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Analysen: 6.-13.1.22: Thierry Meyssan: Washington setzt den RAND-Plan in Kasachstan fort, dann in Transnistrien/ Massaker in Kasachstan: Die USA treffen Russlands weichen Unterleib/ Thierry Meyssan: Russland will die USA zwingen, die UN-Charta zu respekti

Russland macht ernst – und führt nach Punkten

Der Westen hat die Zeitenwende noch immer nicht erkannt – oder er will sie nicht wahrhaben. Er glaubt, weiterhin so vefahren zu können wie zu den Zeiten, als die Sowjetunion durch die Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges und ihre technologische Rückständigkeit oder auch als Russland nach dem Untergang der Sowjetunion geschwächt war.
 

von Rüdiger Rauls

Aus den Äußerungen maßgeblicher westlicher Politiker und Meinungsmacher geht hervor, dass man weiterhin glaubt, nach der alten Manier der Diplomatie und endlosen Verhandlungsrunden die Russen hinhalten oder gar täuschen zu können.

Diese Haltung des Westens fasst die Frankfurter Allgemeine Zeitung in ihrem Beitrag "Putins Puffer" vom 13.Januar 2022 treffend in die Worte:

"Mit Abschreckung und gleichzeitiger Dialogbereitschaft ist der Westen schon früher gut gefahren."

Das bedeutete aber in der Wirklichkeit: "Wir tun so, als ob wir es ernst meinen, aber hinter eurem Rücken schaffen wir Tatsachen, die die Kräfteverhältnisse verändern". Und nun glaubt man, dieses Spiel immer noch weiter so treiben zu können.

Trotz der Auflösung des Warschauer Vertrages hatte sich die NATO immer weiter an die Westgrenze Russlands herangeschoben. Trotz der offiziellen Beendigung des Kalten Krieges im Jahre 1997 wurden nur zwei Jahre später Polen, Ungarn und Tschechien als neue NATO-Mitglieder aufgenommen. Bald darauf folgten die baltischen Staaten. Und mit der Ukraine und Georgien wollte man die Schlinge um Russland noch enger ziehen.

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Wenn Russland dann aber Maßnahmen ergreift, diesem Treiben Einhalt zu gebieten, indem es auf eigenem Territorium Truppen an seiner bedrohten Westgrenze zusammenzieht, dann ist das Geschrei groß. Dann wird die Bevölkerung im Westen in Panik versetzt – mit der Behauptung, Putin wolle in der Ukraine einmarschieren. Vor der Jahreswende waren die Zeitungen und Medien voll mit diesen aus den Fingern gesogenen Unterstellungen.

Obwohl Putin immer wieder solche Pläne abgestritten hatte, schien der Dritte Weltkrieg nach westlicher Sicht unmittelbar bevorzustehen. Heute melden dieselben Medien, dass mit einem Einmarsch nun doch nicht zu rechnen sei. Man verhandelt miteinander, und das soll die Menschen beruhigen. Zudem erklären die hochrangigen Vertreter in Brüssel und Washington, dass man wegen der Ukraine keinen Krieg mit Russland führen wird. Wie denn auch?

Die militärischen Abenteuer in Afghanistan und der islamischen Welt haben die Schwäche des Westens offenbart. Wer nicht einmal eine Motorradarmee in Afghanistan besiegen kann, wie will der es mit einem gleichwertigen Gegner wie der russischen Armee aufnehmen? Es scheint den Herrschaften in Brüssel und Washington allmählich bewusst zu werden, dass ihr militärischer Stern sinkt. Aber man will es nicht so recht wahrhaben und glaubt in der trügerischen Vorstellung alter Stärke, mit der Androhung wirtschaftlicher Sanktionen Russland beeindrucken zu können.

Aber das schreckt Russland nicht mehr. Man hat sich vorbereitet und vorgesorgt. Auch das diplomatische Geplänkel kommt bei den Russen nicht mehr an. Sie wollen klare Ergebnisse und Zusicherungen nach all den gebrochenen Zusagen und nicht eingehaltenen Versprechen. Die Russen spielen nicht mehr mit. Sie machen ernst. Vor zwei Jahren hatte man sich wegen Ergebnislosigkeit aus dem NATO-Russland-Rat verabschiedet. Worüber soll man verhandeln, wenn die Ernsthaftigkeit des Verhandlungspartners fehlt? Was nützen Vereinbarungen, wenn die Gegenseite sich nicht daran hält? Was bringen Angebote, wenn diese nur missbraucht werden, um weitergehende Forderungen zu stellen?

Nun spielen die Russen ein neues Spiel mit neuen Regeln. Entgegen dem üblichen diplomatischen Verfahren hat man Forderungen aufgestellt und diese auch zugleich der Weltöffentlichkeit mitgeteilt. Es wird nicht mehr getuschelt in den Hinterzimmern. Die Welt soll erfahren, was Russland will und was es dafür an Sicherheitsgarantien anbietet. Das war der erste Schritt, mit dem der Westen nicht gerechnet hatte. Dementsprechend groß war die Aufregung unter den westlichen Meinungsmachern und Politikern.

Aber es war nur der erste Schritt. Der nächste bestand im Ausschluss der NATO und der EU-Europäer aus den Verhandlungen. Russland verhandelt mit den USA. Man redet nicht mit dem Hänschen, wenn es Hans ist, der die Entscheidungen trifft. Denn Russland weiß: Die NATO macht, was die Amerikaner wollen, und die Europäische Union nickt dazu oder sie könnte sich einen anderen atomaren Beschützer suchen.

Nun jammern diese Europäer, dass sie bei den Verhandlungen, in denen es um ihre eigene Sicherheit geht, nur am Katzentisch sitzen dürfen. Aber sie sind auch nicht in der Lage, sich auf eine Politik zu einigen, die die Sicherheitsinteressen Russlands ernst nimmt und damit auch die Vertretung der eigenen Interessen in die eigene Hand nimmt – unabhängig von den USA. Ein entsprechender Vorschlag Macrons wurde als Ausscheren aus dem NATO-Konsens abgetan. NATO-Generalsekretär Stoltenberg beließ es lieber bei dem alten Spiel, von Russland Vorleistungen zu verlangen. Der entscheidende Schritt im neuen Spiel aber wurde deutlich nach dem Telefonat, das Putin und Biden zum Jahreswechsel geführt hatten. Es war kein freundliches und schon gar kein erfreuliches für den US-Amerikaner. Denn Putin hatte ihm unmissverständlich klar gemacht, dass zu Beginn des Jahres 2022 die russische Marine mit den neuen Überschallwaffen ausgestattet wird, die kurze Zeit zuvor erfolgreich auf See getestet worden waren.

Er hat Biden deutlich gemacht, dass die Anflugzeit dieser neuen Raketen von See auf die USA genau so kurz sein wird wie die derjenigen, die die USA in der Ukraine aufzustellen im Sinn haben. "Die Flugzeit für diejenigen, die den Befehl geben, beträgt ebenfalls fünf Minuten." Damit hat Putin die USA gemeint, und offensichtlich hat diese Aussicht bei Biden Wirkung gezeigt. Denn bei den Verhandlungen zwischen den Amerikanern und den Russen in Genf "könnte es insbesondere um eine Begrenzung der Stationierung von US-Raketen in Europa gehen, die eine Bedrohung für Russland darstellen könnten."

Die Stationierung eigener Raketen in der Ukraine scheint den Amerikanern zu heikel zu werden, wenn dafür ihr eigenes Territorium vergleichbar bedroht ist, nicht mehr nur Europa wie bisher. Aber die Russen scheinen sich nicht mehr nur darauf zu beschränken, die NATO und die Amerikaner von den eigenen Grenzen fern zu halten.

