischen Russland und China in die erweiterten BRICS-Staaten aufgenommen.
Zusammen mit dem Iran – der zufällig eine eigene strategische Partnerschaft sowohl mit Russland als auch mit China unterhält – sollen Riad und Abu Dhabi die Energiemacht der BRICS-Sphäre stärken und künftig Schlüsselakteure bei der Entdollarisierungsbemühungen sein deren ultimatives Ziel darin besteht, den Petrodollar zu umgehen.
Doch gleichzeitig werden auch Riad und Abu Dhabi immens von dem nicht ganz so geheimen Plan von 1963 profitieren, den Ben-Gurion-Kanal vom Golf von Aqaba bis zum östlichen Mittelmeer zu bauen, der – was für ein Zufall – sehr nahe kommt bis zum jetzt zerstörten nördlichen Gazastreifen.
Der Kanal würde es Israel ermöglichen, zu einem wichtigen Energietransitknotenpunkt zu werden und den ägyptischen Suezkanal zu verdrängen, und das passt gut zu Israels Rolle als faktischer Schlüsselknoten im neuesten Kapitel des Krieges der Wirtschaftskorridore: dem von den USA erfundenen Indien- MidEast Corridor (IMEC) .
IMEC ist ein ziemlich perverses Akronym, ebenso wie die gesamte Logik hinter diesem fantastischen Korridor, der das internationale Gesetze brechende Israel als wichtigen Handelsknotenpunkt und sogar Energielieferanten zwischen Europa, einem Teil der arabischen Welt und Indien positionieren soll.
Das war auch die Logik hinter der UN-Scharade des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu im September, bei der er der gesamten „internationalen Gemeinschaft“ eine Karte des „Neuen Nahen Ostens“ zeigte, in dem Palästina völlig ausgelöscht worden war.
Bei all dem oben Gesagten wird davon ausgegangen, dass IMEC und der Ben-Gurion-Kanal gebaut werden – was nach realistischen Maßstäben keine Selbstverständlichkeit ist.
Zurück zur Abstimmung im OIC: Die US-Lakaien Ägypten und Jordanien – zwei Länder an der West- bzw. Ostgrenze Israels – befanden sich in der schwierigsten Lage von allen. Der Besatzungsstaat wollte etwa 4,5 Millionen Palästinenser endgültig in seine Grenzen drängen. Aber Kairo und Amman, die ebenfalls mit US-Waffen überschwemmt und finanziell bankrott sind, würden die US-Sanktionen niemals überleben, wenn sie sich zu inakzeptabel Palästina zuneigen.
Letztlich dachten also zu viele muslimische Staaten, die sich für Demütigung statt für Gerechtigkeit entschieden, in sehr engen, pragmatischen und nationalen Interessenbegriffen. Geopolitik ist gnadenlos. Es geht um natürliche Ressourcen und Märkte. Wenn Sie keins haben, brauchen Sie das andere, und wenn Sie keines haben, diktiert ein Hegemon, was Sie haben dürfen.
Die arabische und muslimische Straße – und die globale Mehrheit – sind möglicherweise zu Recht niedergeschlagen, wenn sie sehen, dass diese „Führer“ nicht bereit sind, die islamische Welt zu einem echten Machtpol innerhalb der entstehenden Multipolarität zu machen.
Es würde nicht anders passieren. Viele wichtige arabische Staaten sind keine souveränen Einheiten. Sie sind alle eingesperrt, Opfer einer Vasallenmentalität. Sie sind – noch – nicht bereit für die Nahaufnahme der Geschichte. Und leider bleiben sie immer noch Geiseln ihres eigenen „Jahrhunderts der Demütigung“.
Der demütigende Gnadenstoß wurde von niemand geringerem als dem Genozid-Verrückten aus Tel Aviv selbst ausgeführt: Er drohte allen Menschen in der arabischen Welt, wenn sie nicht den Mund hielten – was sie bereits getan hatten.
Natürlich gibt es im Iran, in Syrien, Palästina, im Irak, im Libanon und im Jemen sehr wichtige arabische und muslimische Mutige. Obwohl sie keineswegs die Mehrheit darstellen, spiegeln diese Widerstandskämpfer wie kein anderer die Stimmung auf der Straße wider. Und da sich Israels Krieg jeden Tag ausweitet, wird sein regionaler und globaler Einfluss unermesslich zunehmen, genau wie in allen anderen regionalen Kriegen des Hegemons.
Ein neues Jahrhundert in der Wiege erwürgen
Das katastrophale Scheitern des Projekts Ukraine und das Wiederaufleben eines hartnäckigen Krieges in Westasien sind eng miteinander verknüpft.
Abgesehen von Washingtons „Sorge“ über den Völkermord in Tel Aviv ist die entscheidende Tatsache, dass wir uns mitten im Krieg gegen BRICS 11 befinden.
Das Imperium betreibt keine Strategie; Bestenfalls werden taktische Geschäftspläne im Handumdrehen erstellt. Es sind zwei unmittelbare Taktiken im Spiel: ein Einsatz der US-Armada im östlichen Mittelmeer – ein gescheiterter Versuch, die Giganten der Widerstandsachsen Iran und Hisbollah einzuschüchtern – und eine mögliche Milei-Wahl in Argentinien, verbunden mit seinem erklärten Versprechen, die Beziehungen zwischen Brasilien und Argentinien abzubrechen.
Es handelt sich also um einen gleichzeitigen Angriff auf BRICS 11 an zwei Fronten: Westasien und Südamerika. Die USA werden keine Mühen scheuen, um eine Annäherung der BRICS-11 an die OPEC+ zu verhindern. Ein Hauptziel besteht darin, in Riad und Abu Dhabi Angst zu schüren – wie Wirtschaftsquellen aus dem Persischen Golf bestätigen.
Sogar Vasallenführer auf der OIC-Show wären sich bewusst gewesen, dass wir uns jetzt tief in „Das Imperium schlägt zurück“ befinden. Das erklärt auch weitgehend ihre Feigheit.
Sie wissen, dass für den Hegemon Multipolarität gleich „Chaos“, Unipolarität gleich „Ordnung“ und bösartige Akteure gleich „Autokraten“ sind – wie die neue russisch-chinesisch-iranische „Achse des Bösen“ und jeder, insbesondere Vasallen, der sich ihr widersetzt „Regelbasierte internationale Ordnung.“
Und das bringt uns zu einer Geschichte von zwei Waffenstillständen. Dutzende Millionen Menschen auf der ganzen Welt fragen sich, warum der Hegemon verzweifelt nach einem Waffenstillstand in der Ukraine strebt, während er einen Waffenstillstand in Palästina rundweg ablehnt. Freezing Project Ukraine bewahrt den Geist der Hegemonie noch ein wenig länger. Nehmen wir an, Moskau würde den Köder schlucken (das wird es nicht). Aber um die Ukraine in Europa einzufrieren, braucht der Hegemon einen israelischen Sieg in Gaza – vielleicht um jeden Preis –, um auch nur einen Rest seines früheren Glanzes zu bewahren.
Aber kann Israel mehr als die Ukraine den Sieg erringen? Tel Aviv hat den Krieg möglicherweise bereits am 7. Oktober verloren, da es seine Fassade der Unbesiegbarkeit nie wiedererlangen kann. Und wenn sich daraus ein regionaler Krieg entwickelt, den Israel verliert, werden die USA über Nacht ihre arabischen Vasallen verlieren, die heute eine chinesische und russische Option in den Startlöchern haben.
Das Gebrüll auf der Straße wird immer lauter und fordert, dass die Biden-Regierung, die nun als Komplize von Tel Aviv gilt, den israelischen Völkermord stoppt, der zu einem Weltkrieg führen könnte. Aber Washington wird dem nicht nachkommen. Kriege in Europa und Westasien könnten seine letzte Chance sein (die es verlieren wird), die Entstehung eines wohlhabenden, vernetzten und friedlichen Eurasien-Jahrhunderts zu untergraben.
Die in diesem Artikel geäußerten Ansichten spiegeln nicht unbedingt die von The Cradle wider.
Von Pepe Escobar: Willkommen im Selenskij-Saluschny-Zirkus! Hahnenkampf in den Machtzirkeln von Kiew
Der spektakuläre Misserfolg von Kiews Gegenoffensive im vergangenen Sommer, der in der gesamten geopolitischen Galaxie Widerhall fand, hat vorhersehbar genau das hervorgerufen, was jeder mit Verstand erwartet hatte: einen Hahnenkampf in den Machtzirkeln in Kiew.
Betreten wir den Selenskij-Saluschny-Zirkus – insbesondere nachdem Saluschny, der Oberbefehlshaber der Streitkräfte der Ukraine, öffentlich zugeben musste, dass der Krieg "in eine Pattsituation geraten ist" – das ist Schönsprech für "wir stecken tief in Schwierigkeiten". Er verwies auch auf "Positionsverteidigung" – Schönsprech für "Wir werden noch mehr Territorium verlieren".
Der Hahnenkampf zwischen der Fraktion von Selenskij und Saluschny scheint in die Gefilde der Mafia-Kriege abzudriften, nachdem der 39-jährige Adjutant von Saluschny, Gennadi Tschastjakow, "versehentlich" eine ihm geschenkte Bombe zündete, dabei seine Tochter schwer verletzt wurde und er sich selbst in Fetzen sprengte.
Dies könnte man auf den ersten Blick als eine weitere verrückte Nummer im Stil eines Quentin Tarantino betrachten (Pulp Fiction), an dem sich die Platzhirsche beteiligen, ohne die Filmfigur eines Winston Wolf, der "die Probleme löst". Aber der Vorgang transportiert eine bedrohliche Botschaft für Saluschny: Von nun an sollte er sich besser vor "Freunden" hüten, die Geschenke mitbringen. Mafia-Stil eben.
Was die ukrainische Gegenoffensive betrifft, so scheint dieser Akt praktisch abgeschlossen zu sein. Es wird keine weitere Offensive geben – weil keine Waffen, keine Mittel und keine Truppen mehr zur Verfügung stehen, um sie erneut anzutreiben – außer ein paar ukrainischen Bürgern im fortgeschrittenen Alter und ahnungslosen Hausfrauen, die von den "Sicherheitsdiensten" abgefangen werden, wenn sie den Supermarkt verlassen.
Ein moralisch-psychologisches Debakel
Das bringt uns zu einer weiteren Momentaufnahme dessen, was wirklich an der Front in der Ukraine passiert. Das beigefügte Dokument, dessen Echtheit vollständig überprüft wurde, ist ein Bericht von Mitte Oktober an den Kommandeur des 10. Armeekorps der ukrainischen Streitkräfte.
In diesem Bericht heißt es, dass die 116. separate mechanisierte Brigade "wegen der hohen Verluste und der großen Zahl von Soldaten, die psychologische und medizinische Hilfe benötigen, nicht in der Lage ist, Offensivoperationen durchzuführen". Die 116. Brigade ist bereits seit fünf Monaten intensiv an militärischen Operationen in der Region Saporoschje beteiligt. Drei Monate lang war die Brigade Teil des 10. Armeekorps.
Der Bericht gibt an, dass die Verluste der Brigade sich auf 94 tote Soldaten belaufen, 1.122 Verwundete und 95 Vermisste. Das entspricht 25 Prozent der gesamten Mannschaftsstärke. Was die moralisch-psychologische Front betrifft, so wird davon ausgegangen, dass mindestens 153 Soldaten einer sofortigen psychologischen Rehabilitation wegen post-traumatischen Erlebnissen bedürfen. Diese Brigade ist eine recht bedeutende Einheit. Was impliziert wird, ist, dass ein moralisch-psychologisches Debakel nun als Systemfehler im Herzen des ukrainischen Militärs verankert wurde. Die kurz- und mittelfristigen Folgen werden verheerend sein.
All dies geschieht, während der Zustrom ausländischer Söldner an die Seite der ukrainischen Streitkräfte versiegt. Was kein Wunder ist: Man betrete den perfekten Sturm, der über die ukrainischen Brigaden hinwegfegt und die damit gründlich dezimiert werden, und beobachte gleichzeitig das unsagbare Ausmaß an Korruption. Dann wird man feststellen, dass es bessere "Karrieremöglichkeiten" im wieder entfachten ewigen Krieg zwischen Israel und Palästina gibt.
Zivilisten in Charkow bestätigen beispielsweise, dass ausländische Söldner, die Polnisch oder Englisch sprechen, mittlerweile "fast nicht mehr anzutreffen" seien. Nichts davon bedeutet, dass die Dinge für Russland von nun an ein Kinderspiel sein werden. So ist es der russischen Armee bis heute nicht gelungen, den ukrainischen Brückenkopf am Dnjepr in Cherson zu zerstören. Und im weiteren Verlauf des Krieges wird es immer schwieriger, die Ukrainer vom Ostrand des Dnjepr zu vertreiben.
Die russischen Militärmedien tun auf höchster Ebene ihr Bestes, um schwerwiegende Fälle von Defiziten der russischen Armee deutlich hervorzuheben. Das ist ihre Pflicht – und dazu gehört es, die öffentliche Meinung zu stärken und die russische Armee zu zwingen, ihre Fehler zu korrigieren und vor allem den Feind nicht zu unterschätzen.
Schließlich ist das alles noch lange nicht vorbei – ganz gleich, wie heftig die Machtkämpfe in Kiew derzeit toben.
Pepe Escobar ist ein unabhängiger geopolitischer Analyst und Autor. Sein neuestes Buch heißt "Raging Twenties" (Die wütenden Zwanziger). Man kann ihm auf Telegram und auf X folgen.
RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.
Friedensdemonstration in München im April 2023
Hauptseite / International Von Rainer Rupp: Wenn der Faschismus sich als Antifaschismus gebärdet
Nun jährt sich der Sieg der Roten Armee über die deutschen Faschisten zum 78. Mal. Aber die Eliten in der deutschen Politik und Finanzwelt scheinen wieder auf Revanche aus zu sein. Seit einem Jahr unterstützen sie ukrainische Faschisten mit Waffen und Geld, damit die noch effektiver Russen töten können. Auf perverse Weise trommeln besonders "grüne" und "linke" selbsternannte "Antifaschisten" und rufen laut nach Waffenhilfe für ihre Nazi-Freunde in der Ukraine. Gibt es dafür eine Erklärung?
"Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus."
Dieses Zitat stammt von Ignazio Silone. Als der überzeugte Kämpfer gegen den Faschismus nach langen Jahren im Schweizer Exil Ende 1944 über die Grenze zurück ins befreite Italien kam, war das seine Antwort auf die Frage eines Journalisten, ob er sich vorstellen könne, dass der Faschismus je zurückkommen würde.
Silone wurde im Jahr 1900 als Sohn armer Bauern in den italienischen Abruzzen geboren. 1921 spielte er bereits eine Rolle bei der Gründung der Kommunistischen Partei Italiens. Nach der Machtübernahme Mussolinis wurde Silone wiederholt festgenommen, kam immer wieder frei, arbeitete weiter im Untergrund, wurde Mitglied des Politbüros, reiste mit falschen Papieren und war im Jahr 1927 schließlich gezwungen, sich in das Schweizer Exil abzusetzen. Nach 1945 wurde Silone wegen seiner literarischen Werke, in denen der Faschismus stets eindringlich präsent ist, über die Grenzen Italiens hinaus bekannt.
Silone war in jeder Hinsicht ein erfahrener und kampferprobter Antifaschist, im Gegensatz zu vielen, die sich heute eifrig gern selbst als Antifaschist bezeichnen. Die ohne Skrupel im Ausland ein faschistisches Regime und seine Mörderbanden unterstützen und das dann auch noch als humanitäre "antifaschistische" Aktion propagieren. Zu aller Schande bekommen sie dafür auch noch den dankbaren Applaus von deutschen Medien und Politikern.
Heute muss man sagen, dass Silones Warnung geradezu prophetisch war, vor allem angesichts der Entwicklungen seit dem Ende des Kalten Krieges in West- und Ost-Europa. Aktuell setzten sich im Westen ausgerechnet selbsternannte "Antifaschisten" in linken und vor allem in "grünen" Parteien besonders eifrig für Geld- und Waffenhilfe an den Nazi-Einheitsstaat Ukraine ein, um das offiziell verkündete Ziel dieses faschistischen Regimes in Kiew zu erfüllen, nämlich die Ausmerzung allen russischen Lebens in der Ukraine – bis hin zur Sprache und Kultur.