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Diese defensive Strategie, die Russland und früher die Sowjetunion vertreten haben, ist erweitert worden um eine offensive Komponente, die Bedrohung der USA vor der eigenen Haustür. Waren die Sowjets von 60 Jahren noch gezwungen, im Interesse des Weltfriedens ihr Bedrohungspotential von Kuba abzuziehen, so ist heute das russische "Kuba" überall dort, wo russische Schiffe sich den amerikanischen Küsten nähern können.

Anscheinend hat das Telefonat Putins mit Biden diesem die Augen geöffnet über diese veränderte Weltlage. Es ist vorbei mit der komfortablen Lage Amerikas, Tausende Kilometer entfernt von den russischen Interkontinentalraketen. Es ist vorbei mit den unterschiedlichen Vorwarnzeiten für die USA, für Russland und für die europäischen Hauptstädte. Für Washington betragen sie nun genauso gut nur noch fünf Minuten von den russischen Schiffen wie die der in Europa stationierten Raketen bis zum Einschlag in Moskau.

Die russischen Raketen sind mittlerweile genauso nahe an Washington, D.C. herangerückt wie die amerikanischen Raketen in Europa an Russland. Das ist die veränderte Weltlage und damit scheint sich Washington erst einmal vertraut machen zu müssen. Diese veränderte Lage drückt sich nicht nur in den Veränderungen durch die überlegene russische Waffentechnik aus. Sie drückt sich auch darin aus, dass Russland diesen Vorteil unbeirrbar zu nutzen gewillt ist.

Es gibt kein Taktieren mehr, um Ergebnisse zu verschleppen. Es gibt kein Verhandeln mehr, das nicht ernst gemeint ist. Russland hat klar zum Ausdruck gebracht, dass es nach den Gesprächsrunden mit den USA und der NATO Ergebnisse für die eigene Sicherheit haben will. Anderenfalls wird man entscheiden, ob es weitere Gespräche überhaupt noch geben wird.

Und es gibt noch eine weitere Ansage Putins, die über die Verweigerung weiterer Gespräche hinausgeht und nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollte: Alles weitere wird dann "von den Vorschlägen abhängen, die mir unsere Militärexperten unterbreiten werden."(Der FAZ-Kommentar vom 27.12.2021 darauf: "Putin droht dem Westen")

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Was das im Einzelnen bedeutet, darüber kann im Moment nur spekuliert werden, aber es hört sich besonnen, selbstbewusst und auch entschlossen an. Die USA und die NATO werden es dann wohl bald erfahren, was gemeint ist, sollten sie die Vorschläge Russlands nicht ernst nehmen. Aber schon vor dem Abschluss der Verhandlungsrunde in der zweiten Januarwoche haben die Russen am 14. Januar 2022 bekannt gegeben, dass sie sich die Stationierung russischer Truppen in Venezuela und auf Kuba vorbehalten, und damit klar gemacht, wie ernst sie es meinen.

Damit hatten die USA wohl nicht gerechnet, als die Russen drohten, ebenfalls neue Raketen aufzustellen, wenn die NATO welche in der Ukraine stationiert. Diese Drohung bezog sich vielleicht gar nicht auf die Grenze der Ukraine, sondern auf die Grenzen der USA, auf ihrem eigenen Kontinent. Es wird sich zeigen, ob die US-Amerikaner nun auch bereit sind über Truppenstationierungen zu verhandeln, so wie sie plötzlich bereit waren, über die Aufstellung von Raketen in der Ukraine zu sprechen, als sie merkten, dass es ihnen ans eigene Hemd geht.

Das Verhalten Russlands ist für den Westen unberechenbarer geworden. Die Russen verhalten sich anders, als der Westen es nach den alten Spielregeln, nach seinen Spielregeln gewohnt war. Es ist ein neues Spiel, und die Russen führen nach Punkten.

RT DE bemüht sich um ein breites Meinungsspektrum. Gastbeiträge und Meinungsartikel müssen nicht die Sichtweise der Redaktion widerspiegeln.

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Steigende Spannungen (2)e

Washington setzt den RAND-Plan in Kasachstan fort, dann in Transnistrien

Die seit einer Woche sich abspielenden Ereignisse in Kasachstan sind der fünfte Teil eines Plans der RAND Corporation, von denen der sechste in Transnistrien stattfinden wird. Die vorherigen vier Episoden fanden in den letzten zwei Jahren in der Ukraine, in Syrien, in Weißrussland und in Berg-Karabach statt. Es geht darum, Russland zu schwächen, indem man es zu einem überzogenen Truppenaufmarsch zwingt.

 
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OVKS-Truppen begannen sich nach Kasachstan zu verlegen.

Dieser Artikel folgt auf:
Russland will die USA zwingen, die UN-Charta zu respektieren“, 4. Januar 2022.

US-Präsident Joe Biden reagierte auf Russlands Vorschlag für einen Vertrag, der den Frieden auf der Grundlage der gewissenhaften Einhaltung der UN-Charta und des gegebenen Wortes [1] garantiert, während eines Telefongesprächs mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin am 30. Dezember 2021. Es überrascht nicht, dass er nicht auf den Inhalt der russischen Anfrage reagierte und lediglich einen möglichen Stopp der US-Operationen in der Ukraine erwähnte.

Die RAND Corporation hat einen Plan entwickelt, um einen überzogenen Einsatz der russischen Streitkräfte zu provozieren und damit dieses Land zu schwächen.

Gleichzeitig entfesselte der Nationale Sicherheitsrat der USA mehrere Aktionen gegen Russland. Es geht nicht darum, Regierungen zu stürzen oder neue Kriege zu beginnen, sondern Moskau zu zwingen, außerhalb seiner Grenzen so zu intervenieren, dass es sich selbst schwächt. Die Russische Föderation hat bereits ein gigantisches Territorium, das sie mit einer Bevölkerung von nur 150 Millionen nicht voll bewirtschaften kann.

Im Mai 2019 listete die Rand Corporation, der Think-Tank des militärisch-industriellen Komplexes der USA, diesbezüglich sechs Optionen auf [2]:
 1. Bewaffnung der Ukraine;
 2. Die Unterstützung für Dschihadisten in Syrien zu erhöhen;
 3. Förderung eines Regimewechsels in Belarus;
 4. Die Spannungen im Südkaukasus auszunutzen;
 5. Reduzierung des russischen Einflusses in Zentralasien;
 6. Mit der russischen Präsenz in Transnistrien wettstreiten.

Die Unterstaatssekretärin für politische Angelegenheiten, Victoria Nuland, reiste vom 11. bis 13. Oktober 2021 nach Moskau, um sich mit der russischen Regierung zu treffen. Letztere hob ausnahmsweise das für sie in Russland geltende Reiseverbot auf [3]. Frau Nuland ist in der Tat keine gewöhnliche Beamtin. Sie ist eine US-amerikanische Deep State-Figur, die an allen Regierungen teilnimmt, ob Republikaner oder Demokraten, mit Ausnahme der Jacksonischen Regierung von Präsident Donald Trump. Sie war es, die 2001 die Alliierten für den Kampf in Afghanistan aufrief, trotz des Widerstands des französischen Präsidenten Jacques Chirac und des deutschen Bundeskanzlers Gerhard Schröder. Sie war es, die Israel am Ende des Krieges gegen den Libanon 2006 rettete und einen einseitigen Waffenstillstand organisierte, um die Demütigung einer militärischen Niederlage zu vermeiden. Und wieder war sie es, die 2014 die Maidan-Farbrevolution organisierte, um den ukrainischen Präsidenten Viktor Janukowitsch zu stürzen und ihn durch Nazis zu ersetzen. Man konnte damals die Verachtung sehen, die sie den Europäern entgegenbringt, was in Brüssel für Unbehagen sorgt und die Sanktionen Moskaus auslöst.

Während der Farbrevolution in der Ukraine kam Victoria Nuland und verteilte Sandwiches und Getränke an Neonazis auf dem Maidan-Platz.