Letztes Jahr zum Jahrestag der Befreiung Deutschlands vom Hitler-Faschismus hatte RT DE einen Artikel von Gert Ewen Ungar veröffentlicht. Der Artikel enthielt die Zeichnung eines ukrainischen Künstlers, datiert auf März 1945, die den Sarg eines Wehrmachtssoldaten zeigt, aus dessen Körper eine gefährlich aussehende Schlange in den ukrainischen Nationalfarben kriecht. Die Kernaussage des Bildes war: Der deutsche Faschismus setzt sich heute in der Ukraine im Bandera-Kult fort.
"Tatsächlich gibt es einen deutlich sichtbaren Einfluss des Faschismus in der Ukraine, der in den vergangenen Jahren immer stärker wurde", schrieb damals Ungar. Heute, nach einem Jahr Krieg und zwischenzeitlicher Eliminierung der letzten Oppositionskräfte im Parlament in Kiew und in anderen staatlichen Institutionen kann das Nazi-Regime Selenskijs totalitär regieren. Die nach Nazi-Gestapo-Vorbild aufgebauten Geheimdienste und Foltermethoden erlauben heute, in allen Lebensbereichen den gewünschten unwidersprochenen Gehorsam zu erzwingen, notfalls mit Hilfe vom "Verschwindenlassen" unliebsamer Personen. Unter den vielen Toten an der Front fallen ein paar mehr oder weniger im Hinterland nicht auf.
Trotz dieser nicht mehr zu übersehenden Zusammenhänge leugnen Politik und Medien in Deutschland weiterhin vehement, dass es sich bei der Ukraine um einen faschistischen Staat handelt.
Faschismus ist allerdings ein Begriff, der je nach politischer Sichtweise und Richtung unterschiedlich definiert wird. So unterscheidet sich etwa die bürgerlich-westliche Definition von der kommunistischen dadurch, dass sich die bürgerliche Sicht nur auf das Vorhandensein bestimmter faschistischer Symptome beschränkt, während die kommunistische Definition die Symptome als Resultat gesellschaftlicher Entwicklungen im Klassenkampf sieht.
Meine bevorzugte Definition ist die von Georgi Dimitroff im Hauptbericht des Siebenten Weltkongresses der Kommunistischen Internationale vom 2. August 1935. Das ist inzwischen 87 Jahre her, aber mit Dimitroff verhält es sich genauso wie mit den noch weitaus älteren Analysen von Karl Marx. Vor dem Hintergrund des real existierenden, modernen Finanzkapitalismus und Imperialismus wird Marx wegen "seiner Aktualität"(!) in den letzten Jahren wieder vermehrt neu entdeckt, und zwar nicht nur von Marxisten.
Hier folgen die vier Kernaussagen von Dimitroffs Faschismus-Definition, anschließend überprüfen wir, ob sie auch auf die Lage in der Ukraine zutreffen:
Der Faschismus ist die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, imperialistischsten Elemente des Finanzkapitals
Der Faschismus ist weder die Regierung, die über den Klassen steht, noch ist sie die Regierung des Kleinbürgertums oder des Lumpenproletariats über das Finanzkapital. (Letzteres wurde und wird immer noch fälschlicher Weise von der Hitler-Diktatur behauptet)
Der Faschismus ist die Regierung des Finanzkapitals selbst. Es ist ein organisiertes Massaker an der Arbeiterklasse und an dem revolutionären Teil der Bauernschaft und Intelligenz.
Der Faschismus ist in seiner Außenpolitik die brutalste Art von Chauvinismus, der den bestialischen Hass gegen andere Völker schürt.
Nun zu der Überprüfung dieser Charakterisierung im aktuellen Kontext der Ukraine:
Zu 1.:
Wie wir sehen, werden die Gegner der Kiewer Junta offen terrorisiert, was physische Vernichtung, Einschüchterung, Geiselnahme, Verhaftungen ohne Haftbefehl, Entführungen und Folter einschließlich Mord umfasst. Eine kleine Gruppe von Leuten, die durch einen Putsch an die Macht gekommen sind, autorisiert und überwacht diesen Terror. Diese Diktatur ist reaktionär und repräsentiert die radikalsten Formen des ukrainischen integralen Nationalismus und Faschismus. Allerdings wäre die Wiederauferstehung des extremen ukrainischen Faschismus nicht möglich gewesen ohne die direkte Einmischung des westlichen Finanzkapitals aus den USA und NATO-Ländern und dessen Verfilzung mit den ukrainischen Oligarchen, wofür exemplarisch die Rolle der Biden-Familie in der Ukraine gesehen werden kann.
Zu 2.:
In der Ukraine wetteifern Vertreter des Finanzkapitals wie der Multimillionär Wladimir Selenskij, vor ihm der Milliardär Petro Poroschenko und davor die superreiche "Gas-Prinzessin" Julia Timoschenko um die Macht und um politische Positionen zur Durchsetzung ihrer Privatinteressen. Andere Milliardäre bevorzugten die direkte Einflussnahme auf Politik und Gesellschaft durch den direkten Einsatz von Gewalt, auch mit der Hilfe ihrer eigenen faschistischen Privatarmeen. Dafür stehen exemplarisch die Namen der ukrainischen Milliardäre Kolomoiski, Taruta und Achmetow. Mit anderen Worten: die klare Dominanz der Vertreter des großen Finanzkapitals in Politik, Regierung und Gesellschaft ist allgegenwärtig und hat die Entwicklung zum Nazi-Staat besonders stark vorangetrieben.
Zu 3.:
Die Regierung in Kiew setzt ihre Politik einerseits in Gestalt rassistischer Propaganda und antirussischer Indoktrination durch und andererseits mittels der Unterdrückung der unbewussten Massen des Proletariats sowie durch offenen Terror gegen den Teil der Arbeiterklasse und der Intelligenz und des Kleinbürgertums, der sich offen gegen diese faschistische Diktatur und das Monopol des Großkapitals in der Regierung ausgesprochen hat.
Zu 4.:
Es ist nicht sehr schwer zu erkennen, dass der ukrainische Faschismus in seiner Innen- und Außenpolitik Hass gegen andere Völker sät – vor allem gegen die Russen und in geringerem Maße auch gegen die Polen. Es gibt auch erheblichen Antisemitismus. Russophobie ist eigentlich der Eckpfeiler der Ideologie des Kiewer Regimes, das offen die Unterdrückung und Vernichtung von Menschen aufgrund ihrer ethnischen Zugehörigkeit, Kultur und Sprache befürwortet.
Nach diesem kleinen Exkurs dürften keine Zweifel mehr an der Natur des heutigen Nazi-Staates Ukraine bestehen. An dieser Stelle wäre noch anzumerken, dass auch in Polen und besonders in den baltischen EU- und NATO-Mitgliedsstaaten faschistische Entwicklungen und vor allem Russenhass, wie sie oben unter Punkt 4 beschrieben wurden, weit fortgeschritten sind. In anderen Ländern Osteuropas ist das weniger stark der Fall. Das könnte damit zu tun haben, dass Osteuropa seit dem Ende des Kalten Krieges eine ganz andere Entwicklung durchlaufen musste als Westeuropa.
Abgesehen von den geostrategischen Zielen, die vor allem US- und EU-Eliten und deren geostrategische Berater in der NATO und EU mit einer geradezu im Schweinsgalopp vollzogenen Ost-Erweiterung verfolgt haben, fallen einige markante Unterschiede in den Entwicklungen in Ost- und Westeuropa seit dem Ende des Kalten Krieges auf.
Die Realisierung der vorschnellen und schlecht durchdachten Ost-Erweiterung sowohl der Europäischen Union als auch der NATO im ersten Jahrzehnt des neuen Jahrhunderts war geleitet von dem Wunsch, die temporäre Schwäche Russlands in den 1990er Jahren auszunutzen und den Kreml vor die vollendete Tatsache zu stellen, dass er seinen Einfluss über die Länder Osteuropas und über die ehemaligen europäischen Teilrepubliken der Sowjetunion ein für alle Mal verloren hat. Zugleich baute diese Strategie auf der fatalen Illusion auf, dass man die zwei "Hälften" Europas – Ost und West, aber ohne Russland, versteht sich – problemlos zusammenschmelzen könne. Dabei wurde nicht erkannt, oder aber womöglich sogar absichtlich ignoriert, dass in diesen Ländern Osteuropas die Ziele, Ideen und Prinzipien der neuen, dort nun führenden Eliten in vielen Bereichen in die entgegengesetzte Richtung zu denjenigen im Westen wiesen.
Formaljuristisch baute man in der EU darauf, dass die neuen Mitglieder im Osten sich auf der Basis des "acquis communautaire" integrieren würden. Damit ist der formale "Gemeinsame Besitzstand" der Gesamtheit des in der Europäischen Union geltenden "EU-Rechts" gemeint. Zu den gemeinschaftlichen Errungenschaften dieser EU gehören aber auch die Ideen und Handlungsmaximen, die in den Jahrzehnten nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges im Westen zur Überwindung der alten Feindseligkeiten zwischen den EU-Ländern – tatsächlich erfolgreich – entwickelt worden waren.
Die Entwicklungen in Westeuropa, die in der Überwindung der alten Spaltungen gipfelte, die zuvor zum Zweiten Weltkrieg geführt hatten, waren nicht nur dem Projekt der CIA geschuldet, das ein einheitlich starkes West-Europa gegen die Sowjetunion und den Warschauer Vertrag schaffen wollte. Tatsächlich wurde der Wunsch nach Überwindung der alten Spannungen sowohl von den politischen und gesellschaftlichen Eliten als auch von der Sehnsucht der breiten Masse der Völker nach einem dauerhaften Frieden getragen, egal ob in Deutschland, Frankreich, Italien, Benelux und überall sonst.
Und nun kommt meiner Meinung nach ein wesentlicher Punkt für die Unterschiede zwischen Ost- und Westeuropa: Das ideelle Fundament dieser Versöhnung im Westen basierte weitgehend auf dem Anti-Nazi-Projekt: "Nie wieder Faschismus, nie wieder Krieg". Das galt in weiten Teilen Westeuropas ebenso wie in den RGW-Staaten in Osteuropa (RGW: Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe, im Westen abschätzig COMECON genannt), dort vor allem auch in der DDR, denn in der BRD waren praktisch alle Gesellschaftsschichten noch Jahrzehnte lang von Alt-Nazis durchsetzt. Letzteres zeigte sich in der engen Kooperation Westdeutschlands mit rassistischen oder faschistischen Staaten, wie z.B. mit dem Apartheid-Regime in Süd-Afrika, mit dem Franco-Regime in Spanien, mit der Obristen-Junta in Griechenland und dem faschistischen Pinochet-Regime nach dem Putsch gegen Salvador Allende in Chile.
Im Unterschied zu Westeuropa hat es nach dem Ende des Kalten Krieges aufgrund des Zusammenbruchs der UdSSR in allen osteuropäischen Staaten gewaltige gesellschaftliche Umwälzungen gegeben. Die alten Eliten wurden hinweggefegt und marginalisiert und durch neue antikommunistische Eliten ersetzt. Auf deren Suche nach wirtschaftlichen und politischen Vorteilen und der Sicherung ihrer neuen, meist aus dem Volkseigentum gestohlenen Reichtümer in einer Art ursprünglicher Akkumulation von Kapital gaben diese Eliten in den osteuropäischen Ländern auch deren Mitgliedschaft in NATO und EU höchste Priorität.
Anders als in Westeuropa nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam diesen neuen osteuropäischen Eliten in Umkehrung aller bisherigen Bündnisse allerdings der Wunsch nach Versöhnung mit ihren einstigen Gegnern, namentlich den Russen, jedoch überhaupt nicht in den Sinn, ganz im Gegenteil. Dadurch standen sie im direkten Gegensatz zu den auch innerhalb der bisherigen EU-Länder vorherrschenden Vorstellungen von einem verbündeten, nach Möglichkeit friedlichen Europa. Stattdessen hatten die neuen Eliten in den osteuropäischen Ländern den westlichen Geist des Kalten Krieges übernommen und noch viel mehr antirussischen Revanchismus in ihrem Gepäck in die EU mitgebracht. Denn fast überall hatten die gesellschaftlichen Umwälzungen nach 1990 alte faschistische oder rabiat antikommunistische Gespenster aus der Vorkriegszeit wieder zu neuem Leben erweckt. Das äußerte sich beispielsweise in den neuen baltischen Staaten sehr bald in Form von nostalgischer Erinnerung und öffentlicher Verehrung von Altnazis und SS-Gefolgen mit Denkmälern und Fackelzügen.
Dank der staatlich geförderten Sympathie für national-faschistische Bewegungen aus dem Zweiten Weltkrieg wurden Nazi-Veteranen schon bald als die wahren Patrioten gefeiert, weil sie entweder an der Seite der Armeen der deutschen Nazis an der Front gegen die Russen gekämpft oder mit der SS hinter der Front Staatsfeinde wie Kommunisten und Juden bereitwillig mit eliminiert hatten.
Von da an war es nur noch ein kurzer Schritt bis zur offiziellen staatlichen Anerkennung der angeblich "großen Verdienste" alter Nazi-Kämpfer in den baltischen Staaten mit entsprechenden Zusatzrenten für Überlebende dieser Tätergeneration. Weniger drastische, aber ähnliche Entwicklungen konnten auch in anderen osteuropäischen Staaten beobachtet werden.
Die EU-Verhandlungsführer über einen Beitritt dieser osteuropäischen Länder in die Europäische Union leisteten keinen Widerstand gegen die durchaus erkennbar faschistischen Entwicklungen in diesen Staaten. Auch die vielfältige und flagrante Missachtung der Rechte der bedeutenden russischen Minoritäten in diesen Ländern wurde von der EU immer wieder ignoriert. Denn höchste Priorität für die EU und die NATO war es, die osteuropäischen Staaten möglichst schnell und für alle Zeit dem direkten Einfluss Russlands zu entziehen, solange der russische Bär durch die wirtschaftliche Schocktherapie des Westens unter dem Jelzin-Regime ohnmächtig darniederlag.
Als Beweis dieser geschilderten Entwicklung können die unermüdlichen Warnungen der lettischen Physikerin und Mathematikerin Tatjana Ždanoka gelten, die seit 2004 Mitglied des EU-Parlaments in Brüssel ist und seit nunmehr fast zwei Jahrzehnten immer wieder darauf hinwies, dass die staatliche Doktrin in ihrem Lettland mit hoher Priorität darauf abzielt, die Sympathien für den einstigen "Nationalsozialismus" zu fördern und die Nazis und deren einheimische Kollaborateure gesellschaftlich und finanziell zu rehabilitieren.
Noch kürzlich hatte Frau Ždanoka wörtlich gewarnt: "Was jetzt auf dem Territorium der Ukraine oder allgemeiner auf dem Territorium der ehemaligen Warschauer Vertragsstaaten in Osteuropa passiert, ist meiner Meinung nach ein Versuch all derer, die sich für ihre Niederlage durch die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg an den Russen rächen wollen. Das ist der Kern von allem, was jetzt in Ost-Europa passiert."
Aber diese zweifellos besonderen Entwicklungen in Osteuropa können nicht als einzige Gründe die enorme politische, wirtschaftliche und ideelle Unterstützung vonseiten der EU und insbesondere durch deutsche Politiker erklären, die dem mörderischen Nazi-Staat Ukraine zuteilwird, erst recht selbst von großen Teilen der deutschen, zumeist jungen Öffentlichkeit.
Dabei dürften die Haltung und Handlungen der Berufs-Politiker noch recht einfach zu erklären sein, wenn auch im Detail unterschiedliche Motive vorliegen können, wozu sicherlich teilweise sogar Erpressungsmethoden persönlicher oder politischer Art eine Rolle spielen. Allen gemein ist jedoch, dass die politische Kaste in Deutschland und im gesamten Westen – mit wenigen Ausnahmen – aus schamlosen Opportunisten besteht, die zuallererst ihre eigene Karriere und finanzielle Pfründe im Auge haben, die ohne die fortgesetzte wohlwollende Unterstützung aus Washington in Gefahr sind.