Frau Nuland gehört einer illustren neokonservativen Familie an. Ihr Ehemann ist kein geringerer als Robert Kagan, einer der Gründer des Projekts für ein neues amerikanisches Jahrhundert (Project for a New American Century - PNAC), der die Mittel für den Aufstieg von George W. Bush (dem Sohn) ins Weiße Haus aufbrachte und sich "ein neues Pearl Harbor" wünschte, das die Anschläge vom 11. September Wirklichkeit werden liess. Ihr Schwager Frederick Kagan ist eine Pfeiler des American Enterprise Institute. Er war der Schöpfer der US-Politik für die Besetzung Afghanistans und des Irak. Ihre Schwägerin, Kimberly Kagan, ist Präsidentin des Institute for the Study of War. Sie spielte eine führende Rolle in allen Kriegen des "Erweiterten Nahen Ostens", insbesondere in der Politik der Verstärkung (the surge) im Irak.

Victoria Nuland hatte ihre Umgangsart mit Russland in einem provokanten Artikel in Foreign Affairs im Juli 2020 mit dem Titel "Putin festnageln" [4] erläutert. Die neokonservative Autorin arbeitete damals für die ehemalige demokratische Außenministerin Madeleine Albright und skizzierte, was der nächste Präsident gegenüber Moskau tun sollte. Nachdem sie ein Russland in Trümmern und einen Putin in verzweifelter, auswegloser Lage dargestellt hatte, schlug sie vor, einen neuen START-Vertrag auszuhandeln, die Nutzung des Internets durch die Russen zu bekämpfen, den Beitritt der Ukraine zur EU (dann zur NATO) und die bewaffnete Opposition in Syrien zu unterstützen. Sie stellte sich US-Investitionen in Russland vor, um dieses arme Land zu modernisieren, im Austausch für eine politische Ausrichtung des letzteren mit den "westlichen Demokratien". Der Kreml, der ihre Beschreibung nicht anerkennt, empfing sie dennoch, wie er auch die Abhaltung des Biden-Putin-Gipfels in Genf akzeptiert hatte, obwohl der US-Präsident seinen russischen Amtskollegen im Fernsehen beschimpft hatte.

Aus diesen geschlossenen Sitzungen ist nichts durchgesickert. Aber es ist sehr wahrscheinlich, dass Frau Nuland Russland erneut bedroht hat, denn das ist es, was sie seit zwanzig Jahren ununterbrochen tut. Auf jeden Fall bestätigte der russische Außenminister Sergej Lawrow, dass sie nicht bereit sei, die Umsetzung des Minsker Abkommens zur Lösung der ukrainischen Krise zu unterstützen.

Sobald ihre Reise nach Moskau vorbei war, begab sich Victoria Nuland nach Beirut, um die neue Regierung von Najib Mikati zu treffen, dann nach London, um Sturm zu läuten. Sie kündigte dort an, dass Moskau Truppen an der ukrainischen Grenze zusammenlege und sich auf eine Invasion des Landes vorbereite.

Drei Wochen später eilte CIA-Direktor William Burns nach Moskau, um zu reparieren, was Victoria Nuland kaputt gemacht hatte. Er bemühte sich um Versöhnlichkeit und wurde von Präsident Putin selbst empfangen.

Washington hat jedoch jetzt aufgehört, Wechselbäder zu bereiten. Nach der Rüstung der Ukraine (1), der Unterstützung der Dschihadisten in Syrien (2), dem Versuch (3) eines Regimewechsel in Weißrussland [5], nach der Nutzung der Spannungen im Südkaukasus (4) mit dem aserbaidschanischen Angriff auf Armenien [6], versucht Washington nun den Einfluss Moskaus in Kasachstan (5) zu verringern und sollte bald in Transnistrien (6) mit Russland wettstreiten. Kurz gesagt, es verfolgt den Plan der Rand Corporation.

Kasachstan

In der zentralasiatischen Kultur ist der Stammesführer eine Art Kublai Khan und seine Familie sind privilegierte Menschen. Kasachstan ist erst seit wenigen Jahren eine Nation. Das Land verdankt das Präsident Nursultan Nazerbayev, der in der Lage war, verschiedene Stämme in einem Verbund zusammenzuschließen. Sein Nachfolger, Präsident Kassym-Jomart Tokajew, demokratisierte das Land, aber das Verhalten ist immer noch von der türkisch-mongolischen Kultur beeinflusst.

Am 2. Januar 2022 schlugen Proteste gegen die Erhöhung der Gaspreise um 13% in Unruhen um. Koordinierte Gruppen griffen öffentliche Gebäude und oft lokale Geschäfte an. Scharfschützen schossen von Dächern, sowohl auf Demonstranten als auch auf Polizisten. Militärische Waffenkammern wurden angegriffen. Die Beute wurde unter den angreifenden Gruppen verteilt. Das Phänomen hat sich im ganzen Land wiederholt. Das Taldykorgan-Gefängnis, in dem Islamisten gefangen gehalten werden, wurde ebenfalls angegriffen.

Die Operation wird von Dschihadisten angeführt, die in Syrien gekämpft haben, und von ehemaligen afghanischen Kollaborateuren der CIA. Die Gruppen, die sie anführen, bestehen aus kasachischen Islamisten.

Präsident Kassym-Jomart Tokajew hat die Legitimität der Proteste anerkannt und ist hart gegen Terroranschläge vorgegangen. Er rief den Belagerungszustand aus und verhaftete den Präsidenten des Sicherheitsrates, Karim Massimov, einen ehemaligen Bankier, der zweimal Premierminister und Leiter der Präsidialverwaltung war. Er ist derzeit wegen Hochverrats angeklagt. Dann ernannte Tokajew seinen Nachfolger und berief den Sicherheitsrat ein.

Die Berichte seiner Regierung beziffern die Zahl der Aufständischen auf rund 20.000, darunter sowohl ausländische Dschihadisten und Randalierer als auch kasachische Islamisten. Das Land hatte viele Jahre lang freundliche Beziehungen zu Israel unterhalten, lange vor dem Kushner-Plan zur Normalisierung. Wenn der ehemalige Präsident Nasarbajew während der Sowjetzeit antireligiöse Positionen innehatte, bekehrte er sich später und pilgerte nach Mekka. Kirchen wurden erlaubt, vorbehaltlich der Registrierung. Jedes Jahr findet ein interreligiöser Gipfel statt, vergleichbar mit dem, den der Vatikan in Assisi organisiert.

Kasachstan unterscheidet die Religionen, was auch immer sie sein mögen, vom politischen Islam, der verboten ist. Die Muslimbruderschaft und die Hizb ut-Tahrir (Befreiungspartei) entwickelten sich jedoch mit Hilfe des britischen MI6 in ganz Zentralasien. Um diesen Separatismus zu bekämpfen, wurde übrigens die Shanghai Cooperation Organization gegründet.

Der Sicherheitsrat hat dem Kreml die Informationen übermittelt, die ihm bereits über die Verschwörung gegen das Land vorliegen. Er bat die Organisation des Kollektivvertrags (OSTC) um Hilfe, um die Dschihadisten zu bekämpfen. Präsident Tokajew befahl seinen Sicherheitskräften sofort, ohne Vorwarnung zu schießen und die Dschihadisten zu töten, die sie finden würden [7].

Die OVKS entsandte sofort 2500 Soldaten, Armenier, Weißrussen, Russen und Tadschiken, unter dem Kommando von General Andrei Serdyukov, Oberbefehlshaber der Fallschirmjäger der Russischen Föderation. Die Volksrepublik China hat angekündigt, dass sie bereit sei, notfalls zu helfen.

Die Türkei hat Präsident Tokajew ihre Unterstützung gegeben, was bedeutet, dass sie nicht in die islamistische Verschwörung verwickelt war. Afghanistan hat dasselbe getan, was weniger überraschend ist, da auf der einen Seite die Taliban Deobandis [eine sunnitisch-islamische Erweckungsbewegung , Anm. d. Übersetzers] sind und auf der anderen Seite die Afghanen, die an dem dschihadistischen Angriff teilnehmen, ehemalige CIA-Kollaborateure sind, die aus dem Land geflohen sind [8].