Egal, wie wahnsinnig die Anordnungen des US-Hegemonen sein mögen – nämlich Russland zu schaden, es möglichst zu ruinieren, Putin zu stürzen, um im Idealfall Russland in mehrere, leichter zu handhabende Portionen aufzuteilen –, diese europäische Politikerkaste beugte sich den Forderungen des US-dominierten, allmächtigen Finanzkapitals im vorauseilenden Gehorsam. Der Krieg in der Ukraine sollte das bestgeeignete Mittel zum Zweck sein. Und dabei hat diese europäische Politiker-Kaste ganz nebenbei und ohne aufzumucken die lebenswichtigen Interessen und die Zukunft ihrer eigenen Völker geopfert. Nur die politische Führung Ungarns macht derzeit eine erkennbare und anerkennenswerte Ausnahme.
Es bleibt aber immer noch die Frage offen, warum jenseits dieser "Eliten" vor allem "normale" junge Leute in Deutschland, die sich selbst gern als "Antifaschisten" bezeichnen und das alles besser wissen müssten, jenes brutale Faschisten-Regime in der Ukraine nicht durchschauen. Stattdessen unterstützen auch sie zuhauf das Selenskij-Regime mit großen Emotionen, lautstark und tragen damit Wasser auf die Propaganda-Mühlen des westlichen Imperialismus.
Ich habe keine Beweise, warum das so ist, sondern nur eine Vermutung. Hier mein Erklärungsversuch: Der Grund könnte in der total misslungenen, hintertriebenen "Aufarbeitung" des deutschen Faschismus in der Bundesrepublik der Nachkriegszeit liegen. Nach 1945 wurde in Westdeutschland Jahrzehnte lang nicht wie in der DDR und anderswo in ganz Europa alljährlich am 8. Mai die tatsächliche Befreiung vom Faschismus gefeiert, sondern klammheimlich wurde dieses Datum jedes Jahr zähneknirschend weggesteckt und auch nachfolgenden Generationen als der Tag einer demütigenden, bedingungslosen Kapitulation eingeimpft. Erstmals der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker benannte im Jahr 1985, also 40 Jahre nach Kriegsende diesen Anlass am 8. Mai als einen wahrhaftigen "Tag der Befreiung", was von vielen Altgestrigen auch sofort und immer noch heimlich zurückgewiesen wurde.
Die umfassende Aufklärung über die ungezählten Verbrechen des "Dritten" oder gar "Tausendjährigen Reiches" und die stillschweigende Akzeptanz von Altnazis, das fortdauernde Mitläufertum in weiten Teilen der antikommunistisch indoktrinierten Bevölkerung hatte bis dahin auch im Bildungswesen der Bundesrepublik bestenfalls nur halbherzig stattgefunden. Die eigentliche "Entnazifizierung" der deutschen Gesellschaft, vor allem der so unwissend erzogenen Jugend, wurde wohl ganz bewusst reduziert auf die den Genozid am jüdischen Volk und begann auch in diesem eingeschränkten Sinne erst 1993 durch den emotional aufwühlenden Hollywood-Film "Schindlers Liste". Zwar waren im nun "geeinten Deutschland" viele erstsmals zutiefst beindruckt von diesem Film – und wer wollte von da an kein "Antifaschist" sein? Es folgten zahllose, stark emotionalisierende, mediale Beschäftigungen mit dem deutschen Nazi-Regime, aber auch sie blieben alle zu oft nur in Oberflächlichkeit befangen. Und vor allem hatte diese Reduktion auf den Holocaust – vermutlich nicht unabsichtlich – mit zur Folge, dass der mörderische Geist gegen den "Bolschewismus" und Rassismus gegen jegliche "Slawen" im Bildungswesen der BRD niemals eine Rolle spielte und auch deshalb die Russophobie heute so breit greifen kann. Der faschistische Angriffskrieg gegen andere Länder, insbesondere gegen die Sowjetunion, wurde – wenn überhaupt – nur noch ganz nebenbei erwähnt. So wuchs schrittweise eine Basis für die Akzeptanz neuer Angriffskriege, nachdem unter Putin Russland allmählich den Zugang zu den eigenen Rohstoffen wieder zu kontrollieren begann. Der alte Russenhass, der nie eine Rolle in der bundesdeutschen "Aufarbeitung" gespielt hatte, konnte jetzt schnell und massiv wieder propagiert werden.
Staatliche Bildungsträger, Fördermaßnahmen und Preisgelder für Medienbeiträge haben bis heute dafür gesorgt, dass nur viele grausame Symptome des Faschismus, nicht aber die umfassenden gesellschaftlichen Ursachen des Faschismus ins Bild gesetzt und in die Köpfe vermittelt wurden, dass nämlich "der Faschismus die offene terroristische Diktatur der reaktionärsten, chauvinistischsten, imperialistischsten Elemente des Finanzkapitals ist", wie Georgi Dimitroff analysiert hatte.
Wenn es jedoch keinen analytischen Anker für eine Problemlösung gibt, dann bietet sich die offiziell gepflegte, letztlich nur angeblich "moralisch" aufgeladene Definition von "Antifaschismus" geradezu an für alle denkbaren sinnentstellenden Manipulationen. Die Folge dessen ist, dass heute "grüne" und "linke" "Antifaschisten" die leibhaftigen blutigen Faschisten in der Ukraine und anderswo als angebliche "Freiheitskämpfer" und gar als "Demokraten" unterstützen, und zugleich zu Hause noch auf rabiate Weise gegen Kritiker von Selenskij und des US-Stellvertreterkrieges gegen Russland zu Felde ziehen, weil diese Kritiker ja angeblich "Rechtsradikale" oder gar "Faschisten" sind.
Diese "tapferen" jungen "Antifaschisten" werden natürlich von den hier herrschenden Eliten kräftig beklatscht. Aber nicht einmal dieses Lob von falscher Seite macht diese selbsternannten "Antifaschisten" misstrauisch. Und so bewahrheitet sich Silones Prophezeiung:
"Wenn der Faschismus wiederkehrt, wird er nicht sagen: Ich bin der Faschismus. Nein, er wird sagen: Ich bin der Antifaschismus."
Von Susan Bonath: Inflation lässt Altersarmut explodieren – Politik sieht tatenlos zu
Immer mehr Senioren müssen ihre magere Rente mit Sozialhilfe aufstocken. Die Inflation hat diese Entwicklung seit vergangenem Jahr rasant beschleunigt. Nach wie vor sind Frauen besonders von Altersarmut betroffen. Doch die Politik sieht tatenlos zu und die Bevölkerung wehrt sich nicht.
Inflation und Ampel-Politik treiben die Armut in Deutschland weiter in die Höhe. Auch immer mehr Senioren müssen ihre mageren Renten mit der sogenannten Grundsicherung im Alter, der Sozialhilfe, aufstocken. Deren Regelsätze entsprechen denen des Bürgergeldes, ehemals Hartz IV. Seit Jahren steigt die Zahl bedürftiger Senioren, seit dem Frühjahr vergangenen Jahres ist sie geradezu explodiert.
17 Prozent mehr aufstockende Senioren
Das geht aus neuen Daten hervor, welche die Linksfraktion im Bundestag vom Statistischen Bundesamt angefordert und nun veröffentlicht hat. Demnach erhielten im Juni dieses Jahres 1,22 Millionen Senioren und Erwerbsunfähige aufstockende Sozialhilfe. Das waren insgesamt knapp 100.000, fast zehn Prozent, mehr als ein gutes Jahr zuvor.
Die konkreten Daten weisen aus, dass von diesem gravierenden Anstieg ausnahmslos Senioren betroffenen waren. Während die Zahl der aufstockenden Erwerbsunfähigen (EU-Rentner) mit rund 530.000 nahezu gleich blieb, schnellte die Zahl bedürftiger Altersrentner seit März 2022 von rund 594.000 auf 692.000 rauf. Das ist ein Anstieg um fast 17 Prozent binnen 15 Monaten, ein Ende dieses Trends ist nicht in Sicht.
Hohe Dunkelziffer vermutet
Das tatsächliche Ausmaß der Altersarmut geht daraus aber noch nicht hervor. Denn die bürokratischen Hürden, die mit einem Antrag auf aufstockende Sozialhilfe verbunden sind, sind hoch. Außerdem müssen Sozialhilfe- wie auch Bürgergeld-Bezieher permanent jeden Euro, der ihnen zufließt, gegenüber der Behörde offenlegen. Die Vermutung der Linke-Fraktion liegt daher nahe:
"Die Dunkelziffer dürfte dabei noch höher sein, denn viele Menschen nehmen ihr Recht auf ergänzende Grundsicherung nicht wahr."
Dafür sprechen allein die Statistiken zur Rentenhöhe. Bereits vor einem Jahr berichteten die Medien, darunter die Tagesschau, dass von knapp 18 Millionen Altersrentnern in Deutschland im Jahr 2021 fast 5 Millionen Menschen weniger als 1.000 Euro pro Monat erhielten. Das waren rund 28 Prozent, also mehr als ein Viertel aller Rentner.
Altersarmut trifft vor allem Frauen
Nach wie vor sind vor allem Frauen von niedrigen Altersbezügen betroffen. Aufgrund von Schwangerschaften und Kindererziehung müssen sie häufiger in Teilzeit arbeiten. Allerdings sind auch viele Berufe, in denen vor allem Frauen beschäftigt sind, schlechter bezahlt als typische Männerberufe. Dazu gehören beispielsweise der soziale Bereich, der Einzelhandel oder das Friseurhandwerk.
Wie die Linke im Bundestag zu Jahresbeginn erfragt hatte, arbeiteten zu diesem Zeitpunkt etwa 2,7 von 7,1 Millionen vollzeitbeschäftigten Frauen zu Löhnen, die selbst nach 40 Berufsjahren nach heutigem Stand eine Rente von weniger als 1.000 Euro bedingen würden. Mehr als die Hälfte der weiblichen Beschäftigten verdiente demnach zu wenig, um nach 40 Jahren eine Rente über 1.200 Euro zu bekommen. Darüber berichtete unter anderem das ZDF.
Demnach müssten Lohnabhängige derzeit vier Jahrzehnte lang durchgehend knapp 2.850 Euro brutto pro Monat verdienen, um im Alter Anspruch auf 1.000 Euro zu haben. Für eine Rente von 1.200 Euro wäre sogar ein Bruttoverdienst von mehr als 3.400 Euro über 40 Jahre hinweg nötig. Vor allem in Ostdeutschland, wo der Niedriglohnsektor besonders groß ist, können davon viele Menschen nur träumen.
Frauen können der Altersarmut oft nur durch langjährige Bindung an eine Ehe entgehen, insbesondere wenn ihre Lohnerwerbstätigkeit durch Kindererziehung beeinträchtigt war. Eine beträchtliche Zahl von Seniorinnen dürfte derzeit der Sozialhilfe nur wegen der höheren Rente ihres Ehemannes oder einer entsprechenden Witwenrente entgehen.
Folge des neoliberalen Sozialabbaus
Die wachsende Altersarmut ist eine der Folgen der neoliberalen Politik in Deutschland seit dem Anschluss der DDR an die BRD. Bereits 1992 hob die damalige Bundesregierung unter Helmut Kohl (CDU) das Renteneintrittsalter an, was tatsächlich eine Rentenkürzung bedeutete. Frauen durften danach statt mit 60 erst mit 65 Jahren in den Ruhestand gehen, andernfalls gab es deftige Abschläge.
Im Jahr 1997 folgte der nächste Schlag: Die Politik drehte der beruflichen Rehabilitation den Geldhahn zu. Das hatte zur Folge, dass Kranke mehr als doppelt so viel im Fall einer beruflichen Wiedereingliederung zuzahlen mussten, als zuvor. Dies senkte die Chancen für viele, genug Versicherungsjahre für eine erträgliche Rente zusammenzubekommen. Die wenig später im Jahr 2001 beschlossene Riester-Rente – eine private Altersvorsorge mit staatlicher Teilförderung – ebnete den Weg für weitere Rentenkürzungen.
Nach dem nächsten, 2007 im Zuge der Agenda 2010 verabschiedeten Kürzungspaket trat schließlich 2012 ein weiteres Armutsbeschleunigungsprogramm in Kraft: Schrittweise wird seither die Altersgrenze für den Renteneintritt auf 67 Jahre angehoben. Wer früher nicht mehr arbeiten kann, etwa wegen langjähriger, körperlich anstrengender Tätigkeiten, muss Abschläge in Kauf nehmen.
Leichte Schritte des politischen Zurückruderns milderten die Folgen indes kaum ab. So dürfen beispielsweise seit 2014 langjährig Versicherte mit 63 Jahren in den Ruhestand gehen – abschlagsfrei allerdings nur dann, wenn sie 45 Jahre ununterbrochen eingezahlt haben. Auf dem prekärer werdenden Arbeitsmarkt ist das immer seltener zu schaffen.
Auch der 2020 beschlossene Grundrenten-Zuschlag hilft den meisten von Altersarmut Betroffenen nicht weiter. Einerseits sorgt das hoch komplizierte Modell lediglich für eine geringe Aufstockung, meist nicht einmal über dem Sozialhilfeniveau. Vollen Anspruch darauf hat ferner nur, wer mindestens 35 Jahre in die gesetzliche Rentenkasse eingezahlt hat. Bereits eine längere Zeit der Arbeitslosigkeit mit Hartz-IV-Bezug (heute Bürgergeld) kann dem einen Strich durch die Rechnung machen.
Die Politik sieht zu
Die Linke glaubt, ein Rentenmodell nach österreichischem Vorbild könne die Verarmung im Alter zumindest abmildern. Seit Jahren plädiert sie vergeblich dafür. Danach müssten alle, auch Beamte, Unternehmer und Politiker, in die gesetzliche Rentenversicherung einzahlen. Im Nachbarland bekämen Senioren deshalb im Durchschnitt 800 Euro mehr pro Monat.
In der aktuellen Pressemitteilung kritisiert der Linksfraktionsführer im Bundestag, Dietmar Bartsch, die Untätigkeit der Ampel-Regierung scharf, zumal ihre Politik die Preisexplosion für Güter des Grundbedarfs mit verantworte. Bartsch mahnte:
"Die aktuelle Bundesregierung tut gegen Altersarmut noch weniger als die Vorgängerregierung. Die Ampel treibt mit ihrer Politik faktisch die Preise, weshalb viele Menschen abrutschen. Die Altersarmut in unserem Land jagt von Rekord zu Rekord."
Bartsch zufolge wäre dringend "eine armutsfeste Mindestrente von 1.200 Euro" nötig. Fraglich ist allerdings, ob dieser Betrag aktuell noch ein sorgenfreies Alter absichern könnte. In einer Großstadt wie München, Hamburg oder Berlin dürfte das angesichts explodierender Mieten und Nebenkosten längst nicht mehr möglich sein, auf dem Lande ebenfalls zunehmend weniger.
Doch selbst ein derart schwaches Zugeständnis der Politik an die Würde von Millionen verarmten Senioren in Deutschland, wie es die Linksfraktion fordert, ist aktuell nicht in Sicht. Dies sähe vielleicht anders aus, wenn die Lohnabhängigen sich zusammenschlössen, um gemeinsam für soziale Verbesserungen zu kämpfen, nicht nur bezüglich des Rentenniveaus. Bekanntlich wurden einst alle sozialen Zugeständnisse der Herrschenden an die Arbeitenden hart erkämpft.
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Bild: Der deutsche Staatsbürger Remó Kirsch ist einer der Ersten, der mit seiner Familie aus Deutschland in das Gebiet Nischni Nowgorod zog.
Hauptseite / Deutschland Von Dora Werner: "Deutschland ist tot": Wohlhabende Deutsche ziehen in russische Dörfer
Deutsche Unternehmer und ihre Familien ziehen zu Hunderten nach Russland, so die Medien. Gebe es nicht die zum Teil verwirrenden russischen Einwanderungsgesetze, würden bereits Tausende von deutschen Bürgern in Russland bleiben, schätzen Experten.