Bald erfuhr man, dass das National Endowment for Democracy (NED) [9], dessen ehemalige Verwalterin Victoria Nuland ist, seit der Ankunft von Joe Biden im Weißen Haus Millionen von Dollar ausgegeben hatte, um die Demokratie in Kasachstan "auszuweiten".

Vor einigen Jahren verlieh Dariga Nasarbajewa einen Preis an Thierry Meyssan für seine Arbeit als Journalist.

In der Vergangenheit gründete der ehemalige Energieminister Mukhtar Ablyazov mit dem Schwiegersohn von Präsident Nazerbayev, Rakhat Aliyev, eine (nicht anerkannte) Oppositionspartei, die Demokratische Wahl Kasachstans (QDT). Gemeinsam versuchten sie, ihn mit Hilfe von George Soros zu stürzen. Aliyev starb 2015 im Gefängnis in Österreich, während Ablyazov ins Exil nach Großbritannien und dann nach Frankreich ging. Mehrfach in der Europäischen Union wegen Mordes in Russland verhaftet, wurde er nie ausgeliefert. Er erhielt politisches Asyl in Frankreich und hält sich seit mehr als einem Jahr in Paris auf. Schon am ersten Tag des Aufstands startete er einen Aufruf zum Sturz des Regimes, d.h. nicht nur den Präsidenten Kassym-Jomart Tokajew, sondern auch den ehemaligen Präsidenten Nursultan Nasarbajew, der jetzt offiziell im Ruhestand ist, aber immer noch sehr einflussreich ist.

Laut einigen unbestätigten Quellen wäre Mukhtar Ablyazov mit dem Neffen von Präsident Nazerbayev, Samat Abish, einem ehemaligen stellvertretenden Direktor des Geheimdienstes, verbunden. Berichten zufolge wurde dieser am 7. Januar wegen Hochverrats verhaftet. Er ist als militanter Vertreter des politischen Islam bekannt– wie sein Vater -, der eine gigantische Moschee in Almaty baute.

Präsident Nursultan Nasarbajew kehrte in die Hauptstadt zurück. Wenn sein Gesundheitszustand es zulässt, könnte er die Sache selbst wieder in die Hand nehmen, vor allem mit Hilfe seiner Tochter Dariga Nasarbajewa.

Das Dnjestr-Tal (Transnistrien) wird durch einen kleinen roten Streifen dargestellt, der zwischen Moldawien im Westen und der Ukraine im Osten eingekeilt ist. Es hat keinen Zugang zum Schwarzen Meer und konnte sich daher nicht der Krim anschließen.

Transnistrien

Laut dem RAND-Plan, wird nach Kasachstan, Transnistrien an die Reihe kommen.

Die Vereinigten Staaten mobilisierten die Europäische Union, um eine Wirtschaftsblockade gegen diesen nicht anerkannten Staat zu betreiben, dessen Bevölkerung sich während der Auflösung der UdSSR durch ein Referendum von Moldawien trennte. Beamte der EU-Mission zur Unterstützung des Grenzschutzes in Moldawien und der Ukraine (EUBAM) unter der Leitung von Stefano Sannino (dem ehemaligen OSZE-Vertreter in Serbien) überwachen die moldauischen und ukrainischen Zölle (die nicht Mitglied der EU sind), um das Land seit dem 1. Januar 2022 zu blockieren. Russland wird gezwungen sein, die ehemalige sowjetische Weltraumbasis zu einer Luftbrücke umzubauen, um die 500.000 Einwohner der Enklave zu ernähren.

Die Europäische Union organisiert die Blockade Transnistriens, indem sie sich auf die Ukraine und Moldawien stützt, zwei Staaten, die der EU nicht beigetreten sind.

Die Bürger der Europäischen Union haben dies vergessen, aber 1992 hatten die Vereinigten Staaten schon vergeblich versucht, Transnistrien (heute die moldauische Republik Dnjestr) mit einer aus rumänischen Gefängnissen rekrutierten Armee militärisch zu zerschlagen [10]. Der Mut dieser Bevölkerung, die dem Modell der Sowjets und vor allem ihrer Frauen treu geblieben ist, hat das CIA-Projekt zum Entgleisen gebracht.

Es sollte beiläufig angemerkt werden, dass, während die Bevölkerung von Transnistrien Russisch spricht, drei Dörfer weiterhin Französisch sprechen. Sie werden von Nachkommen von Napoleons Grognards [eine alte Garde von Napoleon, Anm. des Übersetzers] bewohnt, die während des Russlandfeldzugs dort heirateten und sich dort niederließen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Washingtons Antwort auf Moskaus Vorschlag eines Vertrags zur Sicherung des Friedens zwar offiziell ein Stopp seines Vormarsches nach Osten war, inoffiziell aber bedeutet, dass Washington immer noch die Fähigkeit hat, Schaden anzurichten.

 
 
 

 

 

Massaker in Kasachstan: Die USA treffen Russlands weichen Unterleib

Die Lage an den Grenzen Russlands spitzt sich vor den Gesprächen mit dem Aussenministerium und der NATO weiter zu
Von Anna Sedowa, SP, 06.01,2022
08. Januar 2022
Gibt es einen Zusammenhang zwischen den schweren Protesten in Kasachstan und den bevorstehenden Gesprächen über Sicherheitsgarantien zwischen den USA und Russland, handelt es sich um einen kasachischen "Maidan"?

Am 6. Januar räumte die Polizei in Almaty aktiv die Straßen von Demonstranten. Das Innenministerium erklärte, dass "alle Maßnahmen ergriffen werden, um Zuwiderhandelnde festzunehmen". Etwa zweitausend Personen wurden in Polizeigewahrsam genommen. Zur gleichen Zeit, so berichten Reporter vor Ort, begannen gegen 16 Uhr Schüsse auf dem Platz der Republik im Zentrum der Stadt.

Es sei daran erinnert, dass bereits früher OVKS-Friedenstruppen nach Kasachstan entsandt wurden. Das russische Außenministerium erklärte in einer offiziellen Erklärung, die Russische Föderation betrachte die Proteste in Kasachstan, die am 2. Januar begannen, als "einen Versuch, die Sicherheit und Integrität des Staates mit gewaltsamen Mitteln zu untergraben, indem ausgebildete und organisierte bewaffnete Einheiten eingesetzt werden, die von außen inspiriert wurden.

Obwohl in der Erklärung nicht genau angegeben wird, woher die Proteste "von außen" inspiriert wurden, scheinen im Zusammenhang mit den "Farbrevolutionen" in der ehemaligen Sowjetunion und darüber hinaus in den letzten Jahren die USA der offensichtlichste Kandidat für diese Rolle zu sein. Washington selbst hat jedoch einen Tag vor der Erklärung des russischen Außenministeriums jede Andeutung über seine Beteiligung an kasachischen Veranstaltungen zurückgewiesen. Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Jennifer Psaki, nannte solche Anschuldigungen "verrückt und falsch":

"Wir haben eine Reihe von verrückten russischen Behauptungen gehört, dass die Vereinigten Staaten dahinter stecken. Bei dieser Gelegenheit möchte ich betonen, dass sie völlig falsch und Teil der üblichen russischen Desinformationsanweisungen sind. Davon haben wir in den letzten Jahren eine ganze Reihe gesehen", sagte sie. Psaki rief die Demonstranten auf, ihre Forderungen friedlich vorzubringen und die Behörden zur Zurückhaltung aufzufordern.

Dennoch haben einige Experten die Proteste in Kasachstan bereits mit den bevorstehenden Gesprächen über Sicherheitsgarantien zwischen den USA und Russland in Verbindung gebracht.