In dem Gebiet Nischni Nowgorod wächst eine Siedlung – sie wurde von Deutschen gegründet, die nach Russland gekommen sind, um hierzubleiben, berichtet der russische Sender NTV. Auf die ersten Landsleute, die sich in der Nähe von Nischni Nowgorod niederließen, werden bald Hunderte Deutsche folgen. Alle haben sich von den Videoberichten ihrer Mitbürger anstecken lassen, die in den sozialen Medien ausführlich über ihr Leben in Russland erzählen.
Alles begann damit, dass der Potsdamer Unternehmer Remó Kirsch drei Hektar Land am Rande des Dorfes Injutino in dem Gebiet Nischni Nowgorod kaufte – mit der Absicht, Häuser für seine Landsleute zu bauen, die nach Russland ziehen wollen. NTV berichtete:
"Man wird hier von einem Schild begrüßt: Dorf Inyutino, Kreis Kirschhausen, Siedlung Kirsch. Das ist deutscher Humor und der Name ist natürlich inoffiziell. Aber offiziell soll das Dorf in der Zukunft RuDe heißen, Russland-Deutschland, und das genau in der Reihenfolge, denn die Bewohner dieses Ortes sagen, dass sie sich hier vor allem als Gäste fühlen. Remó Kirsch lebte in Potsdam, besaß fünf Firmen, verkaufte sie alle und zog mit seiner Frau dauerhaft in das Gebiet Nischni Nowgorod. Jetzt baut der Mann Häuser für sich und seine Landsleute."
In dem Haus nebenan wohnen bereits Kirschs ostdeutsche Freunde, ein älteres Ehepaar. Und der Unternehmer erwartet, dass bald etwa dreihundert eingewanderte Familien in dem "deutschen Dorf" leben können. Dabei machte Kirsch keinen Hehl daraus, dass es sich um eine Art Flüchtlingssituation handelt.
Die Deutschen könnten endlos über die Gründe für ihren Umzug reden, so NTV. "Es läuft alles darauf hinaus, dass sie mit dem derzeitigen Kurs der Europäischen Union im Allgemeinen und Deutschlands im Besonderen nicht einverstanden sind", schrieben die Journalisten des Senders. Kirsch erläuterte:
"Viele Russen denken, dass Deutschland ein Paradies sei – die Ausbildung ist gut, die Bildung, die Industrie, das Leben ist gut, die Wirtschaft, ein Paradies also. Das stimmt abernicht mehr. Bessere Autos, bessere Medizin – diese Zeiten sind längst vorbei. In dem Sinne, wie die Russen es verstehen, ist Deutschland schon vor zehn bis fünfzehn Jahren gestorben."
Kirschs Entscheidung, das Heimatland zu verlassen, reifte einige Jahre. Zuerst kam die Pandemie und dann noch der Konflikt in der Ukraine. Dadurch habe Remó aufgehört, den europäischen Medien zu vertrauen, sagte er gegenüber NTV.
"Ab dem Jahr 2019 berichteten die deutschen Medien über Nazis in der Ukraine und Korruption als kolossales Problem in diesem Land. Im Jahr 2020 fingen sie plötzlich an, das Gegenteil zu sagen, dass alles gut sei, alle seien Freunde. Und man begann, das amerikanische Existenzsystem umzusetzen, die dictatura americana."
Auch lokale Beamte bestätigten, dass einige hundert deutsche Familien planen würden, in das Gebiet Nischni Nowgorod zu ziehen. So berichtete Olga Gusewa, Leiterin der Abteilung für Außenbeziehungen der Regierung des Gebiets, Anfang April auf der Konferenz "Das Potenzial an Humanressourcen von Umsiedlern aus Europa und den USA: Regionale Praxis" in der Staatsduma, dass etwa dreihundert deutsche Einwohner bereit seien, im Jahr 2023 in die Region zu ziehen. Nach Angaben der Zeitung Iswestija sagte Gusewa, dass die Zahl der Umzugswilligen bis Ende 2023 auf tausend Personen ansteigen könne. Die Beamtin erklärte:
"Im März dieses Jahres haben wir einen Brief von einem deutschen Staatsbürger erhalten, der uns gebeten hat, seinen Landsleuten bei der dauerhaften Ansiedlung in dem Gebiet Nischni Nowgorod sowie bei der Suche nach einer Beschäftigung zu helfen. Die deutschen Einwohner sehen in der Zusammenarbeit mit dem Gebiet Nischni Nowgorod ein großes Potenzial im Bereich der Autoindustrie, der Energieumwandlung, des Baus, der Entwicklung der Infrastruktur und der Logistik."
Gusewa stellte auch fest, dass die meisten Umzugswilligen aus technischen Berufen im Bereich der Metallverarbeitung sowie aus der Automobilindustrie und dem Schiffbau kämen. Aber auch Ingenieure, Architekten, Maurer, Fliesenleger und Landarbeiter würden zu den Menschen gehören, die umziehen wollen.
Nischni Nowgorod ist nicht der einzige Ort in Russland, an den deutsche Staatsbürger ziehen wollen – oder bereit seien, dorthin zu gehen. Im März schrieb die Nachrichtenagentur URA.ru, dass bei den Behörden im Ural Anträge auf Umsiedlung aus Deutschland und anderen europäischen Ländern eingegangen seien. Vor dem Ukraine-Konflikt habe es keine derartigen Anfragen gegeben, so die Agentur. Auch die Zolldirektion Ural stellte eine Zunahme der Anträge von Ausländern fest, die für einen dauerhaften Aufenthalt nach Russland kommen.
Laut der Tageszeitung Moskowski Komsomolez beabsichtigen möglicherweise Hunderttausende von Deutschland nach Russland umziehen – aber bisher würde alles durch die unvollkommenen russischen Migrationsgesetze behindert. Außerdem seien die Migrationsquoten im Rahmen des staatlichen Programms winzig. Tatiana, eine ehemalige deutsche Staatsbürgerin, stammt aus einer Familie von Wolgadeutschen. Sie wuchs in Deutschland auf und zog vor Kurzem nach Moskau. In einem Interview mit der Zeitung sagte sie:
"Millionen Menschen wollen umziehen, aber sie können es nicht, weil das staatliche Umsiedlungsprogramm nur für 130 Personen pro Jahr ausgelegt ist. Es gibt aber zwei oder drei Millionen Menschen, die umziehen wollen. Ganze Familien stehen seit Jahren Schlange, um in das Programm aufgenommen zu werden. Der Staat garantiertim Rahmen des Programms Arbeitsplätze und Wohnungen und erstattet die Umzugskosten. Es ist schwieriger, sich ohne diese Unterstützung in dem Land niederzulassen. Ich bin ohne das Programm nach Russland gezogen, auf eigene Faust – ich hatte beschlossen, dass ich von Deutschland die Nase voll habe. Ich habe mir eine Aufenthaltsgenehmigung besorgt und dann die russische Staatsbürgerschaft erhalten."
Altai ist ein weiterer Anziehungspunkt für Menschen, die von Deutschland nach Russland ziehen. Mehrere deutsche Familien sind in letzter Zeit hierhergekommen. Einer von ihnen, der Russlanddeutsche Heinrich, lebt seit zwei Jahren im Altai. Er erzählte der Zeitung Komsomolskaja Prawda, dass einige der Familien bereits vor der militärischen Sonderoperation in der Ukraine nach Russland gezogen seien. Aber es gebe auch neue Geflüchtete – solche, die vor Russophobie fliehen. Komsomolskaja Prawda schrieb:
"Heinrich und seine Frau Inna sind 44 Jahre alt, in der UdSSR geboren, aber als Kinder wurden sie nach Deutschland gebracht. 'Wir haben 30 Jahre lang in Deutschland und der Schweiz gelebt. Wir hatten ein schönes Haus, ein Geschäft, teure Autos. Aber wir wollten ein anderes Leben. Ein einfaches, verständliches Leben. Wir haben fünf Kinder, drei sind jetzt bei uns im Altai, sie sind zwölf, acht und vier Jahre alt. Zwei erwachsene Kinder sind noch in Europa', erzählte er."