Nach Ansicht des belarussischen Politologen Alexander Shapkovsky

"haben die Amerikaner im Vorfeld der Gespräche zwischen Putin und Biden den ersten Schlag in Russlands zentralasiatischem Unterbauch geführt und damit versucht, entweder Kräfte und Gelder von der ukrainischen Seite abzulenken oder die russischen Kräfte so weit wie möglich zu zerstreuen".

Der Vorsitzende der KPRF, Gennadi Sjuganow, schrieb in seinem Telegramm-Kanal, dass

"die Unruhen in Kasachstan zwar von der Regierung selbst provoziert wurden, die die Gaspreise verdoppelt hat", dass sie aber "aktiv von Kräften genutzt werden, die Russland einen hybriden Krieg erklärt haben".

"Diesmal versuchen sie, Kasachstan zu übernehmen, das reich an natürlichen Ressourcen ist und die längste Grenze der Welt - mehr als 7.500 km - mit unserem Land hat. Es ist wichtig zu verstehen, dass es ohne enge sozioökonomische und politisch-diplomatische Beziehungen zu den GUS-Staaten keinen Frieden in unseren Breitengraden geben wird. Wir sind von der NATO von allen Seiten umzingelt. Der kollektive Westen wird alles tun, um die Lage an den russischen Grenzen zu destabilisieren", schrieb der Politiker.

Eine ähnliche Meinung wird in der Ukraine geäußert, wo man die "farbigen Revolutionen" aus erster Hand kennt.

"Kaum jemand würde bestreiten, dass der Ausbruch in Kasachstan genau zum richtigen Zeitpunkt erfolgte, nämlich mitten in der Verschärfung der Beziehungen zwischen Russland und dem Westen. Es ist also aus mindestens drei Gründen für die Amerikaner von Vorteil. 1. Um die Aufmerksamkeit Moskaus vom Donbass auf seinen OVKS-Partner zu lenken. 2. Vermutlich, um die Beziehungen zwischen Moskau und Peking zu verschlechtern - es ist unwahrscheinlich, dass sie in Nur-Sultan die gleichen Prioritäten haben. 3. Sollte dies gelingen, würde Moskau zu einem harten Durchgreifen provoziert, was für Moskau auf Jahre hinaus ziemlich vorhersehbare Folgen hätte. Und schließlich kann ich als Zeuge zweier Maidans nicht an die Spontaneität der kasachischen Proteste glauben. Warum sonst füttern sie seit einem Vierteljahrhundert Tausende von NROs?",

schrieb der bekannte ukrainische Politologe Michail Pogrebinskij auf seiner Facebook-Seite.

Michail Alexandrow, ein führender Experte des Zentrums für militärische und politische Studien des Moskauer Staatlichen Instituts für Internationale Beziehungen, ist der Ansicht, dass der Einfluss der USA auf die derzeitige Eskalation begrenzt ist, wenngleich er nicht ohne ist:

"Vor einigen Monaten habe ich gesagt, dass eine drastische Verschlechterung der Lage in Kasachstan und der Beginn eines Clankrieges - zhuz (Stammesverbände der kasachischen Stämme - Anm. d. Red.) - möglich sei. Obwohl sich die Kasachen als eine einzige Nation betrachten, gibt es bei ihnen noch immer eine starke Trennung, die auf dem Zhuz-Prinzip beruht. Dabei handelt es sich um Verwandtschafts- und Blutsbande, und auch innerhalb der Zhuzes gibt es einzelne Clans.

Jetzt gibt es in Kasachstan einen Machtwechsel. Die Macht von Nursultan Nasarbajew ist geschwächt. Und als er selbst als vollwertiger Führer an der Macht war und sich in guter Verfassung befand, gelang es ihm, die Beziehungen zwischen den verschiedenen Clan-Gruppen auszugleichen. Aber jetzt, wo er geschwächt ist, steht sein Clan auf der Kippe und zieht den Hass aller in Kasachstan auf sich, weil er alles unter seine Fittiche nimmt.

Der zweite Punkt ist, dass all dies vor dem Hintergrund einer sich verschlechternden allgemeinen Wirtschaftslage und des Coronavirus geschieht. Schließlich ist sie das Ergebnis einer ethnokratischen, weitgehend antirussischen Politik, die von den kasachischen Behörden und Nasarbajew selbst seit vielen Jahren verfolgt wird. Viele Russen sind bereits abgereist, die übrigen denken darüber nach, wie sie es tun können, und sie sind an den Angelegenheiten Kasachstans nicht sehr interessiert.

Und doch spielten die Russen in diesem Land eine stabilisierende Rolle, indem sie die Widersprüche zwischen den Clans ausglichen und als neutrale Kraft auftraten. Wenn Nasarbajew niemanden hatte, den er für ein Amt ernennen konnte, konnte er einen Russen ernennen, und das Problem schien gelöst zu sein.

Aber Nasarbajew wandte einen üblen Trick an: Er hetzte Kasachen gegen Russen auf, um Komplikationen zu vermeiden. Seiner Meinung nach hätte sie das verstreute Kasachstan vereinen sollen. Aber das Ergebnis war, dass die Russen abreisten und sich die Meinung in Russland selbst, zumindest in der Bevölkerung, über Kasachstan verschlechterte.

Stimmt, jetzt haben sie die OVKS um Hilfe gebeten, weil sie leben wollen.

SP: Sie sind also nicht der Meinung, dass der Protest von außen inspiriert wurde?

Ich würde sagen, dass es vor allem eine interne Destabilisierung gab. Was die Rolle der USA anbelangt, so bereiteten sie verschiedene Aktivisten vor, die zu diesem Zeitpunkt als Brandbeschleuniger des Protests fungieren konnten. Die Tatsache, dass die Verschärfung jetzt und nicht im Dezember oder Februar eingetreten ist, könnte tatsächlich mit den Gesprächen zwischen den USA und Russland zusammenhängen. Aber wenn es diesen inneren Widerspruch in den Menschen nicht gegeben hätte, hätte kein amerikanischer Aktivist etwas tun können.

Die Aktivisten bereiten die Menschen auf Massendemonstrationen und gewalttätige Aktionen vor, um die Polizei zu konfrontieren. Doch was in Alma-Ata geschieht, ähnelt Medienberichten zufolge - Beschlagnahmung von Krankenhäusern, Enthauptungen, Geiselnahmen - eher den Aktionen des islamischen Untergrunds. Dies übersteigt bereits den Rahmen dessen, was von amerikanischen Ausbildern gelehrt wird. Obwohl wir solche Dinge in Tschetschenien gesehen haben, scheint es mir, dass die Inbesitznahme eines Krankenhauses in Budjonnowsk die Initiative lokaler Terroristen und nicht von CIA-Ausbildern war.

Es ist gut, dass die OVKS-Truppen jetzt ins Land geholt wurden. Die kasachische Führung hat beschlossen, dass es wichtiger ist, die Situation unter Kontrolle zu halten, als alles zu verlieren. Aber Russland muss die Situation nutzen, um Druck auf die kasachischen Behörden auszuüben, damit diese ihre antirussische Politik und die Verfolgung der russischen Sprache einstellen. Den Bezirken mit russischer Bevölkerungsmehrheit muss weitgehende Autonomie eingeräumt werden (in diesen Bezirken ist es übrigens zu keinen ernsthaften Unruhen gekommen). Um dies zu erreichen, ist eine Reform der Regionalverwaltung erforderlich. Die russische Bevölkerung sollte nicht zur Geisel eines Clan-Krieges gemacht werden.

Konstantin Blokhin, ein führender Wissenschaftler am Zentrum für Sicherheitsstudien der Russischen Akademie der Wissenschaften, ist der Ansicht, dass die Verschärfung der Spannungen in Kasachstan im Interesse der Vereinigten Staaten liegt und dass die Amerikaner, ob von Washington inspiriert oder nicht, nicht zögern werden, die Situation zu nutzen.

Stehen diese Spannungen im Einklang mit den Interessen der USA?

Ich glaube, das ist es. Wir haben die Ukraine, wir haben den Versuch der Destabilisierung in Belarus, wir haben Armenien-Aserbaidschan, wir haben wachsende Spannungen in Zentralasien und jetzt haben wir Unruhen in Kasachstan.

Solche Spannungsherde in der Nähe unserer Grenzen liegen sicherlich im Interesse der Vereinigten Staaten. Je mehr davon, desto mehr wird Russland seine Ressourcen für die Lösung dieser Probleme aufwenden und nicht für den Wiederaufbau und die Stärkung seiner eigenen Wirtschaft und die Feindschaft mit den Vereinigten Staaten. Dies ist Teil der globalen Strategie der USA.

Bereits 1992 formulierte US-Verteidigungsstaatssekretär Paul Wolfowitz die so genannten Leitlinien für die Verteidigungsplanung, die als "Wolfowitz-Doktrin" bekannt wurden. Lange vor den Ereignissen auf der Krim wurde klar und deutlich erklärt, dass das Ziel der amerikanischen Außenpolitik nach dem Zusammenbruch der UdSSR darin bestand, die Entstehung eines Staates oder einer Koalition von Staaten im postsowjetischen Raum zu verhindern, die in der Lage wären, die Führungsrolle der USA in der Welt in Frage zu stellen. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion begann die gesamte amerikanische Elite, diese Hauptpriorität in die Tat umzusetzen.

Ob Washington bei der Organisation der Unruhen in Kasachstan eine Rolle gespielt hat oder an ihnen beteiligt war, bedarf einer genaueren Untersuchung. Aber es ist klar, dass es eine riesige Schatztruhe an natürlichen Ressourcen ist, ein Leckerbissen für verschiedene Akteure, einschließlich der Vereinigten Staaten. Ihr Ziel ist ein pro-amerikanisches Kasachstan, das zwischen Russland und China liegt. Die Interessen der USA sind also klar, aber die Zeit wird zeigen, wie groß ihre Rolle bei den Geschehnissen ist.

Quelle: Бойня в Казахстане: США ударили в «мягкое подбрюшье» России - Статьи - Политика - Свободная Пресса (svpressa.ru) (DeepL Übersetzung)


 

 

Steigende Spannungen

Russland will die USA zwingen, die UN-Charta zu respektieren

Russland und China haben soeben die Vereinigten Staaten schriftlich aufgefordert, die Charta der Vereinten Nationen und das darin enthaltene Wort zu respektieren. Dieser von jeglicher Aggressivität freie Schritt, stellt nicht nur das Funktionieren der UNO, der NATO und der Europäischen Union in Frage, sondern fast alle Fortschritte der USA seit der Auflösung der UdSSR. Er ist offensichtlich inakzeptabel für Washington. Aber die Hypermacht der USA ist nicht mehr das, was sie einmal war. Sie wird mit ihrem Rückzug beginnen müssen.

 
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Die heutige Welt wird von den Vereinigten Staaten von Amerika und der NATO angeführt, die sich als die einzigen Weltmächte präsentieren, während die Russische Föderation und die Volksrepublik China sowohl wirtschaftlich als auch militärisch mächtiger sind als sie.

Am 17. Dezember 2021 veröffentlichte Moskau einen Entwurf eines bilateralen Vertrags mit Washington, welcher Garantien für den Frieden [1] vorsieht, sowie einen Entwurf eines Abkommens zu dessen Umsetzung [2]. Diese Dokumente richten sich nicht gegen die Vereinigten Staaten, sie sollen sie nur dazu bringen, die Charta der Vereinten Nationen einzuhalten und ihre eigenen Verpflichtungen zu respektieren.

Am 23. Dezember, auf der Jahrespressekonferenz von Präsident Putin, löste eine Frage der Sky News Journalistin Diana Magnay eine Auseinandersetzung aus. Wladimir Putin antwortete ihr unverblümt, dass Russlands Äußerungen über das Verhalten der USA auf das Jahr 1990 zurückgingen und dass Washington sie nicht nur ignoriert habe, sondern darauf besteht, so noch weiter zu machen. Von nun an würden bald NATO-Waffen in der Ukraine stationiert werden, was für Moskau eine inakzeptable Tatsache wäre [3]. Nie zuvor hat sich ein russischer Staatsmann auf diese Weise ausgedrückt. Man muss verstehen, dass die Einrichtung von Raketen, deren Standort vier Flugminuten von Moskau entfernt ist, eine extreme Bedrohung darstellt und eine Ursache für Krieg darstellt.

Am 30. Dezember fand ein Telefongespräch zwischen den Präsidenten Biden und Putin statt. Die US-Seite hat Vorschläge zur Lösung der ukrainischen Frage gemacht, während die russische Seite die Diskussion auf die Verletzungen der UN-Charta durch die USA und das gegebene Wort zurückgebracht hat.

Die USA erwägen, ihren guten Willen zu zeigen, indem sie die Ukraine nicht in die NATO aufnehmen. Dies ist eine Art zu reagieren, welche die gestellte Frage nur am Rande beantwortet und die wahrscheinlich einen Krieg nur verhindern kann, wenn dazu noch Rückzugsmaßnahmen getroffen werden.

Offensichtlich treten wir in eine Periode extremer Konfrontation ein, die mehrere Jahre dauern wird und jeden Moment in einen Weltkrieg ausarten kann.

In diesem Artikel werden wir nun diesen Konflikt untersuchen, der im Westen vollkommen unbekannt ist.

1- Die Ausdehnung der NATO bis an die Grenze Russlands

Während des Zweiten Weltkriegs überließen die Vereinigten Staaten absichtlich die größte [militärische] Last der Sowjetunion. Zwischen 22 und 27 Millionen sowjetischen Bürger starben (13 bis 16 Prozent der Bevölkerung), verglichen mit 418.000 US-Amerikanern (0,32 Prozent der Bevölkerung). Als dieses Gemetzel endete, bildeten die Vereinigten Staaten ein Militärbündnis in Westeuropa, die NATO, auf das die UdSSR mit der Schaffung des Warschauer Paktes reagierte. Schnell erwies sich die NATO als eine Föderation, die gegen das in Artikel 2 der Charta der Vereinten Nationen [4] dargelegte Prinzip der staatlichen Souveränität verstieß, was die Länder der Dritten Welt 1955 dann auf der Bandung-Konferenz [5] auch anprangerten. Letztendlich verstieß auch die UdSSR gegen die UN-Charta, indem sie 1968 die Breschnew-Doktrin annahm und sie den Mitgliedern des Warschauer Paktes aufzwang. Als die UdSSR aufgelöst wurde und einige ihrer ehemaligen Mitglieder ein neues Militärbündnis gründeten, den Vertrag über kollektive Sicherheit [OVKS], beschlossen sie in Übereinstimmung mit der Charta der Vereinten Nationen, daraus eine Konföderation zu machen.

Um klar zu stellen, was Föderation und Konföderation bedeuten, nehmen wir ein Beispiel: Während des [US-amerikanischen] Sezessionskriegs bildeten die Nordstaaten eine Föderation, weil die Entscheidungen ihrer Regierung für alle ihre Mitgliedstaaten bindend waren. Im Gegensatz dazu bildeten die Südstaaten eine Konföderation, weil jeder Mitgliedstaat souverän blieb.

Als 1989 die Berliner Mauer und der Eiserne Vorhang fielen, wollten die Deutschen ihre Nation zu einem Land vereinen. Dies bedeutete jedoch die Ausdehnung der NATO auf das Gebiet der Deutschen Demokratischen Republik. Vorerst waren die Sowjets dagegen. Dann wurde eine Wiedervereinigung mit Neutralisierung des Territoriums der DDR in Betracht gezogen. Am Ende akzeptierte der Generalsekretär, Michail Gorbatschow, die Erweiterung der NATO durch die Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten unter der Bedingung, dass das Bündnis keine Osterweiterung anstrebt.