Heinrich berichtete den Journalisten, dass er viele E-Mails von Menschen aus Deutschland bekomme, die ebenfalls nach Russland ziehen wollten. "Ich verbringe die Hälfte meiner Zeit mit diesen Beratungen", klagte er. Manche kämen, um sich einen möglichen Wohnsitz genauer anzusehen. "Gerade ist der Sohn einer wohlhabenden Frau abgereist", erzählt Heinrich von einem seiner jüngsten Gäste, "sie haben schon beschlossen, hierherzuziehen, sie verkaufen alles in Deutschland." Und das, obwohl der neue Einwanderer kein Russlanddeutscher ist. Die Gründe für den Umzug sieht Heinrich so:
"Wegen der zunehmenden Spannungen in der deutschen Gesellschaft sind die Menschen verbittert. Es gibt immer weniger Freiheit … und die Russophobie irritiert bereits selbst die Deutschen. Mein Neffe hat seinen Job verloren, weil er sich unpassend über Russland geäußert hat. Und dann sind da noch die LGBT-Menschen. Nein, niemand ist gegen solche Menschen, aber warum sollten sie derartig hochgespielt werden? Einfach unheimlich."
"Die Flucht der Deutschen aus der Bundesrepublik hat bereits begonnen. Würde Russland wie zu Zeiten Katharinas der Großen den Deutschen ermöglichen, auf seinem Territorium verdichtet zu leben, würde ein sehr großer Teil derer, die jetzt auf gepackten Koffern sitzen, nach Russland gehen", glaubt der deutsche Unternehmer und Ex-Bundestagsabgeordnete der Partei Alternative für Deutschland, Waldemar Gerdt. Im vergangenen Jahr hätten mehr als 180.000 Bundesbürger die Republik verlassen, betonte er. Die meisten von ihnen gehörten zu kleinen und mittleren Unternehmen. Davon haben 6.500 Menschen ein Jahreseinkommen von mehr als einer Million Euro, so Gerdt. In einem Gespräch mit dem Portal Business Online erklärt er:
"Unter Russlanddeutschen wie mir, die einst glücklich waren, in ihre historische Heimat zurückzukehren, beobachte ich eine totale Reisestimmung. Es gibt bereits einige von uns, die dauerhaft in Lateinamerika leben werden, und ich denke, dass dieser Prozess sich in naher Zukunft noch verstärken wird. Die Wirtschafts- und Migrationskrise sowie die berüchtigte "Gender"-Ideologie, die schon in Kindergärten und Schulen aufgezwungen wird, zeigen ihre Wirkung. All dies zwingt die Menschen dazu, ein "neues Land" zu suchen, in dem sie sich und ihren Glauben bewahren können."
Sollte die Umsiedlung von Deutschen nach Russland an Dynamik gewinnen und sich zu einem Massenphänomen entwickeln, wird dies nicht die erste – oder gar die zweite – Auswanderungswelle von deutschem Boden nach Russland sein. Seit der Herrschaft Iwans des Schrecklichen entstanden in den russischen Städten deutsche Siedlungen, und deutsche Einwanderer gehörten der russischen wissenschaftlichen, kulturellen und politischen Elite an. Unter Peter dem Großen und Katharina der Großen wurde die Aussiedlung der Deutschen in Russland zu einer Massenerscheinung.
Der Begründer der russischen Kosmonautik, Boris Rauschenbach, der legendäre sowjetische Spion Richard Sorge, der Schöpfer der russischen Komödie Denis Fonwisin, der Regisseur Wsewolod Meyerhold und der Pianist Swjatoslaw Richter, der Archäologe Heinrich Schliemann, der Troja entdeckte, die Dichterin Marina Zwetajewa, der Revolutionär und Philosoph Aleksander Herzen und viele, viele andere sind Nachkommen jener Deutschen, die einst ins Russische Reich auswanderten. Und nicht zu vergessen: Ludwig Knoop, der Urururgroßvater der Chefin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Ein Geschäftsmann, ein Werksbesitzer und ein sagenumwobener Textilmagnat. Knoop wurde der "Baumwollkönig" genannt – er kam im Alter von achtzehn Jahren nach Russland, übernahm mit der Zeit die gesamte Textilindustrie des Reiches, brachte schließlich britische Industrietechnologie sowie amerikanische Baumwolle nach Russland und rettete dadurch so nebenbei auch den amerikanischen Markt in einer Zeit der Wirtschaftskrise.
Eine der berühmtesten Deutschen, die Russland nicht nur Weltruhm, sondern auch die Herrschaft im eurasischen Raum einbrachte, war Sophie Auguste Friederike von Anhalt-Zerbst. Sie wurde zur russischen Kaiserin Katharina die Große, die die Krim sowie jene ukrainischen Gebiete in das Reich eingliederte, um die derzeit ein Krieg tobt – der die deutschen Nachkommen der Kaiserin wieder nach Russland bringt.
"Mit Russland kommt die Hoffnung der Welt. Nicht in Bezug auf das, was manchmal als Kommunismus oder Bolschewismus bezeichnet wird - nein! Aber die Freiheit - die Freiheit! Dass jeder Mensch für seinen Mitmenschen leben wird. Das Prinzip ist dort geboren. Es wird Jahre dauern, bis sich das heraus kristallisiert, doch aus Russland kommt die Hoffnung der Welt wieder.“ Edgar Cayce 1877-1945
Das Buch gibt einen guten Überblick über die geo-politischen Hintergründe von 1.+2. Weltkrieg. Allerdings fehlt die spirituelle Dimension.
Ein Geheimbund um Cecil Rhodes, Rothschild, Milner, Esher, Grey, Breit, Starr, Sead planten den 1. Weltkrieg mit 17 Mio. Toten. Die die US-Eliten inszenierten den 2. Weltkrieg mit 50 Mio. Toten...
Video: Salomos Tempel war nicht in Jerusalem! 6.11.24 Scheindemokratie Wie funktionieren die AfD in Berlin + ganz Deutschland? Warum nutzt die AfD ihr Potential nicht, ist sie gefesselt, von wem? 13.11.24
die beste schule die ich kenne. sie wurde geschlossen - weiss jemand mehr? 11 Jahre Schule in einem Jahr! Ich war persönlich dort und habe mit Michael Petrowitsch Schetinin ein Interview geführt. 20.05.2015 - mein ältestes inserat hat bereits 48'664 clicks. neu ein link zu ISKA - einer neuen schetinin-schule.
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24.10.24 a pro po im nebel ruhet noch die welt, noch träumen wald und wiesen, bald siehst du, wenn der schleier fällt, herbstkräftig die gedänfte welt in warmem golde fliessen. eduard mörike herzlicher gruss aus gääss bettina
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spiritualität in die menschheit bringen: wahrheit-freiheit-liebe. kapitalismus abschaffen: drei-gliederung einführen vom diabolischen zu einem spirituellen geldsystem
die auseinandersetzung zwischen den satanistischen machthabern der alten welt (USA/GB/NATO/EU ca. 12% der welt-bevölkerung) und den befürwortern einer neuen multipolaren welt von souveränen völkern (russland/china/BRICS+/SCO ca. 88% der weltbevölkerung) spitzt sich immer mehr zu. 26.10.22: Beschäftigt Euch mit Friedrich Schiller!
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ÜBERLAND-REISE nach INDIEN + HIMALAYA Ein Abenteuer für den Winter 7 Routen; Rundreisen Iran+Indien diverse Bergfahrten im Himalaya. Du kannst auch deine Wunsch-destinationen einbringen!!!
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Im Nordosten Brasiliens wird von einer Schule aus ein utopisches Projekt realisiert: Auf einem 93 ha-Gelände entstehen Schulgebäude, Werkstätten, Wohnsiedlung, eigene bio-Landwirtschaft, Aufforstung…
geht an 12'000 abos. ich sammle die perlen aus der riesigen informationsflut und erleichtere dir den zugang zum wesentlichen - mit dem focus auf geopolitik und prognosen aus spiritueller sicht, lichtblicke die motivieren und hintergrund-informationen. anstatt das system zu bekämpfen, ist es viel effektiver, sich selbständiger und unabhängiger zu machen – innerlich und äusserlich...
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