Der westdeutsche Bundeskanzler Helmut Kohl, sein Außenminister Hans-Dietrich Genscher und der französische Staatspräsident François Mitterrand unterstützten gemeinsam die russische Position: Die NATO müsse sich verpflichten, nicht mehr nach Osten zu expandieren. Der US-Präsident George H. Bush Sr. und sein Außenminister James Baker gaben in diesem Sinne wiederholt öffentliche Äußerungen und Verpflichtungen vor all ihren Gesprächspartnern ab [6].

Sobald die UdSSR aufgelöst war, traten drei neutrale Länder der Europäischen Union bei, Österreich, Finnland und Schweden. Die EU und die NATO sind jedoch ein und dieselbe Einheit, eine zivile und die andere eine militärische, beide mit Sitz in Brüssel. Gemäß dem Vertrag über die Europäische Union, der durch den Vertrag von Lissabon geändert wurde (Artikel 42,7), ist es die NATO, die die Verteidigung der Europäischen Union sicherstellt, unabhängig davon, ob ihre Mitglieder auch Mitglieder der NATO sind oder nicht. De facto sind diese neutralen Länder seit ihrem Beitritt zur Europäischen Union nicht mehr wirklich neutral.

1993 kündigte der Europäische Rat von Kopenhagen an, dass die Länder Mittel- und Osteuropas der Europäischen Union beitreten könnten. Von da an verlief der Prozess der NATO-Mitgliedschaft der ehemaligen Mitglieder des Sowjetblocks reibungslos, abgesehen von den traditionellen russischen Bemerkungen.

Aber im Laufe der 90er Jahre war Russland nur mehr ein Schatten seiner selbst. Sein Reichtum wurde von 90 Personen geplündert, die man "Oligarchen" nannte. Der Lebensstandard brach zusammen und die Lebenserwartungen der Russen sanken plötzlich um 20 Jahre. In diesem Zusammenhang hörte niemand auf das, was Moskau sagte.

1997 rief der NATO-Gipfel in Madrid die Länder des ehemaligen Sowjetblocks auf, dem Nordatlantikvertrag beizutreten. Nach Ostdeutschland (1990), aber die nächsten fünf Male unter Verletzung des gegebenen Wortes, waren es 1999 die Tschechische Republik, Ungarn und Polen; dann in 2004, Bulgarien, Estland, Lettland, Litauen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien; 2009 Albanien und Kroatien; im Jahr 2017 Montenegro; und 2020 erneut Nordmazedonien.

Die Ukraine und Georgien könnten bald der NATO beitreten, während Schweden und Finnland ihre theoretische Neutralität aufgeben und offen dem Atlantischen Bündnis beitreten könnten.

Was 1990 inakzeptabel war, ist auch heute noch inakzeptabel. Man kann nicht zulassen, dass NATO-Raketen nur wenige Flugminuten von Moskau entfernt stationiert würden. Die gleiche Situation gab es 1962. Die Vereinigten Staaten hatten Raketen an der Grenze der UdSSR in der Türkei stationiert. Als Reaktion darauf hatten die Sowjets Raketen an der US-Grenze auf Kuba installiert. US-Präsident John Kennedy entdeckte in letzter Minute die Spirale, in die das Pentagon die Vereinigten Staaten gebracht hatte. Dank seines Botschafters bei den Vereinten Nationen gelang es ihm, die Situation zu klären. Der damalige Vorsitzende des US-Generalstabs, General Lyman Lemnitzer, war heftig antisowjetisch und beabsichtigte, einen Atomkrieg zu provozieren. Glücklicherweise ist sein derzeitiger Nachfolger, General Mark Milley, viel klüger und unterhält höfliche Beziehungen zu seinen russischen Amtskollegen.

2. Die Verletzungen der Charta der Vereinten Nationen

Die UN-Charta wurde 1945 auf der Konferenz von San Francisco von 50 Staaten ausgehandelt, noch bevor sowjetische Truppen Berlin einnahmen und die Kapitulation des Nazi-Reiches vollendeten. Die UN-Charta wurde einstimmig angenommen. Seitdem haben 147 weitere Staaten sie unterzeichnet, insgesamt also Unterzeichner aus 197 Staaten.

Der russische Vorschlag vom 17. Dezember 2021 für einen bilateralen Vertrag zwischen den USA und Russland zur Sicherung des Friedens besagt in Artikel 2: "Die Parteien stellen sicher, dass alle internationalen Organisationen, Militärbündnisse und Koalitionen, an denen mindestens eine der Parteien teilnimmt, die in der Charta der Vereinten Nationen enthaltenen Grundsätze einhalten". Aus den oben dargelegten Gründen enthält dies implizit die Umwandlung der NATO oder ihre Auflösung.

Artikel 4 desselben Vorschlags sieht vor, dass Staaten, die früher Mitglieder der Sowjetunion waren, der NATO nicht beitreten dürfen. Dies bedeutet, dass Estland, Lettland und Litauen austreten und dass weder die Ukraine noch Georgien ihr beitreten.

Artikel 7 des russischen Vorschlags verbietet die Stationierung von Atomwaffen außerhalb seiner eigenen Grenzen. Dies impliziert den sofortigen Abzug von Atombomben, die beispielsweise in Italien und Deutschland illegal gelagert wurden, was gegen den Vertrag von 1968 über die Nichtverbreitung von Kernwaffen verstößt.

Darüber hinaus verpflichtet die Achtung der Charta der Vereinten Nationen, zum ursprünglichen Funktionieren der UNO zurückzukehren und die illegalen Praktiken aufzugeben, die diese Organisation seit der Auflösung der Sowjetunion betreibt.

Unmerklich erfüllt die UNO nicht nur ihre satzungsgemäßen Ziele nicht mehr, sondern verwandelt sich auch in eine Agentur für die Umsetzung von US-Beschlüssen. Zum Beispiel sind Friedenstruppen, die einst "Interpositionskräfte" waren, seit der Auflösung der UdSSR zu "Friedenstruppen" geworden. Von nun an begnügen sie sich nicht mehr damit, einzugreifen, wenn zwei Parteien gegeneinander in den Krieg ziehen und es schaffen, einen Waffenstillstand zu schließen. Sie traten damals zwischen beide Parteien mit deren ausdrücklicher Zustimmung und sorgten dafür, dass deren Verpflichtungen eingehalten wurden. Heute kümmern sie sich nicht um die Zustimmung der Protagonisten oder sogar um die Existenz einer Vereinbarung zwischen ihnen. In der Praxis billigte der UN-Sicherheitsrat während der zwanzig Jahre des Zusammenbruchs Russlands nur Entscheidungen der Vereinigten Staaten. Die Blauhelme standen daher in Wirklichkeit hauptsächlich im Dienst des Pentagons.

Das eklatanteste Beispiel ist der Fall Libyen. Die Vereinigten Staaten organisierten und finanzierten vor dem UN-Menschenrechtsrat in Genf falsche Zeugenaussagen, die behaupteten, dass Muammar Gaddafi sein eigenes Volk bombardiert habe [7]. Diese Erklärungen wurden dem Sicherheitsrat übermittelt. Washington hatte also eine Resolution erhalten, die es der NATO erlaubte, zu intervenieren, um "die Bevölkerung" Libyens vor ihrem "Diktator" zu retten. Vor Ort, verbot die NATO afrikanischen Staatsoberhäuptern, zu überprüfen, was dort geschah, und drohte, sie alle zu töten. Dann bombardierte sie Libyen und tötete etwa 120.000 Menschen, die sie angeblich "beschützen" wollte. Schließlich spaltete sie das Land in drei Teile und installierte Terroristen an der Macht in Tripolis [8].

Im Falle Syriens wurde ein weiterer Schritt getan. Die UNO, die die Arabische Liga angewiesen hatte, eine Untersuchung vor Ort durchzuführen, um Berichte über einen Bürgerkrieg zu überprüfen, stellte keine Fragen, als die Mission ohne Erklärung unterbrochen wurde. Aber es war so, dass die Experten der einundzwanzig arabischen Länder in einem vorläufigen Bericht festgestellt hatten, dass die US-Berichte falsch waren [9]. Dann ernannten die Vereinigten Staaten den für den Erweiterten Nahen Osten zuständigen Assistenten von Außenministerin Hillary Clinton, Jeffrey Feltman, zum Assistenten von UN-Generalsekretär Ban Ki-moon, der die Operationen der Alliierten in diesem Krieg aus wirtschaftlicher, politischer und militärischer Sicht koordinierte [10]. Jahre später, während dieser Herr schon längst gegangen war, um andere Verbrechen unter anderen Himmeln zu begehen, werden seine Direktiven, Syrien auszuhungern, immer noch den UN-Agenturen auferlegt [11].

Dies führt uns dazu, das Problem der UN-Agenturen anzugehen. Viele von ihnen dienen als Deckmantel für die Handlungen der Vereinigten Staaten. In dieser Zeit der Covid-19-Epidemie hat beispielsweise jeder festgestellt, dass die Beiträge der Mitgliedstaaten zu dieser Agentur weniger als 20 % ihres Budgets ausmachen, während die Spenden der Bill and Melinda Gates Foundation allein 10 % ausmachen. Tatsächlich werden manche Aktionen der WHO stark von privaten Interessen beeinflusst. So enthüllte Russlands ständiger Vertreter im Sicherheitsrat, Vitaly Schurkin, auch, dass das Büro des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen im Jahr 2012 Hunderte bewaffnete Dschihadisten per Boot von Libyen in die Türkei transportiert habe, um die sogenannte Freie Syrische Armee zu bilden.

Das ist aber nicht alles. Der Sicherheitsrat hat während der Zeit der russischen Schwäche eine Reihe von Sanktionen gegen Staaten beschlossen. Viele hochrangige UN-Beamte sehen vor Ort, dass diese Sanktionen Hungersnöte verursachen und Zivilisten töten. Aber sie wurden angenommen und können nur durch eine Abstimmung aufgehoben werden, die die USA jedoch ablehnen. Diese sogenannten "Sanktionen" sind keine Strafen, die nach einem Urteil verhängt wurden, sondern Waffen gegen Völker, die im Namen der Vereinten Nationen manipuliert werden.

Da es Washington nicht mehr gelingt, sie verabschieden zu lassen, dekretiert es sie jetzt einseitig und zwingt die Europäische Union, seine Vasallen, sie umzusetzen. So ermorden die Europäer der Union Zivilbevölkerungen, diesmal aber im Namen der "Demokratie".

3- Die russisch-chinesische Strategie

Im Westen wird angekündigt, was geschehen soll, um die Vaterschaft der Veranstaltung zu beanspruchen. Oft tut man nichts, um es möglich zu machen, man wartet darauf, indem man sich im Voraus selbst gratuliert. Dies ist, was man als "Ankündigungseffekt" bezeichnet. In Russland und China dagegen, wo weniger geredet wird, verkündet man nur das, was man sicher erreichen wird. Im Allgemeinen sind die Ankündigungen Enthüllungen dessen, was gerade erreicht wurde.

Wenn Präsident Putin ankündigt, dass er die Vereinigten Staaten in die Schranken weisen wird, ist das nicht verhandelbar. Russland weiß, dass Präsident Joe Biden nicht zurücktreten kann. Es will ihn dazu zwingen, vielleicht langsam, aber sicher. Wie ein Schachspieler sah Moskau die nächsten Züge voraus. Es muss nur seine Stärke zeigen und möglicherweise am Rand zuschlagen. Zum Beispiel könnte das russische Militär eine Demonstration seiner Hyperschallraketen durchführen, so dass jeder sehen könnte, dass es jedes Ziel in der Welt zerstören kann. Oder es könnte die US-Streitkräfte auf einem Territorium, das sie illegal besetzen, angreifen.

Am 15. Dezember 2021 feierten Moskau und Peking ihr Militärbündnis. Das war zwei Tage vor der Veröffentlichung des Vertragsentwurfs mit den Vereinigten Staaten. Die Präsidenten Wladimir Putin und Xi Jinping sprachen per Videokonferenz, um den russischen Vorschlag zu verstärken. China hat offiziell auf der Legitimität dieser Forderung bestanden. Während es viele chinesisch-russische Differenzen und sogar Konfliktpunkte wie Ostsibirien gibt, sind Moskau und Peking dazu verdammt, sich gegenseitig zu unterstützen. Beide Länder haben in der nicht allzu fernen Vergangenheit den Ansturm der Westmächte erlitten. Sie haben die Heuchelei dieser Partner erlebt und wissen, dass sie einander brauchen, um ihnen zu widerstehen.

In den letzten Jahren hat Russland die Meisterschaft über neue Waffen erlangt. Im Jahr 2014 zeigte es, dass es die Kommunikation und die Befehle eines US-Zerstörers, der USS Donald Cook, die mit einem Aegis-System ausgestattet war, das sie mit allen US-Raketenwerfern [12] oder sogar mit einem Flugzeugträger wie der USS Ronald Reagan [13] verband, neutralisieren konnte. Anschließend zeigte es in der Levante, dass es den Raum, in dem es alle NATO-Kommunikationen und -Kommandos neutralisieren kann, auf einen Radius von 300 Kilometer ausdehnen kann [14]. Derzeit verfügt Russland über eine Überlegenheit in konventionellen Konflikten.

Die französische Technik der Hyperschallwaffen, die von der NATO lange Zeit nicht erschlossen war, wurde von den Sowjets und dann von den Russen perfektioniert [15]. Es ist jetzt die entscheidende Waffe, die in der Lage ist, jedes Ziel irgendwo auf der Erde nuklear zu treffen. Eine Trägerrakete durchquert die Atmosphäre, nimmt Geschwindigkeit auf, kreist um die Erde, und stürzt dann auf das Ziel, indem sie in die Atmosphäre eintritt. Ihre Geschwindigkeit ist so hoch, dass niemand sie abfangen kann. Diese Waffe macht den "Raketenabwehrschild" der NATO obsolet [16]. Derzeit hat Russland die Überlegenheit in nuklearen Konflikten [17].

Eine Zwischenversion wurde Peking und wahrscheinlich auch Pjöngjang von Moskau zur Verfügung gestellt. Der stellvertretende Vorsitzende des US-Generalstabs, Admiral Christopher Grady, erkannte Russlands technologischen Vorsprung an und kündigte an, dass die USA hart daran arbeiten, um aufzuholen. Obwohl Präsident Donald Trump die militärische Forschung wiederbelebt hat, wird es für das Pentagon viele Jahre dauern.

Der Krieg in Syrien war eine Gelegenheit für Moskau, eine sehr große Menge neuer Waffen zu testen, von denen sich einige als dem Westen weit überlegen erwiesen. Gleichzeitig bezeugt das Scheitern des gigantischen F-35-Programms, das nicht in der Lage ist, alle seine Verpflichtungen zu erfüllen, dass die US-Militärforschung ins Stocken geraten ist. Dieses Mehrzweckflugzeug wird größtenteils an die Alliierten verkauft, aber von der US-Luftwaffe aufgegeben, die sich also auf die Neuauflage der alten F-16 zurückzieht.

Darüber hinaus hat China eine effiziente Satellitenzerstörungstechnik entwickelt, die es mit Russland geteilt zu haben scheint. Die Zerstörung eines alten sowjetischen Satelliten am 15. November 2021, unweit der Internationalen Raumstation, löste innerhalb der NATO starke Emotionen aus. Jetzt könnten China und Russland alle NATO-Armeen innerhalb weniger Stunden taub und blind machen.

 
 

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